Blickpunkt 1-2013

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CARITAS IM RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS blickpunkt 1/13 REGIONALBEILAGE DES CARITASVERBANDES FÜR DEN RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS E.V. INHALT 2 Editorial 2 Kurz nach Redaktionsschluss 3 Der Mensch zählt - Vielfalt bereichert 4 „Familie schaffen wir nur gemeinsam“ 4 Teilhabe - Mitmachen möglich machen 5 Freude schenken - Not lindern 6 Dialogreise: Kolumbien - ein Land der Gegensätze 7 Wärme schenken - nicht nur zur Weihnachtszeit 8 DAK FIT CHECK bei der Caritas RheinBerg Caritas-Kindertagesstätte Cederwald erhält den Integrationspreis 100pro Rheinisch-Bergischer Kreis

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CARITAS IM RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS

blickpunkt 1/13R E G I O N A L B E I L A G E D E S C A R I T A S V E R B A N D E S F Ü R D E N R H E I N I S C H - B E R G I S C H E N K R E I S E . V .

INHALT

2 Editorial

2 Kurz nach Redaktionsschluss

3 Der Mensch zählt - Vielfalt bereichert

4 „Familie schaffen wir nur gemeinsam“

4 Teilhabe - Mitmachen möglich machen

5 Freude schenken - Not lindern

6 Dialogreise: Kolumbien - ein Land der Gegensätze

7 Wärme schenken - nicht nur zur Weihnachtszeit

8 DAK FIT CHECK bei der Caritas RheinBerg

Caritas-Kindertagesstätte Cederwald erhält denIntegrationspreis 100pro Rheinisch-Bergischer Kreis

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2 CARITAS IM RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS blickpunkt 1 | 2013

Königlicher Besuchbei der CaritasSegen bringen – Segen sein. Unter diesemMotto steht die diesjährige Aktion des

Liebe Leserinnen und Leser,bunt bemalte Hütten neben modernenHochhäusern, quirlige Betriebsamkeit –Esels karren inmitten von hektischemAuto verkehr in der Acht-Millionen-Metropole Bogotá, der HauptstadtKolumbiens – das sind die ersten Ein-drücke auf meiner Dialogreise nachKolumbien.

Organisiert von Caritas international warim November 2012 eine 15-köpfige Dele-gation der deutschen Caritas und Kircheunterwegs in dem südamerikanischenLand. Acht Tage hatten wir Zeit, dieinternationalen Aktivitäten der Caritas inKolumbien hautnah in Augenschein zu

nehmen und die Arbeit der lokalen Cari-tas kennen zu lernen – in einem Land, indem seit 50 Jahren Bürgerkrieg herrscht.200.000 Menschen sind den Auseinander-setzungen zum Opfer gefallen, und trotzreicher Bodenschätze leben hier vieleMenschen in großer Armut und Not – hinund her geschoben zwischen mächtigenInteressengruppen, Paramilitärs, Guerillasund Politikern.

Die katholische Kirche und der Glaubespielen in Kolumbien eine zentrale Rolle.Viele soziale Hilfen werden von der„Pastoral Social“ (SNPS/Cáritas), sonennt sich die Caritas in Kolumbien,organisiert. Die „Pastoral Social“ gehörtzur kolumbianischen Bischofskonferenz.Staat, Guerilla und Paramilitärs respektie-ren die Vertreter der Kirche.

Mich hat beeindruckt, wie in den vielfälti-gen Caritasprojekten Menschen wertvolleUnterstützung und Solidarität gefundenhaben, um die Hürden des Alltags zubewältigen. Wir haben schwierige Lebens-situationen von Menschen gesehen, aber

Kindermissionswerks „Die Sternsinger“.Die drei kleinen Sterndeuter der Pfarrge-meinde St. Laurentius waren gemeinsammit vielen anderen Kindern in den erstenTagen des neuen Jahres unterwegs, umFamilien und auch der Caritas den SegenGottes für die Arbeit in 2013 zu bringen.

