Impuls

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Nr. 20 | MÄRZ 2012 In Position bringen Seite 4 Neue Wege – gleiche Chancen Seite 5 Spitze qualifiziert Seite 8

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In Position bringen – die Zukunft der Frau im Job

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Nr. 20 | März 2012

In Position bringen Seite 4

Neue Wege – gleiche Chancen Seite 5

Spitze qualifiziert Seite 8

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Xxxxxxxxxxxx2 INhalt

ImPreSSum

Mächtig was los am 8. März, dem In-ternationalen Frauentag, finden doch in vielen Betrieben vielfältige Aktivitäten statt. Vertrauensleute und Betriebsrätinnen sowie Betriebesräte nehmen die Chance wahr weibliche Beschäftigte gezielt an-zusprechen, indem sie ihnen besonders aufmerksam begegnen. So laden sie zum Frauenfrühstück ins Betriebsratsbüro ein. Die Themen der Kolleginnen werden an-gesprochen. So wissen die Betriebsrätinnen und Betriebsräte gleich Bescheid, wo der Schuh drückt und können gezielt handeln.

Bei den Aktivitäten vor dem Werkstor oder am Arbeitsplatz wird die 8.-März-Karte der IG BCE überreicht, die kurz und bün-dig die Schwerpunkte der Frauen- und Gleichstellungspolitik darstellt. Rosen und ein kleines Geschenk runden diese Ge-ste ab. Nach Feierabend geht’s dann mög-licherweise weiter. Ein Fest im Bezirk trägt dazu bei, dass dieser Tag sich positiv für die Frauen von den anderen Tagen abhebt und die IG BCE eine Gewerkschaft zum Erleben, Anfassen und Mitgestalten für sie ist.

herausgeberin:IG Bergbau, Chemie, Energie, Hauptvorstand, Abteilung Frauen/Gleichstellung Königsworther Platz 6, 30167 HannoverTel. 0511 7631-282, Fax 0511 7631-708E-Mail: [email protected]

Verantwortlich:Edeltraud Glänzer

redaktion:Andrea Lammert, Cornelia Leunig, Ursula Salzburger Mitarbeit: Özlem Körber, Sabine Ruhland

Design, Satz & Druck:BWH GmbH – Die Publishing Company Beckstraße 10, 30457 Hannover

Fotos:Titelmontage: BWH GmbH (fotolia: ©SerrNovik, ©Gabriel Blaj, ©Foto-IEdhar, ©Viorel Sima, ©Maksim Šmeljov); BFA Alfeld (2), Privat (2), A. Lammert (4); fotolia: ©Pixel (5), ©picturia (7), ©Bernd Leitner (6), Montage S. 8: BWH GmbH (fotolia: ©rtguest, ©Jess Yu, ©A. Vasilkovsky, ©kertis, ©pusti, ©Ryno Produktions, ©A. Tiplyyashin)

In eigener Sachein eigener sache

Mitglieder durch Handeln gewinnen 2editorial

Edeltraud Glänzer 3

titelthema

In Position bringen – die Zukunft

der Frau im Job 4chancengleichheit

Neue Wege – gleiche Chancen 5gute arbeit

Existenzsichernde Zukunft 6zukunftsgewerkschaft 2020

Werbekoffer Befristete 7studie

Spitze qualifiziert 8prekariat

Prekariat – Kein deutsches Problem 9portrait

Katja Marx

Wenn, dann auch richtig 10aktivitäten

Aus Bezirken 11aktuelles

Meldungen 12

Im Bezirk Alfeld verabschiedete der Be-zirksfrauenausschuss Sieglinde Zentel, die als Gewerkschaftssekretärin das Gremium lange betreute. Die Vorsitzende Sabine Kleinhans bedankte sich bei ihr für die gute Zusammenarbeit und lobte ihren unermüd-lichen Einsatz bei der Umsetzung neuer Ideen wie Kinderfeste, Babymappen, Flyer oder ihren Internetauftritt zu dem Thema Pflege und ADHS.

Im Dezember 2011 verab-schiedete der Bundes - frauenausschuss Ursula Karius, Betriebsratsvor-sitzende von Heel. In ih-rer Rede betonte Edel-traud Glänzer, ihre Ver-

lässlichkeit, wenn es um die Umsetzung der Themen der IG BCE-Frauen ging. So war ihre letzte erfolgreiche Aktivität in ih-rem Betrieb, eine Entgelt analyse durch-zuführen, die bestätigt, mit einem engagier-ten Betriebsrat und einer starken Gewerk-schaft wird gleicher Lohn für gleiche Arbeit garan tiert.

in eigener sache2

Verabschiedung engagierter Frauen

Die Auflösung unserer Preisfrage lautet: 19. 12. 2000. Die Einsenderinnen mit der richtigen Lösung erhalten von der Redaktion das Buch »Die Feigheit der Frauen« von Bascha Mika.Die anderen werden mit einem Dankeschön für ihre Teilnahme überrascht.

TERMinE iM JAhR 201223. 03. findet der Equal Pay Day in Deutschland statt. 26. 04. laden Unternehmen Schülerinnen und Schüler ein, um ihnen einen Einblick in die

Arbeitswelt von naturwissenschaft und Technik zu ermöglichen.26. – 30. 11. Bildungswoche Frauen im Bildungs- und Tagungszentrum »Wilhelm-Gefeller« in

Bad Münder 28. 11. 5. Betriebsrätinnen-Fachkonferenz der iG BCE im Bildungs- und Tagungszentrum

»Wilhelm-Gefeller« in Bad Münder

mitglieder durch handeln gewinnen – aktiv sein

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ausgabe 20 | märz 2012

liebe leserin, lieber leser,

Edeltraud Glänzer, Mitglied im

geschäftsführenden Hauptvorstand

zum 8. März erfahren die Themen der Gleichstel-lungspolitik eine besonders hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. So erhalten wir Anrufe aus Redaktionen unterschiedlicher Zeitungen, die auf der Suche nach skandalträchtigen Geschichten aus dem »wirklichen Leben« sind. Dies ist nicht unsere Form der Auseinandersetzung. Wir nutzen den In-ternationalen Frauentag, um unsere Positionen in der Frauen- und Gleichstellungspolitik in den Be-trieben deutlich vorzustellen, die Erfolge unserer Arbeit zu platzieren und den Kolleginnen zu dan-ken, die engagiert und beharrlich das Ziel der Gleichstellung verfolgen. Ohne ihr Engagement wären wir nicht da, wo wir heute sind. Nur mit Be-harrlich- und Nachhaltigkeit konnten Erfolge er-zielt werden.

Gerade in der Gleichstellungspolitik brauchen die Akteurinnen und Akteure besonders viel Geduld, um voranzukommen. Noch immer verharren Ent-scheidungsträger, aber auch Kolleginnen und Kol-legen selbst in alten Rollenmustern, oftmals ist die-ses kombiniert mit Angst vor Machtverlust. Deswe-gen ist jetzt ein Kulturwandel mit einem einher-gehenden Wandel des Bewusstseins unbedingt notwendig.

