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DEUTSCH 3.0 PRESSEGESPRÄCH Uhrzeit: 17:30 Uhr Ort: Humboldt Carré am Gendarmenmarkt, Behrenstraße 42 mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger Direktor des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) und Ordinarius für Germanistische Linguistik an der Universität Mannheim Johannes Ebert Generalsekretär des Goethe-Instituts Moritz Kralemann Leiter Presse und Pressesprecher des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft Marion Winkenbach Literaturwissenschaftlerin Moderation: Christoph Mücher Pressesprecher des Goethe-Instituts Leiter des Bereichs Kommunikation

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DEUTSCH 3.0 PRESSEGESPRÄCH Uhrzeit: 17:30 Uhr

Ort: Humboldt Carré am Gendarmenmarkt, Behrenstraße 42

mit

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger

Direktor des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) und Ordinarius für Germanistische Linguistik an der Universität Mannheim

Johannes Ebert

Generalsekretär des Goethe-Instituts

Moritz Kralemann

Leiter Presse und Pressesprecher des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft

Marion Winkenbach

Literaturwissenschaftlerin

Moderation: Christoph Mücher

Pressesprecher des Goethe-Instituts Leiter des Bereichs Kommunikation

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DEUTSCH 3.0 – DEBATTEN ÜBER SPRACHE UND IHRE ZUKUNFT Was machen Twitter und SMS mit unserer Sprache? Wie verändert Mehrsprachigkeit unser Leben? Wie werden wir in der zunehmend mobilen Gesellschaft künftig miteinander kommunizieren? Diesen Fragen gehen das Goethe-Institut, der Duden, das Institut für Deutsche Sprache und der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft ein Jahr lang in mehr als 25 Veranstaltungen nach. Schirmherr ist Bundestagspräsident Norbert Lammert, der die Reihe „Deutsch 3.0“ Ende Januar im Berliner Humboldt Carré eröffnete. Der Germanist Heinrich Detering hielt den Eröffnungsvortrag. Fern von jedem Kulturpatriotismus wollen die Veranstalter aus verschiedenen Perspektiven herausfinden, welche Potenziale und Herausforderungen in der Entwicklung der deutschen Sprache liegen. Das Format „Deutsch 3.0 – Debatten über Sprache und ihre Zukunft“ bildet das ganze Jahr über das Dach für unterschiedliche Veranstaltungen im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Im Dezember 2014 werden alle Partner ihre Erkenntnisse im Rahmen einer großen Abschlussveranstaltung in Berlin zusammen tragen und konkrete Perspektiven zur Zukunftssicherung der deutschen Sprache aufzeigen. Ende Januar ist die Veranstaltungsreihe im Berliner Humboldt Carré offiziell gestartet. Nach Grußworten von Bundestagspräsident Norbert Lammert als Schirmherr und der Staatsministerin im Auswärtigen Amt Maria Böhmer eröffnete der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Heinrich Detering als Gastredner den Abend. Anschließend diskutierten der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann, der Direktor des Instituts für Deutsche Sprache Ludwig M. Eichinger, der stellvertretende Generalsekretär im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Volker Meyer-Guckel und Duden-Geschäftsführerin Marion Winkenbach über die Zukunft der Sprache und die Ziele der Reihe „Deutsch 3.0“. Einen musikalisch-sprachlichen Akzent setzte die Sängerin Mine. Der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert überreichte schließlich den Staffelstab an die Folgeveranstaltung. „Deutsch 3.0“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Duden, dem Institut für Deutsche Sprache, dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und weiteren Partnern aus Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft, Bildung, Medien und Kunst. Medienpartner sind Deutschlandradio Kultur und ZDF aspekte. Kontakt: Christoph Mücher Pressesprecher und Bereichsleiter Kommunikation Goethe-Institut Zentrale Tel.: +49 89 15921 249 [email protected]

Kommunikation "Deutsch 3.0" TOPTEXT Medienservice Richard Tigges Tel.: +49 89 18 69 01 [email protected]

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DEUTSCH 3.0 ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG mit

Prof. Dr. Maria Böhmer

Seit Dez.2013: Staatsministerin im Auswärtigen Amt Zuvor: Studium der Mathematik, Physik, Politikwissenschaft und Pädagogik Seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages

2000 – 2005: Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Seit 2001: Professorin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Seit September 2001: Bundesvorsitzende der Frauen-Union der CDU

Prof. Dr. Nicole Colin

Seit 2012: Professorin für neuere deutsche Literatur und Kulturwissenschaft an der Universität Amsterdam Studium: Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte in Wuppertal und Köln; Promotion in Philosophie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Wuppertal und an verschiedenen Theatern in Deutschland und Frankreich

2001 – 2009: DAAD-Fachlektorin an der Sorbonne Nouvelle in Paris und am Duitsland Instituut Amsterdam (DIA)

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Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Detering

Professor für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft Seit 2005 Lehrstuhlinhaber an der Georg-August-Universität Göttingen

