Standortporträt Gewerbepark Breisgau

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Rund um Freiburg haben Kommunen einen Darling: den Gewerbepark Breisgau. Hier können sie die Unternehmen ansiedeln, für die sie selbst keinen Platz mehr finden

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Standortporträt

Gewerbepark Breisgau

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econo 11/2009 · 30. Oktober 2009 Foto: TREA

Blick in den Ofen der Trea.Die Müllverbrennungsanlageist seit vier Jahren vor Ort

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11/2009 · 30. Oktober 2009 econo

Der Fliegerhorst Bremgartenhat ausgedient. Bis in die1990er-Jahre leisteten hier

Tausende Wehrpflichtige ihrenDienst bei der Bundeswehr. „DasVerhältnis zwischen den Soldatenund der Bevölkerung war immergut“, erinnert sich Harald Kraus,Bürgermeister von Eschbach.Doch im Mai 1991 kam die Nach-richt, die die Region erschütterte:das Aus für Bremgarten. Auf demAreal, das so groß ist wie 100 Fuß-ballplätze, waren zu jener Zeit1800 Menschen beschäftigt. „EinStrickmuster für die Wiederbele-bung gab es nicht“, so Kraus.Das war einmal. Heute ist man

schon ein ganzes Stück weiter. Seit15 Jahren wird die Entwicklungdes alten Militärgeländes von ei-nem kommunalen Zweckverbandgeleitet. Vor 56 Jahren zogen hierdie Franzosen ein. Jetzt sind gera-de die Amerikaner gekommen.Der Medizintechniker Zimmer, einUS-Konzern, verlegt seine Ge-

schäfte von Freiburg in den Ge-werbepark Breisgau. Rund 200Arbeitsplätze werden es sein,wenn der Umzug in den Neubauabgeschlossen ist.20 Millionen Euro hat sich das

Unternehmen die neue Ansied-

lung kosten lassen. Hauptsächlichals Ersatz für zwei Logistikzentrenin Kiel und der Schweiz.Das 2,3 Hektar große Grund-

stück liegt direkt an der Max-Immelmann-Allee – wenn man sowill die Hauptstraße des Gewerbe-parks. „Das ist unsere erste Lage“,sagt auch Markus Riesterer, seitJuni in Doppelfunktion Geschäfts-führer der Gewerbepark BreisgauGmbH und Verbandsdirektor deskommunalen Zweckverbandes,

dem zwölf kommunale Gesell-schafter angehören. Den größtenAnteil hält die Stadt Freiburg, der30 Prozent des Zweckverbandesgehören.Entsprechend offensiv wirbt der

Freiburger Wirtschaftsförderer

Dr. Bernd Dallmann denn auch fürden Standort 20 Kilometer südlich.Auf einer Pressekonferenz, bei deres eigentlich um die Erweiterungeines Industriegebietes in der Stadtgehen sollte, spricht Dallmannimmer wieder für die Flächen, diezu wesentlichem Teilen zu denGemeinden Eschbach und Hart-heim gehören.Der Gewerbepark Breisgau ist

vor allem für Freiburg so etwaswie eine Lebensversicherung. Die

Stadt hat derzeit nur 27 Hektar,aus denen sie mal Gewerbegebietmachen könnte. „Andere Groß-städte haben Flächen im drei-stelligen Hektar-Bereich“, sagt derReferatsleiter Stadtentwicklung,Norbert Schröder-Klings.Die Freiburger Losung ist ein-

fach: Wer Flächen braucht, kannin den Süden gehen. Lidl etwa.Der Discounter hat in Eschbacheines seiner wichtigsten Logistik-zentren. Von hier werden Super-märkte in ganz Südbaden versorgt,von der Ortenau bis an den Hoch-rhein. Mit elf Hektar ist Lidl derFläche nach die größte Ansiedlungim Park. „Lidl wäre gerne nachFreiburg gekommen“, erinnertsich Dallmann. Doch eine Ansied-lung dieser Größe habe man nichtstemmen können.Doch es wandern auch Betriebe

ab. Drei Lasertechniker gibt es imGewerbepark. Zwei davon warenzuvor Freiburger. Laut Dallmannsind allein zwölf der im Ge-

Rund um Freiburg haben Kommunen einen Darling: den Gewerbepark Breisgau.

