Business bavaria 07-08-2013_de

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Sommer- ausgabe Juli/August 2013, inkl. Regionalspecial Oberfranken Seite 1 www.invest-in-bavaria.de Aus dem Inhalt 5 Minuten mit ... Elissa Lee, Geschäftsführerin der GE Aviation Deutschland Seite 2 Top-Thema: Erfolgsmodell Duale Ausbildung Seite 3 Bavaria in your briefcase Architekturpreis für Tourismus Seite 4 Business Bavaria Newsletter Ausgabe 07/08 | 2013 München erringt in Studien regelmäßig Spitzenpositionen. Nun haben auch Füh- rungskräfte aus aller Welt München zum Top-Standort gewählt. Im Rahmen einer Studie von Ernst&Young antworteten acht Prozent der mehr als 800 Entscheider mit „München“, als sie gefragt wurden, welche „drei Städte derzeit aus ihrer Sicht die attraktivsten Investitionsstandorte in Europa“ seien. So darf sich die bayeri- sche Landeshauptstadt über eine Platzierung in den europäischen „Top 5“ freuen. Ein weiterer Befund ist die Wirtschaftskraft Deutschlands: „Die Wirtschaftsleis- tung steigt, anders als in den anderen großen europäischen Volkswirtschaften“, heißt es in der Ernst&Young-Studie. Für viele deutsche Vorzeigeunternehmen sei das abgelaufene Geschäftsjahr das beste der Unternehmensgeschichte Manager setzen auf München Bayerns Schulen sind bekannt für ihre gut ausgebildeten Absolventen. Im Juli können insgesamt 130.000 bayerische Jugendliche ins Berufsleben starten. Ih- nen stehen zwei Prozent mehr Lehrstellenangebote zu Verfügung als im Vorjahr. Ausbildungsplätze – ein Wachstumsmarkt Mit 133.000 Schulabgängern ist der Jahrgang 2013 zahlenmäßig eine starke Ab- solventen-Generation. Unter den Prüflingen sind rund 90.000 junge Menschen, die in der Regel neun Jahre die Hauptschule oder zehn Jahre die Realschule be- sucht haben. Mit ihrer berufsorientierten Ausbildung gehen sie meist direkt in einen Ausbildungsberuf. Damit zusammenfindet, was zusammengehört, werden Bewerber und Betriebe, die auf der Suche nach Lehrlingen sind, bei ihrer Suche von der Arbeitsagentur unterstützt. Vonseiten der Unternehmen wurden zwischen Oktober 2012 und Juni 2013 insgesamt 88.541 freie Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt 73.677 bayerische Lehrstellensuchende haben im gleichen Zeitraum die Ausbildungsvermittlung zurate gezogen. Die Chancen, einen geeigneten Azubi zu finden, stehen gut. Laut aktuellem Bil- dungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist Bayern „Spitze bei der Schulqualität und beim Zugang zu beruflicher Bildung“. Immer mehr Unter- nehmen erhöhen die Zahl der Ausbildungsplätze, um mit Nachwuchsförderung das Fundament für den langfristigen Erfolg zu legen. Die beliebtesten Ausbildungsberufe in Bayern sind bei Männern und Frauen unterschiedlich: Während viele männliche Schulabgänger eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, Industriemechaniker oder als Einzelhandelskaufmann favori- sieren, stehen bei den Frauen die Berufe Bürokauffrau, medizinische Fachange- stellte und Einzelhandelskauffrau hoch im Kurs. www.ausbildungsoffensive-bayern.de www.lehrlinge-fuer-bayern.de gewesen. Die Ergebnisse bestätigen damit das Resultat des jüngsten European Regional Economic Growth Index (E-REGI) der Immobilienexperten von La Salle Investment Management. In der europaweiten Untersuchung landete München auf einem hervorragenden zweiten Platz vor Stockholm und Paris. Die bayerische Landeshauptstadt profitiert demnach besonders von ihrer sehr stabilen und stark diversifizierten Wirtschaft. Programmflyer: www.ey.com/Publication/vwLUAssets/Deutschland_attraktivster_Stand- ort_in_Europa/$FILE/Standort_D_2013_Studie.pdf

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Sommer-

ausgabeJuli/August 2013,

inkl. Regionalspecial

Oberfranken

S e i t e 1www. i n v e s t - i n - b a v a r i a . d e

Aus dem Inhalt5 Minuten mit ...