Präsident der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Seine Arbeit als Literaturwissenschaftler umfasst Bücher u.a. über Nietzsche, Brecht, Bob Dylan, Hans Christian Andersen und Thomas Mann Prof. Detering ist verheiratet und hat drei Kinder

Johannes Ebert

Seit 1.3.2012 Generalsekretär des Goethe-Instituts

Studium der Islamwissenschaft und Wissenschaftlichen Politik in Freiburg im Breisgau

1997 – 2002 Leiter des Goethe-Instituts Kiew (Ukraine)

2002 – 2007 Leiter des Goethe-Instituts Kairo/Alexandria (Ägypten) und Leiter der Region Nahost/Nordafrika des Goethe-Instituts

2007 – 2012 Leiter des Goethe-Instituts Moskau (Russland) und Leiter der Region Osteuropa/Zentralasien des Goethe-Instituts

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Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger

Direktor des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) und Ordinarius für Germanistische Linguistik an der Universität Mannheim.

Forschungsschwerpunkte: Syntax und Wortbildung des Deutschen, Sprachgeschichte, Regionalsprachforschung, Soziolinguistik (u.a. Sprachminderheiten), Sprachwissenschaftsgeschichte (v.a. 18. Jahrhundert), Stilistik und Textlinguistik.

Ehrendoktorate der Universität Veszprém (Ungarn) und Bukarest (Rumänien); Gastprofessor an der Foreign Studies University Beijing; Mitglied im Beirat Germanistik des DAAD und im Beirat Sprache des Goethe-Instituts sowie des Rates für Deutsche Rechtschreibung.

Moritz Kralemann

Seit 2012 Leiter Presse und Pressesprecher des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft

Diplom-Journalist

Seit 2011 zudem Lehrbeauftragter für Non-Profit-PR an der BiTS Iserlohn

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Prof. Dr. Norbert Lammert

Seit 2005: Bundestagspräsident

Diplom-Sozialwissenschaftler; Dr. rer. soc. 1975

Diplom-Sozialwissenschaftler; Dr. rer. soc. 1975

Honorarprofessor an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum/ Doktor honoris causa: Universität Bukarest Korea University, Seoul, Universität Pécs, Ungarn

Seit 1966: Mitglied der CDU

Seit 1980 Mitglied des Deutschen Bundestages

2002: Gründung der gemeinnützigen Norbert-Lammert-Stiftung

Norbert Lammert ist verheiratet und hat 4 Kinder

Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Lehmann

Seit 2008 Präsident des Goethe-Instituts Studium der Mathematik und Physik und der Bibiothekswissenschaften 1967-1969 Wissenschaftler am Max-Planck-Institut Mainz

Seit 1986 Honorarprofessor für Wirtschaftsinformatik Goethe-Universität Frankfurt am Main

Seit 2006 Honorarprofessor für Bibliotheks- und Informationswissenschaft Humboldt-Universität zu Berlin

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Dr. Volker Meyer-Guckel

Seit 2005 stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes und Mitglied der Geschäftsleitung des Stifterverbandes. Er leitet den Bereich Programm und Förderung. Er studierte Anglistik, Philosophie und Chemie in Kiel, Belfast und New York. Er unterrichtete Amerikanische Kulturwissenschaft an der Universität Kiel, wo er 1992 promovierte. 1993 wechselte er in die Studienstiftung des deutschen Volkes, dort war er ab 1995 Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Von 1997 bis 1999 arbeitete er im Planungsstab des Bundespräsidenten Roman Herzog. Von 1999 bis 2005 leitete er die Programme des Stifterverbands in den Bereichen "Hochschulentwicklung" und "Strukturinnovation in der Wissenschaft". Vorsitzender des Stiftungsrates der Leuphana Universität Lüneburg und Mitglied im Vorstand der Hermann und Lilly Schilling-Stiftung für medizinische Forschung.

MINE

Singer/Songwriter

Studentin der Popakademie Baden Württemberg

Jasmin Stocker alias Mine; in Mainz beheimatet und schreibt seit weniger als 2 Jahren an ihren Songs, die sich v. a. durch innovative, multi-instrumentale Arrangements auszeichnen.

Genre: Hip Hop der Stuttgarter Schule und Folk, elektronische Musik und Jazz

Mit ihrer Band tourt sie gerade quer durch Deutschland; Ihr erstes Album "Herzverleih" wurde von den Kritikern gefeiert.

