Gemeindeblatt 144 Trinitatis-Kirchengemeinde Berlin - April/Mai 2016

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April / Mai 2016 Die Evangelische Trinitatis - Gemeinde Mitteilungen aus Gemeinde und Kiez

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April / Mai 2016

Die EvangelischeTrinitatis - Gemeinde

Mitteilungen aus Gemeinde und Kiez

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GOTTESDIENSTE IN DER TRINITATISKIRCHE

3. April Quasimodogeniti 10:00 Hutter-Wolandt, Kramer, Sievers

10. April Misericordias Domini Abendmahl mit Wein 10:00 Michaelsen

16. April Abendmahl Konfirmanden 10:30 Hutter-Wolandt, Sievers

17. April Jubilate Konfirmation 10:00 Hutter-Wolandt, Sievers

24. April Kantate Abendmahl mit Traubensaft 10:00 Kramer, Hutter-Wolandt

1. Mai Rogate 10:00 Schultke

5. Mai Himmelfahrt Familiengottesdienst 10:00 Hutter-Wolandt

8. Mai Exaudi Abendmahl mit Wein 10:00 Michaelsen

15. Mai Pfingstsonntag 10:00 Bolz

16. Mai Pfingstmontag 10:00 Kramer

22. Mai Trinitatis Abendmahl mit Traubensaft 10:00 Hutter-Wolandt

29. Mai 1. Sonntag nach Trinitatis 10:00 Daniels

Jeden Mittwoch ist Marktkirche von 10:30 bis 11:30 Uhr:06.04.2016 Niemann 04.05.2016 Niemann

13.04.2016 Schultke 11.05.2016 Hutter-Wolandt

20.04.2016 Hutter-Wolandt 18.05.2016 Schultke

27.04.2016 Daniels 25.05.2016 Daniels

Mittagsrast: jeden Sonnabend um 12:00 Uhr Wort und Musik in der KircheFriedensgebet: jeden 2. Sonnabend im Monat jeweils um 12:00 Uhr in der KircheTaizé-Andacht: jeden 4. Freitag im Monat um 19:30 Uhr in der KircheOffene Kirche Mittwoch von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr / Sonnabend von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr

Redaktionsschluss für die Ausgabe Juni / Juli 2016: 4. Mai 2016

Gottesdienste in Alten- und Pflegeheimen mit Pfrn. Schultke:Seniorenwohnhaus Wielandstr.: jeden 2. Montag im Monat um 16:00 UhrPflegeheim Katharinenhof, Schlüter-/Kantstr.: jeden 2. Mittwoch im Monat um 16:00 UhrPflegeheim Haus Birkholz, Gervinusstr.: jeden 3. Mittwoch im Monat um 16:00 UhrSeniorenwohnhaus Pestalozzistr.: jeden 4. Mittwoch im Monat um 15:00 Uhr

Kindergottesdienst mit dem Kindergottesdienstteam:jeden Sonntag um 11:30 Uhr. In den Ferien findet kein Kindergottesdienst statt.

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Liebe Mitglieder unserer Trinitatis-KirchengemeindeJohannes 15, 1-8

1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner.2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt,

wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe. 3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am

Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn

ohne mich könnt ihr nichts tun. 6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und

wirft sie ins Feuer und sie müssen brennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird

euch widerfahren. 8 Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.

Dieser Text ist in nachösterlicher Perspektive un-ter der Situation der Verfolgung und des Leidens der frühen Christengemeinden geschrieben und will die bleibende Verbundenheit mit Jesus als dem aufer-standenen und lebendigen Herrn verdeutlichen. Ein Hauptproblem der damaligen Gemeinde findet sich in der Mahnung vom Bleiben in Vers 4: die Menschen sollen trotz der Verfolgung und der bedrückenden Situation die Gemeinde nicht verlassen, sondern treu zu ihr stehen. Dieser Treue der Gemeinde entspricht die Treue und Zusage Jesu, bei seiner Gemeinde zu bleiben. Das Bild vom Wein-stock und den Reben möchte dies dann noch einmal verdeut-lichen: so wie Weinstock und Reben zusam-mengehören, so verhält es sich auch mit Jesus und den Men-schen in der Gemeinde. Wie können die Re-ben den Wein-stock verlassen und dabei ihrer Bestimmung entsprechen, Frucht zu bringen? „Das Bleiben bei Jesus“ führt dazu, dass die Gemeinde „viel Frucht bringt“. Ohne Jesus kann die Gemein-de nichts erreichen, ohne ihn ist die Grundlage der Verkündigung hinfällig. Die Konsequenz des Nicht-bleibens in der Gemeinschaft Jesu wird dann auch erläutert: wer nicht zur Gemeinde Jesu gehören will, der ist draußen. Klaus Wengst, der Bochumer Neutestamentler, betont in seiner Auslegung, dass

der Text auf der Bildebene bleibt und auf jede Aus-deutung verzichtet. Wenn die Gemeinde bei Jesus bleibt, wenn sie seine Worte weitergibt, dann darf sie auch der Erhörung des Gebets sicher sein, da zwischen ihrem Bitten und dem Willen Jesu eine tiefe Übereinstimmung besteht. Und dann wird zum Schluss noch einmal deutlich gemacht: wenn die Gemeinde viel Frucht bringt, dann wird Gott ver-herrlicht.

Das Thema der Fruchtbarkeit und der eigenen Kreativität bewegt auch die Menschen unserer

Tage. Ich höre Fragen: Wozu bin ich da? Was will oder kann ich mit meinem Leben machen, wenn ich vor-zeitig meinen A r b e i t s p l a t z verlassen muss, weil meine Stel-le wegrationali-siert wird, weil die Produktion ins Ausland ver-legt wird, weil Jüngere da sind, die für weniger Geld arbeiten?

Doch bleiben diese Fragen nur eine Krisenanzeige, wenn die Sinnfrage nicht zur Grundfrage des Le-bens wird. Ich habe Schüler der 12. Klasse in einem Berliner Gymnasium gefragt, was für sie persönlich die Frage nach dem Sinn des Lebens bedeute. Es kamen ganz unterschiedliche Antworten: Spaß und Lebensfreude machen den Sinn des Lebens aus, an-dere sprachen vom Glück, wieder andere von der Erfüllung im Beruf oder vom schnellen Geldver-

Frühling in Erfurt

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dienen. Einige meinten auch, dass ihnen die Schule zu wenig soziale Kompetenz für ihr späteres Leben vermittle. Für die Schüler war auf der Grundlage des Textes Joh 15, 1–8 wichtig, dass der Begriff „wach-sen“ für sie heißt: heranreifen, sich entwickeln, an die Hand genommen werden. Wachsen wird aber immer auch als ein Geheimnis verstanden. Die Fra-ge nach dem Sinn des Lebens war für die Schüler der Ausgangspunkt, über die eigene Identität nach-zudenken. Auch in unserer Region fühlen sich jun-ge Menschen, wenn sie sich bewerben, total ausge-grenzt. Sie erfahren, dass sie gerade als angehende Abiturienten zu hoch qualifiziert sind. Da stellt sich bei den Jugendlichen unmittelbar die Frage: wa-rum habe ich zwölf Jahre die Schule besucht, wenn ich doch keinen Arbeits- oder Ausbildungsplatz bekomme? Ist dieser Text nicht auch ein weiteres Beispiel für Leistung und Leistungsdenken, das in unserer Gesellschaft überall vorherrscht? „Haste was, dann biste was; haste nix, dann biste nix, haste was, kannste was, kaputt!“ (Peter Janssen, Moder-ne Geistliche Lieder). Wer heute nicht jung, gut-aussehend, dynamisch ist (man beobachte nur die Werbung in Kino, Fernsehen oder Printmedien), wer nicht gut in dieser Gesellschaft funktioniert, der steht „draußen vor der Tür“ dieser Gesellschaft, der ist out. Das erleben alle, die im Arbeitsprozess stehen, ja das erleben sogar schon Kinder. Auch sie stehen unter einem enormen Druck, etwas lei-sten zu müssen. Verhaltensauffälligkeiten und sogar psychosomatische Krankheiten sind heute schon bei Kindern im Grundschulalter an der Tagesordnung. Bedeutet nicht das Fruchtbringen, von dem im Text gesprochen wird, dass wir unter einem ungeheurem Zwang und Druck stehen, etwas leisten zu müssen? Können wir nicht diesen Leistungsdruck vergessen, wenn wir das Bleiben in Jesus, bei seiner Gemeinde zum Ziel unseres Lebens machen?

