Erwachsenenbildungs-Magazin dreieck 02/2012

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Wann beginnt Erziehung? Neu anfangen – Lernen FÜR ein Leben (lang)! Oma allein zu Haus FreiwilligenkoordinatorIn Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes 03/2012 salzburger bildungswerk

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Das Erwachsenenbildungs-Magazin "dreieck" wird 2-3mal jährlich vom Salzburger Bildungswerk herausgegeben. Es beinhaltet die Darstellung und Auseinandersetzung mit aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen Themen und fungiert als Mitteilungs- und Serviceblatt über Veranstaltungen des Salzburger Bildungswerkes. Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen, PolitikerInnen sowie Medien.

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Wann beginnt Erziehung?

Neu anfangen – Lernen FÜR ein Leben (lang)!

Oma allein zu Haus

FreiwilligenkoordinatorIn

Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes 03/2012

salzburger bildungswerk

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DirektionGünther SIGNITZERGeschäftsführungTel: 0 662-87 26 [email protected] Sarah BaIERSekretariatTel: 0 662-87 26 [email protected] BRESCHaRÖrtliche BildungswerkeTel: 0 662-87 26 [email protected] CHRISTSekretariat/BuchhaltungTel: 0 662-87 26 [email protected] Hans EDERInstitut für Internationale SolidaritätTel: 0 662-87 26 [email protected] FoRTHoFERInstitut für EuropaTel: 0 662-87 26 [email protected] FREIDLSekretariatTel: 0 662-87 26 [email protected] HaBETSEDERÖ[email protected]

Karin MaRESCHSekretariatTel: 0 662-87 26 [email protected] MRWaOrganisationTel: 0 6277-77 [email protected] PLENINGERÖffentlichkeitsarbeitTel: 0 662-87 26 [email protected] SINGERInstitut für ElternbildungTel: 0 662-87 26 [email protected] WIELaNDInstitut für SeniorenbildungÖrtliche BildungswerkeTel: 0 662-87 26 [email protected]

Institut für MedienbildungMartin SEIBTGeschäftsführungTel: 0 662-82 20 [email protected] HoHENLoHETel: 0 662-82 20 [email protected]

Gemeindeentwicklung Salzburg alexander GLaSTel: 0 662-87 26 [email protected] GLIBoTel: 0 662-87 26 [email protected] MoSERTel: 0 662-87 26 [email protected]

Forum Familieandrea-Maria GRUBERPongau, Tel: [email protected] MayRFlachgau, Tel: [email protected] RETTENBaCHERTennengau, Tel: [email protected] SCHLäFFERPinzgau, Tel: [email protected] WEILHaRTERLungau, Tel: [email protected]

Qualitätssiegel Salzburger Bildungswerk

Qualitätstestiert bis 2016

Das Team des Salzburger Bildungswerkes

Veranstaltungstipps

Brainweek – Internationale Woche des Gehirns 11. bis 15. März 2013

BildungswocheThalgau, Eröffnung am 3. März 2013

Salzburger Bildungswerk

SBWbildungswerk

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ImpressumEditorial

Was verbindet den 9. November 2012 mit dem 13. September 1956? An beiden Tagen wurden wichtige Weichen für die Zukunft des Salzburger Bildungswerkes gestellt. Am 13. September 1956 wurde das Bildungswerk in Salzburg mit dem Ziel gegründet, ehren-amtliche Bildungs- und Kulturarbeit in Salzburg zu unterstützen. Am 9. November 2012 wurde bei der Hauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt und im Rahmen des Orga-nisationsentwicklungsprozesses „Das Salzburger Bildungswerk stellt die Zukunftsfrage“ intensiv über künftige Aufgaben und Rahmenbedingungen diskutiert.

Ganz besonders für eine Bildungseinrichtung ist es wichtig, ihre Tätigkeit auf die Zukunft hin auszurichten. Wir haben uns dieser Frage in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gestellt, unser Leitbild überarbeitet und auch ein Qualitätsmanagementverfahren eingeführt. Wir wollen nun wieder gemeinsam mit allen relevanten Gruppen über den Weg in die Zukunft diskutieren. Bereits jetzt lassen sich viele interessante Ansätze erken-nen. Zur Weiterentwicklung und Umsetzung brauchen wir aber auch den Rückhalt und die Unterstützung der Politik auf allen Ebenen. Unser Bildungsbereich, der nur teilweise marktfähig ist, gehört zu den öffentlichen Aufgaben unserer Gesellschaft. Die Aktionslinie „Community Education“ im Beschluss der Bundesregierung „Strategie zum lebensbeglei-tenden Lernen“ stellt eine Positionierung und Anerkennung dar. Lokale und regionale Bildungs- und Kulturarbeit der Bildungswerke sowie die Stärkung des „Ehrenamtes“ sind dabei wichtige Bereiche, in denen das Salzburger Bildungswerk erfolgreich und aner-kannt tätig ist.

Der Verein Salzburger Bildungswerk hat glücklicherweise neben den engagierten eh-renamtlichen Bildungswerkleitungen auch viele wertvolle Vorstandsmitglieder. Vielfach bleibt ihr Engagement im Hintergrund, und nur in wenigen Fällen werden sie und ihre Tätigkeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Bei der Hauptversammlung wurden nun drei langjährige und sehr verdienstvolle Menschen mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. Dies ist nicht nur ein Zeichen des Dankes, sondern auch der Anerkennung ihres Engage-ments und ihrer Mitarbeit in einem Lebensbereich, der für uns alle eine besondere Bedeu-tung hat. Sie finden die Würdigung von Günter Daghofer, Heinz Klier und Felix Strohbich-ler beim Bericht über die Herbsttagung (Seite 7). Ein Dank gilt allen Vorstandsmitgliedern, und wir heißen neue Mitglieder willkommen: Waltraut Hofmeister, Nikolaus Lienbacher, Renate Reifenauer, Josef Thurner und Stefanie Walch. Wir freuen uns auf die weitere kon-struktive Zusammenarbeit!

Übrigens: Am 14. November 2012 fanden sechs Veranstaltungen des Salzburger Bildungs-werkes statt. Die Themen reichten von der Fortbildung für den Flachgauer Besuchsdienst über einen Vortrag zu Erziehungsfragen bis hin zu Ernährung und einem Erzählnachmit-tag. Im Jahresdurchschnitt gibt es täglich 3,5 Veranstaltungen des Bildungswerkes im Land Salzburg. Ich bin sicher, dass wir auch für Sie interessante Bildungsangebote im Pro-gramm haben. Oder noch besser: Sie engagieren sich und machen mit bei der Bildung für die Zukunft!

Dr. Günther SignitzerDirektor des Salzburger Bildungswerkes

Herausgeber und Verleger:Salzburger Bildungswerk (Dr. Günther Signitzer)Redaktion: Mag. Manuela Pleninger (MP)Imbergstraße 2/2, 5020 SalzburgTel. 0662-87 26 91-0 Fax 0662-87 26 91-3E-Mail: [email protected] 200 288 147

Grafik: Werbeagentur Gerhard GürtlerLektorat: Mag. Michaela HabetsederCoverfoto: © Fotolia, Foto Rückseite: Dr. Hans Stehrer, Bildungswerkleiter StroblFotos: Salzburger Bildungswerk (falls nicht anders angegeben)Druck: Schönleitner, KuchlGedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.Auflage: 2.200

MitarbeiterInnen Redaktion:Dipl.-Ing. Richard Breschar (RiB)Dr. Hans Eder (HE)Dr. Wolfgang Forthofer (FT)Alexander Glas, Msc (AG)Mag. Michaela Habetseder (MiHa)Dr. Anita Moser (AM)Isolde Mrwa (IM)Mag. Martin Seibt MSc (MS)Dr. Günther Signitzer (GS)DSA Mag. Brigitte Singer (BS)Mag. Christa Wieland (CW)

Blattlinie: Darstellung und Auseinandersetzung mit aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen Themen, Mitteilungs- und Serviceblatt über Veran-staltungen des Salzburger Bildungswerkes. Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen, PolitikerInnen sowie Medien.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die Meinungen der AutorInnen aus. Sie müssen sich nicht immer mit der Auffassung von Redaktion und Herausgeber decken.

Offenlegung nach dem Pressegesetz: Aktuelle Berichte, Informationen und Stellungnahmen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des über-parteilichen und konfessionell nicht gebundenen Salzburger Bildungswerkes stehen.

Wir danken für die Zusammenarbeit und Unterstützung dem bm:ukk.

dreieck-Leserservice: Fragen an die Redaktion: Tel. 0662-872691-0 oder E-Mail: [email protected]: 2-3mal jährlichAbonnement- und Einzelbestellung:Einzelheft € 4,- (exkl. Versand)Jahresabonnement € 11,-Einzahlungen: RVS Salzburg Kto-Nr. 00047993, BLZ 35 000Wenn bis 31. Dezember keine Abbestellung erfolgt, verlängert sich das Abo jeweils um ein weiteres Jahr.

Vorstand des Salzburger BildungswerkesVors. LAbg. Dr. Josef Sampl, HR Dr. Alfred Bergham-mer, Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, OSR Waltraut Hofmeister, HR Dr. Andreas Kiefer, DI Nikolaus Lien-bacher, Dr. Lucia Luidold, Dr. Ursula Maier-Rabler, Stv. HR Prof. Dr. Wilhelm, Pölzl, Dipl. Päd. BSI Renate Reifenauer, Primar i.R. Dr. Josef Rücker, LSI Mag. Josef Thurner, Stefanie Walch, HR Prof. Dr. Martin Wiedemair

Präsidentin des Salzburger BildungswerkesLH Mag. Gabi Burgstaller

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03/2012 dreieck

Blickpunkte06 Das Salzburger Bildungswerk macht sich fit für

die Zukunft

Erwachsenenbildung08 Erwachsenenbildung ist Arbeit mit und am

Menschen09 Brainweek – Internationale Woche des Gehirns10 Auf eigene Stärken bauen – Berufliche Zukunft

gestalten

Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung10 LIPPGLOSSE: Halb leer – Halb voll?!11 Bis hierher und noch viel weiter!12 Wann beginnt Erziehung?14 Neu anfangen – Lernen FÜR ein Leben (lang)!15 Aus dem Schatten treten

Gemeindeentwicklung16 Die Welt durch gemeinsames Kochen erfahren17 Wer wagt, gewinnt!18 Im Fokus: Aktives Altern und Generationensolidarität19 Mobil und sicher20 Oma allein zu Haus21 Salzburger Lokalbahn barrierefrei22 Voneinander profitieren23 Drei Stunden wandern und erzählen24 Neues Pfarr- und Gemeindezentrum Hallein-Rif

Europa und Politische Bildung24 Ein Ausblick auf 201325 Die Ukraine

Internationale Solidarität27 Alles schön verzinkt! Und wo beginnt’s? Nachdenken erlaubt!

„Das war unsere Zeit!“Mehr dazu auf Seite 39

08 Erwachsenenbildung 10 Eltern-, Frauen- undSeniorenbildung

Europa undPolitische Bildung

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dreieck 03/2012

Salzburger Singwoche – Singen und fröhlich sein!

Mehr dazu auf Seite 29In

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Aus der Direktion28 FreiwilligenkoordinatorIn – was ist das?29 Singen und fröhlich sein!30 „Aktives Altern und der Dialog zwischen den Generationen

als Herausforderung für die Erwachsenenbildung“30 Das Salzburger Bildungswerk stellt die Zukunftsfrage

Aus Gemeinde und Bezirk31 Netze knüpfen – Wissen erweitern31 Eine lange Nacht beim Pulvermacher32 Buchstaben bewegen 33 gelebt – geschrieben – verewigt: Mehr als ein starkes

Stück Papier33 Strobls Kleindenkmäler: Was ist daran wahr?34 Rio20+ im Landtag präsentiert34 „Aufbrechen“ in ein neues Miteinander35 Das lern.fest 2012 machte Lust aufs Lernen36 Werte erhalten – Gegenwart gestalten – Zukunft

ermöglichen36 Bildungs- und Nationalparktage in Muhr37 Die Zeit ist reif für einen nachhaltigen Lebensstil!38 Der Zeit enthasten

Arbeitskreise39 „Das war unsere Zeit!“ – Nachberichte

Personalia41 Das Salzburger Bildungswerk gratuliert ...42 Geehrt42 Wir bedanken uns42 Das Salzburger Bildungswerk begrüßt42 Zum Gedenken43 Businesslauf 2012

Veranstaltungs- und Buchtipps02 Veranstaltungstipps43 Buchtipps

Aus Gemeinde und Bezirk

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6 | Blickpunkte

D ie diesjährige Herbsttagung war geprägt von der Zukunftsfrage. Die Zeit ändert sich, wir uns auch!

Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden Josef Sampl begrüßte LHF Gabi Burgstaller als Präsidentin des Salzburger Bildungs-werkes die TeilnehmerInnen und dankte allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbei-terInnen für die engagierte Tätigkeit. Direktor Günther Signitzer konnte im Rück-blick auf die vergangenen vier Jahre eine beeindruckende Bilanz, insbesondere im Veranstaltungsbereich, vorlegen: Im Durch-schnitt fanden täglich 3,5 Veranstaltungen statt, die von über 230 TeilnehmerInnen be-sucht wurden. Dabei waren die Themen Ge-sundheit, Elternbildung, Seniorenbildung, Politische Bildung sowie Gemeinwesen-arbeit und Regionalentwicklung führend. Rund 120.000 TeilnehmerInnen wurden dabei gezählt. Auch der Einsatz von neuen Medien im Web 2.0 und von innovativen Methoden, beispielsweise das Kompetenz-portfolio, hat sich bewährt. Signitzer verwies auf den Beschluss der Bundesregierung zur

„Strategie zum lebensbegleitenden Ler-nen“ mit dem Schwerpunkt „Community Education“. Lernen durch Partizipation in der Gemeinde, maßgeschneiderte lokale Bildungsangebote sowie Kooperation und Vernetzung werden dabei besonders her-vorgehoben. Damit werde das Arbeitsfeld des Salzburger Bildungswerkes eine noch stärkere Bedeutung gewinnen, zeigte sich Signitzer überzeugt. Der Finanzbericht des langjährigen Finanz-referenten Dipl. Ing. Günter Daghofer zeigte die Entwicklung des Budgets auf. Nach den Steigerungen in den Vorjahren kam es ab 2010 durch die Kürzungen der Landessub-vention zu Reduzierungen, die sich auch für 2013 und 2014 abzeichnen. Diese Entwick-lung sieht er mit großer Sorge, da damit der finanzielle Rahmen für Bildungsaktivitäten weiter eingeschränkt wird.

Mit der anschließenden Neuwahl des Vor-standes wurde auch ein deutliches Signal für die Zukunft gesetzt: Mit fünf neuen Mit-gliedern wurde der Vorstand erheblich ver-

jüngt und gleichzeitig auch auf Kontinuität Wert gelegt.

Die Weiterentwicklung im FokusIm Rahmen der Hauptversammlung fand auch die Diskussion „Das Salzburger Bil-dungswerk stellt die Zukunftsfrage“ statt. Dabei geht es um die Fragen, welche The-men und Arbeitsfelder wichtiger werden, welche Struktur und welche Ressourcen das Salzburger Bildungswerk braucht. Mar-tina Berthold, die diesen Prozess beglei-tet, gab einen kurzen Überblick über die bisherigen Aktivitäten im Rahmen dieses Prozesses. Nach dem „Rat der Weisen“, den Workshops in St. Johann und Strobl sowie nach der intensiven Diskussion mit den hauptamtlichen MitarbeiterInnen sei dies der nächste Schritt. Der umfangreiche Organisationsentwicklungsprozess soll im Juni 2013 abgeschlossen werden. In der anschließenden Gesprächsrunde be-tonte LHF Gabi Burgstaller, dass die Nähe zu den BürgerInnen die Stärke und Besonder-heit des Bildungswerkes sei. Sie ermutigte die BildungswerkleiterInnen, sich vor Ort Bündnispartner zu suchen. Für Bernhard Hutter, den Pongauer Bezirksleiter, sind die Aufrechterhaltung der Struktur und die personelle Ausgestaltung der Direktion für

Das Salzburger Bildungswerk macht sich fit für die ZukunftHervorragende Bildungsarbeit durch engagierte, kompetente Bildungswerkleitungen und qualitätsvolle Betreuung

Präsidentin LHF Gabi Burstaller (re.) dankte den ehemaligen BildungswerkleiterInnen (v.li.)Christine Weitgasser (Filzmoos), Helga Pressler (Tamsweg-Sauerfeld), Josef Irnberger (Scheffau), Frieda Aigner (Anthering), Daniel Krainer (Bürmoos) und Vizebgm. Martina Brugger (Lessach) für ihr langjähriges Engagement.

Im Bild (v.li.) die drei Ehrenmitglieder Heinz Klier, Günter Daghofer und Felix Strohbichler mit Josef Sampl und Wilhelm Pölzl.

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Blickpunkte | 7

Das Salzburger Bildungswerk macht sich fit für die Zukunft

eine Stärkung der Betreuung unbedingt notwendig. Lucia Luidold, Leiterin des Referates Salzburger Volkskultur, hob die kulturellen Aktivitäten des Bildungswerkes hervor und Stefanie Walch, Bildungswerk-leiterin in Hof und Flachgauer Bezirksleite-rin, die notwendige Schärfung des Profils. Signitzer hält das Zusammenwirken von engagierten, kompetenten Bildungswerk-leiterInnen, eine gelungene Betreuung und Serviceleistung sowie qualitätsvolle An-gebote aus der Direktion für die wichtige Grundlage der Arbeit ehrenamtlicher Bil-dungswerkleiterInnen. Übereinstimmung herrschte in der Frage der Themenfreiheit örtlicher Bildungswerke, der Schwerpunkt-angebote und über die Notwendigkeit, die Aus- und Fortbildung der Bildungswerklei-terInnen zu intensivieren. Die Vorschläge für die Schärfung des Profils werden weiter bearbeitet. Die bevorste-hende Übersiedlung in das Stadtwerkeare-al bietet für das Salzburger Bildungswerk ebenfalls neue Entwicklungschancen und die Möglichkeit, neue Strukturen zu erar-beiten.

Jahrzehntelanges Engagement mit Ehrenmitgliedschaft gewürdigtDie Hauptversammlung bot auch den idea-len Rahmen, drei verdienten Persönlich-keiten in Würdigung ihrer Verdienste um das Salzburger Bildungswerk die Ehrenmit-gliedschaft zu verleihen: Günter Daghofer, Heinz Klier und Felix Strohbichler.

Günter Daghofer war seit 1985 Finanzrefe-rent. In den vergangenen 27 Jahren wurde ein Budgetvolumen von beinahe 24 Mio. Euro für die Arbeit des Bildungswerkes aufgebracht und beschlossen. In seine Zeit fällt auch die Beauftragung des Salzbur-ger Bildungswerkes mit den Agenden der Dorferneuerung. Besonders ausgezeichnet

haben ihn sein historisches Wissen und eine genaue Kenntnis über gesellschaftliche Zu-sammenhänge, die auch in den Veröffent-lichungen in der Fachpresse zur österrei-chischen und internationalen Agrarpolitik sichtbar wurden. Heinz Klier war seit 1973 Mitglied im Vor-stand und von 1994 bis 2001 Vorsitzender-Stellvertreter. Als langjähriger Leiter des Kulturamtes der Stadt Salzburg und der Kulturvereinigung Salzburg waren ihm die Bildungsaktivitäten im kulturellen Bereich ein besonderes Anliegen. Felix Strohbichler war von 1975 bis 1992 Leiter des Bildungswerkes in Anthering, von 1986 bis 2012 Bezirksleiter für den Flachgau und seit 1995 im Vorstand. Er war immer vor-ne dabei: 1982 in Anthering bei der ersten Raumplanung mit Bürgerbeteiligung, der ersten Evaluation einer Bildungswoche und den Initiativen für die Regionalkonferenzen. Insgesamt 32 Jahre hat er im Salzburger Bil-dungswerk in verschiedenen Funktionen verdienstvoll mitgearbeitet und war stets bemüht, im besten Sinne volksbildnerisch zu wirken.Josef Sampl bedankte sich bei den neuen Ehrenmitgliedern für die gute und kon-struktive Zusammenarbeit im Vorstand.

Er dankte auch den Mitgliedern, die sich weiterhin zur Verfügung stellen und vor allem den neuen Mitgliedern für ihre Bereit-schaft, mitzuwirken und sich einzubringen. Er ist zuversichtlich, dass das Salzburger Bildungswerk auch die zukünftigen Heraus-forderungen bewältigen wird.

Weiterer Schwerpunkt: BiografiearbeitBiografiearbeit lädt – mit einem wertschät-zenden Blick zurück – ein, der eigenen Zu-kunftsmöglichkeit vorzufühlen: So stand es im Programm, und Susanne Hölzl (ehema-lige Bildungswerkleiterin in Göming) hat es in hervorragender Weise verstanden, uns das zu vermitteln. Mit einer sehr bild-haften und lebendigen Präsentation in bes- ter Bildungswerkweise führte sie uns von der eigenen Biografie hin zu den Fragen einer fördernden Lernumgebung bis zu Zu-kunftsvisionen.

