Der Immobilienbrief Nr. 284

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Inhaltsverzeichnis Editorial 1 VGF: Gesetzgeber lähmt Vertrieb (WR) 2 Total Return von Büros auf niedrigstem Quartalswert (WR) 5 Bevölkerungsverlust senkt Wohnungspreise 6 BVDE fordert Erleichterung für kleine Emissionshäuser 8 DIC Asset AG wächst (Ries) 8 Interview mit Angelika Ku- nath/Fondshaus Hamburg 12 Elite Report: Staatsemp- fang zum 10 Jahrestag 14 Catella lädt zur Konferenz 15 PROM des Jahres 2012 (WR) 16 Frankfurt braucht neue Wohnungen (Winckler) 29 Hamburg: Großwohnprojekt Othmarscher Höfe (Richter) 29 Impressum 32 Immobilienmarkt Italien (Wellstein) 17 Perspektiven der Woh- nungsmärkte in Deutsch- land (Vornholz) 20 Wohnungsengpässe in Bayern (WR) 27 Westeuropa gefragt wie nie 22 Einzelhändler zieht es nach Deutschland 22 DB Research sieht verlässli- ches Wachstum (WR) 28 Britischer Wohnungsmarkt vor Konsolidierungspause (WR) 27 Boomtown City West (Krentz) 24 Family Offices suchen SB- Fachmärkte 23 Mieten für 1A-Ladenlokale stabil in Deutschland (WR) 10 Der Immobilienbrief Köln 31 Platow Bestellbeilage 33 Türkei Spezial (Escher 35 NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL mit Jürgen Salamon, Inhaber der Dr. Peters Group, der im Alter 65 Jahren überraschend gestorben ist, verliert die Branche viel zu früh eine bei allem Erfolg sympathische und bodenständige Unternehmer- persönlichkeit. Die letzten vier Jahre haben bei allen Unternehmern mit Verantwortung tiefe Spuren hinterlassen. Gestern fand das vom Immobilien Manager Verlag und uns ins Leben gerufene „Immobilien.Megatrends.Gipfeltreffen“ statt. Positiv überrascht war ich von der Rückkehr zur „Bodennähe“ auch visionären Gedankengutes. „Nachhaltigkeit“ habe inzwischen manche Vernunftgren- ze überschritten. Bei sinnlosen Excel-Olympiaden mache man nicht mehr mit. Die Tabelle bilde Immobi- lien-Entscheidungen nicht ab. Zertifizierung sei als Marketing sinnvoll, mache aber die Immobilie nicht besser. Wer anständig baue, sei sowieso im Goldstandard. Der Owner Occupier käme zurück. Wer lang- fristige Mietverträge bilanzieren müsse, könne sich auch wieder selbst seinen Maßanzug bauen. Am Ende wurde deutlich, dass die Diskussion im nächsten „Megatrend-Zyklus“ fortgeführt werden muss, Was hat sich geändert, dass CREM-Überlegungen der 90er Jahre, heute „Corporate Work Place Mana- gement“ genannt, über Konzern-Experimentalphasen hinaus Eingang in die allgemeine Immobilienwirt- schaft finden können? Vielleicht kann dies der Paradigmenwechsel von der Flächeneffizienz- Optimierung hin zur Human Resources Optimierung sein. Letztlich blieb meine Mindermeinung im Raum, dass in der professionellen Immobilienwirt- schaft Immobilien für Mieter von heute, nach den Gesetzen von heute, für Banken von heute und für Investoren von heute, gebaut werden, die alle auch nur Preise von heute bezahlen. Wo bleibt bei einem Büro-Lebenszyklus von 20 bis 30 Jahren der Spielraum und die Notwendigkeit, über grundlegende und zeitgemäße Flexibilitäts- und Energieanforderungen hinaus die dann vermuteten Megatrends des Jahres 2040 zu berücksichtigen. Das „www“ ist noch keine 20 Jahre alt! Was ändert sich daran, dass eine opti- male Büroimmobilie im Prinzip eine beliebige Anordnung von ca. 400 qm großen, möglichst leeren Rechtecken mit zwei Zugängen und möglichst wenig Außenwänden ist? Den Kampf um zukünftig immer weniger Mieter gewinnen Neubauten oder Preispolitik. Gestern Abend wurde der Scope Award 2012 verliehen. Als Laudator für „Asset Based In- vestments“ konnte ich vor feierlich gekleideter Fondsszene den Vertretern von Deka, Jamestown, RREEF, Hannover Leasing, LHI und Union ihren Award überreichen. Das hat die Jury gut gemacht – eine Werbung für den Immobilienfonds. Jetzt müssen endlich wieder die Umsätze können. Im Q3 haben sie sich allerdings bei geschlossenen Fonds halbiert (S. 2). Ein anscheinend unregulierter Regulierungs- anspruch schlägt durch. Geht die Zeitungs-Ära zu Ende? Um die FTD ist es wohl geschehen. Die Zukunft der Frank- furter Rundschau ist offen. Andere Wirtschaftsmedien stehen zur Disposition. Verluste ohne Besse- rungsperspektive sind keine wirtschaftliche Option. Als erzogene Papiergeneration bedauere ich die Entwicklung. Andererseits ist inzwischen bei mir zu Hause und im Büro unsortierte und undurchsuchbare Papierinformation immer weniger eine Informationschance, sondern immer mehr ein Entsorgungsprob- lem. Natürlich geht im Tablet „Kultur“ verloren. Aber ist unser Kulturmaßstab nicht auch nur der von heu- te? Das ist wie bei der Immobilie (s.o.). Dazu kommt: Wenn Unternehmen nicht mehr bereit sind, für eine differenzierte Berichterstattung zu „werben“, müssen sie mit den Konsequenzen der social network Urtei- le leben. Die ökonomische Entwicklung der Printmedien bestätigt meine Erkenntnis der 90er Jahre, dass man für News und Meinungen keine Bäume mehr fällen muss, die man dann noch von der Post zum Kunden bringen lässt, der die Inhalte aber schon kennt. Wenn man eine Entwicklung nicht aufhalten kann, muss man sich an deren Anfang stellen. Dennoch schade! Ich habe die FTD immer gerne gelesen – aber letztes Jahr schon abbestellt, weil sie mich nicht da erreichte, wo ich gerade war. Sehr geehrte Damen und Herren, Werner Rohmert, Herausgeber Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Real Estate Investment Management Deutschland GmbH, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, RWE Energiedienstleitung GmbH und RA Klumpe, Schröder & Partner.

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Immobilienbrief 284, Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Immobilienmarkt

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Page 1: Der Immobilienbrief Nr. 284

Inhaltsverzeichnis Editorial 1

VGF: Gesetzgeber lähmt Vertrieb (WR)

2

Total Return von Büros auf niedrigstem Quartalswert (WR)

5

Bevölkerungsverlust senkt Wohnungspreise

6

BVDE fordert Erleichterung für kleine Emissionshäuser

8

DIC Asset AG wächst (Ries) 8

Interview mit Angelika Ku-nath/Fondshaus Hamburg

12

Elite Report: Staatsemp-fang zum 10 Jahrestag

14

Catella lädt zur Konferenz 15

PROM des Jahres 2012 (WR)

16

Frankfurt braucht neue Wohnungen (Winckler)

29

Hamburg: Großwohnprojekt Othmarscher Höfe (Richter)

29

Impressum 32

Immobilienmarkt Italien (Wellstein)

17

Perspektiven der Woh-nungsmärkte in Deutsch-land (Vornholz)

20

Wohnungsengpässe in Bayern (WR)

27

Westeuropa gefragt wie nie 22

Einzelhändler zieht es nach Deutschland

22

DB Research sieht verlässli-ches Wachstum (WR)

28

Britischer Wohnungsmarkt vor Konsolidierungspause (WR)

27

Boomtown City West (Krentz)

24

Family Offices suchen SB-Fachmärkte

23

Mieten für 1A-Ladenlokale stabil in Deutschland (WR)

10

Der Immobilienbrief Köln 31

Platow Bestellbeilage 33

Türkei Spezial (Escher 35

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

mit Jürgen Salamon, Inhaber der Dr. Peters Group, der im Alter 65 Jahren überraschend gestorben ist, verliert die Branche viel zu früh eine bei allem Erfolg sympathische und bodenständige Unternehmer-persönlichkeit. Die letzten vier Jahre haben bei allen Unternehmern mit Verantwortung tiefe Spuren hinterlassen.

Gestern fand das vom Immobilien Manager Verlag und uns ins Leben gerufene „Immobilien.Megatrends.Gipfeltreffen“ statt. Positiv überrascht war ich von der Rückkehr zur „Bodennähe“ auch visionären Gedankengutes. „Nachhaltigkeit“ habe inzwischen manche Vernunftgren-ze überschritten. Bei sinnlosen Excel-Olympiaden mache man nicht mehr mit. Die Tabelle bilde Immobi-lien-Entscheidungen nicht ab. Zertifizierung sei als Marketing sinnvoll, mache aber die Immobilie nicht besser. Wer anständig baue, sei sowieso im Goldstandard. Der Owner Occupier käme zurück. Wer lang-fristige Mietverträge bilanzieren müsse, könne sich auch wieder selbst seinen Maßanzug bauen. Am Ende wurde deutlich, dass die Diskussion im nächsten „Megatrend-Zyklus“ fortgeführt werden muss, Was hat sich geändert, dass CREM-Überlegungen der 90er Jahre, heute „Corporate Work Place Mana-gement“ genannt, über Konzern-Experimentalphasen hinaus Eingang in die allgemeine Immobilienwirt-

schaft finden können? Vielleicht kann dies der Paradigmenwechsel von der Flächeneffizienz-Optimierung hin zur Human Resources Optimierung sein.

Letztlich blieb meine Mindermeinung im Raum, dass in der professionellen Immobilienwirt-schaft Immobilien für Mieter von heute, nach den Gesetzen von heute, für Banken von heute und für Investoren von heute, gebaut werden, die alle auch nur Preise von heute bezahlen. Wo bleibt bei einem Büro-Lebenszyklus von 20 bis 30 Jahren der Spielraum und die Notwendigkeit, über grundlegende und zeitgemäße Flexibilitäts- und Energieanforderungen hinaus die dann vermuteten Megatrends des Jahres 2040 zu berücksichtigen. Das „www“ ist noch keine 20 Jahre alt! Was ändert sich daran, dass eine opti-male Büroimmobilie im Prinzip eine beliebige Anordnung von ca. 400 qm großen, möglichst leeren Rechtecken mit zwei Zugängen und möglichst wenig Außenwänden ist? Den Kampf um zukünftig immer weniger Mieter gewinnen Neubauten oder Preispolitik.

Gestern Abend wurde der Scope Award 2012 verliehen. Als Laudator für „Asset Based In-vestments“ konnte ich vor feierlich gekleideter Fondsszene den Vertretern von Deka, Jamestown, RREEF, Hannover Leasing, LHI und Union ihren Award überreichen. Das hat die Jury gut gemacht – eine Werbung für den Immobilienfonds. Jetzt müssen endlich wieder die Umsätze können. Im Q3 haben sie sich allerdings bei geschlossenen Fonds halbiert (S. 2). Ein anscheinend unregulierter Regulierungs-anspruch schlägt durch.

Geht die Zeitungs-Ära zu Ende? Um die FTD ist es wohl geschehen. Die Zukunft der Frank-furter Rundschau ist offen. Andere Wirtschaftsmedien stehen zur Disposition. Verluste ohne Besse-rungsperspektive sind keine wirtschaftliche Option. Als erzogene Papiergeneration bedauere ich die Entwicklung. Andererseits ist inzwischen bei mir zu Hause und im Büro unsortierte und undurchsuchbare Papierinformation immer weniger eine Informationschance, sondern immer mehr ein Entsorgungsprob-lem. Natürlich geht im Tablet „Kultur“ verloren. Aber ist unser Kulturmaßstab nicht auch nur der von heu-te? Das ist wie bei der Immobilie (s.o.). Dazu kommt: Wenn Unternehmen nicht mehr bereit sind, für eine differenzierte Berichterstattung zu „werben“, müssen sie mit den Konsequenzen der social network Urtei-le leben. Die ökonomische Entwicklung der Printmedien bestätigt meine Erkenntnis der 90er Jahre, dass man für News und Meinungen keine Bäume mehr fällen muss, die man dann noch von der Post zum Kunden bringen lässt, der die Inhalte aber schon kennt. Wenn man eine Entwicklung nicht aufhalten kann, muss man sich an deren Anfang stellen. Dennoch schade! Ich habe die FTD immer gerne gelesen – aber letztes Jahr schon abbestellt, weil sie mich nicht da erreichte, wo ich gerade war.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Werner Rohmert, Herausgeber

Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Real Estate Investment Management Deutschland GmbH, Catella Real Estate AG,

Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, RWE Energiedienstleitung GmbH und RA Klumpe, Schröder & Partner.

Page 2: Der Immobilienbrief Nr. 284

Dortmund: Jürgen Sa-

lamon, Inhaber der Dr. Pe-

ters Group mit Sitz in Dort-

mund und Hamburg sowie

der drei Autohäuser Köpper

in Dorsten, erlag am Abend

des 13. November 2012 im

Alter von 65 Jahren vermut-

lich

einem

Herzin-

farkt.

Sein

Tod

kam

unver-

hofft

und völlig überraschend.

Jürgen Salamon übernahm

die Dr. Peters GmbH im Jahr

1990 und entwickelte sie mit

einem kumulierten Investiti-

onsvolumen von mehr als

6,7 Mrd. Euro zu einem der

größten inhabergeführten

Initiatoren unternehmerischer

Beteiligungen.

Die Gesellschafter der Unter-

nehmen sind nun seine hin-

terbliebene Familie, die den

Weiterbetrieb der Dr. Peters

Group wünscht und unter-

stützt. Das operative Mana-

gement der Dr. Petes Group

wird von dem Konzernge-

schäftsführer Anselm Geh-

ling fortgeführt und alle

Funktionsbereiche der Grup-

pe sind mit Geschäftsführern

als Doppelspitzen besetzt.

Damit ist die volle Hand-

lungsfähigkeit des Unterneh-

mens sicher gestellt.

Werner Rohmert,

Hrsg. "Der Immobilienbrief", Immobilienspezialist "Der Platow Brief"

Die Verunsicherung von Vertrieben und insbesondere Banken über die neuen gesetz-

lichen Regelungen des WpHG und den ersten AIFM-Umsetzungsentwurf lässt sich bei

anhaltend skeptischer Presse jetzt auch dramatisch im offiziellen Platzierungs-

Zahlenwerk des VGF Verband Geschlossener Fonds feststellen.

Die im VGF Verband Geschlossener Fonds organisierten 41 Anbieter haben von

Juli bis September insgesamt 529,1 Mio. Euro Eigenkapital platziert. Das sind sage und

schreibe 445,4 Mio. Euro bzw. 46% weniger als im schon nicht besonders guten Vorjahres-

vergleichsquartal. Das 3. Quartal 2011 hatte trotz der Urlaubszeit mit immerhin 974,5 Mio.

Euro zu Buche geschlagen. Auch im Vergleich zum 2. Quartal 2012 liegt der Umsatz um

267,5 Mio. Euro bzw. 34% niedriger. Hier waren bereits die Vorboten der neuen WpHG-

Regelungen zu spüren gewesen. Der Umsatz war unter Berücksichtigung der Urlaubszeit im

Juli mit 164,2 Mio. Euro, im August mit 163,8 Mio. Euro und im September mit 201,1 Mio.

Euro annähernd gleich verteilt.

Der VGF selber begründet den dramatischen Einbruch ebenfalls mit der Umstellung

auf die neuen gesetzlichen Regelungen wie beispielsweise das seit dem 1. Juni 2012 auch

für den Vertrieb von Geschlossenen Fonds geltende Wertpapierhandelsgesetz. Hinzu käme

die Verunsicherung über den Diskussionsentwurf zum AIFM-Umsetzungsgesetz. Gerade die

Unklarheit bei den Übergangsvorschriften habe bei Vertrieben und Anbietern zu starker Zu-

rückhaltung geführt. Für das letzte Quartal sieht VGF-GF Eric Romba aufgrund der vor zwei

Wochen bekannten Änderungen des Entwurfs eine Entlastung. Die VGF-Quartalszahlen

basieren ausschließlich auf den Umsätzen der Mitglieder des Verbandes.

Die Zahlen: Nach wie vor sind Geschlossene Immobilienfonds mit deutlich über

zwei Drittel Marktanteil die beherrschende, überlebende Fondsgattung. Allerdings haben

sich innerhalb dieses Segmentes deutliche Verschiebungen ergeben. Auslandsfonds sind

wieder im Kommen. Zwar liegen mit 195,6 Mio. Euro deutsche Geschlossene Immobilien-

fonds mit einem Marktanteil von 37% noch knapp vorne, haben jedoch im Vorjahresvergleich

um 32% nachgegeben. Geschlossene Auslandsimmobilienfonds kommen auf 191 Mio. bzw.

einen Marktanteil von 36,1%. Sie haben um 20% zugelegt. ►

Nachruf

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

VGF meldet Halbierung der Platzierung

Geschlossener Fonds im Q3

Gesetzgeber lähmt Vertrieb Quelle: fotalia.com

Page 3: Der Immobilienbrief Nr. 284

Kontakt: Alter Hof 5, 80331 München, [email protected], +49(0) 89 189 16 65 -11, www.catella-realestate.de

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Page 4: Der Immobilienbrief Nr. 284

Das ehemalige Milliardengeschäft mit Schiffen ist

nach wie vor völlig am Boden. Insider gehen auch von einer

Pause von 3 – 5 Jahren aus. Aber selbst die annähernd

nicht mehr vorhandenen Umsätze haben mit knapp 40 Mio.

noch einmal um annähernd 30% nachgegeben. Paradox ist

die Entwicklung der Energiefonds. In Zeiten der Hochkon-

junktur der Diskussion um die Energiewende ist der Absatz

der Energiefonds um 47% auf gerade noch 26,2 Mio. Euro

Eigenkapitalplatzierung eingebrochen. Aber auch Flugzeug-

fonds mit knapp 20 Mio. und einem Einbruch um zwei Drittel

sind fast verschwunden. Das gleiche gilt für Private Equity

Fonds. Mit 9,4 Mio. Euro Umsatz sind sie um über 50%

eingebrochen. Die restlichen Marktsegmente spielen kaum

noch eine ernstzunehmende Rolle.

Interessant und ebenfalls widersprüchlich zur ge-

fühlten Entwicklung ist der völlige Abbruch der institutionel-

len Investitionen sowohl im Vorjahresvergleich um -79% als

auch im Vergleich zu den beiden Vorquartalen. Während in

den drei vorangegangenen Quartalen mit 531, 327 und 237

Mio. Euro gute institutionelle Umsätze mit Geschlossenen

Fonds erzielt werden konnten, gingen im 3. Quartal 2012

gerade noch 72,7 Mio. Euro Eigenkapital über die Platzie-

rungstheke. Aktuell haben sich aber nahezu alle unsere

Gesprächspartner aus dem Kreis der Initiatoren zum ver-

stärkten Ausbau des institutionellen Geschäftes bekannt.

Während wir insgesamt dieser Entwicklung eher vorsichtig

gegenüberstehen, melden Initiatoren mit Kernkompetenzen

außerhalb der klassischen Mietvertragskonfektionierung von

Bürogebäuden gute Erfolge. Gerade bei Wohnimmobilien-

spezialisten ist die Kernkompetenz gefragt. Betreiberimmo-

bilien sind ebenfalls im Fokus institutioneller Investoren.

Hier fehlen zum Teil eigene Kompetenzen bei Institutionel-

len, während die Beherrschung des gewerblichen Standard-

immobiliengeschäftes bei institutionellen Anlegern mit

Abteilungen, die oft so groß sind wie das ganze Unterneh-

men geschlossener Initiatoren, mindestens vergleichbar

sein dürfte.

Deka

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

Q3 2011

Q1 2012 Q2 2012 Q3 2012Ver. Q3 2012 zu Q3 2011

Markt-anteil

Immobilien Deutschland 287,3 472,9 258,3 195,6 -32% 37,0%

Immobilien Ausland 159,1 110,9 157,5 191 20% 36,1%

Schiffsbeteiligungen 54,9 26 32,1 39,1 -29% 7,4%

Energiefonds 49,6 149,9 237,5 26,2 -47% 5,0%

davon Solarfonds 24,2 67,6 28,9 12,5 -48% 2,4%

davon Windenergie 25,4 57,9 157,2 0 -100% 0,0%

Flugzeugfonds 62,4 64,7 27 19,8 -68% 3,7%

Private Equity Fonds 20 17,6 15,9 9,4 -53% 1,8%

Spezialitätenfonds 25,8 29,6 16,2 15,5 -40% 2,9%

Portfolio 22,3 26,7 18,5 22,3 0% 4,2%

Leasingfonds 39,6 21,1 25,7 6,5 -84% 1,2%

Infrastruktur 253,3 0 4,3 3 -99% 0,6%

Alle 974,5 919,4 796,5 529,1 -46%

davon institutionelle Investoren 339,9 326,5 236,9 72,7 -79%

Platzierungsergebnisse 3. Quartal 2011 bis 3. Quartal 2012

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Page 5: Der Immobilienbrief Nr. 284

Total Return von Büros auf niedrigstem Quartalswert

seit Krisen-Wende

Immobilien „rentieren“ ca. 500 Basispunkte über Staatsanleihen

Im Zuge gesenkter Konjunkturprognosen stockt jetzt auch die Performance des Vic-

tor Prime Office Indikators von Jones Lang LaSalle (JLL) im 3. Quartal. Victor ist ein

synthetischer Indikator, der die aktuelle Cash-Flow-Rendite der jeweiligen Marktseg-

mente und die Wertänderungsrendite betrachtet. Der errechnete Total Return ergibt

sich dann aus der Addition der beiden Werte. Er liegt aktuell ca. 508 Basispunkte über

dem Zinssatz deutscher Staatsanleihen.

Im 3. Quartal wurde mit einem Plus von nur 0,6% bzw. einem Indikatorstand von

119,3 Punkten das geringste Wachstum seit der Aufholphase im Anschluss an die Finanz-

krise erzielt. In den Victor gehen die deutschen Büromärkte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt,

Hamburg und München ein. Im

Jahresvergleich betrug der Per-

formanceanstieg +6,0%. Nach

Ansicht von Andrew M. Groom.

