Spree

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Spree Die Spree (sorbisch Sprjewja/Sprewja, tschechisch Spré- va), in Abschnitten Große Spree genannt, ist ein knapp 400 Kilometer langer linker Nebenfluss der Havel im Os- ten Deutschlands, der am Oberlauf für ein kurzes Stück den äußersten Norden Tschechiens berührt. 1 Zahlen Die Länge der Spree beträgt rund 400 Kilometer (an- dere Quellen geben 382, 398 bzw. 403 Kilometer an), davon sind etwa 182 Kilometer schiffbar. Die Spree ist der längste deutsche Fluss dritter Ordnung. Das Einzugsgebiet des Flusses umfasst 10.100 Quadratkilo- meter. Die Spree wird als ein Nebenfluss der Havel geführt. Sie ist jedoch länger als diese, und an ihrer Mündung führt sie mehr als doppelt so viel Wasser (36 Kubikmeter pro Sekunde, Pegel Sophienwerder) wie ihr nomineller Hauptfluss (15 Kubikmeter pro Sekunde, Pegel Spandau- Schleuse). 2 Name „Die Teutschen heissen den Fluß die Spree, die Wenden Sprowa, und die Böhmen Spro. […] Wannenhero wahrscheinlicher zu glauben, daß der Nahme Spree aus der Teutschen Spra- che herstamme, und von Spreuen, oder Sprö- en, spargere, wie man sagt: es spreuet, oder es spröet, seine Ankufft habe, weil die Haupt- Quelle nicht wie andere starck bobert, oder auffsprudelt, wie etwan der Bober, […] son- dern die wie ein stiller, und sanffter Regen ihr klares Wasser sachte, und unvermerckt von sich flösset.“ J. B. Carpzov: Neueröffneter Ehren-Tempel Merckwür- diger Antiquitaeten des Marggraffthums Ober-Lausitz, 1719 [3] Spätere Autoren deuten den Namen auch als Hinweis auf die große Anzahl verstreuter Quellen. So hat der Ebers- bacher Oberbach auf dem Kottmar fünf Quellen, die als Spreequellen bezeichnet werden (Räumigtbrunnen, Ra- benbrunnen, Jacobs-Brunnen, Benjamins Hut-Brunnen und Hennings-Brunnen). Von Neugersdorf kommt der sogenannte Spreegraben, dessen Quellen auf dem Neu- gersdorfer Kuhzahl liegen. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Spree findet sich 965 als Sprewa in einer Urkunde Ottos I., die in den Monumenta Germaniae Historica erhalten ist. Nach dem Brandenburgischen Namenbuch stammt der Name aus der germanischen Grundform spreu̯ - = stieben, säen, sprengen, sprühen. Der germanische Name Sprēw- wur- de als Sprěva oder Sprěv’a in das Slawische übernommen, worauf wiederum die deutsche Form Spree zurückgeht. In der Regel wird der Name als die Sprühende gedeutet. [4] 3 Flusslauf Tafel in der Nähe der Quelle auf dem Kottmar mit dem Verlauf der Spree Die Spree fließt durch die Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Berlin. In ihrem Oberlauf bildet die Spree nach dem Zusammenfluss der Ebersbacher und Neugersdorfer Quelle zwischen Neugersdorf und Ebersbach für wenige hundert Meter die deutsch- tschechische Grenze. Danach kommt es am Stadtpark in 1

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Transcript of Spree

Page 1: Spree

Spree

Die Spree (sorbisch Sprjewja/Sprewja, tschechisch Spré-va), in Abschnitten Große Spree genannt, ist ein knapp400 Kilometer langer linker Nebenfluss der Havel im Os-ten Deutschlands, der am Oberlauf für ein kurzes Stückden äußersten Norden Tschechiens berührt.

