INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne...

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WIR MACHEN ENERGIE INTELLIGENT FÜR SIE. Sonderbeilage der RWE Deutschland Ausgabe 2 | Frühjahr/Sommer 2015 smarte seiten Impressum: Herausgeber: RWE Deutschland AG, Abteilung Kommunikation, Kruppstraße 5, 45128 Essen Redaktion: Sebastian Ackermann (V. i. S. d. P.), Stefan Buscher (enviaM), Maria Dehling, Julika Gang, Sarah Rothe (LEW), Luana Schnabel (Süwag) | Gestaltung: k:rat, Düsseldorf RWE Deutschland hat für sein Modellprojekt Smart Country den GreenTec Award 2015 in der Kategorie Energie erhalten. Es ist der bedeutendste unabhängige Umwelt- und Wirtschaftspreis Europas. In Anwesenheit von Kanzleramtsminister Peter Altmeier über- gaben die Laudatoren Désirée Nosbusch, Moderatorin und Schauspielerin, sowie Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers 50hertz, im Berliner Tempodrom die begehrte Trophäe an Dr. Joachim Schneider, Technikvorstand von RWE Deutschland. Altmeier: „Der GreenTec Award ist eine der wichtigsten Auszeichnungen. Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehen uns alle an, und in Deutschland beweisen wir, dass wir damit sogar Geld verdienen können.“ Altmeier zeichnet im Rahmen der GreenTec Awards bereits seit 2008 „grüne Pioniere“ aus Wirtschaft und Industrie sowie junge Start Ups und Initiativen aus. Das Bild unten zeigt die glücklichen Preisträger mit Dr. Joachim Schneider in der Mitte. Bildnachweise: Knut Vahlensieck/Funke Foto Services (Gruppenfoto Rückseite ergänzt um Dr. Torsten Hammerschmidt) | Koch Essen GmbH | Komhus Agentur für Kommunikation | Lechwerke AG | mediabase Werbeagentur | Nexans | Rennsteig GmbH | RWE Deutschland- Bildarchiv | Silvia Kröger-Steinbach | Stadtbildarchiv Essen | Süwag | Thinkstock | Werbeagentur MAD GREENTEC AWARD GEWONNEN: EINEN TACKEN BESSER BEIM ENERGIEWENDE-MARKETING. RWE Deutschland hatte mit dem Kommunika- tions- und Marketingkonzept für Smart Country bereits im März 2015 gepunktet. Als Gewinner des goldenen Unternehmens-Tackens wurde nicht zuletzt die weltweit erzeugte Resonanz für innovative praxisorien- tierte Lösungen als Beitrag zum Gelingen der Energie- wende ausgezeichnet. „Es freut mich sehr, dass es RWE Deutschland gelungen ist, Smart Country zu entwickeln und vom Pilotprojekt zum Leuchtturm-Projekt der Ener- giewende weiterentwickelt zu haben. RWE hat erkannt, dass sich der Energiemarkt in Deutschland verändern wird und sich damit auch das Unternehmen verändert. Smart Country zeigt, dass RWE sich mit diesem Projekt technologisch auf der Höhe der Entwicklung befindet; Smart Country ist dezentral, umweltfreundlich und rich- tungsweisend. Nationale und internationale Aufmerk- samkeit und Berichterstattung sowie die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung sind das Ergebnis.“ So die Präsidentin der IHK zu Essen, Jutta Kruft-Lohrengel. VOM SUPRALEITER IN ESSEN BIS ZUM KLEINKRAFTWERK IM KELLER: Energiewende passiert vor Ort. Und wir bringen sie mit unseren smarten Projekten voran. Aber lesen Sie selbst! NUTZEN SIE UNSERE WERTVOLLEN DIGITS!

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WIR MACHEN ENERGIEINTELLIGENT FÜR SIE.

Sonderbeilage der RWE Deutschland Ausgabe 2 | Frühjahr/Sommer 2015

smarte seiten

Impressum:Herausgeber: RWE Deutschland AG, Abteilung Kommunikation, Kruppstraße 5, 45128 EssenRedaktion: Sebastian Ackermann (V. i. S. d. P.), Stefan Buscher (enviaM), Maria Dehling, Julika Gang, Sarah Rothe (LEW), Luana Schnabel (Süwag) | Gestaltung: k:rat, Düsseldorf

RWE Deutschland hat für sein Modellprojekt

Smart Country den GreenTec Award 2015 in der

Kategorie Energie erhalten. Es ist der bedeutendste

unabhängige Umwelt- und Wirtschaftspreis Europas. In

Anwesenheit von Kanzleramtsminister Peter Altmeier über-

gaben die Laudatoren Désirée Nosbusch, Moderatorin und

Schauspielerin, sowie Boris Schucht, Vorsitzender der

Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers 50hertz,

im Berliner Tempodrom die begehrte Trophäe an Dr.

Joachim Schneider, Technikvorstand von RWE Deutschland.

Altmeier: „Der GreenTec Award ist eine der wichtigsten

Auszeichnungen. Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehen

uns alle an, und in Deutschland beweisen wir, dass wir

damit sogar Geld verdienen können.“ Altmeier zeichnet im

Rahmen der GreenTec Awards bereits seit 2008 „grüne

Pioniere“ aus Wirtschaft und Industrie sowie junge Start

Ups und Initiativen aus. Das Bild unten zeigt die glücklichen

Preisträger mit Dr. Joachim Schneider in der Mitte.

Bildnachweise: Knut Vahlensieck/Funke Foto Services (Gruppenfoto Rückseite ergänzt um Dr. Torsten Hammerschmidt) | Koch Essen GmbH | Komhus Agentur für Kommunikation | Lechwerke AG | mediabase Werbeagentur | Nexans | Rennsteig GmbH | RWE Deutschland-Bildarchiv | Silvia Kröger-Steinbach | Stadtbildarchiv Essen | Süwag | Thinkstock | Werbeagentur MAD

GREENTEC AWARD GEWONNEN: EINEN TACKEN BESSER BEIM ENERGIEWENDE-MARKETING.

RWE Deutschland hatte mit dem Kommunika-

tions- und Marketingkonzept für Smart Country

bereits im März 2015 gepunktet. Als Gewinner des

goldenen Unternehmens-Tackens wurde nicht zuletzt die

weltweit erzeugte Resonanz für innovative praxisorien-

tierte Lösungen als Beitrag zum Gelingen der Energie-

wende ausgezeichnet. „Es freut mich sehr, dass es RWE

Deutschland gelungen ist, Smart Country zu entwickeln

und vom Pilotprojekt zum Leuchtturm-Projekt der Ener-

giewende weiterentwickelt zu haben. RWE hat erkannt,

dass sich der Energiemarkt in Deutschland verändern

wird und sich damit auch das Unternehmen verändert.

Smart Country zeigt, dass RWE sich mit diesem Projekt

technologisch auf der Höhe der Entwicklung befindet;

Smart Country ist dezentral, umweltfreundlich und rich-

tungsweisend. Nationale und internationale Aufmerk-

samkeit und Berichterstattung sowie die hohe Akzeptanz

in der Bevölkerung sind das Ergebnis.“ So die Präsidentin

der IHK zu Essen, Jutta Kruft-Lohrengel.

VOM SUPRALEITER IN ESSEN BIS ZUM KLEINKRAFTWERK IM KELLER: Energiewende passiert vor Ort.Und wir bringen sie mit unseren smarten Projekten voran.Aber lesen Sie selbst!

NUTZEN

SIE UNSERE

WERTVOLLEN

DIGITS!

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Dr. Arndt NeuhausRWE Deutschland AG Vorsitzender des Vorstands

Smart Country, Eifel: innovative Ideen für mehr Erneuerbare am Netz.

AmpaCity, Essen: effizienter Stromtransport in Ballungsräumen.

Smart Stations: Kita Haren/Power to Gas. Intelligente Technik für die Energiewende.

Smart Operator: Ortsnetze in Rheinland-Pfalz und Bayern effizient steuern.

Grid4EU, Reken: Energieideen für Europa aus dem Münsterland.

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EINFÜHRUNG 54 INHALT

Beginnen möchte ich mit einem Bild! Wer ein Boot

wenden will, braucht Teamspirit und Kraft. Muss anpa-

cken und das Ruder fest in der Hand haben. Muss Ziel

und Etappenziele kennen und dabei auf Kurs bleiben.

Die Energiewende verlangt uns bei RWE Ähnliches ab.

Wir haben mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-

tern ein verlässliches und engagiertes Team an Bord.

Dazu kommt das gute Zusammenspiel mit Kunden

und Partnern. Wir setzen auf Mut, Gestaltungs-

kraft und intelligente Lösungen, um getragen

von einer Innovationswelle voranzukommen.

Wir navigieren mit unserer Erfahrung und der

Emanzipation neuer Produkt- und Dienst-

leistungsideen. So eröffnen wir den Hori-

zont für eine neue Energiezukunft.

„Auf den Punkt kommen“ heißt für uns,

deutschlandweit an über 1.000 geografischen Punk-

ten mit innovativen Projekten Zukunft zu gestalten.

Wir tun dies gemeinsam mit Kommunen, Bürgern und

Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Denn

Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt und wir

von RWE sind dabei Schrittmacher. Wir bieten neue

smarte Energiedienstleistungen wie die intelligente

Haushaltssteuerung oder Verbrauchsmessung. Wir

schaffen neue Markt- und Vermarktungsplattformen

wie das virtuelle Kraftwerk oder den Online-Markt-

platz WebMarket. Und wir verbinden weiter zuneh-

mende dezentrale Erzeugung auf dem Land mit den

Verbrauchern in den Städten durch intelligente Ver-

teilnetze. Neue Leitertechnologien, mitdenkende

Spannungsregler oder kommunizierende Ortsnetz-

stationen helfen dabei, die erforderliche Balance

zwischen Strombedarf und stark schwankendem

Angebot zu halten. Smart Country, AmpaCity, Smart

Operator, das sind Namen, die einen Platz haben

auf der Landkarte. Dahinter stehen konkrete

Lösungen für die nachhaltige, sichere und wirt-

schaftliche Energieversorgung von morgen.

Sie sind beispielhaft für unser Ziel: stabile

Netze für mehr dezentrale Erzeugung

und smarte Produkte und Angebote

für mehr Energieeffizienz bei unseren Kunden.