Einen solchen Wandel weiter voranzutreiben, wird Ziel des nächsten Frauentages sein. Die IG BCE hat sich dazu bereits positioniert. Wir setzen die rich-tigen Signale als Gewerkschaft, die für (junge) Frauen attraktiv ist und in die Offensive geht. So schlagen wir mehr Frauen von unserer Seite für Aufsichtsräte vor. Wir haben entschieden, mehr Frauen in der Gewerkschaft zu sein. Auch damit

zeigen wir, dass wir die Themen und Anliegen der Frauen ernst nehmen. Wir greifen diesen Faden auf, wenn wir uns auf dem nächsten Frauentag der IG BCE treffen, der vom 7. bis zum 9. Juni 2012 in Han nover stattfinden wird. Dort setzen wir uns ausführlich mit Fortschritt und Nachhaltigkeit aus-einander. Wir diskutieren, wie die Gesellschaft in zehn Jahren aussehen muss, damit Frauen die gleichen Chancen wie Männer haben. Was Politik leisten muss, damit die richtigen Rahmenbedin-gungen dafür gesetzt sind. Welche Forschungen der Wissenschaft beschleunigend wirken können und was vor allen Dingen wir als IG BCE verändern wollen. Im Mittelpunkt steht die Arbeitswelt. Dieses wird sich in einem nächsten Schritt auch in den Personengruppenkonferenzen widerspiegeln. So tragen wir die Themen der Frauen und unsere politischen Forderungen breit in die Organisa tion, um der Gleichstellung von Frauen und Männern stärkeren Rückenwind zu geben.

Wir werden uns die besonderen Arbeitsbedingun-gen von Frauen und jungen Menschen anschauen. Denn in Deutschland arbeiten gerade sie über-proportional häufig in schwierigen Beschäftigungs-verhältnissen. Und das obwohl gerade Frauen oft-mals über hervorragende Schulabschlüsse verfü-gen. Deswegen treiben wir das Thema »Gute Ar-beit« in den Betrieben nach vorn. Das bedeutet für uns auch verbindliche Zielsetzungen, um bei Füh-rungspositionen in den Unternehmen Frauen die gleichen Chancen wie Männern zu ermöglichen. Und keine unterschiedlichen Löhne und Arbeits-bedingungen für Leiharbeitnehmerinnen und -ar-beitnehmer. Die Interessenlage junger Menschen und die von Familien mit und ohne Kind(ern) werden wir dabei hervorheben. Als IG BCE setzen wir uns für eine bessere Balance von Lebens- und Arbeitszeit ein, damit unsere Kolleginnen und Kol-legen arbeiten können und ihr Privatleben darin Platz hat.

editorial 3editorial

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In Position bringen

titelthema

is März 2012 gibt EU-Kommis-sarin Viviane Reding deutschen Unternehmen die Chance, freiwil-

lige Vorgaben zu machen, um den Frauen-anteil im Vorstand ihres Unternehmens zu erhöhen. Das hat eine große Diskussion über eine gesetzliche Frauenquote in Gang gebracht, die nicht nur in vielen Betrieben geführt wird. Auch Bundesfamilienminis-terin Dr. Kristina Schröder erklärte auf einer gemeinsamen Sozialpartnertagung von IG BCE und Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) in Berlin, dass die deut-schen DAX-30-Unternehmen sich bis En-de 2011 selbst eine Quote geben, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen.

Das jedoch lehnt der BAVC strikt ab, denn somit würden die Unternehmen, die diese Quoten veröffentlichen, sich nicht nur ver-gleichbar, sondern auch angreifbar machen, hieß es. Die Ausgestaltung der Chancen-gleichheit müsse den Unternehmen über-lassen werden. Einig hingegen waren sich alle Teilnehmenden gemeinsam mit Nach-druck daran zu arbeiten, mehr Frauen in Führung zu bringen.

Mit dieser Veranstaltung im vergangenen Jahr würdigten die Sozialpartner das fünf-jährige Jubiläum der gemeinsamen Ver-einbarung »Für eine chancengleiche und familienbewusste Personalpolitik«. Damit gehören sie zu den Vorreiterinnen, denn die

Chemiebranche hat solche Vereinbarungen als erste Branche überhaupt abgeschlossen. BAVC und IG BCE waren außerdem die ers ten, die die Förderung von Beruf und Familie im Tarifvertrag für Lebensarbeits-zeit und Demografie aufgegriffen haben.

Besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Das machte Edeltraud Glänzer vom geschäftsführenden Hauptvorstand der IG BCE deutlich. Immerhin gibt es derzeit 2,3 Millionen Pflegebedürftige in Deutsch-land. Und ein Drittel von ihnen wird zu Hause versorgt. »75 Prozent der Pfle-genden sind Frauen«, erklärte Glänzer. Sie machte sich dafür stark, Erleichterungen für pflegende Angehörige zu schaffen: »Wir brauchen einen Dreiklang aus Zeit, Geld und Infrastruktur.« Obwohl die Che-mieindustrie in den letzten Jahren riesige Schritte in Richtung Familienorientierung gegangen ist, so wurde auf dieser Tagung deutlich, bleibt noch viel zu tun.

Ende des Jahres trat das Familienpflege-zeitgesetz in Kraft. Hier sieht die IG BCE noch erheblichen Handlungsbedarf – gera-de bei der Finanzierung von Auszeiten auf-grund von Pflege. Nicht nur daran arbeiten die Sozialpartner gemeinsam.

»Mit unseren Forderungen zum Eltern-geld und dem Ausbau von Kinderbetreu-

ungsplätzen hat sich in den vergangenen Jahren viel getan«, so Edeltraud Glänzer vom geschäftsführenden Hauptvorstand der IG BCE. Sie erklärt aber auch, dass die Maßnahmen vor allem aber auf die Er-fordernisse der Eltern abgestimmt werden müssen. »So muss Teilzeitarbeit auch in Schicht möglich sein.«

Um weitere Schritte auf dem Weg der Chan-cengleichheit zu gehen, arbeiten IG BCE und BAVC derzeit an einem Forderungs-katalog, der an Bundesministerin Schröder überreicht werden soll.

Betriebsvereinbarungen zur Vereinbar-keit von Beruf und Pflege sind bereits ab-geschlossen worden und können in der Ab teilung Frauen/Gleichstellung bestellt werden. [email protected]

B

Die Zukunft der Frau im Job

Marianne Malkowski, Betriebsrätin Evonik Marl.

