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DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 3
VERSORGUNGSLEISTUNGEN DER APOTHEKEN
Patientenversorgung im Tag-, Nacht- und Notdienst ..................................................................................5
Rezepturen ..............................................................................................................................................6
Qualitätssicherung ....................................................................................................................................7
APOTHEKENDICHTE
Entwicklung der Apothekenzahl ................................................................................................................8
Apothekenzahl nach Bundesländern .........................................................................................................9
Filialstruktur ............................................................................................................................................10
Apothekendichte im europäischen Vergleich ........................................................................................... 11
BESCHÄFTIGUNG IN DER PHARMAZIE
Zahl der Pharmazeuten in Deutschland ................................................................................................... 12
Beschäftigte in Apotheken ...................................................................................................................... 13
Pharmaziestudierende ............................................................................................................................ 14
Ausbildungsplatz Apotheke .................................................................................................................... 15
ARZNEIMITTEL
In Deutschland zugelassene Arzneimittel ................................................................................................16
Arzneimittelpreisindex ............................................................................................................................. 17
Mehrwertsteuer auf Arzneimittel ............................................................................................................. 18
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
Aufteilung der GKV-Gesamtausgaben ..................................................................................................... 19
Sonstige Ausgaben der Krankenkassen ..................................................................................................20
GKV-Ausgaben für Arzneimittel ...............................................................................................................21
Impfstoffumsätze (GKV) ..........................................................................................................................22
Arzneimittelpreisbildung .........................................................................................................................23
Apotheken- und Herstellerabschlag ........................................................................................................24
Rabattverträge .......................................................................................................................................25
Zuzahlungen der Patienten .....................................................................................................................26
Zuzahlungsbefreiungen ..........................................................................................................................27
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE DATEN
Betriebswirtschaftliches Ergebnis der durchschnittlichen Apotheke .........................................................28
Entwicklung der Apothekenvergütung .....................................................................................................29
Apotheken nach Umsatzklassen .............................................................................................................30
Umsatzstruktur und abgegebene Packungen ..........................................................................................31
Apothekenübliches Ergänzungssortiment ................................................................................................33
INHALT
Im Zuge der redaktionellen Überarbeitung der Zahlen, Daten, Fakten bezieht sich die Jahreszahl im Titel
fortan auf das Jahr der Veröffentlichung und nicht mehr auf die Datenbasis.
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 5
VERSORGUNGSLEISTUNGEN DER APOTHEKEN
PATIENTENVERSORGUNG IM TAG-, NACHT- UND NOTDIENST*
> Die mehr als 20.000 öffentlichen Apotheken in Deutschland hatten
im Jahr 2014 insgesamt 1 Milliarde Patientenkontakte zu verzeichnen.
Das entspricht einer Zahl von 3,6 Millionen pro Tag.
> Patienten, die nicht in der Lage sind, eine Apotheke aufzusuchen,
werden im Botendienst mit Arzneimitteln versorgt. 250.000 Botendienste
wurden täglich durchgeführt.
> Der Nacht- und Notdienst garantiert eine flächendeckende Arznei mittel-
versorgung rund um die Uhr. Rund 1.400 Apotheken versorgen
pro Nacht 20.000 Patienten. Pro Jahr werden in ca. 510.000 Notdiensten
rund 7 Millionen Arzneimittel außerhalb der regulären Öffnungszeiten
abgegeben. Dabei handelt es sich etwa zu gleichen Teilen um rezept-
pflichtige und rezeptfreie Präparate.
> Die Berufsorganisationen der Apothekerschaft stellen mit dem
„Apothekenfinder 22833“ einen Informationsservice zur Verfügung, über
den zu jeder Tages- und Nachtzeit die nächstgelegenen dienst tuenden
Apotheken gefunden werden können. Mehr als 7,5 Millionen Mal wurde
dieser Service in Anspruch genommen, davon 6,8 Millionen Mal über
das Verbraucherportal APONET (www.aponet.de) und 750.000 Mal über
Telefon, SMS und andere mobile Datendienste. Allein die Smartphone-
App wurde rund 180.000 Mal genutzt.
* Zahlen 2014
Quellen: Nacht- und Notdienstfonds, aponet.de, Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e. V. (DAPI)
6 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
VERSORGUNGSLEISTUNGEN DER APOTHEKEN
REZEPTUREN
In vielen Fällen gibt es für den spezifischen Arzneimittelbedarf eines Patienten kein Fertigarzneimittel. Apo-
theken schließen diese Lücke, indem sie auf ärztliche Verschreibung individuelle Rezepturen anfertigen. 2013
wurden für die Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) insgesamt 14,1 Millionen Rezepturen
hergestellt, davon rund 1 Million für die Versorgung von Kindern.
Quellen: Arzneiverordnungsreport (AVR), Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e. V. (DAPI), ABDA-Statistik
0
3
6
9
12
15
201320122011
15,0
0,9
2,3
8,5
3,3
1,0
2,3
8,3
3,0
1,0
2,3
7,9
2,9
14,614,1
Individuell hergestellte parenterale Lösungen
Zytostatika-Zubereitungen
Methadon-Zubereitungen
Standardrezepturen
in Mio.