Jahreseröffnung mitGottesdienst und Feierim Bergischen LöwenÜber 200 Mitarbeitende der CaritasRheinBerg, der Katholischen Erziehungs-beratung und der mitten im leben GmbHtrafen sich am 8. Januar 2013 in BergischGladbach. In der Laurentiuskirche wurdeim gemeinsamen Gottesdienst der Segen

für die Arbeit des neuen Jahres erbeten.Im Spiegelsaal des Bürgerhauses „Bergi-scher Löwe“ wurde anschließend bei Kaf-fee und Kuchen, musikalisch begleitet von„Da Capo Al Dente”, das neue Jahrbegrüßt. Neben der Ehrung der Jubilareund der Präsentation des neuen Leitbildesgab es reichlich Zeit und Raum fürGespräche und Begegnungen.

Kurz nach Redaktionsschluss

Hans-Peter BolzKreiscaritasdirektor Caritas RheinBerg

auch verheißungsvolle Projekte kennenge-lernt, die mit wirkungsvoller finanziellerUnterstützung aus Deutschland realisiertwerden.

Skandalös und erschreckend waren diepolitischen und staatlichen Vorgehenswei-sen, von denen wir hörten. Hier wird eineVerbesserung der Lebenssituation benach-teiligter Menschen geradezu verhindert.Um so wichtiger erleben wir den Werteiner partnerschaftlichen Arbeit allergesellschaftlichen Kräfte hier bei uns imRheinisch-Bergischen Kreis.

Lesen Sie in dieser Ausgabe unseres blick-punkt, wie facettenreich die Arbeit derCaritas bei uns und in Kolumbien ist. Ichwünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

Ihr

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blickpunkt 1 | 2013 CARITAS IM RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS 3

Die Kindertagesstätte Cederwald der Cari-tas RheinBerg hat für ihre integrative undinklusive Arbeit den mit 1.000 Euro dotier-ten „Integrationspreis 100pro Rheinisch-Bergischer Kreis“ erhalten. Der Preis wurdeim Rahmen einer kleinen Feierstunde vonLandrat Dr. Hermann-Josef Tebroke, demSchirmherrn des Preises, im Vereinshaus desTV Herkenrath verliehen. Kreiscaritasdi-rektor Hans-Peter Bolz dankte in einer kur-zen Ansprache und stellte einige Facettender Caritasarbeit vor.

„Menschen mit Behinderungen sind einganz normaler Teil der Gesellschaft undgehören von Anfang an dazu. Damit derMensch und nicht die Behinderung zählt,muss es selbstverständlich werden, dass dieBehinderungen dazu gehören – so wie esgroße und kleine, stille und temperament-volle Menschen gibt. Die Caritas befürwor-tet nicht nur eine weitest mögliche Integrati-on und selbst bestimmtes Leben behinderterMenschen, sondern arbeitet seit vielen Jah-ren konkret daran“ erläutert Hans-PeterBolz eine Zielrichtung der Caritas.

„Wir freuen uns, dass dieses Engagementdurch die Verleihung des diesjährigen ,Inte-

grationspreis 100pro Rheinisch-BergischerKreis’ an die Caritas-KindertagesstätteCederwald besonders gewürdigt wird undbedanken uns hierfür. Stellvertretend für dieanderen Kindertageseinrichtungen undAngebote der Caritas für Menschen mitBehinderungen.“ bedankte sich Bolz.

Integration bei der CaritasDie Caritas RheinBerg ist Träger von achtKindertageseinrichtungen. Diese sind offenfür Kinder von 0-6 Jahren. Alle Tagesein-richtungen bieten integrative Gruppen an.Über 100 Mitarbeitende engagieren sichhier für eine gemeinsame Erziehung vonKindern mit und ohne besonderen Förder-bedarf. Die pädagogischen und therapeuti-schen Ansätze der Mitarbeitenden, dieräumliche Gestaltung und Umgebung unddas Angebot der Materialien ergänzen sichzu einer ganzheitlichen Förderung aller Kin-der unserer Einrichtungen. Dabei bilden dieZusammenarbeit mit den Eltern, die vorbe-reitete Umgebung und das selbst aktiveSpielen der Kinder besondere Arbeits-schwerpunkte.

Das Frühförderzentrum betreut Kinder mitEntwicklungsauffälligkeiten, -verzögerungen

Der Mensch zählt – Vielfalt bereichert und Behinderungen von der Geburt bis zurEinschulung.

Die Caritas Heimstatt in Wermelskirchenbietet mit dem Haupt haus, dem AmbulantBetreuten Wohnen und einer Außenwohn-gruppe Wohn- und Lebensraum für Men-schen mit einer geistigen Behinderung.

