Ergänzende Materialien zum Auer Deutschbuch 10 · 2017. 6. 13. · Argumentierendes Schreiben –...

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1 Ergänzende Materialien zum Auer Deutschbuch 10 Schreiben

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    Ergänzende Materialien zum Auer Deutschbuch 10

    Schreiben

  • Kreatives Schreiben 2

    Zeit und Vergänglichkeit (S. 44) L „Jetzt ist jetzt schon vorbei“: Lösung zu Aufgabe 1 (S. 47)

    • Zeit ist Ewigkeit • Augenblick ist die Gegenwart (das Jetzt) und die Vergänglichkeit • Vergangenheit steht fest • Zukunft ist ungewiss • Während die Gegenwart endlich ist, ist die Ewigkeit unendlich • Ewigkeit ist Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, unendlich

    Hintergrundinfo: „Edvard Munch: Tanz des Lebens“ (zu „Können –

    Wissen – Prüfen“ S. 49) Das Gemälde zeigt (wie in allen Bildern Munchs) ein pessimistisches Gesellschaftsbild: Alle Mitglieder sind voneinander isoliert und erfahren Begierde, Isolation, Verzweiflung. Links im Bild steht das „blühende Mädchen“, sie lächelt erwartungsvoll. Dazwischen sind tanzende Paare zu sehen, die Begierde, Entsagung und Lust symbolisieren. Am rechten Bildrand kann der Betrachter eine ganz in schwarz gekleidete, trauernde Frau wahrnehmen, die die Intention des Malers wiedergibt: Sie steht für die „Tragödie der Liebe“. Nach Munch gibt es in der Liebe nämlich immer zwei Zustände: Zunächst die Einswerdung im Begehren und später, nach dem Ende der Liebe, die Verzweiflung in der Isolation. Quelle: Der Kleinbürger entdeckt sein Ich. http://www.freitag.de/2001/12/01121701.htm

  • Kreatives Schreiben 3

    Kopiervorlage

    Zeit und Vergänglichkeit Weiterführende Aufgaben:

    • Auf der Website des Deutschen Historischen Museums gibt es eine Online-Ausstellung mit dem Thema „Sichtbare Zeit von 1965 bis 1995“. Diskutiert darüber, wie die Zeit auf den Bildern sichtbar wird. (www.dhm.de/ausstellungen/ruetz/raeume.html)

    • Zeit kann man auch hören. Musikalische Beispiele zum Thema „Über Zeit und Vergänglichkeit im Mittelalter“ (kostenloser Download von Musikbeispielen mittelalterlicher Musik) findet ihr auf folgender Website:

    www.galileo-mc.de/galileo-mc/cd.php?formatid=809

    • Bereits eine einfache, brennende Kerze drückt Zeit und Vergänglichkeit aus. Diskutiert darüber.

    • Die Gruppe Alphaville (Gold/Lloyd/Mertens) besingt in „The Nelson Highrise“ die Zeit (deutsche Übersetzung von Matthias Mai und Markus Schepke). Beschäftigt euch mit dem Text.

    Time is fleeting You can’t stop time Hearts are beating ’Cause there ain’t no time Dial that number Stories fly See their faces Empty traces Uhhh, elevator Time goes by Uhhh, generator Love flies by Good-bye Good-bye Time is hurting But it ain’t a crime Someone’s bleeding All the time Too much tension In a second Just repeat it ’Cause I need it Uhhh, elevator Indicator Accelerator Uhhh, generator Turning on

    Zeit ist vergänglich Du kannst die Zeit nicht anhalten Herzen schlagen Weil es keine Zeit gibt Wähl diese Nummer Geschichten fliegen Erblicke ihre Gesichter Leere Spuren Uhhh, Aufzug Zeit vergeht Uhhh, Generator Liebe verfliegt Auf Wiedersehen Auf Wiedersehen Zeit schmerzt Aber es ist kein Verbrechen Jemand blutet Die ganze Zeit Zu viel Spannung In einer Sekunde Wiederhol sie einfach Weil ich sie brauche Uhhh, Aufzug Anzeiger Beschleuniger Uhhh, Generator Schalte an

  • Schreibanlässe/Argumentierendes Schreiben - Erörtern 4

    Wir sind alle Afrikaner (S. 50)

    Praxisinfo: „Wir sind alle Afrikaner“ Weiterführende Links zum Thema:

    • Weitere Infos und Begriffserklärungen findet man auf der Website: http://www.cult4.biz/index.html

    • Infos zur Herkunft des Menschen findet man auf diesen Websites: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/619703; http://www.spektrumdirekt.de/(Suchbegriff „Es war einmal in Afrika“ eingeben)

    L „Der afrikanische Mensch besiedelt die Welt“: Lösung zu Aufgabe 2 (S. 51) Moderne Menschen stammen aus Afrika

    • Urmenschen lebten zunächst ausschließlich in Afrika • Vor 200 000 Jahren: Homo sapiens sapiens (Ostafrika) • Vor 100 000 Jahren: Eine kleine Gruppe verlässt erstmals Afrika Richtung

    Osten •

    Homo sapiens sapiens wandert von Asien, nach Australien, nach Europa und später nach Amerika

