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Beton- und Stahlbetonbau 1/08 Sonderdruck

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Beton- undStahlbetonbau1/08

Sonderdruck

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Helmut Jahn, Star-Architektaus Chicago, hat das Gebäu-de der Deutschen Med inRostock, das neue Wahr-zeichen der Hansestadt, mitseinem lang gestrecktenzweihüftigen Baukörper undder geschwungenen Glas-hülle entworfen.

Eine „schwebende“Segelkonstruktion verbindetdie beiden sechsgeschossigenGebäudetrakte, in denenman ärztliche und andereGesundheit fördernde Leis-tungen wie Prävention,Rehabilitation, Fitness undWellness, aber auch Restau-rants und Friseurgeschäfte,unter einem Dach findet.

DW Systembau als größter deutscher Spannbetondecken-hersteller (BRESPA-Decken) und Tochter-Unternehmen derCONSOLIS-Gruppe hat seit über zehn Jahren Erfahrung mit„Slim-Floor“-Konstruktionen, die in Skandinavien und in denBeNeLux-Ländern eine gängige Bauweise im Industrie- undGewerbebau darstellen. Auch in Deutschland gewinnen dieseFlachdeckenkonstruktionen zunehmend an Bedeutung, wie dasBeispiel Deutsche Med zeigt.

Die DW Systembau GmbH wurde mit der Erstellung desDeckengewerkes für dieses 6-geschossige Gesundheitszentrumsowie die 2 Tiefgeschosse (Parkgaragen) bereits während derPlanungsphase beauftragt. Aufgrund der Forderung nach einerkurzen Bauzeit und einer flexiblen Innenraumgestaltung ent-schied man sich von Anfang an, die Konstruktion dieses Bau-vorhabens mit industriell vorgefertigten Bauteilen zu realisieren.Eine optimale Ausnutzung der Geschosshöhen und der Nutz-flächen dieses Bauprojektes verlangte einen niedrigen Aufbauder Decken- und Auflagerkonstruktion. Der Einsatz der „Slim-Floor“-Bauweise aus BRESPA-Decken und Flachdeckenträgerntrug sämtlichen Anforderungen Rechnung.

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Flachdecken

Deutsche Med in Rostock: BRESPA-Decken auf Flachdeckenträgern („Slim-Floors“)

Bild 1. Das Gebäude der Deutschen Med in Rostock, Architekt: Helmut Jahn

Bild 3. Deckenauflagerung auf SWT-Trägern im unvergossenen Zustand

Bild 2. Die Träger bestehen aus einem hutförmigen Hohlkastenprofil mit unterge-schweißtem, verbreitertem „Konsol“-Blech

Bild 4. Elegantes Bauen und anspruchsvolle Architektur mit BRESPA-Decken

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Insgesamt wurden über 17000 m2 Spannbeton-Fertig-decken von 15 cm bis 40 cm Dicke eingebaut. Die Auflagerungdieser Deckenelemente erfolgte auf sogenannten SWT-Trägern(Scandinavian WeldTech). Bei dieser innovativen Systemlösung(Decke und Auflagerträger) wird der tragende Verbundquer-schnitt innerhalb der zur Verfügung stehenden Deckenhöhe in-tegriert. Die Träger bestehen aus einem hutförmigen Hohlkas-tenprofil mit untergeschweißtem, verbreitertem „Konsol“-Blech.Im Endzustand ist an der Deckenunterseite lediglich der breitereStahlträgeruntergurt sichtbar.

„Slim-Floor“-Konstruktionen bieten zahlreiche Vorteile füralle am Bau Beteiligten:– niedriges Eigengewicht der Gesamtkonstruktion– kleinere Stützen- und Trägerquerschnitte– geringere Dimension der Fundamente– komprimierte Bauhöhe – optimale Geschosshöhe

– kürzeste Bauzeit– einfaches Herstellen der Gebäudeinstallation– hohe Ausführungsqualität– geringerer Planungsaufwand– „trockene“ Bauweise– gute Kostenkontrolle

Bautafel:Lage: 18055 RostockNutzung: Ärzte- und GesundheitszentrumBausystem: BRESPA-Decken, Stahl- und Betonfertigteil-konstruktionBauherr: Dr. Harald Lochotzke, RostockArchitekt: Helmut Jahn, ChicagoTragwerksplanung: Arne Hill AB aus Schweden,Büro Horn & HornAuftraggeber: Projektentwicklung GmbH Lochotzke

Weitere Informationen:DW Systembau GmbH,Werk BRESPA SchneverdingenStockholmer Str. 1, D-29640 Schneverdingen,Tel. (05193) 85-0, Fax (05193) 85-55,[email protected], www.dw-systembau.de

Dipl.-Ing. Olaf RolfsLeiter des Technischen Büros in Schneverdingen

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Bild 5. Montagezustand: BRESPA-Decken auf SWT-Trägern

Bild 6. Querschnitt durch einen SWT-Flachdeckenträger

Bild 7. Auflagerdetail auf einem Mittelträger mit unterschiedlichen Deckenstärkenund einem Randträger mit angeschweißter „Blende“ (Bilder: DW Systembau)

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Fachthemen

DOI: 10.1002/best.200700591

Sind Spannbeton-Fertigdecken auf schlanken Unterzügen auf-gelagert, wird die Querkrafttragfähigkeit der Platten durch Bean-spruchungen in Querrichtung herabgesetzt. Bisher existiert keineinheitliches Bemessungskonzept, das die verbleibende Trag-fähigkeit zutreffend ermittelt. Dieser Beitrag beschreibt Großver-suche zum Tragverhalten von so genannten Slim-Floor-Konstruk-tionen, bei denen vorgespannte Hohlplatten auf deckengleichenStahlträgern aufgelagert sind. Es werden Empfehlungen zur Be-messung und Konstruktion bei biegeweicher Lagerung abgeleitet.

Load Bearing Behaviour of Slim Floor ConstructionsThe shear capacity of hollow core slabs is considerably reduceddue to transverse stresses when the slabs are bedded on flexiblesupports (e.g. slender beams). However, a standardised designmodel has not been established yet to determine the residualstrength appropriately. This paper describes full scale tests con-cerning the load carrying behaviour of hollow core slabs sup-ported on steel beams, so-called slim floor constructions. Re-commendations regarding the design and the construction onflexible supports are given.

