Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.7 Juli
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.7 Juli
1/28
Mitteilungsblatt amtlicher Nachrichteo
Schriftleitung: Dr. Rudolf
Hanslian
und
Prsident
Heinrich Paetsch
Mit Untersttzung von
von
Altrock, Generalleutnant a. D., Berlin;
Bleidorn
, General der Artillerie a. D . Berlin;
Dr.
Brandenburg, Min.
Dir. im Reichsverkehrsministerium ; Dr. jur. Bruns, Univ.-Prof. Berlin ; von Cochenhausen, Generalleutnant a. D .
Berlin ; Delvendahl, Oberpostrat im Reichspostministerium;
Dr.
Drger, Lbeck;
von
Dring, Reichsstand d.
Deut
schen Industrie; Dr. Ebeling,
Reichsbahndirektor
bei der
Hauptverwaltung
der
Deutschen
Reichsbahngesellschaft;
Dr. Flury,
Univ
.-
Prof
.
Wrzburg;
Dr. Forstmann, Leiter der HauptsteIle fr das
Grubenrettungswesen,
Essen; Dr.
Frank
, Bayerischer
Staatsminister
der Justiz und Reichsjustizkommissar, Mnchen; Gottheiner, Min.-Dir. im
Reichsministerium des
Innern; Grokreutz
,
Oberregierungsrat
im Reichsluftfahrtministerium; Dr. h. c.
von Haeften,
Prsident des Reichsarchivs;
Hampe,
Stellv. ReichsJeiter u.
Leiter
des Gasschutzes
der Teno
, Berlin;
Heines
, Poli
zeiprsident
in Breslau ; Heinrichs, Ob.-Reg.-
Rat
im
Reichspatentamt
; Dr. Knipfer,
Ministerialrat
im Reichs
luftfahrt
ministerium ;
Dr.
Kottenberg, Geschftsfhrer des
Rheinischen
Gemeindetages; Dr.
Kremer,
Ministerialrat
im
Preu.
Ministerium
fr
Handel und Gewerbe
;
Linnebach, Oberregierungsrat im Reichsarchiv; Lummitzsch,
Vorstand
der Technischen Nothilfe; Dr. Muntseh, Oberstabsarzt, Berlin; Dr. Nernst, Geheimrat , Univ.-Prof., Berlin;
Ne ubrand , Direktor
Luftschutzreferent
der Stadt Berlin ;
Dr.
Quasebart, Prof.,
Berlin;
Ronde, Ministerialrat
im Reichswirtschaftsministerium ; Rumpf, Brandoberingenieur, Knigsberg Pr.); Dr.
Rth
, Prof. an der Tech
nischen Hochschule
Dresden
; Sachsenberg,
Direktor,
Dessau; von Seeckt, Generaloberst a. D.; Sperr, Bayer. Min.
Direktor
und
Bevollmchtigter
zum
Reichsrat; Dr. Tbben, Bergrat,
Prof
. an d. Technischen Hochschule Berlin;
Wagner, Adolf, Bayerischer St
aatsminister
des
Innern
; Wagner,
Ministerialrat
im Reichsministerium des
Innern;
Weineck
,
Generalstabsarzt
a. D
. Deutsches Rotes
Kreuz, Berlin; Winnacker,
Oberberghauptmann,
Berlin;
Dr.
Wirth , Pr
of
. an der Technischen Hochschule Berlin ; Woltersdorf, Prof. an der Technischen Hochschule Breslau;
Dr. Zernik, Wrzburg.
Herausgeber:
Dr.
August
SchrimpH
NR.7
BERLIN, IM
JULI
1933
3. JAHRGANG
Betrachtungen ber die Abhaltung von Luftschu tzb ungen. Dr.-lng. Baum: Das ncue Stadtbild nach franzsischen
Plnen. Dr.-
In g.
Petr y : Bedeutung der Eisenb eton bauweise fr den Luftschutz. Kellersch utz oder G raben
sc
hutz
? Fo rt s. : 3. Hauptm. d. R. a. D. Dipl.-lng. Soll,
4.
Pol.-Obcrst a. D. Nagel. Auslandsnachrichten.
Technik
des Gasschutzes: Dr.-lng. Hloch, Maskenbrecher. Personalnotizen. Verschiedenes. Referate. Literatur.
Betrachtungen
er
die bhaltung
von
Luftschutzbungen
Damit alle
Tei
le des Siche rh
eits. und Hilfsdien
.
stes ihre
ve
rantworhm
gsvolle Aufgabe, die All.
gemeinheit vor den Gefahren durch Luftangriffe
zu sch tzen, im Erns tfalle lsen knnen, sind so.
wohl eine gute
Er
s
t au
sb i dun g als auch
eine E r
hai
t un g
des
Aus b i dun g s s t an
des
vo
n entscheidend er Bedeutung.
Dazu
gengt keinesfalls die th
eore
tische Beleh.
rung
ber
die
Erfordernisse
des
Luftschutzes und
ber
die
daraus
erwa
chsenden
Pfliohten. Sie
ist
ledig
lich
die
Vorbedingung und
die
erste
Stufe
der
A us
bildung.
Eine gu te
Ausbildung ohne prak.
tische
bungen ist wertlos
. Erst bei
bungen
zeigt sich,
ob das th
eoretisch Erlernte richtig
an
.
gewendet werden
kann.
Darum
mu
bei
der Aus.
bildung der Hauptwert auf die
Pr
a
xis
gelegt
werden.
bungen,
die mglichst
wirklichkeitsnah
gelegt
werden
mssen, geben die beste
n
heit, zu
prfen,
ob
das
Erlernte
praktisch ange.
wendet werden kann; sie bermitteln, richtig
an
.
gelegt, darber
hinaus
allen B
ete
iligten ein Bild
des
wahrsoheinlichcn
Ablaufs
eines Luftangriffs,
frdern
somi t
das
Verstndnis
fr die
Notwendig.
keit des Luftschutzes und strken das Verantwor.
tungsbewutsein jedes Obungsteilnehmers.
Die
Ausbildung wird
zunchst in
einer Einze
l.
ausbildung der einzelnen
Teile des
Sicherheits.
und
Hilfsdienstes bestehen, also beispielsweise der
Mitglieder
der Teno
im
Feuerlsch., Aufru.
mungs. und Entgiftungsdienst, der Sanittstrupps
in erster Hilfeleistung.und in sachgemem
Trans.
port von
Verletzten und
Gaskranken oder
der
Lufertrupps in
ihren
Aufgaben bei
der Ent.
wa rnung.
Je
nach dem Umfang
der
Aufgaben
und
der
Vorbildung der Auszubildenden wird
diese
Aus.
bildung lngere oder krzere
Zeit
dauern; die
der
Luferstreifen
wird
z. B. nur sehr
kurz zu
sein
brauchen
.
Ist
diese
Ausbildung
b
eendet,
so
wird
man zu
Teilbungen der Einsatz.
und
Bereitschaftskrfte
ber
gehen, und zwar in
der Form,
,
da
die
Feuer.
wehr
.
und
Aufrumungstrupps, die
Sanittstrupps
und
die Lufertrupps fr sioh ben.
-
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Erst spter
wird
man diese Einzelteile
im
L u f t ~
schutzrevier zusammenfassen und, wenn auch die.
ser Verband
einwandfrei arbeitet,
zu bungen im
Luftschutzabschnitt und Luftschutzort bergehen.
Allgemein ist darauf zu achten, da auch die
lsungen
der Einsatz. und Bereitschaftskrfte
(also die
Auffllungskrfte)
zu den bungen her.
angezogen
werden.
Obungszweck.
Zweck der
bungen
ist neben der
Feststellung
des
Ausbildungss
_
andes der Gesamtorganisation
die
Erprobung der Obdachlosenunterbringung, des
Krankentransportwesens, der
Auffllung
der
Feuerwehr durch
die freiwillige Feuerwehr, die
Verpflegung
und Ablsung eingesetzter Krfte
und
schlielich
die Erprobung
des FernrneIde.
netzes
.
Da der bungszweck
bei
der E i n z e l a u s ~
bildung oft
nur
aus der
Erprobung der
Ttigkeit
eines bestimmten Fachtrupps
besteht,
so wird es
nicht ntig sein, in solchen Fllen die Lage fr
einen vollstndigen
Luftangriff zu geben; es ge.
ngt vielmehr eine
Annahme,
welche
den Einsatz
des
betreffenden Fachtrupps erfordert,
z.
B
kann
eine Lage, welche nur
den
Zweck
hat,
den
Kran
.
k
entransport durch
die Sanittskrfte zu ben,
mit
der Sammelmeldung der
Luftschutzreviere be.
ginnen.
Ebenso werden
sich
zweckentsprechende
Lagen fr Einzelbungen der
Feuerwehr
und der
Teno finden,
ohne
da man
einen ganzen Luft.
angriff
durchzuben braucht.
Obu
ngsarten.
Man
unterscheidet V o l l b u n
g e n
welche
smtliche Teile
des
Sicherheits. und
Hilfsdienstes
des betreffenden
bungsabschnittes umfassen,
und
Rah
m e n b u n
g e n
die auf die einzelnen
Befehlsstellen
beschrnkt
bleiben.
Bei
Vollbungen wird
man zweckmig Er .
p ro
b u n g s b u n g en und S c
h au
b u n
gen
unterscheiden.
An ersteren nehmen auer
den
eingesetzten
Krften lediglich die
Dienststellen.
leiter
teil. Zu den Schaubungen werden
Z u ~
schauer zugelassen. Whrend die Vollbungen
stets aus praktischer Ausfhrung des N otwendi .
gen durch die Einsatz., Bereitschafts. und
Auffl.
lungskrfte bestehen, werden bei den R a h m e n ~
bungen
nur die
FhrersteIlen
besetzt. Der
Fh.
rerentschlu wird - ntigenfalls an Ort
und
Stelle
- in den Befehl umgesetzt. Der in Frage kom.
mende Teil des Sicherheits. und Hilfsdienstes
wird jedoch nicht
eingesetzt.