    • Vor 70 000 Jahren: Homo sapiens sapiens in Südchina • Vor 55 000 Jahren: Menschen erreichen über eine Landbrücke Australien • Vor 40 000 Jahren: Erste moderne Menschen in Europa • Vor 25 000 Jahren: Moderne Menschen in Sibirien • Vor 15 000 Jahren: Menschen überqueren die Beringstraße von Asien nach

    Amerika • Vor 14 000 Jahren: Besiedlung der Prärie Nordamerikas • Vor 13 000 Jahren: Menschen stoßen bis zur Mitte Südamerikas vor • Vor 8000 Jahren: Besiedlung des Pazifiks durch austronesische Seefahrer

    Einteilung nach Völkern ist willkürlich, durch Genuntersuchungen erwiesen, dass alle Menschen eng miteinander verwandt sind: Hautfarbe ist Frage des Klimas. Babyklappen – dafür oder dagegen? (S. 56)

    Hintergrundinfo „Babyklappen“ (zu Aufgabe 4 S. 56)

    In Bayern gibt es 14 Babyklappen. Sie sind in Altötting, Augsburg, Ingolstadt, Kelheim, Landshut, Mainburg, München (3), Regensburg, Roth, Schongau, Straubing und Weilheim eingerichtet. L „Können – Wissen – Prüfen“: Lösung zu Aufgabe 1 (S. 63) Eine „geschützte Geburt“ bezeichnet die Geburt eines Kindes in einem Krankenhaus, wobei die Mutter aber für die Behörden anonym bleibt.

  • Schreibanlässe/Argumentierendes Schreiben - Erörtern 5

    L „Können – Wissen – Prüfen“: Lösung zu Aufgabe 2 (S. 63) Bei einer geschützten Geburt bleiben die Mütter anonym, müssen aber für das Kind ihre Daten hinterlegen. Sie gebären im Krankenhaus. Bei einer Babyklappe legen die Mütter ihre Kinder in eine Babyklappe (Geburt muss nicht im Krankenhaus stattfinden). Die Mütter haben zwölf Wochen Zeit, ihr Kind zurückzuholen, dann beginnt das Adoptionsverfahren. L „Können – Wissen – Prüfen“: Lösung zu Aufgabe 3 (S. 63) Die Zahl der Kindstötungen hat sich durch die Einführung der Babyklappen nicht verringert.

  • Argumentierendes Schreiben – Erörtern 6

    Kopiervorlage Quelle: Hamburger Abendblatt, erschienen am 23. April 2007 (Jörg Riefenstahl) Geplant: Die erste Babyklappe Vereine, Gleichstellungsbeauftragte und Reinbeks Bürgervorsteherin machen sich dafür stark. In Reinbek soll Stormarns erste Babyklappe entstehen. Sie soll dem Krankenhaus St.-Adolf-Stift angegliedert werden, so der Plan. Der Verein „Hilfe für Schwangere in Norddeutschland“, die Gleichstellungsbeauftragten Claudia Riegler (Glinde) und Maria de Graaff-Willemsen (Reinbek) sowie der Betreuungsverein Südstormarn und die Glinder Bürgervorsteherin Margit Nordmann machen sich dafür stark. Der Träger des St. Adolf-Stifts, die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur Heiligen Elisabeth, hat bereits in Berlin, Halle und Magdeburg sogenannte Baby-Fenster eingerichtet. Die endgültige Entscheidung über die Babyklappe in Reinbek soll nach Informationen der Ahrensburger Zeitung in den nächsten Wochen fallen. Durch die anonyme Hilfe für verzweifelte Mütter könne die mögliche Tötung von Neugeborenen verhindert werden, erklären die Initiatorinnen des Projekts. „Kaum eine Frau aus Reinbek und Umgebung wird in einer Notsituation mit ihrem Neugeborenen nach Lübeck oder Hamburg-Wilhelmsburg fahren, wo sich die nächst gelegenen Babyklappen befinden“, meint Monika Fangohr vom Beratungszentrum Südstormarn. Immer mehr Teenager werden schwanger. Die steigende Zahl von Teenager-Schwangerschaften sei ein Beleg für die Notwendigkeit des Hilfsangebots auch in Stormarn. „Gerade sehr junge Frauen verdrängen oft bis zum letzten Moment ihre Schwangerschaft und geraten dann in Panik“, sagt die Beraterin. Bei Besuchen in Lübeck hat sie erfahren, dass dort bis zu drei Babys pro Jahr hingebracht werden. Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg gibt es seit dem Jahr 2000 eine Babyklappe. Dort können Mütter ihr Neugeborenes in einem Wärmebettchen ablegen. Danach schließt sich die Klappe langsam und verriegelt sich zum Schutz des Kindes automatisch. Ein sogenannter stummer Alarm sorgt dafür, dass sich unverzüglich fachkundiges Personal um das Neugeborene kümmert. Um Müttern, die sich von ihrem Kind trennen wollen, ein Beratungsangebot zu machen, ist in der Babyklappe für sie ein Brief hinterlegt, in dem sie erfahren, wo sie weitere Hilfe bekommen. „Mütter können sich auch anonym mit uns in Verbindung setzen, um mit uns zu klären, ob es für sie und das Neugeborene vielleicht nicht doch einen gemeinsamen Lösungsweg gibt“, betont Monika Fangohr. Gelinge dies nicht, werde das Kind zur Adoption freigegeben. Rund 8000 Euro soll die Einrichtung der Babyklappe in Reinbek kosten. Wer diese Kosten trägt, ist noch nicht endgültig geklärt. Welcher Platz sich für die Klappe am besten eignet, werde derzeit diskutiert, heißt es. Drei mögliche Standorte sind im Gespräch. Einer davon liegt in unmittelbarer Nähe der Klinik, damit verzweifelte Mütter in einer Notsituation ihr Kind vor Blicken geschützt abgeben können. „Entscheidend ist, dass die Klappe rund um die Uhr betreut wird“, sagt Arp Kreßin vom Südstormarner Verein für Sozialarbeit. Dies könne die Klinik aus seiner Sicht perfekt gewährleisten.

