INTELLIGENT FÜR SIE. - RWE · Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne...
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WIR MACHEN ENERGIEINTELLIGENT FÜR SIE.
Sonderbeilage der RWE Deutschland Ausgabe 2 | Frühjahr/Sommer 2015
smarte seiten
Impressum:Herausgeber: RWE Deutschland AG, Abteilung Kommunikation, Kruppstraße 5, 45128 EssenRedaktion: Sebastian Ackermann (V. i. S. d. P.), Stefan Buscher (enviaM), Maria Dehling, Julika Gang, Sarah Rothe (LEW), Luana Schnabel (Süwag) | Gestaltung: k:rat, Düsseldorf
RWE Deutschland hat für sein Modellprojekt
Smart Country den GreenTec Award 2015 in der
Kategorie Energie erhalten. Es ist der bedeutendste
unabhängige Umwelt- und Wirtschaftspreis Europas. In
Anwesenheit von Kanzleramtsminister Peter Altmeier über-
gaben die Laudatoren Désirée Nosbusch, Moderatorin und
Schauspielerin, sowie Boris Schucht, Vorsitzender der
Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers 50hertz,
im Berliner Tempodrom die begehrte Trophäe an Dr.
Joachim Schneider, Technikvorstand von RWE Deutschland.
Altmeier: „Der GreenTec Award ist eine der wichtigsten
Auszeichnungen. Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehen
uns alle an, und in Deutschland beweisen wir, dass wir
damit sogar Geld verdienen können.“ Altmeier zeichnet im
Rahmen der GreenTec Awards bereits seit 2008 „grüne
Pioniere“ aus Wirtschaft und Industrie sowie junge Start
Ups und Initiativen aus. Das Bild unten zeigt die glücklichen
Preisträger mit Dr. Joachim Schneider in der Mitte.
Bildnachweise: Knut Vahlensieck/Funke Foto Services (Gruppenfoto Rückseite ergänzt um Dr. Torsten Hammerschmidt) | Koch Essen GmbH | Komhus Agentur für Kommunikation | Lechwerke AG | mediabase Werbeagentur | Nexans | Rennsteig GmbH | RWE Deutschland-Bildarchiv | Silvia Kröger-Steinbach | Stadtbildarchiv Essen | Süwag | Thinkstock | Werbeagentur MAD
GREENTEC AWARD GEWONNEN: EINEN TACKEN BESSER BEIM ENERGIEWENDE-MARKETING.
RWE Deutschland hatte mit dem Kommunika-
tions- und Marketingkonzept für Smart Country
bereits im März 2015 gepunktet. Als Gewinner des
goldenen Unternehmens-Tackens wurde nicht zuletzt die
weltweit erzeugte Resonanz für innovative praxisorien-
tierte Lösungen als Beitrag zum Gelingen der Energie-
wende ausgezeichnet. „Es freut mich sehr, dass es RWE
Deutschland gelungen ist, Smart Country zu entwickeln
und vom Pilotprojekt zum Leuchtturm-Projekt der Ener-
giewende weiterentwickelt zu haben. RWE hat erkannt,
dass sich der Energiemarkt in Deutschland verändern
wird und sich damit auch das Unternehmen verändert.
Smart Country zeigt, dass RWE sich mit diesem Projekt
technologisch auf der Höhe der Entwicklung befindet;
Smart Country ist dezentral, umweltfreundlich und rich-
tungsweisend. Nationale und internationale Aufmerk-
samkeit und Berichterstattung sowie die hohe Akzeptanz
in der Bevölkerung sind das Ergebnis.“ So die Präsidentin
der IHK zu Essen, Jutta Kruft-Lohrengel.
VOM SUPRALEITER IN ESSEN BIS ZUM KLEINKRAFTWERK IM KELLER: Energiewende passiert vor Ort.Und wir bringen sie mit unseren smarten Projekten voran.Aber lesen Sie selbst!
NUTZEN
SIE UNSERE
WERTVOLLEN
DIGITS!
Dr. Arndt NeuhausRWE Deutschland AG Vorsitzender des Vorstands
Smart Country, Eifel: innovative Ideen für mehr Erneuerbare am Netz.
AmpaCity, Essen: effizienter Stromtransport in Ballungsräumen.
Smart Stations: Kita Haren/Power to Gas. Intelligente Technik für die Energiewende.
Smart Operator: Ortsnetze in Rheinland-Pfalz und Bayern effizient steuern.
Grid4EU, Reken: Energieideen für Europa aus dem Münsterland.
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EINFÜHRUNG 54 INHALT
Beginnen möchte ich mit einem Bild! Wer ein Boot
wenden will, braucht Teamspirit und Kraft. Muss anpa-
cken und das Ruder fest in der Hand haben. Muss Ziel
und Etappenziele kennen und dabei auf Kurs bleiben.
Die Energiewende verlangt uns bei RWE Ähnliches ab.
Wir haben mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
tern ein verlässliches und engagiertes Team an Bord.
Dazu kommt das gute Zusammenspiel mit Kunden
und Partnern. Wir setzen auf Mut, Gestaltungs-
kraft und intelligente Lösungen, um getragen
von einer Innovationswelle voranzukommen.
Wir navigieren mit unserer Erfahrung und der
Emanzipation neuer Produkt- und Dienst-
leistungsideen. So eröffnen wir den Hori-
zont für eine neue Energiezukunft.
„Auf den Punkt kommen“ heißt für uns,
deutschlandweit an über 1.000 geografischen Punk-
ten mit innovativen Projekten Zukunft zu gestalten.
Wir tun dies gemeinsam mit Kommunen, Bürgern und
Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Denn
Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt und wir
von RWE sind dabei Schrittmacher. Wir bieten neue
smarte Energiedienstleistungen wie die intelligente
Haushaltssteuerung oder Verbrauchsmessung. Wir
schaffen neue Markt- und Vermarktungsplattformen
wie das virtuelle Kraftwerk oder den Online-Markt-
platz WebMarket. Und wir verbinden weiter zuneh-
mende dezentrale Erzeugung auf dem Land mit den
Verbrauchern in den Städten durch intelligente Ver-
teilnetze. Neue Leitertechnologien, mitdenkende
Spannungsregler oder kommunizierende Ortsnetz-
stationen helfen dabei, die erforderliche Balance
zwischen Strombedarf und stark schwankendem
Angebot zu halten. Smart Country, AmpaCity, Smart
Operator, das sind Namen, die einen Platz haben
auf der Landkarte. Dahinter stehen konkrete
Lösungen für die nachhaltige, sichere und wirt-
schaftliche Energieversorgung von morgen.
Sie sind beispielhaft für unser Ziel: stabile
Netze für mehr dezentrale Erzeugung
und smarte Produkte und Angebote
für mehr Energieeffizienz bei unseren Kunden.
15 von über 1.000 Innovationsprojekten stellen wir
Ihnen auf den folgenden Smarten Seiten vor, versehen
mit Hinweisen auf vertiefende Informationen. Sie zei-
gen, dass wir tatkräftig neue Ziele angehen und so dem
abstrakten Wort Energiewende mit gefragten Produk-
ten konkreten Inhalt geben. Wir sind auf gutem Kurs.
Ihr Arndt Neuhaus
Energieversorgung Stadion Augsburg: Tabellenspitze in der Klima-Liga.
Berliner Luft: Wärme aus Biomasse spart 235.000 Tonnen CO2-Emissionen. Rennsteig GmbH, Viernau: Check für eine Versorgungslösung in Eigenregie.
Windpark Heidenrod: Mit Kooperation kommt die Energiewende ins Rollen.
Das Firmendach als Profitcenter: Selbst Solarstrom produzieren und nutzen.
INTELLIGENTE NETZE
ENERGIEEFFIZIENZ-PRODUKTE
DEZENTRALE ERZEUGUNG
LED-Effizienz-Beleuchtungslösungen: Friedberg und Königsbrunn in neuem Licht.
RWE Flug-Thermografie, Wesel: Wärmeverluste erkennen, Lösungen bieten.
Breitband im Rhein-Hunsrück-Kreis: Datenautobahnen auf dem Land.
Smart Living, Bottrop: Wohnkonzepte für morgen mit intelligenter Energie.
E-Mobility, Amsterdam: nachhaltige Verkehrsplanung für eine Metropole.
1.000 ENERGIEWENDEPUNKTE ANGESTEUERT: MIT INNOVATIONEN FÜR UNSERE KUNDEN.
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3 AUSGEWÄHLTE PROJEKTSTANDORTE
Haren an der Ems
Bottrop
Reken
Wesel
Essen
Ibbenbüren
Bitburg-PrümKisselbach
Heidenrod
Wincheringen
Augsburg
Schwabmünchen
Viernau
Berlin03
02
05
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04
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03
Amsterdam
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01 02 03 03 04 05 06 07
08 09 10 11 12 13 14 15
04
04
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Hürth15
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Friedberg06
Königsbrunn 06
09
Rhein-Hunsrück-Kreis08
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PROJEKTKARTE
DEUTSCHLAND ALS
DOWNLOAD
RWE Deutschland war federführend bei
diesem vom Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie geförderten und
mit dem Hessischen Staatspreis
für intelligente Energie ausge-
zeichneten Projekt. Im Mittel-
punkt stand die Umsetzung
und Bewertung innovativer
Verteilnetzkonzepte. Dabei geht
es darum, aus der bestehenden
konventionellen Netzstruktur mit intelli-
genten Bausteinen ein wirtschaftliches
und zuverlässiges Verteilnetz für die Strom-
versorgung von morgen zu ent-
wickeln. Denn Netzumbau ist
landschafts- und kostenscho-
nender als Netzneubau. Die
6 AKTIV VOR ORT
Das Energiewende-Projekt Smart Country hat erfolgreich moderne Mess-, Steuerungs- und Spannungsreglertechnik in einem ländlichen Netz bei Bitburg-Prüm mit hoher Einspeisung von Strom aus Wind, Sonne und Biomasse getestet. (Siehe auch Rückseite)
Daten zur Smart Country-Region:
In der Modellregion liegt die Einspeisung aus erneu-
erbaren Energien mit 31 Megawatt deutlich über der
Jahreshöchstlast von 3,5 Megawatt. Bis 2030 wird
ein weiterer Zubau an regenerativer Erzeugung in
Höhe der aktuellen Einspeisung erwartet.