Elissa Lee,

Geschäftsführerin der GE Aviation Deutschland

Seite 2

Top-Thema:

Erfolgsmodell Duale Ausbildung

Seite 3

Bavaria in your briefcase

Architekturpreis für Tourismus

Seite 4

Business Bavaria Newsletter

Ausgabe 07/08 | 2013

München erringt in Studien regelmäßig Spitzenpositionen. Nun haben auch Füh-

rungskräfte aus aller Welt München zum Top-Standort gewählt. Im Rahmen einer

Studie von Ernst&Young antworteten acht Prozent der mehr als 800 Entscheider

mit „München“, als sie gefragt wurden, welche „drei Städte derzeit aus ihrer Sicht

die attraktivsten Investitionsstandorte in Europa“ seien. So darf sich die bayeri-

sche Landeshauptstadt über eine Platzierung in den europäischen „Top 5“ freuen.

Ein weiterer Befund ist die Wirtschaftskraft Deutschlands: „Die Wirtschaftsleis-

tung steigt, anders als in den anderen großen europäischen Volkswirtschaften“,

heißt es in der Ernst&Young-Studie. Für viele deutsche Vorzeigeunternehmen

sei das abgelaufene Geschäftsjahr das beste der Unternehmensgeschichte

Manager setzen auf München

Bayerns Schulen sind bekannt für ihre gut ausgebildeten Absolventen. Im Juli

können insgesamt 130.000 bayerische Jugendliche ins Berufsleben starten. Ih-

nen stehen zwei Prozent mehr Lehrstellenangebote zu Verfügung als im Vorjahr.

Ausbildungsplätze – ein Wachstumsmarkt

Mit 133.000 Schulabgängern ist der Jahrgang 2013 zahlenmäßig eine starke Ab-

solventen-Generation. Unter den Prüflingen sind rund 90.000 junge Menschen,

die in der Regel neun Jahre die Hauptschule oder zehn Jahre die Realschule be-

sucht haben. Mit ihrer berufsorientierten Ausbildung gehen sie meist direkt in

einen Ausbildungsberuf.

Damit zusammenfindet, was zusammengehört, werden Bewerber und Betriebe,

die auf der Suche nach Lehrlingen sind, bei ihrer Suche von der Arbeitsagentur

unterstützt. Vonseiten der Unternehmen wurden zwischen Oktober 2012 und Juni

2013 insgesamt 88.541 freie Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 1,8

Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt 73.677 bayerische Lehrstellensuchende

haben im gleichen Zeitraum die Ausbildungsvermittlung zurate gezogen.

Die Chancen, einen geeigneten Azubi zu finden, stehen gut. Laut aktuellem Bil-

dungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist Bayern „Spitze bei

der Schulqualität und beim Zugang zu beruflicher Bildung“. Immer mehr Unter-

nehmen erhöhen die Zahl der Ausbildungsplätze, um mit Nachwuchsförderung

das Fundament für den langfristigen Erfolg zu legen.

Die beliebtesten Ausbildungsberufe in Bayern sind bei Männern und Frauen

unterschiedlich: Während viele männliche Schulabgänger eine Ausbildung zum

Kfz-Mechatroniker, Industriemechaniker oder als Einzelhandelskaufmann favori-

sieren, stehen bei den Frauen die Berufe Bürokauffrau, medizinische Fachange-

stellte und Einzelhandelskauffrau hoch im Kurs.

www.ausbildungsoffensive-bayern.de

www.lehrlinge-fuer-bayern.de

gewesen. Die Ergebnisse bestätigen damit das Resultat des jüngsten European

Regional Economic Growth Index (E-REGI) der Immobilienexperten von La Salle

Investment Management. In der europaweiten Untersuchung landete München

auf einem hervorragenden zweiten Platz vor Stockholm und Paris. Die bayerische

Landeshauptstadt profitiert demnach besonders von ihrer sehr stabilen und stark

diversifizierten Wirtschaft.