1 Einleitung

Eine übliche Variante so genannter Slim-Floor-Deckenbesteht aus vorgespannten Hohlplatten und deckenglei-chen Stahlträgern für die kürzere Spannweite in Quer-richtung, deren verbreiterter unterer Flansch zur Auflage-rung der Hohlplatten dient. Diese Bauweise mit werkmä-ßig vorgefertigten Elementen ermöglicht unterzugfreieDecken von hoher Qualität bei schnellem Baufortschritt.Zudem wird durch die Verwendung von Hohlplatten eineVerringerung des Eigengewichts der Konstruktion erzielt.Insbesondere in den Niederlanden und in Skandinaviensind Slim-Floor-Konstruktionen weit verbreitet. In denZulassungen des Deutschen Instituts für Bautechnik(DIBt) wird zur Ausnutzung des vollen Bemessungswertsder Querkrafttragfähigkeit der Spannbeton-Fertigdeckenvon einer vollflächigen und starren Lagerung ausgegan-gen [1]. Diese Art der Lagerung ist bei Slim-Floor-Kon-struktionen nicht vollständig gegeben, da sich die decken-gleichen Stahlträger durchbiegen. Die zusätzlichen Bean-spruchungen der Hohlplatten infolge der Durchbiegung(biegeweiche Lagerung) erfordern eine angemessene Re-duzierung der ausnutzbaren Querkrafttragfähigkeit. Der-zeit ist in Deutschland kein Nachweiskonzept bauauf-sichtlich eingeführt, das eine zielsichere Querkraftbemes-sung von Hohlplatten bei biegeweicher Lagerung erlaubt.

Am Institut für Massivbau der RWTH Aachen wurden da-her zum Tragverhalten von Slim-Floor-KonstruktionenVersuche an vier Deckensystemen im Rahmen eines AiF-Forschungsvorhabens durchgeführt.

2 Stand der Technik2.1 Beanspruchungen infolge biegeweicher Lagerung

Der Einfluss der Auflagerung auf die Tragfähigkeit vonSpannbeton-Fertigdecken wurde erstmals von Pajari sys-tematisch untersucht [2]. In Großversuchen variierte erdie Ausführung der Lagerung (Stahlbeton-, Spannbeton-unterzüge, deckengleiche Stahlträger) und bestimmte dieQuerkrafttragfähigkeit der Hohlplatten im Auflagerbe-reich. Nach diesen Versuchen kann eine biegeweicheLagerung nahezu unabhängig von der Art des Unterzugseine Reduktion der Tragfähigkeit von bis zu 60% bewir-ken. Gleichzeitig wurden im Auflagerbereich aufgrund derQuerbiegebeanspruchung einzelne Längsrisse unterhalbder Hohlplattenstege festgestellt, die in der unmittelbarenNähe des Risses zu einer verminderten Verbundfestigkeitder Spannbewehrung führen können. Da die Betonzugfes-tigkeit bereits bei der Spannkrafteinleitung und der Quer-krafttragfähigkeit in Ansatz gebracht wird, können nurbegrenzt zusätzliche Zugspannungen aus Auflagerverfor-mungen aufgenommen werden. Bild 1 verdeutlicht die Be-anspruchung einer Spannbeton-Fertigdecke bei der Auf-lagerung auf einem biegeweichen, deckengleichen Stahl-träger.

Den Platten, die an den Enden des Trägers aufgela-gert sind, wird vor allem eine Schubverformung aufge-prägt. Bei den zahlreichen Versuchen von Pajari [2] und

Zum Tragverhalten von Slim-Floor-Konstruktionen

Josef HeggerNaceur KerkeniThomas Roggendorf

Bild 1. Beanspruchungen von Spannbeton-Fertigdecken beiAuflagerung auf deckengleichen Stahlträgern Fig. 1. Stresses of hollow core slabs on flexible supports

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einem in [3] ging das Querkraftversagen immer von denäußeren Platten eines Deckenfelds aus. Aufgrund der Ver-suchsbeobachtungen und der gemessenen Verformungensind nach [2] in erster Linie die Schubverformungen derRandplatten für die verminderte Tragfähigkeit verant-wortlich. Dabei lassen sich die Schubverformungen nichtallein mit der Durchbiegung und Krümmung des Unter-zugs erklären, da auch geringe bezogene Verformungenvon l/1000–l/300 im Bruchzustand zu einer deutlichenVerringerung der Querkrafttragfähigkeit führen. Nebender Biegesteifigkeit des Unterzugs sind zum einen die Ver-bundwirkung zwischen Fertigdecke und Unterzug undzum anderen der Hohlplattenquerschnitt von entschei-dender Bedeutung [2].

Die Platten, die in der Mitte des Trägers aufgelagertsind, werden vorrangig durch Querbiegung beansprucht.Sie lagern infolge der Krümmung im Grenzfall nur im Be-reich der Randstege auf. Außerdem werden durch Reibungaufgrund der Längsdehnung des Untergurts zusätzlicheQuerzugspannungen in die Hohlplatte eingeleitet. Da sichdie Querzugspannungen aus der Verformung des Trägersmit den Ringzugspannungen infolge der Spannkrafteinlei-tung mit sofortigem Verbund überlagern, wird die Wahr-scheinlichkeit einer Längsrissbildung erhöht. Eine Riss-bildung im Spannkrafteinleitungsbereich vermindert dieUmschnürungswirkung des Betons, so dass der Hoyer-effekt verloren geht und die Übertragungslänge der Vor-spannkraft vergrößert wird.

2.2 Bemessungskonzepte

Pajari [2] leitete aus den eigenen Versuchsergebnissenein vereinfachtes Bemessungsmodell her, das nahezu un-verändert in die fib-Empfehlungen zur Bemessung vonSpannbeton-Fertigdecken [4] sowie in die normativen Re-gelungen der Niederlande und Finnlands übernommenwurde. Als Bruchkriterium wird das Erreichen der Beton-zugfestigkeit für die Hauptzugspannungen in den unbe-wehrten Stegen der Hohlplatten verwendet. Hierbei wirdeine Schubspannung in Querrichtung der Hohlplatten in-folge der Verbundwirkung zwischen den Platten und dembiegeweichen Träger berücksichtigt.