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Jo Schück

Deutscher Journalist und Fernsehmoderator Seit 2007: Autor, Presenter und Moderator für das ZDF Seit 2011 einer der fünf Hauptmoderatoren bei ZDFKultur, wo er die Sendungen der Marker, The Vice Reports, zdf@bauhaus, London Live, Berlin Live und den Poetry Slam präsentiert Auszeichnungen

2013 Axel-Springer-Preis, 1. Platz, für Hopfen und Malz verloren

2012 Grimmepreisnominierung für Der MARKER

Marion Winkenbach

Literaturwissenschaftlerin Seit 2007 Geschäftsführerin Bibliographisches Institut GmbH

Æmit den Marken: DUDEN, Cornelsen Scriptor, Meyers sowie Artemis & Winkler Zuvor: Leitung des Verlagsbereiches Allgemeine Lexika; seit 2006 für das gesamte Brockhaus Lexikonprogramm verantwortlich

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DEUTSCH 3.0 - DIE VIER THEMENFELDER

78,4 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass mehr für die deutsche Sprache getan werden müsse. Denn unsere Sprache wandelt sich. Dieser Wandel ist ein Indiz für die Veränderung von gesellschaftlichen und politischen Strukturen. So wie epochale Veränderungsprozesse wie die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, die zunehmende Mobilität der Menschen und der Einzug der Demokratie im 20. Jahrhundert die jeweiligen Kommunikationsgepflogenheiten geprägt haben, so verändern die Globalisierung und Digitalisierung unseres Lebens die Sprache(n) unserer Zeit. Welche Sprache meinen wir also, wenn wir heute von „unserer Sprache“ sprechen? Und wie sieht das Deutsch der Zukunft aus? Darüber wollen wir zu einer breiten gesellschaftlichen Diskussion anregen. Wir müssen unsere Sprache von heute kennen, um deren Zukunft erfolgreich gestalten zu können.

• THEMENFELD 1: NEUE MEDIEN UND DIGITALISIERUNG

Mit der Digitalisierung ändert sich unsere Art zu kommunizieren. Für viele spielt sich das Leben zunehmend in den sozialen Netzwerken im Internet ab. Die traditionellen Rollen von Autor und Leser, von Produzent und Rezipient befinden sich im Umbruch. Ständige Erreichbarkeit, die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Wissen und der Zugang zu nahezu jeder Form von Information, die sich ständig beschleunigende Geschwindigkeit des medialen Austauschs – all dies verändert unsere Textkultur und unseren Sprachgebrauch.

• THEMENFELD 2: WIRTSCHAFT UND SPRACHE

Ob „Vorsprung durch Technik“ oder „Made in Germany“: Sprache hat immer auch eine ökono-mische Dimension. Aber welche Sprachen sollen unsere Kinder in der Schule lernen? Wir lernen Englisch, weil es die Lingua franca, die internationale Verkehrs- und Handelssprache ist. Doch die ökonomischen Gewichte weltweit verschieben sich. Lernen wir in Zukunft Mandarin oder Hindi? Wie lassen sich Internationalisierung und nationale Sprachpflege miteinander verknüpfen?

• THEMENFELD 3: MEHRSPRACHIGKEIT

Deutschland ist mehrsprachig. Durch die zunehmende Mobilität der vergangenen Jahrzehnte werden in Deutschland so viele Sprachen gesprochen wie nie zuvor. Welche Auswirkungen hat dieses Nebeneinander von Sprachen für uns? Haben die anderen Sprachen Einfluss auf die deutsche Sprache? Üben sie Einfluss auf unsere sprachliche Identität aus? In welchen Sprachen begegnen wir der Welt von morgen? Wie können wir unsere neue Mehrsprachig-keit als Ressource erschließen und sie zum Vorteil aller nutzen?

• THEMENFELD 4: WISSENSCHAFT UND BILDUNG

Welche Folgen hat der Bedeutungsverlust von Deutsch als Wissenschaftssprache? Riskieren wir nicht, dass die deutsche Wissenschaft ihre Fähigkeit zur Kommunikation mit der Gesell-schaft einbüßt und dass Wissenschaft und Gesellschaft einander nicht mehr verstehen? Dass uns irgendwann die Worte fehlen, auch für den Unterricht? Was können, was sollen wir tun?