Deshalb scheint mir dieser Text für den Gemein-deaufbau so wichtig, weil er dem Menschen den Druck nimmt, die Halt und Geborgenheit im Leben und im Glauben suchen. Worauf kann ich bauen, wo finde ich Nähe und Geborgenheit, wo werde ich verstanden, so lauten Fragen von jungen und alten Menschen. Wir müssen den Menschen in unseren Gottesdiensten das Gefühl vermitteln, dass sie auf-gehoben sind und ohne Angst vor Konsequenzen auch Schwäche zeigen dürfen. Ist das nicht ein besonderer Zuspruch aus dem Evangelium in der nachösterlichen Zeit? Doch trotz ernster und kri-tischer Situationen, in Europa, wie auch in Deutsch-land, wo wir leider in diesen Wochen in den Städ-ten und Dörfern, in West wie Ost, Hetze und Häme gegenüber den Flüchtlingen erleben müssen, haben wir Grund zur Zuversicht, die aus dem Evangeli-um gespeist ist. Jesus ist auch heute bei seiner Ge-meinde in Wort und Sakrament; es ist eine freudige Nachricht, die sich ausbreitet zwischen Ostern und Pfingsten. Nehmen wir diese Aussage aus dem Jo-hannesevangelium ernst und sagen den Menschen diese frohe, heilende und tröstliche Botschaft, dass Jesus seine Gemeinde und damit die Menschen nicht verlässt, sondern bei ihr ist alle Tage bis an der Welt Ende. Oder mit Lothar Zenetti gesagt:

Verheißung Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer Menschen, die aus dem Glauben leben sehen alles in einem anderen Licht. (Lothar Zenetti, Texte der Zuversicht, München

1972, 285)

Ich wünsche Ihnen eine frohe nachösterliche ZeitIhr Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt.

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Auch in diesem Jahr hat sich der Beirat bei zwei verdienten Mitgliedern der Gemeinde im Rahmen der Gemeindever-sammlung am 14.2.2016 mit einer Blume und einem Gut-schein für ihr ehrenamtliches Engagement bedankt. Die Wahl der Mitglieder, des Beirates fiel diesmal auf Ursula Michaelsen und Theodore Radtke. Beide sind langjährige Gemeindemit-glieder. Ursula Michaelsen war GKR Vorsitzende und sang lan-ge Zeit in der Kantorei. Darüber hinaus ist sie als Prädikantin in der Gemeinde tätig.

Theodore Radtke ist Grün-dungsmitglied der Info-Gruppe und Mitglied in der Friedens-gruppe. Darüber hinaus war sie GKR Mitglied und betreut seit vielen Jahren beim Gemeinde-fest den Chile-Stand.

Leider war Theodore Radtke nicht bei der Gemeindeversammlung an-wesend, ich habe sie aber zuhause besucht und ihr die Blume und den Gutschein überreicht.

Zum Schluss möchte ich, wie schon in den Jahren zuvor, einen Aufruf an alle Gruppen und Kreise richten, die noch nicht im Beirat vertreten sind.

Ehrung der Ehrenamtlichen durch den BeiratWählt eine/n Vertreter/in in den Beirat! Dieser Aufruf gilt auch allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Gemeinde.

Der Beirat dient nicht nur dem Austausch der Gruppen und Kreise untereinander, sondern er ist auch eine Verbindung zum GKR, da der Beiratsvorsitzende ständiger Gast im GKR ist. Da-durch gelangen Informationen aus den Gruppen und Kreisen di-rekt in den GKR und umgekehrt.

Bei Interesse meldet euch bitte bei mir unter Telefon 030/3121695 oder Email [email protected]

Holger Tschichholz

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Gottesdienst für Menschen mit Demenz und die übrige Gemeinde am 21.02.2016

Liebe Leserin,lieber Leser,

eigentlich war der 21. Februar 2016 ein verregneter und trüber Februartag. Vom sonst üblichen Winter-wetter, mit einem verschneiten Karl-August-Platz, war nichts zu spüren. Aber dennoch war rund um die Trinitatiskirche ein geschäftiges Treiben festzu-stellen. Etliche Kleinbusse fuhren vor und brachten Menschen aus Pflegeeinrichtungen mit und ohne Rollstühle zur Kirche. Unter dem wunderbaren, ein-ladenden Glockengeläut der Trinitatiskirche wurden sie alle von dem freundlichen Team um Frau Pfarre-rin Schultke mit kleinen Liedheftchen versorgt und von Frau Pfarrerin Marlis Schultke und Herrn Pfar-rer Schliski-Schultke persönlich begrüßt.

Beim Eintreten in den Kirchenraum konnte man sofort den mit einem schönen Blumenstrauß ge-schmückten Altar als auch die beiden Bilder an den Wandsäulen rechts und links neben dem Altarraum erkennen. Diese Bilder waren bereits lange vor dem Gottesdienst auf den Plakaten und Einladungsfly-ern für den Gottesdienst zu sehen. Um es vorweg zu nehmen, am Ende eines wunderbaren Gottes-dienstes waren die Motive auf den Plakaten und den Bildern im Kirchenraum erklärt. Die stilisierten und verschiedenfarbigen Herzen als Ausdruck der Liebe und Geborgenheit kennen keine Grenzen und kein Ende, sie reichen bis in die Unendlichkeit.

Der Kirchenraum war wieder sehr gut gefüllt. Alle Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesu-cher konnten sofort erkennen, dass hier von der Lie-be Gottes zu den Menschen in seiner unendlichen Vielfalt und Erlebbarkeit gesprochen wurde. Im Eingangsgebet hieß es unter anderem:

„Geborgen ist mein Leben in Gott.Manchmal bin ich sehr traurig und weiß nicht, warum.Wer ist da, mich in den Arm zu nehmen?“

In einem Zwiegespräch berichteten Frau Pfarrerin Schultke und Frau Ursula Michaelsen von Empfin-dungen und Lebenserfahrungen zweier verschie-dener Menschen aus der Kinder- und Jugendzeit. Auf der einen Seite waren es Nachkriegserlebnisse und der Tod der Eltern sowie das ungeliebte Le-ben in einem Kinderheim. Es war die Oma, die die trüben Kindheitserinnerungen wieder ins Licht der Liebe und Geborgenheit gerückt hat. Andererseits war es ein fast sorgloses Leben in einer ländlichen Bescheidenheit. Es waren Erlebnisse, an die man

sich gern zurück erinnert. Damit verbunden waren aber auch Traditionen des gemeinsamen Gebetes mit den Eltern. Sowohl aus der einen als auch aus der anderen Kindheitserinnerung wurde deutlich, es muss etwas gegeben haben, was diese gespürte Ge-borgenheit ausgelöst hat.

Im Laufe des Lebens wurde in beiden Geschichten bewusster, dass es die Liebe Gottes war, die den Kindern Menschen an die Seite gestellt hat, damit Liebe und Geborgenheit erlebbar wurden. Dass die Liebe niemals aufhört, so wie es der Apostel Pau-lus in seinem „Hohenlied der Liebe“ (1. Korinther Kap. 13) schreibt, zeigen die weiterführenden Ge-schichten der nunmehr Erwachsenen. Es sind die Begegnungen mit anderen Menschen, die zu spä-teren geliebten Partnern geworden sind. Verschwie-gen wurde aber auch nicht, dass wir Menschen es selbst sein können, die eine von Gott gefügte part-nerschaftliche Liebe zerstören. Es tat sich die Frage

Bilder von Avo Arakelian

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auf: Wie gehen wir mit den Geschenken Gottes an uns um?

In der anderen Lebensgeschichte wurde gezeigt, dass eine Begegnung mit kranken und pflegedürf-tigen Menschen auch durch uns selbst als ein Zei-chen von Gottes Liebe und Geborgenheit an andere Menschen wirken kann. Eine kleine Geste der Zu-wendung, ein sanfter Händedruck oder ein einfaches Zuhören spenden Liebe und Geborgenheit und wer-den für Gebende und Nehmende zu unvergesslichen Momenten des Glücks.

Treffender könnten die Liedzeilen aus dem im Liederheftchen abgedruckten Lied „Meinem Gott gehört die Welt“ diese Momente nicht ausdrücken:

“Wo ich bin, hält Gott die Wacht, führt und schirmt mich Tag und Nacht, über Bitten und Verstehn, muss sein Wille mir geschehn.“

Die Feier des heiligen Abendmahls in den Bankreihen mit Brot und Traubensaft bekräftigt die christliche Gemeinschaft aller Gottesdienstbesu-cherinnen und Gottesdienstbesucher. Ob krank oder gesund, ob jung oder alt, alle werden wir von Gott geliebt. Die von Frau Pfarrerin Schultke gespro-chenen Fürbittgebete rundeten die Aussagen dieses Gottesdienstes in wunderbarer Weise ab.

„Wir denken an alle, die vergeblich darauf warteten, dass einer ihren Namen mit Liebe und Wärme ausspricht.“

Zur Erinnerung erhielt jede Gottesdienstbesuche-rin und jeder Gottesdienstbesucher ein kleines Bild-chen mit den besten Wünschen der Pfarrerin für eine behütete Zeit.

