Afrikareise

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von

ERNST KLEINOW

K U N S T V E R L A G E D U A R D H E N N I N G . H A L L E ( S A A L E )

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Die Reise nach Afrika Wir fahren jetzt nach Afrika ! Wie heißt doch gleich die Küste ? Nach Afrika? Was wollen wir da? „Ja, wenn ich das nur wüßte!“ In Afrika da ist es schön, Es kommt mir wenigstens so vor, Da kann man in den Urwald gehen. Als wären wir am Äquator. Auch Tiere gibt´s in großen Haufen, Da ist es stets am heiß´ten, Man kann sich einen Affen kaufen. Drum schwitzt man dort am meisten. Auch einen schönen Papagei, Ich weiß, dass hier ein jeder spricht: Und alles ist bezugscheinfrei. „Den Äquator, den mag ich nicht! Seht ihr, da legt der Dampfer an, Wie furchtbar ist die Hitze, Weil er nicht weiter fahren kann! Da seht nur, wie ich schwitze!“

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Ach ja, hier ist es wirklich heiß, Ich habe schon von euch vernommen Die Menschen sind auch nicht mehr weiß. Und heiße herzlich euch willkommen. Sie sind so schwarz wie Kohle, Und hab ich mir´s nicht gleich gedacht, Vom Scheitel bis zur Sohle. Ihr habt mir etwas mitgebracht?“ Wir kommen erst nach einem Land, „Ha“, spricht er schmunzelnd, „Alten Rum! Das Wumbabumba wird genannt. Na, seht euch nur im Lande um.“ Hier herrscht der Häuptling Matabele, Worauf gewiß ein jeder spricht: `Ne gute, alte, treue Seele. „Der Häuptling ist so übel nicht! Der Häuptling auf dem Zebra. Wir wollen nun beschreiben, Der spricht vergnügt: „Da seid ihr ja! Wie´s hier die Leute treiben.“

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„Du Bambu, sollst die Leute führen, Er winket wieder mit der Hand Man kann im Wald sich leicht verlieren. Und sagt dann grinsend „Elefant“! Und dass mir nachher keiner fehlt, Da steht auch gar nicht weit von hier Ich habe sie genau gezählt.“ Das wohlbekannte Rüsseltier. So hat der Häuptling noch gesprochen Der Elefant nimmt wohl ein Bad, Und ist dann in sein Haus gekrochen. Weil er vielleicht es nötig hat. Der Bambu winkt nur mit der Hand Ich weiß, daß jetzt so mancher spricht: Und ist sogleich voran gerannt. „Dann wollen wir ihn stören nicht! Wir brauchen auch nicht weit zu gehn, Er soll sich man erst gründlich baden, Da plötzlich bleibt der Schwarze stehn. Ich glaub, dies könnte ihm nicht schaden.“

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„Ach Bambu, zeig uns mal´geschwind, Wir fragen drum den schwarzen Mann, Wo hier die großen Affen sind?“ Wo man hier etwas essen kann? Der setzt sogleich auch sich in Trab Der Bambu lädt uns freundlich ein, Und zieht mit uns zum Walde ab. Wir sollen seine Gäste sein. Bald hat er sich dann umgewandt, Ein Wirtshaus gäb es nicht im Land, Und wieder winkt er mit der Hand. Das ist hier gänzlich unbekannt. Dort bei den schönen Orchideen, Ich weiß, daß hier so mancher spricht: Da können wir Schimpansen sehn. „Nein, nein, das geht doch wirklich nicht; Die essen gerade Mittagbrot, Das können wirklich wir nicht wagen, Ich glaub´, das tut auch uns jetzt Not. Was wird denn da Frau Bambu sagen.“

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Frau Bambu spricht zu ihrem Mann: Der Bambu, als beherzter Mann, „Erst schaff uns was zu essen an. Der greift sogleich die Panther an. Wir haben lange schon gehungert, Der eine, der wird gleich erledigt, Und du hast nur herumgelungert.“ Der andre ziemlich stark beschädigt. Der Bambu, nun in großer Eile, Bambu schießt noch ein Warzenschwein, Nimmt seinen Bogen und die Pfeile. Und danach kommt er wieder heim. Und in den Urwald geht der Mann, Ich weiß, daß hier ein jeder sagt: Wo er nen Braten schießen kann. „Das hat der Bambu gut gemacht! Es trifft sich, dass ein Pantherpaar Frau Bambu hat das Schwein gebraten, Auch auf die Jagd gegangen war. Es ist auch wirklich gut geraten.“

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Doch bald darauf war es bekannt, Und abends isst dann jeder Mann, Die Feinde wären schon im Land. Soviel als er nur irgend kann. Der Häuptling hat befohlen, Dann trinken sie auch Palmenwein Sie furchtbar zu versohlen. Und tanzen wild im Mondenschein. Erst stehen alle wie verdattert Dazu ertönt Gesang, Und haben wild herum geschnattert. Bei dumpfem Trommelklang. Dann stürzen sie vereint, Ich hör, daß hier ein jeder spricht: Sich auf den bösen Feind. „In Wumbabumba bleib ich nicht! Die Frauen müssen kochen, Wir wollen weiter gehen, Die Feinde, die erstochen. Hier ist es nicht mehr schön“

