Südwesttext Juni 2014

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SÜDWESTTEXT Zeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie WWW.SUEDWESTTEXTIL.DE HERAUSGEGEBEN VON SÜDWESTTEXTIL JUNI 2014 | NR. 81 Keinen Grund für Lohnzurückhal- tung sieht die IG Metall Baden- Württemberg in den bevorstehen- den Tarifrunden der Textil- sowie der Metall- und Elektroindustrie. „Aus heutiger Sicht besteht kein Grund für besondere Zurückhal- tung“, sagte der neue Bezirksleiter Roman Zitzelsberger auf der Be- zirkskonferenz seiner Gewerkschaft Anfang Juni in Leinfelden. Sämt- liche für die Lohnfindung wich- tigen Kennzahlen wie Produktivi- tät, Umsatz oder Auftragseingänge zeigten einen Aufwärtstrend an. „Wenn das alles so positiv bleibt, werden wir im Herbst den uns zu- stehenden Anteil einfordern“, so der Gewerkschafter. Neben der Entgeltfrage will die IG Metall in den Tarifrunden auch einige qualitative Themen voran- bringen. So soll die Altersteilzeit at- traktiver und – in der Textilbranche – für den Arbeitgeber verpflichtend gemacht werden. Zumal sich durch die abschlagsfreie Rente mit 63 auch die gesetzlichen Konditionen änderten, bestehe Handlungsbedarf. Diesen sieht die Gewerkschaft Fortsetzung Seite 2 Textiltarifrunde droht hart zu werden IG Metall stimmt Mitglieder auf forsche Forderungen ein Foto: © Sashkin – Fotolia.com Themen Verband + Industrie Besondere Kennzeichen: Viele! Seite 5 Bildung + Soziales Gut gemanagt Seite 6 Recht + Steuern Das Güterichterverfahren Seite 8 Zahl des Monats Gibt es ein Leben jenseits der Arbeit? Diese Frage hätten selbst Arbeit- geber vor 30 Jahren womöglich schon mit Ja beantwortet, hätten die Gewerkschaften daraus kein Glaubensbekenntnis gemacht. Denn welcher Unternehmer würde nicht selbst gerne „mehr Zeit zum Leben, Lieben und Lachen“ haben, und welches seiner Kinder hätte sich nicht gewünscht: „Samstags gehört Vati mir“? Mit diesen For- derungen aber wurde der erbitterte Kampf um die 35-Stunden-Woche begründet. Denn „die Kolleginnen und Kollegen haben damals noch schwitzen müssen, um die Familie zu ernähren“, wie sich ein gealterter Frontkämpfer drei Jahrzehnte später in einem Arbeitskampf-Revival-Video immer noch einigermaßen empört erinnert. Besteht im Grundsatz also Einigkeit, bliebe die Frage, wann genau das Leben jenseits der Arbeit denn nun beginnt. Vermutlich nach zwölf. Denn die Forderung der Frontkämpfer-Nachfahren lautet heute: „Nachmittags gehören Mutti und Vati mir.“ Aktuell Save the Date: Am 10. September veranstaltet der Gesamtverband textil+mode einen „Energie-In- formationstag Textil“ in Frankfurt am Main. Die Einladung wird in Kürze versandt. Am 4. Juni hat die Mitgliederversammlung des euro- päischen Textil- und Bekleidungsdachverbandes Eu- ratex den Franzosen Serge Piolat zum Präsidenten für 2015/16 gewählt. Der 63-Jährige ist Inhaber der Unter- nehmensgruppe Schappe, die auf technische Garne für verschiedene industri- elle Anwendungen spe- zialisiert ist. Piolat sitzt bereits seit fünf Jahren im Euratex-Präsidium, seit 2011 als Vize-Präsident. Er folgt dem Italiener Alberto Pacanelli nach. Einsetzen will er sich insbesondere „für eine echte europäische Indus- triepolitik“ und für die verbesserte Wettbewerbsfähig- keit der Produktion in Europa. Zu seinen strategischen Prioritäten wird es nach eigenen Worten gehören, die Qualität von Textilien aus Europa aktiver zu kommu- nizieren, „vor allem mit Blick auf Umweltstandards, Arbeitnehmerrechte und die Verbrauchersicherheit“. Da mag mancher Pro- tektionismus wittern. Doch Piolat spricht vielen aus dem Herzen, die überzeugt sind, dass der Wirtschaftsstandort Europa ohne industrielle Basis keine Zukunft hat. Wenn er auszieht, um wirtschafts- wie verbraucherferne Re- gulierer auf den Brüsseler Teppich zurückzuholen, hat er volle Unterstützung verdient. Silvia Jungbauer Ein Franzose führt Euratex »Ich will Euratex als die eine Stim- me der Branche in Europa stärken.« Serge Piolat, EURATEX-Präsident ab 2015 30 en aber wurde der er en aber wurde der er 30 um die 35-Stunden- um die 35-Stunden- det. Denn „die Kolle det. Denn „die Kolle 30 ollegen haben dama ollegen haben dama Der nächste Schritt www.suedwesttextil.de Seite 3

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Die monatliche Mitgliederzeitung von Südwesttextil

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SÜDWESTTEXTZeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie

WWW.SUEDWESTTEXTIL.DEHERAUSGEGEBEN VON SÜDWESTTEXTIL JUNI 2014 | NR. 81

Keinen Grund für Lohnzurückhal-tung sieht die IG Metall Baden-Württemberg in den bevorstehen-

den Tarifrunden der Textil- sowie der Metall- und Elektroindustrie. „Aus heutiger Sicht besteht kein Grund für besondere Zurückhal-tung“, sagte der neue Bezirksleiter Roman Zitzelsberger auf der Be-zirkskonferenz seiner Gewerkschaft Anfang Juni in Leinfelden. Sämt-liche für die Lohnfi ndung wich-tigen Kennzahlen wie Produktivi-tät, Umsatz oder Auftragseingänge zeigten einen Aufwärtstrend an. „Wenn das alles so positiv bleibt, werden wir im Herbst den uns zu-

stehenden Anteil einfordern“, so der Gewerkschafter.

Neben der Entgeltfrage will die IG Metall in den Tarifrunden auch einige qualitative Themen voran-bringen. So soll die Altersteilzeit at-traktiver und – in der Textilbranche – für den Arbeitgeber verpfl ichtend gemacht werden. Zumal sich durch die abschlagsfreie Rente mit 63 auch die gesetzlichen Konditionen änderten, bestehe Handlungsbedarf.

Diesen sieht die Gewerkschaft Fortsetzung Seite 2

Textiltarifrunde droht hart zu werden IG Metall stimmt Mitglieder auf forsche Forderungen ein

Foto: © Sashkin – Fotolia.com

Themen

Verband + IndustrieBesondere Kennzeichen: Viele!Seite 5

Bildung + Soziales Gut gemanagtSeite 6

Recht + Steuern Das GüterichterverfahrenSeite 8

Zahl des MonatsGibt es ein Leben jenseits der Arbeit? Diese Frage hätten selbst Arbeit-geber vor 30 Jahren womöglich schon mit Ja beantwortet, hätten die Gewerkschaften daraus kein Glaubensbekenntnis gemacht. Denn welcher Unternehmer würde nicht selbst gerne „mehr Zeit zum Leben, Lieben und Lachen“ haben, und welches seiner Kinder hätte sich nicht gewünscht: „Samstags gehört Vati mir“? Mit diesen For-derungen aber wurde der erbitterte Kampf um die 35-Stunden-Woche begründet. Denn „die Kolleginnen und Kollegen haben damals noch schwitzen müssen, um die Familie zu ernähren“, wie sich ein gealterter Frontkämpfer drei Jahrzehnte später in einem Arbeitskampf-Revival-Video immer noch einigermaßen empört erinnert. Besteht im Grundsatz also Einigkeit, bliebe die Frage, wann genau das Leben jenseits der Arbeit denn nun beginnt. Vermutlich nach zwölf. Denn die Forderung der Frontkämpfer-Nachfahren lautet heute: „Nachmittags gehören Mutti und Vati mir.“ AktuellSave the Date: Am 10. September veranstaltet der Gesamtverband textil+mode einen „Energie-In-formationstag Textil“ in Frankfurt am Main. Die Einladung wird in Kürze versandt.

Am 4. Juni hat die Mitgliederversammlung des euro-päischen Textil- und Bekleidungsdachverbandes Eu-ratex den Franzosen Serge Piolat zum Präsidenten für 2015/16 gewählt. Der 63-Jährige ist Inhaber der Unter-nehmensgruppe Schappe, die auf technische Garne für verschiedene industri-elle Anwendungen spe-zialisiert ist. Piolat sitzt bereits seit fünf Jahren im Euratex-Präsidium, seit 2011 als Vize-Präsident. Er folgt dem Italiener Alberto Pacanelli nach. Einsetzen will er sich insbesondere „für eine echte europäische Indus-triepolitik“ und für die verbesserte Wettbewerbsfähig-keit der Produktion in Europa. Zu seinen strategischen

Prioritäten wird es nach eigenen Worten gehören, die Qualität von Textilien aus Europa aktiver zu kommu-nizieren, „vor allem mit Blick auf Umweltstandards, Arbeitnehmerrechte und die Verbrauchersicherheit“.