In Deutschland gibt es derzeit keine einheitlicheRegelung für biegeweich gelagerte Spannbeton-Fertig-decken. In [5] wurde empfohlen, die Querkrafttragfähig-keit der Fertigdecken nach Zulassung grundsätzlich nichtvoll auszunutzen. Abgesehen von sehr biegesteifen Stahl-beton- und Spannbetonträgern sollte der Bemessungswertauf 50% reduziert werden. Eine vergrößerte Auflagertiefeund eine verstärkte Fugenbewehrung sollten die Endver-ankerung der Spannstähle sicherstellen. Bisher wird einebiegeweiche Auflagerung in drei Zulassungen [6], [7], [8]geregelt, bei allen anderen Hohlplatten ist somit nach [1]eine Zustimmung im Einzelfall erforderlich. Nach [6], [7],[8] sind bei biegeweicher Lagerung folgende Randbedin-gungen zu beachten:– Der Bemessungswert VRd,ct der Querkrafttragfähigkeit

bei starrer Lagerung darf nicht mehr als 50% ausgenutztwerden.

– Die Durchbiegung des Trägers darf unter der selte-nen Einwirkungskombination im Gebrauchszustand(γF = 1,0) den Wert l/300 nicht überschreiten.

– Die Spannbeton-Fertigdecken sind auf einem Elasto-merstreifen mit einer Dicke von 10 mm und einer Breiteb von 100 mm zu lagern (nach [8] b ≥ 50 mm); unter Be-rücksichtigung der Ergebnisse der durchgeführten Un-tersuchungen darf seit 2007 die Breite in Abhängigkeitvon der Auflagerpressung bis auf 50 mm reduziert wer-den.

– Die äußeren Hohlkammern der Platten sind auf einerLänge von mindestens 80 cm auszubetonieren und miteinem Bügel (dBügel = 10 mm) zu bewehren, der imKammerbeton angeordnet und an den Ringanker anzu-schließen ist.

Im März 2007 konnte im Sachverständigenausschuss„Spannbeton-Hohlplatten“ des DIBt die Empfehlung aus[3], 60% des Bemessungswerts der Querkrafttragfähigkeitbei einer Durchbiegungsbegrenzung der Träger auf l/500im Gebrauchszustand zuzulassen, nicht abschließend be-raten werden, da weitergehende Untersuchungen zur Ab-sicherung fehlten.

3 Experimentelle Untersuchungen3.1 Versuchsaufbau

Zur Überprüfung des Einflusses der Auflagerung auf die Querkrafttragfähigkeit von Spannbeton-Fertigdeckenwurden Großversuche an vier biegeweich gelagertenDeckensystemen, die aus zehn Hohlplatten bestanden(Bild 2), und Referenzversuche an Einzelplatten mit star-rer Lagerung (Bild 3) durchgeführt. In allen Versuchenwurde eine auflagernahe Belastung im Abstand von 2,5 ·hPlatte entsprechend DIN EN 1168 [9] aufgebracht. In denzweifeldrigen Großversuchen war das Mittelauflager eindeckengleicher Stahlträger vom Typ IFB (Integrated FloorBeam), der aus einem halbierten Walzprofil und einemunten angeschweißten, verbreiterten Zugflansch zur Auf-

Bild 2. Grundriss (oben) und Seitenansicht (unten) desVersuchsaufbaus zur Untersuchung des Tragverhaltens beibiegeweicher Lagerung Fig. 2. Outline (top) and sectional view (bottom) of the testsetup to investigate the load bearing behaviour on flexiblesupports

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lagerung der Platten besteht. Die Belastung erfolgte in bei-den Deckenfeldern nahe des Mittelauflagers (IFB-Träger),so dass die Endauflager (HEA-Profile) nur gering bean-sprucht waren. Die Steifigkeit der Träger war so gewählt,dass durch eine möglichst gleich große Durchbiegung al-ler Auflager eine Verdrillung der Deckenfelder vermiedenwurde.

Um die Rissbildung an der Plattenunterseite beob-achten zu können, befanden sich die Deckenfelder auf ei-ner Rahmenkonstruktion in ca. 2 m Höhe über einemSpannfeld der Versuchshalle. Die Belastung wurde mittelsZugstangen aufgebracht, die jeweils durch die mittlereHohlkammer der Platten geführt waren. An der Oberseiteder Decke verteilten Stahlprofile die Prüfkräfte der Zug-stangen auf die gesamte Plattenbreite, so dass eine nahezulinienförmige Beanspruchung vorlag. Den Grundriss undeinen Längsschnitt des Versuchsaufbaus zeigt Bild 2. Bei-de Deckenfelder bestanden aus fünf Platten mit einer Län-

ge von 5,09 m, die Stützweite zwischen den Auflager-schwerpunkten betrug 4,97 m.

Die Fugen der Deckenfelder wurden mit Beton ver-gossen, der zum Versuchszeitpunkt im Mittel eine Zylin-derdruckfestigkeit von 20,8 N/mm2 hatte. Um den Ver-gussbeton am IFB-Träger betonieren und verdichten zukönnen, war in jeder Hohlplatte der Plattenspiegel ober-halb der mittleren Kammer auf einer Länge von ca. 30 cmwerkseitig ausgespart. An den Stirnseiten der Platten wa-ren die übrigen Hohlkammern mit Kunststoffkappen derHersteller verschlossen, so dass der Vergussbeton etwa35 mm (Platte VMM-VSD 25) bzw. 50 mm (Platte MV5/265) tief in die (unbewehrten) Kammern fließen konnte(Bild 7). An den Endauflagern wurden 8 cm breite Ring-balken über die gesamte Deckenbreite vorgesehen, um dieHohlplatten in Querrichtung zu verbinden.

Im Vergussbeton der Längsfugen zwischen den Hohl-platten wurde, wie in der Praxis üblich, jeweils ein Beton-stahl ∅10 angeordnet, der durch Bohrungen im Steg desIFB-Trägers ins Nachbarfeld geführt wurde. Im Kammer-beton zwischen dem IFB-Träger und den Hohlplatten so-wie in den Ringbalken an den Endauflagern waren je2 ∅8 in Querrichtung vorgesehen. Auf die Untersuchungeines umlaufenden, bewehrten Ringankers, der die Trag-fähigkeit aufgrund einer Umschnürungswirkung mögli-cherweise günstig beeinflusst, wurde verzichtet. Insbeson-dere bei großen Deckensystemen, die entweder als Ganzesdurch Ringanker eingefasst oder durch ein System aus in-neren Zug- und Druckpfosten als Scheibe ausgebildetwerden, kann eine wirksame Umschnürungswirkung be-reichsweise eingeschränkt sein.

