Katharia Breer MEDEA, ERGRIFFEN VON LIEBEtheater.bamberg.de/fileadmin/bilder/theaterzeitung/... ·...

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LIEBES PUBLIKUM, FRÄNKISCHER TAG | VERLAGSBEILAGE | AUSGABE 07 die Sommerpause ist vorbei und wir melden uns zurück für eine neue, unsere zweite Spielzeit in Bamberg. Ich möchte mich herzlich bedanken für die rege Anteilnahme unseres Publikums, wir haben sehr viel Zuspruch und Anre- gung von Ihnen erfahren! Und auch überregional haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen: In der Kritiker- umfrage der Fachzeitschrift „Die deutsche Bühne“ wurden wir in den Kategorien „Beste Gesamtleistung“, „Bestes Theater abseits der Zentren“ und „Beste Regie“ (Hannes Weiler für „Die Elixiere des Teufels“) genannt. Und in „Theater heute“ wurde Konstantin Küspert zweimal „bester Nachwuchsautor“ für sein Stück „rechtes denken“, das er für unser ETA Hoffmann Theater geschrieben hat. Auch in dieser Spielzeit wird es eine Begegnung mit dem Autor Küspert geben. Am 9. Oktober wird sein Stück „europa verteidigen“ bei uns uraufgeführt. Im Zusammen- hang mit unserem Spielzeitthema „Europa“ befragt er darin in zugespitzter, kämpferi- scher, nachdenklicher und auch heiterer Weise den Mythos, der unserem Kontinent den Namen gegeben hat; er fragt nach der Verbindlichkeit europäischer Werte und danach, was uns Zeitgenossen die Idee Europa bedeutet. Wir eröffnen unsere Spielzeit am 7. Oktober auf der Großen Bühne mit dem Klassiker „Das goldene Vlies“ von Franz Grillparzer. Es ist die große, leidenschaftliche Geschichte um die liebende Medea, die als Geflüchtete in Griechenland strandet, als Fremde verfemt wird und in tiefer Enttäuschung fürchterlichste Rache übt. Mit einer Kette von Flucht- bewegungen zeigt das Stück, dass Flucht ein großes Menschheitsthema war und ist. Worauf Sie sich auch freuen können: In unserem Repertoire erwarten Sie ausgesuchte Stücke der letzten Spielzeit! Im Oktober haben Sie damit wieder die Möglichkeit, „Die deutsche Seele“ zu sehen, unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Bamberger Sym- phonikern. Außerdem zeigen wir wieder „Die Elixiere des Teufels“, die „Buddenbrooks“ und im November die musikalische Komödie „Krähwinkel“. Kommen Sie vorbei! Ich freue mich auf Ihren Besuch! Herzlich, Ihre Sibylle Broll-Pape Sibylle Broll-Pape inszeniert „Das goldene Vlies“ von Franz Grillparzer Foto: Martin Kaufhold Am Anfang war Einwanderung. Die große Geschichte um Medea, Jason und das sa- genumwobene Goldene Vlies, so wie Franz Grillparzer sie in seinem Stück erzählt, handelt von Menschen, die in ihrer Heimat nicht mehr sicher sind: Verfolgte oder Vertriebene, die auf einem Schiff über das Meer fahren, um an einem fremden Ufer um Asyl zu bitten. Sie werden im Gastland als Fremde beargwöhnt, betrogen, ermor- det oder wieder vertrieben und müssen weiterziehen. Zuerst kommt der Grieche Phryxos mit dem Goldenen Vlies über das Schwarze Meer ans Ende der bekannten Welt, ins kaukasische Kolchis (im heutigen Georgien) und bittet den König dort um Asyl. Der König erkennt in dem Vlies, dem goldenen Widderfell, einen in sein Land gehörenden, kultischen Gegenstand und erschlägt den Fremden; den Mahnungen seiner Tochter Medea zum Trotz, das hei- lige Gastrecht nicht zu missachten. In einer Großunternehmung macht sich dann Jason mit der eigens erbauten Argo, dem größten und schönsten Schiff der Welt, auf, das Gold wieder zurückzuholen. In „Das goldene Vlies“ wird Menschheits- geschichte als Migrationsgeschichte ge- zeigt: Wer immer um Asyl gebeten wird, sollte wissen, dass er Nachfahre oder Vor- fahre von Fliehenden ist bzw. sein wird, so scheint die Mahnung von Grillparzer zu lauten. Natürlich ist der Medea-Mythos größer und vielgesichtiger, als jeder aktuelle Bezug nahe legen könnte. Die Argonau- tensage gehört zu den Urtexten unserer Zivilisation, es ist die älteste überlieferte Geschichte des euro-asiatischen Kultur- raums. Sie handelt von einer (mythischen) Zeit, die noch vor den Ereignissen um Odysseus, dem Trojanischen Krieg oder vor anderen Erzählungen der griechischen Mythologie liegt. Diese Geschichten waren oft Begleittexte für wirkliche Landnahmen, Eroberungen, Migrationsbewegungen. Die Schiffe sind dabei nicht nur Fahrzeuge, um neue Horizonte zu erreichen und Erkennt- nisse zu sammeln, sondern in erster Linie für Eroberungen gebaut. Männer kommen in ein fremdes Land, um etwas zu holen, wie zum Beispiel das Goldene Vlies, oder um gar das ganze Land in Besitz zu neh- men. Dabei bildet sich in diesen Erzählun- gen eine typische Figur „von weiblicher Hilfe“ (Klaus Theweleit) heraus: „Eine Frau läuft über aus der Gesellschaft der kolo- nistisch Aufgesuchten, eine hohe Frau, eine Königstochter. Sie läuft über zum An- führer der Kolonialkrieger, ergriffen von Liebe.“ Die Erste dieser Frauen ist Medea. Medea heißt „die Rat-wissende“, ob zum Guten oder nicht bleibt dabei offen. Sie ist die Nachfahrin des Sonnengottes Helios und Tochter der dunklen Hekate, Göttin der Hexerei. Sie ist die Gastfreundin, die dem Fremden beisteht; sie ist dann in der Frem- de Barbarin und Ausgestoßene; sie ist die bedingungslos Liebende und die bedin- gungslos Rächende; wissend, schön, kämpferisch und nicht zuletzt unheimlich, weil Medea die eigenen Kinder tötet. Es ist eine der faszinierendsten Frauengestalten überhaupt. Medea hilft dem fremden See- fahrer Jason, das Vlies zu erringen, sie verrät Bruder und Vater und ihre Kultur, sie verhilft dem „ersten Kolonisator unserer Geschichte“ (Heiner Müller) zum Gold der Ferne. Franz Grillparzer hat zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus der antiken Medea- Tragödie des Euripides und angeregt von der Argonautensage des Apollonios von Rhodos ein großes „dramatisches Gedicht“ geschaffen, in dem er um Verständnis für seine Hauptfigur Medea wirbt. Grillparzer zeigt eine Kette von Ereignissen von Flucht, Raub, Verrat und wieder Flucht, an deren Ende Medea und Jason beim König in Korinth um Asyl bitten: Jason der Grie- che und Medea die Barbarin. Trotz aller Integrationsarbeit, die Medea in Grie- chenland versucht, bleibt sie die Fremde, die Beargwöhnte, die Unheimliche. Grill- parzer mag beim Verfassen des Stücks aus der Perspektive seiner Zeit eher an eine Türkin als an eine Georgierin gedacht WEITER AUF SEITE 2 MEDEA, ERGRIFFEN VON LIEBE OKT | NOV Foto: Martin Kaufhold Katharina Brenner IN KOOPERATION MIT DEN BAMBERGER SYMPHONIKERN URAUFFÜHRUNG DIE MUSIKALISCHE ERFOLGSPRODUKTION NUR NOCH VIERMAL IN DIESER SPIELZEIT: „Wirklich sehenswert!“ Fränkischer Tag „Anhaltender Beifall!“ Nürnberger Nachrichten