Da mag mancher Pro-tektionismus wittern. Doch Piolat spricht vielen aus dem Herzen, die überzeugt sind, dass der Wirtschaftsstandort

Europa ohne industrielle Basis keine Zukunft hat. Wenn er auszieht, um wirtschafts- wie verbraucherferne Re-gulierer auf den Brüsseler Teppich zurückzuholen, hat er volle Unterstützung verdient.Silvia Jungbauer

Ein Franzose führt Euratex

»Ich will Euratex als die eine Stim-me der Branche in Europa stärken.«

Serge Piolat, EURATEX-Präsident ab 2015

30derungen aber wurde der erbitterte 30derungen aber wurde der erbitterte 30Kampf um die 35-Stunden-Woche 30Kampf um die 35-Stunden-Woche begründet. Denn „die Kolleginnen 30begründet. Denn „die Kolleginnen 30und Kollegen haben damals noch 30und Kollegen haben damals noch

Der nächste Schritt

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JUNI 2014 I NR. 812 Verband + Industrie SÜDWESTTEXT

auf dem Gebiet der Weiterbil-dung. Im Rahmen einer eigenen Beschäftigtenbefragung habe gut jeder Zweite angegeben, keine ausreichenden Möglichkeiten dazu zu haben. „Damit verschenken die Betriebe ein wichtiges Potenzial an Fachkräften“, kritisierte Zitzels-berger und forderte die Landesre-gierung auf, ihr Bildungsurlaubs-

gesetz wie geplant auf den Weg zu bringen.

Besonderes Augenmerk richtet die IG Metall Baden-Württemberg ferner auf die Gewinnung neuer Mitglieder unter den Auszubilden-den. Die Verwaltungsstellen sind hierbei weit hinter den gesteckten Zielen zurückgeblieben, so dass mit einem Aktionsplan nachge-

holfen werden soll. Für die Textil- und Bekleidungsindustrie bedeutet das vermutlich, dass die IG Metall wieder mit der Forderung nach ei-ner unbefristeten Übernahme von Ausgebildeten in die Tarifrunde ziehen wird. Die Tarifverträge laufen noch bis zum 31. Oktober dieses Jahres.Markus H. Ostrop

In Kürze

Zum 1. Juni hat die Ettlin AG mit Sitz in Ettlingen die insolvente Spinnweberei Uhingen übernommen. Der Textilhersteller führt sowohl die Betriebe in Uhingen als auch in Waldkirch fort und hat zu diesem Zweck zwei rechtlich selbstständige Auffanggesellschaften gegründet. Die Weberei in Uhingen, die Gewe-be für technische Anwendungen herstellt, fi rmiert fortan als SWU Technical Fabrics GmbH & Co. KG, die Spinnerei in Waldkirch als SWU Special Yarns GmbH & Co. KG. Persönlich haftende Gesellschafterin beider Kommanditgesellschaften ist die SWU Verwaltungs-GmbH mit Sitz in Ettlingen. Geschäftsführer sind Oliver Maetschke, einer der Vorstände der Ettlin AG, und der bisherige Werksleiter der Spinnwe-berei Uhingen, Georg Mayer. Von den insgesamt zuletzt beschäftigten rund 100 Mitarbeitern an beiden Standorten werden rund 70 von den Auffanggesellschaften über-nommen.

Die Industrievereinigung Che-miefaser e.V. berichtet, dass zum ersten Mal in der Geschichte die weltweite Fasernachfrage im Jahr 2013 auf über 90 Millionen Tonnen angewachsen ist. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 4,4 Prozent auf 90,1 Millionen Tonnen und einem durch-schnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 12,7 kg textiler Materialien für Bekleidung, Heimtextilien, Teppiche und technische Textilien. Chemie-fasern setzten ihren Wachstumst-rend weiter fort, Synthesefasern verzeichneten einen Anstieg von 5,7 Prozent auf 54,4 Millionen Tonnen, maßgeblich getragen von Zuwächsen bei Polyester und Polyamid, während sich das Men-genwachstum bei Zellulosefasern erneut mit 10,4 Prozent Zuwachs auf nunmehr annähernd sechs Millionen Tonnen dynamischer gestaltete. Neu erschienen ist die 14. Aufl age des textilen Jahrbuchs „The Fiber Year 2014“. Die rund 200-seitige Studie umfasst aktuelle Entwicklungen zu allen wichtigen Natur- und Chemiefasern sowie Roh- und Vliesstoffen mit einer Vorhersage bis 2017. Nähere Infos unter www.thefi beryear.com.

Fortsetzung von Seite 1

Textiltarifrunde droht hart zu werden

Berufung in den Landesausschuss für Berufsbildung (LAB)

Für die 12. Amtsperiode – Juni 2014 bis Juni 2018 – wurde Südwesttextil-Bildungs-referentin Christine Schneider als stellvertretendes Mitglied für die Beauftragten der Arbeitgeber in den Landesausschuss für Berufsbildung (LAB) bei der Landesregierung von Baden-Württemberg berufen. Der Landesausschuss für Berufsbildung hat die gesetzliche Aufgabe, die Landesregierung in Fragen der Berufsbildung (z. B. Qualität, Anpassung von schulischer und betrieblicher Ausbildung, internationale Entwicklungen) zu beraten und auf eine stetige Entwicklung der Qualität der berufl ichen Bildung hin-zuwirken. Er setzt sich zusammen aus Beauftragten der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der obersten Landesbehörden. Die Sitzungen des Ausschusses sind in der Regel nicht öffentlich. Der Landesausschuss kann die Öffentlichkeit einer Sitzung jedoch be-schließen. Die Tätigkeit im Landesausschuss ist für die Diplom-Ökonomin ehrenamtlich.

Mündliche Ausfuhrzolllanmeldung bleibt

Zumindest in einer Sache kann der textile Mittelstand aufatmen: Die mündliche Ausfuhrzollanmel-dung für Sendungen mit einem Warenwert von bis zu 1 000 Euro bleibt erhalten. Im Rahmen der Zollkodex-Modernisierung wollte die EU-Kommission die in Deutschland weithin praktizierte Vereinfachung abschaffen, vor allem aufgrund von Sicherheitsaspekten im Güterverkehr. Nach massiver Kritik der Verbände wurde die

Streichung nun fallengelassen. Im Entwurf zu den Delegierten Rechtsakten zum neuen Unionszollkodex ist die Vereinfachung wieder uneingeschränkt enthalten. Rat und Parlament müssen die Rechtsakte allerdings noch billigen.

Die mündliche Ausfuhrzollanmeldung ist eine von vier Formen der Zollanmeldung. Für kommerzielle Kleinsendungen ist sie eine von der Textil- und Bekleidungsbranche häufi g genutzte Variante. Ihre Abschaffung hätte einen erheblichen Anstieg der Zollbürokratie verursacht: Auf Basis einer Unternehmensbefragung hat die IHK Stuttgart mehrere Millionen zusätzliche Ausfuhranmeldungen errechnet, die bundesweit notwendig geworden wären – mit administrativen Kosten von rund 110 Mio. Euro. Überdurchschnittlich getroffen hätte die Maßnahme kleinere Unterneh-men und solche mit Online-Shops, die z. B. auch in die Schweiz liefern.

Foto: © LaCatrina – Fotolia.com

Christine Schneider

Grenzübergang gesperrt

Nach Informationen der Bundes-fi nanzverwaltung wird der Grenz-übergang Waldshut (Deutschland – Schweiz) wegen Brückensanie-rungsarbeiten ab dem 30. Juni für voraussichtlich zwölf Wochen vollständig gesperrt. Die Sperrung gilt für beide Fahrtrichtungen. Das Zollamt Waldshut verliert für diesen Zeitraum die Funktion als Aus-gangszollstelle. Es wird empfohlen, das Zollamt Waldshut weiträumig zu umfahren und geeignete Aus-weichzollstellen zu benutzen. Im internationalen Verkehr können als Ausweichzollämter alle zuge-lassenen Warenverkehrszollämter genutzt werden, z. B. Bietingen/Thayngen, Neuhaus/Bargen, Basel/Weil am Rhein-Autobahn oder Rheinfelden-Autobahn. Im regio-nalen Verkehr sind Abfertigungen mit Einschränkungen möglich. Ein Info-Flyer der deutschen und schweizerischen Zollverwaltung kann bei Südwesttextil angefordert werden ([email protected]).

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JUNI 2014 I NR. 81 Verband + Industrie 3 SÜDWESTTEXT

Die Zeit war reif, nach vier Jahren den Internetauftritt von Südwesttextil zu überarbeiten und damit wieder neue Maßstäbe zu setzen. Responsive Design, große Bilder, gut lesbare Texte, Themenseiten und eine op-timierte Suchfunktion sind nur fünf der zahlreichen Neuerungen. Ideen, Leidenschaft und Leistungen – eine starke Seite: www.suedwesttextil.de Christine Schneider

Der nächste SchrittRelaunch www.suedwestextil.de

Gut lesbarer TextEin Design-Trend jüngster Zeit ist die Verwendung von größeren Schriften. Webfonts beleben moderne Internet-seiten mit spannenden typo-grafi schen Mischungen. Süd-westtextil setzt dieses Stilmittel gekonnt ein, um zusätzlich zur besseren Lesbarkeit einen indi-viduellen wiedererkennbaren Look der Seite zu schaffen.