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DEUTSCH 3.0 - INTERVIEW Mitschrift eines Deutschland Radio Interviews mit Prof. Dr. Dr. h. c Heinrich Detering, Professor für Neuere deutsche Literatur und vergleichende Literaturwissenschaft und Präsident der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Gestern ist der Anglizismus des Jahres gewählt worden: „gate“ als Nachsilbe, das in den 1970er durch den Watergate-Skandal bekannt wurde und jetzt in beliebigen Kombinationen wie „Handygate“ oder „Krippengate“ für skandalträchtige Themen verwendet wird. Haben Sprachwissenschaftler im Jahr 2014 halbwegs einen Überblick, wieviele Anglizismen es im Deutschen gerade gibt? Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, deren Präsident ich ja auch bin, hat vor wenigen Wochen zusammen mit der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften einen Bericht zur Lage der deutschen Sprache vorgelegt. Und darin spielen die Anglizismen eine wesentliche Rolle. Es zeigt sich darin eine sehr interessante Entwicklung: einerseits Anglizismen, die den Sprechern aufgezwungen werden sollen, durch Werbetreibende, durch Institutionen wie die Deutsche Bahn oder die Telekom; diese Anglizismen werden einfach wieder ausgeschieden, wenn sie sich nicht durchsetzen. Die Sprachgemeinschaft akzeptiert sie nicht und wenn sie ihr noch so sehr eingebläut werden sollen. Andererseits gibt es Anglizismen wie zum Beispiel die von Ihnen genannten, die sich durchsetzen, obwohl man niemanden benennen könnte, der sie initiiert hat. Es ist einfach so gekommen, es ist eine fantasievolle, schöpferische Leistung der Sprachgemeinschaft. Man kann so etwas erst mit Abstand von einigen Jahren nachzählen und messen. Im Bericht zur Lage der deutschen Sprache haben wir dies immerhin für die letzten hundert Jahre getan und zwar insgesamt eine gewisse Zunahme von Anglizismen beobachtet, aber auch eine Wellenbewegung von ausgeschiedenen und wiederkehrenden Ausdrücken. Sind Sie auf Kriterien gestoßen, nach denen unsere Sprachgemeinschaft diese Wörter entweder annimmt oder ablehnt? Auf eine ganze Reihe, und zwei davon scheinen mir besonders wichtig zu sein: Ein Kriterium für das Entstehen neuer Wörter ist das Bezeichnen von neuen Gegenständen. Ähnlich ist dies mit dem Eskimo-Wort Anorak oder dem arabischen Wort Joghurt oder dem japanischen Wort Sudoku geschehen. Da gibt es in der Welt der Wirtschaft, der Finanzmärkte, der Medien, der Computer, der Wissenschaften eine Fülle von Neubildungen für neue, aus dem amerikanischen Raum stammende Errungenschaften. Das andere, was ich noch interessanter finde, sind die ökonomischen Ausdrücke aus dem Englischen, das ja sehr viel silbenärmer ist als das Deutsche. Das deutsche Wort „Beruf“ lässt sich im Englischen mit einer einzigen Silbe ausdrücken: „Job“ – auch wenn dieses Wort eine ein klein wenig andere Bedeutung hat. Häufig empfehlen sich die englischen Ausdrücke durch ihre Knappheit. Denken Sie an T-Shirt. Ein „Unterhemd mit kurzen Ärmeln“ oder „kurzärmliges Unterhemd“ ist unter allen Umständen länger und langwieriger, als das knappe und elegante T-Shirt.

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Also nehmen wir Wörter aus Faulheit auf? Aus Sprachökonomie würde ich sagen, denn diese Faulheit hat uns eigentlich immer bestimmt, sie hat zur Entstehung der deutschen Phonetik beigetragen, sie hat dazu beigetragen, dass wir zwei Lautverschiebungen erlebt haben und nicht mehr so sprechen wie unsere althochdeutschen Vorfahren. Was würden Sie allgemein sagen, wenn sich Mehrsprachigkeit in der deutschen Sprache breitmacht, wenn sie in diese diffundiert? Ist das eine Chance für unsere so genannte Muttersprache? Mein Appell im so genannten Impulsvortrag geht dahin, größeres Zutrauen zu haben in die Lebenskraft dessen, was die Linguisten eine Sprachgemeinschaft nennen, und nicht immer bei jedem neuen Wort oder jeder grammatischen Wandlung gleich „Alarm“ oder „Weltuntergang“ zu schreien. Ich würde allerdings sagen, dass das Wort „Mehrsprachigkeit“ unterschieden werden muss. Wenn wir neue Wörter aufnehmen im Deutschen, sei es als Fremdwörter sei es als Lehnwörter oder als Lehnübersetzungen wie „herunterladen“ für „download“, dann ist das ein Vorgang, der sich im Ergebnis unserer Sprache niederschlägt, das Deutsche reichert sich an oder verändert sich. Etwas anderes ist Mehrsprachigkeit im strikteren Sinne, wenn die Sprecher einer Sprachgemeinschaft in der Lage sind, eine andere Sprache einigermaßen gut im Hören und Sprechen zu beherrschen. Wir haben sicher noch Nachholbedarf etwa im Umgang mit dem Englischen, das haben unsere kleineren Nachbarländer etwa durch die Untertitelung von Fernsehsendungen oder Kinofilmen viel besser im Ohr und auf der Zunge als wir. Ähnliches würde sich auch für andere Sprachen sagen lassen, etwa das Französische oder das Türkische – Sprachen, mit denen wir immer stärker in kulturelle, politische und ökonomische Beziehungen kommen. Weil Sie das Französische gerade ansprechen. Was halten Sie von Schutzmaßnahmen für eine Sprache, wie die Franzosen das beispielsweise betreiben? Da zeigen schon die Erfahrungen aus Frankreich, dass die Durchsetzungsfähigkeit solcher vermeintlicher Schutzmaßnahmen viel geringer ist, als ihre Urheber oft glauben. Uns in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung wird ja gelegentlich vorgeschlagen, wir sollten doch auch solche Wörterlisten erstellen wie es die Académie Française tut. Es zeigt sich durch empirische Forschung im französischen Sprachraum, dass sich im tatsächlich gesprochenen Französisch weniger von dem durchsetzt, was sich einige Akademiker noch so wohlmeinend ausgedacht haben. Andererseits muss man sagen, dass sich manches von dem, was in Frankreich von der Académie vorgeschlagen, ja vorgeschrieben wurde, in der deutschen Sprache ganz von selbst etabliert hat. Früher hieß es „einen Download machen“, dann „downloaden“ und heute schon „herunterladen“ – das hat sich von selbst ergeben, ohne dass jemand eine Vorschriftenliste gemacht hätte.

