HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014

4
März 2014 2ƃCP\GPDCW Die Landwirtschaft | 27 | stellung zulässt. Bei guten Bedin- gungen liefert die Mischung drei bis vier Schnitte im Jahr. 2GTUGT-NGGITCU Perser-Kleegras eignet sich für kühlere und rauere Lagen und besitzt geringere Feuchtigkeits- ansprüche als Alexandriner- Kleegras und hat keine beson- ders hohen Bodenansprüche. Der Schnitt kann nach Blühbe- ginn, also etwas später als beim Alexandrinerklee erfolgen. Die Hauptanbauzeit ist April und es verträgt Nachtfröste bis -3° C. Man kann von zwei bis drei Aufwüch- sen im Jahr ausgehen. Beide Klee- grasarten sind auch zum frühen Zwischenfruchtbau von Ende Juli bis Anfang August geeignet. Wirt- schaftsdünger gibt man am besten vor dem Anbau. Stallmist bringt man noch im Herbst aus. Nach der Ernte der jeweiligen Auf- wüchse sind nur kleine Mengen Wirtschaftsdünger von etwa zehn Tonnen je Hektar sinnvoll. Gülle sollte man nur in gut verdünn- Einjähriges Kleegras oder Feld- gras eignet sich speziell zur ra- schen Deckung des Futterbedarfs bei einjähriger Nutzung. Grasbe- tonte Bestände verwerten Wirt- schaftsdünger gut. Die Anlage er- folgt meistens ohne Deckfrucht. Die Bestände sind nur einjäh- rig nutzbar, weil ihre sehr hohe Erstlings-Leistungsfähigkeit die Lebensdauer auf ein Jahr be- schränkt. #NGZCPFTKPGT-NGGITCU Alexandriner-Kleegras eig- net sich vor allem für wärme- re Gunstlagen mit mittleren bis schweren Böden und stellt etwas höhere Ansprüche an die Was- serversorgung als Perserkleegras. Ein früherer Reinigungsschnitt kurz vor der Kleeblüte ist bei stär- kerer Verunkrautung angebracht. Der Anbau sollte ab Mitte April erfolgen, denn es ist empfindlich gegenüber Spätfrösten. Bei si- cherer frostfreier Witterung kann man Alexandriner-Kleegras frü- her anbauen, wenn es die Feldbe- Wie man auf Futterknappheit mit schnellwüchsigen Feldfuttermischungen reagieren kann, welche Feld- HWVVGTCTVGP UKEJ GKIGPGP WPF YGNEJG #PURTリEJG UKG UVGNNGP GTMNタTV .-'ZRGTVG ,QJCPP *WOGT FRÜHJAHRSANBAU BEI FUTTERKNAPPHEIT Raschwüchsiges Feldfutter WESTERWOLDSCHES RAYGRAS 4CUEJ WPF OCUUGPYリEJUKI \GKIVG UKEJ FCU 9GUVGTYQNFUEJG 4C[ITCU CO #RTKN FGU 8QTLCJTGU CWH GKPGT (GNFHWVVGTƃタEJG KP ;DDU (QVQ .- 0イ*WOGT DIE SAAT Auslese ÖAG empfohlene Qualitätssaatgutmischungen mit kontrollierter Ampferfreiheit für: Dauergrünland Feldfutterbau Wechselgrünland Nachsaat www.diesaat.at NATÜRLICH DIE SAAT

description

Raschwüchsiges Feldfutter für den Frühjahrsanbau

Transcript of HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014

Page 1: HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014

März 2014

Die Landwirtschaft |

27 |

stellung zulässt. Bei guten Bedin-gungen liefert die Mischung drei bis vier Schnitte im Jahr.

Perser-Kleegras eignet sich für kühlere und rauere Lagen und besitzt geringere Feuchtigkeits-ansprüche als Alexandriner-Kleegras und hat keine beson-ders hohen Bodenansprüche. Der Schnitt kann nach Blühbe-ginn, also etwas später als beim Alexandrinerklee erfolgen. Die Hauptanbauzeit ist April und es verträgt Nachtfröste bis -3° C. Man kann von zwei bis drei Aufwüch-sen im Jahr ausgehen. Beide Klee-grasarten sind auch zum frühen Zwischenfruchtbau von Ende Juli bis Anfang August geeignet. Wirt-schaftsdünger gibt man am besten vor dem Anbau. Stallmist bringt man noch im Herbst aus.Nach der Ernte der jeweiligen Auf-wüchse sind nur kleine Mengen Wirtschaftsdünger von etwa zehn Tonnen je Hektar sinnvoll. Gülle sollte man nur in gut verdünn-

Einjähriges Kleegras oder Feld-gras eignet sich speziell zur ra-schen Deckung des Futterbedarfs bei einjähriger Nutzung. Grasbe-tonte Bestände verwerten Wirt-schaftsdünger gut. Die Anlage er-folgt meistens ohne Deckfrucht. Die Bestände sind nur einjäh-rig nutzbar, weil ihre sehr hohe Erstlings-Leistungsfähigkeit die Lebensdauer auf ein Jahr be-schränkt.

