RWTHinsight 2/2010

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1 Mit jedem Meter Flughöhe des „EV-55 Outback“ steigt auch die Spannung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Lehrstuhls für Flugdynamik: Sie beobachten beim Freiflugver- such aufmerksam, wie ihr Modell auf Wind und Turbulenzen reagiert. Auf den ersten Blick könnte der Zweimotorer mit einer Flügelspannweite von 2,8 Metern ein beliebiges Modellflug- zeug sein. Tatsächlich wird er für wissenschaftliche Zwecke genutzt: Mit dem Flieger im Maßstab von 1 zu 5,7 werden Untersuchungen vorgenommen, die unter möglichst realistischen Bedingungen die Flugeigenschaften eines Passagierflugzeugs simulieren sollen. Die Anforderungen an den Piloten, der das 24 Kilogramm schwere Modell vom Boden aus steuert, sind extrem hoch. Allein die Flächenlast, die auf die Flügel drückt, ist dreimal höher als bei Hobbymodellen. Konzentration ist gefragt, wenn der ausgewiesene Vereinsflieger Stefan Eitdorf im Auftrag der RWTH die Maschine souverän durch den Luft- raum führt. Europäisches Verbundprojekt Bei Serienreife soll das Flugzeug bis zu 14 Personen oder 1.800 Kilogramm Fracht im Regionalverkehr befördern und den Markt der Binnenluftfahrt erobern. Gefördert durch das CESAR-Projekt der Europäischen Union wurde es von einem tschechischen Hersteller entwickelt. CESAR steht für „Cost-Ef- fective Small AiRcraft“ und war von September 2006 bis Fe- bruar 2010 ein Vorhaben im 6. Europäischen Rahmenfor- schungsprogramm. Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit europäi- scher Flugzeughersteller im Bereich der allgemeinen Luftfahrt zu verbessern. 39 Firmen, Forschungsinstitute und Universitä- Der Wissenschaftsrat befürwortete Anfang Juli den Antrag der RWTH zum Bau eines rund 48 Millionen Euro teuren For- schungsgebäudes. Durch die Verknappung von fossilen Rohstoffen und sau- berem Wasser vollzieht sich ein globaler Wandel, der durch die stetig wachsende Weltbevölkerung und deren zunehmen- den Wohlstand beschleunigt wird. Mit dem Zukunftskonzept „RWTH 2020 – Meeting Global Challenges“ will sich die Aa- chener Hochschule den daraus resultierenden Aufgaben stel- len und ihre Forschung in interdisziplinärer Kooperation darauf ausrichten. Aus diesem Grund wird auch die Aachener Ver- fahrenstechnik (AVT) als Verbund von derzeit fünf ingenieur- wissenschaftlichen Lehrstühlen ihre Forschung zukünftig mit weiteren interdisziplinären Forschergruppen im „Center for ten aus 14 europäischen Ländern waren beteiligt, aus Deutsch- land das Unternehmensnetzwerk EADS, das Deutsche Zen- trum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die TU München und die RWTH Aachen. „Aerodynamik, Strukturentwicklung, Antriebstechnik und optimierte Systemauslegung sind bei der Entwicklung solcher Regionalflugzeuge neben kurzen Produktionszeiten und der Kostenreduktion besonders zu berücksichtigen“, erläutert Dipl.-Ing. Georg Hahnen, Mitarbeiter des Lehrstuhls für Flug- dynamik und Projektverantwortlicher der RWTH. Anhand des skalierten Modells geben Untersuchungen möglichst genaue Angaben zum Flugverhalten des realen Fliegers. Zusammen mit den entwurfsbegleitenden Voruntersuchungen sollen die Ergebnisse so exakt sein, dass Professor Dr.-Ing. Dieter Moor- mann versichert, er würde unbesorgt mit einem Prototypen abheben. „Allerdings mit einem speziell ausgebildeten, erfah- renen Testpiloten“, ergänzt der Inhaber des Lehrstuhls für Flugdynamik. Messungen des Flugverhaltens Flugtests im Vorfeld tragen dazu bei, Risiken bei der Entwick- lung und beim Erstflug zu minimieren. Mithilfe von Ähnlich- keitstheorien entwarf man an der RWTH das Modell, das ei- nerseits so groß wie möglich, andererseits aber für den Mo- dellflugbetrieb so klein wie nötig ist. Um mit Lizenz starten zu können, darf die Maschine nicht mehr als 25 Kilogramm wie- gen. Die Motoren haben eine Leistung von 1,5 Kilowatt und erzeugen damit jeweils einen Schub von vier bis fünf Kilogramm. Messinstrumente befinden sich unter anderem an der Nase des Flugzeugs, Drucksensoren und kleine Windfahnen ermit- teln die Reaktionen auf äußere Einflüsse. Bei einer Geschwin- digkeit von bis zu 100 Kilometern pro Stunde soll das Modell bei Flugmanövern exakt so reagieren wie das Original bei einer Ge- schwindigkeit von bis zu 240 Kilometern pro Stunde. Mithilfe der technischen Ausstattung – so teuer wie ein Mittelklassewagen – berechnen die Wissenschaftler, wie sich das Flugzeug in der Luft bewegen und bei unterschiedlichen Luftströmungen und Ge- schwindigkeiten verhalten wird. Die Daten werden anschließend bei EADS sowie am RWTH-Lehrstuhl ausgewertet und später auf das Verkehrsflugzeug übertragen. Studierende bauten das Modell 3.500 Stunden haben studentische Hilfskräfte in der „Bastelbu- de“ des Lehrstuhls damit verbracht, das Modell aus Glas- und Kohlefasern in Halbschalenbauweise per Handarbeit zu bauen. Es wird von sehr leistungsstarken Lithium-Polymer-Akkus mit 37 Volt betrieben. In Zukunft soll es nicht mehr per Fernsteuerung, sondern mit Autopilotsystem geflogen werden. „Wir hoffen, in naher Zukunft interdisziplinär mit anderen Einrichtungen der RWTH arbeiten zu können“, wünscht sich Moormann. Eine Zu- sammenarbeit sei beispielsweise mit Informatikern im Bereich der Antriebstechnik denkbar. Wenn „EV-55 Outback“ auf regionalen Modellflugplätzen in die Luft geht, sehen dies die Beteiligten nicht ohne Sorgen. „Bo- denwellen bergen die Gefahr, dass die Nase samt Messtechnik bei der Landung im weichen Grund stecken bleibt. Außerdem haben sie massive Auswirkungen auf die filigranen Instrumente. Wir hoffen auf eine baldige Alternative“, unterstreicht Moor- mann. Eine asphaltierte Start- und Landebahn steht daher auf der Wunschliste der Beteiligten ganz oben. Gabriele Renner Next Generation Processes and Products“ (NGP²) vereinen. Im kommenden Jahr soll der Bau des neuen Gebäudes in Me- laten-Süd starten. Neben den Partnern aus den naturwissenschaftlichen Be- reichen sind außerdem die Jülich Aachen Research Alliance (JARA) und das Bioeconomy Science Center (BioSC) sowie nationale und internationale Wissenschaftler und Unterneh- men beteiligt. Die Forschung der Aachener Verfahrenstechnik fokussiert sich auf die wissenschaftlichen Herausforderungen, die sich aus dem Rohstoffwandel von fossilen zu biogenen Kohlenstoffquellen ergeben. Dabei werden neue biogene Kohlenstoffquellen nicht wie weltweit geläufig thermisch und energetisch zerlegt, sondern über Niedertemperatur-Flüssig- phasen-Prozesse stofflich molekular umgesetzt. Modelle für sichere Flugzeuge Forschungsbau für den Rohstoffwandel In den neuen Komplex innerhalb des bereits erschlossenen Erweiterungsgeländes „RWTH Aachen Campus“ sollen alle Lehrstühle der AVT einziehen und die notwendige Infrastruk- tur an Laboren und technischer Ausstattung geschaffen wer- den. Hierzu zählen als „Herzstück“ eine modulare Bioraffine- rie und sieben weitere innovative Anlagen. Das Gebäude mit einer Hauptnutzungsfläche von rund 6.900 Quadratmetern für Labors, Werkstätten und technische Ausstattung soll 2013 bezugsfertig sein. Die im Antrag gestell- te und in der Empfehlung des Wissenschaftsrats bestätigte Summe liegt bei 48 Millionen Euro. Für den Betrieb werden 25 zusätzliche Stellen für nichtwissenschaftliches und fünf Stellen für wissenschaftliches Personal benötigt. Für das Vorhaben liegt eine nach Landesrecht verabschiedete Bauunterlage vor. 22010 Zeitung der Rheinisch- Westfälischen Technischen Hochschule Aachen Mit einem am Lehrstuhl für Flugdynamik gebauten Modell wird ermittelt, wie sich das Verkehrsflugzeug „EV-55 Outback“ in der Luft bewegen und auf Strömungen reagieren wird. Foto: Peter Winandy

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Zeitung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen

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Mit jedem Meter Flughöhe des „EV-55 Outback“ steigt auchdie Spannung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern desLehrstuhls für Flugdynamik: Sie beobachten beim Freiflugver-such aufmerksam, wie ihr Modell auf Wind und Turbulenzenreagiert.

Auf den ersten Blick könnte der Zweimotorer mit einerFlügelspannweite von 2,8 Metern ein beliebiges Modellflug-zeug sein. Tatsächlich wird er für wissenschaftliche Zweckegenutzt: Mit dem Flieger im Maßstab von 1 zu 5,7 werdenUntersuchungen vorgenommen, die unter möglichst realistischenBedingungen die Flugeigenschaften eines Passagierflugzeugssimulieren sollen. Die Anforderungen an den Piloten, der das24 Kilogramm schwere Modell vom Boden aus steuert, sindextrem hoch. Allein die Flächenlast, die auf die Flügel drückt,ist dreimal höher als bei Hobbymodellen. Konzentration istgefragt, wenn der ausgewiesene Vereinsflieger Stefan Eitdorfim Auftrag der RWTH die Maschine souverän durch den Luft-raum führt.

Europäisches VerbundprojektBei Serienreife soll das Flugzeug bis zu 14 Personen oder1.800 Kilogramm Fracht im Regionalverkehr befördern undden Markt der Binnenluftfahrt erobern. Gefördert durch dasCESAR-Projekt der Europäischen Union wurde es von einemtschechischen Hersteller entwickelt. CESAR steht für „Cost-Ef-fective Small AiRcraft“ und war von September 2006 bis Fe-bruar 2010 ein Vorhaben im 6. Europäischen Rahmenfor-schungsprogramm. Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit europäi-scher Flugzeughersteller im Bereich der allgemeinen Luftfahrtzu verbessern. 39 Firmen, Forschungsinstitute und Universitä-

Der Wissenschaftsrat befürwortete Anfang Juli den Antrag derRWTH zum Bau eines rund 48 Millionen Euro teuren For-schungsgebäudes.