A:uer Rahmenbungen werden zur Schulung
der Fhrer P I
ans
p ie I e gute Dienste leisten.
Verbindungen zwischen
den
einzelnen bungs.
arten, z
B
Vollbung
in einem Luftschutzab.
schnitt, Rahmenbung in einem
zweiten
L u f t ~
schutzabschnitt
und
Planspiel bei
der rtlichen
Luftschutzleitung, sind mglich und lehrreich.
AUen
bungen
ist eine
dem bungszweck
ent.
sprechende Lag e
zugrunde
zu legen, die
durch
Ein l ag
e n
weiter
gespielt wird.
Die Lagen
sind
mglichst kurz und in neutral.
politischen Ausfhrungen zu geben. also sdost.
wrtiger Gegner ,
gelbe Flugzeuge usw. Vielfach
wird es gengen,
den
Aufruf des
Luftschutzes
an.
zunehmen
und dann mit der Vorwarnung (Luft.
gefahr
in
Minuten)
zu beginnen.
Die Annahmen, um den Einsatz
des
Sicherheits.
und Hilfsdienstes
zu erzwingen, werden
durch
Ein l ag
engegeben. Diese Einlagen sind stets
schriftlich
vorzubereiten.
Sie m s s e ~ genau um.
rissen sein, also nicht es brennt im Hause
X.
62
Strae Nr. 12 ,
sondern
Dachstuhlbrand im
Hause X.Strae Nr. 12 , nicht .,Bombenein.
schlge , sondern B r i s a n z ~ , Gas. bzw. Brand.
bombeneinschlge
usw
. Alle Einlagen sind in
einen S t ru n g s p I a n zusammenzufassen.
Sc
h i e d s r
ich
t e r sind besonders wichtig,
um
zweckmigen
Einsatz und richtige Arbeit der
verschiedenen
Trupps beurteilen und die Lage
wirklichkeitsnah
durchspielen
zu
knnen.
Sie
ms
sen
desha}b
Fa
chi
e u t e sein.
(Fr Feuerwehr.
trupp ein
Feuerwehrbeamter,
fr Rettungsdienst
ein Arzt usw.) Besonderer Wert ist darauf zu
legen, da eine gengende Zahl von
Fachschieds
richtern vorhanden ist.
Einzelbungen und Einsatzkrfte.
Die
Einzelbungen finden innerhalb
der ver.
schiedcnen Teile der Einsatz. und
B e r e i t s c h a f t s ~
krfte statt. Die Leitung hat hierbei der betref.
fende Fachfhrer,
whrend
ein anderer
Fachfhrer
den Schiedsrichter stellt . Notwendige Kraftwa'gen
werden durch
die jeweilige
Fachgruppe
gestellt;
lt sich eine solche
Gestellung nicht
erreichen,
so
ist
sie
durch
die
Polizeiinspektion oder auf an
.
derem
Wege
zu erwirken.
Es
wird sich empfehlen,
da der Reviervorsteher und der
Fhrer
des L u f t ~
schutzabschnitts
zugegen
sind
. Die Leitung
der
von den
Polizeifachteilen zu veranstaltenden
bungen
hat der Reviervorsteher.
Die Ttigkeit
der
L u
fe
r t r u
pp
s
ist unter
verschiedenen Witterungs.
und
Verkehrsverhlt.
nissen
zu ben. I-Herbei
mu
durch Polizeibeamte
in Zivil auf Rdern berprft
werden,
ob die Lu.
fer
tatschlich den
richtigen
Weg nehmen
und ob
sie
ihn
in
gemigtem Tempo abfahren,
wie sie es
tun
mten,
wenn sie ein Alarmgert
bedienen
wrden.
Es sind weiter
zu
ben:
V e r
k
eh r s r
e g e
1 u n g bei Brnden und
Einsturzsch
,den, S t r a
e n r u m u n g bei Fliegeralarm,
Ab
s
p e r
.
run
g
gasvergifteter
Revierteile
vor
Entwarnung
und die E n t
w a r n u n
g
selbst
.
Die
Erprobung
des
Fe
u e r w e h r t r u p p sund
des San
i t t s t
ru
p p s geschieht
durch Einsatz
innerhalb
ihres
Ttigkeitsgebietes. Oft wird hier
.
bei auf
Grund der
gegebenen Einlagen eine ge.
meinsame
Ttigkeit
beider
Trupps
ntig
sein.
Auch
sind stets
Polizeibeamte
mitzugeben
,
um
am
Einsatzort
den Verkehr
zu regeln.
Diese Einsatz
orte
sind
durch
Huser darzustellen,
mit
deren
Verwaltung
der
Reviervorsteher Verbindung
auf.
genommen
hat.
Haben
die vorstehenden
Einzelbungen ein be
.
friedigendes
Ergebnis
gezeitigt, so
geht
das
Revier
zu
einer
bung im
Revierverbande
ber. Leiter
dieser bungen
ist .
der
Inspektionsfhrer; Schieds.
richter sind 2 Fachleute der
Feuerwehr
und
2 rzte; Gehilfe des
Obungsleiters
ist
ein
Polizei.
beamter.
Die 3 Dienstdrittel sind auf
dem
Revier versam
melt. Die Hlfte der 3 Drittel
ist
fr die
bung
einzusetzen. I-Herbei ist der
Sollbestand anzuneh.
men und
der Istbestand
gegebenenfalls bis zu die.
ser Strke aus
der 2
Hlfte zu ergnzen, da im
Falle
des Aufrufs
des
Luftschutzes Urlaub und
Abordnungen aufgehoben werden. Der Rest der
Straenbeamten versieht den normalen Dienst.
Ist ein Keller vorhanden, so ist eine
Aufstellung
ber die
Art
der gas. und splittersicheren Abdich.
tung
zu machenunrl die Abdichtung zu
markieren.
Fehlt ein solcher,
so hat
das
gleiche mit dem als
Schutzraum fr die Einsatzkrfte
vorgesehenen
Raum zu geschehen. (Raum, welcher von Natur
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.7 Juli
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splittersicher
ist oder wenigstens nach
der
Strae
ZU keine Fenster hat.)
Knnen die Einsatzkrfte in der Revierwache
nicht
unterkommen, so ist
fr ihre
geschtzte n
terbringung
in nchster
Nhe
zu sorgen.
In
sem Falle ist Fernsprechverbindung
dorthin
zu
legen.
Die
bung
selbst
luft
nach Lage mit gegebenen
Einlagen
a:b.
Der Reviervorsteher mu stets
sen, wann, wo
und
in welcher
Strke er
seine
Krfte eingesetzt hat. Deshalb werden die
S c h a ~
denstellen auf einem Revierplan markiert.
Die Einlagen
mssen
so
beschaffen
sein, da
sie an
tatschlich
vorhandenen Objekten
d u r c h
gebt werden
knnen.
Sie werden sich
meist
auf
Entwarnung
(laut
oder still) durch Lufertrupps
und Straenbeamte, auf
Rumung einer V e r k e h r s
strae durch Beamte sowie auf mehrmalige
T t i g ~
keit
der
Einsatzkrfte
an Schadens
eIlen v e r s e h i e
denster
Art
beschrnken.
Die
SchadensteIlen
w e r
den
an
Gebuden dargestellt, mit deren
V e r w a l ~
tung
der
Reviervorsteher sich
vorher v e r s t n ~
digt hat.
Kraftwagengestellung erfolgt
auf die gleiche
Weise, wie im
Nbschnitt
Einzelbungen ,
1. b ~
satz, vorgesehen.
Die Dauer dcr
bung
wird sich nach dem
bungszweck richten und deshalb zeitlich so
e i n ~
zurichten sein, da alle
Teile
der Einsatzkrfte zu
mehrmaligem, berprftem Einsatz
kommen.
Lu
ftsch
u
tza
bschnitt.
Auch
beim
Luftschutzabschnitt
ist
die Schulung
der Bereitschaftskrfte,
in
hnlicher
Weise wie
beim
Luftschutzrevier,
erforderlich.
Als b u n g s
ort
wird
zweckmigerweise die jeweiHge
P o l i z e i ~
unterkunft
benutzt.
Ob
es mglich
sein
wird,
b
schnittsbungen auch
an
greren ffentlichen
Objekten
durchzufhren, hngt davon
ab,
ob
es
dem Inspektionsfhrer gelingt,
mit
den
Leitern
derartiger
Einrichtungen
Vereinbarungen zu
t r e f ~
fen.
Die Erfahrung hat
gezeigt, da sich bei
g e e i g ~
neter Einwirkung
Warenhuser, Schulen, Theater
und
Krankenhuser
zur Mitw
,
irkung
bei
L u f t ~
schutzbungen gern bereitfinden.
Die Einlagen fr die Teilnehmer der B e r e i t
schaftskrfte mssen von der Voraussetzung
gehen, da die entstandenen Schadenstellen mit
Revierkrften nicht zu
beseitigen
sind. Sie haben
also
einen erheblichen Schadensumfang
a n z u ~
nehmen.
Da
die Arbeitsleistung der Bereitschaftskrfte
~ i n e grere Personenzahl in Bewegung
setzt,
so
1st auf Beigabe von
fachkundigen S c h ~ e d s r i c h t e r n
besonderer
Wert
zu legen. Bei einem Mangel an
Schiedsrichtern
kann es zweckmig sein, die
bung zeitlich zu zerlegen.
Luftschutzplanspiele.
Neben
der Einzelausbildung mu
die F h r e r
schulunQ einhergehen. Sie
wird auer der T t j . g ~
keit bei praktischen
bungen durch
die
A b h a l ~
tung
von Luftschutzplanspielen gefrdert.
Je nach dem bungszweck
werden
zu diesen
Planspielen alle Fhrer der E i n s a t z ~ und B e r e i t
schaftskrfte herangezogen oder aber nur die
Fhrer
bestimmter
Teile
des
Sicherheits.
und
Hilfsdienstes, also
z.
B. d ~ e Feuerwehrfhrer, die
Fhrer der Teno oder die Polizeioffiziere.
