Jahresbericht 2013

64
Jahresbericht zur 48. Ordentlichen Bundesversammlung 27. April 2013

description

Jahresbericht des Südtiroler Schützenbundes zur 48. Bundesversammlung vom 27.04.2013.

Transcript of Jahresbericht 2013

Page 1: Jahresbericht 2013

Jahresbericht zur 48. Ordentlichen Bundesversammlung

27. April 2013

Page 2: Jahresbericht 2013

2

Jahresbericht des Landeskommandanten

Hohe Bundesversammlung, geschätzte Ehrengäste, werte Delegierte!

Jahrzehnte lang stand in Südtirol der Kampf um unsere Autonomie im Mittelpunkt. Eine Autonomie, die der österreichischen Minderheit in Italien ihr Überleben als Minderheit sichern sollte. Ein Instrument, das zur Bewahrung der kulturellen Eigenheiten, der Sprache und unserer Tiroler Eigenheiten beitragen sollte. Eine Lösung, die damals als das Maximum galt, das in internationalen Verhandlungen herauszuholen war.

Unsere ganze Tiroler Geschichte ist eine Geschichte, die im Guten immer von der Wachsamkeit ihrer Menschen geprägt war. Und diese Wachsamkeit muss uns sagen, dass wir an einem Punkt angekommen sind, wo es neuer Ansätze bedarf.

Ganz im Lichte dieser neuen Ansätze stand unsere Arbeit seit der letzten Bundesversammlung, die in bedeutenden europäischen Medien das ganze Jahr hindurch Niederschlag gefunden hat. Von der FAZ über die Süddeutsche, vom Spiegel über den ARD bis hin zu CNN waren wir mit wenigen anderen in unserem Land immer die ersten Ansprechpartner, wenn es für europäische Medien darum ging, ein Stimmungsbild von Kulturträgern und mitten im Leben stehenden Menschen in unserem Land einzuholen.

In einem seit den 1960er Jahren nicht mehr da gewesenen Interesse an Südtirol konnten wir der Weltöffentlichkeit näher bringen, dass unser Einsatz keine Frage des Alles-auf-eine-Karte Setzens ist, sondern dass es für unsere Heimat um mehr geht. Und zwar um die Frage des Seins – oder eben des Nicht-Seins.

Die Absicherung der Autonomie ist nämlich längst zur Farce verkommen, die Aussage des italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti, wonach die Schutzmachtfunktion Österreichs für Südtirol „nicht mehr notwendig“ sei, lässt nun wohl selbst die größten Optimisten hellhörig werden.

Es geht nicht an, dass man, um die Folgen von Misswirtschaft und Korruption zu sanieren, immer wieder versucht, Südtirol als inneritalienische Angelegenheit abzutun. Italienische Staatsschulden abzubauen ist nicht möglich, nicht mit und nicht ohne Südtirol. Selbst ein rigider Sparkurs und die nachhaltige Beseitigung von Korruption würde Jahrzehnte dauern. Politiker, die so agieren, wären aber in Italien nach kurzer Zeit bereits keine Politiker mehr.

Eine Entwicklung, die für Kultur, Wirtschaft und den Alltag eines jeden von uns bedrohliche Ausmaße annimmt. Bereits jetzt wandern immer mehr Unternehmen aus unserem Land ab. Damit gehen Arbeitsplätze und zugleich Steuerzahler verloren. Die italienische Rechtsunsicherheit und vor allem steuerlich nicht mehr tragbare Zustände machen nicht nur Italien, sondern auch unser Land zu einem uninteressanten Standort für Wirtschaftstreibende – damit einhergeht freilich auch der Niedergang unserer Minderheit in allen Bereichen.

Grenzen, hohe Bundesversammlung, Grenzen sind im Europa von heute lediglich Verwaltungsgrenzen. Wo wir diese Grenzen zu ziehen haben, müsste uns unser Gefühl, das in den letzten Jahren immer stärker geworden ist, eigentlich längst eingegeben haben. Wir befinden uns geografisch gesehen an einem Schnittpunkt in Europa, haben die besten Voraussetzungen, ein blühendes Land zu bleiben. Jedem, der uns anhalten will, Italien zu retten, dem können wir nur sagen: Wenn ihr es retten wollt, macht es doch selbst. Für uns ist die Zugehörigkeit zu Italien – das muss in aller Deutlichkeit gesagt werden – schlicht und einfach zukunftsfeindlich. Früher haben die Raubritter 10 % genommen, heute nimmt der Staat ein Vielfaches davon. Und da ist es einfach nur legitim, still und leise Servus zu sagen.

Wie gut wir uns ohne Italien verwalten können, wie einsatzfreudig wir Tiroler auch für die Gemeinschaft sind, beweist nicht zuletzt auch unsere Tätigkeit im angelaufenen Jahr. Zum Beispiel mit einer unbürokratisch abgewickelten Spendenaktion für die unwettergeschädigten Landesteile, bei der tirolweit 32.750 Euro an betroffene Personen persönlich übergeben werden konnten.

Wie gut wir uns wehren können, wie sehr wir Tiroler uns für unsere Rechte einsetzen, zeigt aber auch unser steter Kampf gegen die Verherrlichung von faschistischen Schandtaten. So haben wir im Vorfeld des Alpinitreffens – trotz des von oben herab befohlenen Freudentaumels – aufgezeigt, dass sich die Alpini keineswegs von ihrer Rolle im Abessinienkrieg distanziert haben, sondern dass

Zur aktuellen Lage unsers Landes in kultureller Hinsicht

Faschismus in Südtirol weiter lebendig

Page 3: Jahresbericht 2013

3

am Kapuzinerwastl, einem Denkmal für Kriegsverbrecher, beim Alpinitreffen von offizieller Seite Kränze niedergelegt wurden. Oder dass auch heute noch unter Mitwirkung des unverbesserlichen Bürgermeisters von Innichen am Beinhaus von Innichen Kränze niedergelegt werden.Und wir gehörten zu den wenigen, die im vergangenen Jahr die Schneid hatten aufzuzeigen, dass am vergangenen 26. September vermummte neofaschistische Jugendliche versucht haben, in ein Schulgebäude in Bozen einzudringen und Rauchbomben zu werfen. Anscheinend werden solche Aktionen immer dem ethnischen Frieden zuliebe unter den Teppich gekehrt

Wie gut wir uns wichtiger Ereignisse erinnern können, haben wir ebenfalls in verschiedenen Aktionen um 40 Jahre Autonomiestatut, um 650 Jahre Tirol zu Österreich und im Zusammenhang mit der Geschichte unserer Landesverteidigung (500 Jahre Landlibell) in Wien, in Brüssel, in Innsbruck und in Bozen aufgezeigt.

Dieses sich Erinnern an wichtige Ereignisse ist mehr als nur das Abspulen von Verpflichtungen. Aus dem Bewusstsein der Vergangenheit schöpfen wir die Kraft und das Selbstvertrauen, für unsere Heimat und deren Erhalt einzustehen. Sei es in der Diskussion um den fortschreitenden Ausverkauf der Heimat als auch in die oft leichtsinnig eingebrachte ortsfremde Allerweltsarchitektur, die allgemein als zeitgemäß gilt. Uns stellt sich oft die Frage, ob denn zeitgemäß und „richtig“ immer ein und dasselbe sein müssen. Ich darf hier Florian Stumfall zitieren, der erst kürzlich in einer Kolumne in der Tageszeitung Dolomiten in einem anderen Zusammenhang sinngemäß meinte, dass man mit dem Begriff „zeitgemäß“ vorsichtig sein müsse: Vor gut 200 Jahren hat in Bayern die Obrigkeit viele Bräuche vom Adventssingen bis zum Theaterspielen verboten. Das war damals zeitgemäß. In noch dunklerer Zeit war es „zeitgemäß“, den Glauben gleich ganz abzuschaffen. Man täte also gut daran zu prüfen, ob das Zeitgemäße ein Wert an sich ist oder ob man nicht doch lieber nachschauen sollte, was man da wegwirft.

Die aufmerksamen Mitarbeiter der Bundesversammlung werden sich erinnern können: Ich hatte schon damals bei meinem Amtsantritt angekündigt, dass wir unsere Arbeit konsequent und unerschrocken, gleichzeitig aber sehr wohl mit offenem Visier verrichten werden. Und so haben wir es auch seit der letzten Bundesversammlung gehalten. Nur konsequent war es daher, dass wir nicht eingestimmt haben in die allgemeinen Lobgesänge beim Empfang des italienischen Staatsoberhauptes in Meran: Solange immer noch so wichtige Fragen wie die Entfernung der faschistischen Relikte und die Amnestie der Freiheitskämpfer ausständig sind, sehen wir keinen Grund zu feiern. Letztere haben damals durch ihren großen persönlichen Einsatz den Versäumnissen Italiens Paroli geboten, und die heutige Möglichkeit zu relativem Wohlstand ist auch ihr Verdienst. Sich hinter Paragraphen zu verstecken, zeugt beileibe nicht von Größe des italienischen Staatsoberhauptes.

Nur konsequent war es in dieser Hinsicht auch, wenn wir uns zu sagen trauten, dass wir fragwürdige Ankündigungen über Kürzungen unserer öffentlichen Förderung nicht einseitig hinnehmen werden und dass wir Einschüchterungsversuchen öffentlich und unmissverständlich eine klare Absage erteilt haben.

Gleichzeitig, und das zeichnet uns Schützen, so glaube ich doch, auch aus, waren wir auch konsequent, wenn es darum ging, nicht in das Zeter und Mordio gegen den Landeshauptmann einzustimmen. Trotz aller volkstumspolitischen Meinungsverschiedenheiten, und obwohl die Schützen sicher nie die Lieblingskinder des Landeshauptmannes waren. Wenn einem Landeshauptmann vom Gesetz her die Möglichkeit gegeben ist, bestimmte Ausgaben – für Vereine – aus einem eigens dafür eingerichteten Fonds zu bestreiten, dann muss dies legitim bleiben, so lange, bis nicht eine andere Regelung besteht. Wir beteiligen uns sicher nicht wegen gegenteiliger ideologischer Einstellung an einem Kesseltreiben. Nachzutreten, wenn jemand am Boden liegt, ist nicht schützengemäß.

Alles in allem glaube ich schon voller Stolz behaupten zu können, dass das abgelaufene Jahr ein gutes Jahr war. Das Zusammenrücken der nunmehr vereinten Tiroler Schützenbünde nimmt an Fahrt auf, nie war die Zusammenarbeit zwischen Innsbruck, Bozen und Trient so gut wie jetzt. Auch wenn wir formell und vor allem aus rechtlichen Fragen drei Strukturen haben: Noch nie gab es einen solchen Schulterschluss unter den drei Schützenbünden wie jetzt. Und auch innerhalb unseres eigenen Schützenbundes ist es uns gelungen, im Zuge von Arbeitsgruppen immer wieder neue Leute mit verantwortungsvollen Aufgaben zu betrauen. Und sie darauf vorzubereiten, nicht nur selbst einmal im Schützenbund in führender Position tätig zu sein, sondern auch unser Land gesellschafts- und kulturpolitisch in eine sichere Zukunft zu führen.

An diesbezüglichen Visionen fehlt es uns nicht. Einerseits ist es uns gelungen, die Arge Soko „Alto Adige“ weiter auszubauen und im ganzen Land Podiumsdiskussionen zu veranstalten. Mit bewundernswertem Fleiß haben sich die Mitglieder dafür eingesetzt, dass die Bevölkerung informiert

Gedenkveranstaltungen

Dem Ungeist der Zeit entgegenwirken

Mit offenem Visier

Kürzung der Förderungen

Kein Zeter und Mordio

Zusammenrücken der Schützenbünde

Arbeitsgruppe Soko „Alto Adige“

Page 4: Jahresbericht 2013

4

wird, und somit das opportunistische, politische Verwirrspiel durchkreuzt. So bleibt auch für morgen – wenn der Wind gedreht haben wird – noch die Chance bestehen, dass historische Wahrheit und Vernunft wieder in den Gesetzestexten Eingang finden.

Seit Dezember arbeitet zudem unsere Arbeitsgruppe „iatz“ intensiv an diesbezüglichen Initiativen, Initiativen für eine freie und von Italien losgelöste Heimat. Wir sind überzeugt, als Brückenbauer zwischen den verschiedenen politischen Richtungen und den Volksgruppen in Tirol unseren Beitrag leisten zu können. Weil nationalistische Denkmuster der Vergangenheit angehören, weil wir gleichzeitig aber auch Sicherheit brauchen, und weil die Zeit dafür gekommen ist.

Ich schließe mit den Worten, die ich heuer sinngemäß der italienischen Ministerin Elsa Fornero persönlich ans Herz legen durfte:

Italien seine Einheit – uns die Freiheit!

Mjr. Elmar ThalerLandeskommandant

Arge „iatz“

Page 5: Jahresbericht 2013

5

Nach Süd-Tirol gschaug

Nicht jederzeit gleich viel Zeit

Aufruf: Vorbereitung auf die Wahlen im Frühjahr 2014

Alpenregionstreffen Vielgereuth-Folgaria

Jahresbericht des Bundesgeschäftsführers

Hohe Bundesversammlung!

Der Süd-Tiroler Schützenbund arbeitet als einer der wenigen gegen die „Vereinsamung“ Süd-Tirols im Alpenraum. War dieser Landstrich vor Jahrzehnten ein emotionales Thema auch in unserem kulturel-len Hinterland, so ist die Sichtweise mittlerweile eine andere. Durch die Politik der letzten Jahrzehnte, in denen die Verantwortungsträger nur eine Süd-Tirol-bezogene egoistische Politik betrieben haben, hat sich das Bild mittlerweile zu Ungunsten Süd-Tirols verändert. Umgeben von gleichwertigen Bun-desländern in Mitteleuropa sowie Regionen im Süden, hat man hier noch nicht den Ausgleich zwi-schen den Brüdern und Schwestern in Nord-Tirol sowie mit anderen Nachbarregionen gefunden. Vom ehemals hilfsbedürftigen Land wurde Süd-Tirol zum Selbstdarsteller. Ein bekannter Politiker aus Öster-reich sagte vor kurzem, ich zitiere: „Wären die Süd-Tiroler doch etwas ehrlicher dankbar.“ Zitatende. Damit ist vieles gesagt, was vor allem in Österreich und im bayrischen Raum viele Menschen denken.Nach Wien zu reisen, falls einmal wieder eine Entscheidung aus Rom unsere ökonomischen Interessen beschneidet, dann wiederum einen Windpark oder eine Medizin-Uni aus dem Boden zu stampfen, die sich gegen die Interessen Nord-Tirols und Österreichs richten, bedeutet, ein Chamäleon zu spielen.Nicht nur Nord-Tirol und Österreich haben dieses beschämende Spiel durchschaut, auch den Men-schen in Süd-Tirol ist diese Anbiederung unsympathisch.Ich wünsche mir von allen Gastgebern in Österreich, dass sie sich über die Glaubwürdigkeit dieser Politpilger ein fundiertes Bild machen. Denn der egoistische Weg dieses Tiroler Landesteiles ist falsch, er verhindert eine positive Auseinandersetzung nicht nur mit unserem kulturellen, sondern auch mit dem wirtschaftlichen, sozialen, und – so sollte es auch sein – unserem emotionalen Hinterland. Genau diese Entwicklung ist für eine ethnische Minderheit von großer Bedeutung, sichert diese Bindungen ja auch das Überleben in einem fremden Staat.

Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigt auch Schwächen des Volontariates auf. Wenn sich auch innerhalb des Bundes viele Menschen einbringen und durch ihren Fleiß zur Entwicklung des Tiroler Schützenwesens beitragen, so darf man eines nicht übersehen: Der größte Teil der Mitglieder in den Kompanien steht im Berufsleben. Die meisten haben Familien, und viele befinden sich im Studium oder in der Berufsausbildung. Eines ist ihnen allen gemeinsam: Die verbleibende freie Zeit reicht nicht immer aus, um den oft hohen Anforderungen des freiwilligen Dienstes gerecht zu werden. Dieser Entwicklung muss man Rechnung tragen. Es gilt die anfallenden Aufgaben in den Kompanien, den Bezirken, aber auch auf höherer Ebene auf mehrere Schultern zu verteilen, um so auch den Druck der alleinigen Verantwortung zu vermindern. Dazu gibt es keine fertigen Lösungen, doch schlage ich vor, bereits bestehende Strukturen besser zu nutzen und die Bringleistung auch von Gewählten einzufor-dern, die zur Zeit in Positionen als Stellvertreter oft ein Schattendasein fristen. Wie dies funktionieren kann, sieht man derzeit am Schützenbezirk Vinschgau. Die Arbeit und die Lastenverteilung sind klar geregelt. Diese Verteilung verlangt zwar den Einsatz mehrerer, hat aber auch den Vorteil, dass sie alle am Geschehen eingebunden sind. Das Humankapital wird aufgestockt, und die Kreativität wird geför-dert.

Bereits in einem Jahr werden wir uns wieder hier einfinden: Es gilt dann die Führungsmannschaft für den Zeitraum 2014 bis 2017 zu wählen. Ich ersuche deshalb alle hier Anwesenden, sich bereits jetzt in ihren Gremien zu beraten und die Weichen zu stellen. Mit den Gesprächen in den Kompanien, deren Kommandantschaften auch neu bestellt werden, sollte man bereits vor den Sommerferien beginnen. Auch die sieben Bezirksmajore sollten diesen Punkt bereits vor den Sommerferien auf ihre Tages-ordnung setzen. Es sind ja dann die Bezirke, die ihre Kandidatenvorschläge 3 Monate vor der Wahl schriftlich hinterlegen müssen. Letztendlich ist es dann die Aufgabe des Bundesausschusses, die vor-liegenden Vorschläge gutzuheißen und so die Wahlen in einem Jahr vorzubereiten. Eine gewissenhafte Vorbereitung, die bereits in diesem Sommer beginnt, ist auch die Gewähr für die zukünftige Entwick-lung des Südtiroler Schützenbundes.

Die Höhepunkte im abgelaufenen Jahr:Am ersten Juniwochenende trafen sich die Schützen der Alpenregion in unmittelbarer Nähe der ehe-maligen Tiroler Front des Ersten Weltkrieges. Eines vorweg: Die großen Erwartungen, die man in dieses Treffen gesetzt hat, wurden erfüllt. Es war hervorragend vorbereitet und wurde von der einhei-mischen Bevölkerung mit Freude und viel Einsatz mitgetragen. Auch die Kompanien des SSB waren mit starken Abordnungen vertreten und trugen somit zum guten Gelingen dieser Veranstaltung in Welschtirol bei. Abschließend kann gesagt werden, dass dieses Al-penregionstreffen, an diesem Ort, dem Tiroler Schützenwesen im allgemeinen sowie dem Welschtiroler Schützenbund im Besonderen gut getan haben.

Page 6: Jahresbericht 2013

6

SOKO Tatort „Alto Adige“

Grundlehrgänge für Neuschützen

650 Jahre Tirol zu Österreich

Statistik

Bundesbüro

Viel Arbeit und Herzblut stecken in diesem Projekt. Gilt es doch die Frage der Toponomastik Süd-Tirols weiterhin zum Thema zu machen. Dazu ist die Ausbildung der Freiwilligen in den Reihen des SSB unerlässlich. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten waren die Freiwilligen eifrig dabei, sich weiterzubilden und ihr Wissen auch bei bisher insgesamt fünf Podiumsdiskussionen weiterzugeben. Die Veranstaltungen in Kortsch, Kaltern, Neustift, Innichen sowie die vorerst letzte in Lana waren allesamt sehr gut besucht. Besonders die sachliche Aufarbeitung sowie die Vorstellung dieses brisanten Themas in digitaler Form wurden von Diskussionsteilnehmern aus den unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft und dem Publikum positiv bewertet.Die SOKO Tatort „Alto Adige“ wünscht sich natürlich auch, dass diese Form der Sensibilisierung Früchte trägt. Einen besonderen Auftritt hatte die SOKO Tatort „Alto Adige“ anlässlich der Abstim-mung zur Toponomastik im Südtiroler Landtag. Auf der Zuschauertribüne stellten sich die Freiwilligen in bedruckten Leibchen vor die Abgeordneten und somit auch vor die laufende Kamera. „Fälschen bringt kein Glück“: Dies war der Spruch, der den Abgeordneten vor Augen führen sollte, dass sie mit ihrer Ja-Stimme dem Fälscherwerk von Ettore Tolomei letztlich auch eine demokratische Grundlage geben. Durch den Fraktionszwang innerhalb der Mehrheitsparteien wurde der Gesetzesvoranschlag aber, mit nur einer Stimme Mehrheit, angenommen. In dieser Arbeitsgruppe hat sich ein Schützenka-merad besonders hervorgetan. Egon Zemmer war an allem, was die SOKO veranstaltete, beteiligt, und war Koordinator innerhalb der Arbeitsgruppe. Dafür gebührt ihm ein aufrichtiger Dank.

Keine Weiterentwicklung gab es im Bereich der Ausbildung unserer Neuschützen. Waren die Grund-lehrgänge im ersten Jahr der Einführung noch von 80 % der Neuschützen besucht, kamen im vergan-genen Herbst nur mehr 50 % der landesweiten Neuschützen zur Ausbildung und zur anschließenden Angelobung.Diese Entwicklung geht in die verkehrte Richtung. In Zukunft wird das Schützenwesen noch viel mehr gefordert werden. Einfluss in der Gesellschaft werden nur jene haben, die sich durch gute Ideen und sachliche Diskussionsbeiträge einbringen und somit die Ideale der Tiroler Schützen positiv verbreiten können. Dazu ist eine Grundausbildung, in der unsere Themen vom Schützennachwuchs aufgearbei-tet werden, von elementarer Bedeutung! Leider teilen nicht alle Bezirke diese Meinung: entsprechend auch die Unterstützung.Die Vorbereitungen für die Grundlehrgänge für Neuschützen waren sehr aufwändig. Den zwei austra-genden Kompanien, Vahrn und Lana, den Referenten sowie im Besonderen den zwei Schützenkame-raden Mjr. Günther Mayrhofer und Mjr. Efrem Oberlechner soll an dieser Stelle gedankt werden. Ein Vergelt’s Gott an alle!

Dieses besondere Jubiläum wurde gebührend gefeiert. Der Auftakt in Innsbruck erfolgte im Beisein des Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer. Die Fortsetzung gab es auf Schloss Maretsch, wo in Zusam-menarbeit mit der Universität Innsbruck namhafte Historiker zu wichtigen Themen in der damaligen Zeit informierten. Dieses historische Datum wird uns noch das ganze Jahr über begleiten. Im Laufe des Sommers ist es der WTSB, der gemeinsam mit Dr. Helmuth Rizzolli zu einem Diskussionsabend in Trient einlädt. Die Abschlussveranstaltung findet dann am 30. November auf Schloss Tirol statt. Dort wo einstmals vieles begann, wird in die Zukunft geschaut. Dazu eingeladen werden auch die drei Landeshauptleute der Tiroler Landesteile. Sie tragen nämlich die Verantwortung für das ganze Land in einem geeinten Europa.

Mit Freude hat der SSB festgestellt, dass es im Schützenbezirk Bozen Zuwächse gibt. Natürlich trägt dazu auch die Neugründung der SK Afing bei. Doch auch ohne diese erfreuliche Neugründung wäre der Schützenbezirk Bozen im Aufwind. Leicht ins Minus rutschten hingegen die anderen Bezirke. Der SSB ist davon überzeugt, dass die fleißige Arbeit der Kompanien vor Ort sowie das gute Funktionieren der Bezirksleitungen wiederum zu positiven Zahlen führen wird.

Wie bei jeder Bundesversammlung darf ich auch heute unserem Sekretär Richard Andergassen ein Vergelt’s Gott sagen. Er, der Koordinator zwischen Nord und Süd, zwischen West und Ost, steht jeder-zeit zur Verfügung. Sein Hintergrundwissen ist enorm, die Fähigkeit, Begebenheiten und Eitelkeiten sachlich zuzuordnen, machen ihn für das Tiroler Schützenwesen zu einem wichtigen Ansprechpartner. Stets ist er bereit zu helfen, wie ich in den letzten Monaten öfters auch am eigenen Leib erfahren durfte, als meine Freizeit stark eingeschränkt war und mir seine Unterstützung trotzdem sicher war. Richard, vielen Dank dafür, und mach weiter so!

Schützen Heil!

Mjr. Günther PlonerBundesgeschäftsführer

Page 7: Jahresbericht 2013

7

Bericht der Bundesmarketenderin

Auch im zweiten Geschäftsjahr der Legislatur habe ich mit viel Freude und mit bestem Gewissen das Referat der Bundesmarketenderin vertreten. Ich habe an fast allen Sitzungen, sei es Bundesleitung, Bundesjugendleitung, Bundesausschusssitzungen und Sitzungen der Tiroler Schützen teilgenommen und mich auch eingebracht, obwohl es für eine Frau immer noch schwierig ist, die eigene Meinung zu vertreten.

Mein erstes Ziel war es, die Statuten für Marketenderinnen auszuarbeiten und genehmigen zu lassen. Bei den Statuten haben wir ganz besonders darauf geachtet, dass wir in keiner Weise mit den Kompa-niestatuten in Konflikt geraten. Die Statuten dienen ausschließlich dazu, dass die Marketenderinnen um Beiträge für Projekte ansuchen können, was jetzt in der Zeit der Sparmaßnahmen aber doch sehr schwierig ist. Nach einem Geschäftsjahr werden die Statuten ins Volontariat beim Amt für Kabi-nettsangelegenheiten der Landesregierung aufgenommen. Neu ist, dass jedes Jahr eine Vollversamm-lung abgehalten wird, so wie es die Statuten vorsehen. Dazu bitte ich alle aktiven Marketenderinnen daran teilzunehmen. Bei der Vollversammlung wird nach jeder Legislatur die Bundesmarketenderin gewählt. Außerdem haben wir auch eine Dienstordnung für Marketenderinnen erarbeitet und diese auch auf der Webseite des Schützenbundes veröffentlicht.

Mein Wunsch ist es, dass die Marketenderinnen diese beachten und auch respektieren.

Wir haben voriges Jahr zur Gründung der Tiroler Schützen das Projekt „gemeinsames Kochbuch“ ins Leben gerufen. Leider konnte dieses Projekt aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden. Die Rezepte werden ab Sommer auf der Webseite des Südtiroler Schützenbundes unter dem Referat der Marketenderinnen zu finden sein. Auch werden bei jeder Schützenzeitung Rezepte aufgenommen werden.

Im heurigen März wurde ein Kurs „Duftwerkstatt“ angeboten, der binnen weniger Tage voll belegt war. Zu meiner Freude haben Marketenderinnen aus allen Bezirken daran teilgenommen und waren sichtlich begeistert. Auf diesem Weg möchte ich auch im Namen aller der geschätzten Bundesleitung für die finanzielle Unterstützung herzlichst danken. Auf dem Programm stehen noch ein Trachten-nähkurs und ein Spitzenhäkelkurs. Bevor ich aber die definitiven Arbeitszeiten mit den Referentinnen ausmache, möchte ich wissen, wie viele Marketenderinnen Interesse daran haben. In der Schützenzei-tung werden diese neuen Kurse angeworben. Sollte Interesse bestehen, werde ich mich gerne um das Organisatorische kümmern.

Die Bezirksmarktenderinnen haben in ihren Bezirken so einiges angeboten und durchgeführt. Mark-tenderinnenkalender wurden erarbeitet und zum Kauf angeboten. Kochkurse, Haarsteckkurse, Exer-zierkurse, einen Kurs zum richtiges Tragen und zur Pflegen der Tracht, Ausflüge und noch manches mehr wurden angeboten und auch durchgeführt.

Über Anregungen von Seiten der Marketenderinnen würde ich mich sehr freuen. Ich werde diese Wün-sche ernst nehmen und auch versuchen, sie umzusetzen.

Sieglinde LamprechtBundesmarketenderin

Statuten

Kochbuch

Kurse

Page 8: Jahresbericht 2013

8

Bericht der Jugendreferenten

Im Jahr 2012 waren die Jungschützen des Landes wieder sehr aktiv. Neben Tätigkeiten und Ausrü-ckungen in den Kompanien waren auch in den Bezirken viele Aktivitäten zu verzeichnen.

Leistungsabzeichen, Ausflüge und viele andere Ausrückungen waren die Schwerpunkte.

Auf Bundesebene hatten wir insgesamt drei gemeinsame Veranstaltungen.Am 29. April 2012 war in Imst das Jungschützen-Landesschießen. Das Zeltlager „Abenteuer Heimat“ vom 09. bis 12. August 2012 war eines der Höhepunkte im vergangenen Jahr. Am 02. September 2012 fand das Jungschützentreffen in Innsbruck Wilten statt. Am 11. November 2012 schließlich bil-deten sich die Kompaniebetreuer im Kolpinghaus in Bozen weiter.

Natürlich fanden mehrere Treffen mit den Betreuern aus dem nördlichen Teil unseres Landes statt.

Sechs gemeinsame Bundesjugendleitungssitzungen und andere Zusammenkünfte wurden von den Bundesjugendreferenten wahrgenommen.

Das Projekt „Griaß di Tiroler“ wurde mit Unterstützung vom Landeskommandanten Elmar Thaler ins Leben gerufen.

Mit der Unterstützung von Christian Stricker und dessen Gattin wurde eine neue Broschüre für das Jungschützenleistungsabzeichen ausgearbeitet.

Alles in allem ein recht erfolgreiches und aktives Jahr 2012 für die Jungschützen unseres Landes!

Margit Pfeifer und Mjr. Peter Pfeifer - Jugendreferenten im SSB

Veranstaltungen

Initiativen

Page 9: Jahresbericht 2013

9

Auch Ladiner streben nach Freiheit

Initiativen

Bericht des Ladinerreferenten

Das Jahr 2012 war für den Südtiroler Schützenbund wieder ein Jahr mit vielen wichtigen Ereignissen.So haben auch die ladinischen Kompanien mit Eifer und Selbstbewusstsein eine Vielzahl von Tätig-keiten an den Tag gelegt. In erster Linie wurden, wie jedes Jahr, die kirchlichen Festtage in unseren Heimatdörfern feierlich begangen, nicht zu vergessen den Andreas-Hofer-Sonntag im Februar und den Gefallenensonntag im November.Darüber hinaus möchte ich aber noch drei Ereignisse ganz besonders hervorheben.

Am 14. April 2012 haben auch die ladinischen Kompanien, genauso wie viele andere Schützenfor-mationen, am Freiheitsmarsch in Bozen teilgenommen und darauf aufmerksam gemacht, dass es in der Südtirol-Politik nicht nur eine so genannte deutsche Frage gibt, sondern dass es auch ladinische Belange und Anliegen gibt, die bis heute noch keiner zufriedenstellenden Lösung zugeführt werden konnten.

Am 21. Juli 2012 haben dann zahlreiche ladinische Schützenkameraden an der Katharina-Lanz-Feier in Fodom/Buchenstein teilgenommen. Anlass war das 100-jährige Bestehen des Denkmals der Heldin von Spinges, das heute nach diversen Störaktionen vor der Pfarrkirche bewundert werden kann.Unter dem Motto „Innsbruck ist immer eine Reise wert“ wurde am 29. September 2012 der Lehraus-flug in die Alpenstadt organisiert. Diese Lehrfahrt war nicht nur eine gute Gelegenheit, um einen Blick in die gemeinsame geschichtliche Vergangenheit zu werfen, sondern auch eine gute Gelegenheit, wie-der einmal unter Gleichgesinnten zusammenzukommen.

In diesem Sinne wünsche ich uns Schützen, v.a. uns Schützen ladinischer Muttersprache, dass uns auch weiterhin viel Erfolg vergönnt sein möge und dass die Verbundenheit zu unserer Heimat niemals minder werden möge.

Ince l’ann 2012 é endo sté en ann con trec` de gragn avenimonc` por i scizeri de Südtirol.

Y an po ben ince di, che les compagnies ladines s’a proè y a, sogüdes de se enstesses, fat engröm de coses co paia la meia da gni recordades.

Ensciö an orü abelì, desco vigne ann, les festes de dlijia te nüsc paisc, da nia desmunciè la domegna de Andreas Hofer de forà y la domegna dai tomes de november.

Mo fora de cösc oressi ciamò recordè plü avisa trei avenimonc`.Ai 14 de aorì dal 2012 el ince ste les compagnies ladines co a tut pert, desco trepes d’atres formaziuns de scizeri, al Freiheitsmarsch a Balsan y a orü recordè, che al n’é nia mat na cuestiuns todescia tla po-litica de Südtirol, sce an po di ensciö, mo ince ghiranzes y aodanzes dal monn ladin co aspeta entres ciamò da gni metüdes apost endortöra.

Ai 21 de juli dal 2012 edl spo ste engröm de scizeri ladins co a tut pert ala festa de Katharina Lanz a La Pli de Fodom. An a orü recordè i 100 agn dla statua dla eroina da Spinghes, co po encö gni amira-da dan dlijia, dedo che an a messü la meter plü iadi al sogü da chi co orea ji enpara.

Ai 29 de setember dal 2012 el gnü organisè en iade a Desproch dal vers “A Desproch paiel dagnora la meia da ji”. Cösc iade n’é nia ma ste na bona ocajiun por ciarè zoruck tla storia, mo ince na bona ocajiun da ste adöm con porsones con les medemes idees.

Porchel s’aodi a düc nos scizeri, dandadöt a nos ladins, che i podunse avei ince ennant trep suzes y che al ne vegni mai a manco l’amur che i an por nosta Heimat.

Mjr. Dr. Lois TaibonLadinervertreter im SSB

Page 10: Jahresbericht 2013

10

Bericht des Umwelt- und Heimatschutzreferenten

Das Referat für Umwelt- und Heimatschutz des Südtiroler Schützenbundes begann seine Tätigkeit im Jahr 2012 mit Filmabenden zu wichtigen Umweltthemen in den Monaten Januar, Februar und März.