Netzgebiet: 175 km2
Leitungslänge des Mittelspannungsnetzes: 125 km
Ortsnetzstationen/Hausanschlüsse: 99/2.300
Ansprechpartner: Dr. Torsten Hammerschmidt,
6 INTELLIGENTE NETZE
verbunden sind, hängt stark von der Qualität der realisier-
ten Lösung ab. Intelligente Lösungen werden zunehmend
wichtiger für den effi zienten Netzausbau. Daher freut es
mich, dass im Smart Country-Projekt eingesetzte Betriebs-
mittel mittlerweile als Standard defi niert und in anderen
Netzbereichen angewendet werden konnten. Ein Beispiel
ist die Weitbereichsregelung, die konventionellen Netz-
ausbau vermeidet oder zumindest zeitlich verzögert.
Wird konventioneller Netzausbau dadurch überfl üssig?
Dr. Torsten Hammerschmidt: Keineswegs. Konventioneller
Netzausbau ist immer dann notwendig, wenn die Übertra-
gungsleistung des vorhandenen Netzes trotz Optimierung
nicht ausreichen würde. Grundsätzlich aber gilt: Dort, wo es
möglich ist, hat Netzumbau Vorrang vor Netzneubau, denn
in der Regel ist er kosten- und landschaftsschonender.
Herr Hoffmann, wie profi tieren denn Sie als
Bürger der Eifelregion von den
smarten Technologien?
Für mich als Energiewirt ist der
Biogasspeicher eine innovative
Ergänzung meiner Biogas-
anlage. Er macht mich als
wirtschaftlichen Nutzer er-
neuerbarer Energien noch
leistungsfähiger.
SMART COUNTRYIM GESPRÄCH
Was bedeutet Smart Country für Sie im Zusammenhang
mit der Energiewende?
Heinz Hoffmann: Als Landwirt respektiere ich die Kräfte
der Natur. Als Energiewirt nutze ich sie. Das Projekt Smart
Country hat mich in meiner Meinung bestätigt, dass die Ener-
giewende nur mit innovativer Technik und im Zusammen-
spiel mit der Tatkraft von uns Bürgern vor Ort funktioniert.
Sie waren Projektleiter. Welche Bilanz ziehen Sie nach
Smart Country?
Dr. Torsten Hammerschmidt: Mit dem Projekt haben wir
das intelligente Stromnetz einem Praxistest unterzogen.
Dabei konnten wir eine Reihe von innovativen Betriebsmit-
teln in das reale Verteilnetz einbauen, die sich bei intensi-
ven Vorabuntersuchungen als vielversprechend erwiesen
haben. In allen Fällen sind unsere hohen Erwartungen er-
füllt worden. Ein Beispiel: Der auf Halbleitertechnik basie-
rende Spannungsregler ist erstmals in öffentlichen Energie-
versorgungsnetzen eingesetzt worden und regelt die
Spannung exakt auf den eingestellten Wert.
Wie beeinfl ussen die Erkenntnisse aus dem Projekt
künftige Investitionen in das Netz?
Dr. Torsten Hammerschmidt: Die immer stärker werdende
dezentrale Stromerzeugung stellt immer höhere Anforde-
rungen an unser Verteilnetz. Entsprechende Netzverstär-
kungen sind somit erforderlich. Welche Mehrkosten damit
Interview mit Energiewirt Heinz Hoffmann, Üttfeld,
und Projektleiter Dr. Torsten Hammerschmidt,
RWE Deutschland.
SMART COUNTRY, EIFEL: INNOVATIVE IDEEN FÜR MEHR ERNEUERBARE AM NETZ.
INTELLIGENTE NETZE 7
verbunden sind, hängt stark von der Qualität der realisier-
ten Lösung ab. Intelligente Lösungen werden zunehmend
SMART COUNTRYIM GESPRÄCH
1.500
4.000
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2010 2012
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132 19
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1.5
413.
747
292
492 55
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Biogas Wasser Sonne Summe2030
Wind Summe
84
8 1.01
0
Min
. Sze
nar
ioM
ax. S
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ario
Ursprüngliche Netzdimensionierung
ausgewählte Modellregion, der Eifelkreis Bitburg-Prüm,
zeigt schon heute das Profil einer typischen Versorgungssi-
tuation von morgen mit einem Überschuss an Strom aus
erneuerbaren Energien. Dieser Strom muss dann über leis-
tungsfähige Netze in die städtischen Nachfragezentren
gelangen. Erprobt wurden u.a. diese mittlerweile markt-
fähigen Technologien: Weitbereichsregelung, die Netzbe-
obachtung bei stark schwankenden Lastflüssen mittels
Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) über Mess-
punkte an ausgewählten Ortsnetzstationen. Des Weiteren die
Nutzung eines Biogasspeichers zum Ausgleich der Ener-
gieflüsse im Testnetz; das gespeicherte Methan wird dann zur
Stromproduktion in einem Blockheizkraftwerk genutzt, wenn
nicht genug Wind- und Sonnenstrom zur Verfügung steht.
Ebenfalls erprobt wurden neu entwickelte Spannungsregler in
mobilen Containern, die integriert ins Netz Spannungsschwan-
kungen ausgleichen und damit die Netzkapazität erhöhen.
Summe der dezentralen Erzeugung in der Region Trier
Das Projekt AmpaCity zeigt die Praxistauglichkeit von
Supraleitern für den nahezu verlustfreien und raum-
sparenden Stromtransport in Ballungsräumen. Nexans
und RWE werden supraleitende Systeme in Deutschland
und weiteren Zielländern exklusiv gemeinsam vermark-
ten. Durch die Versorgung mit Hilfe supraleitender
Kabelsysteme können große Hochspannungs-Umspann-
anlagen aus dem Stadtkern abgezogen und durch kom-
pakte Mittelspannungsanlagen ersetzt werden. Somit
können wertvolle zentrumsnahe Flächen im Rahmen der
Stadtentwicklung neuen Nutzungsmöglichkeiten zugeführt
werden. Verglichen mit konventionellen Lösungen bietet
das supraleitende Kabel außerdem einen deutlich gerin-
geren Platzbedarf bei der Legung. Dadurch werden auf-
wändige Bauarbeiten im Innenstadtbereich vermieden.
„RWE und Nexans verzahnen die notwendige Kompetenz
und Erfahrung, um Kunden von der individuellen Mach-
barkeitsstudie bis hin zum Supraleiter-Gesamtsystem ein
passgenaues Lösungsportfolio zu bieten“, sagt Klaus
Engelbertz, Geschäftsführer der RWE Netzservice GmbH.
Fakten zu AmpaCity:
Partner von RWE Deutschland in dem vom Bundes-
ministerium für Wirtschaft und Energie geförderten
Projekt sind: Karlsruher Institut für Technologie, Nexans
Deutschland, Projektträger Jülich (Forschungszentrum).
Baubeginn: 2013; Beginn Praxistest: Frühjahr 2014
Streckenverlauf: Essener City, zwischen Akazienallee
und Herkulesstraße
Streckenlänge: circa 1.000 Meter
Übertragungsleistung: 40 Megawatt
Ansprechpartner: Benjamin Pehle, T 0231 438-1419,
Dr. Frank Merschel zur Praxistauglichkeit und zur
Marktfähigkeit der Supraleiter-Technologie:
Das Projekt AmpaCity ist wie eine Initialzündung für den
Aufbau von marktfähigen Angeboten im Bereich von Kühl-
anlagen und Supraleiter-Kabeltechnik. Es steht damit eine
zukunftsweisende Technologie zur Erfüllung anspruchs-
voller Versorgungsaufgaben zur Verfügung. Mittel- und
langfristig kann die Stromversorgung in Ballungsräumen
mit sehr hohen Energiedichten durch die Verringerung der
Anzahl erforderlicher 110/10-kV-Umspannanlagen verein-
facht werden. Die Legung des Supraleiterkabels bedeutet
weniger Behinderungen im innerstädtischen Bereich, durch
den schmaleren Kabelkanal wird Platz gespart. Der Ampa-
City-Praxistest läuft noch bis Anfang 2016. Die Mach-
barkeitsstudie aus unserem Haus und die Zwischen-
ergebnisse zeigen, dass die Supraleiter-Technologie das
Zukunftspotenzial für neue smarte Netzstrukturen liefert.
AMPACITY, ESSEN: EFFIZIENTER STROMTRANSPORT IN BALLUNGSRÄUMEN.
VON DER IDEE BIS ZUM PRODUKT: DER SUPRALEITER FÜR BALLUNGSRÄUME.
Dr. Frank Merschel, Projektleiter AmpaCity,
RWE Deutschland, und Prof. Dr. Mathias Noe,
Karlsruher Institut für Technologie, zu den
Perspektiven der Supraleiter-Technologie.
Prof. Dr. Noe zur weiteren Entwicklung und zu den
Einsatzfeldern von supraleitenden Komponenten nach
dem AmpaCity-Test:
Bereits heute sind supraleitende Strombegrenzer und
supraleitende Kabel in einigen Mittelspannungsanwen-
dungen wirtschaftlich sinnvoll einzusetzen. In diesen
Anwendungen gilt es wie bei AmpaCity, die Zuverlässig-
keit und Verfügbarkeit in der Praxis weiter unter Beweis
zu stellen. Durch den zu erwartenden Rückgang bei den
Kosten für Hochtemperatur-Supraleiter werden schritt-
weise neue Anwendungen erschlossen. Ich bin sicher,
dass sich daraus zukünftig ein Markt für supraleitende
Komponenten erschließen lässt. Für den Bereich des
Stromtransports bieten Nexans und RWE in Koopera-
tion bereits Systeme. Für supraleitende rotierende
Maschinen und Transformatoren werden dagegen
noch einige Entwicklungsaufgaben zu lösen sein.