Das Spiel wird nach
Art
taktischer Planspiele
auf dem
Kartenplan durchgefhrt,
welcher
v o r ~
bereitet
sein
mu. Die
E i n s a t z und S c h a d e n s m a r
kierung
erfolgt
in der Weise, da farbige Nadeln
oder
Kltzchen aufgesteckt
werden.
Rahmenbungen.
Eine
Rahmenbung ist
eine bung, welchc nur
Teile des
S i c h e r h e i t s und Hilfsdienstes umfat.
Je nach dem bungszweck werden nur die
rerstbe oder T eile der Fhrerstbe mit oder ohne
Teile
der
E i n s a t z ~
B e r e i t s c h a f t s
oder
u f f l l u n g s
krfte hierbei eingesetzt.
Der Umfang der
bung kann
vom L u f t s c h u t z
revier bis zum Luftschutzabschnitt gehen.
Neben diesen bungsarten, deren Zweck eine
taktische,
organisatorische
und ausbildungsmige
Schulung ist,
kennt man noch
die
F e rn
m e ,d e
r ah
m e n b u n g, welche nu
r e i n e
technische Erprobung des
Fernmeldenetzes
stell t.
E,s
ergeben
sich
somit nachstehende v e r s c h i e
dene bungsarten :
1.
l l
e Fhrerstbe sind an einem Plan
sammelt. Die auf
Grund
von Schadensannahmen
gefaten
Entschlsse
werden
an
den
tatschlichen
Objekten im Gelnde in Befehle umgesetzt und
erlutert. Diese bungsart mu zeitlich zerlegt
sein, da
das
Aufsuchen der
tatschlichen S c h a d e n
stellen Zeit
verbraucht.
2.
Te
i e
der Fhrerstbe, z. B. nur
die Polizei.
offiziere oder nur die Fachtruppfhrer
der Feuer
.
wehr,
sind
an einem
gemeinsamen
Plan
v e r s a m ~
melt. Die bung wird wie zu 1 durchgefhrt.
3.
l l
e Fhrerstbe
sind
i n ihren U n t e r
k n
f
t e n
an
den Plnen
versammelt. Die
lagen werden von besonders bestimmten Personen
ausgehndigt und lsen
die
notwendigen
schlsse und Befehle aus, welche, soweit
n o t w e n
dig, durch Fernsprecher weitergegeben
werden.
Diese lbungsart verbindet mit taktischer und
organisatorischer
Schulung auoh eine Erprobung
des
Fernmeldenetzes;
man kann sie also als
k
0 mb
i
nie
r t e
b
u n g bezeichnen.
4. T e i l c ,der Fhrerstbe fhren die
bung
wie zu 3., Abs. 1 durch.
5. Alle F'hrerstbe
sind
in
ihren
Unterknften
an den Plnen
versammelt
und haben e in
e n
T
ei l
der K
r f
t e des S i c h e r h e i t s ~
und H i l f s ~
dienstes zur Verfgung,
also z.
B
nur
die
P o l i z e i
krfte oder
nur
die Sanittstrupps. Auf Grund
der
Entschlsse und
Befehle werden ,die
t a t s c h
lieh vorhandenen
Teile des S i c h e r h e i t s ~ und H i l f s
dienstes
eingesetzt,
whrend der Einsatz
der
an.
deren
TeHe
nur angenommen Wiird.
Da der Einsatzbefehl und die sonstigen Ver.
laufsmeldungen in den meisten Fllen
telephonisch
gegeben werden mssen, so stellt sich auch diese
bungsart nebenbei als eine Fernmelderahmen.
bung dar und ist somit eine
kom
b in i e r t e
bung.
6. Die bung
wie zu 5.
kann
natrlich auch
nur mit
Te
i e n
der Fhrerstbe,
also
z.
B.
nur
den
Fhrern
der Feuerwehr, durchgefhrt werden.
7. Die reine
Fe
rn me
der ahm
e n b u n g
erfordert lediglich die
Besetzung
aller
im
S i c h e r ~
heits. und Hilfsdienst ttig werdenden Fernspre-
cher, die Abordnung von Personen, welche die
Einlagen
fristgem
bermitteln, und die Bestel-
lung von
Kontrollorganen,
die
einen
evtl. Melde-
verzug festrusteUen hSiben.
63
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.7 Juli
4/28
Vollbungen.
Die Luftschutzvollbungen haben die gleichen
formalen und
technischen
Voraussetzungen wie
das
Planspiel und die Rahmenbung, nur werden
bei ihnen die gegebenen Lagen
t a t
se h I i ch
durch die verschiedenen Teile ,des
S i c h e r h e i t s
und
Hilfsdienstes durchgefhrt. Die Unterbringung
der Beteiligten, die H
er
richtung der benutzten
Rume sowie die Aufstellung der Fernsprecher
sind entspreohend der vorlufigen Ortsanweisung
zu veranlassen.
Kombinierte
bungen.
Aus
den
bisherigen
Ausfhrungen geht
hervor,
da man die
verschiedenen
bungsarten beliebig
miteinander
verbinden
kann.
Solche k o m b i n i e r
ten
bungen sind deshalb zu
empfeh
len, weil sie
einersei ts nicht ,den gesamten,
umfangreichen
Apparat eines Luftsohutzorts in Anspruch
men, andererseit,s aber
doch
die Erprobung
z a h l
reicher
Luftschutzbelange
in ,
den versc
hiedensten
Di
enststellen
ermglichen. Man
kann
s,ie
schieden
variieren: beispielsweise als Planspiel bei
der
rtlichen
Luftschutzleitung, Rahmenbung in
eine
m
Vollbung in einem
anderen Abschnitt.
Schaubungen.
Das In teresse und Verstndnis der Bevlkerung
s,ind
am
ehesten durch
Luftschutzschaubungen
zu wecken
und
2?U erhalten . Derartige bungen
werden
am
besten
auf freien Pltzen veranstaltet
und bringen zweckmigerweise di,e Ttigkeit
eines Luftschutzreviers
vom
Fliegeralarm bis
zur En twarnung sowie den Einsatz von Teilen
der Bereitschaftskrfte zur Darstellung.
Was im einzelnen gezeigt werden
kann,
hngt
von den
rtlichen
Mglichkeiten ab. Im brigen
ist
der
Ablauf von
Schaubung,
en
so zu gestalten,
da
die einzelnen Ttigkeiten rumlich und z e i t
Iich so voneinander
getrennt
sind, da die Z u
schauer alles sehen
knnen.
Das Bestreben, den
ZusohllJUern etwas zu zeigen , darf aber nicht
dazu fhren, unwirkliche BiJder zu bringen, da
dies dem
Gedanken
des Luftschutzes nur schaden
kann.
Der
Einbaru von Lautsprechern zur Ansage und
Erklrung der gezeigten Bilder ist zu empfehlen.
Die Zuschauer drfen sich nicht selbst berlassen
bleiben,
da
sie sonst den bungsablauf stren
knnen. Man wird sie in 3 Gruppen: Behrden,
Presse, P.ubHlrum einteilen
und
von sachkundigen
Fhrern
b
et
re
uen
lassen, die gegebenenfalls
den
Ablauf ,der bungen durch kleine Vortrge ep
gnzen.
bungen
mit
der
Bevlkerung.
Ist die Aufklrung der Bevlkerung durch
Schau bungen,
Propa
'ganda der Verbnde, der
Presse, des Films
usw
. so
weit
gediehen,
da
die
Notwendigkeit
des
Luftsohutz
es voll
gewrdigt
wird,
so kann man zur
Schulung
der
Bevlkerung
bergehen. Sie beginnt mit der Ausbildung der
Luftschutzhauswarte und wird mit der
Ausbil
siedelten St3 dtteilen nur etwa 40 Prozent aller
Treffer
auf Gebude, der Rest auf Hfe, Straen
usw. Je dnner die Besiedlung wird, desto
mehr
vermindert sich dieser Prozentsatz und desto gr
und
Arbeitssttten nur
in
Ausnahmefllen
zu
rech>
nen. Ja, man
kann
mit
groer
W a h r s c h e i n l i c h ~
keit annehmen,
da gegen sie in
der
Regel
nur
die
Bombe von
ungefhr 50
kg, die
kleinste
Bombe,
der
eine ausreichende Wirkung
auf Gebude
zuschreiben ist, verwendet werden wird. Die B e ~
deutung
der
B o m b e m ~ a h l
wchst
mit
der
v e r m i n
derten Treffaussicht Abwurfhhe,
El"dabwehr,
Dichte der
Siedlung usw.).
Die Bombennutzlast
der Flugzeuge wird auch in Zukunft eine
schrnkte sein;
das Bombengewicht mu daher
aufs uerste dem bea
bsichtigt
en Zweck angcpat
werden.
Nach
Ansicht
der Sachverstndigen
ist
es jedoch
nicht
ausgeschlossen, bei
den
meisten
Kellern mit behelfsmigen und wirtschaftlich
tragbaren Mitteln eine
verhltnismig hohe
Sicherheit gegen Volltreffer der
B o m b e
zu
erreichen
.
Dabei
ist in Rechnung zu stellen,
da
diese Sicherheit auer durch unmittelbare
strkung der Kellerdecken und w n d e auch noch
auf andere
Weise
erhht
werden kann,
so durch
Mittel, die imstande sind, die Fallgeschwindigkeit
der Bombe abzubremsen oder ihre Flugrichtung
zu ndern und dadurch eine zu frhe Detonation,
ein
Versagen,
Abpl"allen oder tJberschlagen
der
Bombe herbeizufhren.
Es
gibt
natrlich
auch Keller, die sich wegen
ihrer schwachen Bauart, ihrer
Kleinheit, wegen
berschwemmungsgefahr oder aus
anderen G r n
den
fr
den
Schutz der Bevlkerung nicht eignen.
Auch
ist
die M,aterialbeschaffung bei ,
der groen
Zahl der Keller, die verstrkt werden mssen,
schwierig; die Beschaffung
des
Materials schon
im
Frieden
und seine in diesem Fall
notwendige
Erhaltung
wird sich nur
schwer
durchfhren
sen. Zur Ausfhrung der Arbeiten ist wenigstens
teilweise fachkundiges
Personal
notwendig.