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LIEBES PUBLIKUM,F R Ä N K I S C H E R T A G | V E R L A G S B E I L A G E | A U S G A B E 0 7

die Sommerpause ist vorbei und wir melden uns zurück für

eine neue, unsere zweite Spielzeit in Bamberg.

Ich möchte mich herzlich bedanken für die rege Anteilnahme

unseres Publikums, wir haben sehr viel Zuspruch und Anre-

gung von Ihnen erfahren! Und auch überregional haben wir

viele positive Rückmeldungen bekommen: In der Kritiker-

umfrage der Fachzeitschrift „Die deutsche Bühne“ wurden wir

in den Kategorien „Beste Gesamtleistung“, „Bestes Theater

abseits der Zentren“ und „Beste Regie“ (Hannes Weiler für

„Die Elixiere des Teufels“) genannt. Und in „Theater heute“ wurde Konstantin Küspert

zweimal „bester Nachwuchsautor“ für sein Stück „rechtes denken“, das er für unser ETA

Hoffmann Theater geschrieben hat.

Auch in dieser Spielzeit wird es eine Begegnung mit dem Autor Küspert geben. Am

9. Oktober wird sein Stück „europa verteidigen“ bei uns uraufgeführt. Im Zusammen-

hang mit unserem Spielzeitthema „Europa“ befragt er darin in zugespitzter, kämpferi-

scher, nachdenklicher und auch heiterer Weise den Mythos, der unserem Kontinent den

Namen gegeben hat; er fragt nach der Verbindlichkeit europäischer Werte und danach,

was uns Zeitgenossen die Idee Europa bedeutet.

Wir eröffnen unsere Spielzeit am 7. Oktober auf der Großen Bühne mit dem Klassiker

„Das goldene Vlies“ von Franz Grillparzer. Es ist die große, leidenschaftliche Geschichte

um die liebende Medea, die als Geflüchtete in Griechenland strandet, als Fremde verfemt

wird und in tiefer Enttäuschung fürchterlichste Rache übt. Mit einer Kette von Flucht-

bewegungen zeigt das Stück, dass Flucht ein großes Menschheitsthema war und ist.

Worauf Sie sich auch freuen können: In unserem Repertoire erwarten Sie ausgesuchte

Stücke der letzten Spielzeit! Im Oktober haben Sie damit wieder die Möglichkeit, „Die

deutsche Seele“ zu sehen, unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Bamberger Sym-

phonikern. Außerdem zeigen wir wieder „Die Elixiere des Teufels“, die „Buddenbrooks“

und im November die musikalische Komödie „Krähwinkel“.

Kommen Sie vorbei! Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Herzlich, Ihre Sibylle Broll-Pape Sibylle Broll-Pape inszeniert

„Das goldene Vlies“ von Franz Grillparzer

Foto

: Mar

tin

Kauf

hold

Am Anfang war Einwanderung. Die große

Geschichte um Medea, Jason und das sa-

genumwobene Goldene Vlies, so wie Franz

Grillparzer sie in seinem Stück erzählt,

handelt von Menschen, die in ihrer Heimat

nicht mehr sicher sind: Verfolgte oder

Vertriebene, die auf einem Schiff über das

Meer fahren, um an einem fremden Ufer

um Asyl zu bitten. Sie werden im Gastland

als Fremde beargwöhnt, betrogen, ermor-

det oder wieder vertrieben und müssen

weiterziehen. Zuerst kommt der Grieche

Phryxos mit dem Goldenen Vlies über das

Schwarze Meer ans Ende der bekannten

Welt, ins kaukasische Kolchis (im heutigen

Georgien) und bittet den König dort um

Asyl. Der König erkennt in dem Vlies, dem

goldenen Widderfell, einen in sein Land

gehörenden, kultischen Gegenstand und

erschlägt den Fremden; den Mahnungen

seiner Tochter Medea zum Trotz, das hei-

lige Gastrecht nicht zu missachten. In

einer Großunternehmung macht sich dann

Jason mit der eigens erbauten Argo, dem

größten und schönsten Schiff der Welt,

auf, das Gold wieder zurückzuholen.

In „Das goldene Vlies“ wird Menschheits-

geschichte als Migrationsgeschichte ge-

zeigt: Wer immer um Asyl gebeten wird,

sollte wissen, dass er Nachfahre oder Vor-

fahre von Fliehenden ist bzw. sein wird, so

scheint die Mahnung von Grillparzer zu

lauten.