Der schönen Tradition folgend, wurden alle Besu-cherinnen und Besucher des Gottesdienstes an die festlich und anheimelnd gedeckten Tische zu Kaf-fee und Kuchen eingeladen.

War es auch ein verregneter und unwirscher Sonn-

tag, so war der Gottesdienst ein willkommener Lichtstrahl für diesen Tag.

Mit freundlichen GrüßenIhr

Eckhard ZehnpfundDiakonie-Station Charlottenburg

Glauben ist nichts Geerbtes, aber auch kein Ge-schenk vom Himmel. Glauben entsteht im Hören auf biblische Texte, im Gebet und im Gespräch mit anderen. Eingeladen sind Menschen, die Erfah-rungen im Glauben suchen oder sich theologisch weiterbilden wollen. An sechs Abenden eines jeden Monats (von Januar bis Juni 2016) wird

Zwischen Himmel und Erde. Einladung zum Glaubenskurs in der Trinitatisgemeinde von Januar bis Juni 2016

montags um 19.00 Uhr (Dauer jeweils ca. 1,5 Std.) ein solcher Kurs stattfinden. Die sechs Abende in der Trinitatisgemeinde sind für Erwachsene ge-dacht, die über Themen des Glaubens und der The-ologie nachdenken möchten. Der Kurs eignet sich auch als Vorbereitung auf die Erwachsenentaufe oder die Erwachsenenkonfirmation.

Termine und Themen im April – Mai – Juni 2016:25. April 2016 „Was glauben Juden und Muslime? Das Christentum im Zusammenhang mit den anderen

beiden Buchreligionen“ 23. Mai 2016 „Wie zeigt sich christlicher Glaube im alltäglichen Leben? Taufe – Abendmahl – Glaubensle-

ben im Kirchenjahr“20. Juni 2016 „Glauben in Gemeinschaft leben! Was verbindet uns als ChristInnen unter- und miteinan-

der?“

Zu jedem der Abende gibt es Informationsmaterial bzw. ein Handout, das auch für die eigene Weiterar-beit gedacht ist.

Sie sind herzlich in den Terrassenraum der Trini-tatisgemeinde (4. Etage mit Fahrstuhl), Leibnizstr.

79, 10625 Berlin eingeladen. Es gibt Getränke und einen kleinen Imbiss. Herzlich willkommen! Ich freue mich auf Sie!

Ihr Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt.

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Ein wunderbares Beispiel!Ganz ehrlich. Ich freue mich jedes Jahr, dass es

den „Weltgebetstag der Frauen“ gibt. In Trinitatis wurde er im Sonntagsgottesdienst am 6. März be-gangen: mit Liedern, liturgischen und biblischen Texten, die kubanische Frauen formuliert und ausgesucht haben, und mit der Predigt von Marlis Schultke zum Thema: „Nehmt Kinder auf – und ihr nehmt mich auf.“ Wen?

Nun ist es ja nichts Besonderes heutzutage, an irgendetwas in der Welt, weitweg von hier „teilzu-nehmen“. Von sonstwoher kommen Katastrophen, Sportereignisse, Politiker einfach ins Wohnzimmer, oft sogar zeitgleich. Aber ich glaube, wenn es nicht etwas ganz Schreckliches oder Sensationelles ist, „rauscht“ es doch ohne viel Eindruck an uns vorü-ber.

Im „normalen“ Gottesdienst passiert zwar auch etwas, was so heutzutage eigentlich ungewöhnlich ist. Eine Hauptrolle spielen Texte, die 2000 Jahre alt sind, oder Lieder, die „erst“ ein paar Jahrhunderte alt sind - und das im Interesse von heute und mor-gen: wie sind wir dran, jetzt?! Und es geht um Gott, der über alles geht - über alles (!!), und der doch für mich und dich da ist - und für die Flüchtlinge, zum Beispiel. Was mache ich mit dem?... Also der GRÖSSTE Horizont, einerseits, und andererseits zugleich: ICH und meine Welt! Aber das kennen wir ja ... (??!)

Beim Weltgebetstag ist es nun so: In über 100 Ländern wird er begangen, überall in der Welt. Das finde ich schon mal bemerkenswert. Denn es ist kein traditioneller Gottesdienst, wie er schon „ewig“ hier und, etwas anders, da gefeiert wird. Sondern es ist ein aktueller Gottesdienst zu den sozialen, mensch-lichen, politischen Problemen heute, in einem be-stimmten Land. Und die werden hier zur Kenntnis und ins Gebet genommen. Und bedacht mit Hoff-nung, Segenswünschen und Kollekten für dort - und zugleich mit der Überlegung, wie es uns geht, vergleichsweise.

Das finde ich wirklich „ökumenisch“: „unsere Erde“, die wir „gemeinsam bewohnen“ betref-fend, hier wie dort. Diese Anteilnahme finde ich beglückend, menschlich verbindend und meinen Horizont erweiternd - z.B. mit kubanischen Fragen, dieses Jahr.

Wann passiert das schon!? Und wenn - das kann es nicht genug geben!

Und: die Gestaltung dieses Weltgebetstages hängt an ein paar Frauen verschiedener Kirchen und Konfessionen, diesmal aus Kuba - nicht an kirch-lichen Oberen oder Institutionen. An „normalen“ Christinnen. Und genauso wird der Weltgebetstag überall vorbereitet und gefeiert: von „normalen“

Frauen (und Männern) mit ihrem alltäglichen Glau-ben, Fragen, Können (natürlich auch Beschrän-kungen - so sind wir , Menschen).

Das alles ist eben das Tolle am Weltgebetstag, jedes Jahr, diesmal mit der Vorarbeit aus Kuba. „Nehmt Kinder auf - und ihr nehmt mich auf“. Sagt Jesus. Rufen uns die kubanischen Frauen zu. Nehmt Men-schen auf, von denen es scheinen könnte, sie seien zu klein, zu fremd, zu arm, zu alt, zu dreckig - zu anders, nicht dazu gehörig. So kommt Gott ...

„Man darf sich keine Gelegenheit entgehen las-sen, eine Traurigkeit zu trösten, eine bedrückte Stirn zu streicheln, eine warme Hand der Liebe aus-zustrecken. Eine ständige Arbeit ist die Zärtlich-keit.“ Worte des kubanischen Nationalhelden (!) José Marti. Damit schloss die Predigt von Marlis Schultke, dieses Jahr zum Weltgebetstag.

Mitglieder der Frauengruppe machten mit. Und Svea, Merrit und Alma, drei kleine Mädchen aus dem Kindergottesdienst der Trinitatisgemeinde (sehr gut). Und Malte Mevissen hatte den Klavier-part. Klang schön. Kubanisch!

Volkhard Schliski-Schultke

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KINDERSEITE

Liebe Kinder, liebe Eltern,Warum sollten wir unseren Glauben

überhaupt an unsere Kinder weiterge-ben? Diese Frage bekomme ich immer wieder von Eltern gestellt. Die Kinder sind heute stärker als frü-her in ihrem Alltag einer Welt ausgesetzt, die zum großen Teil nichts mehr mit Gott zu tun haben will. Darum ist es wichtig Kinder mit Geschichten aus der Bibel zu prägen. Sind doch unsere biblischen Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament Lebensgeschichten, die uns einerseits zeigen wol-len, wie wir miteinander umgehen sollen, anderer-seits uns Gottes große Liebe zu den Menschen ver-mitteln. Mit diesen Geschichten helfen wir Kindern, ein Bild von Gott und seiner Liebe zu bekommen, wir lernen ihn in diesen Geschichten kennen und lieben. Wir Menschen können Glauben nicht „ma-chen“, aber wir können Glauben fördern und erfahr-bar werden lassen.

Auch mit dieser Ausgabe unseres Gemeinde-briefes lade ich Sie, liebe Eltern und auch Euch, lie-be Kinder, sehr herzlich zu unseren Veranstaltungen im Bereich Kindergottesdienst ein. Kirche ist nicht etwas Verstaubtes, sondern etwas Lebendiges, das bekommen Familien und Kinder regelmäßig im Kindergottesdienst mit, wo wir singen, spielen oder basteln und die tollen Geschichten aus der Bibel hö-ren. Nach den Osterferien geht es am 10. April um die Zeit nach Jesu Auferstehung und die Botschaft, die er seiner Gemeinde mit auf den Weg gibt. Am 17. April erleben wir in einem Kinderbuch „Der ängst-liche kleine Spatz“ wie sehr wir von Gott geborgen

und behütet sind. Der letzte Sonntag im April, der 24. April, ist ganz dem Singen gewidmet. Wir wer-den unserem Kinderchor zuhören, der ein paar tolle Lieder mit Andrea Eckhardt eingeübt hat, und wir werden einige neue Lieder aus unserem schönen Kindergesangbuch miteinander einüben. Im Monat Mai gibt es wieder eine neue Reihe mit Geschichten aus dem Alten Testament. Wir beschäftigen uns mit Abraham und hören, spielen und gestalten die span-nenden Erzählungen aus dem 1. Mose-Buch.