Die großen Städte, Metropolen, Megacitys dieser Welt wachsen.
Innerstädtischer Raum ist demnach ein kostbares Gut. Wert-
voll ist auch die Energie, die dynamisches Stadtleben benötigt.
Eine zukunftsweisende Lösung für die künftige Energiever-
sorgung von Innenstädten ist die Supraleiter-Technologie.
Supraleiter sind Leiter auf keramischer Basis, die durch flüssigen
Stickstoff auf rund minus 200 Grad Celsius gekühlt Strom nahezu
verlustfrei transportieren. Sie sparen zudem wertvollen Raum bei
der Verlegung und können die Zahl innerstädtischer Umspannsta-
tionen verringern. RWE hat im Frühjahr 2014 das weltweit längste
Supraleiterkabel in das Essener Stromnetz integriert und unterzieht
es seitdem einem Praxistest. Es ersetzt eine herkömmliche 110.000-
Volt-Leitung. Das Interesse weltweit ist groß, die Zwischenbilanz positiv.
Reibungslose Installation und Kabeleinzug in die Leerrohranlage.
anlagen aus dem Stadtkern abgezogen und durch kom-
pakte Mittelspannungsanlagen ersetzt werden. Somit
können wertvolle zentrumsnahe Flächen im Rahmen der
Stadtentwicklung neuen Nutzungsmöglichkeiten zugeführt
werden. Verglichen mit konventionellen Lösungen bietet
8 INTELLIGENTE NETZE INTELLIGENTE NETZE 9
STATEMENTS ZUM PROJEKT
Home Energy Controller
Elektr. Speicher
Warm-wasser
Wärme-pumpe
Weiße Ware
Photo-voltaik
Informationsfluss
ErneuerbareEnergien
Lade-box
Energy Controller
Dazu zählt das EU-weite Projekt Grid4EU
im westfälischen Reken, ebenso wie
die Power to Gas-Anlage in Ibben-
büren und die Kita Haren im
Emsland. In der Kindertages-
stätte wurde von Ingenieu-
ren der RWE mit intelligen-
ter Technik das innovative
Pilotprojekt des Home Energy
Managements verwirklicht.
Die Energieversorgung der
Kita ist so konzipiert, dass sie
eigene Energie produzieren und
auch speichern kann und diese bei
Bedarf nutzt oder nicht benötigte Energie
ins Stromnetz einspeist. Die zentrale Steuereinheit, der
Home Energy Controller (HEC), wurde in Zusammenar-
beit mit der niederländischen Universität Twente entwi-
ckelt und programmiert. Er sorgt dafür, dass beispiels-
weise Waschmaschine und Geschirrspülmaschine erst
dann starten, wenn genügend regenerativer Strom pro-
duziert wird. Flexibel ist auch die Photovoltaikanlage auf
dem Dach: Eine Batterie speichert Sonnenenergie, die
zu einem späteren Zeitpunkt genutzt wird. So können
Stromverbrauch und Kosten nachhaltig gesenkt werden.
Der Begriff „Smart Stations“ steht als Klammer für intelligente Netzkonzepte und Forschungsprojekte der Energiewende im nördlichen Netzgebiet von RWE Deutschland, dem Münster- und Emsland.
HEC, der Home Energy Controller:
Der HEC steuert die gesamte Haustechnik so, dass
Strom vorrangig dann genutzt wird, wenn beson-
ders viel regenerative Energie zur Verfügung
steht, zum Beispiel aus einer Photovoltaikanlage.
Dabei sammelt der HEC nicht nur Verbraucher-
informationen, sondern berücksichtigt auch
Wetterprognosen und trifft Entscheidungen
über den Einsatz von Hausgeräten. Als zentrale
Steuereinheit ist der HEC das Herzstück des
Projekts Home Energy Management in Haren.
Ansprechpartner: Stefan Willing,
Beim Einschalten unserer Power to Gas-Anlage entneh-
men wir dem Stromnetz Energie und bringen diese gas-
förmig in das Erdgasnetz ein. Damit können wir dem Erd-
gasnetz nun an anderer Stelle Mengen in gleichem Umfang
entnehmen und diese in einen Untergrundspeicher einla-
gern, ohne das erforderliche Netzgleichgewicht zu stören.
Die Rückverstromung erfolgt auf bekannten Wegen: Man
lagert Erdgas wieder aus und transportiert dieses über
vorhandene Netze zu Kraftwerken, die die gasförmige
Energie dann wieder zurück in Strom umwandeln.
Was ist der besondere Nutzen von Power to Gas?
Neben der Perspektive der Energiespeicherung gibt es
weitere Optionen: Technisch wird es möglich sein, Gase
aus ursprünglich regenerativen Quellen umweltfreund-
lich im Bereich des Wärmemarktes oder der Mobilität ein-
zusetzen. Die hierzu notwendigen Anlagen im Bereich
der Gasnetze existieren bereits.
SMART STATIONS: KITA HAREN/POWER TO GAS. INTELLIGENTE TECHNIK FÜR DIE ENERGIEWENDE.
Interview mit Ulrich Bohn, Projektleiter Power to Gas,
RWE Deutschland, über Funktion und langfristigen
Nutzen des innovativen RWE Pilotprojekts Power to Gas.
Das Herzstück der Anlage ist ein sogenannter Elektroly-
seur. Was ist seine Aufgabe?
Er erzeugt aus Strom und Wasser die beiden Gase Was-
serstoff und Sauerstoff. Wir setzen hierzu einen inno-
vativen PEM (Proton Exchange Membrane)-Elektrolyseur
mit einem sehr guten Wirkungsgrad ein.
Elektrolyseure sollen zukünftig immer dann betrieben
werden, wenn die Stromerzeugung aus regenerativen
Quellen mehr Leistung anbietet, als über das Stromnetz
in diesem Moment abgesetzt und genutzt werden kann.
Und was passiert mit dem erzeugten Wasserstoff?
Der Wasserstoff wird kontrolliert und in geringem Anteil in
unser regionales Erdgastransportnetz eingebracht.
In Zukunft wird das Speichern von regenerativer Ener-
gie wichtig sein. Wie kann Power to Gas dabei helfen?
POWER TO GASIM GESPRÄCH
1 Photovoltaikanlagen 2 Windkraftanlagen 3 Elektrolyseur4 Wasserstoffleitung5 Gasdruckregelstation 6 Sauerstoff 7 Erdgasspeicher 8 Blockheizkraftwerk
Stromnetz Gasnetz Wärmenetz
1 Photovoltaikanlagen 2 Windkraftanlagen 3 Elektrolyseur4 Wasserstoffleitung5 Gasdruckregelstation 6 Sauerstoff 7 Erdgasspeicher 8 Blockheizkraftwerk
Stromnetz Gasnetz Wärmenetz
2
3
45
6
7
7 Erdgasspeicher
8 Blockheizkraftwerk
5 Gasdruckregelstation
6 Sauerstoff
3 Elektrolyseur
4 Wasserstoffleitung
1 Photovoltaikanlagen
2 Windkraftanlagen
INTELLIGENTE NETZE 11
+++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++ SMART STATIONS +++
In Ibbenbüren wird die Power to Gas-Technologie getes-
tet. Dazu wird mittels Elektrolyse Wasser in seine chemi-
schen Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gespal-
ten. Das Überangebot von Strom aus regenerativen
Quellen kann in einem Elektrolyseur zur Erzeugung von
Wasserstoff genutzt werden. Der Wasserstoff wird dann
in das Erdgasnetz als Speicher eingebracht.
10 INTELLIGENTE NETZE
SMART OPERATOR: ORTSNETZE IN RHEINLAND-PFALZ UND BAYERN EFFIZIENT STEUERN.
Interview mit Stefan Willing,
Projektleiter Smart Operator, RWE Deutschland.
Wie sind Haushalte und Smart Operator verbunden?
Voraussetzung für die Funktion eines Smart Operators
sind Messstellen wie beispielsweise die intelligenten
Stromzähler in den Haushalten. Diese erfassen minu-
tengenau, wie viel Strom im Haushalt verbraucht oder
selbst erzeugt wird. Mit einem weiteren Gerät, dem
Home Energy Controller, können wir den Energiever-
brauch eines Haushalts so optimieren, dass die Strom-
erzeugung aus erneuerbaren Energien so gut wie mög-
lich vor Ort genutzt wird.
Welche Vorteile bietet der Smart Operator für das
Strom-Ortsnetz?
Der Smart Operator optimiert das Verhältnis zwischen
Verbrauch und Erzeugung. Dadurch können zeitliche
Verschiebungen zwischen Stromangebot und Stromnach-
frage so weit wie möglich ausgeglichen werden. Das Netz
wird dadurch aufnahmefähiger, insbesondere für Strom
aus erneuerbaren Energien. Der Smart Operator signalisiert
SMART OPERATORIM GESPRÄCH
Strom aus erneuerbaren Energien
wird überwiegend ins Mittel- oder
Niederspannungsnetz eingespeist.