Am 3. März war der Südtiroler Schützenbund durch mich als Umweltreferent des SSB bei einem Informationsabend des Transitforums Austria-Tirol in Innsbruck vertreten.

„Aktion Heimat“ ist eine Plakataktion, die in Zusammenarbeit des Schützenbezirkes Pustertal, des Heimatpflegeverbandes Bezirk Pustertal und des ASGB zum sehr aktuellen Thema Ausverkauf der Heimat durchgeführt wird. Die Aktion wird auch vom Umweltreferat des Südtiroler Schützenbundes mitgetragen. Sie begann am 22. März 2012 mit einer gemeinsamen Pressekonferenz der drei Organisationen.

Eine Pressemitteilung des Umweltreferates am 18. Juli unter dem Titel „Schützenbund fordert angepasste Architektur für Südtirols Schutzhütten“ hatte ebenfalls ein großes Echo in den Medien zur Folge.

Erfolgreich beteiligten sich die Kompanien an einer Unterschriftensammlung gegen den futuristischen Neubau der drei Schutzhütten Edelrauthütte, Schwarzensteinhütte und Weißkugelhütte.

Über 1000 Personen haben sich am Freitag, den 28. September an der Protestkundgebung des Transitforums Austria-Tirol auf der Autobahn bei Vomp beteiligt. An dieser friedlichen Bürgerversammlung hat Bundesumweltreferent Major Karl Kasseroller für den Südtiroler Schützenbund teilgenommen.

Im November musste eine Wildbeobachtung im Pfossental wegen Lawinengefahr leider abgesagt werden.

Schützen Heil!

Mjr. Karl KasserolerReferent für Umwelt- und Heimatschutz

Filmabende

Transitforum

Initiativen

Page 11: Jahresbericht 2013

11

Bericht des Bundeskultur- und Bildungsreferenten

Im Arbeitsjahr seit der letzten Bundesversammlung wurden zwei Kamingespräche abgehalten, zu denen alle Interessierten eingeladen waren: Am 30. März 2012 ein Kamingespräch in der Selchkuchl Thurnerhof Schenna mit Bezirkskurat Pater Christoph Waldner OT. und am 04. Mai 2012 ein Kamin-gespräch im „Kleinen Museum Lana“ (WK1-Museum) mit Alexander Schwabl.

Weiters wurde Volkskunst und Brauchtum gepflegt und allen Interessierten an drei Terminen ange-boten: Am 12.05.2012 Schießscheibenbemalung mit Stefan Pfeffer in der „Geschützten Werkstatt Kurtatsch“, am 17.11.2012 im Schützenheim Gargazon ein Vortrag über Federkielstickerei und ein Praktikum in Punziertechnik mit Fabio Rigali.

Am 05.12.2012 wurde von Margareth Lun und Agnes Andergassen in der Bundeskanzlei ein Abend zum richtigen Tragen und zur Pflege der Tracht gestaltet.

Im Herbst wurden Seminare zur Rhetorik angeboten, damit die gute Aussprache und Selbstsicherheit geübt werden.

Im Oktober und November wurden in einem vierteiligen Seminar mit dem Rhetoriktrainer Alfred E. Mair Schritte zum guten Sprechen erlernt und eingeübt.

Am 2. Februar 2013 wurde das Gedenkjahr „650 Jahre Tirol zu Österreich“ mit der Auftaktveranstal-tung im Schloss Maretsch gewürdigt.

Vorschau:

Am 21. September wird wieder die Comic-Werkstatt „Hofer und die Anderen“ mit Jochen Gasser an-geboten.

Am 28. September findet ein Kamingespräch mit Dr. Bernhard Kiem, Honorarkonsul der Russischen Föderation, statt.

Am 9. November können sich Interessierte wieder theoretisch mit dem Federkielsticken und praktisch mit dem Punzieren auseinandersetzen.

Ich bedanke mich bei allen Kameraden und bei Dr. Margareth Lun für ihre Unterstützung.

Schützen Heil!

Mjr. Günther MoratBundesreferent für Kultur und Bildung

Kamingespräche

Kurse

Ausblick

Page 12: Jahresbericht 2013

12

Bericht des Bundesschießreferenten

Im Jahre 2012 wurden in 6 Bezirken die Bezirksschießen abgehalten. In 5 Bezirken wurden im Winter mit Luftdruckwaffen Rundenwettkämpfe abgehalten. In den meisten Bezirken herrscht eine rege Schießtätigkeit, und die Bezirke arbeiten autonom und gut. Im Wipptal steht die Schießtätigkeit weniger im Vordergrund. Im Burggrafenamt wird immer noch nach einem neuen Bezirksschießleiter gesucht.

Am 2. Februar fand im Schloss Maretsch, auf Vorschlag von Landeskommandant Elmar Thaler, anlässlich des Jubiläums „650 Jahre Tirol zu Österreich“ ein kleines Festschießen statt. Dazu konnten die Teilnehmer einen Ehrenschuss auf die schöne Festscheibe abgeben. Am 13. April 2013 fand in Cadine bei Trient das 15. Alpenregionsschießen statt.

Die Bundesschießleitung hat sich zu 7 Sitzungen getroffen. Eines der Themen war die Überarbeitung der Schießordnung. Vor allem über die Regelung der Schützenschnur wurde ausgiebig diskutiert und ein neuer Vorschlag ausgearbeitet. Dieser dient jetzt als Grundlage für weitere Diskussionen in den Kompanien, Bezirken, im Bundesausschuss und in der Bundesleitung.

Das Hauptthema war aber die Vorbereitung des Landesschießens, welches vom 20. April bis 11. Mai stattfindet. Geschossen wird auf den Schießständen von Meran, Eppan, Brixen und St. Lorenzen. Das Ziel ist dabei eine hohe Beteiligung der Schützen, Marketenderinnen und Jungschützen am Landesschießen und viel Freude bei dieser alten Sportart, welche in Tirol immer einen hohen Stellenwert hatte und über Jahrhunderte gepflegt wurde.

Die Preisverteilung findet am 24. Mai im Schießstand von Eppan statt. Die Problematik der „kompanieeigenen“ Schießstände (vor allem Luftdruckstände) harrt immer noch einer Lösung. Verschiedene Gespräche wurden und werden zwar geführt, aber es kann noch keine Entscheidung präsentiert werden. Dies wird in den nächsten Monaten die Hauptaufgabe werden.

Auch die Zusammenarbeit mit den Kameraden der anderen Landesteile wird intensiviert. Die Kompanien und Bezirke sind hiermit aufgerufen, die Kontakte mit Ost- und Nordtiroler Kompanien, Bataillonen, Bezirken und Vierteln wieder neu zu beleben oder neu zu knüpfen. Dazu kann die Schießtätigkeit ein guter Einstieg sein. Die Verantwortlichen der Bünde im Bereich Schießsport werden dazu auch noch Vorschläge unterbreiten.

Ich wünsche allen beim Landesschießen „Gut Schuss“ und noch ein gutes Schützenjahr.

Mjr. Hansjörg AinhauserBundesschießreferent

Bezirksschießen

Gedenkschießen

Landesschießen

Zusammenarbeit in ganz Tirol

Page 13: Jahresbericht 2013

13

Bericht des Schriftleiters der TSZ

Im vergangenen Jahr haben wir in der Tiroler Schützenzeitung wiederum über alle wichtigen Veranstaltungen und Initiativen auf Landes- und auf Bezirksebene berichtet. Aber auch alle Kompanien hatten die Möglichkeit, ihre wichtigen Ereignisse und Veranstaltungen in unserem Druckmedium zu veröffentlichen. Zudem haben wir in Form von Artikelserien von angesehenen Historikern Beiträge zu geschichtlichen Ereignissen wie z.B. „650 Jahre Tirol zu Österreich“ oder über „Das Schützenwesen im Jahrhundert nach 1809“ publiziert. Interessante und informative Artikel über unsere Trachten und die Toponomastik rundeten das Angebot in unserer Zeitung ab.Seit gut einem Jahr erscheint nun die Tiroler Schützenzeitung in einem neuen, moderneren Layout. Wir haben unsere Zeitung im letzten Jahr aber auch inhaltlich weiter ausgebaut. Neben dem „Pro & Contra“ zu aktuellen Diskussionsthemen, starteten wir im letzten Jahr die neue Rubrik „3 Fragen an…“. Dabei ersuchen wir verschiedene Persönlichkeiten unseres Landes, anhand von drei Fragen zu kulturpolitischen bzw. schützenrelevanten Themen Stellung zu nehmen. Die Idee und die jeweilige Vorarbeit zu dieser Rubrik stammen von Schützenkamerad Lukas Wegschneider von der Schützenkompanie Montan, dem ich hiermit für seine Mitarbeit sehr herzlich danke.

Beide Rubriken – das „Pro & Contra“ und die „3 Fragen an…“ – kommen bei den Leserinnen und Lesern unserer Zeitung sehr gut an. Dies bezeugen die positiven Rückmeldungen, die uns natürlich sehr freuen. Leider ist es manchmal sehr zeitaufwändig, um nicht zu sagen mühselig, von der einen oder anderen sogenannten „Persönlichkeit“ unseres Landes überhaupt eine Antwort, geschweige denn eine Stellungnahme zu erhalten. An dieser Stelle sei bemerkt, dass ich volles Verständnis für einen ausgebuchten Terminkalender und einen intensiven Arbeitsalltag aufbringe. Es zeugt jedoch nicht wirklich von Wertschätzung und einer respektvollen Umgangsform, wenn hochrangige lokale Politiker eine in höflicher Form gestellte Anfrage völlig ignorieren. Anfang dieses Jahres haben wir in unserer Zeitung erstmals eine Seite in italienischer Sprache abgedruckt. Da die TSZ das Mitteilungsblatt aller (!) Schützen der Alpenregion ist, sehen wir es als Bereicherung, wenn unsere Kameraden aus Welsch-Tirol ihre Berichte in ihrer Muttersprache veröffentlichen. Diese Seite in Italienisch soll in Zukunft ein fixer Bestandteil der Tiroler Schützenzeitung werden. Beginnend mit der aktuellen Ausgabe enthält unsere Zeitung jeweils ein Kochrezept. Diese Rezepte von Tiroler Spezialitäten wurden von unseren Marketenderinnen gesammelt und der TSZ zur Verfügung gestellt. Allen Marketenderinnen – vor allem aber unserer Bundesmarketenderin Sieglinde – sei hierfür herzlichen gedankt. Allen Hobbyköchinnen und Hobbyköchen wünsche ich viel Spaß beim Nachkochen und gutes Gelingen!

Wir bemühen uns bei jeder Ausgabe der TSZ aufs Neue, eine für möglichst alle Schützen und Marketenderinnen der Alpenregion interessante und attraktive Zeitung herauszubringen. So ist es uns auch gelungen, die TSZ durch Beiträge namhafter Autoren wie z.B. in der aktuellen Ausgabe Prof. Dr. Reinhard Olt (ehemaliger Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) zu bereichern.

Ich bitte um Verständnis, dass nicht alle eingesandten Artikel veröffentlicht werden können. Dankeswerterweise bekomme ich fast täglich Beiträge für die TSZ. Da unsere Zeitung aber aus Kostengründen auf 32 Seiten beschränkt ist, ist es leider unmöglich, alle zugesandten Artikel zu veröffentlichen. Meine (schwierige) Aufgabe als Schriftleiter ist es, unter den eingesandten Beiträgen eine Auswahl zu finden, die möglichst für alle Leserinnen und Leser interessant ist. Der eine oder andere Artikel kommt notgedrungen in gekürzter Form in die Rubrik „Kurz & bündig“ oder muss vollständig weg gelassen werden. Neue Ideen, Verbesserungsvorschläge, positive und auch negative Kritik sind jederzeit gerne willkommen. Nur so können wir uns weiter verbessern. Neben meiner Tätigkeit als Schriftleiter der TSZ bemühte ich mich auch im letzten Jahr wieder, meinen Beitrag in der Pressearbeit des Südtiroler Schützenbundes durch das Verfassen von verschiedenen Pressemitteilungen und Aktuellberichten zu leisten. Zudem arbeitete ich in verschiedenen Arbeitsgruppen mit und versuchte mich dort konstruktiv einzubringen. Abschließend einen herzlichen Dank allen Schriftführerinnen und Schriftführern der Kompanien, den Pressereferenten der Bezirke und vor allem unserem Bundessekretär Richard Andergassen, für die Mitarbeit. Ein weiterer Dank geht an Dr. Margareth Lun für ihre Mitarbeit und fürs Korrekturlesen, sowie an Efrem Oberlechner mit seinen Mitarbeitern vom Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit und an Landeskommandant Elmar Thaler für die Mithilfe.

Schützen Heil!

Mjr. Günther MairhoferSchriftleiter der TSZ

Neues Layout

Pro & Contra

Italienische Seiten

Page 14: Jahresbericht 2013

14

Bericht des Bundesexerzier- und Ausrüstungsreferenten

Im Arbeitsjahr 2012 wurden von den Ausbildnern wieder unzählige Stunden Ausbildungsarbeit geleistet. Ihnen ist es zu verdanken, dass sich im Bereich Exerzieren ständig etwas tut, sodass der Ausbildungsstand beibehalten und erweitert wird.

Ordnungsdienste:Die Ausbildner haben beim Freiheitsmarsch im April in Bozen, beim Alpenregionstreffen im Juni in Vielgereuth und bei der Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls den Ordnungsdienst versehen.

Fortbildung:Für die sehr wichtige Einschulung in die Reinigung und Wartung der Gewehre wurde am 30. Oktober 2012 ein Waffenmeisterkurs in St. Lorenzen abgehalten, an dem insgesamt 15 Schützen und Offiziere teilgenommen haben.

Am 20. Oktober in Vahrn und am 3. November in Lana haben die beiden Grundlehrgänge für Neumitglieder stattgefunden. Dabei hat Lt. Albin Huber in meiner Vertretung über das Exerzier- und Ausrüstungsreferat berichtet.

Marschwettbewerb:Am 1. September hat der Bezirksmarschwettbewerb in Tartsch im Vinschgau stattgefunden, an dem sich 12 Ausbildner als Juroren beteiligt haben. Dabei trafen sich die Schützenkompanien von Kastelbell, Kortsch, Laas, Graun und Taufers im Münstertal zum freundschaftlichen Wettstreit. Die Schützenkompanien aus Prad und Göflan hatten ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt. Den ersten Platz errang dabei ganz knapp mit 191,5 von 209 möglichen Punkten die Schützenkompanie Taufers im Münstertal.

BöllerkanoneDer neue Prototyp ist bereits fertig gestellt. Aufgrund von Einwänden der Bozner Quästur ist man dabei, eine Einigung zu finden. Die dafür notwendigen Genehmigungen stehen derzeit noch aus. Schwierigkeiten bereitet vor allem die Zulassung der entsprechenden Munition in Italien. Die Zertifizierung wird derzeit über die Firma Bignami abgewickelt.

Säbel, Gewehre, MunitionSäbel, Gewehre, Munition usw. wurden über das Bundesbüro den Kompanien bereitgestellt. Bis zum 31. Dezember 2012 wurden insgesamt 935 Säbel und 2.366 Gewehre ausgegeben.

DankAllen Ausbildnern gebührt an dieser Stelle mein besonderer Dank. Sie nehmen viele ehrenamtliche Ausbildungsstunden auf sich, von den gefahrenen Kilometern gar nicht zu sprechen.

Mjr. Florian KrezdornBundesexerzier- und Ausrüstungsreferent

Ordnungsdienst

Waffenmeisterkurs

Neumitgliederkurs

Page 15: Jahresbericht 2013

15

Bericht des Referenten für Medien und Öffentlichkeitsarbeit

Hohe Bundesversammlung!

Auch im Jahr 2012 hatten alle Mitarbeiter des Referates „Medien- und Öffentlichkeitsarbeit“ jede Menge zu tun. Der Südtiroler Schützenbund war das ganze Jahr hindurch medial präsent. Ich habe in meinem Referat die verschiedenen Mitarbeiter koordiniert und dafür gesorgt, dass über den SSB in den Medien breit gefächert berichtet wurde. Im vergangenen Jahr wurden wiederum unzählige Pressemitteilungen erstellt und den Medienvertretern durch das Bundesbüro übermittelt.

Insgesamt wurden auf der Homepage des SSB 229 Aktuellberichte online gestellt. Unsere Website www.schuetzen.com wird derzeit täglich von ca. 252 Besuchern angeklickt. Das sind 42 mehr als im Jahr zuvor. Die verschiedenen Referenten wurden gebeten, Texte und Bilder von einmaligen Veranstaltungen im Bundesbüro abzuliefern. Dies hat gut funktioniert. Ein besonderes Lob den Bezirkspressereferenten, die hervorragende Arbeit leisten. Mit dem Material konnten die vielen Aktuellberichte erstellt werden. Auch wurde den verschiedenen Pressereferenten sowie Schützenkompanien beim Verschicken ihrer Medienmitteilungen Hilfestellung geleistet. Die jeweiligen Berichte konnten dann auch für die Schützenzeitung verwendet werden.

Zu einer Reihe von neuen Medienvertretern wurde Kontakt aufgenommen. In Zeitungen, im Internet, im Radio und Fernsehen wurde über unsere Veranstaltungen berichtet.

Es ist gelungen, die neue Website weiter auszubauen. Die Bildergalerie unter www.flickr.com/schuetzenbund und das Videoportal unter www.youtube.com/schuetzen konnte mit viel neuem Material gefüllt werden. Hier an dieser Stelle ein Dank an die vielen Schützen für ihre freiwillige Mithilfe. Viel Zeit wurde auch in Facebook investiert, wo Bundessekretär Richard Andergassen und Mitarbeiter Egon Zemmer zur Verfügung stehen, um allen Mitgliedern und Sympathisanten Informationen aus erster Hand zu liefern.

Im Videoportal sind derzeit 165 Videos online. Die Videos wurden im Jahr 2012 150.441 Mal abgerufen. Täglich sehen an die 412 Personen unsere Videos an.

In der Bildergalerie hingegen befinden sich in 275 Bilderalben 33.753 Fotos von unseren Schützenfesten und Veranstaltungen. Die Bilder wurden 1.524.241 Mal angesehen. Nicht nur unsere Schützen laden sich die Fotos herunter, auch die Medien bedienen sich dieser, was begrüßenswert ist. Ein Dank hier an dieser Stelle an Olt. Juri Oberlechner für die große Hilfe, die er mir in meinem Referat immer wieder leistet.

Mit großer Freude durfte ich im vergangenen Jahr bei einigen Veranstaltungen und Aktionen maßgeblich mitarbeiten sowie diese im Vor- und Nachfeld medial begleiten. Zu erwähnen ist hier der Grundlehrgang für Neumitglieder mit anschließender Angelobung der Neumitglieder in Vahrn. In der Arbeitsgruppe „Freiheitsmarsch“ habe ich meine Erfahrung bei der Organisation von Kundgebungen eingebracht, fleißig mitgearbeitet und nachher versucht, den Freiheitsmarsch medial gut auszuschlachten. Das ist sicher gelungen, denn wir waren in vielen großen europäischen Medien präsent: BBC-News, ARD, 3SAT, Deutsche Welle, ZDF, Süddeutsche und in vielen mehr. Hiermit ist es uns gelungen, der Welt zu zeigen, dass es in Südtirol noch Menschen gibt, welche sich ein freies Südtirol wünschen. Weiters galt es, zu verschiedenen Themen mittels Pressemitteilungen Stellung zu beziehen. Hier sind Mjr. Günther Mairhofer, Lkdt. Elmar Thaler und Dr. Margareth Lun eine große Hilfe. Ihnen ein herzliches Vergelt’s Gott für ihren unermüdlichen Einsatz.

Ich werde auch weiterhin daran arbeiten, dass in der Öffentlichkeit über die Schützen positiv berichtet wird. Für ein vereintes Tirol.

Schützen Heil!

Mjr. Efrem OberlechnerReferenten für Medien und Öffentlichkeitsarbeit

Mediale Präsenz

Internet

Internationales Echounserer Arbeit

Page 16: Jahresbericht 2013

16

Jahresbericht des Herz-Jesu-NotfondsDer Herz Jesu Notfonds kann auch heute über ein gutes Spendenjahr berichten. Im Oktober des vergangenen Jahres konnten wir an alle Kompanien die Spendendosen des HJNF verteilen. Damit können wir indirekt eure Spendensammlungen unterstützen.

Zu Weihnachten wurde wieder eine Weihnachtskartenaktion durchgeführt, bei der durch den Verkauf von kunstvoll gestalteten Karten vor allem an Schützenkompanien der Reinerlös in den Fonds eingeflossen ist. Insgesamt sind bei der Weihnachtskartenaktion 2.537,50.- A eingegangen.

Die Marketenderinnen des Schützenbezirkes Bozen haben den Reinerlös aus ihrem Kalenderverkauf in Höhe von 345,85 A gespendet. Ebenso die Marketenderinnen des Pustertals; dort sind 1.000 A eingegangen. Aufrichtigen Dank dafür!

Zusätzlich wurden im Jahr 2012 insgesamt 12.883,81.- A an Mitgliedsbeiträgen und 13.452,74.- A an Spenden eingezahlt. Der Kontostand des Herz Jesu Notfonds belief sich am 1.1.2012 bei 82.800,94.- A und am 31.12.2012 auf 110.415,50.- A.

Derweil konnten wir 100.000 A als Festgeld bei der Raiffeisen Landesbank anlegen. Somit können wir eine gute Verzinsung garantieren und je nach Bedarf Teile dieses angelegten Kapitals jederzeit für unsere Notfälle einsetzen.

War im Jahr 2012 glücklicherweise kein konkreter Bedarf an Hilfe in unseren Reihen vorhanden, so traf uns heuer gleich zu Beginn, am 7. Jänner, das Schicksal unverhofft mit dem schmerzvollen Abschied von unserem ehemaligen Major und Kameraden Günther Obwegs. Günther hinterlässt neben seiner Mutter und seinen vier Geschwistern seine Familie mit seiner lieben Frau Sabine und seine Söhne Michael (3) und die Zwillinge Damian und Martin (8). Durch eine eigens einberufene zweckgebundene Spendensammlung konnten wir am 5. Februar 2013 insgesamt 12.660 A an seine Ehefrau Sabine übergeben, die der Notfonds aus bereits eingegangenen Spenden auf 20.000 A aufgerundet hat. Auch nach dieser Übergabe gingen noch sehr viele zweckgebundene Spenden ein, die wir Günthers Familie so bald wie möglich übergeben werden. Sabine dankt euch allen für diese schnelle unbürokratische Hilfe. Und Günther dankt es uns auch!

Wir arbeiten auch daran, den HJNF außerhalb unseres Schützenkreises bekannt zu machen. Ein soeben erfolgreiches Benefizkonzert mit einem Reinerlös von 1.060,- A und ein ganzseitiger Bericht in der Bezirkszeitung PLUS – Bozen Stadt und Land Ende März helfen uns mit Sicherheit, den Bekanntheitsgrad dieser unserer eigenen sozialen Einrichtung auszuweiten.

Außerdem werben wir dafür, dass die 5 Promille bei der Steuererklärung dem Herz Jesu Notfonds zufließen können.

Der Herz Jesu Notfonds ist auch im weltweiten Netz vertreten und unter der Internetadresse www.hjnf.schuetzen.com erreichbar. Auch in Facebook sind wir unter dem Profil www.facebook.com/herzjesu.notfonds vertreten.

Ein herzlicher Dank hierfür dem Informatiker und Schützenkameraden Lt. Egon Zemmer aus St. Ulrich, welcher den gesamten Webauftritt unentgeltlich erstellt hat.Hiermit danke ich namens des Vorstandes auch jedem einzelnen Mitglied unserer Kompanien, allen unterstützenden Mitgliedern und uns wohlgesinnten Personen für die vorbildliche Spendenbereitschaft, welche unsere Tätigkeit überhaupt erst ermöglicht.

Schützen-Heil!

Mjr. Günther MoratObmann

Weihnachtskartenaktion

Benefitzaktion

Stand

Härtefall

Dank

Page 17: Jahresbericht 2013

17

Auswahl an veröffentlichten Presseaussendungen

Freitag, 4. Mai 2012: Hoyerswerda im südlichen Tirol?

BOZEN - Wer kennt nicht den Namen dieser Stadt, wo vor 21 Jahren ausländerfeindliche Pogrome stattfanden. In der Nacht auf den 3. Mai 2012 wurde eine Grenze überschritten, die in unserem Land nie wieder überschritten werden darf. Unser Land, das für uns das Wort „Heimat“ bedeutet, und Heimat, die für uns Schutz bedeutet, muss diesen Schutz für alle Menschen, die hier leben, garantieren. Es kann nicht angehen, dass blinder Rassenhass auf fruchtbaren Boden stößt. Die Feigheit dieses Anschlags, der glücklicherweise keine Menschenleben gefordert hat, ist unglaublich und zeugt von einer Hinterlistigkeit seinesgleichen.Was bleibt, und was auch niemand einschätzen kann, sind die psychischen Folgeschäden der betroffenen Menschen. Das sind Narben auf der Seele, die sicherlich nicht so schnell verheilen werden und die diesen Menschen ihre Form von Heimat, die sie bei uns bis jetzt gefunden haben, nicht so schnell zurückgeben werden.Wir müssen diese Tat verurteilen und abwehren. Es darf zu keinem Hoyerswerda, Mölln oder Rostock-Lichtenhagen kommen. Deshalb sprechen wir den betroffenen Flüchtlingen unsere Solidarität aus und die Hoffnung, dass sie die Hoffnung auf eine sorgenfreie Zukunft nicht fallen lassen. Wehret den Anfängen, heute und in Zukunft.

Mjr. Günther MoratKultur- und Bildungsreferent des Südtiroler Schützenbundes

Freitag, 11. Mai 2012: Huldigung von Massenmördern beim nationalen Alpinitreffen

BRUNECK – Die Alpiniveteranen unter der Leitung von ihrem nationalen Präsidenten Corrado Perona legten am 11. Mai 2012 einen Kranz vor dem faschistischem Alpinidenkmal in Bruneck nieder. Trotz Beteuerungen im Vorfeld des nationalen Alpinitreffens, dass die Alpini nicht provozieren wollen, zeigt dies, dass die Alpini immer noch an ihrer faschistischen Vergangenheit festhalten.Der Südtiroler Schützenbund hat anhand einer Erinnerungsmedaille unwiderlegbar bewiesen, dass das Alpinidenkmal im Jahre 1968 nicht „zu Ehren aller in Friedensmissionen gefallenen Alpini“ errichtet worden ist, sondern für die „Divisione Pusteria“. Auf dieser Medaille steht unmissverständlich „Monumento Alpino alla Divisione Pusteria - rifatto 1968 nuovo“. Zu Deutsch: „Alpinidenkmal zu Ehren der Divisione Pusteria - wiedererrichtet 1968 neu“.Es wird daran erinnert, dass die „Divisione Pusteria“ in den 1930er Jahren an der Ermordung tausender unschuldiger Menschen in Abessinien beteiligt war und unter anderem Giftgas eingesetzt hat. Der Südtiroler Schützenbund fordert Landeshauptmann Luis Durnwalder auf, nicht mehr am Alpinitreffen in Bozen teilzunehmen. Denn er selbst hatte im Vorfeld gefordert, es dürften keine Provokationen von Seiten der Alpini gegenüber der Südtiroler Bevölkerung erfolgen, was nun jedoch unwiderlegbar erfolgt ist.

Dienstag, 5. Juni 2012: 22. Alpenregionstreffen in Vielgereuth/Folgaria

VIELGEREUTH/FOLGARIA - Fest in Schützenhand war am Sonntag, den 3. Juni 2012, das kleine Dorf Vielgereuth/Folgaria in Welschtirol. Dort fanden sich anlässlich des 22. Alpenregionstreffens rund 4.000 Schützen aus Bayern, Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol ein, um mit dem Oberhaupt der alten Erzdiözese Trient, Exzellenz Msgr. Luigi Bressan den Festgottesdienst zu feiern.

Die Alpenregion der Schützen wurde am 13. April 1975 in Innsbruck gegründet. Drei Jahre später fand das erste Alpenregionstreffen in Mutters im Norden Tirols statt. Seither treffen sich die Schützen jedes zweite Jahr an einem anderen Ort zu ihrem grenzüberschreitenden Fest. Heuer fand das Alpenregionsfest zum dritten Mal in Welschtirol statt.

Zahlreiche Kompanien und Abordnungen waren bereits am Samstag aufmarschiert, als die Alpenregionsfahne von der Schützenkompanie Fulpmes, wo das letzte Treffen stattgefunden hat, der Kompanie Folgaria überreicht und der „Große Österreichische Zapfenstreich“ aufgeführt wurde.Vielgereuth/Folgaria ist ein geschichtsträchtiger Ort. Von bajuwarischen Sprachinseln bis hin zu Schützengräben kündet dort vieles davon, wie eng die Geschichte von Bayern und Tirolern deutscher,

Page 18: Jahresbericht 2013

18

ladinischer und italienischer Zunge verflochten ist. Der geschäftsführende Landeskommandant der Tiroler Schützen, Mjr. Elmar Thaler meinte in seinem Grußwort, dass der Gemeinschaftsgeist der Alpenregion für ihn wie ein Aspirin wirke, wenn man - besonders in Südtirol kommt dies in letzter Zeit immer öfter vor - in volkstumspolitischer Hinsicht Kopf- und Bauchschmerzen hätte.

Begrüßt wurden die Teilnehmer auch vom Landeshauptmann der Bayerischen Gebirgsschützen, Karl Steininger und vom Landeskommandanten der Welschtiroler Schützen Paolo Dalprà. Viele Monate sei er durch die Hölle gegangen, weil er auf großen Widerstand gestoßen sei. Heute befinde er sich an der Tür zum Paradies, meinte ein sichtlich gerührter Dalprà.

Auch die Landeshauptleute der politisch getrennten Teile Tirols, Günther Platter und Luis Durnwalder, der Staatsminister und Leiter der bayerischen Staatskanzlei Thomas Kreuzer in Vertretung des bayerischen Ministerpräsidenten sowie Landesrat Franco Panizza haben Grußworte an die Schützen gerichtet. Platter und Durnwalder forderten unisono den stärkeren Ausbau der Europaregion Tirol und kritisierten den Zentralismus, der von Rom, Brüssel und Wien ausgeht. Fritz Tiefenthaler, Landeskommandant des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, forderte, dass die Schützen aus Bayern und dem Norden Tirols auch südlich des Brenners ihre Waffen tragen dürfen. Er kündigte einen diesbezüglichen Beschluss seiner Bundesleitung und einen Antrag an den Südtirol-Unterausschuss im österreichischen Nationalrat an.

Als Überraschungsgast war übrigens Karlheinz Töchterle, österreichischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, anwesend: inkognito - in der Tracht und in den Reihen der Musikkapelle Telfes, bei der er seit seiner Jugend als Flügelhornist Mitglied ist.

Auch Auszeichnungen wurden auf dem gut organisierten Fest verliehen. Das Maximilianskreuz - eine der seltensten Auszeichnungen im Schützenwesen – erhielten Landeskurat Mons. Dr. Josef Haselwanner, E-Mjr. Hubert Straudi, Adjutant Günther Ziegelmeier, E-Mjr. Heinz Wotschitzky und Mjr. Hans Steuxner.

Donnerstag, 14. Juni 2012: Anteilnahme Dr. Josef Sullmann

BOZEN - Aufrichtige Anteilnahme drückt der Südtiroler Schützenbund in einer Pressemitteilung den Angehörigen von Dr. Josef Sullmann aus, der am 12. Juni 2012 verstorben ist.

Dr. Josef Sullmann war im Zuge des Freiheitskampfes der 1960er Jahre ebenfalls als Mitglied der Ultener Gruppe des BAS in Untersuchungshaft genommen. Er war mitunter Augenzeuge der Folterverletzungen, die zum Tode des Lananer Freiheitskämpfers Franz Höfler von Seiten der Carabinieri geführt haben.

Als Arzt und als überzeugter Christ leistete Dr. Sullmann ihm Erste Hilfe und begleitete ihn in die Zelle. Seine Diagnose war: Beginnende Lähmungserscheinungen des ganzen linken Ober- und Unterarmes. Er erkannte sofort die Dringlichkeit und Schwere des Falles und beantragte die sofortige Einlieferung ins Krankenhaus bei den Gefängnisbehörden; jedoch als ebenfalls Inhaftierter konnte seine Anordnung nicht befolgt werden bzw. wollte man seiner Anordnung nicht Folge leisten. Bis heute kein Wort der Entschuldigung von Seiten des Staates für diese Verbrechen.

Laut Dr. Josef Fontana war Dr. Sullmann nur durch Gerüchte und Gerede ins Visier der Folterknechte gekommen. Auch damals gab es die jeweiligen Spitzel, die aber nicht immer handfeste Beweise lieferten. Fontana war in Mailand sein Zellengefährte. Fakt ist: Dr. Josef Sullmann blieb ganze 2 Jahre und 11 Monate unschuldig in Untersuchungshaft und wurde von den Vorwürfen komplett freigesprochen.

Weiters unterzeichnete Dr. Sullmann die am 22. November 1969 verteilte Erklärung der Südtiroler politischen Häftlinge, in der sie ein klares Nein zur Paketannahme bekräftigten. Die Erklärung endete mit den Worten: „Das Paket bedeutet für das Südtiroler Volkstum Verzicht und für Italien die Erreichung seines 50-jährigen Traumes: die endgültige Anerkennung und Bestätigung der Brennergrenze.“ Dass dies Wirklichkeit wurde, kann der aufmerksame Beobachter zurückblickend bestätigen.