»Ich bin froh, dass wir als Gewerk-schaft gemeinsam mit dem Arbeit-geber am selben Thema arbeiten. Vor allem aber, dass die Pflegesitua-tion als ›neue‹ Herausforderung in der Personalpolitik erkannt wird. Die vorgestellten Beispiele zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.«

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Deutschland hat großen Nachholbedarf in Sachen Chancengleichheit und Gleichstel-lung von Frauen und Männern. Zu diesem Ergebnis kommt das erste Sachverstän-digengutachten zum Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Das Fraunhofer-Ins-titut hat dabei die Fakten zusammengetra-gen und das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik eine umfassende Ana-lyse der Gleichstellung gemacht. Zentrale Forderungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in dem etwa 300 Sei-ten starken Werk sind unter anderem, die Minijobs abzuschaffen, Geschlechterquo-ten für Frauen in Führungspositionen ein-zuführen sowie die Situation in der pri-vaten Pflege zu verbessern.

In dem Bericht wurden die Rollenbil- der, Bildungschancen, Erwerbstätigkeit, Lohnlücken und Führungspositionen un-tersucht. Die Vorsitzende der Sachver-ständigenkommission, Professorin Ute Klammer, resümiert: »Der Weg zu echter

Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern ist in Deutschland noch weit.« Vor allem bei den Frauen in Führungs-positionen, denn ihr Anteil stagniere seit Jahren auf einem niedrigen Niveau. Des-wegen spricht der Bericht die Empfehlung einer Geschlechterquote aus. Vor allem ver-minderte Arbeitszeit wirke sich oft als Karriere hindernis aus. Die Kommission fordert, dass es auch möglich sein müsse, eine Führungsposition in Teilzeitarbeit zu bekleiden. Ein anderes Problem der Teil-zeitarbeit haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgedeckt: Teilzeit-beschäftigte werden in Deutschland mit rund 4,17 Euro weniger pro Stunde ent-lohnt als ihre vollbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen. Hinzu kommt, dass Frauen sowieso schon ein wesentlich höheres Risi-ko tragen, niedriger entlohnt zu werden als ihre Kollegen.

Der Gleichstellungsbericht zeigt auf, dass die Unterschiede von Frauen und Männern größer werden im Laufe des Lebens. So starten heute junge Frauen und Männer oft mit den gleichen Bedingungen ins Be-rufsleben. Mit der Familiengründung geht dann oftmals die traditionelle Rollenver-teilung einher – und die Frau verzichtet nicht nur auf eigenes Einkommen, sondern zugleich auf Karrierechancen.

Das wirkt sich auch langfristig aus: Frauen sind im Alter oft sehr schlecht abgesichert und oftmals sind ihre Renten noch nicht einmal existenzsichernd. Zentrale For-derung der Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Institutes ist dabei, dafür zu sorgen, dass Minijobs in sozialversiche-rungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse gewandelt werden.

Grundsätzlich hat der Bericht festgestellt, dass mit dem Älterwerden auch die Unter-schiede in Entlohnung und Berufstätigkeit wachsen.

Als Grund, warum Frauen noch immer durchschnittlich so viel weniger verdienen als ihre Kollegen, sehen die Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler auch die Be-rufswahl. Hier entscheiden sich noch viele junge Frauen lieber für traditionelle Berufe wie Krankenschwester oder Arzthelferin als für den Beruf Chemikantin oder gar Physikerin. Deswegen fordern die Sachver-ständigen, bereits in der Berufsberatung anzusetzen und Frauen gezielt auf natur-wissenschaftliche und technische Berufe aufmerksam zu machen.

Auf dem 4. Frauentag werden die IG BCE-Kolleginnen die Chance wahrnehmen, über die Ergebnisse des Gleichstellungsberichts am Freitag, dem 8. Juni 2012 mit Profes-sorin Dr. Ute Klammer zu diskutieren, die an der Podiumsdiskussion teilnehmen wird.

5chancengleichheit

Eine Sachverständigenkommission hat ein Gutachten zur Chancengleichheit von Frauen und Männern im Auftrag des Bundesministeriums für Frauen Se­nioren, Jugend und Soziales erstellt. Mit einem Kommentar dieses Ministeriums liegt nun der Gleichstellungsbericht vor. Ergebnis des Berichts: Es bleibt noch viel zu tun.

Neue Wege – gleiche ChancenGleichstellung von Frauen und männern im lebensverlauf – Der erste Gleichstellungsbericht

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Forschungsergebnisse der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) bestätigen, was viele schon längst vermutet haben: Frauen geraten in größere Gefahr für einen prekären Lohn arbeiten zu müssen als Männer. Dr. Alexan-der Herzog-Stein, Referatsleiter vom Wirt-schafts- und Sozialwissenschaftlichen Ins-titut (WSI) der HBS, meint: »4,5 Mil lionen

Menschen arbeiten derzeit in Minijobs.« Zwar sind unter ihnen viele Menschen im Ruhestand sowie Studierende – aber eben auch viele erwerbstätige Frauen, denn Män-ner finden sich kaum in diesen 400-Euro-Beschäftigungsverhältnissen.

Die WSI-Datenbank »Atypische Beschäfti-gung« führt den Anteil der Minijobber an allen Beschäftigungsverhältnissen für die einzelnen Bundesländer, Städte und Land-kreise auf. Dadurch wird sichtbar, wo sich die neben der Leiharbeit problematische Be-schäftigungsform ausbreitet: Vor allem Be-triebe in der westdeutschen Provinz bieten Minijobs an, die häufig von Frauen besetzt werden. Minijobs sind »ein typisch west-deutsches Phänomen«, sagt der Arbeits-markt-Experte Herzog-Stein. Auffällig ist zudem: Wo viele Frauen einen Minijob ha-ben, muss das nicht für Männer gelten. Während Frauen vor allem auf dem Land häufig geringfügig beschäftigt sind, gilt das für Männer eher in den Städten. Dahinter scheint weniger ein Familienmodell zu ste-hen als ein unzureichendes Stellenangebot am Arbeitsmarkt.

Männer allerdings arbeiten häufiger als Frauen in Leiharbeit. »Derzeit haben wir et-wa eine Million Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer in Deutschland«, so Her-zog-Stein weiter. Noch vor fünf Jahren wa-ren es etwa 400.000. Seiner Meinung nach

sind vor allem die Minijobs für die Frauen eine Gefahr. »Sie werden häufig in der klas-sischen Familiensituation ausgeübt, wenn der Mann Hauptverdiener ist, die Frau sich um die Familie kümmert und noch ein paar Euro dazuverdienen will.« Damit ist sie zwar berufstätig, zahlt aber keinen Cent in ihre Rentenkasse ein. Und da inzwischen je-de zweite Ehe wieder geschieden wird, trifft die Frau in solch einem Fall die ganze Härte, allein ohne eigene Absicherung dazustehen.

Und noch schwieriger wird es, wenn die Frauen aus einem Minijob in einen Midijob wechseln und sozialversicherungspflichtig werden. Durch das Ehegattensplitting kann sich das Einkommen dann sogar halbieren.