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Da ist ein ganz kreativer Prozess im Gange innerhalb einer Sprache, wie die verschiedenen ausländische Vokabeln aufgenommen werden und sich dann letztlich darstellen in der Sprache! So ist es und das ist immer schon so geschehen. Kein Mensch würde heute mehr “Windauge” sagen, selbst der Konservativste nicht, sondern wir haben uns an das lateinische “finestra”, aus dem zu deutsch “Fenster” wurde, schon ganz gut gewöhnt. Niemand würde mehr eine Überfremdung des Deutschen durch Latinismen befürchten durch solche Lehnwörter. Und das gilt, glaube ich, für alle Übernahmen dieser Art. Sprache hat sich schon immer verwandelt, und bei jeder Verwandlung gab es eine Menge von Leuten, die von Verfall und Untergang geredet haben. Ich glaube nicht, dass es das gegeben hat, und schon gar nicht, dass es das heute gibt. Wir alle kennen zumindest aus Parodien, oft aber auch aus der direkten Nachbarschaft das Deutsch, das in Communities mit vielen Migranten gesprochen wird, also dieses Kiezdeutsch – „isch gehe Schwimmbad“ oder „Hast du Handy bei?“ und so weiter, wenn also Deutsch gesprochen wird mit der Grammatik des Türkischen oder Arabischen. Wie wird das in unserer Sprache aufgenommen – oder ist das eine Parallelwelt, die sich da bildet? Nein, gerade solche Phänomene, wie Sie sie ansprechen, sind ein wunderbares Beispiel dafür, dass Parallelgesellschaften sich nicht entwickeln müssen, es gibt sie natürlich, es gibt sie in beunruhigender Weise in den Metropolen. Sie sind Ausdruck für das Nebeneinander von Sprachgemeinschaften, die sich nicht gegenseitig beeinflussen. Da gibt es türkische Stadtviertel und deutsche Stadtviertel oder anderssprachige, die haben miteinander nichts zu schaffen. Solche jugendsprachlichen, kiezsprachlichen, dialektalen oder soziolektalen Vermischungsphänomene zeigen ja gerade, wie die Sprachen sich gegenseitig beeinflussen und auch beleben. Sie halten heute zum Auftakt der Aktion DEUTSCH 3.0 einen Impulsvortrag. Was sind denn die wesentlichen Impulse, die Sie den Zuhörern mitgeben? Erstens: Wir sollten alle, die wir uns für die deutsche Sprache interessieren und in ihr ausdrücken, größeres Zutrauen in die Lebenskraft der Sprachgemeinschaft haben als manchmal zu beobachten ist. Zweiter Gedanke wird sein, dass ich die Angst vor Überfremdung der Sprache als ein beunruhigendes Symbol für Angst vor Überfremdung allgemein sehe, was in der Politikersprache leichtfertig als Einwanderung in die deutschen Sozialsysteme bezeichnet wird. Das äußert sich häufig eher indirekt als eine Angst vor einer Übernahme, sagen wir türkischer Redensarten oder Anglizismen oder von anderen fremdsprachlichen Elementen.

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Denjenigen, die Angst vor einer Überfremdung oder Unterwanderung des Deutschen haben, sagen Sie „Bleibt cool und relaxed“ – oder sagen Sie „Bleibt locker und ruhig“? Das kommt darauf an, in welcher Situation und mit wem ich rede. „Bleib cool“ ist ein Ausdruck, den ich zum Beispiel meinem 19-jährigen Sohn sagen würde. Ich würde das in einem Podium beim Goethe-Institut oder beim Institut für Deutsche Sprache oder in einer Vorlesung anders sagen. Ich will ja andererseits nicht verhehlen, dass es auch Ausdrücke gibt, die ich ganz unglücklich finde, die ich selber nicht gebrauchen würde und von denen ich wünschte, es gäbe sie nicht. „Relaxed“ ist so ein Ausdruck, ich halte ihn, soweit ich sehe, für entbehrlich, er fügt nichts hinzu, was die deutsche Sprache nicht auch von sich auch sagen könnte. Nur: Solche Ausdrücke verschwinden nicht dadurch, dass eine Akademie oder ein Goethe-Institut beschließt, sie zum Verschwinden zu bringen. Darüber entscheidet, ob Sie das wollen oder nicht, allein die Gemeinschaft der Sprechenden.