Neue SucheVolltextsuche heißt das Zau ber-wort. Damit die Suchergebnisse aber weiterhin beherrschbar bleiben, gibt es eine Priorisie-rung der erzielten Treffer.

Große BilderDie Zeiten, in denen Such-maschinen mit Bildern nichts anfangen konnten und Texte im Fokus stehen mussten, sind lange vorbei. Auch diese Ent-wicklung macht ein solches, bilddominantes Design mög-lich. Ganz abgesehen davon, dass ein Bild mehr sagt als 1 000 Worte.

Typografi eFrutiger

Times New Roman

ABCabc

ABCabc

Displaygrößen zu machen. Mission erfüllt. Egal ob 23‘‘ Zoll Bildschirm oder Smartphone immer passt sich das Design der Seite perfekt an das Endgerät an. Die Lesbarkeit der Nachrichten bleibt auch in der kleinsten Darstellung erhalten und wirkt nicht ermüdend.

Primärfarben

Sekundärfarben

Farbgestaltung

Die Zeit war reif, nach vier Jahren den Internetauftritt von Südwesttextil zu überarbeiten und damit wieder neue Maßstäbe zu setzen. Responsive Design, große Bilder, gut lesbare Texte, Themenseiten und eine op-timierte Suchfunktion sind nur fünf der zahlreichen Neuerungen. Ideen, Leidenschaft und Leistungen – eine starke Seite: www.suedwesttextil.de Christine Schneider

Der nächste SchrittRelaunch www.suedwestextil.de

Times New Roman

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ABCResponsive DesignDie Aufgabe lautete, das De-sign kompatibel für zahlreiche Displaygrößen zu machen.

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JUNI 2014 I NR. 814 Verband + Industrie SÜDWESTTEXT

Unter Anwesenheit von Minister-präsident Winfried Kretschmann und über 150 hochrangigen Gä-sten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ging am 3. Juni auf dem Universitätscampus Vaihingen die Forschungsfabrik Arena 2036 an den Start. In dem geplanten 8 000 Quadratmeter großen Forschungs-gebäude mit Büro-, Labor- und Produktionsfl ächen werden Ende 2016 Wissenschaftler der Univer-sität Stuttgart, des Fraunhofer-Insti-tuts IPA, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des DITF Denkendorf Hand in Hand mit Mitarbeitern von Partner-unternehmen wie Bosch, Daimler, BASF, Bär Automotion, Faro und Festo an der Entwicklung eines umweltschonenden Automobils der Zukunft arbeiten.

Mit einem Investitionsvolumen von 30 Mio. Euro, getragen je zur Hälfte vom baden-württember-gischen Wissenschaftsministerium und der Uni Stuttgart, entstehen in der Pilotfabrik 160 Arbeitsplätze für Spitzenforscher, die sich mit wandlungsfähiger Produktion und funktionsintegriertem Faserver-bund-Leichtbau in der Serienferti-

gung von Fahrzeugen beschäftigen. Die Zielsetzung: bis zum Jahr 2036 – dem 150-jährigen Jubiläum des Automobils – die Basis für einen

grundlegenden Wandel in der Auto-mobilproduktion zu schaff en.

„Innovationen sind heute in den seltensten Fällen das Ergeb-nis einsamer Tüftler. Sie entstehen vielmehr an den Schnittstellen von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft“, erklärte der Ministerpräsident in seiner Rede und unterstrich die Bedeutung des

Forschungscampus für die Wettbe-werbsfähigkeit des Landes. Finan-ziell und politisch unterstützt wird das Projekt, das 2012 den Innova-

tionswettbewerb des Bundesfor-schungsministeriums gewonnen hat, durch den Bund und das Land Baden-Württemberg. In einem Zeitraum von maximal 15 Jahren stellt das BMBF Fördermittel von jährlich bis zu zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Seit Juli 2013 arbeiten die Are-na 2036-Partner bereits in einem

Interimsgebäude an vier Startpro-jekten: „Intelligenter Leichtbau und Funktionsintegration“, „Digi-tale Produktion – neue Materialien und Prozesse“, „Forschungsfabrik – Produktion der Zukunft“ sowie am Schnittstellenprojekt „Kreati-vität, Kooperation, Kompetenz-transfer“.

„Für die DITF Denkendorf bietet der Forschungscampus Arena 2036 die große Chance, ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von Fasern und Faserverbundwerkstoff en für den funktionsintegrierten Leichtbau einzubringen. Wir besitzen alle notwendigen Technologien und Kompetenzen, um in diesem kol-laborativen Großprojekt die Ideen für das Automobil der Zukunft zu entwerfen und umzusetzen“, mein-te Prof. Götz T. Gresser, Vorstands-sprecher der DITF Denkendorf. Simone Diebold

Zukunftsfabrik Arena 2036 Start des Forschungscampus auf dem Universitätsgelände Vaihingen

Winfried Kretschmann überzeugte sich selbst von der Funktion des neuen „begreif-baren“ Roboters – eine revolutionäre Zusammenarbeit von Mensch und Maschine, die derzeit noch getrennt voneinander stattfi ndet.

ARENA2036Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles

Die Welt der Zahlen

Im Datenportal, dem statistischen Gemeinschaftsprojekt der Verbände Gesamtmasche und Südwesttextil, werden sämtliche Zahlen der Branche in digitaler Form aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Zur besseren Übersicht wurde jetzt der Downloadbereich neu geordnet: bloße Aufl istungen von pdf-Dateien sind passé − der Anfang zu einer „Wissens-datenbank“ aus Zahlen ist gemacht.

Die Benutzerführung zum schnellen Finden der richtigen Un-terlagen wird unterstützt durch eine grafi sche Darstellung und einer Einteilung in vier Datenbereiche. Darüber hinaus wurde die Suchfunktion nochmals deutlich optimiert – die erzielten Treffer werden jetzt nach ihrer Suchgenauigkeit gewichtet.

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Juni 2014 i nr. 81 Verband + Industrie 5 SÜDWESTTEXT

Mehr als 200 künftige Schulabgän-ger kamen am 5. Juni zwischen 17 und 22 Uhr zur Konrad Hornschuch AG: Der Weißbacher Oberflächen-spezialist hatte zusammen mit Kri-wan Industrie-Elektronik sowie Kri-wan Testzentrum aus Forchtenberg, PVS aus Niedernhall und der Spar-kasse Hohenlohekreis zur „Nacht der Ausbildung“ eingeladen. Mit ei-ner Lounge-Atmosphäre inklusive Vor-WM-Stimmung schafften die fünf Firmen einen entspannten wie außergewöhnlichen Rahmen, um über Ausbildungsberufe zu infor-mieren und Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen.

Loungemöbel, die mit hoch-wertigen skai-Polsterbezugsstoffen überzogen waren, exotische Pal-men, leckere Snacks vom Grillwa-gen, lockere Musik vom DJ undeine Bar mit alkoholfreien Cock-tails kamen bei den jungen Besu-

chern bestens an. Zur Einstimmung auf die Fußballweltmeisterschaft gab es mehrere Tischkicker, auf-blasbare Fußbälle und kreative Fanartikelpräsente.

Anders als im Trubel einer Ausbildungsmesse konnten sich die angehenden Schulabsolventen mit reichlich Zeit und aus erster Hand über den Azubi-Alltag infor-

mieren, denn die Vorstellung der Unternehmen und Berufe über-nahmen die derzeitigen Azubis selbst. Sie konnten die Fragen der Schüler aus ihrem eigenen Erfah-

rungsschatz heraus beantworten. Mit ihrer „Nacht der Ausbildung“ konnten die Partner auf das breite Spektrum der Ausbildungsmög-lichkeiten international tätiger Un-

ternehmen im mittleren Kochertal aufmerksam machen. Das Fazit war durchweg positiv. Eine Teil-nehmerin lobte zum Abschluss die kompetente und freundliche

Beratung der Azubis und meinte: „So eine lockere Stimmung gibt es sonst auf keiner Ausbildungsveran-staltung.“Simone Diebold

So simpel sehen sie aus – die An-gaben auf Etiketten von Textilien. Doch Fehler mit unangenehmen Folgen schleichen sich schneller ein als man denkt. Weil die Eu-ropäer und allen voran die Deut-schen bei der Textilkennzeichnung buchstäblich Haare spalten, ist es ratsam, gut informiert zu sein. Entsprechend gut besucht war am 4. Juni der Workshop Textilkenn-zeichnung in Metzingen, zu dem Südwesttextil und Gesamtmasche mit freundlicher Unterstützung der Hugo Boss AG eingeladen hatten. Im Fokus stand die textile Roh-stoffangabe gemäß der neuen EU-Textilkennzeichnungsverordnung. Daneben erläuterte Referentin Sil-via Jungbauer, Kennzeichnungs-expertin der Stuttgarter Textilver-bände, auch weitere Angaben wie die Herstellerkennzeichnung nach dem Produktsicherheitsgesetz oder die viel diskutierte Ursprungskenn-zeichnung „Made in…“. Praktische Beispiele veranschaulichten die oftmals komplexen Anforderungen.