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 7
VERSORGUNGSLEISTUNGEN DER APOTHEKEN
QUALITÄTSSICHERUNG
Apotheker prüfen Arzneimittel auf ihre Qualität und melden Qualitätsmängel an die Arzneimittelkommission der
Deutschen Apotheker (AMK). Sie erfasst und bewertet eine wachsende Zahl gemeldeter Arzneimittelrisiken
und gibt nötigenfalls Warnmeldungen heraus, die ein wichtiges Instrument des Verbraucherschutzes darstellen.
Meldungen von Arzneimittelrisiken an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) 2014
* Herstellungs- / technologische Mängel
Quelle: Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK)
2012 2013 2014
absolut absolut absolut Anteil Veränderung zum Vorjahr
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
und Missbrauchsmeldungen 2.299 2.287 2.616 29,6 % + 14,4 %
Verpackungsfehler 2.049 2.162 2.587 29,3 % + 19,7 %
Galenische Mängel * 2.179 1.529 1.624 18,4 % + 6,2 %
Deklarationsfehler 696 729 797 9,0 % + 9,3 %
Mechanische Defekte 1.042 649 778 8,8 % + 19,9 %
Sonstige 194 685 430 4,9 % − 37,2 %
Insgesamt 8.459 8.041 8.832 100,0 % + 9,8%
430
778
797
1.624
2.587
2.616
29,6 %
4,9 %
8,8 %
9,0
%
18,4 %
29,3 %
Sonstige
Verpackungsfehler
Galenische Mängel *
Deklarationsfehler
Mechanische Defekte
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
und Missbrauchsmeldungen
8 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
APOTHEKENDICHTE
ENTWICKLUNG DER APOTHEKENZAHL
Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt seit 2009 und hat Ende 2014 mit 20.441 den niedrigsten Stand
seit den frühen 1990er Jahren erreicht. Zu den Ursachen gehören neben dem Wettbewerb der Apotheken
untereinander auch die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Die flächendeckende Versorgung der
Bevölkerung mit Arzneimitteln ist derzeit dennoch nicht gefährdet.
1990 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014
Apothekenzahl
(inkl. Filialapotheken) 19.898 21.119 21.592 21.476 21.441 21.238 20.921 20.662 20.441
davon
Haupt-/ Einzel-
apotheken* 19.898 21.119 21.592 20.248 17.963 17.577 17.068 16.661 16.269
Filialapotheken — — — 1.228 3.478 3.661 3.853 4.001 4.172
Neueröffnungen — 372 187 326 263 221 184 174 163
Schließungen — 156 185 242 370 424 501 433 384
Apothekenentwicklung — + 216 + 2 + 84 − 107 − 203 − 317 − 259 − 221
Angaben jeweils Jahresende
* Apotheken mit Betriebserlaubnis nach § 2 Apothekengesetz
Quelle: ABDA-Statistik
20.000
21.000
22.000
201420132012201120102005200019951990
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 9
APOTHEKENDICHTE
APOTHEKENZAHL NACH BUNDESLÄNDERN
Die Zahl der Apotheken in den einzelnen Bundesländern hängt u. a. von der Einwohnerzahl, der Bevölkerungs-
struktur und der Landesfläche ab. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, das in die
beiden Kammerbezirke Nordrhein und Westfalen-Lippe aufgeteilt ist, weist mit mehr als 4.000 zugleich die
höchste Zahl an Apotheken aus.
Bundesland Öffentliche
Apotheken
davon Haupt- /
Einzelapotheken *
davon
Filialapotheken
Baden-Württemberg 2.612 2.048 564
Bayern 3.266 2.623 643
Berlin 859 700 159
Brandenburg 579 447 132
Bremen 151 114 37
Hamburg 423 335 88
Hessen 1.530 1.228 302
Mecklenburg-Vorpommern 410 331 79
Niedersachsen 2.000 1.590 410
Nordrhein-Westfalen 4.388 3.483 905
Nordrhein 2.348 1.886 462
Westfalen-Lippe 2.040 1.597 443
Rheinland-Pfalz 1.053 838 215
Saarland 313 269 44
Sachsen 991 776 215
Sachsen-Anhalt 612 482 130
Schleswig-Holstein 693 570 123
Thüringen 561 435 126
Insgesamt 20.441 16.269 4.172
Angaben jeweils Jahresende 2014
* Apotheken mit Betriebserlaubnis nach § 2 Apothekengesetz
Quelle: ABDA-Statistik
10 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
APOTHEKENDICHTE
FILIALSTRUKTUR
Von den insgesamt 20.441 Apotheken waren Ende 2014 16.269 Einzelapotheken bzw. Hauptapotheken mit
Filiale(n). Die Filialisierung nimmt zu. Seit dem Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgesetzes 2004 darf eine
Apotheke bis zu drei Filialen haben. Jede Filiale muss einen verantwortlichen Apotheker als Filialleiter haben.
Haupt- und Filialapotheken müssen in räumlicher Nähe zueinander liegen.