1 Zahlen

Die Länge der Spree beträgt rund 400 Kilometer (an-dere Quellen geben 382, 398 bzw. 403 Kilometer an),davon sind etwa 182 Kilometer schiffbar. Die Spreeist der längste deutsche Fluss dritter Ordnung. DasEinzugsgebiet des Flusses umfasst 10.100 Quadratkilo-meter.Die Spree wird als ein Nebenfluss der Havel geführt.Sie ist jedoch länger als diese, und an ihrer Mündungführt sie mehr als doppelt so viel Wasser (36 Kubikmeterpro Sekunde, Pegel Sophienwerder) wie ihr nominellerHauptfluss (15 Kubikmeter pro Sekunde, Pegel Spandau-Schleuse).

2 Name„Die Teutschen heissen den Fluß die Spree,

die Wenden Sprowa, und die Böhmen Spro.[…]Wannenhero wahrscheinlicher zu glauben,daß der Nahme Spree aus der Teutschen Spra-che herstamme, und von Spreuen, oder Sprö-en, spargere, wie man sagt: es spreuet, oderes spröet, seine Ankufft habe, weil die Haupt-Quelle nicht wie andere starck bobert, oderauffsprudelt, wie etwan der Bober, […] son-dern die wie ein stiller, und sanffter Regenihr klares Wasser sachte, und unvermerckt vonsich flösset.“

– J. B. Carpzov: Neueröffneter Ehren-Tempel Merckwür-diger Antiquitaeten des Marggraffthums Ober-Lausitz,1719[3]

Spätere Autoren deuten den Namen auch als Hinweis aufdie große Anzahl verstreuter Quellen. So hat der Ebers-bacher Oberbach auf dem Kottmar fünf Quellen, die alsSpreequellen bezeichnet werden (Räumigtbrunnen, Ra-benbrunnen, Jacobs-Brunnen, Benjamins Hut-Brunnenund Hennings-Brunnen). Von Neugersdorf kommt der

sogenannte Spreegraben, dessen Quellen auf dem Neu-gersdorfer Kuhzahl liegen.Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Spreefindet sich 965 als Sprewa in einer UrkundeOttos I., die inden Monumenta Germaniae Historica erhalten ist. Nachdem Brandenburgischen Namenbuch stammt der Nameaus der germanischen Grundform spreu̯- = stieben, säen,sprengen, sprühen. Der germanische Name Sprēw- wur-de als Sprěva oder Sprěv’a in das Slawische übernommen,worauf wiederum die deutsche Form Spree zurückgeht. Inder Regel wird der Name als die Sprühende gedeutet.[4]

3 Flusslauf

Tafel in der Nähe der Quelle auf dem Kottmar mit dem Verlaufder Spree

Die Spree fließt durch die Bundesländer Sachsen,Brandenburg und Berlin. In ihrem Oberlauf bildetdie Spree nach dem Zusammenfluss der Ebersbacherund Neugersdorfer Quelle zwischen Neugersdorf undEbersbach für wenige hundert Meter die deutsch-tschechische Grenze. Danach kommt es am Stadtpark in

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2 3 FLUSSLAUF

Ebersbach zum Zusammenfluss mit der Spree von derKottmarer Quelle.

3.1 Quellen

Der Fluss entspringt im Oberlausitzer Bergland nahe derGrenze zu Tschechien aus drei Quellen: am Kottmar imOrtsteil Walddorf der Gemeinde Kottmar sowie in denStadtteilen Ebersbach-Spreedorf und Neugersdorf derStadt Ebersbach-Neugersdorf. Über die Entstehung derdrei Spreequellen hat sich im Oberlausitzer Sagenschatzfolgende Legende erhalten, die in neuerer Bearbeitungund gekürzt hier wiedergegeben werden soll: Der RieseSprejnik, dem in grauer Vorzeit das Land zwischen Baut-zen und Oberlausitzer Bergland untertan war, schnitzteeinst einen großen und starken Bogen, damit er sein Reichund seine Bewohner besser schützen konnte. Um zu er-proben, wie weit seine Pfeile flögen, schoss er einige nachSüdosten. Als seine Untertanen danach suchten, fandensie die Pfeile weit oben im Bergland in einem Tal. Mitden Händen ließen sie sich nicht aus dem Boden ziehen,sondern mussten ausgegraben werden. Aus den Löchernbegann frisches Wasser zu quellen. Die drei Spreequellenam Kottmar, in Neugersdorf und Ebersbach waren ge-boren. Dadurch entstand ein Fluss, der noch heute durchdie Lausitz fließt. Unsere Altvordern nannten ihn zu Eh-ren des gütigen Riesen Sprejnik “Spree”. Die heutigenStädte Neusalza-Spremberg und Spremberg in der Lau-sitz empfingen von der Spree ihren Namen (vgl. L. Mohr2012, S.69).