Noch im Juni 2011 konnten die Schützen im Rahmen der Gedenkfeier „Schreie in der Nacht“ in Neumarkt vor der ehemaligen Folterkaserne, dem heutigen Rathaus, Dr. Sullmann als Zeitzeugen begrüßen. Wir wissen, dass diese ihm und seinen Kameraden gedachte stille Anerkennung weit mehr Genugtuung brachte als jegliche Auszeichnung.

Page 19: Jahresbericht 2013

19

Der Südtiroler Schützenbund dankt dem Verstorbenen für seine in der Stunde der Not geleisteten Opfer und verabschiedet sich von einem stillen, einfachen und aufrechten Patrioten. Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe. Von Dr. Josef Sullmann wird morgen (Freitag, 15. Juni 2012) um 17.00 Uhr beim Trauergottesdienst in der Neumarkter Pfarrkirche Abschied genommen.

Freitag, 15. Juni 2012: Aufruf zum Herz-Jesu-Fest

BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund ruft die Tiroler Bevölkerung in allen Tälern, in den Gemeinden, Märkten und besonders auch in den Städten auf, stark an den kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten zur Erneuerung des Herz-Jesu-Gelöbnisses teilzunehmen.

Durch das Aushängen der Tiroler Fahne soll ein klares Bekenntnis für Glaube und Heimat abgelegt werden und in Wort und Tat das Gelöbnis vom Juni 1796 erneuert werden. Vor allem die Jugend sei anlässlich dieses Tiroler Festtages aufgefordert, weiter für christliche Werte, Heimatliebe und Treue in allen Lebensbereichen einzustehen und damit das Erbe der Vorfahren zu pflegen und hochzuhalten.

Das Entzünden der Bergfeuer auf den Bergen unserer Heimat am Sonntagabend soll ein äußeres Zeichen für die Bereitschaft dazu sein. In diesem Zusammenhang seien alle aufgefordert, die aufgrund der Trockenheit notwendigen Sicherheitsabstände von 20 Metern zum Wald hin einzuhalten und alle Feuer gemäß Vorschrift bei der zuständigen Forstdienststelle zu melden.

Freitag, 15. Juni 2012: Schützen: Toponomastikabend in Kortsch

KORTSCH - Für die Ortsnamenfrage zu sensibilisieren und über die Hintergründe zu informieren: Das war das Ziel, das sich die Vinschger Schützen gemeinsam mit der vom Südtiroler Schützenbund ins Leben gerufenen SOKO Tatort „Alto Adige“ gesetzt hatten, als sie am Donnerstag, den 14. Juni 2012 ins Vereinshaus Kortsch luden. Und der Abend wurde ein voller Erfolg: 250 Interessierte waren der Einladung gefolgt, um sich selbst eine Meinung zu bilden. Schließlich steht nach der Sommerpause im Landtag wieder der Gesetzentwurf der SVP zur Toponomastik zur Diskussion, der für die einen eine gute Lösung ist, für die anderen aber eine kulturelle Katastrophe, weil damit die faschistischen Ortsbezeichnungen auf alle Zeiten bestätigt würden.

Nach der Begrüßung durch Bezirksmajor-Stellvertreter Martin Wielander führte Hauptmann Arno Rainer in seinem Impulsreferat gekonnt in die Entstehungsgeschichte der Ortsnamen ein. Anschließend erläuterte die Historikerin Margareth Lun die biografischen Hintergründe Ettore Tolomeis und seine Methodik bei der flächendeckenden Italianisierung Südtirols, bevor Tobias Hölbling auf die rechtlichen Grundlagen der Toponomastik einging.

Im Mittelpunkt des Abends stand eine Diskussion mit Politikern verschiedener Parteien und dem Vinschger Bezirksmajor als Vertreter des Südtiroler Schützenbundes.Erwartungsgemäß bunt war das Bild der Meinungen der Teilnehmer am Podium: Während Alessandro Urzì (FLI) erklärte, Südtirol könne nicht als so schön empfunden werden, wenn es kein zweisprachiges Land sei, egal, wer den italienischen Namen erfunden habe, betonte Brigitte Foppa (Grüne), dass die Verwendung der italienischen Ortsnamen keineswegs eine Demonstration der Italianità sei, sondern dass den Italienern vielfach nur die tolomeischen Erfindungen bekannt seien. Die faschistischen Namenserfindungen seien eine imperialistische Ungeheuerlichkeit, die aber die Macht von einst, nicht von heute widerspiegelten.

Martha Stocker (SVP) gab zu bedenken, dass die Toponomastik ein Thema für Eingeweihte sei, bei dem die Vorstellungen weit auseinander gingen. Für ein Gesetz wäre aber ein Konsens wichtig. Obwohl Martha Stocker erklärte, sie wünsche sich mehr Einnamigkeit, machte sie sich für den Gesetzentwurf der SVP stark, der eine Beibehaltung aller italienischen Gemeindenamen fordert.

Sven Knoll (STF) legte Wert darauf, dass zwischen echten italienischen (wie Martello) und den erfundenen faschistischen Ortsnamen (wie Malles) genau unterschieden wird. Es sei ein Fehler, das Thema zu sehr zu verpolitisieren. Er warnte auch vor einer Abstimmung, denn von den 116 italienischen Gemeindenamen seien 59 historisch und 57 von Tolomei erfunden. Von letzteren hätten außerdem nur vier Gemeinden mehr als 10 % Italiener.

Pius Leitner (F) bedauerte, dass es der Politik gelungen sei, aus einem wichtigen Thema ein unwichtiges zu machen. Ohne Kompromisse werde keine Lösung gefunden werden können, aber

Page 20: Jahresbericht 2013

20

es dürften keine faulen Kompromisse sein. Er sei für die Lösung der Vereinten Nationen, nämlich eine Prozent- bzw. Proporzlösung. Er sprach sich für eine Volksbefragung mit klaren Spielregeln aus. Die Zuständigkeit der Fraktionen und Weile liege jetzt schon bei den Gemeinden, die für die Gemeinden aber bei der Region. Er zeigte auf, dass es auch in anderen Gebieten gelungen sei, nach langer Zeit wieder die historischen Ortsnamen einzuführen, z.B. in Katalonien, in Wales, aber auch in Tschetschenien oder in Inguschetien.

Simon Constantini vom Internetblog Brennerbasisdemokratie sprach sich für ein mehrsprachiges Südtirol aus, in dem nicht so sehr die Sprachgruppen im Vordergrund stehen: man müsse nicht unterscheiden zwischen deutsch und italienisch, sondern zwischen demokratisch/historisch und totalitär. Die Wissenschaftler könnten das Problem nicht lösen, sondern nur der Politik Werkzeuge in die Hand geben. Die Ortsnamengebung müsse eine Sache der Gemeinden sein, die durch Volksbefragung gelöst werden solle.

Der Bezirksmajor des Vinschgaus Mjr. Peter Kaserer erklärte, dass der Südtiroler Schützenbund einen klaren kulturellen Auftrag befolge und deshalb die historische Lösung mit der Beibehaltung der gewachsenen, nicht faschistischen italienischen Ortsnamen die einzige gerechte Lösung sei. Ein Unrecht dürfe nicht zum Recht gemacht werden; eine solche Grundlage könne nie die Basis eines friedlichen Zusammenlebens sein.

Auf die Stellungnahme der Podiumsgäste folgte eine rege Diskussion mit Teilnehmern aus dem Publikum, die vor allem die faschistischen Ortsnamen mit den faschistischen Denkmälern gleichsetzten und auf den in vielen Punkten sehr unzulänglichen Gesetzentwurf der SVP hinwiesen. Durch den Abend führte gekonnt Harald Stauder.

Montag, 18. Juni 2012: Veranstaltung „Südtirol-Autonomie- 20 Jahre Streitbeilegung“ - Spitze der Schützenbünde bei Gedenkveranstaltung im Parlament in Wien

BOZEN/INNSBRUCK/WIEN - Landeskommandant Elmar Thaler und Landeskommandant-Stv. Stephan Zangerl brechen heute als offizielle Abordnung der Tiroler Schützen nach Wien auf. Dort werden sie am morgigen Dienstag auf Einladung von Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer an der Gedenkveranstaltung „Südtirol-Autonomie - Zwanzig Jahre Streitbeilegung“ teilnehmen.

Aus Anlass des zwanzigsten Jahrestages der Überreichung der Streitbeilegungserklärung bei den Vereinten Nationen werden u.a. auch der Südtiroler Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder, der Landeshauptmann von Tirol, Günther Platter und der Präsident der Region Trentino, Lorenzo Dellai im Nationalratssitzungssaal im Wiener Parlament dieses Ereignisses gedenken.

Wie die Tiroler Schützen in einer Aussendung mitteilen, soll der Jahrtag der Streitbeilegungserklärung Anlass sein, über die Weiterentwicklung verschiedener Zukunftsmodelle für Südtirol nachzudenken. Dabei dürfe es keine Denkverbote geben. Die Geschichte lehrt uns, dass Verhandlungsergebnisse immer nur Meilensteine sein können, nie aber definitive Endpunkte in der Entwicklung eines Landes. In diesem Sinne, so die Schützenbünde in einer Aussendung, stellt die österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler ein unmittelbar anzustrebendes Ziel dar.

Mittwoch, 20. Juni 2012: Tiroler Schützen intervenierenKlassenfahrten von Südtirol nach Österreich scheitern an bürokratischen Hürden.

INNSBRUCK/BOZEN - Eigentlich sollte seit Schengen der freie Personenverkehr innerhalb von Europa ohne Wenn und Aber möglich sein. Der Grenzbalken am Brenner seien gefallen. Dass dem nicht so ist, darauf machen die Tiroler Schützen beidseits des Brenners aufmerksam.

Es ist kurios. Will eine Südtiroler Mittelschulklasse ihren Maiausflug nach Innsbruck machen, so müssen die Lehrer bei der Polizei in Bozen um Genehmigung dafür ansuchen. Doch damit nicht genug. Dieser Anmeldung sind neben den Personalien der Begleitpersonen die Kopien der Ausweise aller Schüler und deren Eltern beizulegen. Außerdem bedarf es einer sogenannten „Ersatzerklärung“ beider Elternteile, in der sie mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass die Schüler über den Brenner fahren dürfen. Befinden sich in der Klasse – und das trifft in den meisten Fällen zu – Kinder, die nicht die italienische Staatsbürgerschaft besitzen, so verkompliziert sich das Ganze noch einmal. Für Schülerinnen und Schüler aus Nicht-EU-Staaten ist ein Antrag mit zwei Passbildern und einer Kopie der gültigen Aufenthaltsgenehmigung an das Amt für Einwanderung der Quästur Bozen zu übermitteln.

Page 21: Jahresbericht 2013

21

Diese Vorgangsweise führt dazu, dass kaum noch Klassen nach Nord- und Osttirol fahren, bestätigt eine Südtiroler Lehrerin. Schon allein die Kopie des Personalausweises beider Elternteile von allen Schülern einzuholen, stellt bei Patchworkfamilien und Alleinerziehenden eine Herausforderung dar, die sich niemand antun will. Da wird dann lieber irgendwo im südlichen Landesteil geblieben oder nur mehr nach Italien gefahren.

Ein Umstand, der neben den Schützen und den Schulklassen übrigens auch für viele Sportvereine ein Hindernis darstellen wird. Wie Elmar Thaler, Landeskommandant der Südtiroler Schützen anmerkt, ist es nicht mehr ohne weiteres möglich, mit Kindern, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, nach Nord- oder Osttirol zu fahren. „Da wird es dann schwierig, jungen Menschen Europa schmackhaft zu machen, wenn elementare Dinge nicht funktionieren und innerhalb des Schengen-Raumes getan wird, als würde man den berühmten Eisernen Vorhang bewältigen müssen.“

Bei der Gedenkveranstaltung 20 Jahre Streitbeilegung in Wien wurde der designierte Bundesratspräsident Georg Keuschnigg von Landeskommandant Elmar Thaler und Bundesrat Stephan Zangerl auf das Problem aufmerksam gemacht. Auch die Südtiroler Parteien sind bereits über dieses Problem informiert, und morgen will der Landeskommandant des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, Fritz Tiefenthaler, bei Vizekanzler und Außenminister Spindelegger intervenieren. Auf dass Druck auf Italien gemacht wird, diesen uneuropäischen Unsinn schnellstens zu beseitigen.

Sonntag, 24. Juni 2012: Europeada Lausitz: Südtiroler Sportler erneut Botschafter unseres Landes

Der Südtiroler Schützenbund reagiert mit Stolz und Freude auf den Sieg der Südtiroler Fußballer bei der Europeada in der Lausitz, die damit ihren Titel bei der Fußball-Europameisterschaft der Minderheiten erfolgreich verteidigt haben.

Diesen Erfolg nimmt der Südtiroler Schützenbund erneut zum Anlass, darauf hinzuweisen, wie wichtig es für die Südtiroler sei, entweder als selbständige Mannschaft oder gemeinsam mit Tirol antreten zu dürfen.

Da derzeit der Großteil der Südtiroler Sportler für Italien an den Start geht, drücken viele deutsche und ladinische Südtiroler auch anderen Italienern oder italienischen Mannschaften die Daumen. Solche Tendenzen führten dazu, dass sich die Südtiroler immer weniger ihrer eigenen Identität als Minderheit bewusst seien. „Südtirol stellt in einer ganzen Reihe von Disziplinen Spitzensportler der Weltklasse, so im Eislauf, im Gehen, im Rodeln, im Tennis, im Schwimmen und in anderen Sportarten mehr. Anstatt sie immer wieder in die Peinlichkeit zu bringen, die italienische Hymne singen und sich in der internationalen Öffentlichkeit als „Italiener“ vorstellen lassen zu müssen, könnten sie vielmehr Botschafter unseres Landes sein“, so Landeskommandant Elmar Thaler. „Südtirol lässt sich bis jetzt im Bereich des Sports eine wertvolle Chance entgehen, die „Marke Südtirol“ in Europa und in der Welt erfolgreich zu bewerben. Eine Marketingwerbung durch vom Land bezahlte und somit von Italien unabhängige Spitzensportler sei für das Image Südtirols in der Welt unbezahlbar“, so Schützenchef Elmar Thaler.

Mittwoch, 18. Juli 2012: Schützenbund fordert angepasste Architektur für Südtirols Schutzhütten

BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund begrüßt den Willen der Landesregierung, eine Diskussion bezüglich des Erscheinungsbildes neu zu erbauender bzw. zu renovierender Schutzhütten zuzulassen. „Unserer Meinung nach schließt eine der Landschaft und vor allem unserem Kulturraum angepasste Architektur modernes Bauen und höchsten Komfort und Zweckmäßigkeit nicht aus“, so Karl Kasseroller, Referent für Umwelt- und Heimatschutz im Südtiroler Schützenbund.

„Wir treten für die Bewahrung traditioneller Formen ein, auch weil wir überzeugt sind, dass die Mehrheit der Bevölkerung eine genaue Vorstellung hat, wie Schutzhütten, aber auch Almen und landwirtschaftliche Nutzgebäude auszusehen haben“, so Schützenmajor Kasseroller. „Nämlich wie bisher in einer unverkennbaren Stilrichtung, die sowohl Teil unseres Heimatgefühls, aber auch den Erwartungen all jener Tourismusgäste entgegenkommt, die für den Wohlstand in einem der schönsten Flecken dieser Erde beigetragen und auch in Zukunft beitragen werden“ schreibt der Bundesumweltreferent der Schützen.

Page 22: Jahresbericht 2013

22

„Wir sind es leid, wie mit unserem Land, und vor allem mit unserem unaustauschbaren Werten und Kulturgütern umgegangen wird, nur weil sich wieder einmal eine kleine Gruppe damit ein Denkmal setzen wird. Lasst es so, wie es ist und auch bisher gefällig war.“, schließt Karl Kasseroller.

Freitag, 27. Juli 2012: Zur Lage unserer Tiroler Volksgruppe

BOZEN - Mit Besorgnis verfolge ich die täglichen Negativmeldungen, die aus dem römischen Parlament zu uns stoßen. Als wäre es nicht genug, dass unsere politischen Vertreter diesem uns fremden Staat weitaus mehr als notwendig finanzielle Hilfe zugesagt haben, nein es genügt nicht. Italien behandelt uns inzwischen nicht mehr wie eine autonome Provinz, wo Abkommen und Verträge respektiert werden müssen. Seit Mittwoch, 25. Juli 2012 sind unsere Parlamentarier in der parlamentarischen Opposition. Und zwar genau dort, wo sie unserer Meinung eigentlich immer hingehören sollten.

Die Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes kommentierte diese besorgniserregende Situation in den vergangenen Monaten ständig mit Aktuellberichten und Pressemitteilungen. Man kann sie auf unserer Internetseite chronologisch nachlesen. Dargestellt wurden wir lediglich als „Zündler“, „Ewiggestrige“ und „Patridioten“. In Wirklichkeit sind wir aber Angestellte, Freiberufler, Menschen in sozialen Berufen, Handwerker und Unternehmer. In unserer Freizeit agieren wir nicht nur als Tiroler, sondern wirken auch in anderen Verbänden und Vereinen mit. Viele von uns sind in der Freiwilligen Feuerwehr, auch in hohen Positionen tätig. Stichwort Feuerwehr: Auch hier will der Staat am liebsten ein bei uns optimal funktionierendes System deklassieren, um es an das staatliche Zivilschutzsystem anzugliedern. Unvergesslich deren Chef Bertolaso, zurzeit unter Anklage wegen Korruption.

Jetzt trifft das ein, vor dem der Südtiroler Schützenbund seit langem gewarnt hat. Italien hat die Wahl, alleine unterzugehen oder unterzugehen und die besten Kirschen auch noch in den Abgrund mitzunehmen. Südtirol ist eine dieser Kirschen, nicht die einzige, dies vorausgeschickt, damit nicht wieder die „Nabel der Welt“-Kritiker ihre Schnäbel aufreißen.

Die Beschneidungen unseres Sozialsystems, die Beschlagnahmung von Steuergeldern, die ständigen Verletzungen unserer Autonomie geben Anlass zur Sorge und wir hoffen, dass der Südtiroler Landtag dringend eine Sondersitzung einberuft, um eine Drohung ordentlich zu formulieren und nicht nur lauwarm. Wenn die einzigen Mittel zur Abwehr auf die brachialen Eingriffe unserer Autonomie nur mehr der Gang vor dem Verfassungsgerichtshof, oder noch kurioser vor dem Internationalen Gerichtshof ist, dann sind wir regelrecht am letzten Strand, an der „ultima spiaggia“, angekommen.

Es ist viertel nach zwölf und unsere politischen Vertreter müssen endlich auch andere Lösungswege besprechen. Und zwar all jene, die eine komplette Abtrennung von dieser sogenannten „Demokratie“ betreffen.

Wenn es in Europa keine Grenzen braucht, dann ist es überhaupt kein Problem, wenn wir jene am Brenner definitiv abbauen. Die Gutmenschen wissen aber genau, dass die Grenzkontrollen verschärft wurden. Unsere Kinder können heute problemlos zu den Liparischen Inseln reisen, um nach Innsbruck zu gelangen, sprich ins nördliche Tirol, benötigt man seit kurzem aber einen riesigen Satz Nerven, Geld, Zeit, weitere Behördengänge und vor allem weiteren Heimat- und Identitätsverlust. Noch dazu werden unsere Kinder gezwungen, sich mit der italienischen Hymne auseinanderzusetzen, eine Hymne die unser Vaterland Österreich beleidigt.

Die sogenannte „dynamische Autonomie“ wurde nun endgültig entblößt. Nachdem Italien ohne Wenn und Aber Wasserkraft aus unserem Land abgezapft hat, wurde nun durch eine parlamentarische Mehrheit von 475 zu 80 diese autonome Kompetenz zurückgestohlen. Da nützt es leider auch wenig, wenn unsere Parlamentarier erst jetzt dagegen stimmen. Ihre Stimme ist nur symbolisch und wird es auch weiterhin bleiben.

Auch der südlichste Teil Tirols, das Welschtirol, ist täglichen Angriffen des Nationalstaates ausgesetzt. Wir erhören die Hilferufe unserer Nachbarn und werden sie nicht im Stich lassen. Wichtig ist aber, dass auch sie endlich Reaktion zeigen.

Italien ist somit, ganz abgesehen vom neofaschistischen Geist, der sich in den letzten Jahren immens verstärkt hat, vermehrt zentralistisch geworden und nicht nur autonomiefeindlich, sondern sogar minderheitenfeindlich. Die Beschneidung der Autonomie ist eingetreten, dies bedeutet, dass in unseren Augen das Überlebensminimum, das wir für unseren Volksgruppenschutz benötigen, bedroht

Page 23: Jahresbericht 2013

23

ist. Die Verantwortung für diese Achterbahnfahrt werden all jene übernehmen müssen, die jetzt nach wie vor zaudern!

Der Südtiroler Schützenbund unterstützt auf jeden Fall jegliche Bestrebungen, damit wir nicht der Willkür dieses Staates preisgegeben bleiben. Diese Stellungnahme beenden wir in genau jenem Augenblick, in welchem die Mailänder Staatsanwaltschaft dem Präsidenten der Lombardei, Roberto Formigoni, einen Ermittlungsbescheid zugestellt hat, in welchem ihm die Veruntreuung einer nicht definierten hohen Geldsumme beschuldigt wird. Hoch Tirol!

Mjr. Günther Morat

Dienstag, 7. August 2012: Tirol in Not – Tiroler Schützen starten Hilfsaktion!

TIROL - Angesichts der immensen Hochwasserschäden in Pfitsch (Südtirol) und Virgen (Osttirol) startet der Verband Tiroler Schützen, der Zusammenschluss des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, des Südtiroler Schützenbundes und des Welschtiroler Schützenbundes eine spontane Spendenaktion. Die gesammelten Gelder sollen jenen bedürftigen Familien zukommen, die von der Hochwasserkatastrophe am schwersten betroffen und auf Unterstützung von außen unbedingt angewiesen sind.

Diese Initiative ist nach der Spendenaktion für die Hochwassergeschädigten in Niederösterreich im Jahre 2002 und im Norden Tirols im Jahre 2005 bereits die dritte ihrer Art, die von den Schützen ins Leben gerufen wurde.

„Auch in schwierigen Zeiten muss man von Landeseinheit sprechen und in diesem Sinne handeln“, so der geschäftsführende Landeskommandant der Tiroler Schützen, Major Elmar Thaler. „Es genügt nicht, wenn wir diese Einheit nur in Sonntagsreden heraufbeschwören. Insofern kann jeder noch so kleine Geldbetrag, der gespendet wird, ein Zeichen dafür sein, dass die Süd-, Nord-, Ost- und Welschtiroler auch in schweren Zeiten zusammenhalten“, zeigt sich auch sein Kollege Fritz Tiefenthaler vom Bund der Tiroler Schützenkompanien überzeugt.

Mittwoch, 8. August 2012: Landtagspräsident Mauro Minniti ignoriert Anfrage des Südtiroler Schützenbundes

BOZEN - Mit Jahresbeginn wurde in der Tiroler Schützenzeitung (TSZ) die neue Rubrik „Pro & Contra“ eingeführt. Zum Diskussionsthema in der August-Ausgabe hat die Redaktion der TSZ die Verleihung der Tiroler Verdienstorden gewählt. Leider finden die Leser in dieser Ausgabe aber nur den PRO- Part, da trotz Abwarten bis zum letztmöglichen Zeitpunkt die Contra- Stellungnahme nicht eingetroffen ist. Angefragt wurde diese beim Präsidenten des Südtiroler Landtages, Herrn Mauro Minniti, der die Anfrage aber leider völlig ignorierte. In einem offenen Brief wendet sich nun der Schriftleiter der Tiroler Schützenzeitung, Mjr. Günther Mairhofer, an den Herrn Landtagpräsidenten.

An HerrnPräsident Mauro MinnitiSüdtiroler LandtagSilvius-Magnago-Platz 639100 BOZEN

Sehr geehrter Herr Präsident,

keine Antwort ist auch eine Antwort. Da Sie es nicht der Mühe wert fanden, auf eine inhöflicher Form gestellte Anfrage eine Antwort zu geben, erlaube ich mir, diesen Brief an Sie zu richten.

Bereits am 3. Juli 2012 habe ich Sie um eine Stellungnahme für die Rubrik „Pro & Contra“ in der Ausgabe Nr. 4-2012 der Tiroler Schützenzeitung gebeten. Trotz mehrfacher Sendung an verschiedenste E-mail-Adressen (wir haben immer eine Lesebestätigung erhalten) und telefonischer Nachfragen erhielt die Redaktion keine Stellungnahme. Natürlich steht es Ihnen frei, sich gegen eine solche Art der Meinungsäußerung zu entscheiden. Es ist jedoch wohl ein Zeichen des gegenseitigen Respekts, dies rechtzeitig mitzuteilen, vor allem, um der Redaktion die Möglichkeit zu geben, bei einer anderen Person eine Stellungnahme einzuholen.

Page 24: Jahresbericht 2013

24

Noch wenige Tage vor Druckbeginn wurde uns von Ihrer Mitarbeiterin Anna Carlinversichert, dass Sie sich im Hinblick auf unsere Anfrage melden bzw. sehr wahrscheinlich eine Stellungnahme zum Thema abgeben werden. Bis dato hat sich weder das eine noch das andere bewahrheitet. Bei allem Verständnis für einen ausgebuchten Terminkalender und einen intensiven Arbeitsalltag: so ist es doch wohl keine respektvolle Umgangsform, eine schriftlich wie auch mündlich gestellte Anfrage – welche auch eine Ablehnung ohne Probleme respektiert – völlig zu ignorieren.

Wir finden, 4 Wochen reichen, um sich a) aus zeitlichen Gründen dagegen zu entscheiden, b) sich aus persönlichen, politischen oder sonstigen Gründen dagegen zu entscheiden, c) sich dafür zu entscheiden und sich in 1.500 Anschlägen zum Thema zu äußern. Zu allen drei Möglichkeiten hätte eine kurze Mitteilung genügt, um Klarheit zu verschaffen.Dass Sie, Herr Minniti, unsere Anfrage mit völliger Nichtbeachtung strafen, scheint wohlkeine adäquate Umgangsform zwischen einem Landtagspräsidenten und einem kulturellen Traditionsverband wie dem Südtiroler Schützenbund zu sein. Auch die Schützen vom Bund der Tiroler Schützenkompanien, vom Welschtiroler Schützenbund sowie vom Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien werden sich wohl über Ihr Verhalten wundern.

Mit Tiroler Schützengruß,

Mjr. Günther MairhoferSchriftleiter der Tiroler Schützenzeitung

Dienstag, 21. August 2012: Speise-Eis-Hof? Der „Eishof“ im Pfossental ist kein „Maso Gelato“

BOZEN - Der Arbeitsgruppe SOKO „Tatort Alto Adige“ liegen die Ortsnamen in Südtirol besonders am Herzen. Daher nimmt auch sie zur Polemik der letzten Tage bezüglich des „Maso Gelato“ im Pfossental Stellung.

Der „Eishof“ im Schnalser Pfossental hat natürlich sprachgeschichtlich überhaupt nichts mit Speiseeis (italienisch „gelato“) zu tun. Viel mehr waren wohl die widrigen Umweltbedingungen in über 2.000 Meter Meereshöhe ausschlaggebend. Ob da oben heutzutage Speiseeis erhältlich ist, spielt also überhaupt keine Rolle. Es drängt sich hier aber sofort die Frage auf, ob der „fleißige“ Übersetzer womöglich deutscher Muttersprache war. Ein Italiener dürfte nämlich den Unterschied zwischen „gelato“ und „ghiacciato“ kennen. Wie man sieht, darf man die Schuld wohl nicht immer den „bösen“ Italienern in die Schuhe schieben, so die SOKO „Tatort Alto Adige“.

Man kann Worte übersetzen, Namen aber nicht. Aber nicht der einzelne Landesangestellte irgendwo im Amt für Naturparke soll jetzt als Sündenbock hergenommen werden. Schuld sind nämlich ganz andere; allen voran die Landespolitiker. Seit Jahrzehnten schieben sie das heiße Eisen Toponomastik von Wahlkampf zu Wahlkampf vor sich her. Dabei wäre die Sache so einfach: Die faschistischen Ortsnamensdekrete sind per Landesgesetz abzuschaffen und alle historischen Ortsnamen (ganz gleich, ob deutsch, italienisch oder ladinisch) sollen amtlich werden. Dazu braucht es auch kein „Fitto-Durnwalder-Abkommen“. Denn weder Landeshauptmann noch römischer Minister sind hier zuständig. Der Südtiroler Landtag hat nämlich die primäre Gesetzgebungsbefugnis in Sachen Ortsnamengebung.

Falls sich Rom an der historisch/wissenschaftlichen Lösung stört, müsste es schon vor dem Verfassungsgerichtshof klagen. Bis dieser entscheidet, dürften Jahre ins Land gehen. Auch darf bezweifelt werden, ob Rom überhaupt Recht bekäme, zumal die faschistischen Ortsnamensdekrete weder im Pariser Vertrag noch im Autonomiestatut ausdrücklich erwähnt werden. Auf jeden Fall hätte Südtirol damit endlich eindrücklich seinen Willen bekundet, dieses faschistische Unrecht abschaffen zu wollen, schreibt die SOKO „Tatort Alto Adige“.

Machen wir uns nichts vor, so die SOKO „Tatort Alto Adige“ abschließend: Der „Maso Gelato“ mag einer der traurigen Höhepunkte unserer Südtiroler Ortsnamensgebung sein, aber bei weitem nicht der einzige.

Weitere Informationen unter www.toponomastik.com

Page 25: Jahresbericht 2013

25

Mittwoch, 22. August 2012: Abenteuer Heimat - Landesjungschützenzeltlager 2012

PFLERSCH – Kürzlich konnten wieder rund 60 Jungschützen und Jungmarketenderinnen mit ihren Betreuern das traditionelle 4-tägige Zeltlager „Abenteuer Heimat“ in Pflersch im Wipptal erleben.

Dieses Jahr waren ein Besuch im Hochseilgarten sowie ein Orientierungslauf die Höhepunkte der Veranstaltung. Natürlich durften Spiel, Spaß und Spannung nicht zu kurz kommen.

Ein besonderer Dank gilt Beate Niederstätter, welche auf die Themen Brennerbasistunnel, Autobahn, Eisenbahn, Postkutsche und der Brenner als wichtigster Passübergang der Alpen unter dem Motto: „Wasser scheide ich - die Menschen verbinde ich“ eingegangen ist, sowie Prof. Harald Kofler, welcher über den Bergbau in Pflersch erzählt hat.

Am Samstag mussten die Jungen beim Orientierungslauf ihr Wissen unter Beweis stellen und Fragen zu den oben angeführten Themen beantworten. Am Abend stattete der ehemalige Schützenkurat Kanonikus Paul Rainer den Jungschützen und Jungmarketenderinnen einen Besuch ab und erzählte ihnen die zwei Sagen vom „Goldenen Kegelspiel“ und vom „Räuberkönig von Pflersch“.

Am Sonntagmorgen wurde die Preisverteilung vorgenommen. Mit einer gemeinsamen hl. Messe und dem anschließenden Einholen der Jungschützenfahne fand das Zeltlager „Abenteuer Heimat“ seinen feierlichen Abschluss.

Ein außerordentlicher Dank gilt der Schützenkompanie Pflersch für das gute Gelingen und die köstliche Küche.

Mittwoch, 22. August 2012: Touristen in Gefahr? SOKO „Tatort Alto Adige“: Übersetzung von Warnhinweisen ja, nicht aber von Namen

BOZEN - Wie die Tageszeitung „Alto Adige“ kürzlich berichtete, häufen sich derzeit angeblich die Beschwerden über die einsprachige Beschilderung der Wanderwege, vor allem von Seiten italienischer Touristen. Diese seien in besonderer Gefahr, da sie mangels ausreichender Deutschkenntnisse die auf den Schildern angebrachten Warnhinweise nicht verstehen könnten. Dem stimmt auch Giuseppe Broggi vom italienischen Alpenverein CAI zu und fordert die Umsetzung der versprochen zweisprachigen Beschilderung auf dem Wegenetz. Dass hierbei jedoch nicht nur Warnhinweise, sondern auch Namen übersetzt werden sollen, ist allerdings unverständlich. Worte und Warnhinweise lassen sich übersetzen, Namen aber nicht.

Die SOKO Tatort „Alto Adige“ (www.toponomastik.com) findet zweisprachig gehaltene Schilder dann gut, wenn nur Bezeichnungen übersetzt werden, nicht aber Namen. Zweisprachige Ortsbezeichnungen haben nur dort eine Daseinsberechtigung, wo sie historisch gewachsen sind; d.h. ohne das Zutun eines Ettore Tolomei oder anderer Schreibtischtäter.

Um vom Tourismus zu leben, müssen wir nicht unbedingt die Ortsnamen verfälschen. Es genügt vielmehr, den Gästen etwas entgegen zu kommen. Es reicht aus, dafür Sorge zu tragen, dass die übersetzbaren Teile der Wegbeschilderung zweisprachig gehalten werden. Die „Schönrastalm“ in Aldein geht bereits mit gutem Beispiel voran: die italienischsprachige Übersetzung „Malga Schönrastalm“ wird auch von italienischsprachigen Gästen verstanden und trotzdem kann der Name authentisch bleiben.

Man darf den Urlaubern in unserem Land nicht die Fähigkeit absprechen, eine gewöhnliche Wanderkarte zu lesen. Sogar erfahrene Bergsteiger verlassen sich nicht ausschließlich auf die Beschilderung der Wanderwege, sondern erkundigen sich bereits vorab mittels Wanderkarte oder ähnlicher Hilfsmittel über den Wegverlauf und die Schwierigkeit der bevorstehenden Wanderung. Außerdem sind auf den Schildern und auf der Karte auch die Wegnummern zu finden, welche dem Wanderer auch ohne Sprachkenntnisse den richtigen Weg weisen, so die SOKO Tatort „Alto Adige“.