Abschließend mein Resümee: Eine gelun-gene Herbsttagung 2012, bei der das Enga- gement der BildungswerkleiterInnen wieder deutlich sichtbar wurde und viele kollegiale Gespräche geführt werden konnten. (GS)

Der neue Vorstand (v.li.): OSR Waltraut Hofmeister, HR Prof. Dr. Wilhelm Pölzl, Stefanie Walch, LSI Mag. Josef Thurner, Dip. Päd. BSI Renate Reifenauer BA, Dr. Lucia Luidold, Primar i.R. Dr. Josef Rücker, LAbg. Dr. Josef Sampl und LHF Mag. Gabi Burgstaller. Nicht im Bild: DI Nikolaus Lienbacher, Dr. Ursula Maier-Rabler, HR Dr. Andreas Kiefer, Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, HR Dr. Alfred Bergham-mer und HR Prof. Dr. Martin Wiedemair.

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8 | Erwachsenenbildung

D ie Konferenz der Erwachsenenbil-dung, KEBÖ, feierte am 1. Oktober 2012 ihr 40-jähriges Bestehen. Wei-

terer Jubilar ist die Weiterbildungsakademie Österreich, wba, die ihren fünften Geburts-tag feiert und als internationales Vorzeige-modell für Kompetenzanerkennung in der Erwachsenenbildung gilt. Gefeiert wurde im Beisein von 150 Festgästen am „bifeb)“ in Strobl am Wolfgangsee. Prominente Gast-redner waren unter anderem Bildungsmi-nisterin Claudia Schmied und der Präsident des Rings Österreichischer Bildungswerke, EU-Kommissar Johannes Hahn. Auch die Grußworte von Bundespräsident Heinz Fi-scher fanden großen Anklang.

„Die KEBÖ hat starke gemeinsame Anlie-gen, Zielsetzungen und Erfolge. Der KEBÖ-Leitungsausschuss ist ein handlungsfähiges Gremium und ein Modell demokratischer Zusammenarbeit. Die KEBÖ als verlässliche Partnerin des Bildungsministeriums und als Vertretung der gemeinnützigen Erwachse-nenbildung ist notwendig, hat sich bewährt und wird auch weiterhin eine wichtige und kritische Rolle in der bildungspolitischen

Diskussion einnehmen“, fasste Angela Bergauer vom Ring Österreichischer Bil-dungswerke zusammen.

Johannes Hahn: am Ende zählt das ErgebnisRing-Präsident Johannes Hahn betonte die Relevanz der Erwachsenenbildung für die Gesellschaft. „Erwachsenenbildung muss in ihrer Besonderheit wahrgenommen wer-den, trotz und wegen ihrer Besonderheiten gleichwertiger Teil des Bildungssystems sein. Ihre wesentlichen Aufgaben sind Kompensation von Ausbildungslücken, die Qualifikation und berufliche Weiterbildung für den Arbeitsmarkt, die Persönlichkeits-entwicklung und die Befähigung zur Teil-habe an politischen und gesellschaftlichen Prozessen“, so Hahn.Neben dem Setzen von Schwerpunkten plädierte Hahn für eine offene, kritische Dis-kussion, vor allem auch im Hinblick auf die Ökonomisierung der Bildung, den Zwang zur Weiterbildung und die Frage, ob Bil-dung der zunehmenden Arbeitslosigkeit entgegenwirken kann. „Bildung qualifiziert, schafft aber keine Arbeitsplätze. Am Ende

zählt das Ergebnis“, so Johannes Hahn. Da-mit dieses erbracht werden kann, ist eine verlässliche Bereitstellung öffentlicher Mit-tel wichtig. Hier bieten die zwischen KEBÖ-Verbänden und bm:ukk abgeschlossenen mehrjährigen Leistungsvereinbarungen gewisse Planungssicherheit.Auch Bundesministerin Claudia Schmied zeigte sich von der KEBÖ, die mit 7.500 Bil-dungseinrichtungen sowie 210.000 Veran-staltungen und 3 Millionen Teilnahmen pro Jahr eine beachtliche Größe darstellt, beein-druckt: „Die KEBÖ ist ein besonders wich-tiger Partner für das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, bmu:kk, sie prägt die Bildungslandschaft in Österreich entscheidend mit.“ Als einzigartig innerhalb Europas hob sie das Kooperative System der Erwachsenenbildung hervor. Die Vielfalt sei eine Stärke der KEBÖ, genauso wie die Freiwilligenarbeit und das niederschwellige Angebot. „Gemeinsam haben wir einiges erreicht und abgeschlossen, so ermöglicht eine Bund-Länder-Initiative österreichweit nun kostenfreie Basisbildung und das Nach-holen von Pflichtschulabschlüssen.“

Quizideal kein Kriterium der BildungDen Vorsitz der KEBÖ, der alle zwei Jahre wechselt, übernimmt nun das Forum Ka-tholischer Erwachsenenbildung. Bischof Manfred Scheuer, der für Erwachsenenbil-dung zuständige Referatsbischof der Ös-terreichischen Bischofskonferenz, hob die Wichtigkeit der Bildung hervor, „es gehe vor allem um Orientierungswissen, um sein Le-ben glücklich gestalten zu können“. In An-

Prominente Gäste des Festaktes (v.li.): Dr. Gerhard Bisovsky (Verband Österreichischer Volkshoch-schulen), Mag. Karin Reisinger (Weiterbildungs-akademie Österreich), Mag. Hubert Petrasch (Fo-rum Katholischer Erwachsenenbildung), Bischof Manfred Scheuer, Angela Bergauer (Ring Österrei-chischer Bildungswerke), Dr. Johannes Hahn, BM Dr. Claudia Schmied, Dr. Michael Sturm (bfi Öster-reich), Dr. Margarete Wallmann (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung, bifeb), Ing. Rudolf Planton (ARGE Bildungshäuser Österreich), Mag. Hannes Knett (WIFI Österreich), DI Bernhard Keiler (LFI), Mag. Pia Lichtblau (VÖGB).

Erwachsenenbildung ist Arbeit mit und am MenschenFestakt 40 Jahre Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs

VON ANGELA BERGAUER

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Erwachsenenbildung | 9

spielung auf die Millionenshow meinte er: „Das Quizideal der Bildung ist kein Kriteri-um für Allgemeinbildung. Es darf nicht sein, dass Quoten über Qualität beziehungswei-se Versagen entscheiden, Bildung darf nicht ökonomisiert werden.“

Die scheidende Vorsitzende der KEBÖ, An-gela Bergauer, übermittelte die Grußbot-schaft des Bundespräsidenten. Heinz Fi-scher ermutigte dazu, auch den Blick in die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren. „KEBÖ und wba haben ein hohes Ansehen in der Bevölkerung und verdienen Lob, Dank und Anerkennung. Lebensbegleiten-des Lernen ist von Bedeutung, weil Wissen Zukunft ist“, so der Bundespräsident.

Dr. Angela Bergauer ist Generalsekretärin des Rings Österreichischer Bildungswerke

Die KEBÖ ist der Zusammenschluss der zehn führenden Erwachsenenbildungseinrich-tungen Österreichs, die 1972 am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung, bifeb), gegrün-det wurde:Arbeitsgemeinschaft der Bildungshäuser Österreich (ARGE), Berufsförderungsinstitut Österreich (bfi), Büchereiverband Österreichs (BVÖ), Forum Katholischer Erwachsenen-bildung in Österreich, Ländliches Fortbildungsinstitut (LFI), Ring Österreichischer Bil-dungswerke, Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB), Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV), Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich (VWG), Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI)

wba – Kompetenz braucht anerkennungDie wba ist ein Zertifizierungssystem für ErwachsenenbildnerInnen. Das Verfahren setzt erwachsenenbildungsspezifische Praxis voraus und erkennt bereits vorhandene Qualifi-kationen an. Fehlende Kompetenzen können über Angebote am Erwachsenenbildungs-markt erworben werden. Bisher haben sich 1.333 Personen bei der wba angemeldet, es wurden 531 ErwachsenenbildnerInnen zertifiziert sowie 134 wba-Diplome mit ausgewie-senem Fachbereich vergeben.

Brainweek – Internationale Woche des Gehirns vom 11. bis 15. März 2013

Veranstaltungsvorschau

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D ie Erforschung des Gehirns zählt zu den großen Themen des 3. Jahrtau-sends, denn alle unsere Lebensfunkti-

onen, aber auch Empfindungen werden über bzw. durch das Gehirn gesteuert, beeinflusst und reguliert. Wir wollen die Internationale Woche des Gehirns nutzen, um dieses kom-plex funktionierende Organ näher kennenzu-lernen. In Form von Vorträgen, Expertenge-sprächen sowie Trainingsangeboten werden in Stadt und Land Salzburg eine Vielzahl von Aktivitäten für Erwachsene, aber auch Kinder angeboten.

Schon jetzt können Sie sich vormerken:

Bad Hofgastein: 12.03.: Gedächtnistipps für einen stressfreien (Arbeits-)Alltag, 14.03.: Geistig fit ein Leben lang

St. Veit: 11.03.: Lernen ein Kinderspiel? Wie Sie Ihr Kind optimal in der Schule begleiten, 13.03.: Gedächtnistipps für einen stressfreien (Arbeits-)Alltag

Weißbach: 12.03.: Lernen ein Kinderspiel? Wie Sie Ihr Kind optimal in der Schule beglei-ten

Hof: 13.03.: Gewusst wie – Gedächtnistipps für einen stressfreien (Arbeits-)Alltag

Stadt Salzburg: 12.03.-15.03.: Gedächtnis-training mit Memo-Fit; Brainshow im Haus der Natur und Filmangebote.

Das Detailprogramm mit allen Terminen liegt ab Februar 2012 auf. Weitere Informationen unter www.salzburgerbildungswerk.at

(CW)

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10 | Erwachsenenbildung

| Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung

Auf eigene Stärken bauen – Berufliche Zukunft gestaltenErstellen Sie Ihr persönliches Kompetenzprofil

Bei beruflicher Veränderung steht oft die Frage im Vordergrund: Was kann ich ei-gentlich gut? Welche Stärken und Fähig-

keiten habe ich? Für ein sicheres Auftreten ist es wichtig, dass man seine eigenen Kompetenzen erkennt und die-se auch selbstbewusst nach außen hin vertreten kann. Die Kompetenzberatung bietet den Rah-men, mit speziell ausgebildeten TrainerInnen ein

eigenes Stärken- und Qualifikationsprofil zu erar-beiten und die nächsten Umsetzungsschritte kon-kret zu planen.

Das Angebot ist kostenlos und wird im Netzwerk Bildungsberatung Salzburg vom Verein BiBer und vom Verein VIELE angeboten.Weitere Informationen unter:www.bildungsberatung-salzburg.at

Sollten Sie als Mann sich in meine Glos-se verirrt haben, freuen Sie sich, Sie sind hier in der Siegerstraße ange-

langt! Sie bekommen (laut Statistik) noch bis zum Jahresende bezahlt, wofür Sie ar-beiten.

Für die Frauen, die sich diese Zeilen zu Ge-müte führen, kann ich nur den Aufruf star-ten, diese Situation sportlich zu sehen und nicht hinzunehmen. Equal Pay Day heißt das Rätsel. Die Statistik kann uns hier ei-niges zeigen: Frauen arbeiten in Salzburg seit dem 27. September 2012 umsonst, „gratis“.Sie dürfen also ihre Staubsaugerkilometer, ihre Tonnen am Kassaband, ihre Berge an Akten, ihre Arbeiten an PatientInnen, ihre 1000kw-Stunden am heißen Friseurföhn bis Jahresende für 0 Euro verrichten.

Die Arbeitswelt hat viele Heldinnen, die nicht gleich entlohnt werden. Doch die

Privatwelt wimmelt nur so vor lauter Einzel-kämpferinnen. Ein wirklich guter Anlass für eine Kampagne, die uns Erstaunliches zeigt. Dass nämlich viele in 4 Wänden wohnen, aber dass trotz einer Fülle von Händen in diesen 4 Wänden sich lediglich 2 davon – in der Regel weibliche – für den Alltag zustän-dig fühlen.

Die Magie der ZahlenUnd es kann nicht oft genug gesagt wer-den: Frauen arbeiten im Durchschnitt 65 Stunden in der Woche, davon sind 26 Stun-den (ca. 40 %) unbezahlte Haushaltstätig-keiten und Kinderbetreuung (auch wenn viele Frauen mit Kindern gefühlte 48 Stun-den schon an einem Tag abspulen müssen). Männer arbeiten 63 Stunden pro Woche, davon 48 bezahlt und 14 unbezahlt. Zu die-sem Satz fällt mir leider gar nichts Humoris-tisches ein!

Kampagne der Wiener Frauenabteilung

Was allerdings am 19. Oktober in einem Wiener Waschsalon seinen Anfang nahm, hat viel Humoristisches und Wahres und ver-dient hier eindeutig Ihre Aufmerksamkeit. http://4waende4haende.at/ - eine Kampa-gne der Wiener Frauenabteilung: Schauen Sie sich diese Website an, es zahlt sich aus! Sie finden hier nicht nur einen Fleiß-O-Meter als APP, sondern auch genügend kleine Hel-ferleins, die einmal deutlich machen, wer wie viele Kilometer in Ihrem Haushalt hinter dem Staubsauger herrennt und wie viele Hände hier tatsächlich potentiell für das Wohlbefin-den aller sorgen könn(t)en.

Eine wahre Freude!So toll, dass unser Ziel Silvester heißen muss: Vom 1.1. bis zu Silvester – mein Bester!

LIPPGLOSSEHalb leer – Halb voll?!

Mag. Brigitte Singer leitet das Institut für Frauen- und Elternbildung im Salzburger Bildungswerk.

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Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung | 11

W ir wollen es wissen! Wer gibt heu-te den Ton an in Salzburg? Was ist in Salzburg geschehen an der

Frauenfront? Feministische Ideen haben Frauen in Salzburg bewegt, vieles auf die Füße zu stellen und sind immer noch Motor für engagierte Arbeit für und mit Frauen.Doch das F-Wort ist unmodern gewor-den. Junge Frauen sind erfolgreich und distanzieren sich deutlich von den Feminis-tinnen. Warum? Sind wir im Frauensalon schon in der Komfortzone der Sofaecke angelangt, ohne politischen Aufschrei, dass Frauen immer noch ein Drittel weni-ger verdienen? Wir wollen beide Frauen ins Gespräch bringen: Protagonistinnen mit Geschichte und Frauen, die Digital-Natives sind. Zu Themen, die kontrovers und hitzig, humorvoll und ungewöhnlich, frech und widerständig die Bereiche Politik, Bildung und Kirche ins Visier nehmen.

Seit 10 Jahren greift der Salzburger Frauen-salon nun schon die Tradition der Salons auf und knüpft dort an, wo wesentliche Impulse für frauenemanzipatorische Bewegungen ausgingen. Zweimal jährlich wird zu einem Salon geladen: Das Leben von Frauen, ihre Taten, Vorhaben und Ansichten sollen sichtbar werden. Orte für eine Begegnung mit Tiefgang und Augenzwinkern.

Pionierinnen in SalzburgFür diesen Jubiläumssalon haben wir die Bereiche „Bildung“, „Politik“ und „Kirche“ ausgewählt und jeweils eine Frau mit viel Erfahrung und eine am Beginn ihres Berufs-lebens zu einem Zwiegespräch gebeten. Dr. Silvia Kronberger, Gender- und Diver-sitytrainerin an der Landesakademie, Vor-kämpferin im Bereich Kultur und Bildung (ARGE Kultur), sprach mit Sabaha Sinanovic, Mitarbeiterin der Radiofabrik. Hier wurde sehr deutlich, dass Engagement die trei-

bende Kraft ist und daher die Verbindung und den Motor darstellt. Auch wenn sich Themen verschoben haben, hat sich leider an einigem nicht viel geändert und benö-tigt nach wie vor Gehör: Verdienstmöglich-keiten und Einstiegsmöglichkeiten sind für junge Frauen oft sehr prekär!

In der Kirche kennen sich Mag. Gabi Treschnitzer, Theologin, Vorsitzende der KFB Salzburg, und MMag. Maria Löcker, Theologin, Mitarbeiterin der KJ Salzburg, bestens aus. Frauen haben sich hier mas-siv Gehör verschafft, sind nach wie vor ein Großteil der tragenden Kräfte in der Kirche, die aber nach wie vor wenig öffentliche Ämter für sie übrig hat.

Die Politik hat sicherlich die offensichtlichste und breiteste Möglichkeit, dieses Thema aufzunehmen. Dr. Liane Pluntz, langjäh-rige Frauenreferentin der Arbeiterkammer Salzburg, und Mag. Barbara Sieberth, Ge-meinderätin der Stadt Salzburg, sind sich darüber einig, dass trotz zum Teil guter Re-gelungen die Beziehungsrealität oft wenig betroffen ist und hier bis zur Gleichstellung noch ein weiter Weg zurückgelegt werden muss. Frauen dürfen im alltäglichen Kampf nicht alleine gelassen werden.

Und vor allem gibt es immer noch genügend Ziele, die uns zwar bis hierher gebracht ha-ben, aber eben noch nicht wirklich weiter. Viel weiter wollen wir schon noch kommen. Neue Frauen, neue Ideen und wilde Ent-schlossenheit können hier auf gut bearbei-tetem Boden aufbauen. Diesen Blick nach vorne und zurück hat der Jubiläumssalon spannend aufgezeigt! (BS)

Bis hierher und noch viel weiter!

20. Salzburger Frauensalon – Ein Jubiläumssalon

Im Jubiläumssalon zu Gast (stehend v. li.) Mag. Hildegard Schreckeis-Nägele, Mag. Gabi Treschnitzer, MMag. Maria Löcker, Sabaha Sinanovic, Mag. Regina Augustin, Mag. Romana Rotschopf, Mag. Dagmar Stranzinger, Mag. Edeltraud Zlanabitnig-Leeb.(sitzend v. li.) Dr. Silvia Kronberger, Mag. Barabara Sieberth, Mag. Alexandra Schmidt, Dr. Liane Pluntz, Mag. Brigitte Singer.

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12 | Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung

Schon im letzten „dreieck“ berichteten wir über die Themen „bonding“ und „Frühe Bindung“. In dieser Ausgabe

präsentieren wir den zweiten Teil unseres Interviews mit Dr. Dores Beckord-Datterl. Die Psychologin und Psychotherapeutin arbeite-te bis zum Sommer 2012 im Redaktionsteam der Elternbriefe mit. Diese werden vom Land Salzburg gemeinsam mit dem Salzburger Bildungswerk herausgegeben und beschäf-tigen sich mit aktuellen Entwicklungsthe-men des eigenen Kindes, liefern hilfreiche Tipps sowie Informationen für die ersten sechs Lebensjahre – und das alles gratis.

Brigitte Singer, Leiterin des Instituts für El-tern- und Frauenbildung, hatte folgende Fragen und Dores Beckord-Datterl darauf die Antworten!

Werden Eltern zu wenig auf die ersten Monate und Jahre mit Baby und Kleinkind vorbereitet? Viele kommen ja mittler-

weile aus Ein-Kind-Familien und konnten nicht durch ihre Geschwister lernen.Wir bauen von Generation zu Generation auf Erfahrungswissen auf, und doch hat jede Zeit ihre eigenen Herausforderungen und Lösungen: Was heutige Eltern selbst nicht erlebt haben, können sie zum Teil durch Selbstreflexion, „Nachbeelterung“ durch wertschätzende Begleitung und Assistenz, „Selbstbeelterung“ durch Dialoge mit dem „inneren Kind“, durch Erfahrungsaustausch und Unterstützung in Eltern-Kind-Gruppen, Modelle und Vorbilder für Konfliktbeglei-tung, Streitkultur, Kooperation, ... nachho-len und lernen.

Wann beginnt für dich Erziehung?Erziehung geschieht mehr oder weniger au-tomatisch – durch Identifikation und Nach-ahmung, ob wir das wollen oder nicht. Das ICH entwickelt sich nun mal im Spiegel des DU. Es ist vielmehr die Frage, ob und wie wir bewusst erziehen können.

Nachdem eine verlässliche und vertrau-ensvolle Bindung mit dem Kind aufgebaut wurde und es sich mit zunehmender Ent-deckungslust die Welt aneignet, braucht ein Kind neben Erklärungen und Vorbildern vor allem Übungsmöglichkeiten und Ant-worten, um in die soziale Gruppe hinein-zuwachsen: Es gibt Neins und Regeln zum eigenen Schutz und der von anderen Men-schen und Gegenständen – das erfordert Einüben von Impulskontrolle und das Re-gulieren von starken Gefühlen, reden und verhandeln statt hauen, ...

Wie viel Erziehung brauchen Kinder wirklich?Das ist keine Frage von Quantität, sondern von Temperament und positiven Erfah-rungen: Wenn ich durch Einhalten be-stimmter Spielregeln mehr Liebe, Anerken-nung und Aufmerksamkeit bekomme als durch egoistisches Einzelkämpfertum, bin ich gut unterwegs – oder?

Wann beginnt Erziehung?

Geglückter Start oder voll daneben? Teil 2

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Wann beginnt Erziehung?

Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung | 13

Dr. Dores Beckord-Datterl, Psychologin und Psycho-therapeutin

Können Kinder zu sehr verwöhnt werden?Ja, wenn sie in einer passiven Überstimulie-rung klein gehalten werden oder wenn sie ihre Körpersinne nicht benützen dürfen, um eine gute Erfahrung zu machen bzw. ein selbstgestecktes Ziel zu erreichen.

Was möchtest du Eltern sagen, die Schuldgefühle haben, etwas falsch gemacht zu haben?Schuldgefühle sind sehr unproduktiv, ge-hören besprochen und verabschiedet; viel-leicht braucht es eine Wiedergutmachung, einen neuen Start, ein Bemühen zum Bes-seren. Schuld ist nur jemand, der vorsätzlich dem anderen schaden will, aber Fehler pas-sieren immer wieder. Oft wissen wir es nicht besser oder merken zu spät, dass unser Tun die anderen verletzt. Dann müssen wir wie-der von vorne anfangen.

Wann müssen wir Kinder schützen?Kinder brauchen Schon- und Schutzräume. Sie gehören geschützt vor einseitigen und zu passiven Freizeitvergnügungen, z.B. vor zu viel fernsehen, vor zu viel ungesunden Lebensmitteln (die den Namen „Lebens-mittel“ gar nicht verdienen), natürlich vor jeglicher sexueller Ausbeutung, aber auch vor zu ehrgeizigen Eltern und emotionalem Missbrauch. Spielsachen und Kleidung dür-fen nicht wichtiger werden als gemeinsam verbrachte Zeit.

Ist Kindererziehung heute schwieriger geworden?Schwieriger ist vielleicht, dass wir weniger verbindliche Grundregeln dafür haben, was richtig und was falsch ist – wir müssen selber für unsere Werte einstehen, und manchmal fehlt uns der Austausch mit einer altersge-mischten Vergleichsgruppe von anderen Kindern und Erwachsenen, um unsere Po-sitionen klar zu kriegen.

Viele Interventionen in Familien erfolgen erst nach dem Schuleintritt, weil die

Probleme hier am offensichtlichsten werden. Ist das der richtige Zeitpunkt?Ich finde, wir sollten auf „kritische Lebens-phasen“ zeitgerecht reagieren. Dabei denke ich an die Schwangerschaft und frühe Kindheit: Hier sollten Müttern und Vätern möglichst viele Unterstützungsangebote zugänglich sein. Mehr politische Verantwortung müsste im Ausbau und in der Qualität der Kinderbe-treuung, vor allem bei den Unter-Dreijäh-rigen, übernommen werden. Es wäre hilfreich, wenn Kinderbetreuungs-einrichtungen ausreichend mit Elternbe-ratungs- und Bildungsangeboten vernetzt wären bzw. Fachpersonal von außen zur Verfügung stünde. Wir brauchen eine laufende „Blickschulung“ und Reflexionsbegleitung für das pädago-gische Fachpersonal (inklusive Eltern), um zu erkennen, wo ein Kind unter seelischer Not leidet und um handlungsfähig zu bleiben.

Wie können wir Väter mehr ins Boot holen?Vielleicht dort hingehen, wo die Väter sind – in die Betriebe und Freizeitanlagen? Oder durch interaktive Netzangebote? Ich weiß es nicht – das müssen die Männer selbst sagen.

Frauen tragen nach wie vor die Haupt-verantwortung – da helfen genügend Kinderbetreuungsplätze zwar den arbeit-gebern, aber die Doppelbelastung bleibt weiblich, und in dieser Diskussion bleiben Frauen und Kinder oft auf der Strecke. Welche Rahmenbedingungen sind aus deiner Sicht gerechter?Wir hängen immer noch an dem konserva-tiven Familienbild, dass Kinder Frauensa-che sind, und am besten kann es allein die Mutter. Das haben wir Müttern auch lange genug eingeredet. Ein Kind hat die Fähig-keit, zu mehreren Personen eine Bindung aufzubauen, und es sucht sich, wenn es die Wahl hat, diejenige Hauptbezugsperson

aus, die am feinfühligsten seine Bindungs- und Autonomiebedürfnisse beantwortet. Ich denke, wir brauchen eine Mehrfachbe-treuung für Kinder, in der sowohl Vater und Mutter Bezugspersonen für das Kind sind, aber auch andere Erwachsene verlässlich und emotional präsent sind. Das kann aber nur gehen, wenn auch die Arbeitswelt Mo-delle entwickelt, wo Männern und Frauen mehr Familienzeit zur Verfügung steht.

Was möchtest du jungen Familien ans Herz legen?Erziehung heißt heute, vermehrt freie Spiel- und Erlebnisräume offen zu halten, mit allen Sinnen die Welt entdecken zu dürfen, sich zu bewegen und zu rasten, kompetente Konfliktbegleitung bereitzustellen, wenn Kinder einmal nicht weiterwissen oder auf Kosten eines „Opferkindes“ den eigenen Selbstwert steigern wollen.

Es gibt kein Rezept und keine Garantie für das Familienglück – aber die Fähigkeit, un-sere Kinder mit offenen Augen zu lieben (= das Gegenteil von blinder Affenliebe), und immer wieder mal inne zu halten und sich zu fragen, was uns gut tut, kann sicher nicht schaden.

Vielen Dank für das Gespräch!(BS)

Wenn Sie die Elternbriefe bestellen wollen, können Sie das jederzeit un-kompliziert machen – entweder über eine Bestellkarte, die Sie im Salzburger Bildungswerk erhalten: [email protected] (Betreff: Bestellkarte Eltern-briefe) oder unter: elternbriefe.salzburg.at/bestellung

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Kennen Sie Mississauga? Nein? Nun, das ist grundsätzlich nicht schlimm, denn die rund 700.000 Einwohne-

rInnen zählende kanadische Stadt ist hier-zulande wohl kaum jemandem ein Begriff, wenngleich sie weltweit die einzige Stadt ist, deren amtierendes Stadtoberhaupt mit 91 Jahren zum zwölften Mal wieder-gewählt wurde. Hazel McCallion, so der Name der überaus rüstigen und politisch kämpferischen Bürgermeisterin, zählt laut Umfragen zu den populärsten Bürgermeis-terInnen Kanadas, nicht nur wegen ihres hohen Alters, sondern auch wegen ihres ungebrochenen Einsatzes für ihre Stadt, für die sie jährlich während der Adventzeit mit Nikolausmütze durch die Straßen spaziert, um deutlich zu machen, dass sie eine Poli-tikerin zum Anfassen ist.

ohne Rücksicht auf das alterAuch Joseph Ratzinger startet 2005 mit 78 Jahren nochmals ganz durch! Der Job, den er in diesem Alter annimmt, hat es wahr-lich in sich: Nahezu keine Freizeit, Sonn-

und Feiertagsarbeit inklusive, strapaziöse Auslandsreisen quer über den Globus und öffentliche Auftritte vor einem Millionenpu-blikum. Ja, als Oberhaupt der Katholischen Kirche hat man einiges zu tun. Rücksicht auf das Alter kann da leider nicht genommen werden, und wenn der Papst heute mit 85 Jahren dieses Arbeitspensum immer noch bewältigt, dann zählt seine Woche wohl mindestens so viele Stunden wie die eines „Top-Managers“, nur mit dem Unterschied, dass aktive Manager meist halb so alt sind. Die Chance, Jungunternehmerin des Jah-res 2012 zu werden, stehen für Margot Opferkuch nicht schlecht, denn wer wagt es schon, sich mit 80 Jahren endlich den Traum der Selbstständigkeit zu erfüllen und – wie Frau Opferkuch – in Salzburg Itzling die erste eigene Apotheke aufzumachen? Eine eigene Apotheke zu führen war „ihr Lebenstraum“, wie sie in einem Interview betont, auch wenn er sich erst jetzt im ho-hen Alter erfüllt hat. Mit viel Freude und Elan geht sie diese neuen Aufgaben nun an, und es ist ihr zu wünschen, dass diese stär-

kenden Gefühle nicht nur lange anhalten mögen, sondern auch ansteckend auf ihre KundInnen wirken.

alt und aktiv sind kein WiderspruchNun möchte ich mit diesen Beispielen, in de-nen ältere Menschen sich neuen Aufgaben widmen, weder eine Lanze für ein „ewiges Aufschieben“ der Pension brechen, noch dafür plädieren, die Erwerbsarbeit mög-lichst lange hinauszuzögern. Nein, diese Beispiele dienen dazu, deutlich zu machen, dass alt und aktiv sein kein Widerspruch sind und dass wir in einer pluralen Gesell-schaft zukünftig noch öfter auf Lebensent-würfe treffen werden, die dadurch gekenn-zeichnet sind, im Alter einen tatsächlichen Neuanfang zu wagen. Auch wenn diese drei beschriebenen Biographien oberfläch-lich betrachtet wohl kaum etwas miteinan-der zu tun haben, in der Tiefendimension eint sie doch einiges: Wann immer wir uns dazu entschließen, gleich welchen Alters, etwas Neues anzupacken oder zu lernen, dann steht ganz oben unsere Motivation, ein konkretes Selbstbild, das uns beflügelt, neue Herausforderungen anzugehen. Ha-zel McCallion hat es in ihrer 34-jährigen Amtszeit geschafft, aus ihrer Stadt eine der attraktivsten Städte Kanadas zu machen, in der sich die Einwohnerzahl von ursprüng-lich 270.000 fast verdreifacht hat und die obendrein heute zu einer der wenigen schuldenfreien Städte Nordamerikas zählt. Ihre Motivation, das zu schaffen und auch längerfristig zu sichern, ist mit hoher Wahr-scheinlichkeit auch dafür verantwortlich, dass sie diese anspruchsvollen Aufgaben noch immer bewältigen kann. Für Papst Benedikt XVI mag die stärkste Mo-tivation wohl in seinem Glauben begründet sein. „Glaube versetzt ja bekanntlich Berge“ und dieser befähigt ihn dazu, dieses umfas-sende Amt auch im hohen Alter auszufül-len. Gepaart mit dem Wissen, für eine welt-umspannende Gemeinschaft die Zukunft mitgestalten zu können, beflügelt auch

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Neu anfangen – Lernen FÜR ein Leben (lang)!

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Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung | 15

G roße Leinwand – volles Kino – zwei lachende alte Menschen, die gegen die Sonne blinzeln und uns unmiss-

verständlich wissen lassen: Ja, wir leben noch – und: Es geht uns gut!

Was für ein schöner und zugleich berüh-render Auftakt zu einer Veranstaltung, bei der es um das Thema Demenz geht. Bereits zum vierten Mal veranstaltete das Institut für Seniorenbildung in Kooperation mit der Laube GmbH einen Themenabend, der demenziell erkrankte Menschen in den Mit-telpunkt stellt. Gestartet wurde heuer mit dem Kurzfilm „auf augenhöhe“ von Ulrike Bez. Diese filmische Annäherung portrai-tiert fünf Menschen, die in der malerischen Landschaft des bayerischen Dorfs Erpfingen unter einem Baum sitzen und es sich ein-fach gut gehen lassen. Etwas, was wir bei-nahe schon verlernt haben, nämlich, nichts tun, nur da sitzen, den Tag, den Augenblick genießen. Genießen, ja, das könnte das Motto des Abends werden, selbst wenn das Thema „Demenz“ auf dem Programm steht und wohl alles ferner liegt, als die Koppe-lung dieser beiden Begriffe.

Ich bin dement, na und?

Auch Helga Rohra, die nach dem Kurzfilm unser Gast war, scheint nicht nur ihren Auf-tritt, sondern auch ihr Leben – trotz Demenz – zu genießen. Sie ist erst Mitte 50, als sie mit der Diagnose Demenz konfrontiert wird, und seit damals ist viel geschehen in ihrem Leben. Freilich, nicht nur schöne und an-genehme Dinge, denn Leben heißt immer auch, Licht und Schatten kennenzulernen. Aber nur im Schatten stehen zu bleiben, da-von hielt Helga Rohra nichts. Nein, heraus-treten lautete ihre Devise. Erstmals trat sie 2010 öffentlich auf, um über sich und ihre Er-krankung zu sprechen. Mut zu machen und sich einzumischen, wenn es um die Sache der Menschen mit Demenz geht. Spätestens ihr Buch „Aus dem Schatten treten“ hat sie

zu einer öffentlichen Person gemacht , die es ihr ermöglicht, auf breiter Ebene aus erster Hand darüber zu sprechen, was es heißt, de-menzerkrankt zu sein. Egal, ob sich ihre Stim-me an professionelle Pflegekräfte und Ärzte, pflegende Angehörige oder an Erkrankte selbst richtet, es geht ihr immer darum, klar zu machen, dass Demenz kein Stigma ist, sondern dass das gesellschaftliche Umfeld aufgerufen ist, das Zusammenleben von gesunden und kranken Menschen neu zu organisieren. Helga Rohra wird nicht müde, darauf hinzuweisen, wie (über-)lebenswich-tig es für demenzkranke Menschen ist, in Kommunikation mit anderen zu sein, das Gefühl zu haben, trotz Erkrankung an der Gemeinschaft teilzuhaben und nicht aus-schließlich durch das, was nicht mehr mög-lich ist, durch die „Brille des Defizitären“, ge-

dann, wenn die Last des Alters drückt und mitunter auch schmerzhaft in Erinnerung ruft, dass man nicht mehr 20 ist. Wenn Lebensträume zum Greifen nah sind, dann spielt auch das Alter scheinbar keine Rolle, man muss nur zupacken. Die Mo-tivation, die wir spüren, wenn wir Dinge verfolgen, die wir wirklich wollen und nicht deshalb anstreben, weil wir Freunden im-ponieren möchten oder die Wünsche von anderen realisieren sollten, dann herrscht nicht nur innere Freude und Zuversicht, sondern dann hat man, wie Frau Opferkuch, auch den Elan, Lebensträume zu verwirkli-chen.

„Für jeden Neuanfang, vor allem im Alter, gilt, dass wir Dinge verfolgen sollen, hinter denen wir wirklich stehen und nicht Dinge, mit denen wir jemandem etwas beweisen möchten“: So beschreibt der deutsche, in Berlin lehrende Psychoanalytiker Hans-Werner Rückert die zentrale Voraussetzung dafür, dass ein Neubeginn auch glückt und nicht in Frustration endet.

Egal, ob wir im Alter nochmal ein neues Berufsfeld entdecken, ein Instrument er-lernen, eine neue Sprache oder eine neue Sportart, wir sollten ernsthaft prüfen, ob es wirklich unser tiefster Wunsch ist, dies zu

tun. Denn in „jedem Anfang wohnt nicht nur ein Zauber inne“, sondern auch Mühsal und Anstrengung, und diese bewältigen wir nur, wenn wir an dem, was wir tun, also der konkreten Tätigkeit selbst, Freude und Vergnügen empfinden.

Also: Gehen Sie auf Entdeckungsreise nach Ihren inneren Wünschen und Sehnsüchten und haben Sie Mut, diese auch umzusetzen, auch wenn Sie damit möglichweise den si-cheren Pfad der Konventionen verlassen – Beispiele dafür gibt es und NachahmerInnen hoffentlich mehr als genug. (CW)

Wir wollen Mut machen, hinzuhören und hinzuschauen, um die veränderte emotionale und geistige Welt von an Demenz Erkrankten wahrzunehmen und diese verwandelte Situation in den gemein-samen Alltag zu integrieren.

Aus dem Schatten tretenDer Weltdemenztag 2012

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16 | Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung

| Gemeindeentwicklung

sehen zu werden. Eine überaus berechtigte und gleichzeitig in dieser Deutlichkeit noch ungewohnte Forderung, die da gestellt wird. Aber, so zeigten die Beiträge des Publikums und der anhaltende Schlussapplaus, eine längst fällige!

Vergessen verstehen – Jugend und alzheimer Wenige Tage nach diesem Veranstaltungs-abend haben wir nochmals in „Das Kino“ geladen. Auch diesmal ein eher ungewöhn-liches Programm, denn die Auseinander-setzung von Jugendlichen mit dem Thema Demenz steckt noch in den Kinderschuhen, wenngleich viele Kinder und Jugendliche die Erkrankung sozusagen live miterleben. Denn wenn Urgroß- oder Großeltern an De-menz erkranken, ist auch das gesamte fa-miliäre System damit konfrontiert, sich auf eine neue Situation einzustellen, Aufgaben und Rollen neu zu verteilen, und das betrifft auch junge Menschen. Unter dem Titel „Vergessen verstehen – Ju-gend und Alzheimer“ läuft wohl eines der

innovativsten Schulprojekte zu diesem The-ma in ganz Österreich. Schülerinnen und Schüler der HLFS Ursprung in Elixhausen haben zusammen mit ihrem Lehrer Prof. Dr. Konrad Steiner nicht nur im Labor hochka-rätige Ursachenforschung betrieben, son-dern auch die psychologische Dimension anhand von Workshops und Besuchen in geriatrischen Einrichtungen kennengelernt. Das mit dem IMST-Award 2012 ausgezeich-nete Schulprojekt sorgte wohl für die meis-ten AHA-Erlebnisse unter den Besuche-rInnen, da deutlich wurde, auf welch hohem Niveau und mit welcher Ernsthaftigkeit sich junge Menschen diesem Thema widmen.Nicht weniger ambitioniert war die Film-präsentation „Das eigene Leben spüren“ der HBLW Saalfelden. Wenn Sprache als Kommunikationsmittel bei Demenzpatien-tInnen verloren geht, kann Kommunikation über „Berührung“, also die Haut, dieses Feh-len der sprachlichen Kommunikation erset-zen. „Basale Stimulation“, wie diese Technik im Fachjargon heißt, ermöglicht Patien-tInnen eine neue Form der Wahrnehmung

ihrer Umwelt, aber auch eine verbesserte Wahrnehmung von sich selbst. MaturaschülerInnen haben sich in einem längeren Projekt dieser Thematik angenom-men und filmisch festgehalten, wie basale Stimulation wirkt und was sie bei Demenz-erkrankten bewirken kann. Entstanden ist ein eindrückliches Beispiel, was es heißt, daheim zu pflegen, aber auch, wie Kontakt ohne Sprache hergestellt werden kann, um das Wohlbefinden merklich zu verbessern.Wir wollen mit diesen Veranstaltungen im Rahmen des Weltdemenztages nicht nur ei-nen Beitrag zu einem besseren Verständnis zwischen gesunden und kranken Menschen leisten, sondern deutlich machen, dass Re-spekt zwischen Gesunden und Kranken, Al-ten und Jungen nur dann entstehen kann, wenn wir von einander wissen, einander begegnen und verstehen lernen, was uns trennt und verbindet.

Mit diesem Ausblick freuen wir uns auf die Veranstaltungen zum Weltdemenztag 2013. (CW)

Was verbindet im Salzburger Stadt-teil Parsch eine Altenbetreuerin aus Bosnien, eine Soziologin aus

dem Iran, einen Arzt aus Ungarn und einen Afghanistan-Flüchtling? Gemeinsam kochen und essen!Immer mehr Menschen aus den verschie-densten Nationen siedeln sich im be-schaulichen Stadtteil Parsch an. Aber auch Zuagroaste aus den österreichischen Bundes-ländern wohnen und leben in Salzburg, wol-len sich kennenlernen und Bande knüpfen. Doch wo und wie lernt man sich kennen?

Übers Essen kemman d‘Leut zsammDie Initiatoren von „Grenzenlos Kochen“, der Arbeitskreis Palschuki des Stadtteilvereins Parsch, Teilnehmer der sozialen Gemeinde-entwicklung Salzburg, trat 2010 mit der Idee an, Menschen über das Essen zusammen zu bringen: Junge und Alte, Einheimische und

neue EinwohnerInnen. Der bunte Nationa-litäts- und Gesellschaftsmix sollte positiv für die Gemeinschaft genutzt und ein Dia-log zwischen MitbürgerInnen unterschied-lichster Herkunft gefördert werden. 2010 erfolgte der Start, zweimal jährlich findet nun ein kunterbunter Kochabend im Pfarrsaal im Stadtteil Parsch statt. Vor Kurzem war es wieder soweit: Nach einem kulturellen Einstieg mit der bosnischen Tanzgruppe „Kud Safir“ ging es los ... Die Köchinnen und Köche braten und ba-cken vor Ort oder bringen vorbereitete Lieb-lingsspeisen mit. Wer nicht selbst kocht, hilft mit oder gibt eine freiwillige Spende. Das „Grenzenlos Kochen“ hat eingeschlagen. Kein Wunder, ist doch gemeinsam kochen, essen und trinken im Menschen verankert wie Feuer machen, säen oder ernten. Aus den gemeinsamen Kochaktivitäten soll in Zukunft ein Kochbuch entstehen. Der

Reinerlös der Publikation dient der Fortset-zung der Kochabende sowie der Finanzie-rung weiterer multikultureller Projekte.

(AM)

Die Welt durch gemeinsames Kochen erfahren

Dieses Mal auf dem kunterbunten Speiseplan: Szegediner Gulasch, Das schnellste Huhn der Welt, Burek, Apfelstrudel und Sulawesis.

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Gemeindeentwicklung | 17

Wohin soll sich die Gemeinde Weiß-bach entwickeln und was muss dafür getan werden? Der Gemein-

deentwicklungs-Prozess soll die Antworten liefern.

