TIROLBILD 2/2014

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Wie entwickelt sich unsere Arbeitswelt Interview mit Arbeitsexpertin Seitenblicke Maiempfang u.v.m. Berufsanfang leicht gemacht? Statements von Betroffenen TIROL BILD 2|2014 | www.aab-tirol.at Magazin für den AAB Tirol

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Magazin für den AAB Tirol

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Wie entwickelt sich unsere ArbeitsweltInterview mit Arbeitsexpertin

SeitenblickeMaiempfang u.v.m.

Berufsanfang leicht gemacht?

Statements von Betroffenen

TIROLBILD2|2014 | www.aab-tirol.at

M a g a z i n f ü r d e n A A B T i r o l

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THEMA

Impressum: Tirol Bild 2/2014 – Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Landesobfrau LR Dr. Beate Palfrader, Landesgeschäftsführerin Tanja Rupprecht; Redaktion: Tanja Rupprecht, Dominik Schrott; Fotos: AAB Tirol, www.istock.com, Land Tirol (Aichner /Berger), Sabine Hollaubeck, Privat; Druck: www.radin-berger-print.atwww.aab-tirol.com, P.b.b.-Erscheinungsort Innsbruck – Verlagspostamt 6020 Innsbruck – GZ 02Z031534 M

Inhalt

Liebe Leserin, lieber Leser!Verstaubt und nicht wahrnehmbar – diese Aussagen über den AAB Tirol tun weh, auch weil sie wohl ein Körnchen Wahrheit beinhalten. Und weil so ein „Zu-stand“ nicht die Zukunft sein kann, darf und soll, wer-den wir uns das Motto: Arbeit ist unser Thema an die eigenen Fahnen heften müssen. Wir haben viel Arbeit und nicht nur für die Arbeitnehmerinnen und Arbeit-nehmer, sondern auch mit uns selbst.

Seit März diesen Jahres finden im AAB Tirol zahl-reiche Umstrukturierungen statt: Wir haben mit LR Dr. Beate Palfrader eine neue Obfrau. Das Landesbüro hat seit 1. April mit meiner Person eine neue Geschäfts-

führerin und ab 1. Juli mit Dr. Birgit Winkel eine neue Mitarbeiterin. Mit Dominik Schrott hat das Büro einen erfahrenen Strategen, der vor allem junge Menschen für den AAB Tirol gewinnen soll. Eine Klausur im April gemeinsam mit der Landesleitung hat nicht nur die Fehler der vergangenen Jahre reflektiert, sondern es wurde auch klar definiert, wohin wollen wir in den nächsten Monaten und Jahren. Wichtigster, erster Schritt wird sein die Organisation zu verbessern, aber auch unsere Inhalte, Anliegen und Forderungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besser landesweit verbreiten. Dies wird nicht von heute auf morgen passieren können, aber mit ein we-nig Geduld und viel Engagement kann uns dies gelingen! Dies ist auch ein Grund dafür, dass wir beschlossen haben, unserer Mitgliederzeitung Tirol Bild ein neues „Gesicht“ zu geben. Es sollen Themen angesprochen werden, die die Arbeits- und Lebenswelt in Tirol ein Stück weit wiedergeben. Es soll eine Plattform werden für die Bezirks- und Ortsgruppen und unsere Mitglieder. Viele Fotos aus allen Teilen des Landes spiegeln die Veranstaltungen wieder. Statements von „unseren“ Politikern geben Einblick in deren Arbeit als Vertreter im Land und Bund.

Wir hoffen mit unserem neuen Tirol Bild euren Geschmack getroffen zu haben und für Ideen, Verbesserungsvorschläge, aber auch Lob haben wir jederzeit ein offenes Ohr!

Abschließend möchte ich mich über das bisherige Vertrauen, die zahlreichen ermun-ternden „Schulterklopfler“, die angebotene Hilfe bedanken und allen einen schönen und erholsamen Sommer wünschen!

Eure Tanja Rupprecht, Landesgeschäftsführerin AAB Tirol

4|Berufsleben leicht gemacht? Eher nicht! 6|Service – Wer hilft im Alltag 8|Wohin geht die Arbeitswelt? Interview mit Ursula Holtgrewe 10|AAB-Politiker melden sich zu Wort14|Seitenblicke-was war los im Land Tirol

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ÖFFNUNGSZEITEN:Anfang Mai – Ende Oktober

täglich 09:30 – 17:30 Uhr (Okt. 17:00)

KONTAKT:Ötzi-Dorf

A-6441 Umhausen/ TirolTel.: +43 (0) 5255 / 50022

oder 5795of� [email protected]

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FÜHRUNGENFÜHRUNGENFÜHRUNGENFÜHRUNGENFÜHRUNGENFÜHRUNGENFÜHRUNGENFÜHRUNGEN

Das familienfreundlicheAusfl ugsziel im Ötztal

Neu: 11 Nachbildung der Ötzi-Fundstelle

Leben in der Steinzeit

Leben in der Steinzeit

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EDITORIAL

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Leitartikel

Mit Engagement in die ZukunftUnsere Stärke ist unser Zusammenhalt und unsere Geschlossenheit! Dieses Motto begleitet und leitet mich, seit ich vor nunmehr knapp fünf Monaten zur neuen Landesobfrau des AAB Tirol gewählt wurde, bei unseren Aktivitäten innerhalb unserer Gesinnungsgemeinschaft. In den vergangen Monaten konnte ich die Aufbruchsstimmung, aber auch die Erwartungshaltung unserer Mitglieder ganz deutlich spüren, egal ob bei den beiden vor kurzem abgehaltenen AAB-Bezirkstagen in Reutte und Imst oder bei den neu ins Leben gerufenen Bezirksworkshops, die wir in allen Bezirken abhalten werden und die einen ersten Schritt zur klaren inhaltlichen Positionierung und Neustrukturierung des AAB

Tirol darstellen. Die Kraft des AAB liegt vor allem bei den Mitgliedern in den Orts- und Bezirksgruppen, sowie in der guten Zusammenarbeit mit unserer Arbeiterkammer-Fraktion und den Christgewerkschafterinnen und Christgewerkschaftern. Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir unsere Ideen und Positionen auch entsprechend durchsetzen!