Außer in den Schulferien haben wir jeden Sonntag um 11.30 Uhr in unserer Trinitatiskirche Kindergot-tesdienst.

Es passiert ganz viel im Kindergottesdienst und wir freuen uns sehr auf Euch, liebe Kinder und auch auf Euch liebe Eltern (oder auch Großeltern). Kommt doch einfach einmal vorbei am Sonntag um 11.30 Uhr zum KIGO in Trinitatis. Wir freuen uns auf Euch!

Wir, das Kindergottesdienstteam mit Sabine Mei-nig, Katharina Wendlandt und Pfarrer Ulrich Hut-ter-Wolandt, heißen Euch herzlich willkommen!

Kindergottesdienst in der Trinitatis-Kirche April bis Mai 20163. April 2016 Kein Kindergottesdienst wegen Schulferien

10. April 2016 Ostern verwandelt – Tauf- und Missionsbefehl Matthäus 28 Beginn: 11.30 Uhr17. April 2016 Gottes Hand hält uns fest – Der ängstliche kleine Spatz Beginn: 11.30 Uhr24. April 2016 Singen macht Spaß – Wir singen zusammen mit dem Kinderchor

unserer Gemeinde unter Leitung von Andrea EckhardtBeginn: 11.30 Uhr

1. Mai 2016 Neue Reihe über Abraham: Abraham verlässt sein Land Beginn: 11.30 Uhr8. Mai 2016 Neue Reihe über Abraham: Abraham unterm Sternenhimmel Beginn: 11.30 Uhr

15. Mai 2016 Neue Reihe über Abraham: Abraham und Sara in Ägypten Beginn: 11.30 Uhr22. Mai 2016 Neue Reihe über Abraham: Abraham und Lot trennen sich Beginn: 11.30 Uhr29. Mai 2016 Neue Reihe über Abraham: Besuch der drei Engel Beginn: 11.30 Uhr5. Juni 2016 Neue Reihe über Abraham: Die Hochzeit von Abrahams Sohn Isaak

mit RebeccaBeginn: 11.30 Uhr

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KINDERSEITE

Kinder entdecken die Trinitatiskirche

Am 30. April 2016 sind wieder Kinder ab 4 Jahren zusammen mit ihren Eltern, Großeltern oder Paten zu einer Kirchenführung in die Trinitatiskirche sehr herzlich eingeladen. Die Kinder sollen den Kirchen-raum entdecken und Fragen stellen können zur Aus-stattung der Kirche, zu Symbolen, die in der Trini-tatiskirche zu finden sind, zu den Fenstern oder zur Orgel. Nach der Kirchenführung wollen wir bei Ka-kao, Kaffee und Kuchen miteinander ins Gespräch kommen. Die Veranstaltung ist kostenlos.Wann: 30 April 2016Wo: Trinitatiskirche Haupteingang – KirchenportalUhrzeit: 14.00 bis 16.00 Uhr

Herzlich willkommen. Ich freue mich auf Euch, liebe Kinder, und auf Sie, liebe Erwachsene.

Ihr Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt

Gespräche mit KindernNora (4 Jahre): „Ich habe die kleinen Spätzelein

gefüttert. Eine Frau hat das genau gesehen und lief dann trotzdem dadurch. Ich finde das menschlos.“

Alisa (5 Jahre): „Bei Opa ist alles langweilig; je-denfalls das, was Frauen angeht. Bei Männertouren ist er immer ganz Ohr.“

Nora (6 Jahre): „In meiner Klasse sagen alle, alte Damen spielen nicht mit Kindern. Und jetzt spielen wir beide zusammen. Ist doch cool, nicht?!“

Nora (7 Jahre): „Wenn wir so leben würden wie früher, hätte ich ein Pferd. Und das wäre gut. Wenn

ich aber so leben würde wie früher und alle anderen hätten ein Pferd und ich nicht, dann würde ich aus-rasten.“

Käthe Eckerle

Reformationsaltar von Lucas Cranach in der Stadtkirche Witten-berg. Rückseite. Bindung bzw. Opferung Isaaks (1. Mose 22)

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Ich sehe was, was du nicht siehst…

In der ersten vollen Sommerferien-woche vom 25.07. bis zum 29.07.2016 findet ein Sommerferienprogramm für Schulkinder ab der 1. Klasse statt. Wir treffen uns Montag bis Freitag von 9:00 bis 16:00 Uhr auf dem Evangelischen Campus Daniel in Wilmersdorf.

Manchmal sieht man „den Wald vor lauter Bäu-men nicht“; manchmal sehen „vier Augen mehr als zwei“, und manchmal kommt es darauf an, den Blickwinkel zu ändern, um Neues zu sehen.

In unserem Sommerferienprogramm werden uns biblische Geschichten vom Sehen und Gesehenwer-den durch jeden Tag begleiten. Wir wollen in diesen Tagen gemeinsam denken, spielen, basteln und das Thema unter die Lupe nehmen. Es wird Experi-mente und Ausflüge geben. Wir werden kreativ sein und die Ferien nach Herzenslust genießen.

Kosten: 70 Euro für die Woche „alles inklusive“, d.h. Verpflegung über den Tag, warmes Mittages-sen, bei Ausflügen Eintritt und Fahrtkosten, Kre-ativmaterial und Betreuung durch pädagogische Fachkräfte. Ermäßigungen sind möglich. Sprechen Sie uns an!

Nähere Informationen und Anmeldungen für die Woche sind möglich bei der Praxisberatung für die Arbeit mit Kindern und Familien (Elke Nord-siek) per E-Mail an [email protected]

oder unter 863 90 99 25. Nachfragen können auch im Campus-Büro (863 90 99 00) oder der Superin-tendentur (873 04 78) gestellt werden.

Flyer zur Anmeldung werden in allen Gemeinden rechtzeitig ausliegen!

Sommerferienaktion 2016 für Schulkinder ab der 1. Klasse

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Altarsträuße inunserer Kirche

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Unsere Orgel in Einzelteilen

Das Orgelprospekt

Orgelpfeifen

Ein Blick hinter die Kulissen

Ein Blick in das leere Orgelgehäuse

Bitte schon mal vormerken!Wenn alles planmäßig verläuft, gibt es am Sonntag, 5. Juni 2016 ein Konzert zur Orgel Einweihung.

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Orgelpfeifen

Orgelpfeifen nach Tönhöhen sortiert

Orgelpfeifen aus Holz

Orgelpfeifen

Kleine Orgelpfeifen

Die Zungen der Orgelpfeifen.vor der Reinigung (rechts) und danach (links)

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MUSIK IN TRINITATIS

„Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft ….“Theodor Fontane und sein Berlin.

Am Samstag, dem 13.2.2016 fand um 16 Uhr im Gemeindesaal ein Theodor Fon-tane-Nachmittag statt. Ausgerich-tet wurde der Nachmittag vom Förderverein Kir-chenmusik Trini-tatis e.V..

Gestaltet wurde die Veranstaltung von Christa Bietz, Steffen Ritter und dem Jungen Vokalensemble, un-ter der Leitung von Gulnora Karimova.

Christa Bietz und Steffen Ritter lasen aus den Brie-fen Theodor Fontanes, in denen er sehr uncharmant über das Berlin seiner Zeit und die Berliner schrieb. Das Junge Vokalensemble trat dazwischen mit Ber-

liner Liedern wie „Das macht die Berliner Luft!“, von Paul Lincke, „Das alles gehört zu Berlin“ und dem bekannten Lied „Mein klei-ner grüner Kak-tus“ auf.

Vor und nach der Veranstaltung gab es die Mög-lichkeit sich bei Kaffee und Ku-

chen auszutauschen. Der Theodor Fontane Nachmittag war eine sehr

gut besuchte Veranstaltung, die sicher allen in guter Erinnerung bleiben wird.