3.1.1 Quelle am Kottmar

Die höchstgelegene Spreequelle befindet sich am West-hang des Kottmars in 478 m ü. NN (51° 0′ 34″ N, 14°39′ 1″ O). In einer Hangnische am Kottmar, aus derdie Eibauer Spreequelle, auch Buchenborn genannt, aus-tritt, wurde um die Quelle 1921 eine halbkreisförmigePhonolithsteinmauer errichtet. Auf ihr sind die Heimat-orte von Gefallenen des Ersten Weltkrieges aufgeführt,die Mitglieder des Gebirgsvereins Lusatia waren. Die An-lage inmitten von Rotbuchen und Fichten wurde 1957 er-neuert.

3.1.2 Quelle in Ebersbach

Von den drei Spreequellarmen entspringt einer im histori-schen Spreeborn (50° 59′ 15″ N, 14° 36′ 23″ O), ein paarMeter danach erfolgt der Zusammenfluss mit der Neu-gersdorfer Quelle. Der Spreeborn liegt an der Ebersbach-Neugersdorfer Ortsgrenze. Sie ist die älteste geschichtlicheinwandfrei belegte Spreequelle.

„Die Hauptquelle des Spreeflusses liegtauf Oberlausitzer Grund und Boden, auf E.E. Raths zu Zittau Vorwerke des sehr Volk-

und Häuserreichen Dorffes Ebersbach, bald imEingangs in das angrenzende Dorff Neugers-dorff […] Der Brunn ist in die Erde hinein mithölzernen Bollen viereckig ausgesetzt, 2 Ellenlang und 7/4 Ellen breit, auch bis 2 Ellen tief,ganz vollWassers, bis oben an den Rand, siehethell und klar aus und hat unten einen kießlich-ten Boden.‘“

– Pfarrer Abraham Frencel aus Schönau a.E.[3]

Die anderen zwei Quellen wurden erst viel später alsSpreequellen bezeichnet. Im Jahre 1887 wird dies durchden Generalfeldmarschall Helmuth Karl Bernhard vonMoltke auf der Grundlage alter Militärlandkarten amt-lich bestätigt. 1736 wurde der alte wasserreiche Brun-nen durch ein Häuschen mit Zwiebeldach, auf Holzsäu-len ruhend, überbaut. König Friedrich II. spendete 50 Ta-ler für den Bau. 1848 wurde dieses Häuschen von derStadt-Commune Zittau wegen Baufälligkeit abgerissen.Eine einfache Holzhütte ersetzte den älteren Bau. Nach-dem auch diese Hütte baufällig wurde und die Gemeindekein Geld für einen Neubau hatte, konstituierte sich derSpreequellenverein. 1896 wurde ein durch Spendenmit-teln finanzierter gusseiserner, achtseitiger Pavillon überder Quelle errichtet, der die Wappen der an der Spreegelegenen Städte und früheren Länder (Deutschland, Ös-terreich, Sachsen und Preußen) zeigt.

3.1.3 Quelle in Neugersdorf

Eine weitere „Kunst“-Quelle liegt am Eingang des Neu-gersdorfer Bades (50° 58′ 59″ N, 14° 37′ 9″ O), die 1888schmiedeeisern gefasst und beim Bau des NeugersdorferSpreequellbades 1926 etwas seitlicher verlegt wurde. Ur-sprünglich befand sie sich südlich vom Volksbad auf der„Spreequellstraße“. Die früheren Quellwiesen am Stadt-rand wurden vorher längst trockengelegt und zum Teilmit Häusern bebaut. 1996 wurde die Quellfassung restau-riert. Der Spreegraben kommend von der NeugersdorferQuelle fließt ca. 50 Meter am Spreeborn, der Ebersba-cher Spreequelle, vorbei. Die Neugersdorfer Quelle giltals die ergiebigste aller drei Quellen.