2013 wird Weißbach in das Programm der Gemeindeentwicklung aufgenommen wer-den. „Wir wollen die Zukunft unserer Ge-meinde nachhaltig positiv beeinflussen, um bestmögliche Lebens-, Arbeits- und Wohn-verhältnisse für Jung und Alt zu schaffen“, betont Bürgermeister Josef Michael Hohen-warter. Um dabei optimal auf die Anliegen und Ideen der Bevölkerung reagieren und eingehen zu können, wurde im Herbst eine groß angelegte Bürgerbefragung durch-geführt. Die Beteiligung war mit 45 % er-freulich hoch, die Ergebnisse wurden vor kurzem bei einer Bürgerversammlung im Rahmen der Bildungswoche präsentiert.

Soziales, Umwelt, Wirtschaft, Energie, Ver-kehr, Gemeindeleben, spezielle ortsbezo-gene Fragen: Alle Lebensbereiche waren in dem von der Gemeindeentwicklung Salzburg gemeinsam mit der Universität Salzburg und dem Institut für Erwachse-nenbildung in Wien erstellten Fragebogen zu finden. „Bei der Auswertung stellte sich heraus, dass den Weißbachern Eigenstän-digkeit sehr wichtig ist“, informiert Alexan-der Glas von der Gemeindeentwicklung Salzburg, „die eigene Volksschule und der Kindergarten wurden mit 90 % bzw. 92 % am höchsten bewertet, überraschend auch die hohe Zustimmung zur Autarken Ener-gieversorgung (79 %)“.

Die Geruchsbelästigung durch das Nahwär-meheizwerk, die Lärmbelästigung durch die Bundesstraße und die Beeinträchtigung des Ortsbildes durch einen Altautoabstell-platz waren die wenig überraschenden ne-gativen Highlights. Sehr zufrieden sind die Weißbacher hingegen mit der Verwaltung, dem Kindergarten, der Schule, der musika-

lischen Ausbildung und dem Angebot der Vereine. Der Naturpark wurde durchwegs positiv gesehen, die touristischen Chancen werden gut genutzt. Insgesamt wurde die Lebensqualität mit Gut bewertet.Auch Potential für mehr Engagement ist vorhanden. „30 % der Befragten möchten bei Fragen, die die Gemeinde betreffen, mehr mitbestimmen, und jeder Fünfte wür-de sich engagieren“, weist Alexander Glas auf einen weiteren positiven Aspekt hin.

Präsentation bei BürgerversammlungBei der Bürgerversammlung wurde enga-giert über die Ergebnisse diskutiert. Da-durch ergibt sich für die Weiterarbeit ein sehr umfassendes Bild von der Stimmung, den Anliegen und Erwartungen der Ge-meindebevölkerung. Alexander Glas: „Der anonyme Fragebogen liefert Rückmel-dungen von Bürgerinnen und Bürgern, die sich aus unterschiedlichen Gründen sonst nicht artikulieren würden. Bei der Bürger-versammlung erscheinen überwiegend die aktiven, im Gemeindeleben bereits Enga-gierten“. Sie haben nach der Ergebnisprä-sentation bereits an realistischen Lösungs- und Handlungsmöglichkeiten gearbeitet bzw. darüber nachgedacht.

In einer 12seitigen Broschüre wird die Be-völkerung nun über alle Ergebnisse detail-liert informiert. 2013 werden zu den ein-zelnen Themenbereichen Arbeitsgruppen gebildet. „Für uns bedeuten diese Rück-meldungen die wertvolle Grundlage für unseren Gemeindeentwicklungs-Prozess“, freut sich Bürgermeister Hohenwarter. „Nur die Beteiligung vieler hilft uns, unsere Ge-meinde lebenswerter zu gestalten“.

(MiHa)

Die Verwendung des Fragebogens ist für alle Salzburger Gemeinden möglich. Ein Großteil der Fragen ist auf alle Gemeinden übertragbar und wird durch einen ortsspezifischen Teil ergänzt. Infos und Kontakt: Alexander Glas,Gemeindeentwicklung Salzburg, Tel: 0662-872691-13, [email protected]

Bei der Bürgerversammlung wurde bereits über Lösungsmöglichkeiten diskutiert.

Wer wagt, gewinnt!

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18 | Gemeindeentwicklung

D ie Fakten sind eindeutig: Ab heuer wird in Europa die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter abnehmen,

während die Zahl der über 60-Jährigen jährlich um etwa zwei Millionen zunehmen wird. Das bedeutet einerseits eine größere Anzahl hilfe- oder pflegebedürftiger Men-schen, weil heute ein Drittel der hochbe-tagten Menschen über 80 Jahre Zuwen-dung benötigt, andererseits heißt das aber auch, dass es eine immer größere Anzahl kompetenter, rüstiger, selbstbestimmter SeniorInnen gibt. Dieser relative Bevölke-rungszuwachs älterer Menschen macht deutlich, wie sehr der relative Anteil fami-liärer, nachbarschaftlicher und beruflicher

HelferInnen unter 60 Jahre zurückgehen wird. Familien werden kleiner. Gleichzeitig laufen im Gemeindebudget die Kostenstellen „Soziale Wohlfahrt“ und „Gesundheit“ aus dem Ruder. Die von den Gemeinden aufgrund von bundes- bzw. landesgesetzlichen Vorgaben nur in einge-schränktem Umfang steuerbaren Nettoaus-gaben für Soziale Wohlfahrt stiegen im letz-ten Jahr um 8,3 Prozent, für Gesundheit um fünf Prozent. Nicht nur PessimistInnen un-ken, dass die Lebensqualität aufgrund des demografischen Wandels mit herkömm-lichen Strategien nicht mehr aufrechterhal-ten werden kann.

Möglichkeiten für aktives altern schaffenDie Entwicklung erfordert, die Gruppe älter werdender Menschen selbst anzusprechen, wenn es um gegenseitige Hilfen geht.

Aktives Altern ist der Schlüssel zur Wahrung der Solidarität zwischen den Generationen in Gesellschaften mit immer mehr älteren Menschen.Es ist nicht mehr möglich und auch nicht immer sinnvoll, dass Gemeinden Alters-versorgung selber leisten, aber sie müssen Rahmenbedingungen schaffen, die das bür-gerschaftliche Engagement fördern. Denn Altersversorgung und Altersvorsorge kann durch die Stärkung der Eigeninitiative und durch organsierte Nachbarschaftshilfe gut erfüllt werden. Einige Salzburger Gemein-den haben mit Unterstützung der Gemein-deentwicklung Salzburg schon begonnen, sich an die geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Sie er-möglichen älteren Menschen „Eigenstän-dige Lebensführung“ sowie „Teilhabe an der Gesellschaft älterer Menschen“, die zwei wesentlichen Ziele des EU-Jahres 2012.

Teilhabe an der Gesellschaft bedeutet, dass ältere Menschen die Chance erhal-ten, voll am gesellschaftlichen Leben teil-zuhaben. Dabei sollen ältere Menschen in die Lage versetzt werden, durch Freiwilli-gentätigkeit (häufig als Familienpfleger) einen aktiven Beitrag zu leisten. Eigenständige Lebensführung: Aktives Altern bedeutet auch, möglichst lange selbstständig bleiben zu können. Dafür braucht es Unterstützung.

Die Gemeindeentwicklung Salzburg bietet hierfür zahlreiche Angebote, so wurden beispielsweise bei unserer Tagung „Gut versorgt im Ort“ Wege präsentiert, wie Ge-meinden „Aktives Altwerden in gewohnter Umgebung“ unterstützen können. (AG)

Mehr unter www.gemeindeentwicklung.at zu folgenden Themenbereichen: Gut ver-sorgt im Ort, Generationendorf, Altern in guter Gesellschaft, J.A! -Jung trifft Alt, Oma allein zu Haus.

Im Fokus: Aktives Altern und Generationensolidarität

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Elisabeth Mayr, MA, ist wissenschaftliche Mitarbei-terin im Forschungsbüro „queraum. kultur- und sozialforschung“. Sie in-formierte bei der Tagung der Gemeindeentwicklung Salzburg, wie man enga-giert gesund bleiben kann.

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Gemeindeentwicklung | 19

Altern in guter Gesellschaft

Das Projekt „Altern in guter Gesellschaft“ wurde von der Gemeindeentwicklung Salzburg 2008 in den Gemeinden Seeham und Mattsee gestartet. Seit 2010 ist die Gemeinde St. Georgen im Programm, 2011 folgte Lamprechtshausen.Dabei werden auf Gemeindeebene Möglichkeiten und Bedingungen für ein gutes, so-zial-kompatibles Altern erarbeitet. Mit betroffenen und zuständigen Instanzen wird das Handlungsfeld Altern analysiert und gestaltet. Dies reicht von Möglichkeiten der Pfle-gevermeidung, Sturzprophylaxe, Bewegungs- und Gedächtnistraining, Unterstützung betreuender Angehöriger bis zu Wohnraumadaptionen, Formen des betreubaren Woh-nens, ...Weitere Themenschwerpunkte sind unter anderem noch die barrierefreie Gemeinde, die barrierefreie Wirtschaft, Bildung und Freizeit im Alter, die pflegenden Angehörigen und Sozialbeauftragte in Gemeinden. Infos: www.gemeindeentwicklung.at

S icherheit und Mobilität im Alter: Unter diesem Motto stehen in der Flachgau-er Gemeinde St. Georgen die diesjäh-

rigen Aktivitäten im Rahmen des Projektes „Altern in guter Gesellschaft“. Rund 20 An-gebote haben die Verantwortlichen der Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Ge-meindeentwicklung Salzburg zusammen-gestellt. Als Kooperationspartner konnten dafür das Kuratorium für Verkehrssicherheit, der Österreichische Zivilinvalidenverband, die Salzburger Landeskliniken, ÖBB und Salzburg AG mit der Salzburger Lokalbahn gewonnen werden. Die Themenpalette ist vielfältig und praxisnah: Sicher wohnen, Unfallverhütung, Verkehrssicherheit, Bahn-fahren werden ebenso angesprochen wie Fragen zur Mobilität und zur eigenen Ver-kehrskompetenz, die Sicherheit zu Hause und im Alltag. Auch Sicherheitstrainings und ein Sensibilisierungsvortrag über den Umgang mit älteren und/oder behinderten Mitmenschen sind in der Veranstaltungs-reihe zu finden. „Yogaübungen, ein Seni-oren-Sicherheitstheater sowie monatliche Treffen zum Stricken, gemeinsamen Mitta-gessen, beim Stammtisch und beim Lach-yoga ergänzen unser Angebot und tragen

wesentlich dazu bei, dass sich die ältere Be-völkerung in St. Georgen wohlfühlen kann“, schildert Maria Höpflinger, die das Projekt vor Ort koordiniert und leitet.

Der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel war ein besonderer Schwerpunkt gewidmet. „Die ältere Generation reist sehr gerne, unternimmt Ausflüge“, so Maria Höpflin-ger, „um das Reisen auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ungetrübt genießen zu können, bedarf es jedoch umfassender In-formation“. Werner Höck, ehrenamtlicher Mobilitätsberater der ÖBB, gab deshalb im

Rahmen des Vortrages „Bahnfahren leicht gemacht“ praktische Tipps, um den Seni-oren die Unsicherheit bei der Verwendung des Fahrkartenautomaten zu nehmen. Groß war das Interesse der Senioren auch bei der Remisenbesichtigung der Salzburger Lokal-bahn. Nach einer gemeinsamen Fahrt mit der Lokalbahn nach Salzburg-Itzling konn-ten sie hinter die Kulissen des Fahrbetriebes blicken und beispielsweise erfahren, dass es auch für ältere Menschen problemlos möglich ist, zum unterirdischen Salzburger Lokalbahnhof zu gelangen bzw. diesen zu verlassen. Maria Höpflinger: „Es ist ein Lift vorhanden, mit dem auch gehbeeinträch-tigte Menschen oder Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, problemlos die Bahnhofshalle, die Obus-Haltestellen und die Bahnsteige der ÖBB-Züge erreichen können“. Flache Einstiege in die S-Bahn-Garnituren erleichtern das Reisen für ältere Menschen ebenfalls. Ziel dieses Ausfluges war es aber nicht nur, den Senioren aus St. Georgen das Reisen mit öffentlichen Ver-kehrsmitteln schmackhaft(er) zu machen, auch der gemeinschaftliche Aspekt sollte dabei nicht zu kurz kommen. „Gemeinsam-keit stärkt die Lebensfreude, die Gesundheit und das Wohlbefinden“, ist Projektleiterin Maria Höpflinger überzeugt, „wesentliche Aspekte, die das Altern in guter Gesellschaft erst ermöglichen“. (MiHa)

Bahnfahren leicht gemacht: Werner Höck erklärt die Funktionsweise eines Fahrkarten-automaten.

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Mobil und sicher

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20 | Gemeindeentwicklung

D ie deutsche Bundesregierung hat gerade einen „Demografiegip-fel“ abgehalten. Dort wurden auf

höchster Ebene Folgen und Auswirkungen der alternden Gesellschaft diskutiert. Die kollektive Überalterung trifft Deutschland ganz besonders. Prognostiziert wird, dass zur Mitte dieses Jahrhunderts ein Drittel der Bevölkerung Rentner sein werden. Die Konsequenzen des Wandels treffen vor allem die neuen Bundesländer und den ländlichen Raum mit voller Härte. Manche Landstriche haben mit enormen Bevölke-rungsverlusten durch Geburtendefizit und Abwanderung zu kämpfen. Es sind die Jun-gen, die weg gehen, die Alten bleiben. Mit den Jungen gehen die zukünftigen Eltern und diejenigen, die sich um die zukünftigen Alten kümmern sollten. Häuser stehen viel-fach leer, Infrastruktur dünnt aus. Oma sitzt allein zu Haus.

Österreich, dem Bundesland Salzburg, ist dieses Phänomen nicht fremd, wenn auch noch in abgeschwächter Form und in struk-turschwachen Randbezirken. Österreich vergreist. Aus den geburtenstarken Jahr-gängen der 1950er und 60er Jahre werden in absehbarer Zeit PensionistInnen. „Vor sich her schieben die Babyboomer eine enorm wachsende Zahl an Betagten und Hoch-betagten, während hinter ihnen die Zahl der Menschen im Erwerbsalter schrumpft“ (SN, 11.10.2012, S. 9). Aber der dringende Handlungsbedarf wird bei uns noch nicht gesehen. PolitikerInnen und Entschei-dungsträgerInnen verweisen auf die intakte Sozialstruktur, die Nachbarschaftshilfe, die Vereine, die funktionierende Dorfgemein-schaft. Es geht ja eh. Angehörigenpflege ist die Regel, nicht die Ausnahme. Mit den wenigen Pflegeplätzen im Seniorenheim, einigen betreubaren Wohnungen im Zen-

tralort und der stundenweisen mobilen Altenpflege wird das Auslangen gefunden. Als soziale Feuerwehr gibt es eine landes-weite Pflege-Hotline, dort und da einen örtlichen Freiwilligen-Hilfsdienst. Also, was soll das Krisengerede und die Panikmache?! Kommunen haben Vordringlicheres zu tun: Schlaglöcher und Kanalnetze ausbessern, Schulen, Turnhallen, Bauhöfe und Zeug-stätten sanieren. Blasmusik, Schützen- und Trachtenverein und die Jugend warten seit Jahren auf die Errichtung des multifunkti-onalen Mehrzweckhauses. Die Kernaufga-ben der Gemeinden sind definiert, sowieso schon zu viele und kaum zu finanzieren.

Noch brennt der Hut nichtNoch steht den Salzburger Gemeinden das Wasser, was die Altenversorgung mit ihren kommunalen und sozialen Aufgaben an-geht, nicht bis zum Hals, sondern nur bis zu den Knien. Das engmaschige Netz aus familiärer und nachbarschaftlicher freiwilli-ger Hilfe kostet nichts und funktioniert vie-lerorts reibungslos. Doch dieses Modell hat ein Ablaufdatum. Durch die Veränderung der Familien-, Erwerbs- und Altersstruktur, durch die Abwanderung verteilen sich die Lasten auf immer weniger Schultern. In absehbarer Zukunft stehen kaum noch An-gehörige zur Verfügung, die den betagten Partner/die Partnerin, den Vater, die Mutter pflegen. Die Kinder werden weniger, die Scheidungsrate steigt. Lebenslange famili-äre Bindungen, verlässliche Partnerschaften, die die Belastungen des Alters zu tragen im Stande sind, werden die Ausnahme, nicht die Regel sein. Die „öffentliche Hand“ wird vermehrt zum Handkuss kommen. Das trifft vor allem die Gemeinden.

Die Gemeindeentwicklung Salzburg widmet sich dem Zukunftsthema „Generationen“ schon seit Jahren. Nach „Generationendorf“, „Altern in guter Gesellschaft“, „Junge Paten“ u.a. sind aktuell die vier Lungauer Gemein-den St. Michael, St. Margarethen, Muhr und Zederhaus Partner im Projekt „Oma allein zu Haus“. Es geht um Themen wie „Alt werden ist nichts für Feiglinge“, „Leeres Nest und großes Haus“, „Hilfe annehmen lernen“. Bei den interkommunalen Arbeitstreffen wird

Smart-Home-Technologien, wie es das ARS Electronica Center schon zeigt, sollen zukünftig für uns sorgen.

Oma allein zu HausKonsequenzen einer alternden Gesellschaft

VON ROSEMARIE FUCHSHOFER

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Gemeindeentwicklung | 21

Im Rahmen des Mobilitätstrainings für Seniorinnen und Senioren hatten die Salzburger Lokalbahnen (SLB), der

Arbeitskreis „Altern in guter Gesellschaft“ aus St. Georgen und der Österreichische Zivil-Invalidenverband Flachgau (ÖZIV) am Lokalbahnhof Bürmoos zur Präsenta-tion des neuen Niederflur-Triebwagens der Salzburger Lokalbahnen (SLB) einge-

laden. Viele ÖZIV-Mitglieder mit Rollator, im Hand- oder Elektro-Rollstuhl waren ge-kommen, um das Angebot zu testen.

„Die Salzburger Lokalbahn will für alle Menschen da sein. Deswegen stellen wir jetzt den ersten Niederflur-Triebwagen in Dienst. Bis Ende 2013 sollen neun unserer 18 Triebwagen mit einem Niederflur-Mit-telteil ausgestattet sein. In diesen können Menschen mit Gehbehinderung, im Roll-stuhl oder Rollator, Mütter und Väter mit Kinderwägen, aber auch RadfahrerInnen stufenlos einsteigen“, erklärte Angelika Gasteiner vom Kundenservice der SLB kürzlich in Bürmoos. Damit behinderte Nutzer garantiert mit einem Niederflur-Wagen fahren können, ist derzeit noch eine Anmeldung bei der Serviceline der SLB erforderlich. Diese sollte einen Tag vor der beabsichtigten Fahrt erfolgen. Die SLB stellt dann die Triebwagen um.

„Durch den neuen Triebwagen ist es mir erstmals möglich, die Lokalbahn nach Salz-burg mit dem Rollstuhl zu nützen, und ich bin nicht mehr nur auf das Auto angewie-sen“, meinte ein Herr im Hand-Rollstuhl.

Die neuen barrierefreien Niederflur-Triebwagen werden auch auf der Strecke Bürmoos-Trimmelkam bzw. künftig Os-termiething eingesetzt. Der verlängerte Lokalbahnabschnitt bis Ostermiething soll am 12. Dezember 2014 offiziell seiner Bestimmung übergeben werden.

Mag. Manfred W. K. Fischer ist Journalist und freier Mitarbeiter des Vereins „Initiativ für behinderte Kinder und Jugendliche“.

Salzburger Lokalbahn barrierefrei

Gemeindeentwicklung Salzburg lädt zum MobilitätstrainingVON MANFRED FISCHER

Auch mit dem Elektro-Rollstuhl ist das Ein- und Aussteigen aus den barrierefreien Niederflur-Triebwagen leicht möglich.

Im Mittelteil des Triebwagens ist Platz zum „Einparken“ mit den Rollis.

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die konkrete Situation beleuchtet, werden anstehende Herausforderungen beschrie-ben: Was haben wir, was brauchen wir, wer kann wem wobei helfen? Auch für den Lungau gilt: Noch brennt der Hut nicht, nur bei denen, deren Kinder weggezogen sind, dort, wo die Kompensationsmechanismen der Dorfgemeinschaft nicht greifen. Die Abwanderung wird die Lage aber früher und stärker zuspitzen als anderswo. „Oma allein zu Haus“ ist heute schon vielfach Rea-lität. Aktuell sind von den gesamt ca. 6.000 EinwohnerInnen der vier Gemeinden 1.000 älter als 65 Jahre (davon 470 über 75 Jahre).