  • Argumentierendes Schreiben – Erörtern 7

    Kopiervorlage Quelle: Mitschnitt aus einer Sendung des Südwestfunk Report Mainz vom 08.08.05

    Kindstötungen: Was hilft Müttern in Bedrängnis? Moderation Fritz Frey Neun Babyleichen in Brandenburg. Verscharrt in Blumentöpfen. Wie konnte es dazu kommen? Guten Abend zu REPORT MAINZ. Eine Antwort auf diese Frage zu finden, ist schwer. Nicht zuletzt, weil mit Brandenburgs CDU-Innenminister Schönbohm ein politischer Hauruck-Analyst eine Erklärung aus der Hüfte geschossen hat, dass es selbst seine Parteivorsitzende graust. Nein, sagt Frau Merkel, mit einer von der SED erzwungenen Proletarisierung könne man die Mordtaten nicht erklären. Eine laute Debatte in Wahlkampfzeiten. Dabei wäre gerade jetzt Besonnenheit gefragt. Es ist ja nicht so, dass sich noch niemand mit dem Phänomen der Kindstötung seriös befasst hätte. Doch das geschieht eher leise. Thomas Dauser und Wolfgang Stuflesser haben Wissenschaftlerinnen getroffen, die seit Jahren forschen. Auch zur Frage, ob sogenannte Babyklappen Kindstötungen verhindern können. Bericht Im Hinterhof eines Hauses macht ein Nachbar den grausigen Fund. Skelettreste eines Neugeborenen, verscharrt in einem Blumenkasten. Versteckt neben einem alten Schuppen. Die Ermittler suchen weiter und finden die Überreste von neun Säuglingen. Getötet kurz nach der Geburt, offenbar von der eigenen Mutter. Es ist schwer zu begreifen, was Sabine H. getan haben soll. In der Boulevardpresse steht schnell fest: Die Frau ist Deutschlands grausamste Mutter. Eine Babykillerin. Das Urteil ist leicht gefällt. Viel mühsamer ist die Suche nach Antworten auf die Frage, was eine Mutter dazu bringt, ihre eigenen Kinder zu töten. Die Psychiaterin Professor Anke Rohde hat einhundert Fälle von Kindstötungen aus zwanzig Jahren im Raum Bonn untersucht. In der Hälfte der Fälle waren die Mütter die Täterinnen. Und alle befanden sich in ähnlichen Notlagen. O-Ton, Prof. Anke Rohde, Universität Bonn: „Was ihnen allen gemeinsam ist, dass sie Angst davor hatten, ein Kind zu bekommen. Dass sie sich geschämt haben. Schamgefühle, Schuldgefühle sind ganz oft damit verbunden. Das Gefühl versagt zu haben, andere Menschen zu enttäuschen, Angst vor Konsequenzen. Angst davor, dass sich ihr ganzes Leben anders entwickeln wird, als sie das erwartet haben. Oder als die Umwelt es von ihnen erwartet hat. Und das ist ganz oft eine Mischung von all diesen Aspekten.“ Sabine H. hat den Ermittlern erzählt, sie könne sich an manche Geburten gar nicht erinnern, weil sie unter Alkohol stand. Ihre Ehe soll zerrüttet gewesen sein. Der Mann oft monatelang nicht zu Hause.