Steuerreform als wichtiges Signal für unsere ArbeitnehmerInnenDeswegen haben wir auch unsere Online-Petition für eine sofortige Steuerentlastung gestartet. Die kleineren und mittleren Einkommen brauchen eine spürbare finanzielle Entlastung. Der Steuereingangssatz muss gesenkt werden, und eine Vereinfachung bei der Lohn- und Einkommensverrechnung muss angestrebt werden. Wir brauchen ein beschäftigungsfreundliches, sozialverträg-liches, aber auch leistungsgerechtes System. Zudem müssten zur Abschaffung der "kalten Progression" die Einkommensgrenzen der einzelnen Steuergruppen regelmäßig angepasst werden, damit sich die jährliche Lohnerhöhung nicht in Luft auflöst. Nur dadurch kann auch der gesamte Mittelstand profitieren. Diese Reform - darin sind sich alle ExpertInnen einig - kurbelt die Kon-

junktur an und schafft dringend nötige neue Arbeitsplätze. Dabei geht es nicht darum, politisches Kleingeld zu machen und die verschiedenen Gruppierungen gegeneinander auszuspielen, sondern es geht um ein starkes Signal für jene Menschen, die den Großteil des Steueraufkommens in unserem Land aufbringen. Es geht um den Mittelstand, um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in unserem Land, um die Lebensbe-dingungen unserer Familien, um unsere Seniorinnen und Senioren und letztendlich auch um die Belebung unserer Wirtschaft.

Einkommensspezifischer Preisindex als Instrument des AusgleichsEbenso wichtig wie eine Steuerreform mit neuen Steuereingangssätzen ist die von vielen Experten schon lange geforderte Reform der Infla-tionsberechnung. Der Verbraucherpreisindex (VPI) dient als wichtigstes Instrument bei Verhandlungen über Löhne oder Anpassungen von Mietpreisen. Ein einziger Preisindex für alle Einkommensklassen sowie auch die Gewichtungen im Warenkorb bilden das unterschiedliche Konsumverhalten der verschiedenen Haushalte nicht ab, worauf der Innsbrucker Universitätsprofessor Jürgen Huber schon lange hinweist. So kann es zwar sein, dass z.B. Fernreisen oder technische Geräte durchaus billiger geworden sind und dadurch insgesamt eine geringere Inflationsrate verursachen. Für WenigverdienerInnen und einkommensschwächere Familien jedoch liegt die Teuerungsrate weit höher, da diese den Großteil ihres Haushaltsbudgets für Wohnen, Lebensmittel und Energie ausgeben müssen und die Preise dafür in den letzten Jahren überdurchschnittlich gestiegen sind. Daher ist die "gefühlte Inflation" viel höher als die jeweils genannte Teuerungsrate. Eine neue, gerechtere und einkommensspezifische Inflationsberechnung, wie sie Professor Huber oder zum Beispiel auch Caritas Direktor Georg Schärmer fordern, könnte in der Folge dazu führen, dass Löhne für geringere EinkommensbezieherInnen stärker steigen und damit ein Auseinanderklaffen der Einkommensschere verringert werden könnte. Dafür einzutreten wird eine zentrale Aufgabe der Zukunft sein, auch wenn vielleicht der eine oder andere Wind aus der Gegenrichtung wehen könnte, aber wie heißt es so treffend: "Wenn man Staub aufwirbelt, muss man damit rechnen, dass einige husten!"

Wir dürfen nicht müde werden - natürlich mit dem gebotenen Augenmaß - für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-mer einzutreten und sie ebenso wie unsere Seniorinnen und Senioren sowie unsere Familien in den Mittelpunkt unserer Bemühungen zu stellen. Das ist unsere Verantwortung in einer christlich-sozialen Bewegung, davon bin ich zutiefst überzeugt!

Eure Beate Palfrader, Obfrau AAB Tirol

Wir wünschen allen ArbeitnehmerInnen einen schönen und erholsamen Sommer!

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Leben & Arbeiten

"Ich möchte doch arbeiten!"Der Einstieg in die Arbeitswelt ist für junge Leute nicht leicht: Wenn sie ins Berufsleben starten, so landen sie im-mer häufiger direkt in einer Vollzeitwar-teschleife. Derweil leisten sie schon in der Ausbildung verantwortliche Arbeit, machen Überstunden und ersetzen mitunter eine ganze Fachkraft. Danach werden sie immer häufiger nur befristet oder in Teilzeit eingestellt und hangeln sich von Vertrag zu Vertrag. Vier Berufsanfänger schildern ihren Weg:

Generalisten für wenig GeldSonja S.* (21) suchte nach ihrer Ausbildung über drei Jahre einen fixen Job. Die Erfah-rungen, die sie gesammelt hat, haben sie oft auf den Boden der Realität gebracht: „ Die Unternehmen gehen davon aus, dass die Kandidaten "vergleichsweise bescheidene Einkommenswünsche realisieren wollen. Außerdem stehen auf der Erwartungsliste: "exzellente" fachliche Kompetenzen, aktu-elles Fachwissen, Lernbereitschaft, Ehrgeiz, Mobilität, Fremdsprachen- und IT-Kennt-nisse. Wie soll das funktionieren? Gefragt ist demnach der Generalist, der so wenig wie möglich verdienen will. Egal, wo man sich bewirbt, es wird immer und überall Berufs-erfahrung gefordert.“

Sonja S. hat nach langem Hin und Her ei-nen „Bürojob“ gefunden – unbefristet! Mit der Bezahlung kommt sie über die Runden!

Keine Ahnung, was ich falsch macheLara D.* (19): „Ich habe im Juni 2013 meine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommu-

nikation beendet. Die Ausbildung habe ich bei einem privaten Bildungsträger gemacht, deshalb wurde ich nicht übernommen. Wäh-renddessen war ich aber immer in mehreren Betrieben um Praxiserfahrung zu sammeln. Die Ausbildung habe ich mit der Note 2 ab-geschlossen. Danach hatte ich eine Anstellung gefunden bei einem Speditionsunternehmen, allerdings nur als Schwangerschaftsvertretung. Seit Februar bin ich arbeitslos. Seitdem bewer-be ich mich bei vielen Firmen, hatte in den letzten Wochen einige Vorstellungsgespräche, wo sich aber noch kein einziger gemeldet hat. Ich nehme das mal als Absage hin, weil einige Stellen rausgenommen wurden in der Job-börse. Meine Bewerbung ist auch immer sehr anspruchsvoll gestaltet, haben mir sogar eini-ge Firmen bestätigt. Ich stimme jede Bewer-bung auf das Unternehmen ab. Letztendlich macht mir jedes Mal meine nicht vorhandene Berufserfahrung oder meine Schüchternheit einen Strich durch die Rechnung – glaube ich halt, ich weiß es nicht, weil es sagt einem ja auch niemand, was man falsch gemacht hat.