Der CAP-Markt, eine Integrationsfirma aufdem ersten Arbeitsmarkt und im Besitz dercaritaseigenen „mitten im leben GmbH,trägt durch die Zusammenarbeit von behin-derten und nicht behinderten Menschen zurIntegration behinderter Menschen in dieGesellschaft bei.

Die Inklusion folgt der Integration

Ziel der Inklusion ist nicht nur die Einglie-derung von Menschen mit Behinderungen,mit Migrationshintergrund oder zum Bei-spiel mit einem anderen religiösen / kulturel-len Hintergrund. Ziel ist vielmehr, dass alleMenschen in ihrer Unterschiedlichkeitgleichberechtigt teilhaben können und dassMenschen nicht ausgegrenzt werden, weilsie anders sind oder es zu schwierig er -scheint, sie gut zu unterstützen.

Individuelle und bedarfsgerechte (Einzel-)Hilfen sind natürlich weiterhin erforderlich.Die Politik darf sich nicht einfach aufGleichbehandlung beschränken, wie es allzuoft in den Diskussionen zu hören ist. DamitInklusion möglich wird, müssen sich dieKultur und die Praxis in vielen unserer Ein-richtungen und Organisationen nochändern – zum Beispiel durch barrierefreieZugänge oder durch die Förderung derinterkulturellen Öffnung. Inklusion ist derSchlüssel für eine zukunftsfähige Gesell-schaft.

KiTa Cederwald

Alexandra Heyberg

02202 1008-401

02202 1008-487

[email protected]

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit

Wolfgang Drötboom

02202 1008-516

02202 1008-588

[email protected]

INFORMATIONEN

Initiatoren, Preisträger und Organisatoren unter sich. Kreiscaritasdirektor Hans-Peter Bolz und Alexandra Hey-

berg freuen sich über den „Integrationspreis 100pro Rheinisch-Bergischer Kreis”. Die Bezirksdirektorin der Kreis-

sparkasse Tessa Hahn und Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke, gleichzeitig Schirmherr des Preises, lobten das

Engagement der Preisträger. Uwe Tillmann, Vorsitzender des TV Herkenrath, organisierte die Feier.

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4 CARITAS IM RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS blickpunkt 1 | 2013

„Familie schaffen wir nur gemeinsam”Innerhalb der dreijährigen Caritasinitiati-ve „Solidarität und Zusammenhalt derGesellschaft“ (2012 – 2014) beschäftigenwir uns im Jahr 2013 vordringlich mitdem Thema „Familie schaffen wir nurgemeinsam“.

„Familie“ geht uns alle an. Familie bedeu-tet für viele Mitmenschen Lebensziel undHarmonie, aber auch Druck und Stress.In der persönlichen Lebensplanung stelltsich außerdem die Frage: Single oder Part-nerschaft, eigene Kinder oder lieber nurdie zeitweise Betreuung von Nichten undNeffen oder von Kindern befreundeterFamilien. Vielleicht hat die eigeneLebensanschauung aber auch mit demgeliebten – aber zeitintensiven - Job undder damit einhergehenden Unabhängig-keit oder dem individuellen Umfeld wiez.B. der Wohnsituation zu tun.

Unabhängig davon wünscht sich dieMehrheit der jungen Menschen auch inder heutigen Zeit eine eigene Familie.Kinder gehören meistens zu diesem

Wunschdenken dazu. Der Grund für dieseSichtweise liegt insbesondere in den eige-nen positiven Familienerfahrungen unddem guten Verhältnis zu den Eltern.

Wir alle haben positive oder negativeErlebnisse mit unseren Familien gemacht.Zwischen Geburt und Altwerden bzw.dem Abschied von dieser Welt liegenmannigfaltige Begebenheiten. NegativeErfahrungen können sehr belastend sein,und darum würde jeder Betroffene gernedarauf verzichten. An positive Beziehun-gen denkt man hingegen gerne zurück. Alldiese Situationen sind nicht ohne Konflik-te und Lernprozesse möglich. Bei der dies-jährigen Kampagne der Caritas liegt derFocus auf dem Verständnis und der Soli-darität mit Familien unter Druck. Damitwir mit dem entstehenden Druck besserumgehen können, ist es wichtig, dass wirHalt und Unterstützung in unseren Fami-lien finden. Helfen Sie mit, diese Kampa-gne „lebenswert“ zu gestalten. Wir profi-tieren alle davon. ne

Teilhabe – Mitmachen möglich machenAlle Kinder sollen von Anfang an mitma-chen können, ob in der KiTa, der Schuleoder in der Freizeit. Das ist seit vielenJahren eine Forderung der Wohlfahrtsver-bände und der Kirchen und seit 2012auch ein ehrgeiziges Ziel der Bundesregie-rung. Das Bildungs- und Teilhabepaketsoll es möglich machen.