In 25 Jahren werden es mehr als doppelt so viele sein (ca. 2.100, davon mehr als 1.100 über 75 Jahre). Und das bei einer prognos-tizierten Verringerung der Gesamteinwoh-nerzahl und wachsenden Strukturdefiziten. Viele werden schon in den nächsten Jahren außerfamiliäre Hilfe zur Bewältigung ihres Alltages brauchen. Smart-Home-Techno-logien, bei denen ein Computer mit Be-wegungsmelder überwacht, ob jemand gestürzt ist oder der Besuch der mobilen Altenpflege zwei Mal die Woche für eine Stunde werden das Problem nicht ausrei-chend lösen. Oma sitzt trotzdem allein zu

Haus. Noch ist Zeit, maßgeschneiderte und praktikable Lösungen für die Gemeinden zu suchen und zu finden. Funktionierende, bewährte Beispiele wie Sozialbeauftragte, soziale Hilfsdienste, Begleitung pflegender Angehöriger gibt es in einigen Generatio-nendörfern (z.B. Seeham, Mattsee, Elixhau-sen). Dies sind aber rare Ausnahmen. Die Brisanz des Themas, gerade für die Kommu-nen, wird unterschätzt. Es ist Zeit, die Wei-chen zu stellen.

Dr. Rosemarie Fuchshofer ist Soziologin und hat die sozialwissenschaftliche Begleitung der genannten Projekte inne.

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22 | Gemeindeentwicklung

D ie Lebenswelten von Jung und Alt sind heute weiter entfernt denn je. Während die Jugend in einer Welt

aus Konsum und technologischem Fort-schritt zu Hause ist, verbringen viele Senio-rInnen ihre Zeit in Altersresidenzen – fernab vom Rest der Gesellschaft. Immer seltener treffen die beiden Generationen aufeinan-

der, interagieren und profitieren voneinan-der.

Dass es auch anders gehen kann, beweisen Vanessa, My, Stefan, Samantha, Anna und Lisa. Sie nehmen in diesem Schuljahr am Projekt „J.A! Jung trifft Alt“ teil. Das heißt konkret: Sie gehen nach der Schule einmal pro Woche in ein Seniorenheim und treffen sich dort mit älteren Menschen. Gemein-sam machen sie Ausflüge, lesen ein Buch vor oder spielen ein Spiel – kurzum, sie verbringen Zeit mit den älteren Menschen. Den Jugendlichen macht ihr Engagement Spaß: Sie sind „junge Paten“.

„J.A! Jung trifft Alt“, das Projekt von Ge-meindeentwicklung Salzburg, Salzburger Landeskrankenanstalten und youngCaritas, wird heuer zum dritten Mal durchgeführt. Die Verantwortlichen setzen dabei nicht nur auf kurzfristige Effekte: „Bei diesem Projekt

werden Jugendliche auf soziale Berufe vor-bereitet, sie können Einblicke in pädago-gische, therapeutische und pflegerische Be-rufe gewinnen, andere Lebenserfahrungen und -realitäten kennenlernen“, informiert Projektleiterin Dr. Anita Moser. Die etwas andere Freizeitgestaltung wird von den Ju-gendlichen frei gewählt. Sie kümmern sich in diesem Schuljahr regelmäßig um Bewoh-ner in Pinzgauer Seniorenheimen und um Bewohner von Seniorenheimen in der Stadt Salzburg. „Hier lernen die Jugendlichen das Leben der Senioren konkret kennen und er-fahren, wie man alte Menschen pflegt und wie das Leben im Heim organisiert ist“, weist die ressortzuständige Landesrätin Dr. Tina Widmann auf einen weiteren zentralen As-pekt des Projektes hin.

Großes Plus: Verlässlichkeit„Wichtig ist die Verlässlichkeit“, betont Si-grid Schrammel, sie ist Seniorenbetreuerin

Voneinander profitierenJ.A! Jung trifft Alt

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Drei Stunden wandern und erzählen

4. Elixhausener GenerationendorfwanderungVON MARKUS KURCZ

Gemeindeentwicklung | 23

Ende Oktober 2012 fand die bereits vierte Elixhausener Ge-nerationendorfwanderung statt. Über 70 Interessierte aller Generationen nahmen das warme Herbstwetter zum An-

lass, um durch die westliche Mitte des Elixhausener Ortsgebietes zu wandern.

Unter fachkundiger Führung der Organisatoren Karl Witzmann und Bruno Wuppinger ging es vom Ortsteil Ursprung über den Mühlenweg zur „Ehrenbachgrotte“ und weiter zum Ehrenbach, an dem früher mehrere Mühlen in Betrieb waren und über deren Bedeutung und Nutzung der heute 80-jährige Simon Klausner berichtete. Über Weichenberg und die Mooshamstraße führte die Wanderung nach Sachsenheim. Während der Wanderung, die

auch für Familien mit Kindern geeignet war, gab es zahlreiche Er-klärungen und Hinweise zu Kraft- und Energieplätzen durch den Elixhausener Radiästheten Werner Mayer.

„Das große Interesse an unseren Wanderungen ist ungebrochen stark. Nächstes Jahr ist eine Wanderung durch die östliche Mitte unseres Gemeindegebietes vorstellbar. Darüber hinaus ergeben sich mit den Routen aus dem im letzten Jahr erschienenen Kultur-katalog noch viele schöne Wandertouren entlang an historisch bedeutenden Plätzen und interessanten Objekten“, waren sich die beiden Organisatoren Witzmann und Wuppinger nach fast drei Stunden Wandern und Erzählen einig.Mag. Markus Kurcz ist Bürgermeister von Elixhausen.

Über 70 Interessierte aller Generationen folgten der Einladung und nahmen an der Wanderung durch die westliche Mitte des Gemeindegebietes teil.

Bgm. a.D. DI Bruno Wuppinger, Dir. Dr. Wolfgang Stehrer, Dr. Werner Mayer, Simon Klausner und Mag. Karl Witzmann (v.li.) informierten während der Wanderung über die Landschaft und Ge-schichte Elixhausens sowie über Wissenswertes zu Kraft- und Energieplätzen im Ort.

in der ÖJAB Seniorenwohnanlage Aigen. Erfahrungen mit SchülerInnen, die nach ei-nigen Besuchen nicht mehr kamen, möchte sie nicht noch einmal machen. Daher schätzt sie dieses Projekt, wo die Jugendlichen auch in Schulungen auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Damit jeder weiß, was ihn erwartet. Die jugendlichen Paten kümmern sich zum Teil auch um sehr kranke Menschen. „Man muss auf sie eingehen, akzeptieren, wie sie sind. Ihnen ständig zu widersprechen, hat

keinen Sinn“, so eine junge Patin über ihren Schützling. Spazieren gehen, vorlesen, spie-len – alles gehört zum Beisammensein von Paten und Schützlingen.

(AM, MiHa)

Das Projekt wird unterstützt vom Generationenreferat des Landes, von Spar und von der Alpenmilch Salzburg.

Beteiligte Schulen: ABZ St. Josef, BG Zaunergasse, HLW SaalfeldenSeniorenheime: Albertus Magnus Haus, ÖJAB Seniorenwohnanlage Aigen, Diakonie Zentrum, PH St. Johann in Tirol, Seniorenwohnanlage Schüttdorf, Sozial-zentrum Pillersee/Fieberbrunn, Haus der Senioren Uttendorf, SWH Farmach, SWH Bramberg, SWH Maishofen, SWH Rauris

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Anfang September 2012 war es endlich soweit: Die Bewoh-nerinnen und Bewohner des Generationendorfstadtteils Rif-Taxach konnten ihr Gemeindezentrum einweihen. LH-Stv.

Dr. Wilfried Haslauer betonte bei der Einweihung: „Ich freue mich über die Eröffnung dieses für die Gemeinschaft und das kirchliche Leben zukunftsweisenden Projekts für den Stadtteil Rif-Taxach. Dieses architektonisch gelungene Projekt ist einerseits aufgrund der Zusammenarbeit von Pfarre und Stadtgemeinde und anderer-seits aufgrund des beispielhaften Energiekonzepts ein Pilotprojekt, das für hohe Energieeffizienz und gleichzeitig geringe Betriebs-kosten sorgt.“

Die Gesamtkosten des neuen Gemeindezentrums im Halleiner Stadtteil, in dem auch die Kirche integriert ist, betrugen rund drei Millionen Euro. Der Gemeindeausgleichsfonds hat 100.000 Euro beigetragen. Die stetige Zuwanderung junger Familien nach Rif-Taxach hat die Bevölkerungszahl bereits auf knapp 3.700 ansteigen lassen. Die Platzbedürfnisse einer solchen Gemeindegröße kann das 1996 erbaute Pfarrzentrum St. Albrecht nicht mehr vollständig erfüllen. Nachdem nicht nur die Pfarre einen größeren Liturgieraum

braucht, sondern auch die Stadtgemeinde Hallein Veranstaltungs-räume für den Stadtteil Rif benötigt, wurde unter Mitwirkung des Vereins Treffpunkt Rif an der Erweiterung zum „Pfarr- und Gemein-dezentrum Rif“ gearbeitet. (MP)

Freuen sich über das neue Zentrum (v.li.): Pfarrer Hansjörg Hofer, LH Stv. Wilfried Haslauer, Sr. Margaretha Tschische und Bürgermeister Christian Stöckl bei der Eröffnung.

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Neues Pfarr- und Gemeindezentrum Hallein-Rif

24 | Gemeindeentwicklung

24 | Europa und Polit ische Bildung

Die Europäische Union für ihre Bürgerinnen und BürgerStudienfahrt nach Brüssel vom 17. bis 20. FebruarInhalte: Kennenlernen der EU, ihrer Insti-tutionen, ihrer Politik, den Abläufen und den Entscheidungsprozessen sowie von österreichischen und Salzburger Einrich-tungen bei der EU. Diese Exkursion ist für alle interessierten Personen offen und wird in Zusammenarbeit mit dem Katho-lischen Bildungswerk Salzburg und dem Verbindungsbüro des Landes Salzburg zur EU organisiert und durchgeführt.

Wir alle sind Griechenland!Politik und soziale Gerechtigkeit in der PostdemokratieZiele dieser Tagung vom 5. bis 7. April in Saalfelden sind das Aufzeigen des Zusam-menhangs von wirtschaftlichen Entwick-lungen und Veränderungen in der poli-tischen Struktur Österreichs und innerhalb der EU, die Verdeutlichung der Tatsache, dass die Probleme (nicht nur) Griechen-lands großteils strukturell und nur zum Teil „hausgemacht“ sind und daher alle anderen EU-Staaten und alle anderen EU-Bürgerinnen und Bürger betreffen sowie die Sensibilisierung für die schleichenden

Prozesse der Postdemokratie. Die Ver-anstaltung wird in Kooperation mit dem Bildungszentrum Saalfelden und dem Eu-ropa Zentrum Baden-Württemberg konzi-piert.

Ein EU-„Neuling“: BulgarienDie Studienreise führt von Sofia nach Russe an der DonauSie wird sich mit der politischen, wirt-schaftlichen und sozialen Situation Bulga-riens beschäftigen, einem Land, das seit 2007 Mitglied der Europäischen Union ist. Unser Partner ist auch hier das Europa Zentrum Baden-Württemberg. Die Reise wird im Mai/Juni stattfinden, der genaue Termin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. (FT)

Ein Ausblick auf 2013

Für Informationen steht Ihnen Dr. Wolfgang Forthofer, Institut für Europa, Tel: 0662-872691-21 bzw. [email protected] gerne zur Verfügung.

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Europa und Polit ische Bildung | 25

Lemberg und Kiew – und eine 550 Ki-lometer lange Busfahrt zwischen den beiden Städten – standen auf dem

Reiseplan des Instituts für Europa. Die Ukra-

ine: Das große Land, das 1991 nach der Auf-lösung der Sowjetunion unabhängig wurde und seither um seinen politischen, wirt-schaftlichen und sozialen Aufstieg kämpft –

mehr oder weniger erfolgreich, wovon sich die Reisegruppe immer wieder überzeugen konnte. 3

Impressionen einer beeindruckenden Studienreise

Die Ukraine

Das Rathaus (li.) – Lemberg ist eine Stadt im Aufbruch.

Im ehemals jü-dischen Viertel Lembergs: Dr. Halyna Kotow-ski (Bildmitte) erwies sich als profunde Kennerin ihrer ukrainischen Heimat und als perfekte Reise-leiterin.

„Kuppeln, Kastanien und Kapitalismus am Dnjepr: Die Haupt-stadt der Ukraine ist eine atemberaubende Metropole in Gold und Grün“: So beschreibt der Reiseführer Marco Polo die Stadt – sehr zutreffend. Hier die Sophienkathedrale.

Für Informationen steht Ihnen Dr. Wolfgang Forthofer, Institut für Europa, Tel: 0662-872691-21 bzw. [email protected] gerne zur Verfügung.

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Wir bedanken uns bei Juri Durkot, Journa-list aus Lemberg, und bei Österreichs Bot-schafter Mag. Wolf-Dietrich Heim, die uns die Situation der Ukraine schilderten, nicht zuletzt die Unterschiede zwischen dem „russischen“ Osten und dem „ukrainischen“ Westen des Landes und dem Balanceakt zwischen Russland und Europäischer Union. Wir bedanken uns bei Alexander Schimpf von der Fronius International GmbH in Kniaschitschi für viele Informationen über die Bedingungen für Unternehmen und Unternehmer bzw. für die Arbeitnehmer in der Ukraine. In diesem österreichischen Unternehmen erfolgt die Produktion von Schweißgeräten und der Vertrieb von Inver-ter- und Standard-Technologie für die Märk-te Ukraine, Weißrussland und Russland. (FT)

Hoch klingt das Lied vom braven Mann … VON INGRID FOLLER

Dr. Wolfgang Forthofer hat nicht nur eine sehr lehrreiche und erlebnisvolle Reise organi-siert, sondern er hat auch bewiesen, dass er ein Mann von hoher sozialer Kompetenz ist. Eine Mitreisende verunglückte, er blieb bei ihr in einem sogenannten „Bezirkskranken-haus“, begleitete sie zum Flughafen nach Lemberg und kam nach 3 Tagen zur Gruppe in Kiew nach. Für die Gruppe hatte er alles organisiert, sodass keine Leerläufe auftauchten, und das tat er in Ruhe und ohne Aufgeregtheit. Die Ukraine-Reisenden sind ihm unendlich dankbar, solche Handlungsweisen schaffen Vertrauen!

Ingrid Foller ist Bildungswerkleiterin in Itzling und begeisterte Exkursionsteilnehmerin.

Dr. Johannes Aigner, Stellvertreter des österrei-chischen Botschafters in Kiew, im Bild mit seiner Mutter Elfriede (ehemalige Bildungswerkleiterin in Anthering), verfügt über immenses Wissen über die Ukraine. Thema war auch das Demokra-tiedefizit im Land.

Neben einem Konzert in der Philharmonie be-geisterte auch ein Streichquartett im Museum der Opernsängerin Solomija Kruschelnyzka.

Mag. Tobias Vogel (stehend) vom Kooperati-onsbüro Lviv (Lemberg) des Österreichischen Austauschdienstes (OeAD) und seine Studen-tinnen informierten über Studienbedingungen in der Ukraine.

Eine hölzerne Dorfkirche bei Krekhiv.

Lenka Vojtova aus der Tschechischen Republik informierte über die Altstadtsanierung in Lem-berg – ein Projekt der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

26 | Europa und Polit ische Bildung

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Internationale Sol idarität | 27

Das Red Bull-Stadion in Wals-Siezen-heim ist es ... die vielen neuen Bal-kone sind es ... die neueren Autos

sind es ... und ... alles ist ... verzinkt. Damit es lange halten möge. Und das stimmt: Verzinktes Eisen und Blech ist sehr wider-standsfähig, es schützt faktisch ewig vor Korrosion. Darauf legen wir Wert, wenn es um unsere eigenen Artikel geht, und die Umwelt und Wirtschaft sind auch sehr da-rauf bedacht und profitieren von diesem Rohstoff – doch zu welchem Preis?

Soll mit Verarbeitung und Gebrauch von Zink unser Denken ausgeschaltet werden? Quasi: Was kümmert mich, woher das „Zeug“ kommt? Ich hab‘s gekauft und nicht gestohlen. Diese Einstellung ist freilich nicht weit weg von den Ergebnissen einer Umfra-ge an Wiener Kindern, wo zehn Prozent auf die Frage „Woher kommt denn die Milch?“ mit Überzeugung geantwortet haben: „Aus dem Supermarkt!“Die Wege vom Milchbauern zu den Kon-sumentInnen waren nicht präsent, werden ignoriert.

Wenn die Kuh Milch gibt, wer gibt dann Zink? oder: Wir machen uns kaum Gedanken, woher Dinge kommen!

Das ist bewusstseinsmäßig gar nicht so weit entfernt von der Aussage eines der größten

Verzinker Mitteleuropas (sein Name soll hier zu seiner Reputation nicht genannt werden), dass für ihn die Zink-Kette in Ant-werpen beginnt (Anm.: Antwerpen ist einer der größten Häfen für die Anlieferung von Erzen und Mineralien in Europa).

Ist das nicht bedenklich? Das heißt nämlich, dass er sich als „Verzinker“ ebenso wenig Gedanken macht über die Herkunft des Zinks, wie die vorhin erwähnten Kinder. Was sich hier an Hand einzelner Beispiele offenbart, ist leider eine umgreifende Tat-sache: Wir machen uns kaum Gedanken, woher Dinge des täglichen Bedarfs oder entscheidende Rohstoffe stammen – und unter welchen Bedingungen Menschen am Beginn der Kette arbeiten – und leiden. So haben die Bergleute in Peru und Bolivien (beide Länder zählen zu den wichtigsten

Zink-Produzenten weltweit) eine Lebenser-wartung von 35 Jahren. Das ist keine Situ-ation der „Unterentwicklung“, sondern der Verneinung der Existenz der Schwächeren in der Kette kapitalistischer Ausbeutung (Jean Ziegler würde sagen: Krieg).

Es ist keine angelegenheit für „Gut-Men-schen“, die sich um diese Kettenschicksale annehmen, sondern eine Frage der intel-lektuellen Redlichkeit, Fairness und Ver-antwortung.

Andersrum: Wenn uns diese kausalen Zu-sammenhänge von Armut und Reichtum nicht interessieren, sollten wir auch keine Produkte aus diesen Ketten verarbeiten und verwenden. Konsequenter Weise. Zink steht nur exemplarisch für diese weltweiten, einseitigen Abhängigkeiten mit Schieflage – praktisch erstrecken sich diese Warenket-ten auf fast alle Dinge unseres Lebens und Wirtschaftens.

Wir plädieren für eine „Buchstabierung“, eine „Alphabetisierung“ dieser Zusammen-hänge, eine kritische Reflexion darüber und klare Konsequenzen: nämlich den Verzicht auf die o.e. Annehmlichkeiten oder die Zu-sammenarbeit auf der gesamten Schiene ... unter dem Regime der Solidarwirtschaft und des Prinzips von „Fair Trade“: zertifiziert oder auch nicht. Jedenfalls: faktisch. (HE)

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Alles schön verzinkt! Und wo beginnt‘s? Nachdenken erlaubt!

Ein Beispiel für die weltweiten Zusammenhänge

Bolivien: Rohstoff für den Weltmarkt, die Armut bleibt im Land.

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28 | Aus der Direktion

S ie wollen ein Team von Freiwilligen leiten und/oder aufbauen, in einem Verein, einer Einrichtung eine Funkti-

on ausüben? Sie suchen sich freiwillige Per-sonen, mit denen Sie gemeinsam ein Projekt auf die Beine stellen wollen, helfen anderen eine passende Person für eine bestimmte Tätigkeit zu finden? Sind im Gemeindeamt für die Anliegen der Vereine und sonstigen freiwilligen Einrichtungen zuständig? Dann sind Sie – im weitesten Sinn – bereits Frei-willigenkoordinatorIn!

Ehrenamt benötigt mehr als Engagement, Herz und EnergieDie Planung eines Ferienprogramms, die Durchführung eines Zeltlagers, die Adap-tierung eines Vereinshauses, die Neugestal-tung eines Museums oder der Aufbau einer

Freiwilligenbörse brauchen vor allem viel Wissen und Kompetenzen derjenigen, die diese Projekte initiieren und durchführen wollen. Freiwillige wollen richtig angesprochen und motiviert werden, sie wollen wissen, wofür und wie lange sie sich verpflichten, sie brauchen bei Problemen eine/n An-sprechpartnerIn. Ein/e FreiwilligenkoordinatorIn braucht daher Team-, Kommunikations- und Kon-fliktfähigkeit, aber auch die Fähigkeit, sich selbst abgrenzen zu können. Für die Veranstaltungsplanung und -durch-führung ist Know How über Projektma-nagement, Öffentlichkeitsarbeit und Spon-soring notwendig sowie Basiswissen über die rechtliche Absicherung und die Buch-führung und Besteuerung.

Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, bietet das Salzburger Bildungs-werk bereits seit 2007 den Zertifikatslehr-gang „FreiwilligenkoordinatorIn“ an, der auch von der WeiterbildungsAkademie ak-kreditiert ist.

Zertifikatslehrgang „Freiwilligen-koordinatorIn“ 2013Auch heuer ist das Ziel dieses Lehrganges die Vermittlung von speziellen Kenntnis-sen für eine kompetente und zukunfts-orientierte Unterstützung, Motivation und Erhaltung der Freiwilligen in ihrer Arbeit. Dies erfolgt durch die Weitergabe von the-oretischen Grundlagen, die Durchführung von praxisnahen und praktischen Übungen

FreiwilligenkoordinatorIn – was ist das?