Hier können sie die Unternehmen ansiedeln, für die sie selbst keinen Platz mehr finden

Ein heißesPflaster

Für das Umland ist der Gewerbeparkso etwas wie eine Lebensversicherung

GeschichteBauzeit 1951–1953französischer Militärflugplatz 1953–1968Bundeswehr-/Nato-Flugplatz 1968–1993Gründung Zweckverband 1. Oktober 1994Gründung GewerbeparkBreisgau GmbH 31. Juli 1997Erster gewerblicher Mieter

Beckert Gerüstbau, 1994

Firmen 150Arbeitsplätze ca. 1100Mieter 90Investoren 61

Flächegesamt 568 HektarGewerbefläche 150 Hektarbereits verkauft 62 Hektar

VerbandsmitgliederFreiburg 30 ProzentHartheim 15 ProzentEschbach, Bad Krozingen,Müllheim-Badenweiler je 10 ProzentLandkreis Breisgau-Hochschwarzwald,Heitersheim, Neuenburg je 5 ProzentBallrechten-Dottingen, Ehrenkirchen,Münstertal, Staufen je 2,5 Prozent

InfrastrukturAutobahnanschluss drei KilometerSonderlandeplatz am OrtÖPNV-Anschluss am OrtIndustriegleis am Ort

KontaktTelefon: 0 76 34/51 08-0Mail: [email protected]

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werbepark beheimatetenUnternehmen ehemalige Freibur-ger. Neben Zimmer ist das promi-nenteste Beispiel der Fotoentwick-ler Cewe, der in seinem Werk imGewerbepark etwa 180Menschenbeschäftigt. Cewe saß bis 1999dreißig Jahre lang in Freiburg.Doch optimal waren die Bedingun-gen dort nicht. Der Platz zu eng,die Anlagen zu alt und ein nahesWohngebiet stoppte die Expansi-onspläne. Als es dann an die Groß-investition ging, entschied die Ol-denburger Aktiengesellschaft sichfür einen Umzug nach Eschbachund ist dort heute neben Zimmerder größte Arbeitgeber.Optisches Aushängeschild des

Parks ist indes die Müllverbren-nungsanlage Trea. Hier wird derMüll aus ganz Südbaden verwer-tet. Jetzt wird direkt nebenannoch ein regionaler Recyclinghofentstehen. Bereits in diesem Mo-nat beginnen die Bauarbeiten, imMai 2010 soll der Betrieb auf-genommen werden. Der Kreis in-vestiert rund eine Million Euro.

mitten zwischen Schwarzwald und Vogesen,entlang des Rheines und über den Rhein hinweg kürzeste Verbindungen ansinternationale Verkehrswegenetz, attraktive Verbindungen ins benachbarteElsass, in die benachbarte Schweiz :

Hartheim –die moderne Gemeinde mit Perspektive

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Auch bei der Trea hat der Land-kreis die Finger drauf: Zwar wirddie Anlage selbst von einer Toch-terfirma des Stromkonzerns Eonbetrieben. Wichtigster Auftrag-geber ist aber die kommunale GAB,die den Müll aus vier Landkreisennach Hartheim bringen lässt. GAB-Geschäftsführer Bernd Fremgen ist

eigentlich bei der Abfallwirtschaftdes Landkreises beschäftigt, musssich aber auch noch um drei wei-tere Firmen kümmern. Im Falleder GAB zählt dazu auch die Ver-marktung des Industriegleises.Dieses wurde zur Trea-Eröffnungextra so gebaut, dass jeder im Parkes nutzen kann. „Zurzeit fährt auf

unseren Schienen aber nur Abfallfür die Trea“, sagt Fremgen. Vori-ges Jahr gab es noch Aufträge einesLogistikers, doch der ist ausgelau-fen. Am Umsatz der GAB von 15Millionen Euro hat der Schienen-verkehr einen Anteil von zweiMillionen. Trotz der fehlendenKunden ist Fremgen nicht verbit-

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Der Medizintechniker Zimmerhat gerade sein neues Logistik-zentrum in Betrieb genommen