Holger Tschichholz

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Wir informieren Sie gern während der Ausgabe in der Trinitatiskirche

Karl-August-Platz, 10625 Berlin

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Wer den Jahreskalender aufmerksam gelesen hat, der hat bemerkt, dass wir in diesem Jahr wieder eine „Reise ohne Koffer“ unternehmen wollen. „Reise ohne Koffer“ ist ein Angebot für Menschen, die auf lange Fahrtwege verzichten möchten, denen das üb-liche Urlaubsangebot zu anstrengend ist, die gern etwas gemeinschaftlich unternehmen möchten und es vorziehen, in ihrem eigenen Bett zu schlafen. Wir wollen für diese Woche wieder ein buntes Pro-gramm zusammenstellen aus gemeinsamen Aktivi-täten und kleinen Ausflügen. Angedacht habe ich eine Dampferfahrt, einen Besuch in der Liebermann Villa, einen Besuch im Britzer Garten und einen

Reise ohne KofferTheaterbesuch. Auch für Ihre Vorschläge ist noch Raum. Erst nach dem Vorbereitungstreffen werde ich alles genau festlegen und kann auch erst dann genaue Angaben zu den Kosten machen. Alle, die neugierig auf dieses Angebot sind, lade ich herzlich ein zu einem

Vorbereitungstreffenam Donnerstag, 14. April 2016, 14 UhrRaum Frau Schomäcker, 1. Etage Gemeindehaus, Leibnizstr. 79.

Karin Schomäcker

Luise wird 300 – Festgottesdienst mit dem Bischof und Sommerfest am 26. Juni 2016

Sie ist die älteste Kirche Char-lottenburgs, eine der wenigen Barockkirchen Berlins – und eine stolze Jubilarin: Im Sommer 1716 geweiht, blickt die Luisen-kirche in diesem Jahr auf 300 Jahre Geschichte zurück. Ihre Gemeinde und der Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf laden deshalb am Sonntag, 26. Juni 2016 ein, dieses besondere Jubiläum gemeinsam zu feiern. Um 12 Uhr findet in der Kirche ein Festgottesdienst mit Bischof Markus Dröge statt, der auch die Festpredigt halten wird. Chöre aus dem Kirchenkreis singen Motteten von Heinrich Schütz, begleitet von 13 Instrumenta-listen. Als Ehrengäste werden Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann und Georg Friedrich Prinz von Preußen vor Ort sein. Mit einem sommerlichen Straßen-fest auf dem Gierkeplatz geht der Festtag weiter: Zwischen 14 und 18 Uhr stellen sich die Gemeinden, Einrichtungen des Kirchen-kreises und Nachbarn der Luisenkirche vor. Neben Aktionen an den Ständen gibt es auf der Bühne Musik und ein buntes Programm. Und im Mittelpunkt steht – nicht nur geo-grafisch – die Luisenkirche.

Die alte evangelische Stadtkirche Charlot-tenburgs wurde nur wenige Jahre nach der Errichtung des Charlottenburger Schlosses und der Gründung der dazugehörenden Re-

sidenzstadt auf Initiative der preußischen Könige Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I. er-baut. Die königlichen Baumei-ster Philipp Gerlach und Mar-tin Böhme hatten das Gebäude konzipiert. Mitte der 1820er Jahre erneuerte Karl Friedrich Schinkel die Kirche und ließ unter anderem einen neuen Turm auf das Dach setzen. Von einer Bombe getroffen, brann-te die Luisenkirche im Zweiten Weltkrieg aus und wurde in den 1950er Jahren mit einigen Ver-änderungen wieder aufgebaut. Heute gleicht sie dank eines Umbaus in den 1980er Jahren zumindest im Innenraum dem Schinkel-Bau aus dieser Zeit. Den Namen der beliebten preu-

ßischen Königin trägt die Kirche übrigens erst seit 1826.

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In diesem Jahr steht die schlesische Hauptstadt Breslau als eine der beiden Kulturhauptstädte Euro-pas ganz im Zeichen des öffentlichen und kulturellen Interesses. Die historischen und kunsthistorischen Verbindungen zwischen Berlin und Breslau sind erheblich, und es gibt vielfältige persönliche Bezie-hungen vieler Menschen in die schlesische Oder-metropole. Den historischen wie kunsthistorischen Verbindungen wird in dem Vortrag am 30. Mai 2016 nachgegangen. Der Vortrag, der von Pfarrer Mag. theol. Ulrich Hutter-Wolandt gehalten wird,

Breslau – Stadt an der Oder. Vortrag zur Vorbereitung der Gemeindefahrt von 24. bis 25. Juni 2016

Im Juni 201� unternimmt die Trinitatiskirchenge-meinde eine Fahrt nach Breslau und zur Friedens-kirche in Jauer. Die Geschichte des evangelischen Kirchenbaus in Schlesien ist eine spannende Ge-schichte. Für alle, die nicht mitfahren können, soll an dieser Stelle ein kleiner Überblick zum Kirchen-bau in Schlesien Informationen zu diesem Thema geben.

Die evangelische Kunst in Schlesien lässt sich am ein-drücklichsten an den Bauformen der dortigen Kirchen, d. h. also an der Architektur able-sen. Durch die be-sondere konfessio-nelle Situation des Landes mit seiner katholischen Ob-rigkeit auf der ei-nen und Territorien mit überwiegend evangelischer Be-völkerung auf der anderen Seite schuf sich die unsichtbare Kirche sichtbare Zeugnisse, die weit über die Provinz-grenzen hinaus die Situation dieser Kirche als „ec-clesia pressa“ (bedrängte Kirche) verdeutlichten. Nicht ohne Grund wurden das Haus Brandenburg, die schwedische und dänische Krone beim Wiener Hof immer wieder vorstellig, um Zusagen der frei-en Religionsausübung, d.h. auch die Erlaubnis zum Bau evangelischer Kirchen zu erhalten.

Im Reformationszeitalter hat es in Schlesien kei-ne eigenen Kirchenbauten gegeben. Die Evange-lischen übernahmen die verlassenen katholischen Kirchen und gestalteten sie nach den neuen Bedürf-nissen. Hierzu zählten der Einbau von Emporen, die Schaffung einer Bestuhlung sowie die Vergabe von Aufträgen für Abendmahlsgeräte, Kanzeln, Altar-bilder und Taufbecken. Trotz der gegenreformato-

rischen Maßnahmen der katholischen Kirche und des Hauses Habsburg im späten 16. und im 17. Jahr-hundert haben sich viele dieser Altäre, Kanzeln und Emporenmalereien bis heute erhalten und spiegeln auf diese Weise eindrücklich die Frömmigkeit des schlesischen Luthertums zwischen 1520 und 1650 wider.

Der evangelische Kirchenbau in Schlesien – ein Überblick

findet im kleinen Gemeindesaal um 19.00 Uhr statt. Anhand ausgewählter Bilder werden die Teil-nehmer in die Geschichte und Gegenwart Breslaus eingeführt. Der Vortrag dient auch als Vorbereitung auf die Gemeindefahrt nach Breslau im Juni 2016. Außer denjenigen die mitfahren, sind auch alle, die sich über die Geschichte und Kultur dieser wun-derschönen Stadt informieren wollen, sehr herzlich eingeladen.

Ich freue mich auf Sie.Ihr Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt.

Altar der Friedenskirche in SchweidnitzBrauthalle Friedenskirche in Schweidnitz

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Ein erster besonderer schlesischer Bautypus sind die Grenz- und Zufluchtskirchen, die unmittelbar nach Ende der Friedensverhandlungen von Mün-ster und Osnabrück (1648) entstanden. Es handelt sich dabei um Kirchen, die an den Grenzen evange-lischer Territorien (Kursachsen, Brandenburg) oder in evangelischen Territorien (Liegnitz, Brieg, Wohl-

au) errichtet wurden. Größtenteils waren es einfache Holzkirchen, die schon nach wenigen Jahren wegen der leichten Bauweise durch Neubauten ersetzt wer-den mussten. Nur wenige Bauwerke haben, wie zum Beispiel die Grenzkirche in Schlichtingsheim/Kr. Fraustadt oder in Podrosche/Oberlausitz, die Jahr-hunderte überdauert. Die kunsthistorische und die kirchenhistorische Forschung haben diesen Kirchen bislang kaum Aufmerksamkeit geschenkt.

Die Friedenskirchen in Glogau, Jauer und Schweid-nitz zählen im 17. Jahrhundert zu den bedeutendsten evangelischen Kirchenbauten in diesem Teil der Habsburger Monarchie. Sie wurden auf der Grund-lage des Westfälischen Friedens zwischen 1652 und 1658 errichtet, wobei von den Architekten Albrecht Säbisch und Andreas Gamper verschiedene Raum-lösungen gewählt wurden (in Glogau und Jauer ein rechteckiger, in Schweidnitz ein kreuzförmiger Grundriss). Allen drei Kirchen war gemein, dass eine überaus große Zahl von Gläubigen Platz finden musste, da die Friedenskirchen in den Erbfürstentü-mern Glogau, Jauer und Schweidnitz die einzigen evangelischen Gotteshäuser waren. Die Friedens-kirchen in Jauer und Schweidnitz sind in ihrer In-nengestaltung recht unterschiedlich gehalten: so

schuf Valentin Säbisch in Jauer ein Bildprogramm mit alt- und neutestamentlichen Themen in Form ei-ner „Biblia pauperum“. In der Schweidnitzer Frie-denskirche herrscht dagegen eine überwiegend or-namentale Ausgestaltung des Kircheninnern vor.