Die Frage, ob die geeigneten
Hauskeller
einer
Grostad
t ausreichen, um die Bevlkerung in sich
aufzunehmen,
wre
im
Zusammenhang
mit
der
S i e d l u n g s ~
und R
umungsfrage
zu beantworten,
durch
die teils
schon
im Frieden, teils bei
K r i e g s
gef,
ahr
die Massen, fr die Kellerschutz b e r e i t ~
gehalten
wel"den mu,
verringert
werden.
Zahl
und
Fassungsvermgen
der Kellerrume
mu
erst
noch
festgestellt werden.
In manchen Gebuden
befi
nd en
sich
ausnehmend
gerumige
U n t e r k e l l e
r u n ~ e n
die
Bewohner
benachharter Huser mit
nicht
gengend brauchbaren Kellern
mit u f n e h
men
knnen. Da
ein
Teil
dieser Keller wegen
der in
ihnen gelagerten
Vorrte und wegen
ihrer
gewerblichen
Bentzung nicht
voll
ausgentzt
w e r
den kann,
ist
nicht zu leugnen.
Durch Z u s a m m e n
legen,
Aus-
und
Aufrumen, das ebenso notw
endig
wie auf Dachbden ist, wird sich jedoch sehr viel
Raum gewinnen
lassen.
Gewerblich
bentzte
ler
eignen sich hufig
besonders,
da sie schon im
Frieden
fr den Aufenthalt
von Menschen
ein
gerichtet sind
.
Die
Hauptfeinde der Keller
bentwng
sind Maschinen
und
Rohrleitungen;
78
M,aschinen nicht nur, wenn sie sich im Keller,
dern auch wenn sie
sich ber
ihm
befinden
und die
Kellerdecke du roh ihr Gewicht belasten.
Rohp
leitungen
verlieren einen
Teil
ihrer
Gefahr, wenn
sie an einem
abseits
gelegenen Punkt abgesperrt
und besonders gesichert werden knnen.
Bei
der berprfung der
Frage, welche Keller
sich fr
den
Schutz der Ziv.ilbevlkerung eignen,
und
ob Schutzkeller oder SchutzgrJben den
Vop
zug verdienen, wrd zweckmigerweise
von
einer
Gefahrenzonen-
und
einer G e f a h r e n k l a s s e n e i n t e i
lung des
Landes
ausgegangen. Das '
gesamte
drohte Heimatgebiet
mu, wie ,dies in anderen
Staaten,
so in Foonkreich,
Italien u.
a.,
schon
schehen
ist,
nach
dem Grad der vOl'aussichtlich
en
Gefhl1dung
durch
feindliche Flieger in
Zonen
ein
geteilt werden. Inn
erha
lb ,dieser
Gefahrenzonen
werden
dann einzelne Gebiete, wie Stadtteile,
ere
Fabriken,
Verkehrseinrichtungen, Brcken
usw., in
Gefahrenklassen
eingeordnet. Die
E i n r e i
hung in diese Gefahrenklassen erfolgt
nach der
W,ahrscheinlichkeit,
mit der
die Ziele von den
feindlichen Bombenfliegern angeflogen werden
(Wichtigkeit),
nach der
Wahrscheinlichkeoit
der
Bombenart (Kaliber), die -gegen sie verwendet
wil'd,
naoh
der
Empfindlichkeit
der Ziele und
lieh nach dem Streuungsbereich der
B o m b e n
treffel"bilder. (Eine Einteilung in
Gefahrenzonen
und
Gefahrenklassen erscheint bei der geographi
schen
Lage Deutschlands nicht zweckmig,
dern es mu gefor-dert werden, da in
l l
e n
Luftschutzorten Deutschlands -die erforderlichen
Schutzmanahmen get roffen werden. D. Schriftltg.
So wrden beispielsweise reine Al'beits- und
Wohnsttten, da sie in der Regel nur mit
Bomben beworfen werden , zur Gefahrenklasse A
gehren, Bahnhofsanlagen,
grere Fabriken der
Rstungsindustrie,
Kraftzentralen,
die
mindestens
mit
100
-kg-Bomben
rechnen
mssen, zur
G e f a h
ren klasse
B, Eisenbahnbrcken, betonierte, u n t c r
irdische oder
gepanzerte Anlagen
, gegen die
B o m
ben bis
zur
Hchststrke Anwendung
finden.
ebenso
wie rtlichkeiten, in
denen
explosive Stoffe
gel
agert
sind, zu entsp rechend
hheren G e f a h r e n
klassen. (Diese Klasseneinteilung sei nur als Bei
spiel angefhrt, sie mte durch die
Behrden
bestrimm werden.)
In Gebuden
der Gefahrenklasse
A
werden
technisch geeignete Hauskeller in erster Linie zum
Schutz
der Einwohner herangezogen
wer,den. In
der Gefahrenklasse B werden Keller nur unter
sonders 'gnstigen Verhltnissen,
z.
B. bei
b e s o n
ders
fester
Bauart und nach strkerem Ausbau, als
Schutzrume
dienen;
Schutzgrben
sind hier vor
zuziehen.
In
hheren Gefahrenklassen eignen sich
Keller im allgemeinen nicht, Schutzgrben nur
dann, wenn sie ndcht zu nahe am Ziel gelegen sind;
man wird hier zweckmig zu anderen Aushilfen
greifen, Wlie w unterirdischen Stollen, betonier ten
Unterstnden,
Tunnels u. dgl., wenn nicht besser
eine Rumung erfolgt.
Hne
solche Einteilung knnte jedoch nur n
haltspunkte fr
die W,ahl
der
Sohutzgelegenheiten
geben, letzten Endes
mssen
immer die
b e s o n d e
ren
Umstnde
,in
jedem
einzelnen Fall entschei
den.
Selbst
ein zweifelhafter Schutz
ist
auS
psychologischen Grnden
besser
als
gar keiner
.
Ein ab
so l
u t e r Schutz
ist
im Kriege niemals
mglich; es
wird
daher sowohl der
Graben-
wie
der Kellerschutz in allen F ll
en
nur ein
relativer
sein.
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.7 Juli
19/28
uslandsnachrichfen
England.
Im
Maiheft der
..R e v u e n te r n a t i 0 n a le d e
la er
0
i x - R
0
u g e gibt der Direktor des Vereins
der Grafschaft London
des B r i t i s e h e n Rot e n
K r
e u z es, Generalmajor a. D. D.
I.
Co Il in s ,
Mit
glied
der internationalen
Gassch
utzkomm
ission, einen
Bericht ber die bisher erzielte Ausbildung der briti
schen Rotkreuzkolonnen . Einleitend bemerkt der Ver
fasser. da in allen Lndern, auer in Grobritannien,
gem
Entschlieung des In ternationalen Komitees vom
Roten Kreuz G e m i s c h t e Kom m i s s ion e n aus
Mitgliedern der Staatsbehrden
und
der sozialen Ver
bnde fr den Bev lkerungsschutz nunmehr
gebildet
worden seien. Nur in
England
sei die Unmglichkeit,
eine derartige
offizielle
Gemi
schte
Kommis
s
ion
zu
be
s
timm
en,
zutreffend
erkannt
worden. Im Geiste der
Empfehlung des
International
en Komi tees
habe jed
och
das Britische Rote Kreuz auch Gasschutzkurse in sein
Ausbildungsprogramm bernommen. Die Richtlinien
fr die Ausbildung sind in einer Broschre ..Die ers te
Hilfe im chemischen Kriege aus der Feder des Ve r
Fassers amtlich
verffentlicht worden
. D
er Inhalt
die
ser
h r i t bi\de jetzt ix n ganzen
Lande
die Grundla ge fr
die Ausbildung.
Die vor
gesehenen
praktisc
hen
Ma
nahmen
umfassen
insbesondere:
I. Die Verteilung vo lkstmlicher Aufklrungsschrif
ten
ber
den chemischen Krieg.
2.
Das Anwerben
von
Pe rsonal fr die
Mannschaften
der Rettungskolonnen,
fr Transport
und
Ent
giftung
der GasverIetzten.
3. Eine Statistik der
Gebude,
die
geeignet
sind, als
Schutzraum
und
Hilfsmateriallager zu dienen.
4. Die Herstellung von Sammelschutzrumen.
5.
Die Bereitstellung von Schutzmaterial und Gas
schutzausrstungen.
6. Die Einrichtung von Rumen, die als Behand
lungs
rume
fr
Gaskrank
e geeign
et
sind, wie
Rettungsstellen, Hospitler, Bad eanstalten usw.
Frankreich.
Dem
..
Pe t i t Pa r i s i e n vom 17.5 . 33 en tnehmen
wir die
Arbeit ..
D i e
pas
s i v e Ver t e id i gun g
vo n P a r i s .
Das
qeneralsek etariat fr die passive Verteidigung
: Pans und semer Umgebung, welches der Polizei
prafekt
Jean
Chi a p p e
eingerichtet
hat erlie
am
14. Mai eine
besondere
Verfgung, in der
'Bestimmun
gen
ber
die Natur
der
privaten,
industriellen
und
Handelsbetriebe , die in die erste Gefahrenklasse einzu
reihen sind, d. h. bestimmten Verpflichtungen unter
liegen, getroffen
wurden
.
Zu
diesen Betrieben
gehren
die folgenden :
1. alle
Privatbetriebe,
die
mehr
als 500 Personen b
e-
schftigen ;
2. Betrieb
e,
die fr die nationale Verteidigung
arbeiten
;
3. Betriebe
mit
mehr als
100
Personen , die den Be
rufsverbnden
der
Holz-,
der
metallurgischen
und der
Metallindustrie, der Erden und Stein verarbeitenden
Fabriken, wie dem Handelsgewerbe, der Lagerung
und
der Lebensmittelv
ersorgung
angehren;
4.
