Journal 2015, Ausgabe 1

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Journal ELSTER-KUNDENMAGAZIN 1/2015 RheinEnergie nutzt unabhängige Daten- schnittstellen des EK280 150 Jahre Kromschröder Elster unterstützt Forschung und Lehre

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J o u r n a lE l S t E r - K u n D E n M a G a z i n 1 / 2 0 1 5

rheinEnergie nutzt unabhängige Daten-schnittstellen des EK280

150 Jahre Kromschröder

Elster unterstützt Forschung und lehre

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2 EDitorial Elster Journal 1/2015

Weltgaskonferenz und Weltgasausstellung 2015:

Die Gaswelt trifft sich in Paris

HerausgeberElster GmbHSteinern Straße 19–21D-55252 Mainz-Kastelt 061 34 605-0www.elster-instromet.com

redaktionsleitung Gudrun BiedermannMarketingkommunikation t 061 34 605-218E [email protected]

autoren Dr. Stefan-alexander arlt, HaW landshut Hans arp, Elster Mainz-Kastel Michael Franz, Elster Mainz-Kastel Michael Halm, Elster Mainz-Kastel Sebastian Hintz, Elster Mainz-Kastelthomas Kettner, Elster Mainz-KastelPaul ladage, Elster Mainz-Kastelrüdiger Pfeil, Elster Mainz-Kastel Jürgen Schedler, Elster Mainz-Kastel

namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder.

Bildnachweis Seite 1/32: © iStockphoto.com/Dragonimages und iStockphoto.com/SeanPavonePhotoSeite 8 u. 9: © iStockphoto.com/YouraPechkinSeite 11/12: www.filling-frames.de Seite 13: © iStockphoto.com/ChepkoSeite 24, 25 u. 26: © iStockphoto.com/Vii-photo Seite 30: © iStockphoto.com/tony tremblay

Erscheinungsweise Drei ausgaben 2015

Elster-Kundenmagazin online:www.elster-instromet.com

Nach neun Jahren Abwesenheit besucht die größte, bedeutendste und angese-henste Gaskonferenz und -ausstellung wieder den „alten Kontinent“, der in den letzten 25 Jahren Gastgeber für die meis-ten Veranstaltungen war. Von Dienstag, 2. Juni, bis Freitag, 5. Juni, treffen sich über 4.000 Konferenzteilnehmer aus 100 Ländern und über 500 Referenten präsentieren aktuelle und künftige Ent-wicklungen unserer Branche und disku-tieren darüber.

Unsere Branche ist ständig im Wandel, was auch die Themen dieser 26. Konfe-renz und ihrer Vorgängerveranstaltungen in Argentinien und Malaysia widerspie-geln. Die Konferenz 2009 in Buenos Aires stand unter dem Motto, die globalen Strategien für Erdgas zu überdenken. Bei der Konferenz 2012 in Kuala Lumpur stand die Sicherung eines globalen, nach -haltigen Wachstums im Vordergrund; und in Paris 2015 geht es um „Growing Tog-ether Towards a Friendly Planet“, also den Beitrag, den Gas zu einem sorgfältigen und verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen und Umwelt leisten kann. Damit wird die zunehmende Bedeutung von Gas bei der CO2-Bilanz unseres Energiemix in den Vordergrund gestellt.

effizienter Verbrennungsprozesse in der verarbeitenden Industrie und im Heizungssektor sind die Kernkompeten-zen unserer Thermal Solutions Group.

Besuchen Sie uns im Juni und diskutieren Sie mit uns in Paris, der Hauptstadt der Gasindustrie. Wir freuen uns auf Ihren Besuch an unserem Stand Nr. 50 in Halle 1! À bientôt! Peter Hampel Sales Director Metering International

Alle großen Lieferanten der Gasindustrie werden auf der begleitenden Ausstellung ihr Portfolio und ihre neuesten Entwicklun-gen vorstellen. Anders als viele kleinere Veranstaltungen ist diese Ausstellung ein echter Höhepunkt zur Präsentation neuer Trendentwicklungen, nicht nur wegen der drei Jahre, die zwischen den Konferenzen liegen, sondern auch wegen der einma-ligen Chance, tausende internationale Kunden und Entscheidungsträger zu tref-fen und mit ihnen zu diskutieren.

Wie leistet Elster Gas nun einen Beitrag zum Thema der Konferenz? Wie immer: Vom Bohrloch bis zum Brennerkopf, über-all dort, wo effizientes Messen, Regeln und Verbrennen eine Rolle spielt – im Upstream- und Midstream-Sektor suchen unsere extrem genauen und zuverlässigen „Total Energy Measurement“-Lösungen ihresgleichen. Im Downstream-Sektor unterstützen die Mess- und Datenkom-munikationslösungen für Haushalts-, Gewerbe- und Industrieanwendungen die Abrechnungsprozesse und steigern das Bewusstsein der Kunden für den Ener-gieverbrauch. Sonderlösungen von Elster werden zur Erhöhung des Wirkungsgrads von Kraftwerken eingesetzt: Biogasanlagen von Elster helfen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Das Management hoch-

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rheinEnergie nutzt unabhängige Datenschnittstellen des EK280

zwei Fliegen mit einer Klappe

Die rheinEnergie hat ihre Energiedienstleistungen gebündelt und bietet diese schon seit vielen Jahren an. Mit eigenem Fachpersonal betreibt der Energieversorger bundesweit bereits über 400 Wärmeerzeu gungs anlagen.

Zur Wärmeerzeugung dient als Primär-energie u. a. Erdgas. Neben dem regiona-len Fernwärmenetz und den klassischen Wärmeerzeugern kommen bundesweit auch vermehrt Blockheizkraftwerke zum Einsatz. Damit wird zusätzlich dezentral elektrische Energie erzeugt und dadurch der Gesamtwirkungsgrad bezüglich der eingesetzten Primärenergie optimiert.

Der sichere Betrieb der Anlagen erfor dert nicht nur die Überwachung der Prozess-daten der Wärmeerzeuger bzw. Block-heizkraftwerke, sondern auch die Infor-mation über die eingesetzte Primär en- ergie. Nur so lässt sich der Wirkungsgrad der Anlagen kontinuierlich bestimmen und kontrollieren – eine der wesentlichen Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen.

Zu diesem Zweck schaltet die RheinEnergie die eingesetzten Gaszähler auf ihre Ge -bäudeleittechnik iBMS der Firma INGA mbH Hameln (www.inga-hameln.de). Als Basis -informationen für den Verbrauch dienen

die volumenproportionalen Im pulssignale der Gaszähler bzw. Mengenumwerter. Da die Anbindung an das Gebäudeleitsystem u. a. über das M-Bus-Protokoll erfolgt, werden Impuls/M-Bus-Umsetzer der Firma Relay GmbH (www.relay.de) einge-setzt, die den Zählerstand des Betriebs- bzw. Normvo lumens nachbilden und als Verbrauchs informa tion zur Verfügung stellen.

Immer wieder kam und kommt es zu Abweichungen zwischen den originalen Zählerständen der Messgeräte und den so übertragenen Werten. Wenn möglich, setzt man daher anstelle der Impuls-

Blockheizkraftwerkder rheinEnergie

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4 anWEnDunGEn Elster Journal 1/2015

von Elster – kann die Datenschnittstelle nicht verwendet werden, da diese für die Zählerfernauslesung (Abrechnung, Allokation, Bilanzierung) über die Rheini-sche NETZGesellschaft (www.rng.de) belegt ist.

schnittstellen direkt auf Datenschnittstel-len. Bei Gaszählern ohne Mengenumwer-tung wird das Absolut-ENCODER -Zählwerk mit M-Bus-Schnittstelle eingesetzt. Doch auch hier ist die Information auf den Zählerstand beschränkt. Bei den einge-setzten Mengenumwertern – meist EK260

Mit dem Einsatz des EK280 bieten sich hier neue Möglichkeiten Da der Mengenumwerter über zwei un- abhängige Schnittstellen zur Daten(fern)-übertragung verfügt, kann die RheinEnergie jetzt direkt auf die Prozessdaten der Mengenumwerter zugreifen und so die Informationen in der Gebäudeleittechnik

zählerstand, aktueller Durchfluss und Energie der zugehörigen Station werden online dargestellt

Startseite

AT 14,7 ºC

Weiche

Kessel-2 1496 KWKessel-1 476 KWElco R3406Elco R606

FreigabeBetrieb Störung

FreigabeBetrieb Störung

Betrieb Störung

Verteiler Bad

Parameter

RE Kunde

Gesamt

Pufferspeicher6000 Liter

T1 79,2 ºC

85,0 ºC 56,2 ºC

77,8 ºC

59,0 ºC

75,0 ºC

8,99 m /h

PEL 171,0 KwBHKW

BHKW18216,72 GJ

35128,43 GJ

283,8 kWh

317,38 kWh

WMZ

WMZ

T2 59,9 ºC

T3 58,2 ºC

T4 58,4 ºC

12,79 m3/h

53,0 m3/h

54,73 m3/h

552,71 kW

570,97 kW 151931,0 m3

218072,0 m3

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EK280 – über rtu angeschlossen an die leitstelle

anWEnDunGEn 5 Elster Journal 1/2015

rheinEnergie aG

Die RheinEnergie AG trägt Verantwortung für rund 2,5 Mil-lionen Menschen, für Industrie, Handel und Gewerbe. Sie versorgt Köln und die rheinische Region mit Energie und Trinkwasser. Zudem bietet sie für Geschäftskunden bun-desweit Strom, Erdgas und Energiedienstleistungen an.

Die RheinEnergie investiert in den Ausbau erneuerbarer Energien (Wind, Sonne, Biogas) und in moderne Brückentechnik, das heißt flexibel einsetzbare Erzeugungs-anlagen, welche die Energiewende flankieren und absichern. Beispielsweise baut das Unternehmen derzeit ein neues Gas- und Dampfturbinenkraftwerk, das – wie die anderen RheinEnergie-Anlagen – gleichzeitig und sehr effektiv Strom und Wärme produziert.

Seit mehr als 140 Jahren ist die RheinEnergie mit ihren Vorläuferunternehmen ein verlässlicher Partner für Privat- und Geschäftskunden. Gerade Geschäftskunden schätzen eine sichere und zuverlässig kalkulierbare Versorgung und die eigens auf verschiedene Branchen spezialisierten Kundenbetreuer.

chung der Applikation von einer anderen Partei genutzt.