Während man bei den Friedenskirchen von einem singulären Beispiel evangelischer Kirchenbaukunst

sprechen muss, zu dem es im Alten Reich keine Par-allele gibt, weisen die Gnadenkirchen (Hirschberg, Frey-stadt, Militsch, Landeshut, Sagan und Teschen), die in den Jahren von 1709 bis 1753 ent-standen, auf Vor-bilder in Schweden (Hirschberg und Landeshut: Stock-holmer Katharinen-kirche) sowie im eigenen Land wie die Friedenskir-chen in Glogau und Jauer hin. Die Gna-denkirchen wurden den Evangelischen in Schlesien durch

die Intervention Karls XII. von Schweden und ent-sprechende Verhandlungen mit dem Wiener Hof im Anschluss an die Altranstädter Konvention (1707) zwischen 1707 und 1709 zugesichert. Es entstanden je nach finanzieller Möglichkeit der Gemeinden in Hirschberg, Landeshut und Teschen Steinbauten, während in Freystadt, Militsch und Sagan Fach-werkkirchen errichtet wurden. Die Kirchen sollten in der damals gespannten konfessionellen Situation den Willen der Evangelischen zur Ausübung ihres freien „exercitium re1igionis“ symbolisieren. Dabei

Friedenskirche in Jauer Christus am Ölberg. Altar der Friedenskirche in Jauer

Hinweistafel an der Orgelempore der Friedenskirche in Jauer

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ist bemerkenswert, dass sich die Baumeister nicht in einem protestantischen Purismus erschöpften, son-dern sich der Freudigkeit des katholisch geprägten schlesischen Barock, der besonders durch italie-nische Einflüsse bereichert wurde, stellten.

Die Gleichberechtigung der Konfessionen setzte nicht gleich mit dem Einmarsch Friedrichs des Großen im Jahre 1740 in Schlesien ein. Die Prote-stanten mussten noch über zwanzig Jahre warten, ehe sie nach dem Hubertusburger Frieden von 1763 mit der katholischen Kirche in allen Rechten gleich-gestellt wurden. Folglich konnten sie nach 1740

auch keine großen Kirchen bauen, sondern schufen lediglich sogenannte Bethäuser, die an die Tradition der einfachen Grenzkirchen anknüpften. Die Aus-stattung dieser „Kirchen“ war den Bedürfnissen der Zeit angepasst und bescheiden. Die Bethäuser wurden oft auf rechteckigem Grundriss errichtet; Kanzel, Altar und Taufstein waren zunächst die ein-zigen Ausstattungsstücke. Orgeln wurden wegen fehlender Mittel erst später eingebaut. Erst seit 1763 wurden sogenannte „Bethauskirchen“ errichtet, die den barocken Bauten der Katholiken, vor allem im Innern, um nichts nachstanden.

Bei vielen dieser Bauten wurde versucht, bei der Raumlösung neue Wege zu gehen. So wurde zum Beispiel die Rechteckanlage in eine Ovalform auf-gelöst. Frühestes Beispiel dafür ist die reformierte Breslauer Hofkirche Johann Boumanns d. Ä. aus dem Jahre 1750, die als erste Kirche in Schlesien eine ovale Emporenanlage sowie einen der ersten Kanzelaltäre in dieser Provinz besaß. Seine Vollen-dung errang der ovale Grundriss durch Carl Gott-hard Langhans und Valentin Christian Schultze. Be-sonders typisch für den Langhansschen Baustil sind die Kirchen in Waldenburg, Groß Wartenberg und Reichenbach u. E. mit ihrer sparsamen Anwendung

des Ornamentalen. Die Kirchen bestechen durch ihre Schlichtheit und Sachlichkeit und wirken somit beinahe reformiert.

Mit Karl Friedrich Schinkels Bautätigkeit in Schlesien erfuhr nicht nur die Denkmalpflege in dieser Provinz, sondern auch der evangelische Kir-chenbau einen beachtlichen Durchbruch. Schinkels Kirchenbauten in Erdmannsdorf oder Malapane/OS haben Programmcharakter und sollten in der Zeit der preußischen Reformen, die im kirchlichen und staatlichen Bereich zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die preußischen Minister Karl vom Stein und

August Hardenberg eingeleitet wur-den, die Gläubigen auf die Anfänge der christlichen Baukunst hinweisen.

Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, als Schlesien fest in den preußischen Staatsverband integriert war, lassen sich keine speziell schlesischen Bau-traditionen mehr nachweisen. Berlin bestimmte in den folgenden Jahrhun-derten die kirchliche Bautätigkeit. Auf provinzielle Besonderheiten wurde kaum noch Rücksicht genommen. Be-sonders das Eisenacher Regulativ von 1861 wirkte lähmend auf den evange-lischen Kirchenbau in Schlesien. Trotz eines beachtlichen Kirchenbaufrüh-lings am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieben spektaku-

Kirche Wang im Riesengebirge. Mitte des 19. Jahrhunderts translozierte Kirche aus Vang in Norwegen

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Viele kannten ihn, den Mann, der fast jeden Sonn-tag in der ersten Reihe rechts vom Altar im Rollstuhl saß. Er liebte die Gottesdienste in der Trinitatiskir-che, besonders wenn Ursula Michaelsen predigte. Er konnte inzwischen die meisten Lieder aus den Gesangbüchern mitsingen und suchte ganz bewusst Kraft in den Gebeten. Von Anfang an gehörte er zu uns. Wir hatten ihn sehr gern, er war sympathisch und freundlich. Erwin Müller, 76 Jahre alt. Ganz plötzlich starb er am frühen Morgen des 1. Advent 2015.

Er war wach, lebendig und aufmerksam, wenn ich ihn – abwechselnd mit Helmut Grabe, Friedemann Rojahn und Nikolai Schmellenmeier – sonntagmor-gens um 9:30 Uhr aus seiner Wohngemeinschaft in der Niebuhrstrasse zur Kirche abholte. Interessiert an anderen Menschen, manchmal traurig, dankbar, charmant und erstaunlich gelassen. Trotz seiner

Nachruf auf einen Freund der Gemeindewahrhaftig nicht leicht zu bewältigenden Aufgaben im Leben: den Verlust seines Lebenspartners Willi, mit dem er fast 40 Jahre zusammengelebt hatte. Willi starb viel zu früh an Krebs. Erwin blieb al-lein zurück: mit dem krankheitsbedingten Verlust seines rechten Beines zurechtkommen, sich Ein-stellen auf das Gepflegtwerden, die Umstellung auf den Rollstuhl. Erwin fühlte sich in seiner Wohn-gemeinschaft „Lebensort Vielfalt“ (in Europa das erste Modellprojekt für die Pflege homosexueller und anderer Menschen), in die er vor über 10 Jahren zog, sehr wohl. Und in unserer Gemeinde zuhause. Auf unseren gemeinsamen Wegen tauchten Fragen über die Bedeutung seines/unseres Lebens auf. Wie wird das Leben wohl zum Ende hin sein? Wo sind Ängste spürbar, wo ist Zuversicht erfahrbar? Erwin hatte sich wohl bei seinem letzten Aufenthalt im Franziskus-Krankenhaus sehr mit dem Älterwerden

läre Kirchenbauten aus. Erst mit der Görlitzer Kreuzkirche, der Breslauer Königin-Luise-Gedächtniskirche und der Gu-stav-Adolf-Kirche in Breslau-Zimpel wurden neue Maßstäbe im Kirchenbau gesetzt, die die veränderten kirchlichen Bedingungen seit dem Ersten Weltkrieg spiegelten. Bei den Kirchenbauten in Altenlohm oder in Breslau-Carlowitz wurde versucht, die Tradition der Friedens- und Bethauskir-chen wieder aufzunehmen.

Mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Schlesien in den Jahren von 1945 bis 1948 wurde auch das Ende der evangelischen Kirche in dieser Provinz ein-geleitet. Die wenigen evange-lischen Kirchen, die nach 1945 noch eine deutsch-evange-lische oder polnisch-evangelische Kirchengemein-de bildeten, wurden vom polnischen Staat in den Besitz der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen überführt. In den Fällen, in denen die evange-lische Kirche Polens für die früheren deutschen Kir-chenbauten keine Verwendung hatte, wurden diese evangelischen Kirchen katholisiert oder verfielen. Besonders Zeugnisse aus preußischer Zeit gingen

in großer Zahl der Nachwelt verloren.