Betriebe der Berufsverbnde
der chemischen,
Gummi-,
Papier-
und
Pappe-Industrie, der Druckereien,
der
Webereien und
Konfektion, der Verlagsanstalten,
der Presse und der Versicherungsgesellschaften, wenn
diese Betriebe in ihren Werksttten oder Bros mehr
als 200
Personen
beschftigen
oder
in die
erste
oder
zwe
ite
Versicherungsklasse gebren;
5. Banken, die
Stahlkammern
fr eigenen Gebrauch
oder fr
ihre
Kundschaft besitzen, ohne
Rcksicht
auf
die
Menge
des
beschftigten
Personals;
6.
alle
Sonderbetriebe,
die aus
bestimmten
Grnden
als solche
bezeichnet
werden.
Die ihnen
auferlegten Verpflich tungen sind die fol
genden:
Die
Geschftsleiter
mssen der Polizei
-Prf
ektur
(Zentral
bro der
passiven
Verteidigung)
in einer
Frist
vo
n einem
Monat von der Verffentlichung
der
vor
li
ege
nden Entscheidung oder
von
ihrer Grndung
ab
eine Er k lrung ber folgende Punkte einreichen :
1
ihre wirtschaftlichen Verhltnisse,
2.
Art
und
Ort
des
Betriebes,
3.
Gesamtzahl
der Arbeiter und Angestellten, die in
den Gebuden
beschftigt
sind, die
Gegenstand
die
ser Erklrung sind,
4. Hchstzahl
der
gleichzeitig anwesenden A rbeiter
und Angestellten.
In
Ausfhrung
der ..
Instruction
pratique ministerielle
mssen die
Geschftsleiter
eine
Anweisung
fr die
passive
Verteidigung ausarbeiten und an
einem
dem
Personal zugnglichen Ort aushngen.
Diese Anweisung
ist zur Ein holung der Genehmigung in einem Zeit
raum von zwei Monaten nach Eingang der Erklrung,
die im vorangehenden Artikel gefordert ist, vorzulegen.
Da s Zentralbro der passiven Verteidigung stellt
den
Betroffenen alle Belehrungen, Grundstze und Vor
bilder, die
auf
die
aufzustellende
Lufts
chutzanweisung
Bezug haben.
zur Verfgung
.
Das
,,
10 u
rn a l des
D e
b a t
s (Paris) bringt am
17.
5.
33 einen sehr interessanten Artikel von General
Du va l ber den L u f t s c h u t z
des
H e im a t-
la nd es". Der Verfasser
beklagt
die unsichere Stel
lung, in die die "Generalinspektion fr
den
L u f t s c h ~ t z
des
Heimatlandes"
dadurch gelangt sei, da das ..MIllI
s
terium
fr die
nationale Verteidigun
g aufgelst
wurde,
so da die
Generalinspektion
zwisc
hen drei
aufein
ander eiferschtigen
Ministerien steht.
Aus diesem
Grunde
se ien die
Arbeiten an der
zivilen
Luftverteidi
gung noch nicht ber
dip.
grundlegenden Studien hin
ausgelangt. Die einzig wirksame Waffe gegen angrei
fende Bombenflieger sieht er in berlegenen Jagdflug
zeuggesc
hwadern
.
Die
Hauptaufgabe
sei
jedoch,
einen
Generalstab, wie ihn bereits Douhet forderte, zu schaf
fen,
der
aus Offizieren zusammen
gesetzt
ist,
von denen
jeder
einzelne jede Waffe zu Lande, auf dem
Meere
und
in der
Luft beherrscht.
Fr
ihre Ausbildung
mte
eine
Militrakademie errichtet werden. Im
brigen
sag t Duval dem
Douhetismus
den Kampf
an, da
man
barbarische
Angriffe nicht
mit barbarischen
Re
pressa
lien bekmpfen knne. (Vgl. dagegen ..Gasschutz und
Luftschutz , Juniheft 1933, S. 152.)
Aus der Feder des Hauptschriftleiters der "L'A r m ee
mo
d e r n e , Pa I u e 1 M a r m 0 n t , stammen zwei
Artikel im
"E
c h 0 d e P a r i s
vom
3. 5. und
10.
5. 33.
Er
schreibt im ers
ten
Artikel: Die erste Manahme
zum
chutze
der Bev
lkerung ist die
R u m u n g .
Sie
mu
sptestens mit
dem
Augenblick
der
Mobil
ma
chun
g,
mglichst
aber schon
beim
Auftreten auen
politisc
her
Spannungen,
schrittweise
durchgefhrt
we r
den . Im zweiten Artikel empfiehlt er, die Wirkung
eines Gasangriffes auf Stdte zu studieren, und hlt
wirkliche Gasversuche in eigens dazu aufgebau ten , film
stadthnlichen Kunststdten fr zweckmig. Er be
tont am Schlu, da ein in krzester Zeit zu entwer
fender Gesamtverteidigungsplan
so schnell wie mglich
ei
ngebt
werden
msse, damit er auch
dann
reibungs
los
ve rl
uf t
, wenn im Falle eines Krieges die fhigen
und
organisa tori ehen Kpfe im
Militrdien
st
verwe
n
det
werden .
In P a r i s - M i d i vom
25.
4.
33 errtert
der kon
st ruktive Erfinder des Mundringes und des Ausatem
ventils der ARS-M'I1ske, Ren e Sau nie r , die Frage :
..
Sind
wir
im Falle eines Luftangriffs
wirksam
gegen
chemische Kampfstoffe
geschtzt?" Saunier
fhrt sich
mit dem Bemerken ein, da Konstruktion und Kon
trolle von
mehreren
Millionen
Gasmasken
bi
sher durch
seine Hnde gegangen wren. Seine derzeitige Ansicht
geht dahin,
da das
franzsische Heer zum grten
Teil
ber
veraltete,
durch langes
Lagern unbrauchbar
gewordene Gasmasken
verfge.
Fr
die
passive
Be
vlkerung kme zwar
zunchst der
Sammelschutz in
79
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.7 Juli
20/28
Frage,
mit
dessen
praktischer
Durchfhrung man aller
dings noch
weit
im
Rckstande
sei, aber auch der
aktive Teil der
Bevlkerung
knne
mit
Gasmasken
nicht versehen werden, da
die
neue
franzsische Hee
resmaske
geheim
gehalten werde,
also
nicht zum Ver
kauf
gelange,
whrend
die
Industriemasken nicht
als
Luftschutzmasken
zugelassen
worden
seien.
Somit
ge
langt
er
zu der Behauptung,
da
ein
wirksamer
Gas
schutz zur
Zeit
fr die franzsische Zivilbevlkerung
berhaupt nicht
bestehe. - Es erscheint auffllig,
da
einer
der ersten Gasschutzmnner
Frankreichs, als
der
er
sich
selbst bezeichnet, in
so
scharfer Weise den
Mangel
an Volksmasken rgt; auch setzt
er
sich
mit
seinen Ausfhrungen
in
Widerspruch
zu
anderen
fran
zsischen
Nachrichten,
nach denen bereits d re i Mas
kentypen
fr die franzsische Zivilbevlkerung zur
freien
Wahl
des
Verkaufs
im
Handel
zugelassen sind,
ein
Einheitsmuster
der Passivmaske
somit nicht
vor
gesehen ist. Es sind dies folgende drei
Arten:
1. Mus te r AR S,
genannt
vereinfachtes M.
1928,
mit
Arsinschutzfilter
Fernez;
2.
Mus t e r M a r t in
genannt
m a s q u e d e
f u i t e (also Fluchtmaske), mit Arsinschutzfilter.
das auf die Filterbchse
pat
oder sich auf
schrauben lt;
3.
M us
t e r M
a r t
in
ARS
schwarz
lackiert,
mit
Gesichtsteil aus vulkanisiertem Gummi.
Allerdings
erhlt der Kufer
zunchst
nur
einen
Kauf-Gutschein und damit den
verbrgten Anspruch
auf die
betreffende Gasmaske
im falle
bevorstehender
Gefahr.
L e
Gen
i e Ci v i I , Paris,
vom
27.
5. bringt
die
Nachricht, da
die
So
e ie t :
L'O
x y h y d r i g u e
f ra n va i s e im
Februar
d.
J
ein
neues
Sauerstoff
i s o l i e q ~ e r t die ,,0 x y m a s
q
u e , in
den Handel
bracht
habe. Eine
den Kopf einschlieende Haube
mIt
Gummizugdichtung
ber
der
Unterkleidung dient
als
Atemkammer.
In einem
Krper
(bloc actif)
sind
Alkali
patrone und
Sauerstofflasche vereinigt. Die Luftzirku
lation
wird durch
einen mit dem
ausstrmenden
Sauer
stoff
betriebenen
Injektor
bewirkt. Die Atmung
soll
in keiner Weise behindert
sein. Bm.
Polen .
Nach
einem
Bericht
des franzsischen
Generals
Nie s
sei
in L a Fra n c e M i I i t a ir e vom
16.
5.
1933
verfgt
die polnische Luftschutzliga
L.
O. P. P.)
zur
Zeit ber
einen
Stamm von
6000 Luftschutzlehrern,
die im
Anschlu an
fliegende
Ausstellungen
des Luft
schutzmuseums in Warschau rund 500000 Personen
im
Luftschutz ausgebildet haben
.
Davon ist ein
gewisser
Prozentsatz auch
im
aktiven Luftschutzdienst
geschult
worden.
Schweiz.
Das
eidgenssische
Militrdepartement
hat seiner
kriegstechnischen Abteilung eine
S t u
d ie
n s
t e l l
e
fr Gas s c
hu t
z
angegliedert, mit deren Leitung
Dipl.-Ing.
Max
E. K n i g
betraut
ist.
Anschrift
ist
Be r n.
Papiermhlenstrae 21
c.
echnik des asschufJes
Maskenbre
cher.
Von Dr.-lng. Albert H
I 0
c h, Berlin-Adlershof.
Mit dem Ausdruck Maskenbrecher bezeichnet
man
chemische Verbindungen,
die den
Ein
s
a t z
von
Fil
tergerten,
wie sie allgemein
vom Heer und von der
Zivilbevlkerung benutzt werden, durchdringen.