Die RheinEnergie schöpft das Potenzial des Mengen-umwerters aus, indem sie den Zugang zum Messgerät EK280 über die serielle Schnittstelle gewährt. Auf diese Weise nutzt die RheinEnergie die Daten der Messstelle für die nach-gelagerte Prozessüberwachung, ohne zu sätzlich Messtechnik installieren zu müssen.

nutzen. Dazu wird die serielle Schnittstelle des EK280 mit Hilfe einer Fernübertra-gungseinheit (RTU-Schnittstellenwandler – Typ FL COMSERVER BASIC 232/422/485) mittels IP-Technologie über das private, kabelgebundene Netzwerk auf die Leit-technik geschaltet. Als Datenprotokoll kommt hier Modbus RTU zum Einsatz, welches der EK280 unterstützt.

Die RheinEnergie nutzt dabei die Stan-dardkonfiguration der Modbus-Tabelle und überträgt nicht nur den Zählerstand des Normvolumens, sondern zusätzlich auch den Zählerstand des Betriebsvolu-mens, den Gasdruck, die Gastemperatur und die aktuellen Durchflüsse von Betriebs- und Normvolumen. Zusätzlich wird auch die Information über die Leistung übertra-gen, welche die Überwachung des Wir-kungsgrads möglich macht (s. Anlagen-bild). Bei Bedarf werden die Werte alle 30 Sekunden aus dem EK280 ausgelesen.Zusätzlich zur Nutzung der Prozessdaten für das Gebäudeleitsystem werden die abrechnungsrelevanten Daten des EK280 über das integrierte GSM/GPRS-Modem über die klassische Zählerfernauslesung (ZFA-System id.spector der Firma Görlitz AG) zweimal am Tag zur Abrechnung ausgelesen. Auch wenn es sich um ein Gerät handelt, sind die Applikationen völlig unabhängig voneinander. Das heißt: Für den Einsatz der Geräte bei RLM-Mess-stellen ändert sich nichts, doch zusätzlich werden die Prozessdaten für die Überwa-

Auch Sie können den Mengenumwerter EK280 für zwei Applikationen nutzen und damit quasi „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ – wir unterstützen Sie dabei.

Rüdiger Pfeil [email protected]

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Aufgrund des modularen Aufbaus der Regelgeräte, d. h., die Geräte unterscheiden sich ausschließlich durch die Gehäuse-ausführung, war es möglich, alle Typen „chaotisch“ zu fertigen. Dies kam letztend-lich der Liefertermintreue zugute und er -möglichte auch ein kurzfristiges Reagieren auf einen nicht planbaren Bedarf bei unseren Kunden.

Warum also etwas Neues, wenn das Vor-handene augenscheinlich schon alle Vor-gaben optimal erfüllt? Wie heißt es doch immer: „Never change a running system!“Da wir bei Elster nicht nach diesem Motto arbeiten – was man auch an den innova-tiven Produkten jederzeit sehen kann –, haben wir uns entschlossen, das bishe-rige System komplett zu modernisieren. Wichtig war zunächst einmal die Erneue-rung selbst, bevor die ältere Produktions-anlage störanfällig geworden wäre. Und bevor sich dies nachteilig auf die Liefer-termintreue ausgewirkt hätte, hat Elster gehandelt.

Die neue Montageanlage ist wesentlich kompakter aufgebaut, womit unnötige Wege für die Mitarbeiter vermieden werden. Diese Arbeitsplätze sind nach neues ten ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet.

Das Herzstück dieser innovativen Anlage ist ein relativ großer Roboter, der nicht, wie allgemein üblich, Montagetätigkeiten übernimmt, sondern den Transport der Werkstückträger. Somit konnten die alten platzraubenden und nun überflüssigen Transfersysteme abgebaut werden.

Die Fertigung der niederdruckregelgeräte bis nennweite Dn 25 erfolgt bei Elster schon seit 1995 auf einer teilautomatisierten Montageanlage.

technische innovation

neue Montagelinie in der regler-Fertigung

Alle manuellen oder automatisierten Arbeitsplatzstationen wurden nun um den Roboter angeordnet. Der Roboter trans-portiert den Werkstückträger mit dem Regelgerät in den verschiedenen Ausbau-stufen zu der entsprechenden Arbeitssta-tion. Nach dem letzten Arbeitsgang wird das fertig montierte Regelgerät von einem Greifer aus dem Werkstückträger ent-

nommen und auf ein Transportband zum Funktionsprüfstand abgelegt.

Gleichzeitig wurde mit dieser kompakten Montageanlage Platz geschaffen, um direkt im Anschluss an die Funktionsprüf-stände eine Verpackungslinie installieren zu können. Das bedeutet, dass die Regel-geräte direkt nach der Funktionsprüfung

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mit dem Typenschild versehen und in die Versandkartons gepackt werden. Damit konnte ein kontinuierlicher Prozessablauf realisiert werden – vom ersten Montage-schritt bis zur Verpackung –, was wieder-um der Produktionsqualität zugutekommt.

Elster hat für diese Innovation einen sechsstelligen Betrag investiert und ist stolz auf eine weitere hochmoderne Ferti-gungsanlage. Letztendlich ist dies auch ein entscheidender Schritt zur Zukunfts-sicherung für den Standort.

Gerne zeigen wir Ihnen diese Anlage, wenn Sie uns mal besuchen kommen oder an einem Seminar teilnehmen.

Jürgen Schedler [email protected]

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8 anWEnDunGEn Elster Journal 1/2015

Diesen Prozess kann man mit einer so genannten Zählerumschaltsteuerung automatisieren. Das ist insbesondere für abgelegene und unbemannte Messanla-gen eine interessante Option. Auch in der Industrie sind Zählerumschaltsteuerungen durchaus verbreitet. Insbesondere bei Prozessen mit rasch wechselnden Gas-verbräuchen sind sie sogar eine Notwen-digkeit.

In der Vergangenheit wurden viele Mess-anlagen mit Zählerumschaltsteuerungen ausgerüstet. Diese basierten auf dem bewährten Stationsrechner GAS-ASS (FLOWCOMP).

Der Stationsrechner GAS-ASS ist allerdings seit einigen Jahren abgekündigt. Seit Ende 2013 sind auch keine Ersatzteile mehr für dieses Gerät erhältlich bzw. ist auch keine Reparatur defekter Baugruppen mehr möglich.

neue Steuerung von ElsterElster hat eine neue Zählerumschaltsteue-rung für zweischienige Messanlagen auf Basis des gas-net M1n entwickelt. Das Management der Antriebe der Absperror-gane der Messschienen übernehmen zwei Standard-Kleinsteuerungen (Fabr. SIEMENS). Für die manuelle Bedienung der Antriebe steht zusätzlich eine Handbedienebene zur Verfügung.

Die Software der Kleinsteuerungen ist standardisiert, so dass der Anwender nur eine individuelle Parametrierung für den Steuerrechner gas-net M1n erstellen muss.

Das Herzstück der Zählerumschalt-steuerung ist unsere bewährte Überwa-chungseinheit gas-net M1n. Neben der Aufgabe der Zählerumschaltung kann der gas-net M1n mit weiteren Prozess-baugruppen ausgerüstet werden, um zusätzliche Aufgaben in der Messanlage zu erfüllen.

um den unterschiedlichen lastanforderungen der Gasversorgung gerecht zu werden, sind viele Gasübergabestationen der Versorgungs -unternehmen mit Sommer- und Winterschiene ausgerüstet. Diese werden häufig manuell durch fachkompetentes Personal saisonbedingt um -geschaltet, um sicherzustellen, dass die zähler in ihrem optimalen Messbereich betrieben werden.

Viele lastfälle souverän gemeistert:

auf die Steuerung kommt es an!

Gaszähler Gaszähler Absperrorgan(elektr. oder pneum.)

Absperrorgan(elektr. oder pneum.)

End-lagen-signale

Klein- steuerung

Betriebsdurch- flusssignal,

Mengenimpulse

Endlagen- signale

Umschalt- signale

Handbedienebene

gas-net M1n

Messschiene 1 / Kleinlastschiene Messschiene 2 / Großlastschiene

Klein- steuerung

Betriebsdurch- flusssignal,

Mengenimpulse

Hand-steuer-befehle

Steuer-befehle

Steuer-befehle

Hand-steuer-befehle

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Frontansicht zählerumschaltsteuerung

anWEnDunGEn 9 Elster Journal 1/2015

Weil der zur Verfügung stehende Platz in den Schaltschränken häufig sehr begrenzt ist, wurde die gesamte neue Zählerum-schaltsteuerung als 19"-Baugruppenträger konzipiert. Nicht zuletzt auch deshalb, um die eventuell noch in Betrieb befindliche GAS-ASS-Zählerumschaltsteuerung eins zu eins ersetzen zu können.

Wie die GAS-ASS-Variante ist auch die neue Zählerumschaltsteuerung zur Ansteuerung von pneumatischen oder elektrischen Antrieben geeignet.

Die Signalerfassung des Betriebsvolumen-signals der an der Umschaltung beteilig-ten Zähler erfolgt vorzugsweise über die HF-Geber. Diese werden über eine EX-Ein-

gangsbaugruppe erfasst und direkt im gas-net M1n zur Schienenumschaltung ausgewertet. Allerdings ist auch eine Signalauskopplung aus den Umwertern durchaus machbar.

Die neue Zählerumschaltsteuerung bietet eben viele Möglichkeiten zur Integration in bestehende Prozesse. Aufgrund der viel-

fältigen Zähler, die mit der Zählerum-schaltsteuerung verarbeitet werden kön-nen, müssen auch den verschiedenen Zählereigenschaften in der Steuerung Rechnung getragen werden. Insbesonde-re das Nachlaufverhalten von Turbinen-radgaszählern stellt eine Herausforde-rung dar, der mit der Einstellung der sogenannten Prozessberuhigungszeiten

in besonderer Weise Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Der Einsatz von Zählerumschaltsteuerun-gen stellt nicht nur einen wirtschaftlichen Aspekt dar, sondern bietet auch eine Gewähr dafür, dass die Gaszähler jeweils im optimalen bzw. eichrechtlich erlaubten Messbereich arbeiten. Weiterhin ist ein mechanischer Gaszähler durch diese Ein-heit effektiv vor Überlastung geschützt.

Eine Kombination der Zählerumschalt-steuerung mit der Ansteuerung von auto-matischen Schmiereinrichtungen in einem Gerät ist durch eine Hardwareerweiterung möglich. Dadurch kann ein Maximum an Überwachung und Automatisierung Ihrer Gasmessanlage mit einer preisgünstigen Kompaktlösung erreicht werden.