In einem Exkurs zu Kennzeich-nungsanforderungen weltweit gab Karin de Beyer, als diplomierte Bekleidungstechnikerin bei Hugo Boss zuständig für Prozessoptimie-

rung, wertvolle Praxis-Tipps für die Kennzeichnung in den USA, in China und der Schweiz. Stefan Thumm, der Verbandsexperte für

Umwelt und Technik, ging auf die bislang seit Herbst 2013 gültige, aber noch wenig bekannte Pflicht-kennzeichnung für Biozidprodukte

ein. Ihr unterliegen Textilwaren, die mit bioziden Wirkstoffen behandelt sind – heutzutage also eine ganze Menge Produkte von der antibakte-riellen Socke bis zur pilzgeschütz-ten Markise (siehe Südwesttext Juli 2013).

Bereits seit 2012 dürfen Her-steller nur noch Textilwaren an den Handel abgeben, die nach der neu-en EU-Verordnung gekennzeich-net sind. Durch den Ausbau des Online-Geschäfts wird das Internet dabei zunehmend zur Abmahnfal-le. Nach altem Recht gekennzeich-nete Waren dürfen noch bis zum

14. November 2014 über den La-dentisch gehen – sofern sie vor dem 8. Mai 2012 auf dem Markt bereitgestellt wurden. Weil das Be-reitstellungsdatum sich nicht ohne weiteres erkennen lässt, herrschte im stationären Handel, anders als in Online-Shops, in Sachen Ver-ordnung bislang noch ein gewisses Laissez-faire. Ab November aber könnten leicht überprüfbare Merk-male zu Fallstricken werden – wie etwa ein fehlender Hinweis auf Teile tierischen Ursprungs oder eine nur scheinbar lässliche Abwei-chung von den vorgeschriebenen Faserbezeichnungen.

„Bis zum Stichtag sollten Her-steller und Händler offenkundige Formfehler unbedingt ausräu-men“, empfiehlt Jungbauer. Denn wie beim Workshop zu hören war: Laut Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb gilt ein Verstoß gegen EG-Recht – also auch gegen die EU-Textilkennzeichnungsverord-nung – stets als „spürbare Beein-trächtigung“, ist also immer mehr als eine Bagatelle und somit ab-mahnbar.

Silvia Jungbauer

Karrieretipps in entspannter Vor-WM-Stimmung

Besondere Kennzeichen: Viele!Fragen rund ums Etikett sind ein Dauerbrenner

Die Hornschuch Azubis konnten den Interessierten aus ihrem eigenen Lehralltag im Betrieb berichten. Ausbildungsstart ist der September 2015. Foto: © Hornschuch

(v.l.n.r.) Im Gespräch: Karin de Beyer und Simone Hennefarth von Hohenstein Institute. Die Teilnehmer konnten wieder wertvolle Tipps von Referentin Silvia Jungbauer mitnehmen (oben).

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6 Bildung + Soziales SÜDWESTTEXT JUNI 2014 I NR. 81

Hochschul-Bildungs-Report

Bei Themen wie Ausbildung von Lehrern, Chancengerechtigkeit oder Internationalisierung sind die deutschen Hochschulen noch weit von den Zielen entfernt, die sie nach Ansicht von Bildungsexperten erreichen sollten.Zu dieser Einschätzung kommt der aktuelle Hochschul-Bildungs-Report 2020, dessen jüngste Ausgabe Stifterverband und McKinsey & Company Mitte des Monats veröffentlicht haben. Insgesamt analysiert der Report die Fortschritte an deutschen Hochschulen in sechs Handlungsfeldern: Neben Lehrer-Bildung zählen dazu Internationalität der Bildung, Chancengerechtigkeit für Studierende, berufl ich-akademische Bildung sowie berufl iche Weiterbildung und MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaf-ten, Technik). Fazit über alle Handlungsfelder hinweg: „Die Hochschulbildung in Deutschland macht Fortschritte, ist aber immer noch weit von den Zielen entfernt, die sie erreichen sollte“, sagte McKinsey-Direktor Jürgen Schröder. Die Lage bei der Lehrer-Bildung hat sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal deutlich verschlechtert. Eine für den Report durchgeführte repräsentative Befragung von Abiturienten zeigt: Der Lehrerberuf gehört zwar zu den Top 5 der angesehensten Berufe in Deutschland. Dennoch können sich 83 Prozent der befragten Schüler mit sehr gutem oder gutem Notendurchschnitt nicht vorstellen, Lehrer zu werden. Gute Schüler vermissen vor allem attraktive Aufstiegsmöglichkeiten und vielfältige Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ein weiteres Ergebnis des Hochschul-Bildungs-Reports: Die Chancengerechtigkeit in der Hochschulbildung hat sich merklich verbessert. Trotz der gestiegenen Zahl ausländischer Technikstudierender und Absolventen in den Ingenieurwissenschaften sind im Handlungs-feld MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) nach der Lehrer-Bildung die bisher geringsten Fortschritte erzielt worden. Geplante und existierende MINT-Förderprogramme sollten deshalb zielgerichteter für einzelne Fächer entwickelt werden Der Hochschul-Bildungs-Report erscheint seit 2013 jährlich. Er formuliert messbare Ziele für das Jahr 2020 und gibt Empfehlungen, wie diese Ziele zu erreichen sind.

2010 – 2014 – 2020

IN KOOPERATION MIT

HOCHSCHUL-

BILDUNGS-REPORT 2020

SCHWERPUNKT: LEHRER-BILDUNG

Den Hochschul-Bildungs-Report gibt es kostenlos zum Download unter http://www.stifterverband.info/bildungsinitiative/hochschul-bildungs-report/index.html

Am letzten Maiwochenende ha-ben die Auszubildenden des Her-renbekleidungsherstellers Digel aus Nagold den Landessieg beim Fernplanspiel playbizz errungen und vertreten nun das Bundesland Baden-Württemberg Ende Juni bei der Nahe Freiburg stattfi ndenden Bundesendrunde.

Playbizz ist eine Wirtschafts-simulation, die betriebliche Pla-nungs- und Entscheidungsprozesse vereinfacht und modellhaft dar-stellt. Bei dem simulierten Unter-nehmen handelt es sich um einen mittelständischen Produktionsbe-trieb, der ein Konsumgut herstellt und vermarktet – und sich dabei im Wettbewerb mit anderen Anbietern sowohl auf dem heimischen Markt wie auch beim Export behaupten muss.

In der Fernplanspielrunde 2013/2014 besteht die Herausfor-derung darin, einen innovativen OLED-Flachbildfernseher kosten-günstig zu produzieren und ge-winnbringend zu vermarkten.

Auf der Basis einer gegebenen Ausgangssituation sowie Progno-sen zur künftigen Marktentwick-lung sind Mengen (Absatz, Pro-

duktion, Einkauf) und Kapazitäten (Vertrieb, Produktion) möglichst optimal zu planen und in konkrete

Entscheidungen zu überführen. Auch qualitative Aspekte der

Unternehmensführung, wie zum Beispiel die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter, sollen im Ent-scheidungsprozess Berücksichti-gung fi nden. Ziel des Planspiels ist es, im Verlauf von vier simulierten Geschäftsjahren einen möglichst hohen Gewinn – bei gleichzeitiger

Sicherung der Zahlungsfähigkeit des Unternehmens – zu erwirt-schaften.

Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, als „Manager“ ein (Planspiel-) Unternehmen zu füh-ren und dabei die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre spielerisch zu erleben.

Wie in einem „richtigen“ Un-ternehmen sind in den betrieblichen Funktionsbereichen Beschaff ung, Produktion und Vertrieb sowie Per-

sonal- und Finanzwesen Planungen vorzunehmen und Entscheidungen zu treff en.

Schlüsselqualifi kationen wie Selbstorganisation, analytisches Denken, strukturiertes Arbeiten, Team, Kommunikations- und Kon-fl iktfähigkeit werden durch die ge-meinsame Entscheidungsfi ndung in der Gruppe trainiert.

Herzlichen Glückwunsch an die drei erfolgreichen Unterneh-mensführer und viel Glück für die nächste Herausforderung.

Christine Schneider

Gut gemanagtAzubis der Firma Digel sind Landessieger beim Fernplanspiel

Fotos: Digel

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Bildung + Soziales 7 SÜDWESTTEXTJUNI 2014 I NR. 81

Anfang April hat sich das Bil-dungswerk der Frage gestellt, wie man das gemeinsame Lernen von

Behinderten und Nichtbehinder-ten in der Berufsausbildung am besten hinbekomm.Daraus ist das Projekt „Wirtschaft inklusiv“ ent-standen. Ziel ist es, Unternehmen verstärkt für die Ausbildung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen zu gewinnen und das Engagement der Wirtschaft für Inklusion zu verstärken und zu dokumentieren. Zu diesem Zweck wurden 2,5 Projektleiterstellen, so-genannte Inklusionsberater, in Ba-den-Württemberg eingerichtet. Sie werden in den jeweiligen Regionen aktiv auf Unternehmen zugehen, um die vorhandenen Fachdienste, Einrichtungen, Organisationen und Institutionen der berufl ichen Teilha-be und Rehabilitation behinderter Menschen bei den Unternehmen vorzustellen und entsprechende Ansprechpartner zu vermitteln. Dabei werden keine neuen Einrich-tungen und Strukturen geschaff en, sondern die Inklusionsberater sol-len aus der Wirtschaft heraus die Betriebe unterstützen und spezi-

fi sches Knowhow vermitteln, damit vorhandene Strukturen, Unterstüt-zungssysteme und Förderleistungen besser genutzt werden. Das Projekt ist Teil eines Bundesprojektes, welches durch die Bundesarbeits-gemeinschaft ambulante beruf-liche Rehabilitation (BAG abR) durchgeführt und über Mittel des Ausgleichsfonds des Bundesmini-steriums für Arbeit und Soziales fi nanziert wird.