15 von über 1.000 Innovationsprojekten stellen wir

Ihnen auf den folgenden Smarten Seiten vor, versehen

mit Hinweisen auf vertiefende Informationen. Sie zei-

gen, dass wir tatkräftig neue Ziele angehen und so dem

abstrakten Wort Energiewende mit gefragten Produk-

ten konkreten Inhalt geben. Wir sind auf gutem Kurs.

Ihr Arndt Neuhaus

Energieversorgung Stadion Augsburg: Tabellenspitze in der Klima-Liga.

Berliner Luft: Wärme aus Biomasse spart 235.000 Tonnen CO2-Emissionen. Rennsteig GmbH, Viernau: Check für eine Versorgungslösung in Eigenregie.

Windpark Heidenrod: Mit Kooperation kommt die Energiewende ins Rollen.

Das Firmendach als Profitcenter: Selbst Solarstrom produzieren und nutzen.

INTELLIGENTE NETZE

ENERGIEEFFIZIENZ-PRODUKTE

DEZENTRALE ERZEUGUNG

LED-Effizienz-Beleuchtungslösungen: Friedberg und Königsbrunn in neuem Licht.

RWE Flug-Thermografie, Wesel: Wärmeverluste erkennen, Lösungen bieten.

Breitband im Rhein-Hunsrück-Kreis: Datenautobahnen auf dem Land.

Smart Living, Bottrop: Wohnkonzepte für morgen mit intelligenter Energie.

E-Mobility, Amsterdam: nachhaltige Verkehrsplanung für eine Metropole.

1.000 ENERGIEWENDEPUNKTE ANGESTEUERT: MIT INNOVATIONEN FÜR UNSERE KUNDEN.

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3 AUSGEWÄHLTE PROJEKTSTANDORTE

Haren an der Ems

Bottrop

Reken

Wesel

Essen

Ibbenbüren

Bitburg-PrümKisselbach

Heidenrod

Wincheringen

Augsburg

Schwabmünchen

Viernau

Berlin03

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Amsterdam

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04

04

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Hürth15

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Friedberg06

Königsbrunn 06

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Rhein-Hunsrück-Kreis08

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PROJEKTKARTE

DEUTSCHLAND ALS

DOWNLOAD

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RWE Deutschland war federführend bei

diesem vom Bundesministerium für Wirt-

schaft und Energie geförderten und

mit dem Hessischen Staatspreis

für intelligente Energie ausge-

zeichneten Projekt. Im Mittel-

punkt stand die Umsetzung

und Bewertung innovativer

Verteilnetzkonzepte. Dabei geht

es darum, aus der bestehenden

konventionellen Netzstruktur mit intelli-

genten Bausteinen ein wirtschaftliches

und zuverlässiges Verteilnetz für die Strom-

versorgung von morgen zu ent-

wickeln. Denn Netzumbau ist

landschafts- und kostenscho-

nender als Netzneubau. Die

6 AKTIV VOR ORT

Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm mit hoher Einspeisung von Strom aus Wind, Sonne und Biomasse getestet. (Siehe auch Rückseite)

Daten zur Smart Country-Region:

In der Modellregion liegt die Einspeisung aus erneu-

erbaren Energien mit 31 Megawatt deutlich über der

Jahreshöchstlast von 3,5 Megawatt. Bis 2030 wird

ein weiterer Zubau an regenerativer Erzeugung in

Höhe der aktuellen Einspeisung erwartet.

Netzgebiet: 175 km2

Leitungslänge des Mittelspannungsnetzes: 125 km

Ortsnetzstationen/Hausanschlüsse: 99/2.300

Ansprechpartner: Dr. Torsten Hammerschmidt,

E [email protected]

6 INTELLIGENTE NETZE

verbunden sind, hängt stark von der Qualität der realisier-

ten Lösung ab. Intelligente Lösungen werden zunehmend

wichtiger für den effi zienten Netzausbau. Daher freut es

mich, dass im Smart Country-Projekt eingesetzte Betriebs-

mittel mittlerweile als Standard defi niert und in anderen

Netzbereichen angewendet werden konnten. Ein Beispiel

ist die Weitbereichsregelung, die konventionellen Netz-

ausbau vermeidet oder zumindest zeitlich verzögert.

Wird konventioneller Netzausbau dadurch überfl üssig?

Dr. Torsten Hammerschmidt: Keineswegs. Konventioneller

Netzausbau ist immer dann notwendig, wenn die Übertra-

gungsleistung des vorhandenen Netzes trotz Optimierung

nicht ausreichen würde. Grundsätzlich aber gilt: Dort, wo es

möglich ist, hat Netzumbau Vorrang vor Netzneubau, denn

in der Regel ist er kosten- und landschaftsschonender.

Herr Hoffmann, wie profi tieren denn Sie als

Bürger der Eifelregion von den

smarten Technologien?

Für mich als Energiewirt ist der

Biogasspeicher eine innovative

Ergänzung meiner Biogas-

anlage. Er macht mich als

wirtschaftlichen Nutzer er-

neuerbarer Energien noch

leistungsfähiger.

SMART COUNTRYIM GESPRÄCH

Was bedeutet Smart Country für Sie im Zusammenhang

mit der Energiewende?

Heinz Hoffmann: Als Landwirt respektiere ich die Kräfte

der Natur. Als Energiewirt nutze ich sie. Das Projekt Smart

Country hat mich in meiner Meinung bestätigt, dass die Ener-

giewende nur mit innovativer Technik und im Zusammen-

spiel mit der Tatkraft von uns Bürgern vor Ort funktioniert.

Sie waren Projektleiter. Welche Bilanz ziehen Sie nach

Smart Country?

Dr. Torsten Hammerschmidt: Mit dem Projekt haben wir

das intelligente Stromnetz einem Praxistest unterzogen.

Dabei konnten wir eine Reihe von innovativen Betriebsmit-

teln in das reale Verteilnetz einbauen, die sich bei intensi-

ven Vorabuntersuchungen als vielversprechend erwiesen

haben. In allen Fällen sind unsere hohen Erwartungen er-

füllt worden. Ein Beispiel: Der auf Halbleitertechnik basie-

rende Spannungsregler ist erstmals in öffentlichen Energie-

versorgungsnetzen eingesetzt worden und regelt die

Spannung exakt auf den eingestellten Wert.

Wie beeinfl ussen die Erkenntnisse aus dem Projekt

künftige Investitionen in das Netz?

Dr. Torsten Hammerschmidt: Die immer stärker werdende

dezentrale Stromerzeugung stellt immer höhere Anforde-

rungen an unser Verteilnetz. Entsprechende Netzverstär-

kungen sind somit erforderlich. Welche Mehrkosten damit

Interview mit Energiewirt Heinz Hoffmann, Üttfeld,

und Projektleiter Dr. Torsten Hammerschmidt,

RWE Deutschland.

SMART COUNTRY, EIFEL: INNOVATIVE IDEEN FÜR MEHR ERNEUERBARE AM NETZ.

INTELLIGENTE NETZE 7

verbunden sind, hängt stark von der Qualität der realisier-

ten Lösung ab. Intelligente Lösungen werden zunehmend

SMART COUNTRYIM GESPRÄCH

1.500

4.000

1.000

500

0

2010 2012

31 35

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132 19

3

1.5

413.

747

292

492 55

1

Biogas Wasser Sonne Summe2030

Wind Summe

84

8 1.01

0

Min

. Sze

nar

ioM

ax. S

zen

ario

Ursprüngliche Netzdimensionierung

ausgewählte Modellregion, der Eifelkreis Bitburg-Prüm,

zeigt schon heute das Profil einer typischen Versorgungssi-

tuation von morgen mit einem Überschuss an Strom aus

erneuerbaren Energien. Dieser Strom muss dann über leis-

tungsfähige Netze in die städtischen Nachfragezentren

gelangen. Erprobt wurden u.a. diese mittlerweile markt-

fähigen Technologien: Weitbereichsregelung, die Netzbe-

obachtung bei stark schwankenden Lastflüssen mittels

Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) über Mess-

punkte an ausgewählten Ortsnetzstationen. Des Weiteren die

Nutzung eines Biogasspeichers zum Ausgleich der Ener-

gieflüsse im Testnetz; das gespeicherte Methan wird dann zur

Stromproduktion in einem Blockheizkraftwerk genutzt, wenn

nicht genug Wind- und Sonnenstrom zur Verfügung steht.

Ebenfalls erprobt wurden neu entwickelte Spannungsregler in

mobilen Containern, die integriert ins Netz Spannungsschwan-

kungen ausgleichen und damit die Netzkapazität erhöhen.

Summe der dezentralen Erzeugung in der Region Trier

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Das Projekt AmpaCity zeigt die Praxistauglichkeit von

Supraleitern für den nahezu verlustfreien und raum-

sparenden Stromtransport in Ballungsräumen. Nexans

und RWE werden supraleitende Systeme in Deutschland

und weiteren Zielländern exklusiv gemeinsam vermark-

ten. Durch die Versorgung mit Hilfe supraleitender

Kabelsysteme können große Hochspannungs-Umspann-

anlagen aus dem Stadtkern abgezogen und durch kom-

pakte Mittelspannungsanlagen ersetzt werden. Somit

können wertvolle zentrumsnahe Flächen im Rahmen der

Stadtentwicklung neuen Nutzungsmöglichkeiten zugeführt

werden. Verglichen mit konventionellen Lösungen bietet

das supraleitende Kabel außerdem einen deutlich gerin-

geren Platzbedarf bei der Legung. Dadurch werden auf-

wändige Bauarbeiten im Innenstadtbereich vermieden.

„RWE und Nexans verzahnen die notwendige Kompetenz

und Erfahrung, um Kunden von der individuellen Mach-

barkeitsstudie bis hin zum Supraleiter-Gesamtsystem ein

passgenaues Lösungsportfolio zu bieten“, sagt Klaus

Engelbertz, Geschäftsführer der RWE Netzservice GmbH.

Fakten zu AmpaCity:

Partner von RWE Deutschland in dem vom Bundes-

ministerium für Wirtschaft und Energie geförderten

Projekt sind: Karlsruher Institut für Technologie, Nexans

Deutschland, Projektträger Jülich (Forschungszentrum).