Natürlich ist der Medea-Mythos größer

und vielgesichtiger, als jeder aktuelle

Bezug nahe legen könnte. Die Argonau-

tensage gehört zu den Urtexten unserer

Zivilisation, es ist die älteste überlieferte

Geschichte des euro-asiatischen Kultur-

raums. Sie handelt von einer (mythischen)

Zeit, die noch vor den Ereignissen um

Odysseus, dem Trojanischen Krieg oder vor

anderen Erzählungen der griechischen

Mythologie liegt. Diese Geschichten waren

oft Begleittexte für wirkliche Landnahmen,

Eroberungen, Migrationsbewegungen. Die

Schiffe sind dabei nicht nur Fahrzeuge, um

neue Horizonte zu erreichen und Erkennt-

nisse zu sammeln, sondern in erster Linie

für Eroberungen gebaut. Männer kommen

in ein fremdes Land, um etwas zu holen,

wie zum Beispiel das Goldene Vlies, oder

um gar das ganze Land in Besitz zu neh-

men. Dabei bildet sich in diesen Erzählun-

gen eine typische Figur „von weiblicher

Hilfe“ (Klaus Theweleit) heraus: „Eine Frau

läuft über aus der Gesellschaft der kolo-

nistisch Aufgesuchten, eine hohe Frau,

eine Königstochter. Sie läuft über zum An-

führer der Kolonialkrieger, ergriffen von

Liebe.“

Die Erste dieser Frauen ist Medea. Medea

heißt „die Rat-wissende“, ob zum Guten

oder nicht bleibt dabei offen. Sie ist die

Nachfahrin des Sonnengottes Helios und

Tochter der dunklen Hekate, Göttin der

Hexerei. Sie ist die Gastfreundin, die dem

Fremden beisteht; sie ist dann in der Frem-

de Barbarin und Ausgestoßene; sie ist die

bedingungslos Liebende und die bedin-

gungslos Rächende; wissend, schön,

kämpferisch und nicht zuletzt unheimlich,

weil Medea die eigenen Kinder tötet. Es ist

eine der faszinierendsten Frauengestalten

überhaupt. Medea hilft dem fremden See-

fahrer Jason, das Vlies zu erringen, sie

verrät Bruder und Vater und ihre Kultur, sie

verhilft dem „ersten Kolonisator unserer

Geschichte“ (Heiner Müller) zum Gold der

Ferne.

Franz Grillparzer hat zu Beginn des 19.

Jahrhunderts aus der antiken Medea-

Tragödie des Euripides und angeregt von

der Argonautensage des Apollonios von

Rhodos ein großes „dramatisches Gedicht“

geschaffen, in dem er um Verständnis für

seine Hauptfigur Medea wirbt. Grillparzer

zeigt eine Kette von Ereignissen von

Flucht, Raub, Verrat und wieder Flucht, an

deren Ende Medea und Jason beim König

in Korinth um Asyl bitten: Jason der Grie-

che und Medea die Barbarin. Trotz aller

Integrationsarbeit, die Medea in Grie-

chenland versucht, bleibt sie die Fremde,

die Beargwöhnte, die Unheimliche. Grill-

parzer mag beim Verfassen des Stücks

aus der Perspektive seiner Zeit eher an

eine Türkin als an eine Georgierin gedacht

WEITER AUF SEITE 2

MEDEA, ERGRIFFEN VON LIEBE

OKT | NOV

Foto

: Mar

tin

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hold

Katharina Brenner

IN KOOPERAT ION MI T DEN BAMBERGER S YMPHONIKERN

URAUFFÜHRUNG

DIE MUSIKALISCHE ERFOLGSPRODUKTION NUR NOCH VIERMAL IN DIESER SPIELZEIT:

„Wirklich sehenswert!“ Fränkischer Tag

„Anhaltender Beifall!“ Nürnberger Nachrichten

FORTSETZUNG VON SEITE 1

E T A H O F F M A N N T H E A T E R O K T | N O V

Nach „rechtes denken“ setzt sich der Dramatiker Konstantin Küspert in dem Auftragswerk „europa verteidigen“ mit der europäischen Idee auseinander. In drei Erzählsträngen vereint er die Ent-führung der mythischen Europa durch Zeus mit Monologen von Zeitgenossen sowie mit Schlaglichtern aus einer be-wegten Historie vom Heiligen Römi-schen Reich, bis hin zu einer nur leicht in die Zukunft projizierten Zeit. Angesichts der aktuellen politischen Lage steht Europa als Gemeinschaft auf dem Prüf-stand. Doch was bedeutet die Idee von Europa heute? Und welche Verantwor-tung hat jeder Einzelne für das Ganze?

Ein Merkmal Deiner Arbeit ist die ausgie-bige Recherche, die Du in fiktionalen Szenen verarbeitest. Wie hast Du Dich diesem großen Themenkomplex „Europa“ genähert?

Interview mit Konstantin Küspert

Konstantin Küspert: Für mich ist das Thema

Europa schon länger sehr präsent in meiner

Wahrnehmung, entsprechend schwer fällt es

mir, einen genauen Weg der Re cherche zu

schildern. Für die historischen Szenen habe

ich mir bestimmte Schlüsselmomente der

europäischen Geschichte gesucht und über

die einschlägigen Kanäle angeguckt.

Europa hat mehrere Bedeutungen, es kann der Kontinent gemeint sein, die Europäische Union, natürlich die mythi-sche Europa u. v. m. Wie hast Du diesen Begriff definiert? Lässt sich das eine überhaupt ohne das andere denken?Konstantin Küspert: Nein, sicher nicht. Ich

glaube, Europa ist sogar durch die Katastro­

phe, die der Zweite Weltkrieg war, nochmal

mehr eine Idee geworden, die in der Europä­

ischen Union eine vorläufige Entsprechung

gefunden hat. Eine Phantasie. Ein Traum.

Was bedeutet die Idee von Europa für Dich?Konstantin Küspert: Frieden, vor allem.

Kooperation. Gemeinsamkeit, vor allem ge­

meinsame Werte. Eine Utopie, die einige

Jahre lang tatsächlich irgendwie funktio­

niert hat. Hoffentlich nicht nur eine Fuß­

note, ein Kuriosum der Geschichte.