• Spreequelle Ebersbach

• Spreequellen am Kottmar

• Spreequelle Neugersdorf

• Historische Ansicht (Postkarte Spreeborn, 1907)

• Schild zur Ebersbacher Quelle

• Detail der Kottmar-Quelle

• Detail der Neugersdorfer Quelle

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3.4 Cottbus und Spreewald (Brandenburg) 3

Alte Wasserkunst und Michaeliskirche in Bautzen

3.2 Oberlauf (Sachsen und Tschechien)

In Neusalza-Spremberg durchfließt der junge Gebirgs-bach den sogenannten Spreepark, ein landschaftlich reiz-volles Gebiet. Zwischen Neusalza und Taubenheim reichtder zu Tschechien gehörende Fugauer Zipfel von Südenher bis auf das Nordufer des Flüsschens. Auf einer Län-ge von 700 Metern durchquert die Spree hier tschechi-sches Territorium, bevor sie Taubenheim erreicht. Ausdem Bergland heraus fließt die Spree wenige Kilome-ter über eine Hochfläche, zwischen Großpostwitz undBautzen dann in einem tief eingeschnittenen Tal, das sieschließlich am nördlichen Rand der Stadt und hinter derTalsperre Bautzen als Tieflandfluss verlässt.

3.3 Lausitzer Tiefland (Sachsen und Bran-denburg)

Neun Kilometer weiter beginnt das erste Binnendelta:Die Kleine Spree zweigt nach Westen ab, gewinnt biszu 10 Kilometer Abstand und mündet etwa 30 Kilo-meter flussabwärts bei Spreewitz wieder in den Haupt-fluss, der bis zu dieser Stelle zur besseren Unterschei-dung auch Große Spree genannt wird. Etwa ab der Ver-zweigung ist die durchflossene Gegend waldig und bleibtes, mit Ausnahme des Oberspreewaldes und des Bees-kower Umlandes, bis nach Berlin-Köpenick. Nördlichvon Uhyst wurde der Spreelauf wegen der Braunkohle-tagebaue Bärwalde (heute Bärwalder See) und Nochten

Die „braune Spree“ in Spremberg

verlegt. Bei Sprey mündet von Osten der SchwarzeSchöps, dessen erst 10 Kilometer vor der Mündung zu-fließender Nebenfluss Weißer Schöps sich am Stadtrandvon Görlitz bis auf vier Kilometer der Lausitzer Neißegenähert hat. Nach 111 Kilometern hat die Spree dieLandesgrenze erreicht und nähert sich der brandenbur-gischen Stadt Spremberg/N.L., die ebenso wie das DorfSpremberg/O.L. ihren Namen vom Fluss hat. Nachdemdie Spree die Stadt durchflossen hat, wird sie in derTalsperre Spremberg gestaut.In diesem Abschnitt ist die Spree infolge des Braun-kohleabbaus und des Grundwasserwiederanstiegs inden ehemaligen Tagebauen von Verockerung durchEisenhydroxid betroffen.

3.4 Cottbus und Spreewald (Branden-burg)

Die nächste Stadt an ihren Ufern ist Cottbus, das Zen-trum der Niederlausitz. Kurz dahinter verzweigt sie sichim Baruther Urstromtal zu einem mehr als 30 Kilometerlangen und mehr als 10 Kilometer breiten Binnendelta,dem Oberspreewald. Hier gibt es mehr Wiesen als Waldund in den kleinen Dörfern typische sorbische Holzhäu-ser. In Lübben mündet die mit einer Reihe von Quellbä-chen am Lausitzer Grenzwall entspringende Berste längsdes Urstromtals in die Spree. Hinter Lübben schließt sichals deutlich kleineres Binnendelta der tatsächlich bewal-dete Unterspreewald an. Am Nordende des Spreewal-des zweigt der Dahme-Umflutkanal ab, angelegt, um denSpreewald bei Hochwasser besser zu entwässern.