Baubeginn: 2013; Beginn Praxistest: Frühjahr 2014

Streckenverlauf: Essener City, zwischen Akazienallee

und Herkulesstraße

Streckenlänge: circa 1.000 Meter

Übertragungsleistung: 40 Megawatt

Ansprechpartner: Benjamin Pehle, T 0231 438-1419,

E [email protected]

Dr. Frank Merschel zur Praxistauglichkeit und zur

Marktfähigkeit der Supraleiter-Technologie:

Das Projekt AmpaCity ist wie eine Initialzündung für den

Aufbau von marktfähigen Angeboten im Bereich von Kühl-

anlagen und Supraleiter-Kabeltechnik. Es steht damit eine

zukunftsweisende Technologie zur Erfüllung anspruchs-

voller Versorgungsaufgaben zur Verfügung. Mittel- und

langfristig kann die Stromversorgung in Ballungsräumen

mit sehr hohen Energiedichten durch die Verringerung der

Anzahl erforderlicher 110/10-kV-Umspannanlagen verein-

facht werden. Die Legung des Supraleiterkabels bedeutet

weniger Behinderungen im innerstädtischen Bereich, durch

den schmaleren Kabelkanal wird Platz gespart. Der Ampa-

City-Praxistest läuft noch bis Anfang 2016. Die Mach-

barkeitsstudie aus unserem Haus und die Zwischen-

ergebnisse zeigen, dass die Supraleiter-Technologie das

Zukunftspotenzial für neue smarte Netzstrukturen liefert.

AMPACITY, ESSEN: EFFIZIENTER STROMTRANSPORT IN BALLUNGSRÄUMEN.

VON DER IDEE BIS ZUM PRODUKT: DER SUPRALEITER FÜR BALLUNGSRÄUME.

Dr. Frank Merschel, Projektleiter AmpaCity,

RWE Deutschland, und Prof. Dr. Mathias Noe,

Karlsruher Institut für Technologie, zu den

Perspektiven der Supraleiter-Technologie.

Prof. Dr. Noe zur weiteren Entwicklung und zu den

Einsatzfeldern von supraleitenden Komponenten nach

dem AmpaCity-Test:

Bereits heute sind supraleitende Strombegrenzer und

supraleitende Kabel in einigen Mittelspannungsanwen-

dungen wirtschaftlich sinnvoll einzusetzen. In diesen

Anwendungen gilt es wie bei AmpaCity, die Zuverlässig-

keit und Verfügbarkeit in der Praxis weiter unter Beweis

zu stellen. Durch den zu erwartenden Rückgang bei den

Kosten für Hochtemperatur-Supraleiter werden schritt-

weise neue Anwendungen erschlossen. Ich bin sicher,

dass sich daraus zukünftig ein Markt für supraleitende

Komponenten erschließen lässt. Für den Bereich des

Stromtransports bieten Nexans und RWE in Koopera-

tion bereits Systeme. Für supraleitende rotierende

Maschinen und Transformatoren werden dagegen

noch einige Entwicklungsaufgaben zu lösen sein.

Die großen Städte, Metropolen, Megacitys dieser Welt wachsen.

Innerstädtischer Raum ist demnach ein kostbares Gut. Wert-

voll ist auch die Energie, die dynamisches Stadtleben benötigt.

Eine zukunftsweisende Lösung für die künftige Energiever-

sorgung von Innenstädten ist die Supraleiter-Technologie.

Supraleiter sind Leiter auf keramischer Basis, die durch flüssigen

Stickstoff auf rund minus 200 Grad Celsius gekühlt Strom nahezu

verlustfrei transportieren. Sie sparen zudem wertvollen Raum bei

der Verlegung und können die Zahl innerstädtischer Umspannsta-

tionen verringern. RWE hat im Frühjahr 2014 das weltweit längste

Supraleiterkabel in das Essener Stromnetz integriert und unterzieht

es seitdem einem Praxistest. Es ersetzt eine herkömmliche 110.000-

Volt-Leitung. Das Interesse weltweit ist groß, die Zwischenbilanz positiv.

Reibungslose Installation und Kabeleinzug in die Leerrohranlage.

anlagen aus dem Stadtkern abgezogen und durch kom-

pakte Mittelspannungsanlagen ersetzt werden. Somit

können wertvolle zentrumsnahe Flächen im Rahmen der

Stadtentwicklung neuen Nutzungsmöglichkeiten zugeführt

werden. Verglichen mit konventionellen Lösungen bietet

8 INTELLIGENTE NETZE INTELLIGENTE NETZE 9

STATEMENTS ZUM PROJEKT

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Home Energy Controller

Elektr. Speicher

Warm-wasser

Wärme-pumpe

Weiße Ware

Photo-voltaik

Informationsfluss

ErneuerbareEnergien

Lade-box

Energy Controller

Dazu zählt das EU-weite Projekt Grid4EU

im westfälischen Reken, ebenso wie

die Power to Gas-Anlage in Ibben-

büren und die Kita Haren im

Emsland. In der Kindertages-

stätte wurde von Ingenieu-

ren der RWE mit intelligen-

ter Technik das innovative

Pilotprojekt des Home Energy

Managements verwirklicht.

Die Energieversorgung der

Kita ist so konzipiert, dass sie

eigene Energie produzieren und

auch speichern kann und diese bei

Bedarf nutzt oder nicht benötigte Energie

ins Stromnetz einspeist. Die zentrale Steuereinheit, der

Home Energy Controller (HEC), wurde in Zusammenar-

beit mit der niederländischen Universität Twente entwi-

ckelt und programmiert. Er sorgt dafür, dass beispiels-

weise Waschmaschine und Geschirrspülmaschine erst

dann starten, wenn genügend regenerativer Strom pro-

duziert wird. Flexibel ist auch die Photovoltaikanlage auf

dem Dach: Eine Batterie speichert Sonnenenergie, die

zu einem späteren Zeitpunkt genutzt wird. So können

Stromverbrauch und Kosten nachhaltig gesenkt werden.

Der Begriff „Smart Stations“ steht als Klammer für intelligente Netzkonzepte und Forschungsprojekte der Energiewende im nördlichen Netzgebiet von RWE Deutschland, dem Münster- und Emsland.

HEC, der Home Energy Controller:

Der HEC steuert die gesamte Haustechnik so, dass

Strom vorrangig dann genutzt wird, wenn beson-

ders viel regenerative Energie zur Verfügung

steht, zum Beispiel aus einer Photovoltaikanlage.

Dabei sammelt der HEC nicht nur Verbraucher-

informationen, sondern berücksichtigt auch

Wetterprognosen und trifft Entscheidungen

über den Einsatz von Hausgeräten. Als zentrale

Steuereinheit ist der HEC das Herzstück des

Projekts Home Energy Management in Haren.

Ansprechpartner: Stefan Willing,

E [email protected]

Beim Einschalten unserer Power to Gas-Anlage entneh-

men wir dem Stromnetz Energie und bringen diese gas-

förmig in das Erdgasnetz ein. Damit können wir dem Erd-

gasnetz nun an anderer Stelle Mengen in gleichem Umfang

entnehmen und diese in einen Untergrundspeicher einla-

gern, ohne das erforderliche Netzgleichgewicht zu stören.

Die Rückverstromung erfolgt auf bekannten Wegen: Man

lagert Erdgas wieder aus und transportiert dieses über

vorhandene Netze zu Kraftwerken, die die gasförmige

Energie dann wieder zurück in Strom umwandeln.

Was ist der besondere Nutzen von Power to Gas?

Neben der Perspektive der Energiespeicherung gibt es

weitere Optionen: Technisch wird es möglich sein, Gase

aus ursprünglich regenerativen Quellen umweltfreund-

lich im Bereich des Wärmemarktes oder der Mobilität ein-

zusetzen. Die hierzu notwendigen Anlagen im Bereich

der Gasnetze existieren bereits.

SMART STATIONS: KITA HAREN/POWER TO GAS. INTELLIGENTE TECHNIK FÜR DIE ENERGIEWENDE.

Interview mit Ulrich Bohn, Projektleiter Power to Gas,

RWE Deutschland, über Funktion und langfristigen

Nutzen des innovativen RWE Pilotprojekts Power to Gas.

Das Herzstück der Anlage ist ein sogenannter Elektroly-

seur. Was ist seine Aufgabe?

Er erzeugt aus Strom und Wasser die beiden Gase Was-

serstoff und Sauerstoff. Wir setzen hierzu einen inno-

vativen PEM (Proton Exchange Membrane)-Elektrolyseur

mit einem sehr guten Wirkungsgrad ein.

Elektrolyseure sollen zukünftig immer dann betrieben

werden, wenn die Stromerzeugung aus regenerativen

Quellen mehr Leistung anbietet, als über das Stromnetz

in diesem Moment abgesetzt und genutzt werden kann.

Und was passiert mit dem erzeugten Wasserstoff?

Der Wasserstoff wird kontrolliert und in geringem Anteil in

unser regionales Erdgastransportnetz eingebracht.

In Zukunft wird das Speichern von regenerativer Ener-

gie wichtig sein. Wie kann Power to Gas dabei helfen?

POWER TO GASIM GESPRÄCH

1 Photovoltaikanlagen 2 Windkraftanlagen 3 Elektrolyseur4 Wasserstoffleitung5 Gasdruckregelstation 6 Sauerstoff 7 Erdgasspeicher 8 Blockheizkraftwerk

Stromnetz Gasnetz Wärmenetz

1 Photovoltaikanlagen 2 Windkraftanlagen 3 Elektrolyseur4 Wasserstoffleitung5 Gasdruckregelstation 6 Sauerstoff 7 Erdgasspeicher 8 Blockheizkraftwerk

Stromnetz Gasnetz Wärmenetz

2

3

45

6

7

7 Erdgasspeicher

8 Blockheizkraftwerk

5 Gasdruckregelstation

6 Sauerstoff

3 Elektrolyseur

4 Wasserstoffleitung

1 Photovoltaikanlagen

2 Windkraftanlagen

INTELLIGENTE NETZE 11

+++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++

In Ibbenbüren wird die Power to Gas-Technologie getes-

tet. Dazu wird mittels Elektrolyse Wasser in seine chemi-

schen Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gespal-

ten. Das Überangebot von Strom aus regenerativen

Quellen kann in einem Elektrolyseur zur Erzeugung von

Wasserstoff genutzt werden. Der Wasserstoff wird dann

in das Erdgasnetz als Speicher eingebracht.

10 INTELLIGENTE NETZE

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SMART OPERATOR: ORTSNETZE IN RHEINLAND-PFALZ UND BAYERN EFFIZIENT STEUERN.