  • Argumentierendes Schreiben – Erörtern 8

    Kopiervorlage Die Psychiaterin Anke Rohde hat bei vielen Kindstötungen Gemeinsamkeiten festgestellt. Weil Hilfe im Vorfeld ausbleibt, wird die Geburt zur ausweglosen Situation. O-Ton, Prof. Anke Rohde, Universität Bonn: „Das Gefühl ganz alleine auf dieser Welt zu sein. Und in einer solchen Situation kann man unter Umständen dann nicht mehr so vernünftig handeln, wie man das vielleicht sonst tun würde. Und das auch noch auf dem Hintergrund, dass diese Frau sowieso die ganze Schwangerschaft hindurch nicht so gehandelt hat, wie man es eigentlich erwartet hätte. Und dann versagen alle Mechanismen, vielleicht Hilfe zu holen, jemanden zu alarmieren. Oder zaghafte Versuche werden von den anderen nicht erkannt.“ In Deutschland werden durchschnittlich jedes Jahr zwanzig Fälle von Kindstötungen bekannt. Beispiele aus dem Jahr 2004: Wie kann man verhindern, dass Mütter ihre Kinder töten? Vor fünf Jahren schien ein Heilmittel gefunden. In Hamburg wurden die ersten Babyklappen eröffnet. Verzweifelte Mütter können unerkannt ihre Babys abgeben, für das dann neue Eltern gesucht werden. Inzwischen gibt es etwa achtzig Babyklappen in ganz Deutschland. Von Anfang an gab es Kritik. Die Mutter könne ihre Entscheidung später nicht mehr rückgängig machen, und das Kind erfahre nie, wer seine Mutter ist. Doch die Babyklappen seien ein wirksames Mittel gegen Kindstötungen meint Leila Moysich. Sie leitet das Hamburger Babyklappenprojekt „Findelbaby“. Im Zusammenhang mit den Kindstötungen von Brandenburg wirbt sie für mehr Babyklappen. O-Ton, Leila Moysich, Projekt „Findelbaby“ Hamburg: „Die Babyklappe soll verhindern, dass Mütter panisch reagieren und in ihrer Not ihr Kind aussetzen oder womöglich auf den Müll werfen. Sie soll also Leben retten.“ Kritik an dieser These, dass Babyklappen gegen Kindstötungen helfen, äußert die Erziehungswissenschaftlerin Professor Christine Swientek. Sie führt seit fünf Jahren eine Statistik über Kindstötungen in Deutschland. Jeder rote Punkt auf der Karte markiert eine Kindstötung. Jeder schwarze eine Babyklappe. Ihre Bilanz: O-Ton, Prof. Christine Swientek, Universität Hannover: „Wo es Babyklappen gibt, gibt es trotzdem Tötungen, Punkt eins. Punkt zwei: Insgesamt haben die Tötungen bundesweit nicht abgenommen. Überhaupt nicht, seitdem wir Babyklappen haben. Das heißt, wir haben dieselben Zahlen wie vor den Eröffnungen der Babyklappen.“ Frage: Inwiefern hilft eine Babyklappe Kindstötungen zu verhindern? O-Ton, Prof Christine Swientek, Universität Hannover: „Gar nicht. Ganz klare Antwort. Gar nicht.“

  • Argumentierendes Schreiben – Erörtern 9

    Kopiervorlage Die Babyklappe also doch kein Lebensretter? Auch die Psychiaterin Professor Rohde bezweifelt, dass die Babyklappe Kindstötungen verhindert. Mütter, die ihre Kinder töten, verdrängen oft ihre Schwangerschaft. Deshalb komme für diese Frauen ein Gang zur Babyklappe nicht in Frage. O-Ton, Prof. Anke Rohde, Universität Bonn: „Dieses aktive Handeln braucht man dafür auch. Und die Frauen, die ich danach gefragt habe, oder die auch Kollegen danach gefragt haben, die haben gesagt, ja, ich wusste davon. Oder eine hat auch gesagt, nein, war mir nicht bekannt, aber ich glaube nicht, dass ich das hätte in Anspruch nehmen können. Und auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Fällen, die man nachträglich analysieren konnte, von Frauen, die ihr Kind in eine Babyklappe gelegt haben. Da konnte man erkennen, die hätten ihr Kind nicht getötet. Das ist eine andere Problematik.“ Die Stadt Bonn hat sich auch deshalb bewusst gegen die Babyklappe entschieden. Setzt auf Beratung. Verzweifelte Mütter sollen beim städtischen Projekt „Auswege“ eine Anlaufstelle finden. Frauen, für die das Öffnen einer Babyklappe schon eine zu große Hürde wäre. Insgesamt 14 soziale Einrichtungen haben sich hier vernetzt, um schnell Hilfe anzubieten. Die Frauen müssen nur eine gebührenfreie Notrufnummer wählen, die betreut wird von erfahrenen Hebammen. Die leiten die Hilfesuchenden weiter. An die Beratungsstelle, das Geburtshaus oder das Mutter-Kind-Heim. Das Einrichten einer Babyklappe hat man in Bonn durchaus erwogen. Aber wieder verworfen. O-Ton, Arno Hübner, Sozialdezernent Bonn: „Im Grunde gehen wir einen Schritt weiter. Wir wollen nicht nur die Zukunft des Kindes im Blick haben, das anonym abgegeben wird. Dann aufwächst, ohne die Mutter zu kennen. Also wir wollen im Vorfeld die Mutter beraten und ihr auch noch einmal in dieser schwierigen Situation sagen, es gibt auch andere Wege, die dir weiterhelfen.“ O-Ton, Helga Schulte-Weber, Projekt „Auswege“: „Die Frauen finden hier einen Ort, wo sie erst mal zur Ruhe kommen können. Wo sie ihr Kind gebären können. Wo sie Unterstützung bekommen in der Vorbereitung. Wir gucken uns zusammen mit den Frauen die Krankenhäuser an und führen auch noch weitergehende Gespräche. Denn die fehlende Perspektive ist eigentlich das verbindende Glied der Frauen, die zu uns kommen.“ Beratung im Vorfeld statt Baby in die Klappe. Auch der Babyklappenbetreiber in Hamburg hat ein Beratungstelefon. Der Verein selbst, der so vehement die Babyklappe als Lebensretter propagiert, vermittelt uns den Kontakt zu Daniela M. Überraschend, nicht die Klappe, sondern das Beratungstelefon haben ihr und dem kleinen Leon geholfen.