Ebenfalls zum Thema Inklu-sion sind von der BDA zwei neue Broschüren erschienen: „Bildung inklusiv – Potenziale entfalten durch Inklusion“ beschäftigt sich mit Inklusion an Kindertagesstät-ten, Schulen, der Berufl ichen Bil-dung sowie an Hochschulen. Mit dem Leitfaden „Inklusion Unter-nehmen – Ausbildung und Beschäf-tigung von Menschen mit Behinde-rung“ hat die BDA eine Publikation veröff entlicht, die gute praktische Beispiele zur Umsetzung enthält.

Christine Schneider

Seminare Bildungswerk

Seminarangebot der Akade-mie für Personal- und Organi-sationsentwicklung im Bil-dungswerk der Baden-Württ-embergischen Wirtschaft in Kooperation mit Südwesttextil.

Selbst- und Zeitmanage-ment3. bis 4. Juli 2014,Haus Steinheim

Argumentieren lernen – Intensivtraining4. Juli 2014,Haus Bleibach

Aufbauseminar Entgelt-abrechnung7. bis 9. Juli 2014,Haus Bleibach

www.biwe-akademie.de

Projekt „Wirtschaft inklusiv“ Gemeinsames Lernen von Behinderten und Nichtbehinderten in der Berufsausbildung

BILDUNG INKLUSIV

Potenziale entfalten durch Inklusion

Den Flyer gibt es zum Download unter www.suedwesttextil.de

Die beiden Broschüren der BDA zum The-ma Inklusion können unter www.sued-westtextil.de kostenlos heruntergeladen werden.

„Nimsch scho auf, oder?“

GoTextile!-Episode sieben: Kadir, das ist der Name des Protagonisten im neuen Go Textile!-Ausbildungsvideo. Der Aalener absolviert derzeit in seinem Heimatort das 2. Lehrjahr seiner Ausbildung zum Maschinen- und Anla-genführer Textilveredlung bei der Lindenfarb Textilveredlung Julius Probst GmbH & Co. KG. In einem rund zweieinhalb Minuten langen Video stellt er natürlich und ungezwungen seinen Arbeitsalltag vor – zu sehen unter www.youtube.

com/gotextile und unter www.go-textile.de/ausbildung. Gerade bei jungen Leuten sind die kurzen Videoclips im Inter-

net besonders beliebt. Deshalb werden seit Ende 2012 bei Go Textile! die textilen Berufe verfi lmt. Azubis aus unterschiedlichen

Mitgliedsunternehmen berichten darin frei und authentisch über ihre Ausbildung und persönlichen Erfahrungen im Berufsleben.

A U F G E P A S S T

W W W. G O - T E X T I L E . D E

Maschinen- und Anlagenführer Textilveredlung

Page 8: Südwesttext Juni 2014

8 Recht + Steuern SÜDWESTTEXT JUNI 2014 I NR. 81

Weitgehend unbekannt ist, dass mit dem „Gesetz zur Förderung der Mediation und anderer Verfah-ren der außergerichtlichen Kon-fl iktbeilegung“ seit Juli 2012 auch für den Arbeitsgerichtsprozess ein neuer Weg der konsensualen Bei-legung von Rechtsstreitigkeiten eröff net wurde: Die gerichtsinterne Mediation. Oft genug schon haben Firmenvertreter darauf hingewie-sen, dass in der von den Arbeits-richtern knapp terminierten Zeit eines Gütetermins von üblicher-weise 20 Minuten die Probleme des Rechtsstreits nicht ausreichend angesprochen und diskutiert wer-den können. Ein gerichtlicher Ver-gleichsvorschlag fi ndet aber meist nur dann Akzeptanz, wenn beide Parteien sich mit ihren Ansichten ausreichend gewürdigt sehen.

Auch die Möglichkeit jedes Bürgers, bei einem arbeitsgericht-lichen Verfahren auf der Zuschauer-bank teilzunehmen, weil diese Ver-fahren „öff entlich“ sind, ist schon

manchem Geschäftsführer bitter aufgestoßen. Schließlich werden häufi g bei diesen Verfahren Firmen-interna enthüllt und diskutiert. Nicht nur, dass der Arbeitnehmer an die-

ser Stelle gerne mal ausführt, was er von „dem Laden“ und „dem Um-gang“ mit ihm eigentlich hält. Auch der Arbeitgeber ist bei Kündigungen

aus betriebsbedingten Gründen ge-zwungen, die Gründe off enzulegen, so dass meist Kundenbeziehungen und auch andere interessante Kenn-zahlen off enbart werden. Für immer mehr Unternehmen ist es zudem eine Frage der Unternehmenskul-tur, wie man mit seinen Mitarbeitern um- bzw. auseinandergeht. Selbst wenn man zunächst vom Mitarbei-

ter verklagt wird. Letzteres kann man zunächst nicht vermeiden und wird dies als bestehendes Recht des Arbeitnehmers akzeptieren müssen.

Es besteht jedoch die Möglichkeit, im Rahmen eines Rechtsstreites auf Augenhöhe und unter Berücksich-tigung aller Argumente und unter Zuhilfenahme eines unparteiischen Dritten, eine Lösung zu finden. Idealerweise sollte der unparteiische Dritte über arbeitsrechtliche Kennt-nisse verfügen und in der Schlich-tung und Mediation erfahren sein.

Das alles kann das Güterich-terverfahren leisten, doch bis jetzt führt es noch ein Schattendasein. Bei sämtlichen Arbeitsgerichten besteht mittlerweile die Möglich-keit mit Zustimmung der Parteien eine Verweisung von Rechtsstrei-tigkeiten an einen Güterichter vorzunehmen. Der Güterichter ist Vorsitzender einer anderen Kam-mer des Gerichts, der von der Ent-scheidung über den Rechtsstreit selbst ausgenommen bleibt und gegenüber dem befugten Arbeits-richter zur Verschwiegenheit ver-pfl ichtet ist. Gespräche und Ver-handlungen vor dem Güterichter werden prozessual anders geführt: Der Güterichter kann die Methoden der Mediation, für die er geschult wurde, anwenden und beispiels-weise mit den Parteien getrennt

Verhandlungsgespräche führen. Darüber hinaus hat er die Möglich-keit, beispielsweise in Mobbingfäl-len andere, am Rechtsstreit selber nicht beteiligte Arbeitnehmer, in die Verhandlungen miteinzubeziehen. Die Verhandlung selber ist nicht öff entlich und die Parteien können zur absoluten Vertraulichkeit ver-pfl ichtet werden.

Soweit Rechtsstreitigkeiten ergebnisoff en geführt werden kön-nen, bietet sich die Verweisung an einen Güterichter an, der ohne den üblichen Zeitdruck off en und ohne Rücksicht auf die üblichen strengen Regularien des Prozessrechts die Lösungsfi ndung begleitet. Ob das Gesetz dazu beiträgt, dass sich die Rechtskultur in Deutschland völ-lig verändert, in dem es mündige Bürger und zufriedene Menschen fördert anstatt Sieger und Verlie-rer zu schaff en, wie Chefredakteur Heribert Prantl bei Einführung des Gesetzes in der Süddeutschen Zeitung meinte, bleibt weiter abzu-warten. Der Firmenkultur würde es jedenfalls in einigen Fällen sicher-lich gut anstehen, wenn sich der Arbeitgeber noch im Stadium des Klagverfahrens für die Suche nach einer gütlichen Lösungen off en er-klärt. Gerade bei schwierigen Mit-arbeitern oder umfangreichen An-sprüchen bzw. Gegenansprüchen, kann das Güterichterverfahren noch eine Möglichkeit darstellen, eine einheitliche konsensfähige Lösung auf Augenhöhe zu erarbeiten.

Einen zusammenfassenden Überblick gibt das „Infoblatt Gü-terichterverfahren“ der Arbeitsge-richte. Dieses kann unter www.suedwesttextil.de heruntergeladen werden. Die Anregung ein gericht-liches Verfahren an den Güterichter zu verweisen, kann in jeder Verfah-renslage erfolgen. Die Verbandsju-risten beraten hierzu jederzeit und begleiten selbstverständlich die Verfahren vor dem Güterichter.

Kai-Uwe Götz

Das Güterichterverfahren im ArbeitsrechtDie außergerichtliche Konfl iktbeilegung nach Klage

Recht kompakt

Arbeitsrecht – Elternzeit

Frage: Darf eine beantragte Elternzeit vorzeitig abgebrochen wer-den, um die Mutterschutzfristen für ein weiteres Kind in Anspruch zu nehmen?