Ich könnte mit meinen Abschluss Matura machen und danach studieren gehen, aber dann heißt es sicher, ich sei zu überqualifi-ziert. Ich will so gerne in der Buchhaltung arbeiten, aber viele Firmen setzen Weiterbil-dungen voraus und wie soll ich das bezahlen? Das Arbeitsamt hat mir bis jetzt sowieso nicht geholfen im Gegenteil, man hat mir letztens gesagt ich solle doch Geduld haben.

Was kann ich als Bürokauffrau anderweitig machen, kann ich als Verkäuferin arbeiten? Ich war am überlegen eine 2te Ausbildung zu machen aber die Bewerbungsfrist ist bei den meisten Firmen bereits vorbei für dieses Jahr.“

Lara D. will nun doch die Berufsreifeprü-fung machen und danach studieren. Sie hofft damit bessere Chancen zu haben.

Mit der Zeit Türen im Leben zu öffnenSimon M.* (23): „Im Jahr 2012 habe ich mich entschieden die Berufsreifeprüfung (BRP) zu absolvieren. Meine Wahl fiel deshalb auf den berufsbegleitenden Weg, da ich auf die An-nehmlichkeiten, die ein Gehalt und Spaß im

Aller Anfang ist schwer,dies spüren Berufsanfänger leider gewaltig

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Job mit sich bringt, nicht verzichten wollte. Zudem war ich anfangs skeptisch, ob ich den Druck überhaupt standhalten kann. Der Un-terricht fand an unterschiedlichen Orten statt, was einen täglichen Weg von ca. 100 km mit sich brachte, welche ich pro Woche bis zu vier Mal bewältigen musste. Zeitaufwand für das Lernen, die Ausarbeitung von Arbeitsaufgaben auf der Onlineplattform und andere Tätigkeiten erschwerten zudem meinen Alltag.

Mein Arbeitgeber wurde natürlich im Vor-feld über mein Vorhaben informiert, welches nicht von Anfang an gut geheißen wurde. Spä-ter wurde ich jedoch über die gesamte Laufzeit hinweg unterstützt. Die ersten Wochen und Monate vergingen sehr schnell. Mein Stress-niveau erhöhte sich. Oft war ich wirklich am Limit und hatte so meine Zweifel, ob ich die-ses Programm über die gesamte Laufzeit hin-weg durchhalten werde. Hobbys wie Fußball,

Freunde treffen und andere Aktivitäten muss-ten sich erstmal hinten anstellen, was für ein begeistertes Fußballerherz nicht immer einfach war. Mitarbeiterbesprechungen nach Diensten-de erschwerten die Situation zusätzlich, wobei mir mein Arbeitgeber auch hier entgegen kam und mir die Möglichkeit eröffnete, den Ar-beitsplatz rechtzeitig zu verlassen, um recht-zeitig am Unterricht teilnehmen zu können. Die Maturaprüfungen Anfang des Jahres 2014 stellten mich dann nochmals vor eine große Bewährungsprobe. Ich habe es geschafft! Mit der BRP erwirbt man alle Berechtigungen für weiterführende Bildungswege wie Universität, Fachhochschule, Akademie oder Kolleg ohne Einschränkung auf ein bestimmtes Fachgebiet. Außerdem wird die BRP im Bundesdienst als Matura anerkannt. Ich bin der Meinung, dass es mit Sicherheit nicht einfach ist auf Hobby, Sport und Freizeit zu verzichten, jedoch besteht die Möglichkeit, dass sich mit der Zeit Türen im Leben öffnen, die ansonsten höchstwahrschein-lich verschlossen bleiben. Zusätzlich stellt die Option, ein Studium absolvieren zu dürfen, ein zweites Standbein im Leben dar.

Simon M. hatte nach der Handelsschu-le zuerst als Verkäufer gearbeitet. Um seine beruflichen Chancen zu erhöhen beschloss er, neben der Arbeit in einer Bank, die Berufsrei-feprüfung zu absolvieren.

Respekt fehlt manchmalLara T.* (26) hat die Lehre in Mediendesign

abgeschlossen. Häufige Wechsel in einem kreativen Beruf sind heutzutage nichts Be-sonderes, sondern gehören zum Alltag: „In dieser Branche greifen Unternehmer gerne auf „billige“ Freiberufler zurück, eine Fest-anstellung, die auch überlebensfähig bezahlt wird, gibt es kaum noch. In meinem Beruf ist es üblich, dass man sich per Mail bewirbt. Leider hat man öfter das Gefühl, einfach ei-ne Nummer zu sein. Natürlich gibt es auch Firmen, die dir den Erhalt deiner Bewerbung bestätigen, aber nicht alle. Wenn du dann eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch be-kommst und du es geschafft hast noch in die

zweite Runde, zur engeren Wahl, zu kommen, ist das wie ein großes WOW! Oft gibt es aber schon Situationen, wo man sich als Bewerber wie ein Versuchskaninchen vorkommt. Man muss sich ja als Bewerber auch vorbereiten, das Gefühl geschätzt oder mit dem gleichen Respekt behandelt zu werden, bekommt man aber nicht immer retour.“

Lara T. arbeitet derzeit in einem Büro, weil im kreativen Bereich sind die Chancen einer Festan-stellung sehr schlecht.

„ Man kommt sich als Bewerber wie ein Versuchskaninchen vor!“

Lara T.