Alexandriner-Kleegras eig-net sich vor allem für wärme-re Gunstlagen mit mittleren bis schweren Böden und stellt etwas höhere Ansprüche an die Was-serversorgung als Perserkleegras. Ein früherer Reinigungsschnitt kurz vor der Kleeblüte ist bei stär-kerer Verunkrautung angebracht. Der Anbau sollte ab Mitte April erfolgen, denn es ist emp$ndlich gegenüber Spätfrösten. Bei si-cherer frostfreier Witterung kann man Alexandriner-Kleegras frü-her anbauen, wenn es die Feldbe-

Wie man auf Futterknappheit mit schnellwüchsigen Feldfuttermischungen reagieren kann, welche Feld-

FRÜHJAHRSANBAU BEI FUTTERKNAPPHEIT

Raschwüchsiges Feldfutter

WESTERWOLDSCHES RAYGRAS

DIE SAAT AusleseÖAG empfohlene Qualitätssaatgutmischungen mit kontrollierter Ampferfreiheit für:

• Dauergrünland • Feldfutterbau

• Wechselgrünland • Nachsaat

www.diesaat.at NATÜRLICH DIE SAAT

Page 2: HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014

| 28 |

Die Landwirtschaft

März 2014

ITALIENISCHES RAYGRAS Frühes Feldfutter mit Italienischem Raygras am 28. April des Vorjahres in Kienberg.

ter Form anwenden, um Futter-verschmutzungen, Verätzungen und damit Qualitätseinbußen zu vermeiden. Alexandrinerklee be-vorzugt trockeneres Klima und kann bei feuchten Jahren oder Standorten leichter von der Stän-gelbrennerkrankheit befallen werden. Perserklee sollte man in Fruchtfolgen mit Karto%eln ver-meiden, da bei Karto%eln Eisen-&eckigkeit auftreten kann.

Als Fertigmischung mit Alexan-drinerklee und Perserklee wird

im österreichischen Handel die Einsömmrige Kleegrasmischung „EZ“ angeboten. Sie enthält zu zirka 50 Prozent obige Kleearten und zu 50 Prozent die Feldfutter-gräser Westerwoldsches Raygras und Italienisches Raygras. In-dividuelle Mischungen können als Mischung auf Bestellung im Handel oder mit Einzelkompo-nenten selbst gemischt werden.

Das Westerwoldsche Raygras, auch Einjähriges Raygras oder Einjähriges Weidelgras genannt, eignet sich für Reinsaat und Mi-schungen. Es ist ein einjähriges

Futtergras, das sehr rasch- und massenwüchsig ist. Vorausset-zungen für seine höchste Leis-tungsfähigkeit sind ausreichend warme Witterung, genug Nieder-schläge und eine gute Nährsto%-versorgung mit Sticksto%, Phos-phor, Kali und Kalk.

Besonders auf die gute NPK-Ver-sorgung des ersten Aufwuchses sollte man Wert legen, bei Stick-sto% mit etwa 60 bis 80 Kilogramm Reinsticksto% je Hektar. Die Ver-sorgung bei Phosphor, Kali und Kalk kann schon im Herbst davor erfolgen. Alle gedüngten Nähr-sto%e verwertet dieses Gras be-sonders gut.

Für höchste Energiegehalte im Futter soll man den ersten Schnitt knapp vor dem Ährenschieben ernten. Die noch zwei bis drei fol-genden Aufwüchse sind spätes-tens vor Blühbeginn zu nutzen.Der Nachteil von allen Raygrä-sern ist, dass sie im Sommer sehr schnell und au%allend viele schossende Samentriebe bilden, die rasch verholzen und rostan-fällig sind.

Die sehr hohe Ertrags- und Qua-litätsleistung dieses Grases wird mit einer geringen Nutzungselas-tizität und Winterhärte erkauft. Bei Überalterung und durch zu späte Nutzung verliert dieses Gras rasch seinen Qualitätsvor-sprung.

