22. MRZ 2018 Bach h-Moll-Messe - Dresdner Philharmonie...2018/03/22  · MRZ 2018, Kulturpalast...

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KONZERTSAAL 22. MRZ 2018 Bach h-Moll-Messe Dresdner Kammerchor

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  • KO N Z E R T S A A L

    22. MRZ 2018

    Bach h-Moll-Messe Dresdner Kammerchor

  • P R O G R A M M

    Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)Messe in h-Moll BWV 232

    für Soli, Chor und Orchester (1749)

    I. MissaKyrie

    Gloria

    P A U S E

    II. Symbolum NicenumCredo

    III. Sanctus

    IV. Osanna, Benedictus, Agnus Dei, Dona nobis pacem

    Hans-Christoph Rademann | Dirigent

    Johanna Winkel | SopranAnke Vondung | Alt

    Daniel Johannsen | TenorArttu Kataja | Bass

    Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Tobias Mäthger)

    Orchester der Gaechinger Cantorey

    AUF EINLADUNG DER DRESDNER PHILHARMONIE

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    KEIMZELLE IN DER TRAUERPHASEAugust der Starke ist tot. Es ist der 1. Februar 1733. Sachsen trägt Trauer. Anschließend wird eine fast fünfmonatige Staatstrauer angeordnet. Es darf keine Musik aufgeführt werden. In dieser Zeit arbeitet Johann Sebastian Bach an einer neuen Messe, zwei Sätze stellt er fertig, „Kyrie“ und „Gloria“. Inzwischen amtiert Friedrich August II. als neuer Kurfürst. In Dresden überreicht Bach ihm die beiden Sätze und ersucht um ein „Prædicat von Dero Hoff-Capelle.“ Zunächst passiert nichts. Anfang 1734 wird der Kurfürst als August III. zum neuen König von Polen gekrönt. Als er nach Leipzig kommt, im Oktober 1734, ehrt man ihn mit Bachs Kan-tate „Preise dein Glücke, gesegnetes Sachsen“ (BWV 215). Zu den beiden Abschnitten seiner Messe erhält Bach allerdings keine Rückmeldung.

    HÖHEPUNKT, FAZIT, GLAUBENSBEKENNTNISB A C H : M E S S E I N H - M O L L

    Zweieinhalb Jahre vergehen. Im September 1736 wiederholt Bach seine Anfrage, und diesmal erhält er Antwort: Am 19. November wird er zum „Compositeur bey der König-lichen HofCapelle“, also zum Hofkompo-nisten ernannt. Bei Bachs Orgelkonzert an der frisch erbauten Silbermann-Orgel in der Frauenkirche erhält er am 1. Dezember schließlich die Urkunde. Diesen Dresdner Hoftitel schätzt Bach besonders, er führt ihn stets an erster Stelle und behält ihn bis zu seinem Tod.

    DANK-MUSIK?Oder war doch alles ganz anders? Fest steht, dass Bachs erster Brief an den neuen Kur-fürsten im Februar 1945 verloren ging. Allerdings gibt es eine Kopie, die bis zu den verwendeten Wasserzeichen exakt ist. Seit 2016 nun steht die �ese im Raum, dass der

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    ursächliche Zusammenhang von Brief und Messe eine Erfindung des 19. Jahrhunderts sei. Grund der Annahme: Die eingereichten Teile der „Missa“ weisen vier unterschied-liche Handschriften auf, von Bach selbst, von seiner Frau Anna Magdalena, Sohn Carl Philipp Emanuel sowie von einer weiteren, bislang nicht identifizierten Hand. Daraus ergibt sich die Frage, ob Bach für eine Bewerbung bei Hofe wirklich ein solches Sammelsurium verschiedener Schriften ein-gereicht haben könnte. Außerdem ergab eine Untersuchung der Wasserzeichen, dass die Noten erst im Jahr 1736 geschrieben worden sind, also drei Jahre nach Bachs Bewerbung. Das aber würde bedeuten: Bach hat sie nicht als Bewerbung eingereicht, sondern als Dank nach seiner Ernennung zum „Compositeur bey der Königlichen HofCapelle“.

    MODERNE TECHNIK UND ALTE FRAGENUnabhängig von allen offenen Fragen ist unstrittig, dass Bach an seiner h-Moll-Messe über etliche Jahre hinweg arbeitete. Aus Vergleichen der Handschriften geht hervor, dass er das Werk erst im Dezember 1749 vollendet hat. Röntgenuntersuchungen der Handschriften ergaben, dass der Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel über längere Zeiträume an einer Revision gearbeitet und (auf Wunsch des Vaters?) in das originale Manuskript eingegriffen hat. Doch selbst moderne Analyse-Techniken stoßen an Grenzen, wenn das Original durch Tintenfraß beschädigt ist und ausradierte Stellen und sogar Löcher keine eindeutigen Befunde mehr zulassen. Gesicherte Erkenntnis hingegen ist, dass Carl Philipp Emanuel für eine Aufführung im Jahr 1786 das „Credo“ bearbeitete.