Programmflyer:

www.ey.com/Publication/vwLUAssets/Deutschland_attraktivster_Stand-

ort_in_Europa/$FILE/Standort_D_2013_Studie.pdf

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5 Minuten mit ...

Der Freistaat Bayern ist die umsatzstärkste Region der deutschen Games-Indust-

rie. Das hat eine von den Medientagen München GmbH veröffentlichte Studie zum

Games-Standort Bayern gezeigt. 228 Games-Unternehmen in Bayern erzielten

demnach 2012 einen Umsatz von 1,21 Milliarden Euro, das sind 56 Prozent des bun-

desweiten Umsatzes. Laut Befragung punktet Bayern als Games-Standort vor allem

durch gute Infrastruktur, die hohe Wirtschaftskraft des Freistaats sowie aufgrund

des guten Austausches zwischen Politik und Games-Branche.

GE Aviation ist ein weltweit führender Hersteller

von Triebwerken für die Flugzeugindustrie. 2010

nahm das US-Unternehmen die Produktion in sei-

ner Niederlassung in Regensburg auf.

Ihre Düsentriebwerke werden weltweit genutzt – wo

liegt ihre besondere Stärke?

Die Düsentriebwerke von GE haben sich etabliert durch

ihre unvergleichliche Zuverlässigkeit, einen niedrigen

Kraftstoffverbrauch und Emissionsausschuss sowie

generell niedrige Unterhaltskosten. Diese Eigenschaf-

ten stehen bei unseren Kunden auf der Prioritätenliste

ganz weit oben.

Warum haben Sie sich für den Standort in

Regensburg entschieden?

GE hat nach einem Standort in Bayern gesucht, der

über viel Kompetenz im Ingenieursbereich verfügt und

dies mit geeigneten Partnern und einer guten Infra-

struktur aus lokalen Zulieferern verbinden kann. Ge-

nau das haben wir in Regensburg gefunden, und wir

sind begeistert von der Unterstützung, die wir von ört-

lichen Unternehmen und den Behörden bekommen.

Die Ansiedlung war sehr erfolgreich. Planen Sie

einen Ausbau des Werks?

TiAI soll das neue Material für die Turbinenblätter in

den Niederdruckturbinen aller neuen Triebwerke wer-

den. Im Moment suchen wir nach dem besten Weg,

dieses Material für die Triebwerke bereitzustellen. Re-

gensburg nimmt eventuell eine Schlüsselrolle in dieser

Entwicklung ein.

Wie haben Sie Ihr so sehr spezialisiertes Personal

gefunden?

In der Luftfahrtindustrie gibt es eine relativ kleine An-

zahl an globalen Wettstreitern. Unsere Strategie war

es, die GE Aviation-Ressourcen mit lokalen Talenten zu

verknüpfen und vor Ort eine Expertise in der Spin-Cas-

ting-Technologie zu entwickeln. GE Aviation beschäf-

tigt weltweit mehr als 5000 Ingenieure. Wir haben es

gemeinsam mit erfahrenen Leuten aus der deutschen

Industrie geschafft, einige Absolventen von hiesigen

Universitäten in diese technische Infrastruktur zu in-

tegrieren.

Welche Vorzüge bietet der Standort Bayern Ihnen

strategisch?

Deutschland hat bewiesen, dass es ein Land mit einer

starken und stabilen Wirtschaft ist, das von techni-

schem Fortschritt vorangetrieben wird. Weil wir eine

neue Technologie einführen, suchen wir nach einer

Region, in der es große Ingenieurskunst, eine gute

Infrastruktur an lokalen Lieferanten und öffentliche

Förderung gibt.

Wie konnte Sie das Team von Invest in Bavaria

bei der Ansiedlung unterstützen?

Invest in Bavaria hat uns geholfen, mit den örtlichen

Behörden und der regionalen Wirtschaftsförderung

an den für uns interessanten Standorten für das neue

Werk in Kontakt zu treten. Sie haben uns bei unserer

Tour durch Bayern enorm unterstützt.