Weitere Informationen unter www.toponomastik.com

Page 26: Jahresbericht 2013

26

Freitag, 31. August 2012: Wann kommt der Landestoponomast?- Ohne Experten gibt es keine vernünftige Lösung im Ortsnamenstreit.

SÜDTIOL/SUDTIROLO - Die SOKO Tatort „Alto Adige“ fragt sich schon lange, warum die seit 2005 vakante Stelle des Landestoponomasten nicht nachbesetzt werde. Seit dem unfreiwilligen Abgang von Dr. Cristian Kollmann fehle der Landesverwaltung ein entsprechender Fachmann. Historiker und Kartographen könnten diesen nicht einmal ansatzweise ersetzen. Ihnen fehle schlicht und einfach das sprachwissenschaftliche Fachwissen.

Gerade in Südtirol, wo das Thema Ortsnamen so kontrovers diskutiert werde, sei ein wissenschaftlich-historischer und faschistisch unbelasteter Zugang wichtig, stellt die SOKO Tatort „Alto Adige“ (www.toponomastik.com) fest. Nur so könne die sehr emotional geführte politische Diskussion versachlicht werden. Und das wäre dringend notwendig, zumal es sich bei den Ortsnamen um ein erstrangiges Kulturgut handle, das nicht dem politischen Kuhhandel geopfert werden dürfe.

Offenbar habe die Landesverwaltung aber Angst vor eigenen Fachleuten, bedauert die SOKO Tatort „Alto Adige“. Zu wenig linientreu sei der letzte Landestoponomast Dr. Cristian Kollmann anscheinend gewesen. Der Regierungsmehrheit wäre ein braver Beamter, der die Vorgaben von oben widerspruchslos abnickt, wohl lieber. Ein solcher scheine aber nicht in Sicht zu sein und ein Stellenwettbewerb bringe oft ungeliebte Überraschungen, also verzichte das Land lieber auf den sprachwissenschaftlichen Fachmann. Ein gebranntes Kind scheue eben das Feuer, so die SOKO Tatort „Alto Adige“ abschließend.

Montag, 3. September 2012: Jungschützen übergeben Spende für Unwettergeschädigte

INNSBRUCK - Am Sonntag, den 2. September 2012 hat das 12. Tiroler Jungschützentreffen in Innsbruck/Wilten stattgefunden. Bei dieser Gelegenheit haben die Südtiroler Jungschützen die gesammelten Spendengelder für die Aktion „Tirol in Not - Unwetterhilfe“ in Höhe von 331,- Euro dem Landeskommandanten Elmar Thaler übergeben.

Die Jungschützen hatten beim heurigen Jungschützenzeltlager, das vom 9. bis 12. August in Pflersch im Wipptal stattgefunden hat, eine Spendensammlung durchgeführt. Landeskommandant Elmar Thaler war sichtlich erfreut über so viel Solidarität und Hilfsbereitschaft der jüngsten Mitglieder im Schützenwesen.

Die Spendenaktion „Tirol in Not - Unwetterhilfe“ hat großen Anklang gefunden. Demnächst kann bereits mit der Übergabe der ersten Spendengelder an die Unwettergeschädigten begonnen werden. Die Spendenaktion läuft noch bis Ende September. Spenden können auf das eigens dafür eingerichtet Konto eingezahlt werden.

Dienstag, 4. September 2012: Spendenaktion „Tirol in Not - Unwetterhilfe“ gut angelaufen

BOZEN/INNSBRUCK - Vor knapp einem Monat hat der Verband Tiroler Schützen die Spendenaktion „Tirol in Not - Unwetterhilfe“ für die Unwettergeschädigten in Pfitsch und im Virgental ins Leben gerufen.

Inzwischen ist in ganz Tirol die beachtliche Summe von über 20.000,- Euro eingegangen. Dieser Tage wird mit den zuständigen Ansprechpartnern in den vom Schaden betroffenen Gebieten die Auszahlung an die entsprechenden Landsleute vorbereitet.

Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass wirklich jeder gespendete Euro ausbezahlt wird und die Verwaltungsspesen von den drei Schützenbünden getragen werden. Wer noch sein Scherflein zur Aktion beitragen möchte, kann das noch gerne tun, die Aktion läuft noch einige Wochen bis Ende September.

Donnerstag, 6. September 2012: Meraner Ehrung

BOZEN - Mit Unverständnis und Verärgerung reagiert der Südtiroler Schützenbund auf die von Landeshauptmann Luis Durnwalder losgetretene Polemik über die Abwesenheit der Schützen beim Besuch von Napolitano und Fischer in Meran.

Page 27: Jahresbericht 2013

27

„Man habe sich für die Ordensverleihung höflich entschuldigt und sich aus Respekt vor den Institutionen und insbesondere aus Hochachtung vor Bundespräsident Heinz Fischer bisher bewusst aus allen Polemiken herausgehalten“, so Landeskommandant Elmar Thaler.

„Die Kommentare des Landeshauptmannes machen es aber wohl notwendig, den eigenen Standpunkten nochmals klar darzulegen“, so Thaler. „Solange wichtige Fragen, wie etwa die Entfernung der faschistischen Denkmäler aufgrund römischer Blockadepolitik einer Lösung harren, gibt es für den Schützenbund nichts zu feiern. Hier könnte der italienische Staatspräsident mit gutem Willen durchaus positiv einwirken“, so Thaler weiter. „Ebenso in der Frage einer kulanten und menschlichen Lösung für die Freiheitskämpfer der 1960er Jahre, die weiterhin nicht in ihre Heimat einreisen können. Letztere haben damals durch ihren großen persönlichen Einsatz den Versäumnissen Italiens Paroli geboten und die heutige Möglichkeit zu relativem Wohlstand ist auch ihr Verdienst. Sich hinter Paragraphen zu verstecken zeuge nicht von Größe des italienischen Staatsoberhauptes“, so der Landeskommandant der Schützen.

„Insofern sieht sich der Südtiroler Schützenbund darin bestätigt, dass es richtig war, sich nicht an der allgemeinen diplomatischen Lobhudelei in Meran zu beteiligen. Dem aufmerksamen Beobachter wird es nicht entfallen sein: Letztendlich ist die Ordensverleihung in Meran mehr zu einem opportunistischem Geben- und Nehmen-Spiel als zu einer wirklichen Ehrung für Napolitano geworden. Wohl jeder heimatverbundene Mensch kann daraus nur den Schlussziehen: Südtirols Zukunft kann nicht bei Italien liegen“, schließt Elmar Thaler.

Mittwoch, 12. September 2012: Tolomei siegt auf ganzer Linie – Schützenbund entrüstet. Schützen rufen zur Beflaggung der Tiroler-Fahne mit Trauerflor auf.

SÜDTIROL - In den kommenden Stunden und Tagen droht einer der größten Wünsche von Ettore Tolomei, dem Totengräber Südtirols, Wirklichkeit zu werden. Gewählte Volksvertreter deutscher und ladinischer Muttersprache sowie Abgeordnete des PD wollen mit einem Landesgesetz die Möglichkeit schaffen, dass die erfundenen faschistischen Ortsnamen für alle Zeiten anerkannt und zementiert werden.

„Für die Ortsnamenfrage in Südtirol ist diese amtliche Anerkennung von Tolomeis Fälscherwerk ein absoluter Tiefpunkt. Unglaublich, dass sich unsere Politiker für die amtliche Anerkennung von Fälschungen hergeben“, schreibt der Südtiroler Schützenbund in einer Aussendung.

Politisch ist diese moralische Schändung der Namen offensichtlich nicht mehr zu verhindern. Als äußeres Zeichen des Unmutes wird am Freitag, dem 14. September 2012 im ganzen Land die Tiroler-Fahne mit Trauerflor gehisst werden. „Vielleicht wird zumindest dann den Verantwortlichen endlich klar, was es bedeutet, dazu beizutragen, dass Tolomeis Wünsche in Erfüllung gehen“, hofft Landeskommandant Elmar Thaler.

Donnerstag, 13. September 2012: Demokratie darf keine Namen fälschen!Protestaktion der Arbeitsgruppe SOKO Tatort „Alto Adige“ im Landtag

BOZEN - In den kommenden Stunden und Tagen droht einer der größten Wünsche von Ettore Tolomei, dem Totengräber Südtirols, Wirklichkeit zu werden. Gewählte Volksvertreter deutscher und ladinischer Muttersprache sowie Abgeordnete des PD wollen mit einem Landesgesetz die Möglichkeit schaffen, dass die erfundenen faschistischen Ortsnamen für alle Zeiten anerkannt und zementiert werden. „Dies ist eine Sternstunde des Faschismus, 70 Jahre nach seinem Untergang“, so die Arbeitsgruppe SOKO Tatort „Alto Adige“ in einer Aussendung.

Mit einer friedlichen Protestaktion machte am Donnerstag die Arbeitsgruppe SOKO Tatort „Alto Adige“ auf dieses drohende Unheil aufmerksam. Mehrere Mitglieder wohnten auf der Zuschauertribüne der Landtagssitzung bei. Mit bedruckten Leibchen machten sie auf ihr Anliegen aufmerksam. „Fälschen bringt kein Glück!“ stand in großen Lettern auf den Leibchen zu lesen. Das erregte sichtliches Aufsehen unter den Abgeordneten, sodass die Sitzung zeitweilig unterbrochen werden musste. Die SOKO-Ermittler verschenkten an die Abgeordneten Leibchen als Mahnung. „Demokratie darf nicht fälschen!“ war auf jeden zu lesen, welche für den Landeshauptmann und den Landtagspräsidenten bestimmt waren. Es folgte ein Aufruf an alle Abgeordneten zum Südtiroler Landtag, den Mut zu haben, gegen diesen Gesetzentwurf zu stimmen. An die SVP-Vertreter erging der Appell: „Stellt das eigene Gewissen über den Fraktionszwang! Möchtet ihr wirklich als Fälscher in die Geschichte Südtirols eingehen?“

Page 28: Jahresbericht 2013

28

Die Arbeitsgruppe SOKO Tatort „Alto Adige“ (www.toponomastik.com) hat im laufenden Jahr in unzähligen Pressemitteilungen auf dieses Szenario hingewiesen. „Schon seit längerem ist zu beobachten, wie Politiker auf allen Ebenen die von Ettore Tolomei erfundenen pseudoitalienischen Namen nicht nur stillschweigend hinnehmen, sondern deren Benutzung auch noch aktiv fördern. Diese Fehlentwicklung wurde sehr genau verfolgt und auch dokumentiert“, so die SOKO Tatort „Alto Adige“.

Nach unzähligen Aufrufen und Mahnungen folgt nun ein letzter Weckruf zur Vernunft. „Es sollen nicht Leute aus unseren eigenen Reihen als Vollender von Tolomeis Lügenwerk in die Geschichte eingehen“, mahnt die SOKO Tatort „Alto Adige“. „Im letzten Jahr der Legislatur so einen Scherbenhaufen in der Ortsnamensfrage zu verursachen, ist eine Bürde für nachfolgende Generationen. Demokratie darf keine Namen fälschen!“, unterstreicht die SOKO Tatort „Alto Adige“.

Freitag, 14. September 2012: Toponomastik-Gesetzentwurf: Oberflächlich und ohne jede wissenschaftliche Grundlage

BOZEN - „Der Gesetzentwurf der Südtiroler Volkspartei zur Ortsnamenregelung weist erhebliche Mängel auf. Er ist gespickt mit oberflächlichen Formulierungen und entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage“, kritisiert Elmar Thaler, der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes.

Es werde zwar die Wichtigkeit der Tradition, Herkunft und der scheinbaren „wissenschaftlichen Absicherung“ der Ortsnamen beteuert, an keiner Stelle würden jedoch die Namenkonstruktionen Tolomeis und die faschistischen Namensdekrete zur Sprache kommen. „Dies geschieht nicht unbewusst“, ist sich der Südtiroler Schützenbund sicher: Zwar sei vorgesehen, all jene Namen, und damit auch die deutschen und ladinischen, amtlich festzulegen, die vor Ort gebräuchlich sind; es werde jedoch nicht erklärt, worauf der Gebrauch der Namen, speziell der italienischen, basieren solle und wie dieser festzustellen sei. Dies lasse den Schluss zu, dass Tolomeis Namen als Selbstverständlichkeit betrachtet und stillschweigend gutgeheißen werden.

In punkto Wissenschaftlichkeit müsse man sich zudem fragen, wie man sich eine „wissenschaftliche Absicherung“ speziell der tolomeisch-faschistischen bzw. pseudoitalienischen, ahistorischen Ortsnamen – von denen jedoch bewusst nicht die Rede ist – vorstellen dürfe. „Alles in allem: Der Gesetzesentwurf zielt darauf ab, Tolomeis Namenkonstruktionen durch die Hintertür gutzuheißen und damit faschistisches Verbrechen auch noch auf Landesebene zu legalisieren“, warnt Landeskommandant Elmar Thaler.

Dienstag, 25. September 2012: Süddeutsche: Weg, bloß weg von Italien!

Langsam scheint auch Europa auf die zunehmende Unabhängigkeitsbewegung im südlichen Tirol aufmerksam zu werden. In der Süddeutschen Zeitung vom 25. September 2012 berichtet Journalist Reymer Klüver ausführlich über den Wunsch nach Unabhängigkeit Südtirols und interviewte dafür ausführlich Landeskommandant Elmar Thaler. Dieser hatte im April dieses Jahres in Bozen den Freiheitsmarsch des Südtiroler Schützenbundes mit 5000 Personen angeführt. Wurde die Berichterstattung zum Marsch, der unter dem Motto „Ohne Rom in die Zukunft“ stand, von den lokalen Medien sehr flach gehalten, haben große Medienhäuser europaweit über die Großkundgebung der Schützen im Zusammenhang mit den in Europa stattfindenden Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien, Schottland und Flandern berichtet.

Klüver berichtet in seinem heutigen Artikel in der Süddeutschen (immerhin 1,48 Mio. Leser) ausführlich über den Freiheitswillen, der in weiten Teilen der Südtiroler Bevölkerung herrscht und attestiert dem Südtiroler Schützenbund ein gutes Zeugnis. Unter anderem schreibt er: „Wer die Schützen für einen normalen Trachtenverein hält, unterschätzt sie.“

Der Artikel der Süddeutschen Zeitung steht unter www.schuetzen.com vollinhaltlich zur Verfügung.

Mittwoch, 26. September 2012: Neofaschisten belagern Oberschule in Bozen

BOZEN - Entrüstet reagiert der Südtiroler Schützenbund auf die Meldungen, wonach heute Vormittag vermummte neofaschistische Jugendliche versucht haben, in ein Schulgebäude in Bozen einzudringen und Rauchbomben zu werfen.

Page 29: Jahresbericht 2013

29

„Gerade dieser Tage jährt sich der Marsch auf Bozen und damit die Generalprobe der faschistischen Machtergreifung zum 90. Mal. Wenn Mitglieder des neofaschistischen Studentenverbandes ‚blocco studentesco‘ sozusagen nach historischem Vorbild wieder ungestraft auftreten können, dann haben wohl Gesellschaft und Teile der Politik versagt“, so der Landeskommandant des Schützenbundes Elmar Thaler.

In diesem Zusammenhang stellt der Schützenbund auch die Frage, wo auf italienischer Seite die politischen Programme für eine Bekämpfung von Gewalt und Rassismus bleiben. Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Tommasini sei hier gefordert. Noch vor einem Jahr hat dieser sich im Zuge von Studentendemonstrationen in Bozen auch mit Vertretern des Blocco Studentesco getroffen. Dieser „Schwarze Block“, der auch in Südtirol seinen Ableger und Anhänger hat, ist ein Zusammenschluss von rechtsextremen italienischen Studenten.

Der Südtiroler Schützenbund fordert die Landesregierung auf, Landesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter Tommasini in die Schranken zu weisen. Neofaschisten müssen ebenso wie Neonazis isoliert bzw. durch Streetworking und angemessenen Geschichtsunterricht aufgeklärt werden.

Freitag, 28. September 2012: Schützen: Völkermorddenkmal in Bruneck entfernen!

BRUNECK - In der vergangenen Woche wurde von Frau Ines Oberhollenzer ein Referat über den Umgang mit dem Erbe der Diktaturen in Bozen gehalten. Auch wurde ein Teilauszug in der Neuen Südtiroler Tageszeitung am 28.9.2012 über den im Volksmund genannten „Kapuziner Wastl“ abgedruckt. Im Referat ist eine nicht unwesentliche Falschbehauptung enthalten.

Angeblich sei das nach dem Zweiten Weltkrieg wiedererrichtete Alpinidenkmal für alle im Krieg und bei zivilen Einsätzen ums Leben gekommenen Alpini errichtet worden. Diese Behauptung stammt bekannterweise von den Alpiniveteranen Südtirols. Dass dies nicht der Wahrheit entspricht, zeigt die Erinnerungsmedaille, welche von den Alpini selbst im Jahre 1968 angefertigt worden ist, als das letzte Alpinidenkmal wiedererrichtet wurde. Darauf steht unmissverständlich „Monumento Alpino alla Divisione Pusteria - rifatto 1968 nuovo“. Zu Deutsch „Alpinidenkmal zu Ehren der Divisione Pusteria - wiedererrichtet 1968 neu“.

Der Südtiroler Schützenbund erinnert daran, dass die „Divisione Pusteria“ am Mord unschuldiger Menschen in Abessinien beteiligt war. In diesem Krieg wurde die dortige Zivilbevölkerung unter anderem mit Giftgas auf die brutalste Art und Weise ermordet.

Der Südtiroler Schützenbund fordert erneut dazu auf, dieses Völkermorddenkmal ein für alle Mal zu entfernen.

Sonntag, 30. September 2012: Tirol in Not – Hilfsaktion der Tiroler SchützenErste Spendengelder übergeben

PFITSCH - Angesichts der immensen Hochwasserschäden in Pfitsch (Süd-Tirol) und Virgen (Ost-Tirol) startete der Verband „Tiroler Schützen“, der Zusammenschluss der drei Tiroler Schützenbünde, eine spontane Spendenaktion. Die gesammelten Gelder – bis heute rund 25.000 Euro auf beiden Seiten des Brenners – sollen jenen bedürftigen Familien zukommen, die von der Hochwasserkatastrophe am schwersten betroffen und auf Unterstützung von außen unbedingt angewiesen sind.

„Auch in schwierigen Zeiten muss man von Landeseinheit sprechen und in diesem Sinne handeln“, so der geschäftsführende Landeskommandant der Tiroler Schützen, Mjr. Elmar Thaler. „Es genügt nicht, wenn wir diese Einheit nur in Sonntagsreden herbeireden. Insofern kann jeder noch so kleine Geldbetrag, der gespendet wird, ein Zeichen dafür sein, dass die Süd-, Nord-, Ost- und Welsch-Tiroler auch in schweren Zeiten zusammenhalten“, zeigt sich auch sein Kollege Fritz Tiefenthaler vom Bund der Tiroler Schützenkompanien überzeugt.

Am Sonntag, den 30. September 2012 konnten in Sterzing bzw. Pfitsch von einer Delegation des Verbandes „Tiroler Schützen“ die ersten Gelder übergeben werden. Die Familien Überegger, Grauß und Parschalk, die von den Unwettern schwer getroffen wurden, freuten sich über einen Scheck von jeweils 5.000,- Euro.

Page 30: Jahresbericht 2013

30

Montag, 1. Oktober 2012: 90 Jahre „Marsch auf Bozen“: Südtiroler Schützenbund fordert erneut Entfernung faschistischer Relikte

BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund begrüßt es, dass auch von offizieller Seite des faschistischen „Marsches auf Bozen“ vor exakt 90 Jahren gedacht wird. Der „Marsch auf Bozen“ war eine tiefe Zäsur in der Geschichte der Landeshauptstadt. Der höchst fähige Politiker Dr. Julius Perathoner ist den Forderungen der Faschisten geopfert worden und blieb bis zum heutigen Tag der letzte deutsche Bürgermeister von Bozen.

Allerdings, so Landeskommandant Elmar Thaler, dürfe das Gedenken nicht isoliert von der heutigen Situation gesehen werden. „Es ist zwar löblich, wenn die italienische Justiz faschistische Wiederbetätigung ahndet, wie der zur Anzeige gebrachte Mussolinigruß beim Alpini-Treffen in Bozen zeigt.“ Aber es dürfe nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. Thaler gibt zu bedenken, dass auch durch die zahlreichen faschistischen Relikte in unserem Land der Faschismus hierzulande weiterlebe, und dass auch Kranzniederlegungen vor dem Siegesdenkmal oder vor dem Alpini-Denkmal in Bruneck als Wiederbetätigung einzustufen seien.

Bereits am 25. Jänner 2011 hat Sandro Bondi in seinem Brief an Luis Durnwalder bestätigt, dass die Entfernung der faschistischen Denkmäler auch von der Provinz durchgeführt werden kann, so Elmar Thaler.

„Wir wollen endlich Taten sehen!“, fordert der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes. „Dass man eine solche historische Chance, bei der es sogar die staatliche Genehmigung zur Entfernung eines faschistischen Reliktes gibt, ungenutzt verstreichen lässt, ist für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar“, so der Südtiroler Schützenbund in seiner Presseaussendung.

Dienstag, 2. Oktober 2012: Landeshauptmann Luis Durnwalder trifft den Landeskommandanten der Schützen

BOZEN - Zu einem Informationsaustausch zwischen Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landeskommandant Elmar Thaler ist es am Dienstag, dem 2. Oktober 2012 im Palais Widmann in Bozen gekommen.

Dabei wurde der Landeshauptmann über den neuesten Stand der Dinge bezüglich des Projekts „Erhaltung des Geburtshauses von Feldmarschallleutnant Franz Philipp von Fenner am Fennberg“ informiert. In erster Linie geht es dabei um die Instandhaltung des historischen Hauses am Fennberg und die gleichzeitige Errichtung einer gemeinsamen Struktur für den Verband „Tiroler Schützen“. Der Landeshauptmann zeigte sich sehr interessiert und steht dem Vorhaben der drei Bünde weiterhin aufgeschlossen gegenüber.

Thema war beim Treffen auch die Österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler, deren Umsetzung laut Landeskommandant Elmar Thaler ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung Südtirols sein muss. Landeshauptmann Durnwalder sprach auch das neue Landesgesetz zur Toponomastik an, welches nun unter Umständen in Rom gekippt werden wird. In dieser Frage gibt es grundsätzlich verschiedene Anschauungen zwischen dem Landeshauptmann und den Kommandant der Südtiroler Schützen. Erörtert wurden auch die verschiedenen Einstellungen und Sichtweisen der Zukunftsmodelle für Südtirol, in der es zwar keine Annäherung, aber doch wenigstens Gehör für die jeweilige Positionen gab.

Auf die Problematik des freien Personenverkehrs von Minderjährigen innerhalb der EU angesprochen, versicherte Durnwalder den Schützen, in dieser Frage bereits aktiv geworden zu sein, gleichzeitig konnte er schon konkrete Lösungsansätze unterbreiten.

Insgesamt sprach sich der Landeshauptmann dafür aus, die kulturelle Arbeit des Südtiroler Schützenbundes auch weiterhin in gewohnter Art und Weise wohlwollend zu fördern. Parteipolitisches Denken und Handeln, darf dabei weder im Schützenbund noch in der öffentlichen Verwaltung keinen Platz haben, so der Schützenbund in einer Aussendung.

Page 31: Jahresbericht 2013

31

Mittwoch, 3. Oktober 2012: Südtirol-Thematik heute auf BBC World News

BOZEN - Nachdem kürzlich die Süddeutsche Zeitung einen ausführlichen Bericht über die wachsenden Unabhängigkeitsbestrebungen im südlichen Tirol abgedruckt hat, berichtet heute auch der Nachrichtensender BBC über das Thema. Die Journalistin Bethany Bell von BBC World hat dabei unter anderem den Landeskommandanten des Südtiroler Schützenbundes Elmar Thaler interviewt.

Im Bericht kommt unter anderem der am 14. April 2012 in Bozen abgehaltene Freiheitsmarsch mit 5000 Personen vor. Dazu wurde auch Bildmaterial des Südtiroler Schützenbundes ausgestrahlt, welches unter www.schuetzen.com angesehen werden kann.

Europaweit finden derzeit Freiheitsbekundungen in Katalonien, Schottland und Flandern statt. Es ist bezeichnend, dass man gleichzeitig auch aus Südtirol berichtet. Die Politik in Südtirol ist also weiterhin gefordert, Zukunftsvisionen für ein Südtirol ohne Italien zu entwickeln und nicht länger zuzusehen, wie Italien den Südtirolern Schritt für Schritt Teile der Autonomie beschneidet.

Hier der Bericht von BBC World News:http://www.youtube.com/watch?v=1lvHVx2TICE

Sonntag, 7. Oktober 2012: Die Schützen Tirols und das Tiroler Landlibell - Kaiser Maximilian I. - 1511 - Ausstellung in Brüssel

BOZEN/BRÜSSEL - Die Schützen Tirols und das Tiroler Landlibell - Kaiser Maximilian I. - 1511. So lautet der Titel einer Ausstellung, welche am 9. Oktober 2012 am Sitz der gemeinsamen Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel eröffnet wird.

Neben dem Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem Landtagspräsident des Bundeslandes Tirol Herwig van Staa, den Tiroler EU-Parlamentariern Herbert Dorfmann und Herbert Seeber, werden auch der Südtiroler Landeskommandant Elmar Thaler mit Vertretern der Bundesleitung und eine starke Abordnung des Schützenbezirks Brixen an der Eröffnung teilnehmen. Auf letztere geht die Initiative zu dieser Ausstellung zurück, welche Kernstück einer Wanderausstellung ist, die 2011 von den Südtiroler und Osttiroler Schützenkompanien gestaltet worden war.

Die Schützen wollten mit der Ausstellung an die gemeinsame Geschichte ihrer heute geteilten Heimat erinnern. Der für die Ausstellung gewählte Zeitraum beginnt mit dem Jahr 1511, in dem der deutsche Kaiser Maximilian I, genannt der „letzte Ritter“, durch das „Tiroler Landlibell“ dem Land Tirol eine Wehrverfassung gegeben hat. Diese ist von den habsburgischen Wehrgesetzen stets berücksichtigt worden und hat bis 1918 als Rechtsgrundlage für das Tiroler Schützenwesen gegolten.

Heute bilden die Schützen der drei alten Tiroler Regionen eine in altüberlieferter Tradition festgefügte Gemeinschaft. Ihre Gemeinsamkeiten sind durch Tracht, religiöses und profanes Brauchtum, Musik und das Waffentragen gekennzeichnet. Hinter diesen Äußerlichkeiten aber steht die Erinnerung an die alte Tiroler Wehrhaftigkeit, die im „Tiroler Landlibell“ verbrieft worden ist.

Nach 500 Jahre „Tiroler Landlibell“ haben Tiroler Schützen mit ihrer Ausstellung einer Geschichte gedacht, aus der sie als letzte Traditionsträger hervorgegangen sind. Ob Süd-, Welsch- oder Nord- und Osttiroler – sie fühlen sich dieser Geschichte und dem gemeinsamen Brauchtum verpflichtet. Damit sind sie als Teil des Gesamttiroler Schützenwesens Träger eines grenzübergreifenden Gedankengutes, auch im Sinne eines gesamteuropäischen Denkens, das über Grenzen hinweg regionale Zusammengehörigkeit innerhalb Europas aufzeigen und leben will, so der Südtiroler Schützenbund in einer Aussendung.

Mittwoch, 10. Oktober 2012: Ausstellung „Die Schützen Tirols und das Tiroler Landlibell - Kaiser Maximilian I. - 1511“ in Brüssel eröffnet

BRÜSSEL – Die Ausstellung des Südtiroler Schützenbundes unter dem Titel „Die Schützen Tirols und das Tiroler Landlibell – Kaiser Maximilian I. – 1511“ wurde am Dienstag, den 9. Oktober 2012 am Sitz der gemeinsamen Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel feierlich eröffnet.

Neben dem Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem Landtagspräsidenten des Bundeslandes Tirol Herwig van Staa, den Tiroler EU-Parlamentariern Herbert Dorfmann und Herbert

Page 32: Jahresbericht 2013

32

Seeber waren auch der Südtiroler Landeskommandant Elmar Thaler mit Vertretern der Bundesleitung und eine starke Abordnung des Schützenbezirks Brixen bei der Eröffnung anwesend. Auf letztere geht die Initiative zu dieser Ausstellung zurück, welche Kernstück einer Wanderausstellung ist, die 2011 von Südtiroler und Osttiroler Schützenkompanien gestaltet worden war.

Bei dieser Gelegenheit wurde dem Tirol-Haus in Brüssel auch ein Kreuz übergeben, das vom Bildhauer Josef Bernardi aus St. Ulrich in Gröden stammt. Die Initiative dazu geht auf den Brixner Schützenhauptmann Sepp Kirchler, den Brixner Bezirkskulturreferenten Sepp Kaser und den Brixner Bezirksmajor Helmut Oberhauser zurück. Das Kreuz für das Tirol-Haus in Brüssel wurde am Hohen Frauentag in Innsbruck vom Abt von Wilten, Raimund Schreier, feierlich gesegnet. Daneben hängt nun in homogener Einheit mit dem Kreuz, hinter Glas und adäquat umrahmt, das Faksimile-Bildnis des Turiner Grabtuches, der bedeutendsten Reliquie der Christenheit.

Die Schützen wollten mit der Ausstellung an die gemeinsame Geschichte ihrer heute geteilten Heimat erinnern. Der für die Ausstellung gewählte Zeitraum beginnt mit dem Jahr 1511, in dem der deutsche Kaiser Maximilian I, genannt der „letzte Ritter“, durch das „Tiroler Landlibell“ dem Land Tirol eine Wehrverfassung gegeben hat. Diese ist von den habsburgischen Wehrgesetzen stets berücksichtigt worden und hat bis 1918 als Rechtsgrundlage für das Tiroler Schützenwesen gegolten.

Heute bilden die Schützen der drei alten Tiroler Regionen eine in altüberlieferter Tradition festgefügte Gemeinschaft. Ihre Gemeinsamkeiten sind durch Tracht, religiöses und profanes Brauchtum, Musik und das Waffentragen gekennzeichnet. Hinter diesen Äußerlichkeiten aber steht die Erinnerung an die alte Tiroler Wehrhaftigkeit, die im „Tiroler Landlibell“ verbrieft worden ist.

Nach 500 Jahre „Tiroler Landlibell“ haben Tiroler Schützen mit ihrer Ausstellung einer Geschichte gedacht, aus der sie als letzte Traditionsträger hervorgegangen sind. Ob Süd-, Welsch- oder Nord- und Osttiroler – sie fühlen sich dieser Geschichte und dem gemeinsamen Brauchtum verpflichtet. Damit sind sie als Teil des Gesamttiroler Schützenwesens Träger eines grenzübergreifenden Gedankengutes, auch im Sinne eines gesamteuropäischen Denkens, das über Grenzen hinweg regionale Zusammengehörigkeit innerhalb Europas aufzeigen und leben will.

Freitag, 12. Oktober 2012: Los von Rom: „DER SPIEGEL“ berichtet über Südtirol

BOZEN - Das kleine Südtirol ist derzeit ganz groß im Interesse der europäischen Medien: Nachdem die Süddeutsche und BBC World News ausführlich über den Freiheitswillen der Südtiroler berichteten, hat nun auch das bekannte deutsche Nachrichtenmagazin „DER SPIEGEL“ in seiner aktuellen Ausgabe 41/2012 einen dreiseitigen Bericht in Zusammenhang mit den Unabhängigkeitsbestrebungen in Europa gebracht. Hier führt „DER SPIEGEL“ als Beispiel auch Südtirol an und verweist auf den Freiheitsmarsch der Südtiroler Schützen, bei dem am 14. April dieses Jahres das „Los von Rom“ gefordert wurde.

Im Beitrag berichten Fiona Ehlers, Hans Hoyng, Christoph Schult und Helene Zuber aus dem Süden Tirols und schreiben: „…in Italien fühlen sich viele Südtiroler nicht mehr verantwortlich für den tief verschuldeten und korrupten Süden […] Schon im April marschierten Tausende Südtiroler Schützen in Lederhosen durch die Hauptstadt […] das war keine Folklore: „Los von Rom“ riefen sie.“ Untermauert wird der Bericht über die Separationsbestrebungen in Europa auch durch eine Grafik, in dem ein Bild des Freiheitsmarsches in Bozen abgedruckt wurde. Der Freiheitswille der Südtiroler wird in einem Atemzug mit den Freiheitsbestrebungen in Katalonien, Flandern, Schottland und Nordirland genannt.

Die Journalisten berichten auch über die angeheizte Stimmung, welche durch die jüngste Sparreform von Mario Monti hervorgerufen wurde, welche die verbriefte Garantie beschneidet, dass 90 Prozent der in Südtirol erhobenen Steuern in die Provinz zurückfließen müssen.

Interessant ist im Bericht auch die Feststellung, dass beispielsweise die flämischen Separatisten eine proeuropäische Agenda verfolgen: Steuer- und Sozialpolitik seien laut Flamen auf regionaler Ebene besser aufgehoben. Für die Außenpolitik dagegen müsse die EU zuständig sein. Dieses Konzept könnte auch für die Südtiroler sehr interessant sein, meint der Spiegel.

Der Südtiroler Schützenbund fordert alle deutschen Südtiroler Parteien auf, sich an einen Tisch zu setzen und ein Südtirol ohne Italien im europäischen Kontext zu fordern, so wie dies die Flamen anstreben.

