Download - K RNT NER FUS SB ALL |43 Geht dem Fu§ball insportverein-feldkirchen.at/wp-content/uploads/2016/08... · 2016. 8. 1. · r ck (Alpe A dria, Dr au tal), wir d der fr eie Pla tz auf

Transcript
Page 1: K RNT NER FUS SB ALL |43 Geht dem Fu§ball insportverein-feldkirchen.at/wp-content/uploads/2016/08... · 2016. 8. 1. · r ck (Alpe A dria, Dr au tal), wir d der fr eie Pla tz auf

Hier wird sehrgut gearbeitet

VORZEIGEBEISPIELE

„Unser Haupt-sponsor sind unse-re gesunden Hän-de. Wir sind sehrengagiert, habensehr viele Veran-staltungen. Wir

gehen auch in der Regionalligaüberhaupt kein finanzielles Ri-siko ein. Wir haben knapp 200gemeldete Kinder, pflegen denSpitzen- und den Breitensport.“Otto Wegscheider, ATSV Wolfsberg

„Unser Fokus istauf den Nach-wuchs gerichtet.Wir haben einedurchgehendeNachwuchsketteab der U6. In der

Liga-Mannschaft haben wir ei-nen sehr hohen Anteil an Eige-nen. Spieler, die es bei uns nichtin die Erste schaffen, werdenweitergegeben. Das macht auchwirtschaftlich gedacht Sinn.“Gerhard Schreilechner, SV Feldkirchen

„Wir führen denKlub wie eine Fir-ma, geben nichtmehr aus, als wirhaben. Wir sindseit 26 Jahren inder Liga. Von 18

Trainern haben 16 in Treibachgekickt. 30 von 40 Spielern derbeiden Kampfmannschaftenkommen aus den eigenen Rei-hen. Wir haben eine gesundeStruktur, halten zusammen.“Julius Grimschitz, SK Treibach

„Seit 15 Jahren be-fassen wir uns mitder Entwicklungder Jugend, gebenihr eine vernünfti-ge Betätigung. Wirverbessern perma-

nent die Qualität in der Ausbil-dung. So können wir nachhaltigunser Niveau halten. Heuerspielen wir auch erstmals miteiner 1b in der 2. Klasse.“Herbert Brugger, SV Seeboden

DREI FRAGEN AN . . .

Richard Watzke,Geschäftsfüh-rer des KFV(Kärntner Fuß-ballverbandes)

1.Das Transfertheater des ASV,die Rückziehungen von VSV,

Alpe Adria, Drautal und auchKeutschach – welches Bild gibtder Kärntner Fußball aktuell ab?RICHARD WATZKE: Zurückziehun-gen kommen immer wieder vor.Dies hängt aber immer von derindividuellen Situation des ein-zelnen Vereins ab.

2.Trägt der Kärntner Fußball-verband bei diesen Rückzie-

hungen auch eine Mitschuld?WATZKE: Nein. Der KärntnerFußballverband hat kein Rechtin die finanziellen und sportli-chen Angelegenheiten einesVereins einzugreifen. Der KFVgibt die Rahmenbedingungenvor, um die Meisterschaft in ge-ordneten Bahnen abwickeln zukönnen. Den Nachwuchs derVereine fördern wir unter ande-rem zusätzlich durch Unter-stützung mittels Subventionen.

3.Was kann der KFV als Ver-band machen, damit so et-

was nicht mehr passiert?WATZKE: Wir werden weiterhinversuchen, die Vereine mit Auf-klärung und Schulungen best-möglich bei ihrer Arbeit zu un-terstützen.

„Verband trägtkeine Schuld“

Spiele bestritt der VSV 2015/16, dann war Schluss. Im Jän-ner 2016 wurde ein Sanie-rungsverfahren eingeleitet.Die Spieler verabschiedetensich. Traurig: Heuer gelang esnicht einmal, mit einem Teamin der 2. Klasse einzusteigen.

16 Euro Strafe soll Keut-schach bezahlen, weilman sein Team aus der 1Bzurückgezogen hat. Ob-mann Emil Skriner: „Ichbin nicht bereit, bei Fir-men um Gelder zu bet-teln, nur damit Auswärti-ge spielen können.“ DerKlub startet nun in der2. Klasse D neu durch.

