INTERREG Journal Ausgabe 02 April 2014 - nanora.eu · Journal Ausgabe 02_April 2014 2 Deutschland...

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Konzentration auf die Inhalte und mehr Harmonie! Bürokratie und Ver- waltungsaufwand werden seit lan- gem in den Programmen der territori- alen Zusammenarbeit bemängelt. Gefordert sind einfachere Verfahren; Antrags- und Berichtsmethoden in den verschiedenen Programmräu- men sollen angeglichen werden. Erstmals enthalten alle neuen Pro- gramme der transnationalen Zusam- menarbeit 2014-2020 ein eigenes Kapitel zur Verwaltungsvereinfa- chung. Bewerbungsverfahren und Berichter- stattung sollen verschlankt und die Möglichkeit für formale Fehler in An- trägen reduziert werden. Dazu wur- den Vorschläge für einheitliche Formblätter sowie Online-Antrags- und Berichtsformulare entwickelt und übergreifende Instrumente zum Pro- grammmanagement erarbeitet. Ge- hen diese Maßnahmen weit genug? Hier ist Geduld gefragt. Ob die ge- planten Harmonisierungsinstrumente ausreichend sind, wird erst die Um- setzungspraxis zeigen. Eine entscheidende Rolle bei der Vereinfachung und Angleichung hat- te das Programm INTERACT. Was es damit auf sich hat und welche Aufgaben INTERACT sonst noch übernimmt, finden Sie in der Repor- tage unserer aktuellen Ausgabe. Au- ßerdem stellen wir die Makroregio- nale Strategie für den Ostseeraum vor. Im Interview erzählt Silvia Jost, Leiterin für Internationales im Bun- desamt für Raumentwicklung der Schweiz, was sich die Schweizer von der transnationalen Zusammenarbeit in der kommenden Förderperiode er- hoffen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und würden uns freuen, Sie bei der Auftaktkonferenz „Transnatio- nale Zusammenarbeit in Europa – so geht es weiter!“ im Mai 2014 in Berlin begrüßen zu dürfen! Ihr INTERREGB-Team im BBSR Liebe Leserinnen und Leser, IMPRESSUM Herausgeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raum- forschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Ansprechpartnerin: Brigitte Ahlke Deichmanns Aue 31–37 53179 Bonn Tel.: +49 (0)228 99401-2330 E-Mail: [email protected] www.bbsr.bund.de; www.interreg.de Redaktion & Gestaltung: Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung / DV-GmbH Littenstraße 10 10179 Berlin E-Mail: [email protected] www.deutscher-verband.org Inhalt Editorial Seite 1 INTERREG IV B Reportage: INTERACT Seite 2 NANORA im transnationalen Ländervergleich Seite 3 INTERREGB Youngster: SusFreight Seite 4 Im Gespräch: Silvia Jost Seite 5 INTERREG ab 2014: Makroregionen: Die EU-Ostseestrategie Seite 6 INTERREG III B – Was macht eigentlich … RegioMarket? Seite 8 Journal Alle Räume: 6./7. Mai 2014 in Berlin, Deutschland Konferenz „Transnationale Zusammenarbeit in Europa – so geht es weiter!“ www.interreg.de Nordseeraum: 25./26. Juni 2014 in Aberdeen, Großbritannien Gemeinsame Jahreskonferenz 2014 www.northsearegion.eu Mitteleuropa: 1./2. Juli 2014 in Wien, Österreich Mitteleuropa Jahreskonferenz 2014 www.central2013.eu Weitere Informationen finden Sie auf www.interreg.de INTERREG IV B – Termine Ausgabe 02_April 2014 © Manwalk, pixelio.de

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Konzentration auf die Inhalte und mehr Harmonie! Bürokratie und Ver-waltungsaufwand werden seit lan-gem in den Programmen der territori-alen Zusammenarbeit bemängelt. Gefordert sind einfachere Verfahren; Antrags- und Berichtsmethoden in den verschiedenen Programmräu-men sollen angeglichen werden. Erstmals enthalten alle neuen Pro-gramme der transnationalen Zusam-menarbeit 2014-2020 ein eigenes Kapitel zur Verwaltungsvereinfa-chung.

Bewerbungsverfahren und Berichter-stattung sollen verschlankt und die Möglichkeit für formale Fehler in An-trägen reduziert werden. Dazu wur-den Vorschläge für einheitliche Formblätter sowie Online-Antrags- und Berichtsformulare entwickelt und übergreifende Instrumente zum Pro-grammmanagement erarbeitet. Ge-hen diese Maßnahmen weit genug? Hier ist Geduld gefragt. Ob die ge-planten Harmonisierungsinstrumente ausreichend sind, wird erst die Um-setzungspraxis zeigen.