Page 33: Jahresbericht 2013

33

Mittwoch, 17. Oktober 2012: ZDF - heute in Europa: Südtiroler sperren sich gegen Sparzwang

BOZEN/MAINZ - Am 16. Oktober 2012 hat das Zweite Deutsche Fernsehen einen ausführlichen Bericht über die Schuldenopfer Europas gebracht. Dabei kam auch Südtirol zur Sprache. Laut ZDF würden die Südtiroler überhaupt nicht einsehen, warum sie zugunsten der ärmeren Regionen Italiens sparen sollten und der Ruf nach Selbständigkeit würde immer größer. Auch würden die von den Südtirolern eingeforderten Gelder nicht reichen, um Italien vom Schuldenberg zu befreien.

Für die Journalistin Antje Pieper vom ZDF-Studio Rom ist Südtirol ein Erfolgsmodell. Doch nun muss Südtirol auch für die Schulden des Staates Italien einstehen. 1,3 Milliarden Euro fordere Rom. Das seien 20 Prozent des Jahreshaushaltes. Interviewt wurde in diesem Zusammenhang der Chefredakteur der Südtiroler Wirtschaftszeitung Robert Weissensteiner, der meint: 2Alles illegal. Südtirol stehen 90 Prozent der Steuern zu. Italien sei jedoch finanziell am Ende und müsse Geld eintreiben, und deshalb versuche es, Südtirol zur Kasse zu bitten.2 Es wird berichtet, dass dies in einer Zeit erfolge, in der andere Regionen in Italien mit dekadenten Togapartys Schlagzeilen machen. In Latium wurde ein Parteifunktionär verhaftet, weil er öffentliche Gelder für Luxusautos ausgab. Das alles verstärke den Eindruck, dass Südtirol spart und die anderen verprassen.

Landesrat Thomas Widmann stellt klar: 2Jeder, der in Südtirol lebt oder durchfährt, sieht, dass hier alles viel besser funktioniert. [...] Der Staatsapparat kostet in Rom weit doppelt so viel wie in Berlin oder London. Aber bei einer weit geringeren Funktionsweise und Effizienz. [...]“. Man müsse dort aufräumen, wo es wirklich notwendig sei. Laut Pieper würde der Ruf nach Selbständigkeit immer größer. Landeshauptmann Luis Durnwalder bemerkte dazu jedoch, das sei unrealistisch. Er wolle sich von Rom nichts vorschreiben lassen, aber er gebe sich verhandlungsbereit: Durnwalder ergänzte, auch Südtirol müsse Opfer bringen, denn auch Südtirol lebe in diesem Staat, auf diesem Schiff. Wenn das Schiff untergehe, dann gehe halt auch Südtirol in der ersten Klasse unter.

Interessant auch der Abschlusssatz im Filmbeitrag: „Doch eine andere Rechnung sei auch einfach. 500.000 Einwohner habe Südtirol. Die allein würden nicht reichen, um Italien vom Schuldenberg zu befreien.“

Diesen Worten schließt sich der Südtiroler Schützenbund an und stellt fest, dass es unbedingt notwendig sei, dem Beispiel der Schotten und Katalanen zu folgen und die Unabhängigkeit Südtirols anzustreben. Während sich andere Regionen Europas auf dem Weg in die Unabhängigkeit machen, ist so manche Partei in Südtirol zurzeit eindeutig zu viel mit sich selbst beschäftigt.

Der Filmbeitrag kann unter www.schuetzen.com angesehen werden.

Freitag, 19. Oktober 2012: „Hochpustertal“ muss „Alto Pusteria“ weichen„Sprachprostitution“ im Kreuzfeuer der Kritik

HOCHPUSTERTAL - Harsche Kritik ernten die großformatigen Plakatleinwände, die an den Pusterer Bahnhöfen für die Skigebiete Kronplatz und Sextner Dolomiten werben. „Dass sogar im deutschen Text nur mehr von „Alta Pusteria“ die Rede ist, müssen aber nicht nur Einheimische, sondern auch die deutschen, österreichischen und Schweizer Gäste im Hochpustertal als Affront sehen“, ist die SOKO Tatort „Alto Adige“ (www.toponomastik.com) überzeugt. Ebenso unverständlich sei, dass Innichen mit „Welcome to San Candido“ werbe. Es sei bedenklich, dass Tourismustreibende faschistische Methoden anwenden, um sich dem italienischen Gast anzubiedern, so die SOKO Tatort „Alto Adige“, die in diesem Zusammenhang von „Sprachprostitution“ spricht. Auch im Faschismus sollte die ausschließliche Verwendung italienischer und italianisierter Namen den Eindruck vermitteln, dass es sich um ein uritalienisches Land handle.

Schon seit ihrer Gründung Anfang dieses Jahres hat es sich die Toponomastikkommission im Südtiroler Schützenbund zum Ziel gesetzt, Aufklärungsarbeit zu leisten, auf die gesetzlichen Möglichkeiten in der Toponomastik hinzuweisen und für den korrekten Sprachgebrauch in der Ortsnamenfrage zu sensibilisieren.

In der italienischen Werbung hätten die historisch gewachsenen italienischen Ortsnamen sehr wohl ihre Berechtigung – und von denen gäbe es viele. In der deutschen und in einer englischen Werbung dürfe aber ausschließlich der deutsche Ortsname verwendet werden, betont die SOKO Tatort „Alto Adige“. „Der Ortsname ist wesentlicher Teil unserer Kultur und unterstreiche unsere Identität.“ Der Gast erwarte sich nicht das Vorgaukeln falscher Tatsachen, um sich wohlzufühlen, sondern er schätze

Page 34: Jahresbericht 2013

34

vielmehr Authentizität, Ursprünglichkeit und das Besondere, so die Toponomastikkommission des Südtiroler Schützenbundes.

Sonntag, 21. Oktober 2012: Grundlehrgang und feierliche Angelobung der Neumitglieder

VAHRN - Am Samstag, den 20. Oktober 2012 fand das erste von zwei Neumitgliederseminaren des Südtiroler Schützenbundes statt. Die Neumitglieder der östlichen Landeshälfte trafen sich im Haus Voitsberg in Vahrn, um sich über die Grundzüge des Tiroler Schützenwesens zu informieren. Im Anschluss an das Seminar wurden die Neuzugänge auf dem Vahrner Dorfplatz im festlichen Rahmen des „Großen Österreichischen Zapfenstreiches“ feierlich angelobt.

Der Bundesgeschäftsführer des Südtiroler Schützenbundes Mjr. Günther Ploner begrüßte die Teilnehmer, welche allesamt im Jahr 2011 einer Schützenkompanie beigetreten sind bzw. welche von den Jungschützen zu den Schützen übergetreten sind (Jahrgang 1995). In interessanten, kurzweilig gestalteten Vorträgen gingen die einzelnen Referenten anschließend auf die verschiedene Bereiche ein, die im Schützenwesen eine wichtige Rolle spielen.

Günther Obwegs erklärte die Gelöbnisformel. Wer etwas gelobt, der schwört, und wer etwas schwört, der setzt sich ein Ziel, war die Kernaussage seiner Präsentation. Pfarrer Arthur Schmitt referierte über Schützen und Glaube. Dass die Neumitglieder wissen, welche Waffen Schützen tragen und wie sie gepflegt werden, wann eine Ehrensalve geschossen werden darf und welche Dienstgrade es gibt, dafür sorgte Lt. Albin Huber, Exerzierreferent im Schützenbezirk Brixen. Die Historikerin Margareth Lun hingegen ließ in einem spannenden Referat mit vielen Bildern die 1000-jährige Geschichte Tirols Revue passieren, bevor der Bundesgeschäftsführer des SSB, Mjr. Günther Ploner, sowie der Bundeskulturreferent des BTSK, Mjr. Hartwig Röck, den Aufbau der Schützenbünde erläuterten und anhand von Bildern aufzeigten, welche Ausstrahlung man durch das Tragen der Tracht bewirkt. Anschließend referierte Mjr. Günther Mairhofer über das saubere Auftreten, Disziplin und Kameradschaft in der Kompanie. Er erläuterte dabei unter anderem, dass ein Schütze in Tracht immer im Dienst ist, aber auch wenn er nicht in Tracht ist, ist er immer Schütze. Wie Volkstumspolitik - ein Herzensanliegen des Südtiroler Schützenbundes - gemacht wird, warum es sie braucht und was jeder einzelne dafür tun kann, erklärte schließlich Mjr. Efrem Oberlechner, der seine Präsentation mit interessanten Filmbeiträgen ergänzte.

Im Anschluss an das Seminar fand auf dem Dorfplatz beim Haus Voitsberg die feierliche Angelobung der neuen Mitglieder statt, der auch die Dorfbevölkerung zahlreich beiwohnte. Nach einer kurzen Begrüßung durch Josef Kaser, Kulturreferent im Schützenbezirk Brixen und einer Erläuterung des „Großen Österreichischen Zapfenstreichs“ durch Mjr. Günther Mairhofer wurde der Zapfenstreich durch eine Ehrenformation, bestehend aus Schützen der Kompanien Vahrn, Neustift und Schalders, und der Musikkapelle Vahrn aufgeführt. Die Ehrenformation stand unter dem Kommando von Hptm. Klaus Unterleitner.

Es folgte der Höhepunkt: die Angelobung der Neuzugänge. Sie gelobten, die Grundsätze und Ideale des Tiroler Schützenwesens hochzuhalten. Ebenso verpflichteten sie sich zu Treue zum Väterglauben, Treue zu Volk und Heimat und zum Schützenbund, weiters zur Ehrfurcht vor den Vorfahren und dazu, den Kameraden brüderlich zu begegnen - „so wahr mir Gott helfe“. Bundesgeschäftsführer Mjr. Günther Ploner sprach das Gelöbnis vor. Zwei Schützen und zwei Marketenderinnen legten stellvertretend für alle die Hand auf die Bundesfahne des Südtiroler Schützenbundes. Die Zeremonie endete mit der Landeshymne.

Für die Neumitglieder der westlichen Landeshälfte findet derselbe Grundlehrgang am Samstag, den 3. November 2012, mit Beginn um 14.30 Uhr im Raiffeisenhaus in Lana statt. Im Anschluss werden auch dort die Neuschützen auf dem Rathausplatz feierlich angelobt. Die Bürgerkapelle von Lana und die Schützenkompanie „Franz Höfler“ Lana führen den „Tiroler Zapfenstreich“ auf.

Montag, 22. Oktober 2012: ARD - hartaberfair - „Zu fremd, zu fern - macht uns Europa heimatlos?“

KÖLN/BOZEN - Heute Abend, am Montag, den 22. Oktober 2012 um 21:00 Uhr wird bei „hartaberfair“ im ARD mit Frank Plasberg über folgendes Thema diskutiert: „Zu fremd, zu fern - macht uns Europa heimatlos?“

Page 35: Jahresbericht 2013

35

Es diskutieren namhafte Personen aus Politik und Gesellschaft über die jüngsten Ereignisse in Europa, aber auch über die zunehmenden Freiheitsbestrebungen verschiedener Volksgruppen. Die Politiker wollen Europa mächtig machen. Die Bürger aber fremdeln mit dem Bürokratiemonster im fernen Brüssel. Es wird die Frage gestellt, ob die Antwort darauf mehr Heimat, mehr Nähe heißt und ob die Regionen stark werden müssen, damit Europa menschlich bleibt.

Während der Diskussionsrunde werden Filmbeiträge eingespielt. In einem davon wird über den zunehmenden Unabhängigkeitswunsch der Südtiroler berichtet, wobei auf Film- und Fotomaterial des Südtiroler Schützenbundes zurückgegriffen wird.Das SSB-Onlineteam wünscht gute Unterhaltung im „Ersten“.

Dienstag, 23. Oktober 2012: ARD: „Zu fremd, zu fern - macht uns Europa heimatlos?“

KÖLN/BOZEN - Am Montagabend, den 22. Oktober 2012 wurde in der Sendung „hart aber fair“ im ARD mit Frank Plasberg über folgendes Thema diskutiert: „Zu fremd, zu fern - macht uns Europa heimatlos?“. Es diskutierten namhafte Personen aus Politik und Gesellschaft über die jüngsten Ereignisse in Europa, aber auch über die zunehmenden Freiheitsbestrebungen verschiedener Volksgruppen. Während der Diskussionsrunde wurde ein Filmbeitrag eingespielt, in welchem der Unabhängigkeitswunsch der Schotten, Flamen, Südtiroler, Katalanen und Basken in einem Atemzug genannt wurde.

Auch der große Freiheitsmarsch der Südtiroler am 14. April dieses Jahres wurde in einem Filmausschnitt gezeigt. Mit Bildern von Unabhängigkeitskundgebungen der Katalanen und Schotten wurde die anschließende Diskussion untermauert. Das Transparent „Ohne Rom in die Zukunft“ war minutenlang im Hintergrund eingeblendet. Zur Verfügung gestellt wurde das Material dem Team von ARD durch das SSB - Online Team.

Partei für die Südtiroler ergriff in der Diskussion vor allem der Schauspieler Siegfried Rauch, auch bekannt als Kapitän auf dem ZDF-“Traumschiff“. Rauch wörtlich „Man muss jetzt einen Unterschied machen zwischen Nationalismus und Eigenständigkeit, finde ich. Ein Südtiroler ist kein Nationalist, aber der will gern ein Südtiroler sein und nicht ein Italiener. Und als Südtiroler bringt er dreimal so viel Bruttosozialprodukt, weil er Freude an der Arbeit hat“.

Die Grüne Terry Reintke hingegen brachte den Schottischen Separatisten Sympathien entgegen, weil sich diese durch die Abspaltung von England Europa nähern würden und alles in Frieden geschehen würde.

Der Südtiroler Schützenbund ist erfreut, dass der Freiheitsmarsch in Bozen wieder in einem großen deutschen Medium aufgegriffen wurde. Damit erreichten unsere Botschaften hunderttausende Menschen im deutschen Sprachraum. Es hat sich wiederum gezeigt, wie wichtig der Freiheitsmarsch war, damit die Menschen in Europa sehen, dass viele in Südtirol ein Los von Rom anstreben.

Eine Zusammenfassung des Filmbeitrags kann unter www.schuetzen.com angesehen werden.

Dienstag, 23. Oktober 2012: Rom manipuliert Geschichtsdarstellung beim „Alpinidenkmal“ - trotzdem vom Brunecker Gemeinderat genehmigt

ROM/BRUNECK - Harsche Kritik erntete der Brunecker Gemeinderat vom Südtiroler Schützenbund, weil er am 22. Oktober 2012 einen Text für die erklärenden Tafeln beim „Kapuziner Wastl“ genehmigt hat, obwohl dieser von Rom und Venedig grundlegend und sinnentstellend manipuliert worden war. Sprach der von den Historikern Stefan Lechner und Giorgio Delle Donne ursprünglich ausgearbeitete Text noch von einem „Angriffskrieg“, ist im neuen Text nur mehr verharmlosend von einem „Kolonialkrieg“ die Rede.

Die historischen Tatsachen missachtend, heißt es im Text außerdem, das nach dem Zweiten Weltkrieg wiedererrichtete Alpini-Denkmal sei „für alle im Krieg und bei zivilen Einsätzen ums Leben gekommenen Alpini errichtet worden“. „Diese Behauptung wird aber eindeutig durch die von den Alpini selbst im Jahre 1968 herausgegebene Erinnerungsmedaille widerlegt, auf der unmissverständlich vom „Monumento Alpino alla Divisione Pusteria - rifatto 1968 nuovo“ (zu Deutsch: „Alpinidenkmal zu Ehren der Divisione Pusteria [sic!] - wiedererrichtet 1968 neu“, kontert Landeskommandant Elmar Thaler.

Page 36: Jahresbericht 2013

36

Aber auch die Passage, dass die Bedeutung des Denkmals „umstritten“ sei, lässt der Südtiroler Schützenbund nicht gelten. „Sein Zweck ist historisch eindeutig beweisbar. Im Nachhinein dieses gewaltverherrliche Denkmal damit schönzureden, dass „irgendwelche Alpini-Einheiten irgendwo in Italien einmal auch Gutes geleistet hätten“, sei nicht annehmbar, heißt es aus der Bozner Schlernstraße, wo der Südtiroler Schützenbund seinen Sitz hat.

Der Südtiroler Schützenbund erinnert daran, dass der von Italien geführte Abessinienkrieg im heutigen Äthiopien zu den brutalsten Angriffskriegen des 20. Jahrhundert zählt, bei dem Hunderttausende unschuldige Menschen unter anderem mit Giftgas ermordet wurden. Daran beteiligt war auch die durch das „Alpini-Denkmal“ glorifizierte „Divisione Pusteria“.

„Die Kenntnisse der Ereignisse rund um dieses Denkmal“ könnten zwar „ zum besseren Zusammenleben beitragen“, wie es auf der Tafel postuliert wird, räumt der Schützenbund in seiner Aussendung ein. „Solange aber in unserem Land immer noch faschistische Denkmäler prangen, die Faschismus und Gewalt verherrlichen und vor denen Kränze niedergelegt werden können, werden wir nie europäische Reife erlangen“, ist Elmar Thaler, der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, überzeugt.

Mittwoch, 24. Oktober 2012: 3sat: „Südtirol auf Abwegen“

MAINZ/BOZEN – „Südtirol auf Abwegen“, so lautete das Thema am 23. Oktober 2012 in der Sendung „Kulturzeit“ bei 3sat. Die Sendung reagierte damit auf die in letzter Zeit stark aufkommende Unabhängigkeitsbewegung in Südtirol. Nicht nur bei den Schotten, Katalanen und Flamen ist der Separatismus neu erwacht, sondern auch in Südtirol. Die Zugehörigkeit zu einem fremden Staat wird als Fessel empfunden und viele möchten diese abstreifen.

Im Vorspann berichtete die Moderatorin Cécile Schortmann über den Trend der Unabhängigkeit in Europa. Sie meint, dass es viele Südtiroler Leid hätten, Millionen um Millionen zur Sanierung des italienischen Staatshaushaltes beizusteuern. Ministerpräsident Mario Monti aber diktiere es so. Wenn Italien am Abgrund stehe, dann sei das ein nationaler Notstand. Eine Situation, die den Separatisten mächtig Aufwind gebe. Die Autonomie Südtirols reiche ihnen nicht mehr. Sie möchten unabhängig sein oder zurück zur Schutzmacht Österreich kehren.

Journalist Tilman Jens von 3sat war in Vahrn vor Ort, wo jüngst die feierliche Angelobung der Neuschützen stattgefunden hatte. Dort wurde der große Österreichische Zapfenstreich zelebriert. Laut Efrem Oberlechner vom Südtiroler Schützenbund sei es nicht selbstverständlich, dass die österreichische Bundeshymne in Südtirol gespielt und die österreichisch Fahne gehisste würde. Es sei dies nämlich ein Bekenntnis zum Vaterland Österreich. Und die Historikern Margareth Lun erläuterte, dass Tirol 555 Jahre lang zu Österreich gehört habe und dass dies die Heimat der Südtiroler sei. Die Südtiroler seien Österreicher und würden als Minderheit in einem fremden Staat leben.

Bis 1919 gehörte die malerische Berglandschaft südlich des Brenners zu Österreich. Nach dem Ersten Weltkrieg hat Italien Südtirol annektiert, obwohl kaum einer italienisch sprach. Jens meinte, das würden die 5000 Südtiroler Schützen gerne rückgängig machen und deshalb hätten sie im April dieses Jahres einen großen Freiheitsmarsch abgehalten und dazu einen „bombastischen“ Film hinterhergeschickt (www.youtube.com/watch?v=xOn2sgER4pA). Die Schützen würden sich als Speerspitze der Unabhängigkeitsbewegung sehen.

Auch der Landeskommandant der Südtiroler Schützen, Elmar Thaler kam zu Wort: „Man hat mit denen nichts gemeinsam. Weder Sprache, noch Kultur, noch Geschichte. Und deshalb sagen einfach sehr viele Südtiroler, sie möchten da nicht länger dazugehören, sondern sie möchten ganz einfach, dass ihr Land in Zukunft nicht mehr zu Italien gehört.“

Berichtet wird im Filmbeitrag auch über den Freiheitskampf in den 60er Jahren. Südtirols heutige Patrioten hätten der Gewalt aber längst abgeschworen. Zur Sprache kam durch Thaler auch ein Ärgernis der besonderen Art. An der Vorderfront des Bozner Finanzamtes thront bis heute hoch zu Ross der Duce: der faschistische Diktator Benito Mussolini. Es sei dies ziemlich unfassbar. Und für viele eine typische römische Provokation.

Zu Wort kam auch Landeshauptmann Luis Durnwalder, der dem Freiheitswillen nicht viel abgewinnen kann. Er stellte fest: „Den Leuten heute versprechen, dass wir einen neuen Staat mitten in Europa gründen können. Das nimmt ihnen ja niemand ab. […] In Europa will man, dass Grenzen abgebaut

Page 37: Jahresbericht 2013

37

werden.“ Dazu konterte Elmar Thaler, dass vielfach gesagt würde, die Grenzen seien in Europa eigentlich unwichtig geworden. Dieser Meinung seien auch die Schützen. Und deshalb würde es sicher auch niemanden stören, wenn das alte Kronland Tirol wieder eine Region würde.

Der Südtiroler Schützenbund zeigt sich darüber erfreut, dass aus Südtirol nicht mehr über die angeblich weltbeste Autonomie berichtet würde, sondern darüber, dass es in Südtirol auch Personen gibt, die sich eine Loslösung Südtirols vom Staat Italien und ein Europa der Völker wünschen. Und das nicht nur wegen der derzeitigen schlechten wirtschaftlichen Situation, sondern auch wegen der kulturellen und historischen Begebenheiten.

Der Filmbeitrag kann unter www.schuetzen.com angesehen werden.

Mittwoch, 24. Oktober 2012: Landestoponomastikgesetz greift: neue Italianisierung durch Brunecker Gemeinderat genehmigt

BRUNECK/BOZEN - Soeben wurde im Landtag die höchst umstrittene Toponomastikgesetzgebung durchgeboxt, nun legen bereits einige Brunecker Gemeinderäte das Tempo vor und fahren mit neuen Italianisierungen von Ortsnamen fort. Standen sie schon vor Monaten im Kreuzfeuer der Kritik, weil sie Kranzniederlegungen vor dem sogenannten „Kapuziner-Wastl“ gutgeheißen haben, so sehen sie sich jetzt dem Vorwurf ausgesetzt, im Tolomeischen Geist weiterzuarbeiten.

Der Gemeindeausschuss der Stadtgemeinde Bruneck hat nämlich als italienische Variante der Flurbezeichnung „Niedermairfeld“ die Bezeichnung „Campo Niedermair“ festgelegt. Dies ist deshalb sehr ärgerlich, weil laut der gültigen Gesetzgebung KEINE Gemeindeverwaltung verpflichtet ist, Flur-, Orts- und Straßennamen in die jeweiligen Landessprachen zu übersetzen, kritisiert der Südtiroler Schützenbund.

Der Toponomastik-Experte Dr. Cristian Kollmann, der zu diesem Thema ein Gutachten erstellt hat, spricht sogar von einer „höchst fahrlässigen Handlungsweise dieser selbsternannten Toponomasten“, die in ihrem Übereifer auch noch heute Namen italianisieren. „Campo Niedermair“ wird nämlich in der örtlichen Bevölkerung nicht verwendet, sondern seit jeher mit „Niedermairfeld“ bezeichnet.

„Der Name „Niedermairfeld“ ist von der Bildungsweise mit den hypothetischen Beispielen „Niedermairanger“ oder „Niedermairgisse“ (beide zusammengeschrieben) identisch und zeigt auf, wie unsinnig eine Übersetzung von Anger oder Gisse wäre“, erklärt Kollmann. „Würde man in dieser Logik weiterdenken, würde ein Flurnamen mit der Bezeichnung „Kartoffelfeld“ mit „Campo Kartoffel“ übersetzt werden, versucht der Toponomastikexperte die Absurdität dieser Übersetzung zu entlarven.

In dieselbe Kerbe schlägt die SOKO - Tatort „Alto Adige“ (www.toponomastik.com), die Toponomastik-Arbeitsgruppe des Südtiroler Schützenbundes, und weist darauf hin, dass keine Bestimmung, weder im Pariser Vertrag noch im Autonomiestatut, besagt, dass Orts- oder Straßennamen überhaupt neu übersetzt werden müssen. Der Brunecker Gemeindeausschuss beruft sich zwar auf den Artikel 4 des neuen Toponomastikgesetzes, in dem es heißt: „Jeder Ortsname wird in der deutschen, italienischen und ladinischen Fassung eingetragen, sofern in jeder dieser Sprachen in der jeweiligen Bezirksgemeinschaft gebräuchlich“.

„Dieser Bezug ist aber nicht zulässig“, so die Toponomastikarbeitsgruppe im Südtiroler Schützenbund, denn ein „Campo Niedermair“ war weder in Bruneck noch in der Bezirksgemeinschaft jemals „gebräuchlich“ und ist deshalb frei erfunden.

Freitag, 26. Oktober 2012: Südtiroler Schützenbund warnt: Nicht den Bock zum Gärtner machen

BOZEN - Als „äußerst gefährlich“ schätzt der Südtiroler Schützenbund die Aussagen des italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti ein, wonach die Schutzmachtfunktion Österreichs für Südtirol „nicht mehr notwendig“ sei. „Welcher Gefahr damit Südtirol ausgesetzt ist, lässt wohl selbst die größten Optimisten nun hellhörig werden“, warnt Landeskommandant Elmar Thaler.

Dass nun genau jener Mann, der jeden Tag versucht, Südtirols Autonomie weiter zu stutzen, unser Land als „rein inneritalienische Angelegenheit“ betrachtet, dürfe nicht bagatellisiert werden.Denn genau das war die Diktion Italiens in der gesamten Nachkriegsgeschichte, vor allem aber bei den erfolglosen UNO-Verhandlungen, die der Feuernacht vorausgingen. „Es ist so, als ob man hier den

Page 38: Jahresbericht 2013

38

Bock zum Gärtner macht, wenn Österreich zugunsten Italiens seine Schutzmachtfunktion aufgeben würde“, ist Elmar Thaler überzeugt.

Am heutigen österreichischen Nationalfeiertag ruft der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes dazu auf, nicht nur auf die Schutzmachtfunktion Österreichs zu bestehen, sondern sogar über eine Erweiterung der Schutzmachtfunktion und des Einflusses Österreichs auf den abgetrennten Tiroler Landesteil nachzudenken, schließt der Südtiroler Schützenbund seine Aussendung.

Montag, 29. Oktober 2012: Intervention an Schutzmacht Österreich begrüßt - Italien darf Erfolge nicht aufs Spiel setzen

INNSBRUCK/BOZEN/TRIENT - Nach den Protesten über die Aussagen Mario Montis zur Schutzmachtfunktion Österreichs begrüßt der Verband Tiroler Schützen die Intervention von Landeshauptmann Durnwalder bei den Spitzen der österreichischen Politik.

Mit Nachdruck bitten die Landeskommandanten der drei Tiroler Schützenbünde, Elmar Thaler, Fritz Tiefenthaler und Paolo Dalprà, den österreichischen Bundeskanzler Faymann und Außenminister Spindelegger, in Rom dahingehend zu intervenieren, dass ausgehandelte Verträge nach wie vor auf Punkt und Beistrich einzuhalten seien.

Nur die Errungenschaften der Autonomie und der Einsatz vieler Menschen hätten die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der 1919 von Österreich abgetrennten Landesteile bis zum heutigen Zeitpunkt sichern können, so die drei Landeskommandanten. Es könne nicht angehen, dass man, „um die Folgen von Misswirtschaft und Korruption zu sanieren, Erfolge der Vergangenheit aufs Spiel setzt und so auf den Verhandlungsstand von vor 1960 zurückkehrt“, geben sich die drei Landeskommandanten in einer Aussendung überzeugt.

Freitag, 2. November 2012: Ehemalige Alpini beim Brunecker Faschistendenkmal

BRUNECK – Die Alpiniveteranen von Bruneck haben gemeinsam mit Vizebürgermeister Renato Stancher (Pdl) am 2. November 2012 einen Kranz vor dem faschistische Kriegsverbrechen glorifizierenden Denkmal in Bruneck niedergelegt.

Erst kürzlich wurde vom Gemeinderat von Bruneck der Text für die erklärende Tafel an diesem Denkmal genehmigt, in dem es am Ende heißt: „[…] Für die Anderen gilt es nach wie vor als Verherrlichung des Faschismus und seiner Kriege sowie als Symbol der damaligen Unterdrückung der lokalen Bevölkerung“. Dieser Textpassage hatte auch der italienische Vizebürgermeister Renato Stancher zugestimmt. Umso mehr stößt Stanchers Verhalten nun auf Unverständnis, so der Schützenbund in einer Aussendung.

Sowohl von Seiten der Alpini als auch von Seiten des Vizebürgermeisters von Bruneck, Renato Stancher wird immer wieder behauptet, dass das Völkermorddenkmal zu Ehren aller gefallenen Alpini errichtet worden sei. Mittlerweile konnte diese falsche Behauptung anhand von einer Erinnerungsmedaille, welche von den Alpini selbst im Jahre 1968 angefertigt wurde, glaubhaft widerlegt werden. Darauf ist unmissverständlich vom wiedererrichteten „Monumento Alpino alla Divisione Pusteria - rifatto 1968 nuovo“ di Rede. Zu Deutsch „Alpinidenkmal zu Ehren der Divisione Pusteria - wiedererrichtet 1968 neu“.

Der Südtiroler Schützenbund erinnert daran, dass die Divisione Pusteria Kriegsverbrechen in Abessinien beteiligt war. Der Südtiroler Schützenbund fordert alle Parteien dazu auf, Gefallenenehrungen an faschistischen Denkmälern zu verurteilen und dafür Sorge zu tragen, dass die Kranzniederlegung an solchen Orten bei Strafe verboten wird.

Samstag, 3. November 2012: Grundlehrgang und feierliche Angelobung der Neumitglieder

LANA - Am Samstag, den 03. November 2012 fand das zweite von zwei Neumitgliederseminaren des Südtiroler Schützenbundes statt. Die Neumitglieder der westlichen Landeshälfte trafen sich im Raiffeisenhaus in Lana, um sich über die Grundzüge des Tiroler Schützenwesens zu informieren. Im Anschluss an das Seminar wurden die Neuzugänge auf dem Rathausplatz im festlichen Rahmen

Page 39: Jahresbericht 2013

39

des „Tiroler Zapfenstreichs“ feierlich angelobt. Der Grundlehrgang ist bereits seit letztem Jahr fixer Bestandteil der Ausbildung. Erst wenn die Gewehrausbildung und der Grundlehrgang erfolgreich besucht wurden, kann das Neumitglied als Gewehrschütze oder Marketenderin nach erfolgtem Probejahr in den Südtiroler Schützenbund aufgenommen werden. Das Seminar begann um 14.30 Uhr. Der Bundesgeschäftsführer des Südtiroler Schützenbundes Major Günther Ploner begrüßte die Teilnehmer, welche allesamt im Jahr 2011 einer Schützenkompanie beigetreten sind bzw. welche von den Jungschützen zu den Schützen übergetreten sind (Jahrgang 1995). In interessanten, kurzweilig gestalteten Vorträgen gingen die einzelnen Referenten anschließend auf die verschiedene Bereiche ein, die im Schützenwesen eine wichtige Rolle spielen.Kultur- und Bildungsreferent Major Günther Morat erklärte als erstes die Gelöbnisformel. Wer etwas gelobt, der schwört, und wer etwas schwört, der setzt sich ein Ziel, war die Kernaussage seiner Präsentation. Anschließend referierte Ehrenhauptmann Wolfram Klotz über das saubere Auftreten, Disziplin und Kameradschaft in der Kompanie. Er erläuterte dabei unter anderem, dass ein Schütze in Tracht immer im Dienst ist, aber auch wenn er nicht in Tracht ist, ist er immer Schütze. Der Bundesgeschäftsführer des SSB, Major Günther Ploner, sowie der Bundeskulturreferent des BTSK, Major Hartwig Röck, erläuterten den Aufbau der Schützenbünde und anhand von Bildern zeigten sie, welche Ausstrahlung man durch das Tragen der Tracht bewirkt. Pater Christoph Waldner OT referierte über Schützen und Glaube.Ehrenhauptmann Wolfram Klotz ließ nach einer kurzen Pause in einem spannenden Referat die 1000-jährige Geschichte Tirols Revue passieren. Dass die Neumitglieder wissen, welche Waffen Schützen tragen und wie sie gepflegt werden, wann eine Ehrensalve geschossen werden darf und welche Dienstgrade es gibt, dafür sorgte Leutnant Albin Huber, Exerzierreferent im Schützenbezirk Brixen.Wie Volkstumspolitik - ein Herzensanliegen des Südtiroler Schützenbundes - gemacht wird, warum es sie braucht und was jeder einzelne dafür tun kann, erklärte schließlich Landeskommandant Elmar Thaler, der seine Präsentation mit interessanten Filmbeiträgen ergänzte.Im Anschluss an das Seminar fand auf dem Rathausplatz die feierliche Angelobung der neuen Mitglieder statt, der auch die Dorfbevölkerung zahlreich beiwohnte. Nach einer kurzen Begrüßung durch Frau Vize-Bürgermeister Helene Mittersteiner und einer Erläuterung des „Tiroler Zapfenstreichs“ durch Major Günther Morat wurde der Zapfenstreich durch die Ehrenkompanie, der Schützenkompanie „Franz Höfler“ Lana und der Bürgerkapelle Lana mit der Volkstanzgruppe Lana aufgeführt. Die Ehrenkompanie stand unter dem Kommando von Hauptmann Eduard Graber.Es folgte der Höhepunkt: die Angelobung der Neuzugänge. Sie gelobten, die Grundsätze und Ideale des Tiroler Schützenwesens hochzuhalten. Ebenso verpflichteten sie sich zu Treue zum Väterglauben, Treue zu Volk und Heimat und zum Schützenbund, weiters zur Ehrfurcht vor den Vorfahren und dazu, den Kameraden brüderlich zu begegnen - „so wahr mir Gott helfe“. Landeskommandant Elmar Thaler sprach das Gelöbnis vor. Zwei Schützen und zwei Marketenderinnen legten stellvertretend für alle die Hand auf die Bundesfahne des Südtiroler Schützenbundes. Die Zeremonie endete mit der Landeshymne.Der Südtiroler Schützenbund hat mit diesem Seminar und mit der anschließenden feierlichen Angelobung einmal mehr bewiesen, dass ihm der Nachwuchs der Schützenkompanien sehr am Herzen liegt.