Interview mit Stefan Willing,

Projektleiter Smart Operator, RWE Deutschland.

Wie sind Haushalte und Smart Operator verbunden?

Voraussetzung für die Funktion eines Smart Operators

sind Messstellen wie beispielsweise die intelligenten

Stromzähler in den Haushalten. Diese erfassen minu-

tengenau, wie viel Strom im Haushalt verbraucht oder

selbst erzeugt wird. Mit einem weiteren Gerät, dem

Home Energy Controller, können wir den Energiever-

brauch eines Haushalts so optimieren, dass die Strom-

erzeugung aus erneuerbaren Energien so gut wie mög-

lich vor Ort genutzt wird.

Welche Vorteile bietet der Smart Operator für das

Strom-Ortsnetz?

Der Smart Operator optimiert das Verhältnis zwischen

Verbrauch und Erzeugung. Dadurch können zeitliche

Verschiebungen zwischen Stromangebot und Stromnach-

frage so weit wie möglich ausgeglichen werden. Das Netz

wird dadurch aufnahmefähiger, insbesondere für Strom

aus erneuerbaren Energien. Der Smart Operator signalisiert

SMART OPERATORIM GESPRÄCH

Strom aus erneuerbaren Energien

wird überwiegend ins Mittel- oder

Niederspannungsnetz eingespeist.

Mancherorts sind die Kapazi-

tätsgrenzen bald erreicht. Mit

Hilfe intelligenter Netztechnik

wie des Smart Operators kön-

nen Erzeugung und Verbrauch

in Ortsnetzen besser ausgeglichen

werden. Die Leistungsfähigkeit be-

stehender Netze wird so opti-

miert. Der Smart Operator ist ein

kleiner Kasten, eingebaut in die

Trafostation des Ortsnetzes. Er arbeitet als

autonome Schaltstelle und registriert Einspeisungen vor

Ort aus Wind und Photovoltaik, den Stromverbrauch und

die Speichermöglichkeiten im Netz. Er koordiniert flexi-

ble Verbrauchsstellen wie Wasch- und Spülmaschinen

sowie neue Stromspeichermöglichkeiten wie zum Beispiel

Warmwasserspeicher, Wärmepumpen und elektrische

Hausspeicher von Mikro-Blockheizkraftwerken mit den

aktuellen Einspeisungen, wertet alle Daten aus und nutzt

die Ergebnisse zur Analyse des Netzzustandes. In drei

Kommunen in Rheinland-Pfalz und Bayern testet RWE

Deutschland mit Partnern aus Wissenschaft und Indus-

trie Komponenten des Smart Operator-Konzepts. Meh-

rere hundert Haushalte in den drei Energiewende-

Modellregionen nehmen an dem Projekt teil.

Wincheringen (RP)

Schwabmünchen (BY)

Kisselbach (RP)

dafür über den Home Energy Controller intelligenten Haus-

haltsgeräten oder der Ladebox fürs Elektroauto, wann es

besonders sinnvoll ist, in Aktion zu treten: wenn nämlich viel

Strom aus Wind- oder Sonnenkraft angeboten wird.

Welche Erfahrungen wurden bisher mit dem Smart

Operator in den Demonstrationsnetzen gesammelt?

Seit den Inbetriebnahmen läuft der Smart Operator-Algo-

rithmus in den Niederspannungsnetzen sehr stabil. Die

Kommunikation mit den intelligenten Stromzählern

und Netzkomponenten, wie beispielsweise

Netzspeicher, RONT, funktioniert ein-

wandfrei. Erste Auswertungen haben

ergeben, dass durch den Einsatz des

Smart Operators die Spannungs-

schwankungen im Ortsnetz deut-

lich vermindert werden. Weitere

detaillierte Erkenntnisse werden

wir bis Ende 2015 sammeln.

Netzzustand ableiten

Prognose erstellen

Netz steuern und optimieren

Datenerfassen

Fakten zum Smart Operator:

Modellregionen: Bayerisch-Schwaben, Mosel-Trier,

Nahe-Hunsrück mit insgesamt rund 570 Haushalten

Anlagen am Netz: 48 Photovoltaikanlagen, 33 Nacht-

speicherheizungen, 43 Wärmepumpen

IKT: Nutzung von Glasfasertechnik für Datentransfer,

Nutzung von Powerline (PLC)

Bausteine: intelligente Netzkomponenten wie

elektrische Großspeicher, E-Ladesäulen

Wissenschaftspartner: RWTH Aachen, Institut für

Hochspannungstechnik, Universität Twente

Ansprechpartner: Stefan Willing,

E [email protected]

ORTSNETZE IN RHEINLAND-

12 INTELLIGENTE NETZE INTELLIGENTE NETZE 13

Page 7: INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm

In sechs Demonstrationsprojekten

werden unterschiedliche Aspekte

der Netzentwicklung untersucht.

So testet RWE im münsterlän-

dischen Reken, wie existie-

rende Mittelspannungsnetze

technisch so optimiert wer-

den können, dass sie dyna-

misch und flexibel auf die

schwankende Einspeisung von

Strom aus regenerativen Energien

reagieren. Die 14.000-Einwohner-

Gemeinde Reken mit ihren städtisch-

ländlichen Strukturen bietet gute Voraus-

setzungen für das Modellprojekt. Hier

speisen bereits knapp 700 Anlagen regene-

rativ erzeugten Strom ins Netz ein; weitere

sind geplant. Die Energiewende findet im Verteil-

netz statt. Dieses muss immer mehr Strom aus Wind-

kraft-, Solar- und Biogasanlagen aufnehmen und sicher und

effizient zu den Verbrauchern transportieren. Um die beste-

henden Netze dafür leistungsfähiger zu machen, hat RWE 18

der rund 100 Verteilstationen und Schaltschränke im Reke-

ner Verteilnetz mit neuer Software und Messtechnik ausge-

stattet. Diese überwacht die Spannung im Netz und steuert

es so, dass Einspeisung und Verbrauch ausgeglichen

GRID4EU, REKEN: ENERGIEIDEEN FÜR EUROPA AUS DEM MÜNSTERLAND.

Grid4EU ist ein von der Europäischen Union gefördertes Innovationsprojekt, um die Entwicklung intelligenter Netzlösungen voranzubringen. Projektbeteiligte sind führende Verteilnetzbetreiber aus sechs europäischen Ländern, darunter RWE.

Interview mit den Projektleitern Thomas Wiedemann,

RWE Deutschland, und Dr. Lars Jendernalik, Westnetz,

zum europäischen Smart Grid-Projekt.

SMARTE NETZEIM GESPRÄCH

+++ KURZ & EFFIZIENT-MELDUNGEN +++RWE DOKUMENTIERT SONNENFINSTERNIS-STRESSTEST.

Das Naturschauspiel Sonnenfinsternis am 20. März war

eine Belastungsprobe für die Stromnetze. Die Gesetze

der Natur ließen die Erzeugungsleistung aller Photo-

voltaikanlagen am RWE Verteilnetz extreme Sprünge

machen. Mit akribischer Vorbereitung, zusätzlichen La-

gezentren und mehr Fachleuten in den Netzleitstellen

wurde die Herausforderung gemeistert – ein Stresstest

für Team und Technik. Für welche Anspannung der Son-

nenfinsternis-Vormittag gesorgt hat, zeigt ein Film, der

einen zehnminütigen Live-Einblick in das Geschehen vor

Ort in den RWE Netzleitstellen und Lagezentren gibt.

Der Link zum Film: www.rwe.com/sofi2015

RWE SMARTHOME-AKTION: MEHR SICHERHEIT ZU HAUSE.

Mehr Sicherheit zu Hause und auch von unterwegs: Die

Haussteuerung RWE SmartHome bietet dazu eine Reihe

intelligenter Produkte. Einsteiger und SmartHome-User,

denen dieses Thema am Herzen liegt, finden im April

2015 im Online-Shop www.rwe-smarthome.de günstige

Sicherheitspakete und zahlreiche Einzelprodukte zu Son-

derpreisen. RWE SmartHome bietet vielfältige Möglich-

keiten, auch Licht, Heizung und herkömmliche elektrische

Geräte ganz nach persönlichem Bedarf zu steuern – selbst-

verständlich auch mobil mit dem Smartphone. Das Sys-

tem kann jederzeit um weitere Module ergänzt werden.

„SOLARWOCHEN“ BEI RWE GESTARTET.

Mit „ready for the sun“-Einsteigerpaketen bietet RWE im

Rahmen ihrer „Solarwochen“ seit Anfang April besondere

und leistungsstarke Solar- und Speicherprodukte an. Das

macht es Kunden möglich, die Kraft der Sonne dezentral

und unabhängig zu nutzen.

Mehr unter www.vorweggehen.de/solar

+++ KURZ & EFFIZIENT-MELDUNGEN +++ KURZ & EFFIZIENT-MELDUNGEN +++

Grid4EU, Netzprojekt Reken:

– Initiiert von sechs europäischen Verteilnetzbetrei-

bern aus Deutschland, Frankreich, Italien,

Schweden, Spanien und Tschechien

– 27 Projektpartner: Netzbetreiber, Hersteller,

Universitäten, Forschungseinrichtungen

– Laufzeit: November 2011 bis Januar 2016

– Gesamtbudget: 54 Mio. Euro; bewilligte EU-Förder-

mittel: 25,5 Mio. Euro

Ansprechpartner: Thomas Wiedemann,

E [email protected]

Ein wesentlicher Partner ist die Wissenschaft. Was war

deren Beitrag?

Dr. Lars Jendernalik: Als RWE und Westnetz haben wir die

Grundideen und Konzepte in das Projekt eingebracht. Der

wissenschaftliche Partner TU Dortmund hat vor allem die

innovativen Algorithmen entwickelt und im Labor getestet.

Wie umfangreich war die technische Neu- bzw. Umge-

staltung im Rekener Verteilnetz?

Dr. Lars Jendernalik: Das Ziel des Projekts ist es, Netz-

ausbau zu verzögern und im besten Falle zu vermeiden.

Wir haben im Rahmen des Projekts sieben Schaltmög-

lichkeiten ins Netz gebracht und zusätzlich elf Monito-

ringmöglichkeiten geschaffen. Darauf basierend können

wir mit den neu installierten Schaltmöglichkeiten auf

den Netzzustand reagieren.