Durch die Verknappung von fossilen Rohstoffen und sau-berem Wasser vollzieht sich ein globaler Wandel, der durchdie stetig wachsende Weltbevölkerung und deren zunehmen-den Wohlstand beschleunigt wird. Mit dem Zukunftskonzept„RWTH 2020 – Meeting Global Challenges“ will sich die Aa-chener Hochschule den daraus resultierenden Aufgaben stel-len und ihre Forschung in interdisziplinärer Kooperation daraufausrichten. Aus diesem Grund wird auch die Aachener Ver-fahrenstechnik (AVT) als Verbund von derzeit fünf ingenieur-wissenschaftlichen Lehrstühlen ihre Forschung zukünftig mitweiteren interdisziplinären Forschergruppen im „Center for

ten aus 14 europäischen Ländern waren beteiligt, aus Deutsch-land das Unternehmensnetzwerk EADS, das Deutsche Zen-trum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die TU München unddie RWTH Aachen.

„Aerodynamik, Strukturentwicklung, Antriebstechnik undoptimierte Systemauslegung sind bei der Entwicklung solcherRegionalflugzeuge neben kurzen Produktionszeiten und derKostenreduktion besonders zu berücksichtigen“, erläutertDipl.-Ing. Georg Hahnen, Mitarbeiter des Lehrstuhls für Flug-dynamik und Projektverantwortlicher der RWTH. Anhand desskalierten Modells geben Untersuchungen möglichst genaueAngaben zum Flugverhalten des realen Fliegers. Zusammenmit den entwurfsbegleitenden Voruntersuchungen sollen dieErgebnisse so exakt sein, dass Professor Dr.-Ing. Dieter Moor-mann versichert, er würde unbesorgt mit einem Prototypenabheben. „Allerdings mit einem speziell ausgebildeten, erfah-renen Testpiloten“, ergänzt der Inhaber des Lehrstuhls fürFlugdynamik.

Messungen des FlugverhaltensFlugtests im Vorfeld tragen dazu bei, Risiken bei der Entwick-lung und beim Erstflug zu minimieren. Mithilfe von Ähnlich-keitstheorien entwarf man an der RWTH das Modell, das ei-nerseits so groß wie möglich, andererseits aber für den Mo-dellflugbetrieb so klein wie nötig ist. Um mit Lizenz starten zukönnen, darf die Maschine nicht mehr als 25 Kilogramm wie-gen. Die Motoren haben eine Leistung von 1,5 Kilowatt underzeugen damit jeweils einen Schub von vier bis fünf Kilogramm.Messinstrumente befinden sich unter anderem an der Nasedes Flugzeugs, Drucksensoren und kleine Windfahnen ermit-

teln die Reaktionen auf äußere Einflüsse. Bei einer Geschwin-digkeit von bis zu 100 Kilometern pro Stunde soll das Modell beiFlugmanövern exakt so reagieren wie das Original bei einer Ge-schwindigkeit von bis zu 240 Kilometern pro Stunde. Mithilfe dertechnischen Ausstattung – so teuer wie ein Mittelklassewagen –berechnen die Wissenschaftler, wie sich das Flugzeug in der Luftbewegen und bei unterschiedlichen Luftströmungen und Ge-schwindigkeiten verhalten wird. Die Daten werden anschließendbei EADS sowie am RWTH-Lehrstuhl ausgewertet und später aufdas Verkehrsflugzeug übertragen.

Studierende bauten das Modell3.500 Stunden haben studentische Hilfskräfte in der „Bastelbu-de“ des Lehrstuhls damit verbracht, das Modell aus Glas- undKohlefasern in Halbschalenbauweise per Handarbeit zu bauen. Eswird von sehr leistungsstarken Lithium-Polymer-Akkus mit 37Volt betrieben. In Zukunft soll es nicht mehr per Fernsteuerung,sondern mit Autopilotsystem geflogen werden. „Wir hoffen, innaher Zukunft interdisziplinär mit anderen Einrichtungen derRWTH arbeiten zu können“, wünscht sich Moormann. Eine Zu-sammenarbeit sei beispielsweise mit Informatikern im Bereich derAntriebstechnik denkbar.

Wenn „EV-55 Outback“ auf regionalen Modellflugplätzen indie Luft geht, sehen dies die Beteiligten nicht ohne Sorgen. „Bo-denwellen bergen die Gefahr, dass die Nase samt Messtechnikbei der Landung im weichen Grund stecken bleibt. Außerdemhaben sie massive Auswirkungen auf die filigranen Instrumente.Wir hoffen auf eine baldige Alternative“, unterstreicht Moor-mann. Eine asphaltierte Start- und Landebahn steht daher auf derWunschliste der Beteiligten ganz oben.

Gabriele Renner

Next Generation Processes and Products“ (NGP²) vereinen.Im kommenden Jahr soll der Bau des neuen Gebäudes in Me-laten-Süd starten.

Neben den Partnern aus den naturwissenschaftlichen Be-reichen sind außerdem die Jülich Aachen Research Alliance(JARA) und das Bioeconomy Science Center (BioSC) sowienationale und internationale Wissenschaftler und Unterneh-men beteiligt. Die Forschung der Aachener Verfahrenstechnikfokussiert sich auf die wissenschaftlichen Herausforderungen,die sich aus dem Rohstoffwandel von fossilen zu biogenenKohlenstoffquellen ergeben. Dabei werden neue biogeneKohlenstoffquellen nicht wie weltweit geläufig thermisch undenergetisch zerlegt, sondern über Niedertemperatur-Flüssig-phasen-Prozesse stofflich molekular umgesetzt.

Modelle für sichere Flugzeuge

Forschungsbau für den Rohstoffwandel

In den neuen Komplex innerhalb des bereits erschlossenenErweiterungsgeländes „RWTH Aachen Campus“ sollen alleLehrstühle der AVT einziehen und die notwendige Infrastruk-tur an Laboren und technischer Ausstattung geschaffen wer-den. Hierzu zählen als „Herzstück“ eine modulare Bioraffine-rie und sieben weitere innovative Anlagen.

Das Gebäude mit einer Hauptnutzungsfläche von rund6.900 Quadratmetern für Labors, Werkstätten und technischeAusstattung soll 2013 bezugsfertig sein. Die im Antrag gestell-te und in der Empfehlung des Wissenschaftsrats bestätigteSumme liegt bei 48 Millionen Euro. Für den Betrieb werden 25zusätzliche Stellen für nichtwissenschaftliches und fünf Stellenfür wissenschaftliches Personal benötigt. Für das Vorhabenliegt eine nach Landesrecht verabschiedete Bauunterlage vor.

22010Zeitung der Rheinisch-

Westfälischen TechnischenHochschule

Aachen

Mit einem am Lehrstuhl für Flugdynamik gebauten Modell

wird ermittelt, wie sich das Verkehrsflugzeug „EV-55 Outback“

in der Luft bewegen und auf Strömungen reagieren wird.

Foto: Peter Winandy

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Der Kabarettist Harald Meves sagt vom Ostwestfalen, er seinicht etwa stur, sondern „ruhe mehr so in sich“. Ein Eindruck,der sich bei einer Begegnung mit Werner Möller zu bestätigenscheint. Will man landläufigen Klischees Glauben schenken, soist der neue Dezernent für Inneren Dienstbetrieb fast von Na-tur aus für seine derzeitige Position qualifiziert. Vorurteile ge-gen seinen jetzigen Tätigkeitsbereich lässt dieser aber gar nichterst aufkommen. „Er ist weit weniger trocken als es klingt“,betont Möller und führt fort: „Es ist eine Querschnittsaufgabe- schon nach kurzer Zeit kam ich mit vielen Hochschulberei-chen in Berührung.“

Im Februar übernahm der 52-Jährige als Nachfolger vonSibille Lauerer, die in den Ruhestand trat, die Dezernatsleitunginnerhalb der Zentralen Hochschulverwaltung. In der Nähevon Paderborn aufgewachsen, absolvierte er ein Studium ander Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Bielefeld.Seine berufliche Laufbahn begann er bereits westlich von Köln- im Personalwesen der damaligen Medizinischen Einrichtun-gen der RWTH, dem heutigen Universitätsklinikum. Nach fünfJahren wechselte er zur Bezirksregierung Köln, 1993 kehrte ernach Aachen in das Personaldezernat der Hochschule zurück.Möller lebt als zweifacher Vater mit seiner Familie bereits seitvielen Jahren jenseits der Grenze in Herbesthal bei Eupen undfühlt sich von der rheinischen wie von der belgischen Lebens-art multikulturell bereichert.

Zusammenspiel von Verwaltung und InstitutenEbenso gefällt ihm das internationale Flair seines DienstherrnRWTH. Im Fokus seiner Arbeit stehe selbstverständlich zu-

nächst die Organisation der inneren Verwaltungsabläufe.„Das Zusammenspiel von Administration und den Instituten,Fakultäten oder sonstigen Einrichtungen der wissenschaftli-chen Seite wird aber immer wichtiger.“ Die Schnittstellen mitder gesamten Hochschule nehmen zu, das Dezernat 5 isthäufig einbezogen. Und oft sind es drängende Maßnahmen,die den Ausgleich verschiedener Interessen notwendig ma-chen. So stellten Projekte wie die Exzellenzinitiative oder derRWTH Aachen Campus Anforderungen an die gesamteHochschule. Da ein Ausbau der Hochschule nur bei Schaf-fung neuer Mobilitätswege realisierbar ist, wurde hierzu eineArbeitsgruppe eingerichtet. Sie wird von Achim Grotenrath,Stellvertreter von Werner Möller und Leiter der Abteilung 5.1Organisation, betreut. Mit Partnern innerhalb und außerhalbentwickelt die Gruppe unter anderem Vorschläge zur Einfüh-rung eines Jobtickets für den öffentlichen Verkehr und zurBewirtschaftung des Parkraums der RWTH. Ein brisantesThema, das ausreichend Fingerspitzengefühl voraussetzt, wieGrotenrath und Möller bestätigen können. „Dieser Prozess istaufwändig, da eine möglichst breite Meinungsbildung mitBeteiligung der Arbeitnehmervertretungen erfolgen soll“, er-läutert der Verwaltungsexperte.