Wie heben Sie in Ihrer Freizeit gerne ab?

Als berufstätiges Paar mit zwei kleinen Kindern ver-

bringen wir unsere Freizeit am liebsten mit der Fa-

milie und entdecken gemeinsam Europa. Ich habe ein

Doppelstudium in Ingenieurwesen und Music Perfor-

mance. Wann immer es zeitlich möglich ist, gehe ich

meinen musikalischen Interessen nach. Ich bin aber

auch ein begeisterter Sportfan – ich versuche, meine

Tennisschläge und Golfabschläge zu verbessern und

meine Technik beim Skifahren voranzubringen – und

wir sind mittlerweile zu einer richtig stolzen Fan-Fami-

lie vom FC Bayern München geworden.

ZahldesMonats Milliarden1,21

Elissa Lee, Geschäftsführerin der GE Aviation Deutschland GmbH in Regensburg.

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S e i t e 3www. i n v e s t - i n - b a v a r i a . d e

Deutschland hat mit weniger als acht Prozent die niedrigste Jugendarbeitslosig-

keit Europas. Noch besser sind die Zahlen in Bayern: Im Freistaat waren im Juni

2013 nur 2,7 Prozent der Jugendlichen unter 25 arbeitslos gemeldet. Woran liegt

das? Ein großer Vorteil Deutschlands und Bayerns sei das Ausbildungssystem,

sagt Dr. Eric Schweitzer, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskam-

mer (IHK). In einem Radiointerview mit dem SWR erklärte er: „Wir haben in

Deutschland die Erfahrung der Dualen Ausbildung. Das hat eine lange Tradition,

das bedeutet ein starkes Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer

in Deutschland. So etwas gibt es in Südeuropa nicht. Und es braucht Zeit, so

etwas aufzubauen.“ Das Duale Ausbildungssystem könnte seiner Meinung nach

im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit in anderen europäischen Ländern ein

hilfreiches Instrument sein.

Das Duale System – ein deutsches Erfolgskonzept

In Deutschland wurde der Grundstein für das heutige Ausbildungssystems bereits

im Mittelalter gelegt. Damals begannen Zünfte, die Meisterausbildung im Hand-

werk inhaltlich festzulegen. Im Jahr 1830 gab es die erste berufliche Fortbildungs-

schule, in der sich Lehrinhalte an den Berufen der Schüler orientierten. In Preußen

wurde in den Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts zum ersten Mal das Wort

„Berufsschule“ benutzt. Mit Inkrafttreten des Berufsbildungsgesetzes wurde 1969

auch im Nachkriegsdeutschland der Einfluss des Staates auf die betriebliche Ausbil-

dung gesichert und führte zu dem System, das heute so erfolgreich ist.

Konkret sieht das so aus: Auszubildende besuchen während ihrer Ausbildung ein oder

zwei Tage in der Woche eine Berufsschule, um die praktischen Erfahrung aus dem

Betrieb zu vertiefen. Es gibt deutschlandweit eine einheitliche Ausbildungsordnung,

jedoch legen die Bundesländer – also auch Bayern – die konkreten Lehrpläne selbst

fest. Normalerweise sind zwölf Wochenstunden Schulunterricht vorgesehen. Die

können an zwei Tagen in der Woche oder als Block über mehrere Wochen stattfinden.

Bayerische Betriebe bauen seit Langem auf diese gewachsenen Strukturen. „Wir

sind mit dem Dualen System sehr zufrieden“, sagt Theo Zeitler, Personalleiter der

Witron Logistik&Informatik GmbH aus dem oberpfälzischen Parkstein. Die Firma

bildet 250 Jugendliche aus, das Ausbildungssystem habe sich seit der Gründung des

Unternehmens vor über 40 Jahren bewährt. Die Kombination aus Theorie und Praxis

wird seit einigen Jahren auch in dualen Studiengängen angeboten. „Das wird in Zu-

kunft immer wichtiger“, sagt Zeitler. Absolventen eines dualen Studiengangs hätten

bessere Jobchancen, so der Personalleiter. Der Effekt ist ähnlich wie bei der Dualen