JLL-Leiter Valuation und Tran-

saction, zeigt die schwache

Quartalsperformance, dass An-

leger und insbesondere Mieter

die nach unten korrigierten Kon-

junkturprognosen für Deutsch-

Fv

Hamburg: Der Aufsichtsrat

der TAG Immobilien AG hat

das Mandat des Vorstands-

vorsitzenden, Herrn Rolf

Elgeti, vorzeitig verlängert

und ihn bis zum 31. Dezem-

ber 2017 in seinem Amt bes-

tätigt. Herr Elgeti ist seit Juli

2009 Vorstandsvorsitzender

der TAG.

Düsseldorf: Vorstandsmit-

glied Raffaele Lino hat mit

Auslaufen seines Vertrages

zum 31. Oktober seine Vor-

standstätigkeit bei der WGF

AG beendet; seine Aufgaben

übernimmt Vorstandsmit-

glied Martin Rühlemann.

Personalien

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

Seit Gründung im Jahr 2002 hat sich fairvesta zum führenden Asset-Manager und bankenunabhängigen Anbieter Geschlos-sener Immobilienfonds Deutschland entwickelt. Heute verfügt fairvesta über 500 Millionen Assets under Management – auschließlich schulden- und lastenfreie Immobilien.

Mehr als 10.000 Privatanleger und institutionelle Investoren haben sich mittlerweile an denFonds von fairvesta beteiligt. Anleger des in 2011 ausbezahlten Fonds „fairvesta II“ erhieltenauf Ihr eingezahltes Kapital – trotz der Finanzkrise – nach nur fünf Jahren Beteiligungsdauereine hervorragende Rendite von durchschnittlich 12,37 % pro Jahr.

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Page 6: Der Immobilienbrief Nr. 284

Frankfurt: Fabian Klingler

erweitert mit Wirkung vom

12. November 2012 den

Vorstand bei der Aberdeen

Asset Management

Deutschland AG.

München: Franz Steindl

wurde zum Leiter der neu

gegründe-

ten Münch-

ner Nieder-

lassung der

NAI apollo

living mit

Sitz in der

Maxvor-

stadt benannt. In dieser

Funktion berichtet er an

Ralph Schonder, Geschäfts-

führer der NAI apollo living

GmbH Chartered Surveyors.

Der gebürtige Münchener

war zuvor als Geschäftsfüh-

rer bei der Maxie Reithmay-

er Immobilien GmbH.

Frankfurt: Tom Zeller (32)

wurde zum neuen General-

sekretär des Instituts der

deutschen Immobilienwirt-

schaft e.V.

(iddiw)

gewählt.

Neben

seinem

Engage-

ment als

iddiw-Generalsekretär

arbeitet Tom Zeller als Direk-

tor der Kommunikationsagen-

tur Hill Green GmbH, die

ein Joint Venture der Münch-

ner C5 Group und der Feld-

hoff-Gruppe aus Frankfurt/

Main ist.

land durchaus ernst nehmen. Zwar bleibe bei limitiertem Angebot die Investorennachfrage,

insbesondere nach Core-Immobilien, nach wie vor hoch, jedoch führe das nicht mehr zu

Preisbewegungen. Teilweise würden auch großflächigere Anmietungsentscheidungen von

Firmen verschoben. Die Unsicherheit führe auch zur Zurückhaltung bei Eigenkapitalinvesto-

ren. Aus dem Vermietungsmarkt kämen ebenfalls keine deutlichen Impulse mehr. Lediglich

die Innenstadt von München bilde eine Ausnahme. Mit einem Anstieg von 1,4% auf 124,3

Punkte wird in der bayrischen Landeshauptstadt das Wachstum in erster Linie von den noch

steigenden Mieten getrieben. Die Spitzenlagen in Berlin (+0,6%/114,7 Punkte), Frankfurt

(+0,4%/116,1 Punkte), Düsseldorf (+0,3%/118,7 Punkte) und Hamburg (+0,1%/129,4 Punk-

te) zeigen im 3. Quartal nur eine sehr verhaltene Performanceentwicklung. Nach dem Aus-

bleiben von entsprechenden Impulsen aus dem Miet- und Investmentmarkt führe lediglich

eine gestiegene Inflationsprognose hier zu den Positivwerten.

Im Jahresvergleich sinkt die Performance auf 6%, nachdem Ende des 2. Quartals

noch eine Jahresperformance von 7% zu Buche schlug. München ist mit +9,1% deutlich an

Hamburg mit +6,4% vorbeigezogen. Berlin mit 5,7%, Düsseldorf mit 4,7% und Frankfurt mit

4,6% haben sich an Hamburg angenähert. Seit der Trendwende im 2. Quartal 2009 haben

alle Spitzenlagen zwischen 19,8% in Düsseldorf und 25,9% in Hamburg zugelegt. Damit liegt

der Total Return von Immobilieninvestments ca. 508 Basispunkte über dem Zinssatz deut-

scher Staatsanleihen.

JLL erwartet, dass das Zinsniveau auch in den nächsten Quartalen auf dem niedrigen

Niveau verharren wird und die Spitzenrenditen bei Immobilien nur noch leicht nachgeben

werden. Deshalb bleibe die Risikoprämie und die Immobilie als Assetklasse attraktiv. Die

anhaltende Attraktivität sei anhand der Entwicklung des Transaktionsvolumens zu beobach-

ten, kommentiert Groom. Auch das Interesse ausländischer Investoren bleibe ungebrochen.

Ein Indiz für die Reaktion des Marktes auf die konjunkturelle Unsicherheit könnte die Perfor-

mancedifferenzierung von Büroimmobilien in A- und B-Standorten sein. B-Standorte konnten

aufgrund der risikoaversen Anlagestrategien der Investoren die Preisentwicklung von Spit-

zenimmobilien in Toplagen nicht mitgehen. Allerdings erwartet Groom, dass sich A- und B-

Lagen in der Zukunft wieder annähern können. (WR)

1% Bevölkerungsverlust senkt Wohnungspreise um 2,2%

Quantifizierter Zusammenhang zwischen Demografie und

Immobilienpreisen

Bei sinkender Bevölkerung sinken die Immobilienpreise. Das ist nicht neu. Interessant

ist der Quantifizierungsansatz der neuen „TransparenzOffensive“, die Immobilien

Scout24, ZIA, GdW, RWI, dena, VÖB und RICS ins Leben gerufen haben. Feri hatte

früher schon ermittelt, dass 70% der Preisentwicklung von Immobilien auf die regiona-

le Prosperität zurück zu führen ist.

Nach Untersuchung der TransparenzOffensive beeinflusst allein die Bevölke-

rungsentwicklung, die allerdings mit der regionalen Prosperität hoch korreliert sein dürfte, die

Veränderung von regionalen Immobilienpreisen zu 30%. Demnach sinken Wohnungspreise

in einem Landkreis um 2,2%, wenn im selben Zeitraum die Bevölkerung um 1% zurückgeht.

Auch bei Hauspreisen und Mieten lässt sich ein ähnlicher Effekt empirisch belegen. Der

Preisrückgang ist nicht gleichmäßig über alle Segmente verteilt. In den schlechteren Lagen

lassen sich überdurchschnittliche Preisrückgänge beobachten. Bei schrumpfender Bevölke-

rung findet eine Ausdifferenzierung der Lagen statt, do dass In attraktiven Lagen schrump-

fender Kreise die Preise sogar noch steigen können. Dies träfe z. B. auf Halle, Cottbus oder

Salzgitter zu. ►

Personalien

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6

Page 7: Der Immobilienbrief Nr. 284

Geschlossene Immobilienfonds von einem der erfahrensten deutschen Initiatoren.

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Werte

Page 8: Der Immobilienbrief Nr. 284

Die weiteren Preisbildungsfaktoren sind Wirt-

schaftskraft und Attraktivität einer Region. Basisdaten der

Studie sind der IS24-Datenbank entnommen. Die Untersu-

chung „Wohnen im demografischen Wandel“ wurde im 1.

Halbjahr 2012 vom Berlin Institut für Bevölkerung und

Entwicklung durchgeführt. Dabei wurden erstmals die Ent-

wicklungen von Miet- und Kaufpreisen bundesweit betrach-

tet. Diesen statistischen Zusammenhang sieht IS24 CEO

Mark Stilke als Möglichkeit zur zukünftigen Verbesserung

von Preisprognosen. Die demografische Entwicklung ließe

sich gut vorhersagen. Dies könne benutzt werden, um das

künftige Niveau von Preisen und Mieten zu bestimmen.

BVDE fordert Erleichterung für kleine

Emissionshäuser

Europaweit vorgesehene Ausnahme-

regelung wird angemahnt

Die Ende September 2012 in Berlin gegründete Bundes-

vereinigung der Emissionshäuser (BVDE) e.V. in Grün-

dung agiert als weitere Kraft neben den anderen Polit-

Matadoren VGF, einer AIFM-Initiative mittelständischer

Initiatoren vertreten durch k-mi, VOTUM und und AfW

im politischen Feld zur Verbesserung der Position mit-

telständischer Emissionshäuser im Rahmen der Umset-

zung der AIFM-Richtlinie.

Zentrale „Forderung“ des BVDE ist die Anwendung

des § 44 KAGB-E mit den Erleichterungen, die in der AIFM-

Richtlinie vorgesehen sind. Eine entsprechende Erleichte-

rungsvorschrift für AIF-KVG, die kleine Publikums-AIF ver-

waltet, fehle. Hierbei werde der durch das KAGB-E gesetzte

Regulierungsrahmen deutlich enger gesetzt als durch die

AIFM-Richtlinie selbst, die in ihrer Ausnahmevorschrift des

Artikel 3 ABS. 2 nicht zwischen Spezial- und Publikums-AIF

unterscheide. Die Ausnahmeregel des Artikel 3 Abs. 2

AIFM-RL sei bereits im Rahmen des europäischen Gesetz-

gebungsverfahrens einem intensiven Entscheidungs- und

Abwägungsprozess unterworfen worden, so dass der deut-

sche Alleingang weit über die ursprünglichen Absichten der

europäischen Regulierungsintentionen hinausgehe.

Weitere Hoffnungspunkte sieht der BVDE in einer

Senkung der Mindestbeteiligung auf 10 000 Euro, Aufhe-

bung der 60%-Kreditgrenze, Zulassung der in der AIFM-RL

bezeichnete Berufsgruppen als Verwahrstelle, Verlagerung

der Risikostreuungsverpflichtung auf Anlegerebene und

Ersatz der in § 164 Abs. 1 Satz 3 KAGB enthaltenen eigen-

ständigen Regelung über die Bewertung durch marktübliche

Bewertungsmethoden.

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

DIC Asset AG hält sich an Plan

und wächst

FFO steigt um 8%

Hans Christoph Ries, Finanzjournalist/

Investmentanalyst (DVFA)

Mit Blick auf 2012 und darüber hinaus schließt Ulrich

Höller, Vorstandsvorsitzender der DIC Asset AG, seine

Quartalsberichterstattung mit: „Die Ertragskraft und

die Qualität des Portfolios nehmen kontinuierlich zu

und sorgen für stetig steigende operative Ergebnis-

se.“ Trotz der anhaltenden Staatsschuldenkrise läuft

das Immobiliengeschäft vor allem in Deutschland sehr

stabil. Die DIC geht davon aus, ihre Ergebnisplanun-

gen einhalten zu können.

Die DIC Asset AG hat sich im weiterhin unbe-

ständigen konjunkturellem Umfeld im operativen Geschäft

behauptet und signifikante Zuwächse erwirtschaftet. Be-

züglich der ursprünglichen Planung liegt das Unternehmen

auf Kurs. In den ersten neun Monaten des Jahres 2012

hat die DIC Asset AG die Bruttomieteinnahmen um 10%

auf 94,3 Mio. Euro gesteigert. Die Leerstandsrate wurde

innerhalb von 12 Monaten von 13,5% auf 11,7% gesenkt.

Die Leerstandsrate ist aber insgesamt nicht mit den Wer-

ten klassischer Bestandshalter zu vergleichen, die in der

Regel langfristig vermietete sogenannte Core-Objekte

erwerben, da die DIC unter professionellen Gesichtspunk-

ten die wesentliche Wertschöpfung des Assetmanage-

ments darin sieht, Objekte mit Vermietungspotenzial zu

erwerben und so aufzuwerten. Bei entsprechend günsti-

gem Einkaufspreis wird die Rendite durch jedes Prozent

Senkung der Leerstandsrate zusätzlich und überproportio-

nal getunt.

Das operative Ergebnis (FFO) erhöhte sich um

8% auf 32,2 Mio. Euro. In der Summe hat die DIC damit

einen Konzernüberschuss von 7,6 Mio. Euro erwirtschaftet

(Vj.: 8,1 Mio. Euro), der vor allem aufgrund von höheren

Personal- und Zinsaufwendungen leicht unter dem Vorjah-

res-Neunmonatsvergleichsergebnis liegt. Insgesamt wurde

die positive Entwicklung des ersten Halbjahres weiter fort-

geschrieben und ein FFO pro Aktie von 0,7 Euro erzielt.

Die Nettomieteinnahmen stiegen aufgrund höherer, nicht

auf die Mieter umlegbare Kosten um lediglich 7% auf 84,4

Mio. Euro. Die Erträge aus dem Immobilienmanagement

liegen mit 3,6 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Die Gesamt-

erträge erhöhten sich zum Ende des 3. Quartals um 8%

auf 120,4 Mio. Euro.

In den ersten neun Monaten sind rd. 173.000 qm

Vermietungsleistung erbracht worden. Davon entfallen

82.000 qm auf Neuvermietung und 91.000 qm auf An-

schlussvermietungen. Die gesamte Vermietungsleistung

Page 9: Der Immobilienbrief Nr. 284

entspricht jährlichen Mieteinnahmen von 18,4 Mio. Euro. Aus der DIC-Information lässt sich

ein höheres Mietpreisniveau pro Quadratmeter von etwa 8% für die Statistik errechnen. Die

bisherige Vermietungsleistung reduzierte das potenzielle Auslaufvolumen für 2012 auf jetzt

nur noch 3,4% und für 2013 von 9,6 auf 5,9% der jährlichen Mieteinnahmen.

Das aktuelle Einkaufsvolumen stieg durch den Erwerb des Büroobjektes „Looper“

am Duisburger Innenhafen für 27 Mio. Euro für den Spezialfonds „DIC Office Balance I“ im

bisherigen Jahresverlauf auf 113 Mio. Euro. Das Verkaufsvolumen beträgt in der Summe rd.

101 Mio. Euro. Jedoch wurden nach Ende der Berichtsperiode noch zwei Co-Investment-

Projekte für zusammen 14 Mio. gekauft. Nach dem Verkauf des Bienenkorbhauses in Frank-

furt im Oktober aus dem Commercial Portfolio für rd. 73 Mio. Euro zeigt sich eine gute Dyna-

mik des 4. Quartals. Bei allen Verkäufen wurden die Markt- bzw. Buchwerte der Objekte

deutlich übertroffen.

Die durchschnittliche Laufzeit der Finanzverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt

1,53 Mrd. Euro lag zum Stichtag bei rd. drei Jahren. In den ersten drei Quartalen wurde die

Finanzierung von 16 Darlehen mit rd. einem Dutzend Banken in einem Gesamtvolumen von

rd. 550 Mio. Euro arrangiert. Der Durchschnittszinssatz der Finanzschulden lag zuletzt 4,1%

und damit 25 Basispunkte unterhalb des Wertes zum Jahreswechsel 2011/2012. Aufgrund

des Portfoliowachstums erhöhte sich der Personalaufwand plangemäß von 7,1 Mio. Euro

auf 9 Mio. Euro. Der Verwaltungsaufwand blieb mit 6,4 Mio. (Vj.: 6,2 Mio. Euro) fast kon-

stant. Der FFO als operatives Ergebnis vor Abschreibungen und Steuern, sowie vor Gewin-

nen aus Verkäufen und Entwicklungsprojekten der ersten neun Monate lag mit 32,2 Mio.

Euro in erster Linie aufgrund des vergrößerten Portfolios und der Vermietungserfolge um

8% höher als im Vorjahr. Der Konzernüberschuss lag mit 7,6 Mio. Euro erwartungsgemäß

Bf

Coburg: Die HIH Hamburgi-

sche Immobilien Handlung

GmbH erwirbt für einen von

ihr als Asset Manager betreu-

ten Immobilien-Spezialfonds

der Warburg - Henderson

Kapitalanlagegesellschaft

für Immobilien mbH ein

knapp 5.445 qm Mietfläche

umfassendes Geschäftshaus

in der Innenstadt über Com-

fort.

Die Ladenflächen des von

der B&L Gruppe revitalisier-

ten Objekts sind an die bei-

den Hauptmieter C&A und

s.Oliver sowie den lokalen

hochwertigen Textilanbieter

Petra Reuther vermietet.

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NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9

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Fass

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So sehr haben Sie sich noch nie über ein volles Parkhaus gefreut.

Page 10: Der Immobilienbrief Nr. 284

6% unter dem Vorjahresergebnis. Allerdings konnte der

Abstand zum Vorjahresergebnis in den letzten beiden Quar-

talen deutlich reduziert werden. Der Cash Flow stieg um

11%. Der Finanzmittelbestand sank aufgrund der Dividen-

denzahlung auf 56,2 Mio. Euro. Das betreute Immobilien-

vermögen der DIC beträgt aktuell rd. 3,3 Mrd. Euro. Die

Bilanzsumme liegt mit 2,2 Mrd. Euro auf dem Niveau vom

Jahresende 2011. Die Netto-Eigenkapitalquote beließ sich

zum 30. September 2012 auf 30,5%.

Die Quartiersentwicklung MainTor, an der die DIC

Asset AG mit 40% beteiligt ist, kommt schneller voran als

geplant. Die Aufteilung der Objekte auf mehrere zeitlich und

räumlich voneinander unabhängige Teilprojekte führte

zu Risikominimierung. Inzwischen sind bereits rd. 50%

des Quartiersprojektes deutlich vor dem Zeitplan vermarktet

und in Realisierung. Noch im Dezember startet die Ver-

marktung der rd. 100 Eigentumswohnungen mit insgesamt

10.000 qm Wohnfläche in einen sehr dynamischen

Wohnungsmarkt hinein.

Mieten für 1A-Ladenlokale in

Deutschland stabil

Abstand der Metropolen immer größer

Einzelhandelsspezialist Comfort untersucht regelmäßig

150 deutsche Städte auf die Entwicklung der Einzelhan-

delsmieten in den Toplagen. 2011 waren die beobachte-

ten Mieten lediglich nur noch um etwa 1% gestiegen. In

den ersten neun Monaten des Jahres 2012 legten sie

jetzt um durchschnittlich 1,7% hinzu. Diese Werte

gelten für standardisierte Ladenlokale mit Verkaufsflä-

chen zwischen 80 und

120 qm. Aber auch

bei größeren Ladenlo-

kalen zwischen 300

und 500 qm Verkaufs-

fläche ergab sich in

den ersten neun Mo-

naten bereits ein Plus

von 1,1%.

Allerdings falle

die Entwicklung der

Mieten regional und vor

allen Dingen unterteilt

nach Stadtgrößen sehr

unterschiedlich aus. ►

aurelis

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10

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Wir entwickeln Potenziale.

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Page 11: Der Immobilienbrief Nr. 284

Deshalb seien lt. Manfred H. Schalk, bundesweiter Koordinator für die Vermietung von La-

denlokalen bei Comfort, die Angaben lediglich ein statistischer Mittelwert. Im laufenden Jahr

werde die Entwicklung maßgeblich von den teilweise deutlichen Steigerungen in den belieb-

ten Einkaufsmetropolen getragen. Die Mieten in den Top 7 stiegen im Durchschnitt um

7,4%. In den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern läge der Mietanstieg bei 5%. Städte

zwischen 250.000 und 500.000 lägen mit 1,7% genau im Durchschnitt. Unterschiedlich ent-

wickeln sich jedoch Städte mit Einwohnerzahlen zwischen 100.000 und 250.000 mit einem

Plus von immer noch 1,1%. Die geringste Performance haben kleinere Städte zwischen

50.000 und 100.000 Einwohnern. Hier legten die Mieten lediglich um ein halbes Prozent zu.

Der Blick auf den 5-Jahres-Trend macht die Spreizung zwischen den kleineren Städ-

ten und den Metropolen deutlich. Der 5-Jahres-Durchschnitt in Deutschland lag bei 7,3%.

Die Top 7 Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf konnten

dagegen 22,7% zulegen. Kleine Städte erreichten nur einen Schnitt von 4,0 bzw. 4,2%.

Überraschend ist die schwache

5-Jahres-Entwicklung der Städ-

te zwischen 250.000 und

500.000 Einwohnern mit ledig-

lich 1,9%. Städte über 500.000

Einwohnern erreichten im

Schnitt immer noch ein Wachs-

tum in den 5 Jahren von 18,6%.

Die grundsätzlich stabile

Mietentwicklung entspricht der

ebenfalls stabilen Nachfrage

Dresden: Union Investment

hat bis Ende des 3. Quartals

2012 in Dresden fünf Mietver-

träge über rund 1.640 qm für

das Geschäftshaus in der

Prager Straße 7 abgeschlos-

sen. Alle Mietverträge laufen

über zehn Jahre.

Das Objekt gehört seit 2005

zum Offenen Immobilien-

fonds UniInstitutional Euro-

pean Real Estate.

Düsseldorf: Die POLARES

Real Estate Asset Manage-

ment GmbH mietet Büroflä-

chen im Kennedy-Haus. Ca-

tella Property war vermit-

telnd tätig.