»Betriebsräte sollten das Thema prekäre Ar-beitsverhältnisse im Fokus haben«, rät Her-zog-Stein. »Wir brauchen ein Problembe-wusstsein zu den Minijobs. Betriebsräte können zum Beispiel überprüfen, wie Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein-gruppiert sind.« Hier würden sich oftmals bei den Stundenlöhnen deutliche Unter-schiede zeigen, da bei den Minijobs immer davon ausgegangen werde, das Bruttoentgelt entspreche dem Nettoentgelt – und demzu-folge können auch mal Stundenlöhne nach unten korrigiert werden. Für Frauen, die dann ihre Stundenzahl aufstocken wollen und in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis wechseln, eine fatale Folge, denn dann verdienen sie mög-licherweise weniger als andere Kolleginnen und Kollegen in gleicher Stellung.

Minijobs, aber auch Leiharbeit haben nicht nur ein besonders hohes Risiko in unsi-cheren Beschäftigungsverhältnissen zu en-den. Sie sind meistens auch eine Sackgasse für die Beschäftigten, denn hier gibt es nur wenige Chancen, wieder in ein normales Arbeitsverhältnis zu kommen.

Zwei wichtige Erfolge hat die IG BCE hier bereits vorzuweisen. Im Dezember letzten Jahres hat sie einen Durchbruch in der che-mischen Industrie erreicht. Die Löhne der Zeitarbeitnehmerinnen und -nehmer wer-den an die Entgelte der Stammbelegschaften

angeglichen. Darauf verständigten sich die IG BCE und der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP). Das Ab-kommen steht unter dem Vorbehalt einer Gesamtlösung für alle Branchen im Bereich der DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit. Au-ßerdem kommen Zeitarbeitnehmerinnen und -nehmer in Deutschland in den Genuss

einer tariflich verankerten Weiterqualifizie-rung. Über die Einrichtung eines gemein-samen »Weiterbildungsfonds Zeitarbeiter« haben USG PeopleTochter Technicum und die IG BCE einen Haustarifvertrag abge-schlossen. Weitere Partner sind die TÜV Nord Bildung und der Bildungsdienstleister Provadis.

»Für die Betriebsrätinnen und Betriebsräte steht nun nach der Änderung des AÜG im Vordergrund, die neuen Handlungsmög-lichkeiten zu kennen und Leiharbeit auf seinen ursprünglichen Anwendungsbereich, die Abdeckung von unplanbaren Produk-tionsspitzen, zurückzuführen«, sagt Edel-traud Glänzer. »Wir werden auch auf dem 4. Frauentag der IG BCE ›Frauen auf dem Arbeitsmarkt‹ zum Thema machen und dis-kutieren, welche Auswirkungen prekäre Be-schäftigungsverhältnisse haben. Ich denke da auch an die Altersvorsorge. Wer trägt die Folgekosten solcher Beschäftigungsverhält-nisse? Das sind wir alle! Wir müssen Arbeit so gestalten, dass Menschen auch von ihr leben und eine sinnvolle Altersvorsorge auf-bauen können.«

Mehr und mehr Menschen sind gezwun­gen, unsichere und schlecht bezahlte Jobs anzunehmen. Rasant steigen die Zahlen von Leiharbeit, befristeter Be­schäftigung, Teilzeit und Selbstständig­keit. In den vergangenen fünf Jahren hat sich allein die Leiharbeit verdoppelt.

6 gute arbeit

Gute arbeit sichert die existenz

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ausgabe 20 | märz 2012

zukunftsgewerkschaft 2020 7

Insgesamt erfreulich ist, dass unser Betrieb wächst, so konnten wir gerade in letzter Zeit wieder feste Verträge vergeben, was unser großes Ziel als Betriebsrat ist. So ist auch die Anzahl der Zeitverträge schwankend und abhängig von der Auftragslage und Ferienzeit. Gerade im Sommer gibt es natürlich Ferienjobber. Kolleginnen und Kollegen mit einem temporären Arbeitsvertrag

sind bei uns voll in die Teams integriert, darauf legen wir als Betriebsrat viel Wert. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass die Zeitverträge gleich für die maximale Zeit abgeschlossen werden, anstatt ein-, zwei- oder dreimal verlängert zu werden. Damit können die Beschäftigten einfach besser planen. Bislang gab es keine Verträge, die vor Ablauf der festgeschriebenen Dauer beendet wurden.

Dadurch, dass wir in einigen Bereichen wachsen, wurden in letzter Zeit auch wie-der Festverträge vergeben.

Was können wir tun? Rechtzeitig vor Ende des befristeten Vertrages prüfen, ob eine Weiterbeschäftigung im festen Arbeits-verhältnis möglich ist, auch in anderen Bereichen des Werks.

margit Krug, Betriebsratsvorsitzende Procter & Gamble, Crailsheim

Obwohl diese Beschäftigtengruppen auf-grund der wirtschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahre, der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und dem damit ein-hergehenden Abbau von Arbeitnehmer-rechten besonders auf gewerkschaftlichen Schutz angewiesen sind, sind sie häufig schwer für eine IG BCE-Mitgliedschaft zu werben.

Die Abteilung Zielgruppen hat deshalb zur Ansprache von Befristeten, Leiharbeitneh-mer/ Leiharbeitneh merinnen und anderen

atypisch Beschäftigten den »Werbekoffer Befristete« entwickelt.

Der Koffer enthält unterschiedliche Boxen für Betriebsräte/Betriebsrätinnen und Ver-trauens leute auf der einen und atypisch Be-schäftigten auf der anderen Seite. Die Wer-berinnen und Werber werden unterstützt, um kompetent Auskunft und Beratung ge-ben zu können und betriebliche Regelungen zu initiieren; die Zielgruppen werden über die politische Positionierung der IG BCE, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Vorteile einer Mitgliedschaft infor-miert.

Die Materialien werden aktuell in neun verschiedenen Pilotbetrieben getestet und danach einem breiteren Interessiertenkreis zur Verfügung gestellt.

Erste Erfahrungen mit der Nutzung der Materialien haben unter anderem die Kolle-ginnen und Kollegen bei Procter & Gamble in Crailsheim gemacht.

Zukunftsgewerkschaft 2020: Werbekoffer Befristete ansprache von atypisch Beschäftigten

Regina Steiner und Silvia Mittländer

PrekäreBeschäftigungsverhältnisse

Handlungshilfe für Betriebsrätinnen und Betriebsräte

2. aktualisierte Aufl age

Informationen zumArbeitsrecht

Die Anzahl der temporären Arbeitsver­hältnisse hat in den vergangenen Jah­ren deutlich zugenommen. Inzwischen ist fast jedes elfte Arbeitsverhältnis in Deutschland befristet. Atypisch Beschäf­tigte sind häufig in einer Situation, in der sie sich leicht erpressbar fühlen und Angst haben sich, offen zu engagieren. Viele empfinden ihre Zukunft als un­sicher.

Die Broschüre gibt Auskunft über die

aktuellen Entwicklungen des Arbeit-

nehmerüberlassungsgesetzes, informiert

über Leiharbeit, Scheinselbstständigkeit

und befristete Arbeitsverhältnisse und

zeigt die Handlungsmöglichkeiten von

Betriebsrätinnen und Betriebsräten auf.