• Spreewald

• Spree bei Lübbenau (Oberspreewald)

• Spree bei Lübben

• Die Spree bei Leibsch im Unterspreewald

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4 4 HYDROLOGIE UND HYDROGRAFIE

3.5 Brandenburg

Die Spree fließt dann ostwärts zum Nordende desSchwielochsees, anschließend nordwärts durch Beeskowbis ins Berliner Urstromtal, in das der Oder-Spree-Kanal gebaut wurde, der mit der Schleuse Kersdorf vonder Spree nach Osten abzweigt. Von dort bis GroßeTränke fließt die Spree nordwestwärts als FürstenwalderSpree und bildet auf gut 19 km[5] eine Teilstrecke derBundeswasserstraße Spree-Oder-Wasserstraße.[6] Dannschlängelt sie sich als Müggelspree in Richtung Müggel-see, während der westliche Teil des Oder-Spree-Kanalszu dem zur Dahme gehörenden Seddinsee führt.

3.6 Berlin

Blick von der Weidendammer Brücke auf die Spree flussauf-wärts, im Hintergrund die Ebertbrücke und das Bode-Museum

Die Spree fließt 44 Kilometer lang durch Berlin. DerAbschnitt vom Dämeritzsee durch den Müggelsee bisnach Berlin-Köpenick wird auch als Müggelspree be-zeichnet. In Köpenick mündet die Dahme in die Spree.Von hier ab gehört die Spree bis zu ihrer Mündung indie Havel mit rd. 32 Kilometern[5] wieder zur Spree-Oder-Wasserstraße,[6] und zwar als Treptower Spree (biszum Abzweig des Britzer Verbindungskanals auch Ober-spree) und ab dem Landwehrkanal als Berliner Spree.Am Spreeufer in Friedrichshain-Kreuzberg zwischen derElsenbrücke und der Jannowitzbrücke ist das Investoren-projekt Mediaspree angelegt.Im Zentrum Berlins geht westlich der Spree auf ca1,8 km der Spreekanal (im nördlichen AbschnittKupfergraben genannt) ab und bildet die Spreeinsel.Kurz hinter der Weidendammer Brücke, mündet vonNorden kommend der ursprüngliche Lauf der Panke indie Spree. Nach dem Abzweig am Humboldthafen zumBerlin-Spandauer Schifffahrtskanal mäandert die Spreeam Großen Tiergarten entlang, heißt in CharlottenburgUntere Spree und mündet schließlich in Spandau in dieHavel.

• Die Spree im Jahr 1925 an der Oberbaumbrücke

• Spree an der Oberbaumbrücke zwischen Kreuzberg(links) und Friedrichshain (rechts)

• Ehemalige Speicherhäuser amKreuzberger Ufer desOsthafens

• Ältester Spreestrand gegenüber der Museumsinsel

• Spreestrand im Regierungsviertel

• Spree am Berliner Osthafen, im Vordergrund dasBadeschiff

• Spree im Herzen Berlins nahe Berliner Dom undMuseumsinsel mit Blick auf das Spreepalais.

• Blick auf die Spree vomBerliner Dom (rechts davondie Baugrube für die Errichtung des Berliner Stadt-schloss)

• Reichstagsgebäude und ARD-Hauptstadtstudio ent-lang der Spree

• Einfahrt in den Schifffahrtskanal zumHumboldthafen nahe dem Hauptbahnhof

• Die Spree zwischenMoabit (links) und Hansaviertel(rechts)

• Mündung der Spree in die Havel bei Spandau; linksSpree, rechts der Ruhlebener Altarm

Die Oberhavel ist von der Quelle bis zur Spreemündungmit 165 Kilometer deutlich kürzer als die Spree.Von 1882 bis 1885 wurde die Spree in Berlin als Schiff-fahrtsweg ausgebaut. Sie wurde begradigt, und in der In-nenstadt wurde das Ufer mit Mauern befestigt.[7]