Michael Halm [email protected]

Schiene 1

auto- matik

gas-net M1nHand

auf

zu

Schiene 2

auf

zu

auswahl von Hoch- und rückschaltpunkt für zählerumschaltautomatik

(Beispiel: G400-Kleinlastschiene / G1600-Großlastschiene)

zähler 1(G400 MB 1:30)

rück-schalt-punkt

um-schalt-bereich

Hoch-schalt-punkt

Q bmaxzähler 1

Q bmax

Q bmin

Q bmin

2.500m3/h

350m3/h

250m3/h

125m3/h

0m3/h

0 20m3/h

650m3/h

zähler 2(G1600 MB 1:20)

gas-net M1n Überwachungseinheit

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10 r&D SCiEnCE Elster Journal 1/2015

Insbesondere seit der Öffnung der Strom- und Gasmärkte und der in Deutschland beschlossenen Energiewende hat sich die Herausforderung an eine substanziierte Ausbildung speziell auf diesem weitrei-chenden Fachgebiet für die Hochschule gestellt. Neben dem theoretischen Wissen um Energie, deren Generierung, Vertei-lung und Verwendung sollen auch zugleich die praxisrelevanten Bezüge vermittelt werden. Forschung bildet dabei eine wichtige Grundlage.

Die Hochschule für angewandte Wissenschaften (HaW) in landshut hat in der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschafts ingenieurwesen in jüngerer zeit einen neuen Fachbereich „Energiewirtschaft und -technik“ eingerichtet. ziel ist hierbei, die ausbildung der Studierenden den modernen anforderungen an die jungen ingenieure/innen anzupassen.

Elster unterstützt Forschung und lehre an der HaW landshut

„ich möchte es gerne wissen!“

„lehre …“Im Bereich der Lehre werden Vorlesungen, Übungen und Exkursionen im Rahmen des Bachelor-Studiengangs „Energie-wirtschaft und -technik“ angeboten. Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, energietechnische Rahmenbe-dingungen unter wirtschaftlichen Gesichts-punkten im vorgegebenen rechtlichen Rahmen zu analysieren, zu bewerten und umzusetzen. Dazu sind insbesondere die Bereiche Produktion, Netzbetrieb und Handel zu berücksichtigen, so dass sich die Lehrinhalte entlang dieser Wertschöp-fungskette orientieren.

Darüber hinaus werden in fachüber-greifenden Vorlesungen in anderen Bachelor-Studiengängen, beispielsweise im Wirtschaftsingenieurwesen, wichtige Grund lagen wie Anforderungen an die Versorgungsqualität im deutschen und europäischen Energieverbund, gesetz-liche Regelungen, Aufbau von Strom- und Gasnetzen sowie Grundkenntnisse der Gasmesstechnik vermittelt.

„auch im austausch …“Ergänzt werden die Lehrveranstaltungen durch Vortragsreihen. Ein sich etablieren-des Beispiel hierfür sind die „Landshuter Energiegespräche“, die jeweils monatlich im Semester einen interdisziplinären Aus-tausch über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Energietechnik, Energiewirtschaft und Energiepolitik anbieten. Die Vorträge werden von externen Referenten – auch aus der Gasbranche – gehalten und anschließend mit dem gesamten Audi to-rium aus interessierten Bürgern/innen, Vertretern der Wirtschaft und Politik, den Studierenden und Professoren der Hoch-schule diskutiert. Die Vortragsreihe be -gleitet die Energiewende informierend, kritisch und stellt diese auf eine breite öffentliche Basis.

„mit Praxisbezug …“Neben Vermittlung von theoretischem Wissen und Durchführen von Analysen, Bewertungen und Berechnungen gehören Praktika in Form von Praxissemestern in Unternehmen und öffentlichen Anstalten und Einrichtungen zu den Studienschwer-punkten. Hierbei setzen die Studierenden ihre erworbenen Kenntnisse in die Praxis

Simulation der laboranlage zur tieftemperatur-desublimation von lBM (liquified Biomethane)

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r&D Science 11 Elster Journal 1/2015

um. Regelmäßig werden auch die Bachelor-Arbeiten in Unternehmen unter Betreuung von Professoren der Hochschule erstellt.

„und geforscht wird auch.”Neu im Studiengang der Energiewirtschaft und -technik ist die Einrichtung eines spe-ziellen Labors für die Gaswirtschaft. Hier üben die Studierenden den Umgang mit Messgeräten.

Zur Schärfung des Forschungsprofils der Hochschule Landshut bündelt der „For-schungsschwerpunkt Energie“ die Aktivitä-ten fakultätsübergreifend zur Entwicklung, Qualifizierung und Quantifizierung von Methoden und Systemen zur dezentralen, ressourcenschonenden Energieversor-gung. Hierzu gehört die Erforschung, die Erprobung und der Vergleich von Energie-Speichersystemen sowie deren Einbin-dung in vorhandene Netze in Form von Projekten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erzeugung von Energie durch dezentrale Systeme.

Prof. Dr. Stefan-alexander arlt mit den Studierenden im labor der Energietechnik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in landshut

Schritt 1:Abtrennung des Wasserdampfes

Schritt 2:Vorkühlung des

Biogases

Schritt 3:Abtrennung des Kohlendioxids

Schritt 4: Verflüssigung des

Methans

mit Wasser gesättigtes Biogas

festes Kohlendioxid

gasförmiger Zustand

flüssiger Zustand

fester Zustand

Wärme- tauscher

Biogas- vorreinigung

Kälte-maschine

elektrische Leitung

7 ºC

-80 ºC

-150 ºC

-162 ºC

37 ºC

Wasser, Ammoniak, Schwefel-

wasserstoff

gasförmiges Kohlendioxid

Schaltbild und Funktionsübersicht der laboranlage zur tieftemperaturdesublimation von lBM (liquified Biomethane)

Kreislauf von Methan zum

Kältetransport

gasförmigesMethan

elektr. Leistung aus dem Stromnetz

flüssiges Methan

in ºC

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12 r&D SCiEnCE Elster Journal 1/2015

Als Beispiel aus 2014 ist das vom Bayeri-schen Wirtschaftsministerium geförderte Verbundforschungs- und Entwicklungs-projekt „LBM (Liquified Biomethane) aus Biogas“ zu nennen, das gemeinsam von den beiden Hochschulen Landshut und Weihenstephan-Triesdorf bearbeitet wird. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines drucklosen, kryogenen Trennver-fahrens zur Gewinnung von LBM und Trocken eis aus Biogas. Das dabei ver-flüssigte und hochreine Methan soll als dezentraler Langzeitenergiespeicher unabhängig von Erdgasnetzen für die Energiewende eingesetzt werden.

Nach der bereits erfolgten strömungsme-chanischen und thermodynamischen Pro-zessauslegung soll im Projekt an der HAW Landshut eine Laboranlage zur Tieftempe-raturdesublimation entwickelt und betrie-ben werden, um den realen Trennprozess bei einer Temperatur von -162 °C mit der Bemessungstheorie zu vergleichen und zu bewerten. Durch diverse Materialvaria-tionen und -kombinationen sind dabei

ideale Versuchsbedingungen abhängig vom verwendeten Biogas zu ermitteln. Aus diesen Ergebnissen werden Empfeh-lungen und Strategien für den Aufbau einer Demonstrationsanlage mit einer Durchsatzleistung von 25 Nm³/h für den Einsatz bei Biogasanlagen abgeleitet. Projektschwerpunkte sind der Austrag von CO2 in Form von Trockeneis und der Betrieb der Anlage bei Atmosphären-druck. Durch das Ausfrieren von CO2 und die Verflüssigung von Methan kann dabei im Endprodukt LBM (Liquified Biomethane) die volumetrische Energiedichte im Ver-gleich zu Biogas um den Faktor 1.000 erhöht werden.

„Ein Dankeschön an die Sponsoren“Dank der großzügigen Unterstützung mit Messgeräten – wie solche von der Elster-Gruppe – kann die Professur Energietech-nik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Landshut weitere For-schungsprojekte planen und Praktikums-plätze aufbauen. Beispielsweise werden die von Elster zur Verfügung gestellten Messgeräte bereits für das oben be -schriebene Projekt eingesetzt und die Studierenden werden gleichzeitig auf die spätere Berufspraxis vorbereitet.

Dr. Stefan-Alexander Arlt [email protected]

interesse geweckt?

Prof. Dr. rer. nat. Stefan-Alexander Arlt

Hochschule Landshut(University of Applied Sciences)Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen(Department of Electrical and Industrial Engineering)

Am Lurzenhof 1, 84036 Landshut, Tel.: (0871) 506264

Studierende im labor der Energietechnik

WGC PariS 2015 World Gas ConferenceBesuchen Sie uns in Halle 1, Stand nr. n50

Paris Expo, Porte de Versailles, 2. – 5. Juni 2015

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ProDuKtE 13 Elster Journal 1/2015

Eine der möglichen Lösungen hierfür ist die Verwendung eines TSC-Systems der Firma Dr. Neuhaus Telekommunikation GmbH, welches Elster mit der Modem-applikation ComTSC für Datenspeicher und Mengenumwerter bereits seit 2005 unterstützt.

Die Modems melden dabei ihre aktuelle dynamische IP-Adresse an den TSC-Server, der sie auf eine virtuelle feste Telefon-nummer umsetzt. Über diese Telefon-nummern lassen sich die Geräte dann wie über einen „normalen“ Telefonan-schluss auslesen.

in öffentlichen netzen werden in der regel die iP-adressen dynamisch vergeben. um Messgeräte für die zählerfernauslesung in einer solchen umgebung trotzdem ständig erreichen zu können, müssen dynami-sche iP-adressen auf eine statische zugriffsinformation umgesetzt werden.

abkündigung Modemapplikation ComtSC:

GPrS-Kommunikation ohne umwege – jetzt umsteigen!

Dieser Umweg war zu Beginn der Nut-zung des GPRS-Netzes für die Zählerfern-auslesung gerechtfertigt, da der Einsatz von virtuellen privaten Netzwerken (VPN) zwar technisch möglich, wirtschaftlich jedoch nicht zu vertreten war.

Mittlerweile ist jedoch die Verwendung von VPNs und die damit verbundene Möglichkeit, feste IP-Adressen für die Zählerfernauslesung zu nutzen, weit verbreitet. Damit entfällt immer häufiger dieser Umweg – und damit auch der Einsatz zusätzlicher Komponenten wie des TSC-Systems!

Für den direkten Weg bietet Elster seit Jah-ren die Applikation ComTCPServ an. Sie hat sich etabliert und ist der Standard in der M2M*-Kommunikation. Da zudem alle namhaften Systempartner für die Zählerfernauslesung die direkte Adressie-rung in einem VPN ermöglichen, gibt es keinen Grund mehr, weiter das TSC-System zu nutzen oder zu unterstützen.

Konkret: Geräte, die ab 1. Januar 2016ausgeliefert werden, unterstützen dieModemapplikation ComTSC nicht mehr. Ersatzlieferungen im Rahmen von Repa raturen sind noch bis Ende 2016 sicher gestellt.