Samstag, 9. März 2013 Einführung in die Grundlagen der Freiwilligenarbeit Besondere Aspekte der Veranstaltungspla-nung – Barrierefreiheit und nachhaltige Veranstaltungen

Samstag, 13. april 2013Professionelle Gesprächsführung und Konfliktmanagement Das innere Feuer entfachen und brennen lassen – Motivation, Gewinnung und (Ein)Bindung von Freiwilligen

Samstag, 25. Mai 2013Projekte mit Freiwilligen managen

Samstag, 22. Juni 2013Kompetent präsent – (Medien-)Informati-onen richtig gestalten Ohne Moos nix los – SponsorInnen finden und betreuen

Samstag, 14. September 2013Rechtliche Aspekte der Freiwilligenarbeit Besteuerung und Rechnungslegung von kleinen Vereinen Kompetenz- und Tätigkeitsnachweise

Samstag, 5. oktober 2013Die eigene Energie im Blick – Selbstmanagement Lehrgangsabschluss

Im Juli/August 2013 werden die Teilneh-merInnen eingeladen, in einem Workshop ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten, die sie sich im Rahmen ihrer freiwilligen Tätigkeit angeeignet haben, auf die Spur zu kommen und ihre fachlichen, sozialen und personellen Kompetenzen schriftlich festzuhalten.

Umfang: Der gesamte Lehrgang umfasst 58 Einheiten (à 45 Minuten)

abschluss: Für einen positiven Abschluss des Lehrganges sind die Anwesenheit bei mindestens 9 Modulen sowie die Teilnah-me an einem Kompetenzworkshop erfor-derlich. Darüber hinaus muss ein Projekt der Freiwilligenkoordination für den eige-nen Wirkungsbereich erarbeitet, schriftlich festgehalten und präsentiert werden. Die TeilnehmerInnen erhalten eine Teilnah-mebestätigung und ein Zertifikat.

Lehrgangs-/Seminarbeitrag: Gesamter Lehrgang (inkl. Skripten und Pausenge-tränke): 290 Euro

anmeldung und Information: Schriftlich bis spätestens 31. Jänner 2013 beim Salzburger Bildungswerk, Isolde Mrwa, Pantaleoner Straße 55, 5120 St. Pantaleon Tel: +43 (0)6277-7794 oder +43 (0)664-2134428E-Mail: [email protected]

Termine

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Aus der Direktion | 29

sowie durch die Berücksichtigung und Ein-beziehung der Fähigkeiten und Stärken der TeilnehmerInnen.

Das angebot richtet sich an alle ehrenamtlich und freiwillig Tätigen, die mit der Begleitung und Koordination

von Freiwilligen betraut sind oder sich dafür qualifizieren wollen.Der Ausbildungslehrgang „Freiwilligenko-ordinatorIn“ bietet nicht nur eine inhalt-liche Kompetenzerweiterung der Teilneh-merInnen, sondern auch eine Plattform zum Einbringen, Austauschen und Mit-

nach-Hause-Nehmen von Erfahrungen, die in der Praxisarbeit mit Freiwilligen be-reits gewonnen werden konnten. Ebenfalls durch den Lehrgang gefördert wird die Ver-netzung der FreiwilligenkoordinatorInnen zum Zweck des zukünftigen Austausches.

(IM)

D ie Salzburger Singwoche ist in die Jahre gekommen ... und doch so ju-gendlich-frisch wie nie zuvor! Bereits

zum 49. Mal trafen sich heuer Ende August singbegeisterte Frauen, Männer und Kinder in Strobl zum „musikalischen Kreativurlaub“ für Stimme, Körper und Seele. 150 Teilneh-merInnen bedeuteten einen neuen Rekord, und nicht wenige mussten sogar auf nächs-tes Jahr vertröstet werden.

Andreas Gassner und Helmut Zeilner, die beiden Salzburger Landeschorleiter, Petra Huber und Dorli Brandstätter, sie betreuten die 6- bis 14-Jährigen, sowie die beiden Stimmbildner Agnes Mitterlechner-Wim-mer und Thomas Schneider standen heuer als ReferentInnen zur Verfügung. Geistliche und weltliche Chorliteratur sowie österrei-chische und internationale (Volks-)Lieder waren sowohl im gemischten, als auch im Frauen-, Männer- und Jugendchor zu hö-

ren. Eine Auswahl davon gaben die Sänge-rinnen und Sänger beim stimmungsvollen Abschlusskonzert in der Aberseer Kirche zum Besten.

„Singen und fröhlich sein!“ – das Motto der diesjährigen Singwoche – war einem stei-rischen Volkslied entnommen. Da heißt‘s: „Singen und fröhlich sein, miteinand lach’n, scherzn und lustig sein, des sand so Sachn, die ein jedes Herz tuan so gfrein“. Damit ist über die Singwoche schon alles gesagt ... sie

vermittelt ein positives Lebensgefühl und stellt die Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Zwei wesentliche Aspekte, die uns idea-ler Weise das ganze Jahr begleiten. Viel ist heutzutage von der positiven Wirkung des Singens auf Körper und Psyche die Rede - darin liegt wohl auch ein Geheimnis des Er-folges der Singwoche. Denn dass sie sich in einer Zeit des Freitzeitaktivitäten-Überan-gebotes bewährt, ist nicht selbstverständ-lich! Gerade auch deshalb freuen wir uns auf die Jubiläumssingwoche 2013! (MiHa)

Singen und fröhlich sein! Ein beeindruckendes Bild: Die TeilnehmerInnen der Singwoche beim Abschlusskonzert.

Auch die Jüngeren lassen sich von der Freude am Singen anstecken.

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30 | Aus der Direktion

Seit Juli 2012 wird in einem umfang-reichen, von der Landeshauptfrau in-itiierten Organisationsentwicklungs-

prozess über die Zukunft des Salzburger Bildungswerkes nachgedacht. Wir sind nun bei der Hälfte unseres Organisationsent-wicklungsprozesses angekommen. Der Ab-schluss ist für Juni 2013 geplant. Als erstes Gremium hat Anfang September der „Rat der Weisen“, eine nach dem Zufallsprinzip zusammengestellte Gruppe aus Haupt-, Ehrenamtlichen und BürgermeisterInnen, in Bad Vigaun getagt. 51 Ideen wurden

dabei gesammelt und drei Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Salzburger Bildungswerkes formuliert. Es handelt sich hierbei um die Empfehlungen zu folgenden Aspekten:1. zukünftige Strukturen und Ressourcen2. Profil schärfen und Vielfalt ermöglichen3. Öffentlichkeitsarbeit

Anschließend waren alle ehrenamtlichen MitarbeiterInnen Inner- und Außergebirg zu zwei Abendworkshops sowie alle haupt-amtlichen MitarbeiterInnen zu einem wei-

teren Workshop geladen. Bei der Herbstta-gung konnten dann noch einmal Ideen und Wünsche eingebracht werden, außerdem wird es die Möglichkeit einer Online-Beteili-gung via Google Docs geben. Der Vorstand wird dann aus den Ergebnissen entspre-chende Schlüsse ziehen. Wir danken allen, die sich an unserem Entwicklungsprozess beteiligen und bleiben gespannt. Im nächs-ten „dreieck“ werden wir sicher schon mehr berichten können. (RiB)

Das Salzburger Bildungswerk stellt die Zukunftsfrage

Im Bild der „Rat der Weisen“ (v.li.): Moderatorin Mag. Martina Ber-thold, Amtsleiter Ing. Siegfried Wartbichler aus Niedernsill, Dipl. Ing. Hermann Hinterstoisser als Referent des Salzburger Bildungs-werkes, Bildungswerkleiterin Brigitte Weißenbacher aus Hintersee, Mag. Brigitte Singer und Sonja Christ aus der Direktion, Referatslei-terin Mag. Ulrike Kendlbacher vom Familienreferat, Josef Irnberger, Vertreter der Bildungswerke für den Vorstand, Monika Weilharter vom Forum Familie, Dr. Martin Wiedemair für den Fachausschuss, Bildungswerkleiterin Hilde Baumgartner aus Abtenau, Bgm. Ernst Josef Kandler aus Muhr, Bezirksleiter MMag. Michael Neureiter. Nicht im Bild: Bildungswerkleiterin Dr. Anita Memmer aus Hallein.

„Aktives Altern und der Dialog zwischen den Generationen als Heraus-forderung für die Erwachsenenbildung“: Unter diesem Titel fand Ende September 2012 in Wien die Tagung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen des Ringes Österreichischer Bildungswerke, darunter auch das Salzburger Bildungswerk, statt. Im Mittelpunkt standen Workshops, Befunde, Begriffe, Fragen und Thesen zum Tagungsthema. Das Salzburger Bildungswerk, Direktor Günther Signitzer und sechs hauptamtliche MitarbeiterInnen, stellten unter anderem zu den Themen „Altern in guter Gesellschaft“ und „Generationendorf“ ihre Projekte vor.Zum Abschluss des Abends durften wir RING-Ehrenpräsident und EU-Regionalkommissar Johannes Hahn begrüßen und ihm unsere Fragen über die EU und die EU-Bildungspolitik stellen. (MP)

Aktives Altern und der Dialog zwischen den Generationen als Herausforderung für die Erwachsenenbildung

Im Bild (v.li.) Richard Breschar, Isolde Mrwa, Christa Wieland, Johannes Hahn, Brigitte Singer, Manuela Pleninger.

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Aus Gemeinde und Bezirk | 31

In etlichen Flachgauer Gemeinden sind engagierte BürgerInnen einen Teil ih-rer Freizeit als „Besuchsdienst“ im Ein-

satz. Sie besuchen kranke, einsame und zumeist alte Menschen in deren privaten Räumen oder in den Appartements im Se-niorenwohnhaus, um ihnen Gesellschaft zu leisten. In Hallwang wurden für diese ehrenamtliche Tätigkeit bereits seit 2003 20 Personen speziell geschult. Die Stadtge-meinde Seekirchen hat im Rahmen des Eu-Regio-Projekts „Forum Freiwilligenarbeit“ in den Jahren 2006 und 2007 versucht, neue Freiwillige zu gewinnen, diesen Freiwilligen Basiskompetenzen an Gesprächsführung zu vermitteln und ihnen einige Aktions- und Reaktionsvorschläge für bestimmte Be-suchsdienstsituationen mitzugeben. Auch in Seeham und Schleedorf gab es im Jahr 2010 vom örtlichen Sozialen Hilfsdienst und/oder den örtlichen Bildungswerken in-itiierte und durchgeführte Fortbildungsmo-dule zu den Bereichen Kommunikation und Umgang mit verwirrten Menschen. Verbindendes Glied all dieser vorerst ge-meindeintern abgewickelten Aktivitäten

war und ist die Hallwangerin Mag. Birgit Weichbold, Erziehungswissenschafterin und Gesundheits- und Krankenpflegeleh-rerin mit dem Schwerpunkt Gerontologie (Lehre von den Erscheinungsformen und Auswirkungen des Alter(n)s). Durch ihr ehrenamtliches Vernetzungsengagement gibt es seit Winter 2011 eine gemeinsame Programmplanung und Organisation unter dem Dach des Salzburger Bildungswerkes. So wurden seit dem Frühjahr 2011 bereits sechs kostenlose und gemeindeübergrei-fende Fortbildungsveranstaltungen zu den Themen „Techniken zur Gesprächsanbah-nung I+II”, „Persönlichkeit, Bedürfnisse, Selbstbestimmung”, „Jeder tickt auf seine/ihre Weise – wie die kognitiven Fähigkeiten unserer KundInnen unser Handeln beein-flussen” und „Umgang mit Dementen und Depressiven I+II” durchgeführt. Die Zahl der Fortbildungsinteressierten liegt derzeit zwischen 30 und 40 Teilneh-merInnen, wobei bei den Startveranstal-tungen in Hallwang und in Elixhausen mit über 50 BesucherInnen das Interesse be-sonders hoch war.

Im Bereich der Methoden wurde bislang – inhaltsabhängig – eine bunte Mischung geboten. Während bei der Einführung in die Demenz und die Depression der In-formationsinput (unterstützt durch kurze Filmsequenzen und Fallbeispiele) überwog, konnten die Besuchsdienste im Bereich der Kommunikationstechniken in parallel lau-fenden Lernstationen selbstgesteuert z.B. „Aktives Zuhören” und die Formulierung von „Ich-Botschaften” üben.

Dr. Martin Weichbold ist Bildungswerkleiter in Hallwang.

VORSCHAU auf Weiterbildungsmoduleim Frühjahr 2013

20. Februar 2013, 19.15 Uhr, Seniorenheim SeekirchenThema: Einblick in die altersseele

17. april 2013, 9.15 Uhr, Gemeindezentrum SeehamThema: Umgang mit Menschen in Krisensituationen

Referentin für beide Fortbildungen: DGKS Mag. Birgit Weichbold, Erziehungswissenschafterin und Gerontologin.Das Angebot ist kostenlos.Anmeldung erbeten unter 0662-872691-17 oder [email protected]

Netze knüpfen – Wissen erweiternFlachgauer Besuchsdienste bilden sich fort

VON MARTIN WEICHBOLD

Wie jedes Jahr beteiligte sich das Museum Elsbethen „Zum Pulvermacher“ auch heu-er an der Langen Nacht der Museen. Bildungswerkleiter Albert Unterlaß organisierte dazu einen „Elektromagnetismus“-Workshop aus der Reihe „Wissenschaft im Wirts-haus“. Gemeinsam mit Michael Stockinger wagten sich zuerst Kinder an die Experi-mente und produzierten unter anderem hell leuchtende Blitze. Erwachsene schauten ihnen dabei über die Schultern und studierten die beiliegenden Anweisungen. Frisch gebackenes Brot konnten dann die BesucherInnen, unter ihnen auch einige Bildungs-werkleiterInnen, direkt vom Museumsbäcker genießen, bevor sie mit dem Busshuttle zur Besichtigung der anderen Museen in Salzburg und Umgebung aufbrachen. (RiB)

Eine lange Nacht beim Pulvermacher

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32 | Aus Gemeinde und Bezirk

M it der Eröffnung der neuen Bü-cherei, einer Fotoausstellung zum Thema „schwarz/weiß“ und der

Vorstellung des Kurzführers der Klein- und Flurdenkmäler wurde am 14. Oktober 2012 die 9. Bildungswoche in Göriach durch Be-zirkshauptmann Hofrat Dr. Robert Kissela eröffnet. Unter dem Titel „Ein Dorf liest – Buchstaben bewegen“ wurden fünf ver-schiedene Veranstaltungen durchgeführt. Ein Highlight dieser Woche war die Lesung

mit dem bekannten Innviertler Architekten und Schriftsteller Friedrich Achleitner. Er fesselte die BesucherInnen mit seinen Dia-lektgedichten aus seinem neuen Buch „iwa-haubbd“.

Max Steiner aus Altenmarkt musste seine geplante Märchenwanderung auf Grund des starken Schneefalles in einen Märchen-erzählnachmittag im Jugendraum abän-dern, konnte die Kinder aber trotzdem sehr

begeistern. Der Vortrag „click & check“ der Polizei über die Gefahren im Internet und bei den neuen Medien informierte und schockierte zugleich.Den Abschluss der Bildungswoche bildete ein Abend für die Jugend. Mit dem Auf-tritt der Band „Brainless feat“, Spielen und Büchern wurde die 9. Bildungswoche im neuen Jugendraum in relativ lockerer At-mosphäre beendet.

Insgesamt waren es eine würdige Eröffnung, interessante und lustige Veranstaltungen, und man konnte eindeutig erkennen, dass Buchstaben bewegen.

Waltraud und Ing. Johann Grall sind Bildungswerk-leiter in Göriach.

Buchstaben bewegenVON WALTRAUD UND JOHANN GRALL

Max Steiner begeisterte Jung und Alt.

„iwahaubbd“: So heißt das neue Buch von Friedrich Achleitner. Er sorgte mit seinen Dialektgedichten für einen Höhepunkt der Bildungswoche.

Waltraud und Johann Grall präsentierten den neuen Bildband der Klein- und Flur-denkmäler. Im Bild mit Bezirks-leiter Robert Grießner (1.v.li.), Bgm. Reinhard Radebner (2. v.li.) und BH Robert Kissela (re.).

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Das Salzburger Bildungswerk in Pfarrwerfen feiert heuer sein 50-jähriges Jubiläum. Auch aus diesem Anlass fand Ende September 2012 die 15. Bildungswoche statt.

Eröffnet wurde die Bildungswoche durch LT-Präs. ÖkR. Bgm. Simon Illmer und Direktor Günther Signitzer. Die Podiumsdiskussion „Das war unsere Zeit“ wurde vom Pfarrwerfener Singkreis musikalisch um-rahmt, der schon am Vortag bei „MEIN LEBEN – MEINE LIEDER – Lie-derabend mit Sepp Oberhöller“ für einen gelungenen Beginn sorgte. Nach einem geschichtlichen Rückblick mit Fritz Hörmann und einer Einführung zum Thema „ZeitzeugInnen“ durch Stefanie Walch, führte VD Bernhard Hutter das Gespräch mit vier Zeitzeugen: Margarethe Deisl, Sebastian Gschwandtner sen., Burkhard Madleitner sen. und Christian Vierthaler. Zum Thema passend baute Christian Vierthaler ein Modell des Ortszentrums von Pfarrwerfen aus dem Jahre 1950.Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Dr. Sylvia Glück, Fachärz-tin für Frauenheilkunde, zum Thema „Schul- und Komplementär-medizin sind kein Widerspruch“. So wissen wir jetzt, dass Schul- und Komplementärmedizin einander wie Puzzlesteine ergänzen, und bei Erkrankungen, aber auch, um gesund zu bleiben, sollten wir die Angebote beider nutzen. Im Rahmen der Bildungswoche fanden auch eine Lesung und Finis-

sage mit Herbert Gschwendtner, ein Un- und Wildkräuterkochkurs sowie ein Sicherheitstag statt. Den Abschluss der Bildungswoche bildete das Erntedankfest. An diesem Tag wurde auch die wieder eröffnete Gemeindebücherei eingeweiht und der Pfarrwerfener Bevölkerung mit einem „Tag der offenen Tür“ präsentiert.

Barbara Vierthaler ist Bildungswerkleiterin in Pfarrwerfen.

gelebt – geschrieben – verewigt: Mehr als ein starkes Stück Papier

VON BARBARA VIERTHALER

Pfarrwerfen vor 60 Jahren. Im Bild (v.li.) Burkhard Madleitner sen., Margarethe Deisl, Bgm. Simon Illmer, Bernhard Hutter, Christian Vierthaler und Sebastian Gschwandtner.

200 Kleindenkmäler hat Heimatforscherin Irma Hillebrand in Strobl auf-genommen. Sie hat dabei viele nette Abenteuer erlebt. Bei der Prä-sentation im Oktober überzeugte sie die vielen BesucherInnen von

ihrem umfangreichen Wissen über die Geschichte ihrer Gemeinde. Besonders interessant sind natürlich die „Gschichtln“. Ob sie wahr oder falsch sind? Irma Hillebrand ist jeder Spur nachgegangen – wegen der Wahrheit, und weil sie auch ein bisserl neugierig ist. Von einem Mann, der jedes Jahr beim Wildererkreuz Zither spielt, erfuhr sie zum Beispiel eine wahre Geschichte: Wie zwei Heimkehrer am 9. November 1918 beim Jausnen von einem Revierjäger erschossen wurden. Irma Hillebrand weiß aber auch viel über die Hintergründe verschiedener Heiligendar-stellungen. Ihr Wissen will sie im nächsten Jahr auch wieder bei kleinen geführten Wanderungen weiter geben. Betreut wurde Hillebrand von Petra Aster aus Bad Ischl, die auch die Daten der Kleindenkmäler der anderen Salzburger Landgemeinden be-arbeitet. Die Objekte können über die Internetdatenbank www.kleindenkmaeler.com besichtigt werden.

Dr. Johann Stehrer ist Bildungswerkleiter in Strobl.

Im Bild (v.li.) Richard Breschar, Volkskundlerin Petra Aster, Heimatforscherin Irma Hillebrand, Bildungswerkleiter Johann Stehrer und Bgm. Josef Weikinger.

Strobls Kleindenkmäler: Was ist daran wahr?VON JOHANN STEHRER

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03/2012 dreieck

34 | Aus Gemeinde und Bezirk

Der Lungau und die Kärntner Nock-berge wurden im Juli 2012 als Bio-sphärenpark (BSP) der UNESCO (=

Modellregion für nachhaltige Entwicklung) anerkannt. Als Pflichtkriterium eines BSP gilt das nachweisliche Mitbestimmen und Mitgestalten der Bevölkerung und NGOs.

BürgerInnen müssen aufbrechen und ak-tiv mitgestalten können. Dazu gilt es auch, Strukturen aufzubrechen und Eingefahrenes zu erneuern. Unter dem Motto „Wie kann

Bürgerbeteiligung gelebt und umgesetzt werden?“ fand das 12. Herbstsymposion im Lungau statt.