2005 2010 2011 2012 2013 2014
Apotheken ohne Filialen
(Einzelapotheken) 19.148 15.277 14.788 14.181 13.690 13.223
Hauptapotheke
mit einer Filiale 989 2.057 2.097 2.135 2.172 2.187
Hauptapotheke
mit zwei Filialen 94 466 512 538 568 592
Hauptapotheke
mit drei Filialen 17 163 180 214 231 267
Haupt- / Einzelapotheken 20.248 17.963 17.577 17.068 16.661 16.269
Quelle: ABDA-Statistik
Angaben jeweils Jahresende
0
4.000
8.000
12.000
16.000
20.000
201420132012201120102005
19.148
1.100
15.277
2.686
14.788
2.789
14.181
2.887
13.690
2.971
13.223
3.046
20.248
17.963 17.57717.068 16.661 16.269
Apotheken ohne Filialen Apotheken mit mindestens einer Filiale
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 11
APOTHEKENDICHTE
APOTHEKENDICHTE IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH
Mit 25 Apotheken pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland unterhalb des europäischen Durchschnitts. Die
28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union weisen eine durchschnittliche Apothekendichte von 31 Apotheken
pro 100.000 Einwohner auf.
*letztes verfügbares Jahr
Quellen: ABDA-Statistik, Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU), nationale Apothekerverbände, Europäische Kommission (EC)
Griechenland 99
45 4.998
40 1.818
6Dänemark
12Niederlande
14Schweden
15Finnland
16Slowenien
16Österreich
18Luxemburg
22Vereinigtes Königreich
24Ungarn
25Tschechische Republik
25Deutschland
26Kroatien
28Portugal
30Polen
30Italien
31EU-Durchschnitt
35Frankreich
35Estland
36Slowakei
37Lettland
40Rumänien
Irland
45Litauen
Belgien
46Spanien
50Bulgarien
55Zypern
51Malta
11.000
Anzahl der Apotheken*Apotheken je 100.000 Einwohner
3.652
477
210
7.932
1.482
21.559
22.655
469
1.935
825
2.581
20.441
1.111
2.885
11.297
18.102
321
1.317
91
14.186
2.334
314
1.974
1.326
816
12 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
BESCHÄFTIGUNG IN DER PHARMAZIE
ZAHL DER PHARMAZEUTEN IN DEUTSCHLAND
In Deutschland gab es Ende 2014 mehr als 60.000 berufstätige Apotheker. Der weitaus größte Teil arbeitet in
öffentlichen Apotheken. Aber auch in der pharmazeutischen Industrie, in Krankenhausapotheken, Universitäten
und Behörden finden Apotheker Beschäftigung. Gut zwei Drittel der Approbierten sind Frauen.
Berufstätige Apotheker in: 2012 2013 2014 Frauenanteil
Öffentlichen Apotheken 48.422 49.288 49.821 71,3 %
davon Apothekenleiter 17.068 16.661 16.269 46,7 %
Krankenhausapotheken 2.034 2.143 2.183 66,4 %
Industrie, Verwaltung, Fach-
organisationen, Wissenschaft 9.283 9.692 9.969 59,6 %
Pharmazeutische Industrie 5.079 5.436 5.679 58,6 %
Prüfinstitute 280 332 308 65,3 %
Bundeswehr 221 221 227 28,2 %
Behörden und
Körperschaften 875 874 919 63,3 %
Universitäten 1.336 1.280 1.238 54,4 %
Lehranstalten und
Berufsschulen 490 473 462 77,3 %
Sonstige Bereiche 1.002 1.076 1.136 64,3 %
Insgesamt 59.739 61.123 61.973 69,2 %
Quelle: ABDA-Statistik
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 13
BESCHÄFTIGUNG IN DER PHARMAZIE
BESCHÄFTIGTE IN APOTHEKEN
Mehr als 150.000 Menschen arbeiten in öffentlichen Apotheken. Etwa ein Drittel sind approbierte Apotheker.
Zwei Drittel arbeiten als Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) oder Pharmazeutisch-Kaufmännische
Angestellte (PKA).
Jahresende 2012 2013 2014 Frauenanteil
Apotheker 48.422 49.288 49.821 71,3 %
Pharmazeuten im Praktikum 1.462 1.435 1.467 77,4 %
Apothekerassistenten,
Pharmazie-Ingenieure 7.193 6.846 6.543 96,9 %
Pharmazeutisch-Technische
Assistenten (inkl. Praktikanten) 58.368 59.903 61.973 97,9 %
Helfer / Pharmazeutisch-Kauf männische
Angestellte / Sonstige 33.269 33.220 32.946 98,5 %
Arbeitsplätze insgesamt 148.714 150.692 152.750 89,1 %
Quelle: ABDA-Statistik
14 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
BESCHÄFTIGUNG IN DER PHARMAZIE
PHARMAZIESTUDIERENDE
Die Zahl der Pharmaziestudierenden und der neu approbierten Apotheker in Deutschland nimmt zu. Allerdings
steigt auch der Bedarf an Pharmazeuten auf dem Arbeitsmarkt, z. B. in der Industrie. An 22 Universitäten in
14 Bundesländern wird der Studiengang Pharmazie angeboten. Das Studium gliedert sich in drei Abschnitte:
Grundstudium (2 Jahre), Hauptstudium (2 Jahre) sowie praktische Ausbildung (1 Jahr).