Mancherorts sind die Kapazi-
tätsgrenzen bald erreicht. Mit
Hilfe intelligenter Netztechnik
wie des Smart Operators kön-
nen Erzeugung und Verbrauch
in Ortsnetzen besser ausgeglichen
werden. Die Leistungsfähigkeit be-
stehender Netze wird so opti-
miert. Der Smart Operator ist ein
kleiner Kasten, eingebaut in die
Trafostation des Ortsnetzes. Er arbeitet als
autonome Schaltstelle und registriert Einspeisungen vor
Ort aus Wind und Photovoltaik, den Stromverbrauch und
die Speichermöglichkeiten im Netz. Er koordiniert flexi-
ble Verbrauchsstellen wie Wasch- und Spülmaschinen
sowie neue Stromspeichermöglichkeiten wie zum Beispiel
Warmwasserspeicher, Wärmepumpen und elektrische
Hausspeicher von Mikro-Blockheizkraftwerken mit den
aktuellen Einspeisungen, wertet alle Daten aus und nutzt
die Ergebnisse zur Analyse des Netzzustandes. In drei
Kommunen in Rheinland-Pfalz und Bayern testet RWE
Deutschland mit Partnern aus Wissenschaft und Indus-
trie Komponenten des Smart Operator-Konzepts. Meh-
rere hundert Haushalte in den drei Energiewende-
Modellregionen nehmen an dem Projekt teil.
Wincheringen (RP)
Schwabmünchen (BY)
Kisselbach (RP)
dafür über den Home Energy Controller intelligenten Haus-
haltsgeräten oder der Ladebox fürs Elektroauto, wann es
besonders sinnvoll ist, in Aktion zu treten: wenn nämlich viel
Strom aus Wind- oder Sonnenkraft angeboten wird.
Welche Erfahrungen wurden bisher mit dem Smart
Operator in den Demonstrationsnetzen gesammelt?
Seit den Inbetriebnahmen läuft der Smart Operator-Algo-
rithmus in den Niederspannungsnetzen sehr stabil. Die
Kommunikation mit den intelligenten Stromzählern
und Netzkomponenten, wie beispielsweise
Netzspeicher, RONT, funktioniert ein-
wandfrei. Erste Auswertungen haben
ergeben, dass durch den Einsatz des
Smart Operators die Spannungs-
schwankungen im Ortsnetz deut-
lich vermindert werden. Weitere
detaillierte Erkenntnisse werden
wir bis Ende 2015 sammeln.
Netzzustand ableiten
Prognose erstellen
Netz steuern und optimieren
Datenerfassen
Fakten zum Smart Operator:
Modellregionen: Bayerisch-Schwaben, Mosel-Trier,
Nahe-Hunsrück mit insgesamt rund 570 Haushalten
Anlagen am Netz: 48 Photovoltaikanlagen, 33 Nacht-
speicherheizungen, 43 Wärmepumpen
IKT: Nutzung von Glasfasertechnik für Datentransfer,
Nutzung von Powerline (PLC)
Bausteine: intelligente Netzkomponenten wie
elektrische Großspeicher, E-Ladesäulen
Wissenschaftspartner: RWTH Aachen, Institut für
Hochspannungstechnik, Universität Twente
Ansprechpartner: Stefan Willing,
ORTSNETZE IN RHEINLAND-
12 INTELLIGENTE NETZE INTELLIGENTE NETZE 13
In sechs Demonstrationsprojekten
werden unterschiedliche Aspekte
der Netzentwicklung untersucht.
So testet RWE im münsterlän-
dischen Reken, wie existie-
rende Mittelspannungsnetze
technisch so optimiert wer-
den können, dass sie dyna-
misch und flexibel auf die
schwankende Einspeisung von
Strom aus regenerativen Energien
reagieren. Die 14.000-Einwohner-
Gemeinde Reken mit ihren städtisch-
ländlichen Strukturen bietet gute Voraus-
setzungen für das Modellprojekt. Hier
speisen bereits knapp 700 Anlagen regene-
rativ erzeugten Strom ins Netz ein; weitere
sind geplant. Die Energiewende findet im Verteil-
netz statt. Dieses muss immer mehr Strom aus Wind-
kraft-, Solar- und Biogasanlagen aufnehmen und sicher und
effizient zu den Verbrauchern transportieren. Um die beste-
henden Netze dafür leistungsfähiger zu machen, hat RWE 18
der rund 100 Verteilstationen und Schaltschränke im Reke-
ner Verteilnetz mit neuer Software und Messtechnik ausge-
stattet. Diese überwacht die Spannung im Netz und steuert
es so, dass Einspeisung und Verbrauch ausgeglichen
GRID4EU, REKEN: ENERGIEIDEEN FÜR EUROPA AUS DEM MÜNSTERLAND.
Grid4EU ist ein von der Europäischen Union gefördertes Innovationsprojekt, um die Entwicklung intelligenter Netzlösungen voranzubringen. Projektbeteiligte sind führende Verteilnetzbetreiber aus sechs europäischen Ländern, darunter RWE.
Interview mit den Projektleitern Thomas Wiedemann,
RWE Deutschland, und Dr. Lars Jendernalik, Westnetz,
zum europäischen Smart Grid-Projekt.
SMARTE NETZEIM GESPRÄCH
+++ KURZ & EFFIZIENT-MELDUNGEN +++RWE DOKUMENTIERT SONNENFINSTERNIS-STRESSTEST.
Das Naturschauspiel Sonnenfinsternis am 20. März war
eine Belastungsprobe für die Stromnetze. Die Gesetze
der Natur ließen die Erzeugungsleistung aller Photo-
voltaikanlagen am RWE Verteilnetz extreme Sprünge
machen. Mit akribischer Vorbereitung, zusätzlichen La-
gezentren und mehr Fachleuten in den Netzleitstellen
wurde die Herausforderung gemeistert – ein Stresstest
für Team und Technik. Für welche Anspannung der Son-
nenfinsternis-Vormittag gesorgt hat, zeigt ein Film, der
einen zehnminütigen Live-Einblick in das Geschehen vor
Ort in den RWE Netzleitstellen und Lagezentren gibt.
Der Link zum Film: www.rwe.com/sofi2015
RWE SMARTHOME-AKTION: MEHR SICHERHEIT ZU HAUSE.
Mehr Sicherheit zu Hause und auch von unterwegs: Die
Haussteuerung RWE SmartHome bietet dazu eine Reihe
intelligenter Produkte. Einsteiger und SmartHome-User,
denen dieses Thema am Herzen liegt, finden im April
2015 im Online-Shop www.rwe-smarthome.de günstige
Sicherheitspakete und zahlreiche Einzelprodukte zu Son-
derpreisen. RWE SmartHome bietet vielfältige Möglich-
keiten, auch Licht, Heizung und herkömmliche elektrische
Geräte ganz nach persönlichem Bedarf zu steuern – selbst-
verständlich auch mobil mit dem Smartphone. Das Sys-
tem kann jederzeit um weitere Module ergänzt werden.
„SOLARWOCHEN“ BEI RWE GESTARTET.
Mit „ready for the sun“-Einsteigerpaketen bietet RWE im
Rahmen ihrer „Solarwochen“ seit Anfang April besondere
und leistungsstarke Solar- und Speicherprodukte an. Das
macht es Kunden möglich, die Kraft der Sonne dezentral
und unabhängig zu nutzen.
Mehr unter www.vorweggehen.de/solar
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Grid4EU, Netzprojekt Reken:
– Initiiert von sechs europäischen Verteilnetzbetrei-
bern aus Deutschland, Frankreich, Italien,
Schweden, Spanien und Tschechien
– 27 Projektpartner: Netzbetreiber, Hersteller,
Universitäten, Forschungseinrichtungen
– Laufzeit: November 2011 bis Januar 2016
– Gesamtbudget: 54 Mio. Euro; bewilligte EU-Förder-
mittel: 25,5 Mio. Euro
Ansprechpartner: Thomas Wiedemann,
Ein wesentlicher Partner ist die Wissenschaft. Was war
deren Beitrag?
Dr. Lars Jendernalik: Als RWE und Westnetz haben wir die
Grundideen und Konzepte in das Projekt eingebracht. Der
wissenschaftliche Partner TU Dortmund hat vor allem die
innovativen Algorithmen entwickelt und im Labor getestet.
Wie umfangreich war die technische Neu- bzw. Umge-
staltung im Rekener Verteilnetz?
Dr. Lars Jendernalik: Das Ziel des Projekts ist es, Netz-
ausbau zu verzögern und im besten Falle zu vermeiden.
Wir haben im Rahmen des Projekts sieben Schaltmög-
lichkeiten ins Netz gebracht und zusätzlich elf Monito-
ringmöglichkeiten geschaffen. Darauf basierend können
wir mit den neu installierten Schaltmöglichkeiten auf
den Netzzustand reagieren.
27 Partner aus sechs Ländern arbeiten gemeinsam an der
europäischen Energiewende. Was ist der Hintergrund?
Thomas Wiedemann: In vielen Ländern sind die Heraus-
forderungen der Energiewende für die Verteilnetze, ins-
besondere die Integration von Erneuerbaren, ähnlich.
Die Ausgangslage in den einzelnen Ländern ist dabei oft
recht unterschiedlich. Der Erfahrungsaustausch und das
Lernen voneinander stehen hier im Vordergrund.
Tauschen Sie sich mit Ihren Kollegen der europäischen
Verteilnetzbetreiber aus?
Thomas Wiedemann: Im Rahmen des Gesamtprojekts
tauschen wir die Konzepte, Erfahrungen und Erkennt-
nisse untereinander aus. Die Bestrebungen einer europä-
ischen Standardisierung der untersuchten Konzepte
werden einen solchen Austausch erleichtern.
werden. Informations- und Kommunikationstechnik sorgt
für den erforderlichen Datentransfer. Ziel dieses intelligen-
ten Netzmanagements ist es, den Stromfluss lokal zu opti-
mieren. Das heißt: Wird in Reken bei strahlendem Sonnen-
schein und frischem Wind besonders viel Strom erzeugt
und haben große Unternehmen gleichzeitig einen hohen
Energiebedarf, sorgt das intelligente Netz dafür, dass der
hier erzeugte Strom auch vor Ort wieder genutzt wird. So
wird der Lastfluss durch die autonom agierenden Schalt-
stellen optimiert und Netzverluste lassen sich vermeiden.