Die erhaltenen Reste schle-sisch-protestantischer Kir-chenbaukunst sind heute noch zu besichtigen. Dabei wird deutlich, dass die Bedeutung des schlesischen Protestantis-mus nicht nur in schriftlichen Quellen und Überlieferungen, sondern ebenso in seinen Bau-werken liegt. Dass auch die polnische Denkmalpflege und die kunsthistorische Forschung den Wert dieser Bauwerke erkannt haben, ist erfreulich und zeigt, dass die schlesische Kunst nicht mehr allein unter einer nationalen Perspektive gesehen wird, sondern ein Teil der abendländischen Kunst und somit ein gesamteuropäisches Erbe ist. Dass dies heute so in Polen gesehen wird, zeigt der

eindrückliche Sammelband zum „Protestantischen Kirchenbau der Frühen Neuzeit in Europa“, in dem Jan Harasimowicz diese Dimension kunsthisto-rischer Betrachtungsweise herausgestellt hat (vgl. dazu meine Besprechung im Gemeindeblatt De-zember 2015/Januar 2016, S. 28f.)

Ulrich Hutter-Wolandt

St. Maria Magdalena in Breslau. Hier wurde unter Jo-hannes Heß erstmals nach der Lehre Luthers gepredigt

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und dem Kranksein beschäftigt. Am 28. Februar 2016 um 12 Uhr versammelten

wir uns in der Trinitatiskirche, um Abschied von Er-win zu nehmen. An der Trauerfeier, die von Pfar-rer Ralf Daniels gehalten wurde, nahmen Freunde, Mitbewohner, Betreuer der Wohngemeinschaft und Menschen aus der Gemeinde teil. Ralf Daniels hat-te Erwin als Erster von uns kennengelernt und be-suchte als Seelsorger öfter die Wohngemeinschaft.

Die Predigt begann mit Worten aus dem 139. Psalm. Das hatte seinen Grund darin, dass die in den Versen enthaltenen Wahrheiten über Gottes Allwissenheit, All-gegenwärtigkeit, All-macht, Allwirksamkeit und Heiligkeit einen direkten Bezug zum Le-ben des Psalmdichters David, zu seinem Alltag haben. Wenn Gott al-les weiß, dann bedeutet das, ER weiß auch alles über mich. Wenn Gott überall ist, dann ist ER auch immer bei mir. Bei Erwin. Bei uns.

Erwin wuchs mit seinen Eltern und Bruder und Schwester in einem kleinen Ort in Nordrhein-West-falen auf. Er lernte den Beruf des „Melkers“, zog nach Berlin, lernte seine große Liebe, den Friseur-meister Willi, kennen. Sie fanden gemeinsam eine Wohnung mit Grünanlagen drumherum. Im Urlaub unternahmen sie Reisen in sonnige Länder, gerne nach Marokko.

Das Leben in der Wohngemeinschaft war ein völlig anderes als in der Partnerschaft. Erwin wurde dort gut versorgt. Wenn er alleine war, guckte er fern und rauchte. Er wurde bei der Körperpflege begleitet, nahm an den von den Betreuern selbst zubereiteten Mahlzeiten teil. Gruppenangebote wie Yoga, leichte gymnastische Übungen, Massagen, taten ihm gut. Es wurden im Haus und Garten Feste gefeiert, mit vielen Blumen, gutem Essen und Getränken, Musik und Tanz. Für die Feste machte Erwin sich schick, lackierte die Nägel seiner langen schönen Hände rot. Auf den Sommerfesten unserer Gemeinde ver-suchte er, neue Bekanntschaften zu schließen. Die Sehnsucht und die Trauer um seinen Partner Willi waren groß. Wir fuhren zusammen zum Friedhof Ruhleben und suchten das Grab von Willi auf.

Tröstende Worte fand Pfarrer Daniels für uns aus der Offenbarung des Johannes: „und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der

Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen…“

Am Morgen des 1. Advent begegnete uns das Unfaßbare: Erwin wurde plötzlich aus dem Leben hinausgetragen, in Gottes Hände gelegt. Als ich ihn um 9:30 Uhr zum Adventsgottesdienst abholen wollte, war kein Leben mehr in ihm. Still war er noch in seinem Zimmer, friedlich, ohne Atem. Ich

glaube, dass Gott ihn mit seiner Liebe erlöst hat. Wir jedoch trauern erschrocken und tief um ihn.

Während der Trau-erfeier durften wir uns Dank der Erzählungen von Pfarrer Daniels zum Lebensweg von Erwin noch einmal genauer erinnern. Wir gedachten des Todes unseres Freundes im Gebet und verabschiedeten ihn mit Gottes Segen. Musika-lisch wurde die Trau-erpredigt von prächtig klingenden Improvisati-onen durch Gustavo la

Cruz am Flügel begleitet.Am Ende seiner Predigt integrierte Pfarrer Daniels

in den Lebensverlauf von Erwin ein gesellschafts-kritisches Votum im Zusammenhang mit dem Text im Evangelium des Johannes 14,2 . Darin heißt es: „Jesus Christus spricht: In dem Haus meines Va-ters sind viele Wohnungen“. Nach dem Ende des Naziterrors auch gegen homosexuelle Männer und Frauen gehörten Erwin und Willi zu der Generation, die vielen Vorurteilen begegneten. Als homosexu-elles Paar eine Wohnung in Besitz nehmen zu kön-nen, war keineswegs einfach und ist bis heute nicht selbstverständlich.

Auf Erwins ausdrücklichen Wunsch durften wir ihn in der Nähe seines Lebenspartners bestatten. Erwin starb, bevor wir ihm noch den Wunsch er-füllen konnten, an einem Sonntag zum Gottesdienst in den Dom zu fahren. Er liebte diese große, reich geschmückte Kirche.

Wir haben Erwin sehr gerne gehabt. Er wurde uns anvertraut. Er fehlt uns. Sein Platz ist leer.

Elisabeth Eggers

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Freud und LeidAmtshandlungen in der Trinitatisgemeinde in den Monaten Januar und Februar 2016

BestattungenDetlef Eggers, 70 Jahre

Ursula Nehls, 69 Jahre

Erwin Müller, 76 Jahre

Arthur Weihmann, 89 Jahre

Hildegard Wagner, 89 Jahre

Ilse Becher-Stumpf, 88 Jahre

Wir, die Trinitatis-Kirchengemeinde suchen/brauchen Sie!

Für die Erweiterung unseres Fotoarchives benötigen wir Ihre Hilfe. Wir suchen Fotos, Postkarten und Bilder von unserer Kirche (Innen- und Außenaufnahmen) von 1898 bis zum heutigen Tage.Sollten Sie auch Fotos aus dem Gemeindeleben besitzen würden wir diese auch gerne in unser Archiv mit aufnehmen. Und so kommen wir in Kontakt:Gerne nehmen wir Ihre Fotos u.s.w. im Gemeindebüro (zu den Öffnungszeiten) entgegen. Oder möchten Sie lieber vorher telefonisch oder per Email mit uns Kontakt aufnehmen? Dann rufen Sie bitte Regina Gumz, Telefon: (030) 3759 1333 an oder schreiben Sie eine Email an: [email protected] Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.Ihre Erinnerungsstücke erhalten Sie selbstverständlich wieder zurück.Ihre Ev. Trinitatis-Kirchengemeinde

Sie werden bei uns

gebraucht

Dein Reich komme.Karmeliter-Kirche in Mdina/Malta

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GRUPPEN UND ARBEITSKREISEKinder und Jugend

Jugendcafé Mittwoch 17:00-21:00 Uhr Gemeindehaus, Keller

Laura Sievers, Tel.: 318 685 23, [email protected]

Junges Vokalensemble Mittwoch ab 17:15 Uhr, Gemeindesaal Gulnora Karimova, Tel.: 296 52 97kinderchor Montag 16:10 – 17:45 Uhr, Großer Saal Andrea Eckhardt, Tel.: 32 76 48 60kindergruppe ab 8 Jahre, Mittwoch 17:00 – 18:00 Uhr, Kleiner Saal Cécile Gall, Tel.: 891 62 43

Für Jung und Altbesuchsgruppe Besprechung + Austausch 1 x im Monat, HelferInnen

willkommen, Gemeindehaus, 1. Etage linksFrau Schomäcker, Tel.: 318 685 19

filmclub jeden 3. Freitag im Monat ab 19:00 Uhr Ort: Jugendkeller, Eingang von der Straße

Laura Sievers, Tel.: 318 685 23, [email protected]

friedensgruppe Gemeindehaus, Terrassenraum, 4. Etage Tel.: 318 685 0gesprächskreis „Theologie, Kirche und

am 1. Dienstag im Monat, 20:00 Uhr, Saal, 1. EtageGlaubensfragen“

Marianne Rabe, Tel.: 318 685 0

gesprächskreisfür Frauen

2. Donnerstag im Monat 20:00 Uhr Gemeindehaus, Terrassenraum, 4. Etage

Pfarrerin Schultke, Tel.: 313 81 75

infotreff Gespräche, Informationen, Mittwoch 15:00-17:00 Uhr, Gemeindehaus, 1. Etage links