4 Hydrologie und Hydrografie

Wegen ihres sehr geringen Gefälles fließt die Spree sehrlangsam, durchschnittlich circa 50 Zentimeter pro Se-kunde. Zwischen Cottbus und Berlin-Köpenick sind espro Sekunde nur 17 Zentimeter und auf den 46 Kilome-ter durch Berlin sogar nur noch neun Zentimeter pro Se-kunde Fließgeschwindigkeit.In den 1960er- bis 1970er-Jahren wurden wegen desBraunkohletagebaus erhebliche Mengen an Grundwasserabgepumpt und in die Spree geleitet. Das Wasser ausdem 2.500 Quadratkilometer großen Lausitzer Gebiet(13 Milliarden Kubikmeter) floss im Lauf der Jahrzehntegrößtenteils über die Spree ab. Seit dem Ende des Braun-kohletagebaus steigt der Grundwasserspiegel wieder undder Spree fehlt Wasser, bis sich ein neues Gleichgewichteingestellt hat. Besonders in den Sommermonaten kannes zu erheblichem Frischwassermangel kommen.[8] Zwi-schen den existierenden Staustufen ist die Spree dann einweitgehend stehendes Gewässer. Am Pegel Leibsch (Un-terspreewald) wird in trockenen Sommern regelmäßig ein

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Blick auf die Spree von Berlin-Mitte aus flussaufwärts

Abfluss von 0 Kubikmetern festgestellt. Im Sommer 2003wurde beobachtet, dass die Spree in Köpenick rückwärtsfloss.[9] Da im Berliner Raum geklärtes Abwasser in dieSpree eingeleitet wird, kann es daher vorkommen, dass introckenen Sommern die Spree im Berliner Raum nahezuvollständig aus geklärtem Abwasser besteht.Seit dem Jahr 1997 legen Berlin und BrandenburgSpeicherseen an, die einen Mindestzufluss garantierensollen. Rund dreißig Jahre zuvor waren bereits dieTalsperre Spremberg und wenig später die TalsperreBautzen angelegt worden, des Weiteren die TalsperreQuitzdorf am Schwarzen Schöps.

5 Tourismus

• Von der Quelle bis Erkner am südöstlichen BerlinerStadtrand folgt der Spreeradweg dem Verlauf desFlusses.

• Der Spreewald hat außer seiner gewässerreichenLandschaft auch sorbische Kultur zu bieten undzieht Touristen aus nah und fern an.

• Die Seen im Bezirk Treptow-Köpenick sind einwichtiges Naherholungsgebiet der Berliner.

6 Besonderheiten

17. Spreetreiben 2014.

• Die Wiedernutzbarmachung als Badefluss ist Teildes Projektes Spree2011.

• Jedes Jahr am Osterwochenende findet seit 1996auf der Spree zwischen Neu Zittau und Erknerdas Spreetreiben statt, bei dem sich die Teilneh-mer auf möglichst ungewöhnlichen Flößen spreeab-wärts treiben lassen. Die berühmteste Teilnehmerinwar die ehemalige Ministerin für Arbeit, Soziales,Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg,Regine Hildebrandt.

• Im Winter wird versucht, die Spree im BerlinerStadtgebiet durch mehrere Eisbrecher stets schiffbarzu halten.

• Fünfzehn Spreetunnel unterschiedlichster Zweck-bestimmung unterqueren den Fluss in Berlin.

• Die Ufer beiderseits der Spree im BezirkFriedrichshain-Kreuzberg sollen im Rahmendes Investorenprojekts Mediaspree bebaut werden.Dagegen wehrt sich die Bürgerinitiative Mediaspreeversenken.

7 Seitengewässer

Seitengewässer der Spree flussaufwärts geordnet. Ange-geben ist die Länge bzw. das Einzugsgebiet des betref-fenden Gewässers:

8 Literatur

• Spree, Fluß. In: Johann Heinrich Zedler: Grossesvollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschaff-ten und Künste. Band 39, Leipzig 1744, Spalte 481–483.