Antwort: Im Rahmen einer Gesetzesänderung vom 10. September 2012 hat der Gesetzgeber klargestellt, dass nunmehr eine vorzei-tige Beendigung der Elternzeit allein um eine bezahlte Freistel-lung während der Mutterschutzfristen vor und nach der Geburt zu erlangen, zulässig ist. Die Arbeitnehmerin soll die Beendigung der Elternzeit dem Arbeitgeber lediglich rechtzeitig mitteilen. Die hierdurch freiwerdende Elternzeit ist nicht verbraucht und kann insbesondere im Umfang von bis zu 12 Monaten auch mit Zustim-mung des Arbeitgebers auf eine Zeit zwischen dem dritten und achten Lebensjahr des Kindes verschoben werden.

www.sudwesttextil.de

Der Güterichter kann die Methoden der Mediation anwenden und mit den Parteien getrennt Verhandlungsgespräche führen. Foto: © Trueffelpix - Fotolia.com

Eine Frage der Firmenkultur

Güterichter sind geschulte Mediatoren

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Recht + Steuern 9 SÜDWESTTEXTJuni 2014 i nr. 81

Erst im Jahre 2013 hatte das Bun-desarbeitsgericht (BAG) noch klargestellt, dass nach deutschem Recht der Urlaubsanspruch un-tergeht, wenn der Tod des Arbeit-nehmers das Arbeitsverhältnis be-endet. Insofern stand nach absolut herrschender Meinung auch den Hinterbliebenen kein Anspruch auf Urlaubsabgeltung zu. Diese Rechtslage verstößt nach Ansicht des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gegen Unionsrecht. Der EuGH betont, dass der Anspruch auf bezahlten Urlaub ein besonders bedeutsamer Grundsatz des Sozial-rechts sei. Wie bereits entschieden, habe deshalb auch ein Arbeitnehmer weiterhin Anspruch auf Urlaub, wenn er diesen wegen Krankheit nicht nehmen konnte. Am Ende des Arbeitsverhältnisses stehe ihm deshalb ein finanzieller Ausgleich für nicht genommenen Urlaub zu.

Von diesem Grundsatz wird auch dann keine Ausnahme zuge-lassen, wenn das Arbeitsverhältnis

durch den Tod des Arbeitnehmers beendet wird, da nur durch die-sen finanziellen Ausgleich die praktische Wirksamkeit des Ur-laubsanspruchs sichergestellt sei. Der unwägbare Eintritt des Todes des Arbeitnehmers dürfe dabei nicht rückwirkend zum vollstän-digen Verlust des Anspruchs auf bezahlten Jahresurlaub führen.

Während bislang Hinterblie-bene nur dann einen Urlaubsab-geltungsanspruch erben konnten, wenn der Arbeitnehmer erst nach Vertragsende verstarb, steht den Hinterbliebenen nunmehr auch dann ein solcher Anspruch zu, wenn der Tod bereits während des Laufs des Arbeitsverhältnisses eintritt. Dies gilt laut EuGH unter anderem auch deshalb, weil die Umwandlung des Urlaubsanspru-ches in einen finanziellen Abgel-tungsanspruch nicht von einem Antrag des Arbeitnehmers ab-hängt, sondern automatisch eintritt.Boris Behringer

Urlaubsabgeltung bei Tod

Zum 1. Juli 2014 tritt die neue Re-gelung zur „Rente mit 63“ in Kraft. Mitarbeiter mit 45 Beitragsjahren können dann ab dem 63. Lebens-jahr eine abschlagsfreie Rente be-ziehen. Diese Neuregelung könnte Auswirkungen auf bestehende Altersteilzeitarbeitsverhältnisse haben, die noch aufgrund des Ta-rifvertrags zur Förderung der Al-tersteilzeit abgeschlossen wurden und sich nunmehr in der Freistel-lungsphase befinden.

Nach der tarifvertraglichen und meist auch in den Altersteilzeit-Ar-beitsvertrag übernommenen Rege-lung endet die Altersteilzeit mit dem Ablauf des Kalendermonats, in dem der Beschäftigte eine Alters-rente – in diesem Fall die Rente mit 63 – ohne Abschlag beanspruchen kann. Das könnte mit der Neurege-lung bereits im Juli eintreten.

Die Beendigung des Alters-teilzeitverhältnisses bei möglicher Inanspruchnahme einer Altersrente ohne Abschlag geht auf das Alters-teilzeitgesetz (ATZG) zurück: Der Anspruch des Arbeitgebers auf Er-stattung der Aufstockungsbeträge

gegenüber der Bundesagentur setzt voraus, dass Altersteilzeit nicht über den Zeitpunkt einer möglichen Inanspruchnahme einer ungemin-derten Altersrente vereinbart wird. Das Gesetz zur Rente mit 63 sieht vor, dass der Erstattungsanspruch gegenüber der Bundesagentur entgegen der bisherigen Regelung nicht entfällt. Eine solche Ausnah-me findet sich in den Altersteilzeit-verträgen aber nicht, so dass diese nach dem Wortlaut bei Vorliegen der Voraussetzungen einer Ren-te mit 63 enden würden. Ob dies tatsächlich so ist, werden wohl erst Arbeitsrichter im Rahmen entspre-chender Klagen entscheiden.

Für Altersteilzeitverhältnisse im Blockmodell würde dies bedeuten, dass ein Differenzausgleich erfolgen müsste, die sogenannte Störfallbe-rechnung: Die ausgezahlten Leis-tungen – das Altersteilzeitentgelt einschließlich des Aufstockungs-betrages – und das Entgelt für den Zeitraum der tatsächlichen Beschäf-tigung in der Arbeitsphase – das er-arbeitete Guthaben – müssten ge-genüber gestellt werden. Übersteigt

das erarbeitete Guthaben das bereits gezahlte Entgelt, erhält der Arbeit-nehmer die Differenz ausbezahlt. Befindet sich der Arbeitnehmer in der Freistellungsphase kann es vorkommen, dass der Arbeitgeber gar keine Auszahlung mehr leisten muss, die vorzeitige Beendigung für den Arbeitgeber somit finanziell vorteilhaft wäre.

Tatsächlich wird der Arbeitge-ber in den meisten Fällen gar nicht wissen, ob die Mitarbeiter in Alters-teilzeit die Voraussetzung für eine Rente mit 63 erfüllen und das Al-tersteilzeitarbeitsverhältnis deshalb endet. Es ist zu empfehlen, bei den laufenden Altersteilzeitverhältnis-sen schnellstmöglich zu prüfen, ob die Voraussetzungen der abschlags-freien Rente mit 63 Jahren noch innerhalb der Altersteilzeit erfüllt werden. Dabei dürfte der Mitarbei-ter sogar verpflichtet sein, dem Ar-beitgeber die erforderlichen Infor-mationen zur Verfügung zu stellen. Soweit das Altersteilzeitverhältnis weitergeführt werden soll, emp-fiehlt es sich vor dem Zeitpunkt der Rentenbezugsmöglichkeit nach

Rücksprache mit dem Verband mit dem betroffenen Arbeitnehmer schriftlich zu vereinbaren, dass die Rente mit 63 die getroffene Al-tersteilzeitregelung nicht beendet. Wird der anteilige Lohn inklusive Aufstockungsbetrag einfach wei-terbezahlt, tritt nach Einschätzung des Verbands kein unbefristetes Arbeitsverhältnis ein. Die Nicht-beachtung der Beendigung würde nur zu einer falschen Berechnung führen und könnte i.S. der obigen Differenzberechnung nachträglich noch korrigiert werden.

Soweit sich der Arbeitgeber auf eine Beendigung berufen will, ist das Altersteilzeitverhältnis auf den Zeitpunkt einer möglichen Inanspruchnahme der Rente mit 63 – wie ausgeführt – als Störfall abzuwickeln. Ob die Arbeitsge-richtsbarkeit entgegen des aus-drücklichen Wortlauts der Alters-teilzeitverträge die Verträge für den Fall „Rente mit 63“ durch Auslegung als doch nicht beendet ansieht, kann erst im Klagverfahren festgestellt werden. Nathan Binkowski

Altersteilzeitverhältnisse können enden Auswirkung der Rente mit 63

Ermittelt sich der geldwerte Vorteil aus der Fahrzeugüberlassung an einen Arbeitnehmer für dessen Privatfahrten sowie für seine Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätten nach der sog. Fahrtenbuch-methode, vermindern die vom Arbeitnehmer vereinbarungsgemäß gezahlten Nutzungsvergütungen nicht die beim Arbeitgeber angefal-lenen Aufwendungen für das Fahrzeug, sondern sind von dem nach dem Einkommensteuergesetz ermittelten privaten Nutzungswert in Abzug zu bringen. Das gilt für die 1 Prozent-Regelung ebenso wie für die Fahrtenbuchmethode.

Diese und weitere Auslegungen zum Steuerrecht finden sich in den aktuellen Steuernachrichten. Im Mitgliederbereich von Südwesttextil kann die Juni-Ausgabe als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Aktuelle Steuer-Nachrichten

Verbands- Material

zur Fußball-WM 2014Fußball-WM 2014

Eine Übersicht informiert über arbeitsrechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2014in Brasilien. Zu finden im Mitgliederbereich unter https://intern.suedwesttextil.de/downloads.

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10 Technik + Umwelt SÜDWESTTEXT JUNI 2014 I NR. 81

Termine

Fasern in der Medizin Am 4. November lädt das ITV Denkendorf zur Tagung „Fasern in der Medizin – Implantate und Regenerationsmedizin“ ein. Die Veranstaltung gibt einen Überblick über das Anwendungspotenzial Faserbasierter Werkstoffe für den Ersatz oder die Regeneration von Organen und Geweben. Wissen-schaft und Wirtschaft haben die Möglichkeit, sich über neueste Technologien und Trends in die-sem Bereich zu informieren und auszutauschen. Einblick in die anwendungsorientierte Forschung bietet ein Rundgang durch die Technika und Laboratorien des ITV. Weitere Infos unter www.itv-denkendorf.de.