Deals

Garbe

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 11

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Page 12: Der Immobilienbrief Nr. 284

nach Ladenlokalen in den Toplagen. Die beste Lage an der

Tauentzienstraße in Berlin weist Steigerungen um 14,3%

auf inzwischen 320 Euro/qm aus. Auch in München stiegen

die Toplagen noch einmal um 3% auf jetzt 340 Euro. Frank-

furt legte an der Zeil kräftig um 9,8% auf 280 Euro zu. Die

Spittaler Straße in Hamburg steigerte sich um 6,6% auf 275

Euro. Die Schildergasse kam mit einem Plus von 3,8% auf

jetzt 280 Euro. Die Königsallee in Düsseldorf mit 8,7% und

250 Euro und die Königstraße in Stuttgart mit +6,1% auf

260 Euro komplettieren die Liste der Toplagen. Der Abstand

zu den sekundären Märkten ist deutlich. Hannover blieb bei

185 Euro. Dortmund legte am Westenhellweg mit 2,6% auf

200 Euro zu. Leipzig mit 120 Euro an der Petersstraße und

Dresden mit 110 Euro an der Prager Straße festigten ihre

Position. Schwerin und Stralsund konnten um jeweils über

10% zulegen. Die Schlusslichter der deutschen Statistik

sind Dessau, das noch einmal um rd. 20% auf jetzt 20 Euro

zurückfiel hinter Ludwigshafen mit 21 Euro, Delmenhorst

mit 22 Euro sowie Remscheid und Oberhausen mit jeweils

24 Euro. 35 der 150 Städte weisen eine positive Entwick-

lung auf. In 26 Städten sank die Miete.

Ausschlaggebend für das hohe Niveau bei den La-

denmieten in Toplagen sei das anhaltend positive Konsum-

klima in Deutschland. Im ersten Halbjahr 2012 wurden lt.

HDE Hauptverband des Deutschen Einzelhandels um 2,6%

mehr umgesetzt als in dem auch nicht schlechten Jahr zu-

vor. Allerdings wird befürchtet, dass sich die Kauflaune der

deutschen Verbraucher wegen der andauernden Euroschul-

denkrise und der steigenden Energiekosten eintrüben könn-

te. Für 2012 plant das HDE jedoch ein weiteres Umsatzplus

von 1,5%. Über den hervorragenden Start im ersten Halb-

jahr mit 2,6% wurde ein entsprechendes Polster geschaffen.

Auch für 2013 sieht HDE kein Krisenszenario. (WR)

Weitere Informationen zum Einzelhandel finden Sie

ab Seite 22 mit Recherchen von CBRE, BNPPRE und

Aengevelt

FHHI + Hochtief Solutions –

Fondshaus Hamburg 2.0

Angelika Kunath im Interview mit

Werner Rohmert

Das Fondshaus Hamburg machte vor einigen

Wochen Schlagzeilen mit einem Joint Venture mit Hoch-

tief Solutions, in das FHH seine Immobilienaktivitäten

einbringt. „Der Immobilienbrief“-Hrsg. Werner Rohmert

sprach mit FHH GF Angelika Kunath. ►

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

Reife Investitionschancen aus und in Süddeutschland!Wachstum gehört zu den wirtschaftlichen Erfolgsgeheimnissen in Bayern und Baden-Württemberg. Hier reifen neue Ideen, während bewährtes Know-how weiter veredelt wird. Eine erlesene Auswahl an Immobilienstandorten bildet jetzt die Basis für den „Real I.S. Regionalfonds Süddeutschland“. Sie investieren mit diesem Immobilien-Spezialfonds in ein breit diversifiziertes Portfolio an Handels-, Büro-, Wohn- und Logistikimmobilien mit Core-Strategie. Durchschnittliche Ausschüttungen von 4,5 bis 5,0 % p. a. werden bei einem Investmenthorizont von 10 bis 12 Jahren angestrebt.

Mehr erfahren Sie unter: www.realisag.de

www.realisag.de

Page 13: Der Immobilienbrief Nr. 284

Berlin: Etihad Airways, die

Fluggesellschaft der Verei-

nigten Arabischen Emirate,

mietet ab April für ihre neue

Europazentrale rd. 1.600 qm

Bürofläche im Quartier Pots-

damer Platz über Cushman

& Wakefield. Eigentümerin

des Quartiers ist der offene

Immobilienfonds SEB Im-

moInvest.

Düsseldorf: Die Tecklen-

burg GmbH erwirbt ein 1.849

qm großes Gründstück an

der Yorkstraße und der Jüli-

cher Brücke gelegen von

aurelis Real Estate. Hier

wird ein sechsgeschossiges

Wohnhaus entstehen.

Frau Kunath, Sie haben sich Hochtief ins Boot geholt. Warum?

Wir haben schon lange nach Wachstumsmöglichkeiten außerhalb der Ahrenkiel

Gruppe gesucht. Ein Grund ist sicherlich der Einbruch des Geschäfts mit Schiffsfonds infol-

ge der Finanz- und Wirtschaftskrise. Im Ergebnis hatten sich die Neugeschäftsaktivitäten bei

uns in den letzten Jahren mehr und mehr auf den Bereich Immobilienfonds verlagert. Dieser

ist zwar profitabel, konnte aber in der bisherigen Struktur die Verluste durch das fehlende

Neugeschäft bei Schiffsfonds nicht wettmachen. Mit Hochtief Solutions haben wir nun den

geeigneten Partner gefunden, um unsere Wachstumspläne mit neuen Produkten realisieren

zu können.

Geschlossene Fonds sind derzeit nicht gerade en vogue. Wie sieht Ihre Strategie für

FHHI aus?

Mit der Joint-Venture-Struktur haben wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg von

einem reinen Fondsanbieter hin zu einem integrierten Immobilienunternehmen getan. Dieses

wird auf drei strategischen Säulen stehen: Geschlossene Immobilienfonds, Produkte für in-

stitutionelle Investoren und alternative Anlage-Verpackungen, beispielsweise im Versiche-

rungsmantel. Sicherlich, geschlossene Fonds stehen seit einiger Zeit in der Kritik, allerdings

erfreuen sich jene, die in deutsche Immobilien investieren, nach wie vor eines hohen Anle-

gerzuspruchs. Insgesamt aber haben sie nur dann wirklich eine Zukunft, das ist meine feste

Meinung, wenn sie sich öffnen. Das heißt, wenn sie die klassischen Nutzungsarten erwei-

tern, wenn sie neue Wege in der Immobilienfinanzierung an unterschiedlichen Punkten der

Lebenszyklusphase gehen und wenn sie neue Zielgruppen erschließen. Diese Zielgruppen

sind für uns in erster Linie institutionelle Investoren. ►

Deals

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

Im SDAX notiert

WKN 509840

Gute Vermietung. Starkes Assetmanagement. Portfolio auf Wachstumskurs.

www.dic-asset.de

Page 14: Der Immobilienbrief Nr. 284

In institutionelle Investoren wird ja in der Branche derzeit

überall viel Hoffnung gelegt. Reüssieren können aber nur

wenige. Warum sollten ausgerechnet Sie es?

Vielen fehlt es schlicht am Zugang zur Zielgruppe, an

attraktiven Projekten mit entsprechendem Volumen und

an der nötigen Strukturierungskompetenz. Dass wir Immobi-

lienprojekte und -beteiligungen flexibel und passgenau struk-

turieren können, haben wir in den Jahren seit Bestehen des

Unternehmens Fondshaus Hamburg gezeigt. Was uns bis-

lang fehlte, war eine gewisse „Schwungmasse“ der Assets.

Doch genau hier setzt die Zusammenarbeit mit Hochtief Solu-

tions an. Denn über die neue Struktur hat unser Unternehmen

nun mehr als bislang die Möglichkeit, auch großvolumigere

Immobilienprojekte bereits in einer sehr frühen Entstehungs-

phase anzubinden.

Wie stellen Sie sich vor, dass FHH Immobilien nicht als

„Entsorgungsrampe“ für schlecht laufende Hochtief-

Projekte fungiert?

Beide Partner waren sich immer darin einig, dass

FHH Immobilien als autonome Gesellschaft geführt wird. So

basiert die Auswahl der Fondsprodukte durch FHH Immobilien

wie bisher bei FHH Fondshaus Hamburg allein auf der wirt-

schaftlichen Attraktivität der Produkte für die Anleger. Eine

„sichere Bank“ sind hierbei nicht zuletzt die Gesellschafterbe-

teiligung von jeweils 50 Prozent.

Staatsempfang zum 10. Jahrgang des

Elite Reports

Auszeichnung von 44 Vermögens-

verwaltern als Elite

Empfehlenswerte Vermögensverwalter verfolgen spätes-

tens seit Beginn der Finanzkrise vor vier Jahren als

oberstes Ziel den Vermögenserhalt für ihre wohlhabenden

Kunden. Nach dem Motto „Angst fressen Vermögen auf“

haben in diesem Jahr vor allem die Vermögensverwalter

erfolgreich gearbeitet, die je nach Risikobereitschaft der

Kunden in Sachwerte wie Aktien, Gold und Immobilien

investiert haben. Angesichts der Niedrigzinsphase und

steigender Inflationsgefahren sieht sich die Vermögens-

verwalter-Branche vor große Herausforderungen gestellt,

um die Kundenwünsche zu erfüllen und das Ziel der Ver-

mögenssicherung zu erreichen.

In diesem Marktumfeld und angesichts der schwieri-

gen Voraussetzungen für zufriedenstellende Wertentwicklun-

gen bekommen die Kosten der Vermögensverwaltung noch

stärkere Bedeutung als ohnehin. Für die Kunden ist die inten-

sive Analyse der Kosten eine wichtige Voraussetzung, um das

Ziel des Vermögenserhalts überhaupt realisieren zu können.

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

Nicht zuletzt aus diesen Gründen ist die Su-

che und kluge Auswahl des geeigneten Vermögensver-

walters aktueller und wichtiger denn je. Der Elite Re-

port untersucht die Vermögensverwalter-Branche be-

reits seit 2003 und bringt nun mit der Ausgabe „Die

Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen

Raum 2013“ im zehnten Jahrgang dieser Edition die

aktuellen Testergebnisse mit der Präsentation der

empfehlenswerten Häuser auf den Markt.

Die Zahl der empfehlenswerten Vermögens-

verwalter ist in diesem Jahr weiter geschrumpft. Von

den 383 Vermögensverwaltern, die insgesamt analy-

siert wurden, sind 140 einer ausgiebigen Prüfung mit

Tests, Fragebogen, Einzelrecherchen und Hintergrund-

gesprächen unterzogen worden. Hinzu kamen kritische

Blicke in Depots und Daten, die durch umfangreiche

Ausschreibungen ermöglicht wurden. Insgesamt erwie-

sen sich schließlich 44 Vermögensverwalter als emp-

fehlenswert. Das Ergebnis unterstreicht wieder einmal

die ernst zu nehmende Warnung „Vorsicht Vermögens-

verwalter!“. Der vermögende Kunde ist umringt, um-

worben und gefährdet.

Die ausgezeichneten 44 Häuser - davon 27

deutsche, neun Schweizer, sechs österreichische, zwei

liechtensteinische Vermögensverwalter – bilden die

Qualitätsgemeinschaft „Elite der Vermögensverwalter

im deutschsprachigen Raum 2013“. Übrigens zehn von

ihnen sind bankenunabhängige Adressen.

Im Rahmen des 9. Vermögenskonvents wur-

den am Montag, den 19.11.2012 die „Elite der Vermö-

gensverwalter“ während eines Staatsempfanges mit

rund 180 Gästen in der Münchner Residenz ausge-

zeichnet. Vertreter der 44 empfehlenswerten Vermö-

gensverwalter erhielten von der Staatssekretärin im

Bayerischen Wirtschaftsministerium Katja Hessel und

der Chefredaktion des Elite Report ihre Urkunden und

eine Edelmetall-Pyramide fürs Revers.

Die Pyramide der Ausgezeichneten mit den

44 empfehlenswerten Vermögensverwaltern ist in vier

Abstufungen je nach erreichter Punktzahl und vergebe-

ner Note gegliedert. Sechs Banken schnitten als die

Besten der Besten mit der höchsten vergebenen

Punktzahl wurden die Berenberg Bank, die BHF-

BANK, die Bremer Landesbank, die Hamburger

Sparkasse sowie die liechtensteinische Centrum

Bank und die österreichische Schoellerbank. Zu den

Top Ten zählen zudem die Schweizer Pictet & Cie.,

der Züricher Vermögensverwalter Wergen & Partner,

die Fürst Fugger Privatbank und Wilhelm von Finck

Deutsche Family Office AG. ►

Page 15: Der Immobilienbrief Nr. 284

Erlangen: Die ZBI Gruppe

hat die im Fonds ZBI Profes-

sional 5 enthaltenen Wohn-

immobilien an die GSW Im-

mobilien AG verkaufen kön-

nen. Der ZBI Professional 5

wurde Ende 2009 mit einem

Eigenkapital von 46,5 Mio.

Euro inkl. Agio geschlossen.

Das Portfolio weist einen

aktuellen Vermietungsstand

von 97% aus, über 80% der

Objekte liegen in Berlin.

Durch den Verkaufserlös in

Höhe von 147 Mio. Euro er-

zielen die Gesellschafter je

nach Anlegertyp jährliche

Renditen von 7,5% und

8,5%.

Derzeit können sich Anleger

noch bis Ende des Jahres am

aktuellen Fonds, dem ZBI

Professional 7, der bereits

über 40 Mio. Euro Eigenkapi-

tal eingeworben hat, beteili-

gen. Der Fonds investiert wie

seine Vorgänger ausschließ-

lich in deutsche Wohnimmo-

bilien vornehmlich in Berlin.

Der Fonds sieht in der Be-

wirtschaftungsphase Auszah-

lungen von 4 bis 6% p. a. vor.

Bei einem späteren Gesamt-

verkauf des Fonds wird eine

jährliche Rendite von ca. 8 -

10% p.a. angestrebt. Ab

25.000 Euro zzgl. 5% Agio,

das am Ende der Laufzeit

komplett verzinst erstattet

wird, können sich Anleger am

Erfolg der deutschen Wohn-

immobilie beteiligen.

In diesem Jahr feiert die Pro-

fessional-Fondserie der ZBI

Gruppe aus Erlangen ihr 10-

jähriges Bestehen.

Neben den zentralen Themen der Tests - „Vermögenserhalt“ und damit

„Zuverlässigkeit“ sowie „Kosten und Gebühren“ – wurden insgesamt 44 Einzelkriterien wie

Beratungsqualität und Akkuratesse, charakterliche Eignung und professionelle Intelligenz,

Verantwortungsübernahme und Vermögensschutz untersucht. Als neues Prüfkriterium wur-

de der Prozess-Index hinzugenommen. Damit wird gemessen, wie viel unzufriedene Kunden

den Rechtsweg beschreiten wollen, um Verluste und vermeintliches Fehlverhalten ahnden

zu lassen.

Doch nicht nur die Tests ermöglichten Orientierung, sondern auch die Ergebnisse

der Leumundsbefragung, die in vielen Einzelgesprächen mit über 100 Führungskräften er-

mittelt wurden. Die Branche zeigte sich besonders beeindruckt von dem starken persönli-

chen sozialen Engagement einiger Bankiers. Beispielgebend wurden Hermann L-Günther,

Leiter der Frankfurter Niederlassung von Pictet & Cie. sowie Dr. Hubert-Ralph Schmitt,

Vorstand der Bank Schilling & Co. Hammelburg, ausgezeichnet.

Auch die DZ Privatbank, die in Deutschland an den Start gegangen ist, überzeugte

die Führungskräfte und erhielt dafür einen Sonderpreis der Elite

Report-Redaktion.

Der jährlich erscheinende ‚Elite Report’ wird unter dem

Titel „Die Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen

Raum 2013“ in Kooperation mit dem „Handelsblatt“ herausge-

geben. Auf aktuell 144 Seiten liefert der Elite Report die Details

des Tests, die Adressen und Porträts der zuverlässigsten Ver-

mögensverwalter im deutschsprachigen Raum sowie zahlrei-

che Beiträge als wertvolle Orientierungshilfe und Ratgeber rund

um das Thema Vermögen und dessen Verwaltung. (red)

Der Elite Report ist für 39,80 Euro inklusive MwSt

und Versand erhältlich. Abonnenten des „Immobilien-

Brief“ erhalten 10 Euro Rabatt. Bestellungen im Internet unter www.elitereport.de,

per e-mail: [email protected].

Einstürzende Neubauten oder nachhaltige Stadtentwicklung?

Catella Real Estate lädt zur Konferenz

Stephanie v. Keudell

Die sanierungsbedürftige Pinakothek der Moderne in München (Foto), zehn Jahre

nach Eröffnung schon einsturzgefährdet, ist sicher nicht der schlechteste Standort,

um über nachhaltiges Bauen in der Stadt zu diskutieren. Ungefähr 100 Gäste waren

der Einladung von Catella-Vorstand Dr. Andreas Kneip gefolgt, um im Anschluss an

eine exklusive Führung durch die Ausstellung „Der Architekt – Geschichte und Ge-

genwart eines Berufsstandes“ über Urbanität – Metropolen im Wandel neuer Heraus-

forderungen zu diskutieren.

Legt man die Kriterien von Klaus Kämpf, Asset Management Sustainability Re-

search der Bank Sarasin, aus seinem Referat „Die Farbe der Nachhaltigkeit“ zugrunde, so

hat es die Pinakothek der Moderne schwer zu bestehen. Denn für Kämpf sind nicht nur

Energieeffizienz und zeitgemäße Ausstattung Kriterien für nachhaltige Gebäude, sondern

auch sparsamer Flächenverbrauch und insbesondere Langlebigkeit. Nachhaltigkeit manifes-

tiert sich für ihn in langfristiger Nutzbarkeit (und Nutzung!) eines Gebäudes durch Menschen,

so dass moderner Städtebau sich durch zeitlose Ästhetik und Flexibilität hinsichtlich künfti-

ger Nutzung auszeichnen sollte.

Wie zeitgemäße, nachhaltige Stadtentwicklung aussehen kann, skizzierte Dr. And-

reas Kneip am Beispiel von Hammarby Sjöstad. Diese vorbildhafte Projektentwicklung am

ZBI verkauft Wohn-immobilienfonds

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

Page 16: Der Immobilienbrief Nr. 284

Köln: Die DIC Asset AG

erwirbt im Rahmen eines

Share Deals die Unterneh-

menszentrale der Rewe-

Gruppe in der Stolberger Str.

76/78. Das Investitionsvolu-

men umfasst rund 23 Mio.

Euro. Das Objekt mit rund

24.000 qm Mietfläche auf 7

Etagen ist vollständig vermie-

tet mit einer Mietlaufzeit von

rund zehn Jahren.

Bereits vergangene Woche

hatte die DIC für ihren Spezi-

alfonds DIC Office Balance I

das Büroobjekt „Looper“ in

der Duisburger Schifferstr.

166 mit einem Volumen von

rund 27 Mio. Euro von der

Kölbl Kruse Gruppe erwor-

ben. An diesem Objekt ist die

DIC selbst mit 20% beteiligt.

Das Gebäude verfügt über

etwa 10.000 qm Mietfläche

und ist weitgehend vermietet.

Mit diesen beiden Transaktio-

nen im November erhöht sich

das Akquisitionsvolumen der

DIC in 2012 auf insgesamt

135 Mio. Euro.

Warschau: Die Allianz Real

Estate Germany erwirbt den

nahezu voll vermieteten Plati-

nium Business Park für 173

Mio. Euro von Globe Trade

Centre über Savills. Der

Gebäudekomplex umfasst

ca. 56.000 qm Nutzfläche.

Brüssel: Die aik Immobi-

lien-Kapitalanlage-

gesellschaft erwirbt für ei-

nen ihrer Immobilien-

Spezialfonds ein ca. 9.000

qm Nutzfläche umfassendes

Bürogebäude im Zentrum

von der Aberdeen Immobi-

lien Kapitalanlagegesell-

schaft mbH. Die Gesamtin-

vestitionskosten beliefen sich

auf insges. rd. 22 Mio. Euro.

südlichen Stadtrand Stock-

holms umfasst inzwischen

bereits Wohneinheiten für

20.000 Menschen, bei der

Fertigstellung in drei bis vier

Jahren sollen 11.000 Wohn-

einheiten für über 25.000

Menschen erreicht werden.

Zu dem ganzheitlichen Kon-

zept gehört eine Abfallbe-

handlung, die Priorisierung

des öffentlichen Nahverkehrs, der zusammen mit der Nutzung von Fahrrädern und Fähren

rund 80% des Verkehrsaufkommens abdecken soll, sowie eine nahezu autarke Energieer-

zeugung durch Fernwärmeerzeugung via Müllverbrennung, Biokraftstoffe, Solarenergie und

Brauchwasseraufbereitung. Dieses „Ökokreislaufmodell“ ist als Vorreiter für Entwicklungen

technologisch vergleichbarer Projekte in Großstädten konzipiert.

Einzelne Komponenten fließen auch in das Projekt „Sustainable Urban Infrastructu-

re“, wie Klaus Illigmann vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshaupt-

stadt München ausführte. Sein Ziel lautet „kompakt, urban, grün“ und zielt darauf ab, die

sozialen, kulturellen und räumlichen Qualitäten der „Europäischen Stadt“ zu sichern und

weiter zu entwickeln. Die Nutzung erneuerbarer Energien steht dabei gleichberechtigt neben

der Förderung des ÖPNV und der Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte sowie modellhaften

Konzepten für generationenübergreifende Wohnprojekte. In diese Entwicklung einordnen

lässt sich das Bauvorhaben Objekt Giesing, das Michael Denk pars pro toto für den Immobi-

lienfonds Catella Max für institutionelle Investoren vorstellte. Hier wurde schonungslos deut-

lich, dass energetische Sanierung auch Opfer erfordert – von Bestandsmietern, von Eigentü-

mern, von Anwohnern.

Wie das Bemühen um eine „grüne Stadt“, um grüne Oasen inmitten der Großstadt,

aussehen kann, machte Dr. Andreas Kipar am Beispiel von Mailands Vorbereitung auf die

Expo 2015 deutlich. Moderne Urbanität, das lässt sich aus sämtlichen Vorträgen folgern, hat

Widerstände zu überwinden und Rückschläge hinzunehmen.

Auch hierfür ist die Pinakothek der Moderne ein gutes Beispiel: Ihr leuchtend

weißer Baukörper, dem die inwendigen Probleme von außen nicht anzusehen sind,

überstrahlt zwar auf den ersten Blick die schräg gegenüberliegende Alte Pinakothek.

Welches Gebäude nachhaltiger nutzbar ist, müssen die kommenden Jahrhunderte jedoch

erst noch erweisen.

PROM des Jahres

Initiative der RWE Energiedienstleistungen

Mit dem „PROM des Jahres 2012" zeichnete die Dortmunder RWE Energiedienstleis-

tungen GmbH am 15. November energieeffiziente gewerblich und öffentlich/sozial

genutzte Immobilien in Deutschland aus. Preisträger wurden die Berliner Roswag Ar-

chitekten und Artis GmbH, die Darmstädter werk.um Architekten, und die Wohnbau

Gießen GmbH.