Seit Frühjahr 2012 sind vier Sozialarbeite-rInnen der Caritas RheinBerg zur Umset-zung des Bildungs- und Teilhabepakets anallen Grundschulen in Bergisch Gladbach,Odenthal und Kürten sowie an den För-derschulen in Paffrath und Refrath einge-setzt.

Das Bildungs- und Teilhabepaket ermög-licht Kindern und Jugendlichen aus finanzi-ell schwachen Familien die Teilnahme amsozialen und kulturellen Leben. Sind dieFamilien Sozialleistungsempfänger (ALG II,Wohngeld u.a.), haben sie einen Rechts -anspruch auf finanzielle Unterstützung.

Angebunden an das KompetenzzentrumWilhelm-Wagener-Schule in Refrath bera-ten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbei-

ter die Lehrer, Eltern und Kollegen zuallen Belangen des Bildungs- und Teilha-bepakets, unterstützen bei der Antragstel-lung und geben Hilfestellungen bei derSuche nach dem richtigen Angebot in denBereichen Sport, Musik und Nachhilfe.

An einigen Schulen gibt es regelmäßigeoffene Sprechstunden, zu denen Familienmit ihren Fragen und Anliegen kommen

können. Zusätzlich bieten die Sozialarbei-ter und Sozialarbeiterinnen auch flexibleHausbesuche bei den Familien an.

Regina Tenten 01573 1418880

Mathias Bergmann 01573 1418880

INFORMATIONEN

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Freude schenken – Not lindernAm Donnerstag, dem 13.12.2012, über-gaben die drei Kinder der Familie W. ausBergisch Gladbach einen Weihnachtsbriefmit einer großzügigen Spende an Marie-Luise Fuchs-Osterhammel, Leiterin desFachdienstes Jugend- und Familienhilfe.Gedacht ist die Hilfe für eine Familie, diedurch den Tod der 35-jährigen Mutter inNot geraten ist. Die Jugendlichen selbstauf Geschenke untereinander, um anderenhelfen zu können.

Mit einer Weihnachtsspende von 1.700Euro ermöglicht die Klosterfrau Healthca-re Group den Einsatz der Caritas Familien-pflege in den Situationen, in denen eineBetreuung dringend notwendig ist, aber einEinsatz über die Krankenkasse oder andereStellen nicht finanziert wird.

Gutscheine im Gesamtwert von 5.600 Eurohingen an mehreren Weihnachtsbäumen

in der Domstadt und ermöglichten Weih-nachtsgeschenke für Kinder, die vonDiens ten und Einrichtungen der Caritasbetreut werden und Familien aus demArbeitsbereich der Pfar rcaritas. Allein100 kleine und große Weih nachts -geschenke erreichten uns über die Aktion„Wir helfen” des Kölner Stadtanzeiger.Finanziert wurden diese in der GaleriaKaufhof von Mitarbeitern der GaleriaKaufhof Hauptverwaltung. Mehr als 200Gutscheine im Gesamtwert von 3.600Euro zupften Hotelgäste im Hotel imWasserturm vom dortigen Weihnachts-baum. Zusammen mit Michael Hövel -mann, Geschäftsführer der Galeria Kauf-hof, gelang es Hoteldirektor Günter Pütz,mehr als 200 individuelle Kinderwünschezu erfüllen. "Wenn man sich die Wünscheder Kinder durchliest, tut es einem imHerzen weh" so Günter Pütz.

Die Aktion Lichtblicke ermöglichte dieAnschaffung einer neuen Schaukel imAußengelände der Caritas-KiTa in Rösrath.