Donnerstag, 8. November 2012: Einig - statt gemeinsam einsam

TRIENT/BOZEN/INNSBRUCK - Mit einiger Verwunderung haben die Landeskommandanten im Verband Tiroler Schützen die plötzlich aufgeflammte Diskussion um den Zusatz zum Triogesang „Dem Land Tirol die Treue“ aufgenommen. Nicht, weil ihnen das von einigen wenigen - vermutlich bierseligen Zeitgenossen - mitgeträllerte „Gott sei Dank“ verborgen geblieben wäre. Sondern weil dieser unschöne Zusatz zum Meisterwerk von Florian Pedarnig längst bekannt war und dessen Verballhornung seit 2009 auch dank intensiver Aufklärungsarbeit vor allem auf Nord- und Osttiroler Seite stark im Abklingen war.

Es ist daher vielleicht auch bezeichnend, dass sich der von den Medien aufgezeigte Vorfall von einer Salzburger Musikkapelle in Saalbach Hinterglemm abgespielt hat. Was aber gleichzeitig sicher nicht heißt, dass Tirol weiterhin von solchen dümmlichen Auswüchsen gefeit ist. Gerade deshalb sollten wir diese Vorkommnisse zum Anlass nehmen, um verstärkt darüber nachzudenken, wie die Tiroler Landesteile enger zusammenwachsen können. Der Verband Tiroler Schützen hat hierbei im letzten Jahr einiges an Zeichen gesetzt, weitere sind in Vorbereitung.

Page 40: Jahresbericht 2013

40

Die Frage ist jedoch, ob auch die Politik es schafft, nach wie vor Trennendes zu überwinden und Einigkeit überall da zu schaffen, wo es möglich ist. Viel zu oft treten die Landesteile als gegenseitige Konkurrenten auf, ja beachten sich gegenseitig kaum. Wir präsentieren unser Land dem Gast nach wie vor unter Ausschluss der anderen Landesteile, wenn sich Wirtschaftsgrößen in unserem Land treffen, denken wir ebenfalls nicht an den anderen Landesteil. Und vieles von dem, was die Politik in den vergangenen Jahren immer wieder - und besonders gerne in Festzelten - angekündigt hat, ist in den Schubladen verstaubt.

Die Landeskommandanten im Verband Tiroler Schützen machen es in einer Aussendung unverständlich klar: „Es bedarf verstärkter Anstrengungen auf beiden Seiten des Brenners, um das Gemeinsame wieder verstärkt in den Vordergrund treten zu lassen. Und vor allem die gemeinsame Geschichte wieder in die Köpfe der jungen Menschen zu bringen. Das könnte dann auch ein wohltuendes Rezept gegen so manches Symptom der Krise sein.“

Die Landeseinheit darf eben nicht von Ankündigungen in Festzelten abhängen. Und von so manchem bierseligen Besucher, der wirres Zeug trällert, schon gar nicht.

Freitag, 9. November 2012: 11. November: Das Land Tirol in Trauer

BOZEN - Am Sonntag, den 11. November 2012 jährt sich zum 94. Male der Tag, an dem italienische Truppen im Jahre 1918 den Brenner und das Gebiet von Toblach erreicht, und damit die Zerreißung Tirols vollzogen haben.

Heldenhaft waren die Grenzen unserer Heimat in den vorausgegangenen Kriegsjahren verteidigt worden. Keine Handbreit Tiroler Boden konnte auf Dauer vom untreuen Bündnispartner Italien im Kampfe erobert werden. Erst nach geschlossenem Waffenstillstand konnten das italienische Heer und seine Verbündeten ohne militärischen Widerstand in Tirol einrücken. Bis heute wird jener Tag, der 4. November, in Italien als großer Siegestag gefeiert.

Im Jahre 1998, 80 Jahre danach, hat der Südtiroler Schützenbund den 11. November zum jährlichen Aktionstag „Das Land Tirol in Trauer“ ausgerufen. In stillem Gedenken an die Opfer dieses Krieges mit all seinen Folgen für die Tiroler Bevölkerung und im festen Glauben, dass Unrecht nicht ewig währen kann, wird an diesem Tage die Tiroler Fahne mit Trauerflor gehisst und damit ein Bekenntnis zur historisch gewachsenen Einheit Tirols im europäischen Geiste abgelegt.

Der Südtiroler Schützenbund ruft seine Kompanien auf, am Sonntag, den 11. November 2012, an gut sichtbarer Stelle von 6 bis 18 Uhr die Tiroler Fahne mit Trauerflor zu hissen.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es keine Bestimmung gibt, die das Hissen der Tiroler Fahne samt Trauerflor verbieten würde. Lediglich für das Aufstellen von Fahnenmasten, die eigens für diese Aktion auf öffentlichem Grund dort neu aufgestellt werden, ist eine Genehmigung der zuständigen Gemeindeverwaltung erforderlich. Auf Privatgrund hingegen nicht.

Freitag, 9. November 2012: Nein zu italienischer Hymne: Schützen enttäuscht

BOZEN - kein Verständnis für das Erlernen der anti-österreichischen Nationalhymne „Fratelli d’Italia“ in den Schulen Südtirols hat der Südtiroler Schützenbund. Die Südtiroler Politiker sollten den Mut haben, diese Hymne, die diskriminiert und die deutsche Volksgruppe in Südtirol beleidigt, nicht in die Südtiroler Klassenzimmern zu lassen. Diese Hymne ist für viele Südtiroler eine Zumutung und enthält einige sehr bedenkliche Aussagen.

Wie würden die Italiener reagieren, wenn Südtiroler solche Hassgesänge anstimmen würden? In den Mittelschulen Südtirols ist die Behandlung von Teilauszügen des „Inno di Mameli“ bereits fixer Bestandteil des neuen Lehrbuches. Es wird auf unverschämte Weise dazu animiert, den Inhalt der italienischen Hymne genau zu erarbeiten. Warum dieser vorauseilende Gehorsam durch das deutsche Schulamt, wenn die Hymne erst seit gestern verpflichtend ist, stellt der Südtiroler Schützenbund die Frage.

Der Abdruck von Teilen der italienischen Nationalhymne in Geschichtsbüchern für Südtiroler ist aufs schärfste zu verurteilen und nicht im Sinne des Schutzes der deutschen und ladinischen Volksgruppe in Südtirol, welchen sich das deutsche Schulamt eigentlich auf die Fahne schreiben müsste, teilt der Südtiroler Schützenbund abschließend in einer Aussendung mit.

Page 41: Jahresbericht 2013

41

Samstag, 10. November 2012: Südtirols „Los von Rom“ in Deutsche Welle TV

BERLIN/BOZEN - „Stärker allein? Separatisten in Europa“, so lautete das Thema am 10. November 2012 in der Sendung „Reporter“ bei „Deutsche Welle TV“. Deutsche Welle ist eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in der Bundesrepublik Deutschland, erreicht Millionen von Menschen in aller Welt und sendet in verschiedenen Sprachen. So auch diese Reportage.

Laut der Journalistin Lena Baudach würden sich einige reiche Regionen Europas nicht mehr für die steigenden Schulden der Nationalstaaten zuständig fühlen. Und deshalb wollen die Südtiroler und Schotten unabhängig werden. Reporterin Lena Baudach war vor Ort. Unter anderem war sie auch in Bruneck und hat Efrem Oberlechner vom Südtiroler Schützenbund in Bruneck und auf dem Schützenball in Ahornach begleitet. Oberlechner ergänzte, dass nicht nur wirtschaftliche Aspekte für eine Abspaltung Südtirols von Italien sprechen würden, sondern auch kulturelle Gründe. Laut ihm würde die wirtschaftliche Situation die gewünschte Abspaltung aber beschleunigen und immer mehr Menschen würden dadurch eine Sezession befürworten.

Lena Baudach zitiert eine Umfrage, wonach 60 Prozent mit der derzeitigen Situation der Südtiroler beim italienischen Staat nicht mehr zufrieden seien. Zur Sprache kam auch das faschistische Denkmal am Kapuziner Platz in Bruneck, welches Mussolini errichten hat lassen, unter anderem um die Italianität Südtirols zu untermauern. Laut Oberlechner dürfe dieses Denkmal in Bruneck keinen Platz haben.

Der Südtiroler Schützenbund zeigt sich darüber erfreut, dass aus Südtirol nicht mehr über die angeblich weltbeste Autonomie berichtet würde, sondern über Fakten und darüber, dass es in Südtirol auch Personen gibt, die sich eine Loslösung Südtirols vom Staat Italien und ein Europa der Völker wünschen. Dies nicht nur wegen der derzeitigen schlechten wirtschaftlichen Situation, sondern auch und vor allem aus kulturellen und historischen Beweggründen.

Der Filmbeitrag kann unter www.schuetzen.com angesehen werden.

Dienstag, 13. November 2012: Toponomastikabend in Neustift: Ortsnamenproblematik nach wie vor topaktuell

NEUSTIFT - Das neue Toponomastikgesetz ist zwar vom Landtag verabschiedet worden, Informations- und Diskussionsbedarf besteht aber nach wie vor. Die Ortsnamenfrage ist nämlich noch lange nicht gelöst, sondern der Ball wurde in dieser heiklen Frage nur den Bezirksgemeinschaften zugespielt. Für die Ortsnamenfrage weiterhin zu sensibilisieren und über die Hintergründe zu informieren, das war das Ziel, das sich die Eisacktaler Schützen und die SK Neustift gemeinsam mit der vom Südtiroler Schützenbund ins Leben gerufenen SOKO Tatort „Alto Adige“ gesetzt hatten, als sie am Montag, den 12. November 2012 in den prächtigen Augustinersaal im Chorherrenstift Neustift luden.

Nach der Begrüßung durch den Hauptmann der Schützenkompanie Neustift, Stefan Vonklausner, den Grußworten von Sepp Kaser und einer Einleitung durch Dietmar Weithaler führte Egon Zemmer in seinem Impulsreferat in die sprachgeschichtliche Entstehung der Ortsnamen ein. Anschließend erläuterte die Historikerin Margareth Lun die biografischen Hintergründe Ettore Tolomeis und analysierte dessen Vorgangsweise bei seinem Vorhaben, Südtirol flächendeckend zu italianisieren. Über die rechtlichen Grundlagen der Toponomastik und die Handhabung der Ortsnamenfrage in anderen europäischen Minderheitengebieten klärte der Hauptmann der Schützenkompanie Goldrain, Arno Rainer auf.

Im Mittelpunkt des Abends stand eine Podiumsdiskussion mit Walter Baumgartner als Präsident des FC Südtirol, Helmut Tauber als Vizepräsident des HGV, Fabio Rigali, einem Musiker italienischer Muttersprache, Georg Simeoni, dem Ersten Vorsitzenden des AVS sowie Günther Ploner, dem Geschäftsführer des SSB.

Dr. Walter Baumgartner betonte, dass der FC Südtirol ausschließlich den deutschen Namen „Südtirol“ verwende und dass der Verein deshalb auch eine Botschafterfunktion habe. In fast den gesamten regionalen Zeitungen und italienischen Sportblättern werde deshalb nur der deutsche Name „Südtirol“ verwendet. Er erklärte, dass sich der durchschnittliche Italiener in Südtirol nicht an den deutschen Ortsnamen stoße, sondern nur der politisch aktive. Baumgartner unterstrich seine Sympathie für die historische Lösung. Als Politiker hingegen verteidigte er die Genehmigung des Gesetzentwurfes 71/10 trotz seiner Mängel, da er der Meinung sei, dass nur mit einer solchen rechtlichen Grundlage international agiert werden könne.

Page 42: Jahresbericht 2013

42

Fabio Rigali verwies darauf, dass Tolomei bereits in seinem „Prontuario“ selbst seine Methoden offenlegte und seine Fehler zugab. Als Lehrer erkläre er den Schülern, dass sie auch im Italienischen ihre deutschen Ortsnamen gebrauchen dürften. Rigali unterstrich vor allem die Notwendigkeit von Aufklärungsarbeit in der italienischen Volksgruppe, die, vor allem von bestimmten Medien beeinflusst, um ihren Stand in Südtirol bange, wenn die faschistischen Ortsnamen verschwinden.

Der AVS-Vorsitzende Georg Simeoni unterstrich, dass er als Privatperson zwar eindeutig für die historische Lösung sei, dass der AVS aber aufgrund der Eingabe beim Staatsanwalt und durch den Rechnungshof gezwungen war, die einsprachigen Wegeschilder wieder zu entfernen. Diese waren mit öffentlichen Beiträgen angeschafft worden und müssen somit zweinamig sein. Der AVS stehe aber nach wie vor zur Verwendung der deutschen Ortsnamen. Die in Kürze erhältliche Tourenkarte für den gesamten Ostalpenraum, die gemeinsam mit dem österreichischen und dem deutschen Alpenverein herausgebracht wird, wird deshalb nur die deutschen Ortsnamen in Südtirol enthalten.

In seinen Statements erläuterte HGV-Vizepräsident Helmut Tauber, dass die SMG aufgrund von Marktforschungsstudien in der Werbung außerhalb Italiens in jüngster Zeit vermehrt den deutschen Ortsnamen an erster Stelle verwende. Vor allem in den osteuropäischen Ländern werde zunehmend auf die deutschen Namen gesetzt. Während die Tourismusfachleute aufgrund der derzeitigen rechtlichen Situation für die Städte und großen Ortschaften beide Namen verwenden, würden Bergziele meist nur in Deutsch genannt. Bei Gröden/Gherdeina/Val Gardena seinen der deutsche und der italienische Name dem vermeintlich griffigeren Gardena zum Opfer gefallen, weil sich vor Ort eine Mehrheit für Gardena durchgesetzt habe.

Bundesgeschäftsführer Günther Ploner machte seine Gesprächspartner am Podium darauf aufmerksam, dass es nicht annehmbar sei, als Privatperson für die historische Lösung zu sprechen, aber als Verbands- oder Vereinsvertreter dann genau das Gegenteil zu praktizieren. Er betonte, dass der Schützenbund nach wie vor unbeeinflusst und unabhängig zu seiner Meinung stehe und dass es auch für den AVS eine Möglichkeit geben müsse, sich von öffentlichen Geldern unabhängig zu machen.

Zahlreiche Fragen und Denkanstöße aus dem Publikum bereicherten die Diskussion. Dabei wurde vor allem der Missstand kritisiert, dass in den verschiedensten Navigationssystemen nach wie vor an erster Stelle bzw. sogar ausschließlich die italienischen Ortsnamen Verwendung finden. Durch den Abend führte Alfred E. Mair.

Mittwoch, 21. November 2012: Tirol in Not: Weitere Spende überreicht

LIENZ - Anlässlich des Bildungstags des Schützenviertels Osttirol am 18. November 2012 in Lienz hat der geschäftsführende Landeskommandant der Tiroler Schützen, Mjr. Elmar Thaler einen Scheck für die Familie des verunglückten Manfred Joas in Höhe von 3.000,- Euro überreicht.

Major Hans Obrist, Bataillonskommandant Oberland, Hans Bergmann, Obmann der Schützenkompanie Strassen, Mjr. Leonhard Strasser, Bezirksmajor Oberland und der Tiroler Landkommandant Fritz Tiefenthaler bedankten sich für die Spende.

Die Spendenkation „Tirol in Not - Unwetterhilfe“, die gemeinsam mit den beiden anderen Bünden im Verband Tiroler Schützen organisiert worden ist, war ein großer Erfolg. Insgesamt sind von den Tiroler Schützen über 30.000,- Euro gesammelt worden. Damit konnte bisher drei Familien im Wipptal und drei in Virgen, sowie einer vom jüngsten Unwetter in Sillian schwer betroffenen Familie, die dabei den Familienvater verloren hat, zeitnah und effektiv geholfen werden.

Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass wirklich jeder gespendete Euro sein Ziel erreicht hat. Die Spendenaktion ist ein leuchtendes Zeichen gemeinsamer Tiroler Solidarität in allen Landesteilen. Wer noch sein Scherflein zur Aktion beitragen möchte, kann dies bis zum 31. Dezember 2012 tun.

Freitag, 23. November 2012: Toponomastikabend in Kaltern - Ortsnamenproblematik wieder ein heißes Diskussionsthema

KALTERN - Gerade jetzt, wo das soeben erst vom Landtag verabschiedete Landesgesetz zur Ortsnamengebung von Rom auch schon wieder rückverwiesen wurde, ist die Ortsnamenfrage wieder

Page 43: Jahresbericht 2013

43

aktuell wie nie zuvor. Wie groß der Informations- und Diskussionsbedarf zu dieser Frage nach wie vor ist, zeigte erneut die gut besuchte Veranstaltung am 22. November 2012 im Filmclub Kaltern zum Thema „Aktion Ortsnamen - Spurensicherung im Überetsch“, zu der die Schützenkompanie Kaltern gemeinsam mit der vom Südtiroler Schützenbund ins Leben gerufenen SOKO Tatort „Alto Adige“ und die Schützenbezirke Bozen und Unterland geladen hatten.

Nach der Begrüßung durch Roland Ventir als Vertreter der SOKO Tatort „Alto Adige“ führte Egon Zemmer in seinem Impulsreferat in die sprachgeschichtliche Entstehung der Ortsnamen ein. Anschließend erläuterte die Historikerin Margareth Lun die biografischen Hintergründe Ettore Tolomeis und analysierte dessen Vorgangsweise bei seinem Vorhaben, Südtirol flächendeckend zu italianisieren. Über die rechtlichen Grundlagen der Toponomastik und die Handhabung der Ortsnamenfrage in anderen europäischen Minderheitengebieten klärte schließlich Dietmar Weithaler auf.

Im Mittelpunkt des Abends stand eine Podiumsdiskussion mit Barbara Prugger (SMG - Leitung in der Unternehmenskommunikation), Dr. Arno Kompatscher, dem Präsidenten des Südtiroler Gemeindenverbandes, Georg Simeoni, dem Ersten Vorsitzenden des AVS, Günther Morat, dem Kultur- und Bildungsreferenten des SSB, Hansjörg Mair, dem Direktor der Ferienregion Südtirols Süden sowie Arno Rainer als Sprecher der SOKO Tatort „Alto Adige“.

Die beiden Touristikfachleute am Podium, Barbara Brugger und Hansjörg Mair, betonten, dass gerade das Zusammenwirken der verschiedenen Sprachen und Kulturen im Land das Besondere ausmache, was gut beworben werden könne. Bei der SMG würde allerdings in letzter Zeit prinzipiell an erster Stelle der deutsche Ortsname und dann erst der italienische verwendet, auch in der nationalen Werbung.

Arno Rainer zog Vergleiche zu den Ortsnamenlösungen in anderen Minderheitengebieten, etwa in Katalonien, wo die aufoktroyierten spanischen Ortsnamen sogar nach 250 Jahren wieder abgeschafft wurden. Rainer verlieh seinem Wunsch Ausdruck, dass auch die Regierungspartei einsieht, dass nur eine korrekte, gerechte Lösung in der Toponomastik auch eine dauerhafte Lösung sein könne.

Der AVS-Vorsitzende Georg Simeoni unterstrich, dass er als Privatperson zwar eindeutig für die historische Lösung sei, dass der AVS aber aufgrund der Eingabe beim Staatsanwalt und durch den Rechnungshof gezwungen war, die einsprachigen Wegeschilder wieder zu entfernen. Diese waren mit öffentlichen Beiträgen angeschafft worden und müssen somit zweinamig sein. Der AVS stehe aber nach wie vor zur Verwendung der deutschen Ortsnamen.

Einen guten Einblick über die Verhandlungen und Nachverhandlungen zum Gesetzentwurf 71/10 mit Rom gab Arno Kompatscher. Er erklärte u.a., warum das Land Südtirol in der Ortsnamenfrage nicht vor den Internationalen Gerichtshof treten könne: Dies obliege erstens nur einem Staat, also Österreich als Schutzmacht, und zweitens könnten vor dem IGH nur Nicht-Einhaltungen von Verträgen angefochten werden; die Toponomastik sei aber derzeit nicht vertraglich geregelt. Günther Morat wies u.a. auf die absurde Situation hin, dass im Augenblick nicht aufgezeigt werden müsse, welche italienischen Ortsnamen berechtigt seien oder nicht, sondern dass Südtirol die Beweislast trage, dass hier überhaupt deutsche Ortsnamen existieren. Außerdem sei es bedenklich, dass sich die Regierung bereits mehrmals über die Beschlüsse des Verfassungsgerichtshofs hinweg gesetzt habe.Zahlreiche Fragen und Denkanstöße aus dem Publikum bereicherten die Diskussion. Durch den Abend führte der Journalist Moritz Windegger.

Sonntag, 25. November 2012: Bayerischer Rundfunk - Euroblick: „Streit um das Autonomiestatut“

MÜNCHEN/BOZEN - „Streit um das Autonomiestatut“, so lautete das Thema am 23. November 2012 in der Sendung „Euroblick“ im Bayerischen Rundfunk. Die Sendung reagierte damit auf die positive Berichterstattung in verschiedenen internationalen Medien über die Unabhängigkeitsbewegung in Südtirol. Der Separatismus nimmt in Europa zu, nicht nur bei den Schotten, Katalanen und Flamen, sondern auch in Südtirol. Der Wunsch nach Unabhängigkeit wird lauter.

Stolz und freiheitsliebend seien die Südtiroler. Ein Bergvolk, umgeben von grandioser Landschaft. Und streitbar seien sie auch. Journalistin Kornelia Küßner vom BR war in Südtirol vor Ort, wo am 14. April dieses Jahres der Freiheitsmarsch mit 6000 Personen für ein unabhängiges Südtirol

Page 44: Jahresbericht 2013

44

stattgefunden hatte. Neben Reinhold Messner und Landeshauptmann Luis Durnwalder kam auch der Landeskommandant der Schützen, Elmar Thaler zu Wort: „Ich glaube, dass die Südtiroler nie vergessen haben, dass sie eigentlich keine Italiener sind. Und natürlich, in 50 Jahren hat es sehr viele steuerliche Vorteile und Zuschüsse aus Italien gegeben, die diese Erkenntnis halt vernebelt haben. Nun ist das Geld aus Rom alle, und irgendwie lichten sich jetzt die Nebel. Die Südtiroler fragen sich jetzt verstärkt und vermehrt: Was machen wir eigentlich bei Italien? Da gehören wir nicht dazu.“

Zurückgegriffen wurde im Bericht auch auf Videomaterial des Südtiroler Schützenbundes, in welchem über den großen Freiheitsmarsch von Bozen berichtet wird. Ohne Rom in die Zukunft lautete damals das Motto. Laut Küßner mache der Südtiroler Schützenbund schon seit Jahren damit Stimmung. Ein eigener Staat, Anschluss an Österreich oder Volksabstimmung würden die Forderungen lauten. Der Schützenbund erhalte Zulauf vor allem von jungen Leuten.

Der Jungfunktionär der Südtiroler Volkspartei, Manuel Raffin, attackiert im Bericht die Schützen und Separatisten mit Argumenten unter der Gürtellinie. Er rückt sie nach rechts und glaubt, dass diese ein niedriges Bildungsniveau hätten und diese Meinung nur in den abgelegenen Tälern herrsche. Wortwörtlich sagt Raffin: „Ich muss schon sagen, dass das talabhängig ist und bildungsabhängig. Das heißt, man kann hier nicht generell von einem Rechtsruck bei den Jugendlichen sprechen kann. Es hängt immer sehr stark von den verschiedenen Tälern ab. Ich bin selbst ein Pustertaler, ich komme aus dem Ahrntal, und gerade auch aus diesem Tal sind sehr viele junge Leute, die vor allem rechtsgerichtet sind. Da kommt bei mir schon eher Angst hervor.“

Vergessen hat Manuel Raffin, dass er und seine Parteifreunde selbst noch vor drei Jahren zur Teilnahme am Protestmarsch „Gegen Faschismus - Für Tirol“ in Bruneck aufgerufen hatten, bei dem es unter anderem auch für ein freies Südtirol ging. War also auch Raffin rechtsgerichtet, besaß er ein niedriges Bildungsniveau und hatte er damals Angst vor sich selbst? Oder wertet er die Schützen und Patrioten nun ab, um bei den nächsten Landtagswahlen selbst besser dazustehen?

Nichtsdestotrotz zeigt sich der Südtiroler Schützenbund erfreut darüber, dass aus Südtirol auch die Stimmen jener Personen gehört werden, welche sich für eine Loslösung Südtirols vom Staat Italien und ein Europa der Völker einsetzen. Und das nicht nur wegen der derzeitigen schlechten wirtschaftlichen Situation, sondern auch wegen der kulturellen und historischen Begebenheiten.

Videolink zum Beitrag: www.youtube.com/watch?v=6YfOdGi1Src

Sonntag, 25. November 2012: Tiroler Schützen: Welschtiroler folgt auf Südtiroler Landeskommandant

BRIXEN - Am Samstag, den 24. November 2012 hat die 1. Landesausschuss-Sitzung des Verbandes „Tiroler Schützen“ in der Cusanus Akademie in Brixen stattgefunden. 55 Delegierte des Bundes Tiroler Schützenkompanien, des Südtiroler Schützenbundes und des Welschtiroler Schützenbundes haben daran teilgenommen und wählten dabei beim routinemäßigen Wechsel an der Spitze des Verbandes den Welschtiroler Paolo Dalprà zum geschäftsführenden Landeskommandanten. Einigkeit unter den Schützen aller Landesteile war während der Sitzung zu spüren.

Der Versammlung ging ein geistliches Wort von Schützenkurat Monsignore Josef Haselwanner voraus. Daraufhin begrüßte der scheidende geschäftsführende Landeskommandant Elmar Thaler die anwesenden Delegierten. In seinem Bericht ging Thaler auf die Tätigkeiten und Entwicklungen im Verband „Tiroler Schützen“ in seinem Amtsjahr ein und erklärte die Arbeiten des letzten Jahres im Detail. Einen wesentlichen Raum der Tätigkeit nahm die Vorbereitung zum Gedenkjahr 2015 ein. 100 Jahre zuvor wurden die Standschützen zu den Waffen gerufen, um ihre Heimat vor dem Angriff Italiens zu verteidigen. Weiters setzte sich Thaler dafür ein, für den Verband eine Bildungsstruktur zu schaffen, die auf dem Fennberg im Südtiroler Unterland entstehen könnte. Sichtlich erfreut zeigte er sich über das geschlossene Auftreten der drei Bünde beim Freiheitsmarsch in Bozen, bei dem der Freiheitswille gegenüber einem fremden Staat zum Ausdruck gebracht wurde. Für das kommende Jahr kündigte er ein neues Projekt an, welches den Austausch von Jugendlichen in den verschiedenen Landesteilen ermöglicht. „1363 – Tirol zu Österreich“, lautet eine geplante Veranstaltung, die mit der Schlösserstiftung und der Uni Innsbruck abgewickelt wird. Auch ist eine Pilgerfahrt nach Rom geplant.

Mjr. Fritz Tiefenthaler ging auf das Waffentragen der Nord- und Osttiroler Schützen im südlichen Teil Tirols ein. Er erwarte sich diesbezüglich aber wenig, vielleicht könnte es mit der neuen europäischen Waffenordnung aber klappen, sobald die Gewehre im nationalen österreichischen Register gemeldet

Page 45: Jahresbericht 2013

45

seien. Mjr. Paolo Dalprà freute sich bereits auf das Projekt „1363 - Tirol zu Österreich“ und kündigte die Gründung einer neuen Schützenkompanie in „Tre Piev“ di Fiavè an. Anschließend wurde er vom Landesausschuss zum geschäftsführenden Landeskommandant des Verbandes „Tiroler Schützen“ für das Jahr 2013 gewählt.

Mittwoch, 28. November 2012: Das „kleine“ Süd-Tirol nun auch in Russland ein Thema

BOZEN/MOSKAU – Auf Radio Stimme Russland stellte man sich am Mittwoch, den 28. November 2012 die Frage: „Wird Italien zerfallen?“ In einem Interview bemerkte Daniele Scalea, wissenschaftlicher Sekretär des Instituts für geopolitische Forschungen und stellvertretender Direktor des Journals „Geopolitica“ zunächst, dass die Wirtschaftskrise separatistische Stimmungen zuspitzen würde.

Nicht viel hält Scalea vom Vorschlag des Freikaufes, welcher vor einiger Zeit von Landesrat Dr. Widmann eingebracht wurde. Dazu der Politikwissenschaftler im Interview: „Ich denke, das ist ein überlegter Zug. Für mich ist absolut offensichtlich, dass derartiges einfach nicht geschehen kann, ungeachtet dessen, dass Italien in wirtschaftlicher Hinsicht jetzt keine einfachen Zeiten erlebt. Die Situation im Lande ist nicht so schlecht, um zu seinem Bestand gehörende Gebiete zu verkaufen. Man sollte nicht vergessen, dass Südtirol heute die reichste Provinz ist, vor allem dank der Investitionen, die die italienische Regierung in deren Wirtschaft getätigt hatte. Ungeachtet der Tatsache, dass in der Region die Industrie und der Tourismus entwickelt sind, bleibt Südtirol dennoch eine Gebirgsregion. Ich vermute, dass es sich nicht um einen ernsthaften Vorschlag gehandelt hat. Wohl eher haben wir es hier mit einer einfachen Provokation zu tun.“ Quelle: http://german.ruvr.ru/2012_11_28/Wird-Italien-zerfallen/

Erst vor kurzem unterstrich Landesrat Widmann seine Idee des Freikaufs in einem Interview mit der Tiroler Schützenzeitung. Darin meinte er unter anderem: „Unser Ziel muss heißen: größtmögliche Eigenständigkeit und größtmögliche finanzielle und politische Unabhängigkeit vom restlichen Staat. Nur wenn wir die Rahmenbedingungen selbst gestalten können, können wir unseren hart erarbeiteten Lebensstandard in Zukunft aufrecht halten und absichern. Ein Missverständnis müssen wir dabei aber gleich aus dem Weg räumen: auch jetzt schon zahlen wir für die italienische Staatsschuld mit; oder wie soll man das sonst nennen wenn uns – die Autonomiebestimmungen einfach beiseite räumend – über das Mailänder Abkommen hinaus weitere ca. 600 Millionen Euro jährlich abgezwackt werden? Da ist es doch klüger, gleich die Schulden anteilig zu übernehmen und wenigstens den Zahlungsplan selbst zu gestalten; das geht, wenn wir mit eigener Steuerhoheit die Effizienz zum Vorteil der Bürger und Unternehmen steigern können.“

Der Südtiroler Schützenbund zeigt sich erfreut, dass sogar im fernen Russland Süd-Tirols Freiheitsbestrebungen wahrgenommen werden, und begrüßt generell alle Vorschläge und Ideen, die auf eine Unabhängigkeit Süd-Tirols von Italien abzielen. Die Realisierbarkeit dieser Vorschläge muss Auftrag und Aufgabe für die Politik sein!

Mittwoch, 28. November 2012: Toponomastikfrage - In Zeiten Montis noch mehr Sensibilität der Landespolitiker gefordert

BOZEN - Dass sich Südtirol in Zeiten befindet, in denen der italienische Zentralstaat die Autonomie Süd-Tirols untergräbt, unser Land mit einer nie dagewesen Abgaben- und Steuerquote belastet und auch in anderen Zuständigkeitsbereichen die Karten ständig neu mischt, ist bekannt.

„Umso wichtiger ist es, dass unsere Landespolitiker gerade in Fragen, die unser Land betreffen, mit besonderer Sensibilität agieren“, so die SOKO Tatort „Alto Adige“ (www.toponomastik.com).

Für Befremden sorgte nämlich erst kürzlich wieder das Schreiben von Landesrat Hans Berger an alle Tourismusorganisationen im Hinblick auf die Beschilderung der Wanderwege, in dem er meint: „Das Toponomastikgesetz ist in Kraft. Die Kriterien des Fitto-Durnwalder-Abkommens gelten deshalb nach wie vor als Grundlage für die Beschilderung.“

Die SOKO Tatort „Alto Adige“ warnt davor, dass sich die Politik der Angst und Ungewissheit bedient, nachdem die inhaltliche Verteidigung der neuen Regelung zur Ortsnamensgebung nicht überzeugend dargelegt werden konnte. Das Durnwalder-Fitto-Abkommen aus dem Jahr 2010 sollte angeblich verhindern, dass alle Flurnamen im Sinne des tolomeischen Gedankens übersetzt werden müssen.

Page 46: Jahresbericht 2013

46

Das Ergebnis werde aber im neuen, von Rom zurückgewiesenen Landesgesetz zur Toponomastik mit keinem Wort erwähnt. „Gerade deshalb bleibt auch die Anwendung für die Kriterien der neuen Regelung nach wie vor ein Zankapfel“, so die SOKO Tatort „Alto Adige“.