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Wichtiges kurz festgehalten

Jobben im SommerNichts tun in den Ferien wargestern, erste Berufserfahrungen sammeln heißt es dagegenheute für viele Jugendliche abdem vollendeten 15. Lebensjahr. SchülerInnen/StudentInnenabsolvieren häufig Ferialpraktika

im Rahmen ihrer Ausbildung. Ferialangestellte/ FerialarbeiterInnen haben ein befristetes Arbeits- verhältnis auf kollektivvertraglicher Basis. Gerade beiFerialjobs fehlen klare Regelungen, da ist es wichtig,seine Rechte zu kennen.Hilfreiche Tipps dazu gibt‘s auf der Homepageder Tiroler Arbeiterkammer:http://tirol.arbeiterkammer.at/beratung/jugend/Ferialjob/index.html Je früher man sich um einen Ferialjob umschaut,desto besser. Das Jugendportal des Landes Tirol„Mei –InfoEck“ bietet in Kooperation mit demArbeitsmarktservice Tirol (AMS) und der Wirtschafts-kammer Tirol (WK) online eine Ferialjob- undPraktikabörse an: http://www2.infoeck.at/jobsuche1.php

Abkühltipps fürs BüroUnbedingt genügend trinken, am besten 2-3 Liter Wasser oder Mineralwasser.

Süße und koffeinhaltige Getränke sollte man meiden. Als Erfrischung zwischen-durch ein paar Spritzer Wasser ins Gesicht geben sowie Hände und Unterarme

unter den kühlen Wasserstrahl halten. Häufig schwellen bei Hitze die Beine an, hier schaffen u.a. kühlende Gels Abhilfe. Auch eine gekühlte Flasche, von

oben nach unten über die Beine grollt, hilft. Mittags sollte man auf zu große Portionen verzichten und leichte Speisen wie z.B. Salat bevorzugen.

„ Ich habe kein Interesse an der Frühpension.“ LH Günther Platter

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Sechs Millionen Euro geben Tirols Elternbis zum Ende dieses Schuljahres für Nach-

hilfe aus. Laut der aktuellen Studie „Nachhilfe in Tirol“ der Arbeiterkammer ist im Schnitt

jeder betroffene Haushalt mit 619 Eurobelastet. 23 Prozent der Eltern gaben an,

dass zumindest eines ihrer Kinder imlaufenden Schuljahr oder in den letzten

Sommerferien eine externe Nachhilfebenötigt hat, die Hälfte davon ist dadurch finanziell sehr stark bzw. spürbar belastet.

Details zur Studie: http://media.arbeiterkammer.at/tirol/

Studien/AK_Tirol_Nachhilfestudie_2014.pdf

Urlaub mit dem AutoWer mit dem Auto in den Urlaub fährt, braucht zu-weilen gute Nerven. Hier gibt’s einige Tipps, wie der Reisetag für Fahrer und Mitfahrer angenehmer wird: Fahren Sie nicht dann, wenn alle fahren. Alle 2-3 Stunden 15-20 Minuten Pause einlegen und ein paar Schritte gehen, das Auto nicht in der prallen Sonne parken. Kleiden Sie sich luftig und bringen Sie even-tuell ein Sonnenrollo an. Spiele oder Lesebücher machen die Fahrt für Kinder erträglicher. Wichtig: trinken Sie genug und vermeiden Sie Zugluft!

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„ Ich habe kein Interesse an der Frühpension.“ LH Günther Platter

KEIN GRILLEN MIT OFFENEMFEUER AUF BALKONEN

Die meisten Mieter und Eigentümer von Wohnungen richten in diesen Tagen wie-der ihre Balkone und Terrassen für die Nutzung in der warmen Jahreszeit her. Auch wenn diese Bereiche zur Woh-nung gehören, ist dabei einiges zu be-achten. Stühle, Bänke, Tische und Son-nenschirme dürfen ohne Genehmigung aufgestellt werden.Will ein Wohnungsnutzer jedoch eine Markise an der Fassade des Hauses anbringen, so ist die Erlaubnis des Ver-

mieters bzw. aller Wohnungseigentümer einzuholen. Dies deshalb, da die Montage eines Sonnenschutzes eine Beeinträchti-gung der Fassade oder des äußeren Er-scheinungsbildes eines Hauses nach sich ziehen kann. Im Falle von Eigenmacht setzt sich der Mieter oder der Wohnungs-eigentümer einer Unterlassungsklage aus. Selbstverständlich ist es erlaubt, dass man am Balkon oder auf der Terras-se isst und mit Freunden zusammen sitzt, allerdings dürfen dabei andere Bewohner des Hauses lärmmäßig nicht beeinträch-tigt werden.Man hat auf Nachbarn Rücksicht zu neh-men. Die Bestimmungen des Landes-polizeigesetzes und jene - in aufgrund örtlicher Gegebenheiten erlassener – Gemeindeverordnungen, sind dabei zu beachten, sowie die jeweils im Einzel-fall geltenden Hausordnungen. Da das Hantieren mit offenem Feuer auf einem Balkon verboten ist, sollte nur ein Elektro-grill verwendet werden. Eine allzu starke Rauchentwicklung und Geruchsbelä-stigungen ist zu vermeiden. Der Balkon darf auch für das Trocknen von Wäsche benutzt werden, jedoch ist auch hier ein

Blick in die Hausordnung dringend anzu-raten. Wird ein allenfalls vorhandener Blu-menschmuck gegossen, hat dies mit der entsprechenden Sorgfalt zu geschehen.

BO Str. Andreas Wanker

BEZAHLTE ANZEIGE

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INTERVIEWEinblick in die Arbeitswelt

Die Arbeitswelt von morgen:ein oder kein Zuckerschlecken?Was kommt beruflich auf uns zu? Diese und viele andere Fragen stellen sich die Arbeitnehmerinnen undArbeitnehmer. Die Arbeitswelt von heute ist komplexer, frei nach dem Motto: Aus Arbeit wird mehr Arbeit,um danach zu "anderer Arbeit" zu werden, die auch nicht weniger wird. Dr. Ursula Holtgrewe, wissen-schaftliche Leiterin der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA), im Interview mit Tirol Bild.