1500

„Jeder im Um-feld kannte die Si-tuation in St. Veit.Der KFV hätte imSinne der Vereinefrüher aktiv wer-den müssen.“Gerald Mallner, Poggersdorf

Penk und Poggersdorf: 1. Klasse statt Unterliga-Verbleibsein können: Zieht ein Team zu-rück (Alpe Adria, Drautal), wirdder freie Platz aufgefüllt (Pog-gersdorf, Penk). „Nicht in Kärn-ten. Da spielen wir lieber mit 15Klubs, weil die Statuten das sowollen – und nehmen finanzielleEinbußen von mehreren Tau-send Euro in Kauf.“ ALBIN TILLI

„Wir sind 2015/16 sportlich abge-stiegen. Da brauchen wir nichtsbeschönigen“, halten die Obleu-te Gerald Mallner (Poggersdorf,14. der UL Ost) und MichaelFrohnwieser (Penk, 14. der ULWest) fest. „Dennoch sollte sichder KFV bei seinen Statuten et-was einfallen lassen.“ So hätte es

Geht dem Fußball inKärnten die Luft aus?

Frage: Was hat Sörg, was St.Veit nicht hat? Antwort: eineKampfmannschaft in einer

Fußballliga. Die Sörger spielen inder 2. Klasse, natürlich nicht nurmit Kickern aus dem rund 70 Ein-wohner zählenden Ort in der Ge-meinde Liebenfels. In der 12.600-Einwohner-Stadt St. Veit schaut’strotz perfekter Infrastruktur fins-ter aus. Den FC Alpe Adria (einstFC St. Veit), in der Vorsaison 9. inder Unterliga Ost, hat es zerlegt.

Schulden bei Spielern undTrainern (insgesamt rund 15.000Euro), bei einer Bank und ande-ren Institutionen über 10.000Euro sowie eine schlechte Stim-mung sind Ergebnisse jahrelan-ger Fehlentwicklungen und derSelbstüberschätzung einigerFunktionäre und selbst ernannterExperten. Die träumten vor Kur-zem noch von der Bundesliga.

Wie oft, wenn ein Verein keinGeld mehr hat, sollte die öffentli-che Hand – die Stadt St. Veit –helfen. Nachdem sie bereits 2015den FC-Nachwuchs ins eigens ge-gründete Ballsportzentrum St.Veit (BSZ) übernommen hatte,wollte sie das auch mit Kampf-und Reservemannschaft machen.„Zu unseren Bedingungen“, sagteSt. Veits Bürgermeister Gerhard

Mock. Dafür war die Stadt bereit,deutlich mehr als 10.000 Euro anden FC zu bezahlen. Jener FC, fürden die Stadt bereits die Betriebs-kosten bezahlte und der gratis inder Jacques-Lemans-Arena spie-len durfte. Im Gegenzug sollteder FC seine Spieler dem BSZüberlassen. Mit diesen wollteman in der 2. Klasse neu starten.

Einigung schien fixLaut Mock habe man sich mit FC-Obmann Ernst Taumberger be-reits mündlich geeinigt. Dochdann begann der Poker: Taum-berger, er war für die Kleine Zei-tung nicht erreichbar, wollte dieSpieler nur befristet freigeben.Die Stadt lehnte ab. Gerüchte umeinen Doch-Noch-Start des FCAlpe Adria in der Unterliga, denangeblichen Sponsor, den Taum-berger kurz vor Ende der Trans-ferzeit ins Spiel brachte, Fehlin-formationen und leere Verspre-chungen besiegelten das Ende ei-ner St. Veiter Kampfmannschaft.An die 20 Spieler wechselten zuumliegenden Vereinen oder mel-deten sich vom Fußball ab.

Das BSZ tritt mit einem Teamin der 18 + 4-Meisterschaft an.„Nicht das, was wir wollten“, sagtMock. „Mir ist ein ehrlicher Neu-

startlieber,als ein fau-ler Kom-promiss mitdem Herr, deruns erpressbarmacht.“ Der FC AlpeAdria darf übrigens aufkeiner Sportanlage der Stadtmehr trainieren und spielen.

JOCHEN HABICH

Erstmals gibt es in der Stadt St. Veit keine Kampfmannschaftin einer Fußballliga. Ergebnis jahrelanger Fehlentwicklung.

Nach dem Ausvon Alpe Adriaund Drautal spie-len die Unterli-gen nur mit je 15MannschaftenFOTOLIA/SIMPLEMAN/KK

In der Jacques-Lemans-Arenawird heuer keinKampfmann-schaftsfußballgespielt RAUNIG

42 |KÄRNTNER FUSSBALL KLEINE ZEITUNGMONTAG, 1. AUGUST 2016 KÄRNTNER FUSSBALL | 43KLEINE ZEITUNG

MONTAG, 1. AUGUST 2016

Es wäre so einfach ...Das Problem: Die Vereine gebenzu viel Geld für Spieler aus.Die Lösung: Vereine zahlen nur soviel, wie sie tatsächlich haben.Die Spieler hören auf, unange-messene Summen zu fordern.Wenn diese Selbstbeschrän-kung nicht funktioniert, mussder KFV mit unpopulären Maß-nahmen regulierend eingreifen.

Der VSV ist gefallen und hat es nochnicht geschafft aufzustehen SOBE