„Empire Me – Der Staat bin ich“Der Einstieg mit dem Film „Empire Me – Der Staat bin ich“ war kontrovers und zeigte die vielen Facetten, wie Menschen selbst-bestimmt leben, auf. Danach sprach Ka-thrin Stainer-Hämmerle, Politologin an der Fachhochschule Kärnten, vom „Mitreden und Mitentscheiden“, also über Faktoren

für eine erfolgreiche Partizipation. Sie stell-te fest, dass die Politikverdrossenheit nicht mit einem Desinteresse an Politik gleichzu-setzen ist. Vielmehr ist es die Art, wie Politik gemacht wird, die den Unmut der Bürge-rInnen verursacht. Stainer-Hämmerle fordert einen Paradig-menwechsel: „Politik darf nicht (mehr) als Kampf von Interessen, sondern als Herstel-lung von Gemeinwohl verstanden werden. Denn für die bisher Herrschenden bedeutet Partizipation automatisch Machtverlust,

„Aufbrechen“ in ein neues Miteinander Das war das Herbstsymposion 2012 im Lungau

VON PETER UND LIESI LÖCKER

Rio20+ im Landtag präsentiert

Eindrücke von der regionalen Veranstaltung im Lungau zum Thema „Ernährung“.

Foto

: Fot

olia

Im Bundesland Salzburg wurde anlässlich der UNO-Konferenz in Rio de Janeiro ein öffentlicher Prozess der Zivilgesellschaft

initiiert, um Fragen rund um das Thema „Umwelt und nachhaltige Entwicklung“ zu diskutieren. Das „Salzburger Netzwerk Bil-dung für nachhaltige Entwicklung und glo-bales Lernen“ (sabine) hat gemeinsam mit regionalen Partnern zu einer sechsteiligen regionalen Veranstaltungsreihe mit unter-schiedlichen Themen und einer Abschluss-veranstaltung eingeladen. Im November wurden nun dem Landtag die Ergebnisse inklusive einer umfassenden Ana-lyse der Situation in Salzburg präsentiert. An-geregt wurde dabei auch Folgendes:

1. Übernahme einer Vorreiterrolle nachhaltigen Lebensstiles – eine Art Selbstverpflichtung des Landtages,2. Überzeugungsarbeit in öffentlichen Ein-richtungen zu leisten, damit auch diese dem Gedanken der Nachhaltigkeit folgen,3. bei regionalen Initiativen mitzuarbeiten oder diese zu unterstützen.

(RiB)

Das Salzburger Bildungswerk ist Teil des „Salzburger Netzwerkes Bildung für nach-haltige Entwicklung und globales Lernen“ – sabine. In diesem Forum von Bildungs-einrichtungen setzen sich Organisationen und Einzelpersonen mit Themen der Bil-dung für eine nachhaltige Entwicklung in globaler Perspektive auseinander. Neben vielen Einzelveranstaltungen bietet „sabi-ne“ auch den Nachhaltigkeitsintensivlehr-gang „Ideen wachsen lassen“ an.

Weitere Informationen finden Sie auf un-serer Homepage unter www.salzburger-bildungswerk.at/de/bildungsbereiche/projekte oder www.suedwindsalzburg.at.

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TeilnehmerInnen des Herbstsymposions 2012 im Lungau.

aber eventuell Vertrauensgewinn“. Sie be-zeichnet folgende Aspekte als die Eckpfeiler der Partizipation: Einbettung ins Entschei-dungssystem, transparentes Grundkonzept, gemeinsam vereinbarte Spielregeln und Konsensprinzip, Unterstützung durch neu-trale Moderatoren, Einbindung von Sach- und Prozesskompetenz, nachvollziehbare Ergebnisse, deliberierte Ergebnisse, Öffent-lichkeitsarbeit, nachvollziehbare Entschei-dung und Umsetzung, Nachsorge und Re-flexion.

Mehr direkte DemokratieProjekte, welche mit Bürgerbeteiligung umgesetzt werden, brauchen zwar eine längere Planungsphase, sind aber meist schneller umgesetzt. Am Beispiel des „Salz-burger Modells“ zeigte Wilfried Rogler auf, wie BürgerInnenbeteiligung in einem Ent-scheidungssystem verankert werden kann. Die Initiative „mehr Demokratie Salzburg“ arbeitet schon viele Jahre daran, dass die-

se jetzt Wirklichkeit wird. Was stört, ist „der Wähler“, so Wolfgang Radlegger und Wolfgang Gmachl. Sie erläuterten die An-liegen von „MeinOE – Demokratie jetzt“. „Es braucht ein neues Wahlrecht, mehr direkte Demokratie, einen Ausbau der Grund- und Freiheitsrechte, ein starkes unabhängiges Parlament, den Kampf gegen die Korrup-tion, einen neuen Föderalismus, unabhän-gige Medien und eine Reform der Parteien“, waren sich die beiden einig.

All dieses Grundwissen über Basisdemo-kratie und Beteiligung sollte bei der Po-diumsdiskussion zu Wegen führen, wie im Biosphärenpark Lungau Beteiligung ermöglicht werden kann. Während Re-gionalmanager Josef Fanninger und die Bürgermeister Wolfgang Eder und Franz Winkler genug Beteiligungsmöglichkeiten für die BürgerInnen sahen, orteten die Zu-hörerInnen, dass es noch zu wenig Möglich-keiten der Beteiligung gibt. Vor allem sollen sich alle, die wollen, beteiligen können, nicht nur ausgesuchte Personen. In der Dis-kussion wurde festgestellt, dass es vor dem Beginn eines Prozesses klare Ziele braucht, die Wege müssen offen sein für alle, die sich engagieren und beteiligen wollen.Mit dem „Wos ma selba hom“ klang das Symposion in bewährter Weise aus.

Peter Löcker ist Bildungswerkleiterin St. Margarethen.

Bereits zum zweiten Mal fand am 6. Oktober 2012 das „lern.fest“ der Lernenden Region Tennengau statt. Insgesamt zehn Bildungseinrichtungen aus dem gesamten Bezirk

präsentierten, koordiniert von Mag. Heike Guritzer-Maurer, der Leiterin der Lernenden Region, ein vielseitiges und abwechs-lungsreiches Angebot in der Halleiner Salzberghalle.Rund 300 BesucherInnen konnten unter mehr als 50 Angeboten wählen, sich über Erwachsenenbildung informieren und vieles auch kostenlos vor Ort ausprobieren. So gab es beispielsweise auf Initiative des Bezirksleiters des Salz-burger Bildungswerkes, Michael Neureiter, ein Tennengau-Quiz mit 13 Fotos und vielen Preisen. Etwa 50 Besucherinnen und Besucher beteiligten sich und versuchten, die 13 Fotos den 13 Tennengauer Gemeinden richtig zuzuordnen. „Es ging um die 13 Richtigen in möglichst kurzer Zeit, eine Teilnehmerin schaffte es in 40 Sekunden“, berichtet Neureiter, der mit dem Quiz auch den Bildungsauftrag „Lebensraum“ verbindet. „Das Salzburger Bil-dungswerk hat für mich die Bildungsaufträge Generationen, Le-bensraum und Kultur: Beim ‚Lebensraum‘ geht‘s um die Kenntnis unserer kleinen Welt und um Impulse für das Zusammenleben und die aktuellen Fragen!“ Den Besten überreichte Bezirksleiter Neu-reiter Kulinarisches, Kulturelles und Lektüre. Darunter Gutscheine

für Veranstaltungen des Kulturforums Hallein sowie Tennengau-Bücher, Bücher der Pucher Autorin Hermine Weixlbaumer-Zach, eine Mundart-CD und eine DVD zu „Stille Nacht“. Folgende Einrichtungen waren 2012 vertreten: Biber-Bildungsbe-ratung, Bibliotheken, Evangelisches Bildungswerk, IKU Hallein, Ka-tholisches Bildungswerk, Ländliches Fortbildungsinstitut, Netzwerk Bildungsberatung, Salzburger Bildungswerk, Volkshochschule Ten-nengau und Wirtschaftsförderungsinstitut Tennengau. (MP)

Das lern.fest 2012 machte Lust aufs Lernen

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36 | Aus Gemeinde und Bezirk

Ende September 2012 feierte Groß-arl gemeinsam das Erntedankfest und eröffnete gleichzeitig eine Bil-

dungswoche, die ein überaus spannendes Programm bereithielt. Unter dem Motto „Werte erhalten – Gegenwart gestalten – Zukunft ermöglichen“ wurde versucht, die Gemeinschaft und das Zusammengehö-rigkeitsgefühl zu stärken und für Jung und Alt kulturelle, bildungsmäßige, unterhalt-same und abwechslungsreiche Veranstal-tungen zu bieten. So gab es neben einer Fotoausstellung „Wie die Zeit vergeht?! – Wie war es einmal?“, einem Kabarett mit Ingo Vogel über Gesundheit auch eine, mit dem Katholischen Bildungswerk ge-

meinsam gestaltete, Elternwerkstatt zum Thema „Vorlesen ist Liebe“ sowie eine Abendveranstaltung zum Thema „Famili-enfreundliche Gemeinde“.

Ein Tag der Bildungswoche gehörte ganz den Schulen. „Schule früher –Schule heu-te“: Schreibend, erzählend, singend, musi-zierend und gestaltend näherten sich die einzelnen Schulen des Ortes über den Vor-mittag dem Thema.Am Abend gestalteten die Schulen der Marktgemeinde nach einem Impulsreferat von Frau BSI i.R. OSR Heidelinde Kahlham-mer eine gut besuchte Podiumsdiskussion.Ebenfalls Schwerpunkt in dieser Woche

waren die neuen Medien in den Schulen – so trafen sich Jung und Alt in den Com-puterräumen der Hauptschule. SeniorInnen aus dem Ort beschäftigten sich unter der Leitung von Prof. Dr. Stie-ger intensiv mit dem Thema „Chancen des Älterwerdens“. Anklang fand auch der Vortrag von Univ.Doz. Dr. Karl Buch- graber zum Thema „Wert der Bergbauern für die Gesellschaft – ohne Bauersleut’ kei-ne Kulturlandschaft und kein Essen“.Bürgermeister Johann Rohrmoser, Vize-bürgermeister Johann Ganitzer, GR Jo-hann Kreuzer und AL Franz Hasler gaben einen Überblick über die Entwicklung der Marktgemeinde Großarl seit 1962. Den Abschluss der Woche bildete eine Zauberreise mit Musik nach „somewhere over the rainbow“ – ein Konzert mit Chor und Solisten des Esembles Annelie in der voll besetzten Turnhalle.

HD i. R. Werner Thorbauer ist Bildungswerkleiter in Großarl.

Werte erhalten – Gegenwart gestalten – Zukunft ermöglichen Bildungswoche in Großarl VON WERNER THORBAUER

Die Schulen veranstalteten ein öffentliches Lesen. Überall im Ort konnte man ein Buch in die Hand nehmen, in die Welt der Bücher eintauchen und dazu Kulinarisches aus der Region genießen.

Seit zwei Jahrzehnten erstreckt sich der Nationalpark Hohe Tauern auch auf das Gemeindegebiet von Muhr.

Mit einem Anteil von insgesamt 1711 ha ist Muhr die östlichste Nationalparkgemeinde und die einzige im Lungau. Im Rahmen der 8. Bildungs- und Nationalparktage widmete sich die Muhrer Bevölkerung verstärkt dem Nationalparkgedanken.

Es wurde eifrig diskutiert und für die Zu-kunft geplant. Mit ExpertInnen wurden die Besonderheiten der Almregion sowie des naturbelassenen Karwassersees erforscht. Ein Erlebnis für alle Naturfreunde bildete die Vorstellung des Naturdenkmals Kande-laberfichte, die auf Grund der eigenartigen Verzweigungen das Aussehen eines vielar-migen Kerzenleuchters erhält.

Viele Interessierte aus dem gesamten Lun-gau besuchten die Nationalpark-Ausstel-lung im historischen Blasnerhof. Heimische Sammler und Künstler zeigten ihre Rari-täten und Werke und gaben fachkundige Informationen. Kreatives wurde von Kinder-garten und Volksschule sowie von Jugend-lichen der Gemeinde aus- und vorgestellt. Großen Anklang bei den Kindern fand das

Bildungs- und Nationalparktage in Muhr VON ROBERT GRIESSNER

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dreieck 03/2012

Aus Gemeinde und Bezirk | 37

von einem Nationalparkranger angeleitete „Steine schleifen“.

Das Thema „Perspektiven der Gemeinde Muhr als Nationalpark- und Biosphärenpark-gemeinde“ bildete die Grundlage für eine Gemeindeversammlung. Mag. Fanninger informierte ausführlich über den „Biosphä-renpark“ und gab der Hoffnung Ausdruck, dass der Lungau in Zukunft auf Basis dieses Prädikates innovative Projekte entwickeln und umsetzen möge. Bgm. Sepp Kandler

sprach sich in diesem Zusammenhang für eine intensive Einbindung der Bevölkerung aus. In Themenkreisen sollen in nächster Zeit zielführende Ideen gesammelt und ausgearbeitet werden. Gemeinsam mit BH HR Dr. Kissela, Bgm. Kandler und vielen Einheimischen, Bewoh-nerInnen der Nachbargemeinde Hüttschlag

mit Bgm. Toferer und einer Delegation der südsteirischen Stadtgemeinde Mureck fan-den die 8. Muhrer Bildungs- und National-parktage mit einer Bergandacht auf dem 2402 Meter hohen Mureck einen feierlichen Abschluss.

Robert Grießner ist Bildungswerkleiter in Muhr.

Der Lungau ist eine bedeutende Kulturlandschaft! Ende Sep-tember 2012 bekam diese gemeinsam mit den Kärntner Nockbergen die UNESCO-Auszeichnung „Biosphärenpark –

Modellregion für nachhaltige Entwicklung“. Nachhaltigkeit soll nun in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht gelebt werden und zwar im gesamten Bezirk. Dies basiert auf einem Versprechen, das sich alle Gemeinden des Lungaus gegeben haben. Es geht dabei um die Umsetzung der in Rio 1992 verabschiedeten Lokalen Agen-da 21. Dieser LA-21-Prozess läuft nun auf Hochtouren, betreut von der SPES-Zukunftsakademie (Abkürzung für Studiengesellschaft für Projekte zur Erneuerung der Strukturen) in Schlierbach. Das Salz-burger Bildungswerk Lungau war von Anfang an Wegbegleiter dieses Gedankens. Nun soll das Salzburger Bildungswerk Lungau der Bildungspartner des Biosphärenparks sein. Bezirksleiter Robert Grießner, Stefan Fanninger und DI Jasmin Pickl haben deshalb alle BildungswerkleiterInnen zu einer Besprechung in das Biosphären-parkbüro eingeladen. Dort wurde vereinbart, dass sich die Bildungs-

werke an den örtlichen Prozessen beteiligen und die Umsetzung des Biosphärenparks durch ein partizipatives Bildungsprogramm unterstützen. (RiB)

Die Zeit ist reif für einen nachhaltigen Lebensstil!Biosphärenpark Lungau

Lungauer BildungswerkleiterInnen im Biosphärenparkbüro in Mauterndorf.

Im Rahmen der Gemeindeversammlung wurde Bildungswerkleiter Robert Grießner mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Gemeinde Muhr geehrt. Im Bild (v.li.) Vizebgm. Michael Macheiner, Robert Grießner, BH Dr. Robert Kissela und Bgm. Sepp Kandler.

Besprechung Biosphärenpark beim Naturdenkmal Kandelaberfichte. Die Lungauer Bildungswerkleite-rInnen werden die Entwicklung von Projekten im Sinne des Biosphärenparks unterstützen und begleiten.

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38 | Aus Gemeinde und Bezirk

Der Zeit enthasten: Unter diesem Motto feierte das Salzburger Bil-dungswerk Werfenweng Anfang

Oktober sein 50-jähriges Bestehen. „Im-mer schneller, immer höher, immer wei-ter“: So kann man den EU-weit erkenn-baren Trend beschreiben, der sich schon lange nicht mehr nur auf den Berufsalltag beschränkt, sondern in vielen Bereichen unserer schnelllebigen Gesellschaft fest-stellbar ist. Freizeitstress und Burnout sind die wohl bekanntesten Auswirkungen die-ser Entwicklung. Mit unseren Veranstaltungen wollten wir Möglichkeiten bieten, der Zeit ein wenig zu enthasten, Zeit zu finden für sich selbst, für Familie und Freunde.

Erste Gelegenheit bot sich im Anschluss an die Eröffnungsfeier bei der Lesung von Mundartdichter Toni Aichhorn. Trotz allem Humor steckte in jeder Geschichte auch ein Fünkchen Wahrheit, und so regten die sehr authentisch vorgetragenen Stücke nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken an. Musikalisch umrahmt wurden die Texte von den Aubichimusi-kanten.

Am nächsten Tag lernten alle Beteiligten ein völlig neues Gefühl der tiefen Entspan-nung und körperlichen Befreiung kennen. In einem von der Decke hängenden Yoga-Tuch praktizierten alle TeilnehmerInnen die von Wolfgang Popp vermittelten Übungen zur Geschmeidigkeit der Mus-kulatur und Lockerung der Gelenke. Ent-spannungsmusik und das Ambiente des Schimuseums verstärkten die Wirkung der sehr beeindruckenden Körpererfahrung.

Wohlfühloasen im alltagLernen durch Selbsterfahrung war auch ein wesentlicher Schwerpunkt im Work-shop „Gelassen und sicher im Stress“. Dr. Christa Reinecker versuchte zu vermitteln, wie wichtig und effizient es ist, kleine Wohlfühloasen in den Alltag einzubauen. Über den Weg der Sinne kann sehr schnell Wohlbefinden und Entspannung erzielt werden: Sei es durch Hören eines be-stimmten Musikstückes, durch Betrachten eines bewusst ausgewählten Bildes oder durch Riechen eines beliebten Duftes. Die dadurch hervorgerufenen Assoziationen stimmen uns glücklich und lassen uns so

in der Folge den Alltag leichter bewälti-gen. Ein Vortrag über „Safer internet“ vermit-telte vor allem Sicherheit im Umgang mit Facebook. Jugendliche und Erwachsene wurden auf alle damit verbundenen Ge-fahren aufmerksam gemacht, erfuhren aber auch, wie man sich gezielt vor Fal-len im Internet schützen kann. Sehr gut angenommen wurde auch der von Anna Brandner angebotene Kurs „Seifenschaum und Badefreuden“.Somit gab es in Werfenweng eine Woche lang ein sehr vielfältiges Angebot zum Thema „Der Zeit enthasten“, das erfreu-licher Weise auch großen Zuspruch bei den Männern fand.

Sonja Zechner ist Bildungswerkleiterin in Werfenweng.

Der Zeit enthasten

7. Bildungswoche und 50 Jahre Bildungswerk Werfenweng

VON SONJA ZECHNER

Dank Yoga-Tuch ein Gefühl der tiefenEntspannung.

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Zu Hause konnten Badetaler, Sprudelpralinen, Badesalz, Lippenpflege und Seifenstücke stolz präsentiert und zur Entspannung verwendet werden.

Begleitet von wohlriechenden Düften kreierte jeder sein persönliches Badeerlebnis aus hoch-wertigen Naturprodukten.

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Arbeitskreise | 39

Im Offenen Seniorentreff in Kuchl haben sich am 27. Oktober 2012 erstmals Seni-orInnen und interessierte KuchlerInnen

getroffen, um zwanglos bei Kaffee und Kuchen über vergangene Zeiten zu plau-dern. Dabei wurden so manche historische „Schätze“ und Anekdoten ausgegraben. So wurde beim Foto jener Straßenwalze, die die Kuchler Bundesstraße erstmals (1927) asphaltiert hat, in Erinnerungen geschwelgt – wie der Asphalt an den bloßen Füßen ge-klebt hat, wie man sich trotz schmutziger

Füße einfach abends ins Bett gelegt hat undundund ...

Es hat Spaß gemacht! Daher fand in Kuchl Anfang Dezember bereits das zweite Er-zählcafé statt. Damit man sich in Kuchl „wie-der an Sachen erinnert, die man eigentlich schon vergessen hat“. Parallel startete auch ein von der Pfarre und Kuchler Jugend-lichen gestaltetes Projekt „Das ist unsere Zeit“: Jugendliche bringen hier den Seni-orInnen „ihre“ Lebenswelt mit Facebook, Google und Youtube näher.

Mag. Maria Plößnig ist Bildungswerkleiterin in Kuchl.

Es geht auch ganz gemütlich!Das war unsere Zeit: Bericht aus Kuchl

VON MARIA PLÖSSNIG

Berichte aus der Gemeinde Kuchl und dem Stadtteil Parsch

In Parsch war und ist immer was losDas war unsere Zeit: Jugend interviewt ZeitzeugInnen

VON CHRISTINE HACKENBERG

1. Gespräch

Romana Davare (geb.1988) unterhielt si

ch mit Gertrude Starnberg (Jahrgang

1931)Unsere Zeitzeugin w

ohnte im Apothekerhof und lernte ihren

Mann in Parsch

kennen. Bei Kriegsende wurde das Haus

der Familie von Bomben zerstört.