Die
ser
Durchbruch
tritt jedoch
nicht
infolge Erschpfung
des Einsatzes
durch
den Giftstoff,
sondern dadurch
ein,
da
eine
Reaktion
zwischen Giftstoff
und
Einsatz
fllung ausbleibt. Diese berlegenheit der
Gaskampf
stoffe gegenber den Schutzmitteln
ist im
Verlaufe
des
~ e t z t e n Krieges
bekanntlich fters eingetreten, ja
sie
Ist allgemein d i e
Voraussetzung
fr die
Einfhrung
aller neuen Angriffswaffen,
da ja andernfalls
kein
An
reiz fr ihre Einfhrung bestnde. Dies
besttigt
die
Geschichte
der
chemischen Kriegfhrung im Welt
kriegt).
Der erstmalige Einsatz
von
chemischen Kampfstoffen
in
grerem Umfange mute
bei
dem
fehlen jeder
Schutzmittel besonders
wirkungsvoll sein; bei
der
groen Reaktionsfhigkeit
des
verwendeten Chlors war
es
jedoch verhltnismig leicht und
frhzeitig miig
lieh, geeignete
Schutzmittel (Thiosulfat, Soda
usw.).
zu finden.
Die
Weiterentwicklung
der
chemischen Angriffs
waffe zeigt,
da
der bergang zu
den hher
giftigen,
dafr
aber weniger reaktionsfhigen G r n k r e u
kam p f s t
0
f f e n, wie Phosgen, Pers toff usw., gro
ere Mhe verursachte
, bis es gelang,
auch
dieses
bergewicht der Angriffswaffe gegenber den
Vert.ei
digungsmitteln
zu beseitigen.
Sptere
Erfolge
der Grun
kreuzstoffe beruhten, insbesondere nach Einsatz
des
Dick , das
ohne Latenzzeit
wirkt, hauptschlich auf
dem sog. berraschungseffekt.
Der
nchste
Sieg des Angriffs- gegenber dem Ab
wehrmittel war die Einfhrung
der
Kampfs toffe der
BI
a u k r e u z g ru p pe
deren
k o l l o i d a l A u f t e i u r ~ g
ein vllig
verschiedenes Verhalten
gegenuber
den
FII
terschichten
bedingte.
Fr
diese Bl
aukre
u
zkampfs
toffe,
die
bei
geringster Konzent
r
ation (untere Reizgrenze
0,1 mg/cbm)
strks
te
Reizwirkung
ausben,
kam
zum
ersten
Male
die Bezeich
nung Maske
nb
rech
er
auf.
Bis
zum
Ende
des Krieges
waren
diese
Ae
roso le den
18
Abwehrmanahmen,
die in einem mechanischen Ab
fangen
durch
Zellstoff- oder Filzschichten
bestanden
.
ber
legen.
Die
von
deutscher Seite eingefhrte
Zell
stoffscheibe (Schnappdeckel mit 44 gcm wirksamer
Filterflche)
lie
z.
B
nach Versuchen
von
H.
Fr
e und
li
c h
2
)
das
Diphenylchlorarsin
in folgenden
Mengen durch:
Tab e l l e 1
Radius der Teilchen
in t
unter 50
100-200
200-400
400-800
ber
800
Durch
das Filter
gelassener
Anteil
des
Nebels
in
%
52,4
87,6
93,9
4,2
0,0
Teilchen in einer
Gre von
100
- 400 t
tt werden
also
fast
ganz durchgelassen,
whrend grbere Teilchen
in
folge
ihrer
greren Masse der Einwirkung der
Erd
und Zentrifugalbeschleunigung mehr ausgesetzt sind,
und kleinere
in folge
grerer Brownscher
Bewegung
frher
in den Bereich
der Anziehungskrfte
der Poren
wnde des Filtermaterials
gelangen. Es soll
nicht
un
erwhn
t bleiben,
da
dieser Mangel
der
Fil
terwirkung
des
Schnappdeckels nur deshalb den deutschen Trup
penteilen nicht
nachteilig
wurde,
weil es den
Gegnern
bis
Ende
des Krieges
nicht
gelang,
Diphenylchlorarsin
und Diphenylcyanarsin an der Front einzusetzen. Wic
unten
ausfhrlicher gezeigt wird, ist man in der
Nach
kriegszeit, gezwungen
durch
die
Arbeiten
der Fremd
staaten auf
dem
Gebiete der
Giftaerosole, in
Deutsch
land zur weiteren Entwicklung der Schwebstoffiltcr
geschritten. Allerdings
stieg
der Atemwiderstand von
6-8 mm WS
bei
den ersten Einstzen (ohne Nebel
filter)
auf
etwa
20 mm WS
bei
30 Literminuten
A tem
volumen, was den bergang von
der
Einweg- zur Zwei
wegatmung erforderlich machte.
Wenn somit
auch eine gewisse berlegenhe it
der
Abwehrmittel
gegenber
den Angriffsmitteln
auf dem
Gebiete
der chemischen Kriegfhrung
im
Augenblick
besteht, sind Befrcht
u
ngen
nicht vllig
von
der H
and
j
HanslinD, Zur
Geschichte des Gaskrieges,
Zt.
I.
d. ges. Schi.O
u.
Spreogstollwesen,
1925. Vg l.
auch
Hanslian,
Ocr
chemische Krieg.
1927 .
2)
H. F reund li
ch
, Kapillarchemie,
11. S.
807, 1932.
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.7 Juli
21/28
zu weisen.
da
in
der Zukunft
die chemischen
An
griffsmittel wieder
Oberhand
gewinnen
knnten, zeigt
doch gerade die oben kurz skizzierte Entwicklung des
Spieles und Gegenspieles von Angriff und Verteidi
gung die Mglichkeit einer derartigen Gefahr. Von
Mrchen
ber
Giftgase, gegen die es
berhaupt keinen
Schutz gebe, mu natrlich entschieden
abgerckt
wer
den.
Es
gengt jedoch ein verhltnismig kleiner Vor
sprung
der
Angriffswaffe,
um
in einem zuknftigen
Kriege einem
energischen und
rcksichtslosen
Angrei
fer gleich zu Beginn Erfolg zu verschaffen, besonders
dann, wenn er
seine
Angriffe auf die
leicht
beeinflu
bare Zivilbevlkerung ausdehnt.
Nachstehend
soll
nun untersucht
werden, welche
Mglichkeiten nach
dem
gegenwrtigen
Stand der
Wissenschaft und Technik derartigen Bestrebungen zur
Auffindung neuer Maskenbrecher eingerumt werden
knnen.
Unberhrt
soll, wie oben ausgefhrt, die Frage
der
Erschpfbarkeit des
Einsatzes
durch Massenein
satz
adsorbierbarer
Giftstoffe
mit
Hilfe
der neuzeit
lichen
Fortschritte der
Angriffstechnik bleiben. In dieser
Frage, die des fteren , so auch
erst
krzlich,
Errterun
gen
und
Berechnungen
veranlat ha t
),
ist
man
heute
~ e z g l i c h der
Schutzwirkung
und
des Schutzumfanges
uberwiegend
optimistisch eingestellt.
Zur
Beleuchtung
der
Aussichten fr die
Suche
nach
neuen Maskenbrechern ist
es
zunchst erforderlich,
den
neuzeitlichen, technischen
Stand der Gasschutzgerte
aufzuzeigen, was
an Hand
eines
sogenannten Hochlei
stungsfilters kurz gesc
hehen
soll. Das
Degea-Hoch
leistungsfilter
Nr.
89 (ohne eingebautes Ventil)
ist
ein
ohne Zwischenstck an eine mit einem Ventil ver
sehene Maske angeschlossener Einsatz. Er hat ein Ge
wicht von etwa 450 g und
besteht
aus dem
Gas
filter ,
das dem
Munde
zuliegt,
und
dem
Schwebstoffilter .
Das
Gasfilter ist
unterteilt
in die mit gelsten Chemi
kalien
(Pottasche
,
Urotropin,
Zinksalzen usw.) ge
trnkte Diatomitschicht
(45 g)
und
die Aktivkohle
schicht
(100 g),
bestehend
aus
Chlorzinkkohle von
einer
Korngre von 1 3
mm
. Das
Schwebstoffilter
enthlt
Filterpapier in einer Strke von 1,5-2 mm, das derart
angeordnet
ist,
da der Schwebstoffilterraum von
30 mm
Hhe
und 105 mm Basiskreisdurchmesser, d. i
266 cm , eine
nutzbare
Filterflche von
etwa
706
cm
2
zur Verfgung stellt, was durch eine 10fache, zieh
harmonikaartige
Anordnung
des Filterpapieres
erreicht
wird')
. Demgegenber
besitzt der
Schnappdeckel des
alten
Heereseinsatzes nur eine nutzbare
Filterflche
von
44
cm'.
Der
Widerstand
stieg
von etwa 10 mm
WS/30
Literminuten
des Einsatzes
mit Schnappdeckel
auf etwa 20 mm des
Hochleistungfilters
.
Die
Hauptaufgabe
des Gasfilters fllt
der Aktivkohle
zu, die infolge
ihrer enormen
spezifischen
Oberflche
(berechnet zu ber 300 m' 6) bis zu 1000 m' 6) fr 1 g),
aktiviert durch ungesttigte Oberflchenatome und
Atomgruppen, auf alle Stoffe
mit
molekularer Auftei
lung
Adsorptionskrfte ausbt, und zwar
unspezifisch
sowohl gegen kapillaraktive wie inaktive, gasfrmige
wie dampffrmi ge. Zwischen
Adsorbierbarkeit
eines
bestimmten
Gases und dessen physikalischen Eigen
schaften
bestehen
Beziehungen, die insbesondere zu
der
Dampfspannung der
bei
der Adsorptionstemperatur
verflssigten
Gase
einfachen
Charakter annehmen und
auch
formeImi gen Niederschlag
gefunden
haben. In
nachstehender Tabelle 2 sind einige Gase
und
Flssig
keiten
nach ihrem
Dampfdruck bei
Zimmertemperatur
bzw., wo ein solcher nicht angegeben werden
kann,
nach
ihrer
kritischen
Temperatur
geo rdnet.