14 INTELLIGENTE NETZE INTELLIGENTE NETZE 15
LED-Straßenbeleuchtung mit RWE:
RWE Deutschland ist Partner der Kommunen bei
Konzeption und Umsetzung von standortgerechten
LED-Straßenbeleuchtungslösungen, die Sicherheit,
Wohnqualität und Wirtschaftlichkeit verbinden.
Ziele:
– weniger Energieverbrauch, Klimaentlastung
– bessere Lichtleistung und -verteilung
– längere Lebensdauer, geringerer Wartungsaufwand
– insgesamt eine Kostenreduzierung
Ansprechpartner: Herbert Boesen,
16 ENERGIEEFFIZIENZ
LED-EFFIZIENZ-BELEUCHTUNGSLÖSUNGEN: FRIEDBERG UND KÖNIGSBRUNN IN NEUEM LICHT.
Das Prinzip ist einfach: Solange ein Weg nicht betreten
wird, bleiben die Laternen gedimmt. Nähert sich aber ein
Fußgänger oder Radfahrer, erfasst ihn der Bewegungs-
sensor und die Leuchte wird hell. Das Signal wird
zusätzlich an die nächste Laterne geleitet, die daraufhin
ebenfalls hochfährt. Das Licht begleitet den Verkehrs-
teilnehmer, und das energiesparend, klimafreundlich
und kosteneffizient. Entwickelt und installiert wurde das
LED-Beleuchtungssystem von der LEW (Lechwerke AG)
in Zusammenarbeit mit dem Beleuchtungsspezialisten
Leipziger Leuchten. Die Pilotstädte Friedberg und
Königsbrunn in Bayern sind im Rahmen des Wettbewerbs
„Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet worden.
Im Essener Grugapark hat RWE eine permanente LED-
Musterausstellung eingerichtet und in Müden, Kreis
Cochem-Zell, gibt es eine LED-Musterstraße.
ZUM VIDEO BEWEGTES LICHT
In Zeiten steigender Heizkosten, aber auch im Kontext
der Energiewende, möchte RWE, zusammen mit den
Städten und Gemeinden, die Bürger für das Thema
Energieeffizienz sensibilisieren und Hauseigentümer
auf mögliche energetische Sanierungsoptionen auf-
merksam machen. Während in Essen
erstmals der „energetische Fußab-
druck“ einer Großstadt abgebildet
wurde, sind auch kleinere Kommu-
nen von dem innovativen Projekt der
Thermografiebefliegung begeistert –
so auch die Stadt Wesel. Im März
vergangenen Jahres sind rund 600 Kilometer Flug-
strecke in zwei Nächten über der Stadt absolviert wor-
den. Dabei sind rund 10.000 Wärmebilder entstanden.
Bei den Weseler Hauseigentümern ist das Projekt auf
positive Resonanz gestoßen: Von den 13.000 ange-
schriebenen Eigentümern gaben mehr als 41 Prozent
eine Einverständniserklärung ab, die notwendig ist, um
ENERGIEEFFIZIENZ 17
das Thermografiebild zum Dach der eigenen Immobilie
zu erhalten. „Dieser Wert ist beeindruckend. Er zeigt
uns, dass wir mit dem Angebot den Nerv der Zeit getrof-
fen haben. Die Weseler wollen Energie und Geld einspa-
ren und dafür auch etwas tun“, sagte Ulrike Westkamp,
Bürgermeisterin der Stadt. Mit den
Ergebnissen der Thermografiebeflie-
gung werden die Bürger natürlich
keineswegs alleingelassen – im Ge-
genteil: Während einer dreiwöchi-
gen, kostenlosen Energieberatung
versuchten die Experten von RWE
alle offenen Fragen zu klären und bei möglichen Sanie-
rungsplänen unterstützend mit Energiewissen zur Seite
zu stehen. Zurzeit werden Wärmebilder für Alpen und
Sonsbeck in Nordrhein-Westfalen sowie für die nieder-
sächsischen Orte Belm und Wallenhorst erstellt.
Ansprechpartner: Dr. Britta Lasshof,
RWE FLUG-THERMOGRAFIE, WESEL: WÄRME-VERLUSTE ERKENNEN, LÖSUNGEN BIETEN.
Flug-Thermografie hilft, Wärmeverluste zu erkennen, um dann mit Dämmung oder Mikro-KWK im Keller effizient gegenzusteuern.
Ein Kommentar von Dr. Silke Katharina Berger,
Leiterin Produkte Kommunen, RWE Deutschland.
ENERGIEWENDEFÜR KOMMUNEN
BREITBAND IM RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS:DATENAUTOBAHNEN AUF DEM LAND.
Sie profitieren vom Breitbandausbau
durch RWE mit schnellem Internet. Eine
acht Jahre zurückliegende Analyse der
Industrie- und Handelskammer Kob-
lenz zur Standortzufriedenheit der
Unternehmen in ihrem Bezirk
hatte noch ein ganz anderes Bild
ergeben. Schon damals be–
werteten die befragten Unter-
nehmen eine leistungsstarke
Internetanbindung als beson-
ders wichtig, die tatsächliche
Situation aber äußerst negativ.
Das hat sich durch das Breitband-Enga-
gement von RWE deutlich verändert. Denn
zukunftsfähige Informations- und Kommunikationstech-
nologie ist auch notwendiger Begleiter intelligenter Netz-
konzepte im ländlichen Bereich. 2011 wurde in Partner-
schaft mit einem Provider mit dem Breitbandausbau im
Rhein-Hunsrück-Kreis begonnen. Im Frühjahr 2015 gehen
die letzten Gemeinden Hausbay, Leiningen und Norath
ans Netz. „Durch das neue Netz haben wir einen Standort-
vorteil ... Nicht nur Familien, auch Selbstständige und
Wer kennt das nicht, ein Film, der ruckelt, eine Website, die sich nur langsam aufbaut, Informationen, die mehr schlecht als recht herunter-geladen werden können. Vergangenheit für viele Rhein-Hunsrücker.
Fakten zum Highspeed-Internet:
360 Kilometer Glasfaserkabel allein im
Rhein-Hunsrück-Kreis. Nur letzte Anbindung über
Kupferkabel. Download-Geschwindigkeit bis 50
Mbit/s. Upload-Geschwindigkeit bis 10 Mbit/s.
Die Nutzer des eigenen Produktes RWE-Highspeed
können unter drei Tarifen wählen – bei einer
Vertragslaufzeit von zwölf Monaten und mit drei-
monatiger Kündigungsfrist ab Vertragsbeginn.
++++ ZAHL DES MONATS: 307.500 ++++
HausbayLeiningen
Norath
Rundes Bild oben: Bertam Fleck, seit 1989 Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises.
Bild darunter: modernes Glasfaserkabel.
Unternehmen profitieren“, so Landrat Bertram Fleck. Mit
RWE Highspeed tritt RWE in zahlreichen anderen Regio-
nen auch selbst als Dienstanbieter auf. Mit drei attrakti-
ven Tarifen und einer flexiblen Kündigungsregelung. Mehr
unter www.rwe-highspeed.de. Insgesamt hat RWE im
Rhein-Hunsrück-Kreis rund 360 Kilometer Glasfaserkabel
gelegt. Mit Bandbreiten von bis zu 50 Megabit pro
Sekunde ist der Landkreis nun bestens aufgestellt.
geben Anstöße zur Verbesserung der Gebäudeenergieef-
fizienz. Attraktive Geschäftsmodelle bieten im Anschluss
Hilfestellung für energieeffiziente Maßnahmen. Warum
soll nicht in diesem Rahmen der Umbau eines Schulzen-
trums von Bürgern finanziert werden, wenn die Rendite
passt – ein durchaus denkbares Modell! Generell sind sich
die Kommunen ihrer Schlüsselfunktion bei der Energie-
wende bewusst, müssen und wollen handeln. Unsere Auf-
gabe ist es, innovative und bedarfsgerechte Lösungen zu
liefern. Die Resonanz auf unser Angebot ist enorm hoch.
Es sind nicht immer die großen, teuren Aktionen – auch
kleine Schritte wie SmartHome kommunal für die intelli-
gente Steuerung von Heizungsanlagen in Kitas, Schulen
oder Gemeindehäusern tragen ihren Teil zu einer energie-
effizienten Entwicklung bei. Wir möchten kontinuierlich
besser werden – für die Energiewende.
Ansprechpartner: Dr. Silke Katharina Berger,
Unser Ziel ist es, die kommunale Energiewende mit
attraktiven Angeboten voranzutreiben. Dabei müs-
sen diese für die Kommunen wirtschaftlich und stets am
Marktgeschehen ausgerichtet sein. Einen Schwerpunkt
bildet die Infrastruktur: Ob Datenübertragung per Breit-
bandausbau, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf
energieeffiziente LEDs oder intelligente Steuerung – das
Leistungspaket muss die kommunalen Entscheider über-
zeugen. Die Straßenbeleuchtung mit mehr als einer hal-
ben Millionen Leuchtstellen in unserer Verantwortung ist
auch ein wesentlicher Stellhebel bei der CO2-Einsparung.
Die Antwort müssen ausgereifte ganzheitliche Konzepte
sein. Das Zusammenspiel von Kommune, Bürger und Ener-
gieversorger ist bei allen Maßnahmen, die wir anbieten,
wesentlich. Die Gebäudesanierung ist für mich ein Bei-
spiel dafür – auch unter Berücksichtigung der bundesweit
rund 176.000 kommunalen Gebäude. Mit der RWE Flug-
Thermografie sensibilisieren wir Hauseigentümer und
307.500Intelligente Zähler, Kleinkraftwerke im Keller und Son-
nenstromanlagen auf dem Dach entfalten als Bausteine
der Energieversorgung von morgen nur dann ihre kli-
ma- und ressourcenschonende Wirkung, wenn sie effi-
zient in ein intelligentes Netz eingebunden sind.