Das Westerwoldsche Raygras sollte man im Frühjahr sobald wie nur möglich anbauen, sofern es die Feldbestellung zulässt. Als Startdüngung eigenen sich alle Wirtschaftsdünger und auch Mi-neraldünger vor der Aussaat.

Um die Sticksto%-Wirkung von Gülle voll zu nutzen und um Fut-terverschmutzungen zu vermei-den, sollte man Gülle möglichst unmittelbar nach der Ausbrin-gung einarbeiten. Weitere Gülle-gaben bei den Folgeaufwüchsen verdünnt man aus Gründen der Futterhygiene möglichst stark und bringt sie sofort ohne Zeit-verlust nach jedem Schnitt aus.Bei einer Gabe von, zum Bei-spiel 20 Kubikmeter unverdünn-ter Rindergülle je Hektar wer-den etwa 80 Kilogramm feldfal-

Einsömmrige Kleegrasmischungen

Westerwoldsches Raygras 12 kg 8 kg 20 kg

Italienisches Raygras 10 kg 10 kg

Alexandriner-Klee - -

Perserklee - 4 kg

Sommerwicke - - 4 kg

Inkarnatklee - - 4 kg

Schwedenklee - - 4 kg

Gesamtsaatmenge 34 kg/ha 34 kg/ha 42 kg/ha

Die Westerwoldschen Raygras-

sorten der österreichischen

Sortenliste 2013 sind Beatle,

Liquattro und Lirasand.

Reinsaatmenge von Wester-

woldschem Raygras 35 kg/

ha; tetraploide Sorten bis

50 kg/ha.

Reinsaat von Italienischem

und Bastardraygras: 30 kg;

tetraploide Sorten bis 40 kg.

Sorten

Page 3: HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014

März 2014

Die Landwirtschaft |

29 |

lender Sticksto% ausgebracht. Gleichzeitig werden rund 130 Kilogramm Kali (K2O), 40 Kilo-gramm Phosphat (P2O5) und 120 Kilogramm Kalk auf koh-lensaurer Basis mitausgebracht. Mit einer mineralischen Stick-sto%-Ergänzung von zirka 30 Ki-logramm je Hektar erreicht man die volle Wirkung des langsam &ießenden Sticksto%es der Wirt-schaftsdünger.

Der Jahres-NPK-Bedarf des Westerwoldschen Raygrases be-trägt bei hoher Ertragslage mit über zwölf Tonnen Trockenmas-se je Hektar und Jahr bei sachge-rechter Düngung gemäß SGD6 : 210 Kilgramm Sticksto%, 135 Ki-logramm Phosphor und 390 Ki-logramm Kali je Hektar.

Zur Aufrechterhaltung eines ausreichend hohen Boden-pH-Wertes, der für einen guten Fut-terwuchs notwendig ist, ist be-sonders bei schwereren und sehr ertragsfähigen Böden eine Er-haltungskalkung mit einer jähr-lichen Bedarfsmenge von 300 bis 500 Kilogramm Reinkalk (CaO) je Hektar und Jahr notwendig. Je nach verwendetem Kalkdünger ist diese CaO-Menge mit folgen-den Faktoren zu multiplizieren:

Branntkalk: 1Mischkalk: 1,5Kohlensaurer Kalk: 2Carbokalk: 4

Bei Westerwoldschen Raygras-sorten ist die wechselnde Aus-dauer und Winterhärte je nach Lage und Klimagebiet zu beach-ten. Mit zunehmender Seehöhe sind Westerwoldsche Raygräser immer weniger bis überhaupt nicht winterhart. Vor allem unter etwa 350 Meter Seehöhe haben sie eine au%ällige mehrjährige Ausdauer und neigen in milden Lagen über den Samenkreislauf der Gülle zur Verwilderung und Ausbreitung in Dauerwiesen.

Verschiedene Kleearten im Feld-futterbau verwenden und trotz-dem den hohen Fruchtfolgean-sprüchen von Rotklee oder Lu-zerne gerecht zu werden, kann man mit einer vielseitigen Mi-schung aus Westerwoldschem Raygras, Sommerwicke, Inkar-nat-, Schweden- und Perser-klee. Die Leguminosen liefern dabei zum Großteil den Stick-sto% und bereichern die Futter-ration und Fruchtfolge. Das Risi-ko der Kleemüdigkeit, eine klas-sische Fruchtfolgekrankheit bei zu häu$gem Kleeanbau, kann man damit etwas reduzieren.Um zu erproben, welche Klee-arten sich für einen Standort am besten eignen, kann man diese mischen. Je nach Erfahrung mit ihrer Wüchsigkeit wird man da-raus ableiten, welche Legumi-nose sich dort künftig am besten eignet.