    „Endlich soll auch die Endursache aller Musik und also auch des Generalbasses seyn nichts anderes

    als nur Gottes Ehre und Recreation des Gemüths; wo dies nicht in Acht genommen ist, das ist keine recht

    eigentliche Musik.“Johann Sebastian Bach

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    Auf jeden Fall hat Bachs Messe im Laufe ihrer Entstehung an Ausmaß gewonnen, am Ende besteht sie aus vier großformatigen Chören und ebenfalls vier großformatigen Solosätzen. Auch die erste Instrumentation revidiert Bach und weitet sie aus. Was aber bezweckt er damit? Plant er eine Messe mit Modellcharakter? Hat er eine bestimmte Aufführung im Sinn? Nichts ist gesichert. Die h-Moll-Messe garantiert bis heute die Rätselfreude unter allen Bach-Forschern. Grob lässt sich eine Zweiteilung erkennen: zunächst der erste Teil, von eher düsterer Natur, spannungsgeladen, in h-Moll; und dem entgegen dann der zweite Teil, der durch ein jubelndes Glaubensbekenntnis in feier- lichem D-Dur eröffnet wird. Überhaupt wirkt dieser zweite Teil insgesamt, trotz verhaltener Sätze wie „Benedictus“ und „Agnus Dei“, insgesamt strahlender, festlicher.

    EIGENER ANSPRUCHBach hatte die Neigung, sich selbst immer wieder zu übertreffen. Als König Friedrich II.

    den Komponisten einmal um eine große Fugen-Improvisation bittet, liefert Bach sechsstimmig. Doch damit nicht genug. Bach entwirft einen Plan, der sich systematisch und in einer bis dahin nicht gekannten Weise mit dieser Form auseinandersetzt: Er beginnt „Die Kunst der Fuge“, die als eine Art Gegenstück zur h-Moll-Messe angesehen werden kann. Denn in der Messe erstreckt sich der Kontrapunkt nicht nur auf den Einsatz und die Führung von Stimmen, sondern auf weitere musikalische Kriterien: auf die Dyna-mik und auf den Wechsel zwischen vokalen und instrumentalen Stilarten. Das zeigt sich bereits im „Kyrie“: Auf eine ausgedehnte Fuge in „Kyrie eleison I“ folgt im „Christe“ ein fast schon modernes Opernduett, worauf Bach anschließend eine Kehrtwende vollzieht und sich im „Kyrie eleison II“ am Stile antico, dem traditionellen Stil der Kirchenmusik des 16. Jahrhunderts, orientiert. Schon in diesem ersten Abschnitt deutet Bach an, worauf er hinausmöchte: Er will mehr als eine Messe, er sucht nach einer Synthese, nach

    „Die h-Moll-Messe ist der Mont Blanc der Kirchenmusik – höher kann man in der abendländischen Musik nicht hinaus.“

    Franz Liszt

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    einem Amalgam, in dem Altes und Neues zusammenkommen und zu einer neuen Einheit wachsen, ähnlich wie Beethoven es später in seiner „Missa solemnis“ anstrebte.

    DAS KREUZ ALS KERNDas „Credo“ ist der Kern dieser Messe. Daher hat es der erfahrene Zahlensymboliker Bach symmetrisch angeordnet. Im Zentrum steht der „Crucifixus“-Chor, der den Tod Jesu beweint. Dieser Chor ist die Mittelachse, sozusagen der Mittelpunkt des Kreuzes, bei dem die Chorstimmen von oben nach unten einsetzen, passend zu einer sich immer wieder wiederholenden, absteigenden Bassfigur – Zeichen der Grablegung. Darum herum gruppieren sich zwei weitere Chöre: „Et incarnatus“ und mit österlichem Jubel „Et resurrexit“. Diese Chöre wiederum werden von je einer Solo-Nummer um-schlossen – zum einen von dem Duett „Et in unum Dominum“ für Sopran und Alt, zum anderen von der Bass-Arie „Et in Spiritum Sanctum“. In dieser Arie kommt die dritte Person der Trinität ins Spiel, der Heilige Geist, weshalb Bach den Text in drei Abschnitte einteilt, die durch kurze instru- mentale Zwischenspiele miteinander verbunden sind. Am Anfang und Schluss des „Credo“ stehen jeweils zwei Chöre, die ähnlich konzipiert sind. Beim Übergang zum jubelartigen „Et excepto“ übrigens durchschreitet Bach in einer für die damalige Zeit ungewöhnlichen Kühnheit alle Tonarten des Quintenzirkels – auf diese Weise möchte er den Weg vom Tod zum Ewigen Leben abbilden.

    VOLLENDETES PARODIEVERFAHRENBach hat etliche Ideen und musikalische �emen übernommen, von anderen Kompo-nisten, aber in erster Linie von sich selbst. Der Verbrämungsbegriff heute lautet: „Parodieverfahren“. Doch Bach bewegt sich nicht auf dem Gebiet des urheberrechtlichen Diebstahls, sondern folgt den Gewohnheiten seiner Zeit. Oft in Zeitnot, hat er vor allem seine eigenen Kompositionen in neue Werke umgemodelt, wobei die Noten meist gleich-geblieben sind und nur der Text ausgetauscht wurde. Das „Weihnachtsoratorium“ etwa ist ausnahmslos eine Neuverwertung älterer Kantaten-Sätze. Und in der h-Moll-Messe? An einigen Stellen ist Bach tief ins haus-eigene Archiv hinabgestiegen. Etwa beim „Crucifixus“, dessen Vorlage sich in einem Abschnitt seiner Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ von 1714 befindet. Das „Osanna“ ist eine Bearbeitung jener Würdi-gungskantate, mit der man August III. in Leipzig empfing. Auch beim „Agnus Dei“ griff Bach auf eine weltliche Komposition von 1725 zurück. Der eigentliche Kunst-kniff Bachs besteht darin, dass er die bereits vertonten weltlichen Texte so gegen den Messetext auszutauschen verstand, dass er nur minimale musikalische Änderungen dafür benötigte. Trotz dieser vollendet beherrschten Parodie-technik hat Bach nicht alle Teile seiner Messe aus früheren Kompositionen über-nommen. Sätze wie das „Confiteor“ entstehen neu. Bei diesen Abschnitten handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Bachs letzte Vertonungen geistlicher Texte. In einer

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    Aufführung gehört hat er sie mit ziemlicher Sicherheit nie. Insofern bildet die h-Moll-Messe die Zusammenfassung von Bachs Lebenswerk, Höhepunkt, Fazit und Glaubens-bekenntnis in einem.