7.357 RWE AKTIV VOR ORT-PROJEKTE.
Eine weitere Zahl ist es wert, genannt zu werden. Es
geht um Maßnahmen vor Ort, bei denen RWE Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter ehrenamtlich und finanziell
unterstützt von RWE für den guten Zweck anpacken.
RWE Aktiv vor Ort steht für das soziale Engagement von
RWElern in ihren Heimatgemeinden. Die Zehn-Jahres-
Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: 7.357 geförderte
Projekte und fast 9.000 teilnehmende Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter mit mehr als 20.000 Einsatztagen.
19,3 GIGAWATT GESAMTLEISTUNG.
Ende 2014 speisten rund 307.500 Erneuerbare-Ener-
gien-Anlagen (EEG-Anlagen: Photovoltaik, Windkraft,
Biomasse, Wasserkraft sowie sonstige Gase aus erneu-
erbaren Stoffen) mit einer Gesamtleistung von rund
19,3 Gigawatt (GW) in das RWE Verteilnetz ein. Die
Energiewende spielt sich also vor allem im Verteilnetz
ab. Hier sammeln die Netzbetreiber den Strom ein, den
viele Kleinerzeuger mit dezentralen Anlagen aus Sonne,
Wind und Biomasse gewinnen. Für diese neue Aufgabe
muss das Verteilnetz umgebaut werden, um mehr dezen-
trale Erzeuger und vielfältige, stark schwankende Ein-
speisungen aus erneuerbaren Quellen zu ermöglichen.
Kernstück der neuen Netzinfrastruktur ist das Zusam-
menwachsen von Energieanlagen-, Energietransport-
sowie Informations- und Kommunikationssystemen.
MEHR UNTER
WWW.RWE-
HIGHSPEED.DE
18 ENERGIEEFFIZIENZ ENERGIEEFFIZIENZ 19
E-MOBILITY AMSTERDAM: NACHHALTIGE VERKEHRSPLANUNG FÜR EINE METROPOLE.
In den Niederlanden erfreut sich E-Mobilität immer grö-
ßerer Beliebtheit: Rund 48.000 E-Fahrzeuge fahren
zurzeit auf den holländischen Straßen und können an
über 12.000 Ladestationen „betankt“ werden. Da kam
das Projekt der nachhaltigen Verkehrsplanung in der
Großstadt gerade recht: „Die Bürger wollen eine saubere
Stadt und saubere Luft“, so Colin Willems, Manager New
Energy bei der RWE-Tochtergesellschaft Essent. „Wir
unterstützen die Stadt bei der Verfolgung ihrer Umwelt-
ziele und bieten alles aus einer Hand: Hardware, Installa-
tion der Ladesäulen, Wartung sowie Anbindung an ein
smarte Effizienzprodukte wie die Hausautomatisierung
RWE SmartHome sowie unseren Speicher für selbst produ-
zierten Sonnenstrom. Mit über 3.700 Ladepunkten
sind wir europaweit einer der führenden Betrei-
ber von intelligenter Ladeinfrastruktur für die
Elektromobilität. Und in unserem Energie-
kaufhaus www.energiewelt.de finden private,
gewerbliche und kommunale Kunden genau
die dazu passenden Angebote. Unser Erfolgs-
modell: Alle gewinnen durch weniger Verbrauch!
Weitere Informationen unter: www.rwe-emobility.com,
www.rwe-smarthome.de
Über 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen speisen
ihren Überschussstrom aus Wind, Sonne oder Biomasse in
das RWE Verteilnetz ein. Diese Anlagen befinden
sich überwiegend im ländlichen Raum. In unse-
ren Städten heißt Energiewende vor allem
mehr Energieeffizienz. Energie, die gar nicht
erst verbraucht wird, entlastet das Klima und
schont wertvolle Ressourcen. Individualisie-
rung, Digitalisierung, Dezentralisierung sind die
Trends in der urbanen Energieversorgung. Wir
von RWE liefern dazu die passenden Energieeffizienz-
angebote: Energieberatung für Bauherren und Sanierer,
DR. NORBERT VERWEYEN ZUM THEMA: MEHR ENERGIEEFFIZIENZ IM STÄDTISCHEN LEBEN.
Backend-System.“ Über 240 Ladestationen hat Essent in
Amsterdam bis heute installiert. Auch nach Ablauf der
Projektzeit 2016 will die Stadt ihre Vorreiterrolle im
Bereich E-Mobility weiter ausbauen. Bei den Amsterda-
mern ist das Projekt außerdem nicht allein wegen der
Umweltfreundlichkeit so beliebt: Die Parkgebühren in
der Stadt sind hoch und oft wartet man ein bis zwei Jahre
auf eine Anwohnerparkkarte. Schneller geht's, wenn
man Besitzer eines Elektrofahrzeugs ist.
Ansprechpartner: Christian Uhlich,
SMART LIVING, BOTTROP: WOHNKONZEPTE FÜR MORGEN MIT INTELLIGENTER ENERGIE.
schen neutralen Energieberatung, die die Optionen
betrachtet und bewertet, bis hin zu konkreten Produk-
ten. Wie RWE SmartHome, die intelligente Steuerung der
gesamten Haustechnik, oder RWE Storage eco für eine
effiziente Speicherung und Nutzung von Sonnenstrom.
Auch im Bereich Dämmung und Heizungstechnik bietet
RWE im Zusammenspiel mit Herstellern und Handwerks-
betrieben konkrete Effizienzlösungen. Das Zukunftshaus
in Bottrop zeigt, was möglich ist und wie integrierte
Lösungen, zum Beispiel aus RWE SmartHome, Solar-
stromspeicher und RWE Ladelösungen, Klimaschutz und
weniger Verbrauch verknüpfen. Für jedes Lebens- und
Wohnkonzept die passende, einfach handhabbare Ener-
gielösung, dafür steht das modular aufgebaute Konzept
von RWE SmartHome. Es setzt auch auf das wachsende
Sicherheitsbedürfnis der Hausbesitzer, etwa mit der intelli-
genten Anwesenheitssimulation „Virtuelle Bewohner“.
Ansprechpartner: Petra Mielke, T 0231 7438-4232,
Das RWE Zukunftshaus im Rahmen des
Projekts Bottrop Innovation City
gibt ein praxisnahes Beispiel,
was in Sachen Energieeffizienz
auch in älteren Bestandsge-
bäuden möglich ist. Immer-
hin sind rund 75 Prozent
aller Wohngebäude in
Deutschland älter als 30
Jahre. Maßnahmen zur
Gebäudedämmung, moder-
ne Heiztechnik, der Einsatz
von Solar-, Wärmepumpen-
oder Mikro-KWK-Lösungen und
eine innovative Steuerung der Haus-
technik im Zusammenspiel mit intelli-
genten Hausgeräten ermöglichen den Wan-
del vom Altbau zum Zukunftshaus. RWE bietet hier
integrierte Lösungen, angefangen von einer fachmänni-
1
1
1
1
1
2
2
2
2 3
3
3
33
3
4
4
4
4
4
5
5
6
6
Sensoren melden Ereignisse an Zentrale
Raum- und Einzelsteuerung für Heizkörper
Funkschalter und Stecker integrieren Beleuchtung und Geräte
Möglichkeiten der Fernsteuerung
Batteriespeicher
Zentrale vernetzt das Haus per Funk
20 ENERGIEEFFIZIENZ ENERGIEEFFIZIENZ 21
Interview mit Norbert Schürmann,
Vorstandsmitglied der Lechwerke AG.
ENERGIEINNOVATIONEN IM FOKUS
Fakten zur Energieversorgung Stadion:
SGL arena: 30.660 Plätze, davon 20.356 Sitzplätze,
52 Logen, dazu diverse Verwaltungs-, Versorgungs-,
Mannschafts- und Trainingsräume
Herzstück der Anlage: zwei Großwärmepumpen von
je 660 Kilowatt Leistung; Spitzenlastkessel von rund
900 Kilowatt für zugeschaltete Rasenheizung,
Brennstoff Bioerdgas; Notstromaggregate mit Rapsöl
betrieben; Tiefe der Förderbrunnen: ca. 40 Meter
Ansprechpartner: Andreas Feldmann,
T 0821 328-4706, E [email protected]
22 DEZENTRALE ERZEUGUNG
ENERGIEVERSORGUNG STADION AUGSBURG: TABELLENSPITZE IN DER KLIMA-LIGA. In der Bundesliga tritt der FC Augsburg sportlich überzeugend auf: spielstark und mit Mannschaftsgeist. Auch das Energiekonzept für das heimische Stadion, die SGL arena, ist Ergebnis professionellen Zusammenspiels und passgenauer Technik.
33 Großwärmepumpen
7 Schluckbrunnen
6
6
6 Lüftungsregister und Luftkanäle
4
4 Erdgas-Brennwertkessel
5
7
7
55 Tiefbrunnen
1
1 Rasenheizung 22 Plattenwärmetauscher
Wie kam es zur Erstellung des innovativen Energie-
konzepts durch die Lechwerke?
Die Lechwerke sind Partner des FC Augsburg in verschie-
denen Bereichen. Beim Bau seines neuen Stadions stan-
den wir in Kontakt mit dem Verein. Obwohl die Planungen
für die Anlage schon relativ weit fortgeschritten waren,
konnten wir die Vereinsführung für unser wirklich innova-
tives, effizientes und CO2-neutrales Konzept gewinnen.
War es von Anfang an Plan, das erste CO2-neutrale Fuß-
ballstadion der Welt zu schaffen?
Für uns geht es zunächst darum, Lösungen zu entwickeln,
die zum Kunden passen. In Augsburg hieß das: weg von
der Heizölverfeuerung und hin zu einem kostengünstigen
und klimafreundlichen Konzept. Dass daraus dann die Vor-
reiterrolle als erstes CO2-neutrales Stadion der Welt gewor-
den ist, war für alle Partner natürlich eine tolle Sache!