Auf bereits installierte Geräte, die das TSC-System noch unterstützen, hat dies keinen Einfluss. Die Modemapplikation kann wei-terhin verwendet werden, solange auch das eingesetzte Abrufsystem in Verbindung mit dem TSC-System genutzt werden kann.

Verzichten Sie auf Umwege – die sich heute niemand mehr leisten kann – und wählen Sie den direkten Weg; am besten jetzt!

Rüdiger Pfeil [email protected]

* Machine-to-Machine (kurz M2M) steht für den automatisierten informationsaustausch zwischen Endgeräten wie Maschinen, automaten, Fahrzeugen oder Containern untereinander oder mit einer zentralen leitstelle, zunehmend unter nutzung des internets und der verschiedenen zugangsnetze wie dem Mobilfunknetz. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Machine_to_Machine 07.04.2015 /13:54

Modemapplikation ComtCPServ unterstützt die adressierung von Geräten im VPn – ohne umwege

Messgerät bzw. Modem (tCP-Server)

zählerfernauslesung (tCP-Client)

internet

Virtual Private NetworkGPrS – tCP/iP-Verbindung

GSM – transparente Verbindung

EK280

Dl230

Dl210

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14 HöCHStPErSönliCH Elster Journal 1/2015

Frank Marchetti, 42

Stellv. Abt.leiter Gas/WasserStadtwerke Crailsheim GmbH

„Gasmann“ seit 1989

Mit welchem Satz / Sprichwort würden Sie ihre lebensphilosophie zusammenfassen?

an welchem historischen Ereignis hätten Sie gern teilgenommen?

ihre größte Stärke? ihre größte Schwäche?

Welche menschliche Eigenschaft – schätzen Sie am meisten? – mögen Sie am wenigsten?

Wenn Sie kein „Gasmann“ wären, in welchem Beruf könnten Sie sich wohlfühlen?

Welches politische / gesellschaftliche Ereignis der letzten zeit hat – Sie sehr betroffen gemacht? – Sie sehr gefreut?

ihr(e) lieblings- ... reiseziel? ... Essen? ... Hobbys? ... Schauspieler/-in oder Film?

ihr Statement zu ... den auswirkungen der Klimaveränderung?

... Biogas jetzt und in naher zukunft?

... Versorgungssicherheit und -qualität?

... ihrem unternehmen im Wandel bzw. Stellenwert der EVus?

... öffnung des Messstellen-Betreibermarktes?

... neuen Wegen der Datenfernübertragung?

... Smart Metering: Welche auswirkungen kommen auf Sie zu?

... Elster-internet: Was gefällt ihnen bzw. was vermissen Sie?

… Firma Elster?

… Weiterbildung: Welchen Stellenwert haben Seminare der Hersteller zu Produkten und Vorschriften?

Worin sehen Sie die größte Herausforderung im Gasbereich für die nächsten Jahre?

Welche Dienstleistungen oder Produkte erwarten Sie von uns?

Manchmal verspeist man den Bären und manchmal wird man einfach vom Bären verspeist.

Fall der Mauer in Berlin 1989

Geduld, immer positiv denkend Manchmal etwas zu gutgläubig

Ehrlichkeit arroganz

Vielleicht im Musikbusiness

Die Pegida-Bewegung Der Fußball-WM-titel 2014

Mexiko / Portugal rouladen mit Semmelknödeln Musik, Fußball, Joggen the Big lebowski

Für uns noch kein so großes Problem, aber ich denke, die nachkommenden Generationen werden dies noch richtig zu spüren bekommen

Sehr gerne, aber bitte nicht in unser netz einspeisen

Gehen Hand in Hand und stehen bei uns ganz oben auf der Prioritätenliste

Der frühere abnehmer wurde zum Kunden, dadurch und durch die liberalisierung ist auch das Marketing eines EVus sehr wichtig geworden. Die Stellung der orts -bezogenen EVus halte ich ebenfalls für sehr wichtig. Global denken – regional handeln!

logische Weiterführung der liberalisierung

Die Übertragungssicherheit der Messwerte bekommt einen immer höheren Stellenwert.

Die bisherigen Prozesse müssen komplett neu überdacht werden.

Gute, übersichtliche Produktdarstellung, alle Datenblätter auch als PDF downzuloaden: wunschlos glücklich

immer zuverlässiger und kompetenter Partner

Einen sehr großen, nur durch ständige Weiterbildung kann der Qualitätsstandard verbessert werden

Das Produkt Erdgas konkurrenzfähig zu anderen Energiearten zu halten

Weiterhin qualitativ hochwertige und innovative Produkte; rückkehr zu den 4er-Packungen Marzipan-Gaszähler ☺

Gasfachmann

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ProDuKtE 15 Elster Journal 1/2015

Die Geräte tragen einen einheitlichen Look – oben das silberne Messwerk, unten das schwarze Gehäuse.

Mit der Umstellung auf den neuen Look wurde 2007 begonnen: Da waren es zunächst die kompakten Mitteldruckregel-geräte M2R und 2013 folgten die „kleinen“ Niederdruckregelgeräte.

Ende des letzten Jahres erfolgte die Umstellung der Oberflächenbehandlung bei den folgenden Geräten:• MR 25 F/G/F-G PN1 • MAF 25 E, MAF 40 E• HR 40, HR 50 • HR 80 V, HR 100 V• NDAF 40 E, NDAF 50 E• ZRH 20/40

Die identität der Elster-Gasdruckregelgeräte hat sich im laufe der letzten Jahre deutlich gewandelt: vom Einheitsgrau hin zum prägnanten „black & silver“.

Die neue identität der Elster-Gasdruckregelgeräte:

Black is beautiful

Somit ist die gesamte Niederdruck- und Mitteldruckreglerpalette für den klassi-schen Hausanschlussbereich umgestellt worden.

Mit dieser Oberflächenbehandlung bietet Elster einen Korrosionsschutz auf gewohnt hohem Qualitätsniveau. Dies ist durch die kathodische Tauchlackierung der Gehäuse-teile und die Verwendung einer hochwer-tigen GALFAN-Schmelztauchveredelung (ZA) bzw. die Verzinkung der Messwerk-teile gewährleistet – das haben umfang-reiche Untersuchungen im Vorfeld der Umstellung gezeigt.

Der neue Look ist nicht nur etwas fürs Auge – Elster leistet damit auch einen weiteren Beitrag zum Umweltschutz, indem sowohl der Energieverbrauch als auch das Ab fallaufkommen im Produk-tionsprozess gesenkt werden konnten. In diesem Sinne wird Elster an der weiteren Optimierung der Gerätepalette arbeiten.

Paul Ladage [email protected]

zr 3/6 S

MaF 25 E Hr 100 VS

nDaF 25 ES

M2r5 25 F

ProDuKtE

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16 SErViCE Elster Journal 1/2015

Elster-Experten sind für Sie da!

after-Sales-Dienstleistungsportfolio: rundum von Elster versorgt

Bei Elster können Sie aus dem Vollen schöpfen – der ganzheitliche Serviceansatz! ob technischer Service vor ort, reparatur und nacheichung im Werk, Ersatzteilversorgung, anwenderschulungen oder technische Beratung – Elster bietet viele Dienstleistungen über den gesamten lebenszyklus der Produkte an.

Die Mission von Elster ist die Gewährleis-tung von Produktivität, Verlässlichkeit, Ge -nauigkeit sowie Sicherheit aller Produkte und Messsysteme. Dabei wird der Anspruch verfolgt, Produkte auf dem höchsten Niveau bzw. neuesten technischen Stand zu halten. In der ersten Journal-Ausgabe dieses Jahres soll ein Überblick über das vielfältige Leis tungsspektrum im After- Sales-Bereich mit all seinen Vorteilen ge -geben werden. Elster legt großen Wert darauf, dass Sie als Kunde einen exzel-lenten Service erhalten – und das über die gesamte Produktlebensdauer.

Guter Service ist kein Zufallsprodukt, son-dern das Ergebnis aus sorgfältiger Pla-nung und optimalem Ressourceneinsatz. Die installierte Basis mit anspruchsvollen Komponenten wächst stetig und somit steigen auch die Herausforderungen für eine fachmännische Bedienung. Elster unterstützt Sie als Hersteller, damit die Verlässlichkeit und Sicherheit der Installa-tionen maximiert wird. Durch unseren Leistungsmix sind Sie rundum versorgt. Wussten Sie schon, welche Leistungen Elster über den Produktlebenszyklus anbietet? Kundenzufriedenheit ist bei Elster Pflicht! Dazu steht ein Komplettpaket für den sicheren Betrieb und den Erhalt des hohen technischen Standards von An -lagen gemäß DVGW-Regelwerk und berufsgenossenschaftlicher Vorschriften (BGV) bereit.

technischer KundendienstOb Montage, Inbetriebnahme, Wartung, Störungsbeseitigung oder eichamtliche Tätigkeiten – der Elster-Kundendienst hält ein weitreichendes Spektrum an Dienst-leistungen für Sie bereit. Diese sind abge-stimmt auf Produkt gruppen, um Ihnen einen optimalen Service vor Ort bieten zu können: von der Inbetriebnahme eines Turbinenradgaszählers mit Mengenum-wertern bis hin zur Installation von kom-pletten Mess- und Regelanlagen. Lassen Sie sich ein Paket von Elster schnüren: Wählen Sie einen Wartungsvertrag oder ein maßgeschneidertes Konzept für größere Messstellen. Somit sind Sie rundum versorgt.

Was zeichnet Elster aus? • Nahezu alle Service-

mitarbeiter sind stellver tretende Prüfstellenleiter und Servicetechniker in einem. Das heißt: Sie müssen keinen kostenpflich tigen Prüf-beamten zusätzlich beauftragen.

• Elster ermöglicht eine fast flächendeckende Prüfstellentätigkeit (gemäß MessEG).

• Die Elster-Service-Mitarbeiter sind zu

stellvertretenden Prüfstellenleitern ernannt.

• Elster verfügt über ein Support-Team, welches bei speziellen Fragen schnelle Unterstützung leistet.

• In den Anwenderseminaren schulen Experten in kleinen Gruppen, um auf Ihren Bedarf eingehen zu können.

• Elster bietet zuverlässige, anspruchs-volle und langlebige Messtechnik, die bei entsprechender Wartung einen langen Produktlebenszyklus aufweist.