Reduziert sich das Gemeinsame in Euro-pa auf wirtschaftliche Abkommen? Oder bietet die Mythologie bzw. auch die His-torie, wie sie in „europa verteidigen“ wiederzufinden sind, einen Nährboden für eine europäische Identität?Konstantin Küspert: Ich glaube nicht, dass

das wirtschaftliche Abkommen im Vorder­

grund steht oder stehen sollte. Es ist aller­

dings ein wesentlicher Aspekt des gesamten

Projekts und macht es sicherlich wesentlich

besser verkaufbar. Europäische Idee finde

ich schwierig als Gedanke. Was ist das? Wer

gehört da nicht dazu? Ich glaube, idealer­

haben, wenn er die Kluft zwischen zwei

Kulturen zu beschreiben hatte. Die dunkle

Muslima und der weiße Christ. Medea, die

in der neuen Mehrheitsgesellschaft tief

Betrogene; Jason, der sie für eine „Bio-

griechin“ verlässt, nachdem sie für ihn al-

les getan, alles geopfert hat. Nicht einmal

die Kinder sollen ihr bleiben. Das Motiv der

Kinds tötung hat Grillparzer von Euripides

übernommen, es ist eines der dunkelsten

Mo tive der abendländischen Literatur. Der

Frage, warum Medea ihre Kinder tötet, ist

in unzähligen literarischen und philoso-

phischen Versuchen nachgegangen wor-

den, immer bleibt ein unerklärbarer Rest,

ein unauflösbarer Knoten. Medea aus dem

barbarischen Osten lässt sich nicht unter-

werfen. Sie löscht mit ihrer Tat die genea-

logische Linie von Jason endgültig aus.

Nach ihnen kann nichts mehr kommen. Sie

ist das Inbild einer tiefen Beunruhigung in

Eroberungs- und Fortschrittserzählungen

des Westens. Sie steht dafür, dass es jen-

seits unserer Wertvorstellungen Dinge

gibt, die nicht verstehbar sind. Medeas

unerhörte Rache ist vielleicht die Rache

des ausgebeuteten und unterdrückten

Teils der Welt an den Nutznießern der glo-

balen Ordnung – die Rache an uns. Heiner

Müller hat in Bezug auf die griechische

Tragödie den Satz geprägt: „Ich schulde

der Welt einen Toten“. So wie die Kinder

von Medea und Jason vielleicht den toten

Bruder von Medea ausgleichen müssen, so

wird es vielleicht irgendwann, plötzlich,

einen „Zahltag“ geben: um das ererbte

Unrecht des weltweiten Kolonialgesche-

hens, dessen Folgen bis heute die Unter-

teilung in Erste und Dritte Welt ist, auszu-

gleichen.

WIR SIND EUROPA

Franz Grillparzer

DAS GOLDENE VLIESPREMIERE | FR 07.10.16 | 19:30 UHR | GROSSE BÜHNE

Mit: Katharina Brenner, Anna Döing, Katharina Rehn,

Daniel Seniuk, Stephan Ullrich

Regie: SIBYLLE BROLL-PAPE

Bühne und Kostüme: TRIXY ROYECK

Dramaturgie: REMSI AL KHALISI

Weitere Vorstellungen: SA 08.10.16 | MI 19.10.16 FR 21.10.16 | SA 22.10.16 FR 04.11.16 | SA 05.11.16 Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Konstantin Küspert

EUROPA VERTEIDIGENURAUFFÜHRUNG

PREMIERE | SO 09.10.2016 | 20:00 UHR | STUDIO

Mit: Bertram Maxim Gärtner, Nicolas Garin,

Stefan Hartmann, Ronja Losert, Marie Nest

Regie: CILLI DREXEL

Bühne und Kostüme: CHRISTINA MROSEK

Dramaturgie: OLIVIER GAROFALO

Weitere Vorstellungen: DI 11.10.16 | MI 12.10.16 | DI 18.10.16 DO 20.10.16 | FR 21.10.16 | SO 23.10.16 MI 02.11.16 | DO 03.11.16 | SO 06.11.16 DI 08.11.16 | MI 09.11.16 | SO 13.11.16

Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Bertram Maxim Gärtner, Stefan Hartmann, Marie Nest, Ronja Losert, Nicolas Garin

Franz Grillparzer sah eine Verwandtschaft

von Rachsucht und Gerechtigkeitsliebe.

Die Seele als Sitz des Gesamt-Wesens des

Menschen, vereinigt alles und bewahrt

alles auf: Erfahrenes, Erlebtes, Gedachtes,

Gefühltes – Hell und Dunkel, wie in Medea

als Nachfahrin von Sonne und Unterwelt.

Wobei Grillparzer die Möglichkeit, sich

zwischen Gut und Böse zu entscheiden,

dem Menschen durchaus zumaß: „Halte

dir immer gegenwärtig, daß das Stück

eigentlich nichts ist als eine Anführung

des Satzes: Das eben ist der Fluch der

bösen Tat, daß sie, fortzeugend, Böses

muß gebären. Dieser Satz ist so wichtig als

irgend einer in der Welt. Das Vließ ist nur

ein sinnliches Zeichen dieses Satzes. Es ist

da nicht von Schicksal die Rede.“

Remsi Al Khalisi

weise ist jeder Europäer, der das gerne sein

möchte und sich zu den Werten bekennt, die

gemeinhin angenommen werden: Solida­

rität, Gleichheit, Demokratie, Laizismus,

Rechtsstaatlichkeit, Freiheit in Religion, Se­

xualität, Erwerbstätigkeit, sowas.

Brexit, Grexit, Itexit, Spexit, Frexit – fast tagtäglich werden wir mit herbeige-schworenen oder tatsächlichen Aus-stiegsszenarien konfrontiert. Was mit einem Ausstieg aus dem Euro-Wäh-rungsraum begann, entwickelt sich zu-nehmend zu einem Ausstiegsgedanken aus der Europäischen Union. Muss sich Europa neu strukturieren?Konstantin Küspert: Wir erleben die EU in

einer schweren Krise, Nationalismen werden

wichtiger, die EU wird als Gegner, als Feind

gar wahrgenommen. Ich weiß nicht, ob eine

Neustrukturierung da reicht, oder ob die

Neustrukturierung nicht viel eher im Denken

stattfinden sollte. Allerdings wäre ein Euro­

pa der Regionen, eine starke Republik mit

föderalen Anteilen, sicherlich eine bessere

Option. Die meisten Nationalstaaten sind ja

in sich schon Konstrukte. Man stelle sich vor,

ein Europa, wo es nicht mehr Deutschland,

Frankreich, Polen und so gibt, sondern eher

das Baskenland, Mainfranken, Württem­

berg, Elsass, Lombardei, Transsilvanien,

Schlesien, Masuren und so weiter. Eine

Kleinstaatlichkeit, aber eben vereint unter

einem gemeinsamen europäischen Staat.