Tirol Bild: Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel, das sogenannte Normalarbeitsver-hältnis einer unbefristeten Vollzeitstelle wird immer seltener, die neuen Formen von Be-schäftigungen stehen an der Tagesordnung. Wie wird Ihrer Meinung nach die Arbeitswelt der Zukunft aussehen?Ursula Holtgrewe: Ich würde das Normalar-beitsverhältnis nicht voreilig verabschieden, ehe es passiert ist. Es gibt bestimmte Ausfransungen, also Zuwächse in der Erwerbstätigkeit, gerade bei Frauen und Jüngeren, die mehr in Teilzeit oder in Atypischer Beschäftigung stattfinden. Es wird drauf ankommen, wie es sowohl politisch

als auch institutionell als auch ökonomisch wei-tergeht, was da letztendlich herauskommt. Tirol Bild: Welche Folgen hat das für die Be-schäftigten, wenn Sie an die Minijobs oder Teil-zeit denken? Es hat mal jemand ganz salopp die

Frage gestellt „Verkommt die Arbeitskraft zur Ramschware?“ Ursula Holtgrewe: Nicht alle nicht Normalar-beitsverhältnisse sind unsicher. Es streiten sich die

Gelehrten seit Jahren darüber, ob nun eine unbe-fristete stabile Teilzeitbeschäftigung als prekär an-zusehen ist oder nicht. Klar es ist schwieriger von Teilzeiteinkommen eigenständig zu leben. Aber es gibt auch grundsolide Teilzeitarbeitsverhältnisse,

die kann man mit Geringfügigkeits-, Leiharbeits-konstruktionen, die noch ganz andere Unsicher-heiten und Nachteile haben – einfach nicht in einen Topf werfen! Und Ramschware wäre eine

Dr. Ursula Holtgrewe ist seit März 2013 wissenschaftliche Leiterin bei FORBA

„ Der Kapitalismus ist weiterhin keine direkte Wohlfühlveranstaltung.“ Dr. ursula Holtgrewe

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werdende überdramatisierende Einschätzung. Natürlich stimmt es, dass sich die Probleme mit nicht existenzsichernden Einkommen, hoch un-sicheren Arbeitsverhältnissen, die möglicherwei-se dann noch unsicherer werden in bestimmten Branchen und Berufen zusammenballen, wo es dann wirklich übel werden kann. Tirol Bild: Stichwort „Arbeit und Freizeit“: Ist es so, dass es bei den Beschäftigten von heute keine Abgrenzung mehr gibt? Ursula Holtgrewe: Das ist ein Problem der Grenzziehung. Einerseits stellt man sich da im-mer den Wissensarbeiter vor, der immer oder sehr häufig, sehr lange Arbeitszeiten hat und bis nachts noch E-Mails checkt vor und denkt, dies sei ein hochqualifiziertes Problem. Jedoch es gibt ja jede Menge Arbeitsplätze, wo die Mitarbeiter z.B. aus Abruf schlecht kalkulierbarer Arbeits-zeiten, kurzfristig irgendwo einspringen müssen, auch im Niedriglohnbereich. Anderseits hat be-stimmte Flexibilität auch ihre Vorteile, wenn ich am Nachmittag mal zwei Stunden was erledigen kann und dann meine Arbeit zwei Stunden spä-ter fertig machen kann – Stichwort Gleitzeit, usw. Dies sind Spielräume und Vereinbarkeitsmöglich-keiten, die man auch nicht unterschätzen soll und auch viele befürworten. Kritisch dabei ist, wie viel Maß an Gestaltung und Selbstbestimmung man dabei hat. Wenn man nicht dazu kommt, seinen Zeitausgleich zu nehmen, weil immer mal doch wieder der nächste Kunde was Dringendes haben muss? Diese Selbstbestimmungsmöglichkeiten sind natürlich umso leichter durchzusetzen, wenn es ein paar institutionelle Schutzregelungen rund herum gibt. Es ist zu einem großen Teil eine Frage der Unsicherheit und auch eine Machtfrage der Arbeitgeberseite.Tirol Bild: Manchmal erweckt es das Gefühl, dass die unternehmerischen Risiken immer mehr auf die Arbeitnehmer verlagert werden. Früher hat es klare Strukturen gegeben, und jetzt ist es so, dass dies eher mehr vermischt wird. Stimmen Sie dem zu?Ursula Holtgrewe: Das passiert natürlich an bestimmten Stellen. In vielen Dienstleistungsbe-reichen hängt es häufig mit schlechten planbaren Arbeitsprozessen zusammen. Da haben sie un-gleichmäßige Kundenfrequenzen, es fällt immer wieder mal jemand aus. Und Unternehmen, die Kosten sparen wollen, verlagern in dem Sinne der Risiken oder Flexibilität, dass man eben den Laden mit einer relativen knappen Besetzung fährt. Dann knirscht es zwar überall, aber die weniger Beschäftigten arbeiten schneller. Dieses Risiko wird also nicht aufgefangen, indem man die Mannschaft verstärkt oder erst dann wenn es überhaupt nicht mehr geht, sondern indem solan-ge die Arbeit intensiviert wird, wie es eben geht. Die Folge sind diese Teufelskreise, die man aus dem Sozialbereich immer wieder hört: zu dünne Besetzung, dann ist noch Urlaubszeit, die anderen arbeiten wirklich sehr, sehr heftig, dann werden

sie krank, es sind noch weniger Leute da, oder die Leute gehen krank zur Arbeit um die Kollegin nicht hängen zu lassen. All diese Geschichten, die haben aber in Wirklichkeit mit Personalausstat-tung zu tun.Tirol Bild: Welchen Wert hat Arbeit heute noch?Ursula Holtgrewe: Das ist ein bisschen paradox. Einerseits geht es darum viele Menschen mög-lichst lange auf dem Arbeitsmarkt und in Beschäf-tigung zu halten, die Individuen bekommen auch signalisiert, dass ihr Heil auf dem Arbeitsmarkt liegt. Natürlich hängt an Arbeit sehr viel an so-zialer Sinnzugehörigkeit usw. dran. Andererseits

bedeutet das nicht, dass man immer und überall dort auch gut behandelt wird. Die Spannungen, Arbeit ist normativ unheimlich wichtig, aber die einen haben zu viel und die anderen haben zu wenig davon, werden sicher nicht weniger. Der Kapitalismus ist weiterhin keine direkte Wohl-fühlveranstaltung. Tirol Bild: Es wird immer gesagt, wir brauchen gut ausgebildete Top-Leute. Ist denn in der Wis-sensgesellschaft noch Platz für Menschen mit niedrigen Qualifikationen?Ursula Holtgrewe: Durchaus, ich habe vor zwei Jahren ein EU-Forschungsprojekt über Niedrig-lohnbranchen koordiniert und wir haben uns gezielt wachsende Branchen mit problematischen Arbeitsbedingungen rausgesucht. Es gibt eine Art Beschäftigungswachstum gerade in den Niedrig-lohnbereichen, aber das sind dann eben Niedrig-lohnbereiche bei den einfachen Dienstleistungen, beispielsweise Abfallwirtschaft, Reinigung usw. Das sind nicht immer neue Jobs, es sind teilweise ausgelagerte Jobs, die in einer anderen Branche