Eine entscheidende Rolle bei der Vereinfachung und Angleichung hat-te das Programm INTERACT. Was es damit auf sich hat und welche

Aufgaben INTERACT sonst noch übernimmt, finden Sie in der Repor-tage unserer aktuellen Ausgabe. Au-ßerdem stellen wir die Makroregio-nale Strategie für den Ostseeraum vor. Im Interview erzählt Silvia Jost, Leiterin für Internationales im Bun-desamt für Raumentwicklung der Schweiz, was sich die Schweizer von der transnationalen Zusammenarbeit in der kommenden Förderperiode er-hoffen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und würden uns freuen, Sie bei der Auftaktkonferenz „Transnatio-nale Zusammenarbeit in Europa – so geht es weiter!“ im Mai 2014 in Berlin begrüßen zu dürfen!

Ihr INTERREGB-Team im BBSR

Liebe Leserinnen und Leser,

IMPRESSUM

Herausgeber:Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raum - for schung (BBSR) im Bundesamt für Bau wesen und Raumordnung

Ansprechpartnerin: Brigitte AhlkeDeichmanns Aue 31–3753179 BonnTel.: +49 (0)228 99401-2330E-Mail: [email protected]; www.interreg.de

Redaktion & Gestaltung:Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung / DV-GmbHLittenstraße 1010179 BerlinE-Mail: [email protected]

Inhalt

Editorial Seite 1

INTERREG IV B Reportage: INTERACT Seite 2

NANORA im trans nationalen Länder vergleich Seite 3

INTERREGB Youngster: SusFreight Seite 4

Im Gespräch: Silvia Jost Seite 5

INTERREG ab 2014: Makroregionen: Die EU-Ostseestrategie Seite 6

INTERREG III B – Was macht eigentlich … RegioMarket? Seite 8

Inhalt

Journal

Alle Räume: 6./7. Mai 2014 in Berlin, DeutschlandKonferenz „Transnationale Zusammenarbeit in Europa – so geht es weiter!“www.interreg.de

Nordseeraum: 25./26. Juni 2014 in Aberdeen, Großbritannien Gemeinsame Jahreskonferenz 2014www.northsearegion.eu

Mitteleuropa: 1./2. Juli 2014 in Wien, Österreich Mitteleuropa Jahreskonferenz 2014www.central2013.eu

Weitere Informationen finden Sie auf www.interreg.de

INTERREG IV B – Termine

INTERREG B-Journal Zusammenarbeit. GrenzenlosAusgabe 2, April 2014

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Deutschland allein ist an sechs trans-nationalen und mehr als doppelt so vielen grenzüberschreitenden INTER-REG-Programmen beteiligt. In ganz Europa gibt es sogar 60 INTERREG-Programme. Angesichts solcher Zah-len stellt sich die Frage, wie die Pro-gramme voneinander lernen und zu-sammenarbeiten können. Wie gelingt es ihnen, attraktiv für Projektträger zu bleiben und gleichzeitig die Entstehung guter Projekte zu befördern? Hier ist INTERACT seit mehr als zehn Jahren aktiv: Das Programm unterstützt den Austausch von guten Praxisbeispielen und Fachwissen zwischen den INTER-REG-Programmen, schafft Synergien und fördert ihre Effektivität.

Dabei ist INTERACT ähnlich organi-siert wie ein INTERREG-Programm: Neben der Verwaltungsbehörde und dem kleinen Sekretariat in Slowenien gibt es vier dezentrale INTERACT Points in Wien (AT), Viborg (DK), Va-lencia (ES) und Turku (FI). INTER-ACT ist EU-weit tätig und umfasst alle Mitgliedstaaten sowie Norwegen und die Schweiz.

Hauptzielgruppe sind die INTERREG-Programme und deren Mitarbeiter.

INTERACT bietet ihnen unter ande-rem Seminare zu aktuellen Fragen-stellungen der Programmumsetzung an. In Studien stellt INTERACT die Verwaltung der verschiedenen Pro-gramme gegenüber und wertet sie aus. Angesichts der neuen Förderpe-riode 2014-2020 nimmt INTERACT zudem eine Beratungsfunktion bei den Programmierungsprozessen ein. In diesem Zusammenhang war es ei-ne wichtige Aufgabe, Vorlagen z. B. für Projektanträge oder Endberichte zu entwickeln. Diese Formblätter sol-len den kleinsten gemeinsamen Nen-ner der vielen INTERREG-Pro-gramme aufzeigen und den Weg ebnen für einheitliche Prozesse über die Programmräume hinweg. So muss das Rad nicht in jedem Pro-gramm neu erfunden werden.