Ein anderes hochschulweites Feld, das derzeit Abstim-mungs- und Handlungsbedarf mit sich bringt, ist die Internet-präsentation. In Kürze wird der Auftritt unter der Haupt-adresse relauncht. Im Interesse des Corporate Designs hofftman, dass möglichst viele Hochschuleinrichtungen ihre Web-seiten dem künftigen Erscheinungsbild anpassen. Möller:„Wir sind auf einem guten Weg, die Geschäftsführungen der

Fakultäten wurden frühzeitig einbezogen. Sie sind gleichfallsan einer Optimierung ihres Webauftritts interessiert.“ Auchdas Webteam der RWTH ist seit einigen Jahren dem Dezernatangegliedert. Neben der Koordination des zentralen Ange-bots leistet es Support für andere Hochschuleinrichtungen.

Flexibel auf Anforderungen reagierenGrundsätzlich sei die Zentrale Hochschulverwaltung alsDienstleister Ansprechpartner für viele Belange im Alltag einerHochschule, so Möller. In seine Zuständigkeit fällt die Organisa-tion des Aufbaus und der Abläufe der Verwaltung, deren Ent-wicklungssteuerung einschließlich der Personalplanung und derEinsatz von Betriebsmitteln. Eine zukunftsorientierte Hochschul-verwaltung müsse sich flexibel wechselnden Anforderungen stel-len: „Wichtig ist, dass wir alle Kolleginnen und Kollegen motivie-ren, gemeinsam Lösungen und Wege zu finden.“ Die intensi-ve Beteiligung der Mitarbeiter und ihrer Personalräte an sol-chen Prozessen mache die besondere Unternehmenskulturder RWTH aus.

Neben der Wahrnehmung von Aufgaben in Projekten - ak-tuell stehen die Einführung der Unicard und einer Inventar-Da-tenbank auf der Tagesordnung - werden im Dezernat in routi-nierter Weise Serviceleistungen erbracht. Dies geschieht bei-spielsweise in der Zentralen Poststelle, der Fernsprechvermitt-lung, der Hausdruckerei oder der Infostelle im Hauptgebäude.Die Abteilung „Organisation“ ist darüber hinaus verantwortlichfür das Bereitstellen von elektronischen Dienstleistungen wie For-mulare oder die Jobbörse, die Vergabe von Hochschulausweisen,das Kreative Ideenmanagement oder das Weiterbildungspro-gramm für das Personal.

Insgesamt sind im Dezernat 30 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter auf verschiedenen Ebenen des Hauptgebäudes und imAudimax beschäftigt. Werner Möller macht seine Tätigkeit sicht-lich Spaß, er mag den Umgang mit Menschen und die Vielseitig-keit der Informationen, mit denen er umgeht. Mittlerweile mehrRheinländer als Ostwestfale setzt er gelegentlich auf pragma-tisch-unkonventionelle Lösungen, wenn es der Sache nützlich ist.Wichtig ist ihm das konstruktive Einvernehmen der verschiede-nen Gruppen der Hochschule. „Dieses gute Miteinander hatglücklicherweise eine lange Tradition an der RWTH.“

Renate Kinny

Werner Möller ist neuer Dezernent für Inneren Dienstbetrieb in der Zentralen Hochschulverwaltung.Foto: Peter Winandy

„Tief einatmen, Muskeln anspannen, Rücken gerade halten und beim Ausatmen langsam dieSpannung lösen“, so die Anweisungen von Mieke Bakels im Geschäftszimmer eines Dezernatsder Hochschulverwaltung. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Hochschulsportzentrums,kurz HSZ genannt, ist zwecks Förderung des Wohlbefindens der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter unterwegs. Seit April wird unter dem Namen „RWTH Pausenexpress“ zur Mittagszeit ein15-minütiges Bewegungstraining für Beschäftigte der Verwaltung angeboten. Das Projekt stießauf große Resonanz und Kanzler Manfred Nettekoven hofft, demnächst auch den Institutendiesen Bewegung verschaffenden Service offerieren zu können. „Wir freuen uns, dass wir damitzur Arbeitszufriedenheit beitragen“, so der Verwaltungsleiter.

Gesundheitsförderung und Prävention durch Bewegung sind Ziele der vom Bundesministeri-um für Gesundheit geförderten und von der RWTH umgesetzten Initiative. Denn zu viel Sitzen –viele verbringen täglich bis zu 14 Stunden vor dem PC, dem Fernseher, beim Essen, im Kino –kann gesundheitliche Beschwerden verursachen. Ein- bis zweimal pro Woche kommen daherzunächst zwölf Wochen lang die derzeit acht Übungsleiter und -leiterinnen an die Arbeitsplätze.Sie trainieren rund 200 Beschäftigte der Verwaltungseinrichtungen zwischen Computer undDrucker. Ob Kräftigung der Wirbelsäule oder Entspannung der Arm- und Nackenmuskulatur:Die besonders belasteten Körperregionen sollen gezielt trainiert werden. Dazu ist kein Sport-dress erforderlich, Mitmachen ist im Rock ebenso möglich wie mit Schlips und Kragen. „Auchder Arbeitsplatz bietet hervorragende Gelegenheit, in Bewegung zu kommen“, betont Peter Ly-nen vom HSZ als Koordinator des Pausenexpress unterstützt von Uwe Bollmann und Boris Gut-mann. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen das Gelernte in ihren Alltag integrieren, sodass selbst sportlich Ungeübte ihr Gesundheitsverhalten dauerhaft verändern können.

Die Kolleginnen und Kollegen vom Dezernat 10, Facility Management, sind begeistert vomwöchentlichen Training mit Mieke Bakels. Die rund zehn „Pausensportler“ des Dezernats hoffenauf eine Verlängerung des noch zeitlich begrenzten Programms. „Nach anfänglicher Skepsis ha-ben wir schnell gemerkt, wie gut die einfachen Übungen tun“, sagt Elke Dauven. Die kurzenTrainingseinheiten seien sehr effektiv, das Arbeiten falle anschließend wieder leichter. Es macheviel Spaß, besonders wenn die Übungen zur Musik stattfinden. „Es hilft vor allem, wenn eszwickt und knackt“, sind sich Elke Dauven und Kerstin Beckers einig. Denn nicht die Menge derÜbungen sorgt für den Erfolg, sondern die wohltuende Kombination aus Anspannen, Dehnenund Entspannen.

Gabriele Renner

Während der Festveranstaltung von proRWTH, dem Verein derFreunde und Förderer der Aachener Hochschule, wurde im Junierstmals der Kármán-Preis verliehen. Dieser Preis, initiiert durch denSenat der Hochschule, wurde für eingeschriebene oder ehemaligeStudierende bis spätestens zwei Jahre nach Beendigung des Studi-ums geschaffen. Ihre Verdienste sollen für die RWTH insgesamt be-deutend und mit guten Leistungen im Studium verbunden sein. Er-ste Preisträgerin ist Anna Nelles, frühere AStA-Vorsitzende undGruppensprecherin der studentischen Senatoren. Anfang des Jahreshatte der Senat dem entsprechenden Antrag der Fakultät für Ma-thematik, Informatik und Naturwissenschaften zugestimmt. Darinwurde insbesondere das Engagement von Nelles bei der Präsentati-on des Exzellenzantrages der RWTH, ihre Mitarbeit in der Findungs-kommission des Hochschulrates und bei der Vorbereitung des Zu-kunftskonzepts Lehre hervorgehoben.

Rektor Ernst Schmachtenberg überreichte den Kármán-Preis ge-meinsam mit dem stellvertretenden Senatsvorsitzenden Dr.-Ing.Ewald Pfaff. Der emeritierte Professor Max Kerner hielt als ehemali-

Kármán-Preis erstmals überreicht

Pausenexpress

Fitnessübungen im Geschäftszimmer des Dezernats Facility Management unter Anleitung von Übungsleiterin Mieke Bakels.Foto: Peter Winandy

Der Vermittler

ger Senatsvorsitzender die Laudatio und hob das Talent der jungenPhysikerin hervor, heikle Situationen mit Tatkraft und Augenmaßzu meistern. Die Diplomandin verfüge über einen analytischen Ver-stand, der ihr helfe, schnell Schwachpunkte zu erkennen und Ge-genstrategien zu entwickeln.

Außerdem erhielten während der Festveranstaltung 117 Absol-ventinnen und Absolventen die Springorum-Denkmünze für diemit Auszeichnung bestandene Diplomhauptprüfung, Magister-oder Masterprüfung und Lehramtsprüfung. Seit 1925 stiftet dieFreundesgesellschaft diesen Preis für besondere Studienleistungen.Für die gleichfalls mit Auszeichnung bestandene Doktorprüfungwurden 134 Borchersplaketten - benannt nach dem früheren Rek-tor Wilhelm Borchers - vergeben.

Die Freundesgesellschaft der Aachener Hochschule existiert seit1918. Sie sieht ihre Aufgabe darin, unter dem Motto „Fördern,Auszeichnen, Netzwerken“, wissenschaftliche Projekte zu bezu-schussen, internationale und interdisziplinäre Tagungen zu unter-stützen und herausragende Absolventen zu fördern.

Professor Max Kerner, Rektor Ernst Schmachtenberg und Anna Nelles nach Vergabe des Kármán-Preises.Foto: Martin Lux

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Feierliche Einweihung der GRS in Jülich mit Prof. Sebastian M. Schmidt (Vorstand des Forschungszentrum Jülich), Prof. Heiner Müller-Krumbhaar (Präsident der GRS), Prof. Ernst Schmachtenberg (RWTH-Rektor), Prof. Achim Bachem (Vorstandsvorsitzender Forschungszentrum Jülich), Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Rachel, Prof. Jürgen Mlynek (Präsident Helmholtz-Gemeinschaft),Staatssekretär Dr. Michael Stückradt, Prof. Marek Behr (Vize-Präsident der GRS) (v.l.n.r.).Foto: Forschungszentrum Jülich

Rund sechs Minuten wartet ein Notfallpatient auf die An-kunft des Rettungswagens. Ist die Unterstützung eines Not-arztes erforderlich, dauert es weitere sechs Minuten, bis die-ser vor Ort ist. Zeit, die zur Lebensrettung und zum Wohldes Patienten genutzt werden kann.