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DEUTSCH 3.0 - INTERVIEW Mitschrift eines RBB Kulturradio Interviews mit Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Lehmann, dem Präsidenten des Goethe-Instituts. Was macht unsere Sprache heute aus? Von welchen Einflüssen wird sie geprägt? Wie verändert sie sich dadurch? Es gibt Diskussionsbedarf, meint das Goethe-Institut und initiiert gemeinsam mit Duden, dem Institut für Deutsche Sprache und dem Stifterverband für Deutsche Wissenschaft „Deutsch 3.0“. Im Studio der Präsident des Goethe-Instituts, Professor Klaus-Dieter Lehmann: Da packen Sie offenbar ein sensibles Thema an. Viele Sprachwissenschaftler meinen, die deutsche Sprache sei nicht in Gefahr, sondern entwickle sich ganz natürlich. Andere wiederum befürchten angesichts von Anglizismen und anderer nicht-deutscher Einflüsse dann doch den Verlust, den Schwund der deutschen Sprache. Wo platziert sich da DEUTSCH 3.0? Ich würde ähnlich argumentieren: Die deutsche Sprache ist besser als ihr Ruf. Aber wir sind uns häufig der deutschen Sprache nicht bewusst, sind zaghaft und denken, sie sei eine Nischensprache. Das ist sie aber nicht, sie ist eine große Brückensprache zwischen den verschiedensten Sprachbereichen. Aber ich glaube, man muss sich klarmachen, dass sich durchaus ein Wandel vollzieht. Der Wortschatz nimmt zu, gleichzeitig ändert sich die Wortgrammatik, und man muss darauf achten, woher die Einflüsse, die auf die Wortgrammatik wirken, herkommen und wie man ihnen umgehen kann. Das Kiez-Deutsch fällt mir spontan ein... Das hängt damit zusammen, dass heute die Medienpräsenz von Sprache viel größer ist als früher. Man denkt immer, im 19. Jahrhundert habe es nur eine deutsche Sprache gegeben – stimmt gar nicht. Überliefert sind die Texte der Bildungsschicht, aber der Bauer und der Handwerker sprachen ganz anders. Heute haben wir das ganze Spektrum von Sprachverhalten abgebildet. Man will oft „locker rüberkommen“, deshalb nutzt man vereinfachte Sprachwendungen. Aspekte wie diese wollen wir bewusster machen, daher haben wir die Plattform geschaffen, wo wir alle, die mit deutscher Sprache zu tun haben, zusammenbringen. In großen Veranstaltungen, die wir auch auf Websites und über Livestreams und Chats weitertragen, bringen wir diese Fragen nahe an große Bevölkerungskreise, an Schüler, an diejenigen, die sich mit der Verzagtheit der deutschen Sprache herumschlagen: Was kann man tun, was vermeiden? Dieser Diskurs soll eine große öffentliche Wirkung entfalten. Sie haben sich verschiedene Gebiete ausgesucht, um die Debatte über die deutsche Sprache in Gang zu bringen – Wissenschaft, Bildung, etc. – Deutsch hat beispielsweise an Bedeutung als Wissenschaftssprache verloren. Welche Risiken birgt das? Es gibt häufig die Vorgehensweise zu fordern, wir müssten deutsch publizieren, etc., doch das bleiben letztlich nur Appelle. Man kann eine Wissenschaftssprache nicht verordnen. Sie lebt nur dann, wenn auch Gehaltvolles in dieser Sprache publiziert wird. Wir sollten daher schauen, in welchen Wissenschaftsdisziplinen die deutsche Sprache heute noch Bedeutung

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hat und wie wir diese gezielt unterstützen können. Eines ist klar: Wenn in der Wissenschaft immer weniger deutsch publiziert wird, dann wird auch die Gesellschaft immer weniger über Wissenschaft reden. Das ist ein Zusammenhang von Alltagssprache und Wissenschaftssprache, der sehr prägend ist, denn viele Metaphern, Bilder gehen aus der Wissenschaftssprache in die Alltagssprache über und umgekehrt. Wenn Wissenschaft und ihre Sprache lebendig sein wollen, müssen wir da gezielt investieren. Ein anderes Thema ist Deutschland als mehrsprachiges Land. Wie soll da debattiert werden? Da gibt es zwei Ansätze. Der eine ist der Einfluss der Migranten auf die deutsche Sprache. Da gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Manche glauben, dass die eingewanderten Sprachen unsere Sprache verändern, indem sie sie verharmlosen, einfacher machen usw. Ich glaube, dass dieser Zusammenhang so noch nicht richtig bewiesen ist. Man muss es wirklich einmal untersuchen. Ich persönlich gehe eher einen anderen Weg. Wir haben einen wunderschönen Literaturpreis, den Chamissow-Preis, den geben wir an Autoren, die aus einem anderen Kulturbereich, aus einer anderen Sprache kommen und in Deutschland in deutscher Sprache wirklich qualitativ hochwertig schreiben. Das bereichert uns und schafft völlig neue Bilder. Die zweite Frage, die sich mir stellt, ist: Wie kann man in der Integrationspolitik die Sprache sehr viel besser an Schüler vermitteln, die auch einen anderen kulturellen Hintergrund haben? Wir wollen Deutschlehrer und Erzieher im Herkunftsland und in Deutschland mit dem Wissen ausstatten, welche Übergänge die Schüler bei uns haben müssen, um erfolgreicher zu sein. Also weniger Defizitdenken als eher Potenziale und Chancen sehen. Klaus-Dieter Lehmann, Sie wollen eine gesellschaftliche Diskussion über ein Jahr lang anregen. Wie haben Sie sich das vorgenommen? Wir haben versucht, möglichst viele Partner zu gewinnen. Es sind jetzt ungefähr dreißig Partner im Boot, die an diesem gemeinsamen Thema arbeiten – und wir haben auch sehr viele Medienpartner, damit wir sehr viele der professionell und wissenschaftlich erarbeiteten Positionen in die Öffentlichkeit tragen können. Alle Veranstaltungen werden allgemeinverständlich sein, und die Ergebnisse sollen über verschiedenste Kanäle in die Öffentlichkeit verteilt werden, so dass jeder teilhaben kann. Wir fordern Zuhörer und Zuschauer auf, Fragen zu stellen, auch online, so dass ein lebendiger Dialog entsteht.