RWE VV Peter Terium sieht die PROM-Initiative als bemerkenswerte Facette der

deutschen Energiewende. Für den Begriff „Energiewende“ gäbe es übrigens noch keine

Übersetzung ins Englische. Manchmal lohne der Blick von außen. „Die Deutschen sind ver-

rückt - oder die Deutschen sind genial." So ist die Sicht des Auslandes auf die deutsche

Energiewende. Das jedenfalls glaubt ein Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums beo-

bachtet zu haben. Für RWE ist lt. Terium die Energiewende eine Herausforderung. RWE

Deals

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

Page 17: Der Immobilienbrief Nr. 284

sehe sich bei der Energiewende als Teil der Lösung und

nicht als Teil des Problems. Über die Schaffung der tech-

nischen Voraussetzungen hinaus bemühe sich der Kon-

zern, die Akzeptanz zur Energiewende in der Bevölkerung

zu erreichen. Eine in der vergangenen Woche vorgestellte

umfangreiche Studie zu Chancen und Grenzen der Bür-

gerbeteiligung bei Großprojekten mache klar: Es gibt in

Deutschland eine Mehrheit für die Energiewende. Eine

Mehrheit ist für den Ausstieg aus der Atomkraft. Die

unmittelbaren Konsequenzen aus der Energiewende

will allerdings nur eine Minderheit tragen.

Die Erzeugung von Ökostrom werde immer teu-

rer. Während sich die eigentlichen Kosten der Stromerzeu-

gung auf relativ stabilem Niveau bewegten, verteuere das

den Strom insgesamt. Dies sei im Wesentlichen staatlich

veranlasst, meint Terium. Ab Januar 2013 werde erst-

mals der staatlich veranlasste Anteil am Strompreis

für Privatkunden die 50%-Marke übersteigen. Damit

bestehe die Gefahr, dass das Thema Energiewende in

einer breiten Öffentlichkeit auf das Problem „zu teuer" re-

duziert werde. Mit visionärer Beteiligung am Desertec-

Projekt, konkret mit Gründung von RWE Innogy, dem

Ausbau der regenerativen Energien und - was immer ver-

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17

gessen werde - mit einem milliardenschweren Kraftwerks-

Erneuerungsprogramm und dramatischer Steigerung des

Wirkungsgrades der Kraftwerke trägt RWE zur Energie-

wende bei. Als größter DSO in Deutschland habe RWE

mehr als 220.000 Anlagen auf Basis erneuerbarer Ener-

gien an seine Verteilnetze angeschlossen. (WR)

Immobilienmarkt Italien

Andreas Wellstein,

Immobilien Research DekaBank

Mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch Mario

Monti hat sich Italien in die Reformländer der Peripherie

eingereiht. Seither wurden zahlreiche Maßnahmen zur

Konsolidierung, zur Deregulierung und zur Arbeitsmarkt-

politik beschlossen. All dies kostet kurzfristig Wachstum,

zahlt sich aber langfristig aus. Mit dem Einschreiten der

Europäischen Zentralbank zur Jahreswende 2011/12

konnte eine Kreditklemme abgewendet werden, doch an-

gesichts der scharfen Rezession haben die Unternehmen

ihre Investitionen drastisch zurückgefahren. Für das lau-

fende Jahr erwarten wir eine Schrumpfung des Bruttoin-

landsprodukts um 2,3%, für 2013 einen nochmaligen

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Page 18: Der Immobilienbrief Nr. 284

Erfurt: Die TAG Immobilien

AG erwirbt 360 Wohneinhei-

ten in zentraler Lage für 29

Mio. Euro. Es handelt sich

um eine zusammenhängende

Wohnanlage, die neben fünf

Gebäudeteilen eine Tiefgara-

ge und ein Parkhaus um-

fasst. Die Gesamtmietfläche

der Liegenschaft, die im Rah-

men eines Share Deals er-

worben werden konnte, be-

trägt über 32.000 qm. Im

Erdgeschoß sind die Flächen

an Einzelhandelsfilialen ver-

mietet und im ersten Oberge-

schoß befinden sich Büroräu-

me. Alle weiteren Etagen,

deren Flächen sich auf

21.000 qm belaufen, werden

wohnwirtschaftlich genutzt.

Monheim: Die Phoenix De-

velopment GmbH erwirbt

das Rathaus Center von Va-

lad Europe gemeinsam mit

der ZIAG Immobilien AG.

Das 16.550 qm große Rat-

haus Center umfasst ca.

7.800 qm Einzelhandelsflä-

chen und ca. 7.800 qm Büro-

flächen sowie Lagerflächen

von rd. 950 qm. Brockhoff &

Partner Immobilien GmbH

war vermittelnd tätig.

Frankfurt: Der französische

Air Liquide Konzern Global

E&C Solutions und ihre füh-

rende Technologiebrand Lur-

gi mieten ca. 30.000 qm Flä-

che im ehemaligen Firmen-

sitz von PWC im Mertonvier-

tel, Olof-Palme-Straße 35,

von Round Hill Capital über

Savills.

Rückgang um 0,7%. Im Jahr 2013 finden in Italien Parlamentswahlen statt. Dann wird sich

zeigen, ob der eingeschlagene Reformkurs fortgesetzt wird.

Büromarkt Mailand: Erstmals Mietrückgänge seit zwei Jahren

Mailand, die zweitgrößte Stadt Italiens und Mittelpunkt der Lombardei, hat rund 1,3

Mio. Einwohner. Im Großraum Mailand am südlichen Alpenrand leben rund vier Mio. Men-

schen. Die Stadt ist die führende Wirtschafts- und Finanzmetropole des Landes mit einer

hohen Konzentration von Medien- und Handelsunternehmen. Der Büroflächenbestand be-

läuft sich auf 7,5 Mio. qm. Die einzelnen Teilmärkte sind ringförmig um das Stadtzentrum

angeordnet. Im ersten Ring befinden sich die besten Lagen Centro und Semicentro, deren

Bausubstanz jedoch zu großen Teilen veraltet und sehr kleinteilig strukturiert ist. Im zweiten

Ring ist vor allem das Viertel um die Piazza della Repubblica mit einer hohen Konzentration

an Banken und Versicherungen hervorzuheben. Außerhalb des Stadtgebiets haben sich die

Gemeinden Assago (Milanofiori), San Donato Milanese, Segrate und Sesto San Giovanni als

periphere Bürostandorte herausgebildet.

Der Büroflächenumsatz lag in den letzten zehn Jahren durchschnittlich bei 205.000

qm. Im ersten Halbjahr 2012 erreichte er 95.000 qm und damit 29% weniger als im ersten

Halbjahr 2011. Etwa ein Viertel des Flächenumsatzes entfiel auf das produzierende Gewer-

be, 30% auf High-Tech-Unternehmen und 16% auf unternehmensnahe Dienstleister. Die

Leerstandsquote stieg im ersten Halbjahr 2012 auf 14%. Im Centro und Semicentro stehen

zwischen 6 und 7% leer, in den peripheren Lagen teilweise mehr als 15%. Der Anteil der von

Mietern bevorzugten Class A-Flächen am Gesamtleerstand reduzierte sich von 31 auf 24%.

Derzeit befinden sich rund 210.000 qm im Bau, davon die Hälfte spekulativ. Wir erwarten bis

2014 einen weiteren Leerstandsanstieg auf etwa 16%, erst danach ist mit einem leichten

Rückgang zu rechnen.

Die Spitzenmiete für Class A-Flächen im Centro hat sich im zweiten Quartal 2012

erstmals seit zwei Jahren vermindert. Sie gab um 2% auf 490 Euro/qm/Jahr nach. Die

Durchschnittsmiete im gesamten Stadtgebiet lag im ersten Halbjahr 2012 bei 257 Euro/qm/

Jahr. Die Kluft zwischen Effektiv- und Nominalmieten vergrößerte sich weiter. Viele Vermie-

ter sind zu größeren Zugeständnissen bereit, um Leerstand zu vermeiden. Das schwierige

wirtschaftliche Umfeld und die Abschwächung der Nachfrage überschatten die mittelfristige

Mietentwicklung. Wir prognostizieren im laufenden und nächsten Jahr Rückgänge um durch-

schnittlich 3% und danach eine Stagnation.

Schrumpfende Einzelhandelsumsätze – Vermieter werden flexibler

Die Schuldenkrise, die staatlichen Sparmaßnahmen und die Abschwächung der

Konjunktur belasten die privaten Haushalte in Italien. Die sinkenden Konsumausgaben wer-

den sich auch noch im nächsten Jahr negativ auf die Umsätze auswirken. 2011 ging der

Einzelhandelsumsatz in Italien um 1,7% zurück. Im ersten Halbjahr 2012 betrug der Umsatz-

rückgang im italienischen Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1,3%.

Internationale Filialisten, die Umsatzverluste besser ausgleichen können, expandie-

ren weiterhin in Italien. Sie konzentrieren sich dabei auf gut etablierte Shopping-Center und

die 1a-Lagen von Mailand und Rom. Dazu gehören u.a. Inditex, H&M, Coin, Desigual und

Tally Weijl in der Textilbranche sowie z.B. Nike, Pandora und Nordsee aus den Bereichen

Sport, Modeschmuck und Systemgastronomie. Kleinere und vorwiegend einheimische Han-

delsketten reduzieren dagegen die Zahl ihrer Niederlassungen und beschränken sich auf

wenige umsatzstarke Standorte.

Mailand und Rom gehören neben London und Paris zu den teuersten Einzelhan-

delsstandorten Europas. Seit 2007 sind die Mieten in den Top-Lagen stabil. Die Verschär-

fung der Schuldenkrise und der wirtschaftliche Druck haben jedoch die Flexibilität der Ver-

mieter erhöht. Um Leerstand zu vermeiden, sind sie zu weitreichenden Zugeständnissen

bereit, was früher undenkbar gewesen wäre. Wir rechnen 2013/14 mit einer Mietstagnation

Deals

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

Page 19: Der Immobilienbrief Nr. 284

und danach bis 2016/17 mit einem durchschnittlichen An-

stieg von ca. 5% pro Jahr. Für Shopping-Center gehen wir

im laufenden und nächsten Jahr von einem Mietrückgang

von ca. 2% aus, wobei Objekte in sekundären Lagen mit

hohem Leerstand noch höhere Verluste erleiden dürften. Ab

2014 ist wieder mit Mietwachstum zu rechnen.

Logistikmarkt: Rationalisierungsbedarf als

Nachfragetreiber

83% des modernen Bestandes an Logistikflächen

konzentrieren sich im Norden Italiens. Logistikunternehmen

bevorzugen die Autobahnkorridore A 1 Mailand-Bologna

und A 4 Turin-Mailand-Venedig, die Nähe zu den Mailänder

Flughäfen Linate und Malpensa und eine gute Anbindung

zu den Häfen Genua, Venedig und Triest. Im ersten Halb-

jahr 2012 erreichte der Flächenumsatz landesweit knapp

500.000 qm, ein überraschend hohes Ergebnis. In der zwei-

ten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage schwächer ausfallen,

sodass der Gesamtwert unter dem Vorjahresergebnis lie-

gen sollte. Der größte Nachfragetreiber war wie in den Vor-

jahren der Rationalisierungsbedarf großer Unternehmen

innerhalb ihrer Logistikstrukturen. Die Leerstandsquote be-

trug zum Jahresende 2011 landesweit 6,9%. Die Projektent-

wickler bleiben angesichts der wirtschaftlichen Unwägbar-

keiten weiter zurückhaltend, sodass das Neubauvolumen im

laufenden Jahr unterdurchschnittlich ausfallen sollte. Auffäl-

lig ist das regionale Ungleichgewicht: Knapp zwei Drittel der

diesjährigen Fertigstellungen entfallen auf die Lombardei.

Die Spitzenmieten für Logistikobjekte zeichnen sich durch

anhaltende Stabilität aus, die auch 2013 anhalten sollte.

Mailänder Hotelmarkt volatiler als klassische

Touristenziele

Italien gehört zu den beliebtesten Urlaubsländern

Europas. Gemessen an den internationalen Ankünften

nimmt das Land weltweit den fünften Platz ein. Dabei führen

die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und

Österreich die Liste der Herkunftsländer an. Auch für asiati-

sche Touristen gehört Italien zu den beliebtesten Langstre-

ckenzielen. Nach einem nur moderaten Anstieg der Ankünf-

te um knapp 1% in 2010 war die Erholung 2011 mit einem

Zuwachs von rund 6% auf 46,1 Mio. deutlich stärker.

Ein Blick auf die Städte-Performance im laufenden

Jahr zeigt, dass die traditionellen Touristenziele wie Rom

und Florenz bisher noch keine nennenswerten Verluste

beim Ertrag (RevPAR) verzeichneten, während Mailand,

dessen Markt konjunkturabhängiger ist, einen Rückgang

von 3,4% aufwies. In Mailand entfallen rund 70% der Nach-

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19

Page 20: Der Immobilienbrief Nr. 284

Frankfurt: Bauwens Deve-

lopment GmbH & Co.KG

erwirbt das Baufeld IV der

Adler Quartiere im Stadtteil

Gallus vom Projektentwickler

PDI Property Development

Investors GmbH. Bauwens

wird auf dem Baufeld 100

hochwertige Eigentumswoh-

nungen errichten.

Die PDI-Gruppe selbst entwi-

ckelt auf den verbleibenden 3

Baufeldern rund 300 Miet-

wohnungen und eine Kita.

Münster: Die Aachener

Grundvermögen erwirbt das

Einkaufszentrum MÜNSTER

ARKADEN vom Sierra Euro-

pean Retail Real Estate

Asset Fund. Nach dem Ver-

kauf wird Sonae Sierra wei-

terhin für das Center Mana-

gement der MÜNSTER AR-

KADEN verantwortlich sein.

Die dreistöckigen MÜNSTER

ARKADEN liegen in der Lud-

geristraße und verfügen über

eine Gesamtfläche von

38.800 qm, die vollständig

und mit langfristigen Verträ-

gen an kompetente Einzel-

händler und Gastronomen

vermietet sind. Die Verkäufe-

rin wurde durch Cushman &

Wakefield beraten.

München: Invesco Real

Estate GmbH mietet ca.

1.500 qm Bürofläche in der

Hofstatt im denkmalgeschütz-

ten ehemaligen Druckereige-

bäude des Süddeutschen

Verlags von der LBBW Im-

mobilien als Bauherr und

Hines Immobilien als pro-

jektverantwortliches Unter-

nehmen. Colliers Schauer

Schöll war vermittelnd tätig.

frage auf Geschäftsreisende. Einen substanziellen Beitrag dazu liefert der weltweit größte

Messekomplex. Im Hinblick auf die 2015 stattfindende Weltausstellung wird das Angebot bei

Vier- und Fünf-Sterne-Häusern bis dahin noch um moderate 2,4% steigen. Der durchschnitt-

liche Zimmerpreis lag Ende 2011 noch ein Fünftel unter dem Vorkrisenwert von 2007, der

RevPAR noch 23%. Die Vorkrisenwerte dürften frühestens 2015 wieder erreicht werden.

Mailand will sich in verstärktem Maß als Städtetourismus-Ziel etablieren. Außerdem wird die

Erweiterung von Europas größtem Kongresszentrum die Position der Stadt als Veranstal-

tungszentrum festigen.

Investmentfazit

Das Transaktionsvolumen für gewerbliche Immobilien in Italien betrug 2011 rund

3,9 Mrd. Euro und entsprach damit in etwa dem Vorjahresergebnis. Im ersten Halbjahr 2012

summierten sich die Investments auf ca. 1,75 Mrd. Euro, allerdings unter der Berücksichti-

gung eines sehr großen Einzelhandelsabschlusses. Ohne diesen Abschluss hätte das Volu-

men nur ca. 850 Mio. Euro erreicht. Einheimische Investoren dominierten den Markt mit über

90%. Die wirtschaftlich angespannte Lage in Italien dürfte internationale Investoren bis auf

weiteres von einem Engagement abhalten. Sie wenden sich anderen europäischen Ländern

zu, in denen sich ihre Preis- und Qualitätserwartungen besser realisieren lassen. Daher soll-

te das Transaktionsvolumen 2012 insgesamt geringer ausfallen als im Vorjahr. Wir rechnen

2012/13 mit Ertragsverlusten bei Büroimmobilien, Shopping-Centern und Logistikzentren.

Serie – Perspektiven der Wohnungsmärkte in Deutschland

Gibt es eine spekulative Blase bei deutschen Wohnimmobilien?

Prof. Dr. Günter Vornholz, EBZ Business School, Bochum

Zuletzt wurden wieder vermehrt Befürchtungen geäußert, dass sich am Wohnimmobi-

lienmarkt in Deutschland eine spekulative Blase bilden könne. Durch deren Platzen

und die dann erfolgenden Preiskorrekturen bestünde ein hohes Risiko für die weitere

wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, wie es die Beispiele USA, Spanien und

England bereits gezeigt hätten.

Generell ist ein übermäßiger Preisanstieg eine notwendige Bedingung für die Diag-

nose einer spekulativen Blase. Gehen diese Preisanstiege auf Veränderungen der Funda-

mentaldaten des betroffenen Marktes zurück, handelt es sich nicht um eine Blase. Können

die Preiserhöhungen nicht oder nicht vollständig durch eine entsprechende Änderung der

Fundamentaldaten erklärt werden, kann es sich um eine Blase handeln. In diesem Fall wer-

den die spekulativen

Erwartungen der Markt-

teilnehmer die treiben-

de Kraft, die langfristige

Ertragskraft des Anla-

geobjektes tritt dabei

mehr und mehr in den

Hintergrund und die

Preise verlieren ihre

Funktion als Knapp-

heitsindikator. In einer

solchen Konstellation

reichen dann kleine

Veränderungen oder

gar bloße Meldungen,

um das spekulative

Deals

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20

Page 21: Der Immobilienbrief Nr. 284

Fulda: Die Hansainvest

Hanseatische Investment

GmbH erwirbt ein Büro- und

Geschäftshaus in der Bahn-

hofstr. 18 von der Bauwert

Investment Group. Das Ob-

jekt mit einer Nutzfläche von

1.600 qm ist bereits zu 80%

vermarktet. Die Transaktion

ist von F&C Reit Asset Ma-

nagement GmbH & Co.KG

begleitet worden, die auch

das Fondsmanagement über-

nimmt.

Köln: Die Proximus Real

Estate AG erwirbt ein Büro-

und Einzelhandelsobjekt am

Hansaring 69-73 von der

UNIQA Österreich Versi-

cherungen AG. Die BGF des

Gebäudes beträgt ca. 4.600

qm. Das Objekt ist vollständig

an Unternehmen aus der

Versicherungswirtschaft ver-

mietet.

München: Die BestSecret

GmbH mietet 22.000 qm La-

ger– u. 2.100 qm Bürofläche

in der ehemaligen Avon-

Konzernzentrale in Neufahrn

b. München von Captiva

Capital Partners III, der ex-

klusiv von Captiva Capital

Management verwaltete Im-

mobilien-Investment-Fonds

und Immobilieneigentümerin.

BestSecret wurde von Jones

Lang LaSalle beraten.

Düsseldorf: Die Rent4Event

GmbH mietet ein ca. 2.500

qm großes Areal im Hansa-

park von einem institutionel-

len Investor über die Ger-

manInvest Property Advi-

sors GmbH.

Kartenhaus zum Einsturz zu bringen. Es folgt eine abrupte Wertkorrektur, so dass die Preise

ihre Informationsfunktion wieder wahrnehmen. Leider existieren keine statistisch gesicherten

Grenzwerte, ab wann von einer Blase oder der „Überhitzung“ des Marktes gesprochen wer-

den kann, daher muss jeweils untersucht werden, ob beobachtbare Preisanstiege auf Verän-

derungen der Fundamentaldaten zurückgehen oder nicht.

Die Marktdaten für Wohnimmobilien bestätigen einen Preisanstieg in den vergange-

nen drei Jahren. Auch die durchschnittlichen Kosten des Erwerbs von Wohneigentum pro

Kopf haben in der Folge in diesem Zeitraum angezogen (vgl. Schaubild). Zuletzt sind diese

im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 v.H. angestiegen. Gleichzeitig ist es aller-

dings auch zu einer positiven Entwicklung der Kaufkraft pro Kopf der privaten Haushalte

gekommen. Hier betrug die Zunahme 2011 insgesamt 3,3 v.H.

Durch diese Entwicklung ist Wohneigentum insgesamt erschwinglicher geworden,

was am Erschwinglich-

keitsindex deutlich wird.

Musste im Jahr 2010 noch

das 5,6-fache des kauf-

kräftigen Einkommens pro

Kopf für den Erwerb von

Wohneigentum aufgewen-

det werden, war hierzu

2011 noch das 5,5-fache

Einkommen notwendig.

Zusammen mit den insge-

samt guten gesamtwirt-

schaftlichen Kennzahlen

kann auf dieser Grundlage

nicht auf die Existenz ei-

ner spekulativen Blase auf dem deutschen Markt für Wohneigentum gesprochen werden, die

Preisentwicklung signalisiert vielmehr vorhandene realwirtschaftliche Knappheiten am Markt.

Ein weiterer Indikator ist das Verhältnis der Kaufpreise von Wohnungen zu deren

Mieten. Nehmen erstere im Verhältnis zu den Mieten überproportional zu, ist dies ein Signal

für eine mögliche Überhitzung im Markt. Dieses Verhältnis hat sich zuletzt auf Basis von

Daten der BulwienGesa AG, die Marktdaten für die 125 größten Städte in Deutschland er-

fasst, unterschiedlich entwickelt: Während bei den Reihenhäusern eine Zunahme zu beo-

bachten ist, ging der Wert bei den Eigentumswohnungen zurück (vgl. Schaubild 21).

Beide Veränderungen sind allerdings nicht ausreichend, um vom Vorhandensein

einer spekulativen Blase im deutschen Wohnungsmarkt zu sprechen. Mit Indexwerten von

101,8 (Reihenhäuser/Mieten) und 99,6 (Eigentumswohnungen/Mieten) liegen beide Preis-

verhältnisse verhältnismäßig nahe an den Ausgangswerten von 1990.