Ausbildung: „Die Bindung an den Betrieb ist größer, die Studenten sind fitter.“ Auf

internationaler Ebene existiert dieses System ansonsten nur in Österreich und in der

Schweiz. Das könnte sich jetzt ändern: In der Krise schauen immer mehr Länder auf

das Erfolgsmodell. „Das deutsche System der Dualen Berufsausbildung entwickelt

sich zu einem echten Exportschlager“, sagte Außenminister Guido Westerwelle auf

der Konferenz „Deutsche Unternehmen sind Pioniere der dualen Berufsausbildung

im Ausland“ im Frühjahr 2013. Kurz zuvor erwähnte sogar US-Präsident Barack

Obama das Duale System in einer Rede vor dem Kongress: „Diese deutschen Kids

sind bereit für den Job, wenn sie die Schule abschließen“, sagte Obama. „Sie wurden

für die Jobs ausgebildet, die es gibt.“

In anderen Ländern werden Auszubildende in der Regel ausschließlich an Schulen

ausgebildet, meistens nur ergänzt durch ein oder zwei Praktika. Der Übergang in den

Beruf wird dadurch schwieriger. „Wir beobachten eine erstaunliche Entwicklung“,

sagt Hubert Schöffmann, stellvertretender Bereichsleiter Berufsbildung an der IHK

München. „Vor ein paar Jahren hieß es noch, nur eine hohe Akademikerquote bringe

einen Wirtschaftsstandort weiter. Das hat sich jetzt geändert.“ Spanien, Griechen-

land, Portugal, Italien, die Slowakei und Lettland haben im Dezember erklärt, sie

wollen ein System nach deutschem Vorbild einführen. „Das wäre wünschenswert,

aber es wird schwierig“, sagt Schöffmann. „In Deutschland gibt es gewachsene

Strukturen, die es in diesen Ländern nicht gibt.“ Auch deswegen kommen spanische

Jugendliche schon jetzt nach Bayern, um zum Beispiel bei der Scherdel-Gruppe eine

Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie zu machen. Die deutsche Außenhan-

delskammer bietet in Kooperation mit deutschen und bayerischen Firmen in vielen

Ländern weltweit solche Ausbildungen an. Die Firma GDW Werkzeugmaschinen

GmbH aus Herzogenaurach engagiert sich zum Beispiel in Indien bei der Berufsaus-

bildung nach dem deutschen Ausbildungssystem: „Vor zwölf Jahren haben wir das

duale System in dem Trainingszentrum eingeführt, weil wir vorher nicht so zufrieden

waren mit der Ausbildung und den handwerklichen Fertigkeiten der Mitarbeiter“,

sagt GDW-Chef Hermann F. Weiler. In Coimbatore, der zweitgrößten Stadt des süd-

indischen Bundesstaats Tamil Nadu, nimmt die IHK Nürnberg die Abschlussprüfung

der Werkzeugmacher ab. Wir bilden 250 junge Leute aus. So viele können wir selbst

gar nicht übernehmen. Aber vor allem deutsch-indische Firmen stehen Schlange, um

sie zu beschäftigen“, sagt Weiler.

www.meinbildungsweg.de/uebersicht.php

www.bmbf.de/de/17127.php

Top-Thema: Erfolgsmodell Duale Ausbildung

Berufsschule und Betriebspraxis – das duale Ausbildungssystem als Exportschlager

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S e i t e 4www. i n v e s t - i n - b a v a r i a . d e

Das Tourismus-Bauwerk des Jahres steht in Niederbayern

Bavaria in your briefcase

Urlauber in Bayern erwarten neben unberührter Natur, kulturellen Schätzen und

kulinarischen Schmankerln auch architektonische Höhepunkte. Damit die Perlen

unter den Tourismusbauten entdeckt werden, zeichnet die Bayerische Architek-

tenkammer mit dem artouro seit 2011 herausragende Tourismusbauwerke aus.

Pünktlich zur Urlaubssaison wurde das niederbayerische Hofgut Hafnerleiten zum

Sieger des Jahres 2013 gekürt.