Bereits vor einigen Jahren hatte der Anästhesist undRWTH-Professor Dr. Rolf Rossaint die Idee, moderne mobileTechniken im Rettungsdienst einzusetzen, um so in der War-tezeit auf den Arzt effizienter handeln zu können. Damitwurde das Projekt Med-on-aix angestoßen, das im Rettungs-wesen neue Möglichkeiten eröffnet: Rettungsassistentenkönnen nun die Vitaldaten des Patienten und sogar bewegteBilder aus dem Rettungswagen an eine Telenotarzt-Zentraleschicken. Dort interpretiert ein Arzt am Bildschirm die Infor-mationen und holt bei Bedarf Rat von weiteren Fachleutenein. Sie stellen dem Rettungsteam vor Ort dann ein Konzept fürden Einsatzablauf und zur Behandlung des Patienten zusammen.Der Arbeitsplatz des Telenotarztes ist derzeit in der Denne-wartstraße im Zentrum für Lern- und Wissensmanagementund dem Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschi-nenbau, kurz ZLW / IMA genannt, untergebracht. Geleitetwerden beide RWTH-Einrichtungen von Professorin Dr. Sabi-na Jeschke. „Wir arbeiten generell mit einem interdisziplinä-ren Ansatz“, betont Mitarbeiterin und Soziologin Marie-Thé-rèse Schneiders. Partner bei Med-on-aix sind die AachenerUnternehmen P3 communications GmbH, Philips Healthcareund die Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums.

Telenotarzt unterstützt mehr EinsätzeDas Projekt hat zunächst eine Laufzeit von drei Jahren. „Te-lematik ist unser Schlüsselwort“, erklärt Projektleiter MichaelProtogerakis vom ZLW / IMA. Dahinter stecke die wirkungs-volle Kombination aus Telekommunikation und Informatik.Die prototypische Erprobung des Systems in der Praxis läuftseit Dezember vergangenen Jahres; seitdem rückt der Ret-tungswagen, der die umfangreiche Technik an Bord hat, 40Stunden pro Woche zu Notfällen in der Stadt aus. Währenddieser Phase fährt ein Notarzt im Rettungswagen mit, wasnormalerweise nicht der Fall ist. Im ersten Studienteil wirduntersucht, wie gut der Arzt am Unfall- oder Notfallort vomTelenotarzt, der in der Zentrale agiert, unterstützt werdenkann.

„Hier habe ich die Freiheit, das Masterstudium mit einem neuenfachlichen Schwerpunkt zu machen“, sagt Monica Bugeanu. DieRumänin studiert im zweiten Semester in Aachen und Jülich ander „German Research School for Simulation Sciences“, kurzGRS. Sie hat in Bukarest bereits einen hervorragenden Abschlussals Diplomingenieurin im Fach „Computer Science and Enginee-ring“ erworben und möchte in Aachen ihre wissenschaftlicheAusbildung im Bereich Simulation in der Biologie fortführen.„Mich interessiert, wie die Wirkung von Arzneimitteln simuliertwerden kann oder wie sich auf diesem Wege Erkenntnisse überProzesse bei Infektionen gewinnen lassen“, so die 25-Jährige. IhrBerufsziel lautet zwar Professorin, aber um einen Doktortitel willsie sich erst nach diesem zweiten Studium kümmern.

Der internationale, englischsprachige Master-Studiengang„Simulation Sciences“ und ein Promotionsprogramm werdenvon der GRS betrieben, die 2007 gemeinsam von der RWTHund dem Forschungszentrum Jülich gegründet wurde. Mit ihrenzwei Standorten sowie einer besonderen technischen wie perso-nellen Ausstattung bietet diese Kooperation eine zukunftsträchti-ge Ausbildung. „Die Simulationswissenschaften sind in der For-schung neben dem Experiment und der Theorie zum drittenStandbein geworden. Dank moderner Hochleistungsrechnerspart die Computersimulation Zeit und Geld“, erläutert Dr. VeraKleber, wissenschaftliche Referentin der GRS.

Intensive Betreuung durch die ProfessorenIn den ersten beiden Semestern wird in Pflichtveranstaltungendas Grundwissen der Simulation vermittelt. Danach können sichdie ausgewählten Studierenden entweder auf ein neues The-mengebiet spezialisieren, die Thematik ihres Bachelorstudiumsvertiefen oder für eine breit gefächerte Ausbildung entscheiden.Da sich Bugeanu gerne mit Themen aus der Biologie befassenmöchte, wurde ihr Professor Paolo Carloni, Experte für Compu-tergestützte Biophysik, als Betreuer zugewiesen. Ebenso wie sei-ne drei GRS-Kollegen aus den Disziplinen Angewandtes Höchst-leistungsrechnen im Maschinenbau, Computergestützte Materi-alwissenschaften und Parallele Programmierung unterstützt erseine Studierenden bei der Wahl der Fächer oder steht für Bera-tungen zur Verfügung. So entwickelte Carloni gemeinsam mitder 25-Jährigen unter anderem den Studienplan.

Die meisten Veranstaltungen für die derzeit elf Studierendenaus sechs Ländern finden in Aachen statt. Hier können sie daskomplette Angebot der Hochschule nutzen und sich in unter-schiedlichen Wahlpflichtfächern fortbilden. Bei Bedarf bringt sieder JARA-Fahrdienst nach Jülich oder sie tauschen sich mit denDozenten per Teleteaching oder Videokonferenz aus. Beste tech-nische und räumliche Voraussetzungen dafür bieten beideStandorte: Das Aachener GRS-Gebäude wurde im November2009 eröffnet, die feierliche Einweihung des Neubaus auf demCampus des Jülicher Forschungszentrums fand im April statt.

In der zweiten Hälfte des Studiums lernen sie, Programme zuschreiben, die auf besonders leistungsfähigen Rechnern laufenkönnen: Mit den Jülicher Supercomputern sowie dem Equip-ment des Rechenzentrums der RWTH können sie optimale tech-nische Möglichkeiten nutzen.

Auswahlverfahren auch für DoktorandenGleiches gilt für die Doktoranden: Sie arbeiten als wissenschaftli-che Mitarbeiter an den vier GRS-Lehrstühlen in Aachen und Jü-lich. Sie werden außerdem im Rahmen des Doktoranden-Pro-gramms von zahlreichen assoziierten Professoren der RWTHoder des Forschungszentrums betreut. Auch für sie gibt es ein

Auswahlverfahren. Neben guten Noten und Englischkenntnissenbrauchen die Kandidaten Empfehlungen. Außerdem müssen siesich in einem Interview oder Vortrag präsentieren. Während derdreijährigen Qualifizierungszeit nehmen die Nachwuchswissen-schaftler an besonderen Seminaren teil, was dem fachlichen Aus-tausch und den Netzwerken dient. „Mit ihren Lehrstühlen undder fächerübergreifenden sowie internationalen Ausrichtung hatdie GRS ein eigenständiges Profil. Sie bringt die Kompetenzenzweier starker Wissenschaftspartner in einer neuen Qualität zu-sammen“, betont Vizepräsident Professor Marek Behr.

Akademische und organisatorische Belange der GRS in Aa-chen managt Dr. Vera Kleber: Sie aktualisiert das Curriculum fürden Masterstudiengang, sichtet Bewerbungen oder lotet Koope-rationen beispielsweise mit der Graduiertenschule AICES oderdem RWTH-Studiengang „Computational Engineering Science“aus. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Elisabeth Altenberger sorgt siezudem für einen guten Start im Grenzland. So wurden MonicaBugeanu und ihre Kommilitonen zwecks Kennen lernen zummultikulturellen Kochen eingeladen. Altenberger unterstützt dar-über hinaus bei der Wohnungssuche oder beim Umgang mit Be-

hörden. Zurzeit erstellt sie ein Handbuch mit Tipps, in dem auchdie Anregung eines indischen Studenten aufgenommen wird: „Erbat darum, darauf hinzuweisen, dass es in Deutschland sehr kaltwerden kann.“

Sabine Busse

Supercomputing

Versuchsstand des Exzellenzclusters „Maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse“.Foto: Peter Winandy

3In einer zweiten Phase wird geprüft, wie die Rettungsas-

sistenten vor Ort vom Arzt in der Telenotarzt-Zentrale bera-ten werden können. „Wir wollen den zunehmenden Mangelan Notärzten ausgleichen und die Behandlungsqualität ver-bessern, orientiert an einheitlichen Qualitätsmaßstäben undmedizinischen Leitlinien“, betont Protogerakis. Durch denEinsatz von Notärzten als Telenotärzte, die aus der Distanzdie Notfallversorgung vor Ort unterstützen, wird der Wir-kungsradius jedes einzelnen Notarztes erweitert. Er ist durchdie telematische Anbindung in der Lage, wesentlich mehrEinsätze zu unterstützen. Für das Projekt sind die Erfahrungsbe-richte der Notärzte und der Rettungsassistenten von großerBedeutung. In regelmäßigen Abständen werden sie inter-viewt, ihre Informationen ausgewertet und umgesetzt.

IT-Ingenieure sitzen an SchnittstelleDie Mitarbeiter des ZLW/IMA verstehen sich als Schnittstellezwischen Anwender und Entwickler. „Unser Ziel ist es zu be-weisen, dass die Behandlungsqualität durch unser Projekt

Telemedizin im Noteinsatzverbessert werden kann“, so Protogerakis. Daher wird einGeschäftsmodell entwickelt, das auch die Krankenkassenüberzeugen soll. Diese müssen die Kosten bei einer Einfüh-rung in den Regelbetrieb übernehmen. Allerdings ist es schwie-rig, den volkswirtschaftlichen Nutzen gegenzurechnen. Wennbeispielsweise durch die Kommunikation des Rettungsassis-tenten mit dem Telenotarzt ein Schlaganfall frühzeitig diag-nostiziert und behandelt wird, bleiben zwar Folgekosten er-spart. Diesen finanziellen Nutzen konkret zu kalkulieren, istnicht einfach; Qualitätsforschung im Rettungswesen gibt esbisher nicht. Etwa 500 Einsätze mit dem technischen Sys-tem sollen daher ausgewertet werden.

Auch die Aachener Feuerwehr unterstützt das Projekt,indem sie einen neuen Rettungswagen zur Verfügung stell-te. Die technische Ausstattung im Wagen kostet zwischen30.000 und 40.000 Euro. Die notwendige Sonderkonstrukti-on baute eine Firma aus Neubrandenburg kostenneutral ein.