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6 10 EINZELNACHWEISE

• Gerd Conradt: An der Spree – der Fluss, die Men-schen. Transitverlag, Berlin 2005, ISBN 3-88747-201-2.

• Heinz Götze: 398 Kilometer Spree: Von den Quel-len in der Oberlausitz bis zur Mündung in Spandau.Stapp Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-87776-007-4.

• Thomas Böttger: Entlang der Spree – 400 km vonder Oberlausitz bis zur Havel. Bildverlag Böttger,Witzschdorf 2010, ISBN 978-3-937496-36-8.

• Lutz Mohr: Neusalza-Spremberg - Eine Kleinstadt inder Oberlausitz. Streiflichter aus Geschichte und Sa-ge. Sonderausgabe Nr. 1 / 2012 der Reihe:Geschich-te und Geschichten aus Neusalza-Spremberg. Greifs-wald u. Neusalza-Spremberg 2012.

• Klaus Muche: Warum die Spree Havel heißt. KlausMuche, Cottbus 2013

9 Weblinks

Commons: Spree – Album mit Bildern, Videos undAudiodateien

Wikisource: Spree – Quellen und VolltexteWiktionary: Spree – Bedeutungserklärungen,

Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

• Hintergrundinformationen über die Spree

• Die Spree beim BUND-Flussbüro

• Spree bei Berlin – Interaktives 360° Panorama

• Spree-Schleusen

10 Einzelnachweise[1] Steckbrief Spree Land Brandenburg - Ministerium für

Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV)

[2] Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil II1998. Landesumweltamt Brandenburg, 2007, abgerufenam 20. Januar 2013 (PDF, deutsch, 5,55 MB).

[3] Johann Benedict Carpzov: Neueröffneter Ehren-TempelMerckwürdiger Antiquitaeten des Marggraffthums Ober-Lausitz. David Richter, Leipzig und Budißin 1719, CA-PUT XII. Von denen Flüssen, und Ströhmen, womit Ober-Lausitz gewässert wird, S. 214.

[4] Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10. Die Gewässerna-men Brandenburgs. Begründet von Gerhard Schlimpert,bearbeitet von Reinhard E. Fischer. Herausgegeben vonK. Gutschmidt, H. Schmidt, T. Witkowski. Berliner Bei-träge zur Namenforschung im Auftrag des Geisteswissen-schaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmittel-europas e.V. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Wei-mar 1996, ISBN 3-7400-1001-0, S. 268. Die Urkundemit

der Ersterwähnung befindet sich laut Namenbuch in denMonumenta Germaniae Historica, Die Urkunden der deut-schen Könige und Kaiser, Band 1, Die Urkunden Otto I.,Hannover 1879/1884.

[5] Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstre-cken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasser-straßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltungdes Bundes

[6] Verzeichnis E, Lfd. Nr. 55 der Chronik, Wasser- undSchifffahrtsverwaltung des Bundes

[7] 400 Kilometer Flüsse und Kanäle sowie 1000 KilometerUfer. In: Berliner Morgenpost. 17. Februar 2007, Bezirke.(kostenpflichtiger Onlinezugang zum Artikel).

[8] Torsten Hampel: Der abgedrehte Fluss In: Der Tagesspie-gel. 5. August 2003.

[9] Warum die Spree rückwärts fließt. InformationsdienstWissenschaft, 25. August 2003.