3.2 Versuchsprogramm

In den Versuchen an vier Deckensystemen wurden die Pa-rameter Hohlplattentyp, Biegesteifigkeit der IFB-Träger,Auflagerung der Hohlplatten, seitliche Verformungsbe-hinderung und Ausbetonieren einzelner Hohlkammernder Randplatten variiert, um deren Auswirkungen auf dasTragverhalten zu untersuchen. Tabelle 1 zeigt die Matrixdes Versuchsprogramms. Die erste Ziffer der zweistelligen

Bild 3. Versuchsaufbau zur Bestimmung der Querkrafttrag-fähigkeit bei starrer Lagerung nach DIN EN 1168, Anhang J[9]Fig. 3. Test setup to determine the shear carrying capacityaccording to DIN EN 1168, Anhang J [9]

Tabelle 1. VersuchsprogrammTable 1. Test programme

Versuchsnummer1-a 1-b 2-a 2-b 3-a 3-b 4-a 4-b

Platte MV5/265 X X X X

Platte VMM-VSD 25 X X X X

IFB-Träger Iy = 35400 cm4 X X

IFB-Träger Iy = 74200 cm4 X X X X X X

Auflagerung am IFB-Träger mit Elastomer X X X X X X

Auflagerung am IFB-Träger ohne Elastomer X X

freie Querverschiebung der Hohlplatten X X X X

Querverschiebung durch Kopfplatten behindert X X X X

Querverschiebung durch Stahlträger behindert X X

Randplatten mit ausbetonierten Kammern X X X X

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Bezeichnungen steht für die fortlaufende Nummer derVersuche. Zur Unterscheidung der Deckenfelder mit ver-schiedenen Parametern werden die Buchstaben a (Platten1–5) und b (Platten 6–10) eingeführt. Ziel der Unter-suchungen war die Ermittlung einer Bruchlast für jedesFeld. Daher wurde im Anschluss an den jeweils erstenVersuchsdurchgang eine Konstruktion aus Stahlträgernals Ersatz für die zuerst gebrochenen Platten vorgesehen(Bild 4), um anschließend das intakte Deckenfeld bis zumBruch zu belasten. Durch die Lasteinleitung über die Er-satzkonstruktion war eine annähernd symmetrische Bean-spruchung des IFB-Trägers sichergestellt.

Untersucht wurden zwei Hohlplattentypen mit ver-schiedenen Querschnittsformen bei annähernd gleicherBauteildicke (Bild 5). Die Hohlplatte MV5/265 (Brespa)der Firma DW Systembau besitzt fünf breite, oval- biskreisförmige Hohlkammern, während die Platte VMM-VSD 25 der Firma Echo elf schmale, längliche Öffnungen

hat. Tabelle 2 fasst die Kennwerte der untersuchtenSpannbeton-Fertigdecken zusammen. Die Summe der mi-nimalen Stegbreiten der Platte VMM-VSD 25 ist etwa45% größer. Die Platte MV5/265 wird im Extruderverfah-ren und die Platte VMM-VSD 25 mit einem Gleitfertigerhergestellt.

In den Versuchen wurden zwei IFB-Träger mit unter-schiedlicher Biegesteifigkeit bei vergleichbarer Bauhöheverwendet (Bild 6), um den Einfluss der Verformungen aufdas Tragverhalten untersuchen zu können. Im ersten Ver-such mit dem Hohlplattentyp MV5/265 erreichte der bie-geweichere Träger kurz vor dem Versagen der Hohlplattenin der Druckzone die Fließgrenze. Um übermäßige Verfor-mungen durch ein Plastizieren des Trägers zu vermeiden,wurden alle nachfolgenden Versuche mit dem steiferenIFB-Träger durchgeführt. Der biegweichere Träger wurdezur Kompensation der Verformung infolge des Eigenge-wichts der Hohlplatten überhöht hergestellt. Bei dem stei-

Bild 4. Ersatzkonstruktion zur symmetrischen Belastungnach dem Versagen eines Deckenfeldes Fig. 4. Substitute construction for symmetric loading afterfailure of the first floor

Bild 5. Hohlplattenquerschnitte MV5/265 (oben) undVMM-VSD 25 (unten)Fig. 5. Cross sections of hollow core slabs MV5/265 (top)and VMM-VSD 25 (bottom) [mm]

Tabelle 2. Kennwerte der untersuchten Spannbeton-FertigdeckenTable 2. Characteristics of hollow core slabs

HohlplatteEinheit MV5/265 VMM-VSD 25

Betonfestigkeitsklasse [–] C45/55

Querschnittswerte h/Ac/Ic [cm/cm2/cm4] 26,5/1685/144700 25/1869/129100

min. Stegbreite Σbw [cm] ca. 33 ca. 48

Schwerpunkt zs(1) [cm] 13,4 12,9

Vorspannung oben (St 1570/1770) [–]2 Litzen 3/8′′ 2 Drähte ∅5 mm(0,86 cm2/m) (0,33 cm2/m)

Vorspannung unten (St 1570/1770) [–] 12 Litzen 0,5′′ (9,3 cm2/m)

σp0,oben/σp0,unten [N/mm2] 900/900 250/1080

Randabstand zp,oben/zp,unten(1) [cm] 3,5/22,4 2,75/20,5

Vorspannkraft P0,oben/P0,unten [kN/m] 77,4/837 8,2/1004

rechn. Querkraft vRd,ct (fct = fctk;0,05/γc)(2) [kN/m] 61,1 (nach [11]) 105,6 (nach [7])

Zugfestigkeit fct,Test [N/mm2] 4,0 (Nr. 1)/4,2 (Nr. 3) 3,5 (Nr. 2)/3,6 (Nr. 4)

rechn. Querkraft vRm (fct = fct,Test) [kN/m] 229 (Nr. 1)/240 (Nr. 3) 278 (Nr. 2)/285 (Nr. 4)

(1) von Plattenoberkante (2) mit fctk;0,05 = 2,7 N/mm2; γc = 1,8

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feren Träger mit einem etwa doppelt so großen Flächen-trägheitsmoment wurde auf eine Überhöhung verzichtet.