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11/2009 · 30. Oktober 2009 econoFotos: Jigal Fichtner

Die größten ArbeitgeberFirma Mitarbeiter Branche

Zimmer 200 Medizintechnik

Cewe Color 180 Fotolabor

Lidl 150 Logistik

Leutenegger 77 Zeitarbeit

Micos 50 Präzisionstechnik

Eon Energy from waste 44 Müllverbrennung

Hatho 43 Werkzeughersteller

GLS 40 Logistik

Form-In Laser 30 Lasertechnik

Schätzle Logistik 25 Logistik

tert. „Wir arbeiten ja kosten-deckend“, sagt er. Dennoch istFremgen offen für Neues. „Wirfahren ja etwa jeden Tag nachRastatt hoch. Da wäre es ein Leich-tes, einen weiteren Waggon mit-zunehmen.“ Scherzhaft sagt er:„Ich habe Mitfahrgelegenheitenanzubieten.“In einer weiteren Funktion ist

Fremgen Geschäftsführer der TBE,die die bei der Müllverbrennungentstehende Wärme vermarktensoll. „Um die Verstromung derAbwärme kümmert sich ja die Eonselbst“, sagt Fremgen. „Doch mankönnte einen noch höheren Wir-kungsgrad erzielen, wenn manauch die Wärme nutzt.“Doch das ist schwierig, da nur

wenige Betriebe so viel Abwärmebrauchen. Fremgen hofft daher aufein Biomassezentrum, das einInvestor aus dem Großraum Hei-delberg seit einiger Zeit plant. Die

Gespräche sind weit. Einen Vor-vertrag über die Wärmelieferunggibt es bereits. Im Prinzip hat derInvestor alles zusammen – dieWärme, das Konzept und die Zu-sage für das Grundstück in direk-ter Nachbarschaft der Trea. Wasihm fehlt, ist das Geld.„Den Vertrag über die Wärmelie-

ferung haben wir schon vor zweiJahren geschlossen“, sagt Fremgen.Auch der Spatenstich wurde be-reits mehrmals verschoben. Dochnun bahnt sich endlich eine Ent-scheidung an. Bis Ende des Jahres,so Fremgen, werde man wissen,ob gebaut wird oder nicht.

Philipp Peters

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econo 11/2009 · 30. Oktober 2009 Foto: Jigal Fichtner

Seine Berufung hat für Wirbelgesorgt. Wochenlang stritt dieBreisgau-CDU darüber, dass

Markus Riesterer Chef des Gewer-beparks Breisgau werden sollte. Bisder junge Kreisvorsitzende seinenParteiposten entnervt aufgab, umden Job anzunehmen, den er unbe-dingt wollte. Econo-Redakteur Phi-lipp Peters traf ihn zum Gespräch.Herr Riesterer, Sie haben IhrenJob zu einem günstigen Zeitpunktübernommen. Der GewerbeparkBreisgau macht 2009 zum erstenMal Gewinn, oder?➤ Markus Riesterer: Ganz sostimmt das nicht. Aber wir müssenzum ersten Mal bei unseren Mitglie-dern keine Verbandsumlage erheben.Und das wird auch in den nächstenJahren so sein. Und zudem könnenwir im Jahr 2009 zusätzlich über2,6 Mio Euro Schulden tilgen.Man kann sagen, Sie ernten, wasseit 15 Jahren gesät wurde.➤ Riesterer: Richtig. Meine Vor-gänger haben sehr gut gearbeitet.Mit dem Verkauf des Lidl-Grund-stücks waren wir über den Berg.Sie haben kommunale Gesell-schafter aus der direkten Umge-bung. Stehen Sie zu denen imWettbewerb?➤ Riesterer: In Teilbereichen istdas sicher so. Die Mitglieder desZweckverbandes sind ja Gemein-den. Unser Part ist es in erster Li-nie, hier nicht kleineMittelständleranzusiedeln, sondern großflächigesGewerbe. Dafür ist im Umlandkein Platz.Freiburg etwa hätte keine achtHektar für Lidl gehabt.➤ Riesterer: Freiburg hat bei derFortschreibung seines Flächennut-zungsplanes sogar auf Gewerbeflä-chen verzichtet, weil man Mitgliedim Gewerbepark Breisgau ist.