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DEUTSCH 3.0 - HINTERGRUND Im Rahmen der Veranstaltungsreihe DEUTSCH 3.0 stellt das Goethe-Institut diese und weitere Fragen von gesellschaftspolitischer Relevanz zur Diskussion. Gemeinsam mit Akteuren aus Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft will DEUTSCH 3.0 einen interdisziplinären Diskurs anstoßen.

Wie verändert sich unsere Sprache? In welcher Sprache wollen oder müssen wir künftig denken, arbeiten,

kommunizieren? Wie mehrsprachig ist unsere Zukunft? Was, wenn uns irgendwann die (deutschen) Worte fehlen? Was soll Sprache in Zukunft leisten, welche Sprachen brauchen wir? Wie sieht das Deutsch der Zukunft aus?

DEUTSCH 3.0 wird eine umfangreiche und aktuelle Standortbestimmung zur Rolle und Bedeutung der deutschen Sprache. 1. WAS IST DEUTSCH 3.0? DEUTSCH 3.0 ist eine Einladung zum gemeinsamen Dialog über unsere Sprache und ihre Zukunft. Das Goethe-Institut initiiert die Veranstaltungsreihe DEUTSCH 3.0 in Zusammenarbeit mit dem Duden, dem Institut für Deutsche Sprache, dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und weiteren Partnern aus Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft, Bildung, Medien und Kunst. 2. EIN DISKURS WORÜBER? DEUTSCH 3.0 ist eine Plattform für sprachkulturelle Debatten, Vorträge, Performances und Dialoge zur deutschen Sprache – verbunden mit der Frage nach der aktuellen und künftigen Bedeutung der deutschen Sprache als Schlüsselinstrument unserer sozialen, kulturellen und ökonomischen Weiterentwicklung. Als temporäre Aktions- und Informationsplattform wird DEUTSCH 3.0 für ein Jahr die Bühne für Austausch und Interaktion, für den Brückenschlag zwischen Institutionen und damit eine Anregung für den Perspektivenwechsel zwischen den Disziplinen sein. 4. WARUM EINE SOLCHE REIHE? 78,4 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass mehr für die deutsche Sprache getan werden muss. Die Globalisierung, wachsende Mobilität und die Digitalisierung zahlreicher Lebensbereiche wirken auf sie ein. Aus verschiedenen Perspektiven zeigt das Format „DEUTSCH 3.0 – Debatten über Sprache und ihre Zukunft“ Potenziale und Herausforderungen der aktuellen Prozesse in der Sprachentwicklung: die Veränderung des Sprachgebrauchs und der Textkultur durch neue Medien und Digitalisierung, die neue Mehrsprachigkeit in Deutschland in Zeiten zunehmender Mobilität sowie die Perspektiven von Deutsch als Wissenschaftssprache. Auch soll es um die Frage gehen, wie sich nationale Sprachpflege und wirtschaftliche Internationalisierung miteinander verknüpfen lassen.