In den Versuchen 1 und 2 wurden zudem unter-schiedliche Lagerungsarten am IFB-Träger untersucht(mit und ohne Elastomerstreifen). Es sollte überprüft wer-den, ob durch eine höhere Reibung zwischen dem Elasto-mer und den Hohlplatten größere Querzugspannungenoder eine erhöhte Profilverformung auftreten. Bild 7 zeigtdie Auflagerung der Hohlplatten sowie die Fugenbeweh-rung und den Vergussbeton am IFB-Träger. Die Hohlplat-ten wurden auf einer Seite des Trägers mit einer Auflager-tiefe von 70 mm direkt auf dem Zugflansch aufgelegt. Ander gegenüberliegenden Seite lagerten sie mit einem Über-stand von 35 mm auf einem 35 mm breiten und 10 mmdicken, unbewehrten Elastomerstreifen. Der Zementleimkonnte beim Fugenverguss auf der Breite des Auflager-überstands unter die Hohlplatte fließen, so dass die ge-samte Auflagertiefe auf beiden Seiten des IFB-Trägers ein-heitlich 70 mm betrug. In den Versuchen drei und vierwurden in Anlehnung an [6], [7], [8] alle Hohlplatten amIFB-Träger mit einem Elastomer (35/10 mm) aufgelagert.

Da die Hohlplatten und der Vergussbeton am IFB-Träger mit zunehmender Durchbiegung der Decke dazutendieren, sich über das Auflager des Trägers hinaus nachaußen zu verschieben (Bild 1), wurde in den Versuchen 3und 4 (ein Versuch je Plattentyp) der Einfluss einer seitli-chen, horizontalen Verformungsbehinderung untersucht.Bild 8 zeigt eine in der Praxis übliche Ausbildung des Stüt-zenanschlusses des deckengleichen Stahlträgers mit Kopf-platten bzw. eingeschweißte Stahlplatten an beiden Endendes IFB-Trägers im Versuch. Die eingeschweißten Platten

schlossen wie eine übliche Kopfplatte bündig mit der Vor-derkante des Druckflansches ab. Dadurch war eine Ver-schiebung des Vergussbetons ausgeschlossen und dieQuerbewegung der Hohlplatten infolge der standardmäßi-gen Hohlkammerfüllung mit einer Tiefe von 35–50 mm(Bild 7) indirekt behindert.

In jeweils einem Deckenfeld der Versuche 3 und 4wurde außerdem die horizontale Zwängung der Hohl-platten quer zur Spannrichtung durch ein Nachbarfeldanhand von seitlichen Stahlträgern über die gesamtePlattenlänge simuliert. Trotz der Verformungsbehinde-rung durch die Stützenanschlüsse bewegen sich die unte-ren Plattenkanten infolge der Auflagerverdrehung undKrümmung des IFB-Trägers nach außen, so dass eineDruckspannung im unteren Plattenspiegel (quer zurSpannrichtung) aufgebaut wird (Bild 9). Um einen verti-

Bild 6. IFB-Träger mit Iy = 35400 cm4 (links) und Iy = 74200 cm4 (rechts)Fig. 6. IFB-Section with Iy = 35400 cm4 (left) and Iy = 74200 cm4 (right) [mm]

Bild 8. Stützenanschluss bei Slim-Floor-Konstruktionen(oben) und Nachbildung im Versuch (unten)Fig. 8. Beam-column-connection of slim floor constructions(top) and simulation in the tests (bottom)

Bild 7. Auflagervarianten der Hohlplatten am IFB-TrägerFig. 7. Bearing layouts of hollow core slabs at the IFB-beam[mm]

Bild 9. Kontakt zwischen den Randplatten benachbarterFelder infolge Durchbiegung Fig. 9. Contact between edge slabs of adjacent floors due todeformation

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kalen Lastabtrag der seitlichen Stahlträger zu vermeiden,wurde zwischen diesen und den Platten ein Gleitlagerausgebildet. Zur vollflächigen Lasteinleitung der Hori-zontalkräfte im unteren Plattenspiegel der Hohlplattenwurde eine Mörtelschicht auf einer Höhe von 6 cm abder Plattenunterkante vorgesehen. Eine Übersicht desVersuchsaufbaus zur Untersuchung der im Bauwerk mög-lichen Verformungsbehinderungen und die Anordnungder seitlichen Stahlträger zeigt Bild 10. Die seitlichen Trä-ger wurden am IFB-Träger und an dem Querträger amEndauflager der Hohlplatten horizontal gehalten. Weiter-hin wurden sie zur Erhöhung der horizontalen Steifigkeitan zwei Punkten im Feldbereich durch Zugstangen inQuerrichtung des Versuchsaufbaus abgespannt. Die Zug-stangen wurden vor Versuchsbeginn leicht vorgespannt,um Verformungen der seitlichen Träger und eine größereKompression der Gleitlager in horizontaler Richtung vor-weg zu nehmen. Somit wurde die Verformungsbehinde-rung bereits bei kleinen Verschiebungen der Hohlplattenaktiviert.

Aufgrund der konstruktiven Regeln in [6], [7], [8]sollten zudem die Auswirkungen einer bauseitigen Beton-verfüllung der äußeren Hohlkammern der Randplattenauf einer Länge von 70–80 cm im Auflagerbereich unter-sucht werden. Um die Hohlplatten am Auflager möglichstwenig zu beschädigen, wurde der Vergussbeton über etwa30 cm lange Aussparungen im oberen Plattenspiegel ein-gefüllt, deren Vorderkante 40 cm von der Plattenstirnseiteentfernt war. Bild 11 zeigt die werkseitigen Aussparungen,die Betonverfüllung der mittleren Kammer bei allen Plat-ten und die der Randplatten.