Kölle Alarm e.V. ist ein neuer Verein, dersich u.a. zum Ziel gesetzt hat, Jugendlichenunter 16 Jahren Möglichkeiten zum Feiernohne Alkohol zu bieten. Mit 50 Freikartenfür die alkoholfreie Karnevalsparty imHotel im Wasserturm, Köln, für Jugendli-che von 12 bis 15 Jahren und Familien-Tageskarten für den Besuch von Eisstadion

und Schwimmbad unterstützen sie Famili-en, die von der Caritas-Familienpflege undder Caritas-Suchthilfe betreut werden.

Im Rahmen der Umbauarbeiten stellte dasKardinal-Schulte-Haus, Bensberg, kosten-los Stühle und Tische zur Verfügung, dienun in Einrichtungen der Caritas genutztwerden.

Mit dem Erlös des Verkaufs der Weih-nachtskalender 2012 unterstützt der För-derverein des Lions Club Bergisch Glad-bach/Bensberg und Bensberg-Schloss auchin 2013 das Angebot „Kids und Co” derKatholischen Erziehungsberatung e.V..

Haben auch Sie einen Anlass oder eineIdee, wie Sie Menschen in schwierigenLebenssituationen helfen wollen? Spre-chen Sie uns an, wir unterstützen Sie ger-ne bei der Umsetzung Ihrer Idee.

Caritas RheinBerg

Stabsstelle Fundraising

Michaela Winkler

02202 1008-517

[email protected]

Caritas-Konto: 311 014 769 bei der KreissparkasseKöln, BLZ 370 502 99

INFORMATIONEN

blickpunkt Caritas erscheint viermal jährlich

Herausgeber (V.i.S.d.P.Ges):Hans-Peter Bolz, Kreiscaritasdirektor Caritasverband für denRheinisch-Bergischen Kreis e.V. Laurentiusstraße 4-1251465 Bergisch Gladbach

Redaktion: Wolfgang Drötboom (drö),Dorothea Sälzer (Lektorat), Irmgard Neu (ne) 02202 1008-516 [email protected]

Foto Titelseite: Caritas RheinBerg/drö

Gestaltung: Sven [email protected]ße 31 · 51063 Köln

Auflage: 3.000, davon 2.500 im VersandDie nächste Ausgabe erscheint am 20. 04. 2013Redaktionsschluss: 10. 03. 2013

IMPRESSUM

Caritasrats-Mitglied Arnold Köhler ausLeichlingenseinen Rücktritt aus dem Cari-tasrat erklärt. Köhler, der neben demMandat im Caritasrat ehrenamtlich auchim Vorstand des Katholische Erziehungs-beratung e.V.tätig war, hat seinen Wohn-sitz gewechselt und wohnt nun imMeran/Südtirol. Der Vorsitzende des Cari-tasrates, Kreisdechant Norbert Hörter,bedankte sich für die mehrjährige ehren-amtliche Mitarbeit in den verschiedenenkirchlichen Gremien in- und außerhalbder Caritas.

Für Arnold Köhler kooptierte der Caritas-rat in seiner letzten Sitzung einstimmig dieBensbergerin Dr. Margot Bock als neuesMitglied bis zur Neuwahl 2015. Dr. Mar-

got Bock ist Juristinund hat vor ihrerPensionierung alsRichterin am Lan-desarbeitsgerichtgewirkt.

Ihr großes Interessean sozialen Themen und an den gesell-schaftlichen Herausforderungen unsererZeit möchte sie in ihr neues ehrenamtli-ches Wirkungsfeld einbringen. In der Kir-chengemeinde St. Nikolaus hat sie sichbesonders bei Hilfen für Migranten enga-giert. Faszinierend findet sie das breiteAngebot der Caritas RheinBerg für Men-schen in Not und jeglichen Alters.

Wechsel im Caritasrat

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Dialogreise: Kolumbien – ein Land der Gegensätze

Anfang Dezember bin ich von einer Dia-logreise mit Caritas international ausKolumbien zurückgekehrt. Es hat michsehr beeindruckt, wie in den verschiede-nen Caritasprojekten viele Menschenwertvolle Unterstützung und Solidaritätgefunden haben, um die Hürden des All-tags zu bewältigen. Ich habe höchst enga-gierte und überzeugende Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Caritas vor Orterlebt - als Initiatoren, Unterstützer undBegleiter und äußerst kompetente Vertre-ter der Deutschen Caritas in Kolumbien/Lateinamerika kennengelernt.