Das wäre meines Erachtens besser.

In „europa verteidigen“ wird ein Europa gezeigt, das sich im Laufe seiner Ge-schichte immer wieder in kriegerischen Auseinandersetzungen befand. Ist Euro-pa heute Opfer oder Feind?Konstantin Küspert: Ich würde nicht sagen

Feind, sondern Aggressor. Beides. Europa

wird massiv angeschossen von national­

staatlichen Demagogen und Panikmachern,

gleichzeitig braucht es aber ein klares, deut­

liches europäisches Bekenntnis zu gemein­

samen Werten, und dazu gehört verdammt

nochmal auch, Geflüchtete zunächst einmal

wie Menschen zu behandeln.

Wie ein roter Faden zieht sich die Dä-monisierung von Fremden durch Dein Theaterstück. Handelt es sich dabei um den kleinsten gemeinsamen Nenner in Europa?

Konstantin Küspert: Tragischerweise, glau­

be ich, ist das der kleinste gemeinsame

Nenner aller menschlicher Gruppen. Die

Abgrenzung, die Konsolidierung durch ein

feindliches Außen. Und das wird vermutlich

so lange so bleiben, bis wir Außerirdische

kennenlernen.

Lohnt es sich überhaupt noch Europa zu verteidigen? Konstantin Küspert: Ja, unbedingt. Mit

allen friedlichen Mitteln muss die europäi­

sche Idee verteidigt werden. Und die Verant­

wortung tragen wir alle, als Europäer, wir

sind die EU, wir sind Europa.

Vielen Dank!Das Interview führte

Olivier Garofalo

E T A H O F F M A N N T H E A T E R O K T | N O V

LIEBE MITGLIEDER UND THEATERFREUNDE,

GRUSSWORT DES THEATERVEREINS BAMBERG

die Flitterwochen, die ja ein ganzes Jahr

lang waren, sind vorbei. Jetzt beginnt die

Zeit tieferer Vertrautheit zwischen der

neuen Intendantin und der Welt-Kultur-

erbestadt. Aber zunächst ist Europa das

Leitmotiv, nach Deutschland in der letz-

ten Spielzeit.

Und es geht ja auch gleich hochaktuell

los. Die Probleme, die ein Fremder oder

eine Fremde in einer neuen Umgebung

PORTRAITS DAS BAMBERGER ENSEMBLE

Foto

: Mar

tin

Kauf

hold

Foto

: Mar

tin

Kauf

hold

Was ist das Theater für Dich?Der Theaterbetrieb ist eine Art Ameisenhü­

gel, der an einem Gebilde arbeitet, das in

unserer Gesellschaft zu gern als anachronis­

tisches „Luxusgut“ in einer von Medien be­

herrschten Welt gesehen wird – von dem ich

aber glaube, dass er mit den Mitteln des

„zweitältesten Gewerbes“, der Erzählung,

der überlieferten Geschichte, das Zusam­

menleben der Menschen reflektiert; das

Brennglas draufhält auf die Widersprüche,

die Zusammenhänge, die Ungereimtheiten

und Schönheiten. Ob sich das innerhalb der

kleinsten sozialen Einheit abspielt, bei zwei

Menschen, Paaren, in Familien am Mittags­

tisch oder im „Großen“: der Gesellschaft,

der Machtpolitik, unter Königen, Diktatoren

oder in Kriegen!

Was fasziniert Dich an „Das goldene Vlies“?Es fasziniert in allererster Linie die Ge­

schichte und der antike Mythos um Medea,

Jason und das Goldene Vlies: Die frühe Er­

zählung einer sogenannten Barbarin und

Zauberin, die versucht, sich einer soge­

nannten modernen kultivierten Welt anzu­

passen. Es geht um alles das, was heute so

aktuell ist: Fremdheit, Anpassung, Selbst­

und Fremdbestimmung; nicht zuletzt die

ewig unterschätzte Frau, die als Liebende

und Gebärende ihre Funktion hat und auch

als Schmuckstück an der Seite des Mannes

Worin bestehen für Dich die Eigenarten des Theaterbetriebs? Was bedeutet das Theater für Dich?Ich mag den Kontakt und Austausch zwi­

schen Publikum und uns Schauspielern, und

dass eben durch diese Verbindung jeder

Abend anders ist und sich jeder Abend an­

ders entwickelt. Unser Spiel beeinflusst die

Reaktionen der Zuschauer und diese Reakti­

onen beeinflussen wieder unser Spiel.

Und was gibt es Schöneres, als den Zuschau­

ern etwas mitzugeben, was man sonst nir­

gendwo kaufen kann?

Was fasziniert Dich an „europa verteidi-gen“?Das Schöne an dem Stück ist, dass es von

vielen Gesichtspunkten ausgehend ver­

sucht, Europa zu begreifen, ohne belehrend

zu sein. Eine Ebene besteht aus Geschichts­

momenten Europas, die einen Einblick ge­

ben, wo die Ursprünge von zum Beispiel

Flucht, Krieg oder der Art und Weise, Frem­

den zu begegnen, liegen. Daneben eine

Ebene von Monologen, die einen persönli­

chen und aktuellen Bezug zu Europa ermög­

lichen. Schlussendlich die mythologische

Ebene, die die Bedeutung Europas eher von

einer metaphorischen Seite her angeht.

Auch mag ich den Titel mit seiner Zweideu­

tigkeit: Es gibt jene Europäer, die versu­

chen, Europa wie ein Land vor Eindringlin­

gen zu schützen, dabei ist es eigentlich die

Idee Europas, die es gilt zu stützen und zu

KATHARINABRENNER

MARIE NEST

glänzen darf – aber wehe, sie wird alt oder

verhält sich „fremd“ im Sinne von unange­

passt und hat eigene Ansprüche.