Die Studie kommt daher zu dem Ergebnis, dass es derzeit keine Anzeichen für die

Bildung einer spekulativen Blase am deutschen Wohnungsmarkt insgesamt gibt. Dies be-

deutet allerdings keinesfalls, dass entsprechende Tendenzen in regionalen Teilmärkten aus-

geschlossen sind. Gerade die Wohnungsmärkte in Metropolen bergen das Risiko einer

Überhitzung. Etwas geringer ausgeprägt gilt dies ebenfalls für die weiteren größeren Städte

in Deutschland. Günstige Finanzierungskosten, eine gute Einkommensentwicklung und die

steigende Unsicherheit bei alternativen Anlageprodukten sorgen hier für zusätzliche Nach-

frage, die durchaus spekulative Züge annehmen kann.

Deals

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21

Page 22: Der Immobilienbrief Nr. 284

Top-Retail-Lagen in Westeuropa

nachgefragt wie nie

Mieten steigen, Investments bleiben

Die westeuropäischen Top-Lagen werden lt.

BNPPRE durch internationale Einzelhändler weiterhin

stark nachgefragt. Die Markenfilialisten der Modebran-

che führen die Expansion an. Allerdings führt der Man-

gel an verfügbaren Premiumflächen zu Mietpreisstei-

gerungen im Topsegment speziell in Deutschland,

Frankreich und Zentral-London. Demgegenüber blei-

ben die Einzelhandelsmieten in Nebenlagen in unse-

rem Szenario der 90er Jahre weiterhin unter Druck. Die

Retail-Investments sind in Westeuropa vor allem auf

Grund des Mangels an Premiumobjekten in Top-Lagen

während der letzten 12 Monate zurückgegangen. Die

durchschnittliche Spitzenrendite blieb annähernd sta-

bil. Es bleiben allerdings deutliche Unterschiede zwi-

schen den einzelnen Ländern.

Deutschland bleibt im Fokus der Nachfrage. Vor

allem ausländische Modemarken konkurrieren um die bes-

ten Standorte. Die Spitzenmieten stiegen in Q2 2012 um

5%. Frankfurt und München lagen mit 12 bzw. 6% an der

Spitze. Wegen des Ungleichgewichts zwischen Nachfrage

und Flächenangebot im Premiumsegment sieht BNPPRE

vor allem in Berlin, Frankfurt und Hamburg weitere Miet-

steigerungen. Shoppingcenter setzen die Expansion fort.

Nach einem Zuwachs von 50% bei den Fertigstellungen im

Jahr 2011 dürfte sich lt. BNPPRE der Aufwärtstrend auch

2013 fortsetzen. Als repräsentativstes Objekt kam im Q2

der „Boulevard Berlin“ mit 76 000 qm auf den Markt. Das

Gesamtinvestitionsvolumen auf den sechs größten Märk-

ten verringerte sich im dritten Quartal um 40% auf 6,9 Mrd.

Euro. Die Spitzenrenditen für innerstädtische 1A-Lagen

bewegten sie sich in einer Spanne von 4,2% in München

und 4,5% in Berlin. Shoppingcenter höchster Qualität brin-

gen unverändert 5,0%. Fachmärkte liegen bei 6,5%.

In Frankreich sind Premium-Shoppingcenter

stark gefragt. Insbesondere Mode/Accessoires, Beauty-/

Healthcare-Marken sowie Fastfood-Ketten zählen zu den

aktivsten Nutzergruppen. Mittlerweile interessieren sich

auch neue Modefilialisten wie Primark, JD Sport und Lan-

der Urquijo für diesen Markt. Die neue Rekordmiete auf

den Champs-Elysées in Paris liegt bei 18.000 Euro pro qm

p.a.. Frankreich konnte mit plus 17% als einziges unter

den führenden Ländern Europas während der letzten vier

Quartale einen Zuwachs bei den Einzelhandelsinvestitio-

nen erzielen. Frankreich verzeichnet derzeit mit 4,0% für

innerstädtische 1A-Lagen bzw. 4,9% für Shoppingcenter

und 5,8% für Fachmärkte die niedrigsten Spitzenrenditen

in Westeuropa. ►

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22

Internationale Einzelhändler zieht es

nach Deutschland

54% globaler Händler wollen in

Deutschland expandieren

Die wichtigsten EMEA-Expansionsziele weltweit agie-

render Einzelhändler sind bei einer Befragung von

CBRE mit 54% Nennungen Deutschland und mit Wer-

ten zwischen 25 und 22% mit weitem Abstand Öster-

reich, die Niederlande, Großbritannien, Polen, Spanien

und Frankreich. Aus Sicht von CBRE spiegelt die Ex-

pansion in entwickelte Märkte das hohe Sicherheitsbe-

dürfnis der Einzelhändler.

Die internationalen Retailer planen lt. CBRE auch

im nächsten Jahr eine starke Expansion. Zudem wollen

gerade die global agierenden Händler im kommenden Jahr

ihre Filialnetze als Bestandteil einer Multichannel-Strategie

ausbauen. Im Ergebnis für Deutschland spiegelt sich die

relativ starke Wirtschaftskraft innerhalb der Eurozone. Be-

reits im 1. Halbjahr 2012 sind 23 neue internationale Mar-

ken auf den deutschen Markt gekommen. Hauptsächlich

Luxusmarken und Marken der gehobenen Preisklasse sind

aktiv. Die wichtigsten neuen Labels in Deutschland sind

Paule Ka, Belstaff, Stone Island, Loiza, Zadig & Vol-

taire, Peuterey, Marc Jacobs, Antique Rivec und J.

Lindberg. Trotz zunehmender Bedeutung des Online-

Shoppings bleibt der Ausbau des Filialnetzes ein wichtiger

Wachstumsbereich. Insgesamt hat sich die Anzahl der

geplanten Neueröffnungen für 2013 gegenüber dem lau-

fenden Jahr nicht wesentlich verändert. Ein ähnlich hoher

Anteil von Einzelhändlern, 44%, plant 10 Filialen oder we-

niger zu eröffnen. Ein Drittel der Einzelhändler will 11 und

30 Filialen eröffnen. Da es aber in vielen Märkten Schwie-

rigkeiten beim Zugang zu erstklassigen Lagen gibt, beur-

teilt CBRE die Expansionsziele als ehrgeiziges, aber den-

noch realistisches, Expansionsniveau.

Auch das Onlineangebot der grenzübergreifend

operierenden Einzelhändler wird 2013 weiter ausgebaut.

Bei 40% der Befragten steht die Vergrößerung der geogra-

fischen Online-Reichweite mit internationaler Online-

Präsenz auf dem Programm. Nur 27% geben sich im Inter-

netbereich in der aktuellen Befragung mit dem Erreichten

zufrieden und planen keine weiteren Aktivitäten. (red)

Page 23: Der Immobilienbrief Nr. 284

In Großbritannien profitierten die Konsumenten von einem Rückgang der Inflati-

onsrate sowie einem moderaten Schub durch die Olympischen Spiele. London dagegen

bleibt für die großen Marken nach wie vor der attraktivste Standort Europas. Jedoch agie-

ren Einzelhändler landesweit derzeit in der Flaute. Die Leerstandsraten sind hoch. Der Um-

fang geplanter Neubauprojekte hat sich für ganz Großbritannien verringert und liegt derzeit

auf dem niedrigsten Stand seit 2007. Aufgrund der historischen Investment-Tiefstände im

1. Hj. 2012 hat sich das Investitionsvolumen im Einzelhandelssegment nach dem dritten

Quartal 2012 beinahe halbiert. Trotzdem bleibt der Investmentmarkt Großbritannien mit

7,8 Milliarden Euro immer noch der größte Retail-Investmentmarkt Europas. Die Spitzen-

renditen für innerstädtische 1A-Lagen kletterten im dritten Quartal 2012 auf 5,0% (+15

Basispunkte), die Renditen für Shoppingcenter im selben Zeitraum auf bis zu 6,0% (+25

Basispunkte).

In Spanien und Italien leidet der Retailmarkt unter den Sparmaßnahmen. Daher

sind die Mieten lediglich in den innerstädtischen 1A-Lagen von Madrid und Barcelona sta-

bil, wo verfügbare Flächen rar sind. Der wirtschaftliche Abschwung erschwert die Finanzie-

rung von Großprojekten, sodass derzeit keine nennenswerte Entwicklung stattfindet.

Schwache Wirtschaftsaktivitäten haben das Investitionsvolumen im dritten Quartal 2012

in Spanien auf 392 Mio. Euro und in Italien auf 855 Mio. Euro schrumpfen lassen. In

Spanien wirken sich die Sparmaßnahmen besonders stark auf den Einzelhandel aus,

womit sich die Aussichten für Nutzer weiter eintrüben. Italien weist im europaweiten

Vergleich eine relativ geringe Dichte von Shoppingcentern auf. Hier ist derzeit eine bemer-

kenswert hohe Anzahl von Projekten in der Entwicklung, wobei die meisten Objekte in den

zentralen Landesteilen sowie den nördlichen Regionen im Bau sind. Der Einzelhandel

bleibt in Italien nach wie vor die beliebteste Assetklasse. Die Spitzenrenditen für innerstädti-

sche 1A-Lagen haben im dritten Quartal 2012 nach mehreren Quartalen mit stabilem

Niveau leicht zugelegt (4,6 %).

Family Offices suchen SB-Fachmärkte

Hohe Liquidität sucht hohe Renditen

Im Ergebnis des Platow Forum Family Offices hatten wir auf die Crux der aktuellen Zinsent-

wicklung und die Konsequenzen für die Anlagestrategien von Family Offices hingewiesen.

Das Zinsniveau ist am Boden. Damit bleiben für Neuinvestments und Reinvestitionen aus-

laufender Wertpapiere nur die Möglichkeit, in niedrig verzinsliche Bonds zu investieren und

gleichzeitig das Risiko von Kurseinbußen bei steigenden Zinsen hinnehmen zu müssen.

Nach Ansicht von Max Aengevelt haben zahlreiche Family Offices ihr Engagement in Im-

mobilien deutlich verstärkt. Angesichts des geringen Renditeniveaus für Büro-/

Geschäftshäuser und Wohnimmobilien in Toplagen deutscher Metropolen seien Family

Offices zunehmend auf der Suche nach höher rentierlichen Immobilieninvestments.

SB- und Fachmärkte böten zum einen ein deutlich höheres Renditeniveau und

zum anderen langfristige Mietverträge zwischen 10 und 20 Jahren mit bonitätsstarken Mie-

tern, wirbt Max Aengevelt für die Anlageklasse. Diese Märkte seien zudem aufgrund der

geringen Zahl von Einzel-Mietern einfach zu managen. SB- und Fachmärkte überzeugten

durch hohe Standortkontinuität. Büronutzer seien demgegenüber eher „Nomaden“. Wir

haben in diesem Zusammenhang oft darauf hingewiesen, dass die Handelsmieter ihr Geld

mit der Immobilie verdienen und nicht lediglich in einer Immobilie. Daraus resultiert ein

deutliches höheres Interesse der Mieter an der Immobilienqualität.

Gleichzeitig haben Handelsimmobilien an langfristig nachgefragten Standorten

eine Art eingebauten Inflationsschutz durch die langfristige Abhängigkeit der Mieten von

den erzielbaren Umsätzen. Lt. Max Aengevelt wird die Standortkontinuität gerade auch

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23

Hamburg/Berlin: Die TAG

Immobilien AG hat von der

Bundesrepublik Deutschland

den Zuschlag zum Erwerb

der TLG Wohnen GmbH

erhalten. Damit hat sich die

TAG in dem vom Bundesmi-

nisterium der Finanzen zur

Privatisierung der TLG Ge-

sellschaften – den Nachfolge-

unternehmen der ehemaligen

Treuhand – ausgerichteten

Bieterverfahren mit einem

angebotenen Kaufpreis in

Höhe von 471 Mio. Euro, der

die Übernahme von Verbind-

lichkeiten der TLG Wohnen in

Höhe von rd. 256 Mio. Euro

umfasst, durchsetzen kön-

nen.

Die TLG Wohnen verfügt

über rd. 11.350 Wohneinhei-

ten mit einer vermietbaren

Gesamtmietfläche von rd.

697.000 qm. Die derzeitige

Jahres-Ist-Miete liegt bei rd.

42,4 Mio. Euro.

Nach Abschluss der Akquisi-

tion der TLG Wohnen wird

die TAG über rund 69.000

Wohneinheiten mit einer Ge-

samtfläche von 4.166.052 qm

und eine Bilanzsumme von

über 3,6 Mrd. Euro verfügen.

Die gesamte Jahresnettokalt-

miete des TAG Konzerns

wird dann rd. 254 Mio. Euro

betragen.

Zur Refinanzierung des

Barkaufpreisanteiles in Höhe

von rd. 218 Mio. Euro hat

heute der Vorstand der TAG

mit Zustimmung des Auf-

sichtsrates beschlossen, bis

zu 30 Mio. Neue Aktien ge-

gen Bareinlagen aus-

zugeben.

News

Page 24: Der Immobilienbrief Nr. 284

Bochum: Die Stiftung EBZ

und die zu ihr gehörende

EBZ Business School ha-

ben die Zertifizierung nach

DIN ISO 29990 erhalten. Die

anspruchsvolle internationale

Norm ist ein Servicestandard

für Lerndienstleistungen und

gleichzeitig ein Qualitätsma-

nagementsystem für Lern-

dienstleister in der Aus- und

Weiterbildung.

Dass das EBZ die ISO-Norm

vollumfänglich erfüllt, bestä-

tigt nun nach eingehender

Prüfung die DQS (Deutsche

Gesellschaft zur Zertifizie-

rung von Managementsyste-

men GmbH).

Die Zertifizierung erstreckt

sich auf das EBZ Berufskol-

leg, die EBZ Akademie sowie

die EBZ Business School und

damit ausnahmslos auf alle

Bildungsangebote des Hau-

ses. Dr. Carsten Koitz ist

der von der DQS entsandte

Prüfer, der sich eingehend

damit befasst hat, wie das

EBZ seine Prozesse und die

Erstellung seiner Bildungsan-

gebote organisiert.

Klaus Leuchtmann, Vor-

standsvorsitzender des EBZ,

sieht in der Zertifizierung den

logischen nächsten Schritt für

die Stiftung und ihre Hoch-

schule.

Eine Re-Zertifizierung ist im

dreijährigen Turnus fällig.

Auch bis es soweit ist, wird

man im EBZ weiterhin Pro-

zesse überprüfen und lau-

fend weiter optimieren.

dadurch gesteigert, dass sich mit zunehmender Verweildauer der Bekanntheitsgrad verstär-

ke. Vor allem Filialisten disponieren langfristig. Das macht sie besonders interessant für

Projektentwicklungen. Zudem kümmerten sich Einzelhandelsmieter überdurchschnittlich

intensiv um ihre Mietobjekte, da sie die Visitenkarte des Händlers seien. Die steigende

Nachfrage der Family Offices biete der Verkäuferseite zahlreiche Vorteile, meint Max Aen-

gevelt. Die Investorengruppe verfüge über eine ausgesprochene hohe Liquidität. Es gäbe

praktisch keine Finanzierungsprobleme. Hinzu kämen die nach seiner Beobachtung, an-

ders als bei vielen institutionellen Investoren, kurzen internen Entscheidungswege. Die

Kombination SB-Fachmärkte und Family Offices passe sehr gut. Sie biete im Ergebnis eine

echte win-win-Situation.

Boomtown City West –

Nun wird das zweite Hochhausprojekt Realität –

nach 20 Jahren

Karin Krentz

Heute ist ein schöner Tag – der das sagte ist kein geringerer als Professor Christoph

Langhof, Architekt des Hochhaus-Projekts Upper West, ehemals Atlas-Tower, bei der Ver-

kündung des nun endlichen Baustarts. Langhof weiß, wovon er spricht, denn nun hat das

fast 20 Jahre andauernde Gezerre und Gerangel um die Immobilie in Berlins wirklich exqui-

sitester 1A-Lage ein Ende, mehr Lage geht nicht.

Die Lage am Breitscheidplatz ist

wirklich exzellent – gemeinsam mit dem

117 m hohen Tower Zoofenster von Archi-

tekt Christoph Mäckler, der das First-

Class-Hotel von Hilton Worldwide Wal-

dorf Astoria beherbergt, bietet der 118 m

hohe Tower Upper West sozusagen vom

Osten her das städtebauliche Entrée in

die City West. Vollendet wird das En-

semble durch die Hochhausscheibe von

Stararchitekt Helmut Jahn, das neue

Kranzlereck, dem ersten neuen Ge-

schäftsneubau am Kurfürstendamm nach

der Wende 1990.

Der Abriss des angejahrten Schimmelpfenghauses ist in vollem Gange. Der Bau-

start des aus dem 118 m hohen Turm und dem 37 m hohen Riegelgebäude bestehenden

Ensembles ist für Frühjahr 2013 vorgesehen. Voraussichtliche Fertigstellung soll 2016 sein.

Bauausführendes Unternehmen ist die Ed. Züblin AG. Strabag Real Estate hatte das

3.400 qm große Grundstück im September 2001 erworben und investiert 250 Mio. Euro.

Die Hotelgesellschaft Motel One mietet die ersten 18 Etagen des Hochhauses und

plant am Standort mit 582 Zimmern ihr bislang größtes Hotel zu eröffnen. Mit dem Hotel-

mietvertrag über 25 Jahre ist bereits jetzt ein Vorvermietungsstand von über 40% erreicht.

Die darüber liegenden 14 Geschosse im Turm sowie die oberen sechs der acht Etagen im

Riegelgebäude sind als Büroflächen vorgesehen. Dieter Müller, CEO Motel One Group, ist

sehr glücklich mit dem Standort. „Hotels dieser Größenordnung brauchen einen solchen

exquisiten Standort“, sagt er und vergleicht die Lage mit dem Trafalgar Square in London

und den Champs Elysée in Paris, zumal Berlin hinsichtlich der Tourismuszahlen europaweit

auf Platz drei hinter London und Paris im Jahr 2011 vorrücken konnte. ►

EBZ-News

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24

Quelle. Strabag

Page 25: Der Immobilienbrief Nr. 284

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Nach dem erneuten Rückschlag 2011 im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise stehen die Zeichen für das Vertriebsjahr 2012 wieder auf Schadensbegrenzung. Die zentralen Marktstatistiken von Feri EuroRating Services AG sowie vom VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. weisen erhebliche Unterschiede in den Zahlenerhebungen

auf. Der BeteiligungsKompass zeigt die Feinheiten der unterschiedlichen Ergebnisse auf und interpretiert dabei den Wahrheitsgehalt der daraus abgeleiteten Trends.

Daneben erfassen Marktinsider Trends und geben Ausblicke auf das Jahr 2012. Ein umfangreiches Adresswerk sowie eine Auflistung der im Jahr 2011 platzierten BaFin gestatteten Fonds runden den BeteiligungsKompass ab.

Das Jahrbuch kann im Buchhandel, bei Amazon.de oder direkt über die epk media GmbH & Co. KG formlos per E-Mail ([email protected]) oder mit beiliegendem Bestellformular per Post bzw. Fax zum Preis von 59,80 Euro bestellt werden.

Der Autor

Edmund Pelikan, Geschäftsführer der Landshuter Unternehmensberatung epk media GmbH &

Co. KG, ist Herausgeber des Fachmagazins BeteiligungsReport und des Investmentbriefs „anders

investieren“.

Als Wirtschaftspublizist, Autor, Referent und Interviewpartner äußert sich Edmund Pelikan regel-

mäßig in verschiedenen Medien. In Anhörungen des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag

wurde er als Sachverständiger berufen. Ferner ist er Autor bundesweiter DIHK-Lehrskripten und ist

Gründer des Branchen-Business-Clubs „Deutsches BeteiligungsForum“.

Das seit Jahren bekannte und tagaktuelle Newsportal www.beteiligungsreport.de mit Nachrichten

rund um geschlossene Fonds wurde inzwischen um das Marktforschungsportal www.beteiligungs-

barometer.de erweitert. 2011 kam die App „epk kiosk“ im iTunes-Store hinzu, die kostenfrei zum

Download bereitsteht.

Zum Inhalt

Wie jedes Jahr werden im Februar und März die aktuellen Statistiken zum Beteiligungsmarkt ver-

öffentlicht. Im Jahr 2012 waren es die zwei zentralen Marktstudien von Feri EuroRating Services

AG und vom VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. Der BeteiligungsKompass zeigt die Feinheiten

bei den doch erheblichen Unterschieden in der Zahlenerhebung auf und interpretiert dabei den

Wahrheitsgehalt der daraus abgeleiteten Trends.

Neben dem Gesamtmarkt gibt Edmund Pelikan neben anderen Marktinsidern Trends und Ausblicke

für das Jahr 2012. Dazu gehören auch ein umfangreiches Adresswerk sowie Listen der im Jahr 2011

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Ergänzt wird die Marktschau mit wichtigen Informationen in Form von Grafiken, Bildern und Bei-

spielen der dazugehörigen Basismärkte. Ein Muss für jeden, der im Beteiligungsmarkt engagiert ist!

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Page 26: Der Immobilienbrief Nr. 284

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Page 27: Der Immobilienbrief Nr. 284

Baufertigstellungen nahezu kontinuierlich rückläufig.

Seitdem ging es jedoch leicht nach oben.

Die Zahl der zum Bau frei gegebenen Wohnungen

stieg 2011 im Vorjahresvergleich um immerhin 20,8%. Die

fertig gestellten Wohnungen legten um 28,6% zu. Aller-

dings war nach Aussage des IVD-Instituts von Prof. Dr.