Durch seine gebündelte Kompetenz hat INTERACT eine starke Stimme bei der Europäischen Kommission und kann sich hier gezielt für die Inte-ressen und Belange von INTERREG einsetzten. Damit bildet das Pro-gramm eine Brücke zwischen EU, INTERREG-Programmen sowie natio-nalen und regionalen Stellen. Es initi-iert und moderiert den Austausch, un-

ter anderem im Kontext bestehender und sich entwickelnder Makroregio-naler Strategien. Durch thematische Auswertungen und programmüber-greifende Fachveranstaltungen trägt INTERACT zur Sichtbarkeit der Pro-jektergebnisse unter Fachleuten bei.

INTERACT vermarktet die INTER-REG-Programme und erarbeitet euro-paweite Veranstaltungen und Kampa-gnen, wie den „European Cooperation Day“, der 2013 zum zweiten Mal unter der Beteiligung vie-ler Programme mit zahlreichen loka-len Aktionen stattgefunden hat. Durch eine Initiative zur gemeinsamen Ver-marktung („Branding“) der territori-alen Programme ermöglicht INTER-ACT in Zukunft einen einheitlichen Auftritt der INTERREG-Programme mit Wiedererkennungswert.

Kontakt: [email protected] Informationen: www.INTERACT-eu.net

INTERREG IV B REPORTAGE

Programm INTERACT: Kooperation als Schlüssel für ein besseres Europa

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Sina Redlich, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumfor-schung, Bonn

Gerade für Deutschland, das an so vielen INTERREG-Programmen be-teiligt ist wie kaum ein anderes Land, sind die Arbeiten von INTERACT Gold wert. Dort, wo wir uns innerhalb Deutschlands für einheitliche Verfah-ren und Regelungen einsetzen, hat INTERACT die gesamteuropäische Expertise, um die besten gemein-samen Standards zu entwickeln. Durch die direkte Beteiligung an IN-TERACT können wir den deutschen Blickwinkel einbringen und so INTER-ACT passgenau für uns nutzen.

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Hynes: CCAN teilte die Ansicht der anderen NANORA-Gründer, dass es für die Vermarktung von Nanotechnologie entscheidend ist, das Fachwissen aus verschiedenen Un-ternehmen zu kombinieren um nano-fähige Produkte zu entwickeln. CCAN übernahm diese Aufgabe bereits erfolg-reich für Irland, aber wir waren uns bewusst, dass unsere Firmen auch Zugang zur besten Expertise in Europa benöti-gen.

TRANSNATIONALER LÄNDERVERGLEICH

Mit Nanotechnologie-Experten aus ganz Europa zusammenarbeiten: NANORA

Wie kam es zu Ihrer Mitarbeit bei NANORA?

NANORA fördert den sektorübergreifenden Bereich der Nanotechnologie durch den Aufbau einer Nano-Regi-onen-Allianz. Wie beziehen Sie die dafür relevanten Akteure ein?

Wie kommen Sie mit der Bevölkerung ins Gespräch, um auch dort eine breite Akzeptanz Ihrer Lösungsansätze zu bekommen? Wie wird die Projektidee angenommen?

Hummel: In Hessen gibt es eine leistungsstarke chemische Industrie. Um den Firmen in Hessen die Möglichkeit zu ge-ben, nicht den nächsten, sondern den besten Partner für na-notechnologische Innovationsprojekte zu finden, haben wir 2011 überlegt, wie wir unsere Aktivitäten auf ein europä-isches Niveau heben können. Durch bestehende Kontakte und die nationalen NWE-Kontaktstellen haben sich schnell sieben Regionen gefunden, die unsere Vision einer Allianz nanotechnologiestarker Regionen mit verwirklichen wollten.

Hummel: Wir stehen im Dialog mit den regionalen Stake-holdern, versuchen aber gleichzeitig auch die nationalen und europäischen Institutionen auf uns aufmerksam zu ma-chen. So konnten wir unsere Allianz etwa bei der „High-Le-vel-Group on Nanotechnology and Nanosciences“ vorstel-len.

Hummel: Generell zielen unsere Aktivitäten im Bereich der Nanotechnologie immer auch auf die Informationsvermitt-lung in der Bevölkerung, etwa durch allgemeinverständliche

Hynes: CCAN hat Zugang zu einem großen Netzwerk von nano-aktiven kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu multi-nationalen Konzernen, die in Irland tätig sind. Inner-halb und im Umkreis unseres Netzwerkes sensibilisieren wir mit vielfältigen Kommunikationsmaßnahmen (z. B. Newslet-ter, Webseite, etc.) für das Potenzial der Nanotechnologie und machen unsere Unternehmen wettbewerbsfähiger.