Die einzige Gemeinsamkeit, die diese beiden Gesetzestexte hätten, sei die vage und unklare Formulierung. Italienische Medien und Politiker hätten bereits beim Abschluss des Durnwalder-Fitto-Abkommen darauf aufmerksam gemacht, was passieren könne, wenn Formulierungen nachlässig behandelt werden. So wurde darauf hingewiesen, dass das italienische Wort »località« nicht einfach mit »Ortschaften« übersetzbar sei. Gültigkeit habe zudem nur die unterschriebene italienische Originalversion. Unter Artikel 5, Ziffer 1a, heißt es etwa, dass die Wegeschilder zwei- oder dreisprachig sein müssten (“a) indicazione delle denominazioni diffusamente utilizzate per i comuni e per le località nelle rispettive lingue e delle informazioni generali”). Durnwalder habe damals den Journalisten folgende Übersetzung geliefert: „a) Allgemein verwendete Bezeichnungen für die Gemeinden und für die Ortschaften in den jeweiligen Sprachen sowie allgemeine Informationen“. „Und hier sitzt der Fehlerteufel im Detail“, so die Ortsnamenkommission des Südtiroler Schützenbundes. Das Wort „località“ könne nämlich auch mit „Lokalität, Örtlichkeit, Gegend“ übersetzt werden. „Bereits von vornherein konnte davon ausgegangen werden, dass dadurch ein Streit um die Auslegung einzelner Artikel unvermeidbar werden würde. Fast vergessen scheint deshalb die unglaubliche Tatsache, dass Landeshauptmann Durnwalder damals den gesamten Ortsnamensbestand des Faschisten Ettore Tolomei akzeptiert hat. Auch wurde es verabsäumt, den Landtagsabgeordneten den Text bereits vor der Unterzeichnung zur Verfügung zu stellen“, so die Kritik der SOKO Tatort „Alto Adige“.

„Es darf einfach nicht passieren, dass bei Gesetzen, welche die Identität unseres Heimatlandes betreffen, wie um den Privatbesitz eines Einzelnen gefeilscht wird“, warnt die Toponomastikkommission des Südtiroler Schützenbundes vor Fahrlässigkeit im Umgang mit dem Kultur- und Allgemeingut.

Donnerstag, 29. November 2012: SSB: Raffins angebliches „Bildungsproblem“

BOZEN - Mit Unverständnis reagiert der Südtiroler Schützenbund auf die Aussendung von Manuel Raffin, in der er den Südtiroler Schützenbund dafür verantwortlich macht, dass seine Aussagen im Bericht „Euroblick“ im Bayerischen Rundfunk in einem falschen Kontext wiedergegeben worden seien.

Raffin sollte eine Möglichkeit finden, diese angebliche Instrumentalisierung seiner Person durch den Bayerischen Rundfunk in der nächsten Sendung im Sinne des Mediengesetzes richtig zu stellen. Der Südtiroler Schützenbund kann dafür aber nicht verantwortlich gemacht werden. Wenn dies der Bayerische Rundfunk richtig stellt - was gegebenenfalls kein Problem sein dürfte - werden sich sicher die Gemüter wieder beruhigen.

Wer sich ein Bild über die Aussagen Raffins im Zusammenhang mit den Schützen und der Unabhängigkeitsbewegung in Südtirol machen möchte, kann dies in nachfolgendem Video tun: http://www.youtube.com/watch?v=6YfOdGi1Src

Im Video sagt Manuel Raffin wortwörtlich: „Ich muss schon sagen, dass das talabhängig ist und bildungsabhängig. Das heißt, man kann hier nicht generell von einem Rechtsruck bei den Jugendlichen sprechen. Es hängt immer sehr stark von den verschiedenen Tälern ab. Ich bin selbst ein Pustertaler, ich komme aus dem Ahrntal, und gerade auch aus diesem Tal sind sehr viele junge Leute, die vor allem rechtsgerichtet sind. Da kommt bei mir schon eher Angst hervor.“

Sonntag, 9. Dezember 2012: Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier - Freiheitskämpfer Sigmund Roner hält Gedenkrede

ST. PAULS - Am Samstag, den 8. Dezember 2012, wurde in St. Pauls traditionsgemäß der verstorbenen und lebenden Tiroler Freiheitskämpfer der 1950er und 1960er Jahre gedacht. An die 1.500 Personen, davon etwa 1.200 Schützen und Marketenderinnen waren der gemeinsamen Einladung des Südtiroler Schützenbundes und des Südtiroler Heimatbundes gefolgt, um bei dieser Gedenkfeier ihren Respekt, ihre Achtung sowie ihren Dank an jene Männer auszudrücken, die für die Freiheit der Heimat ihr Leben lassen mussten. Die Gedenkansprache hielt in diesem Jahr Sigmund Roner aus Tramin, ein ehemaliger Weggefährte Sepp Kerschbaumers, der selbst an den Anschlägen im Jahre 1961 beteiligt war und daraufhin zu 3 Jahren Haft verurteilt wurde.

Page 47: Jahresbericht 2013

47

Die Feier begann um 10.45 Uhr mit der Meldung der angetretenen Formationen durch den Bozner Bezirksmajor Siegfried Barbieri an den Landeskommandanten des Südtiroler Schützenbundes, Mjr. Elmar Thaler, in der Paulsnerstraße. Es folgte die Frontabschreitung durch Landeskommandant Thaler (Südtiroler Schützenbund) und Roland Lang (Südtiroler Heimatbund) sowie den Landeskommandanten aus dem Norden, Mjr. Fritz Tiefenthaler (Bund Tiroler Schützenkompanien) und seinen Amtskollegen aus dem Süden, Mjr. Paolo Dalprà (Welschtiroler Schützenbund). Die Musikkapelle Girlan begleitete anschließend die Schützen durch die Gassen von St. Pauls zum Kirchgang in die Pfarrkirche, dem „Dom auf dem Lande“.

Dort zelebrierte Pater Reinald Romaner OFM die Heilige Messe. In seiner Predigt erläuterte er den Begriff der „Kameradschaft“. Er zitierte dabei aus dem neuen Buch von Altbischof Reinhold Stecher, der einen treuen Kameraden im Zweiten Weltkrieg verloren hat. Nach dem Kirchgang wurde zum Friedhof marschiert, wo Roland Lang, der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, alle Anwesenden begrüßte.

Anschließend ergriff Gedenkredner Sigmund Roner das Wort. Dieser schloss sich bereits im jugendlichen Alter von siebzehn Jahren der Gruppe um Sepp Kerschbaumer an. Er beteiligte sich bei dessen politischen Aktionen und übernahm für ihn auch Botengänge. Im Jahre 1961 war Sigmund Roner bei den Sprengungen beteiligt und wurde daraufhin zu drei Jahren Haft verurteilt. Sepp Kerschbaumer war ein Mensch mit Sinn fürs rechte Maß und das politisch Machbare. Er war der Ansicht, dass man nur das machen dürfe, was man vor sich selbst, vor der Welt und vor Gott verantworten kann. Daher bestand er auch darauf, dass Menschenleben geschont wurden“, so Roner. Nach der großen Verhaftungswelle im Juli 1961 sei es Kerschbaumer ein großes Anliegen gewesen, dem Prozess eine politische Note zu geben. Gleich zu Beginn seiner sich über zwei Tage hinziehenden Einvernahme vor dem Schwurgericht habe Kerschbaumer erklärt: „Für alles was geschehen ist, übernehme ich die Verantwortung.“ „Dies hört sich einfach an, vergegenwärtigt man sich aber die Anklageschrift, dann erfasst man vielleicht einigermaßen, welche Last er damit auf seine Schultern genommen hat“, meinte Roner. Anschließend spannte der Gedenkredner einen Bogen in die heutige Zeit. Auf die Aussagen Montis, dass Süd-Tirol eine interne Angelegenheit sei, hätte Süd-Tirol mit einer Stimme reagieren müssen. Österreich ist die Schutzmacht Süd-Tirols. Österreich hat das Recht und die Pflicht, die Anliegen Süd-Tirols zu vertreten“, stellte Roner klar.

Abschließend spielte die Musikkapelle Girlan das Lied vom „Guten Kameraden“ und am ehemaligen Grab Kerschbaumers (heute liegt Sepp Kerschbaumer in Frangart, in seinem Heimatdorf begraben) wurde ein Kranz niedergelegt. Mit eingebunden wurden dabei auch die Mitstreiter Sepp Kerschbaumers: Franz Höfler, Anton Gostner, Luis Amplatz, Jörg Klotz und Kurt Welser. Die Ehrensalve feuerte die Ehrenkompanie „Sepp Kerschbaumer“ Eppan ab.

Es folgten die Schlussworte des Landeskommandanten Elmar Thaler. Er bedankte sich vor allem bei den hohen Gästen aus dem Vaterland. Die Anwesenheit von Martin Graf (dritter Präsident des österreichischen Nationalrates), der Nationalratsabgeordneten Hermann Gahr und Werner Neubauer sowie von Altlandeshauptmann Wendelin Weingartner, hat der Feier eine besondere Note gegeben.

Aus der hiesigen Politik waren die Abgeordneten zum Südtiroler Landtag Martha Stocker, Eva Klotz, Ulli Mair, Pius Leitner, Roland Tinkhauser, Sigmar Stocker und Sven Knoll gekommen. Abgeschlossen wurde die sehr würdige Gedenkfeier traditionsgemäß mit der Tiroler Landeshymne.

Freitag, 11. Jänner 2013: „Militärische Belagerung“ von Bruneck - Unterkunft für 270 Berufssoldaten in Bruneck

BRUNECK - Der Südtiroler Schützenbund weist in einer Aussendung darauf hin, dass das Land Südtirol – zusätzlich zur neuen Polizei- und Finanzkaserne von Bruneck – nun auch noch für 270 Angehörige des italienischen Heeres Unterkünfte in der Lugramani-Kaserne von Bruneck errichtet. Dies alles erfolge, so die zuständigen politischen Stellen, im Tausch für nicht mehr benötigte Militärliegenschaften.

In diesem Zusammenhang gibt der Südtiroler Schützenbund zu bedenken, dass der Grund und Boden für sehr viele in Südtirol bestehenden Immobilien des Staates seinerzeit Südtirolern zum Spottpreis oder gar ohne Ablöse enteignet worden sind. Deshalb sollte den ursprünglichen Besitzern wenigstens die Möglichkeit eingeräumt werden, die Grundstücke wieder zurückzuerwerben, anstatt mit Steuergeldern den Zuzug von Provinzfremden zu fördern und dadurch den Proporz in unserem Land nachhaltig zu beeinflussen.

Page 48: Jahresbericht 2013

48

Die Initiative des Landes, Militärareale für teures Geld zurückzukaufen, kommt einem ungeschickten Kuhhandel durch die Landesregierung gleich. 8 Millionen Euro dafür auszugeben, dass sich Hundertschaften von Berufssoldaten im Pustertal dauerhaft niederlassen, kann in Zeiten wie diesen nicht befürwortet werden. Es herrsche weder Kriegsgefahr, noch werde in einem so gut organisierten Zivilschutzsystem wie dem unseren ein fremdes Heer benötigt, so der Südtiroler Schützenbund in der Aussendung, in der er abschließend nochmals die Landesregierung auffordert, alle Bemühungen zum Bau von kostenlosen Wohnungen für das Heer einzustellen.

Samstag, 12. Jänner 2013: Ein Herz für Familie und Heimat

AUFHOFEN - Treu seiner Familie, aufrichtig und hilfsbereit im Umgang mit Menschen, tapfer und mutig, wenn es um Heimat ging: Günther Obwegs (46), Heimatkundler und Schütze, wurde am Friedhof von Aufhofen zu Grabe getragen.

Rote Rosen zierten den einfachen Sarg des Bildungs- und Kulturreferenten des Schützenbezirkes Pustertal. Flankiert von sechs Pustertaler Offizieren, wurde Obwegs’ Sarg zum Familiengrab geleitet. „Mit Obwegs verlieren wir einen treuen und aufrichtigen Kameraden“, meinte einer seiner Freunde vor Ort sichtlich gerührt. Dem Sarg folgten außer den Angehörigen und ehemaligen Feuerwehrkameraden an die 400 Mitglieder des Südtiroler Schützenbundes mit Landeskommandant Elmar Thaler an der Spitze, ein nicht zu enden scheinender Trauerzug von Personen aus dem Pustertal und allen anderen Landesteilen.

„Seine Familie und seine Heimat Tirol standen für Günther immer im Mittelpunkt“, sagte der Ortspfarrer Peter Lanthaler in der Aufhofner Kirche. In der Grabrede würdigte Landeskommandant Elmar Thaler die Verdienste des Verstorbenen um seine Heimat. Schon früh habe er sich für diese beim Heimatbund und bei den Schützen eingesetzt. „Die Heimat braucht dich“, sei sein Motto gewesen, das er immer wieder an andere weitergab. Thaler weiter: „Im Kreis der Bundesleitung war er ein wichtiges Mitglied. Dort vertrat er unsere, seine ladinischen Kompanien, dort gab er aber auch grundlegende Impulse.“ Auch Eva Klotz, Landtagsabgeordnete im Südtiroler Landtag und politische Weggefährtin von Obwegs, würdigte seine Leistungen. Mit einer Generaldecharge erwies die Schützenkompanie Mareo/Enneberg ihrem Kameraden die letzte Ehre.

Der Südtiroler Schützenbund erinnert daran, dass Günther Obwegs seine Frau und drei unmündige Buben hinterlässt. Um die finanziellen Sorgen der Familie zu lindern, hat der Herz Jesu Notfonds eine Sondersammlung initiiert. Unter der Kontonummer IBAN: IT06J0585611601050570013850 und dem Kennwort „Günther Obwegs“ können Gedächtnisspenden eingezahlt werden.

Donnerstag, 24. Jänner 2013: Der Bondi-Brief, zwei Jahre danach: Schützenbund mahnt Untätigkeit an!

BOZEN - „Das Duce-Relief am Bozner Finanzgebäude muss weg“, wurden Südtirols Politiker, unter ihnen Landeshauptmann Durnwalder sowie die Parlamentarier Zeller und Brugger wortwörtlich am 25. Jänner 2011 in den „Dolomiten“ zitiert.

Unter anderem bestätigte der ehemalige italienische Kulturminister Sandro Bondi in seinem Brief an Luis Durnwalder vom 25. Jänner 2011, „dass die faschistischen Relikte im Stadtzentrum an andere Standorte, u.a. in museale Einrichtungen, verlegt werden können, die geeigneter sind, ihren historischen Wert zu unterstreichen. Im Besondern gilt das für das Piffrader-Relief, welches am Finanzgebäude auf dem Bozner Gerichtsplatz angebracht ist. Die Entfernung desselben kann auch von der Provinz durchgeführt werden“, so Bondi damals.

Obwohl der damalige Kulturminister als Preis für die Stimmen der SVP einen Freibrief für die Entfernung des Reliefs samt seinen Mussolini verherrlichenden Insignien ausgestellt hat und dieser Brief ein offizieller Verwaltungsakt ist, prangt es heute, genau zwei Jahr danach, immer noch am Finanzgebäude.

„Immer dann, wenn wir nach dem Zeitpunkt für die Entfernung gefragt haben, kamen ausweichende Antworten“, meint Südtirols Schützenchef Elmar Thaler. „Wir wollen endlich Taten sehen. Dass man eine solche historische Chance, bei der es sogar die staatliche Genehmigung zur Entfernung eines faschistischen Reliktes gibt, zwei Jahre lang ungenutzt verstreichen lässt, ist wohl für niemanden mehr nachvollziehbar“, heißt es aus der Bozner Schlernstraße, wo der Schützenbund seinen Sitz hat.

Page 49: Jahresbericht 2013

49

Samstag, 26. Jänner 2013: Tirol in Not: Letzte Spendengelder übergeben

BOZEN/ABTEI - Die vom Verband „Tiroler Schützen“, der Zusammenschluss der drei Schützenbunde aus Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol, im August 2012 aufgrund der schweren Unwetterkatastrophen ins Leben gerufene Spendenaktion „Tirol in Not - Unwetterhilfe“, ist wie geplant mit Ende Dezember abgeschlossen worden. Dabei konnte die stolze Summe von 32.750,- Euro gesammelt werden.

Nachdem schon in den vergangenen Monaten drei Familien im Wipptal und drei Familien in Virgen sowie einer Familie in Sillian unbürokratisch und schnell Unterstützung zu Teil wurde, konnten am Freitag, den 25. Jänner 2013 die letzten Spendengelder in Höhe von 5.750,- Euro den Betroffenen des Hangrutsches in Abtei/Badia, der sich über eine Fläche von 40 Hektar erstreckt, übergeben werden.

Eine Delegation des Südtiroler Schützenbundes, angeführt von Landeskommandant-Stellvertreter Mjr. Heinrich Seyr in Begleitung von Hauptmann Sylvester Ellecosta (SK Mareo/Enneberg), Hauptmann Max Brandlechner (SK Al Plan/St. Vigil) und Oberleutnant Walter Testor (SK Buchenstein), übergab die Spende an Dekan P. Jakob Wendelin Willeit im Widum von St. Leonhard in Abtei, der diese mit großer Freude entgegen nahm.

Dekan P. Jakob Wendelin Willeit zeigte sich sichtlich gerührt über diesen Akt der Solidarität und Hilfsbereitschaft. Er wird sich dafür einsetzen, dass die übergebene Spende an der richtigen Stelle eingesetzt wird.

Sonntag, 3. Februar 2013: Den Italienern ihre Einheit - uns die Freiheit!

BOZEN - Eine eher zufällige Begegnung hat sich auf Initiative von Regionalratspräsidentin Martha Stocker zwischen dem Landeskommandanten des Südtiroler Schützenbundes Elmar Thaler und der parteilosen Elsa Fornero, amtierende italienische Ministerin für Arbeit, Soziales und Chancengleichheit ergeben.

Im Vorfeld des Landesüblichen Empfanges anlässlich des 650. Jubiläums der Zugehörigkeit Tirols zu Österreich ergab sich am Eingang des Hotel Laurin diese denkwürdige Begegnung. Neben dem Austausch von Höflichkeiten entwickelte sich bald ein kurzer Meinungsdisput zwischen den ungleichen Gesprächspartnern. Während der Abgeordnete zum Römischen Senat Oskar Peterlini der italienischen Ministerin gekonnt und mit gewohntem Charme Mjr. Elmar Thaler als Kommandant jenes Traditionsverbandes präsentierte, welcher die Loslösung Südtirols von Italien anstrebe, betonte die Ministerin unter dem Druck des plötzlich aufgetauchten Blitzlichtgewitters der Presse lautstark, dass sie als italienische Ministerin unmissverständlich festgehalten haben will, dass die Einheit Italiens unantastbar sei. Dem konnte Landeskommandant Thaler freilich keck und gleichzeitig höflich erwidern: „Die Einheit Italiens wird für Italiener gewiss eine schöne Sache sein. Für unsere Heimat ist sie aber unzulänglich – unsere Vision ist eine andere.“

Bleibt zu hoffen, dass diese Worte auch in Zukunft durch unsere deutschen Landesboten im Römischen Parlament vertreten werden, so wie 1921 unter Eduard Reut-Nicolussi, Karl Tinzl, Friedrich Graf Toggenburg und Wilhelm von Walther.

Mittwoch, 6. Februar 2013: Skandal in Innichen

INNICHEN - Die Ewiggestrigen haben es wieder getan. Als Skandal sondergleichen kritisiert der Südtiroler Schützenbund die Kranzniederlegung vom 5. Februar 2013 unter Alpini General Alberto Primicerj am Beinhaus in Innichen. Im Rahmen der Skimeisterschaften der Alpini wurde nämlich auch heuer wieder vor dem faschistischen Ossarium ein Kranz niedergelegt. Mit dabei war wiederum der Bürgermeister der Marktgemeinde Innichen, Werner Tschurtschenthaler. Und das, obwohl er bereits im vergangenen Jahr – nicht nur vom Südtiroler Schützenbund und der SVP-Spitze, sondern auch in einer breiten Öffentlichkeit – für diese Aktion aufs Schärfste kritisiert wurde.

Bekanntlich wurde das faschistische Bauwerk in den 1930er Jahren bewusst in Grenznähe errichtet, obwohl an jenem Ort keine Soldaten gefallen sind. Einmal mehr handelt es sich auch hierbei um eine Geschichtslüge und um rein faschistische Propaganda, die in pietätloser Weise die sterblichen Überreste gefallener Soldaten politisch missbraucht. Viele der hier beigesetzten Soldaten sind weit weg von Süd-Tirol gefallen und haben dieses Land nie betreten.

Page 50: Jahresbericht 2013

50

Eine Kranzniederlegung bei einem solchen Monument ist nichts anderes als reine Provokation und muss als Verherrlichung der faschistischen Diktatur angesehen werden. Dass auch noch ein Süd-Tiroler Bürgermeister dieser Zeremonie beiwohnt, ist Hohn und Spott für die Opfer der damaligen Zeit und an Geschmacklosigkeit wohl kaum zu übertreffen.

Damit es in Zukunft nicht wiederum zu solchen politischen Provokationen kommen kann, fordert der Südtiroler Schützenbund die verantwortlichen Landespolitiker erneut auf, sich für die Umbettung der Toten in Soldatenfriedhöfe und den Abriss dieser Faschistenbauten einzusetzen. Dem hoch gepriesenen und viel beschworenen „friedlichen Zusammenleben“ wäre damit ein großer Dienst erwiesen.

Donnerstag, 7. Februar 2013: Herz Jesu Notfonds: Erste Spende an Familie Obwegs übergeben

AUFHOFEN - Am Dienstag, den 5. Februar 2013 besuchten der Obmann des Herz Jesu Notfonds, Mjr. Günther Morat, und Kassier Mjr. Eduard Graber die Familie unseres verunglückten Kameraden Günther Obwegs, um die bisher gesammelten Spendengelder in Höhe von 12.660,- Euro, die durch den Herz Jesu Notfonds auf 20.000,- Euro aufgerundet worden waren, zu übergeben.

Unser unvergesslicher Kamerad Günther Obwegs hinterließ durch einen tragischen Unfall seine Ehefrau Sabine und seine drei noch minderjährigen Kinder. Der Herz Jesu Notfonds konnte somit durch die gesammelten Spenden der Familie eine Soforthilfe zukommen lassen. Sabine Obwegs bedankte sich bei allen Spendern auch im Namen ihrer Kinder von ganzem Herzen.

Diese Geste ist ein Zeichen der Solidarität und ein indirekter Abschiedsdank an Günther Obwegs, der über eine lange Zeit seines Lebens für unser Schützenwesen und die Aufarbeitung der jüngeren Geschichte unseres Landes gewirkt hat.

Der Vorstand des Herz Jesu Notfonds dankt allen Mitgliedern und Spendern, die diese Soforthilfe ermöglicht haben. Vergelt‘s Gott!Die Sondersammlung, die für die Familie Obwegs ins Leben gerufen worden ist, läuft natürlich weiter. Unter der Kontonummer IBAN: IT06J0585611601050570013850 und dem Kennwort „Günther Obwegs“ können weiterhin Gedächtnisspenden eingezahlt werden.

Donnerstag, 7. Februar 2013: Gsieser Tal Lauf: Schützenbund fordert mehr Feingefühl bei Ortsnamen

BOZEN/GSIES - „Haben wir Südtiroler das sprachliche Feingefühl für unsere Ortsnamen verloren? Müssen wir wirklich immer und überall eine erfundene pseudoitalienische Ortsbezeichnung verwenden? Wer zwingt uns denn dazu?“, fragt sich die SOKO Tatort „Alto Adige“ (www.toponomastik.com) in einer Presseaussendung.

Den Gsieser Tal Lauf mit dem faschistischen Ortsnamen als „Gran Fondo Val Casies“ zu bewerben ist ebenso wenig notwendig wie die rein italienische Internetadresse „www.valcasies.com“ für die renommierte Sportveranstaltung, so die SOKO Tatort „Alto Adige“. Es gehe hier sicher nicht darum, die großartige Sportveranstaltung zu kritisieren. Aber es sei bedenklich, wenn die heimischen Ortsnamen, ein Kulturgut ersten Ranges, kurzlebigen wirtschaftlichen Interessen geopfert werden, so der Fachgruppe für Toponomastik im Südtiroler Schützenbund in ihrer Aussendung.

Gerade in Südtirol sei es wichtig, sich bewusst zu sein, dass Namen mehr als nur Schall und Rauch sind. Tolomei schuf seinerzeit ein dichtes Netz erfundener Ortsnamen, um Südtirol eine falsche italienische Identität zu verleihen.

Laut derzeitiger italienischer Regierung seien Tolomeis Erfindungen nicht nur amtlich und unverrückbar, sondern im Herbst 2012 wurde das Südtiroler Landesgesetz zur Ortsnamensgebung sogar mit der Begründung angefochten, dass die Existenz der deutschen und ladinischen Ortsnamen in Südtirol überhaupt erst bewiesen werden müsse, empört sich die SOKO Tatort „Alto Adige“ in ihrer Pressemitteilung.

Diese bedenkliche Entwicklung erfordere umso mehr Sensibilität in der Verwendung der historisch korrekten Ortsnamengebung, erst recht bei internationalen Veranstaltungen wie dem Gsieser Tal Lauf, so die SOKO Tatort „Alto Adige“.

Page 51: Jahresbericht 2013

51

Mittwoch, 13. Februar 2013: Protest durch Schützen bringt Alpini unter Druck

BOZEN/INNICHEN - Als Teilerfolg wertet der Südtiroler Schützenbund, dass die Alpini auf ihrer Homepage die Fotos der Kranzniederlegungen beim faschistischen Ossarium in Innichen am 5. Februar 2013 im Rahmen der Skimeisterschaften der Alpini mittlerweile entfernt haben. Auf den Bildern waren Alpinigeneral Alberto Primicerj und der Bürgermeister von Innichen, Werner Tschurtschenthaler zu erkennen. Die Kranzniederlegung wurde vom Südtiroler Schützenbund auf das Schärfste kritisiert.

Bekanntlich wurde das faschistische Bauwerk in den 1930er Jahren bewusst in Grenznähe errichtet, obwohl an jenem Ort keine Soldaten gefallen sind. Einmal mehr handelt es sich auch hierbei um eine Geschichtslüge und um rein faschistische Propaganda, die in pietätloser Weise die sterblichen Überreste gefallener Soldaten politisch missbraucht. Viele der hier beigesetzten Soldaten sind weit weg von Süd-Tirol gefallen und haben dieses Land nie betreten.

Die Löschung der Fotos zeigt, dass der Protest des Südtiroler Schützenbundes etwas gebracht hat. Es wird sich zeigen, ob Primicerj und Tschurtschenthaler nach jahrelanger Aufforderung, diese Provokation zu unterlassen, endlich einsichtig werden, oder ob sich auch das nächste Jahr diese politische Provokation fortsetzt.

Mittwoch, 13. Februar 2013: Aufruf zur Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier und zur Beflaggung der Häuser

MERAN - Am Sonntag, den 17. Februar 2013, findet in Meran mit Beginn um 15.00 Uhr die große Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier statt, zu der die Bevölkerung herzlich eingeladen ist.

Die Schützenkompanien und Abordnungen aus dem gesamten Lande sowie die Vertretungen des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, des Welschtiroler Schützenbundes und des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien treffen sich bereits um 14.15 Uhr in der Freiheitsstraße (zwischen dem Theater- und dem Sandplatz) zur Aufstellung, wo die Front abgeschritten wird.

Um 14.40 Uhr wird dann zum Andreas-Hofer-Denkmal abmarschiert. Dort wird Landeskurat P. Christoph Waldner den Wortgottesdienst zelebrieren, den die Musikkapelle Schenna musikalisch gestaltet.

Anschließend werden Dr. Margareth Lun (SSB), Mjr. Christian Meischl (BTSK), Mjr. Federico Masera (WTSB) und Dr. Ivan Lezuo (Ladinien) kurze Gedenkansprachen zum Thema „Freiheit“ halten.

Die beiden Ehrensalven werden von der Schützenkompanie Meran abgefeuert. Danach werden im Bürgersaal im „Alten Meraner Kurmittelhaus“ verdiente Schützen geehrt.

Der Südtiroler Schützenbund ruft die Bevölkerung anlässlich der Andreas-Hofer-Gedenkfeiern auf, im ganzen Land die Dörfer und Weiler mit Tiroler Fahnen zu beflaggen.

Ehrungen:Verdienstmedaille Bronze:Andreas Weitlaner, AußervillgratenKonrad Bergmann, AußervillgratenRichard Hopfgartner, GaisKarl Plankensteiner, GaisHorst Agostini, St. Johann in AhrnGiampaolo Mussner, WolkensteinKarl Stockner, BozenJohann Profanter, VillnössJosef Obexer, KlausenChristian Folie, MeranBenno Frank, MeranWilli Pircher, MeranEnzo Cestari, Rofreit/Rovereto

Verdienstmedaille Silber:Konrad Nischler, TartschMartin Pfattner, Latzfons

Page 52: Jahresbericht 2013

52

Richard Enderle, Tramin

Verdienstmedaille Gold:Karl Pertl, Völs (Nord-Tirol)Josef Seppi, Kaltern

Ehrenkranz des SSB:Horst Kunert (Kulturwerk für Südtirol), München

Donnerstag, 14. Februar 2013: Zweisprachige Schule - Aussage Siegfried Brugger

BOZEN - Keine Immersion durch die Hintertür – so reagiert der Südtiroler Schützenbund in einer Pressemitteilung auf Medienberichte, wonach sich Siegfried Brugger dem PD gegenüber offen für die Bildung neuer, zweisprachiger Schulstrukturen für beide Sprachgruppen ausgesprochen hatte. Damit würde die Aufweichung des heiklen Artikels 19 eingeleitet, der bis jetzt einer der Grundpfeiler des Minderheitenschutzes in Südtirol war.

De facto sei das ein riesiger Schritt in Richtung gemischtsprachigen Unterricht, der gleichzeitig eine Bankrotterklärung der deutschen Schule in Südtirol sei. „Im Umgang mit jungen Menschen in Südtirol merkt man tagtäglich, dass diese in der eigenen Sprache keineswegs gefestigt sind“, so der Landeskommandant der Schützen Mjr. Elmar Thaler.

Vor allem der Wortschatz vieler Schulabgänger sei beängstigend klein, es würden laufend nicht nur Italianismen und Anglizismen verwendet werden, sondern auch dialektale Wendungen, und die Fähigkeit, in der deutschen Schriftsprache korrekt und fließend zu sprechen, sei jetzt schon kaum vorhanden.

In diesem Sinne ist es gefährlich, auf Kosten der eigenen Muttersprache den Fremdsprachenunterricht noch mehr auszuweiten und solche Experimente einzugehen, so der Südtiroler Schützenbund in der Aussendung.

Der Südtiroler Schützenbund regt in diesem Zusammenhang an, die Sprachdidaktik an den Südtiroler Schulen zu verbessern und nicht gemeinsame Schulstrukturen zu schaffen. Anzustreben sei vielmehr auch ein verstärkter Schüleraustausch mit Schulen in Österreich und Deutschland, um vor allem die Bindung von jungen Menschen zum restlichen deutschen Sprachraum nicht vollends zu vernachlässigen.

Abschließend fordert der Südtiroler Schützenbund die Landesrätin für deutsche und ladinische Kultur, Sabina Kasslatter-Mur auf, jegliche Experimente zu unterbinden, welche darauf abzielen, über die Hintertür zu einem Immersionsunterricht zu gelangen.

Montag, 18. Februar 2013: Andreas Hofer Landesfeier – Meran, am 17. Februar 2013

MERAN - Am frühen Sonntagnachmittag, den 17. Februar 2013 nahmen Schützenkompanien und Fahnenabordnungen aus allen Tiroler Landesteilen in der Meraner Freiheitsstraße Aufstellung, um traditionsgemäß den Auftakt für die Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier mit einem Aufmarsch bis zum Andreas-Hofer-Denkmal auf dem Bahnhofsplatz zu setzen. Pünktlich um 14.30 Uhr erstattete der Bezirksmajor des Burggrafenamtes Mjr. Andreas Leiter Reber dem Südtiroler Landeskommandanten Mjr. Elmar Thaler die Meldung und lud ihn und die anwesenden Vertreter der Schützenbünde aus Tirol, Welschtirol und Bayern ein, die überaus lange Front der angetretenen Schützenkompanien und Fahnenabordnungen abzuschreiten.

Zahlreiche Südtiroler Landsleute säumten wie jedes Jahr die mit vielen Tiroler und Schützenfahnen beflaggte Meraner Freiheitsstraße, als sich der Schützenzug in Bewegung setzte und unter dem klingenden Spiel der Musikkapelle Schenna bzw. unter dem durchdringenden Trommelschlag der einzelnen Bezirksformationen zum Andreas-Hofer-Denkmal marschierte.

In seiner Begrüßung vor dem Denkmal konnte dann der Südtiroler Landeskommandant Mjr. Elmar Thaler auch namentlich zahlreiche Ehrengäste begrüßen, allen voran in Vertretung der Stadtgemeinde Meran den Stadtrat Alois Gurschler, den Abgeordneten zum römischen Parlament Dr. Karl Zeller sowie die Abgeordneten zum Südtiroler Landtag Eva Klotz, Ulli Mair, Sigmar Stocker

Page 53: Jahresbericht 2013

53

und Andreas Pöder. Ebenso begrüßt wurden Leo Tiefenthaler (Bauernbund), Hans Duffek (Schwarzes Kreuz) und Sepp Mitterhofer (Heimatbund). Von den anwesenden hohen Schützenchargen begrüßte der Landeskommandant namentlich neben Schützenkurat Pater Christoph Waldner OT den Landeshauptmann der Bayerischen Gebirgsschützen Karl Steininger, den Welschtiroler Landeskommandant Mjr. Paolo Dalprà (WTSB) sowie in Vertretung des Bundes der Tiroler Schützenkompanien Mjr. Thomas Putz.