Bestellung: www.igbce-shop.de,

Artikelnummer: 10647

Kontakt: Petra Adolph, Telefon: 0511 7631-328, E-Mail: [email protected]

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In der neuen Studie »Generation Prak-tikum« stellte sich heraus, dass sich viele Befürchtungen rund um Betriebspraktika bewahrheiten. 81 Prozent der Hochschul-absolventinnen und -absolventen geben an, dass sie im Prak tikum vollwertige Arbeit geleistet haben. Katy Hübner, Leiterin der Abteilung Junge Generation/Ausbildung bei der IG BCE, fordert: »Praktika dürfen keine vorgelagerte Probezeit sein, in der die Eltern und Sozialversicherungen den vor-enthaltenen Lohn übernehmen müssen.« Immerhin sind 40 Prozent der Praktika un-bezahlt.

Auf den ersten Blick sind Praktika für jun-ge Akademikerinnen und Akademiker eine gute Gelegenheit, Betriebserfahrung zu sammeln und am Ende eine Festanstellung im jeweiligen Betrieb zu bekommen. Aber nur in 17 Prozent der Fälle geht dieser Wunsch in Erfüllung. In der Studie wird deutlich, dass viele Praktika seitens der Unternehmen missbraucht werden – ent-

weder um die Probezeit zu verlängern oder um an günstige Arbeitskräfte zu kommen. Immerhin ganze 39 Prozent der Hoch-schulabsolventinnen und -absolventen ma-chen nach dem Abschluss noch ein Prakti-kum, einige sogar zwei oder drei Praktika. Nur 19 Prozent der jungen Akademike-rinnen und Akademiker finden nach dem Hochschulabschluss eine feste Stelle. Einen positiven Trend hat die Studie auch festge-stellt: Im Vergleich zu den Untersuchungen aus dem Jahr 2007 sind Frauen bei den Praktika inzwischen weniger benachteiligt. Haben im Jahr 2007 noch doppelt so viele Frauen (44 Prozent) wie Männer (23 Pro-zent) nach dem Studium ein Praktikum auf-genommen, sind es jetzt nur noch 32 Pro-zent Frauen und 25 Prozent Männer. Übrigens ist auch Entgeltgleichheit bereits ein Thema im Praktikum – allerdings liegen hier die Frauen vorne: Der durchschnitt-liche Stundenlohn für männliche Prakti-kanten betrug 3,60 Euro, Frauen bekom-men 3,85 Euro. Am schlechtesten bezahlt

sind übrigens Praktikanten und Prakti-kantinnen der Geisteswissenschaften mit 2,95 Euro pro Stunde, angehende Rechts-anwältinnen und Rechtsanwälte bekom-men immerhin 6,20 Euro Stundenlohn. Bei diesen Entlohnungen wundert es kaum, dass 22 Prozent der Praktikantinnen und Praktikanten auf zusätzliche Sozialleistun-gen angewiesen sind, vor vier Jahren waren es nur knapp halb so viele, 12 Prozent. 17 Prozent der Befragten haben angeben, dass sie mit der Entlohnung zufrieden sind.

Die Mehrheit von ihnen forderte übrigens eine Regulierung der Praktika.

Eine ganz zentrale Forderung stellt auch Katy Hübner: »Unbezahlte Praktika für Hochschul absolventinnen und -absolventen gehören abgeschafft. Stattdessen sollten die Unternehmen besser Trainee- und Be-rufseinstiegsprogramme anbieten – mit min-destens 8,50 Euro Stundenlohn.« Selbstver-ständlich gehört zudem ein qualifiziertes Zeugnis nach dem Praktikum dazu sowie ein Prak tikumsvertrag mit einem entspre-chenden Praktikumsplan. »Und damit Prak-tika nicht Gefahr laufen, einen regulären Arbeitsplatz zu ersetzen, sollten sie auf drei Monate begrenzt sein«, fordert Hübner.

Ersetzen Praktika reguläre Beschäftigung? Lernen Praktikantinnen und Prak­tikanten etwas während der oft unbezahlten Zeit im Betrieb? Fragen wie diesen ging jetzt eine Studie von der DGB­Jugend, der Freien Universität Berlin und der Hans­Böckler­Stiftung auf den Grund.

Spitze qualifiziert – schlecht bezahlt:

Studie zu Praktikanten veröffentlicht

studie8

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ausgabe 20 | märz 2012

prekariat 9

Prekariat – Kein deutsches Problem

W eltweit spaltet sich die Ar-beitswelt in zwei Arten von Arbeitnehmerinnen und Ar-

beitnehmern. Beschäftigte in ge sicherten Anstellungen mit Ta rifverträgen auf der ei-nen Seite; auf der an deren Seite wächst aber die Zahl der unsicheren Beschäftigungsver-hältnisse: Mehr und mehr Menschen neh-men prekäre Beschäftigungen an, wie Leih-arbeit oder Minijob. Auch im Ausland wird dieses mehr und mehr zum Problem, das bestätigen Berichte von Mitgliedsgewerk-schaften der Internationalen Föderation der Chemie-, Energie-, Bergbau- und Fabrik-arbeitergewerkschaften (ICEM). Die Löhne sind wesentlich niedriger, Sozialleistungen geringer, Arbeitszeiten länger sowie ungere-gelt, Urlaubsanspruch kürzer und in der Arbeits sicherheit und im Gesundheitsschutz gibt es höhere Risiken. Prekäre Arbeitsver-hältnisse diskriminieren vor allem Frauen auf der ganzen Welt. 80 Prozent der Leiharbeit nehmerinnen und -arbeitnehmer in Thailand beispielsweise sind Frauen. Und auch in Korea sind es mehr als zwei Drittel.

Viele multinationale Konzerne bevorzugen unsichere Beschäftigungsverhältnisse. In ei-nigen Ländern Asiens sind Kontrakt- und Leiharbeit heute bereits das »normale« Ar-beitsverhältnis. Auch die Mehrheit der Be-schäftigten in den Kernbereichen der Pro-duktion ist davon betroffen. Außerdem sind

Millionen von Arbeitnehme rinnen und Ar-beitnehmern von dem Recht auf Gewerk-schaftsmitgliedschaft und der Teilnahme an Tarifverhandlungen ausgeschlossen.

Unilever beschäftigte beispielsweise an einem Standort in Pakistan 22 reguläre und gewerkschaftlich organisierte Arbeit-nehmerinnen und Arbeitnehmer sowie zugleich 750 Kontraktarbeiterinnen und -ar-beiter, die alle nicht Gewerkschaftsmit-glieder waren.

Nach einer Klage der internationalen Ge-werkschaften bei der OECD auf der Basis von deren »Richtlinien für multinationale Konzerne« hat das Unternehmen in diesem Fall immerhin eingelenkt und sich verpflich-tet, mehr Dauerarbeitsplätze zu schaffen.