Gabriele Renner

Der Arbeitsplatz des Telenotarztes

im Projekt Med-on-aix.Foto: Peter Winandy

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schäft“, betont Mareike Kessels. Die Maschinenbaustudentinist seit etwa zwei Jahren Schriftführerin bei HELP und gibtMädchen und Jungen im Zentrum für soziale Arbeit in Burt-scheid Nachhilfeunterricht. Die Betreuung geht weit über dieTücken der Bruchrechnung, das Lernen englischer Vokabelnoder das Üben von Diktaten hinaus. Wer mit den Kindern ar-beitet, baut Beziehungen zu ihnen auf. „Hier sind Konstanzund Zuverlässigkeit gefragt“, so Kessels. Oft steht die Stu-dentin den Kindern und Jugendlichen mit Rat und Tat zur Sei-te. Eine Aufgabe, die manchmal nicht leicht zu bewältigen sei.Es mache einen Unterschied, ob man einem Gymnasialschülerbezahlten Nachhilfeunterricht erteilt oder ob man einemHeimkind neben dem Büffeln auch bei der Organisation desAlltags hilft - Dinge, für die sonst Eltern zuständig sind. „Eini-ge unserer freiwilligen Helfer haben sogar in der Justizvoll-zugsanstalt Zeit mit Straffälligen verbracht“, so Paul Flachs-kamp. Sehr beliebt sind die Helfer auch in der Obdachlosen-einrichtung Café Plattform. Gemeinsame Gesellschaftsspiele,Kaffee ausschenken oder einfach offene Ohren: Dinge, dieMenschen in Not das Leben ein wenig lebenswerter machen.

Hoffen auf weitere Helferinnen und HelferZurzeit hat der Verein etwa 60 Helfer. „Wir hoffen, dass auchzukünftig noch viele Leute bei uns mitmachen. Soziale Kom-petenzen stehen hoch im Kurs, sie zu erwerben, wird leiderschwieriger“, bedauert Flachskamp. In Zeiten straff organi-sierter Bachelor- und Masterstudiengänge und wachsenderStudienkosten finden weniger Studierende „verschenkbare“Zeit. „Der Leistungsdruck ist hoch, das Studium soll so schnellwie möglich abgeschlossen werden,“ meint Mareike Kessels:„Aber deswegen habe ich nach einem stressigen Tag an derUni ein richtig gutes Gefühl, wenn ich andere Seiten des Le-bens sehe.“

Jeder ist bei HELP willkommen, ob Schüler oder Studieren-de, ob berufstätig oder nicht. Und jeder kann selbst bestim-men, wie viel Zeit er für andere zur Verfügung hat und inwelcher Einrichtung er sie verbringen möchte. Die Kontaktestellt der Verein her, er begleitet neue Helfer bei ihren erstenBesuchen. „Derzeit suchen wir vor allem Interessierte, die inBehinderteneinrichtungen aktiv sein wollen“, erzählt Flachs-kamp.

An jedem zweiten Mittwoch im Monat treffen sich HELP-Mitglieder ab 20 Uhr in der Gaststätte Labyrinth, Pontstraße156-158, zum Kennenlernen, zum Erfahrungsaustausch oderzur unverbindlichen Information.

Gabriele Renner

Zeit für Andere – HELP e.V.

Gesund leben trotz Klimawandel„Aachen ist ein gutes Beispiel für unsere Arbeit, denn die Alters-struktur hier ist typisch für deutsche Großstädte. Außerdem wirdAachen in einem für Mitteleuropa repräsentativen Ausmaß vomKlimawandel betroffen sein“, erläutert Heather Hofmeister denlokalen Bezug des Forschungsprojekts City2020+. Die Prorektorinund Professorin vom Lehr- und Forschungsgebiet Soziologie mitdem Schwerpunkt Gender- und Lebenslaufforschung vertritt eineder sieben bei diesem Projekt involvierten RWTH-Einrichtungen.Beteiligte aus fünf Fakultäten beschäftigen sich mit der künftigenLebensqualität der Menschen in Großstädten: Wie kann dieseweiterhin gewährleistet werden, auch wenn sich die klimatischenund demographischen Voraussetzungen in der Stadt ändern?

Im Jahr 2050 werden 30 Prozent der Bevölkerung über 65Jahre alt sein. Diese Veränderung im Generationengefüge hatKonsequenzen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Eine Zu-nahme der Temperatur im Zuge des Klimawandels wird mit gro-ßer Wahrscheinlichkeit zukünftig auch in Deutschland vermehrtzu Überschwemmungen, Trockenperioden und Hitzephasen füh-ren. Die Kombination aus demographischem und klimatischemWandel stellt für alle Menschen eine Herausforderung dar, be-troffen sind vor allem ältere Menschen. In Städten wird durchProduktion, Verkehr und Gebäude ein großer Teil der Energie ver-braucht, gleichzeitig sind die Bewohner durch Luftschadstoffeund Überwärmung größeren Belastungen ausgesetzt. Die Ver-antwortlichen müssen sich daher um Minderungsmaßnahmenund Anpassungsstrategien für die Einwohner und für die Unter-nehmen vor Ort bemühen. Auch im Jahr 2050 soll man in Pha-sen extremer Hitze gesund in der Stadt leben können.

Befragung der älteren BevölkerungDie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erarbeiten eine Ein-schätzung der gesundheitlichen Risiken und Vorschläge für Maß-nahmen, wie diese einzuschränken sind. So sollen unter anderemEmpfehlungen zur Veränderung der infrastrukturellen Versorgungoder zu baulichen Veränderungen Ergebnisse der Untersuchungsein. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Soziologie, Geo-graphie, Medizin, Bauingenieurwesen, Stadtplanung und Ge-schichte im Rahmen von City2020+ ist im Projekthaus Humtecangesiedelt. Dies ist Teil des Zukunftskonzepts der RWTH undwird aus Mitteln der Exzellenzinitiative gefördert.

Zur Analyse der aktuellen Wohn- und Arbeitssituation wurdeim Mai ein Fragebogen an 8.500 Aachener Bürgerinnen und Bür-ger verschickt, die 50 Jahre und älter sind. Angeschrieben wurden10 Prozent der Bevölkerung in dieser Altersgruppe. Die Stadt Aa-chen stellte die Adressen aus dem Einwohnermelderegister nachPrüfung des öffentlichen Interesses und den Anforderungen desDatenschutzes zur Verfügung. „Der Rücklauf aus allen Aachener

Stadtteilen ist gut. Wir haben Angaben zur Wohnsituation, denNetzwerken sowie zur gesundheitlichen und beruflichen Situationerbeten. Natürlich erfolgte die Teilnahme auf freiwilliger Basis“,versichert Carmella Pfaffenbach, Professorin für Kulturgeogra-phie. Bis Ende Juni sendeten über 2.100 Aachenerinnen und Aachener ihren Fragebogen an die RWTH zurück. Die Ergebnisse der Auswertung können Ende des Jahres veröffentlicht werden.Auch Linienbusse der ASEAG sind in der Stadt Aachen und imUmland für das Projekt City2020+ als rollende Messinstrumenteunterwegs. Die Busse sind mit Temperatursensoren und GPS-Ge-räten ausgestattet, sie können so in hoher zeitlicher und räumli-cher Dichte besonders stark belastete Gebiete ermitteln. Chris-toph Schneider, Professor für Physische Geographie und Klimato-logie, verweist auf die Chancen für die Forschung: „Die Koopera-tion mit der Stadt und der ASEAG bietet die Möglichkeiten, dengroßstädtischen Wandel in Demographie und Klima von Groß-städten zu untersuchen.“

Übertragbarkeit auf andere StädteDie Aachener Luftqualität ist ein weiterer Schwerpunkt der stadt-klimatologischen Untersuchungen. An zahlreichen Standortenwerden mobile Feinstaubmessungen durchgeführt, um ein ge-naueres Bild der Verbreitung gesundheitsgefährdender Luft-schadstoffe in Städten zu erhalten und die Gründe der Luftbela-stung zu erforschen.

Auch in historischen Quellen – so im Aachener Stadtarchiv, imHauptstaatsarchiv Düsseldorf und im Landeshauptarchiv Kob-lenz – suchen die Wissenschaftler nach den Zusammenhängenvon städtischer Bebauung, klimatischen Rahmenbedingungenund dem Gesundheitszustand der Einwohner.

Mit Blick in die Zukunft veranstaltete der Lehrstuhl für Pla-nungstheorie und Stadtentwicklung unter Leitung von ProfessorKlaus Selle einen Workshop mit öffentlichen wie privaten Akteu-ren aus Aachen gemeinsam mit externen Experten. Die mehr als30 Teilnehmer diskutierten dort ihre Wahrnehmung des Klima-wandels, entstehende Herausforderungen und Notwendigkeiten,Maßnahmen zum Klimaschutz oder zur Anpassung an veränder-te klimatische Bedingungen umzusetzen. An die Ergebnisse an-knüpfend werden in den nächsten Wochen weitere Einzelgesprä-che mit Interessenvertretern aus Aachen folgen.

„Die Ergebnisse des Projektes sollen auf andere Städte über-tragbar sein und auch dort zur Minderung der Auswirkungen desKlimawandels beziehungsweise zur Anpassung an die veränder-ten Lebensbedingungen beitragen“, erläutert Professor Schneider.

Angelika Hamacher

Eine vergnügte Runde von Aktiven des HELP e.V. mit Bewohnern und Betreuern des Seniorenzentrums Franziskuskloster-Lindenplatz.Foto: Peter Winandy

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von City2020+ im Projekthaus HumTec gemeinsam mit Soziologieprofessorin Heather Hofmeister (links Mitte).Foto: Peter Winandy

Der Student und die ältere Dame beugen sich über das Foto-album. Lächelnd kramt die Bewohnerin des Seniorenheims inihren Erinnerungen. Sie erzählt von ihrer Jugend und ihre Au-gen leuchten, weil da jemand ist, der zuhört, der sich für ihrLeben interessiert und sich Zeit nimmt.