„Schon mit bis Jahren beginnt für vieleKinder der Drogenkonsum", so die Koor-dinatorin Oriana von Procrear, einer Part-nerorganisation von Caritas international.Wir sind im Stadtteil Santa Fe mitten inBogotá. Prostitution, Drogenhandel undKleinkriminalität bestimmen hier den All-tag.

Die Straßen sind staubig, viele nichtasphaltiertund mitSchlag-löchern über-sät. An man-chen Stellenwird Mülleinfach amStraßenrandabgeladen.Menschenwühlen darin

und suchen Verwertbares. Procrear arbei-tet hier mit Drogenabhängigen, Prostitu-ierten, Transsexuellen und Aids-/HIV-Infi-zierten aus dem Viertel. “Wir versuchen,Jugendliche von der Straße zu holen,gemeinsame Freizeitaktivitäten anzubie-ten. So werden Barrieren zwischen denBewohnern aufgebrochen, und sie ent-wickeln eine Beziehung zueinander“, sagtOriana. Die beste Prävention gegenGewalt.

Ein Haus mit einem Drop-in Center wur-de mit Unterstützung von Caritas interna-tional eingerichtet. Es dient als Anlauf-stelle für alle hilfsbedürftigen Menschenaus dem Stadtteil. Procrear bildet außer-dem so genannte „Aktive“ aus, die selbst

aus den Zielgruppen kommen. DieseEhrenamtlichen helfen dann mit, das Ver-halten der einzelnen Gruppen im Stadtteilpositiv zu verändern. Drei solcher Drop-in Center gibt es in Bogotá, 23 in ganzKolumbien.

Weiter geht es zur Zentrale der kolumbia-nischen Bischofskonferenz in Bogotá. Diekatholische Kirche und der Glauben spie-len in Kolumbien eine zentrale Rolle. 90Prozent sind katholisch. Viele soziale Hil-fen werden von der „Pastoral Social“, sonennt sich die Caritas in Kolumbien,organisiert. Die Caritas in Kolumbienkümmert sich um Binnenvertriebene,Ernährungssicherung und um die Opferder immer wiederkehrenden Katastro-phen. Sie tritt für die Rechte der afro-kolumbianischen und indigenen Bevölke-rung ein und stärkt die Gemeinwesendurch die Ausbildung von lokalen „Füh -rungs personen“. Kolumbien gehört nachAfghanistan zu den am meisten vonLandminen verseuchten Ländern.

Binnenvertriebene in Cartagena

"In 20 Minuten seid ihr weg", sagt einMaskierter, der José einen Revolver an dieStirn hält. José verlässt Hals über Kopfmit seiner Frau und seinen beiden kleinenTöchtern sein kleines Anwesen auf demLand und flüchtet ins Ungewisse. Schließ-lich findet er Unterschlupf in einer Ein-richtung der Caritas in Cartagena.

Wir begegnen José in einem Sleep-In derCaritas in Cartagena, wo Binnenvertriebe-ne übergangsweise Obdach finden. Hierherhat sich der junge Mann mit seiner Familie500 km weit durchgeschlagen. Alles, was

er noch besitzt, ist ein Zettel, den er ausseiner Brieftasche kramt. Es ist einebehördliche Bestätigung, dass José einenAntrag auf Entschädigung gestellt hat.Nun wartet er hier, wie 26 andere vertrie-bene Familien, auf irgendeine Art vonUnterstützung. In der Caritas-Einrichtunggibt es einen Schlaf platz und etwas zuessen. Außerdem psychosoziale Betreuungund rechtlichen Beistand.

Wir treffen mit dem Erzbischof von Car-tagena, Jorge Jimenez, sowie Vertreternvon Vertriebenen und der indigenenBevölkerung zusammen. Sie kommen ausdem Raum Riohacha und Santa Marta,unweit der Grenze zu Venezuela. DieBevölkerung wird dort teilweise von para-militärischen Banden terrorisiert, vonihrem Land vertrieben und hat mit star-ken Gesundheitsbelastungen durch dendortigen Nickelabbau zu kämpfen.Außerdem leiden sie am zunehmendenKohleabbau, der immer mehr Regenwaldzerstört. Große Mengen der Kohle gehennach Deutschland.