Frau Starnberg begann ihre berufliche

Karriere mit ihrer Lehre bei einem

Friseur in Parsch. Arbeitsbeginn war 7

.00 Uhr morgens mit dem Putzen der

geölten Fußböden. Die Wäsche wurde in d

ie Wäscherei nach Nonntal gebracht,

natürlich zu Fuß, und um 19.00 Uhr war

schließlich Feierabend. Musste man

auch Samstag arbeiten, erinnert sie si

ch dennoch an eine schöne Zeit. Am Son

ntag machte man

oft abenteuerliche Ausflüge mit dem Fah

rrad, quer durchs Land, zum Beispiel bis

nach Bad Ischl

und auch weiter. Schließlich kamen dan

n die Wienfilmgesellschaft und Dürerfi

lmstudios in die

Nachbarschaft. Eine spannende Zeit, in

der man berühmten SchauspielerInnen i

n der unmittel-

baren Nachbarschaft begegnete.

Ende September begrüßte Ricci Bayer beim ersten Kulturcafé nach der Som-merpause im bis auf den letzten Platz

besetzten Pinzgausaal des Heffterhofes die

Freunde des Stadtteilvereins Parsch. Unter dem Titel „Das war unsere Zeit!“ befragten StudentInnen der Uni Salzburg „Ur-Par-scher“ über ihre Kinder- und Jugendzeit

im Stadtteil. Primar i.R. Dr. Josef Rücker übernahm die Moderation, umrahmt von Bildern und Musik (Julia Willi, 16 Jahre) aus der guten alten Zeit.

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40 | Arbeitskreise

Dr. Josef Rücker zog Resümee über die „gute alte Zeit“, schlug eine Brücke zur Gegenwart und hielt fest: Die Jugend von damals war zwar finanziell arm, aber voller Ideen und glücklich. So ist es einfach wichtig, selbst kreativ zu werden und alles kritisch zu hin-terfragen. Zufriedenheit und Respekt vor dem Alter war und ist wichtig.Und ein sich ständig wiederholendes Phä-nomen: Die neue Generation weiß immer, was die vorhergehende hätte machen sol-len, niemand ist aber für die Gegenwart zu-ständig.Bei dieser Veranstaltung ist es gelungen, den so wichtigen Dialog zwischen den Genera-tionen – ein heutzutage sehr schwieriges Unterfangen – anzuregen. Anschließend konnten alle den begonnenen Meinungs-austausch bei einem Imbiss in persönlichen Gesprächen fortführen. Christine Hackenberg betreut die Öffentlichkeits-arbeit für den Stadtteilverein Parsch.

Das war unsere Zeit!Das Projekt des Arbeitskreises Seniorenbildung im Salzburger Bildungswerk wird von Landesrätin Dr. Tina Widmann gefördert und zielt darauf ab, in jeder der 119 Gemeinden des Landes Salzburg mindestens zwei ZeitzeugInnen zu befragen. Der Fokus liegt auf den Geburtsjahrgängen vor 1933, denn keine Generation davor hat so viele Ver-änderungen miterlebt wie jene der jetzt über 80-Jährigen. Mit Fragen zu Schulweg, Mahlzeiten, Beruf, Sitten und Gebräuchen sollen subjektive Erinnerungen gesammelt werden, die ein besonderes Stück Salzburger Geschichte dokumentieren und für nachkommende Generationen identitätsstiftend sind.

2. GesprächWalter Pamminger (Jahrgang 1939) erzählte Felix Scope (geb. 1994) wie er mit seiner Familie (Eltern und sechs Geschwistern), insgesamt waren es 15 Kinder im damaligen Brandstätterhaus, aufwuchs. Jede Familie hatte 24 m² Wohnfläche, Bad und Toilette befand sich für alle Bewohner gemeinsam am Gang. Die häusliche Enge störte niemand, die Wohnräume wurden ja nur zum Essen und Schlafen benutzt.Jeder Morgen startete mit einem Fußmarsch zur „roten Elek-trischen“ (Straßenbahn), dann weiter in die Andräschule. Je ein Rechen-, Schreibheft und ein Zeichenblock waren damals als Ma-terial für den Unterricht ausreichend. Nicht selten führte der Schulweg über Umwege nach Hause und dauerte daher etwas länger. Nach dem Essen wurde rasch die Aufgabe gemacht, dann begann näm-lich der spannende Teil des Tages: Fischen im Gersbach, Treff-punkt Kreuzberg, im Winter Skifahren auf der Sanatoriumswiese, je nach Jahreszeit konnte man in den umliegenden Schrebergärten (wenn die Besitzer nicht anwesend waren) auch Obst „ernten“. Es gab nur einen einzigen und daher kostbaren Ball, der, wenn er auch mal im Blumenbeet der Nachbarn landete, wieder schnell zu-rückgeholt wurde. Taschengeld war unbekannt, dennoch war für Un-terhaltung stets gesorgt. … eine scheinbar glückliche Kindheit. Die Kapitulation Österreichs im Frühjahr 1945 brachte dann mit dem Einmarsch amerikanischer Soldaten die erste Begegnung mit einem farbigen Soldaten.

3. Gespräch

Zeitzeuge Dr. Harald Lohmann (geb. 1

926 in Hamburg) sprach mit Michael

Lechner (Jahrgang 1982).

Als der junge Hanseate aus der Großsta

dt mit seiner gutbürgerlichen Fa-

milie (Eltern, Schwester und Bruder)

ins ländliche Idyll kam, hatte er

vorerst mit Sprachproblemen zu kämpfen

, Hochdeutsch und Parscher Mundart

waren einfach nicht kompatibel. Aber

die kommunikativen Probleme waren

schnell überwunden, besonders die Eisp

roduktion für die Bierbrauerei der

Familie Schmederer hatte es den Kinder

n angetan.

Die einzige Straße, die Gaisbergstraße

, war noch nicht asphaltiert, aber

es gab damals in Parsch alle notwendi

gen Handwerker. Abends sorgten die „Li

chtmandeln“ für

die Straßenbeleuchtung, die am Morgen

wieder ausgeschaltet wurde. Pferdefuhr

werke transpor-

tierten als einzige Verkehrsmittel all

es Notwendige: Ziegel für den Hausbau,

Lebensmittel,

Bierfässer für Stieglbier und Sternbie

r. In den umliegenden Gasthäusern stä

rkten sich die

Wanderer vor dem Aufstieg auf den Ga

isberg. In den wirtschaftlich schwier

igen Zeiten ver-

suchte auch mancher seine Sorgen mit B

ier wegzuspülen, betteln war nur Monta

g, Dienstag und

Mittwoch erlaubt. Das Fräulein vom Amt

stellte die Telefonverbindung her. Ab

er es gab auch

schon Industriebetriebe in Parsch: Her

stellung von Lokomotiven, Brückenbau u

nd die Feigen-

kaffeefabrik. Ludwig Schmederer, Sohn

und Erbe der Paulaner Brauerei, führte

in Parsch die

moderne Landwirtschaft ein, brachte ex

otische Pflanzen hierher und fuhr, seh

r zum Ärger der

Polizei, 5-spännig (das war nur dem Ka

iserhaus vorbehalten) von seiner Villa

in die Stadt,

weiters betrieb er ein eigenes E-Werk

und rettete durch großzügige, finanzie

lle Zuwendung den

Salzburger Kunstverein vor dem Bankrot

t.

salzburger bildungswerkdas war unsere zeit

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dreieck 03/2012

Personalia | 41

Ing. Herbert Walkner zur Ehrennadel in Silber des Salzburger Bildungswerkes. Her-bert Walkner leitete seit 1999 das Salzbur-ger Bildungswerk St. Koloman. In dieser Zeit wurden rund 300 Veranstaltungen durch das Bildungswerk bzw. in Koopera-

tion vorbereitet und durchgeführt. Beson-ders hervorzuheben sind die Projektwo-chen, die sich mit den Themen Energie, Gesundheit, Sicherheit und Generationen befassten. Daneben gab es noch Kinder-festwochen und Veranstaltungen zur El-ternbildung sowie zur politischen Bildung. Drei Bildungswochen wurden in dieser Zeit durchgeführt, darunter auch eine gemein-sam mit Bad Vigaun – das hatte es bis dato noch nicht gegeben. Günther Signitzer, der Direktor des Salzbur-ger Bildungswerkes, bedankte sich bei Ing. Herbert Walkner für das langjährige Enga-gement im Bildungs- und Kulturbereich sowie bei allen seinen MitarbeiterInnen. Insbesondere dankte er auch der Leiterin des Mundartarchives, Erika Rettenbacher,

die die Arbeit des örtlichen Bildungswerkes immer unterstützt. Ihre Arbeit für die Orts-chronik und ihr umfangreiches Wissen um die Geschichte der Gemeinde sind wert-volle Impulse.

Werner Thorbauer zur Ehrennadel in Silber des Salzburger Bildungswerkes. Werner Thorbauer leitet seit 1999 das Salzburger Bildungswerk Großarl. Er kam als junger Lehrer in die Marktgemeinde und war über viele Jahre Direktor der Hauptschu-le. Sein Anliegen ist die Kooperation der Vereine und die Unterstützung sozialer In-itiativen im Großarltal, wo er mit dem Ge-schäftsführer des „Sozialen Hilfsdienstes Großarltal“ und Leiter des Bildungswerkes Hüttschlag, Martin Rohrmoser, eng zu-sammenarbeitet.

Das Salzburger Bildungswerk gratuliert ...

Im Bild (v.li.) Bgm. Willi Wallinger, Herbert Walk-ner und die neue Bildungswerkleiterin Petra Eisl.

Im Bild (v.li.) GR Johann Kreuzer, Vizebgm. Johann Ganitzer, Werner Thorbauer, Bgm. Johann Rohrmoser und AL Franz Hasler.

Im Bild (v.li.) Kustos Hans Müller, Toni Aichhorn, Bildungs-werkleiterin Sonja Zechner, Wolfgang Popp (Leiter des Bildungswerkes von 1982 bis 2001), Günther Signitzer und Bgm. Peter Brandauer.

oSR Helmut Brandstätter, Bildungswerk-leiter in GrödigBgm. Johann Ganisl, NußdorfBrunhilde Grasser, ehem. Mitarbeiterin des Salzburger Bildungswerkes und Mit-glied des Arbeitskreises Seniorenbildung Bgm. andreas Haitzer, SchwarzachDr. Wolfgang Kirchtag, Bildungswerklei-ter in HenndorfDaniel Krainer, ehem. Bildungswerkleiter in BürmoosoSR Rudolf Langer, ehem. Bildungswerk-leiter in Hollersbach und Bezirksleiter PinzgauBgm. Bettina Mitterer, LoferBgm. Peter Perner, LessachReg. Rat othmar Purkrabek, ehem. Bildungswerkleiter in MariapfarrBgm. Dr. Christian Stöckl, HalleinBgm. Paul Weissenbacher, Hintersee Sieglinde Wessely, ehem. Bildungswerk-leiterin in TwengDr. Renate Woerle-Velez Pardo, WIFI Institutsleiterin

zum runden Geburtstag.

Josefine und anton Heitzmann, Lungau-er Heimatmuseum TamswegUrsula und alfred Huemer, Museum im Einlegerhaus ObertrumEmmi Klettner, Pongauer Heimatmuse-um GoldeggWalter Reifmüller, Felberturmmuseum MittersillFranziska Scheibl, Museum Zum Pulvermacher, Elsbethensowie Erich Urbanek, Museum Burg Golling,

zur Verleihung des Bundes-Ehrenzeichens für Freiwilligenleistungen.

... zu 50 Jahre Salzburger Bildungswerk WerfenwengGünther Signitzer gratulierte der Gemeinde Werfenweng zum 50-jährigen Gründungsjubiläum des örtlichen Bildungswerkes. Im Rahmen der Eröffnung der 7. Bildungswoche Anfang Oktober gab Bgm. Dr. Peter Brandauer einen kurzen Rückblick auf die großartigen Veranstaltungen und die zahlreichen Initiativen.

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42 | Personalia

Im Rahmen eines Festaktes wurde Primar i.R. Dr. Josef Rücker, Mitglied des SBW-Vor-standes, das „Große Verdienstzeichen des Landes“ verliehen. Rücker hat sich als Leiter der Neonatologie des Landeskrankenhauses Salzburg sowie in seinen vielen ehrenamt-lichen Funktionen, zum Beispiel als Vorstands-mitglied des Salzburger Bildungswerkes oder als Präsident von Intersol, große Verdienste erworben.

Friedl Bahner, Bildungswerkleiter in Hallein, wurde mit dem „Verdienstzeichen des Landes Salzburg“ ausgezeichnet. Bahner ist seit vie-len Jahren ein kultureller Motor in der Stadt Hallein und der angrenzenden Region. Das Kulturforum Hallein bietet auch in Kooperati-on mit dem Salzburger Bildungswerk ein her-vorragendes Programm.

Der Berufstitel Hofrat wurde an Prof. Dr. Mar-tin Wiedemair, Mitglied des SBW-Vorstandes und Leiter des Arbeitskreises „Bildungswo-chen“, verliehen. Wiedemair ist als Geschäfts-führer der ARGE Salzburger Erwachsenen-bildung ein wichtiger Impulsgeber für die Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung im Land Salzburg und österreichweit als aner-kannter Experte in zahlreichen Gremien tätig.

Wir gratulieren!

Das Salzburger Bildungswerk begrüßt

Wir bedanken uns

Petra Eisl als neue Bildungswerkleiterin in St. Koloman. Sie hat die Ausbildung zur Di-plom-Erwachsenenbildnerin mit dem Schwerpunkt Gesundheitsbildung abgeschlos-sen, das Generationenfest initiiert sowie seit einigen Jahren im örtlichen Bildungswerk mitgearbeitet und u.a. die Kinderfestwochen organisiert. Wir wünschen der neuen Leiterin des örtlichen Bildungswerkes viel Erfolg und bedan-ken uns für ihre Bereitschaft zu diesem ehrenamtlichen Engagement.

Das Salzburger Bildungswerk verabschiedet sich von Gabriele di Centa-Laimer als Bezirksleiterin im Oberpinzgau. Wir bedanken uns bei ihr für das Engagement im Salzburger Bildungswerk und wünschen ihr, dass sich ihr Gesundheitszustand bald wieder verbessert!

Sonja Christ bedankte sich im Namen des Salzburger Bildungswerkes bei Markus Kle-ment, der seit 1975 in der Abteilung 2 als

Amtsbote tätig war. Seit 1980 übermittelte er täg-lich die Post zwischen dem Amt der Salzburger Landesregierung und dem Haus der Erwachse-nenbildung „Corso“. Er übernahm dankenswerter Weise auch immer wieder den Transport unserer in der Landesdruckerei produzierten Broschüren und Handzettel. Lieber Markus, wir wünschen dir für die Pension alles Gute, beste Gesundheit und bedanken uns für die vielen Jahre verlässlicher und umsichtiger Zusammenarbeit!

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Geehrt

Am 17. August 2012 verstarb nach plötzlicher schwerer Erkrankung Stiftpropst Vinzenz Baldemair. Neben seiner Funktion als Propst des Kollegiatstiftes Mattsee lagen ihm als langjähriger Kustos besonders das Stiftsmuseum und die Gemein-schaft der Gemeinde am Herzen. Er war als Seelsorger den Menschen in ihren Freuden und Sorgen sehr nahe.

Nach langer, schwerer Krankheit verstarb am 18. Oktober 2012 Mag. Elisabeth Kornhofer im 48. Lebensjahr. Wir haben sie als engagierte und überaus kompe-tente Mitarbeiterin der „arge region kultur“ sowie im Rahmen der Entwicklung des Waggerl-Hauses kennengelernt und in den Jahren immer wieder ihren Einsatz und ihre Tatkraft bewundert. Die Initiativen des Kulturvereines „Blaues Fenster“ sind untrennbar mit ihrem Namen verbunden. Als Obfrau hat sie sich immer wieder für die weitere Entwicklung eingesetzt und die vielfältigen Kooperationen gefestigt.

Wir werden Mag. Elisabeth Kornhofer und Vinzenz Baldemair ein ehrendes Geden-ken bewahren, unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen.

Zum Gedenken

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Personalia | 43

Trotz strömenden Regens trat das Salzburger Bildungswerk gemeinsam mit über 3.000 StarterInnen Anfang September zum zweiten Mal beim Salzburger Businesslauf an. Das Team „Ehrenamt“, bestehend aus Barbara Vierthaler (Bildungswerkleiterin in Pfarrwerfen), dem Pongauer Bezirkslei-ter Dir. Bernhard Hutter und Bildungswerkleiter Dr. Martin Weichbold aus Hallwang, erreichte mit einer Gesamtzeit von 1 Stunde und 44 Minuten den erfolgreichen 215. Platz. Team „Hauptamt“ rund um DI Richard Breschar, Buchhalterin Sonja Christ und Mag. Manuela Pleninger (Öffentlichkeits-arbeit) rannte dank CEO-Wertung auf den 112. Platz. Mit einer Zeit von 2 Stunden und 4 Minuten konnten sie sich im Vergleich zum Vorjahr um zehn Minuten verbessern. Das Ziel, gemeinsam Bildung zu bewegen, wurde auf jeden Fall erreicht! (MP)

Buch- und DVD-Tipps

KARL WOLFBiopädagogikReden, Aufsätze, AbhandlungenHerausgegeben von Monika Rothbucher und Gerhard ZechaLIT-Verlag, Berlin-Wien 2012ISBN- 978-3-643-50375-6, 388 Seiten, Euro 30,80

Hinter dem unkonventionellen Titel dieses Sammelbandes von Reden, Aufsätzen und Abhandlungen steht ein unkonventio-neller Autor. Seine narrative Pädagogik befasst sich nämlich nicht primär mit Inhalten der universitären Pädagogik, sondern mit In-halten der von ihm so genannten „Hochschule des Lebens“. Die-se ist Inbegriff der Hochschätzung von Erfahrung und Weisheit gelebten Lebens. Die „Hochschule des Lebens“ beruht demge-mäß auf einem „unverkürzten Bildungsbegriff“. Ihr buntes Ange-bot steht grundsätzlich allen Lebenskreisen in allen Altersstufen offen. Und was die Gebildeten dieser hohen Schule betrifft, kön-nen sie es mit den herkömmlich Gebildeten ohne Abstriche auf-nehmen, wenn es um Fragen der Lebensbewältigung und eines gelingenden Lebens geht.Im Programm der informellen „Hochschule des Lebens“ stehen erwartungsgemäß Themenbereiche wie Lebenskunde, Lebens-führung, Lebenskrisen, Lebensorientierung, Lebensgefühl, Le-bensweisheit u.a.m.Wo findet nun der Autor die Lebenswelt, in der dieses Programm authentisch umgesetzt ist? Mit der ihm eigenen Achtsamkeit entdeckt er sie in der kleinen, unscheinbaren und oft unbeach-teten Welt des Alltags, im ursprünglichen Leben der Natur und im schöpferischen Leben der Kunst. Die Beiträge „Pädagogische Gegenseitigkeit“ sowie die Lebensbilder über „Adalbert Stifter als Erzieher“ und „Rudolf Szyszkowitz – Werk und Leben“ spiegeln diese Entdeckung beispielhaft wider.Die Lektüre dieses klar verständlich geschriebenen und teilweise mit feinem Humor gewürzten Werkes mag all jene bereichern, die

Theorie und Praxis der Erziehung unter einem ungewöhnlichen Blickwinkel zu sehen wünschen. Der Erziehungswissenschaft ins-gesamt müsste es willkommen sein, wenn von Zeit zu Zeit daran erinnert wird, dass Erziehung im Leben wurzelt und auf das Leben hin ausgerichtet ist. Erziehung des Leblosen macht keinen Sinn. Das vorliegende Werk regt jedenfalls in einladender Weise dazu an, Erziehung für das Leben durch die „Hochschule des Lebens“ dienstbar zu machen mit dem Endziel eines gelingenden Lebens.

Rezension von Dr. Josef Steidl, ehem. Vorstandsvorsitzender des Salzburger Bildungswerkes

Damit es nicht verlorengehtBand 3 – Verein Geschichte BürmoosErhältlich: Rupertus Buchhandlung, Höllrigl, Gemeindeämter Bürmoos, Lamprechtshau-sen, Nußdorf und St. Georgen, Papier Pircher und Fa. Jakob in Lamprechtshausen, Raiba Bürmoos, Bäckerei Pasch oder direkt beim Verein Geschichte Bürmoos.

Es wird auf Wunsch in ganz Europa um 23 Euro versandt.

Passend zur Weihnachtszeit: DVD-Tipp Stille Nacht auf DVD Materialsammlung von Mag. Rosina König (auch in Englisch und Italienisch)Preis: Euro 18, für Mitglieder der Stille-Nacht-Gesellschaft und für Bildungseinrichtungen Euro 12, Bestellung: [email protected] oder Stille-Nacht-Platz 7, 5110 OberndorfDie Materialsammlung „Stille Nacht auf DVD“, bestehend aus eigenen Publikationen, Autographen, Tondokumenten, Foto-material und Filmen, soll künftig in Schulen und Erwachsenen-bildungseinrichtungen zur Verwendung für Präsentationen und Medien und in der Vermittlung des Lieds, seiner Entstehung und seiner Botschaft zum Einsatz kommen.

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salzburger bildungswerk

Österreichische Post AGInfo-Mail. Entgelt bezahlt.

Wir machen Bildung lebendig!

www.salzburgerbildungswerk.at

Das Salzburger Bildungswerk wünscht angenehme Feiertage und ein besinnliches Weihnachtsfest.