Hynes: Jedes Jahr arbeiten wir mit anderen irischen Nano-technologie-Stakeholdern im Rahmen von „NanoNet Ireland“ und führen die „NanoWeek“ durch. Das ist eine Woche mit

Nanotechnologische Innovationen im Bereich der chemischen Industrie ermöglichen verbesserte oder völlig neue Produkte. So können beispielsweise durch den Zusatz von Kleinstteilchen (Nanopartikeln) kratzfeste oder antibakterielle Oberflächen hergestellt werden, die in der Medizintechnik sehr gefragt sind. Um aus der Idee ein marktreifes Produkt zu machen, müssen die Anbieter mit den Anwendern, hier z. B. mit Unternehmen aus der Me-dizintechnik, zusammengebracht werden. Aufgrund der großen Bandbreite der Nanotechnologie sind die idealen Partner für ein solches Projekt meist nicht alle in einer Region zu finden. NANORA hat es sich deshalb zur Aufga-be gemacht, Nanotechnologie-Kompetenzen und Forschungsinstitutionen aus Nordwesteuropa in einer Allianz miteinander zu vernetzen, um im globalen Wettbewerb besser bestehen zu können. Warum sie auf kooperative Öffnung statt auf kompetitive Abgrenzung setzen, erzählen ein deutscher und ein irischer Partner im Interview.

Sebastian HummelProjektkoordinator NANORA,Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Alan HynesGeschäftsführer, CCAN – Gemeinsames Zentrum für angewandte Nanotechnologie, Dublin

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vielen Veranstaltungen, bei denen für die Nanotechnologie geworben wird, sowohl als Studienfach, als auch für Firmen, die neue Materialien suchen um ihre Produkte und Geschäfte zu verbessern.

NANORAKooperationsraum: Nordwesteuropa Förderzeitraum: : Juni 2011 – September 2015Themenschwerpunkt: Forschung und InnovationLead Partner: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung www.nanora.eu

Wie werden sich die Ergebnisse des Projektes auf Ihre Region zukünftig auswirken?

Welche Aktivitäten Ihrer Projektpartner sehen Sie als „Best Practice“ an? Wie profitieren Sie von der transnatio-nalen Zusammenarbeit?

Hummel: Wir werden sicherlich mehr transnationale Pro-jekte in Hessen sehen können. Hessische Expertise wird in Europa stärker gefragt sein und gleichzeitig können wir hes-

sischen Unternehmen fehlende Expertise dank NANORA schnell und unkompliziert im Allianzraum vermitteln.

Hummel: Da wären mehrere Beispiele zu nennen. Eines etwa wäre das Konzept der „Masterclass“ unseres nieder-ländischen Projektpartners NanoHouse. Nach diesem Kon-zept erarbeiten sich Teilnehmer aus mehreren Regionen ge-meinsam unter der Anleitung von Experten Fachthemen, die sie im betrieblichen Alltag anwenden können.

Hynes: Mit Hilfe von NANORA können wir Beziehungen zu den führenden NANO-Regionen in Nordwesteuropa aufbau-en. Auch das Fachwissen des NANORA-Netzwerks zu ver-schiedenen Industriebereichen ist sehr attraktiv für uns. Auf der anderen Seite ist unser CCAN-Netzwerk in Irland sehr bekannt. Wir stehen mit den Schlüsselakteuren in der Wirt-schaftsförderung der irischen Regierung in Verbindung und können so auch andere NANORA-Regionen ins Boot holen.

Hynes: Durch die Schaffung von EU-Wertschöpfungsketten für irische Unternehmen und durch einen erweiterten Zu-gang zu Fachwissen für die irischen Unternehmen bei der Umsetzung von produktorientierten Innovationen, um ihre Geschäfte noch wettbewerbsfähiger zu machen.

NANORAKooperationsraum: Nordwesteuropa Förderzeitraum: : Juni 2011 – September 2015Themenschwerpunkt: Forschung und InnovationLead Partner: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung www.nanora.eu

Eckdaten zu

Publikationen. Gerade zur Einbindung von Schülern hält un-ser Projektkonsortium einige spannenden Angebote bereit.