29. Hofer VliesstofftageGemeinsam mit der Hochschule Hof Fakultät Ingenieurwissenschaf-ten, dem Staatlichen Berufl ichen Schulzentrum Textil und Beklei-dung Münchberg-Naila sowie dem Berufl ichen Fortbildungszen-trum der Bayerischen Wirtschaft (bfz) Hof, unterstützt durch das Sächsische Textilforschungsinstitut e. V. Chemnitz, veranstaltet der Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. am 5. und 6. November die 29. Hofer Vliesstofftage. In der neu-en Freiheitshalle in Hof werden in Referaten aus den Bereichen Industrie, betriebliche Praxis und Forschung innovative Entwicklungen der Vliesstoffbranche vorgestellt. Begleitet wird die Veranstaltung durch eine Fachausstellung. Pro-gramm und Anmeldung unter www.hofer-vliesstofftage.de.

Forum Bionik Am 19. und 20. November veran-staltet die Bayern Innovativ GmbH in Zusammenarbeit mit dem Bionicum Nürnberg und dem Internationa-len Bionik Zentrum – Stiftung für Bionik München/ Saarbrücken das „Forum Bionik“ im DB Mu-seum in Nürnberg. Die Tagung steht unter dem Motto „Lösungen technischer Fragestellungen nach dem Vorbild der Natur“ und will Unternehmen aller Branchen das Innovationspotenzial der Bionik näher bringen. Mehr unter www.bayern-innovativ.de/bionik2014.

Jetzt anmelden unter www.suedwesttextil.de/veranstaltungen, [email protected] oder +49 711 21050 - 11

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Workshop Biozid18. September 2014, Filharmonie Filderstadt

Am 1. September 2013 ist die neue EU-Biozidverordnung VO-Nr-528/2012 in Kraft getreten und sie hat es in sich. Ohne Detailwissen ist es für Entscheider, Techniker, Einkäufer und Marketingfachleute der Textilbranche sehr schwer, diese Verordnung richtig und möglichst rechtskonform umzusetzen.

Ganz neu ist u. a. die Kennzeichnungs- und Informationsp� icht für die Inverkehrbringer von biozid ausgerüsteten Textilien, die mit ihren bioziden Eigenschaften, wie z. B. Hygiene-, Geruchsvermeidungs-, Schimmelschutz- oder Insektenabwehrfunktion, beworben werden. Bei Zuwiderhandlungen gelten die Sanktionsmaßnahmen des Chemikalienrechts (ChemG): Je nach Ordnungswidrigkeit können Bußgelder in Höhe von bis zu 200 000 Euro und bei Straftaten sogar mehrjährige Freiheitsstrafen verhängt werden. Von Kosten für etwaige Produktrückrufaktionen und Imageschäden etc. ganz zu schweigen. Weiterhin können „primäre“, biozide Werbeaussagen zur Folge haben, dass das ausge-rüstete Textil selbst als Biozidprodukt zulassungsp� ichtig wird. Die reinen Zulassungskosten für ein Produkt betragen mind. 80 000 Euro.

Der Workshop richtet sich primär an „Inverkehrbringer“, wie z. B. Importeure, Händler und Markenher-steller aber auch Ausrüster von Textilien mit bioziden Funktionen und gibt einen Überblick über die neue Biozidverordnung. Anhand praktischer Beispiele werden biozide Werbeaussagen überprüft und Tipps gegeben, wie sie rechtsicher umzusetzen sind. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der richtigen Kennzeichnung für die B2B-und B2C-Bereiche. Die Veranstaltung soll helfen, Mitgliedesunternehmen vor unangenehmen Überraschungen und hohen Kosten zu bewahren.

Stefan ThummReferent für Technik, Umwelt & Innovation

Mobil: +49 151 [email protected]@[email protected]

Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsin-dustrie

Verband der Südwest- deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie

Gesamtverband der deut-schen Maschenindustrie

PFOA-haltige C8- Fluorcarbonchemie für wasser-, öl- und schmutzab-

weisend ausgerüstete Textilien steht vor dem Aus

Mit Wirkung zum 1. Juni 2014 setzt Norwegen mit einem Mikrogramm/m² Textil einen strengen PFOA-Grenzwert. Damit reagiert Norwegen mit einem Grenzwert für PFOA (PerFluoroOcta-noicAcid) in Textilien auf die Listung von PFOA in der SVHC (Substances of Very High Con-cern) Kandidatenliste der ECHA (European Chemicals Agency). Es ist damit zu rechnen, dass diesem Beispiel andere Länder zeitnah nachfolgen. Diese aktuelle Entwicklung aufgreifend, möchten wir die Verbandsmitglieder bezüglich aller wesentlichen Aspekte und Konsequen-zen um PFOA in Bezug auf die wasser-, öl- und schmutzabweisende Ausrüstung informie-ren, da noch immer C8-Fluorcarbonprodukte in Verwendung sind oder mit diesen Produkten ausgerüstete Textilien lagern oder aktuell weiterverarbeitet werden. Nach Berechnungen der Umweltexperten des Verbandes der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. kann bei gängigen Textilien, Ausrüstungsprodukten und Applikationen der norwegische Grenzwert um ein Vielfaches überschritten werden.

1) Das Milliardengeschäft: wasser-, öl- und schmutzabstoßende Ausrüstung

Die wasser-, öl- bzw. schmutzabweisende Imprägnierung ist weltweit gesehen ein Milliar-den-US Dollar-Geschäft und eine der herausragenden funktionalen Ausrüstungen auf Textil.In folgenden textilen Bereichen findet diese Ausrüstung vielfältige Verwendung:

• Outdoor: Funktionsjacken, Rucksäcke, Zelte, Seile, etc.• Arbeitsschutz: Chemikalienschutzarbeitskleidung, Regenschutzbekleidung, etc.• Militär: Ballistik-Schutz, Uniformen, etc.

bis 11. Juli 2014www.suedwesttextil.de/

veranstaltungen/farbstoffe-201407

KOM

PETENZNETZWERK FARBSTOFFE

Anmeldung

Termin:23. Juli 2014 von 13.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr

Ort:Landgasthof-Hotel BergwirtSchernberg 1, 91567 Herrieden

Die Teilnahme ist kostenlos.

Kompetenznetzwerk Farbsto� e

Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie beklagen die derzeit herrschende extreme Verknap-pung von Textilfarbsto� en, die mit Lieferengpässen und einem massiven Preisanstieg einhergeht (siehe Südwesttext Ausgabe Mai). Aufgrund der sich weiter zuspitzenden Situation haben sich die Verbände Südwesttextil, Gesamtmasche und VTB entschlos-sen, das „Kompetenznetzwerk Farbsto� e“ ins Leben zu rufen.

Ziel dieses Netzwerktre� ens ist es, einen möglichst umfangreichen Informationsaustausch anzustoßen und weitere Schritte abzustimmen. Alle Mitgliedsun-ternehmen – auch aus anderen Regionen Deutsch-lands – sind herzlich eingeladen.

Page 11: Südwesttext Juni 2014

Technik + Umwelt 11 SÜDWESTTEXTJUNI 2014 I NR. 81

Kostengünstig produzieren und hohe Qualität sichern ist ein Ziel bei der Herstellung von Berufs-bekleidung. Wissenschaftler am ITV Denkendorf überprüften, ob dies mit gezwirnten Vortexgarnen zu erreichen ist. Das Forschungs-vorhaben wurde von der AiF-For-schungsvereinigung gefördert.

Die Produktion sollte gesteigert werden, indem beim Zwirnprozess geringere Drehungen eingebracht werden als beim Ringgarnzwirn und gleichzeitig die Feinheitsfe-stigkeit im Zwirn erhöht wird.

Bereits bei den Grundsatzver-suchen erkannten die Forscher, dass ein in Garndrehrichtung hergestell-ter Zwirn schon bei sehr geringen Drehungskoeffi zienten von am40 eine hohe Festigkeit erreicht. Die gleiche Festigkeit wird bei einem gegen die Garndrehrichtung her-gestellten Zwirn erst im Bereich am140 erzielt. Die Ursache für die hohe Festigkeit der in Garn-drehrichtung hergestellten Vortex-zwirne bei geringer Drehung liegt in der Struktur der luftgesponnenen

Garne. Da sich die Mantelfasern schon bei geringer Zwirndrehung enger um die parallel liegenden Kernfasern legen, werden diese

fester zusammengedrückt und die Reibung zwischen den Kernfasern wird erhöht. Durch die geringen Drehungen lässt sich die Produkti-vität des Zwirnprozesses wesentlich

steigern. Untersuchungen zeigen, dass dieses Ergebnis auch auf an-dere Fasern und Fasermischungen übertragen werden kann.

Im Anschluss an die Zwirn-untersuchungen wurden aus ver-schiedenen Vortexzwirnen sowie aus Ringgarnzwirn, Rotorgarn und Vortexgarn Gewebe hergestellt.