    DER WEITERE WEGBei so viel Gedankenarbeit, die Bach geleistet hat, stellt sich bis heute die Frage: Wie hat er sich die ideale Aufführung seiner Musik vor-gestellt? Bach dürfte geahnt haben, dass sich die aufführungspraktischen Institutionen der Zeit weigern würden, eine Messe von diesem Ausmaß aufzuführen, zumindest innerhalb eines Gottesdienstes.Im Jahr 1805 erwirbt der Musikschriftsteller und Schweizer Musikverleger Hans Georg Nägeli die Partitur. Er erkennt die Bedeutung dieses Werkes und spricht von der „Ankündi-gung des größten musikalischen Kunstwerkes aller Zeiten und Völker“. Er plant einen Druck für das Jahr 1818, doch Wunsch und Wirklichkeit liegen auseinander. Erst mehr als 15 Jahre später erscheinen „Kyrie“ und „Gloria“ im Handel, in einer Koproduktion mit dem Verleger-Kollegen Simrock in Berlin. Dieser bringt 1845 die erste Gesamtausgabe heraus mit dem Romantik-nahen dem Titel: „Die Hohe Messe in H-moll von Joh. Seb. Bach nach dem Autographen gestochen.“ Dieser lange Weg zur Druckausgabe bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass die Messe Anfang des 19. Jahrhundert völlig unbekannt

    gewesen wäre. Von Carl Friedrich Zelter, Goethes musikalischem Intimus, wissen wir, dass er bereits 1813 die gesamte Messe mit seiner Berliner Sing-Akademie geprobt hat.

    JOHANN SEBASTIAN BACH* 31. März 1685 in Eisenach† 28. Juli 1750 in Leipzig

    M E S S E I N H - M O L L B W V 2 3 2Missa tota

    TextOrdinarium Missae aus dem „Neu-Leipziger Gesang-Buch“ (1682)Entstehungca. 1723 – 1749 Uraufführung20. Februar 1834, Berlin (unvollständig)10. April 1859, Leipzig (in deutscher Sprache)Spieldauerca. 120 MinutenBesetzungSoli (Sopran, Alt, Tenor, Bass), Chor, 2 Flöten, 3 Oboen (auch 2 Oboen d’amore), 2 Fagotte, Horn, 3 Trompeten, Pauken, Streicher, Basso continuo

  • Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 7Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 7

    Zur Fassung der h-Moll-Messe im heutigen Konzert

    Obwohl die Messe in h-Moll zu einem der meistaufgeführten Vokalwerke Johann Sebastian Bachs gehört, stellt sie Auffüh-rende und Wissenschaftler immer wieder vor neue Rätsel und Probleme. Das betrifft nicht nur die bis heute ungeklärte Frage, warum Bach dieses Werk komponiert und nie aufgeführt hat, sondern setzt sich bis in den Notentext fort. Bach selbst hat sein Opus ultimum bis zum Tod mehrfach überarbeitet, ohne eine fi nale Fassung zu hinterlassen. Unmittelbar nach seinem Tod ist die Originalhandschrift durch seinen Sohn Carl Philipp Emanuel massiv verändert worden; Änderungen, die die Wissenschaft bis heute vor viele Fragen stellen.

    Die heutige Aufführung folgt in „Kyrie“ und „Gloria“ konsequent den von Bach selbst detailliert eingerich-teten „Dresdner Stimmen“ und basiert damit erstmals ausschließlich auf einem Notentext aus der Feder Johann Sebastian Bachs. Die Editionsentscheidungen stellen einen möglichen Umgang mit der Werk-geschichte dar. Die aufgeführte Fassung beruht auf der im Carus-Verlag erschienenen Neuausgabe des renommierten Bach- und Mozartforschers Ulrich Leisinger in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin und dem Bach-Archiv Leipzig.

    (Carus-Verlag)

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    I. MISSA

    KyrieChor: Kyrie eleison.

    Duett Sopran und Alt: Christe eleison.Chor: Kyrie eleison.

    GloriaChor: Gloria in excelsis Deo.

    Chor: Et in terra paxhominibus

    bonae voluntatis.

    Arie Sopran: Laudamus te,benedicimus te,

    adoramus te,glorificamus te.

    Chor: Gratias agimus tibipropter magnam

    gloriam tuam.

    Duett Sopran und Tenor: Domine Deus,Rex caelestis,

    Deus Pater omnipotens.Domine Fili unigente,

    Jesu Christe.Domine Deus, Agnus Dei,

    Filius Patris.

    Chor: Qui tollispeccata mundi,miserere nobis.

    Suscipe deprecationem nostram.

    Arie Alt: Qui sedesad dexteram Patris,

    miserere nobis.