In gleicher Weise muss internationale Soli-darität für Ölarbeiterinnen und -arbeiter in Nigeria, Bergleute in Kolumbien und Reifen-arbeiterinnen und -arbeiter in Thailand mo-bilisiert werden. Ein weiteres Beispiel ist die Unterstützung für die Frauen des Radio-werks Sirius in Korea, die sich gegen alle Widerstände des Unternehmens gewerk-schaftlich organisierten, um ihre Rechte durchzusetzen. Nur 10 der 270 beschäftigten Frauen standen in einem festen Arbeitsver-hältnis. Und verheiratete Frauen erhielten grundsätzlich nur einen Vertrag über drei

Monate, damit sie im Fall der Schwanger-schaft danach nicht weiter beschäftigt wer-den mussten.

Weltweit arbeitet die ICEM daran, solche Missstände zu beseitigen, etwa mit Welt-vereinbarungen mit multinationalen Un ter-nehmen. Das hat zur gesetzlichen Be schrän-kung und Regulierung von Kontrakt- und Leiharbeit in einigen Ländern beigetragen. Und in Verhandlungen mit Unternehmen konnte erreicht werden, dass von ihnen wieder mehr Dauerarbeitsplätze geschaffen wurden. Für die Mitgliedsgewerkschaften der ICEM hat der Kampf gegen prekäre Ar-beitsverhältnisse heute überall in der Welt höchste Priorität.

Und gemeinsam mit den anderen Organi-sationen der internationalen Gewerkschafts-bewegung fordert die ICEM die OECD, die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds auf, ihre Politik, mit der sie Regierungen weltweit zu einer Flexi-bilisierung der Arbeitsmärkte aufgefordert haben, zu revidieren.

Manfred Warda, General sekretär der ICEM (Inter nationale Föderation der Chemie-, Energie-, Bergbau- und Fabrikarbeitergewerk-schaften).

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10 portrait

ngerechtigkeiten kann sie nicht leiden. Deswegen hat sie sich schon als Schülerin immer für

die anderen eingesetzt. »Gerade für die-jenigen, die sich nicht wehren können, müssen wir doch etwas tun«, ist sie über-zeugt. Und genau das ist auch der Grund, warum sie sich bei der Karriereentwick-lung für den Betriebsrat entschieden hat. Sie wollte ganz vorn dabei sein, mitge-stalten und mitentscheiden, welche Än-derungen und Verbesserungen im Be-trieb vorgenommen werden. Deswegen hat sie sich auch nicht mit dem zweiten Vorsitz zufriedengegeben. Nach dem Motto »Wenn, dann auch gleich richtig« ist sie 2006 Betriebsratsvorsitzende ge-worden und führt heute ein elfköpfiges Gremium an. Sie wollte verändern, wollte neuen Wind in den Betriebsrat bringen – und vor allem auch mehr Frauen für die Arbeit gewinnen. »Das geht am besten, wenn man selbst Vorbild ist«, sagt sie heute und verweist stolz darauf, dass sie vier weibliche Mitglieder im Gremium hat. »Und die arbeiten an wichtigen Schaltstellen, wie etwa dem Wirtschafts-ausschuss.« Für sie selbst ist es selbst-

verständlich, in der Bundestarifkommis-sion Chemie mitzuarbeiten.

Die Familie war nie ein Karrierehinder-nis für sie. Als sie 1988 ihren Sohn zur Welt brachte, ist sie acht Wochen später wieder arbeiten gegangen – Vollzeit. »Da-mals war es mit der Kinderbetreuung wirklich schwierig«, sagt die heute 48-Jährige. »Doch auch heute fehlt es noch an Betreuung.« Zwar habe sich schon eine Menge flexibilisiert und in den Köpfen verändert. »Vor allem bei den Vätern, die interessieren sich jetzt wirk-lich sehr, in Elternzeit zu gehen.« Den-noch bliebe gerade bei der Betreuung von Kleinkindern eine Menge Nachholbe-darf.

Katja Marx hat sich immer gewerkschaft-lich engagiert. Zuerst war sie als Jugend- und Auszubildendenvertreterin aktiv, später ist sie in die Rolle als Betriebs rätin hineingewachsen. Nur als ihr Sohn Säug-ling war, musste sie ihre Aktivitäten et-was zusammenstreichen.

Doch für Termine im Bezirksfrauen-ausschuss nahm sie sich immer die Zeit. »Es war mir wichtig, dabeizubleiben. Und es hat mir am Herzen gelegen, dass sich für die Frauen erheblich etwas ver-ändert in der Berufswelt.« Ganz konnte sie aber die Pause von der Betriebsrats-arbeit nicht durchhalten und so kandi-dierte sie im Jahre 2002 wieder für das Gre mium. »Wir haben die Möglichkeit,

hier mitzugestalten und viele Mit-sprachemöglichkeiten. Die wollte ich nutzen.« Dass sie sich nebenbei auch weiterent wickelt, Fachwissen aneignet und ihre Verhandlungsführung nach vor-ne bringt, ist ein schöner Nebeneffekt.

Wichtig ist ihr ein guter Draht zur Ge-schäftsleitung. Der ist vor allem in den letzten Jahren stärker geworden. »Wir sind mit der Krise enger zusammenge-wachsen«, resümiert sie heute. »Gemein-sam haben wir alle Instrumente genutzt, um Entlassungen zu vermeiden, bis die Krise vorüber ist.«

Der Betriebrat des 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter großen Unternehmens ist vor allem damit beschäftigt, Werbung für den Demografie-Fonds zu machen. »Es gibt tatsächlich noch immer Kolle-ginnen und Kollegen, die die 300 Euro nicht optimal zu nutzen wissen und da-mit Geld verschenken.« Es wandert in einen Präventionstopf, mit dem der Be-triebrat gezielt Aktionen organisiert, um die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern.

Andrea Lammert ist freie Journalistin aus Hannover. Sie schreibt u. a. für Focus online, Neue Zürcher Zei-tung und ist Buchautorin.

Katja marx, Betriebsratsvorsitzende Zschimmer & Schwarz Lahnstein.

Wenn, dann auch richtig

u

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editorial

ausgabe 20 | märz 2012

11aktivitäten

+++ 8. März – AktionsreichAm 8. März finden zahlreiche Aktivitäten in den Be-trieben statt. In der kompakt, auf den Frauenseiten der Websites der Bezirke sollten die Berichte dazu eingestellt werden, so erfahren andere, wie engagiert Frauen der IG BCE für ihre Interessen eintreten.