Vergleicht man diese Gewebe, er-zielen die Stoff e aus Zwirnen mit geringem Drehungskoeffi zienten (in diesem Fall am40) in allen Tests gleiche oder bessere Ergebnisse als Stoff e, die bisher für Berufsbeklei-dung verwendet werden. Ein Qua-litätskriterium ist der „Griff “. Dabei testen Personen, ob sich das Garn weich und angenehm anfühlt. Die Testerinnen stellten keinen Unter-schied zu den üblicherweise ver-wendeten Garnen für Berufsklei-dung fest.

Weiter wurde getestet, wie schnell sich der Stoff abnutzt. Dazu wurde er einem „Scheuertest“ un-terzogen, der deutliche Vorteile die-ser neuen Zwirne gegenüber dem Stand der Technik bestätigt.

Uwe Heitmann, Leiter der Sta-pelfasertechnologie am ITV, ist mit den Ergebnissen zufrieden: „Die hochproduktiv hergestellten Luft-garne können durch Zwirnen mit geringer Drehung zu Berufsklei-dung verarbeitet werden, die hohen Qualitätsansprüchen genügt.“ITV Denkendorf

Neue Garne für Berufskleidung: Robust und kostengünstig ITV Denkendorf entwickelt gezwirnte Vortexgarne für Berufskleidung

(v.o.n.u.) Z-gedrehte Garne im S-gedrehten Zwirn. und im Z-gedrehten ZwirnFotos: ITV Denkendorf

AFBW Mitglied bei go-cluster Die AFBW ist ab sofort offi zielles Mitglied im Programm „go-cluster“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist. In go-cluster sind die besten Innovationscluster aus allen Regionen Deutschlands vereint. Sie sind Vorreiter für Innovationen und spiegeln die hohe Kompetenz Deutschlands in zahlreichen Branchen und Technologie-feldern wider. Wenn Unternehmen und Forschungseinrichtungen kooperieren, können sie von den Stärken und Kompetenzen der jeweils anderen nur profi tieren. Gemeinsam ist es einfacher, Ideen zu entwickeln. Die vielfältigen Erfahrungen aller Mitglieder in einem Cluster helfen, gute Ideen zielgerichtet umzusetzen – dank gebün-delter Kompetenzen und Synergien. Ein solides Clustermanagement ist dabei die Basis für den Erfolg.

Schwerpunkte des Programms „go-cluster“ sind:• Unterstützung der leistungsfähigsten nationalen Innovationscluster bei ihrer Entwicklung zu international exzellenten Clustern• Förderung neuartiger Clusterservices, um so den Clustermanagern Impulse für neue Dienstleistungen zu geben• Erhöhung der internationalen Sichtbarkeit der beteiligten Innovationscluster• Analyse von Trends der internationalen Clusterpolitik, um Empfehlungen für die Ausgestaltung der deutschen Perspektive zu erhalten• Angebot verschiedener Serviceleistungen, die Clustermanagements bei ihrer Weiterentwicklung unterstützen

Veranstaltungstipp

Am 17. Juli veranstaltet Bayern Innova-tiv in Nürnberg in Koopera-tion mit dem Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungs-industrie e. V.

und dem Dialog Textil-Bekleidung das erste Kooperationsforum „Textil und Nachhaltigkeit“. In zahlreichen Vorträgen werden Nachhaltigkeitsstrategien und Best-Practice-Beispiele führender Unternehmen sowie neue tech-nologische Ansätze präsentiert. Die begleitende Fachausstellung bietet einen optimalen Rahmen, um Kontakte zu potenziellen Ko-operationspartnern aufzubauen. Weitere Infos unter www.bayern-innovativ.de/nachhaltigkeit2014.

Page 12: Südwesttext Juni 2014

JUNI 2014 I NR. 81SÜDWESTTEXT12 Zu guter Letzt

Impressum© Alle Rechte vorbehalten. Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers.

Verband der Südwestdeutschen Textil- und BekleidungsindustrieSüdwesttextil e. V.Kernerstraße 5970182 Stuttgart

Postfach 10 50 2270044 StuttgartTelefon +49 711 21050-0Telefax +49 711 233718Internet www.suedwesttextil.de

PräsidentGeorg Saint-Denis

HauptgeschäftsführerDr. Markus H. Ostrop

Verantwortlich für Inhalt und LayoutSimone Diebold

Gestaltungwww.die-wegmeister.com

DruckGress-Druck GmbH, Fellbach

Aufl age1 600 Exemplare

Der Bezug der Südwesttext ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Zitat

»4:0 Sieg! geiler Start !! Und hier das versprochene Selfie mit der Kanzlerin! Poldi.«

Das postete der Nationalspieler Lukas Podolski nach der WM-Partieam 16. Juni Deutschland gegen Portugal bei Facebook.

Gil Bret Outdoor Design Award vergebenDie stolze Preisträgerin des zwei-ten Gil Bret Design Wettbewerbs 2014 steht fest: Mareike Schön hat am 28. Mai die Auszeichnung des Outdoor-Spezialisten für ihren Ent-wurf im Bereich „Daunen-Jacke/-Mantel“ erhalten. Neben einem Preisgeld in Höhe von 2 000 Euro darf sich die Studentin, der Mode-schule Brigitte Kehrer Mannheim, über ein 6-monatiges Praktikum im Gil Bret Design-Team mit an-schließender Übernahmeoption als Nachwuchsdesignerin freuen.

Den zweiten Platz belegte The-resa Nippert, Modedesignschule Manuel Fritz Mannheim, und erhält ein Preisgeld von 1 000 Euro. Den mit 500 Euro dotierten dritten Platz sicherte sich Phalaphol Tatone von der Fashion Design Factory Stutt-gart. Die Finalisten werden zudem eingeladen gemeinsam mit den Gil Bret Designern die Stoff messe in München zu besuchen.

Die Gewinner konnten sich bei der hausinternen Jury um Geschäfts-führer Erik Stolte unter 30 Entwür-fen durchsetzen. Zur Teilnahme am Design Wettbewerb wurden erstmals bundesweit rund 36 Modedesign-schulen und Hochschulen eingela-den. Für die Teilnehmer galt es ein Entwurfs-Portfolio der Themen Red Carpet, Freestyle und Jacke/Mantel als Bestandteil der Gil Bret Herbst/Winterkollektion 2015 einzureichen.

Aufgrund der sehr guten Reso-nanz im vergangenen Jahr, setzte das Unternehmen den Wettbewerb fort. Der Bekleidungsspezialist möchte mit diesem Preis bereits beim Nachwuchs Interesse für das Segment Outdoor wecken und anhand qualitativ hoch stehender Arbeiten dessen Innovationskraft aufzeigen. Darüber hinaus wird den Nachwuchsdesignern mit at-traktiven Geld- und Sachpreisen eine Starthilfe für ihre Karriere in der Modebranche geboten. So konnte bereits die Vorjahressiegerin

Katrin Hübel im Anschluss an ihr Praktikum als Nachwuchsdesigne-

rin übernommen werden. Simone Diebold

(v.l.n.r.): Christina Bender (Personalwesen), Mareike Schön (1.Platz), Elke Pfeffer (Designerin Gil Bret), Erik Stolte (Geschäftsführer Gil Bret), Theresa Nippert (2. Platz), Phalaphol Tatone (3. Platz).

Betty Barclay Die Unternehmensgruppe Betty Barclay aus Nußloch ist mit den Marken Betty Barclay, Gil Bret, Vera Mont und Cartoon einer der führenden Produzenten für Damenoberbekleidung. Zeitgemäße Kollektionen für die moderne Frau transportieren Lifestylewelten mit einem hohen Identifi kationspotenzial. Neueste Nachrichten: Gemeinsam mit dem international agierenden Unternehmen aus der Augenoptik-Branche Visibilia aus Heubach baut die Gruppe im Bereich der Korrektions- und Sonnenbrillen das Lizenzportfolio weiter aus.

Fußballfi eber im tim

Begleitend zur Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien präsentiert das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) vom 13. Juni bis 13. Juli ausgewählte textile Exponate von deutschen Nationalspielern von 1950 bis 2006. In Kooperation mit der FC Bayern Erlebniswelt zeigt das tim Fußballoutfi ts von Jakob Streitle, der zuletzt 1952 fü r die Nationalelf aufgelaufen war, bis hin zu Philipp Lahm, dem aktuellen Kapitän der Fußballnationalmannschaft. Nahezu alle gezeigten Exponate stammen von Nationalspielern, die bei FC Bayern Mü nchen spielten oder noch spielen. Insbesondere Klaus Augenthaler hat viele seiner in Länderspielen eingetauschten Trikots aufbewahrt – so auch das ausgestellte Trikot des argentinischen Nationalspielers Oscar Ruggeri, der es im WM-Endspiel von 1990 in Rom trug, als Deutschland Argentinien mit 1:0 bezwang. Der kleine Streifzug durch die Fußball-Kleidung von 1950 bis 2006 zeigt, dass nicht nur die High-Fashion, sondern auch die Fußball-Outfi ts der jeweiligen Mode ihrer Zeit folgten. Immer galt es, den sportlichen Körper der Spieler in Szene zu setzen. Heute sind sie längst zu begehrten Artikeln einer gewinnbringenden Merchandise-Industrie geworden.

Der Eintritt zur Foyerausstellung ist frei: www.timbayern.de.