Akademisches Jahr Studierende Studienanfänger Approbationen
2013 / 2014 14.632 2.708 1.947
2012 / 2013 14.183 2.754 1.929
2011 / 2012 13.603 2.853 1.868
2010 / 2011 12.719 2.508 1.874
2009 / 2010 12.485 2.468 1.858
Quelle: Statistisches Bundesamt, zuständige Behörde der Länder
STUDIENORTE
BundeslandUniversität Zulassungen im
Wintersemester 2013 / 2014
Zulassungen im
Sommersemester 2014
Baden-Württemberg
Freiburg 90 0
Heidelberg 45 0
Tübingen 140 0
Bayern
Erlangen-Nürnberg 131 0
München U 105 88
Regensburg 140 0
Würzburg 45 45
Berlin Berlin FU 65 65
Brandenburg — — —
Bremen — — —
Hamburg Hamburg 60 0
HessenFrankfurt / Main 89 87
Marburg 150 100
Mecklenburg-Vorpommern Greifswald 66 65
Niedersachsen Braunschweig 82 75
Nordrhein-Westfalen
Bonn 89 90
Düsseldorf 67 67
Münster 80 72
Rheinland-Pfalz Mainz 43 43
Saarland Saarbrücken 32 32
Sachsen Leipzig 36 0
Sachsen-Anhalt Halle-Wittenberg 172 0
Schleswig-Holstein Kiel 62 62
Thüringen Jena 82 0
Insgesamt 1.871 891
Quelle: Stiftung für Hochschulzulassung (ZVS)
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 15
BESCHÄFTIGUNG IN DER PHARMAZIE
AUSBILDUNGSPLATZ APOTHEKE
Apotheken sind Ausbildungsplatz für über 7.500 junge Menschen, die entweder im Rahmen einer dualen Aus-
bildung zur PKA, einer schulischen Ausbildung zur PTA oder im letzten Abschnitt des Pharmaziestudiums ihren
praktischen Ausbildungsabschnitt dort absolvieren.
2012 2013 2014
Pharmazeutisch-Kaufmännische Angestellte (PKA)
in Ausbildung 4.244 3.903 3.724
Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA)
im Praktikum 2.451 2.391 2.365
Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) 1.462 1.435 1.467
Gesamtzahl der Ausbildungsplätze 8.157 7.729 7.556
Angaben jeweils Jahresende
Quelle: ABDA-Statistik
3.724
1.467
2.365
Pharmazeutisch-Kaufmännische
Angestellte (PKA) in AusbildungPharmazeutisch-Technische Assistenten
(PTA) im Praktikum
Pharmazeuten im Praktikum (PhiP)
Ausbildungsplätze 2014
16 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
ARZNEIMITTEL
Betäubungsmittelrezeptpflichtige Arzneimittel 1.425
Sonderrezeptpflichtige Arzneimittel (T-Rezept) 13
Andere rezeptpflichtige Arzneimittel 46.571
Apothekenpflichtige Arzneimittel 19.577
Freiverkäufliche Arzneimittel 32.182
Verkehrsfähige Arzneimittel insgesamt 99.768
IN DEUTSCHLAND ZUGELASSENE ARZNEIMITTEL
In Deutschland sind rund 100.000 verschiedene Arzneimittel behördlich zugelassen. Jede Packungsgröße,
Wirkstärke oder Darreichungsform zählt dabei als eigenständiges Arzneimittel, auch wenn der Markenname
derselbe ist. Rund die Hälfte aller Medikamente ist verschreibungspflichtig. Die amtliche Zulassung kann auf
nationaler Ebene gemäß dem deutschen Arzneimittelgesetz oder auch europaweit erfolgen.
Stand: Januar 2015
Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
nicht rezeptp�ichtige
Arzneimittel51.759
rezeptp�ichtige Arzneimittel
48.009
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 17
ARZNEIMITTEL
ARZNEIMITTELPREISINDEX
Der Arzneimittelpreisindex beschreibt die durchschnittliche Preisentwicklung (inkl. MwSt.) für Arzneimittel, die
zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verschrieben werden. Die Arzneimittelpreise sind in
den letzten zwei Jahrzehnten stark gesunken, während die Verbraucherpreise kontinuierlich angestiegen sind.
Quellen: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Statistisches Bundesamt (Destatis)
70
80
90
100
110
120
130
20142013201220112010200920082007200620052004
Verbraucherpreisindex117,1
Arzneimittelpreisindex90,6
18 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
ARZNEIMITTEL
MEHRWERTSTEUER AUF ARZNEIMITTEL
Der Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel ist in den 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sehr unter-
schiedlich. Deutschland hat – nach Dänemark und Bulgarien – einen der höchsten Steuersätze. Im Gegensatz
dazu haben Malta, Großbritannien, Irland und Schweden zumindest bestimmte Arzneimittel komplett von der
Mehrwertsteuer befreit.