Stephan Kippes die Basis sehr gering. Bezogen auf einen

Indexwert von 100 im Jahr 1993 sanken die Baufertigstel-

lungen im Minimum 2009 auf annähernd ein Drittel. Trotz

der kräftigen Steigerungen liegt die Zahl der Baugenehmi-

gungen von 1993 zu 2011 um -58,4% auseinander. Bei

den Baufertigstellungen gab es einen Rückgang von -

55,1%. Die Miete für eine Bestandswohnung mit gutem

Wohnwert von 70 qm ab Baujahr 1950 legte im 20-Jahres-

Vergleich nur um knapp 16% zu. Von 1993 bis 1999 der

Mietpreisindex von rechnerisch 100 auf 86. In den letzten

12 Jahren ergab sich dann der Anstieg von 86 auf 116.

Laut IVD-Institut nimmt insbesondere in Ballungsräumen

der Bedarf an Wohnraum aufgrund kontinuierlich steigen-

der Einwohner und Haushaltszahlen zu. Die Neuflächen-

produktion bleibt weiter unter dem Niveau, das für den

tatsächlichen Wohnraumbedarf notwendig wäre. Damit

bleibt der Trend zu steigenden Mieten bestehen. (WR)

Britischer Wohnungsmarkt vor

Konsolidierungspause

Differenz zwischen London und Rest-UK

war nie größer

Laut aktuellem UK-Wohnungsmarktbericht von Savills

war der Unterschied zwischen dem, was im Londoner

Spitzensegment passierte und den Spitzenmärkten

außerhalb Londons, nie größer. Die schwache Kon-

junkturbelebung drückt anhaltend auf die Stimmung in

den regionalen Spitzenmärkten. Lediglich die wichtigs-

ten Pendler-Hotspots bilden seit kurzem eine Ausnah-

me. Außerhalb dieser Hotspots werden die Preise in

2013 wohl nicht steigen.

Seit der Talsohle im 1. Quartal 2009 stiegen die

Preise im Londoner Spitzensegment um sage und schrei-

be 53%. Das absolute Topsegment oberhalb der 15 Mio.

Pfund Grenze verzeichnete sogar einen Anstieg um

58,4%. Hier pushte internationales Kapital die Preise. Seit

2007 sind geschätzte 19,5 Mrd. Pfund neu in den Londo-

ner Wohnimmobilienmarkt geflossen. Als Weltmetropole

bleibt die britische Hauptstadt weiter bedeutendes Investiti-

onsziel. Entsprechend geht Savills davon aus, dass das

Spitzensegment von Central London mit einem Preisan-

stieg von insgesamt 26% bis Ende 2017 mittelfristig alle

anderen Marktsegmente hinter sich lassen wird. Die abso-

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27

Im 33. Oberge-

schoss ist eine Skybar ge-

plant. Im Riegelgebäude am

Kurfürstendamm stehen

5.500 qm für Einzelhandel in

Erdgeschoss, erstem Unter-

geschoss und erstem Ober-

geschoss zur Verfügung. Von

insgesamt 53.000 qm Ge-

samtfläche entfallen rund

25.500 qm auf Büros und

21.000 qm auf das Hotel. Mit rund 1.000 qm pro Etage im

Turm und rund 1.200 qm pro Etage im Riegelgebäude bie-

tet das Upper West Gestaltungsmöglichkeiten für große,

zusammenhängende Büroflächen. Nicht völlig ausschlie-

ßen will Strabag-Geschäftsführer Thomas Hohwieler,

dass es auch Mietwohnungen in dem Tower geben könnte,

eventuell.

Experten sehen einen neuen Trend zu Hochhäu-

sern in Berlin, der auch die unverwirklichten Projekte am

Alexanderplatz in Mitte (Hines, Degewo) vorantreiben kön-

ne. Endlich besitze ein Investor „Kraft und Mut“, lobte Archi-

tekt Langhof, der ganz andere Zeiten erlebt hat: Anfangs

habe er mit seiner Hochhaus-Idee „fast einen Spießruten-

lauf“ durchgemacht, „alle waren gegen uns“. Das hat nun

ein gutes Ende. Und Hohwieler verspricht. Die netzartige

Fassade wird so hell und freundlich bleiben wie auf dem

Rendering zu sehen. Auch da gibt es in Berlin andere Er-

fahrungen, z. B. das Hochhaus an der Friedrichstraße

(Investor Harm Müller-Spreer) in der City mit seinem ab-

stoßenden schmuddeligen Äußeren.

Unzureichende Bautätigkeit führt in

Bayern zu Wohnungsengpässen

Trendwende bei Baufertigstellungen

seit 2009

Die Bautätigkeit in Bayern war von 1993 bis zu ihrem

Tiefstand 2008 bei Baugenehmigungen bzw. 2009 bei

Quelle: Strabag

Page 28: Der Immobilienbrief Nr. 284

luten Topimmobilien dürften ebenso wie individuelle Neubauprojekte noch oberhalb der Stei-

gungsraten liegen.

Im 5-Jahres-Zeitraum lag der Preisanstieg im inneren Pendlereinzugsbereich bei

21% und im äußeren Einzugsgebiet bei 19%. Die regionalen Spitzenmärkte weiter außerhalb

werden wohl erst 2014 nach Meinung von Savills wieder Wachstum verzeichnen können. Je

weiter sie von London entfernt sind, desto geringer wird der Preisanstieg ausfallen. Allerdings

hängen die gesamten Entwicklungen von der Londoner Entwicklung ab. Das Londoner Spit-

zensegment ist ein eigenkapitalgeprägter Markt. Er ist durch regelmäßige kurzzeitige Anpas-

sungen gekennzeichnet, sobald die Preise ausgereizt sind. Nach der starken Wachstumspha-

se der vergangenen Jahre dürfte dies lt. Savills im kommenden Jahr der Fall sein. Eine höhe-

re Besteuerung mit höherer Grunderwerbssteuer, das starke Pfund Sterling und die schwä-

cheren Aussichten der Weltkonjunktur dürften Impulse für eine Abschwächung geben. Insge-

samt bleiben jedoch die Rahmenbedingungen im Londoner Spitzensegment solide. Savills

rechnet entsprechend ab 2014 wieder mit Preisanstiegen. (WR)

Gesundheitswirtschaft mit weiterem Aufwärtspotenzial

DB Research sieht verlässliches Wachstum

Die Umsätze der Gesundheitswirtschaft nahmen in den vergangenen Jahren mit durch-

schnittlich 3% p.a. zu. Das liegt deutlich über dem Durchschnitt des BIP-Wachstums

von nominal 1,9%. Dabei blieb die Entwicklung relativ stabil. Die Ausgaben der priva-

ten Krankenversicherungen und der privaten Haushalte legten von 2000 bis 2010 im

Durchschnitt um 4,3% bzw. 4,5% p.a. zu. Die gesetzliche Krankenversicherung blieb

demgegenüber mit 2,9% zurück. Mittelfristig erwartet die DB Research ein jährliches

Wachstum des deutschen Gesundheitsmarktes um 3,5%.

Für dieses überproportional hohe Wachstum sprechen nach Ansicht von DB Re-

search die steigende Anzahl älterer Bürger, die großen Potenziale des medizinisch-

technischen Fortschritts und weiter steigende Einkommen. Hierbei seien aufstrebende peri-

phere Bereiche wie Fitness oder Wellness noch nicht einmal einbezogen. In zahlreichen Be-

reichen der Gesundheitswirtschaft sei ein ausgeprägter Strukturwandel zu spüren. Anhalten-

der Kostendruck führe zu weiteren Schließungen von Krankenhäusern in öffentlicher Hand

und fortgesetzter Privatisierung. Der demografische Wandel werde die Krankenhäuser vor

erhebliche Herausforderungen stellen. Die Öffnung der Grenzen zwischen ambulantem und

stationärem Bereich präge die Gesundheitswirtschaft nachhaltig. In diesem Kontext sei auch

die zunehmende Bedeutung der medizinischen Versorgungszentren zu sehen, die sowohl

von Ärzten als auch von Krankenhäusern gegründet werden. Effizienzsteigerung sei wichti-

ges Motiv für den Aufbau dieser Zentren.

In Deutschland sei die Branche ein besonderes Schwergewicht. Kein anderer Wirt-

schaftszweig biete hier so viele Arbeitsplätze. Nur wenige andere Sektoren erzielten höhere

Umsätze. Mit 4,83 Mio. Beschäftigten (2010) ist lt. Statistischem Bundesamt die Gesund-

heitswirtschaft wichtigster Beschäftigungszweig in Deutschland. Größter Arbeitgeber der

Branche sind Krankenhäuser mit 1,12 Mio. Beschäftigen. Mehr als eine Viertel Million Firmen

und Betriebe der Branche erwirtschafteten 287 Mrd. Euro (zum Vergleich Kfz-Hersteller

348 Mrd. Euro, davon jedoch nur 118 Mrd. Euro im Inland). Der Umsatz der Gesundheits-

wirtschaft entspricht 11,6% des BIP. Deutschland liegt damit an 4. Stelle nach den

USA (17,6%), den Niederlanden (12%) und Frankreich (11,6%). Ungeachtet des verstärkten

Engagements der privaten Akteure fließen in Deutschland nach wie vor mehr als drei Viertel

der Gesundheitsausgaben durch staatliche Hände. 80% davon tragen die gesetzlichen

Krankenversicherungen. ►

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 28

Frankfurt: Die Aberdeen

Immobilien Kapitalanlage-

gesellschaft mbH gibt be-

kannt, dass sie die Verwal-

tung des offenen Immobilien-

fonds Degi German Busi-

ness zum 20. November

2015 gekündigt hat und den

Fonds in die geordnete Auflö-

sung überführt. Der Fonds

war am 1. Dezember 2006

erfolgreich als offener Immo-

bilienfonds für institutionelle

Investoren – Versicherungen

und Altersversorger, aber

auch Stiftungen, Family Of-

fices, Dachfonds und Vermö-

gensverwalter – aufgelegt

worden, die auf ein gut diver-

sifiziertes deutsches Portfolio

setzten. Die geordnete Auflö-

sung stellt die Gleichbehand-

lung aller Anleger unabhän-

gig vom investierten Volumen

sicher.

Das Fondsportfolio umfasst

derzeit noch 17 Objekte, das

Nettofondsvermögen liegt

bei 219 Mio. Euro und die

Liquiditätsquote beträgt rund

8%. Aus dem Portfolio wur-

den seit Beginn der Rücknah-

meaussetzung bereits die

Immobilien in Potsdam,

Bonn, Mannheim und Speyer

verkauft. Die Verkaufsverträ-

ge über zwei weitere Objekte

im Verkehrswert von zusam-

men rund 49 Mio. Euro sind

unterzeichnet. Auch der Ver-

marktungsprozess für andere

Objekte ist angelaufen. Die

bisherigen sehr intensiven

Anstrengungen des Fonds-

managements hinsichtlich

der Vermietung werden

unvermindert bis zum

Abschluss der Fonds-

auflösung fortgesetzt.

Fonds-News

Page 29: Der Immobilienbrief Nr. 284

Das deutsche Gesundheitssystem zählt in vielen

Bereichen zu den Besten der Welt. In Deutschland genießt

fast die gesamte Bevölkerung den Schutz einer Kranken-

versicherung. Rund 90.000 Arztpraxen bieten breite ambu-

lante Versorgung. Die Zahl kurativ tätiger Ärzte liegt bei

3,82 pro 1.000 Einwohner und damit deutlich über dem

Durchschnitt der Industrieländer von 3,14. Die Qualität der

Krankenhausversorgung gilt im internationalen Vergleich

als sehr hoch. Deutsche Patienten müssen in der Regel

nicht lange auf einen Arzttermin warten. Rund die Hälfte

der Patienten bekommt innerhalb von sieben Tagen einen

Termin bei einem Facharzt. Die Zeichen stehen weiterhin

auf Wachstum. Hier spielt auch das zunehmende Gesund-

heitsbewusstsein der Bürger eine Rolle. Hieraus lassen

sich auch Konsequenzen für die Entwicklung von Gesund-

heitsimmobilien ableiten. Parallel zur Privatisierung des

Gesundheitssektors nimmt die Notwendigkeit privater Fi-

nanzierungen von Gesundheitsimmobilien zu. (WR)

Neue Wohnungen braucht die Stadt

Gebaut wird in Frankfurts Innenstadt

und im Süden

Christina Winckler, Korrespondentin

„Der Immobilienbrief“ Frankfurt

Einen Wohnturm in der Innenstadt von Frankfurt plant

die Deutsche Telekom AG. Gemeinsam mit dem städti-

schen Planungsamt lobte sie einen städtebaulichen

Ideenwettbewerb aus, und zwar für ein Grundstück in

der Stiftstraße. Ebenfalls in der Innenstadt

(Tönngesgase/Holzgraben) fiel der Startschuss für das

Wohn- und Geschäftsprojekt „Green Forum“. Auf dem

Henninger-Areal im Süden der Mainmetropole entste-

hen auf neun Hektar bis zu 800 Wohnungen entstehen.

Ob der Siegerentwurf für den im Hochhausrah-

menprogramm vorgesehenen Wohnturm in der Innenstadt

tatsächlich gebaut wird, ist noch offen. Der Hochhausrah-

menplan schafft nämlich noch kein Baurecht. Es müssen

Bebauungspläne aufgestellt werden, Neben dem Hoch-

haus an der Stiftstraße gibt es weitere konkrete Planungen

für Wohntürme. Bereits im Bau befindet sich der zum Bü-

rohochhaus Taunusturm gehörende Wohnturm. Er soll

Ende 2013 fertig sein. Das Bauen oberhalb der Hochhaus-

grenze ist besonders aufwendig und daher um rund 30%

teurer als unterhalb. Deshalb rechnen Experten im Tau-

nusturm mit Quadratmetermieten deutlich über 20 Euro.

Mit weiteren Turm-Projekten wird im kommenden Jahr z.

B. im Europaviertel begonnen.

Bis 2014 soll das Green Forum für ein Investiti-

onsvolumen von 30 Mio. Euro bezugsfertig sein. In unmit-

telbarer Nachbarschaft zu Frankfurts Einkaufstraße Zeil

entstehen in drei Gebäuden neben Geschäften aus-

schließlich Mietwohnungen, 75 an der Zahl. 3.765 qm sind

für das Wohnen und 1.240 qm für Gewerbe geplant. 95

Stellplätze sind in einer Tiefgarage vorgesehen.

Mit der Bebauung des Henniger-Areals in Frank-

furt-Sachsenhausen soll im Januar 2013 begonnen wer-

den. Hier ist ein Stadtquartier mit bis zu 800 Miet- und

Eigentumswohnungen, einer Kindertagesstätte, Einzelhan-

dels- und Büroflächen konzipiert. Ein Architektenwettbe-

werb hatte schon im März 2012 einen Entwurf für den

Neubau des markanten Henninger Turms gekürt. Der frü-

here Getreidesilo wird abgerissen und an das bisherige

Aussehen angelehnt als Wohnturm wieder aufgebaut. Er

bietet Raum für 130 Eigentumswohnungen und ein Boar-

dinghaus. Für die übrigen Wohnungen läuft noch bis zum

30. November ein Architektenwettbewerb. Der zwischen-

zeitlich in Kraft getretene Bebauungsplan sichert den

Verbleib und den Betrieb der zur Radeberger Gruppe

gehörenden Bindung Brauerei. Das ermöglicht dem Unter-

nehmen, in den Standort Sachsenhausen zu investieren

und die rund 500 Arbeitsplätze zu sichern. Dieses Areal ist

eines der letzten großen Wohnflächen im Frankfurter Sü-

den. Hier sollen einmal bis zu 2.000 Menschen leben.

Bunt gemischt, grün, autoarm und

familienfreundlich

Großwohnprojekt Othmarscher Höfe

in Hamburg

Sabine Richter

Der Hamburger Wohnungsmarkt ist hochgradig ange-

spannt. Nach Schätzungen der SPD besteht ein aufge-

stauten Fehlbedarf von 30.000 Wohnungen. Entlastung

bringt das neue innerstädtische Wohnquartier Othmar-

scher Höfe mit 1000 geplanten Einheiten, die von ver-

schiedenen Investoren errichtet werden. Darunter ist auch

eine Baugenossenschaft. Das Projekt ist aber nicht nur

aufgrund seiner Dimensionen erwähnenswert. Auf dem 5,6

ha großen Areal einer ehemaligen Margarinefabrik hat die

Stadt 15 Jahre lang vergeblich versucht, einen Gewerbe-

park einzurichten. Nun wird hier mit dem Quartier

„Othmarscher Höfe“ der Forderung Wohnen statt Gewerbe

entsprochen.

Das Viertel in relativ zentraler Lage grenzt direkt an

das begehrte In-Viertel Ottensen, ein früher eher schmud-

deliger Stadtteil mit vielen Altbauten, der in den vergange-

nen Jahren zu einem Musterbeispiel für Gentrifizie-

rungsprozesse wurde.

Mix aus verschiedenen Wohnformen

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 29

Page 30: Der Immobilienbrief Nr. 284

werden es so bauen, dass wir es in vier oder fünf Jahrzehnten

ohne großen Aufwand den dann geltenden Wohnvorstellungen

anpassen können.“ Nebenan errichtet Behrendt-Wohnungsbau

ein Gebäude mit rund 330 Miet- und Eigentumswohnungen mit

zwei bis fünf Zimmern. Einige der 65 bis 126 qm großen Ein-

heiten werden barrierefrei mit extrabreiten Türen sein. Mehrfa-

milienhäuser mit einem Mix aus Miet- und Eigentumswohnun-

gen bauen auch die Bauherren NCC und Richard Ditting

(Schenk + Waiblinger Architekten). 87 Ein- bis Vierzimmer-

Wohnungen zur Miete sollen bis Ende 2012 bezugsfertig sein,

74 Eigentumswohnungen mit zwei bis vier Zimmern bis Mitte

2014. Die Quadratmeterpreise bewegen sich zwischen 3745

und 3959 Euro. Die Firma Ditting will ihre an die Bayerische

Versorgungskammer verkauften 98 kleinen und großen Miet-

wohnungen mit überwiegend offenen Grundrissen bis Anfang

2014 fertig gestellt haben. In den Kiebitzgärten wird es 67

Zwei- bis Fünf-Zimmer-Eigentumswohnungen geben, darunter

auch Maisonette-Wohnungen. Mit der Vermarktung wird noch

dieses Jahr begonnen.

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 30

Weitere Besonderheiten der Othmarscher Höfe

sind der Mix aus frei finanzierten und öffentlichen geförder-

ten Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen. Grün,

bunt und kinderfreundlich soll das Viertel werden, Autos

werden ausgesperrt, einige der Bauten sind als Passivhäu-

ser geplant, viele Wohnungen sind barrierefrei und erfüllen

besondere Kriterien der Nachhaltigkeit, auch indem sie

ohne großen Aufwand künftigen Wohnvorstellungen ange-

passt werden können. Einige Investoren hoben hervor,

dass sie insbesondere auf kleinere Wohnungen setzten,

weil der Markt das inzwischen vermehrt fordere.

„Wir haben uns in einem städtebaulichen Vertrag

mit der Stadt zu einem Mix aus jeweils einem Drittel freifi-

nanziertem Mietwohnungsbau, öffentlich geförderten und

Eigentumswohnungen verpflichtet, sagt André Neumann,

Geschäftsführer der First Properties Company, die das

Areal gekauft und entwickelt hat. Hier werden alle Alters-

und Gesellschaftsgruppen zusammen wohnen, das grüne

Quartier soll so bunt wie das Leben werden.“

Das Auto bleibt unsichtbar

Das Viertel ist zwar nicht autofrei, sie verschwinden

aber in Tiefgaragen. Aufgrund der guten Anbindung an

den öffentlichen Nahverkehr wird erwartet, dass viele Be-

wohner für den Weg zur Arbeit ihr Auto in der Garage ste-

hen lassen werden.

100 öffentlich geförderte Mietwohnungen, geplant

von FPC, entstehen ab 2014 in einem Gebäuderiegel,

entworfen vom Hamburger Büro Schenk + Waiblinger Ar-

chitekten. Die Nahversorgung sichern ein Supermarkt, ein

Bäcker, eine Drogerie und eine Apotheke, die Flächen im

Erdgeschoss belegen. Auf Flächen für Ärzte wurden auf-

grund eines nahe gelegenen Krankenhauses verzichtet.

Kleinkinder müssen nicht mit dem Auto abgeliefert werden:

Im Nachbarkomplex des privaten Bauherrn WHM

(Heitmann-Montufar Architekten) mit 99 öffentlich geför-

derten Ein- bis Vierzimmerwohnungen (Miete: 5,90 Euro)

entsteht eine vom Roten Kreuz betriebene Kindertages-

stätte mit 80 Plätzen und großen Grünflächen. Mit Blick auf

die steigenden Nebenkosten ist das Gebäude als Passiv-

haus geplant. Im Dezember 2013 sollen die Wohnungen

bezugsfertig sein.

Ein schon länger bestehendes Kinocenter mit Park-

haus liegt nicht weit entfernt und dient auch als Lärmriegel

zur Autobahn A 7. Zudem plant hier die Meridian Spa

Gruppe seine sechste Hamburger Fitnessanlage.

Der Altonaer Spar- und Bauverein wird 43 frei

finanzierte Wohnungen für ihre Mitglieder bis Mai 2014

bauen. Das Gebäude (LRW Architekten) soll besondere

Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen, sagte altoba-Vorstand

Holger Kowalski bei der Vorstellung des Projektes. „Wir

Page 31: Der Immobilienbrief Nr. 284

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 284, 47. KW, 23.11.2012, Seite 31

Die Dornieden Generalbau GmbH mit Sitz in Mönchengladbach und Köln startet im

neuen Wohnviertel Park Linné in Köln-Braunsfeld mit dem dritten Baufeld. Das Projekt

Batido umfasst 11 Stadthäuser und 17 Eigen-

tumswohnungen mit ca. 3.660 qm Wohnfläche

und 44 Stellplätze in der Tiefgarage. Die Wohn-

einheiten auf dem 3.540 qm großen Grundstück

werden ab Mitte 2014 bezugsfertig sein. Der

Wohnungsmix in den 3 bis 3 1/2geschossigen

Wohnhäusern spannt sich von der 2-Raum-

Wohnung mit 55 qm bis zur Penthousewohnung

mit 163 qm. Die Wohnflächen der Stadthäuser

variieren zwischen 152 und 205 qm und vertei-

len sich auf bis zu vier Ebenen. Die Architektur

für das Gebäudeensemble hat Dornieden Generalbau zusammen mit dem Kölner Archi-

tekturbüro Fischer + Fischer entwickelt.

Insgesamt investiert Dornieden Generalbau in das neue Wohnquartier 150 Mio. Euro.