„Menschen, die in Seniorenheimen leben, fühlen sich ofteinsam und verlassen, sie bekommen wenig Besuch. Hier istZeit kombiniert mit Aufmerksamkeit und Interesse genau dasrichtige Geschenk“, berichtet Paul Flachskamp. Seit 2002, alser noch studierte, nimmt er sich Zeit für Bedürftige. Auch alsGeschäftsführer des Instituts für Unternehmenskybernetik ander RWTH ist er ehrenamtlich bei HELP e.V. tätig und seitzwei Jahren Zweiter Vorsitzender. Der Verein existiert in Aa-chen seit 1998 und versteht sich als Freiwilligen-Agentur. DieIdee entstand knapp ein Jahr zuvor, als zwei junge Berufstä-tige überlegten, wie man zunehmender Gleichgültigkeit ge-genüber Bedürftigen entgegentreten könne. Die meisten Stu-dierenden, Azubis, Schüler oder Berufseinsteiger haben keine

finanziellen Mittel, um Hilfsorganisationen zu unterstützen.Aber Zeit ist oft besser als Geld, dachten sich die Gründungs-mitglieder um Bernhard Müller-Held, Erster Vorsitzender vonHELP. Bereits nach kurzer Zeit wurde der Verein mit dem Prä-dikat „kinderfreundlich“ der Stadt Aachen und mit dem Preis„Öcher Jonge met Hazz“ ausgezeichnet.

Begegnungen bringen FreudeBestätigung erfahren die Freiwilligen vor allem durch die Freu-de der Menschen, mit denen sie Zeit verbringen. Da ist derkörperlich und geistig behinderte Bewohner des AachenerVinzenz-Heims, der sich über den begleiteten Ausflug zumAlemannia-Spiel freut. Oder die junge Frau mit Handicap, diegemeinsam mit einer ehrenamtlich tätigen Studentin zum Tan-zen in die Disco geht. Wer sich für andere Menschen enga-giert, bekommt viel zurück, profitiert beispielsweise von derLebenserfahrung der Senioren oder von der Lebensfreude derMenschen mit Behinderung. „Dies ist kein einseitiges Ge-

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Science is like sex: sure, it may give some practical results, but that’s not why we do it.(frei nach Richard Feynman)

„Nothing endures but change.“Heraklit, Philosoph, ca. 535–475 v.Chr.

André Bardow

Daniel BarbenDr. rer. pol. habil. Daniel Barben ist seit April 2010 Universitätsprofessor für das Fach Zukunftsforschung der Philosophischen Fakultät der RWTH. Die Professur wurde vom Verband Deutscher Ingenieure (VDI) gestiftet. Forschungsschwerpunkte sind außerdem die Wissenschafts-, Technik- und Innovationsforschung, wobei ver-gleichenden Perspektiven auf globale Herausforderungen bezüglich Gesundheit, Ernährung, Energie, Mobilität,demografischen und Klimawandel ein besonderer Stellenwert zukommt.

geboren am 10. Juni 1961

Ausbildung1982 bis 1989 Studium der Soziologie, Psychologie, Politischen Wissenschaft und Philosophie an der FU Berlin

1995 Promotion an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam

2004 Habilitation an der Politik- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der FU Berlin

Berufliches1989 bis 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt Technik – Arbeit – Umwelt des Wissenschafts-

zentrums Berlin für Sozialforschung (WZB)1999 bis 2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin

2000 Research Fellow am Interdisziplinären Kolleg für Wissenschafts- und Technikforschung der Karl-Franzens-Universität Graz

2000 bis 2003 Habilitationsstipendiat der DFG, dabei als Visiting Fellow tätig an der Rutgers University und der Harvard University2004 Geschäftsführer am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld

2005 bis 2006 Research Associate an der Robert M. La Follete School of Public Affairs und am Nanoscale Science and Engi-neering Center der University of Wisconsin-Madison

2006 bis 2010 Associate Research Professor am Consortium for Science, Policy and Outcomes der Arizona State University

PersönlichesFamilie verheiratet mit Christina White, PhD, Vater von Samuel (2 Jahre)Freizeit klassische Musik, Jazz, Rock; Film; Radfahren; Wandern, Ski alpin und Langlauf; Fußballtrainer eines Zweijährigen

Dr.-Ing. Anupam Chattopadhyay ist seit Februar 2010 Juniorpro-fessor für MultiProcessor System-on-Chip (MPSoC) der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RWTH. Seine For-schungsschwerpunkte sind die Erkundung und Implementierung von anwendungsspezifischen Prozessoren.

geboren 1977 in Calcutta, Indien

Ausbildung1996 bis 1999 Bachelor’s in Electronics & TeleCommunications Engineering,

Jadavpur University, Calcutta, Indien2001 bis 2002 Master of Science in Embedded Systems Design, ALaRI, USI,

Schweiz2002 bis 2008 Dr.-Ing. in Elektrotechnik, RWTH Aachen, Germany

Berufliches1999 bis 2000 VLSI Design Engineer, Wipro Global R&D, Indien2000 bis 2001 Software Engineer, Interra EDA Systems, Indien2008 bis 2009 Member Consulting Staff, CoWare R&D, Indien

PersönlichesFamilie verheiratet, ein Sohn (1 Jahr)Freizeit Reisen, Filme und Lesen

Dr. phil. Frauke Intemann ist seit April 2010 Universitätsprofes-sorin für das Fach Fremdsprachendidaktik der Philosophischen Fakultät der RWTH. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit den linguistischen Auswirkungen der Globalisierung auf den Fremd-sprachenunterricht, mit digitalen Medien im Fremdsprachenunter-richt und mit Englisch als Lingua Franca der internationalen zivilen Luftfahrt.

Ausbildung1989 bis 1990 Studium Außerschulisches Erziehungs- und Sozialwesen an

der Universität Siegen1990 bis 1995 Studium der Anglistischen Literaturwissenschaft, Medienwissen-

schaft, Anglistischen Linguistik und Psychologie an der Philipps-Universität Marburg

2002 Promotion zum Dr. phil. im Fachgebiet Englische Sprachwissen-schaft an der Philipps-Universität Marburg

Berufliches1996 bis 2001 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philipps-Universität Marburg2002 bis 2009 Wissenschaftliche Assistentin für Englische Sprache und ihre

Didaktik an der TU Braunschweig2006 bis 2007 Vertretungsprofessorin an der J.W.Goethe-Universität Frankfurt a. Main2008 bis 2009 Vertretungsprofessorin an der Universität Erfurt2009 bis 2010 Lektorin an der Universität Bremen

PersönlichesFreizeit Kontakt zu Freunden halten, Reisen (nie ohne einen Drachen im

Gepäck), sie ist Fußballfan.Neu

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Frauke Intemann

Anupam Chattopadhyay

Dr.-Ing. André Bardow ist seit Februar 2010 Universitätsprofessor für das Fach Technische Thermodynamik der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH. Seine Forschungsschwerpunkte sind Materialien und Prozesse für die Energie- und Verfahrenstechnik, Sorptionstechnik, sowie intensivierte Ex-perimente zur Stoffdatenermittlung.

geboren am 25. September 1974 in Marl

Ausbildung1994 bis 1999 Diplomstudium des Maschinenbaus an der RWTH Aachen1997 bis 1998 Auslandsstudium an der Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA1999 bis 2004 Promotion am Lehrstuhl für Prozesstechnik an der RWTH

Berufliches2002 Gastwissenschaftler am Institut für Chemieingenieurwesen der Polnischen

Akademie der Wissenschaften, Gliwice, Polen 2005 bis 2006 Postdoc am Lehrstuhl für Polymerphysik (Prof. Öttinger) an der ETH

Zürich, Schweiz2007 Oberingenieur am Lehrstuhl für Prozesstechnik an der RWTH

2007 bis 2010 Assistant/Associate Professor für Trenntechnik an der TU Delft, Niederlande

PersönlichesFamilie verheiratet mit Katrin Bardow, ein Kind (6 Monate)Freizeit Familie und freunde, Lesen, Kochen, Reisen

„Die Zukunft war früher auch besser!”Karl Valentin

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Dr. oec. habil. Wolfgang Jenewein ist seit April 2010 Universitätsprofessor für das Fach Perso-nalführung und Weiterbildung der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der RWTH. Er ist zu-gleich Direktor der RWTH International Academy. Seine Forschung befasst sich schwerpunkt-mäßig mit den Themen „Leadership in High Performance Teams“.

geboren am 27. März 1969 in München

Ausbildung1993 bis 1996 Studium der Volkswirtschaftslehre an der Leopold Franzens Universität Innsbruck, Vertiefungs-

richtung Finanzwissenschaften und Volkswirtschaftslehre1996 bis 2000 Doktorandenstudium und Promotion am Instittut für Führung und Personalmanagement (IFPM)2001 bis 2009 Habilitation an der Universität St. Gallen

Berufliches2001 bis 2003 Kompetenzzentrumsleiter am IFPM; Forschungs- und Beratungsprojekte in Kooperation mit

ABB sowie der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) in Bernseit 2002 Coach und Berater des Vorstands von diversen Deutschen und Schweizer Großkonzernen

(z.B. BMW, ABB, Julius Bär, Credit Suisse)seit 2008 Coach und Berater des VfB Stuttgart 1893 e.V.

2001 bis 2009 Studienleiter des EMBA der Universität St. Gallen und Managing Direktor des Global Executive MBAseit 2009 Mitglied des Aufsichtsrats der Ciret Holding AG

PersönlichesFreizeit Sport: leidenschaftlicher Fußballer, spielt im Studententeam der Universität St. Gallen, Golf,

Joggen und Motorboot;außerdem: Literatur und alles rund um das Thema Leadership

Sabina JeschkeDr. rer. nat. Sabina Jeschke ist seit Juni 2009 Universitätsprofessorin für das Fach Informations-management im Maschinenbau der Fakultät für Maschinenbau der RWTH. Sie leitet zudem das Zentrum für Lern- und Wissensmanagement (ZLW) und das Institut für Unternehmenskyber-netik (IfU) an der RWTH Aachen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind insbesondere komplexe IT-Systeme, kooperative heterogene Robotik sowie virtuelle Welten für Forschungskooperationen.

geboren am 27. Juli 1968 in Kungälv/Schweden

Ausbildung1987 bis 1990 Studium der Informatik, TU Berlin1991 bis 1997 Studium der Physik und der Mathematik, Diplom der Physik, TU Berlin

Schwerpunkte Mathematische Physik, Astrophysik2001 bis 2004 Promotion: „Mathematik in Virtuellen Wissensräumen“ an der TU Berlin

Berufliches1994 Forschungsaufenthalt am NASA Ames Research Center, Moffett, CA/USA

1997 bis 2000 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der TU Berlin, Institut für Mathematik2000 bis 2001 Assistant Professor, Georgia Institute of Technology2001 bis 2004 Projektleitung und -management an der TU Berlin, Institut für Mathematik.2005 bis 2007 Direktorin des Medienzentrums für Lehre und Forschung MuLF & Juniorprofessorin für