  • Argumentierendes Schreiben – Erörtern 10

    Kopiervorlage O-Ton, Daniela M.: „Ich wusste auch nicht, was ich machen soll. Hab ihn quasi ignoriert. Ich hab gedacht, irgendwann, weiß ich, ist der Termin, irgendwann kommt dieses Kind zur Welt. Und bis dahin ist noch Zeit und irgendwas wird mir dann schon einfallen. Das kann also gut sein, dass ich eine der Frauen geworden wäre, die alleine zu Hause entbunden hätte. Oder es versucht hätte zu entbinden.“ Frage: Und was wäre mit dem Kind passiert? O-Ton, Daniela M.: „Das hätten wir beide nicht überlebt.“ Fazit. Um Müttern in Not wirklich zu helfen, setzt auch der Hamburger Babyklappenbetreiber auf Telefonberatung. Und verlässt sich nicht allein auf die Klappe. Ob er will oder nicht, der Verein selbst stellt damit indirekt die Frage nach dem Sinn einer Babyklappe als alleinigem Lebensretter. Zurück nach Brandenburg. Nach allem was die Psychologen bis jetzt über Sabine H. wissen, wäre sie wohl nie zu einer Babyklappe gegangen. Nach der Geburt der Kinder war ihre Verzweiflung schon zu groß. Die Hilfe hätte früher ansetzen müssen. Beratung im Vorfeld. Sie vor allem, sagen Experten, müsse man ausbauen, wolle man die Zahl der Kindstötungen eindämmen. O-Ton, Prof. Anke Rohde, Universität Bonn: „Wir wissen, dass die Babyklappe die Tötung von Kindern nicht verhindert. Sie schafft eine neue Problematik, die wir letzten Endes gesellschaftlich alle gar nicht wollen können. Wenn wir diese ganze Initiative, das Geld, die Energie in andere Projekte stecken, die Frauen und Familien helfen, dann haben wir wahrscheinlich gesellschaftlich wirklich sehr viel mehr gewonnen.“

  • Wiederholung und Vertiefung: Protokolle schreiben 11

    Kopiervorlage Gespräche oder Ereignisse protokollieren (S. 64) Tipps für ein erfolgreiches Protokollieren von Vorträgen und Lernprozessen Die Mitschrift Es kann nicht das Ziel einer Mitschrift sein, alle Worte eines Vortrags zu notieren. Nicht selten wird dies jedoch versucht, werden die Seiten Zeile für Zeile gefüllt. Darunter leidet allerdings das Zuhören, weil die Konzentration auf dem Schreiben liegt. Zuhören bedeutet aber immer auch Mitdenken, und genau hier kann eine Mitschrift hilfreich wirken. Einige Tipps können euch dabei helfen, das Gehörte sinnvoll strukturiert zu Papier zu bringen:

    • Nicht zu früh mit dem Schreiben beginnen, meist ist es sinnvoller, erst einmal einen Sinnabschnitt abzuwarten und dabei mitzudenken. Wenn man sofort schreibt, kann es passieren, dass man sich das Weitere selbst zu Ende denkt und das kann u. U. anders aussehen als es der Vortragende gemeint hat.

    • Nicht wörtlich mitschreiben, eine Mitschrift soll nicht dokumentieren, sondern nur das Wichtigste festhalten.

    • Überlege dir sinnvolle Abkürzungen, besonders für zentrale Begriffe, die viel Zeit zum Schreiben benötigen. Was du nicht abkürzen solltest, sind Fachbegriffe, die dir noch fremd sind und über die du dich noch nachträglich informieren möchtest.

    • Finde für deine Mitschrift eine passende grafische Strukturierung. Bei Mitschriften in linearer Textform ist es sehr schwierig, umständlich und zeitaufwändig, Zusammenhänge darzustellen – häufig muss hier nämlich noch einmal etwas geschrieben werden, was schon irgendwo steht. Arbeite lieber mit Pfeilen und versuche deine Mitschrift wie ein Organigramm anzulegen.

    • Lass auf dem Papier Platz für Ergänzungen. • Wenn es Handouts oder Arbeitsblätter gibt, bringe auf deiner Mitschrift einen

    entsprechenden Hinweis oder Bezug an. • Von der Länge her, sollte z. B. das Protokoll einer Unterrichtsstunde nicht

    länger als 1,5 bis 2 Seiten (DIN A4) sein. Das Protokoll Jedes Protokoll hat einen Protokollkopf, in dem Rahmenangaben über Anlass, Ort, Teilnehmer, Leitung, Beginn und Ende der Sitzung gemacht werden. Protokolle dienen unterschiedlichen Ansprüchen. In einigen Fällen ist es erforderlich, wörtlich zu protokollieren, dies gilt aber nicht bei Protokollen, die im Sinne von Mitschriften (siehe oben) angelegt werden. Man unterscheidet Verlaufs- und Ergebnisprotokolle – welches man verwendet, hängt von dem gewünschten Ergebnis ab. In der Naturwissenschaft werden häufig Verlaufsprotokolle geschrieben, weil der Prozess, z. B. der Verlauf eines Experimentes, hier ganz wichtig ist. Ein Ergebnisprotokoll erstellt man, wenn es um die Systematisierung von Inhalten oder Beiträgen geht (wer hat was gesagt).