Die Alpen sind der natürliche Fla-schenhals Europas. Insbesondere die Überlastung der Straßen durch den Güterverkehr hat enorme Auswir-kungen auf Mensch, Umwelt und Wirt-schaft: Hier ist langfristiges Handeln gefragt. Im Rahmen des Alpenraum-Projektes „SusFreight“ haben es sich deshalb sechs Institutionen zum Ziel gesetzt, mit ihrem Projekt dazu bei-zutragen, dass bei künftigen Trans-port-Entscheidungen der Nachhal-tigkeitsaspekt im Güterverkehr mehr berücksichtigt wird. Dazu soll das Wissen über den kombinierten Verkehr – also den Gütertransport auf Straße, Schiene und zu Wasser – gebündelt werden. Ausgehend von der

Analyse der bisherigen Alpenraumpro-jekte zu diesem Thema werden Emp-fehlungen und Strategien für die Aus-richtung und Planung von Projekten im Zeitraum 2014 - 2020 entwickelt. Diese richten sich nicht nur an das künftige Alpenraum-Programm. Auch auf regionaler, nationaler und europä-

ischer Ebene soll auf die Beson-derheiten des Alpenraums auf-merksam gemacht werden.

INTERREGB Youngster: SusFreight

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SUSFREIGHT Kooperationsraum: AlpenFörderzeitraum: September 2013 – November 2014 Themenschwerpunkt: Mobilität und Verkehrwww.susfreight.eu

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IM GESPRÄCH: SILVIA JOST

„Geduld – der eigentliche Mehrwert entfaltet sich später!“

Welche Themen sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig für die künftigen Programme der Europäischen trans-nationalen Zusammenarbeit? Und welche sind für die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Deutschland besonders relevant?

Wie können INTERREGB Programme die Zusammenarbeit von Deutschland und der Schweiz mit ihren jeweiligen Nachbarländern verbessern?

Wer sind die Haupt-INTERREGB Akteure in der Schweiz? Welche Art von Organisationen hätten Sie gerne öfter als Projektpartner? Und wie können wir die künftigen Programme für diese Akteure attraktiver machen?

Deutschland und die Schweiz teilen das Anliegen, dass in den verschie-denen Programmen der europäischen transnationalen Zusammenarbeit auch künftig räumliche Fragen eine bedeutende Rolle spielen werden sol-

len. So weist Deutschland in seinen neuen Leitbildern und Handlungsstra-tegien für die Raumentwicklung in Deutschland explizit Handlungsfelder aus, welche mit einer verstärkten grenzüberschreitenden und transnati-

onalen Zusammenarbeit bearbeitet werden sollen. Die Umsetzung des Raumkonzeptes der Schweiz stellt uns ähnliche Aufgaben, die wir gerne in konkreten Zusammenarbeitspro-jekten anpacken möchten.

Es gibt Projekte, die von „Natur aus“ transnational sind, wie das NWE-Pro-jekt Code24 (Schienenkorridor 24 zwi-schen Rotterdam und Genua) oder Demarrage (Rheinradweg). Doch zahlreicher ist die Vernetzung einzel-ner Partner im ganzen Alpenraum: So hat das Kurszentrum Ballenberg,

Berner Oberland, mit dem Projekt Alp-house ein neues alpenweites Netz-werk aufbauen können. Oder das Pro-jekt CLISP (Anpassung an den Klimawandel im Bereich der Raumpla-nung) war eine tolle Chance für unser Amt, sich in diesem Bereich neu zu vernetzen und vom Know-how ande-

rer Partner zu profitieren. Transnatio-nale Zusammenarbeit ermöglicht den Aufbau eines Netzwerkes, das weit über die Laufzeit eines Projektes hi-nausgeht. Die eigentliche Projektdauer ist meistens zu kurz und der eigent-liche Mehrwert entfaltet sich erst spä-ter – da brauchte es oft etwas Geduld!

Wir stellen fest, dass wir mit den IN-TERREGIVB-Projekten eine höhere Qualität an Projektresultaten und Zu-sammenarbeit erreichen konnten. Auf-grund der Erfahrungen konnten wir die Projektpartner besser beraten und haben auch die Kriterien für eine Kofi-nanzierung durch den Bund entspre-

chend überarbeitet. Doch auch die Partner haben die Projekte zielorien-tierter umgesetzt und konnten den Spagat zwischen der eher lokalen Projektumsetzung und transnationaler Zusammenarbeit besser schlagen. Doch wir sehen noch Verbesserungs-potential bei der politischen Unterstüt-

zung der Projekte. Hier haben wir bis-her einige wenige Leuchttürme wie zum Beispiel iMonitraf! und Demo-change. Beide Projekte sind sehr nachhaltig und werden mit wenig fi-nanziellen Mitteln, aber umso mehr Initiative, fortgesetzt.

Silvia Jost

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Obwohl kein EU-Mitgliedstaat, ist die Schweiz an einer Vielzahl von INTERREG-Projekten beteiligt. Im INTERREG Journal erzählt Silvia Jost, Leiterin für Internationales im Bundesamt für Raumentwicklung in der Schweiz und Koordinatorin für den Alpenraum, Nordwesteuropa, URBACT und ESPON, wo sich schweizerische und deutsche Aufgaben überschneiden und warum wir sowohl mit Projektergebnissen als auch mit den Schweizern ein biss-chen mehr Geduld haben sollten.