-

Ist ein Feldfutterbestand nur stellenweise ausgewintert, kann die Reparatursaat so vor sich ge-hen: Die Bestandeslücken raut man durch leichte Saateggen oder Striegeln auf, damit die Sa-men in eine besser durchlüftete Bodenkrume fallen. Damit wird die Keimung stimuliert. Als Reparaturmischung kann man die oben angeführten Klee-grasmischungen oder das West-erwoldsches Raygras verwen-den. Die Einsaat ist einzustrie-geln und bei Trockenheit unbe-dingt anzuwalzen.

DI JOHANN HUMER

Tel. 05 0259 22502

[email protected]

Spectrum® PlusEinmal behandelt, dauerhaft wirksam

Zuverlässige Dauerwirkung gegen Unkräuter und Ungräser wie Hirsen

Verlässlich auch bei trockenen Bedingungen

Fertigformulierung – kein Mischen mehr notwendig

Neuer Baustein in der Resistenzstrategieegiegi

Beratung: 0820/820160* | www.agrar.basf.at*(max. 20 Cent / Min.)

Beachten Sie Gebrauchsanweisung, Gefahrenhinweise und Sicherheitsratschläge. Zulassungs-Nr. 3397 (AT)

Hartl 85, 8362 Übersbach bei Fürstenfeld

KALKDÜNGUNG

Gesunde Ackerböden – optimale Erträge

Die optimale Kalkversorgung ist eine der wichtigen

Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Ernte.

die Kalkdüngung unter aktuellen Gesichtspunkten.

Dabei erläutert Autor Maximilian Schmidt sehr an-

schaulich die chemischen Grundlagen.

Einen besonderen Schwerpunkt legt der Ratgeber auch auf die prakti-

sche Bedarfsermittlung, die optimale Kalkauswahl und -ausbringung.

Ein separates Kapitel zur Wirtschaftlichkeit der Kalkdüngung weist

nach, dass die Kosten der Kalkdüngung vom Mehrertrag durch die Bo-

denaufbesserung bei weitem übertroffen werden. Erschienen im DLG-

Buchtipp

Page 4: HUMER_Raschwüchsiges Feldfutter_Die Landwirtschaft März 2014

LANDWIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH HAT GEWÄHLT

Schultes ist neuer ChefAmtsübergabe LK NÖ Präsident Hermann Schultes wurde einstimmig zum neuen Vorsitzenden der LK Österreich gewählt. SEITE 4, BAUERNJOURNAL SEITE 1-3

FAMILIE KENDLER

Mit Limousin am Zug

ZUCHT Karl, Karin und Benjamin Kendler züch-ten in Eschenau/Traisen seit 1995 Limousin mit viel Fingerspitzengefühl und Topvererbern. Wie sie da-bei mit den selektierten Rindern über die Direkt-vermarktung die Wert-schöpfung am Betrieb er-höhen, verraten sie ab

SEITE 36

P.b.b. | Verlagsort 3100 St. Pölten | 11Z039072MAdressänderungen bitte an:Landwirtschaftskammer NiederösterreichWiener Straße 64 | 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300 | [email protected]

www.noe.lko.at

DIE ZEITUNG DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER NIEDERÖSTERREICH

LEBEN 48Landwirtschaft im Wandel der Zeit

März 2014 Ausgabe 3

MAIS 18Notfallzulassung Belem 0,8 mg

FELDFUTTER 27Schnellwüchsige Mischungen

NaturverjüngungWer im Wald gekonnt mit Na-turverjüngung arbeiten möchte, muss dies gezielt planen und lenken. Wo die Naturverjün-gung die Nase vorne hat, mit welchen Nachteilen zu rechnen ist und wie sie am besten ge-lingt, erfahren Sie ab SEITE 39

SteuererklärungSteuererklärungen in Papier-form sind bis Ende April dem Finanzamt zu übermitteln. Einen Überblick über die For-mulare und die weiteren Fak-ten zur Einkommenssteuer-erklärung 2013 lesen Sie ab SEITE 8

Countdown läuftMitte Mai startet die Finanzverwal-tung mit der Aussendung der Er-hebungsbögen für die Hauptfest-stellung der Einheitswerte. Sie sind innerhalb von acht Wochen an die Finanz zu retournieren. Tipps dazu gibt es in der herausnehmbaren Sonderbeilage und auf SEITE 10

Foto

: LK

/Pöc

hlau

er-K

ozel