Was sind die Herzstücke des Konzepts?
Die beiden Großwärmepumpen. Sie können auch im gro-
ßen Maßstab ihre Stärken ausspielen: Sie beziehen drei
Viertel der benötigten Energie aus der Umwelt, sind damit
sehr effizient und schonen die Ressourcen.
Als Contracting-Partner sind Sie sozusagen der Ener-
giemanager des Vereins, oder?
Genau. Wir sind die Experten in Sachen Energie, haben das
Know-how und die Ressourcen. Für Kunden und Partner entwi-
ckeln wir die passenden Lösungen, setzen sie um und betrei-
ben sie bei Bedarf auch als Contracting-Partner. Unsere
Kunden können sich so voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.
Welche Rolle spielen dezentrale Versorgungslösungen
im Vertriebskonzept der LEW?
Unsere Kunden wollen von den Chancen der Energie-
wende profitieren. Wir haben dafür die richtigen Lösun-
gen – sowohl für Privatkunden als auch für kleine Betriebe
und große Industrieunternehmen. Hier liegt unsere
Kompetenz. Das gilt für maßgeschneiderte Kon-
zepte zur Energieerzeugung genauso wie für
passgenaue Lösungen für den effizienten
Einsatz von Energie.
detechnik und Wärmepumpenbetrieb stammt aus Wasser-
kraft und der Spitzenlast-Brennwertkessel wird mit Bioerd-
gas befeuert. Die Energie für die beiden Großwärmepumpen
wird dem Grundwasser über zwei Tiefbrunnen entnommen
und dann wieder zugeführt. Das Grundwasser mit einer
konstanten Temperatur von etwa zehn Grad wird im Som-
mer auch zur Kühlung der Gebäude genutzt. Das Energie-
konzept vermeidet jährlich rund 700 Tonnen CO2. Betriebs-
führung, Anlagenmonitoring, Wartung und effiziente Ener-
gielieferung werden als Contracting-Leistungen erbracht.
Die LEW (Lechwerke AG) haben entscheidenden Anteil daran
gehabt, das erste Fußballstadion der Welt mit CO2-neutraler
Energiebilanz zu schaffen. Wurde das alte Stadion des
FC Augsburg wie die meisten anderen Stadien noch mit Öl
beheizt, werden Gebäude und Rasen der SGL arena über eine
Wärmepumpenanlage mit Wärme und über das Lüftungs-
system mit Kälte versorgt. Das mehrfach ausgezeichnete
Energiekonzept, umgesetzt in Zusammenarbeit mit den
Stadtwerken Augsburg, ist nicht nur sehr effizient, sondern
auch Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Der Strom für Gebäu- EIN BESUCH
DER SGL ARENA
LOHNT SICH!
DEZENTRALE ERZEUGUNG 23
BERLINER LUFT: WÄRME AUS BIOMASSE SPART 235.000 TONNEN CO2-EMISSIONEN.
Möglich macht dies das Holzheiz-
kraftwerk Neukölln, das aus-
schließlich mit Material aus nach-
wachsenden Rohstoffen be-
trieben wird. „Hinsichtlich der
Energiewende stehen wir vor großen
Herausforderungen, die wir meistern
müssen. Das Bei-
spiel Gropiusstadt zeigt
aber, dass es möglich ist,
Wärme- und Energieversorgung flächendeckend klimaneutral
zu gestalten“, erklärt Dr. Arndt Neuhaus, Vorsitzender des
Vorstandes der RWE Deutschland. Neben Wohnungen ver-
sorgt das Kraftwerk auch Gewerbebetriebe und öffentliche
Einrichtungen wie Schulen, Turnhallen und Schwimmbäder
mit Wärme und spart bei der Energiegewinnung etwa
235.000 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr ein.
Durch den Einsatz von Biomasse fördert RWE so die
Klimabilanz Berlins und leistet einen wichtigen Beitrag
zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundeshaupt-
stadt. RWE ist wichtiger Partner für die Energiewende
in Berlin. Das Holzheizkraftwerk Neukölln ist nicht das
einzige Projekt, das RWE in Berlin unterhält. Eingebun-
den in ein 135 Kilometer langes Fernwärmeverbundnetz
versorgt das Unternehmen zusammen
mit der Konzerntochter BTB Energie
auch den Wissenschafts- und Techno-
logiepark in Adlershof, einen der wichtigsten For-
schungsstandorte Europas. Hier sorgt das Unterneh-
men mit einem klimafreundlichen Energiemix aus Solar-
energie und Kraft-Wärme-Kopplung für Wärme, Strom
und die für die Forschungseinrichtungen benötigte Kälte.
Ansprechpartner: Tobias Muermann,
Bis 2050 will die Bundeshauptstadt ihre Energieversorgung CO2-neutral gestalten. In der Gropiusstadt im Berliner Bezirk Neukölln ist das
bereits Realität. Über 20.000 Wohnungen werden hier von der RWE Energiedienstleistungen GmbH klimafreundlich versorgt.
RENNSTEIG GMBH, VIERNAU: CHECK FÜR EINE VERSORGUNGSLÖSUNG IN EIGENREGIE.
DEZENTRALE ERZEUGUNG 25
Ist eine autarke Stromversorgung für meinen Betrieb ren-
tabel? Eine Energiekonzeptstudie gibt auf eine solche
Frage wesentliche Antworten. Die von enviaM THERM
eigens entwickelte Software liefert die Basis dazu. Die
Rennsteig Werkzeuge GmbH aus Viernau hat so als eines
der ersten Unternehmen eine auf Herz und Nieren geprüfte
konzeptionelle Antwort erhalten: Eine teilautarke Versor-
gung ist für das Unternehmen die wirtschaftlichste Vari-
ante. Rund acht Prozent der Stromkosten könnten pro Jahr
eingespart werden. Insbesondere würde die Nutzung
eines Batteriespeichers Stromspitzen kappen und Netzent-
gelte sparen. Andere Einsatzmöglichkeiten dieser Technik,
beispielsweise die Erbringung von Netzdienstleistungen,
wurden ebenfalls von der enviaM-
Gruppe geprüft. Weitere Studien
befinden sich zurzeit in Arbeit. „In
Zeiten der Energiewende verlangen
die Unternehmen immer stärker nach
Energiedienstleistungen, die über die
reine Stromlieferung hinausgehen. Die
enviaM ist hier sehr gut aufgestellt“, betont
auch enviaM-Energiemanager Ronny Wiedemann. Die
Betriebe können aus rund 30 Dienstleistungsprodukten,
wie etwa Energie-Audits oder Wärmeanalysen, wählen.
Ansprechpartner: Ronny Wiedemann,
Versorgungslösungen beschäftigen. Da die Erzeugung
von Strom in Eigenregie aber ein höchst komplexes Thema
mit vielen technischen, rechtlichen und kaufmännischen
Fragen ist, können wir Unternehmen und Kommunen nur
empfehlen, sich professionell beraten zu lassen. Und
für diese Beratung bieten wir uns partnerschaftlich an.
Und was bieten Sie konkret als Entscheidungshilfe?
Zum Portfolio unseres Dienstleistungsangebots gehören
auch neutrale Analyse und umfängliche Betreuung. Die
Detailliertheit der Beratung wird vom Kunden bestimmt.
Ein konkreter Schritt kann dann eine Energiekonzeptstu-
die sein, die Lösungsalternativen simuliert und die Wirt-
schaftlichkeit prüft. Das ist eine valide Planungshilfe für
unsere Kunden und für uns Chance auf eine erfolgreiche
spätere Zusammenarbeit bei der Projektverwirklichung.
ENERGIECHECKS IM GESPRÄCH
Interview mit Michael Stangel, Leiter
Geschäftskundenbereich, RWE Vertrieb AG.
Warum wächst der Bedarf an Energiekonzeptstudien?
Die Energiewende hat Auswirkungen auf die Strom-
preise. Unternehmen und Kommunen suchen deshalb
verstärkt nach Lösungen, wie sie ihren Strombedarf ver-
lässlich und langfristig kostensicher decken können.
Was bedeutet in diesem Zusammenhang Energie-Autarkie?
Die Erzeugung von Strom in Eigenregie durch Photovol-
taikanlagen oder Blockheizkraftwerke gewinnt im Zuge
des Wandels von der zentralen zur dezentralen Stromver-
sorgung an Bedeutung.
Und was ist der Vorteil gegenüber der herkömmlichen
Versorgung über das vorhandene Stromnetz?
Meistens ist es die Suche nach einer wirtschaftlichen
Lösung, warum sich Kunden mit autarken oder teilautarken
20.000 Berliner Wohnungen klimafreundlich versorgt.
24 DEZENTRALE ERZEUGUNG
Die Bürger in der Gemeinde Heidenrod wurden mit ins-
gesamt sechs öffentlichen Veranstaltungen, die siebte
wird im Sommer als Einweihung des Windparks durchge-
führt werden, intensiv an den Planungen und dem Bau
beteiligt und konnten sich zu jeder Zeit über den Stand
und die Bauarbeiten vor Ort informieren. Wir haben versucht,
mit Transparenz und Information sachlich zu berichten.
Welche Bedeutung hat der Windenergiepark als Stand-
ort- und Wirtschaftsfaktor?
Der Windpark an der B 260 mit insgesamt 12 Anlagen
wird der Gemeinde Heidenrod kumuliert über 20 Jahre
Nettozuflüsse in Höhe von 800.000 Euro im Gemeinde-
haushalt gewährleisten. Für die Gemeinde stehen neben
der Wirtschaftlichkeit auch die gesellschaftliche Akzeptanz
und die Nachhaltigkeit dieses Projektes im Vordergrund.
Welche Möglichkeiten, sich an der Energiewende zu
beteiligen, haben die Bürger in Heidenrod?