Haben Sie einen Rat für deutsche Partner, die zum ersten Mal mit Schweizer Partnern zusammenarbeiten wollen?

Vielleicht ein bisschen mehr Geduld: Als Nicht-Mitgliedstaat haben wir in den Programmen unser eigenes Fi-nanzierungssystem. Dies ist nicht

kompliziert, doch das Verfahren ist et-was anders. Ideal ist eine frühe Kon-taktnahme mit uns, so dass wir das System kurz erklären können, damit

es später nicht zu Verwirrungen kommt.

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INTERREG AB 2014

Makroregionen: Die EU-Ostseestrategie

Als Makroregionen bezeichnet man staatsübergreifende Gebiete. Sie um-fassen Regionen verschiedener Län-der, die ein verbindendes Element ha-ben (z. B. die Alpen, die Donau oder eben die Ostsee) und damit verbun-dene Herausforderungen teilen. Da-durch, dass eine begrenzte Anzahl von Ländern und Gebieten gemeinsam spezifische Probleme lösen, soll den Unterschieden zwischen den Regionen besser begegnet werden können. Ma-krostrategien setzen somit regionalbe-zogen die Ziele von Europa 2020 um. Zudem lässt solch eine Sektor- und Politikebenen übergreifende Koordina-tion effektivere Ergebnisse erwarten als individuelle Einzelinitiativen. Die Ostseestrategie der Europäischen Union (European Union Strategy for the Baltic Sea Region – EUSBSR) ist die erste makroregionale Strategie in Europa. Die Idee einer Strategie für den gesamten Ostseeraum entstand 2005. In einem breiten Diskussionspro-zess mit den Mitgliedstaaten, Ostsee-

organisationen, Stakeholdern und un-ter Einbezug der Öffentlichkeit wurde sie dann ausgearbeitet und 2009 vom Europäischen Rat und vom Parlament angenommen. Die Generaldirektion Regionalpolitik der EU-Kommission ko-ordiniert sie federführend.

Neuer Ansatz – alte IdeeDie Umsetzung der Ostsee- und der seit 2011 etablierten Donaustrategie stellen in vielerlei Hinsicht einen neuar-tigen Politikansatz auf europäischer Ebene dar. Die Europäische Union be-schäftigt sich nicht mehr nur mit ihrem Gesamtterritorium, sondern mit kom-plexen Konzepten für staatenübergrei-fende Teilräume. Ähnliche Strategien gab es zwar bereits früher, wie zum Beispiel die räumlichen Leitbilder für die BENELUX-Staaten von 1986, die Ostseerauminitiative von 1996 oder die EU-Mittelmeerstrategie von 2000 bele-gen. Neu an den aktuellen Makrostra-tegien der Europäischen Union ist je-doch, dass sie umfassender und

zielorientierter sind: Erarbeitung und Umsetzung sind breiter angelegt und laufen unter Federführung der Europä-ischen Kommission. Zudem gibt es konkretere Aktionen und Verantwort-lichkeiten sind eindeutiger verteilt. Der mit der Strategie verbundene Aktions-plan ist dabei offen und erweiterbar an-gelegt.

Aktionsplan zur OstseestrategieIm Februar 2013 stellte die Europä-ische Kommission den aktuellen Akti-onsplan zur Ostseestrategie vor. Die drei dort angeführten Hauptziele sind die Rettung der Ostsee (vor allem Ver-besserung der Umweltsituation, sau-bere und sichere Schifffahrt), die An-bindung der Region (Transport-, Energienetze) und die Steigerung des Wohlstands (Innovations- und Han-delsförderung, mehr Wettbewerbsfä-higkeit). Den drei allgemeinen Zielen untergeordnet sind 17 prioritäre Akti-onsfelder. Diese werden von regio-nalen und nationalen Stakeholdern mit einer Vielzahl an Projekten aus den unterschiedlichsten Bereichen umge-setzt. Dazu gehören sogenannte Flaggschiffprojekte, von denen ein Mehrwert für die gesamte Region er-wartet wird. Der Aktionsplan beinhaltet auch Querschnittsthemen wie z. B. den Aufbau einer regionalen Identität, Raumplanung auf und an der Ostsee oder gemeinsame Vermarktungsakti-onen, die mit Maßnahmen auf horizon-taler Ebene abgedeckt werden.