Bis 2016 sollen auf der 5,3 ha großen Teilfläche des ehemaligen Sidolgeländes ca. 400

Wohneinheiten mit ca. 49.550 qm Wohnfläche als Einfamilienhäuser und Etagenwoh-

nungen entstehen sowie 18.860 qm Büro- und Gewerbeflächen. 140 Wohnungen sind

bereits im Bau und verkauft. Das Wohnungsprojekt Cortés, das mit 88 Mietwohnungen

auf dem ersten Baufeld entsteht, befindet sich derzeit im Innenausbau. Das benachbar-

te Projekt Colón mit 52 Mietwohnungen ist im Sommer 2013 richtfertig. Markenzeichen

des Wohnviertels ist eine prächtige Parklandschaft. Die Grün- und Freiflächen summie-

ren sich auf 33.120 qm und machen 62% des Gesamtareals aus.

Das Arp Museum Bahnhof Rolands-

eck zeigt bis zum 24. März 2013 den

genialen Cartoonisten Peter Gay-

mann, der vor allem durch seine

„Paarprobleme“ und „Hühner“ einem

breiten Publikum bekannt ist. In der

Ausstellung widmet sich Gaymann

erstmals der Bildenden Kunst und

rückt mit unbestechlichem Blick die

Krisen der Kunstschaffenden sowie

die kleinen Katastrophen des Kunst-

betriebs in den Mittelpunkt seiner

Betrachtung. Dazu gibt es einen

kurzweiligen Band "Reif fürs Muse-

um", erschienen im Wienand Verlag

(14,80 Euro).

Kurz berichtet

Adfutura zieht um

Die Adfutura ist von Köln-Neuehrenfeld

nach Marienburg umgezogen und hat in der

Bonner Straße 484-486 ca. 230 qm Büroflä-

che gemietet. Das Gebäude - ein achtstöcki-

ger Bau mit rd. 7.000 qm Nutzfläche - hatte

das Immobilienberatungsunternehmen

kürzlich an den neuen Besitzer, die Stefan

Frey AG, vermittelt. Diese beauftragte die

Adfutura mit dem technischen und infra-

strukturellen Gebäudemanagement für die

gewerblich genutzte Immobilie.

Bonner Museumsmeile: Am "Brandtelf"

wird "What if" aufgestellt

An der Ecke Willy-Brandt-Allee/Heussallee,

inmitten des Bonner Bundesviertels auf der

anderen Straßenseite der Museumsmeile,

wurde das Bürogebäude „brandtelf“ fertig

gestellt. Fünf Künstler aus der Region wur-

den zu einem Wettbewerb „Kunst am Bau

brandtelf“ eingeladen. Eine Jury entschied

sich für den Bonner Künstler Christoph

Dahlhausen und seine Skulptur „What if?“,

die jetzt an die brandtelf-Mieter und zukünfti-

gen Eigentümer übergeben wurde.

Greif & Contzen: Stefan Altmann neuer

PR-Chef

Stefan Altmann, 38, verantwortet ab No-

vember das Ressort PR und Öffentlichkeits-

arbeit bei der Greif & Contzen Immobilien

GmbH in Köln. Der studier-

te Kommunikationsdesig-

ner und „Bachelor Profes-

sional of Advertising and

Communication Manage-

ment“ war zuvor als freibe-

ruflicher Projektleiter u. a. für die Unterneh-

menskommunikation Andreas Grosz und

hier insbesondere für das KAP Forum

(Netzwerk und Kommunikationsplattform für

Architektur, Technologie, Design) tätig.

Gewerbegebiet Ossendorf: „Uncle Sam“

kauft Gewerbefläche

Die Uncle Sam GmbH, Inhaber der weltweit

vertriebenen Marke „Uncle Sam“, erwirbt an

der Richard-Byrd-Straße im Gewerbegebiet

Ossendorf eine gut 2.200 qm große Gewer-

beliegenschaft. Auf dem Gelände befinden

sich eine rd. 800 qm große Halle sowie eine

520 qm große Bürofläche. Uncle Sam plant,

in der Halle einen Showroom zu errichten

sowie einen stationären Onlineshop.

Neues Wohnviertel "Park Linné" in Köln startet mit drittem Baufeld

Peter Gaymann im Bahnhof Rolandseck

Park Linné Köln Dornieden

Page 32: Der Immobilienbrief Nr. 284

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Aachener Grundvermögen (18), Aberdeen Asset Management (6,16,28), Adler (20), AfV (8),

Ahrenkiel Gruppe (13), aik (16), Allian Resl Estate (16), Antique Rivec (22), Artis GmbH

(16), aurelis Real Estate (10,14), Avon (21), B&L Gruppe (9), Bank Sarasin (15), Bauwens

Development (20), Bauwert Investment Group (21), Bayerische Versorgungskammer (30),

Belstaff (22), Berenberg Bank (14), Best Secret GmbH (21), Beteiligungsreport (25,26), BHF

Bank (14), BNPPRE (22), Bouwfonds (9), Bremer Landesbank (14), Brockhoff & Partner

(18), BulwienGesa AG (20,21), BVDE (8), C&A (9), C5 Group (6), Captiva Capital Manage-

ment (21), Catella Property (12), Catella Real Estate (3,15,16), CBRE (22), Centrum Bank

(14), Coin (18), Colliers Schauer & Schöll (18), Comfort (9,10,11), Cushman & Wakefield

(14,18), DB Research (28),Degewo (27), Degi (28), Deka (4), Deka Bank (17), dena

(6),Desigual (18), DIC Asset (8,9,10,13,16), DQS (24), Dr. Peters Group (2), DZ Privatbank

(15), Ebertz & Partner (7), EBZ Business School (20,24), Ed. Züblin (24), Elite Report

(14,15), Etihad Airways (14), F&C Reit Asset Management GmbH & Co.KG (21), Fairvesta

(5), Feldhoff-Gruppe (6),Feri (6), First Properties (30), Fondshaus Hamburg (12,13,14), fo-

talia.com (2), Fürst Fugger Privatbank (14), Garbe (11), GdW (6), GermanInvest Property

Advisors (21), Global E&C Solutions (18), Globe Trade Centre (16), GSW Immobilien (15),

H&M (18), Hamburger Sparkasse (14), Handelsblatt (15), Hansainvest Hanseatische Invest-

ment (21), HDE (12), Heitmann-Montufar Architekte(30), HIH (9), Hill Green GmbH (6), Hil-

ton (24), Hines Immobilien (18,27), Hochtief (13,14), iddiw (6), Immobilien Manager (22),

ImmobilienScout 24 (6,8), Inditex (18), Invesco Real Estate (18), IVD (27),J. Lindberg (22),

JD Sports (22), Jones Lang LaSalle (5,6,21), k-mi (8), Kölbl Kruse (16), Lander Urquijo (22),

LBBW Immobilien (18), Loiza (22), LRW Architekten (30), Marc Jacobs (22), Maxie Reith-

mayer Immobilien GmbH (6), Motel One (24), Nai apollo (6), NCC (30), Nike (18), Nordsee

(18), Pandora (18), Paule Ka (22), PDI (18), Petra Reuther (9), Peuterey (22), Phoenix De-

velopment GmbH (18), Pictet & Cie. (14,15), Polares Real Estate (12), Primark (22), Proxi-

mus Real Estate AG (21), PWC (18), Radeberger Gruppe (29), Real I.S. (12), Rent4Event

GmbH (21), Rewe (16), RICS (6), Roswag Architekten (16), Round Hill Capital (18), RWE

(16,17), RWI (6), s.Oliver (9), Savills (16,18,27,28), Schenk + Waiblinger Architekten (30),

Schilling & Co. (15), Schoellerbank (14), SEB (14), Sonae Sierra (18), Stone Island (22),

Strabag Real Estate (24,27), TAG Immobilien (5,18,23), Tally Weijl (18),Targareal Consult-

ing GmbH (19), Tecklenburg GmbH (14), TLG Wohnen GmbH (23), Union Investment (12),

UNIQA Österreich Versicherungen AG (21), Valad Europe (18), VGF (2), VÖB (6), Votum

(8), Waldorf Astoria (24), Warburg-Henderson (9), Wergen & Partner (14), werk.um Ar-

chitekten (16), WGF AG (5), Wilhelm von Finck Deutsche Family Office AG (14), Wohnbau

Gießen GmbH (16), Zadig & Voltaire (22), ZBI Gruppe(15), ZIA (6), ZIAG Immobilien (18).

Aengevelt, Max (23,24); Denk, Michael (16); Elgeti, Rolf (5); Gehling, Anselm (2); Groom,

Andrew M. (5); Günther, Hermann-L. (15); Hessel, Katja (14); Hohwieler, Thomas (27); Höl-

ler, Ulrich (8); Illigmann, Klaus (16); Jahn, Helmut (24); Kämpf, Klaus (15); Kipar, Dr. Andre-

as (16); Kippes, Prof. Dr. Stephan (27); Klingler, Fabian (5); Kneip, Dr. Andreas (15); Koitz,

Dr. Carsten (24); Kowalski, Holger (30); Kunath, Angelika (12,13,14); Langhof, Prof. Chris-

toph (24); Leuchtmann, Klaus (24); Lino, Raffaele (5); Mäckler, Christoph (24); Monti, Mario

(17); Müller, Dieter (24); Müller-Spreer, Harm (27); Neumann, André (30), Romba, Eric (2);

Rühlemann, Martin (5); Salamon, Jürgen (2); Schalk, Manfred H. (10); Schmitt, Dr. Hubert-

Ralph (15); Schonder, Ralph (5); Steindl, Franz (5); Stilke, Mark (8); Terium, Peter (16); Zel-

ler, Tom (5).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)

stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Tho-mas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert,

Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.),

Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bulwien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.).

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hoch-schule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Thomas Kinateder (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz), Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 53 207

Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.

Impressum

NR. 284 I 47. KW I 23.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 32

Page 33: Der Immobilienbrief Nr. 284

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47. KW, 23.11.12, Seite 1

Inhaltsverzeichnis

Von Dr. Gudrun Escher

Wenn die türkische Regierung Großprojekte ankündigt, darf man davon ausgehen, dass sie sie

auch realisiert. Das kann z.B. bezogen auf Istanbul positive Aspekte haben wie bei „Marmaray“,

der Untertunnelung des Bosporus für eine Eisenbahnverbindung zwischen dem Endbahnhof des

Orientexpress Sirkeci auf europäischer Seite und Haydarpaşa, dem Bahnhof auf asiatischer Sei-

te, der einst für die Bagdadbahn gebaut worden ist. Der Tunnelbau ist abgeschlossen, jetzt wer-

den die Gleise gelegt. Dieser Tunnel ist der Einstieg in die Stärkung der asiatischen Stadtteile

zur Entlastung der europäischen von Verkehr und Bebauungsdichte. So entsteht weiter südlich

in Richtung auf den zweiten Istanbuler Flughafen Sabiha ein neues Finanzzentrum für 2,5 Mio.

qm Bürofläche. Ohne Hochhaustürme, wie sie bisher nur Levent und Maslak auf der europäi-

schen Seite überragen, wird man auch dort nicht auskommen. Bedenkliche Aspekte gewinnt

diese Art der affirmatorischen Stadtentwicklungspolitik, wenn für die geplante dritte Bosporusbrü-

cke in Naturschutzgebiete eingegriffen wird, die für Klima und Wasserversorgung der Metropo-

lenregion, die ohnehin erheblich durch Smog belastet ist, hohe Bedeutung haben. Zudem ist zu

erwarten, dass sich um die Brückenköpfe herum wie bei den zwei bestehenden Autobahnbrü-

cken neue kommerzielle Agglomerationen bilden werden. Dafür Baugenehmigung zu bekom-

men, ist für Einheimische meist kein großes Problem, wenn bei den üblichen Versteigerungen

von Grund und Boden in öffentlichem Besitz ausreichend Geld in den Staatshaushalt gespült

wird und man z.B. bereit ist, im Ausgleich Schulen oder Kindergärten zu bauen. Auch hapert es

immer wieder bei der Koordination von Maßnahmen. So war noch während des o.g. Tunnelbaus

völlig unklar, wie eigentlich die Anschlusspunkte an Land gestaltet werden sollten. Erst im April

diesen Jahres wurde der Architekturwettbewerb für Yenikapi Transfer Point, den Bahnhof auf

europäischer Seite mit Archäologischem Park für die dort erfolgten Ausgrabungen entschieden,

Gewinner ist das niederländische Büro Mecanoo. Damit ist aber noch keine Bauentscheidung

getroffen, mit einem längeren Provisorium ist zu rechnen. Oder es werden Umbaupläne an dem

innerstädtischen Verkehrsknotenpunkt des Taksim-Platzes am oberen Ende der Einkaufsstraße

Istiklal laut. Zunächst hieß es, sie seien nicht genehmigt worden und dann plötzlich von einem

Tag auf den anderen werden Bauzäune aufgerichtet ohne auch nur die Anwohner zu informie-

ren. Seither herrscht Verkehrschaos und keiner weiß für wie lange. An anderer Stelle haben Pro-

teste Wirkung gezeigt: Das Atatürk Kulturzentrum am Taksim, erstes modernes Konzert- und

47. KW/23. November 2012

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ISSN 1860-6369

Editorial 1

Shoppen in Anatolien 2

Ein– u. Aussichten von einem ausländischen In-sider

5

Türkei - Ein neuer Markt am Horizont

7

Impressum 8

Ihr direkter Weg zu uns!

Türkei Special

Nachrichten aus einem widersprüchlichen Land

Quelle: fotalia.com

Page 36: Der Immobilienbrief Nr. 284

47. KW, 23.11.12, Seite 2

Ausstellungsgebäude der Stadt aus den 1970er Jahren, sollte abgerissen werden. Jetzt wird

umgebaut und renoviert unter Beteiligung des Sohnes des damaligen Architekten Tabanlioglǔ

und finanziert durch privates Sponsoring einer der vermögendsten Familien des Landes. Dass

Kultur privat finanziert wird, ist die Regel. Alle Museen und Galerien für moderne und zeitge-

nössische Kunst sind private Institutionen oder durch Stiftungen getragen. Selbst die neue

Konzerthalle für Großveranstaltungen mit 2.700 Plätzen in dem im Bau befindlichen Zorlu Cen-

ter wird privat bezahlt. Dank solchen Engagements wächst das Interesse an zeitgenössischer

Kultur. Die Kunstbiennalen, die sich inzwischen zu internationalen Großveranstaltungen ge-

mausert haben, wurden in diesem Jahr erstmals durch eine Design-Biennale ergänzt, die den

Fokus in weiten Teilen auf die Architektur und Stadtentwicklung legt unter dem Motto

„unperfect“ – sehr treffend, denn einerseits lebt diese vielschichtige Stadtgesellschaft täglich

mit dem Unfertigen, aber die Visionen, wie sie vor allem durch die großen Immobilienprojekte

vorgeführt werden, gaukeln eine perfekte Welt vor. In die Realität der Stadt Istanbul übertragen

wird dann so etwas daraus wie das Viertel Talarbaşi, dessen Bevölkerung und dessen zwar

herunter gekommene, aber z.T. historisch wertvolle Bausubstanz schickem und entsprechend

teurem Pseudohistorismus weichen muss. Rechtfertigung u.a. die hohe Erdbebengefährdung.

Shoppen in Anatolien

Philipp von Wilmowsky,

geschäftsführender Gesellschafter von Prime Development

Kaum ein Land in Europa wandelt sich derzeit so schnell wie die Türkei. Das Land am Bospo-

rus setzt mit seinem hohen Wirtschaftswachstum, den gesunden Staatsfinanzen und einer

starken Konsumnachfrage neue Impulse. Deshalb steht die Türkei seit Jahren im Fokus inter-

nationaler Immobilienanleger.

Die türkische Volkswirtschaft hat bisher ihre Wirtschaftskraft alle sieben bis neun Jahre

verdoppelt. Gegenwärtig belegt das türkische Bruttosozialprodukt gemeinsam mit Holland be-

reits Platz 6 in Europa und weltweit Platz 17. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs zwischen

2001 und 2011 im Schnitt um nominal 11,6% p.a. (Quelle: IMF). Für das Jahr 2012 wird ein

Wachstum von 4% - 5% prognostiziert.

Gesunde Volkswirtschaft

Anders als in vielen westlichen und asiatischen Ländern lag die Staatsverschuldung der

Türkei in 2011 gerade einmal bei rund 40 Prozent des BIP und damit weit entfernt von den

über 80% Prozent Verschuldung in Deutschland oder gar der Situation in Griechenland und

Italien. Auch die Arbeitslosenzahl für 2011 ist laut dem türkischen Amt für Statistik (Turkstat)

mit 8,8%, nach 11,3% im Jahr 2010, auf einem positiven Weg. Seit 2001 ist die Inflation durch

eine effektive Geldpolitik der türkischen Notenbank erfolgreich von jährlich über 50% auf unter

8% gesunken. Das Länderrisiko wird von führenden Ratingagenturen derzeit mit BB bis BB+

geführt und liegt damit nur eine Stufe unter “Investmentgrade”. Der Bankensektor, von der Kri-

se 2008/2009 kaum betroffen, ist hochliquide und erwirtschaftete selbst in der Finanzkrise Ge-

winne im zweistelligen Milliardenbereich.

Türkei hat bereits 12 Millionenstädte

Mit derzeit rund 75 Mio. Einwohnern stellt die Türkei Europas zweitgrößte Bevölkerung

nach Deutschland. Bei einer Wachstumsrate von jährlich rund 1% wird die Türkei bereits bis

2020 Deutschland als bevölkerungsreichstes Land Europas mit 81 Mio. Einwohnern ablösen.

Dabei konzentriert sich das Wachstum insbesondere auf die Städte. So haben bereits 12 Städ-

te der Türkei mehr als 1 Mio. Einwohner.

Um die derzeit 70%-ige Ab-

hängigkeit von Energieimpor-

ten zu reduzieren, will die Tür-

kei den Ausbau erneuerbarer

Energien forcieren. Dazu fand

eine Delegationsreise türki-

scher Entscheidungsträger

zum Thema Wind- und Bio-

energie auf der Messe Stutt-

gart statt, gefördert im Rah-

men der Exportinitiative Er-

neuerbare Energien aus

Haushaltsmitteln des Bundes-

ministeriums für Wirtschaft

und Technologie. Die türki-

sche Seite ist stark an deut-

scher Technologie interessiert

und plant 750 Windparks und

zahlreiche Bioenergieanlagen.

Nach Angaben der staatlichen

Statistik TurkStat sank der

Vertrauensindex in den Berei-

chen Dienstleistungen, Einzel-

handel und Bauen von August

bis September 2012 leicht

zwischen 0,2 und 2,8 , liege

aber immer noch im optimisti-

schen Bereich über 100 Punk-

ten. Ausschlaggebend seien

die Erwartung sinkender

Nachfrage und sinkender Be-

schäftigungszahlen in den

nächsten drei Monaten.

Türkei - Spezialnachrichten aus einem wider-sprüchlichen Land

Türkei Special

Page 37: Der Immobilienbrief Nr. 284

47. KW, 23.11.12, Seite 3

Bevölkerung ist jung und konsumhungrig

Das Durchschnittsalter liegt in der Türkei bei 28,5 Jahren. Mit einer derart gesunden

Bevölkerungspyramide und einem kaum zu stillenden Konsumhunger ist die gesamte Türkei

das führende Expansionsland für den gut entwickelten Einzelhandel in Europa. Diese starke

Konsumnachfrage trifft aber lediglich auf Kleinstflächen in den Innenstädten der Türkei, die für

einen modernen Einzelhandel mit gutem Ladenbau sowie einem breiten und tiefen Sortiment

nicht geeignet sind. Ausreichend große Flächen bieten Shopping Center, deren Mietermix

langfristig „atmet“ und sich den jeweils aktuellen Entwicklungen des Einzelhandels anpasst.

Kaufkraft steigt und steigt

Die für Einzelhandelsausgaben relevante Kaufkraft stieg von ca. 800 Euro pro Kopf im

Jahr 2001 auf über 2.062 Euro pro Kopf im Jahr 2011 – Tendenz weiter steigend. Umsätze der

Einzelhändler in Shopping Centern steigen nach wie vor ungebremst. Über umsatzgekoppelte

Mieten profitiert ein Investor in Shopping Centern von diesem Wachstum – zusätzlich zur Min-

destmiete.

Einzelhandel hat weiterhin Aufholbedarf

Derzeit besteht der Markt aus 294 Shopping Centern mit Mietflächen über 15.000 qm.

Alleine fast 150 dieser Shopping Center befinden sich in den drei größten Städten Istanbul,

Ankara und Izmir. Ein Kritikpunkt bezieht sich auf die Bestandsimmobilien: Die meisten sind für

einen institutionellen Investor nicht tauglich, da zu viele Mängel wie beispielsweise Mängel in

den Mietverträgen, die Überschreitung von Baurechtsvorgaben oder ungeregelte Eigentums-

strukturen bestehen. Auch die Flächengestaltung genügt nicht internationalen Anforderungen.

Für auf internationalem Niveau geplante neue Shopping Center existieren hingegen erhebliche

Marktchancen. Denn im Schnitt gibt es in der Türkei 94 qm Einzelhandelsmietfläche pro 1.000

Einwohner, während der EU Durchschnitt bei 170 qm liegt.

Nach dem im September pub-

lizierten Global Competitive-

ness Report 2012-2013 stieg

die Wettbewerbsfähigkeit der

Türkei um 16 Punkte auf

Rang 43 von 144 beobachte-

ten Volkswirtschaften. Dabei

habe es in allen Einzelaspek-

ten Verbesserungen gegeben,

Defizite bestünden aber im-

mer noch hinsichtlich der

Steuergesetzte, dem Zugang

zu Finanzierungen, ineffizien-

ter Bürokratie, Währungsregu-

lierungen, restriktiver Arbeits-

genehmigungen, nicht ausrei-

chender Innovationskraft und

der Inflation.

Türkei-Nachrichten Türkei Special

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Page 38: Der Immobilienbrief Nr. 284

47. KW, 23.11.12, Seite 4

Attraktives Umfeld für Immobilieninvestoren

Mietverträge haben eine Laufzeit von 5 oder 10 Jahren und können in Euro oder US-

Dollar abgeschlossen und indexiert werden. Für die Türkei erwarten Experten als einziges

Land in Europa in den kommenden Jahren stark steigende Einzelhandelsumsätze (z.B. laut

AYD in 2011: +9%). Besonders investorenfreundlich ist der türkische Rechtsrahmen: Es gelten

im Wesentlichen seit 150 Jahren das Grundbuchrecht Deutschlands und das Obligationenrecht

der Schweiz.