Nach derzeitigem Stand sollen die Bürger bis zu zehn
Prozent Anteile an der Windenergiepark Heidenrod GmbH
erwerben können.
BÜRGERBETEILIGUNG IM GESPRÄCH
Was war Auslöser für die Gründung einer eigenen Wind-
park-GmbH zusammen mit der Süwag?
Nach der Kommunalwahl 2011 hat sich eine Initiativgruppe
aus politisch Verantwortlichen der Gemeinde Heidenrod
gebildet und ein Bürgerbegehren initiiert. Anfang 2012 fand
ein Bürgerentscheid statt, in dem sich 88,2 Prozent der Bür-
ger für die Errichtung eines Windparks an der B 260 ausge-
sprochen haben. Im Zuge der Projektierung des Windparks
hat die Gemeinde Heidenrod einen starken und kompeten-
ten Partner gesucht und mit der Süwag gefunden.
Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Energiepartner-
schaft, angefangen mit der Projektplanung, gemacht?
Mit der Entscheidung der gemeindlichen Gremien, mit der
Süwag dieses Projekt in Angriff zu nehmen, begann ein
strukturiertes intensives Arbeiten aller Beteiligten. Die
Meilensteine: Gründung der Windenergiepark Heidenrod
GmbH am 20.03.2013; Einreichung des Genehmigungsan-
trages für die Errichtung von 12 Windenergieanlagen am
28.10.2013; Beginn der Bauarbeiten am 26.02.2014. Die-
ser Zeitablauf spricht eine eigene Sprache.
Wie standen die Bürger in Ihrer Gemeinde und der
Region zu diesem Projekt?
Interview mit Volker Diefenbach,
Bürgermeister von Heidenrod.
Diese Turmsegmente bilden jeweils die
Spitze der Windkraftanlagen. Fun-
dament und unterer Turm-
bereich bis in eine Höhe
von etwa 86 Metern sind
aus Beton. Im Anschluss
sind die Stahlturmseg-
mente montiert. Auf
fast 140 Metern Höhe
befindet sich die Gon-
del mit dem Maschinen-
haus im Drehpunkt der
drei gewaltigen Flügel.
Die zwölf Windkraftanlagen
werden ca. 90.000 Megawatt-
stunden umweltfreundlichen Strom
pro Jahr erzeugen. Damit könnten rein rechnerisch etwa
26.000 Dreipersonenhaushalte ein Jahr lang mit Strom
versorgt werden. Das Windkraftprojekt trägt vor Ort
dazu bei, landes- und kommunalpolitische Energie-
wende-Ziele umzusetzen. Energiepartner der hessischen
Gemeinde Heidenrod ist die Süwag, eine RWE Tochter. In
einem Bürgerentscheid hatten sich über 80 Prozent der
Einwohner Heidenrods für die Errichtung von Windkraft-
WINDPARK HEIDENROD: MIT KOOPERATION KOMMT DIE ENERGIEWENDE INS ROLLEN.
Fast 110 Tonnen wog jeder der Schwertransporter, die die Gondeln und Stahl-turmsegmente für die zwölf Windkraftanlagen des Windenergieparks im
hessischen Heidenrod anlieferten. Jetzt ist der gesamte Park in Betrieb.
Fakten zum Windpark Heidenrod:
Windenergiepark Heidenrod GmbH
Gesellschafter: Gemeinde Heidenrod, Süwag
Geschäftsführer: Bernd Vergin, Udo Zindel
Zwölf Windkraftanlagen, Gesamtleistung 30 Megawatt
Jährliche Stromerzeugung ca. 90.000 Megawattstunden
Gesamtbauhöhe (Turm/Rotorblätter) 199 Meter
110/30-kV-Umspannwerk zur Einspeisung des Wind-
stroms ins Verteilnetz, errichtet von RWE Netzservice
Ansprechpartner: Dirk Gerber, Geschäftsführer Süwag
Grüne Energien und Wasser , E [email protected]
Transport der riesigen Rotorblätter für die Windkraftanlagen im Windpark Heidenrod.
anlagen an diesem Standort ausgesprochen. Bürger-
beteiligung gilt auch nach der Inbetriebnahme: Verein-
bart zwischen Kommune und Süwag ist, dass bis zu zehn
Prozent ihrer Gesellschafteranteile an die Bürgerinnen
und Bürger von Heidenrod abgegeben werden. So kön-
nen auch die Bürger die nachhaltige Energieerzeugung
unterstützen und von ihr profitieren.
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„Die Kunden bekommen von uns ein umfassendes
Komplettpaket, das sich ökonomisch und ökolo-
gisch rechnet – von der Planung über die Finanzie-
rung bis zum Bau der Anlage“, erklärt Philipp Bir-
kenstock, Teamleiter bei der RWE Vertrieb AG.
Mit diesem Pachtmodell sind die Unternehmen
nicht nur unabhängig von der Entwick-
lung des Strompreises, sie können zu-
dem nachhaltig Energie einsparen.
Das nutzt bereits die Immobilienfirma
Schiffarth aus Hürth: Bei einer Eigenpro-
duktion von jährlich 164.000 Kilowattstunden liegt die
Ersparnis im Bereich Energiekosten bei rund 8.000 Euro
pro Jahr. „Hier fließt der Strom direkt vom Dach in die
Glühbirne“, so Philipp Birkenstock weiter. Zudem ver-
sorgt die 3.000 Quadratmeter große Photovoltaikfläche
des Schiffarth’schen Hallendaches ein Recyclingunter-
nehmen, einen Holzverarbeitungsbetrieb sowie einen
Spanplattenhändler mit Solarstrom, der nicht selbst
genutzt wird. Damit werden 85 Prozent der erzeugten
Energie vor Ort genutzt. Die Schiffarths sind von den
Vorteilen des RWE Pachtmodells begeistert: Da die
Netzentgelte entfallen, spart das Unternehmen nicht nur
Energie, sondern auch bares Geld. Mit RWE Photovoltaik
investieren Firmen in die Zukunft, ohne Kapital zu binden.
DAS FIRMENDACH ALS PROFITCENTER: SELBSTSOLARSTROM PRODUZIEREN UND NUTZEN.An der Sonne verdienen ohne eigenen Aufwand – das Geschäftsmodell RWE Photovoltaik macht es für Industrie- und Gewerbekunden möglich. Firmen-dächer ab einer Größe von 500 Quadratmetern werden so zu Profitcentern.
Photovoltaiklösungen mit RWE:
RWE Photovoltaik bietet maßgeschneiderte Photovol-
taiklösungen für Dächer ab 500 qm als Komplettpaket:
– steuer- und netzentgeltfreie Energieproduktion
– keine Eigeninvestition, keine Kapitalbindung
– direkte Vermarktbarkeit des Überschussstroms
Wollen Sie auch voRWEg gehen und Strom selbst
produzieren, dann einfach den QR-Code scannen.
Weitere Infos: www.rwe-photovoltaik.de
ENERGIEWENDE GEMEINSAM GESTALTEN. MIT INNOVATIVEN KUNDENLÖSUNGEN.
„Die Kunden bekommen von uns ein umfassendes
Komplettpaket, das sich ökonomisch und ökolo-
gisch rechnet – von der Planung über die Finanzie-
rung bis zum Bau der Anlage“, erklärt Philipp Bir-
kenstock, Teamleiter bei der RWE Vertrieb AG.
Mit diesem Pachtmodell sind die Unternehmen
nicht nur unabhängig von der Entwick-
lung des Strompreises, sie können zu-
dem nachhaltig Energie einsparen.
Das nutzt bereits die Immobilienfirma
Schiffarth aus Hürth: Bei einer Eigenpro-
duktion von jährlich 164.000 Kilowattstunden liegt die
dächer ab einer Größe von 500 Quadratmetern werden so zu Profitcentern.
Energiewende aktiv gestalten heißt für uns von RWE
auch, markt- und kundengerechte Produkte und Dienst-
leistungen zu bieten. Dabei geht es um Kundenbedürf-
nisse und damit um Komfort und Wirtschaftlichkeit, um
Energieeffizienz und Produktintelligenz. Unsere Prinzipien:
Partnerschaftlichkeit, Kundennähe, Innovationskraft. Wir
arbeiten kooperativ mit Kommunen und Bürgern und in
Projektallianzen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissen-
schaft. Wir sind vor Ort und kennen dort Menschen und
Bedingungen. Effizienz, Dezentralität und Digitalisierung
sind wesentliche Aspekte intelligenter Produkte und
Services von RWE. Das sind unsere Kernbotschaften:
> Als innovativster Energieversorger Deutschlands sind
wir digitaler Pionier und Schrittmacher der Energie-
wende mit über acht Millionen Privatkunden.
> Wir unterstützen unsere Kunden bei ihrem Wunsch nach
mehr Energieeffizienz und stärkerer Energieautarkie.
Als Energiedienstleister planen, bauen, betreiben und
finanzieren wir dezentrale Erzeugungsanlagen.
> Wir sind tief verwurzelt in der Region, Energiepartner
der Kommunen und betreiben ein Stromverteilnetz von
330.000 Kilometern Länge, an das über 300.000 Erneu-
erbare-Energien-Anlagen angeschlossen sind.
> Wir entwickeln intelligente Netzkonzepte und managen
Dezentralität. Mit Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologie,
Power to Heat und Organic-Ranking-Cycle (ORC) machen
wir die Energiewende auch zu einer Wärmewende.
> Wir glauben an die Zukunft der Elektromobilität,
betreiben das größte Ladenetz europaweit und
bieten unseren Privat- und Geschäftskun -
den intelligente Ladeinfrastruktur.
> Mit SmartHome, SmartCompany,
Smart Meter verknüpfen wir Energie-
effizienz mit Lebensqualität, Sicher-
heit und Wirtschaftlichkeit.
ZUM SOLAR-CHECK
ZU SMARTEN ANGEBOTEN
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