Anwender- fach-

seminare

Technischer Kunden- dienst

Seminar „Großgasmessung“

Start Produktlebens-

zyklus

Inbetriebnahme Gerät und DFÜ

> > > > > > > > > > > > Wartungsvertrag (option) > > > > > > > > > > > >

< angebot austausch < < < < oder nacheichung < <

Nacheichung TRZ (alle 8/12 Jahre)

Wartung/Reparatur

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SErViCE 17 Elster Journal 1/2015

anwenderfachseminareZur täglichen Arbeit in der Gaswelt gehören z. B. die Modernisierung oder Planung einer Anlage, der Geräteaustausch oder die Datenauslesung. Mit den Elster-Seminaren üben Sie fachspezifisches Anwenderwissen und sind fit, Ihre Geräte schnell und sicher zu bedienen. Die Seminare gewährleisten, dass Sie immer Bezug zu den neuesten Richtlinien und Normen haben. Nutzen Sie den Austausch unter Experten. Das Semi-nar programm umfasst die Einsatzbereiche Gasdruckregelung, Großgasmessung, Mengenumwertung sowie Datenspeiche-rung. Oder sind Sie an einer speziellen Schulung in Ihrem Haus interessiert?

SupportBei allgemeinen Fragen rund um die Produkte kontaktieren Sie Ihren Kunden-berater im Vertrieb.

Bei speziellen Fragen zur Bedienung und Anwendung der Geräte oder bei der Störungsbeseitigung helfen Ihnen die Experten vom Support schnell weiter.

Darüber hinaus bieten wir Ihnen gerne auch maßgeschneiderte Lösungen für spezielle Applikationen, anstehende Umrüstungen oder Anlagenmodernisie-rungen an.

reparatur & ErsatzteilversorgungElster bietet ein starkes Netzwerk an Reparatur- und Servicestandorten, um Ihre Zufriedenheit mit den Produkten gewährleisten zu können. Elster erarbeitet mit Ihnen zusammen schnelle und indivi-duelle Lösungen. Der Leistungsumfang umfasst die Reparatur und Nacheichung, aber auch die Umrüstung von Gasmess-geräten, z. B. Umbau auf ENCODER-Tech-nologie, sowie das Ersatzteilmanagement. Ziel ist es, Ihnen einen schnellstmöglichen Austausch zu ermöglichen. Für eventuelle Reparaturen, Umrüstung, Nacheichung sowie Ersatzteilversorgung im Werk kon-taktieren Sie Ihren Ansprechpartner.

Technischer Kunden- dienst

Support

Support

Technischer Kunden- dienst

Anwender- fach-

seminare

Elster-leistungsspektrum für den Produktlebenszyklus z. B. mit trz und Mengenumwerter (2 Eichperioden à 8 Jahre / 16 Jahre Dauerschmierung / 24 Jahre ölschmierung)

Reparatur & Ersatzteil-versorgung

Reparatur & Ersatzteil-versorgung

Nacheichung Mengenumwerteralle 5 Jahre vor OrtRemote-

Konfiguration

Störungs- beseitigung

Vorbeugende Instand-haltung/Diagnostik

Nacheichung TRZ (alle 8/12 Jahre)

Wartung/Reparatur

Technischer Kunden- dienst

Nacheichung Mengenum-werter alle 5 J. vor Ort

Seminar „Mengenumwerter und Datenspeicher für Fortgeschrittene“

> > > > > > > > > > > > Wartungsvertrag (option) > > > > > > > > > > > >

< angebot austausch < < < < oder nacheichung < <

Nacheichung TRZ (alle 8/12 Jahre)

Wartung/Reparatur

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18 SErViCE Elster Journal 1/2015

technischer Support

Kundendienst vor ort

Inbetriebnahme • Montage von Gasmessanlagen und -geräten

• Inbetriebnahme der Messgeräte

Instandhaltung • vorbeugende Instandhaltung • Störungsbehebung • Verifizierung und Validierung

(Datenkommunikation) • Diagnostik (z. B. TurbinScope) • Reparatur und Ersatzteilaus-

tausch • Software-Updates

Eichamtliche Tätigkeiten/ • Eichung von Mengenumwertern Kalibrierdienstleistungen und Datenspeichern • Kalibrierung von Gasbeschaffen-

heitsmessgeräten

Wartungsverträge • Wartungsverträge (z. B. Gas-beschaffenheitsmessung und Anlagen)

• 24/7 (Gasbeschaffenheit) • Ersatzteilmanagement und

Ersatzgeräte (EK280 und Gasbeschaffenheit)

termine und angebote für mobilen Kundendienst

Zähler und MengenumwerterT 06134 605-346 E [email protected]

GasbeschaffenheitsmessungT 0231 9371 10-645 E [email protected]

anwenderfachseminare

• Gasdruckregelung

• Großgasmessung

• Grundlagen Mengenumwerter und Datenspeicher

• Mengenumwerter und Datenspeicher für Fortgeschrittene

• Mengenumwerter EK280 und Datenspeicher DL230

• Großgasmengenumwertung

ansprechpartner

Seminarleiter Paul SchamariT 06134 605-299E [email protected]

SeminarorganisationAnna ChristT 06134 605-263E [email protected]

Das Serviceangebot umfasst die aufgeführten Produkt-schulungen. Weitere Informationen zu Terminen, Schulungs-gebühr und Anmeldung finden Sie im Internet unter: www.elster-instromet.com/de/fachschulungen

Hier können Sie diese direkt buchen. Sie können aber auch ein Prüfstellenseminar bei Ihnen vor Ort anfragen oder ein maßgeschneidertes Seminar. Sollten Sie Interesse an einem Seminar haben, senden Sie bitte eine E-Mail an: [email protected]

Mengenumwerter und DatenspeicherT 06134 605-123E [email protected]

Flowcomputer GasqualitätsmessungT 0231 937110-88 E [email protected]

UltraschallgasmessungE [email protected]

Page 19: Journal 2015, Ausgabe 1

Bei Fragen, Kritik oder Anregungen zum After-Sales-Dienstleis-tungsportfolio freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme und einen interessanten Austausch. Wir möchten unsere Leistungen an Ihren Bedürfnissen messen und weiterentwickeln.

Sebastian Hintz [email protected]

reparatur, umrüstung, nacheichung und Ersatzteilversorgung

Geräte Mainz-Kastel Herzberg Karlsfeld

Turbinenradgaszähler x (x) (x)

Drehkolbengaszähler x (x) (x)

Balgengaszähler x x

Ultraschallgaszähler x

Gasdruckregelgeräte x

Mengenumwerter x

Datenspeicher und Industriemodem x

Gaschromatographen x (x) = abwicklung über Standorte möglich

SErViCE 19 Elster Journal 1/2015

Ansprechpartner

Mainz-Kastel:T 06134 605-364E [email protected]

Herzberg:T 05521 999700 E [email protected]

Karlsfeld: T 08131 9981830 E [email protected]

Page 20: Journal 2015, Ausgabe 1

GasspaßVielen Dank für die originellen Fotos rund um das thema Gas! als Dankeschön für eingesandte Beispiele werden wir Sie mit einem kleinen Präsent belohnen.

Bitte senden Sie ihre kuriosen Entdeckungen an:

[email protected]

„DDr-nostalgie im Wandschrank“ – von andreas uhlig (EV Gera) entdeckt!

Frühlingsbrise: Balgengaszähler „an der Wäscheleine“ zum trocknen …

20 aKtuEll Elster Journal 1/2015

Page 21: Journal 2015, Ausgabe 1

aKtuEll 21 Elster Journal 1/2015

Kromschröder im Wandel der zeit

Ein unternehmen wird 150 Jahre jung

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderte die Industriealisierung zuneh-mend und nachhaltig das Leben und Arbeiten der Bevölkerung. Entschlossene Handwerker nutzten die Gelegenheit und bauten ihre Betriebe aus. So auch in Osnabrück: Hier gründeten vier Brüder eine Fabrik, deren Name schon bald einer der wichtigsten der Osnabrücker Wirtschaft werden sollte: Georg, Fritz, Ernst und Otto Kromschröder.

Und das kam so: England war damals führend in vielen Wirtschaftsbereichen, auch auf dem Gebiet der Gasmessung. Die London Gas Meter Company wollte sich auf dem Kontinent neue Märkte erschließen und beauftragte den Osna-brücker Fritz Kromschröder mit der Errich-tung einer Fabrik für Gaszähler in seiner Heimatstadt. Die Entscheidungsgewalt sollte in London verbleiben. Doch weil die politischen Verhältnisse in Deutschland damals alles andere als stabil waren und

es außerdem in England zu einer Finanz-krise kam, gaben die Londoner auf. Der damals 34-jährige Georg Kromschröder erkannte seine Chance, griff sofort zu und übernahm am 4. August 1865 den Betrieb in Osnabrück. Mit zwölf Mitarbeitern begann er am Barfüßerkloster im Schatten der Katharinenkirche mit der Fertigung der „trockenen“ Gaszähler, die die Mängel der bisherigen englischen Modelle beseitig-ten. Heute wissen wir, dass das nur das erste Beispiel der Kromschröder’schen Innovationskraft war.

Wenige Jahre zuvor (1858) hatte Osna-brück mit der Gründung der Gasanstalt, dem Ursprung der heutigen Stadtwerke,

Wann wird aus Geschichte tradition? Was hat dazu geführt, dass aus einem kleinen Betrieb mit eher regionaler Bedeutung ein weltweit agierendes unternehmen wurde? Wie wird man zum begehrten Geschäftspartner für maßgebliche unternehmen vieler Branchen? um diese Fragen zu beantworten, kann ein kleiner geschichtlicher rückblick sicherlich nicht schaden.

einen ersten Schritt in die Moderne getan. Zu diesem Zeitpunkt produzierte in der preußischen Hauptstadt Berlin bereits ein wichtiger Mitbewerber: die Firma Elster Gasapparate, 1848 von Johannes Siegmar Elster gegründet und – so weit sei vorge-griffen – mehr als einhundert Jahre später für Kromschröder von besonderer Be -deutung.

Mit der Umwandlung in eine Offene Han-delsgesellschaft (OHG) 1874 traten Georgs Brüder Fritz, Ernst und Otto als Gesell-schafter in das Unternehmen ein. Die Firma wuchs und erhielt 1897 mit dem Neubau einer Fabrik am Jahnplatz im Stadtteil Wüste ein Stammhaus, in dem

Georg Kromschröder, *1831 – 1890

teil der Belegschaft vor zwei industriegaszählern, 1905

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22 aKtuEll Elster Journal 1/2015

bis 1978 produziert wurde. Mitten im Ersten Weltkrieg wandelte sich das Unter-nehmen erneut und wurde 1916 zur Aktien-gesellschaft. Zu dieser Zeit verdienten 750 Menschen ihren Lebensunterhalt bei Kromschröder und erlebten, wie der ein-

millionste Gaszähler das Fließband verließ. 1923, nach dem Tod von Fritz Kromschröder im hohen Alter von 84 Jahren, übernahm sein Neffe Friedrich die Führung des Un -ternehmens. Die Statistik nennt in diesem Jahr den Konkurrenten Elster als größten Hersteller für Gasmesser in Deutschland. Im Jahre 1925 wird der „Regulo”-Tempera-turregler auf den Markt gebracht. Tempe-raturregler und Sicherheitsdruckregler werden fortan zu einem festen Begriff im Gasmarkt. Sie sind die Vorläufer der heu-tigen Sicherheitsarmaturen.