wieder auftauchen. Die Europäische Union rech-net mit weiterer Beschäftigungsentwicklung im Bereich Green-Jobs, Gesundheit und Soziales und interessanterweise häusliche Dienstleistungen, wobei die eigentlich sehr genau wissen müssten, dass das durchaus nicht fantastisch bezahlte Jobs sind. Bei denen sammeln sich dann eben wirk-lich auch die Nachteile des Arbeitsmarktes. Es wird sich bei diesen Jobs die Frage zu stellen sein, wie diese Arbeit vernünftig zu gestalten ist, denn durch Technologie allein löst sich dies allein sicher nicht. Aber das ist eine gesellschaftliche und po-litische Entscheidung, wie viel ist einem bei einer Wissensgesellschaft die Herstellung der gesell-schaftlichen Basics wert?Tirol Bild: Welche Auswirkungen haben der pro-gnostizierte Bevölkerungsschwund und die starke Alterung der Gesellschaft für die Arbeitswelt? Ursula Holtgrewe: Zwingende Zusammenhänge, weil diese und jene Demographie sich ändert, da-rum wird sich die Arbeitswelt so und so ändern, sind immer schwer zu sagen. Hier kommt es auf Produktivitätsentwicklung, auf politische Ent-wicklung an, es kommt auf sehr verschiedene Din-ge an. Wir beschäftigen uns derzeit damit, ältere am Arbeitsplatz zu halten. Jedoch Personalein-satzstrategien, wo man versucht Olympiamann-schaften der besten Jahre zusammenzustellen, die werden sich zwecks Fachkräftemangel einfach nicht gut spielen. Eher wird damit gerechnet, aber das ist eigentlich nicht dramatisch, dass die Beschäftigung bzw. Belegschaftsstrukturen he-terogener und diverser werden. Möglicherweise finden sich mehr Frauen in Jobs, wo vorher keine waren, mehr Migranten in Jobs, die vorher die einheimische Bevölkerung für sich behalten hat und wenn man ältere in der Arbeitswelt länger halten will, dann wird man als Betrieb sehr, sehr gut daran tun, sorgsamer mit der Gesundheit sei-ner Belegschaften umzugehen. Es gäbe gute Grün-de darüber nachzudenken und dafür intelligente Lösungen zu finden. Tirol Bild: Die Arbeitswelt von Morgen „ein oder kein Zuckerschlecken“?Ursula Holtgrewe: Es gibt widersprüchliche Trends und was im Ergebnis rauskommt, weiß ich nicht. Es gibt gute Gründe dafür, in bestimm-ten Gegenden der Arbeitswelt oder eigentlich überall, eine Arbeit nachhaltiger zu gestalten. Aber dass dies auch passiert hängt davon ab, ob es auch eine Politik gibt, die gewollt ist, den Arbeitgeber da ein bisschen auf den Pfad der Tugenden zu bringen oder auch ein bisschen zu deren Glück zu zwingen. Ein anderes Szenario wäre, dass die günstigeren und weniger gün-stigen Jobs weiter auseinander triften, je nach-dem, was man ja teilweise schon beobachtet, die Unterschiede größer werden, ob sie als High-Potential-Fachkraft wenigstens ein bisschen ge-päppelt werden oder ob sie sich mit mehreren geringfügigen Jobs versuchen irgendwie durch-zukommen. Danke für das Gespräch.

„ Wie viel ist einem bei einer Wissensgesellschaft die gesellschaftliche Basis wert? “ Dr. Ursula Holtgrewe

PD Dr. Ursula Holtgrewe geb. 1962 in Berlin, Studium der Soziologie und Politikwissenschaften an der Philipps-Universität Marburg und am Goldsmiths' College in London, Promotion im Graduier-tenkolleg "Arbeit - Technik - Qualifikation" an der Universität Kassel, Habilitation in So-ziologie an der Universität Duisburg - Essen. Seit Frühjahr 2006 Teamleiterin für "Arbeit, Organisation, Internationalisierung", seit März 2013 wissenschaftliche Leiterin bei FORBA (Forschungs- und Beratungsstelle Ar-beitswelt, Wien). Ihre Arbeitsschwerpunkte: Dienstleistungsarbeit und -organisation, Internationalisierung von Arbeit, Wissensar-beit, Organisationstheorie, Organisation und Subjektivität, Geschlechterforschung.

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Bundespflegefonds – wichtige Säule der

Pflege in Tirol!„Der bewährten Pflegefonds wird in den Jahren 2015 und 2016 mit zusätzlichen 650 Millionen Euro aufgefüllt,“ freut sich BRin Sonja Ledl-Rossmann. Für Tirol heißt dies nach derzeitigem Finanzausgleichs-gesetz 55,25 Millionen Euro. „Für die Jahre 2011 bis 2014 wurden bun-desweit bereits 685 Millionen zusätzlich investiert, weil wir im Bereich der Pflege Zeichen setzen wollen und es notwendig ist, die betroffenen Menschen – auch jene, die hier beruflich tätig sind, sowie die Gemeinden und Länder mit ihren Strukturen zu unterstützen“, so Ledl-Rossmann. Der Pflegefonds finanziert beispielsweise mobile und andere nicht-stationäre Pflegedienste, aber auch stationäre und teilstationäre Pflegedienste und alternative Wohnformen. Ledl-Rossmann zeigte sich zufrieden, dass erst-mals auch Kinderhospiz- und Palliativdienste finanziert werden können. Von den 30.253 PflegegeldbezieherInnen in Tirol werden rund 75% zu Hause gepflegt und betreut. Ledl-Rossmann

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Wichtiges kurz festgehalten

Neuigkeiten aus Bund und Land!Der AAB Tirol ist in allen gesetzgebenden Kammern sowohl auf Bundes- als auch auf Landes-ebene durch Abgeordnete vertreten und stellt mit Landesobfrau LR Dr.in Beate Palfraderauch ein Mitglied in der Tiroler Landesregierung. Um einen genaueren Einblick in die täglicheArbeit unserer Abgeordneten und Regierungsmitglieder zu erhalten, berichten in dennachfolgenden Statements alle Mandatare aus ihren jeweiligen Aufgabenbereichen.