  • Wiederholung und Vertiefung: Protokolle schreiben 12

    Kopiervorlage

    Im Ergebnisprotokoll werden die formalen Angaben und Diskussionsergebnisse (daher der Name) festgehalten.

    Es enthält:

    1. den Kopf mit Datum, 2. das Thema der Besprechung oder Sitzung und die Tagesordnung (falls

    vorhanden), 3. die Beschlüsse (sofern vorhanden) im Wortlaut mit Abstimmungsergebnissen, 4. die Unterschriften des Protokollführers und des Sitzungsleiters sowie 5. Anlagen (hierher gehören Kopien der Anträge, gegebenenfalls mit längeren

    Bemerkungen und Erläuterungen sowie Bemerkungen zum Protokoll u. ä.). Im Verlaufsprotokoll hingegen wird der Sitzungsverlauf dokumentiert. Es enthält:

    1. den Kopf mit Datum, 2. das Thema der Besprechung oder Sitzung und die Tagesordnung (falls

    vorhanden), 3. Stichworte zum Ablauf der Sitzung, Vorschläge, Einwände, Begründungen

    (bei wichtigen Wortmeldungen mit Namenshinweis), 4. die Beschlüsse im Wortlaut mit Abstimmungsergebnissen, 5. die Unterschriften des Protokollführers und des Sitzungsleiters sowie 6. Anlagen.

    Protokolle werden im Präsens geschrieben, Begründungen und Sachbeiträge werden im Konjunktiv zitiert. Erklärende Zusätze werden in Klammern gesetzt, wörtliche Zitate werden als solche kenntlich gemacht – z. B.: (Ausschnitt aus dem Protokoll einer Lehrerkonferenz: „Frau Honscheid stellt dar, welches Verhalten von Tobias Munk die Schule zu beanstanden hat“. Tobias Munk habe mehrfach mit ausländerfeindlichen Parolen auf dem Pausenhof lautstark Stimmung gemacht und in mindestens drei Fällen damit gewalttätige Auseinandersetzungen mit ausländischen Mitschülern provoziert. Herr Meier stellt den Antrag, folgende Empfehlung an die Gesamtlehrerkonferenz auszusprechen: „Die Gesamtlehrerkonferenz möge beschließen, dass der Schüler mehrere Tage vom Unterricht ausgeschlossen wird.“

  • Hypertexte verfassen 13

    Kopiervorlage Generation Millennium (S. 70) Ein Hypertext im engeren Sinn ist eine Textform mit einer nicht linearen und meist auch multimedialen Struktur. Es handelt sich streng genommen nicht mehr um einen Text, sondern um ein Netz oder Gewebe von Einzeltexten, die miteinander durch Hyperlinks (oder einfach „Links“)verbunden sind. Ausgedruckt nützt einem das wenig, da man nicht (oder nur sehr umständlich, z. B. wenn die vernetzten Texte als Anlage zu finden sind) in den Vorzug der Vernetzung kommt. Dies funktioniert erst in digitaler Form, also auf Diskette, CD-Rom oder auf einer Website im Internet. Der Begriff wurde 1965 von Ted Nelson geprägt. Als Vorläufer des digitalen Hypertextes ist die Enzyklopädie anzusehen; hier sind oftmals die einzelnen Lemmata (Stichwörter) durch Verweise miteinander verbunden. Nur muss sich der Leser hier noch auf recht mühsame Weise von Eintrag zu Eintrag weiterarbeiten. Auch ein wissenschaftlicher Text mit einem Anmerkungsapparat ist streng genommen ein Hypertext, wenn auch die Linearität hier nicht aufgebrochen wird. Der digitale Hypertext macht es möglich, dass man über eine Gelenkstelle, einen Querverweis (engl. link), von einer Textstelle zur anderen springen kann und damit nicht mehr an die geradlinige Struktur gebunden ist, wie man sie in anderen Medien wie Büchern kennt. Links erkennt man daran, dass die entsprechenden Textstellen eine andere Farbe aufweisen und unterstrichen dargestellt werden. Hypertexte sind nicht nur im Internet sehr praktisch, sondern auch in Textverarbeitungen. Mit der Textverarbeitung Word kann man z. B. einfache Hypertexte anlegen, entweder innerhalb eines umfangreichen Dokuments (das erleichtert das Lesen und Auffinden von bestimmten Stellen) oder sogar zwischen verschiedenen Dokumenten. So funktioniert das:

    1) Die Textmarke erstellen, auf die der Link zugreifen soll: a. Textstelle mit Maus markieren b. Bei „Einfügen“ auf „Textmarke“ gehen und in dem dann erscheinenden

    Fenster einen Namen für die Textstelle angeben.