Im Zweiten Weltkrieg wurden weite Teile Osnabrücks in Schutt und Asche gelegt; auch die Kromschröder-Werke blieben von der Zerstörung nicht verschont. Ein mühsamer Wiederaufbau begann, und es

war sicher keine Selbstverständlichkeit, dass 1948/49 die Produktion wieder auf-genommen werden konnte. Nach dem Tod Friedrich Kromschröders 1946 rückte mit Friedrich Janssen, ab 1951 auch Ober-bürgermeister von Osnabrück, erstmals ein externer Manager in den Vorstand auf. Gleichzeitig begann die Zusammen-arbeit mit Elster, als beide Firmen in Osna-brück 1949 die „Vereinigten Gaszähler-Werkstätten“ gründeten. 1972 erwarb Elster die Aktienmehrheit von Kromschröder. Schon vorher waren die Weichen für den Fabrikneubau in Lotte-Büren bei Osna-brück gestellt worden, von dem nun auch Elster profitierte.

Dass Erfolg Begehrlichkeiten weckt, ist bekannt. Das musste auch Kromschröder erfahren. Denn es begann eine Zeit wech-selnder Besitzverhältnisse. Ab 1985 befand sich das Unternehmen im Beteiligungs-kreis der Ruhrgas AG, der späteren Elster Group, und firmierte später als Elster Kromschröder. Aber auch die Elster-Gruppe kam in fremde Hände. Zunächst in den Besitz des britischen Finanzinvestors CVC, seit 2012 in den des britischen Investors Melrose. Doch allen Befürchtungen zum Trotz, dass mit den Umfirmierungen und Besitzerwechseln ein großer Traditionsname verschwinden könnte, blieb Kromschröder als Markenname erhalten. So ist der Stand-ort Lotte heute mit rund 800 Beschäftigten der größte Betriebsteil der Elster GmbH und ein nach wie vor florierendes Unter-nehmen, Standort der Entwicklungsabtei-lung sowie des Schulungszentrums und einer der wichtigsten Arbeitgeber und

Stanzerei, 1928

Geräte der Produktreihe valVario, 2003

Kromschröder Fabrik für Gasuhren in osnabrück, 1897

Hochleistungsgaszähler, 1930

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aKtuEll 23 Elster Journal 1/2015

1865 Gründungsjahr der Firma Kromschröder1874 Die Kromschröder oHG Fabrik für Gasuhren1897 neubau einer Fabrik am Jahnplatz in osnabrück1916 Kromschröder wird aktiengesellschaft, 1.000.000 Gaszähler1920 neukonstruktion eines Hochleistungsgaszählers1925 Beginn der Sicherheitsgerätefertigung: temperaturregler regulo1949 3.000.000 Gaszähler1952 Erfindung des Einrohrgaszählers1970 Beginn des Fabrikneubaus in lotte-Büren bei osnabrück1973 St. Gobain erwirbt die Mehrheit über Elster1978 umzug: Verwaltung und Vertrieb von osnabrück nach lotte-Büren1985 Kromschröder im Beteiligungskreis der ruhrgas aG, Essen1986 Einführung der mitarbeiterorientierten Fertigung1986 umsatz über 100 Mio. DM1991 unternehmenszertifizierung nach Din iSo 90011992 Kromschröder erhält als Erster die Produktzertifizierung nach EG-norm für

Gassicherheitsventile und Mehrfachstellgeräte 1992 umsatz über 200 Mio. DM1994 10.000.000 Gaszähler1995 Erwerb des Geschäftsbereiches Comfort-Controls Heizungsregelung1997 Vorstellung des ultraschall-Haushaltsgaszählers1999 unternehmenserwerb des Gaszählerherstellers Magnol, Frankreich2006 25. September: Kromschröder firmiert um in Elster Kromschröder GmbH2010 Börsengang nYSE: Elt2012 Übernahme der Elster Group durch Mintfort aG, eine tochtergesellschaft der

Melrose PlC2014 Elster erwirbt Eclipse thermal, rockford (uSa)

Ausbildungsbetriebe der Region, mit dem sich die Mitarbeiter voll und ganz identifi-zieren. Gefertigt werden hier neben Gas-zählern für Haushalt und Gewerbe, Gas-sicherheitsgeräte wie Filter, Druckregler, Ventile, Klappen, Druckwächter und Kom-paktgeräte, Zündbrenner und Brenner, elektronische Flammenüberwachungen, elektronische Heizungsregelungen und einiges mehr.

Welche Veränderungen in Zukunft auf Kromschröder zukommen? Wer weiß das schon? Die Prämierung mit dem

GEO Award 2011 als „Fabrik des Jahres 2011“ ist noch frisch. Dass man sich auf Lorbeeren wie diesen nicht ausruhen will und auch gar nicht kann, zeigt die jüngst vollzogene Fusion mit „Eclipse“ zur Dach-marke „Thermal Solutions“.

Agieren statt reagieren – erst das schafft Zukunft. Der Unternehmensgründer Georg Kromschröder und seine Mitstreiter gestalte-ten 1865 das, was heute als Industrie 1.0 bezeichnet wird. 150 Jahre später heißt die Herausforderung Industrie 4.0. Und auch die geht Kromschröder offensiv an. Liegt es doch erst wenige Wochen zurück, dass man den chinesischen Minister für Industrie und Informationstechnologie mit Lösungen für Smart Factory und Smart Metering beeindrucken konnte. Und sich damit einmal mehr als Vorzeigeunterneh-men bei der Gestaltung des technischen Fortschritts positionieren konnte.

Schweißroboter in der Brennerfertigung, 2011

Standort lotte (Büren) bei osnabrück mit ca. 50% der Beleg-schaft, 2013

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24 norMEn Elster Journal 1/2015

rollout-Plan Smart Metering für Deutschland

Smarte Perspektiven

Wieweit die „7 Eckpunkte für das Verord-nungspaket Intelligente Netze“ eine nach-haltige Wirkung entfalten, wird sich zeigen. Zunächst möchten wir das Arbeitspapier zusammenfassen und einen Ausblick auf Smart Metering für die Gasmessung in Deutschland geben.

• Welchen Weg verfolgt die Bundesregie-rung bei Smart Metering?

• Welche Messstellen müssen tatsächlich Daten übertragen?

• Wann findet der Rollout statt? • Wann sind die Anforderungen hin-

sichtlich der Datensicherheit und der Prüfsysteme stabil?

• Wann sind zertifizierte Produkte verfügbar?

• Wie werden die Messsysteme finanziert? • Wie sollte in der Übergangszeit verfahren

werden?

Das EnWG (2011) und die nachfolgende Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) haben einige Fragen offengelassen. Das Bun-desministerium für Wirtschaft und Energie hat im Februar 2015 mit dem Arbeitspa-pier „7 Eckpunkte für das Verordnungspa-ket Intelligente Netze“ beschrieben, wie die Rollout-Verordnung gemäß Zeitplan vorgesehen ist. Das Verordnungspaket soll dem Bundeskabinett bis zur Sommer-pause 2015 vorgelegt werden.

Motivation und nutzen von Smart MeteringInformationen über jede verbrauchte Kilo-wattstunde sollen ein Ansporn zu energie-sparendem Verhalten sein. Die fluktuie-rende Stromerzeugung der erneuerbaren Energien erfordert eine flexible, teilweise steuerbare Einspeisung und ebenso eine Steuerung des Energieverbrauchs. So leisten die smarten Messsysteme einen Beitrag zur Netzstabilität. Hierzu ist Smart Metering für einen Teil der Messstellen erforderlich. Dazu gehört die Möglichkeit, Strom aus erneuerbaren Energiequellen abzuschalten – und ebenso Verbraucher oder Speicher, z. B. Elektroautos, bei einem Überangebot an Energie hinzuschalten zu können. Tarife sollen Anreize für eine Flexibilisierung auf Verbraucher- und Erzeugerseite schaffen.

Die Anforderungen an den Datenschutz hat das BSI in der Richtlinie TR 03109 weit-gehend spezifiziert.

rom wurde auf 7 Hügeln erbaut. Die Geschichte des römischenreiches hat Europa bis heute geprägt, seine Bauwerke beeindruckenuns auch noch nach 2.000 Jahren.

rollout-PlanDer Rollout intelligenter Messsysteme erfolgt stufenweise: • ab 2017: Verbraucher mit einem Strom-

verbrauch > 20.000 kWh• ab 2019: Verbraucher > 10.000 kWh• ab 2021: Verbraucher > 6.000 kWh• Klein- und Durchschnittsverbraucher

sollen grundsätzlich von der Einbau-pflicht ausgenommen werden.

• EEG- und KWK-Anlagen mit > 7 kW installierter Leistung sollen ab 2017 mit intelligenten Messsystemen ausgestattet bzw. nachgerüstet werden. Es liegt im Ermessen des Netzbetreibers die Schalt-funktion vorzusehen oder nachzurüsten.

• Anlagen mit einer installierten Leistung zwischen 800 W und 7 kW müssen nur mit intelligenten Zählern, nicht aber mit intelligenten Messsystemen ausgestattet werden.

• Für bereits installierte Mess-, Kommuni-kations- und Steuerungstechnik werden angemessene Übergangsvorschriften vorgesehen.

2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032

Pilot-/Feldtest- phase IMSys

V > 20.000; Nicht-RLM-Bereich zuerst

EEG+KWK > 7 kW

V 10.000 – 20.000 kWh/J

V 6.000 – 10.000 kWh/J

IZ, soweit nicht iMSys; iMSys, soweit Teilnahme am Flexibilitätsmechanismus 14a EnWG

intelligentes Messsystem: Messeinrichtung mit Daten über tragung über ein Gatewayintelligenter zähler: Messeinrichtung, die mit einem Messsystem bzw. Gateway verbunden werden kann

V: VerbraucherrlM: registrierende leistungsmessungEEG: Erneuerbare-Energien-GesetzKWK: Kraft-Wärme-Kopplung

Page 25: Journal 2015, Ausgabe 1

norMEn 25 Elster Journal 1/2015

Bis 2032 werden alle Zählpunkte zumindest mit intelligenten Zählern ausgestattet. Eine fernkommunikative Anbindung oder ein Zusatzdisplay ist für die in der Rollout-VO nicht genannten Verbraucher, also solche mit einem Jahresstromverbrauch von < 6.000 kWh, nicht gefordert.