Fazit: Einzelhandelsinvestitionen in der Türkei lohnen sich

Die Türkei ist gegenwärtig das einzige Land Europas, das hohe Wachstumsraten, einen

soliden Rechtsrahmen, gesunde Staatsfinanzen und ein liquides Bankensystem vorweisen

kann. Genau das schafft den gewünschten Hebel für überdurchschnittliche Erträge mit Investi-

tionen im Einzelhandelsbereich.

Die Umsatzentwicklung türkischer Shopping Center:

Die Shopping Center in der Türkei:

Nach einer Umfrage von Jo-

nes Lang LaSalle gehört die

Türkei zur Spitze der

„kommenden Logistikmärkte“

der Region EMEA in den

nächsten fünf Jahren. Die

Befragten zählten geografi-

sche Lage (83%), wirtschaftli-

ches Wachstum (81%) und

politische Stabilität (68%) als

die drei wichtigsten Eigen-

schaften eines neu entstehen-

den Logistikstandortes. Stär-

ken seien das Reservoir an

zunehmend gut ausgebildeten

Arbeitskräften, steigende in-

ländische Verbraucheraus-

gaben und Direktinvestitionen

aus dem Ausland. „Die geo-

grafische Lage der Türkei in

Verbindung mit den hohen

Investitionen in die Infra-

struktur unterstreichen das

außergewöhnliche Potential

des Landes als internationaler

Logistik-Gateway und Knoten-

punkt”, so Avi Alkaş, Vorsit-

zender der Geschäftsführung

bei Jones Lang LaSalle in

der Türkei.

Tabanlioglǔ Architekten

haben 2011 als erstes türki-

sches Büro einen RIBA Award

des angesehenen Royal In-

stitut of British Architects

gewonnen. Ausgezeichnet

wurde das Wohnhochhaus

„Loft Gardens“ mit 21 Ge-

schossen in Istanbul.

Türkei-Nachrichten Türkei Special

Page 39: Der Immobilienbrief Nr. 284

47. KW, 23.11.12, Seite 5

Ein- und Aussichten von einem ausländischen Insider

Philipp von Wilmowsky ist Mitbegründer der prime development Istanbul, die sich auf

die Entwicklung und das Management von Einzelhandelsimmobilien in der Türkei spezialisiert

hat. DIB befragte ihn über Chancen und Risiken des Engagements

in dem Land.

Frage: Als deutscher Immobiliendienstleister und – investor sind

Sie seit vielen Jahren in der Türkei tätig. Ist die Türkei offen für

ausländische Investitionen?

Grundsätzlich ist die Türkei ein sehr investorenfreundliches Land.

Sowohl die lokale wie nationale Politik heißen ausländische Investoren

willkommen. Der Rechtliche Rahmen ist auf internationalem Niveau und

die wirtschaftlichen Rahmendaten sind stabil. Eine von derzeit 75 Millio-

nen Einwohnern auf in den nächsten Jahren über 100 Mio. Einwohner wachsende Bevölkerung

verfügt über eine ebenso wachsende Kaufkraft

Frage: Gibt es dennoch Schwierigkeiten und wo fangen sie an?

Die Rahmenbedingungen sind erstaunlich investorenfreundlich und die Verwaltungen

arbeiten effektiv und verlässlich. Probleme ergeben sich eher in der Umsetzung. Falls man mit

einem lokalen Partner arbeitet, ist das Partnerrisiko nicht zu unterschätzen. Zwar ist die türki-

sche Mentalität der westeuropäischen sehr nahe und die relevante Gesetzgebung orientiert

sich ohnehin an westlichen Vorbildern, aber es gibt doch kulturelle Unterschiede. Ob man sich

wirklich richtig verstanden hat, zeigt sich oft erst, wenn es zu spät ist. Korruption ist hingegen

für ausländische Investoren kein ernsthaftes Thema. Die Türkei liegt im weltweiten Korrupti-

onsindex nahezu gleichauf mit Tschechien und Ungarn bei den weniger betroffenen Staaten,

weit vor Italien, Griechenland und dem gesamten Balkan.

Frage: Sie betreuen Investitionen von der Projektentwicklung bis zum Betrieb. Wo liegen

da die Schwierigkeiten?

Zum einen erfordert es einen hohen Aufwand in den wachsenden Metropolen wie Anka-

ra, Izmir und besonders Istanbul geeignete Grundstücke zu finden, die ein ausgewogenes Ver-

hältnis von Grundstückspreis zu Bebauungsdichte bzw. Höhe zulassen. Deshalb werden die

meisten neuen Einkaufszentren von Hochhäusern für Büronutzungen und Eigentumswohnun-

gen überragt. Durch die Projektierung gemischt genutzter Immobilien lassen sich die hohen

Grundstückspreise besser amortisieren, allerdings steigt dadurch die Komplexität der Projekte

erheblich. Auf der anderen Seite können mit dem Teilverkauf einzelner Gebäudeabschnitte

(Wohnungen, Büro) Risiken gestreut und Einnahmen noch während der Entwicklungsphase

generiert werden.

Frage: Bringen solche gemischt genutzten Großprojekte nicht neue Probleme: unten

Einkaufszentrum mit Kinos, darüber Büros, dann Wohnungen, ggf. noch ein Hotel und

Fitnesscenter. Was heißt das für das Management?

In einer Mischkalkulation verschieden genutzter Gebäudeteile lässt sich das Entwick-

lungsrisiko besser gewichten. Allerdings muss man dann beim Verkauf von Wohnungen oder

Büros eine wasserdichte Miteigentumsvereinbarung von Anfang an von allen Käufern unter-

schreiben lassen. Nur so lassen sich gemischt genutzte Immobilien in der Türkei mit be-

herrschbarem Verwaltungsaufwand managen. Auf diese Weise kann später Streit vermieden

werden, wenn unterschiedliche Vorstellungen über Rechte und Pflichten in einer gemischten

Eigentümerstruktur aufeinandertreffen.

Frage: Inwiefern?

Die Renovierung des histori-

schen Atatürk Kultur Zentrums

(AKM) in Istanbul hat begon-

nen, geplante Fertigstellung

zum 90. Geburtstag des

Staatsgründers Atatürk im

Oktober 2013. Die Gesamtin-

vestition beträgt 69 Mio.

TRY (ca. 31 Mio. Euro),

davon übernimmt die Sabanci

Holding als Sponsor

14 Mio. Euro.

Auf dem Gelände einer frühe-

ren Likörfabrik im Stadtteil

Mecidiyeköy in Istanbul soll

für 200 Mio. USD ein neues

Kunst- und Kulturzentrum mit

Wohnkomplex, Büros und 5-

Sterne Hotel entstehen. Inves-

tor ist der Emlak Konut REIT,

eine Tochtergesellschaft der

staatlichen Wohnungsbaube-

hörde TOKI und die schwedi-

sche Viatrans-Meydanbey in

einem Joint Venture. Dabei

soll als Teil des Komplexes

die historische Fabrik, die

wegen frührer Renovierung

Baumängel aufweise, abgeris-

sen und in der alten Form

wieder aufgebaut werden.

Davon verspricht man sich ein

neues touristisches Highlight.

Türkei-Nachrichten Türkei Special

Page 40: Der Immobilienbrief Nr. 284

47. KW, 23.11.12, Seite 6

Internationale Investoren benötigen ein durch sie vollständig kontrolliertes Investment.

Sie können sich nicht dem Risiko aussetzen, dass eine Privatperson durch Erwerb einer Woh-

nung einen Miteigentumsanteil hält, der es erlaubt, Mitsprache an der Gesamtinvestition zu

haben. Der Rechtsrahmen erlaubt jedoch den Abschluss entsprechender Vereinbarungen, um

genau diese Situation auszuschließen.

Eine Besonderheit des türkischen Marktes sind Joint Venture mit Grundstückseigentü-

mern. Diese bringen das Grundstück in die Projektgesellschaft ein und erhalten im Gegenzug

je nach Vereinbarung einen Anteil an der Projektgesellschaft, am Verkaufserlös, Gewinn oder

Sondereigentum an bestimmten Einheiten der gebauten Immobilie. Dieses Konstrukt hat einen

erheblichen Einfluss auf die Rendite des Internen Zinsfußes (Internal Rate of Return, IRR). Er

kann gesteigert werden, da zu Beginn der Investitionen kein hoher Grundstückskaufpreis ge-

zahlt werden muss.

Frage: Aus deutscher Sicht scheinen sich Investoren auf den Sektor der Shopping Cen-

ter zu konzentrieren. Ist das sinnvoll?

Die Türkei verfügt im Gegensatz zu den meisten Europäischen Ländern über einen

wachsenden und nicht stagnierenden Einzelhandelsmarkt. Die Käuferschicht bildet vor allem

der prosperierende Mittelstand. Aber nicht alle Entwicklungen sind erfolgreich. Das gilt beson-

ders für lokale Entwicklungen, die mit zu wenig Know-How realisiert wurden. Die Folge sind

erste Pleiten und sogar Umnutzungen.

Frage: Verspricht der Wohnungsbau höhere Wertsteigerungen?

In den vergangenen Jahren haben wir enorme Preissteigerungen beobachtet, obwohl

weiterhin tausende neuer Wohnungen gebaut werden. An der Spitze rangieren Verkaufspreise

im Luxussegment von bis zu 20.000 US-Dollar je Quadratmeter für Wohnraum. In dem Sektor

sind jedoch – neben der staatlichen Wohnungsbaubehörde TOKI – fast ausschließlich

einheimische, privat gehaltene oder an der Börse notierte Unternehmen wie z.B. die Ağaoğlu

Group aktiv.

Frage: Wie steht es mit der Ausführungsqualität und letztlich der Lebensdauer großer

Bauobjekte?

Die Bauqualität neuer Gebäude hat sich in den vergangenen 10 Jahren spürbar verbes-

sert und ist im Allgemeinen hoch, allerdings erreicht die handwerkliche Ausführung nicht den

Standard, den wir in Deutschland erwarten. Hier fehlt es historisch bedingt an einem Zunft- und

Handwerkskammersystem, das über Zugangsbeschränkung und Ausbildung eine hohe Aus-

führungsqualität sichert. Dennoch kann die Ausführungsqualität bei entsprechender Bauauf-

sicht sogar über südeuropäischem Niveau liegen. Auch das Thema Green Building gewinnt an

Bedeutung. Eigentlich jedes neue Großprojekt bemüht sich um ein Vorzertifikat nach Leed

oder BREEAM.

Frage: Wie gestaltet sich der Zweitmarkt? Wie attraktiv sind Investitionen in Bestands-

objekte?

In dieser Beziehung ist der türkische Immobilienmarkt noch nicht stabil entwickelt. An-

gesichts eines sehr überschaubaren Angebots von Immobilien, das institutionellen Anforderun-

gen genügt, finden nur vereinzelt Transaktionen statt. Der Markt erlebte in den letzten 10 Jah-

ren immer wieder eine Zeit mit enormem Kapitalzuflüssen aus dem Ausland aber auch Jahre

ohne ausländische Investorenaktivität.

Frage: Gibt es Anzeichen für ein verstärktes Interesse ausländischer Investoren an der

Türkei und warum?

Ebenfalls als Joint Venture mit

TOKI plant der niederländi-

sche Entwickler Bio City De-

velopment als Spezialist für

Krankenhäuser das Biomedi-

zinzentrum „Bio Istanbul“.

Geplant sind auf 190 ha Flä-

che ein Kinderkrankenhaus,

ein Wissenschaftspark und

Wohnungen für 20.000 Ein-

wohner. Ziel ist es, hochquali-

fizierte Fachkräfte in dem

Sektor im Land zu halten und

die Forschung voranzutreiben.

Zudem fehle ein spezialisier-

tes Kinderkrankenhaus in der

Millionenstadt.

Das in der Entwicklung befind-

liche Finanzzentrum im asiati-

schen Teil von Istanbul soll

mit 2,5 Mio. qm größer wer-

den als diejenigen in New

York, London oder Dubai. U.a.

sei der Umzug von Finanzin-

stitutionen wie der staatlichen

Bankenaufsicht BRSA und

der staatlichen Kreditbanken

Vakifbank und Halkbank aus

der Hauptstadt Ankara vorge-

sehen. Städtebauliche und

architektonische Vorbilder des

eher traditionsverbundenen

Konzepts sollen statt der mo-

dernen Skyline in Levent der

Große Basar von Istanbul und

der frühere Sultanspalast Top-

kapi werden.

Türkei-Nachrichten Türkei Special

Page 41: Der Immobilienbrief Nr. 284

47. KW, 23.11.12, Seite 7

Viele große Institutionelle sind bereits im Rahmen ihrer Schwellenländer-Allokation in

Brasilien und Asien vertreten. Die Türkei kommt jetzt als Allokation der zweiten Generation ins

Blickfeld. Sie bietet nicht übertriebene, aber interessante Renditen und vor allem stabile

Wachstumsaussichten bei rechtlich und politisch verlässlichen Verhältnissen.

Türkei – ein neuer Markt am Horizont

Noch ist die Türkei überwiegend ein Developermarkt. Seit ihrem Markteintritt 1999 konnte die

Repräsentanz der Aareal Bank in Istanbul jedoch Schritte hin zu einem Investorenmarkt fest-

stellen.

Die Skyline von Istanbul ändert sich von Jahr zu Jahr. In allen Himmelsrichtungen wachsen

neue Hochhaustürme empor und in Millionenstädten wie Ankara, Gaziantep oder Izmir ist es

nicht anders. Landesweit trug nach Zahlen von GYODER, der türkischen Vereinigung von Im-

mobilieninvestoren, der Bausektor 2011 mit 1,9 Mio. Beschäftigten knapp 6% zum BIP bei.

Drei Viertel der türkischen Bevölkerung von heute 80 Mio. leben bereits in Städten, von denen

die Megacity Istanbul mit je nach Schätzung 13 bis 17 Mio. Einwohnern am rasantesten

wächst, tagtäglich fühlbar an den weltweit meisten Stunden, die Autofahrer hier in Staus

verbringen. Drängende Defizite in der städtischen Infrastruktur und wachsende Umweltbelas-

tungen sind denn auch Negativfaktoren für die Lebensqualität hier. Dennoch ist und bleibt Is-

tanbul die führende Wirtschaftsregion des Landes.

Die Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 hat auch die Türkei massiv tangiert und die Abhän-

gigkeit von USD und Euro mit ihren Abwärtsschwankungen erschwert bis heute eine verlässli-

che Bewertung von Assets, Immobilien inbegriffen. Nach Erhebungen von YASED, der Vereini-

gung internationaler, in der Türkei engagierter Unternehmen, wuchs das ausländische Invest-

ment 2011 wieder um 74% gegenüber 2010 auf 15,7 Mrd. USD mit steigender Tendenz. Da-

von entfielen 2 Mrd. auf Immobilien außer Wohnungen. Traditionell sind die wirtschaftlichen

Beziehungen zu Russland und den Golfstaaten besonders eng. Staatsfonds aus Kuwait und

Dubai sind direkt in große Immobilienobjekte investiert.

Vor 13 Jahren begann die Aareal Bank damit, türkischen Unternehmen Hypothekenfinanzie-

rungen für Projektentwicklungen anzubieten, mit Erfolg, denn mit renommierten lokalen Part-

nern -konnten stabile, von gegenseitigem Vertrauen getragene Geschäftsbeziehungen aufge-

baut werden. Kredite einheimischer Banken waren ausschließlich Un-

ternehmenskredite und nicht projektbezogen zu erlangen. Hypotheken

dagegen sind in der Türkei bis heute weitgehend auf Privatpersonen

beschränkt, die – mit hohen über 10%igen Zinsen – Wohneigentum

finanzieren wollen. Als eine Folge der zahlreichen Reformen im türki-

schen Finanz- und Bankensektor seit 2001 nach der türkischen Wirt-

schaftskrise Ende der 1990er Jahre sind neuerdings auch in der Türkei

Objektgesellschaften mit eigenem Finanzrahmen zu beobachten. Das

erleichtert das Herauslösen aus den investierenden Unternehmen - in

aller Regel große türkische Bauunternehmungen - und somit auch die Veräußerung als Gan-

zes nach Fertigstellung. Aber sowohl ein Transaktionsmarkt als auch ein Zweitmarkt für einzel-

ne Objekte entwickelt sich nach Einschätzung von Buket Hayretci (Foto), Vice President der

Aareal Bank in Istanbul, erst langsam.

Das Währungsrisiko, eines der wichtigsten Hemmnisse für eine Internationalisierung des Im-

mobilienbereichs, nimmt an Bedeutung ab seit die Inflationsrate auf unter 8% gesunken ist.

Rechnet man die Energiekosten heraus, dürften es nur noch ca. 4% sein bei ausgeglichener

Handelsbilanz – und erstmals einem Exportüberschuss in die EU-Länder. Dennoch werden alle

Marmara Park in Istanbul:

Istanbul: Eine neue Shop-

ping-Attraktion in der türki-

schen Metropole feiert Pre-

miere: Nach 21-monatiger

Bauzeit eröffnete im Oktober

der Marmara Park mit ca. 250

Fachgeschäften, Restaurants,

Cafés und einem Kino auf vier

Verkaufsebenen. Mit einer

Gesamtmietfläche von ca.

100.000 qm, inklusive ange-

schlossenem Bauhaus-Markt

und Real-Hypermarkt sowie

ca. 4.000 Parkplätzen zählt

der Marmara Park zu einem

der größten Einkaufszentren

der Türkei. Als Investor des

220-Mio.-Euro-Projektes ist

ein geschlossener Immobilien-

fonds der DWS mit 50% am

Shopping Center beteiligt. Die

DWS gehört zur Deutschen

Bank Gruppe. Die übrigen

50% verbleiben im Besitz der

ECE/Familie Otto. Die finan-

zierende Bank ist die türkische

Finansbank, die einen Kredit

von bis zu 115 Mio. Euro zur

Verfügung stellte.

Türkei-Nachrichten Türkei Special

Page 42: Der Immobilienbrief Nr. 284

47. KW, 23.11.12, Seite 8

großen Abschlüsse in USD oder Euro kalkuliert und selbst die Mietzahlungen in Einkaufszent-

ren erfolgen in der Regel in Fremdwährung. Das gilt auch, wenn türkische Banken beteiligt

sind, die im Übrigen mit durchschnittlich 16% Eigenkapital sehr gesund aufgestellt seien. Le-

diglich für private Wohnungsmieten gilt weitgehend die türkische Lira. Deren Wechselkurs zum

Euro ist trotz der Eurokrise im vergangenen Jahr relativ stabil geblieben und liegt bei etwa

2,25.

Ausschlaggebend für Projektentwicklungen sind die Grundstückspreise. Sie stehen nicht nur in

CBD Istanbul in keinem realistischen Verhältnis zu den erzielbaren Mieten. Das trifft selbst auf

den industriellen Sektor und Logistikflächen zu, wo z.B. in Tuzla oder Gebze Preise von 300

bis 500 USD/qm gefordert würden, die Spitzenmieten aber nur 5 Euro/qm erreichten. Deshalb

sind Joint Ventures mit Grundstückseigentümern weit verbreitet, bei denen in einer Art Lea-

sing-Vereinbarung die Grundstückskosten gegen spätere Gewinnanteile verrechnet werden

können.

„Internationale Investoren sind prinzipiell gern gesehen, denn sie bringen langfristig Geld ins

Land“, so Buket Hayretci. „Sie können dazu beitragen, einen Immobilienmarkt, auf dem es bis-

her praktisch keine großen Paketverkäufe gibt, zu professionalisieren und transparenter wer-

den zu lassen.“ Gute Aussichten ergeben sich dabei in allen Immobiliensegmenten außer dem

Wohnungsbau, der traditionell in türkischer Hand liegt, auf dem sich aber noch keine institutio-

nellen Investoren etabliert haben. Sowohl für den Bürosektor wie für Industrie- und Logistikflä-

chen wirke sich die Tendenz positiv aus, dass immer mehr global agierende Unternehmen

ihren Hub zwischen Europa und Asien in der Türkei ansiedeln und hier vor allem im Raum

Istanbul. Auch internationale Konferenzen wählen zunehmend diese Brücke zwischen den

Kontinenten. All‘ dies belebt auch den Hotelmarkt über den Tourismus hinaus, der im Übrigen

in Istanbul inzwischen saisonunabhängig zu beobachten ist. Aber auch Hotelentwicklungen in

Mittelstädten in Anatolien für Business-Hotels im 3-4-Sterne-Standard seien eine Option mit

Zukunft. „Die jüngst erfolgte Investment Grade Einstufung des Landes als „BBB“ mit guten

Aussichten auf eine Heraufstufung macht es Investoren, deren Regularien dies bisher unter-

sagt haben, jetzt möglich auch in der Türkei aktiv zu werden.“

Info-Kasten Aareal Bank in der Türkei:

Die Aareal Bank wurde 1999 als erste europäische Immobilienbank auf dem türkischen Markt

tätig und konzentriert sich dort seitdem auf besicherte Finanzierungslösungen für Business-

Hotels der Fünfsternekategorie, Shopping-Center, Logistikimmobilien und Bürogebäude der

gehobenen Kategorie. Die Aareal Bank unterstützt lokale und internationale Entwickler sowie

Investoren und legt dabei einen Schwerpunkt auf Projekte in türkischen Großstädten.

Chefredaktion: Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)

Kontakt: gudrunescher @hotmail.com

Herausgeber: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).

Bank: KSK Wiedenbrück BLZ 478 535 20 Kto.-Nr.: 53 207 Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Impressum

Firmen, die im Türkei-Spezial erwähnt werden: Aareal Bank (7,8), aurelis Real Estate (3),

Bio City Development (6), BRSA (6), Deutsche Bank (7), DWS (7), ECE (7), Emlak Konut

REIT (5), Finanzbank (7), Halkbank (6), Jones Lang LaSalle (4), Prime Development (2,5),

Royal Institut of British Architects (4), Sabanci Holding (5), Tabanlioglǔ Architekten (4), TOKI

(5,6), TurkStat (2), Vakifbank (6), Viatrans-Meydanbey (5).

Personen, die im Türkei-Spezial erwähnt werden: Alkaş, Avi (4); Hayretci, Buket (7,8);

Wilmowsky, Philipp von (5,6,7).

Türkei Special