3.3 Ergebnisse

Eine wesentliche Fragestellung war der Einfluss der Trä-gerverformung auf die Querkrafttragfähigkeit. Daher sindin Bild 12 die Last-Verformungsbeziehungen der IFB-Träger im jeweils ersten Versuchsdurchgang dargestellt.Die Durchbiegung des weicheren Stahlträgers in Versuch 1betrug 56 mm und die des steiferen Trägers in den übrigenVersuchen ca. 30 mm, was einer auf die Spannweite be-zogenen Durchbiegung von etwa l/100 bzw. l/200 im

Bild 10. Versuchsaufbau zur Unter-suchung der horizontalen Verformungs-behinderungen Fig. 10. Experimental setup to investi-gate horizontal constraints

Bild 11. Werkseitige Aussparungen desoberen Plattenspiegels und gefüllteHohlkammern am AuflagerFig. 11. Openings of the upper flangeand filling of hollow cores close to thesupport

Bild 12. Last-Verformungs-Kurven in Feldmitte des IFB-Trägers Fig. 12. Load-displacement charts in the middle of the IFB-beam

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Bruchzustand entspricht. Im Anfangsbereich der Kurvensind die in Anlehnung an DIN EN 1168 [9] durchgeführ-ten Lastzyklen vor der Bruchbelastung zu erkennen. In al-len Großversuchen versagten die Decken ausgehend vonden Randplatten bei einer Querkraftbeanspruchung zwi-schen 158–182 kN/m. Dass die Platten des Typs VMM-VSD 25 trotz der größeren Stegbreite vergleichbare Trag-lasten wie der Plattentyp MV5/265 erreichten, ist auf diegeringere tatsächliche Zugfestigkeit fct (Tabelle 2) zurück-zuführen. In Tabelle 3 sind die Traglasten bei starrer undbiegeweicher Lagerung sowie die Trägerverformungen zu-sammengestellt. Bezogen auf die Bruchlasten der starr ge-lagerten Hohlplatten wurden in den Großversuchen Trag-fähigkeiten von 60–68% erreicht. Da sich die relativeTraglastabnahme beider Plattentypen nur um 5% unter-scheidet, ist ein eindeutiger Einfluss der Querschnittsformnicht erkennbar.

Im ersten und dritten Versuch mit dem PlattentypMV5/265 wurden trotz unterschiedlicher Trägersteifigkei-ten und den verschiedenen damit verbundenen Durchbie-gungen annähernd gleiche relative Tragfähigkeiten er-reicht. Auch wenn beim Vergleich der beiden Versucheweitere Parameter zu berücksichtigen sind, wird die Beob-achtung von Pajari [2] bestätigt, dass die Abminderungder Querkrafttragfähigkeit nicht allein auf die Trägerver-formung zurückzuführen ist. Nachteilig wirkt sich eine

große Durchbiegung allerdings auf die Längsrissbildungder mittleren Hohlplatten eines Felds aus, wie ein Ver-gleich der Rissbilder zeigt (Bild 13). Im ersten Versuchs-aufbau mit größeren Verformungen traten bei mehrerenPlatten beider Felder schon bei geringer Belastung Längs-risse auf, die meisten aufgrund der höheren Reibung aufder Seite mit Elastomerstreifen am Auflager. In den übri-gen Versuchen mit steiferem IFB-Träger wurden dagegenselbst bei Auflagerung auf einem Elastomer nur vereinzeltLängsrisse beobachtet.

Die kleine Rissanzahl deutet auf eine geringe Beein-trächtigung der Spannkraftverankerung hin. Messungendes Litzeneinzugs mittels Wegaufnehmern, die vor demFugenverguss der Decken in den Hohlkammern ausge-wählter Platten eingebaut wurden, ergaben keinen nen-nenswerten Schlupf der Spannlitzen und ließen somitebenfalls keine Schwächung der Verbundfestigkeit erken-nen. In den Randplatten, von denen das Querkraftver-sagen ausging, wurden aufgrund der geringen Krümmungnahe des Auflagers abgesehen von einem einzelnen Rissim ersten Versuch mit großer Durchbiegung keine Längs-risse beobachtet. Somit ist die Abminderung der Quer-krafttragfähigkeit nicht auf eine Längsrissbildung zurück-zuführen.

Durch Messungen der Vertikalbewegung der Hohl-platten am IFB-Träger wurde festgestellt, dass ein 10 mm

Tabelle 3. Zusammenfassung der VersuchsergebnisseTable 3. Summary of test results

Nr. PlattentypTraglast bei starrer Traglast bei biegeweicher vbw/vs max. Verformung uLagerung vs [kN/m] Lagerung vbw [kN/m] [%] der IFB-Träger [mm]

1-aMV5/265 239

160 67 57,5 (l/104)(1)

1-b 158 66 56,2 (l/107)

2-aVMM-VSD 25 266

16261

31,4 (l/191)2-b 162 34,8 (l/172) (2)

3-aMV5/265 268 182(3) 68 31,5 (l/190)

3-b

4-aVMM-VSD 25 282 168(3) 60 29,1 (l/206)

4-b(1) inkl. einer Durchbiegung von 4,6 mm nach Entlastung des ersten Versuchdurchgangs (Bruch in Feld 1-b)(2) inkl. einer Durchbiegung von 2,6 mm nach Entlastung des ersten Versuchdurchgangs (Bruch in Feld 2-a)(3) beide gegenüber liegenden Deckenfelder versagten gleichzeitig

Bild 13. Rissbilder der Plattenunterseiten und der Randplatten in Versuch 1 (links) und 3 (rechts)Fig. 13. Crack patterns of the soffit of the slabs and the edge slabs in test 1 (left) and 3 (right)

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dicker Elastomerstreifen das Abheben in der Mitte der in-nen liegenden Platten aufgrund der Trägerkrümmung ver-mindert. Eine messbare Beeinflussung des Tragverhaltensdurch eine erhöhte Reibung eines Elastomers wurde nichtfestgestellt. In den Versuchen betrug die Auflagertiefe70 mm und die Breite des Elastomers wurde gegenüber[6], [7], [8] auf 35 mm verkleinert. Da bei einer ausrei-chenden Begrenzung der Trägerdurchbiegung hierdurchkeine nachteiligen Auswirkungen beobachtet wurden,kann diese Art der Ausführung ohne Bedenken angewen-det werden.

In den ersten beiden Versuchen ohne horizontaleVerformungsbehinderung wurde ausgehend von denFlanschen der IFB-Träger eine gleichförmige Verschie-bung der unteren und oberen Plattenspiegel gemessen(Bild 14, oben). Berücksichtigt man die Schubverformungder Stahlträger, ergeben sich geringe Schubverformungender Randplatten von bis zu 0,28 mm. Eine Verbundwir-kung zwischen dem Stahlträger und den Hohlplatten ent-stand wegen der starken Rissbildung der schwach bewehr-ten Vergussfuge allein durch die Reibung an der Platten-unterseite und war zu gering, um eine messbare Profil-verformung der Platten gegenüber dem Stahlträgerhervorzurufen. Als Ursache der dennoch gemessenenTraglastabminderung wird neben der Profilverformung ei-ne erhöhte Querkraftbeanspruchung der Randplatten ver-mutet, da über die ausbetonierten Längsfugen eine Quer-kraftumlagerung von den inneren zu den äußeren Platteneines Deckenfelds stattfindet. Zur Bestätigung dieser An-nahme sind bei weiteren Versuchen Messungen der Auf-lagerpressungen notwendig.