Quelle: Europäische Kommission (EC)
Steuersatz für
Arzneimittel 2015
Allgemeiner
MwSt.-Satz 2015
Dänemark 25,0 25,0
Bulgarien 20,0 20,0
Deutschland 19,0 19,0
Lettland 12,0 21,0
Finnland 10,0 24,0
Italien 10,0 22,0
Tschechische Republik 10,0 21,0
Österreich 10,0 20,0
Slowakei 10,0 20,0
Slowenien 9,5 22,0
Rumänien verschreibungspflichtige Arzneimittel
nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
9,0
24,0
24,0
Estland 9,0 20,0
Polen 8,0 23,0
Griechenland 6,5 23,0
Portugal 6,0 23,0
Belgien 6,0 21,0
Niederlande 6,0 21,0
Ungarn 5,0 27,0
Kroatien Arzneimittel im Rahmen des Nationalen Gesundheitsdienstes
nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
5,0
25,0
25,0
Litauen erstattungsfähige Arzneimittel
nicht erstattungsfähige Arzneimittel
5,0
21,0
21,0
Zypern 5,0 19,0
Spanien 4,0 21,0
Luxemburg 3,0 17,0
Frankreich erstattungsfähige Arzneimittel
nicht erstattungsfähige Arzneimittel
2,1
10,0
20,0
Schweden verschreibungspflichtige Arzneimittel
nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
0,0
25,0
25,0
Irland Arzneimittel zur oralen Anwendung
Arzneimittel zur nicht-oralen Anwendung
0,0
23,0
23,0
Vereinigtes Königreich Arzneimittel im Rahmen des Nationalen Gesundheitsdienstes
nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
0,0
20,0
20,0
Malta 0,0 18,0
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 19
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
AUFTEILUNG DER GKV-GESAMTAUSGABEN
Von den mehr als 200 Milliarden Euro, die die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im Jahr 2014 ausgab,
entfielen 2,3 Prozent auf die Apotheken und ihre Beschäftigten. Das ist weniger als die Hälfte der GKV-
Verwaltungsausgaben (4,9 Prozent). Die größten Ausgabenanteile lagen bei den Krankenhäusern und Ärzten.
Der Arzneimittelbereich (inkl. Apotheken) stand mit 14,9 Prozent an dritter Stelle.
* vorläufig
** aus Apotheken
Quellen: Bundesministerium für Gesundheit (BMG), ABDA-Statistik
2014* 205,33 16,0 6,4 6,1 32,7 4,9 19,1 14,9 2,3
2013 194,49 16,2 6,5 5,9 33,0 5,1 19,1 14,2 2,4
2012 184,25 15,3 6,4 5,9 33,5 5,2 19,1 14,6 2,3
2011 179,61 15,4 6,5 5,9 33,4 5,3 18,7 14,9 2,3
2010 175,99 15,4 6,5 5,6 33,0 5,4 18,1 15,9 2,5
2009 170,78 15,5 6,6 5,6 32,5 5,2 18,2 16,4 2,6
2008 160,94 15,2 6,8 5,7 32,4 5,1 18,3 16,6 2,6
2007 153,93 15,1 6,9 5,6 32,8 5,3 17,6 16,6 2,6
2006 148,00 15,2 7,0 5,6 33,7 5,5 16,8 16,1 2,6
2005 143,81 15,2 6,9 5,8 33,7 5,7 16,3 16,4 2,8
2004 140,18 15,5 8,0 5,9 33,7 5,8 16,6 14,5 2,6
GKV-Gesamtausgaben 2014*: 205,33 Mrd. EUR
Sonstige Ausgaben 19,1 %
Verwaltungsausgaben 4,9 %
Heil- und Hilfsmittel 6,1 %
Zahnärzte (inkl. Zahnersatz) 6,4 % Krankenhäuser 32,7 %
Arzneimittel aus Apotheken 14,9 %
davon Wertschöpfungsanteil der
Apotheken nach AMPreisV 2,3 %
Ärzte 16,0 %
Ges
amta
usga
ben
der
GK
V
(Mrd
. EU
R)
Ärz
te
davo
n in
%
Zahn
ärzt
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**
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Apo
thek
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ach
AM
Pre
isV
20 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
SONSTIGE AUSGABEN DER KRANKENKASSEN
Für „Sonstiges“ gab die Gesetzliche Krankenversichrung (GKV) im Jahr 2014 genau 19,1 Prozent ihres Geldes
aus. Dazu gehören das Krankengeld, die Häusliche Krankenpflege und Fahrkosten. „Arzneimittel von Sonstigen /
Versandhandel“ meint ausländische Versandapotheken oder Gesundheitsämter. Auch „Schutz impfungen inkl.
ärztliches Honorar“ sind hier ausgewiesen.
Quellen: Bundesministerium für Gesundheit (BMG), ABDA-Statistik
5,2 % Krankengeld
2,3 % Häusliche Krankenpflege
2,2 % Fahrkosten
1,0 % Früherkennungsmaßnahmen
0,9 % Dialyse-Sachkosten in Arztpraxen
0,8 % Integrierte Versorgung
0,6 % Schutzimpfungen inkl.
ärztliches Honorar
0,6 % Schwangerschaft, Mutterschaft
0,3 % Leistungen im Ausland
0,2 % Prävention und Sozialberatung
1,9 % Andere
1,5 % Ambulante & stationäre Vorsorge-
und Reha-Leistungen
1,6 % Arzneimittel von Sonstigen /
Versandhandel
Sonstige Ausgaben insgesamt:
19,1 %
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 21
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
GKV-AUSGABEN FÜR ARZNEIMITTEL
Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel entfallen zum größten Teil auf die
Pharmazeutische Industrie. Die Ausgaben für die 19-prozentige Mehrwertsteuer auf Arzneimittel lagen 2014
noch vor den Ausgaben für die Leistungen der Apotheken.