27 Partner aus sechs Ländern arbeiten gemeinsam an der

europäischen Energiewende. Was ist der Hintergrund?

Thomas Wiedemann: In vielen Ländern sind die Heraus-

forderungen der Energiewende für die Verteilnetze, ins-

besondere die Integration von Erneuerbaren, ähnlich.

Die Ausgangslage in den einzelnen Ländern ist dabei oft

recht unterschiedlich. Der Erfahrungsaustausch und das

Lernen voneinander stehen hier im Vordergrund.

Tauschen Sie sich mit Ihren Kollegen der europäischen

Verteilnetzbetreiber aus?

Thomas Wiedemann: Im Rahmen des Gesamtprojekts

tauschen wir die Konzepte, Erfahrungen und Erkennt-

nisse untereinander aus. Die Bestrebungen einer europä-

ischen Standardisierung der untersuchten Konzepte

werden einen solchen Austausch erleichtern.

werden. Informations- und Kommunikationstechnik sorgt

für den erforderlichen Datentransfer. Ziel dieses intelligen-

ten Netzmanagements ist es, den Stromfluss lokal zu opti-

mieren. Das heißt: Wird in Reken bei strahlendem Sonnen-

schein und frischem Wind besonders viel Strom erzeugt

und haben große Unternehmen gleichzeitig einen hohen

Energiebedarf, sorgt das intelligente Netz dafür, dass der

hier erzeugte Strom auch vor Ort wieder genutzt wird. So

wird der Lastfluss durch die autonom agierenden Schalt-

stellen optimiert und Netzverluste lassen sich vermeiden.

14 INTELLIGENTE NETZE INTELLIGENTE NETZE 15

Page 8: INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm

LED-Straßenbeleuchtung mit RWE:

RWE Deutschland ist Partner der Kommunen bei

Konzeption und Umsetzung von standortgerechten

LED-Straßenbeleuchtungslösungen, die Sicherheit,

Wohnqualität und Wirtschaftlichkeit verbinden.

Ziele:

– weniger Energieverbrauch, Klimaentlastung

– bessere Lichtleistung und -verteilung

– längere Lebensdauer, geringerer Wartungsaufwand

– insgesamt eine Kostenreduzierung

Ansprechpartner: Herbert Boesen,

E [email protected]

16 ENERGIEEFFIZIENZ

LED-EFFIZIENZ-BELEUCHTUNGSLÖSUNGEN: FRIEDBERG UND KÖNIGSBRUNN IN NEUEM LICHT.

Das Prinzip ist einfach: Solange ein Weg nicht betreten

wird, bleiben die Laternen gedimmt. Nähert sich aber ein

Fußgänger oder Radfahrer, erfasst ihn der Bewegungs-

sensor und die Leuchte wird hell. Das Signal wird

zusätzlich an die nächste Laterne geleitet, die daraufhin

ebenfalls hochfährt. Das Licht begleitet den Verkehrs-

teilnehmer, und das energiesparend, klimafreundlich

und kosteneffizient. Entwickelt und installiert wurde das

LED-Beleuchtungssystem von der LEW (Lechwerke AG)

in Zusammenarbeit mit dem Beleuchtungsspezialisten

Leipziger Leuchten. Die Pilotstädte Friedberg und

Königsbrunn in Bayern sind im Rahmen des Wettbewerbs

„Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet worden.

Im Essener Grugapark hat RWE eine permanente LED-

Musterausstellung eingerichtet und in Müden, Kreis

Cochem-Zell, gibt es eine LED-Musterstraße.

ZUM VIDEO BEWEGTES LICHT

In Zeiten steigender Heizkosten, aber auch im Kontext

der Energiewende, möchte RWE, zusammen mit den

Städten und Gemeinden, die Bürger für das Thema

Energieeffizienz sensibilisieren und Hauseigentümer

auf mögliche energetische Sanierungsoptionen auf-

merksam machen. Während in Essen

erstmals der „energetische Fußab-

druck“ einer Großstadt abgebildet

wurde, sind auch kleinere Kommu-

nen von dem innovativen Projekt der

Thermografiebefliegung begeistert –

so auch die Stadt Wesel. Im März

vergangenen Jahres sind rund 600 Kilometer Flug-

strecke in zwei Nächten über der Stadt absolviert wor-

den. Dabei sind rund 10.000 Wärmebilder entstanden.

Bei den Weseler Hauseigentümern ist das Projekt auf

positive Resonanz gestoßen: Von den 13.000 ange-

schriebenen Eigentümern gaben mehr als 41 Prozent

eine Einverständniserklärung ab, die notwendig ist, um

ENERGIEEFFIZIENZ 17

das Thermografiebild zum Dach der eigenen Immobilie

zu erhalten. „Dieser Wert ist beeindruckend. Er zeigt

uns, dass wir mit dem Angebot den Nerv der Zeit getrof-

fen haben. Die Weseler wollen Energie und Geld einspa-

ren und dafür auch etwas tun“, sagte Ulrike Westkamp,

Bürgermeisterin der Stadt. Mit den

Ergebnissen der Thermografiebeflie-

gung werden die Bürger natürlich

keineswegs alleingelassen – im Ge-

genteil: Während einer dreiwöchi-

gen, kostenlosen Energieberatung

versuchten die Experten von RWE

alle offenen Fragen zu klären und bei möglichen Sanie-

rungsplänen unterstützend mit Energiewissen zur Seite

zu stehen. Zurzeit werden Wärmebilder für Alpen und

Sonsbeck in Nordrhein-Westfalen sowie für die nieder-

sächsischen Orte Belm und Wallenhorst erstellt.

Ansprechpartner: Dr. Britta Lasshof,

E [email protected]

RWE FLUG-THERMOGRAFIE, WESEL: WÄRME-VERLUSTE ERKENNEN, LÖSUNGEN BIETEN.

Flug-Thermografie hilft, Wärmeverluste zu erkennen, um dann mit Dämmung oder Mikro-KWK im Keller effizient gegenzusteuern.

Page 9: INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm

Ein Kommentar von Dr. Silke Katharina Berger,

Leiterin Produkte Kommunen, RWE Deutschland.

ENERGIEWENDEFÜR KOMMUNEN

BREITBAND IM RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS:DATENAUTOBAHNEN AUF DEM LAND.

Sie profitieren vom Breitbandausbau

durch RWE mit schnellem Internet. Eine

acht Jahre zurückliegende Analyse der

Industrie- und Handelskammer Kob-

lenz zur Standortzufriedenheit der

Unternehmen in ihrem Bezirk

hatte noch ein ganz anderes Bild

ergeben. Schon damals be–

werteten die befragten Unter-

nehmen eine leistungsstarke

Internetanbindung als beson-

ders wichtig, die tatsächliche

Situation aber äußerst negativ.

Das hat sich durch das Breitband-Enga-

gement von RWE deutlich verändert. Denn

zukunftsfähige Informations- und Kommunikationstech-

nologie ist auch notwendiger Begleiter intelligenter Netz-

konzepte im ländlichen Bereich. 2011 wurde in Partner-

schaft mit einem Provider mit dem Breitbandausbau im

Rhein-Hunsrück-Kreis begonnen. Im Frühjahr 2015 gehen

die letzten Gemeinden Hausbay, Leiningen und Norath

ans Netz. „Durch das neue Netz haben wir einen Standort-

vorteil ... Nicht nur Familien, auch Selbstständige und

Wer kennt das nicht, ein Film, der ruckelt, eine Website, die sich nur langsam aufbaut, Informationen, die mehr schlecht als recht herunter-geladen werden können. Vergangenheit für viele Rhein-Hunsrücker.

Fakten zum Highspeed-Internet:

360 Kilometer Glasfaserkabel allein im

Rhein-Hunsrück-Kreis. Nur letzte Anbindung über

Kupferkabel. Download-Geschwindigkeit bis 50

Mbit/s. Upload-Geschwindigkeit bis 10 Mbit/s.

Die Nutzer des eigenen Produktes RWE-Highspeed

können unter drei Tarifen wählen – bei einer

Vertragslaufzeit von zwölf Monaten und mit drei-

monatiger Kündigungsfrist ab Vertragsbeginn.

++++ ZAHL DES MONATS: 307.500 ++++

HausbayLeiningen

Norath

Rundes Bild oben: Bertam Fleck, seit 1989 Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises.

Bild darunter: modernes Glasfaserkabel.

Unternehmen profitieren“, so Landrat Bertram Fleck. Mit

RWE Highspeed tritt RWE in zahlreichen anderen Regio-

nen auch selbst als Dienstanbieter auf. Mit drei attrakti-

ven Tarifen und einer flexiblen Kündigungsregelung. Mehr

unter www.rwe-highspeed.de. Insgesamt hat RWE im

Rhein-Hunsrück-Kreis rund 360 Kilometer Glasfaserkabel

gelegt. Mit Bandbreiten von bis zu 50 Megabit pro

Sekunde ist der Landkreis nun bestens aufgestellt.

geben Anstöße zur Verbesserung der Gebäudeenergieef-

fizienz. Attraktive Geschäftsmodelle bieten im Anschluss

Hilfestellung für energieeffiziente Maßnahmen. Warum

soll nicht in diesem Rahmen der Umbau eines Schulzen-

trums von Bürgern finanziert werden, wenn die Rendite

passt – ein durchaus denkbares Modell! Generell sind sich

die Kommunen ihrer Schlüsselfunktion bei der Energie-

wende bewusst, müssen und wollen handeln. Unsere Auf-

gabe ist es, innovative und bedarfsgerechte Lösungen zu

liefern. Die Resonanz auf unser Angebot ist enorm hoch.

Es sind nicht immer die großen, teuren Aktionen – auch

kleine Schritte wie SmartHome kommunal für die intelli-

gente Steuerung von Heizungsanlagen in Kitas, Schulen

oder Gemeindehäusern tragen ihren Teil zu einer energie-

effizienten Entwicklung bei. Wir möchten kontinuierlich

besser werden – für die Energiewende.