Entlastung für ArbeitnehmerDie ArbeitnehmerInnen tragen mit der Lohn- und der Mehrwertsteuer zwei Drittel der gesamten Steuerlast in Österreich! Dazu kommt noch die kalte Progression, die uns ein Viertel jeder Lohnerhöhung wegnimmt. Der von der Regierung eingeschlagene angebliche Sanierungskurs geht zu Lasten der Arbeitnehmer –Familien und Pensio-nisten. Allein heuer holt sich der Finanzminister 80 Milliar-den Euro von uns Steuerzahlern! Und die großen Vermö-gen bleiben ungeschoren. Die Arbeitnehmer- Familien sind nicht länger bereit, Draufzahler für das Milliardendebakel

der Hypo Alpe Adria zu sein. Weil die Regierung blockiert, verlangen wir vom Na-tionalrat, dass er eine Volksbefragung zum Thema Lohnsteuersenkung beschließt. Dann können die Bürger ihre Meinung kundtun. Wir Menschen brauchen diese steuerliche Entlastung dringend. Jeder Euro mehr bleibt in Österreich, belebt die Wirtschaft und schafft dringend nötige neue Arbeitsplätze. Erwin Zangerl

Lesen ist Abenteuer im KopfAls Bildungssprecherin und Volksschullehrerin liegt mir das Thema Lesen besonders am Herzen. Daher freut es mich auch sehr, dass sich das Land Tirol, allen voran unsere Bildungslandesrätin Dr. Beate Palfrader, in den vergangenen Jahren unter anderem die Lese-förderung zum Ziel gesetzt hat. So zahlte das Land Tirol beispielsweise im Rahmen der Tiroler Schulbi-bliotheksoffensive seit 2011 insgesamt 1,2 Millionen Euro an 369 Tiroler Schule aus. Zudem erhielten 81

Pflichtschulen das „Gütesiegel Lesen“. Besonders erfreulich ist, dass diese Initiati-ve auch im aktuellen Schuljahr fortgeführt werden konnte und Anfang Juni weitere 41 Volksschulen das Qualitätszertifikat sowie 123.000 Euro für den Ankauf von Büchern und die Adaptierung bzw. Neuschaffung von Räumlichkeiten erhielten. Neben den Förderungen für die Schulbüchereien investiert das Land Tirol jährlich 135.000 Euro in das öffentliche Büchereiwesen. Insgesamt verzeichnen die rund 200 öffentlichen Büchereien in Tirol jährlich ca. 890.000 Besucherinnen und Be-sucher. Über 1,6 Millionen Medien werden jährlich entlehnt. Bettina Ellinger

Aufbau ländlicher RaumDie Entwicklung des ländlichen Raumes muss Priorität haben. Wenn über Perspektiven dessen diskutiert wird, ist für mich der Punkt Lebensqualität der zentrale Faktor. Hier geht es vor allem darum, in der eigenen Gemein-de die passende Infrastruktur vorzufinden – vom Lebensmittelladen über Kinderbetreuung bis hin Arzt oder auch dem Postamt. In den vergangenen Jahren wurde vieles ausgedünnt, in die größeren Gemeinden bzw. Städte „verpflanzt.“ Hier müssen wir gegensteuern mit lebendigen und attraktiven Ortszentren, erschwinglicher Wohnraum oder die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung des Lebensumfeldes. Die nötigen Strukturen schaffen, um Menschen Gründe zu bieten, sich am Land niederzulassen oder dort zu verbleiben. Dafür werde ich mich einsetzen und diese Thematik immer wieder öffentlich zur Sprache bringen! Heinz Kirchmair

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StudententicketNachdem vor der Landtagswahl für alle ÖFFIs in Tirol ein günstiges Senioren/innenticket in Tirol eingeführt wurde, ist es jetzt höchst an der Zeit ein Stu-denten/innenticket einzuführen. Das dafür notwendige Geld hat der Tiroler Landtag mit der Erhöhung des Landes-budgets für den Öffentlichen Verkehr bereits im Budget 2014 bereitgestellt. Die zuständige Landeshauptmannstell-vertreterin Mag. Ingrid Felipe arbeitet an den Details und es ist zu hof-fen, dass dieses Studi-Ticket mit Herbst 2014 starten kann. Ich vertrete die Meinung, dass es wichtig ist, dass unsere Studenten eine günstige Möglichkeit erhalten, an den jeweiligen Studienort zu kommen. Denn für viele Studentinnen und Studenten ist es nicht möglich, sich eine Wohnung am jeweiligen Studienort zu nehmen, sondern sie wichen aufgrund der hohen Mieten in die Peripherie aus. Umso wichtiger ist, dass das Studi-Ticket bald kommt. Ich bleib jedenfalls dran, darauf kann sich der AAB verlassen. Jakob Wolf

Familienfreundliches TirolFamilien sind das Fundament unserer Ge-sellschaft. Daher haben die Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch den Ausbau des Kinderbetreuungsangebots sowie die Schaf-fung bestmöglicher Rahmenbedingungen für Familien für mich oberste Priorität. In Tirol wurden von 2008 bis 2014 insgesamt 3.400 neue Plätze in der Kinderbetreuung und damit 663 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Dafür wurden tirolweit in den letzten sechs Jahren über 34 Millionen Euro investiert. Bis 2018 werden weitere 3000 Kinderbetreuungsplätze und über 600 Ar-beitsplätze entstehen. 2014 zahlt das Land e 49 Millionen an Personalkostenförderung

an die Erhalter von Kindergärten, Krippen und Horte aus.Tiroler Familien werden durch verschiedene Förderungen wie zB das Kindergeld Plus mit insgesamt e 5,2 Millionen jährlich oder der Schulstarthilfe in der Höhe von insgesamt € 3,35 Millionen un-terstützt. Die Schulstarthilfe gewährt Tirol als einziges Bundesland jährlich! Hinzu kommt der seit vielen Jahren bewährte Tiroler Fami-lienpass, Beratungseinrichtungen wie die Tiroler Familieninfostelle im Innsbrucker Einkaufszentrum Sillpark und die Gratis-Familienhot-line 0800 800 508 sowie die Förderung von Schulveranstaltungen, Ferienaktionen oder bedürftigen Familien. Beate Palfrader