„Als die Arbeit mit der Pastoral Socialbegann, war es wie neu geboren zu wer-den", sagt Carlos, ein Vertreter der Wiwa,einem indigenen Volk, von dem vieleweder lesen noch schreiben können. Bisheute sterben dort viele Kleinkinder auf-grund der schlechten Ernährungslage.

Viele der Vertriebenen landen in denSlums der Großstädte. So wie im BarrioEl Pozón, einem Stadtteil Cartagenas, indem 50.000 Menschen leben. Die Wegezwischen den Bretterverschlägen und denHütten sind schlammig und von Abfallgesäumt. Überall sind Kinder, die unsanlächeln und sich über jede Form derAufmerksamkeit zu freuen scheinen. El

Straßenszene in Santa Fe

Alles verloren – Ci-Mitarbeiter Friedrich Kirchner mit

Josés Entschädigungsantrag

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Wärme schenken – nicht nur zur Weihnachtszeit

Mit drei prall gefüllten Körben erschienenkurz vor den Festtagen Susanne und UweStumpf im von Caritas RheinBerg undDiakonie gemeinsam getragenen Café desNetzwerks Wohnungsnot. Gemeinsammit Helene Hammelrath, MdL, und derLeiterin der Bergisch Gladbacher Volks-

hochschule, Dr. Birgitt Killersreiter,brachten sie 100 Schals und Socken. Ent-standen sind diese im Strickkreis des"Trostteddy e.V.", der sich regelmäßig inder VHS trifft und sonst Trostteddys fürkleine Patienten in Krankenhäusernstrickt.

Uwe Stumpf ist Vorsitzender des Vereins,der bereits mehrere tausend Teddybären,einige hundert Socken, Mützen undSchlafsäckchengestrickt und verschenkthat. Die Kleidung soll den Menschen, dievon den Mitarbeitenden des Netzwerksbetreut werden, ein wenig Wärmeundihnen, dass in dieser vorweihnachtlichenZeit auch an sie wird. Judith Becker undAndreas Schütz vom Netzwerk Woh-nungsnot RheinBerg nahmen dieGeschenke stellvertretend gerne entgegen.

blickpunkt 1 | 2013 CARITAS IM RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS 7

Pozón gilt laut Stadtverwaltung als „sub-normaler“ Bezirk. Es gibt hier zahlreicheJugendbanden und viel Vandalismus.Jeder Ladenbesitzer zahlt Schutzgeld.Irgend wie funktioniert dennoch eine ein-fache Infrastruktur mit 18 Schulen, einem

Krankenhaus, drei Pfarreien und einemTransportsystem. Trotz der schwierigstenLe bens bedingungen haben die Menschenden Lebensmut nicht aufgegeben. Auf dieFrage, wie die Helfer mit diesen ausweg-los erscheinenden Lebensbedingungen

umgehen, sagt Irene von der diözesanenPastoral Social „Wenn wir nicht bei denMenschen sind, wer dann?“

Kolumbien ist ein Land der Gegensätze.Ein Land mit fehlender Rechtsstaatlich-keit und Korruption, in dem bis heute anvielen Orten das Faustrecht gilt. Trotz rei-cher Bodenschätze leben hier viele Men-schen in großer Armut und Not. Hin undher geschoben zwischen mächtigen Inter-essengruppen, Paramilitärs, Guerillas,Militärs und Politikern. Was auch überallauffällt, ist, dass viele der Menschen, diewir auf unserer Dialogreise getroffenhaben, eine große Kraft in sich tragen.Eine solche Reise führt dem Besucher vorAugen, wie wir mit den finanziellen Hil-fen (AA, BMZ, Caritas, Spenden) ermög-lichen, dass aus verwahrlosten oderbenachteiligten (jungen) Menschen einmaleigenverantwortliche Personen werdenkönnen. Und da sind die vielen Kinder,die trotz schlimmer LebensumständeOptimismus ausstrahlen und ihreGeschicke in die Hand nehmen wollen –wenn sie die Chance dazu bekommen.

Hans-Peter Bolz, unter Verwendung des

CI-Blogs/Fotos von Thomas Gleißner

Netzwerk Wohnungsnot

02202 31097 [email protected]

INFORMATION

Fotos: Thomas Pütz

Gestrandet – eine Familie vor ihrer Hutte im Barrio El Pozón

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