Ansprechpartner: Dr. Silke Katharina Berger,

E [email protected]

Unser Ziel ist es, die kommunale Energiewende mit

attraktiven Angeboten voranzutreiben. Dabei müs-

sen diese für die Kommunen wirtschaftlich und stets am

Marktgeschehen ausgerichtet sein. Einen Schwerpunkt

bildet die Infrastruktur: Ob Datenübertragung per Breit-

bandausbau, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf

energieeffiziente LEDs oder intelligente Steuerung – das

Leistungspaket muss die kommunalen Entscheider über-

zeugen. Die Straßenbeleuchtung mit mehr als einer hal-

ben Millionen Leuchtstellen in unserer Verantwortung ist

auch ein wesentlicher Stellhebel bei der CO2-Einsparung.

Die Antwort müssen ausgereifte ganzheitliche Konzepte

sein. Das Zusammenspiel von Kommune, Bürger und Ener-

gieversorger ist bei allen Maßnahmen, die wir anbieten,

wesentlich. Die Gebäudesanierung ist für mich ein Bei-

spiel dafür – auch unter Berücksichtigung der bundesweit

rund 176.000 kommunalen Gebäude. Mit der RWE Flug-

Thermografie sensibilisieren wir Hauseigentümer und

307.500Intelligente Zähler, Kleinkraftwerke im Keller und Son-

nenstromanlagen auf dem Dach entfalten als Bausteine

der Energieversorgung von morgen nur dann ihre kli-

ma- und ressourcenschonende Wirkung, wenn sie effi-

zient in ein intelligentes Netz eingebunden sind.

7.357 RWE AKTIV VOR ORT-PROJEKTE.

Eine weitere Zahl ist es wert, genannt zu werden. Es

geht um Maßnahmen vor Ort, bei denen RWE Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter ehrenamtlich und finanziell

unterstützt von RWE für den guten Zweck anpacken.

RWE Aktiv vor Ort steht für das soziale Engagement von

RWElern in ihren Heimatgemeinden. Die Zehn-Jahres-

Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: 7.357 geförderte

Projekte und fast 9.000 teilnehmende Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter mit mehr als 20.000 Einsatztagen.

19,3 GIGAWATT GESAMTLEISTUNG.

Ende 2014 speisten rund 307.500 Erneuerbare-Ener-

gien-Anlagen (EEG-Anlagen: Photovoltaik, Windkraft,

Biomasse, Wasserkraft sowie sonstige Gase aus erneu-

erbaren Stoffen) mit einer Gesamtleistung von rund

19,3 Gigawatt (GW) in das RWE Verteilnetz ein. Die

Energiewende spielt sich also vor allem im Verteilnetz

ab. Hier sammeln die Netzbetreiber den Strom ein, den

viele Kleinerzeuger mit dezentralen Anlagen aus Sonne,

Wind und Biomasse gewinnen. Für diese neue Aufgabe

muss das Verteilnetz umgebaut werden, um mehr dezen-

trale Erzeuger und vielfältige, stark schwankende Ein-

speisungen aus erneuerbaren Quellen zu ermöglichen.

Kernstück der neuen Netzinfrastruktur ist das Zusam-

menwachsen von Energieanlagen-, Energietransport-

sowie Informations- und Kommunikationssystemen.

MEHR UNTER

WWW.RWE-

HIGHSPEED.DE

18 ENERGIEEFFIZIENZ ENERGIEEFFIZIENZ 19

Page 10: INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm

E-MOBILITY AMSTERDAM: NACHHALTIGE VERKEHRSPLANUNG FÜR EINE METROPOLE.

In den Niederlanden erfreut sich E-Mobilität immer grö-

ßerer Beliebtheit: Rund 48.000 E-Fahrzeuge fahren

zurzeit auf den holländischen Straßen und können an

über 12.000 Ladestationen „betankt“ werden. Da kam

das Projekt der nachhaltigen Verkehrsplanung in der

Großstadt gerade recht: „Die Bürger wollen eine saubere

Stadt und saubere Luft“, so Colin Willems, Manager New

Energy bei der RWE-Tochtergesellschaft Essent. „Wir

unterstützen die Stadt bei der Verfolgung ihrer Umwelt-

ziele und bieten alles aus einer Hand: Hardware, Installa-

tion der Ladesäulen, Wartung sowie Anbindung an ein

smarte Effizienzprodukte wie die Hausautomatisierung

RWE SmartHome sowie unseren Speicher für selbst produ-

zierten Sonnenstrom. Mit über 3.700 Ladepunkten

sind wir europaweit einer der führenden Betrei-

ber von intelligenter Ladeinfrastruktur für die

Elektromobilität. Und in unserem Energie-

kaufhaus www.energiewelt.de finden private,

gewerbliche und kommunale Kunden genau

die dazu passenden Angebote. Unser Erfolgs-

modell: Alle gewinnen durch weniger Verbrauch!

Weitere Informationen unter: www.rwe-emobility.com,

www.rwe-smarthome.de

Über 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen speisen

ihren Überschussstrom aus Wind, Sonne oder Biomasse in

das RWE Verteilnetz ein. Diese Anlagen befinden

sich überwiegend im ländlichen Raum. In unse-

ren Städten heißt Energiewende vor allem

mehr Energieeffizienz. Energie, die gar nicht

erst verbraucht wird, entlastet das Klima und

schont wertvolle Ressourcen. Individualisie-

rung, Digitalisierung, Dezentralisierung sind die

Trends in der urbanen Energieversorgung. Wir

von RWE liefern dazu die passenden Energieeffizienz-

angebote: Energieberatung für Bauherren und Sanierer,

DR. NORBERT VERWEYEN ZUM THEMA: MEHR ENERGIEEFFIZIENZ IM STÄDTISCHEN LEBEN.

Backend-System.“ Über 240 Ladestationen hat Essent in

Amsterdam bis heute installiert. Auch nach Ablauf der

Projektzeit 2016 will die Stadt ihre Vorreiterrolle im

Bereich E-Mobility weiter ausbauen. Bei den Amsterda-

mern ist das Projekt außerdem nicht allein wegen der

Umweltfreundlichkeit so beliebt: Die Parkgebühren in

der Stadt sind hoch und oft wartet man ein bis zwei Jahre

auf eine Anwohnerparkkarte. Schneller geht's, wenn

man Besitzer eines Elektrofahrzeugs ist.

Ansprechpartner: Christian Uhlich,

E [email protected]

SMART LIVING, BOTTROP: WOHNKONZEPTE FÜR MORGEN MIT INTELLIGENTER ENERGIE.

schen neutralen Energieberatung, die die Optionen

betrachtet und bewertet, bis hin zu konkreten Produk-

ten. Wie RWE SmartHome, die intelligente Steuerung der

gesamten Haustechnik, oder RWE Storage eco für eine

effiziente Speicherung und Nutzung von Sonnenstrom.

Auch im Bereich Dämmung und Heizungstechnik bietet

RWE im Zusammenspiel mit Herstellern und Handwerks-

betrieben konkrete Effizienzlösungen. Das Zukunftshaus

in Bottrop zeigt, was möglich ist und wie integrierte

Lösungen, zum Beispiel aus RWE SmartHome, Solar-

stromspeicher und RWE Ladelösungen, Klimaschutz und

weniger Verbrauch verknüpfen. Für jedes Lebens- und

Wohnkonzept die passende, einfach handhabbare Ener-

gielösung, dafür steht das modular aufgebaute Konzept

von RWE SmartHome. Es setzt auch auf das wachsende

Sicherheitsbedürfnis der Hausbesitzer, etwa mit der intelli-

genten Anwesenheitssimulation „Virtuelle Bewohner“.

Ansprechpartner: Petra Mielke, T 0231 7438-4232,

E [email protected]

Das RWE Zukunftshaus im Rahmen des

Projekts Bottrop Innovation City

gibt ein praxisnahes Beispiel,

was in Sachen Energieeffizienz

auch in älteren Bestandsge-

bäuden möglich ist. Immer-

hin sind rund 75 Prozent

aller Wohngebäude in

Deutschland älter als 30

Jahre. Maßnahmen zur

Gebäudedämmung, moder-

ne Heiztechnik, der Einsatz

von Solar-, Wärmepumpen-

oder Mikro-KWK-Lösungen und

eine innovative Steuerung der Haus-

technik im Zusammenspiel mit intelli-

genten Hausgeräten ermöglichen den Wan-

del vom Altbau zum Zukunftshaus. RWE bietet hier

integrierte Lösungen, angefangen von einer fachmänni-

1

1

1

1

1

2

2

2

2 3

3

3

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4

4

4

5

5

6

6

Sensoren melden Ereignisse an Zentrale

Raum- und Einzelsteuerung für Heizkörper

Funkschalter und Stecker integrieren Beleuchtung und Geräte

Möglichkeiten der Fernsteuerung

Batteriespeicher

Zentrale vernetzt das Haus per Funk

20 ENERGIEEFFIZIENZ ENERGIEEFFIZIENZ 21

Page 11: INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm

Interview mit Norbert Schürmann,

Vorstandsmitglied der Lechwerke AG.

ENERGIEINNOVATIONEN IM FOKUS

Fakten zur Energieversorgung Stadion:

SGL arena: 30.660 Plätze, davon 20.356 Sitzplätze,

52 Logen, dazu diverse Verwaltungs-, Versorgungs-,

Mannschafts- und Trainingsräume

Herzstück der Anlage: zwei Großwärmepumpen von

je 660 Kilowatt Leistung; Spitzenlastkessel von rund

900 Kilowatt für zugeschaltete Rasenheizung,

Brennstoff Bioerdgas; Notstromaggregate mit Rapsöl

betrieben; Tiefe der Förderbrunnen: ca. 40 Meter

Ansprechpartner: Andreas Feldmann,

T 0821 328-4706, E [email protected]

22 DEZENTRALE ERZEUGUNG

ENERGIEVERSORGUNG STADION AUGSBURG: TABELLENSPITZE IN DER KLIMA-LIGA. In der Bundesliga tritt der FC Augsburg sportlich überzeugend auf: spielstark und mit Mannschaftsgeist. Auch das Energiekonzept für das heimische Stadion, die SGL arena, ist Ergebnis professionellen Zusammenspiels und passgenauer Technik.

33 Großwärmepumpen

7 Schluckbrunnen

6

6

6 Lüftungsregister und Luftkanäle

4

4 Erdgas-Brennwertkessel

5

7

7

55 Tiefbrunnen

1

1 Rasenheizung 22 Plattenwärmetauscher

Wie kam es zur Erstellung des innovativen Energie-

konzepts durch die Lechwerke?