Page 17: DEUTSCH 3.0 PRESSEGESPRÄCH - Goethe-InstitutDEUTSCH 3.0 PRESSEGESPRÄCH Uhrzeit: 17:30 Uhr Ort: Humboldt Carré am Gendarmenmarkt, Behrenstraße 42 mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig

5. WELCHES ZIEL HAT DEUTSCH 3.0? Indem die verschiedenen Kreise miteinander ins Gespräch gebracht werden, will sich die Reihe über die Weiterentwicklung der deutschen Sprache verständigen und zu ihrer Förderung beitragen. Das Leitmotiv der Debattenreihe ist die kritische Auseinandersetzung mit der Frage nach der Zukunft unserer Sprache – jenseits aller kulturpatriotischen Diskurse. Das gemeinsame Denken geht damit einher, eine Vielzahl von Perspektiven einzubinden, Werte und Maßstäbe zu reflektieren und neue Potenziale zu erkunden. Via Staffelstabprinzip gehen die Fragen und Erkenntnisse der vorangegangenen Veranstaltungen in die jeweils nachfolgenden ein. Über eine Webplattform mit umfangreichen Mitwirkungsmöglichkeiten öffnen wir die Debatten einem breiten Publikum– und führen die Impulse und Anregungen dort wieder zusammen. 6. WARUM MIT SO VIELEN PARTNERN? Für ein Engagement für die deutsche Sprache ist es wichtig, ein präzises Wissen über den Gebrauch des Deutschen in den entsprechenden kommunikativen Kontexten zu haben. Ebenso wichtig ist jedoch auch ein offener und umfassender Austausch über aktuelle und zukünftige sprachlich-gesellschaftliche Anforderungen. Für all dies bedarf es einer spezifischen Kombination individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Kompetenzen. Diese sind nur im breiten gesellschaftlichen Verbund zu gewinnen. 7. UND WAS KOMMT AM ENDE DABEI RAUS? Das Ergebnis ist offen. Die aus den Debatten gewonnenen Erkenntnisse werden die Grundlage bieten, um ein den Bedingungen zunehmend internationaler Kommunikation angepasstes Konzept für die Förderung der deutschen Sprache zu entwickeln. Zusammen mit allen Partnern und sonstigen Vertretern aus Politik und Gesellschaft werden die Ergebnisse im Rahmen einer Abschlussveranstaltung gemeinsam diskutiert und als Vorschläge an die Politik formuliert. Die im Rahmen des Projekts geknüpften Kontakte und Vernetzungen werden dazu beitragen, die Nachhaltigkeit der gemeinsamen Bemühungen zu gewährleisten.

Page 18: DEUTSCH 3.0 PRESSEGESPRÄCH - Goethe-InstitutDEUTSCH 3.0 PRESSEGESPRÄCH Uhrzeit: 17:30 Uhr Ort: Humboldt Carré am Gendarmenmarkt, Behrenstraße 42 mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig

DEUTSCH 3.0 VORLÄUFIGE TERMINÜBERSICHT

29. Januar 2014

Eröffnungsveranstaltung DEUTSCH 3.0 Berlin

6. bis 7. Februar 2014

Deutsch als Wissenschaftssprache - Elitenbildung und Mehrsprachigkeit

Amsterdam

26. März 2014

Das mehrsprachige Klassenzimmer Berlin

ab Mai 2014

Deutsch für internationale Ingenieurinnen und Ingenieure an den TU9

Online – und Berlin, Darmstadt, Stuttgart

15. bis 17. Mai 2014

Rolle und Positionierung des Deutschen in der Auslandsgermanistik

Budapest

15. Mai 2014

Zwischen Alphabet und Algorithmus – Das Ende des Nachschlagens

München

28. Mai 2014

Ursprung der Wissenschaftssprache Deutsch

Berlin

Juni 2014

Sprache im Laboratorium – Sprache beobachten, messen, visualisieren

Zürich

28. Juni 2014

DEUTSCH 3.0 – Perspektiven auf und aus Österreich

Wien

2. bis 4. Juli 2014

Wissenschaftssprache Deutsch – international, interdisziplinär, interkulturell

Regensburg

Juli 2014

Text als Werkstück: Wege zu einer computerunterstützten Überarbeitung

Frankfurt am Main

Page 19: DEUTSCH 3.0 PRESSEGESPRÄCH - Goethe-InstitutDEUTSCH 3.0 PRESSEGESPRÄCH Uhrzeit: 17:30 Uhr Ort: Humboldt Carré am Gendarmenmarkt, Behrenstraße 42 mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig

16. Juli 2014

Deutsch regional – Beeinflussen Dialekte auch heute noch unseren Alltag?

Marburg

5. August 2014 Translation Slam Berlin

16. Oktober 2014

Die Sprache von Forschung und Lehre Berlin

November 2014

Mehrsprachigkeit in Forschung, Lehre und Alltag im In- und Ausland

Bonn

November 2014

Geisteswissenschaften oder Humanities? Deutsch als Wissenschaftssprache

Essen

21. November 2014

Grenzenlose (Vor-)Lesefreude – Wie Leseförderung zur Integration beitragen kann

November 2014

Exil und Sprache. Exilanten in Deutschland heute

Frankfurt am Main

7. November 2014

Das Fach Deutsch als Fremdsprache – Standortbestimmung, fachliche Entwicklungen

Leipzig

November 2014

Projekt PlurCur – Implementierung von Gesamtsprachencurricula an Schulen

Graz

28. November 2014

Deutsche Fachsprache als Standortvorteil für den wirtschaftlichen Erfolg

Berlin

2014

Mehrsprachige Studiengänge im Lichte der begleitenden Forschung

Darmstadt