    Herr, erbarme dich unser.Christus, erbarme dich unser.Herr, erbarme dich unser.

    Ehre sei Gott in der Höhe.

    Und Friede auf Erdenden Menschen,die guten Willens sind.

    Wir loben dich,wir preisen dich,wir beten dich an,wir rühmen dich.

    Wir danken dir,denn groß istdeine Herrlichkeit.

    Herr und Gott,König des Himmels,Gott, allmächtiger Vater.Herr Jesus Christus,eingeborener Sohn,Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.

    Du nimmst hinwegdie Sünden der Welt,erbarme dich unser.Nimm an unser Gebet.

    Du sitzest zur Rechten des Vaters:erbarme dich unser.

    D E R G E S A N G S T E X T

  • Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 9

    Arie Bass: Quoniam tu solus Sanctus,

    tu solus Dominus,tu solus Altissimus,

    Jesu Christe.

    Chor: Cum Sancto Spiritu,in gloria Dei Patris.

    Amen.

    II. SYMBOLUM NICENUM

    CredoChor: Credo in unum Deum,

    Chor: Patrem omnipotentem,factorem

    coeli et terrae,visibilium omnium,

    et invisibilium.

    Duett Sopran und Alt: Et in unum Dominum

    Jesum Christum,Filium Dei unigenitum.

    Et ex Patre natumante omnia saecula.

    Deum de Deolumen de lumine,

    Deum verum de Deo vero.Genitum, non factum,

    consubstantialem Patri:per quem omnia

    facta sunt.Qui propter nos homines,

    et propter nostram salutemdescendit de coelis.

    Denn du allein bist der Heilige,du allein der Herr,du allein der Höchste,Jesus Christus.

    Mit dem Heiligen Geist,zur Ehre Gottes, des Vaters.Amen.

    Ich glaube an den einen Gott,

    den allmächtigen Vater,der alles geschaffen hat,Himmel und Erde,die sichtbareund die unsichtbare Welt.

    Und an den einen HerrnJesus Christus,Gottes eingeborenen Sohn,aus dem Vater geborenvor aller Zeit:Gott von Gott,Licht vom Licht,wahrer Gott vom wahren Gott,gezeugt, nicht geschaffen,eines Wesens mit dem Vater:Durch ihn ist alles geschaffen.Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen.

  • 22. MRZ 2018, Kulturpalast 10

    Chor: Et incarnatus estde Spiritu Sanctoex Maria Virgine:

    et homo factus est.

    Chor: Crucifixus etiampro nobis:

    sub Ponto Pilatopassus et sepultus est.

    Chor: Et resurrexittertia die,

    secundum Scripturas.Et ascendit in caelum:

    sedetad dexteram Patris.

    Et iterum venturus estcum gloria,

    judicare vivoset mortuos:cujus regni

    non erit finis.

    Arie Bass: Et in Spiritum Sanctum,Dominum,

    et vivificantem:Qui ex Patre

    Filioque procedit.Qui cum Patre et Filio

    simul adoratur,et conglorificatur:

    Qui locutus estper Prophetas.

    Et unam sanctam catholicam

    et apostolicam Ecclesiam.

    Chor: Confiteor unum baptismain remissionem

    peccatorum.

    Er hat Fleisch angenommendurch den Heiligen Geistvon der Jungfrau Mariaund ist Menschen geworden.

    Er wurdefür uns gekreuzigt, hat unter Pontius Pilatus gelittenund ist begraben worden.

    Er ist amdritten Tag auferstandennach der Schrift,aufgefahren in den Himmel.Er sitzt zur Rechten des Vaters.Er wird wiederkommenin Herrlichkeit,zu richten die Lebendenund die Toten:seiner Herrschaftwird kein Ende sein.

    Ich glaube an den Heiligen Geist,der Herr istund lebendig macht:Der aus dem Vaterund dem Sohn hervorgeht.Er wird mit dem Vater unddem Sohn angebetetund verherrlicht,der gesprochen hatdurch die Propheten.Und an die eine,heilige, katholischeund apostolische Kirche.

    Ich bekenne die eine Taufezur Vergebungder Sünden.

  • Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 11

    Chor: Et expectoresurrectionem

    mortuorum.Et vitam

    venturi saeculi. Amen.

    III. SANCTUS

    Chor: Sanctus, Sanctus, Sanctus,Dominus Deus

    Sabaoth.

    Chor: Pleni sunt coeliet terra gloria tua.

    IV. OSANNA, BENEDICTUS, AGNUS DEI, DONA NOBIS PACEM

    Chor: Osanna in excelsis.

    Arie Tenor: Benedictus qui venitin nomine Domini.

    Chor: Osanna in excelsis.

    Arie Alt: Agnus Dei,qui tollis

    peccata mundi:miserere nobis.

    Chor: Dona nobis pacem.

    Ich erwarte die Auferstehungder Toten und das Leben derkommenden Welt. Amen.

    Heilig, heilig, heilig, Gott,Herr aller Mächteund Gewalten.

    Erfüllt sind Himmel undErde von deiner Herrlichkeit.

    Hosanna in der Höhe.

    Gebenedeit sei, der dakommt im Namen des Herrn.

    Hosanna in der Höhe.

    Lamm Gottes, du nimmst hinwegdie Sünden der Welt,erbarme dich unser.

    Gib uns Frieden.

  • TRÄUME6.–16.9.2018

    BAROCKE CIRCUSTRÄUME LETTISCHER RUNDFUNKCHOR MAHAN ESFAHANI ENSEMBLE STIMMWERCK DRESDNER KAMMERCHOR HANS-CHRISTOPH RADEMANNU.V.M.