Beteiligte Länder und Rolle DeutschlandsDie Ostseeregion hat 85 Millionen Einwohner, das entspricht 17 Prozent der EU-Gesamtbevölkerung. Die an der Ostseestrategie beteiligten acht Mitgliedstaaten sind Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lett-land, Litauen, Polen und Schweden. Sie kooperieren bei der Umsetzung der

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Strategie mit den angrenzenden Län-dern Russland, Norwegen und Weiß-russland. So bezieht die Ostseestrate-gie auch die bestehenden regionalen Organisationen wie den Ostseerat mit ein, in denen die konkrete Nachbar-schaftspolitik mit Russland koordiniert wird.

Das besondere Augenmerk der Bun-desregierung gilt der Wettbewerbsfä-higkeit des südöstlichen Ostseeraums, der Erhaltung des Ökosystems Ostsee und der Verbesserung der Infrastruktur der Region. Die Einbeziehung regio-naler und nationaler Akteure bei der Umsetzung der Strategie und des Aktionsprogramms kennzeichnet die EU-Ostseestrategie. So koordiniert bei-spielsweise das Bundesumweltministe-rium die Projekte aus dem Bereich „Bi-ologische Vielfalt“. Eine wichtige Rolle kommt den nördlichen Bundesländern zu. Neben Hamburg (Bildung) und Mecklenburg-Vorpommern (Tourismus) engagiert sich Schleswig-Holstein als Koordinator des Prioritäts-Bereichs Kultur.

FörderungMakroregionale Strategien haben kei-ne eigene Förderung. Für sie werden keine zusätzlichen EU-Rechtsvorschrif-ten erlassen und es entstehen keine zusätzlichen EU-Strukturen. Zur Um-setzung nutzt die EU deshalb beste-hende internationale und EU-Instituti-onen sowie nationale und regionale Einrichtungen. Auch das INTERREGB-Ostseeprogramm wird bei der Umset-zung der Strategie im Rahmen seiner Möglichkeiten mitwirken.

Die unter der Ostseestrategie zusam-mengefassten Projekte werden haupt-sächlich durch die Fonds der EU-Regi-onalpolitik unterstützt. Die Programme der Europäischen Territorialen Zusam-menarbeit spielen dabei aufgrund ihrer ähnlich gelagerten transnationalen Phi-losophie und ihrer langjährigen Erfah-rung bei der praktischen Umsetzung eine bedeutende Rolle. Finanzielle Un-terstützung gibt es zudem von den Fonds der Europäischen Nachbar-schaftspolitik, von der Europäischen Investitionsbank und in Zukunft über

die Connecting Europe Facility. Seit 2013 wird auch die konkrete Entwick-lung von Umsetzungsprojekten bis hin zur Antragstellung bei Fördereinrich-tungen unterstützt. Die Erfahrung zeigt, dass viele für die Umsetzung der Stra-tegie wesentliche Einrichtungen, selbst wenn sie vor Ort, regional oder natio-nal sehr erfahren sind, angesichts der fachlichen und kulturellen Komplexität internationaler Projekte unterstützt werden müssen. Koordinator dieses sog. Seed Money ist derzeit die Inve-stitionsbank Schleswig-Holstein und künftig das Sekretariat des INTER-REGB-Ostseeprogramms in Rostock.

Weitere Makrostrategien Die EU-Donauraumstrategie ist die zweite makroregionale Strategie in Eu-ropa. Sie wurde 2011 vom EU-Parla-ment genehmigt und umfasst die reichsten und ärmsten Regionen der EU. Ihre vier Hauptziele sind Anbin-dung, Umweltschutz, Wohlstand und Stärkung des Donauraums. Zwei wei-tere Strategien werden derzeit für Adria und Ionisches Meer sowie für den Al-penraum vorbereitet.

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Wolf Born, Leiter des Referats Ost-seekooperation, Task Force EU-Strategie für den Ostseeraum, Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern

Die EU-Ostseestrategie stellt für mich eine Art Koordinatensystem der Zu-sammenarbeit dar. Sie bietet mir die Möglichkeit, Initiativen, Projekte und Aktivitäten aus Mecklenburg-Vorpom-mern in die Ostseekooperation einzu-ordnen und schnell Kontakt zu rele-vanten Akteuren in der Region herzustellen. Im Schwerpunktbereich Tourismus, den Mecklenburg-Vor-pommern koordiniert, entwickeln wir gemeinsam mit unseren Partnern ei-ne Governance-Struktur, die es mittel-fristig ermöglichen soll, die Zusam-menarbeit effektiver zu organisieren, dem Tourismus in der Region eine Stimme zu geben und vor allem die Ostseeregion als ein attraktives Rei-seziel zu vermarkten.

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Weitere Informationen finden Sie hier: www.balticsea-region-strategy.euwww.auswaertiges-amt.de

Ostseeküste bei Ahlbeck

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ket Leitfaden für kooperative regionale Vermarktung“ veröffentlicht.