    2) Den Link erstellen.

    a. Die Stelle, von der aus verlinkt werden soll, mit der Maus markieren. b. Diese Markierung mit der rechten Maustaste anklicken und dann

    Hyperlink anwählen. c. Im Menü die entsprechende Textmarke anwählen und bestätigen.

  • Strategisches Sprechen und Schreiben 14

    „Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“ (S. 76) L „Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“, Lösung zu Aufgabe 2 (S. 76) Fall 1: § 9 (1), 1; Fall 2: § 16 (2), 2; Fall 3: § 22 (1) 1, 3 L „Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“, Lösung zu Aufgabe 3 (S. 78) Fall 1: unzulässig; Fall 3: unzulässig L „Bitten oder Beschwerden“, Lösung zu Aufgabe 1 (S. 80) Aufbau des Briefes (S. 79) Aufbau des Briefes (S. 80)

    Einleitung kurze Vorstellung der eigenen Person knappe Vorstellung der Person

    Hauptteil Schilderung der Situation Schilderung des Sachverhalts

    Schluss Bitte um Verständnis und Hilfe Forderung von Konsequenzen

    Formulierung (S. 79) Formulierung (S. 80)

    „... und fühle mich ...“ keine Entsprechung

    „... wende ich mich nun ...“ keine Entsprechung

    „Ich weiß nicht ...“ keine Entsprechung

    „Ich bitte daher ...“ „Ich fordere Sie auf ...“

    L „Ein Brief aus dem Jahr 1827“; Lösung zu Aufgabe 1 (S. 83) Ein gewisser Herr Kressel, der Vater des Auszubildenden Adam, schreibt an den Landrat des Bezirks Seligenstadt. Beschwerde: Misshandlung des Auszubildenden durch Lehrherren Änderung: Auflösung des Ausbildungsverhältnisses L „Ein Brief aus dem Jahr 1827“; Lösungsvorschlag zu Aufgabe 2 (S. 83) Formulierungen heute: Anrede: Sehr geehrter Herr Heß Bitte: Ich bitte Sie, der Aufhebung des Ausbildungsverhältnisses zuzustimmen. Grußformel: Mit freundlichen Grüßen

  • Strategisches Sprechen und Schreiben 15

    Kopiervorlage

    Allgemeines zum Thema „Beschwerdebrief“ Mit einem Beschwerdebrief weist man auf die Missstände hin, die einem widerfahren sind. Dies ist in der Regel mit einer Verärgerung oder Enttäuschung verbunden, man ist also emotional stark berührt. Wie so häufig, macht jedoch auch hier der Ton die Musik. Es gibt Beschwerdebriefe, bei denen die Verfasser zu einem besonders umständlichen und komplizierten Schreibstil neigen, weil sie ein Problem haben, die Misslage klar auszudrücken – es wird um den „heißen Brei“ geredet. In anderen Briefen wird losgepoltert, dann erscheint der Text aggressiv und arrogant und vergiftet die Atmosphäre. Auf beiden Wegen kommt man häufig nicht zum Ziel. Die Sprache in einem Beschwerdebrief sollte deshalb immer präzise und klar und möglichst wenig emotional gefärbt sein – also trotz Verärgerung sachlich bleiben.

    Erst überlegen, dann schreiben ist die Devise:

    Gerade für einen Beschwerdebrief gilt: Erst durchatmen, beruhigen, möglicherweise eine Nacht darüber schlafen und dann formulieren. Definiere in Gedanken zuerst dein Ziel. Überlege dann, welche Wege zu diesem Ziel führen können. Dann wird dein Beschwerdebrief vielleicht so, dass er den Empfänger nicht provoziert, sondern tatsächlich etwas bewirkt. Schließlich möchtest du mit deiner Beschwerde die Situation ja nicht verschlimmern, sondern verbessern. Beurteilt die folgenden Ausschnitte – überlegt euch, wie der jeweilige Brief ankommt und was er womöglich auslöst, welche Wirkung er erzielt. „Trotz mehrfacher Erinnerung hielten Sie es bislang nicht für nötig, auf meine Schreiben zu reagieren.“ „Sie haben, obwohl ich mehrmals darum gebeten hatte, bislang nicht auf meine Briefe reagiert.“ „Über eine Fortführung des Abonnements gilt es angesichts des stattlichen Preises nachzudenken.“ „Ob wir die Zeitung weiterhin abonnieren, wissen wir noch nicht. Wir finden sie sehr teuer.“ „Mit Bedauern haben wir zur Kenntnis genommen, dass Sie die uns gemachte Zusage nicht eingehalten haben.“

    „Leider haben Sie Ihr Versprechen nicht gehalten.“ „Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich unverzüglich bei mir melden.“ „Es wäre schön, wenn Sie sich bis Montag nächster Woche dazu äußern.“ „Melden Sie sich doch einmal, falls Ihnen das Ihr Zeitrahmen erlaubt.“ „Die abweichende Durchführung unserer Beschlüsse macht diese Teile unseres Vertrags mit den Beteiligten meines Erachtens ungültig.“ „Da die Beschlüsse nicht durchgeführt wurden, sind diese Teile des Vertrags nach meiner Ansicht ungültig.

