7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.2 Februar
1/32
a hu
Mitieilungsb
lati
a ltlicher
Nachrichten
NR.2
BERLIN, IM FEBRUAR
1934
4
JAHRGANG
Zum
Sond
erheff Werkluffschufl'
Unfer
der
schnellen
Enfwicklung
der
Lu/lwa/le
im
Auslande
isf
Lu/l=
schui eine bedeufungsvolle
Forderung des
Gemeinwobls
geworden. In
frber
Erkennfnis
der
Lage baf
der
Reichssfand der
Deufschen
1ndusfrie schon
vor
mebrerenJabren von seinen Firmen die Durchfhrung von Lu/lschufJarbeifen
geforderf
mit
dem
Ergebnis, da in der 1
ndusfrie
seit
langem eifrig
an der
Frderung des Werklu/lschufJes gearbeifef wird.
Es
isf
zu
begren,
da
die
Zeifscbri/l
GasschuiJ
und
Lu/lscbuiJ
ein
Sonderbe/l
ber
dieses Spezialgebief berausbringf.
Ber l in im Februar 1934.
Geschflsfhrer des
R eichssfandes der Deu{schen
Indusfrie
.
Vorspruch der Schriftleitung
Der Gedanke ein Sonderheft ber den Luft.
schutz von I n d u ~ t r i e w e r k e n oder krzer ber den
y e r k u f t s c
hu t
z herauszugeben, ist
~ n
Sich nicht neu und bereits von anderen Zeitschrif
ten in durdhaus zweckvoller Weise v,erwirklicht
W
o
rden
1
. Allen ,diesen Sonderheften, wie auch
dem vorliegenden liegt es fern, das gesamte Pro
blem des Werkluftschutzes systematisch errtern
Zu ~ o l l e n sondern ihr Bestl1eben g,eht vielmehr
1
hl1l
, Beitrge aus der Feder b e r u f e n ~ r S ~ n d e r
aChleute, die das eine oder andere Teilgebiet -
namentlich
wenn
dieses
berhaupt
noch keine Be
achtung
gefunden
hat - behandeln, zu vereinigen,
Um in d ~ e s e r
Form etwaige Lcken im Gesamt
ro
ble
m
zu schJi.een oder aber zumindest das
orhandene zu vervollstndigen und abzurunden.
d Der R e
i ch
s s t
an
,d de r D e u t s c h e n In
u s t r i e _ seinem Geschftsfhrer Dr. Her I e
1
Vgl. Wirtschaftszeitung .. Ruhr und Rhein , Helt
30
v. 28 Juli 1933 .
sei auch an dieser Stelle fr sein vorstehendes Ge
leitwort gedankt - hat
sehr
frhzeitig die Be
deutung ,des industrieJlen Luftschutzes in seiner
ganzen Tragweite erkannt und durch Herausgabe
von Richtlinien die Grundlagen des deutschen
Werkluftschutzes gesohaffen.
Natur
,gem sind
diese Arbeiten auf den Interessentenkre.is der In
dustrie beschrnkt 2e1blieben. Der Luftschutz
unserer deutschen Industrie ist jedoch von
einer so einschneidenden allgemeinen Bedeu
tung, ,da die Schriftleitung von Gasschutz und
Luftschutz wohl berechtigt der Ansicht war, diese
frage
auch einmal vor seinem unterschiedlich zu
sammengesetzten
Leserkreise, also
vor
Soldaten
und Verwaltung
beamten,
vor Gelehrten und Ge
werbetreibenden,
vor
SA.-Angehrigen und Stu
denten usw., errtern zu sollen. Alle diese Leser
kennen
nie ungeheure Abhngigkeit
unserer
Lan
desverteidigung von den industriellen Kraftquellen
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.2 Februar
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und wenden daher der Frage ihrer S c h u t z m g H c h ~
~ e i t
V,erstndnis
und
regstes Interesse e n t g e g e n ~
bringen.
Es
entsteht
nun
.die Frage: Welchen Eindruck
wir,d wohl der
unbefangene
Leser unserer Z e i t ~
schrift, dem ,der Luftschutz
ein
vertrautes, der
Werkluftschutz .ein neues Gebiet ist, beim S t u ~
dium ,
des
Inhalts ,dieses Sonderheftes
gewinnen?
-
Er
wird zweifelsohne
einen
Vergleich zwischen
dem
gesamten Luftschutzproblem und
dem
derprobI.em
des
W'
erkluftschutzes
ziehen und
h i e r
bei der Endfolgerung ,gelangen, da in
der r o ~
en
Entwioklungslinie
heide Probleme
paraUel
nebeneinander herlaufen. Hier wie ,dort wirkt sich
aus, da Deutschland mit ,dem ihm lediglich
gestandenen Wirkungsschutz seine
Menschen und
sein Material
nur unwreichend schtzen kann ,
hier
wie ,dort zeigt sioh, da trotzdem dieser
W i r
k,ungssohutz gett,igt wel1den mu, da .durch ihn in
g r e r em Ausmae M e n s
ehe
n ver
lu
s t c,
aber
nur in k le i
ne rem
Ausmae M a t e r i a I
s c h ,d e n vermieden werden
knnen.
Und
hier
zeigt
sich
nun sofort ,die Sonderst,ellung des W e r k ~
luft
schutzes, ,die in ,
der auerordentlichen,
nahezu
unmglich z,u behebenden Schwierigkeit eines
M a t e r i a ls c h u t z e s d u r c h
p a s s i v e
M ,a n a h m e n bei v o r h ,a n d e n e n n d u ~
s t r i e a n lag e n begrndet Hegt.
In
den Fremdstaaten
hat man diese
Situation
in
ihrer
ganzen
Schwere ,erkannt und entspreohende
Fol,gerungen aus ,dieser Erkenntnis gezogen. Z w e i
Mittel glaubt
man
gefunden
zu halben, die
e r f o l g ~
die
d e u t s c h e
verspr
,echend fr ,diesen Materialschutz und
gleiohzeitig fr erhhten Menschenschutz zu sein
scheinen; sie
heien D ez
e n t r a
l i
s
a t
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0
n
und
a k t
i v e
E rd
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weh r ,
\
beide
grndlich
v e r ~
strkt durch aktive
Abwehr
in der L u f t. Wir
drfen
annehmen, da diese
Erkenntnis in allen
rstungsfreien
Staaten bereits
praktisohe F o l g e ~
rungen g.ezeiti.gt
hat;
mit Sicherheit wissen wir
j . e ~
denfalls
- und
damit
auch unser
Leserkreis
- aus
fremdstaatlichen
Verffentlichungen, da
in E n g
landi),
Frankreich
2)
und Italien
die
D e z e n t r a l i s a ~
tion
,der
industriellen
Werke
bereits
greifbare
F o r ~
men angenommen
hat, und wir
wissen
schlielich,
da bei
den Luftmanvern
und
Luftschutzbungen
in
S o w j e t ~ R u l a n d
in
Polen
4
) und in
Japan
6
)
Flak und
sonstige
Erdabwehrwaffen von g e s c h u l
t,
en Zivilisten
bzw. von einer geschulten
e l e g ~
schaft
bedient
worden sind. In ,der Frage
der
Dezentralisation
ist bereits
an
anderer Stelle
6
)
d a r ~
auf hingewiesen wor,den, ,da Deutschland ein
ar
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