* vorläufig
** inkl. Rezepturen, Hilfs- und Verbandmittel aus Apotheken
Quellen: Bundesministerium für Gesundheit (BMG), ABDA-Statistik
2012 2013 2014*
in Mrd. EUR in Mrd. EUR in Mrd. EUR
Pharmazeutische Industrie und
Vorleistungen (wie Rohstoffe) 17,37 64,6 % 17,60 63,7 % 19,83 65,0 %
Pharmazeutischer Großhandel 0,99 3,7 % 1,02 3,7 % 1,07 3,5 %
Mehrwertsteuer (Staat) 4,30 16,0 % 4,42 16,0 % 4,88 16,0 %
Apotheken 4,22 15,7 % 4,59 16,6 % 4,73 15,5 %
GKV-Ausgaben für
Arzneimittel insgesamt **
26,88 100,0 % 27,63 100,0 % 30,51 100,0 %
Apotheken 15,5 %
Mehrwertsteuer (Staat) 16,0 %
Pharmazeutische Industrie und
Vorleistungen (wie Rohstoffe) 65,0 %
Pharmazeutischer
Großhandel 3,5 %
GKV-Ausgaben für Arzneimittel 2014
22 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
IMPFSTOFFUMSÄTZE (GKV)
Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gibt eine Milliarde Euro pro Jahr (inkl. MwSt.) für Impfstoffe aus.
Sie werden in der Regel als Sprechstundenbedarf auf einem rosa Rezept verordnet. Seit 2007 stehen Schutz-
impfungen im GKV-Pflichtleistungskatalog, 2008 wurde deshalb ein Höchststand erreicht. Grippewellen
und Empfehlungen der Ständigen Impfkommission sind für saisonale oder mehrjährige Veränderungen
verantwortlich.
Quelle: Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e. V. (DAPI)
0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
799
123 17 72 182 84
226 73 77 241 170 133
206 60 90 285 153 216
124 47 94 335 149 90
90 35 94 275 141 57
108 32 99 232 144 76
103 26 74 164 132 89
95 26 90 132 158 95
125 30 95 130 178 100
1.257
1.349
1.176
1.033
1.019
906
947
1.065
Enzephalitis
Meningokokken
Masern
Influenza
Pneumokokken
Humane Papillomaviren (HPV)
Sonstige
in Mio. EUR (inkl. MwSt.)
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 23
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
ARZNEIMITTELPREISBILDUNG
Der Abgabepreis eines rezeptpflichtigen Arzneimittels und das apothekerliche Honorar richten sich nach den
gesetzlichen Vorgaben der Arzneimittelpreisverordnung. Zur finanziellen Entlastung der Krankenkassen hat der
Gesetzgeber Abschläge und Rabatte sowie Zuzahlungen der Versicherten vorgesehen.
Beispiel für ein verschreibungspflichtiges Fertigarzneimittel
Herstellerabgabepreis (HAP) 50,00 Euro
+ Großhandelshöchstzuschlag (3,15 % auf HAP + 0,70 Euro) 2,28 Euro
= Apothekeneinkaufspreis (AEP) 52,28 Euro
+ Apothekenzuschlag (3 % auf AEP + 8,35 Euro) 9,92 Euro
+ Notdienstzuschlag (0,16 Euro) 0,16 Euro
= Netto-Apothekenverkaufspreis (AVP) 62,36 Euro
+ Mehrwertsteuer (19 % auf Netto-AVP) 11,85 Euro
= Brutto-Apothekenverkaufspreis (AVP) 74,21 Euro
− Gesetzliche Zuzahlung des Versicherten (10 % vom Brutto-AVP) 7,42 Euro
− Gesetzlicher Apothekenabschlag (1,77 Euro) 1,77 Euro
− Gesetzlicher Herstellerabschlag* (7 % vom HAP) 3,50 Euro
= effektive Ausgaben der GKV ** 61,52 Euro
* Der Herstellerabschlag für nicht-festbetragsgebundene Arzneimittel beträgt 7 Prozent; für festbetrags gebundene Medikamente dagegen grundsätzlich 10 Prozent.
** eventuelle Rabattverträge, die kostensenkend für die GKV wirken, sind unberücksichtigt
Quelle: ABDA-Statistik
24 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
APOTHEKEN- UND HERSTELLERABSCHLAG
Der Gesetzgeber hat im Laufe der Jahre verschiedene Instrumente eingeführt, um die Ausgaben der Gesetzli-
chen Krankenversicherung für Arzneimittel zu begrenzen. Apotheken müssen der Gesetzlichen Krankenversi-
cherung (GKV) ebenso wie Arzneimittelhersteller Abschläge bei der Abgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln
gewähren. Der Apothekenabschlag liegt derzeit bei 1,77 Euro (inkl. MwSt.). Dieser Betrag muss für jede zu
Lasten der GKV abgegebene Packung vom Apothekerhonorar an die Krankenkasse zurückerstattet werden.
Das summiert sich auf mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr.
Quelle: ABDA-Statistik
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
201420132012
2.312
1.211
2.368
1.088
1.535
1.091
in Mio. EUR
Apothekenabschlag
Herstellerabschlag
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 25
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
RABATTVERTRÄGE
Krankenkassen können mit Arzneimittelherstellern seit 2007 Rabattverträge für die preisgünstigere Abgabe
von Arzneimitteln abschließen. Mittlerweile gibt es mehr als 18.600 kassenspezifische Rabattverträge, die
vorschreiben, welcher Versicherte welches Präparat von welchem Hersteller erhalten kann. Die Berücksich-
tigung dieser Verträge bei der Patientenversorgung bedeutet für die Apotheken einen großen administrativen
Aufwand.