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Wenn´s regnet, wird die Steppe naß, Des Abends geht sie an den Fluß, Dann wächst darauf viel schönes Gras. Weil sie doch auch ´mal trinken muß. Nur ab und zu steht mal ein Baum, Gerad´ will sie sich zum Wasser bücken, Doch ist dazwischen sehr viel Raum. Da springt ein Löw´ihr auf den Rücken. Hier lebt ein Tier, das jeder kennt, Der beißt das Tier durch seinen Nacken, Und das man die Giraffe nennt. Man hört bereits die Knochen knacken. Sie lebt von Zweigen und von Blättern, Ich hör´, daß hier so mancher spricht: Doch kann auf keinen Baum sie klettern. „Der Löwe ist ja fürchterlich! Jedoch mit ihrem langen Hals, Der hat gewiß im Busch gesessen Kriegt sie die Blätter ebenfalls. Und will nun die Giraffe fressen.“

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Der Löwe schläft den ganzen Tag, Was er nicht frißt, das läßt er liegen, Und erst am Abend wird er wach. Das können die Hyänen kriegen. Er zeigt dann an durch lautes Brüllen, Und diese kommen in der Nacht Daß er will seinen Hunger stillen. Und haben schauerlich gelacht. Er denkt, ich will zum Flusse laufen, Die fressen alles, Haut und Knochen, Wo immer die Giraffen saufen. Man braucht sie nicht einmal zu kochen. Ihr wißt schon, wie er es gemacht, Ich weiß, daß hier ein jeder spricht: Und daß er eine umgebracht. „Auch die Hyänen mag ich nicht! Mit Knurren und mit Schmatzen, Sie sollten über solche Sachen Zerreißt er sie mit seinen Tatzen. Sich nicht nachher noch lustig machen.“

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Das Nashorn ist hier sehr empört, Das Tier in seinem grimmen Zorn, Weil seine Ruhe man gestört. Will ihn durchbohren mit dem Horn. Der Neger hat es wohl erschreckt Doch wird dies ihm wohl nicht gelingen, Und aus dem Schlafe aufgeweckt. Der Neger kann doch schneller springen. Man störe nie, wenn man nicht muß, Und jetzt erklettert dieser Mann Ein schlafendes Rhinozerus. Hier einen Baum, so flink er kann. Er schnaubt und prustet fürchterlich, Ich weiß, dass jetzt so mancher spricht: Der arme Schwarze fürchtet sich. „Der Schwarze ist ein dummer Wicht! Der Neger, ohne zu verschnaufen, Das hat er nun von seinen Witzen, Der muß jetzt um sein Leben laufen. Nun kann er dort bis morgen sitzen.“

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Ei, seht, da steht ja auch ein Strauß, Die Vögel legen, wie bekannt, Ach hätten einen wir zu Haus. Die Eier einfach in den Sand. Er müßt uns tüchtig Eier legen, Und alle flüchten alsobald, Das wäre doch ein großer Segen. Wenn Ali mit der Peitsche knallt. Dies hat der Ali auch gedacht Der nimmt die Eier mit Behagen Und einen Wagen sich gemacht. Und legt sie flink in seinen Wagen. Dann fing er einen Straußenmann Ich weiß, daß hier ein jeder spricht: Und spannte diesen vor daran. „Der Ali ist so töricht nicht! Und fährt auf vielen krummen Wegen, So kann er billig Eier kaufen Dahin, wo Strauße Eier legen. Und braucht auch nicht zu Fuß zu laufen.“

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Wir waten jetzt durch tiefen Sand, Dort sehen wir ein Dromedar, Der hier auch Wüste wird genannt. Und auch ein Esel ist noch da. Man kann da fast versinken, Dazu zwei Beduinen, Auch gibt es nichts zu trinken. Ich seh´s an ihren Mienen. Da endlich kommt ´ne Stelle, Die sollen uns begleiten, Da gibt es eine Quelle. Wir möchten lieber reiten. Auch sieht man schöne Palmen stehen, Ich weiß, daß hier wohl einer spricht: So hoch, wie wir sie nie gesehen. „So leicht ist doch das Reiten nicht! Sie stehen im grünen Grase, Man fällt doch manchmal runter, Das nennt man hier Oase. Nicht immer, doch mitunter.“

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Jedoch die Tiere, die sind brav, Es legt sich hin um auszuruh´n, Sie sind geduldig wie ein Schaf. Es hat ja weiter nichts zu tun. Und werfen uns nicht ab, Zwar ist es alt und ziemlich träge, Wir reiten schon im Trab. Doch hat es Zähne wie ´ne Säge. Da sehn wir schon den Weißen Nil, O, seht nur, wie es tückisch schaut, Nun sind wir glücklich bald am Ziel. Es fräß uns gern mit Haar und Haut. Von dort kann man ja fahren, Ich seh, daß hier wohl jeder spricht: Nun schon seit vielen Jahren. „In Afrika gefällt´s mir nicht! Da steigt soeben aus dem Nil Und jetzt möcht ich nach Haus, Ein großes, dickes Krokodil. Die Reise ist nun aus.“

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