Die
in
der
Reihe
obenan stehenden
Stoffe sind
im all
gemeinen schlechter adsorbierbar als die tieferstehen
den.
Gerade unter
letzteren befinden sich die
wirksam
sten
Kampfstoffe.
Zunchst ergibt
sich klar,
da
Kohlenoxyd
nur
wenig gnstigere Aussichten als Luft
bietet, abgefangen zu werden , d. h. den Einsatz, wie
diese, durchdringt. Ausnahmen
von
der
Reihenfolge
er-
3)
Mey e
r,
JuJius ,
Wehr
u. Waffen,
Helt 11,
S.
SOl,
1932
. Mielenz,
Gasschutz
u.
Luftschutz, Hert
I,
1933
.
Werner, Wehr u.
Waffen,
Heft
4 1933.
' ) DRP. 482939.
6)
Hckel,
Adsorption
und Kapillarkondel>5ation, 1928,
S.
77.
0) Lamb,
Wilson
u.
Chaney, Iod.
Eng.
ehern. 11,
420, 1919.
Luft
Kohlenoxyd
Kohlendioxyd
Schwefelwasserstoff
Ammoniak
Chlor
Cyan
Schwefeldioxyd
Phosgen
Ather
Xylylbromid
Chlorpikrin
Dichlordithylsulfid
Chloracetophenon
T a b e l l e
2
Dampf,
druck
bei
20
in
mm Hg:
44700
14150
6390
5016
3800
2460
890 (12,5)
442
80
18
0,065
0,013
Kritische
Tempera.tur:
1 40,7
-139,
5
geben sich
dadurch
,
da
nach
der Adsorption sekun
dre Reaktionen
infolge
katalytischer Wirkung der
Aktivkohle
eintreten, so z.
B.
erfolgt bei
Chlor und
Phosgen
Hydrolyse, wodurch
durchweg bessere
Ad
sorptionswirkungen zustande
kommen, als es
ihren
Dampfdrcken entsprechen
wrde. So
wird z.
B.
von
Chlor etwa viermal so viel durch Aktivkohle aufge
nommen
als
von Schwefeldioxyd
7
,
obwohl letzteres
nach
der
Dampfdruckregel
bedeutend
besser als Chlor
adsorbiert werden mte.
Da
gegen bedingt die als U I t r ap
0
r
0
s i t t s a b -
f a bezeichnete
Erscheinung
eine Verringerung des
Adsorptionsvermgens gromolekularer Stoffe wie ins
besondere von Flssigkeitsdmpfen. Unter U ltra
porosittsabfall bezeichnet man die Erscheinung,
da
grere Molekle von den
Ultraporen der Aktivkohle
abgehalten werden,
an
die aktiven, ungesttigten
Kohlenstoffatome heranzukommen.
Jedoch wird
dieser
Abfall
der Adsorptionsleistung
bei
weitem durch
die
auf
Grund der leichteren Verdichtbarkeit eintretende
Erhhung berbrckt.
Andererseits macht
sich im gewissen
Grade
auch
eine spezifische
Wirkung der Aktivkohle
geltend. Als
hydrophober Krper
zeigt sie gegenber
homopo
laren,
nicht oder nur
wenig ionisierten
Verbindungen
sowie gegen
elementare Gase
bessere
Adsorptions
fhigkeiten
als gegen
heteropolare,
ionisierbare Stoffe.
Es werden besonders gut kohlenstoffreiche Verbin
dungen, organische Dmpfe, wie Chlorpikrin, Phos
ge'l usw., kurz alle als Kampfstoffe
bekannten
gas
und dampffrmigen Krper, von den Elementen beson
ders die
Halogene,
gebunden,
whrend
saure oder
basische Gase
und
Dmpfe, wie HCl,
HCN, HNO
,
NH
3
usw., schlecht
adsorbiert
werden.
Auch Wasser
wird
schlecht aufgenommen, was
von Vorteil
ist,
da
es die reine
Adsorptionswirkung
-
nicht jedoch
die
katalytische Wirkung
-
der Aktivkohle herab
setzt.
Zur
Beseitigung
der
schlecht adsorbierbaren,
hetero
polaren
Verbindun
gen
hat
sich die
Anwendung
ge
eigneterer Mittel
als
Aktivkohle vorteilhaft
erwiesen.
Da
es sich
um
ionisierbare
Verbindungen,
d. h.
solche
mit
gutem
chemischen
Reaktionsvermgen
in
Wass
er
handelt, hat
man
wsserige Lsung geeigneter chemi
scher Reagenzien zu
ihrer
Beseitigung herangezogen.
Diese
werden
in die porsen Materialien
der
Mund
schicht aufgesaugt, so
da
man durch diesen Kunst
griff Reaktionen zwischen Gasen
und
Flssigkeiten im
scheinbar
trockenen
Milieu, das hier einzig mglich
ist,
durchfhren
kann. So
werden
alle
sauren Gase und
Dmpfe
, wie HCI, HNOa
und
Stickoxyde,
durch
das
in
der
Mundschichtflssigkeit gelste
Kaliumkarbonat
Cyanwasserstoffsure durch komplexe Zinksalze, Phos
gen,
das
etwa in Spuren durchgedrungen
sein sollte
,
durch Hexamethylentetramin gebunden.
Man sieht
also,
da durch
das
Gasfilter
smtliche
gas-
und
dampffrmigen Stoffe
zurckgehalten werden
knnen, und zwar die
homopolaren, leicht verdicht-
7)
l h a r ~ ~
Gasschutz
u .
Luftscbutz, Heft
4, 1932.
8) Herbst,
1\.olloid-Zeitsehrilt 38, 314,
1926
.
8
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.7 Juli
22/28
baren,
wozu alle
Kampfstoffe gehren
,
hauptschlich
durch Aktivkohle, die heteropolaren, wozu bei gewoll
ter
Begasung u. a. die nitrosen Deflagrationsgase ge
hren,
durch
die Mundschicht.
Durchgelassen
werden
vom Gasfilterteil des Ein
satzes
Kampfstoffe, die eine
Teilchengre von ber
50
Nt
erreichen (Aerosole). Es
ist
anzunehmen,
da
die
Franzosen im
Weltkriege versucht hatten,
Kampf
stoffen, wie
z. B. Phosgen und Cyanwasserstoffsure,
dadurch eine kolloidhnliche Eigenschaft
zu erteilen.
da
sie diese. gelst
in Arsentrichlorid.
Zinntetrachlorid
oder
dergleichen.
zum Einsatz brachten,
also in Stof
fen. die bei
Zerteilung
in
Luft Nebel
bilden. Diese
ebel sollten
beim Durchdringen der Einstze den
ge
lsten
Giftstoff ..
durchschmuggeln .
Jedoch war der
Erfolg gleich null,
da der Nebel ja nicht mehr aus
dem
Lsungsmittel,
sondern
aus dessen
Hydrolisations
produkten besteht. deren Lsungsvermgen
fr den
Giftstoff natrlich
ein ganz
anderes, und zwar
ein
unbedeutendes
ist.
Denn
die
Aufnahme
des Giftgases
durch Adsorption an
die bei der
Hydrolyse entstehen
den, grooberflchigen Kolloide. wie arsenige
oder
Zinnsure, kann
bei den relativ
hohen Dampfdrcken
des
Phosgens und der Blausure nur
ganz gering sein.
Aus
diesem
Grunde
mssen
auch
alle
dahingehenden
Versuche
zur Durchbrechung
des
Gasfilters scheitern.
selbst wenn das
Lsungsmittel u n
ve r
nd
e r t in den
kolloidalen
Zustand, z. B.
durch
Zerstuben
einer
Kampfstofflsung in
l gebracht
wird.
Wirkungsvoller
ist, wie gezeigt. die
Anwendung der
Giftstoffe selbst
in
Form
von
Aerosolen,
wie sie in
den Blaukreuzkampf
stoffen
verwirklicht
wurde.
Alle diese
auf dem
kolloidalen
Aggregatzustand
auf
gebauten Versuche zur Durchbrechung
des Einsatzes
knnen durch Ausbau geeigneter Sc
h
web
s t
0
f f -
f i
I
te r
vereitelt
werden. Die
modernen
Schwebstoff
fil er bieten g e ~ e n b e r dem Schnappdeckel
der
Kriegs
zeIt, der nur bIS zu
etwa
4 mg Diphenylchlorarsin im
cbm schtzt, einen Schutz bis zu 40 mg/cbm
G
. Da
es
vllig gleichgltig ist. wie die
vom
Schwebstoffilter zu
rckgehaltenen Kolloidteilchen
zusammengesetzt oder
beschaffen sind.
ob
es sich
um anorganischen Staub.
um
organische Verbindungen (Kampfstoffe), um
Mikroorganismen
oder
dergleichen
handelt. bietet das
Kolloidfjlter einen noch viel unspezifischeren Schutz
als das Gasfilter. so
da
auch bei Einsatz
neuartiger
Kampfstoffe
der
Blaukreuzgruppe eine
nderung oder
Anpassung
der
Schwebstoffilterschicht
nicht erforder
lich
werden wrde.
Jedoch
ist man
gerade
in
der
Entwicklung
der
Schwebstoffilter noch lange
nicht
am Ziel. Es
mu
weiter angestrebt
werden.
den Widerstand
bei
hherer
Filterleistung bis
auf
etwa
10 mm WS
bei
30
Minuten
liter Luftdurchla herabzusetzen. um auf
die
umstnd
liche
Ventilatmung
verzichten
zu
knnen.
Wie
sich aus
dem
obigen ergibt,
wird durch den
groen Umfang
der
unspezifischen
Schutzwirkung
so
wohl des
Gas
- als auch des Schwebstoffilters der
Atemeinstze
einerseits sowie durch die physikalischen
(Dichte), chemischen (Bestndigkeit)
und
physiolo
gischen
(Giftigkeit) Anforderungen
an chemische
Kampfstoffe
andererseits der Jagd nach
neuen Masken
brechern
ein
sehr
enges
Gebiet
eingerumt.