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Junge Arbeitnehmer brauchen eine starke InteressensvertretungBeim Einstieg in die Arbeitswelt werden oft Entscheidungen ge-troffen, die sich auf die gesamte bevorstehende Berufslaufbahn auswirken. Neben der Berufswahl selbst sind es vor allem Gehalts-verhandlungen und die individuellen Arbeitsbedingungen vor Ort, die in den ersten Arbeitstagen festgelegt werden und dann fix sind. Das neue Umfeld und die Unsicherheiten zu Beginn verleiten oft zu voreiligen Einwilligungen. Deshalb braucht es vom ersten Ar-beitstag an eine starke Interessensvertretung besonders für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Neben der AK und den Be-triebsräten bzw. Personalvertretungen bietet der AAB-Tirol genau diese wichtige und unverzichtbare Interessensvertretung für alle Be-rufseinsteiger. Bitte sprecht deshalb vor allem auch junge Menschen an und überzeugt sie von einer Mitgliedschaft beim AAB-Tirol. Ein Beitritt ist unter www.aab-tirol.at jederzeit unkompliziert möglich.Euer Matthias Weger, Landesjugendreferent

Was Ferialjobber unbedingt wissen sollten…Grundsätzlich sind alle Ferienjobber ganz normale Arbeitnehmer: Das heißt, dass auch für sie Bestimmungen und Gesetze gelten, die das Arbeitsleben regeln. Ferialjobber müssen vom Arbeitgeber kor-rekt bei der Sozialversicherung gemeldet werden und haben An-spruch auf kollektivvertragliche Entlohnung sowie auf Sonderzah-lungen, Urlaub und Entgeltfortzahlung im Krankenstand. Entgegen der Meinung vieler ist man also dem Arbeitgeber keineswegs schutz-los ausgeliefert! Damit Praktikanten in einigen Sparten nicht länger ausgenutzt werden, fordert Landesobmann Dominik Schrott unddie Junge Volkspartei Tirol schleunigst einheitlich arbeitsrechtliche Regelungen für alle Praktikanten.

Wichtiges kurz festgehalten

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Protest gegen hohe LohnsteuerAb sofort können Sie Ihren Ärger über das unfaire Steuersystem und die un-einsichtige Haltung der Bundesregie-rung kundtun: Tragen Sie sich auf der AK Liste ein, oder unterschreiben Sie gleich online auf www.ak-tirol.com!

Als dringenden Appell an die Regierung haben AK Tirol und AK Vorarlberg nun die Unterschriften-Aktion „Lohnsteuer senken – JETZT!“ ins Leben gerufen. Für eine

Lohnsteuersenkung, für die Abschaffung der kalten Progression sowie gegen wei-tere Steuerbelastungen bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld.Machen Sie mit! Fordern Sie Unter-schriftenlisten an unter Tel. 0800/22 55 22 - 1300, drucken Sie sie aus auf

www.ak-tirol.com, oder verwenden Sie die unten abgedruckte. Ausgefüllte For-mulare einscannen und mailen an [email protected] oder im Kuvert an AK Ti-rol, Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck, senden. Stichwort: „Lohnsteuer senken – JETZT!“. Oder unterschreiben Sie gleich online auf www.ak-tirol.com: Dazu auf der Startseite den Artikel zur Unterschriften-Aktion öffnen, rechts auf „Jetzt unter-schreiben!“ klicken und Felder vollständig ausfüllen! Sie erhalten noch eine eMail, die Sie bestätigen müssen. Damit haben Sie Ihre Stimme abgegeben.

Die Steuerlast ist für einen Großteilder Bevölkerung massiv!

Wir haben es satt!Zeigen wir der Regierung die rote Karte

Ausgefüllte Liste einscannen und an [email protected] mailen oder in einem Kuvert an AK Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7, senden.Stichwort: „Lohnsteuer senken! JETZT!“ Als Freimachungsvermerk: Porto beim Empfänger einheben.

NAME ADRESSE UNTERSCHRIFT

Unterstützen Sie die Unterschriften-Aktion „Lohnsteuer senken! JETZT!“ der AK Tirol und AK Vorarlberg. Weitere Unterschriftenlisten einfach beiuns anfordern oder unter www.ak-tirol.com ausdrucken.

Mit Ihrer Unterschrift stimmen Sie:q FÜR die Absenkung des Einstiegs-Lohnsteuersatzes auf 20 Prozentq FÜR den sanfteren Anstieg der Grenzsteuersätzeq FÜR den Spitzensteuersatz erst ab 84.000 Euro Jahreseinkommenq FÜR die Abschaffung der kalten Progression (jährliche Anpassung der Steuersätze)q FÜR die Beibehaltung des steuerbegünstigten Urlaubs- und Weihnachtsgeldes

Mehr Informationen unter www.ak-tirol.com

Jetzt auch online unterschreiben auf www.ak-tirol.com

„ Wir haben es satt! Die Politik muss endlich erkennen, wie massiv die Steuerlast für die größte Bevölkerungs- gruppe, die der aktiven und pensionierten Arbeit-nehmer, geworden ist.“

AK Präsident Erwin Zangerl

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Veranstaltungen in ganz Tirol

Alles Neu im MaiBei strahlend blauem Himmel trafen sich rund

180 Gäste im Hofgarten Innsbruck zum traditionellenMaiempfang des AAB Tirol, der erstmals gemeinsam

mit der AAB-FCG Fraktion der AK Tirol einlud.

WER, WANN, WO

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Frischer WindBesonders stolz sind wir auf unsere neuen Bezirks- und Ortsobleute: Jennifer

Ginther ( Reutte), Christoph Stillebacher (Imst), Georg Schlatter (Saggen) und Roman Thaler (Itter) und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!

Wo gearbeitet wird,fallen Späne

In Hopfgarten und Innsbruckfanden die ersten Workshops statt. Zielist, neben der Neuausrichtung des AABTirol, die Bezirksarbeit wieder aufleben

zu lassen. Weitere Workshops in denanderen Bezirken folgen.

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60 Jahre60 Jahre für Österreich

Stammhaus, Kufstein

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