+++ Equal Pay Day – Rote und gelbe Strafkarten

Jedes Jahr im März machen Frauen auf der ganzen Welt auf-merksam auf die Unterschiede in den Einkommen zwischen Männern und Frauen. In Deutschland wurde der Tag 2008 eingeführt. Die IG BCE beteiligt sich in Hannover zum vierten Mal. Gleichzeitig werden zahlreiche betriebliche Aktionen dazu vor Ort stattfinden. In den Unternehmen werden Be-triebsrätinnen und Vertrauensleute rote und gelbe Strafkarten verteilen und damit bekräftigen, dass diese Entgeltunter-

schiede zwischen Frauen und Männern beseitigt werden müssen. Übrigens richtet sich das Datum für den Equal Pay Day nach der Zahl der Tage, die Frauen mehr arbeiten müssen als Männer, um bei gleicher Arbeit auf gleiche Entlohnung zu kommen. Der Equal Pay Day wird dieses Jahr am 23. März stattfinden.

+++ Frühe TalentförderungDas Frühjahr, so scheint es, steht jedes Jahr ganz im Zeichen der Frauen: Frauentag, Equal Pay Day und der Girls’Day. Zu allen Tagen gab es viele Ak-tionen im Bereich der IG BCE, vor allem auch zum Girls’Day. Gemeinsam arbeiten Unternehmen und Betriebsräte daran, verstärkt Mädchen für natur-wissenschaftlich-technische Berufe zu begeistern.

Die IG BCE wird mit dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) mit einen gemein-samen Aufruf zum Zukunftstag an die Presse treten und in den Betrieben dafür werben, Schülerinnen und Schüler am 26. April 2012 in die Unternehmen einzuladen, um ihnen ei-nen Impuls zu geben, ihr Berufswahlverhalten zu überdenken. Ein neuer Flyer zum Girls’ Day kann kostenfrei in der Abteilung Frauen/Gleichstellung bei [email protected] bestellt werden.

+++ Anpfiff zum NetzwerkenGute Ideen und Projekte sind zu schön, um nur in einem Betrieb stattzufinden. Deshalb lädt die IG BCE zum Netzwerken ein. Um weiter ganz weit vorn mitzuspielen, bittet die Abtei-lung Frauen/Gleichstellung, aktuelle Betriebsvereinbarungen zu schicken, damit andere von guten Beispielen lernen können. Diese Daten werden anonymisiert und dann weiterge-reicht. Nur so wird ein gutes Frauenteam draus, das den Ball aufgreift und weiterspielt für die gute Sache. Die Projektinformationen, Presseberichte, Internetlinks, Ausschnitte aus Firmenzeitungen bitte schicken an [email protected] können sich im Netzwerk Frauen Macht Erfolg [email protected] anmelden.

LEsErinnEnbriEf

Ich vermisse die Wann kommt die nächste Ausgabe? Ich arbeite gerne mit dem . Die Zeitschrift kommt auch bei meinen Kolleginnen und Kollegen gut an. Sie hat interessante Schwerpunktthemen, ist handlich, überschaubar, informativ und hat ein ansprechendes Outfit (Layout). Ich sage nur: weiter so! Liebe Grüße Helga Landgraf, Betriebsrätin der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Meldungen+++

Der erste »Girls’Day« bei Bayer Techno­logy Services GmbH (BTS) ». . . Mädchen entdecken Berufe in Technik und Hand­werk . . .« fand in der Montagewerkstatt bei der BTS­Prozessanalysentechnik statt.

Die Anfrage nach einem Girls’Day bei BTS ist schon öfter aus dem Vertrauensleute Kreis an die Leitung gestellt worden. Am 14. April 2011 war es nun soweit. Die Mädchen hatten dann die Gelegenheit bei der Montagewerkstatt unter Leitung einer

Kollegin, technische Eindrücke zu gewin-nen sowie automatisierte Prozesskontrollen zu sehen. Es war rundum ein gelungener TAG! 10 Schülerinnen der Jahrgangsstufen 8 bis 11 (Hauptschule und Gymnasium) konnten sich einen Einblick in die Aufgaben einer Industriemechanikerin (Metall) in der Werkstatt verschaffen. Auch die Tätigkeiten einer Entwicklungsingenieurin am Beispiel von moderner Prozess-Analysentechnik in der Biotechnologie, war für die Schüle-rinnen sehr Interessant.Super erfreulich ist auch die E-Mail einer Schülerin, sie schreibt, ». . . dass es ihr sehr, sehr viel Spaß gemacht hat und einen guten Einblick in den Konzern gewonnen hat . . .«.

Eine weitere Rückmeldung:Zitat:»Wenn Sie diesen Tag noch mal durchführen, werde ich auf jeden Fall den Girls’Day bei Bayer empfehlen.Ich bin sehr froh, dass Sie mich zu dem Girls’Day eingeladen und mir einen Ein-blick in Bayer gegeben haben.«

Dies war ein abwechslungsreicher und gut organisierter erster Girls’Day und wir hof-fen, dass die BTS-Leitung dies für die Zu-kunft weiterhin unterstützen wird.

Der erste „Girls`Day“ bei Bayer Technology Services GmbH (BTS) „ Mädchen entdecken Berufe in Technik und Handwerk “ fand in der Montagewerkstatt bei der BTS- Prozessanalysentechnik statt. Die Anfrage nach einem Girls`Day bei BTS ist schon öfters aus dem Vertrauensleute Kreis an die Leitung gestellt worden. In diesem Jahr am 14. April ist es nun soweit. Die Mädchen haben dann die Gelegenheit bei der Montagewerkstatt unter Leitung einer Kollegin, technische Eindrücke gewinnen sowie automatisierte Prozesskontrollen zu sehen. Wir begrüßen, dass sich die BTS am Girls`Day beteiligt und freuen uns auf die Aktion! Es war rundum ein gelungener TAG! Zehn Schülerinnen der Jahrgangsstufen 8 bis 11 (Hauptschule und Gymnasium) konnten sich einen Einblick in die Aufgaben einer Industriemechanikerin (Metall) in der Werkstatt verschaffen. Auch die Tätigkeiten einer Entwicklungsingenieurin am Beispiel von moderner Prozess-Analysentechnik in der Biotechnologie, war für die Schülerinnen sehr Interessant`. Super erfreulich ist auch die E-Mail einer Schülerin, sie schreibt, „ dass es ihr sehr, sehr viel Spaß gemacht hat und einen guten Einblick in den Konzern gewonnen hat “ Eine weitere Rückmeldung: Zitat: „Wenn Sie diesen Tag noch mal durchführen, werde ich auf jeden Fall den Girl`s Day bei Bayer empfehlen. Ich bin sehr froh, dass Sie mich zu dem Girl`s Day eingeladen und mir einen Einblick in Bayer gegeben haben“. Dies war ein abwechslungsreicher und gut organisierter erster Girls`Day und wir hoffen, dass die BTS-Leitung dies für die Zukunft weiterhin unterstützen wird.

Den Equal Pay

am 23. März nutzen,

um gleiches Entgelt für

gleichwertige Arbeit zu

sichern.

Gelbe KaRteVerwarnung!