Quellen: ABDATA, Pro Generika e. V. , Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
18.600 Anzahl der Rabattverträge Ende 2014
3,2 Mrd. EUR Einsparungen aus Rabattverträgen im Jahr 2014
131 beteiligte Krankenkassen Ende 2014
136 beteiligte pharmazeutische Unternehmen Ende 2014
15.700 Anzahl der rabattierten Arzneimittel
(Pharmazentralnummern) Ende 2014
31 % Anteil der rabattierten verschreibungspflichtigen Arzneimittel,
die Ende 2014 zuzahlungsbefreit oder -ermäßigt waren
348 Mio. abgegebene Packungen im Bereich Generika im Jahr 2014
7,3 Mio. in der Apotheken-EDV umgesetzte Datensätze Ende 2014
26 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
ZUZAHLUNGEN DER PATIENTEN
Gesetzlich krankenversicherte Patienten müssen bei bestimmten Leistungen ihrer Krankenkasse zuzahlen. Bei
verordneten Arzneimitteln sind das 10 Prozent des Arzneimittelpreises, mindestens aber 5 und höchstens 10
Euro. Der Durchschnitt von 2,70 Euro ergibt sich, weil manche Medikamente zuzahlungsfrei und manche Versi-
cherte zuzahlungsbefreit sind. Die Krankenkassen sparen durch die Zuzahlungen, die von Apotheken eingezo-
gen werden müssen, zwei Milliarden Euro pro Jahr.
Quelle: Deutscher Apothekerverband (DAV)
0
400
800
1.200
1.600
2.000
201420132012201120102009
0
1
2
3
201420132012201120102009
1.6961.767
1.833 1.8621.978 2.027
2,302,40
2,502,60 2,60
2,70
Zuzahlungen der Patienten zu Arzneimitteln in Mio. EUR
Durchschnittliche Zuzahlung pro Packung in EUR
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 27
ARZNEIMITTEL IN DER GKV
ZUZAHLUNGSBEFREIUNGEN
Eine Härtefallregelung in § 62 SGB V sieht vor, dass gesetzlich Krankenversicherte maximal zwei Prozent ihres
Jahresbruttoeinkommens für Zuzahlungen aufbringen müssen. Bei chronisch kranken Menschen liegt die
Grenze bei einem Prozent. Von den rund 70 Millionen gesetzlich krankenversicherten Menschen in Deutsch-
land ist daher etwa jeder Zehnte von weiteren Zuzahlungen befreit. Der Rückgang der Zuzahlungsbefreiungen
in 2013 ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass in diesem Jahr die Praxisgebühr abgeschafft wurde
und damit eine finanzielle Entlastung der Versicherten eingetreten ist.
Zuzahlungsbefreiungen 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Chronisch kranke Patienten in Mio. 6,4 6,6 6,8 6,9 7,0 6,5
Übrige Patienten in Mio. 0,4 0,4 0,4 0,5 0,5 0,4
Zuzahlungsbefreite Personen
insgesamt in Mio. 6,8 7,0 7,2 7,4 7,5 6,9
Anteil Zuzahlungsbefreiter an allen
GKV-Versicherten 9,7 % 10,1 % 10,3 % 10,7 % 10,7 % 9,9 %
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
28 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE DATEN
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHES ERGEBNIS DER DURCHSCHNITTLICHEN APOTHEKE
Drei Viertel des durchschnittlichen Umsatzes einer Apotheke von zwei Millionen Euro pro Jahr werden für den
Wareneinsatz aufgewandt. Vom verbleibenden Rohertrag müssen Personal- und sonstige Kosten abgezogen
werden. Der Gewinn vor Steuern lag 2014 im Schnitt bei 129.000 Euro. Dieser Betrag ist aber nicht einem
Bruttogehalt gleichzusetzen, da der Apothekeninhaber als Freiberufler davon nicht nur Steuern abführen,
sondern auch Investitionen in die Apotheke tätigen und seine komplette Altersvorsorge bestreiten muss.
2012 2013 2014
Nettoumsatz* in Tsd. EUR 1.847 1.887 2.024
− Wareneinsatz 1.388 1.405 1.519
= Rohertrag 459 482 505
− Personalkosten 200 202 216
− Sonstige steuerlich abzugsfähige Kosten 154 156 160
= steuerliches Betriebsergebnis (Gewinn vor Steuern) 105 124 129
davon Teilbetriebsergebnis GKV** 58 76 79
Zuschüsse des Nacht-
und Notdienstfonds des DAV − 2 6
* ohne Umsatzsteuer und GKV-Abschläge
** Die Kostenzuteilung erfolgte nach der hälftigen Umsatz- / Absatzmethode.
Quelle: Treuhand Hannover
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 29
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE DATEN
ENTWICKLUNG DER APOTHEKENVERGÜTUNG
Im Jahr 2004 wurde das Apothekenhonorar auf 8,10 Euro pro rezeptpflichtigem Arzneimittel festgelegt.
2013 wurde es erstmalig nach zehn Jahren auf 8,35 Euro erhöht. Hinzu kommen 3 Prozent Zuschlag. Die
Sachkosten (z. B. Energiekosten) und Personalkosten (z. B. Tariflöhne) sind währenddessen deutlich stärker
gestiegen.
