15. Jahrgang | 10,00 zzgl.MwSt.|ISSN 1617-7843 |PVSt. F ... · Das neuartige Konzept soll am...

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ORALCHIRURGIEJournal

15. Jahrgang |€10,00 zzgl.MwSt. | ISSN 1617-7843 | PVSt. F 54707 Zeitschrift des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen

32015

FachbeitragTherapie von oralen Leukoplakien undmalignen Mundschleimhautläsionen

Seite 12

Events | BDODental anesthesia Updatein Berlin

Seite 48

Interview„Die größte Innovationder Zahnmedizin“

Seite 32

FachbeitragDVT-Diagnostik bei Gefäßstielverknöcherungnach Fibula-Transplantation

Seite 20

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EDITORIAL

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 3

1 Warnakulasuriya S, Ariyawardana A: Malignant transformation of oral leukoplakia: a systematic review of observational studies. J Oral Pathol Med. 2015; Aug;44(7):507–14.

2 Lodi G, Sardella A, Bez C, Demarosi F, Carrassi A: Interventions for treating oral leukoplakia. Cochrane Database Syst Rev. 2006 Oct 18;(4).

In einer aktuellen Übersichtsarbeit1 imJournal of Oral Pathology and Medicineversuchen die Kollegen S. Warnakula -suriya (King’s College, London) und A. Ariyawardana (James Cook Univer-sity, Cairns) die Frage zu beantworten,wie hoch die Rate der malignen Trans-formationen bei oralen Leukoplakienanhand einer systematischen Literatur-studie denn nun tatsächlich sind. Dazuwurden von den Autoren mehr als2.600 Studien zum Thema identifiziert,von denen 1.000 Artikel genauer unterdie Lupe genommen wurden. Letztend-lich verblieben 24 Studien, anhand derereine Metaanalyse zur Beantwortung derFrage vorgenommen wurde. Zusammen-gefasst ergab sich in dieser Studien -population eine durchschnittliche Ent -artungsrate von 3,5 %, wobei die Wertezwischen 0,13 % und bis zu 34 %schwankten. So weit, so gut. Zu denwichtigsten Risikofaktoren für eine maligne Entartung stellte sich nebenden altbekannten Risikofaktoren, wieder Dysplasiegrad der Leukoplakie, einfortgeschrittenes Alter des Patienten, die Größe der Leukoplakie mit mehr als200 mm² Fläche, der nicht homogeneTyp (z. B. das Vorliegen einer Erythro -

leukoplakie) auch interessanterweisedas weibliche Geschlecht heraus.Wie schwierig solche Metaanalysen hinsichtlich ihrer Interpretation und die klinische Umsetzung sind, möchte ich anhand des wohlbekanntesten Risiko -faktors, der Dysplasie, zeigen: Von den24 Studien haben nur fünf Autoren -gruppen eine statistische Analyse zwi-schen dem Vorliegen einer Dysplasieund einer malignen Transformation vor-genommen, drei davon konnten eineKorrelation zwischen einer malignenTransformation und dem Vorliegen einerDysplasie, vor allem bei moderaten undschweren Dysplasien, zeigen.Der Artikel beschreibt eindrucksvoll, wieschwierig es ist, anhand retrospektiverStudien klare evidenzbasierte Schlüssezu ziehen und vor allem Handlungsan-weisungen für den chirurgisch tätigenZahnarzt zu geben. Demgemäß zeigteschon der Cochrane-Report zur Therapievon Leukoplakien aus dem Jahre 2006von Lodi et al.2, dass auch die vollstän-dige Exzision das potenzielle Risikoeiner Ent artung der Schleimhaut nichtsignifikant verringert und grundsätzlichden regelmäßen Recall der Patientennicht er setzen kann.

So werden wir auch weiter auf gut ge-plante prospektive (Interventions-)Studienwarten müssen, die uns evidenz basierteTherapieempfehlungen für den Umgangmit Leukoplakien an die Hand geben.

Viel Spaß beim Lesen wünscht IhnenIhr Torsten W. Remmerbach

Orale Leukoplakien: Eine Herausforderung

Torsten W. Remmerbach

[Infos zum Autor]

Editorial

3 Orale Leukoplakien: Eine Herausforderung Torsten W. Remmerbach

Fachbeitrag

6 Vermeidung von Knochentaschen bei Weisheitszahn-Osteotomien

Prof. Dr. Dr. Wilfried Engelke, Dr. Victor Beltrán, Carolina Leiva Hernández

12 Therapie von oralen Leukoplakien und malignen Mundschleimhautläsionen

Priv.-Doz. Dr. Dr. Matthias Kreppel, Dr. Tim Backhaus, Priv.-Doz. Dr. Dr. Martin Scheer, Priv.-Doz. Dr. Hans-JoachimNickenig, Dr. Dr. Andrea Grandoch, Priv.-Doz. Dr. Dr. Daniel Rothamel, Priv.-Doz. Dr. Jörg Neugebauer, Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller

20 DVT-Diagnostik bei Gefäßstielverknöcherungnach Fibula-Transplantation

Daniel Kärcher, Christian Dinu, Dr. Dr. Eva Gudewer, Dr. Jörg Mudrak, Priv.-Doz. Dr. Dr. Lei Li

Anwenderbericht

24 Minimalinvasiver Sinuslift mit hohem hydraulischen Druck – eine Multicenter-Pilotstudie

Dr. Marcus Engelschalk

Interview

32 „Die größte Innovation der Zahnmedizin“

Events

37 8. Norddeutsche Implantologietage

38 Metallfreie Implantologie am Bodensee

Events | Vorschau

40 „Das gesunde Implantat“ im September auf St. Pauli

41 Aus der Praxis für die Praxis: Implantologieforum Berlin 2015

Tipp

42 Aufbau des Alveolarfortsatzes durch Augmentation

Judith Kressebuch

Events | BDO

48 Dental anesthesia Update in Berlin

28 Markt | Produktinformationen

44 News

49 Fortbildungsveranstaltungen des BDO 2015

50 Termine / Impressum

4 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

INHALT

Das Oralchirurgie Journal ist die offizielle Zeitschrift

des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen e.V. Titelbild © Syda Productions

TEL.: +49 (0)6196 77606-0 FAX: +49 (0)6196 77606-29E-MAIL: info@nsk-europe.de WEB: www.nsk-europe.de

NSK_Surgical_A4_OJ315.pdf 1NSK_Surgical_A4_OJ315.pdf 1 04.08.15 14:4504.08.15 14:45

Die Entfernung von unteren Weis-heitszähnen im Sinne einer lateralen Os-teotomie nach Bildung eines Mukoperi -ostlappens hat seit vielen Jahrzehntenpraktisch keine wesentliche Verände-rung erfahren. Die Maxime lautet: Aufetwas weniger oder mehr Knochenkommt es doch nicht an, sofern derZahn rasch und (auf den ersten Blick)ohne Komplikationen entfernt werdenkann. Allerdings ist hinlänglich bekannt,dass die Bildung von Knochentaschennach der Osteotomie oft eine verzögerteWundheilung und nicht selten auchdauerhafte parodontale Problemzonendistal des verbliebenen zweiten Molarenauslösen kann. Ist die Nachbehandlungmit Drainagestreifen für den Patientennoch nachvollziehbar, so bedeutet dieDefektbildung im Osteotomiebereich im Zusammenhang einer freiliegenden

Wurzel des zweiten Molaren oder einerWeichteiltasche in dieser Region einedeutliche Beeinträchtigung des Behand-lungserfolges und eine wesentliche Ver-schlechterung der Spätprognose desNachbarzahnes. Es sollte also von vorn-herein Behandlungsziel sein, die Bildungtemporärer und selbstverständlich auchdefinitiver Knochentaschen durch geeig-nete Maßnahmen zu verhindern.Vor vier Jahren haben wir in dieser Zeit-schrift über die endoskopische Technikberichtet, die es erlaubt, einen lateralenZugang zum unteren Weisheitszahn mit-tels Lappenbildung und Osteotomieganz zu vermeiden, auf diese Weise denKnochenverlust zu reduzieren und dieDeperiostierung auf den okklusalen As-pekt des Kiefers zu beschränken. Diehierdurch mögliche Erhaltung von struk-turell wichtigen Knochenwänden er-

laubt es nun, die Frage der retromolarenTaschenbildung neu zu überdenken undmit einem modifizierten therapeutischenVorgehen in Angriff zu nehmen. In die-sem Zusammenhang ist die aus anderenKieferregionen bekannte Socket Präser-vation ein Verfahren bzw. eine Option,die primär geeignet erscheint, auch imBereich der Weisheitszähne bei einer aus-schließlich okklusalen Präparationsweiseden dort entstehenden Defekt zu schlie-ßen, um bereits im primären Eingriff einerestitutio ad integrum anzustreben.

Fallbeschreibung

Das neuartige Konzept soll am Beispieleines Fallberichtes im Einzelnen erläu-tert werden. In der Abbildung 1 ist diepräoperative Situation eines Zahnes 38dargestellt, bei dem eine minimalinva-sive Entfernung mit der inward fragmen-tation technique (IFT) geplant war.1 Manerkennt auf dem Ausschnitt in der Pano-ramaschicht einen horizontal verlager-ten Zahn 38. Die transversalen Schich-ten zeigen eine lingual orientierte Wur-zel mit enger Lagebeziehung zumNervenkanal. Im koronaren Bereich hatder impaktierte Weisheitszahn mit einerlateralen Kronenfläche das Knochen -niveau erreicht. Im klinischen Bild ist dieVerlagerung erkennbar, lediglich die dis-tale Kronenfläche ist okklusal sichtbar,ein spontaner Durchbruch ist ausge-

FACHBEITRAG

Der vorliegende Artikel erläutert die Möglichkeit, Knochen -taschen bei Weisheitszahn-Osteotomien durch einen Flapless-Zugang zu vermeiden. Zur Auffüllung wird dafür ein in situ aushärtendes Biomaterial hinzugezogen, um eine verzögerteWundheilung sowie möglich entstehende dauerhafte parodon-tale Problemzonen zu vermeiden. Das neuartige Konzept wirdweiterhin an einem Fallbeispiel erläutert.