Mit den Worten von Heinrich Böll, dass die Freiheit nicht geschenkt, sondern immer nur gewonnen wird, gab Landeskommandant Mjr. Elmar Thaler die ersten Gedanken zum Leitthema dieser Gedenkveranstaltung wieder. Auch Andreas Hofer wusste: „Wer nicht selbst die Zukunft in die Hand nimmt, wer nicht selbst die Zukunft gestaltet, dem wird sie gestaltet.“ Die Freiheit einzufordern, sei daher die Aufgabe aller und eines jeden einzelnen.

Pater Christoph Waldner OT gestaltete den von der Musikkapelle Schenna musikalisch umrahmten Wortgottesdienst, wobei der Schwerpunkt in seiner Predigt das Thema Freiheit bildete. „Woher nimmt er seine Worte, er ist doch nur der Sohn einen Zimmermanns“ und meinte damit, dass auch bei Jesus Christus das ungeschriebene Gesetz gegolten habe, dass der Prophet im eigenen Land nicht gelte. Auch wir Tiroler – so Pater Christoph – seien stur und verdrängten alles, was nicht unserer selbst erschaffenen Orientierung entspräche, in eine Schublade. „Wir verlassen uns nur mehr auf uns selbst und lassen Gott außer Acht.“ Es sei aber der Glaube, der Berge versetze und Andreas Hofer habe aus dem Glauben heraus gehandelt. Es gelte also, die Sturheit abzulegen und durch den Glauben wieder frei zu denken und zu handeln.

Im Unterschied zu vergangenen Jahren wichen die Organisatoren vom bisherigen Veranstaltungsprotokoll ab und machten gleich vier Kurzansprachen zum Höhepunkt der Gedenkfeier. Je ein Vertreter der drei Schützenbünde sowie ein Vertreter der Ladiner hatten die Aufgabe, in ihren Ansprachen das Leitthema „Freiheit“ zu beleuchten.

Für den Südtiroler Schützenbund ergriff die Ehrenkranzträgerin Dr. Margareth Lun das Wort:In ihrer Rede ging sie auf die Begriffe Emanzipation und Mündigkeit als Grundvoraussetzung für die Freiheit ein und verwies dabei auf das Kant-Zitat „Dass der bei weitem größte Teil der Menschen […] den Schritt zur Mündigkeit – außer dem, dass er beschwerlich ist –, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie […] auf sich genommen haben“. Obrigkeitsgläubigkeit und blindes Vertrauen hätten auch hierzulande oft die Mündigkeit gelähmt, so Lun, die aufforderte, die Freiheit des Geistes Tag für Tag in Anspruch zu nehmen. „Seien wir mündige, seien wir emanzipierte Bürger! Nützen wir unsere Freiheit, den Geist einzusetzen! Wir sind frei, über unser eigenes Schicksal, und über das Schicksal unseres Landes selbst zu bestimmen. Wir haben die Freiheit, die Weichen für die Zukunft zu stellen!“, so Lun abschließend.

Für den erkrankten Bürgermeister der Nordtiroler Gemeinde Lans und Viertelkommandant Mjr. Christian Meischl verlas Mjr. Thomas Putz die vorgesehene Ansprache:Dabei stellte er die Frage, worauf die Erfolge, die unseren Vorfahren Anno neun zuteil wurden, gründeten: „Es ist bald gesagt: auf die Liebe zur Freiheit, auf ihren Glauben an den Sieg des Rechtes und auf ihr Vertrauen auf den Beistand Gottes. Seit Anno neun ist Tirol in ganz Europa das Andreas-Hofer-Land. Mut und Ehrlichkeit, Treue, Tatkraft, Opferbereitschaft und Gemeinschaftsgeist – das waren doch Haupt- und Grundeigenschaften unserer Vorfahren.Meischl betonte, dass die Selbständigkeit und der Zusammenhalt der Tiroler Landesteile bei jedem einzelnen Menschen in Tirol beginnen müsse und daher vor allem ein Problem des Bewusstseins und der Gefühle der Landesbewohner sei. „Wenn die Einheit von Landschaft, Volks mäßiger Identität und Heimatbewusstsein nicht von den einzelnen Bürgern des Landes getragen wird, kann es auch keine gemeinsame Tirol-Politik im eigentlichen Sinne geben“, so Meischl.

Der Hauptmann der Schützenkompanie Bozen Arthur Bacher gab dann als dritter Referent die in ladinischer Sprache verfasste Rede des ebenfalls verhinderten Ladinervertreters Dr. Ivan Lezuo wieder:Dieser ging in seiner Rede auf die in den Statuten des 15. und 16. Jhs. verbrieften Freiheiten der Ladiner ein und spannte einen Bogen zur heutigen Situation dieser Minderheit. „Der Minderheitenschutz ist in Italien eine Frage der territorialen Zugehörigkeit, also ein relatives und kein allgemein gültiges Recht. Die Haltung Italiens gegenüber dem Volksentscheid der drei Alttiroler ladinischen Gemeinden Col, Buchenstein und Ampezzo aus dem Jahre 2007 spricht dabei Bände.“ Der Wille der Bevölkerung bleibe weiterhin unbeachtet. „Wo die demokratischen Regeln von jenem Staat, der sich als deren Garant ausgibt, gebrochen werden, gibt es keine echte Freiheit“, so Lezuo, der meinte: „Die Freiheit ist kein Paragraph in der Verfassung, sie ist keine Ideologie, und sie ist keine Meinung: Sie ist ein Gefühl und ein Recht. Dafür wollen wir Tiroler und Ladiner uns einsetzen.“

Page 54: Jahresbericht 2013

54

Schließlich gab der Welschtiroler Schützenmajor Federico Masera seine Gedanken zur Freiheit in deutscher Sprache wieder:„Freiheit bedeutet, frei Meinungen ausdrücken zu können, eine Auswahl zu treffen, frei zu sein, auch Fehler zu begehen – aber immer im Respekt vor anderen, und frei zu sein, über das eigene Schicksal zu entscheiden. Nur so kann sich jeder und jedes Volk als frei betrachten“, so Masera, der betonte: „Nicht nur Südtirol wurde abgetrennt, sondern auch Welschtirol. Für uns Welschtiroler Schützen ist es aber wichtig zu wissen, dass es unser gemeinsames Schicksal ist und dass wir deshalb gemeinsam über ein einheitliches Tirol nachdenken.“

In seinem Schlusswort dankte Landeskommandant Mjr. Elmar Thaler allen Teilnehmern für ihr Mitwirken. Besonders der hochwürdigen Geistlichkeit, Landeskurat Pater Christoph Waldner OT, der Musikkapelle Schenna unter der Leitung von Luis Schönweger und der Obmannschaft von Markus Pircher, der Ehrenkompanie Meran unter Hauptmann Renato des Dorides, den Gedenkrednern für die teilweise sehr weiten Anreisen und allen, die in irgend einer Weise zum Gelingen der Landesgedenkfeier beigetragen haben.

Mit dem Aufruf zur Teilnahme am großen Unabhängigkeitstag, welcher am kommenden Pfingstsamstag, den 18. Mai 2013 in Meran im Rahmen eines großen Volksfestes stattfinden wird, leitete er zum Schlussakt der Landesgedenkfeier über. Mit der Kranzniederlegung, bei welcher die Ehrenkompanie Meran unter dem Kommando von Hauptmann Renato Des Dorides eine exakte Ehrensalve schoss und mit dem Spielen der Tiroler Landeshymne durch die Musikkapelle Schenna wurde die Landesgedenkfeier dann offiziell beendet. Der Schützenzug setzte sich wieder in Richtung Meraner Kurmittelhaus in Bewegung, wo der nächste Festakt, nämlich die Ehrung von verdienten Schützen durch den Südtiroler Schützenbund folgte.

Freitag, 15. März 2013: Landesweite Josefifeiern

BOZEN - Seit vielen Jahren gibt es im ganzen Land eine rege Diskussion darüber, ob man den Festtag des heiligen Joseph wieder als Feiertag einführen soll. Gerne wird dabei übersehen, dass ein Fest dadurch zum Fest wird, dass man es feiert. Als Schützen ist es uns deshalb ein Anliegen, unseren Landespatron zu feiern. So erheben wir feiernd das Fest des heiligen Joseph wieder zu einem Feiertag.

Dem Wunsch unseres Bischofs entsprechend, rufen der Landeskurat und der Landeskommandant hiermit alle Kompanien dazu auf, mindestens mit dem Besuch eines Gottesdienstes am 19. März den hl. Joseph zu feiern. Eventuell kann man zur Gestaltung der kirchlichen Feier mit der Kath. Männerbewegung (KMB) oder mit anderen Vereinen, die den hl. Joseph auf ihre Fahnen geschrieben haben, die Zusammenarbeit suchen. Wir brauchen keinen italienischen Feiertag, um unsere Heiligen zu feiern, sondern wollen selbst Zeichen setzen!

Dienstag, 19. März 2013: Fußballer wegen Gebrauchs der Muttersprache eingeschüchtert - Schützenbund regt zu Umdenken an

BOZEN - Mit Empörung reagierte der Südtiroler Schützenbund auf die Meldung, dass es bei Fußballspielen bereits wiederholt zu Einschüchterungen gekommen sein soll, weil Südtiroler Fußballer sich ihrer deutschen Muttersprache bedienen. Gabriel Brugger, Verteidiger des FC St. Georgen, war beim Spiel zwischen dem FC St. Georgen und Montichiari am 17. März 2013 vom Schiedsrichter Fabio Schirru aus Turin angedroht worden war, dass er ihn verwarnen und des Platzes verweisen würde, wenn er ihn noch einmal deutsch sprechen höre.

Zu einem ähnlichen Zwischenfall war es auch am 17. Februar 2013 gekommen, als Schiedsrichter Luigi Fichera aus Catania in den Umkleidekabinen von Caravaggio mit einer Verwarnung des Verantwortlichen gedroht haben soll, da er – selbst des Deutschen nicht mächtig – von einer persönlichen Beleidigung ausging.

Der Südtiroler Schützenbund sieht dies als massiven Angriff auf die Minderheitenrechte. „Es kann und darf nicht sein, dass unsere Fußballspieler wegen ihrer deutschen Muttersprache benachteiligt oder gar unter Druck gesetzt werden“, so Landeskommandant Elmar Thaler. „Der Gebrauch der Muttersprache ist eines der grundlegenden Rechte des Minderheitenschutzes und bereits im Pariser Vertrag von 1946 festgelegt“, so der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, der auf ein Neues anregt, dass die Südtiroler Sportler und Sportclubs auch die Möglichkeit haben sollen, sich auf Österreich-Ebene zu qualifizieren.

Page 55: Jahresbericht 2013

55

Donnerstag, 21. März 2013: Ungerechtfertigte Angriffe auf Musikgruppe Frei.Wild – Südtiroler Schützenbund fordert Mut zum Bekenntnis

SÜDTIROL – Nachdem in jüngster Zeit die Musikgruppe Frei.Wild in verschiedenen Medien unter anderem auch wegen dem Video „Wahre Werte“ kritisiert wurde, stellt sich der Südtiroler Schützenbund hinter die Brixner Musiker. „Der Sänger Philipp Burger und seine Bandmitglieder setzen sich in ihren Liedern ernsthaft mit der Wertegesellschaft Südtirols auseinander und stehen dem Wertezerfall der Gesellschaft kritisch gegenüber. Sie sehen dabei nicht nur tatenlos zu, sondern zeigen durch ihre Lieder Mut zum Bekenntnis“, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Bundesbüro.

„Wir hassen Faschisten, Nationalsozialisten“ – klarer könnten es die Südtiroler Burschen nicht ausdrücken. Sie stellen sich gegen jede Form von Extremismus. „Nicht nur Südtirol hat unter diesen Regimen gelitten, auf der ganzen Welt haben diese beiden Diktaturen Unheil gebracht. Darum ist es unverständlich, dass diese Musiker gerade von bundesdeutschen Medien ungerechtfertigt in die Nähe von Rechtsradikalen gerückt werden“, zeigt sich Landeskommandant Elmar Thaler empört: „Frei.Wild hat auf mehreren Schützenfesten gespielt und es konnten keine extremistischen Umtriebe festgestellt werden.“

Besonders bedenklich findet der Südtiroler Schützenbund, dass gerade die Kritiker, die bei Frei.Wild versuchen, das Haar in der Suppe zu finden, umgekehrt absolut keine Courage zeigen, wenn es darum geht, den Abbruch von faschistischen Relikten in Südtirol zu fordern. Im Video „Wahre Werte“ wurde in mehreren Sequenzen auf die Aktionen gegen faschistische Denkmäler hingewiesen, die der Südtiroler Schützenbund in den vergangenen Jahren erfolgreich veranstaltet hat. Denn in der Heimat von Frei.Wild werden heute noch faschistische Relikte verniedlicht, renoviert und von Faschisten verherrlicht. „Wo sind hier die Empörten, welche tagtäglich versuchen, aufrechte Heimatliebe und echten Antifaschismus zu demonstrieren?“, fragt Thaler.

Aber auch die Südtiroler Freiheitskämpfer werden von einigen Journalisten in ein schiefes Licht gerückt. „Absolut ungerechtfertigt“, so der Südtiroler Schützenbund: „Ohne den Südtiroler Freiheitskampf in den 60er Jahren wäre die ladinische und die deutsche Volksgruppe in Südtirol in der Minderheit und würde langsam in Vergessenheit geraten.“ Diese Tatsache belegen auch namhafte Historiker. Die Zeit der Gewalt ist heute vorbei, sie war aber unter der damaligen italienischen Assimilierungspolitik unvermeidlich und notwendig. Während in Katalonien, in Schottland und bei verschiedenen afrikanischen Völkern sehr wohl lautstark deren Freiheit und Unabhängigkeit gefordert wird, scheint man diese den Südtirolern nicht zuzugestehen. Eigentlich unverständlich.

Frei.Wild hat schon mehrmals positiv zum Tiroler Schützenwesen Stellung bezogen. In der heutigen Zeit zum christlichen Glauben, zur Muttersprache und Heimat zu stehen, ist nicht selbstverständlich. Dies wird in den Medien oft als altmodisch und überholt hingestellt. „In Wirklichkeit suchen aber immer mehr junge Menschen genau in diesen Werten wieder Halt in der sich stark verändernden Welt“, bestätigt der Südtiroler Schützenbund, der seit Jahren über zahlreiche Neumitglieder verzeichnen kann.„Ihr wisst, was ich meine, nun werft ruhig Steine“, singt Frei.Wild in ihrem Lied, in dem sie anmerken, dass sie sich mit ihren Aussagen nicht nur Freunde machen, sondern genau den Nerv jener kritischen Geister treffen, die in diesen Fragen schön still sind.

Der Südtiroler Schützenbund hebt in seiner Stellungnahme abschließend lobend hervor, „dass es Künstler gibt, die nicht blindlings den Weg des geringeren Widerstands gehen“, und wünscht der Rockband aus Brixen weiterhin viel Erfolg und Kraft, die jüngsten ungerechtfertigten Angriffe gut zu überstehen. Zugleich fordert er alle Medienvertreter auf, ehrlich mit dem Thema Patriotismus und Heimat umzugehen. Diese Begriffe dürften auf keinen Fall in ein schiefes Licht gerückt und mit Faschismus und Nationalsozialismus gleichgestellt werden. „Dies wäre eine Verhöhnung aller Opfer dieser beiden verbrecherischen Regime“, so Landeskommandant Thaler, der zu bedenken gibt: „Heute steht Frei.Wild am Pranger, morgen kann es andere treffen. Vielleicht auch jene, die heute mit Steinen werfen. Trotzdem weiterhin: Mut zum Bekenntnis.“

Hier der Link zum Lied „Wahre Werte“: http://www.youtube.com/watch?v=Ki_D9JjmdzE

Page 56: Jahresbericht 2013

56

Donnerstag, 28. März 2013: 90 Jahre faschistische Ortsnamengebung in Südtirol: Schützenbund fordert Annullierung der faschistischen Dekrete

BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund erinnert in einer Aussendung daran, dass es sich am 29. März zum 90. Mal jährt, dass die deutschen und ladinischen Namen amtlich für ungültig erklärt wurden und damit ausschließlich die faschistisch motivierte Ortsnamengebung in Kraft trat.

Das Königliche Dekret Nr. 800 vom 29. März 1923, das auf Ettore Tolomeis „Prontuario dei nomi locali dell’Alto Adige“ sowie auf den „Repertorio dei nomi locali dell’Alto Adige“ von Ettore de Toni fußt, verfolgte den Zweck einer „einer schnellen und wirksamen […] Assimilierung der Bevölkerung“. Die obgenannten faschistischen Namensdekrete bilden bis heute die alleinige Basis der Ortsnamengebung in Südtirol, kritisiert die SOKO „Alto Adige“ (www.toponomastik.it), die Ortsnamen-Arbeitsgruppe im Südtiroler Schützenbund. Und auch mit dem höchst umstrittenen neuen Landesgesetz zu Toponomastik, das längst schon vor dem Verfassungsgericht gelandet ist, wäre ein großer Teil der faschistischen Namenserfindungen, vor allem alle Gemeindenamen, nicht nur erhalten geblieben, sondern sogar rechtlich untermauert worden.

„Wenn es jemals eine ehrliche politische Entscheidung geben soll, dann ist es die längst schon fällige Annullierung der faschistischen Dekrete. Diese Entscheidung müsste auch von italienischer Seite unterstützt werden, damit würde diese ihre oft beschworene antifaschistische Einstellung auch in die Tat umsetzen“, meint Landeskommandant Elmar Thaler.

Südtirol sei ein weltweiter Sonderfall, denn nirgendwo sonst würden von einer Diktatur aufgezwungene fremde Ortsnamen beibehalten und auch noch bestätigt, nachdem zu einer demokratischen Staatsordnung gewechselt wurde, erklärt die SOKO „Tatort Alto Adige“.

In Katalonien hätten seit 1983 allein die katalonischen Ortsnamen amtliche Gültigkeit, auf den politisch zu Finnland gehörenden Aland-Inseln gäbe es wieder ausschließlich schwedische Toponyme, die zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln hätten ebenfalls die aufgezwungenen dänischen geographischen Namen wieder abgeschafft und durch die alteingesessenen Bezeichnungen ersetzt, nennt die SOKO „Tatort Alto Adige einige Beispiele. „Vor allem Aosta, wo nur der Provinznamen amtlich zweisprachig sei, weil er historisch gewachsen ist, während alle faschistisch erfundenen Ortsnamen längst schon durch die originalen französischen ersetzt worden seien, beweise, dass dies auf jedem Fall auch auf italienischem Staatsgebiet möglich sei, heißt es aus dem Südtiroler Schützenbund.

Samstag, 6. April 2013: iatz! Mehr Freiheit und Unabhängigkeit

BOZEN - Nachdem die Südtiroler Schützen gemeinsam mit der Bevölkerung im vergangenen Jahr beim Freiheitsmarsch in Bozen ihrer Forderung nach einer Zukunft ohne Rom Ausdruck verliehen haben, planen sie aus aktuellem Anlass nun mit einem Unabhängigkeitstag einen weiteren großen Schritt in diese Richtung.

Am Samstag 18. Mai 2013 wird zu diesem Zweck in Meran eine Großveranstaltung unter dem Motto „iatz! Für mehr Freiheit und Unabhängigkeit“ stattfinden. Dieser Tag soll zu einem großen Volksfest werden, bei dem die Zukunft des südlichen Tirol im Vordergrund stehen soll. Die Veranstaltung wird auch von anderen nach Freiheit strebenden Völkern wie Schotten, Flamen, Katalanen und Venezianer mitgestaltet.

Auf eigenen Infoständen wird dabei Südtirols Verbänden und Landtagsparteien ab 10 Uhr die Möglichkeit gegeben, ihre Zukunftsvisionen für unsere Heimat darzulegen. Zudem wird ein unterhaltsames Rahmenprogramm mit einem Ziachorgeltreffen, Goaßlschnöllern, Musikgruppen, Schuhplattlergruppen, Fahnenschwingern, Kinderprogramm, Motorradklub u.v.m. geboten. Am frühen Nachmittag beginnt das Hauptprogramm am Sandplatz mit Musik von der Gruppe Volxrock und Botschaften für die Freiheit und Unabhängigkeit.

In allen Gemeinden Südtirols werden von den örtlichen Schützenhauptleuten Mitfahrgelegenheiten zu diesem Großereignis organisiert. Diese stehen jedem zur Verfügung. Mehr zur Großveranstaltung in Meran unter www.schuetzen.com.

Page 57: Jahresbericht 2013

57

Mitgliederstatistik des SSB 2013

BOZEN - Der Südtiroler Schützenbund zählt derzeit 141 Mitgliedskompanien sowie 3 Schützenkapellen (Kapelle Unterland, Meransen und Pichl) mit insgesamt 5.057 (-9) aktiven Mitgliedern. Davon sind:• 423(-10)JungschützenundJungmarketenderinnen• 685(+20)Marketenderinnen(ohneJungmarketenderinnen)• 3.949(-19)SchützenundOffiziere

Zu den 5.057 aktiven Mitgliedern kommen 191 Ehrenmitglieder, 1.004 unterstützende Mitglieder und 17 SSB-Fördermitglieder hinzu. Insgesamt ergibt das 6.269 Mitglieder.

Seit Anfang des letzten Jahres sind 323 Männer und Frauen in Südtirol einer Schützenkompanie beigetreten.

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

4500

Schützen Marketenderinnen Jsch.+Jmark.

4023

641 462

4033

672 423

3990

658 414

3968

665 433

3949

685 423

Schützen  ~  Marketenderinnen  ~  Jungschützen+Jungmarketenderinnen

2009

2010

2011

2012

2013

3800

4000

4200

4400

4600

4800

5000

5200

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

4382 42334340

42434176

4294

44964586

46974812

4903

512651285062 5066 5057

Entwicklung der Mitgliederzahl von 1998 bis 2013

Page 58: Jahresbericht 2013

58

Die Anzahl der Mitgliedskompanien ist von 140 auf 141 gestiegen, da im vergangenen Jahr die Schützenkompanie Afing in den SSB aufgenommen worden ist.Bei den Bezirken hat das Pustertal (33 Kompanien und 1 Kapelle) mit 1.250 (-11) aktiven Mitgliedern seinen Vorsprung gegenüber dem Bezirk Burggrafenamt/Passeier mit 1.024 (-9) Aktiven gehalten. An dritter Stelle reiht sich der Bezirk Brixen mit 807 (-16) Aktiven ein. Es folgt der Bezirk Bozen mit 758 (+39)Mitgliedern.EsistdiesdereinzigeBezirk,dereinenstarkenZuwachsaufzuweisen hat, der u.a. auch auf die Neugründung in Afing (25 Aktive) zurückzuführen ist. Der Bezirk Vinschgau hat 653 (-1) Mitglieder, der Bezirk Süd-Tiroler Unterland 419 (-9) und der Bezirk Südliches Wipptal 146 (-2).

Die mitgliedsstärksten Kompanien sind Meransen (72), Schenna (68), Franz Höfler - Lana (67), Alte Pfarre - Natz (66) und Villanders (63). Die mitgliedsschwächsten Kompanien sind Tiers (14), Sterzing (15), Morter (15), Altrei (17) und St. Vigil (18). Im Schnitt besteht eine Kompanie aus 35 aktiven Mitgliedern. Am meisten Mitglieder dazugewonnenhabendieKompanienAnpezoHayden(+5),Innichen(+5),Jenesien(+5),undSt.Ulrich(+5).DengrößtenMitgliederschwundhattendieKompanienBruneck(-6), Dorf Tirol (-6), St. Lorenzen (-5), Partschins (-5) und Toblach (-5) zu verzeichnen.

Das Durchschnittsalter der aktiven Mitglieder im Südtiroler Schützenbund ist mit 39,88 (+0,32) Jahren leicht gestiegen. Bedenkt man, dass in den Schützenkompanien Mitglieder - anders als etwa bei der Feuerwehr - nicht altersbedingt ausscheiden und im Schnitt alle um ein Jahr älter geworden sind, ist diese Statistik nach wie vor beachtenswert.

Die ältesten aktiven Mitglieder sind E-Olt. Johann Dorfmann (96) aus Vahrn, E-Hptm. Toni Gamper (95) aus St. Nikolaus in Ulten, E-Lt. Johann Gasteiger (94) aus St. Johann in Ahrn und Karl Kirchler (94) aus Weißenbach.

Den stärksten Jahrgang stellen die 1988-Geborenen (147), gefolgt von den 1993er (145) und 1990er (144).

Bezirke 2013(+/‐ i. Vergl. zu 2012)Bozen 25 (+1) 758 (+39) 42,4 (‐1,3)Brixen 20 (+/‐0) 807 (‐16) 40,4 (+0,4)Burggr./Pass. 26 (+/‐0) 1024 (‐9) 41,2 (+0,5)Pustertal 34 (+/‐0) 1250 (‐11) 39,4 (+0,6)Südl. Wipptal 6 (+/‐0) 146 (‐2) 39,9 (+0,7)Südt. Unterland 13 (+/‐0) 419 (‐9) 37,2 (+0,5)Vinschgau 20 (+/‐0) 653 (‐1) 36,8 (+1,0)

SSB 144 (+1) 5057 (‐9) 39,88 (+0,32)

(inkl. 3 Schützenkapellen) u. Marketenderinnen in Jahren

Aktive Mitglieder 2013 im Vergleich zu 2012Anzahl Kompanien Anzahl akt. Schützen Durchschnittl. Alter

37,5

38

38,5

39

39,5

40

40,5

41

41,5

200120022003200420052006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

41,23 41,21

40,8340,52

40,3139,97

39,7339,44

38,9538,99

39,47 39,5639,88Alter

Jahr

Entwicklung des Durchschnittsalters im SSB

Page 59: Jahresbericht 2013

59

Bezirke 2013(+/‐ i. Vergl. zu 2012)Bozen 25 (+1) 758 (+39) 42,4 (‐1,3)Brixen 20 (+/‐0) 807 (‐16) 40,4 (+0,4)Burggr./Pass. 26 (+/‐0) 1024 (‐9) 41,2 (+0,5)Pustertal 34 (+/‐0) 1250 (‐11) 39,4 (+0,6)Südl. Wipptal 6 (+/‐0) 146 (‐2) 39,9 (+0,7)Südt. Unterland 13 (+/‐0) 419 (‐9) 37,2 (+0,5)Vinschgau 20 (+/‐0) 653 (‐1) 36,8 (+1,0)

SSB 144 (+1) 5057 (‐9) 39,88 (+0,32)

(inkl. 3 Schützenkapellen) u. Marketenderinnen in Jahren

Aktive Mitglieder 2013 im Vergleich zu 2012Anzahl Kompanien Anzahl akt. Schützen Durchschnittl. Alter

0

20

40

60

80

100

120

140

160

5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 67 69 71 73 75 77 79 81 83 85 87 89 91 93 95

Altersstruktur im Südtiroler SchützenbundErgebnis

Der jüngste Bezirk in Bezug auf seine Mitglieder ist der Bezirk Vinschgau mit durchschnittlichen 36,8 Jahren(+1,0),derBezirk Bozen ist mit 42,4 (-1,3) Jahren nach wie vor der älteste.Das Durchschnittsalter der Kompanien reicht von 26,33 Jahren der Kompanie Graun (Burgeis 28,93, Terenten 29,24) bis zu den 56,21 Jahren der Kompanie Gries (Anpezo Hayden 53,53 und Wolkenstein 53,41).

Die Mitgliederzahl bei den Jungschützen und Jungmarketenderinnen hat mit 423 (-10) leicht abgenommen. Hierbei muss erwähnt werden, dass der gesamte Jahrgang der 1996-Geborenen zu den aktiven Schützen und Marketenderinnen übergetreten ist, dies sind immerhin 98 (!) Mitglieder.

Erfreulich ist besonders der Umstand, dass sich die Anzahl der Jungschützen in etwa gleichhält, obwohl jedes Jahr - wie bereits erwähnt - der Jahrgang der 16-Jährigen zu den aktiven Schützen und Marketenderinnen übertritt.

-10

10

30

50

70

90

110

130

Bozen Brixen Burggr./Pass. Pustertal Südl. Wipptal Südt. Unterl. Vinschgau

58 62

94

119

9

25

565570

86

108

12

26

5652

74

85

109

15

35

6365

59

83

110

1631

59

Anzahl

Bezirke

Jungschützen 2010 ‐ 2013

2010

2011

2012

2013

200

250

300

350

400

450

500

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

256275

332

373394

420 419 431462

423414 433

423

Anzahl

Jahr

Jungschützen im SSB

Page 60: Jahresbericht 2013

60

Kompanie Anzahl AlterMeransen 72 44,18Schenna 68 45,43Franz Höfler - Lana 67 38,09Alte Pfarre - Natz 66 41,15Villanders 63 36,25Peter Kemenater - Schabs 62 42,27Meran 62 38,34Algund 60 48,85Taufers i. Pustertal 60 40,75Eppan 58 37,69Kapelle Pichl 58 37,22Tramin 58 32,40Sichelburg - Pfalzen 57 37,21Unteres Ahrntal 56 49,89Sarntal 54 39,76Obermais 53 49,17Michelsburg - St. Lorenzen 53 37,55Gais 51 40,55Mühlwald 49 40,59Nals 49 38,02Peter Mayr - Brixen 48 44,29St. Johann in Ahrn 48 37,04Partschins 48 36,48Bozen 47 48,30Mjr. J. v. Morandell - Kaltern 47 43,51Marling 47 37,34Mjr. Franz Muther - Laas 46 38,28Lajen 46 36,50Terlan 46 34,72Prad 46 33,13Dorf Tirol 45 47,11Vahrn 45 37,22Prettau 45 36,80Göflan 45 34,31Goldrain 43 41,81Andreas Hofer - St. Leonhard 43 39,93Hptm. Schweiggl - Kurtatsch 43 38,47Riffian 43 38,21Montan 43 37,91Rosenthal - Lüsen 42 35,21Uttenheim 42 32,14Terenten 42 29,24B. Trogmann - Untermais 41 52,37St. Martin i. Passeier 41 40,54Naturns 41 39,59Truden 41 38,51Völser Aicha 41 34,95Kapelle Meransen 41 34,85Anpezo Hayden 40 53,53Urtijëi/St. Ulrich - Gröden 40 48,00Rein 40 42,23Latzfons 40 37,98Johann Jaeger - Niederdorf 39 40,41Mals 39 38,46Taufers i. Münstertal 38 35,39Schluderns 38 32,55Rodeneck 37 39,32Anton Steger - Bruneck 36 50,50Eyrs 36 38,92Ahornach 36 31,19

Neustift 35 44,40Simon Rieder - Feldthurns 35 43,37Moos i. Passeier 35 35,66Radein - Kaltenbrunn 34 33,26Kastelbell 33 46,15Mjr. Georg Klotz - Walten 33 37,58Neumarkt 33 35,00Sëlva/Wolkenstein 32 53,41Kastelruth 32 52,94St. Andrä 32 40,03P. Josef Daney - Schlanders 32 39,66Tartsch 32 38,84Peter Siegmayr - Olang 32 32,78Taisten 31 42,26B. von Guggenberg - Vintl 31 41,35Aldein 31 39,55Latsch 31 38,39Franz Frischmann - Kortsch 31 34,65Pflersch 31 33,65Pfunders 31 31,71Buchenstein 30 44,90Villnöss 30 42,23Oberwielenbach 30 40,90Toblach 30 37,23Ehrenburg 30 34,03P. Fructuos Padöller - Graun 30 26,33Mjr. J. Eisenstecken - Gries 29 56,21Laag 29 45,31Burgstall 29 42,69Mareo/Enneberg 29 39,24St. Nikolaus i. Ulten 29 35,83Gargazon 28 51,46Markt Mühlbach 28 42,21Salurn 28 36,46Steinhaus 28 34,64Gossensass 27 47,07Vöran 27 42,15Maria Trens 27 38,56Georg Leimegger - Onach 27 33,56P.Leitgeb - Rasen/Antholz 27 33,04Burgeis 27 28,93Sepp Innerkofler - Sexten 26 47,85Schalders 26 41,12Peter Mayr - Ritten 26 40,62Auer 26 36,15Glurns 26 34,38Hofmark - Innichen 25 41,20Tschars 25 38,04Karneid - Kardaun 25 36,44G. Lantschner - Weitental 25 36,28Luis Egger - St. Walburg 25 32,60Afing 25 31,60Oberes Ahrntal 24 53,08Andrian 24 47,50Pichl - Gsies 24 42,08Steinegg 24 40,92Mauls 24 37,54Seis 23 52,87Deutschnofen 23 45,43Kan. M. Gamper - Proveis 23 40,39Mölten 23 40,22

Die Kompanien des SSB, Mitgliederzahl und Durchschnittsalter

Page 61: Jahresbericht 2013

61

Platt i. Passeier 23 33,65Tscherms 23 32,22Eggen 23 32,09Wangen 22 47,05Mareit 22 36,27Leifers 22 35,09St. Pankraz 21 47,57Tschengls 21 39,38Pater Haspinger - Klausen 20 45,05Jenesien 20 38,50St. Gertraud i. Ulten 20 37,95Afers 20 35,10Katharina Lanz - Spinges 19 53,00Franz v. Fenner - Margreid 19 45,84Gummer 19 42,11Lichtenberg 19 36,26Welschnofen 19 32,32Katharina Lanz - St. Vigil 18 33,61Kapelle Freiherr von Cazan 17 36,41Altrei 17 33,00Sterzing 15 51,47Morter 15 46,93Tiers 14 52,50Gesamtergebnis 5057 39,88

Page 62: Jahresbericht 2013
Page 63: Jahresbericht 2013
Page 64: Jahresbericht 2013