    KARTEN unter www.reservix.de,

    in den Freie Presse Shops oder unter 0351 31414820

    Programm und weitere Informationen unter www.musikfest-erzgebirge.de

  • Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 13

    TRÄUME6.–16.9.2018

    BAROCKE CIRCUSTRÄUME LETTISCHER RUNDFUNKCHOR MAHAN ESFAHANI ENSEMBLE STIMMWERCK DRESDNER KAMMERCHOR HANS-CHRISTOPH RADEMANNU.V.M.

    KARTEN unter www.reservix.de,

    in den Freie Presse Shops oder unter 0351 31414820

    Programm und weitere Informationen unter www.musikfest-erzgebirge.de

    Als Chorklangspezialist zählt HANS-CHRISTOPH RADEMANN zu den gefragtesten Dirigenten weltweit. Mit seiner Arbeit setzte er Maßstäbe für die historisch informierte, zeitgemäße Interpretation barocker Vokalmusik: trans-parent, lebendig und nah am Text. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Musik der mitteldeutschen Komponisten Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Johann Adolf Hasse, Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel. Die preisgekrönte Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, an der er seit 2009 mit dem Dresdner Kammerchor arbeitet, gilt als Referenzaufnahme.Neben seiner Arbeit als Künstlerischer Leiter des Dresdner Kammerchores und als Akademieleiter der Internationalen Bach-akademie Stuttgart ist er zu Gast bei welt-bekannten Orchestern und Chören wie dem RIAS Kammerchor, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester,

    dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem National Chamber Choir of Ireland und dem Collegium Vocale Gent. Konzertreisen führen ihn in die europäischen Musikzentren und in die USA, nach Israel, Südamerika, Süd-afrika, Indien, Russland, Taiwan und Japan.Hans-Christoph Rademann wurde mehrfach mit dem Preis der Deutschen Schallplatten-kritik ausgezeichnet und erhielt wiederholt den Grand Prix du Disque, den Pizzicato Supersonic Award und den Choc de Classica. 1994 wurde er mit dem Förderpreis und 2014 mit dem Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden für seine Verdienste um das Dresdner Musikleben geehrt. 2008 erhielt er die Säch-sische Verfassungsmedaille.1985 gründete Hans-Christoph Rademann den Dresdner Kammerchor, den er bis heute leitet. Von 1999 bis 2004 leitete er den NDR Chor. Seit 2000 ist er Professor für Chor- leitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Von 2007 bis 2015 war er Chefdirigent des RIAS Kammer- chors. Im Sommer 2013 übernahm er als Nachfolger Helmuth Rillings die Leitung der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Darüber hinaus ist er Intendant des Musik-festes Erzgebirge.

  • 22. MRZ 2018, Kulturpalast 14

    JOHANNA WINKEL bewies sich zunächst in der historischen Aufführungspraxis Alter Musik und erweiterte ihr Repertoire stetig hin zur Romantik und Moderne. Sie arbeitete mit renommierten Klangkörpern zusammen, darunter MusicAeterna, das Freiburger Barockorchester, Musik Podium Stuttgart, der Chor des Bayerischen Rundfunks, die Internationale Bachakademie und das Beet-hoven Orchester Bonn, und wirkte unter der Leitung von Dirigenten wie Teodor Currentzis, Frieder Bernius und Hans-Christoph Rademann. Außerdem sang sie mit dem Konzerthausorchester Berlin, mit der Akademie für Alte Musik Berlin, mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks sowie mit dem WDR Sinfonieorchester Köln.Zugleich ist Johanna Winkel regelmäßig auf der Opernbühne zu erleben. Im April 2017 gab sie ihr Debüt bei den Salzburger Osterfestspielen unter Leitung von Christian

    �ielemann in Wagners „Die Walküre“. Im Herbst 2017 gastierte sie mit dieser Partie in China mit dem Hong Kong Philharmonic unter der Leitung von Jaap van Zweden. Sie sang die Leonore in Beethovens „Fidelio“ und die Agathe in Webers „Der Freischütz“ am �eater für Niedersachsen in Hildesheim.Zu ihren Aufnahmen zählen Louis Spohrs Oratorium „Die letzten Dinge“ mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Schönbergs Oper „Moses und Aron“ mit dem SWR Sinfonieorchester. Zuletzt erschien eine CD mit dem Arion Baroque Orchestra mit Werken von Bach und Kuhnau. Johanna Winkel ist an der Aufnahme sämtlicher Bach-Kantaten nach Texten Martin Luthers beteiligt; diese Aufnahme mit Das Neue Orchester unter der Leitung von Christoph Spering wurde 2017 mit dem ECHO-Klassik ausgezeichnet.

  • Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 15

    ANKE VONDUNG, in Speyer geboren, erhielt ihre Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim bei Rudolf Piernay. 1999 gewann sie den Ersten Preis des Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbs, im darauffolgenden Jahr debütierte sie am �éâtre du Châtelet in Paris und 2001 an der Staatsoper München. Zwischen 1999 und 2002 war sie Ensemble- mitglied des Tiroler Landestheaters in Innsbruck. Anke Vondung arbeitete mit namhaften Dirigenten zusammen, darunter Sir Roger Norrington, Helmuth Rilling, James Conlon, Philippe Herreweghe, Gerd Albrecht, Kent Nagano, Iván Fischer, Fabio Luisi, Marek Janowski, Lothar Zagrosek, Enoch zu Guttenberg und Hans-Christoph Rademann.Die international gefragte Mezzosopranistin gastierte u.a. am �éâtre du Châtelet Paris, am Grand �éâtre de Genève, bei den Salzburger und den Bregenzer Festspielen, bei den Mozart-Festwochen Salzburg, beim Glyndebourne Festival sowie an der Nationale Opera Amsterdam, der Opéra Bastille in Paris, der Metropolitan Opera New York, der San Diego Opera, der Berliner Staatsoper, der Hamburgischen und der Bayerischen Staatsoper sowie am �eater an der Wien.

    Von 2003 bis 2005 war Anke Vondung festes Mitglied des Solistenensembles der Semperoper Dresden. Seitdem ist sie diesem Haus eng verbunden; so wirkt sie auch in dieser Spielzeit bei Operninszenie-rungen mit.

  • 22. MRZ 2018, Kulturpalast 16

    Der österreichische Tenor DANIEL JOHANNSEN gehört zu den gefragtesten Evangelisten und Bach-Interpreten seiner Generation. Nach der Ausbildung zum Kirchenmusiker studierte er Gesang bei Margit Klaushofer und Robert Holl in Wien. Er war Meisterschüler von Dietrich Fischer-Dieskau, Nicolai Gedda sowie Christa Ludwig und ist Preisträger der Bach-, Schumann-, Mozart- und Wigmore-Hall-Wettbewerbe.Seit seinem Debüt 1998 führen ihn Auftritte als Konzert-, Lied- und Opernsänger mit Werken aller Epochen in die großen Musik-zentren Europas, Nordamerikas und Japans. Er ist zu Gast bei zahlreichen bedeutenden Festivals (Styriarte Graz, Prager Frühling u.a.) und musiziert unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Hans-Christoph Rademann und Bertrand de Billy sowie mit Klangkörpern wie den Wiener Philharmo-nikern oder dem Gewandhausorchester Leipzig.

    Auf der Bühne ist der lyrische Tenor, den Engagements u.a. an das Münchner Gärtner-platztheater, die Oper Leipzig und die Volksoper Wien führten, mit Mozart-Partien, mit Werken des Barock, des 20. Jahrhunderts und der Moderne, aber auch in einigen Operettenrollen zu erleben. Im Liedbereich arbeitet der Sänger u.a. mit Graham Johnson und Charles Spencer zusammen. Zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und preisgekrönte CD-Aufnahmen dokumentieren seine künst-lerische Arbeit.In der Spielzeit 2017/18 ist Daniel Johannsen abermals zu Gast bei der Styriarte Graz sowie bei den Herrenchiemsee-Festspielen unter der Leitung von Enoch zu Guttenberg, der den Sänger auch für eine USA-Tournee verpflichtete, in deren Rahmen er u.a. in der New Yorker Carnegie Hall sein Debüt gibt. Passions- und Oratorienkonzerte führen den Tenor zum Bachfest Leipzig, zum Noord Nederlands Orkest und zur Nederlandse Bachvereniging.

  • Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 17

    Der Finne ARTTU KATAJA begann seine musika-lische Ausbildung im Alter von neun Jahren mit Oboen-Unterricht. Später studierte er Gesang an der Sibelius-Akademie in Helsinki, war Stipendiat der Martti Talvela Stiftung und u.a. zweifacher Preisträger beim Inter-nationalen Mozartwettbewerb in Salzburg. Seit 2006 ist er festes Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper, wo er unter Dirigenten wie Daniel Barenboim, Asher Fisch, Philippe Jordan, Sir Simon Rattle und Omer Meir Wellber gesungen hat.Gastspiele führten den jungen Bariton an die Finnische Nationaloper in Helsinki, zu den Savonlinna-Opernfestspielen, an die Deutsche Oper am Rhein, zum Festival de musique de Strasbourg, an die Hamburgische Staatsoper sowie ans Teatro Municipal de Santiago (Chile).

    In den vergangenen Spielzeiten gab er ver-schiedene Tourneekonzerte mit Werken von Johann Sebastian Bach mit dem von René Jacobs geleiteten Helsinki Baroque Orchestra, auch war er mit dem Finnish Baroque Orchestra mit Bachs h-Moll-Messe in Tampere zu Gast. Außerdem trat er erstmals bei der Internationalen Bachakademie unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann auf.In der aktuellen Saison debütierte Arttu Kataja bereits am �eater an der Wien in Antonio Salieris „Falstaff“. Des Weiteren wirkt er an der Staatsoper Berlin in Auffüh-rungen von „Die Zauberflöte“, „La Bohème“, Purcells „King Arthur“ unter der musika-lischen Leitung von René Jacobs sowie in Strauss‘ „Ariadne auf Naxos“ und Janáčeks „Katja Kabanowa“ unter der Leitung von Sir Simon Rattle mit.Konzerte führten ihn nach Finnland, etwa die Zusammenarbeit mit Camilla Nylund und Marita Viitasalo für einen Liederabend mit Wolfs „Italienischem Liederbuch“, und nach Spanien zum Orquesta y Coro de la Comunidad de Madrid für Aufführungen des Requiems von Gabriel Fauré. Daneben wirkte er an zahlreichen CD-Aufnahmen mit, darunter „Matthäus-Passion“ (geleitet von René Jacobs), „Tristan und Isolde“ (mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Marek Janowski) und „Manon“ (mit Anna Netrebko und Rolando Villazón).