Wie geht man als Schauspielerin mit einem solchen antiken Stoff, mit dieser Sprache um?Langsam. Lesend, allen Fragen nachge­

hend, nicht nur den historischen. Aus dem

ganzen Material schöpfen, das es um diesen

Stoff gibt: soziologisch, philosophisch, kul­

turgeschichtlich, psychologisch. Aber auch,

indem man sich ansieht, wie andere Künst­

ler damit schon umgegangen sind: Maler,

Komponisten, Filmemacher, Bildhauer. Man

dringt ein wie ein Forscher und muss sich

aber immer wieder fragen: Warum interes­

siert es mich, uns, in unserer Zeit, an die­

sem Ort?

Wie viel „Konkretes“ liefert uns bereits un­

sere gesellschaftspolitische Situation im

Umgang mit Völkerwanderungen, Terroris­

mus, Flüchtlingsströmen, Asylanträgen und

behalten und gerade gegen den Rechtspo­

pulismus immer wieder neu zu beleben.

Zudem mag ich die Art und Weise, wie das

Stück geschrieben ist. Einerseits sehr hu­

morvoll und andererseits sehr berührend

und wahr.

Welchen Bezug hat das Stück für Dich zur Gegenwart? Es ist tagesaktuell. Man hört jeden Tag in

der Tagesschau von den Entwicklungen, die

Europa gerade durchmacht, wie zum Bei­

spiel die Frage, welche Länder noch Teil

Europas bleiben wollen. Und ich persönlich

balanciere ja zwischen Deutschland, Frank­

reich und Österreich. Bin ich Französin,

Deutsche oder Österreicherin? Oder doch

einfach Europäerin? Es wird eine Richtung

eingeschlagen, die weniger offen ist, und

der Gedanke des Gemeinsamen wird schwä­

cher. Ich wünsche mir, gerade weil ich mich

mit mehreren Ländern verbunden fühle,

dass man sich eher unterstützt als vonein­

ander abzugrenzen.

hat, und die Schwierigkeiten, die die

dort lebenden Menschen mit dem

vermeint lichen Eindringling haben, wer-

den in Grillparzers „Das goldene Vlies“

schon in den Anfängen Europas themati-

siert. Und das Stück von Konstantin

Küspert trägt nicht umsonst den Titel

„europa vertei digen“, damit das Abend-

land nicht an uralten Problemen schei-

tert. Vielleicht kann ja unser kleines

Theater einen Beitrag dazu leisten.

Siegmar Walter Heinrich Kemmer

Begegnungen mit dem sogenannten „Frem­

den“? Was bedeutet das Motiv der Liebe in

einem solchen Zusammenhang? Ist das

nicht im Kleinen, was die Begegnung mit

dem „Fremden“ im Großen ist? Die Anzie­

hung zweier Menschen unterschiedlicher

Herkunft und Kultur: wie viel Explosions­

potential birgt das? Wie spricht man mitein­

ander, verständigt sich, verhält sich?

Welches Verhältnis hast Du zu Deinen Rollen?Ein erst ganz fernes – ich komme dann, über

Text und Fragen, Forschen, irgendwann im

Lauf der Proben in den eigenen Körper hin­

ein und fange allmählich an, zusammen mit

dem Text, den man sich ja förmlich „einver­

leibt“, einen Körper zu bekommen, der die­

se Figur gleichsam nach außen trägt: also

eine Bewegung hinein, der eine Bewegung

hinaus folgt, denn irgendwann muss ich

diese Figur ja ans Publikum hergeben. Aber

davor wird sie quasi über alle Sinne einver­

leibt.

Wie verbringst Du Deine Zeit außerhalb des Theaters am liebsten?Schwimmen! Lesen! Streunen! Schreiben!

Mit Kind blödeln! Mit Freund quatschen!

Zusammen kochen! Mit Freunden essen.

Überhaupt: Essen, Trinken, Reden!

Wie bereitest Du Dich am Premierentag auf den Abend vor?Meistens habe ich Besuch, was ich sehr

schön finde und was mich auch unterstützt.

Wir gehen dann mittags gut essen und viel­

leicht ein bisschen spazieren. Dann brauche

ich aber am Nachmittag 1 bis 2 Stunden, um

mich zu sammeln und zur Ruhe zu kommen

– das ist dann meistens der Moment, in dem

ich Premierengeschenke bastle. Dann schla­

fe ich noch eine Stunde und bin in der Regel

ungefähr 2½ Stunden vor der Premiere im

Haus.

Wie verbringst Du Deine Zeit außerhalb des Theaters am liebsten?Ich wohne in einer WG und liebe es, mich in

die Küche zu setzen und Zeit mit meinen

Mitbewohnern zu verbringen. Abends nach

den Proben bin ich gerne irgendwo was trin­

ken und genieße es, andere Leute kennen zu

lernen. Wenn ich mal ein bisschen mehr Zeit

habe, fahre ich nach Wien.

Die Ensemble­Interviews führte

Christopher Heyder

NIZAQETE BISLIMI: DURCH DIE WAND LESUNG & GESPRÄCH | TREFFBAR

29.10.2016 | 16:00 UHR

Als Flüchtlingskind im Asylbewerberheim,

noch dazu als Roma, hatte Nizaqete

Bislimi statistisch gesehen kaum eine

Chance, in Deutschland Karriere zu ma-

chen. Dennoch beschloss sie, Anwältin

zu werden – und schaffte es. Sie erzählt

ihre Geschichte und beantwortet Ihre

Fragen.

Eine Veranstaltung des MIB in Koopera­

tion mit dem ETA Hoffmann Theater – im

Rahmen der Inter kultu rellen Wochen 2016.

Der Eintritt ist frei.

GYÖRGY DRAGOMÁN: DER SCHEITERHAUFEN LESUNG IM RAHMEN DER UNGARISCHEN

KULTURTAGE | TREFFBAR

30.10.2016 | 19:00 UHR

Emma, eine dreizehnjährige Vollwaise,

versucht mit ihrem kindereigenen unbe-

stechlichen Sinn für Gerechtigkeit und

Wahrheitsnaivität die Welt, in der sie

aufwächst, und ihre eigene Familien ge-

schichte zu ergründen.

Eine Lesung mit dem Autor und Schau-

spielerinnen des ETA Hoffmann Theaters,

moderiert von Remsi Al Khalisi.

Im Anschluss findet eine ungarische

Weinverkostung statt.