Arbeiten
in
der
bisherigen
Richtung knnen daher
weder
auf
dem
Gebiete
der Blaukreuz-, noch dem
der
Grnkreuz-.
Gelbkreuz
- oder
Trnengaskampfstoffe
bezglich der
Durchd ringbarkeit
berraschungen bringen.
Hier
mssen schon prinzipiell neuartige
Wege
eingeschlagen
werden.
von
denen nachstehendes
Prinzip. das
ohne
speziellere
Angaben bereits
in
der fremdstaatlichen
Literatur'O)
angedeutet
wurde.
gewisse
Beachtung
ver
dient:
Bekanntlich bt Aktivkohle
neben
ihrer Adsorptions
kraft
auch
eine
katalytische Wirkung
aus. Es
wre nun
denkbar.
solche
Verbindungen
aufzusuchen. die
durch
die Kohle in Spaltstcke zerlegt werden, die ihrerseits
die Giftwirkung auszuben
htten.
Diese
Spaltstcke
werden z. B.
infolge ihres groen,
ihre Muttersubstanz
bei
weitem bertreffenden Dampfdruckes nicht oder
nur
teilweise
zurckgeha
lten.
Die Muttersubstanz, deren
Giftigkeit natrlich vollkommen
zurcktreten
kann.
82
besitzt eine gengend hohe Dichte und einen gengend
tiefen
Dampfdruck,
so
da
einerseits ihre
Verdnnung
durch die
Luft
gengend langsam,
andererseits ihre
Aufnahme durch
die Kohle restlos erfolgt. rnfolge
der
katalytischen
Einwirkung
der Kohle
auf
ihr Adsorptiv
werden
nun
S p l t s t c
kerni t hohem Dampfdruck
entwickelt,
die
ungehindert
den Einsatz durchdringen
und auf die Schleimhute, Atmungsorgane
oder
der
gleichen schdigend einwirken knnen.
Stoffe, die den oben aufgezeigten o r d e r u ~ g e n ge
ngen knnten. wren
z.
B. die a r b o n y l v e r b l D d ~ n g e n
von
Metallen,
wie die
von
Eisen.
Kobalt und
NIckel.
Von
diesen
kommen
vor allem die des Eisens wegen
ihrer
Billigkeit in Betracht.
Das Eisenpentacarbonyl
Fe(CO)
. , als
bestndigstes der
drei
bekannten Carbonyl:
eisenverbindungen, stellt
eine bei
102,8 siedende,
bel
-210 schmelzende,
bei
Zimmertemperatur
also flssige
Substanz dar, deren
Dmpfe
etwa 6Y2 mal so schwer
wie
Luft
sind. Sie wird, wie aus
den genannten
Eigen
schaften unschwer geschlossen
werden
kann. von Aktiv
kohle restlos
adsorbiert.
Sie zerfllt bei 200. bei Gegen
wart von
metallischem Eisen als
Katalysator schon
bei
60,
gem der
Gleichung:
Fe(CO) .
Fe 5
CO
in Eiscn
und Kohlenoxyd
. Diese
Zersetzung
tritt schon
bei gewhnlicher
Temperatur. z.
B. bei
Berhrung mit
grooberflchigen Krpern, wie Magnesiumoxyd-
oder
Zinkoxydpulver.11), ein,
ebenso
in
Gegenwart
von Aktiv
kohle. Dabei
erhht
sich die Temperatur, so
da
bei
hherer Konzentration von
Carbonyleisen
und
bei
Gegenwart
von Sauerstoff
Entzndung
eintreten kann.
wobei
je nach den Verhltnissen
Fe.Oa, FeoO.,
CO und
C02 gebildet werden
. Bei
Anwesenheit
von
Wasser
kann
sich auch
primr Wasserstoff
bilden. Die Spalt
stcke mit hoher Dampfspannung. insbesondere
das
Kohlenoxyd, durchdringen nun ungehindert den
Einsatz.
Der
feldmigen
Anwendung
dieser
Verbindungen
stehen jedoch groe Schwierigkeiten
entgegen.
Wie
aus
dem
oben
Gesagten hervorgeht.
ist die
Bestndigkeit
sehr gering. Eine
Anwendung
in Granaten ist
nicht
mglich, wohl
aber wre
eine
Verwendung
in Minen,
ein
Abwerfen
in
dnnwandigen Behltern ohne
oder
mit
geringer
Sprengladung oder
ein
Abregnenlassen
aus
Flugzeugen
denkbar. Dem steht jedoch wiederum
die
Zersetzbarkeit
des
Eisencarbonyls durch Licht
entgegen,
so
da
seine
Anwendbarkeit
auf
die
Nacht beschrnkt
bleiben wrde. Besonders die kurzwelligen Strahlen
zerlegen es nach der Gleichung:
2 Fe(CO)
.;
= Fe
2(CO)o
+ CO.
Um diese
Unbestndigkeit durch optische
Einflsse
auszuschalten.
macht
man
Zustze
von
Farbstoffen,
z. B. von
0,01 bis
0,001 %
Isatin.
Alizarin und
dgl.
Hieber ) hat
gezeigt,
da
sich die
CO-Gruppen
er
setzen
lassen
durch
Radikale. wie Br, J, C . NH
2
usw.,
und
da durch
Anlagerung von Pyridin
oder
Aethyl
endiamin
die
Bestndigkeit
der
Carbonylmetallverbin
dungen
verbessert werden
kann. Bei Erhhung der
Stabilitt wird
aber
natrlich auch
die
katalytische
Zersetzbarkeit durch
die
Aktivkohle herabgesetzt,
so
da auch hier
die Mglichkeiten
sehr
eng
begrenzt
sind.
Zusammenfassend
lt sich also sagen,
da die
Suche
der Fremdstaaten
nach
Maskenbrechern nicht sehr
aus
sichtsreich
erscheint und
fr
dcn deutschen Gasschutz
kein
Grund zur Beunruhigung
ist. Die
vorhandenen
hochwertigen Schutzmittel sind nicht
so
leicht
zu ber
listen; sie
bieten dem Trger einen umfassenden
Schutz.
sofern
er
sie richtig und rechtzeitig anwendet. Gerade
auf die Ausschaltung der hier liegenden Gefhrdungs
mglichkeiten
durch
Schaffung
einer
straffen Gas
disziplin bei
der Zivilbevlkerung ist heute das Haupt
augenmerk
der
magebenden
Stellen zu lenken,
denn
nur dann ist
die
heute
bliche
Hintansetzung der
Gas
gefahr
hinter
die Brand-
und Brisanzgefahr gerecht
fertigt.
9)
Engelbard. a . a. O.
01 Kostevileb. L. gaz de combat
cl charbon
acti . Zlschr. f. d.
gel . Schie- u. Sprengstof(we.en. 23. 367. 1928.
11)
Millasch. Zisch.
I
ang. Chemie
41, 827, 1928.
12) Hieber. Sitzungsbericht d.
Heidelberger
Akademie d. Wiss. 1929.
3. Abhandlung.
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.7 Juli
23/28
[
Personalnotizen
Der Reichsjustizkommissar und
bayer.
Staatsminister
der
Justiz, Dr .
Hans
Fra n k in Mnchen, ist dem
Kreise
unserer stndigen
Mitarbeiter
beigetreten.
Der
bayer.
Staatsminister
des
Innern.
Ado lf W a g n e I
in Mnchen, tritt in
den
Kreis
unserer stndigen
Mit
ar
beiter
ein.
Unser
stndiger Mitarbeiter, Genera ll
eutn
ant
a. D.
vo
n
Co
ehe
n
hau
sen wurde
zum
Prsidenten
der
..
Deutschen
Gesellschaft fr
Wehrpolitik
und Wehr
wissenschaften (vgl. rechte Spa lte) gewhlt.
Der Breslauer Polizeiprsident, Obergruppenfhrer
He in es
tritt dem
Kreise unse rer
st
ndi gen Mit
arbeiter bei.
Unser
stndiger
Mitarbeiter, Reichsarchivrat
und
Mitglied des Reichsa rchivs GI'
0
k I e u
t z .
ei
ner der
aktivsten Vorkmpfer
fr
den Luft
sc
hutzgedank
en in
Deutschland,
wurde
als
Oberregierungsrat
in das
Luft
fahr tmini
sterium berufen.
Oberregierungsrat Karl
Li
n n e
ba
e h,
Leiter der
Ab teilung Berlin des Reichsarc
hi
vs, tritt dem Kreise
unserer
stndigen Mitarbeiter
bei .
De utsche Gesellschaft fr Wehrpolitik und Wehr-
wissenschaften.
Die sei t
Januar 1931
in Berlin bestehende ..Freie
Wehrwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft (Wewia)t)
hat
am
28. Juni
1933 ihre
Umwandlung
in eine
..Deut
sche Gesellschaft fr Wehrpolitik und Wehrwissen
schaften vollzogen. Die
neue
Vereinigung
bezweckt
die
Fr
derung aller schpferisch
wehrpolitischen
Be
s
trebungen und
die Pflege
der Wehrwissenschaften
an
den Hoch
schulen.
Zum
Prsid
e
nten der Gesellschaft
wurde
einstimmig
der
bisherige
Leiter
der
Arbeitsgemeinschaft,
General
leu
tnant
a. D. von Co ehe n hau
s e n
gewhlt. In
seiner Ansprache
betonte der
neue
Prsident, da
es
ge
lte. neben
mi
I
i t r i
sc
h e n
Fhrern
auch eine
z i v i
I
e
Fhrerschicht heranzuziehen,
die im
wehr
politischen
Denken geschult
sei.
Aufgabe
der
neuen
Gesellschaft w re es, als Zentrale fr diese Erziehungs
und
Aufklrungsarbeit
zu dienen .
Der Wehr
referent
im Reichsinnenministerium,
Bin z ,
gab seiner
Genugtuung ber
den
Zusammenschlu
der
am Neubau der
Landesverteidigung
beteiligten gei
s t i
gen
Krfte
Ausdruck. In
hohem
Mae sei es zu
begren. da die
weh
r pol i t
i
s ehe
Aufgabe
im
EllIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII1111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111I11111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111
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