Der CDU-Politiker

Markus Riesterer

ist seit Juni Chef

des Gewerbeparks

Breisgau

„Ein Spitzenergebnis“

Freiburg erweitert jetzt aber dieHaid um 15 Hektar. Der Stadt sind100 Prozent Gewerbesteuer lieberals 30 von hier.➤ Riesterer: ImMoment schüttenwir noch nicht aus. Aber das sollnatürlich in Zukunft so sein.Wann denn?➤ Riesterer: Ich möchte keine Jah-reszahl nennen. Aber ich glaubenicht, dass es schon in den nächstenJahren sein wird. Aber zu Freiburg:Bei der Haid reden wir über ein an-deres Preisniveau. Da geht es darum,dass Firmen, die dort sind, sich ent-wickeln können. Das ist das legitimeZiel jeder Kommune.Es gibt aber auch Firmen, die Frei-burg verlassen und sich hier an-siedeln. Etwa Zimmer.➤ Riesterer: Stimmt. Aber wir ar-beiten da mit unseren Mitgliederngut zusammen. Passt eine Firmabesser zu uns, hilft man sich. Dasagen die Mitglieder: Bei uns geht esnicht, geh doch in den GewerbeparkBreisgau. Genau das erwarte ich vonunserenMitgliedern und gerade die

Zusammenarbeit mit Freiburg istvorbildlich.Was hebt den Gewerbepark Breis-gau denn von anderen Standortenin der Region ab?➤ Riesterer:Wir haben sehr großeFlächen und hervorragende Ver-kehrsinfrastruktur – Autobahn- undÖPNV-Anschluss, Sonderlandeplatz,Industriegleis. Wir haben aber auchviele Grünzonen. Wir legen vielWert darauf, dass der Gewerbeparkeinen guten Eindruck hinterlässt.Und auch die eigene Verbandsver-waltung ist ein Alleinstellungsmerk-mal. Hier stellen Sie Ihre Bauanträgeund müssen nicht in die Gremienrein. Das spart Zeit und Geld. Wirberaten auch bei Fördermitteln.Also wenn ich hier den Bauantrag

stelle, geht das zuverlässig um37 Prozent schneller?➤ Riesterer: (lacht) Es ist sicherein Vorteil, wenn ich nicht bis zurnächsten Gemeinderatssitzung war-ten muss.Der Park hat dieses Jahr gut ver-marktet. Ziel waren 3,5 Hektar,es werden wohl sechs. Undnächstes Jahr?➤ Riesterer: Für dieses Jahr ist dasein absolutes Spitzenergebnis, dasnatürlich auch aufmeinen Vorgängerzurückgeht. Ich bin überzeugt da-von, dass wir auch nächstes Jahrmehr als 3,5 Hektar schaffen. UnserZiel ist etwa eine Hotelansiedlung.Die Gespräche laufen bereits. Unklarist, ob es direkt im Park sein wirdoder doch näher an der Autobahn.

Markus Riesterer, 41, ist seit Junidieses Jahres Chef des Gewerbe-parks Breisgau. Seine Amtszeitbeträgt acht Jahre. Zuvor warder CDU-Politiker hauptamt-licher Bürgermeister von Söldenbei Freiburg. Das Amt des ehren-amtlichen Bürgermeisters vonHorben hat er auch weiterhininne. Riesterer war zudem Kreis-

vorsitzender der CDU im Breis-gau-Hochschwarzwald. Im Zu-sammenhang mit seiner Beru-fung als Gewerbepark-Chef kames jedoch zu Querelen, in derenFolge Riesterer von diesem Amtzurücktrat. Markus Riestererwohnt in Staufen. Er ist verheira-tet und ist vor wenigenWochenVater eines Sohns geworden.

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11/2009 · 30. Oktober 2009 econo

www.gewerbepark-breisgau.de

Gewerbepark Breisgau

Hartheimer Straße 12

79427 Eschbach/Deutschland

Telefon +49 (0) 7634 51 08- 11

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Drei Argumente für Investoren

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