  • Standardisiertes Schreiben/Wiederholung und Vertiefung: Auf dem Wege zum Beruf/Bewerbung und Leserbrief

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    Mit freundlichen Grüßen (S. 84) L „Geschäftsbriefe korrekt und erfolgreich schreiben“, Lösungsvorschlag zu Aufgabe 5 (S. 87) Ich bin gespannt, wie Sie meinen Vorschlag beurteilen werden.

    Konzeptionsschreiben, Vorstellung eines Produkts

    Vielen Dank im Voraus. Bestellung, Bewerbung, Reklamation usw.

    Wir hoffen, die Probleme konnten ausgeräumt werden und Sie sind mit unserer Lieferung zufrieden.

    Antwort auf Reklamation

    Wir hoffen, dass Sie unser Vorhaben interessant finden und uns mit einer Anzeige unterstützen.

    Bittschreiben, Konzeptionsschreiben

    Bitte beantworten Sie unser Schreiben bis nächsten Dienstag.

    Behördenbrief

    Bewerben – korrekt und überzeugend (S. 90) L „Bewerben – korrekt und überzeugend“, Lösung zu Aufgabe 1 (S. 90) Falsche Anrede: Sehr geehrte Damen und Herren, Grund, warum Luca die Ausbildung machen will, ist zwar ehrlich, überzeugt aber nicht. Hinweis auf Schwächen zu sehr in den Vordergrund, nicht herausgearbeitet, welche Vorteile das Unternehmen durch die Einstellung haben wird. Grußformel: Mit freundlichen Grüßen Die Sprache ist zu „flapsig“, nicht angemessen für eine Bewerbung. L „Bewerben – korrekt und überzeugend“, Lösung zu Aufgabe 4 (S. 91)

    • Angemessene Zusammenstellung der Unterlagen in einem Ordner. • Saubere und ordentliche Unterlagen abgeben. • Angemessene Fotos, keine Urlaubsbilder. • Lebenslauf unterschrieben und mit Datum versehen. • Einheitliches Papier wählen. • Bewerbung auf Rechtschreibfehler überprüfen. • Onlinebewerbungen nur, wenn verlangt.

  • Wiederholung und Vertiefung: auf dem Wege zum Beruf/Bewerbung und Leserbrief 17

    Kopiervorlage Geschäftsbriefe sind Visitenkarte des Verfassers Geschäftsbriefe sollten stets „kundenorientiert“ angelegt sein, das verlangt vom Verfasser, dass er sich in die Lage des Empfängers versetzt. Wichtige Tipps: Gliedert den Brief in Einleitung, Hauptteil und Schluss (durch Absätze kenntlich machen):

    • Vermeidet Schachtelsätze und negative Formulierungen. • Schreibt aktiv und bildhaft. Statt „Das reparierte Gerät wird Ihnen zugeschickt.“

    also besser: „Das reparierte Gerät schicken wir Ihnen zu.“

    • Verwendet kurze Sätze und viele Verben. • Ersetzt das „wir“ durch ein „Sie“. Eine Allensbach-Studie hat ergeben, dass ein

    Kunde einen Brief im „Sie-Stil“ besser versteht. Anstelle von „Wir gewähren Ihnen fünf Prozent Rabatt“ bietet sich an „Sie erhalten fünf Prozent Rabatt“.

    • Unzeitgemäß sind modifizierte Verben wie „möchten“, „könnten“ oder „würden“. Sie schwächen die Wirkung eines Satz unnötig ab. Oft heißt es, „Wir würden uns über Ihren Auftrag freuen.“ Viel lebhafter wäre: „Bitte prüfen Sie unser Angebot. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“

    • Freundlich und diplomatisch lässt sich sogar eine Mahnung formulieren, nach dem Motto: „Wir können noch vermeiden, dass es zum gerichtlichen Mahnbescheid kommt. Voraussetzung ist, dass uns der Betrag bis spätestens XY gutgeschrieben ist“.

    • Auch ein lebendiger, zeitgemäßer Geschäftsbrief muss natürlich absolut frei von Tippfehlern und grammatikalisch korrekt sein, sonst wirkt er schnell unseriös. Lest das Schreiben noch einmal laut vor oder gebt es jemanden zum Gegenlesen.

    • Wählt eine gut lesbare, nicht zu exotische Schriftart. Übliche Schriftarten sind Times New Roman oder Arial. Die Schriftart sollte zum „Unternehmen“ passen.

    • Die Schriftgröße sollte zwischen zehn und zwölf Punkt liegen. Der Zeilenabstand sollte möglichst einzeilig sein.

    • Mit Absätzen könnt ihr Transparenz schaffen. Vor allem zwischen Einleitung, Hauptteil und Schluss Absätze einfügen.

    • Wichtige Informationen könnt ihr fetten, unterstreichen oder in einer anderen Schriftart hervorheben; aber innerhalb eines Schreibens nur eine Variante wählen.

    • Der Flattersatz wirkt besser als der Blocksatz. • Verwendet besser keine Abkürzungen wie „o. ä.“ oder „ggf.“. Sie wirken

    bürokratisch.