  • 22. MRZ 2018, Kulturpalast 18

    Strahlend, transparent, homogen und flexibel: Für seine einzigartige Klangkultur wird der DRESDNER KAMMERCHOR international geschätzt. Der Künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann prägte diesen unver-wechselbaren Klang seit der Gründung 1985 und führte den Chor zu weltweitem Renommee.Das vielfältige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der Barockmusik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der sächsi-schen Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens pflegt und erschließt der Chor das musikalische Erbe der Region und macht es einem internationalen Publi-kum bekannt. Die weltweit erste Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, die 2009 in Zusammenarbeit mit dem Carus-Verlag begonnen wurde, ist hierfür ein prominen-tes Beispiel. Die Einspielung von Heinrich Schütz’ „Johannes-Passion“ wurde 2016 mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplat-tenkritik ausgezeichnet. Neben der Chorsinfonik aus Klassik und Romantik liegt ein weiterer Fokus auf anspruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und 20. Jahrhunderts u.a. von Johannes Brahms, Max Reger, Olivier Messiaen, Francis Poulenc, Arnold Schönberg und Herman Berlinski. Seit Jahren widmet sich der

    Dresdner Kammerchor intensiv der modernen und zeitgenössischen Musik – mit Urauf-führungen, Erstaufführungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen auch vielfältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte.Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musik-zentren und bei Festivals in ganz Europa. Tourneen führten die Sänger nach Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika und Südafrika. Zu den musikalischen Partnern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer, Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Christoph Prégardien, Jos van Immerseel, Herbert Blomstedt, Christian �ielemann, Riccardo Chailly und Reinhard Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, Anima Eterna Brugge, �e Orchestra of the Age of Enlightenment, Concerto Köln und die Akademie für Alte Musik Berlin.

  • Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 19

    S O P R A N I Christina Albrecht

    Liska HoppeBirgit Jacobi-Kircheis

    Laura KeilChristin Linße

    Anja SchergAlbertine SelunkaAngelika UngerAlice UngererNicola Zöllner

    A L TElisa BellmannNanora Büttiker

    Jonathan MayenscheinFranziska Neumann

    Claudia PhilippMaria StosiekUta Volkmar

    Sophie Wangemann

    T E N O RAlexander Bischoff

    Markus KloseTobias MäthgerClaudius PobbigBurkhard Schöbl

    Axel StraubePaul Kmetsch

    B A S SGustav AugartDirk DöbrichMax Ehlert

    �omas GläßerChristoph JacobiAlexander KeukGeorg Preißler

    Der Dresdner Kammerchor im heutigen Konzert

  • 22. MRZ 2018, Kulturpalast 20

    ORCHESTER DER GAECHINGER CANTOREYMit der Saison 2016/17 begann eine neue Zeitrechnung für die Ensembles der Bach-akademie: Unter dem gemeinsamen Namen Gaechinger Cantorey musizieren seitdem das neu gegründete Barockorchester und der reformierte Chor der Bachakademie. Basierend auf dem historischen Fundament der Bach-Zeit und mit Wurzeln in der leben-digen Aufführungsgeschichte des 1954 von Helmuth Rilling gegründeten Chors, steht dieser historisierend geschriebene Name für den ganzheitlichen musikalischen Ansatz und das ästhetische Klangideal des Barock.Im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter Johann Sebastian Bachs, wies der Begriff „Chor“ nicht bloß in die heute übliche Richtung eines ausschließlich mit Sängern besetzten Ensembles – er konnte genauso gut für „Instrumentalchor“ stehen, für ein Orchester also. Bachs Idealvorstellung sah vor, dass die Instrumente des Orchesters mit den Stimmen der Chorsänger zu einem homogenen und zugleich durchsichtigen Gesamtklang ver-schmelzen sollten. Heute erreicht man diese authentische Klangvorstellung nur durch die Verwendung von Barockinstrumenten, den Einsatz von in barocker Aufführungspraxis versierten Spielern sowie die Besetzung eines Chors mit Sängern, die gleichermaßen den Anforderungen eines Ensemblesängers wie eines Solisten gewachsen sind.

    Mit der Entscheidung für ein eigenes Barock-orchester und einen nach aufführungs- praktischen Kriterien zusammengestellten Chor schlägt die Bachakademie einen neuen Weg ein. Klangliches Fundament und zugleich internationales Alleinstellungs-merkmal dieses neuen Wegs ist der von der Bachakademie in Auftrag gegebene Nachbau einer originalen Truhenorgel aus der Orgel-werkstatt des legendären Bach-Zeitgenossen Gottfried Silbermann. Als originalgetreues Exponat barocker Klangvorstellungen ver-körpert dieser Nachbau das ideelle Zentrum einer Bachakademie der Zukunft.Die Debüt-CD der Gaechinger Cantorey „Erhalt uns, Herr, bei Deinem Wort“ mit Reformationskantaten von Johann Sebastian Bach erschien im Mai 2017 beim Stuttgarter Carus-Verlag. Die Kritik war begeistert: „Die Gaechinger Cantorey ist in neuer Beset-zung und Ausrichtung ganz oben dabei im Konzert der deutschen Barockensembles.“ (kulturradio des rbb)

  • Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 21

    1 . V I O L I N E N Nadja Zwiener

    (Konzertmeisterin)Rahel MaiJulia Kuhn

    Regine Freitag Gundula Mantu

    2 . V I O L I N E NMargret Baumgartl

    Almut Schlicker Megan Chapelas

    Yves Ytier

    B R A T S C H E NOliver Wilson Lothar Haass

    Michael Hanko

    V I O L O N C E L L IJoseph Crouch Gyöngy Erödi

    K O N T R A B A S SBenjamin Wand

    F L Ö T E NGeorges Barthel Dora Ombodi

    O B O E N | O B O E N D ’ A M O R E

    Andreas Helm Julia Ströbel-Bänsch

    Linda Alijaj

    F A G O T T EDora Kiraly

    Claudius Kamp

    H O R NUrsula Paludan Monberg

    T R O M P E T E NHannes Rux-Brachtendorf

    Astrid Brachtendorf Karel Mnuk

    P A U K E NPeter Hartmann

    O R G E L P O S I T I VMichaela Hasselt

    Das Orchester der Gaechinger Cantorey im heutigen Konzert

  • vv

    Tickets: €25 (19) / €20 (14) / €15 (9) / www.reservix.de / 0351 80 44 100

    DRESDNER KAMMERCHOR WROCŁAW BAROQUE ORCHESTRA

    LEITUNG HANS-CHRISTOPH RADEMANN

    JOHANNA WINKEL SOPRAN BRITTA SCHWARZ ALT

    BENEDIKT KRISTJÁNSSON TENORMARTIN SCHICKETANZ BASS

    FELIX SCHWANDTKE BASS passion 28. MRZ 2018J. S. BACHJOHANNESPASSION

    20 UHR / DRESDEN / ANNENKIRCHE19 UHR EINFÜHRUNG

  • Bach h-Moll-Messe — Dresdner Kammerchor 23

    8. APR 2018, SO, 11.00 UHRKULTURPALASTAUF EINLADUNG DER DRESDNER PHILHARMONIE

    Gustav Mahler JugendorchesterDas europäische Spitzen-JugendorchesterLutosławski: Sinfonie Nr. 1 Szymanowski: Violinkonzert Nr. 1Debussy: „Images pour orchestre“Lorenzo Viotti | DirigentLisa Batiashvili | ViolineGustav Mahler Jugendorchester

    22. APR 2018, SO, 20.00 UHRKULTURPALAST

    AUF EINLADUNG DER DRESDNER PHILHARMONIE

    Juan José Mosalini y su Gran Orquesta de TangoTango-Klassiker im Kulturpalast: „Ciudad triste“, „Nostalgico“, „Tanjuango“, „Negro Nacarado“, „Romance de barrio“, „Retrato de Julio Ahumada“, „Bordone y 900“ u. a.Juan José Mosalini | BandoneónGran Orquesta de Tango

    27. APR 2018, FR, 19.30 UHRKULTURPALAST INTERNATIONALES KINDERCHORFESTIVAL

    Eröff nungskonzertInternationale Kinderchöre Philharmonischer Kinderchor Dresden

    Veranstalter: 7. Internationales Kinderchorfestival Dresden in Kooperation mit der Dresdner Philharmonie

    29. APR 2018, SO, 18.00 UHR KULTURPALAST„Im Westen nichts Neues“ 100 Jahre Ende des Ersten WeltkriegesDupré: „De profundis“ op. 18 — OratoriumLesung aus dem Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria RemarqueWerke für Orgel und Chor a cappellaMechthild Großmann | LesungGunter Berger | LeitungEva Zalenga, Christoph Pfaller, Andreas Scheibner | GesangssolistenDenny Wilke | OrgelPhilharmonischer Chor Dresden

    5. MAI 2018, SA, 19.30 UHRKULTURPALAST Chinesische LiederPenderecki: Sinfonie Nr. 6 „Chinesische Lieder“ (Europäische Erstaufführung)Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll „Aus der Neuen Welt“Cristian Măcelaru | DirigentStephan Genz | BaritonZen Hu | ErhuDresdner Philharmonie

    U N S E R E N Ä C H S T E N V E R A N S T A L T U N G E N( A U S W A H L )

    TICKETSERVICE IM KULTURPALAST

    Telefon 0351 4 866 866ticket@dresdnerphilharmonie.dewww.dresdnerphilharmonie.dewww.kulturpalast-dresden.de

    F E S T W O C H E22.— 29. APRIL

  • IMPRESSUM

    DRESDNER PHILHARMONIE

    Schloßstraße 201067 DresdenTelefon 0351 4 866 282www.dresdnerphilharmonie.de

    CHEFDIRIGENT: Michael SanderlingEHRENDIRIGENT: Kurt Masur †ERSTER GASTDIRIGENT: Bertrand de BillyINTENDANTIN: Frauke Roth

    TEXT: Dr. Christoph VratzDer Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.REDAKTION: Dr. Dennis RothGRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH

    BILDNACHWEIS

    Wikimedia commons: S. 3culture-images/Lebrecht: S. 7Matthias Heyde: S. 13Tatjana Dachsel: S. 14Undine Hess: S. 15Anette Friedel: S. 16Markus Henttonen: S. 17David Pinzer: S. 19Martin Förster: S. 21

    Preis: 2,50 €

    Änderungen vorbehalten.

    Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind.

    Orchester der Landeshauptstadt

    Dresden

    MUSIKBIBLIOTHEK

    Die Musikabteilung der Zentralbibliothek (2. OG) hält zu den aktuellen Programmen der Philharmonie für Sie in einem speziellen Regal Partituren, Bücher und CDs bereit.