Die Lechwerke sind Partner des FC Augsburg in verschie-

denen Bereichen. Beim Bau seines neuen Stadions stan-

den wir in Kontakt mit dem Verein. Obwohl die Planungen

für die Anlage schon relativ weit fortgeschritten waren,

konnten wir die Vereinsführung für unser wirklich innova-

tives, effizientes und CO2-neutrales Konzept gewinnen.

War es von Anfang an Plan, das erste CO2-neutrale Fuß-

ballstadion der Welt zu schaffen?

Für uns geht es zunächst darum, Lösungen zu entwickeln,

die zum Kunden passen. In Augsburg hieß das: weg von

der Heizölverfeuerung und hin zu einem kostengünstigen

und klimafreundlichen Konzept. Dass daraus dann die Vor-

reiterrolle als erstes CO2-neutrales Stadion der Welt gewor-

den ist, war für alle Partner natürlich eine tolle Sache!

Was sind die Herzstücke des Konzepts?

Die beiden Großwärmepumpen. Sie können auch im gro-

ßen Maßstab ihre Stärken ausspielen: Sie beziehen drei

Viertel der benötigten Energie aus der Umwelt, sind damit

sehr effizient und schonen die Ressourcen.

Als Contracting-Partner sind Sie sozusagen der Ener-

giemanager des Vereins, oder?

Genau. Wir sind die Experten in Sachen Energie, haben das

Know-how und die Ressourcen. Für Kunden und Partner entwi-

ckeln wir die passenden Lösungen, setzen sie um und betrei-

ben sie bei Bedarf auch als Contracting-Partner. Unsere

Kunden können sich so voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Welche Rolle spielen dezentrale Versorgungslösungen

im Vertriebskonzept der LEW?

Unsere Kunden wollen von den Chancen der Energie-

wende profitieren. Wir haben dafür die richtigen Lösun-

gen – sowohl für Privatkunden als auch für kleine Betriebe

und große Industrieunternehmen. Hier liegt unsere

Kompetenz. Das gilt für maßgeschneiderte Kon-

zepte zur Energieerzeugung genauso wie für

passgenaue Lösungen für den effizienten

Einsatz von Energie.

detechnik und Wärmepumpenbetrieb stammt aus Wasser-

kraft und der Spitzenlast-Brennwertkessel wird mit Bioerd-

gas befeuert. Die Energie für die beiden Großwärmepumpen

wird dem Grundwasser über zwei Tiefbrunnen entnommen

und dann wieder zugeführt. Das Grundwasser mit einer

konstanten Temperatur von etwa zehn Grad wird im Som-

mer auch zur Kühlung der Gebäude genutzt. Das Energie-

konzept vermeidet jährlich rund 700 Tonnen CO2. Betriebs-

führung, Anlagenmonitoring, Wartung und effiziente Ener-

gielieferung werden als Contracting-Leistungen erbracht.

Die LEW (Lechwerke AG) haben entscheidenden Anteil daran

gehabt, das erste Fußballstadion der Welt mit CO2-neutraler

Energiebilanz zu schaffen. Wurde das alte Stadion des

FC Augsburg wie die meisten anderen Stadien noch mit Öl

beheizt, werden Gebäude und Rasen der SGL arena über eine

Wärmepumpenanlage mit Wärme und über das Lüftungs-

system mit Kälte versorgt. Das mehrfach ausgezeichnete

Energiekonzept, umgesetzt in Zusammenarbeit mit den

Stadtwerken Augsburg, ist nicht nur sehr effizient, sondern

auch Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Der Strom für Gebäu- EIN BESUCH

DER SGL ARENA

LOHNT SICH!

DEZENTRALE ERZEUGUNG 23

Page 12: INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm

BERLINER LUFT: WÄRME AUS BIOMASSE SPART 235.000 TONNEN CO2-EMISSIONEN.

Möglich macht dies das Holzheiz-

kraftwerk Neukölln, das aus-

schließlich mit Material aus nach-

wachsenden Rohstoffen be-

trieben wird. „Hinsichtlich der

Energiewende stehen wir vor großen

Herausforderungen, die wir meistern

müssen. Das Bei-

spiel Gropiusstadt zeigt

aber, dass es möglich ist,

Wärme- und Energieversorgung flächendeckend klimaneutral

zu gestalten“, erklärt Dr. Arndt Neuhaus, Vorsitzender des

Vorstandes der RWE Deutschland. Neben Wohnungen ver-

sorgt das Kraftwerk auch Gewerbebetriebe und öffentliche

Einrichtungen wie Schulen, Turnhallen und Schwimmbäder

mit Wärme und spart bei der Energiegewinnung etwa

235.000 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr ein.

Durch den Einsatz von Biomasse fördert RWE so die

Klimabilanz Berlins und leistet einen wichtigen Beitrag

zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundeshaupt-

stadt. RWE ist wichtiger Partner für die Energiewende

in Berlin. Das Holzheizkraftwerk Neukölln ist nicht das

einzige Projekt, das RWE in Berlin unterhält. Eingebun-

den in ein 135 Kilometer langes Fernwärmeverbundnetz

versorgt das Unternehmen zusammen

mit der Konzerntochter BTB Energie

auch den Wissenschafts- und Techno-

logiepark in Adlershof, einen der wichtigsten For-

schungsstandorte Europas. Hier sorgt das Unterneh-

men mit einem klimafreundlichen Energiemix aus Solar-

energie und Kraft-Wärme-Kopplung für Wärme, Strom

und die für die Forschungseinrichtungen benötigte Kälte.

Ansprechpartner: Tobias Muermann,

E [email protected]

Bis 2050 will die Bundeshauptstadt ihre Energieversorgung CO2-neutral gestalten. In der Gropiusstadt im Berliner Bezirk Neukölln ist das

bereits Realität. Über 20.000 Wohnungen werden hier von der RWE Energiedienstleistungen GmbH klimafreundlich versorgt.

RENNSTEIG GMBH, VIERNAU: CHECK FÜR EINE VERSORGUNGSLÖSUNG IN EIGENREGIE.

DEZENTRALE ERZEUGUNG 25

Ist eine autarke Stromversorgung für meinen Betrieb ren-

tabel? Eine Energiekonzeptstudie gibt auf eine solche

Frage wesentliche Antworten. Die von enviaM THERM

eigens entwickelte Software liefert die Basis dazu. Die

Rennsteig Werkzeuge GmbH aus Viernau hat so als eines

der ersten Unternehmen eine auf Herz und Nieren geprüfte

konzeptionelle Antwort erhalten: Eine teilautarke Versor-

gung ist für das Unternehmen die wirtschaftlichste Vari-

ante. Rund acht Prozent der Stromkosten könnten pro Jahr

eingespart werden. Insbesondere würde die Nutzung

eines Batteriespeichers Stromspitzen kappen und Netzent-

gelte sparen. Andere Einsatzmöglichkeiten dieser Technik,

beispielsweise die Erbringung von Netzdienstleistungen,

wurden ebenfalls von der enviaM-

Gruppe geprüft. Weitere Studien

befinden sich zurzeit in Arbeit. „In

Zeiten der Energiewende verlangen

die Unternehmen immer stärker nach

Energiedienstleistungen, die über die

reine Stromlieferung hinausgehen. Die

enviaM ist hier sehr gut aufgestellt“, betont

auch enviaM-Energiemanager Ronny Wiedemann. Die

Betriebe können aus rund 30 Dienstleistungsprodukten,

wie etwa Energie-Audits oder Wärmeanalysen, wählen.

Ansprechpartner: Ronny Wiedemann,

E [email protected]

Versorgungslösungen beschäftigen. Da die Erzeugung

von Strom in Eigenregie aber ein höchst komplexes Thema

mit vielen technischen, rechtlichen und kaufmännischen

Fragen ist, können wir Unternehmen und Kommunen nur

empfehlen, sich professionell beraten zu lassen. Und

für diese Beratung bieten wir uns partnerschaftlich an.

Und was bieten Sie konkret als Entscheidungshilfe?

Zum Portfolio unseres Dienstleistungsangebots gehören

auch neutrale Analyse und umfängliche Betreuung. Die

Detailliertheit der Beratung wird vom Kunden bestimmt.

Ein konkreter Schritt kann dann eine Energiekonzeptstu-

die sein, die Lösungsalternativen simuliert und die Wirt-

schaftlichkeit prüft. Das ist eine valide Planungshilfe für

unsere Kunden und für uns Chance auf eine erfolgreiche

spätere Zusammenarbeit bei der Projektverwirklichung.

ENERGIECHECKS IM GESPRÄCH

Interview mit Michael Stangel, Leiter

Geschäftskundenbereich, RWE Vertrieb AG.

Warum wächst der Bedarf an Energiekonzeptstudien?

Die Energiewende hat Auswirkungen auf die Strom-

preise. Unternehmen und Kommunen suchen deshalb

verstärkt nach Lösungen, wie sie ihren Strombedarf ver-

lässlich und langfristig kostensicher decken können.

Was bedeutet in diesem Zusammenhang Energie-Autarkie?

Die Erzeugung von Strom in Eigenregie durch Photovol-

taikanlagen oder Blockheizkraftwerke gewinnt im Zuge

des Wandels von der zentralen zur dezentralen Stromver-

sorgung an Bedeutung.

Und was ist der Vorteil gegenüber der herkömmlichen

Versorgung über das vorhandene Stromnetz?

Meistens ist es die Suche nach einer wirtschaftlichen

Lösung, warum sich Kunden mit autarken oder teilautarken

20.000 Berliner Wohnungen klimafreundlich versorgt.

24 DEZENTRALE ERZEUGUNG

Page 13: INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm

Die Bürger in der Gemeinde Heidenrod wurden mit ins-

gesamt sechs öffentlichen Veranstaltungen, die siebte

wird im Sommer als Einweihung des Windparks durchge-

führt werden, intensiv an den Planungen und dem Bau

beteiligt und konnten sich zu jeder Zeit über den Stand

und die Bauarbeiten vor Ort informieren. Wir haben versucht,

mit Transparenz und Information sachlich zu berichten.

Welche Bedeutung hat der Windenergiepark als Stand-

ort- und Wirtschaftsfaktor?

Der Windpark an der B 260 mit insgesamt 12 Anlagen

wird der Gemeinde Heidenrod kumuliert über 20 Jahre

Nettozuflüsse in Höhe von 800.000 Euro im Gemeinde-

haushalt gewährleisten. Für die Gemeinde stehen neben

der Wirtschaftlichkeit auch die gesellschaftliche Akzeptanz

und die Nachhaltigkeit dieses Projektes im Vordergrund.