MARK TWAIN: EIN BUMMEL DURCH EUROPA LESUNG | GEWÖLBE

17.11.2016 | 20:00 UHR

In seinem lakonischen Reisebericht er-

zählt Mark Twain mit viel Witz von seiner

Wanderung durch Europa.

Augenzwinkernd enthüllt er kulturelle

Eigen arten, staunt über Sitten und Ge-

bräuche und verweilt schließlich länger

in den Städten als geplant – ein Bild

Europas, das auch über 130 Jahre später

noch gegenwärtig anmutet.

WELCHES EUROPA WOLLEN WIR SEIN?PODIUMSGESPRÄCH | TREFFBAR

23.11.2016 | 20:00 UHR

Von seinem neuen Stück „europa vertei-

digen“ und den Fragen ausgehend, was

das überhaupt für ein Europa ist und wer

es eigentlich warum verteidigen will,

kommen wir u. a. mit dem Autor Kon-

stantin Küspert, PD Dr. Julia Schöll von

der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

und dem Publikum ins Gespräch über

Europa.

In Kooperation mit der

Otto­Friedrich­ Universität Bamberg

Der Eintritt ist frei.

DER ETA SALON THEMATISIERT IN DIESER SPIELZEIT EUROPA ALS IDEE, ALS HEIMAT, ALS KULTURRAUM.

Foto

: Mar

tin

Kauf

hold

KRÄHWINKEL

E T A H O F F M A N N T H E A T E R O K T | N O V

NOVEMBER

Foto

: Mar

tin

Kauf

hold

Foto

: Mar

tin

Kauf

hold

20:00 UHR09.MI.

STUDIO

19:30 UHR05.SA.

GROSSE BÜHNE

20:00 UHR13.S0.

STUDIO

GEWÖLBE

GROSSE BÜHNE

16:00 UHR19.SA.

GROSSE BÜHNE

20:00 UHR17.DO.

17:00 UHR26.SA.

20:00 UHR23.MI.

TREFFBAR

TREFFBAR

20:00 UHR25.FR.

STUDIO

14:30 UHR

20:00 UHR

ca. 21:30 UHR

14:00 UHR

16:00 UHR

20:00 UHR

20:00 UHR

26.

26.

26.

27.

27.

27.

30.

SA.

SA.

SA.

SO.

SO.

SO.

MI.

GROSSE BÜHNE

STUDIO

GROSSE BÜHNE

STUDIO

STUDIO

GROSSE BÜHNE

17:00 UHR20.SO.

GROSSE BÜHNE

19:30 UHR04.FR.

GROSSE BÜHNE

19:30 UHR12.SA.

GROSSE BÜHNE

20:00 UHR

20:00 UHR

03.

02.

DO.

MI.

STUDIO

STUDIO

14:30 UHR20.SO.

20:00 UHR08.DI.

STUDIO

20:00 UHR

20:00 UHR

06.SO.STUDIO

GROSSE BÜHNE

11.FR.

THEATERKASSE ETA Hoffmann Theater E.T.A.-Hoffmann-Platz 1 96047 Bamberg

ABONNEMENTS, RESERVIERUNG UND VORVERKAUF Öffnungszeiten der Theaterkasse: Di-Sa 11.00 – 14.00 Uhr Mi 16.00 – 18.00 UhrTelefon: 0951 87 30 30E-Mail: [email protected] auf www.theater.bamberg.de

WEITERE VORVERKAUFSSTELLENbvd Kartenservice, Tel: 0951 980 82 20, Bamberg Tourismus & Kon gress Service, Tel: 0951 297 62 00, bei allen Geschäftsstellen des Fränkischen Tages

IMPRESSUMVerantwortlich für den Inhalt: Remsi Al Khalisi, Olivier Garofalo, Christopher Heyder, Laura Kemp, Ramona Parino

Gestaltung: Designbüro Schönfelder

Druck: Druckzentrum Oberfranken

Das ETA Hoffmann Theater wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissen-schaft, Forschung und Kunst und den Bezirk Oberfranken.

DIE NÄCHSTE AUSGABE DER ZUGABE! ERSCHEINT AM 19. NOVEMBER 2016

WIR VERLOSEN 2 KARTEN!In welches Land flüchtetMedea mit Jason?

Wir verlosen zwei Karten für „Das goldene Vlies“ am

MI 19.10.16 | 19:30 UHR

Einsendeschluss ist der

04. Oktober 2016.

Ihre Antworten richten Sie an:

[email protected]

FÜR SCHÜLER UND STUDIERENDE

„Last Minute Ticket“: Für 7 Euro ins Theater

ab 20 Min. vor Vorstellungs beginn

WWW.THEATER.BAMBERG.DE

UNSERE TICKET HIGHLIGHTS

WAHL-ABO 4 + 4Stellen Sie sich Ihr Theaterjahr

selber zusammen!WWW.THEATER.BAMBERG.DE

OKTOBER

19:30 UHR22.SA.

GROSSE BÜHNE

19:30 UHR08.SA.