Durch eine Behinderung der Horizontalverschiebun-gen in den Versuchen 3 und 4 wird die Steifigkeit der De-cke erhöht, wie ein Vergleich dieser Versuche mit demVersuch 2 in Bild 12 belegt. Die Verbundwirkung zwi-schen Stahlträger, Vergussbeton und Hohlplatten in Quer-richtung der Decke nimmt zu. Der Schlupf zwischen denHohlplatten und dem Träger verringert sich allein durchdie eingeschweißten Stahlplatten im Mittel um etwa 40%(Vergleich der Versuche 2-b und 4-b in Bild 14; Mess-punkte H5, H6). Zudem lassen die gemessenen Relativ-verschiebungen eine größere Bewegung des oberen Plat-tenspiegels und somit eine deutliche Profilverformung er-kennen. Nach Bild 14 (unten) ergibt sich eine Profilverfor-mung von 0,3 mm (Messpunkte H5, H6), die zusätzlichum die Schubverformung des Stahlträgers zu vergrößernist. Während der Vergussbeton zwischen den Kopfplattenwie in der Praxis der Auflagerverdrehung der IFB-Trägerfolgt, ist aufgrund der Rissbildung in der Fuge zwischendem Träger und den Platten eine wirksame Verformungs-behinderung der Hohlplatten nur im unteren Teil desQuerschnitts zu erwarten. Die seitlichen Stahlträger ver-stärken den Effekt der eingeschweißten Kopfplatten, inDeckenfeld 4-a wurde daher (ohne Berücksichtigung derSchubverformung des Stahlträgers) mit 0,6 mm die größteProfilverformung gemessen (Bild 14, unten; MesspunkteH3, H4). Trotz der unterschiedlichen Profilverformungenversagten bei den Versuchen 3 und 4 jeweils die Randplat-ten beider Deckenfelder gleichzeitig beim ersten Durch-gang. Zudem wurden vergleichbare Traglasten wie in denVersuchen ohne Verformungsbehinderungen und mit ge-ringeren Profilverformungen erreicht. Dies unterstützt die

Vermutung, dass die Traglastabminderung maßgeblichdurch den Lastabtrag in Querrichtung des Deckenfeldsvon den inneren zu den äußeren Hohlplatten verursachtwird.

Das Ausbetonieren einzelner Hohlkammern derRandplatten in den Versuchen 3 und 4 führte zu keinermessbaren Traglaststeigerung. Der Plattentyp MV5/265erreichte mit jeweils zwei ausbetonierten (breiten) Kam-mern trotz der Profilverformung die gleiche relative Trag-fähigkeit wie im ersten Versuch ohne Verformungsbehin-derungen. Im vierten Versuch mit dem Plattentyp VMM-VSD 25 wurde in beiden Deckenfeldern jeweils eineRandplatte mit zwei bzw. vier ausbetonierten (schmalen)Randkammern verwendet (Bild 11). Das Versagen trat zu-erst in den Platten mit weniger gefüllten Kammern auf,was auf eine Beeinflussung des Tragverhaltens durch dieFüllung hindeuten könnte. Diese Randplatten erreichteneine etwas geringere Traglast als im Versuch mit freierVerschiebung. Beim Ausbau der Platten nach den Ver-suchen wurde festgestellt, dass sich der Vergussbetonleicht von den Innenwänden der Kammern ablösen ließ.Vermutlich entsteht durch die fehlende Vorspannung,nachträgliches Schwinden und die relativ glatte Ober-

Bild 14. Relativverschiebungen der oberen und unterenPlattenspiegel gegenüber dem Stahlträger für die Fälle ohne (oben) und mit (unten) seitlicher Verformungsbehinde-rung Fig. 14. Relative displacements of the upper and lower hol-low core slab flanges with respect to the steel beam without(top) and with (bottom) sidewise constraint

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fläche im Innern der Hohlkammern kein wirksamer Ver-bund zwischen dem Ortbeton und den Fertigdecken. EinnennenswerterAnteil des Vergussbetons am Lastabtrag istdaher nicht zu erwarten, möglicherweise wird der Wider-stand gegenüber der Profilverformung erhöht.

4 Zusammenfassung

Der Einfluss der biegeweichen Lagerung auf das Trag-verhalten von Slim-Floor-Konstruktionen wurde in vierGroßversuchen untersucht. Die Hauptparameter warender Hohlplattentyp, die Biegesteifigkeit der IFB-Träger,die Art der Auflagerung, seitliche Verformungsbehinde-rungen und das Ausbetonieren einzelner Hohlkammernder Randplatten. Aus den Versuchsergebnissen lassensich folgende Empfehlungen zur Bemessung und Ausfüh-rung von Slim-Floor-Konstruktionen ableiten, die allge-mein für biegeweich gelagerte Hohlplatten anwendbarsind.– Bei Durchbiegungen der Träger zwischen etwa l/100

und l/200 im Bruchzustand war kein Einfluss der Trä-gersteifigkeit auf die Querkrafttragfähigkeiten der biege-weich gelagerten Hohlplatten feststellbar. Unter Berück-sichtigung der Versuche aus [2], [3] mit geringeren Ver-formungen ist daraus zu schließen, dass neben einer Be-grenzung der Trägerdurchbiegung weitere konstruktiveMaßnahmen notwendig sind, um die Querkrafttrag-fähigkeit zu steigern.

– Werden die Durchbiegungen unter 1,0fachen Ge-brauchslasten auf l/300 begrenzt, kommt es nur zu einersehr geringen Längsrissbildung der innen liegendenHohlplatten. Im Grenzzustand der Tragfähigkeit werdenhöchstens ein oder zwei Längsrisse entstehen, so dasseine Beeinträchtigung der Gesamttragwirkung derDecke ausgeschlossen werden kann. Die Querkrafttrag-fähigkeit der für das Versagen eines Deckenfelds maßge-benden Randplatten wurde durch Längsrisse nicht be-einflusst.