Bei den RegioMarket-Partnern be-stand das Interesse, das im Projekt entwickelte Kriteriensystem über die Laufzeit hinaus in die Breite zu tragen. Dafür war öffentliche Unterstützung notwendig. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-braucherschutz schrieb 2012 die Ent-wicklung eines sogenannten „Regio-nalfensters“ (regionales Gütesiegel) aus. Dies zeigt, dass die Notwendig-keit, regionale Qualitäts- und Marke-tingsysteme aufzubauen, auch auf na-tionaler Ebene gesehen wird. Das RegioMarket-Kriteriensystem diente als wesentlicher Baustein eines hierzu eingereichten Forschungsantrages, der jedoch nicht den Zuschlag erhielt. Der Umsetzung eines Qualitätssiche-rungssystems für regionale Produkte und Dienstleistungen im Alpenraum stand somit bislang die nicht gesicher-te Finanzierung im Weg. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich frühzeitig, am besten schon in der Pro-jektplanung, Gedanken zu machen, wie die gemeinschaftlich entwickelten Konzepte nach dem Auslaufen der Projektförderung umgesetzt werden können. Die Klärung organisatorischer und finanzieller Fragen ist dabei be-sonders wichtig, um eine dauerhafte Nutzung der Ergebnisse zu erreichen.

Der als Publikation der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Natur-schutz Baden-Württemberg erhält-liche RegioMarket-Leitfaden steht wei-terhin als fundiertes Handbuch für alle im Regionalmarketing Tätigen zur Ver-fügung und wer weiß, was die Zukunft noch bringen wird – an Aktualität ver-loren hat die Thematik auf keinen Fall.

Die Globalisierung hat weitreichende Auswirkungen auf den Alpenraum: Die Landwirtschaft hat mit der Angleichung der Produktpreise innerhalb der EU an das Niveau des globalen Marktes zu kämpfen und im Tourismus nimmt die Konkurrenz durch billige Langstre-ckenflüge zu. Großes Potenzial liegt in den erneuerbaren Energien – jedoch muss die wirtschaftliche Bedeutung des Sektors gestärkt werden. Dafür ist eine Vernetzung der vornehmlich klei-nen und mittleren Unternehmen (KMU) aus diesem Bereich auf regio-naler Ebene entscheidend. Mit dem Ziel, die regionale Wirtschaft langfristig zu stärken, KMU zu vernetzen und die regionale Wertschöpfungskette zu op-timieren, wurde im Jahr 2005 das IN-TERREGIIIB-Projekt RegioMarket ins Leben gerufen.

Ziel war es, eine kooperative Marke-ting- und Markenstrategie für den ge-samten Alpenraum zu erarbeiten. Da-bei setzte RegioMarket auf die Entwicklung regionaler Wertschöp-fungspartnerschaften, wobei ökolo-gische Aspekte eine besondere Rolle spielten, wie die folgenden Projekt-ziele zeigen:

■ Aufbau lokaler und regionaler En-ergiesysteme

■ Management regionaler Touris-mus-Reiseziele

■ Produktion und Vermarktung von regionalen landwirtschaftlichen Qualitätsprodukten

Der Aufbau regionaler Qualitäts- und Marketingsysteme in den RegioMar-ket-Partnerregionen zeigte, dass regi-onale Vermarktungskooperationen funktionieren. Eine gemeinsam erar-beitete nachhaltige Marketing- und Markenstrategie wurde als „RegioMar-

INTERREG III B – WAS MACHT EIGENTLICH … REGIOMARKET?

Regional ist Trumpf – Aufbau von Vermarktungs-systemen im Alpenraum

Ende des Journals.

Es folgen Passagen in loser Reihnefolge, die zur Strukturierung der Umfließenansicht dienen.

Ende des Journals.

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Norbert Höll, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)

RegioMarket entstand aus den Erfah-rungen des Leadpartners LUBW mit dem Regionalentwicklungsprogramm PLENUM Baden-Württemberg und um-fasste eine im Regionalmarketing sehr versierte und engagierte Partnerschaft. Der erfrischende Erfahrungsaustausch zwischen den Partnern führte zu vielen Optimierungen bei den regionalen Re-gioMarket-Projekten. Das übergeord-nete Projektziel wurde ebenfalls auf qualitativ hochwertige Weise erreicht: Ein Leitfaden fasst das Wissen über Regionalmarketing zusammen, das die Partner und beteiligten Consultants über Jahre hinweg aufgebaut haben. Dass darüber hinaus noch der erste Entwurf eines Qualitätssicherungssy-stems gelang, war nur dem hohen En-gagement aller Projektbeteiligten und der lebendigen interkulturellen Zusam-menarbeit zu verdanken.

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