GROSSE BÜHNE

20:00 UHR VHS 2.1 undfreier Verkauf

Abo E 2 undfreier Verkauf

Abo E 3 undfreier Verkauf

VHS 2.1 undfreier Verkauf

Abo D 2 undfreier Verkauf

Abo B undfreier Verkauf

VHS 4 undfreier Verkauf

VHS 7.1 undfreier Verkauf

VHS 7.2 undfreier Verkauf

VHS 2.2 undfreier Verkauf

VHS 7 undfreier Verkauf

VHS 4.1 undfreier Verkauf

11.DI.STUDIO URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

Einführung: 19:30 Uhr

Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG | Einführung: 19:30 Uhr

URAUFFÜHRUNG

URAUFFÜHRUNG

URAUFFÜHRUNG

URAUFFÜHRUNG

ANSCHL. ÖFFENTLICHE PREMIERENFEIER

ANSCHL. ÖFFENTLICHE PREMIERENFEIER

ANSCHL. ÖFFENTLICHE PREMIERENFEIER

URAUFFÜHRUNG

Einführung: 19:00 Uhr

Einführung: 19:00 Uhr

Einführung: 19:00 Uhr

Einführung: 19:00 Uhr

Einführung: 19:00 Uhr

Einführung: 19:00 Uhr

20:00 UHR

Abo P undfreier Verkauf

Abo C undfreier Verkauf

EUROPA VERTEIDIGEN

DER ZAUBERER VON OZ

DAS INTERVIEW

DAS INTERVIEW

DAS INTERVIEW

DAS INTERVIEW

DER ZAUBERER VON OZ

DER ZAUBERER VON OZ

DER ZAUBERER VON OZ

DER ZAUBERER VON OZ

DER ZAUBERER VON OZ

EUROPA VERTEIDIGEN

EUROPA VERTEIDIGEN

EUROPA VERTEIDIGEN

EUROPA VERTEIDIGEN

EUROPA VERTEIDIGEN

EUROPA VERTEIDIGEN

EUROPA VERTEIDIGEN

EIN BUMMEL DURCH EUROPAEUROPA VERTEIDIGEN

EUROPA VERTEIDIGEN

EUROPA VERTEIDIGEN

EUROPA VERTEIDIGEN

DIE ELIXIERE DES TEUFELS

DIE ELIXIERE DES TEUFELS

DIE ELIXIERE DES TEUFELS

E.T.A.-HOFFMANN-PREISVERLEIHUNG

EUROPA VERTEIDIGEN

DIE DEUTSCHE SEELE

DIE DEUTSCHE SEELE

DIE DEUTSCHE SEELE KRÄHWINKEL

KRÄHWINKEL

DIE DEUTSCHE SEELE

DAS GOLDENE VLIES

DAS GOLDENE VLIES

DAS GOLDENE VLIES

DAS GOLDENE VLIES

DAS GOLDENE VLIES

DAS GOLDENE VLIES

Konstantin Küspert

Caroline Antener / Ursula Werdenberg

Theodor Holman / Theo van Gogh

Theodor Holman / Theo van Gogh

Theodor Holman / Theo van Gogh

Theodor Holman / Theo van Gogh

Caroline Antener / Ursula Werdenberg

Caroline Antener / Ursula Werdenberg

Caroline Antener / Ursula Werdenberg

Caroline Antener / Ursula Werdenberg

Caroline Antener / Ursula Werdenberg

Konstantin Küspert

Konstantin Küspert

Konstantin Küspert

Konstantin Küspert

Konstantin Küspert

Konstantin Küspert

Konstantin Küspert

Mark TwainKonstantin Küspert

Konstantin Küspert

Konstantin Küspert

Konstantin Küspert

nach E.T.A. Hoffmann

nach E.T.A. Hoffmann

nach E.T.A. Hoffmann

Konstantin Küspert

nach Thea Dorn/ Richard Wagner

nach Thea Dorn/ Richard Wagner

nach Thea Dorn/ Richard Wagner nach August von Kotzebue

nach August von Kotzebue

nach Thea Dorn/ Richard Wagner

09.SO.STUDIO

19:30 UHR16.SO.

20:00 UHR14.FR.

ETA TRIFFT ...

ETA TRIFFT ...

GROSSE BÜHNE

19:30 UHR15.SA.

GROSSE BÜHNE

ca. 21:30 UHR15.SA.

TREFFBAR

GROSSE BÜHNE

20:00 UHR13.DO.

GROSSE BÜHNE

19:30 UHR DAS GOLDENE VLIES07.FR.

GROSSE BÜHNE

19:00 UHR25.DI.

GROSSE BÜHNE

Eintritt frei!

Eintritt frei!

20:00 UHR26.MI.

STUDIO

Abo E 1 undfreier Verkauf

Abo E undfreier Verkauf

Abo D 1 undfreier Verkauf

Abo A undfreier Verkauf

Abo S 1 undfreier Verkauf

geschlossene Veranstaltung

geschlossene Vorstellung

geschlossene Vorstellung

20:00 UHR12.MI.

STUDIO

Franz Grillparzer

Franz Grillparzer

Franz Grillparzer

Franz Grillparzer

Franz Grillparzer

Franz Grillparzer

Franz Grillparzer

20:00 UHR18.DI.

STUDIO

19:30 UHR19.MI.

GROSSE BÜHNE

20:00 UHR20.DO.

STUDIO

19:30 UHR21.FR.

GROSSE BÜHNE

20:00 UHR

20:00 UHR

21.

23.

FR.

SO.

STUDIO

STUDIO

20:00 UHR BUDDENBROOKS

BUDDENBROOKS

Thomas Mann/ John von Düffel

Thomas Mann/ John von Düffel

28.FR.GROSSE BÜHNE

20:00 UHR27.DO.

STUDIO

16:00 UHR

19:30 UHR

19:00 UHR

20:00 UHR

DURCH DIE WAND

WELCHES EUROPA WOLLEN WIR SEIN?

DER SCHEITERHAUFEN

Lesung mit Nizaqete Bislimi

Lesung mit György Dragomán

29.

29.

30.

30.

SA.

SA.

SO.

SO.

TREFFBAR

GROSSE BÜHNE

TREFFBAR

STUDIO

WIEDERAUFNAHME

WIEDERAUFNAHME

WIEDERAUFNAHME

WIEDERAUFNAHME

PREMIERE

PREMIERE

PREMIERE

PREMIERE

Eintritt frei!

anschl. Weinverkostung

LESUNG

LESUNG

UNGARISCHE KULTURTAGE

Anschließend Publikumsgespräch

Podiumsgespräch zu „europa verteidigen“

IM FUCHS-BACKHÄUSLA ZUM ADVENTErsatztermin Abo D und freier Verkauf

DIE ELIXIERE DES TEUFELS

BUDDENBROOKS

SA 15.10.16 | ca. 21:30 UHR

TREFFBAR

Bei dieser Ausgabe unserer

Late- Night-Reihe verleihen ETA

(Daniel Seniuk) und Chimelle

(Ronja Losert) den Goldenen ETA

für heraus ra gen de künstlerische

Lei s tungen der vergangene Spiel-

zeit.

26.11.2016 | ca. 21:30 UHR

TREFFBAR

Und im November stellen Chimelle

(Ronja Losert) und ETA (Daniel

Seniuk) in der TREFFBAR Katha-

rina Brenner und Katharina Rehn

auf eine etwas andere Art vor.

Im Anschluss wird jeweils bis in die Nacht in der TREFFBAR gefeiert!

Der Eintritt ist frei!

ETA TRIFFT ...