Das EnWG § 21c soll hinsichtlich der ver-brauchsunabhängigen Einbauverpflichtung überarbeitet werden – sie soll entfallen.

Der Rollout-Plan wie auch das EnWG fokussiert sich auf Stromzähler, jedoch besteht auch für die Gaszähler die Anfor-derung, dass eine Datenübertragung wenigstens nachrüstbar sein muss.

Gaszähler mit absolut-EnCoDEr und wireless M-BuS-Modul

Gaszähler mit wireless M-BuS-Modul auf Basis der impulsübertragung

Die Gruppe, die RLM-gemessen wird, soll perspektivisch eingebunden werden; jedoch soll der technologische Wechsel „nicht vordringlich“ eingeleitet werden. Zur Information: Registrierende Leistungsmes-sung (RLM) beschreibt einen Messvorgang durch Energieversorger bei Kunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100 MWh el. Energie bzw. mehr als 1,5 GWh Gas. Kunden mit einem mittleren Lei-stungsbedarf von mehr als 500 kW kön-nen ebenfalls dieses Messverfahren beanspruchen.

FinanzierungDie angekündigte Rollout-Verordnung soll auch Fragen der Finanzierung regeln. Unter anderem sollen intelligente Zähler

für 20 Euro jährlich eingebaut und betrie-ben werden. Intelligente Messsysteme sollen für unter 100 Euro pro Jahr einge-setzt werden. Des Weiteren wird das Ver-ordnungspaket Festlegungen für Preis-/Kostenobergrenzen enthalten. Generell werden die Netzentgelte in Abhängigkeit der Netzkosten errechnet. Jedoch unterliegen die Netzentgelte der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) und müssen von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Hierbei sind Erlös-obergrenzen zu beachten. Es können nur Kosten für Messeinrichtungen geltend gemacht werden, denen gesetzliche Anforderungen gegenüberstehen.

Page 26: Journal 2015, Ausgabe 1

KommentarDie Entwicklung der Anforderungen an Smart Metering in Deutschland hat seit Veröffentlichung der EU-Richtlinie 2006/32/EG (EDL) mehr als eine Wendung erfahren. Der aktuelle Stand ist das Ergebnis eines Lernprozesses, der zunehmend von Vernunft bestimmt ist. Die Reduzierung des Programms auf solche Mess stellen, bei denen auch ein Nutzen erkennbar ist, hilft die Akzeptanz zu erhöhen und wird die Gesamtkosten in erträglichen Grenzen halten. Über die Abschaltfunktion von erneuerbaren Energiequellen wer-den die Netzstabilität und damit die Versorgungssicherheit erhöht. Das Ziel, über Transparenz des Verbrauches zum energiesparenden Verhalten anzuspornen, wird so jedoch nicht erreicht, weil ein Großteil der Verbraucher nicht in eine reale Datenübertragung eingebunden wird. Das Konzept der Zählerfernauslesung über ein Gateway an das Daten-managementsystem einschließlich hoher Anforderungen an die Datensicherheit führt zu einem Anstieg der Netzkosten. Auf der anderen Seite können Kosten für die Ablesung redu-ziert werden, insbesondere wenn auch andere Sparten wie Gaszähler eingebunden werden. Unter Berücksichtigung der angekündigten Kostenobergrenzen kann angenommen werden, dass der tatsächliche Einsatz der intelligenten Messsysteme zwar im Rahmen des Rollout-Plans, jedoch ohne jede Eile erfolgt.

Elsters PerspektiveElster-Balgengaszähler mit mechanischem Zählwerk und Impulsschnittstelle können mit Kommunikationsmodulen nachgerüstet werden und erfüllen so bereits heute die Mini-malanforderung von § 21f EnWG. Diese Bauart wird von Elster bereits seit 1994 ausgeliefert.

Als Alternative steht der Balgengaszähler mit Absolut- ENCODER für ein echtes „plug & play“ zur Verfügung. Die ENCODER-Technologie von Elster ist die einzige Zählertech-nologie, die einen batterieunabhängigen Messbetrieb bietet und dabei einen absoluten Zählerstand über eine

standardisierte Schnittstelle zur Verfügung stellt. Für beide Zählwerksvarianten bietet Elster mit seinen Ko operations-partnern Kommunikationsmodule für wireless M-BUS an; aktuell nach OMS 3.0.1.

Die Umstellung auf OMS 4.0.2, einschließlich der Sicherheits-anforderungen des BSI, wird in Angriff genommen, sobald die Freigabe der Technischen Richtlinie für Kommunikations-adapter BSI TR 03109-5 vorliegt und die Zertifizierung mög-lich ist. Nach jetzigem Sachstand ist die Umstellung für 2016 vorgesehen.

Elster bietet auch Gaszähler mit elektronischem Zählwerk an, wie sie bereits für Italien, Großbritannien und die Nieder-lande produziert werden. Das Portfolio reicht hier vom Haus-haltszähler mit integriertem Ventil bis zum Gewerbegas-zähler mit elektronischer Mengenumwertung.

Messtechnologien wie die Ultraschallmesstechnik oder die thermische Massendurchflussmessung weisen Vor- und Nachteile auf. Ein wesentlicher Nachteil ist die Batterieab-hängigkeit, die nach Ende deren Lebensdauer zu einer spürbaren Erhöhung der Betriebskosten führen wird und das Risiko von ungezähltem Gas beinhaltet.

Die bisher eingesetzten Balgengaszähler erfüllen die Erwartungen nach einer Lebensdauer von nachweislich > 20 Jahren bei vergleichsweise niedrigen Betriebskosten, wozu auch die deutsche Stichprobenregelung einen erheb-lichen Beitrag leistet.

Die Energiebranche ist für Smart Metering – gefühlt – über mindestens 7 Brücken gegangen. Der beschriebene Roll out-Plan ist zwar deutlich kleiner als nach der EDL-Richtlinie 2006/32/EG zu erwarten war, jedoch bietet der aktuelle Ansatz mehr Nutzen bei vergleichsweise geringerem Auf-wand. So ist die Aussicht auf eine tatsächliche Umsetzung deutlich gestiegen.

26 norMEn Elster Journal 1/2015

Smart Gas MeteringAndere Sparten wie Gas, Wasser und Wärme sollen perspektivisch mit den Messsystemen verbunden werden, um das volle Potenzial der Systemarchitektur,

einschließlich z. B. Smart Home, zu entfalten. Gaszähler dürfen nach § 21f EnWG wie auch der geplanten Rollout-VO nur dann eingebaut werden, wenn sie wenigstens mit einem Messsystem verbunden wer-

den können. Diese Anforderung wird bereits mit einem Standard-Balgengas-zähler mit Impulsschnittstelle erfüllt.

Hans Arp [email protected]

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norMEn 27 Elster Journal 1/2015

Weltweit anerkannter Standard

Jetzt auch iSo 17025-akkreditiert

Die messtechnischen Prüfanlagen in Mainz-Kastel und recklinghausen haben nun eine weitere anerkennung erlangt: die akkreditierung nach iSo 17025.

Die Anerkennung als staatlich anerkannte Prüfstelle sowie die Zulassung nach Modul D der MID und nach der Mess- und Eichver-ordnung hat Elster bereits.

Warum jetzt noch eine weitere akkreditierung?Das System der staatlich anerkannten Prüfstellen ist außerhalb Deutschlands nicht richtig bekannt. Das Verfahren nach MID, welches in den EG-Staaten gültig ist, betrifft nur das Inverkehrbringen, also nur das erstmalige Kalibrieren der Messge-räte, und ist zudem auf Europa begrenzt.

Die ISO 17025 hingegen ist ein weltweit anerkannter Standard und beschreibt die allgemeinen Anforderungen an die Kom-petenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien.In einigen europäischen Ländern ist die Akkreditierung nach ISO 17025 auch Voraussetzung für die Akzeptanz der Messergebnisse für die nationalen Nacheichungen.

Die Akkreditierung kann in Deutschland ausschließlich von der Deutschen Akkredi-tierungsstelle GmbH (DAkkS) durchgeführt werden. Die Behörde hat ihren Sitz in Berlin und Braunschweig und arbeitet eng mit der PTB zusammen.

Das Verfahren der Akkreditierung ist sehr umfangreich und stellt sehr hohe Anfor-derungen an die Dokumentation, die messtechnische Rückführbarkeit und die Unsicherheitsbetrachtungen. So wird unter anderem auch ein umfangreiches QM-Handbuch für das Kalibrierlabor gefordert.

Die von Elster erworbene Akkreditierung umfasst neben den Zählerprüfständen mit atmosphärischem Prüfdruck auch die Hochdruckprüfstände in Mainz (bis 25 bar mit Luft) und Recklinghausen (bis 50 bar mit Erdgas) sowie die Prüfstände für Mengenumwertung.

Damit kann Elster ab sofort für Messun-gen in Mainz und Recklinghausen die sogenannten DAkkS-Kalibrierscheine, die Nachfolger der besser bekannten DKD-Kalibrierscheine, ausstellen.

Somit ist ein weiterer Schritt für die welt-weite Anerkennung der messtechnischen Kompetenz bei Elster erfolgt.

Thomas Kettner [email protected]

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DVGW-arbeitsblatt G 685 und PtB-richtlinie G 8

thermische Gasabrechnung mit Kostensparpotenzial

Die „thermische Gasabrechnung“ im zusammenhang mit Gasdruck-regelgeräten ist immer wieder thema bei den Energieversorgern und hat aktuell einige neuerungen auf Basis der MiD erfahren.

Seit dem 1. Januar 2015 werden alle inner-staatlichen Ersteichungen durch ein Kon-formitätsbewertungsverfahren ersetzt. Das Verfahren ist angelehnt an die Rege-lungen durch die MID. Dies betrifft auch erstgeeichte Gasdruckregelgeräte. Damit einher geht die Änderung der Kennzeich-nung und der Begrifflichkeit (konformitäts-bewertet anstelle von Ersteichung). Dies ist gleichwertig mit der bisher bekannten Ersteichung.

Die Anwendung von Gasdruckregelgerä-ten für die vereinfachte Gasabrechnung ist ein gebräuchliches und weit verbreite-tes Verfahren – dies zeigen schon die angeforderten Stückzahlen. Aber für viele ist es eben nicht alltägliche Praxis.

Daher gehen wir hier kurz auf die Grund-lagen ein und geben einige wichtige Praxishinweise aus unserer „Staatlich anerkannten Prüfstelle“.

In großen Gasmessanlagen wird teilweise bei hohen Drücken der Energieinhalt E des abzurechnenden Erdgases mit be -

achtlichem messtechnischen Aufwand berechnet. Als Ergebnis ist eine hochge-naue Abrechnung möglich. Einen guten Überblick über die gesamte Messkette zeigt Abb. 1.