Frau Schomäcker, Tel.: 318 685 19

kantorei Mittwoch 20:00 Uhr, Saal, 1. Etage Gulnora Karimova, Tel.: 296 52 97email: [email protected]

meditatiVer tanz jeden 4. Montag in der Trinitatis-Kirche20:00 - 21:30 Uhr

Dagmar Lahn, Tel.: 31 01 65 75email: [email protected]

offener freudeskreis am letzten Freitag im Monat um 20:00 Uhr im Haus der Kirche, Tischtennis-Keller

Margitta Klischat, Tel.: 03302-200 640Edith Tschichholz, Tel.: 312 16 95

offenes singen jeden 2. Freitag im Monat, 19:30 Uhr in der Kirche Michael Schütz, Tel.: 0331 70443188email: [email protected]

posaunenchor Dienstag,18:45 - 19:15 Uhr Nachwuchsbläser19:30 - 21:00 Uhr fortgeschrittene BläserDonnerstag, 17:00 Uhr Einzelunterrichtjeweils im Chorraum der Trinitatiskirche

Prof. Joachim Mittelacher, musikalischer Leiter Tel. 0176/82 10 60 95email: [email protected]

schützlinge 1. und 3. Freitag im Monat, 20:00 bis 21:30 UhrOrt: Trinitatiskirche

Michael Schütz, Tel.: 0331 70443188email: [email protected]

theatergruppe Internet: www.tt-berlin.de Ernst Döring, Tel.: 342 22 77tischtennis Montag ab 19:00 Uhr, Haus der Kirche, Tischtennis-

KellerTel.: 319 12 39

Seniorenfit 65 plus Donnerstag 10:00-11:30 Uhr, Gemeindehaus, Saal,

1. EtageFrau Körner, Tel. 364 63 440

handarbeitskreis Mittwoch 15:00-17:00 Uhr, Gemeindehaus, Terrassenraum, 4. Etage

Frau Selent, Tel.: 312 34 81

seniorengymnastik Mittwoch 14:15-16:15 Uhr, Gemeindehaus, Saal, 1. Etage

Frau Körner, Tel. 364 63 440

seniorenkreis 14tägig Donnerstag 15:00-17:00 Uhr, Gemeindehaus, 1. Etage, Termine bitte erfragen

Frau Schomäcker, Tel.: 318 685 19

sonntagscafé für Menschen, die den Sonntag nicht alleine verbringen wollen, am 1. Sonntag im Monat 15:00-17:00 Uhr, Saal 1. OG, telefonische Anmeldung

Frau Kind, Tel.: 312 25 24

spaziergangsgruppe Jeden 3. Freitag im Monat, 10:00 UhrTreffpunkt: Vor dem Gemeindehaus, bei Regen vor den Räumen von Frau Schomäcker, 1. OG

Frau Körner, Tel. 364 63 440

spielkreis Montag 15:00-18:00 Uhr, Gemeindehaus, 1. Etage Frau Fischer, Tel.: 313 15 60

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Keine Ausgabe mehr verpassen!Liebe Leserin, lieber Leser!Wenn Sie regelmäßig für ein Jahr den Gemeindebrief zugeschickt bekommen möchten, dann füllen Sie bitte den nachfolgenden Abschnitt aus und senden ihn an:

Ev. Trinitatisgemeinde- Redaktion Gemeindebrief -Leibnizstr. 7910625 Berlin

Bitte senden Sie mir 6 (sechs) Ausgaben des Gemeindebriefes für ein Jahr zu. Die Portokosten in Höhe von € 10,-- lege ich diesem Antrag bei

bzw. zahle ich im Gemeindebüro der Trinitatisgemeinde ein. Ich habe eine Spende auf das Konto:

KVA Mitte-West bei der Berliner Sparkasse, BIC: BELADEBEXXX, IBAN: DE42 1005 0000 0190 6655 05, Verwendungszweck: Trinitatis Gemeindeblatt überwiesen.

(Zutreffendes bitte ankreuzen)

Name:

Anschrift:

"

Impressum:Der Gemeindebrief wird herausgegeben im Auftrag des Gemeindekirchenrates der Trinitatis-Kirchengemeinde. Die Herstellung eines Heftes kostet ca. -,50 Euro (auflagenab-hängig). Wenn es Ihnen möglich ist, würden wir uns über Ihre Spende freuen.Auflage der 144. Nummer (April / Mai 2016): 1000Postanschrift: Ev. Trinitatis-Kirchengemeinde, Leibnizstr.

79, 10625 BerlinRedaktion: K. Eckerle, R. Gumz, M. Schultke, D. SeetzenV.i.S.d.P. für diese Ausgabe: M. SchultkeLayout: Maßwerk Rainer Leffers,

Hauptstr. 136, 10827 BerlinDruckerei: GemeindebriefDruckerei,

Martin-Luther-Weg 1, 29393 Groß OesingenSpendenkonto: Trinitatisgemeinde, Evangelische Bank, IBAN: DE37 5206 0410 0003 9094 09, BIC: GENODEF1EK1 Verwendungszweck: Trinitatis Gemeindeblatt

Mit Namen gekennzeichnete Artikel stimmen nicht immer mit der Ansicht der Redaktion überein. Für unverlangt einge-sandte Unterlagen wird keine Haftung übernommen.

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S. 1 Regina GumzS. 2 Regina GumzS. 3 Ulrich Hutter-WolandtS. 5 Edith TschichholzS. 6 Regina GumzS. 10, 11 Ulrich Hutter-Wolandt

S. 12 pixabay.de, sgtS. 13 Regina GumzS. 14, 15 Regina GumzS. 17 Regina GumzS. 19 Kirchenkreis Charlottenburg-

Wilmersdorf

S. 20-23 Ulrich Hutter-WolandtS. 24. Elisabeth EggersS. 25 Regina Gumz,

Ulrich Hutter-WolandtS. 28 Ökumenischer Rat Berlin-

Brandenburg

Bildnachweise:

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kirche karl-august-platz

gemeindehaus und küsterei leibnizstrasse 79 10625 berlin (charlottenburg)

tel.: 318 685 0 fax: 318 685 29

Internet: www.trinitatis-berlin.de email: [email protected]

Spenden an die Gemeinde: Trinitatisgemeinde, Evangelische Bank, IBAN: DE37 5206 0410 0003 9094 09, BIC: GENODEF1EK1

KoNTAKTE UND SPREchzEITENküsterei, gemeindebüro Mo., Di., Do., Fr. 10:00-13:00 Uhr; Mi. 14:00-18:00 Uhr,

Herr Leffers, Frau Walczak, Frau BergerTel.: 318 685 0

pfarrerin und pfarrer

Marlis SchultkeRalf DanielsUlrich Hutter-Wolandt

nach Vereinbarungvorläufig keine Sprechzeitennach Vereinbarung

Tel.: 313 81 75 (priv.)Tel.: 318 685 0Tel.: 318 685 24e-mail: [email protected]

kirchenmusiker Gulnora KarimovaMichael Schütz

e-mail: [email protected]: [email protected]

Tel.: 296 52 97Tel.: 0331 70443188

diakoniestation Charlottenburg-Süd

Montag - Freitag 8:00-17:00 Uhr Gemeindehaus 3. Etage

Tel.: 315 975-0

familienbildung Mo 11:00-13:00 Uhr, Mi 9:00-11:00 Uhr, Do 15:00-17:00 Uhr, Campus Daniel, Brandenburgische Str. 51, 10707 Berlin, Frau Radloff

Tel.: 8639 099-18

kindergarten Frau Kurz-Wolschon, Frau Bellack, nach telefonischer Absprache Tel.: 318 685 16Jugendarbeit Laura Sievers, e-mail: [email protected] Tel.: 318 685 23seniorenarbeit 1. Etage links, Frau Schomäcker, nach telefonischer Absprache Tel.: 318 685 19nachbarschafts-

hilfeKontaktvermittlung für Menschen, die Hilfe brauchen, Frau Schomäcker

Tel.: 318 685 19

Am Abend des Pfingstsonntags werden in Berlin und Brandenburg wieder viele Kirchen geöffnet sein. Etwa 100 Gemeinden aller Konfessionen laden zu Gesprächen, Andachten, Kirchturmbesteigungen und vielem mehr ein.

Die beteiligten Gemeinden gehören zu den 30 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates in Berlin-Brandenburg.

Auch in unserer Trinitatiskirche auf dem Karl-August-Platz werden wir ab 17:00 Uhr den Abend über ein buntes und vielfältiges Programm anbieten. Für Verpflegung mit kleinen Speisen und Getränken ist den ganzen Abend

über gesorgt.