Mit dem Votum für das Wellness-Hotel in der Nähe von Bad Birnbach würdigen die

Experten den Trend zum naturnahen Entschleunigungs-Tourismus für Anspruchs-

volle. Lutz Heese, Präsident der Bayerischen Architektenkammer, lobte bei der

Preisverleihung, dass „neben Qualität auch Themen wie barrierefreies, energie-

effizientes und nachhaltiges Planen und Bauen“ beachtet wurden. Die Jury fand

Gefallen an den lose in die Landschaft eingestreuten Gebäude-Würfeln. So werde

Rücksicht auf die kleinteilige Bestandsbebauung genommen und es bleibe auch

in Zukunft Raum für Veränderung und Erweiterung. Die reduzierten, kubischen

Baukörper ergänzen das Hotel mit Themen-Angeboten wie Massage, Kosmetik,

Sauna, Meditation und Ruhezone.

Das niederbayerische Hofgut wurde 1999 als Kochschule gegründet. Heute ist es

ein beliebter Rückzugsort für Führungskräfte: Viele Gäste nutzen den Aufenthalt

in Hafnerleiten, um „ihre Energiedepots aufzuladen“, wie es auf der Website heißt.

Damit die Erholung nicht durch digitale Zeitfresser gestört wird, sind Fernseher

und Mobiltelefone tabu – Handyempfang gibt es nur auf dem Parkplatz.

Den erstmals vergebenen Sonderpreis der Jury erhält ein temporäres Bauprojekt:

Die Schneekirche Mitterfirmiansreut in Philippsreut soll an ein Bauwerk vor 100

Jahren erinnern. Damals errichteten die Bürger des Ortes eine Kirche aus Schnee,

um dem Wunsch nach einer eigenen Kirche Nachdruck zu verleihen.

Nominierungen für den wichtigsten Architekturpreis der Branche gingen an das

Museum der Bayerischen Könige, das Limeseum im Römerpark Ruffenhofen, das

Weingut Schmachtenberger, den Tannerhof in Bayrischzell und die Internationale

Jugendbegegnungsstätte Oberschleißheim.

www.byak.de/start/architektur/artouro

Hofgut Hafnerleiten

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Bildquellen

S. 1: © Thinkstock

S. 2: © GE Aviation

S. 3: © Thinkstock

S. 4: © Format Elf Architekten

S. 6: © Bayern Tourismus Marketing GmbH

Herausgeber

Invest in Bavaria - Die Ansiedlungsagentur des Bayerischen Staatsministeriums für

Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und der Bayern International GmbH

Widenmayerstraße 34

80538 München

Tel.: +49 89 24210-7500

[email protected]

Business Bavaria

Koordination: Alexandra Schmidhuber

Art Direction: Alex Podolay

Redaktion: www.textbau.com

Übersetzung: www.translate-me.info

Layout: www.red.de

HTML-Version: www.kirchbergerknorr.de

Messen und Veranstaltungen

ISPO BIKE 2013

25.–28.07.2013

Internationale Fachmesse für E-Mobilty,

Urban Biking und Fahrräder.