Welche Möglichkeiten, sich an der Energiewende zu

beteiligen, haben die Bürger in Heidenrod?

Nach derzeitigem Stand sollen die Bürger bis zu zehn

Prozent Anteile an der Windenergiepark Heidenrod GmbH

erwerben können.

BÜRGERBETEILIGUNG IM GESPRÄCH

Was war Auslöser für die Gründung einer eigenen Wind-

park-GmbH zusammen mit der Süwag?

Nach der Kommunalwahl 2011 hat sich eine Initiativgruppe

aus politisch Verantwortlichen der Gemeinde Heidenrod

gebildet und ein Bürgerbegehren initiiert. Anfang 2012 fand

ein Bürgerentscheid statt, in dem sich 88,2 Prozent der Bür-

ger für die Errichtung eines Windparks an der B 260 ausge-

sprochen haben. Im Zuge der Projektierung des Windparks

hat die Gemeinde Heidenrod einen starken und kompeten-

ten Partner gesucht und mit der Süwag gefunden.

Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Energiepartner-

schaft, angefangen mit der Projektplanung, gemacht?

Mit der Entscheidung der gemeindlichen Gremien, mit der

Süwag dieses Projekt in Angriff zu nehmen, begann ein

strukturiertes intensives Arbeiten aller Beteiligten. Die

Meilensteine: Gründung der Windenergiepark Heidenrod

GmbH am 20.03.2013; Einreichung des Genehmigungsan-

trages für die Errichtung von 12 Windenergieanlagen am

28.10.2013; Beginn der Bauarbeiten am 26.02.2014. Die-

ser Zeitablauf spricht eine eigene Sprache.

Wie standen die Bürger in Ihrer Gemeinde und der

Region zu diesem Projekt?

Interview mit Volker Diefenbach,

Bürgermeister von Heidenrod.

Diese Turmsegmente bilden jeweils die

Spitze der Windkraftanlagen. Fun-

dament und unterer Turm-

bereich bis in eine Höhe

von etwa 86 Metern sind

aus Beton. Im Anschluss

sind die Stahlturmseg-

mente montiert. Auf

fast 140 Metern Höhe

befindet sich die Gon-

del mit dem Maschinen-

haus im Drehpunkt der

drei gewaltigen Flügel.

Die zwölf Windkraftanlagen

werden ca. 90.000 Megawatt-

stunden umweltfreundlichen Strom

pro Jahr erzeugen. Damit könnten rein rechnerisch etwa

26.000 Dreipersonenhaushalte ein Jahr lang mit Strom

versorgt werden. Das Windkraftprojekt trägt vor Ort

dazu bei, landes- und kommunalpolitische Energie-

wende-Ziele umzusetzen. Energiepartner der hessischen

Gemeinde Heidenrod ist die Süwag, eine RWE Tochter. In

einem Bürgerentscheid hatten sich über 80 Prozent der

Einwohner Heidenrods für die Errichtung von Windkraft-

WINDPARK HEIDENROD: MIT KOOPERATION KOMMT DIE ENERGIEWENDE INS ROLLEN.

Fast 110 Tonnen wog jeder der Schwertransporter, die die Gondeln und Stahl-turmsegmente für die zwölf Windkraftanlagen des Windenergieparks im

hessischen Heidenrod anlieferten. Jetzt ist der gesamte Park in Betrieb.

Fakten zum Windpark Heidenrod:

Windenergiepark Heidenrod GmbH

Gesellschafter: Gemeinde Heidenrod, Süwag

Geschäftsführer: Bernd Vergin, Udo Zindel

Zwölf Windkraftanlagen, Gesamtleistung 30 Megawatt

Jährliche Stromerzeugung ca. 90.000 Megawattstunden

Gesamtbauhöhe (Turm/Rotorblätter) 199 Meter

110/30-kV-Umspannwerk zur Einspeisung des Wind-

stroms ins Verteilnetz, errichtet von RWE Netzservice

Ansprechpartner: Dirk Gerber, Geschäftsführer Süwag

Grüne Energien und Wasser , E [email protected]

Transport der riesigen Rotorblätter für die Windkraftanlagen im Windpark Heidenrod.

anlagen an diesem Standort ausgesprochen. Bürger-

beteiligung gilt auch nach der Inbetriebnahme: Verein-

bart zwischen Kommune und Süwag ist, dass bis zu zehn

Prozent ihrer Gesellschafteranteile an die Bürgerinnen

und Bürger von Heidenrod abgegeben werden. So kön-

nen auch die Bürger die nachhaltige Energieerzeugung

unterstützen und von ihr profitieren.

26 DEZENTRALE ERZEUGUNG DEZENTRALE ERZEUGUNG 27

Page 14: INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm

„Die Kunden bekommen von uns ein umfassendes

Komplettpaket, das sich ökonomisch und ökolo-

gisch rechnet – von der Planung über die Finanzie-

rung bis zum Bau der Anlage“, erklärt Philipp Bir-

kenstock, Teamleiter bei der RWE Vertrieb AG.

Mit diesem Pachtmodell sind die Unternehmen

nicht nur unabhängig von der Entwick-

lung des Strompreises, sie können zu-

dem nachhaltig Energie einsparen.

Das nutzt bereits die Immobilienfirma

Schiffarth aus Hürth: Bei einer Eigenpro-

duktion von jährlich 164.000 Kilowattstunden liegt die

Ersparnis im Bereich Energiekosten bei rund 8.000 Euro

pro Jahr. „Hier fließt der Strom direkt vom Dach in die

Glühbirne“, so Philipp Birkenstock weiter. Zudem ver-

sorgt die 3.000 Quadratmeter große Photovoltaikfläche

des Schiffarth’schen Hallendaches ein Recyclingunter-

nehmen, einen Holzverarbeitungsbetrieb sowie einen

Spanplattenhändler mit Solarstrom, der nicht selbst

genutzt wird. Damit werden 85 Prozent der erzeugten

Energie vor Ort genutzt. Die Schiffarths sind von den

Vorteilen des RWE Pachtmodells begeistert: Da die

Netzentgelte entfallen, spart das Unternehmen nicht nur

Energie, sondern auch bares Geld. Mit RWE Photovoltaik

investieren Firmen in die Zukunft, ohne Kapital zu binden.

DAS FIRMENDACH ALS PROFITCENTER: SELBSTSOLARSTROM PRODUZIEREN UND NUTZEN.An der Sonne verdienen ohne eigenen Aufwand – das Geschäftsmodell RWE Photovoltaik macht es für Industrie- und Gewerbekunden möglich. Firmen-dächer ab einer Größe von 500 Quadratmetern werden so zu Profitcentern.

Photovoltaiklösungen mit RWE:

RWE Photovoltaik bietet maßgeschneiderte Photovol-

taiklösungen für Dächer ab 500 qm als Komplettpaket:

– steuer- und netzentgeltfreie Energieproduktion

– keine Eigeninvestition, keine Kapitalbindung

– direkte Vermarktbarkeit des Überschussstroms

Wollen Sie auch voRWEg gehen und Strom selbst

produzieren, dann einfach den QR-Code scannen.

Weitere Infos: www.rwe-photovoltaik.de

ENERGIEWENDE GEMEINSAM GESTALTEN. MIT INNOVATIVEN KUNDENLÖSUNGEN.

„Die Kunden bekommen von uns ein umfassendes

Komplettpaket, das sich ökonomisch und ökolo-

gisch rechnet – von der Planung über die Finanzie-

rung bis zum Bau der Anlage“, erklärt Philipp Bir-

kenstock, Teamleiter bei der RWE Vertrieb AG.

Mit diesem Pachtmodell sind die Unternehmen

nicht nur unabhängig von der Entwick-

lung des Strompreises, sie können zu-

dem nachhaltig Energie einsparen.

Das nutzt bereits die Immobilienfirma

Schiffarth aus Hürth: Bei einer Eigenpro-

duktion von jährlich 164.000 Kilowattstunden liegt die

dächer ab einer Größe von 500 Quadratmetern werden so zu Profitcentern.

Energiewende aktiv gestalten heißt für uns von RWE

auch, markt- und kundengerechte Produkte und Dienst-

leistungen zu bieten. Dabei geht es um Kundenbedürf-

nisse und damit um Komfort und Wirtschaftlichkeit, um

Energieeffizienz und Produktintelligenz. Unsere Prinzipien:

Partnerschaftlichkeit, Kundennähe, Innovationskraft. Wir

arbeiten kooperativ mit Kommunen und Bürgern und in

Projektallianzen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissen-

schaft. Wir sind vor Ort und kennen dort Menschen und

Bedingungen. Effizienz, Dezentralität und Digitalisierung

sind wesentliche Aspekte intelligenter Produkte und

Services von RWE. Das sind unsere Kernbotschaften:

> Als innovativster Energieversorger Deutschlands sind

wir digitaler Pionier und Schrittmacher der Energie-

wende mit über acht Millionen Privatkunden.

> Wir unterstützen unsere Kunden bei ihrem Wunsch nach

mehr Energieeffizienz und stärkerer Energieautarkie.

Als Energiedienstleister planen, bauen, betreiben und

finanzieren wir dezentrale Erzeugungsanlagen.

> Wir sind tief verwurzelt in der Region, Energiepartner

der Kommunen und betreiben ein Stromverteilnetz von

330.000 Kilometern Länge, an das über 300.000 Erneu-

erbare-Energien-Anlagen angeschlossen sind.

> Wir entwickeln intelligente Netzkonzepte und managen

Dezentralität. Mit Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologie,

Power to Heat und Organic-Ranking-Cycle (ORC) machen

wir die Energiewende auch zu einer Wärmewende.

> Wir glauben an die Zukunft der Elektromobilität,

betreiben das größte Ladenetz europaweit und

bieten unseren Privat- und Geschäftskun -

den intelligente Ladeinfrastruktur.

> Mit SmartHome, SmartCompany,

Smart Meter verknüpfen wir Energie-

effizienz mit Lebensqualität, Sicher-

heit und Wirtschaftlichkeit.

ZUM SOLAR-CHECK

ZU SMARTEN ANGEBOTEN

28 DEZENTRALE ERZEUGUNG DEZENTRALE ERZEUGUNG 29