Neue Medien in Mathematik und Naturwissenschaften, TU Berlin2007 bis 2009 Universitätsprofessorin, Institut für IT Service Technologien (IITS) und Direktorin des

Universitätsrechenzentrums (RUS), Universität Stuttgart2007 bis 2009 zusätzlich Gastprofessorin, Leitung des Medienzentrums MuLF, TU Berlin

PersönlichesFamilie verheiratet mit Dipl.-Phys. Erhard Zorn, ein Sohn, Björn-Marcel (18 Jahre)

Nikolaus MarxDr. med. Nikolaus Marx ist seit November 2009 Universitätsprofessor für das Fach Innere Medizin / Kardiologie der Medizinischen Fakultät der RWTH und Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Aachen. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Arterioskleroseentstehung und -behandlung bei Diabetes mellitus, die intra-zelluläre Signaltransduktion in vaskulären Zellen und die Fettgewebsinflammation.

geboren am 22. September 1968 in Limburg / Lahn

Ausbildung1988 bis 1994 Studium der Humanmedizin in Mainz, Genf und Düsseldorf

1994 Promotion2002 Habilitation2002 Facharzt für Innere Medizin2003 Erwerb der Teilgebietsbezeichnung Kardiologie2005 Erwerb der fakultativen Weiterbildung Spezielle Internistische Intensivmedizin

Berufliches1994 bis 1996 Arzt im Praktikum / Assistenzarzt an der 1. Medizinischen Klinik und Poliklinik der TU München1997 bis 1999 Wissenschaftliche Tätigkeit an der Harvard Medical School, Boston, Stipendiat der Deutschen

Forschungsgemeinschaft1999 bis 2003 Assistenzarzt an der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Ulm2003 bis 2008 Oberarzt ebendort

2005 Ernennung zum Außerplanmäßigen Professor2008 bis 2009 Leitender Oberarzt ebendort

PersönlichesFamilie verheiratet mit Dr. med. Astrid Marx-Hofmann

Vater von Nadine (12 Jahre), Julian (9 Jahre) und Florian (8 Jahre)Freizeit Familie und Freunde, Skifahren

Wolfgang JeneweinFo

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Foto: ZLW/IMA„Wenn Sie nicht – im Großen und Ganzen –jedem sagen können, was Sie getan haben,

dann war Ihr Tun wertlos.“(Erwin Schrödinger)

“Don’t let schooling interfere with your education.“

Mark Twain

Georg MayGeorg May Ph.D. ist seit Dezember 2009 Juniorprofessor für das Fach Methoden höherer Ordnung in der Mehrphasenströmungssimulation der Fakultät für Maschi-nenwesen der RWTH. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der numerischen Simulation nichtlinearer partieller Differentialgleichungen mit Anwen-dung in der Strömungsmechanik.

geboren 12. August 1973

Ausbildung1996 bis 2001 Studium Maschinenbau an der RWTH, Abschluss als Diplomingenieur 1999 bis 2000 Auslandsstudium Mechanical Engineering, Dartmouth College, USA, B.E.,

Juni 20002001 bis 2006 Promotion Stanford University, USA

Berufliches2006 bis 2007 Research Associate Stanford University, USA2007 bis 2009 Junior Research Group Leader, Graduiertenschule AICES, RWTH

PersönlichesFamilie ledigFreizeit Reisen, Reiten, Wandern

„Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht,

sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.”

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Dr.-Ing. Dieter Moormann ist seit Januar 2010 Universitätsprofessor für das FachFlugdynamik der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH. Seine Forschungs-schwerpunkte liegen in der flugsystemdynamischen Auslegung und Bewertung von bemannten und unbemannten Fluggeräten. Zentrale Forschungsbereiche bil-den Modellbildung und Simulation von Flugdynamik und Systemen, Identifika-tion flugmechanischer Kenngrößen durch Experimente mit Originalflugzeugen und skalierten Modellen im Windkanal und Freiflug sowie Optimierung und Automatisierung von Flugregelung, Bahnführung und Missionssteuerung bis hin zur Autonomie

geboren am 22. November 1966 in Berge

Ausbildung1987 bis 1993 Diplomstudium Maschinenbau/Luft- und Raumfahrttechnik an der TU

Braunschweig, Spezialisierung in Flugregelung und Flugführung 2001 Promotion auf dem Gebiet der Flugsystemdynamik an der RWTH

Berufliches1994 bis 2001 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Robotik und Mechatronik beim

Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen; Schwerpunkte: Flugsystemdynamische Modellbildung und Flugregelung in Kooperation mit Airbus

2001 Systemingenieur für Hochauftriebssysteme bei Airbus, Bremen2002 bis 2003 Entwicklungsingenieur im Bereich Flugdynamik/Flugregelung des Eurofighters

bei EADS Deutschland, Ottobrunn/Manching 2002 bis 2007 Teamleiter für Flugdynamik und Autopilotenentwurf des unbemannten

Technologiedemonstrators Barracuda, ebendort2006 bis 2007 Technologiekoordinator für unbemannte Flugsysteme, Initiierung und Leitung

des Technologieprojektes „Autonomous Control“, ebendort2007 bis 2009 Chefingenieur Barracuda, ebendort

PersönlichesFamilie verheiratet, zwei Kinder: Tochter (11 Jahre) und Sohn (8 Jahre)Freizeit Familie und Sport (Laufen, Fußball, Skifahren, Bergwandern)

Matthias WesslingProf. Dr.-Ing. Matthias Wessling hat seit Januar 2010 die Alexandervon Humboldt-Professor in der Aachener Verfahrenstechnik inne. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich technischer Membra-nen zur Trennung molekularer Mischungen. Ab 2011 wird er den Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik in der Fakultät Maschi-nenwesen leiten.

geboren am 10. März 1963 in Ahaus

Ausbildung1983 bis 1989 Diplomstudium der Chemietechnik an der Universität Dortmund

und der University of Cincinatti 1989 bis 1993 Promotion auf dem Gebiet der Membranetechnik an der Universität

Twente, Niederlande

Berufliches 1994 bis 1995 Senior Research Scientist, MTR Inc, CA, USA1995 bis 1997 Assistant Professor, Universität Twente 1997 bis 1999 Leiter der Abteilung Trennverfahren, Akzo Nobel Chemicals

Research, Niederlande1999 bis 2009 Universitätsprofessor Universität Twente

PersönlichesFamilie verheiratet mit Marion Hemsing, zwei Kinder, Marie (9 Jahre)

und Marten (5 Jahre)Freizeit Fitness und Radfahrsport, Kochen, Lesen

Martin WiesmannDr. med. Martin Wiesmann ist seit März 2010 Universitätspro-fessor für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie und Direktor der gleichnamigen Klinik. Zu seinen Forschungs-schwerpunkten gehören Untersuchungen zum Geruchs- und Geschmackssinn des Menschen mit Hilfe der funktionellen Mag-netresonanztomografie sowie die Optimierung von Verfahren zum Nachweis von Hirnblutungen.

geboren am 2. Februar 1966 in Tiefenthal

Ausbildung1985 bis 1992 Medizinstudium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

1991 Auslandssemester an der Medical University of South Carolina, Charleston, USA

1992 Auslandssemester an der University of Texas, Houston, USA

Berufliches1993 bis 1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Neurochirurgie,

Medizinische Universität zu Lübeck1996 bis 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Abteilungen für Neuro-

radiologie und Diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum München-Großhadern

1999 bis 2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Funktionsoberarzt im Institut für Radiologie, Medizinische Universität zu Lübeck

2003 bis 2008 Oberarzt in der Abteilung für Neuroradiologie, Leiter des Bereichs Funktionelle Bildgebung und MRT, Universitätsklinikum München-Großhadern

2008 bis 2010 Chefarzt Neuroradiologie, Institut für Radiologie und Neuroradiologie, Helios Klinken Schwerin

PersönlichesFamilie verheiratet und Vater von drei Kindern im Alter von

16 bis 22 Jahren

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„Ein Flugzeug zu erfinden, ist nichts. Es zu bauen, ein Anfang.

Fliegen, das ist alles.“(Otto Lilienthal)

Impressum

Herausgeber im Auftrag des Rektors:Pressestelle der RWTH AachenTemplergraben 5552056 AachenTelefon 0241/80-9 43 26Telefax 0241/80-9 23 [email protected]

Redaktion:Renate Kinny (ky)

Verantwortlich:Toni Wimmer

Ständige Mitarbeit:Sabine BusseAngelika HamacherThomas von SalzenPeter Winandy

Art direction:Klaus Endrikat

DTP, Reinzeichnung:ZAHRENdesign

Druck:Vereinte DruckwerkeNeuss

Erscheinungsweise:Viermal jährlich.Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.

ISSN 1864-5941

Dieter Moormann

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S C H L A G L I C H T E ROVD Lauerer im RuhestandSibille Lauerer, Oberverwaltungsdirekto-rin im Ruhestand, kann jetzt ihr „Rhei-nisch-Westfälisches Technisches Koch-buch“ testen: Zum Abschied bekam sievon ihren Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern des Dezernates Innerer Dienstbe-trieb der Zentralen Hochschulverwaltungeine Sammlung von Rezepten. Ihre be-rufliche Laufbahn begann mit der Prü-fung für den gehobenen Dienst bei derehemaligen Bezirksregierung Aachen.Lauerer kam 1995 zur RWTH, zunächstarbeitete sie in der Abteilung Organisati-on. 1998 übernahm sie die Leitung derAbteilung Personalrechtliche Sonderge-biete und wurde schließlich im Dezem-ber 2000 Dezernentin für den InnerenDienstbetrieb.

Jahn war 41 Jahre im HaushaltsdezernatNach 41 Jahren hat sich Willi Jahn vonder RWTH in den Ruhestand verabschie-det. Jahn war seit 1969 im Haushaltsde-zernat tätig, im Juni 2001 übernahm erdas Amt des Dezernenten. Bei der StadtAachen schlug er die Laufbahn des ge-hobenen nichttechnischen Dienstes inden Gemeinden und Gemeindeverbän-den des Landes NRW ein. Anschließendwar er zwei Jahre beim Landschaftsver-band Rheinland tätig, bevor er in denDienst der Hochschule trat. Der begeis-terte Fußballspieler der Betriebssportge-meinschaft engagierte sich sehr für denHochschulsport. Mit Beginn des MonatsJuli trat Dipl.-Kff. Ingrid Thiele, bislangdem Geschäftsbereich Finanzmanage-ment im Universitätsklinikum zugehörig,seine Nachfolge an.