Index (2004 = 100)
* Apothekenvergütung pro rezeptpflichtiger Arzneimittelpackung gemäß § 1 AMPreisV i.V.m. § 130 SGB V
** vorläufig
Quellen: Bundesministerium für Gesundheit (BMG), GKV-Schätzerkreis, Bundesregierung, Statistisches Bundesamt (Destatis), ADEXA, ABDA-Statistik
90
100
110
120
130
140
150
2015**20142013201220112010200920082007200620052004
GKV-Einnahmen147,0
Bruttoinlandsprodukt130,0
Tariflöhne in Apotheken123,2
Inflationsrate118,1
Apothekenvergütung*114,3
30 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE DATEN
APOTHEKEN NACH UMSATZKLASSEN
Der durchschnittliche Umsatz einer Apotheke in Deutschland liegt bei zwei Millionen Euro pro Jahr (ohne
MwSt.). Allerdings gibt es eine sehr breite Streuung. Rund 60 Prozent der Apotheken erreichen den durch-
schnittlichen Umsatz nicht, während einzelne große Apotheken weit oberhalb des Durchschnitts liegen.
Anteil der Apotheken in %
Umsatz in Mio. EUR (ohne MwSt.)
Quelle: Treuhand Hannover
0
3
6
9
12
15
> 5
,00
< 5
,00
< 4
,75
< 4
,50
< 4
,25
< 4
,00
< 3
,75
< 3
,50
< 3
,25
< 3
,00
< 2
,75
< 2
,50
< 2
,25
< 2
,00
< 1
,75
< 1
,50
< 1
,25
< 1
,00
< 0
,75
4,3
8,5
12,3
11,9 12
,1
10,8
10,3
7,0
5,4
3,8
3,4
2,1
1,6
1,0 1,
3
2,4
0,8
0,4
0,5
Durchschnittsumsatz:
2,02 Mio. EUR
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 31
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE DATEN
Apothekenübliches
Ergänzungs-
sortiment
3,1 Mrd. EUR
» Apothekenumsatz 2014 (ohne MwSt.) » 45,8 Mrd. EUR = 100 %
GEMESSEN IN UMSATZWERTEN
6,8 %
Arzneimittel
42,7 Mrd. EUR
Arzneimittelverordnungsvolumen
GKV, PKV und Sonstige
39,1 Mrd. EUR
Selbstmedikation
3,6 Mrd. EUR
nicht verordnet
3,3 Mrd. EUR
verordnet
1,1 Mrd. EUR
verschreibungspfl ichtige
Arzneimittel
38,0 Mrd. EUR
apothekenpfl ichtige
Arzneimittel (nicht
verschreibungspfl ichtig)
4,4 Mrd. EUR
freiverkäufl iche
Arzneimittel
0,3 Mrd. EUR
83,0 % 9,6 %
2,4 %
85,4 % 7,8 %
7,2 %
0,6 %
93,2 %
UMSATZSTRUKTUR UND ABGEGEBENE PACKUNGEN
Mehr als 90 Prozent des Umsatzes der Apotheken entfallen auf die Abgabe von Arzneimitteln, die übrigen zehn
auf das apothekenübliche Ergänzungssortiment. Mehr als 80 Prozent des Umsatzes resultieren aus verschrei-
bungspfl ichtigen Arzneimitteln, die ein Arzt oder Zahnarzt verordnet hat.
32 DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE DATEN
» Arzneimittel 2014 » 1.391 Mio. Packungen = 100 %
verschreibungspfl ichtige Arzneimittel
742 Mio. Packungen
Arzneimittelverordnungsvolumen GKV, PKV
und Sonstige
869 Mio. Packungen
apothekenpfl ichtige
Arzneimittel (nicht
verschreibungspfl ichtig)
608 Mio. Packungen
Selbstmedikation
522 Mio. Packungen
nicht verordnet
481 Mio.
Packungen
verordnet
127 Mio.
Packungen
freiverkäufl iche
Arzneimittel
41 Mio. Packungen
GEMESSEN IN PACKUNGSZAHLEN
53,4 % 43,7 %
9,1 %
62,5 % 37,5 %
34,6 %
2,9 %
Anmerkung: veränderte Datenbasis bei nicht verschreibungspfl ichtigen Arzneimitteln und apothekenüblichem Ergänzungssortiment,
daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar
DIE APOTHEKE – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 2015 33
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE DATEN
APOTHEKENÜBLICHES ERGÄNZUNGSSORTIMENT
Zum Ergänzungssortiment gehören alle Nicht-Arzneimittel, die in der Apotheke abgegeben und verkauft werden.
Dies können Hilfsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine und Mineralstoffe sein, aber auch Kosmetika und
Sonnenschutz. Sie tragen mit ca. 10 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
* soweit nicht als Arzneimittel klassifiziert
Anmerkung: veränderte Datenbasis und Darstellungsform, daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar
Quelle: INSIGHT Health GmbH & Co. KG
0,8 Mrd. 0,
8 M
rd.
0,2
Mrd
. 0,2 M
rd.
0,3 Mrd.
0,8 M
rd.
Diagnostika (z. B. Blutzuckerteststreifen)Hygiene, Körperpflege, Kosmetika und Sonnenschutz
Dermatologika*
(z. B. Haarausfallmittel)
Diätmittel und Diätetika
Nahrungsergänzungsmittel,
Vitamine und Mineralstoffe*
Sonstiges (z. B. Hilfsmittel)
Insgesamt: 3,1 Mrd. EUR