Im Bereich der kleingewerblichen Gasver-sorgung bei niedrigen Drücken und Gas-mengen ermöglichen die Vorschriften des DVGW-Arbeitsblattes G 685 eine kosten-günstige und dennoch sehr genaue Gas-abrechnung, siehe Abb. 2.

Generell gilt:• Bei Drücken größer als 1 bar (Überdruck)

sind Mengenumwerter einzusetzen.• Bei Gaszählern größer oder gleich der

Größe G 400 sind Mengenumwerter einzusetzen.

• Im darunter liegenden Anwendungsbe-reich kann vereinfacht abgerechnet werden (z. B. bei peff = 22 mbar).

Vereinfachte GasabrechnungBei der vereinfachten Abrechnung mit Gasdruckregelgeräten handelt es sich um ein Näherungsverfahren, bei dem der Energieinhalt des abzurechnenden Erd-gases mit minimalem Aufwand bestimmt wird. Gerätetechnisch genügt ein Gaszäh-ler mit Konformitätsbewertung nach MID und ein Gasdruckregelgerät, welches ab einem Effektivdruck von 50 mbar eine Konformitätsbewertung besitzen muss.

Bei diesem Näherungsverfahren wird nur das Betriebsvolumen Vb mit dem Gas -zähler gemessen. Der Druck peff an der Messstelle wird durch den Sollwert des Ausgangsdruckes des Gasdruckregel-

abb. 1: Messkette zur Berechnung der im Erdgas gebundenen Energie

abb. 2: Gasabrechnung nach DVGW-arbeitsblatt G 685

Gas- chromato-

graph

Brennwert- mengen-umwerter

Turbinenradgaszähler

Das Betriebsvolumen wird mit dem geeichten Gaszähler gemessen.

Der Druck an der Messstelle wird durch den Regler

konstantgehalten.

Vn = Vb. . .

E = Ho n. Vn

p tn 1pn t K

Vb p t

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gerätes vorgegeben und durch dieses im Rahmen der Regelgruppe AC konstant gehalten. Die nachfolgende Berechnungs-gleichung für die Energie lässt dies gut nachvollziehen:

Die anderen thermodynamischen Größen, die noch in obige Gleichung einfließen, werden mit hinreichend guter Näherung als Festwerte während des Abrechnungs-zeitraumes angesetzt:

• b Jahresmittelwert des Luftdruckes bezogen auf Ortshöhenlage des Ortes

• t Gastemperatur 15 °C im Normalfall (Ausnahmen siehe G 685)

• Ho,n Brennwert als Mittelwert• K = 1 Kompressibilitätszahl bei Drücken

bis 1 bar, Tn = 273,15 K, pn = 1,01325 bar

An die Gasdruckregelgeräte werden in Abhängigkeit vom Effektivdruck unter-schiedliche Anforderungen gestellt, siehe Abb. 3.

Insbesondere gilt:• Mit steigendem Effektivdruck ist eine

genauere Regelung (AC 5, AC 2,5) gefordert.

• Ab peff = 50 mbar müssen die Gas-druckregelgeräte eine Konformitäts-bewertung besitzen.

• Unterhalb dieser Grenze genügt eine Werksprüfung.

• Bei sehr kleinen Effektivdrücken (peff ≤ 30 mbar) genügt ein Standard-gerät.

Gasdruckregelgeräte werden entspre-chend der PTB-Richtlinie G 8 geprüft. Diese Regelgeräte sind mit dem Stan-dard-Typenschild ausgestattet und mit einer Kennzeichnung entsprechend Abb. 4 anstelle des bisherigen Haupt-stempels versehen. Dabei bedeutet die Zahl hinter dem M das Jahr der Konformi-tätsbewertung, ab welchem im Normalfall die Eichgültigkeit gerechnet wird. Die letz-ten vier Ziffern identifizieren die Konformi-tätsbewertungsstelle, in diesem Fall die PTB.

Die bisherigen Sicherungsstempel werden durch eine Herstellerkennzeichnung (Elster-Logo) ersetzt. Zusätzlich wird eine Konformitätserklärung beigelegt. Der Eich-schein wird durch einen Werksprüfschein ersetzt. All diese Vorgänge werden durch „Staatlich anerkannte Prüfstellen“ durch-geführt.

E = Ho,n. Vb

. (peff +b) . tn

pn. (273,15 + t) . K

abb. 3: vereinfachte Gasabrechnung mit Gasdruckregelgeräten

Bei Zählern ab G 400 immer Mengenumwerter

AC 2,5

>_ 1000

> 300

> 100

> 50

> 30

AC 5

AC 10

AC 10 werksgepr.

Regler ohne besond.Anforderungen

Qmax > 400 m3/h Qmax

Kompressibilitätszahl nach DVGW G 486

bis 5 bar K = 1 bis 11 bar K = konst. größer 11 bar K = f (p,T)

Bei Drücken größer als 1000 mbar immer Mengenumwerter

Gasdruckregelgeräte ab 50 mbar mit Konformitätsbewertung

Luftdruck gemäß HöhenzoneGastemperatur 15° C K = 1

Luftdruck gemäß HöhenzoneGastemperatur 15° C K = 1

abb. 4: typenschild

Produktfamilie Mr 50

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Bei der Prüfung sind folgende wesent-lichen Anforderungen zu beachten:• Der Ausgangsdruck am Gasdruckregel-

gerät muss innerhalb der Regelgruppe liegen.

• Die Prüfung erfolgt bei maximalem und minimalem Eingangsdruck.

• Die Prüfung erfolgt im Durchflussbereich von 0,1 Qmax des kleinsten nachgeschal-teten Gaszählers bis Σ Qmax bei mehreren nachgeschalteten Gaszählern sowie im Schließdruckbereich.

• Sowohl der Eingangsdruckbereich als auch der Durchflussbereich können zum Erreichen einer besseren Regelgruppe eingeschränkt werden.

• Das Regelgerät kann auch für einen Ausgangsdruckbereich geprüft werden.

Um eine flexiblere Lagerhaltung für Austauschgeräte zu ermöglichen, kann ein Regelgerät auch für mehrere Zähler-größen geprüft werden. So können z. B.

abb. 5: Überwachungszyklen von konformitätsbewerteten Gasdruckregelgeräten

AC 2,5 Jährliche Überwachung nach G8

1000

300

100

50

0

AC 5 Jährliche Überwachung nach G8

AC 10 Überwachung gemäß Eichfrist der zugeordneter Zähler

AC 10 Überwachung nach G 495

die Mitteldruckregelgeräte MR 25 auch für Zähler der Größen G 16 und G 25 sowie die Regler MR 50 für Zählergrößen G 40 bis G 100 geprüft werden. Hierbei wird Qmax des größten angegebenen Zählers sowie zusätzlich 0,1 Qmax des kleinsten angegebenen Zählers geprüft. Der Prüf-wert Qmax wird auf dem Typenschild angegeben.

Natürlich müssen Geräte mit Konformi-tätsbewertung regelmäßig nachgeprüft bzw. überwacht werden. Eine Nachprü-fung wird nach einer Änderung des Aus-gangsdruckes bzw. in Zeitabständen nach PTB G 8 entsprechend Abb. 5 geregelt. Ebenso ist im Anschluss an Wartungsar-beiten nach G 495 eine Nachprüfung durchzuführen.

Ein vereinfachtes Verfahren zur Nachprü-fung am Gebrauchsort ist zulässig und kann durch das Versorgungsunterneh-men oder ein beauftragtes Unternehmen

erfolgen (ein Eichbeamter ist hierfür nicht erforderlich). Dafür müssen zwingend folgende Voraussetzungen erfüllt sein:• DE-M-Kennzeichnung und Konformitäts-

bewertung müssen vorhanden sein.• Druckmessgeräte müssen als

Gebrauchsnormale geprüft sein.• Die Installation muss über geeignete

Messanschlüsse verfügen. Prüföffnun-gen am Regelgerät sind grundsätzlich ungeeignet.

• Die Nachprüfung des Regelgerätes ist zu dokumentieren.

• Das Dokument ist bis zur nächsten Nachprüfung aufzubewahren.

• Kennzeichnung der Nachprüfung am Gasdruckregelgerät durch den Prüfer.

Insbesondere bei kürzeren Überprüfungs-intervallen ist eine Nachprüfung vor Ort sinnvoll.

Häufig wird die Nachprüfung nicht am Gebrauchsort, sondern im Rahmen einer fälligen Wartung auf einem von der Eich-aufsicht zugelassenen Prüfstand durch-geführt, z. B. in der „Staatlich anerkannten Prüfstelle“ bei Elster.

Bei der Einführung des neuen MessEG zu Jahresbeginn 2015 kam die Frage auf, ob auch die Gasdruckregelgeräte als Mess-geräte registriert werden müssen. Dies ist in der Zwischenzeit eindeutig verneint worden.

Beim Einsatz von Gasdruckregelgeräten für die Gasabrechnung nach G 685 las-sen sich insbesondere bei kleinen und mittleren Installationen erhebliche Kosten einsparen.

Paul Ladage [email protected]

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Mess- und Eichgesetz: neue Kennzeichnung ab 2015

alle Voraussetzungen geschaffen!

Aus Sicht des Kunden gibt es keine erkennbaren Änderungen, jedoch sind einige Neuerungen zu beachten.

Das neue Gesetz bedeutet den Wegfall der innerstaatlichen Prüfung.• Zähler werden zukünftig mit MID- oder

EG-Eichung ausgeliefert.• Produkte, die bislang nur eine inner-

staatliche Zulassung hatten, werden ab Januar in einem Konformitätsbewer-tungsverfahren vom Hersteller geprüft und auf den Markt gebracht. Der Kunde erkennt dies an der neuen Kennzeich-nung und einer Konformitätserklärung des Herstellers.

Die folgenden Produkte sind davon betroffen:• Datenspeicher DL210 und DL230 • Höchstbelastungsanzeige (HBA) im

Mengenumwerter im EK280

• geeichte Gasdruckregelgeräte• Gasqualitätsmessgerät EnCal 3000 • Brennwertmessgeräte Q1 • Gebergerät ENCODER-Aufsatz S1 Die Besonderheiten beim Betrieb von Flowcomputern gas-net wurden ebenfalls im Elster-Journal 3/2014 beschrieben.

Elster hat mit der termingerechten Auditierung und Zulassung nach dem neuen Eichgesetz alle Voraus setzungen geschaffen, die bewährten Produkte auch nach der neuen Mess- und Eichordnung auszuliefern.

Michael Franz [email protected]

ab dem 1. Januar 2015 gilt das neue Mess- und Eichgesetz (siehe auch Beitrag im Journal 3/2014). Ebenfalls ist die neue Mess- und Eichverordnung in Kraft getreten.

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