Normdaten (Geografikum): GND: 4056530-0 | VIAF:248529532

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11 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen

11.1 Text• Spree Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Spree?oldid=146866116 Autoren: Unukorno, Kpjas, Fgb, Media lib, Michael w, Jed, Aka,

DF5GO, ErikDunsing, Langec, Fusslkopp, Sansculotte, Nimer, Ralf Roletschek, 4tilden, Richardfabi, Zwobot, Kai11, HaeB, Mazbln,Triebtäter, MichaelDiederich, Wiegels, J budissin, APPER, Decius, Stechlin, Tim Pritlove, Hhdw, Mike Krüger, Darkone, Ulfinger, Lien-hard Schulz, Acf, Jcornelius, Aineias, Licentiatus, Philipendula, KaHe, Olaf2, Srittau, Zeuke, AHZ, Conny, MIBUKS, DLiebisch, FrankSchulenburg, Guidod, SteveK, Mschlindwein, Marvin a go, Hewa, LC, Mirek256, Nicor, BLueFiSH.as, Dirkb, Hans G. Oberlack, PDD,Himuralibima, Olaf Studt, FlaBot, Alma, RedBot, Berlin-Jurist, MushroomCloud, Clemensfranz, Itti, Maros, Platte, Jwnabd, Marcus Cy-ron, Jendrich, RKBot, Siehe-auch-Löscher, MB-one, Varina, King Euro, Drozdp, STBR, Ephraim33, RaimunD~dewiki, Suirenn, Sarkana,Pajz, RobotQuistnix, Edwing, Sebastian35, Rauenstein, Der Chronist, Druffeler, Grabenstedt, DerHexer, Botulph, Rolf-Dresden, Langläu-fer, KV 28, Axel.Mauruszat, Netnet, SpBot, ThomasTesche, Smarties, 32X, Eminem20, LKD, Chlewbot, Times, Logograph, Tlustulimu,Trg, GMH, Dotflo, Emmridet, Botaurus, 142857, Harald Rossa, Man77, Elkawe, Wolfgang H., Zaibatsu, Ulrich Waack, Visi-on, Thijs!bot,KatBot, Leider, AndiF, Horst Gräbner, JCIV, Berliner76, Dandelo, Maxgreene, Oliver S.Y., Matthiasb, Herzi Pinki, Georg Müller, Hozro,Niteshift, FANSTARbot, Giftmischer, JuTe CLZ, Ulamm, L&K-Bot, Euphoriceyes, Biberbaer, VolkovBot, Sirutor, TXiKiBoT, Anthra-zit, Regi51, Frokor, Boonekamp, Idioma-bot, AlleborgoBot, Global Fish, Krawi, BotMultichill, SieBot, Haster, Funkruf, STBot~dewiki,Umherirrender, Emdee, Pendethan, Okin, Pittimann, Juttrzad, Se4598, René Mettke, Inkowik, Definitiv, Dicki92, DumZiBoT, Toter AlterMann, StudentG, Freak-Line-Community, Hoo man, Bandit83london, 1971markus, Thingol, Luckas-bot, Rec0iL, Ptbotgourou, Bwbuz,✓, Xqbot, Howwi, Parakletes, Schachteinstieg, Drivewings, LucienBOT, BeatthisNick, Dr. Bernd Gross, 0000ff, TobeBot, Unsterblicher,Lattermann, Sk!d, Tabsnic, Ottomanisch, Finwill, MDB.8, Linksverdreher, RonMeier, DB111, HolsteinPommern, Wolf170278, Wikitan-virBot, Randolph33, ChuispastonBot, RoesslerP, FA2010, Herr von Quack und zu Bornhöft, Friedrich Hoffmann, Forscher56, Günther M.Apsel, Fegsel, Joergsam, ElbHein, Wheeke, Roehrensee, Lachmeister Krause, Franz Titzel, Mittelstand02 und Anonyme: 123

11.2 Bilder• Datei:17._Spreetreiben_in_Neu_Zittau_2014_10.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f5/17.

_Spreetreiben_in_Neu_Zittau_2014_10.jpg Lizenz: CC BY 4.0 Autoren: Picture taken by Marcus Cyron Ursprünglicher Schöpfer:Picture taken by Marcus Cyron

• Datei:Bautzen_Wasserkunst_Michaeliskirche_1.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/57/Bautzen_Wasserkunst_Michaeliskirche_1.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Julian Nitzsche

• Datei:Bruna_Sprjewja_Grodk_05.JPG Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2a/Bruna_Sprjewja_Grodk_05.JPG Lizenz: CC BY-SA 4.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Julian Nitzsche

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