Ihl ist „Junger Spitzenforscher“Dr. Jan Christoph Ihl, Habilitand amLehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,insbesondere Technologie- und Innovati-onsmanagement, erhielt von der StiftungIndustrieforschung als „Junger Spitzen-forscher“ einen mit 10.000 Euro dotier-ten Preis. Mit seiner Präsentation „OpenInnovation Readiness: Wie Unternehmenerkennen, ob sie für offene Innovations-prozesse bereit sind“ überzeugte er aufdem Petersberg bei Bonn vor mehr als20 Experten aus verschiedenen Branchendes industriellen Mittelstands. Vertreter

der Praxis profitieren von frischen Ideenund neuen praxisrelevanten Forschungs-themen und -trends. Auf diese Weiseleistet die Stiftung einen Beitrag, For-schungskooperationen zwischen Wissen-schaft und Mittelstand anzuregen oderzu vertiefen.

Professor Behr ist famosBereits zum dritten Mal wurde jetzt derPreis FAMOS FÜR FAMILIE des Eltern-Service Büros (ESB) vergeben. Preisträgerdes Jahres 2010 ist Professor Marek Behrvom Lehrstuhl für ComputergestützteAnalyse technischer Systeme. Im vergan-genen Jahr bereits nominiert, durfte erjetzt die Auszeichnung als familien-freundlichster Vorgesetzter der RWTHentgegennehmen. Besonders am Herzenliegen ihm flexible Arbeits- und Ferien-zeiten. Bei familiären Notfällen sucht ergemeinsam mit den Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern nach Lösungen. Zu-sätzlich setzt er sich für die konkrete Un-terstützung seiner Beschäftigten mit Fa-milie ein. Der Lehrstuhl sei ein Beispiel fürdie Kombination von High-PerformingWissenschaft und Familienfreundlichkeit,hieß es bei der Preisvergabe.

Archäologisches Fenster eingeweiht Am Templergraben vor dem Semi90wurde im Frühjahr das ArchäologischeFenster eingeweiht. Dieses ermöglichtjetzt einen Blick auf gut erhaltene Teiledes alten Stadtgrabens und auf die sogenannte Kontermauer der Barbarossa-mauer aus dem 12. Jahrhundert. Damitdieser erste Fund der Kontermauer inAachen sichtbar bleiben konnte, wurdedas Semi 90-Gebäude um vier Meter indas rückwärtige Grundstück verschoben.Nach Plänen des Architektenbüros Hen-trup Heyers + Prof. Fuhrmann ermög-lichten Stadt und RWTH Aachen sowiedie Sponsoren Saint-Gobain, STAWAGund Philips die Einrichtung des Archäolo-gischen Fensters. In 4,20 Meter Tiefesind ein Ausstellungs- und ein Techni-kraum entstanden. Die unterirdischeSpundwand wurde mit hohen beheizba-ren Spiegeln verkleidet, um die Spiege-lung der Mauer und so eine größere Ein-sicht zu erreichen.

Mit Recyclingpapier Klima schützenDie RWTH Aachen hat ab 2010 die zen-trale Papierbeschaffung auf Recyclingpa-pier umgestellt. Ab Januar wird von derZentralen Hochschulverwaltung aus-schließlich Recyclingpapier mit dem Blau-en Engel ausgeschrieben. Mit diesemSchritt schloss sich die RWTH der StadtAachen in ihrer Initiative zum Klima- undUrwaldschutz an und folgte einem Vor-schlag von Greenpeace Aachen. DiesenUmstieg besiegelten jetzt Vertreter vonGreenpeace Aachen und der Hochschu-le. Die RWTH verbraucht pro Jahr 30 bis40 Millionen Blatt DIN A4-Papier; dassind etwa 150 bis 200 Tonnen Papier. Bei30 Millionen Blatt bedeutet dies eine Ein-sparung von fast 5 Millionen Litern Was-ser und 26 Tonnen Kohlendioxid. Dar-über hinaus müssen bei 30 MillionenBlatt weit über 1.000 Bäume nicht gefälltwerden.

RWTHextern legt Bildband vorDer neue Bildband „Beauty of Science“zeigt ein breites Spektrum des RWTH-Alltags vom Studierenden in der Biblio-thek über Bilder der Elektronenmikrosko-pie bis hin zur „virtuellen Fabrik“. Er willdamit vor allem den Blick auf die schö-nen Seiten der Wissenschaft lenken.„Beauty of Science – Schönheit der Wis-senschaft“ ist ab sofort zu einem Preisvon 24,90 Euro im Shop im Hauptge-bäude der RWTH und im Online-Shopder Hochschule unter www.rwth-shop.de erhältlich. Der Band mit derISBN 978-3-00-028524-0 ist als Hardco-ver gebunden und beinhaltet auf 192Seiten 74 doppelseitige Farbfotos sowieeinen einführenden Essay von ProfessorDr. phil. Alexander Markschies vomLehrstuhl und Institut für Kunstgeschichteder RWTH. Die Fotobeiträge stammenvon Peter Winandy, Andreas Herrmann,Klaus Herzog, Tomas Riehle, Martin vonHehn und Hendrik Brixius.

Relaunch des RWTH-WebauftrittsTausendfach greifen täglich Studierende,Mitarbeiter und Interessierte aus allerWelt auf die Website der RWTH Aachenzu. Um das umfangreiche Angebot derAachener Hochschule im Internet nochattraktiver zu gestalten, ist derzeit ein

Relaunch in Vorbereitung, bei dem dieRWTH gemeinsam mit der BerlinerAgentur Aperto eine neue Inhaltsstrukturin einem barrierefreien, modernen De-sign erarbeiten wird. Es wird außerdemeine passende Social-Media-Strategieentwickelt, die das bisherige Engage-ment in diesem Bereich verstärkt.

Personalchefs geben der RWTH BestnotenIm aktuellen Ranking der Wirtschafts-woche haben die Personalmanagerwiederholt die Aachener Hochschulezu einer Top-Uni gekürt. In den Fä-chern Elektrotechnik, Maschinenbausowie den Naturwissenschaften unddem Wirtschaftsingenieurwesen sehensie erneut die RWTH auf dem erstenPlatz. Die Informatik liegt auf demzweiten Rang. Die Ergebnisse unter-streichen, welch hohes Ansehen dieRWTH in allen fünf untersuchten inge-nieur- und naturwissenschaftlichen Fä-chern genießt. Anfang 2010 erhieltendie Personalchefs der größten deut-schen Unternehmen einen Fragebo-gen. 534 nahmen an der Umfrage teil,wobei 66,1Prozent der Antworten ausFirmen mit mehr als 1.000 Mitarbei-tern stammen.

Aachener Läufer wird Hochschulmeister In einem überlegenen Alleingang si-cherte sich Friedrich Schenk Ende Maierstmals den Deutschen Hochschul-meistertitel über 1.500 Meter in einerZeit von 3:48,28 Minuten. Der 25-jäh-rige Student der Elektrotechnik setztesich bereits zu Beginn des Rennens andie Spitze und gewann am Ende mitüber sechs Sekunden Vorsprung. Damitunterbot er auch die Qualifikationsnormfür die Deutschen Meisterschaften. Einehervorragende Platzierung erreichte der400 Meter-Spezialist Patrick Thiemann.In persönlicher Jahresbestleistung von48,81 Sekunden erreichte er das 400-Meter-Finale und landete knapp aufPlatz 4.

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Vor dem SuperC, im Innenhof des Kármán-Auditoriums und auf dem Augustinerplatz sindfür sechs Wochen bis Ende Juli Plakate nicht nur mit Studierendenfotos, sondern auch 120Porträts anderer Personen zu finden. Sie teilen dem Betrachter ihr Statement zur Bedeutungder RWTH mit. Auf Initiative des Bürgerforums RWTHextern, unter dem Vorsitz von Profes-sor Emanuel Richter, haben vier studentische Fotografinnen und Fotografen die Aufnahmengemacht. Die Open-Air-Ausstellung „Ansichten - Gesichter Aachens und der RWTH“ verrät,was Studierende, Bürger, Absolventen und Beschäftigte der RWTH über die Hochschule den-ken. Die Spannweite der Kommentare reichte von „Die RWTH hält die Stadt jung“ bis„RWTH, das bedeutet für mich Testosteron im Überschuss“. Letzteres Zitat erfreute sich be-sonderer Beliebtheit, das Plakat wurde prompt entwendet. Die Poster der verschiedenen Per-sonengruppen wurden farblich unterschiedlich gestaltet. Die Geschäftsstelle von RWTHex-tern, angesiedelt beim Dezernat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, wurde vom Alumni-Teamder RWTH bei der Organisation unterstützt, auch die Stadt war wesentlich beteiligt. Wö-chentlich werden die Porträts ausgetauscht, zudem können die Besucherinnen und Besucherauf unbedruckten Plakaten ihre Eindrücke hinterlassen. Eine Fortsetzung der Ausstellung istin Planung.

Kontakt: [email protected]

Ansichten über die RWTH

Eine Open-Air-Ausstellung zeigt Porträtsund Statements, hier im Innenbereich desKármán-Auditoriums.Foto: Harald Krömer

In diesem Jahr fand wieder ein gemeinsames Betriebsfest für die rund 700 Beschäftigtender Zentralen Hochschulverwaltung statt. Zwischen alten Gemäuern konnten an einemsonnigen Tag Ende Mai gleichermaßen die Innen- und Außenbereiche des Baudenkmals inder Nähe des Universitätsklinikums genutzt werden. Ein Organisationsteam von rund 15Freiwilligen unter der Federführung von Achim Grotenrath hatte die Veranstaltung auf GutMelaten vorbereitet.

Darüber hinaus fanden sich viele bereit, während des Festes Servicedienste wie Zapfen,Thekenbereitschaft oder das Sammeln und Spülen von Gläsern zu übernehmen. Man ge-noss sichtlich die entspannte Atmosphäre und so manche nutzten die Gelegenheit, auchmit weniger vertrauten Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu kommen. Für Unterhal-tung sorgten außerdem musisch ambitionierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Ver-waltung: so Uli Mekers als DJ, Astrid Schmitz mit der Coverband „In the Box“ und Man-fred Junggeburth mit dem Kölschrock-Duo „Johannes“. Das Programm wurde noch er-gänzt durch einen Auftritt der Band „Rolling Bones“ des Vinzenz-Heims Aachen.

Betriebsfeier im Gut Melaten

Foto: Martin Lux

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