www.ispo.com/bike/de/All-Sports/Home

In fashion munich 2013

10.–12.08.2013

Internationale Fachmesse für Mode und Accessoires

www.in-fashion-munich.de/index.php/de/

news-munich

PREMIUM ORDER München 2013

10.–13.08.2013

Internationale Fachmesse für Mode und Accessoires

www.in-fashion-munich.de/index.php/de/

news-munich

munich fabric start 2013

03.–05.09.2013

Internationale Preview-Stoffmesse und

Bekleidungsstoffmesse

www.munichfabricstart.com/willkommen.html

Oils + Fats 2013

18.–20.09.2013

Internationale Fachmesse für Herstellung und

Weiterverarbeitung von Ölen und Fetten aus

nachwachsenden Rohstoffen

www.oils-and-fats.com/de

drinktec 2013

16.–20.09.2013

Weltmesse für Getränke und Liquid

Food-Technologie

www.drinktec.com/de

FachPack 2013

24.–26.09.2013

Internationale Fachmesse für Verpackungslösungen

www.fachpack.de

IHE HolzEnergie 2013

26.–29.09.2013

Internationale Fachmesse und Fachkongress für

Holzenergie

www.messen.de/de/9626/in/Augsburg/IHE

HolzEnergie/info.html

Renexpo 2013

26.–29.09.2013

Internationale Fachmesse und Kongress für regene-

rative Energien und energieeffizientes Bauen und

Sanieren

www.renexpo.de/index.php?id=7&L=0

GOLF EUROPE 2013

29.09.–01.10.2013

Internationale Fachmesse für den Golfsport

www.golf-europe.com/de.html

… in München … in Nürnberg … in Augsburg

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Oberfranken

Special: Bayerns Regionen

Wenn die jährlichen Richard-Wagner-Festspiele am 25. Juli 2013 beginnen, steht

wieder ganz Bayreuth im globalen Blitzlichtgewitter. Prominenz aus Kunst und

Kultur, Musik und Politik lauscht hier den großen Inszenierungen etwa der Nibelun-

gensage. Aber Oberfranken produziert nicht nur große Kultur: Die Menschen in der

Region packen gerne an. Die Zahl der Beschäftigten in der Industrie ist um rund

40 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt. Außerdem ist Oberfranken die Hei-

mat von vielen Global Playern – mehr als 600 internationale Marktführer haben sich

für den Standort im Nordosten Bayerns entschieden, der im Osten an Tschechien

grenzt. Neben einer herausragenden Wasser- und Umwelttechnologie befindet sich

in dem bayerischen Regierungsbezirk das Zentrum der deutschen Textilindustrie.

Oberfranken in Zahlen– Fläche: 7.231,41 km2

– Einwohner: rund 1,1 Millionen

– Regionale Gliederung: 4 kreisfreie Städte

(Bamberg, Bayreuth, Coburg, Hof), 9 Landkreise

Forschung und Innovation– 4 Hochschulen, 2 Fachhochschulen

– Ost-West-Kompetenzzentrum, Marktredwitz

– Kompetenzzentrum Neue Materialien Nordbayern, Bayreuth

– Projektgruppen der Fraunhofer Gesellschaft zu Prozessinnovation

sowie „Keramische Verbundstrukturen“, Bayreuth

– Logistik-Cluster, Logistik-Agentur Oberfranken

– Hofer Wasser Cluster, Kompetenzzentrum für Wasser- und

Umwelttechnologie

Lebenswertes Oberfranken– „Gesundheitspark Franken“ mit 14 Kur- und Heilbädern

– Höchste Brauereidichte der Welt

– Bamberger Symphoniker, weltberühmtes Orchester

– Gut erschlossene Naherholungsgebiete und Naturräume zwischen

Fichtelgebirge,Fränkischer Schweiz, Frankenwald und dem

„Gottesgarten“ am Obermain

Alleinstellungsmerkmale Oberfranken– Lage an den Hauptverkehrsachsen von Skandinavien zum Mittelmeer

und von Frankreich nach Russland

– Heimat von Global Players: Mehr als 500 internationale Marktführer

– Zweithöchste Industriedichte aller europäischen Regionen

Top-Branchen– Neue Materialen/Keramik-Kunststoff

– Zentrum der deutschen Textilindustrie

– Wasser/Umwelttechnologie

– Schwerpunkt der bayerischen Nahrungsmittelindustrie

– Moderne Dienstleistungen

– Möbel- und Spielwarenindustrie

– IT- und Automotive

Infrastruktur– Knotenpunkt zwischen den Metropolen Prag, Frankfurt,

München, Berlin

– 6 Autobahnen, umfangreicher Zugverkehr, ICE-Anbindung

– Regionalflughafen Hof/Plauen, Verkehrslandeplatz Bayreuth

– Hafen Bamberg für Massen- und Schwertransporte

– Innerhalb von 4 Stunden können rund 60 Millionen Verbraucher

erreicht werden

Bamberg: Aussicht vom Turm des Schlosses Geyerswörth