Jetzt Mitglied werden!

www.mitgliedwerden.igbce.de Jetzt Mitglied werden!www.mitgliedwerden.igbce.de

Entgeltgerechtigkeit sichern, damit Frauen und Männer das gleiche Entgelt

für gleichwertige Arbeit bekommen.

zeigen!Rote KaRte

*Bezirks-Nr.: *Mitgl.-Nr.: *Dieses wird von den Bezirken ausgefüllt.

Beitrittserklärung und Einzugsermächtigung

Ich ermächtige die IG Bergbau, Chemie, Energie meinen satzungsgemäßen Beitrag bei Fälligkeit

m monatlich m vierteljährlich m halbjährlich m jährlich

von meinem Konto per Lastschrift abzubuchen oder durch Betriebsabzug über den Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin von meinem Lohn bzw. Gehalt ein zubehalten. Diese Ermächtigung gilt auch für jedes andere, auf meinen Namen lautende Konto bei jedwedem Kreditinstitut. Einen evtl. Widerruf werde ich bei der IG Bergbau, Chemie, Energie vollziehen. Wenn mein Konto die erforder-liche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflich-tung zur Einlösung.

Name:

Vorname:

Geburtsdatum: m m / m w

PLZ/Wohnort:

Straße/Haus-Nr.:

Nationalität:

privat E-Mail:

Telefon:

Mobiltelefon:

dienstlich E-Mail:

Telefon:

Mobiltelefon:

Eintrittsdatum IG BCE:

Anlass des Eintritts:

Übertritt/Vorgew.:

Monatl. Bruttoeinkommen/

Eingruppierung:

Personalnummer:

BLZ/Konto-Nr.:

Bankinstitut:

Beschäftigt bei:

PLZ/Ort:

Tätigkeit:

Abteilung:

Ausbildungsbeginn (Monat/Jahr):

Ausbildungsjahr:

Ausbildungsende (Monat/Jahr):Werber(in):

Einverständniserklärung nach § 4 a BDSGIch bin damit einverstanden, dass meine allgemeinen personenbezogenen Daten einschließlich evtl. Änderungen und Ergänzungen zur Erledigung aller im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft stehen-den Aufgaben zur Mitgliederverwaltung, Mitgliederbetreuung, der Mitgliederinformation sowie des Beitragseinzugs im erforderlichen Umfang erhoben, verarbeitet und genutzt werden. Die Datenverarbei-tung und Nutzung betrifft die zweckentsprechende Datenspeicherung, -nutzung und Datenauswertung durch die IG BCE sowie die Datenweitergabe an Dritte, sofern und soweit diese mit der Mitglieder-betreuung und/oder Mitgliederwerbung von der IG BCE ermächtigt oder beauftragt worden sind und auf das Bundesdatenschutzgesetz verpflichtet werden.Diese Einwilligungserklärung kann jederzeit ganz oder teilweise widerrufen werden.

Datum Unterschrift

Das vollständig ausgefüllte Formular bitte bei ihrem Betriebsrat abgeben oder per Telefax an: 0511 7631-708

01 Angelernte 02 Handwerker/-innen und Facharbeiter/-innen 03 Chemotechniker/-innen und Laboranten bzw. Laborantinnen04 Büroangestellte/Kaufleute 05 Meister/-innen06 Technische Angestellte und Ingenieure bzw. Ingenieurinnen

07 AT-Angestellte: ______________

08 Angestellte im Außendienst

09 Akademiker/-innen

10 Leitende Angestellte

11 Atypische Beschäftigung: ❑ Leiharbeitnehmer/-innen ❑ Befristet Beschäftigte

12 Sonstige: ___________________

Berufsgruppe (Zutreffendes im Kreis ankreuzen)

Inte

rnat

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tag

2012

Page 12: Impuls

12 aktuelles

recht so:

meinungsbildEs vergeht kaum ein Tag, an dem nicht die Themen »Frauen in Füh-

rung« und »Quote« in der Zeitung debattiert werden. Auch auf dem

4. Frauentag der IG BCE werden wir hierüber diskutieren. Die Redaktion

der möchte im Vorfeld dieser Veranstaltung von Kolleginnen

und Kollegen erfahren, welchen Standpunkt sie dazu vertreten.

Bitte schickt Eure Meinung an [email protected]

Vorbildlich verhalten sich Betriebsräte, wenn sie

Ansprechpartnerinnen und -partner im Betrieb benennen,

die Pflegenden in einem Notfall mit hilfreichen Informationen

schnell zur Seite stehen.

Vorfahrt für Frauen in Aufsichtsräten sagt die IG BCE

und will im eigenen Haus den Anteil der Frauen in Aufsichtsrä-

ten erhöhen. 2012 und 2013 finden verstärkt Wahlen statt. Bis

dahin will die IG BCE ihre Betriebsräte sensibilisieren, mehr Kan-

didatinnen vorzuschlagen. Sie selbst will hausintern den Anteil

der Mandate, die von Gewerkschafterinnen wahrgenommen

werden, auf 30 Prozent erhöhen.

Vorschau auf die nächste Ausgabe der ,

Nr. 21. Sie wird Anfang Juni mit den Schwerpunkthemen zum

4. Frauentag erscheinen.

unisex-urteil – alle gleich oder gar Frauenbeglückungsprogramm?

eine Frage – eine antwort

Wann entfiel der Paragraph 1356 »Die Frau ist

berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit

ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist«?

Die ersten zehn Einsendungen mit

dem richtigen Datum erhalten

einen kleinen Preis.

Bitte die Lösung auf eine

Postkarte schreiben und ein-

senden an:

IG BCE

Abteilung Frauen/Gleichstellung

Königsworther Platz 6

30167 Hannover

oder per Mail an:

[email protected]

einsendeschluss 14. mai 2012

Der europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass ab

Dezember 2012 die Krankenversicherer das Geschlecht nicht

mehr als Kriterium zur Kalkulation ihrer Tarife verwenden

dürfen.

Derzeit bezahlen in der privaten Krankenversicherung Frauen

im Durchschnitt etwa 15 Prozent höhere Beiträge als Män-

ner. Zum einen, weil sie älter werden und dadurch höhere

Krankheitskosten zu erwarten sind und zum anderen, weil

sie schwanger werden können oder es gerade nicht wer-

den können. Alle privaten Krankenversicherungen müssen

nun die Tarife neu kalkulieren. Der Europäische Gerichtshof

hat entschieden, dass das Abstellen auf das Geschlecht bei

ungleichen Tarifen diskriminierend sei. Die Hoffnung einiger,

nun eine Klage einreichen zu können, um die überhöhten Bei-

träge erstattet zu bekommen, ist ohne rechtliche Grundlage.

Die Risiken werden bei einem Unisex-Tarif neu kalkuliert und

im Ergebnis steht zu befürchten, dass die Krankentarife – auf

der Basis des bereits teureren Niveaus der Versicherung für

Frauen – teurer werden. Die gesetzlichen Krankenversiche-

rungen sind davon nicht betroffen.

Der 4. Frauentag der IG BCE findet vom 7. – 9. Juni 2012 unter diesem

Motto in Hannover statt.