– Zum Ausgleich von Unebenheiten und der nicht voll-flächigen Auflagerung aufgrund der Trägerkrümmungwird die Lagerung auf einem 10 mm dicken Elastomerempfohlen. Bei einer ausreichenden Begrenzung derDurchbiegung sind nachteilige Auswirkungen auf dasTragverhalten durch eine erhöhte Reibung zwischenden Hohlplatten und dem Träger nicht zu erwarten.Nach den Versuchen kann die Mindestbreite des Elas-tomers in Abhängigkeit von der Auflagerpressung auf35 mm und die gesamte Auflagertiefe auf 70 mm redu-ziert werden.

– Das Ausbetonieren einzelner Hohlkammern führte zukeiner messbaren Traglaststeigerung, obwohl die Ver-sagensform eines Versuchs darauf hindeutet, dass mög-licherweise der Widerstand gegenüber der Profilverfor-mung erhöht wird. Durch den geringen Verbund zwi-schen den Hohlplatten und dem Vergussbeton war einnennenswerter zusätzlicher Querkrafttraganteil nichtfeststellbar.

– Die Versuchsergebnisse deuten darauf hin, dass eineAusnutzung des Bemessungswerts der Querkraft-tragfähigkeit von 60–70% unter bestimmten Rand-bedingungen möglich ist. Vor allem zur Bestimmungder notwendigen Randbedingungen von Tragfähigkei-

ten > 60% sind noch weitergehende Untersuchungenerforderlich.

– Ein eindeutiger Einfluss der Querschnittsform der Fer-tigdecken auf die Querkrafttragfähigkeit wurde bei denuntersuchten Plattentypen nicht festgestellt. Die Bruch-last wurde maßgeblich durch die Betonzugfestigkeit derPlatten beeinflusst.

– Aufgrund einer Verbundwirkung zwischen dem IFB-Träger und den Hohlplatten werden die Platten in Quer-richtung zum einen durch eine Profilverformung bean-sprucht. Nach den Versuchsergebnissen ist die Abmin-derung der Querkrafttragfähigkeit jedoch nicht alleindarauf zurückzuführen. Mit zunehmender Trägerverfor-mung werden zum anderen nennenswerte Querkraft-anteile von den inneren auf die äußeren Platten einesDeckenfelds über die ausbetonierten Längsfugen umge-lagert, so dass die Randplatten höher beansprucht sind.Die Überlagerung beider Effekte könnte die Ursache fürdie verminderte Querkrafttragfähigkeit sein.

Um den Einfluss verschiedener Ausführungsvarianten auf das Tragverhalten genauer zu beurteilen, wurden amInstitut für Massivbau der RWTH Aachen zusätzlichnumerische Untersuchungen der traglastbestimmendenRandplatten durchgeführt. Die vollständigen experi-mentellen und numerischen Ergebnisse befinden sich in[10].

Danksagung

Das Forschungsvorhaben „Einfluss der biegeweichen La-gerung auf das Tragverhalten von Slim-Floor-Konstruk-tionen“ (AiF Nr. 14203) wurde aus Haushaltsmitteln desBundesministeriums für Wirtschaft und Technologie(BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller For-schungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) ge-fördert. Dem BMWi, der AiF und dem Verein DeutscherZementwerke e.V. (VDZ) sei an dieser Stelle für die Fi-nanzierung der Forschungsarbeiten, dem BundesverbandSpannbeton-Fertigdecken und der Firma Arcelor Mittalfür die Unterstützung mit Versuchsmaterial herzlich ge-dankt. Besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Berater-gruppe für die konstruktive Begleitung des Vorhabens unddem Zentrum Metallische Bauweisen der RWTH Aachenfür die Bereitstellung des Spannfeldes für den Versuchs-aufbau.

Literatur

[1] Hartz, U.: Auflagerung von Hohlplatten. Mitteilungen desDeutschen Instituts für Bautechnik, Heft 5, 2000, S. 174–175.

[2] Pajari, M.: Shear resistance of prestressed hollow core slabson flexible supports. Technical Research Centre of Finland,Dissertation for the degree of Doctor of Technology, VTT Pu-blications 228, Espoo, 1995.

[3] Schnell, J., Ackermann, F. und Nitsch, A.: Tragfähigkeit vonSpannbeton-Fertigdecken auf biegeweichen Auflagern. Be-ton- und Stahlbetonbau 102 (2007), Heft 7, S. 456–461.

[4] Guide to good practice by fib Commission 6: Special designconsiderations for precast prestressed hollow-core floors.2000.

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[5] Hegger, J.: Bemessung und Konstruktion von vorgespann-ten Decken im Hochbau. Der Prüfingenieur, S. 19–28, Okto-ber 2003.

[6] Deutsches Institut für Bautechnik: Bescheid über die Ände-rung und Ergänzung der allgemeinen bauaufsichtlichen Zu-lassung Nr. Z-15.10-224, Spannbeton-Hohlplattendecke nachDIN 1045-1:2001-07, System Betonson, 2006.

[7] Deutsches Institut für Bautechnik: Allgemeine bauaufsicht-liche Zulassung Nr. Z-15.10-225, Spannbeton-Hohlplattende-cke nach DIN 1045-1, System VMM, 2006.

[8] Deutsches Institut für Bautechnik: Bescheid über die Ände-rung der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung Z-15.10-218, Spannbeton-Hohlplattendecke nach DIN 1045-1:2001-07, System Schwörer, 2007.

[9] DIN EN 1168: Betonfertigteile – Hohlplatten. DeutscheFassung EN 1168: 2005.

[10] Hegger, J. und Roggendorf, T.: Einfluss der biegeweichenLagerung auf das Tragverhalten von Slim-Floor-Konstruktio-nen. AiF-Forschungsvorhaben Nr. 14203/N1, InstitutsberichtNr. 184/2007; Lehrstuhl und Institut für Massivbau, RWTHAachen, 2007.

[11] Deutsches Institut für Bautechnik: Allgemeine bauauf-sichtliche Zulassung Nr. Z-15.10-228, Spannbeton-Hohlplat-tendecke nach DIN 1045-1, System BRESPA, 2004.

RWTH AachenLehrstuhl und Institut für MassivbauMies-van-der-Rohe-Straße 152074 Aachen

Dr.-Ing. Naceur KerkeniH+P Ingenieure GmbH & Co. KGKackertstraße 1052072 [email protected]

Dipl.-Ing. Thomas [email protected]

Prof. Dr.-Ing. Josef [email protected]

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