Vermeidung von Knochentaschenbei Weisheitszahn-OsteotomienProf. Dr. Dr. Wilfried Engelke, Dr. Victor Beltrán, Carolina Leiva Hernández

6 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Abb. 1: Präoperative Situation Zahn 38 – lingual orientierte Wurzel mit enger Lagebeziehung zumNervenkanal.

Prof. Dr. Dr. Engelke[Infos zum Autor]

Literatur

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1 Hersh E, et al. Reversal of soft-tissue local anaesthesia with phentolamine mesylate in adolescents and adults. J Am Dent Assoc. 2008; 139: 1080–1093; Hersh et al. Phentolamine Mesylate for Accelerating Recovery from Lip and Tong Anesthesia. Dent Clin N Am (54), 2010: 631– 642; Tavares et al. Reversal of Soft-Tissue Local Anesthesia with Phentolamine Mesylate in Pediatric Patients. J Am Dent Assoc (139), 2008: 1095–1104.

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agulantien). Nach intravenöser oder intramuskulärer Applikation oberhalb der empfohlenen Dosis wurden Myokardinfarkte, zerebrovaskuläre Spas-men u. Verschlüsse beschrieben im Zusammenhang mit ausgeprägter Hypo tonie. Auf Anzeichen derartiger Symptome achten! Nicht empfohlen bei Patienten mit schwerer od. nicht medikamentös eingestellter kardio-vaskulärer Erkrankung. Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Patrone. Schwangerschaft u. Stillzeit: Anwendung nicht empfohlen, nicht bekannt, ob Phentolamin in die Muttermilch übergeht. Nebenwirkungen: Nerven: Häufi g Kopfschmerzen, Gelegentlich Paräs-thesien. Herz: Häufi g Tachy-, Bradykardie. Gefäße: Häufi g Hypertonie, er-höhter Blutdruck. Gastrointestinaltrakt: Häufi g Schmerzen im Mundraum. Gelegentlich Oberbauchschmerzen, Diarrhö, Erbrechen. Haut, Unterhaut-zellgewebe: Gelegentlich Pruritus, Anschwellen des Gesichts. Skelettmus-kulatur, Bindegewebs- u. Knochenerkrankungen: Gelegentlich Schmerzen im Kieferbereich. Allgemein: Häufi g Schmerzen an der Injektionsstelle. Gelegentlich Reaktionen an der Einstichstelle, Druckschmerz. Verletzungen, Vergiftungen, Komplikationen: Schmerzen nach dem Eingriff. Verschreibungspfl ichtig. SEPTODONT HOLDING · 58 rue du Pont de Créteil94100 Saint-Maur-des-Fossés, Frankreich.Stand: Juni 2015.

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FACHBEITRAG

8 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

schlossen, ebenso eine konventionelleExtraktion mit Zange oder Hebel.Ausgehend von der durchgebrochenenKronenfläche wird durch lokale Mobili-sierung der Schleimhaut unter Einbezie-hung des bukkalen Sulkus am Zahn 37ähnlich der Envelop-Technik die Okklu-salfläche des Zahnes 37 unter Einbezie-hung des unmittelbar okklusal angren-zenden Knochenabschnittes exponiert.Die weitere Präparation erfolgt unterSicht mit einem Stützendoskop auf dasOperationsfeld (Abb. 3). Stützendoskopeverschiedenen Durchmessers ermögli-chen eine variable Beobachtung desOperationsfeldes durch eine Platzierungin unmittelbarer Nähe des Präparations-ortes. In der Regel wird zunächst vondistal die Zahnoberfläche beim Anlegeneiner zentralen Kavität auf dem Beob-achtungsmonitor dargestellt. Bei fort-schreitender Präparationstiefe wird einStützendoskop in den Furkationsbereicheingesetzt, bei Bedarf kann in der Tiefeder Knochenkavität zur Identifizierungvon kritischen Strukturen wie Wurzelres-ten oder zur Kontrolle des N. alveolarisinferior eine endoskopische Untersu-chung mit Optiken kleineren Durchmes-sers ggf. unter Immersion erfolgen.Somit kann zu jedem Zeitpunkt ohne la-teralen Zugang eine zuverlässige Über-

sicht auf das intraalveoläre Operations-feld gewonnen werden.Abbildung 4a zeigt die Situation nachSchaffung einer zentralen Kavität amÜbergang von Krone zur Wurzel des ho-rizontal verlagerten Zahnes: Die Krone(K) ist von der Wurzel (W) bereits weit-gehend separiert. Es ist erkennbar, dassdie Separation auf der bukkalen undoralen Seite (Pfeile) bereits abgeschlos-sen ist, im zentralen Abschnitt ist jedochnoch eine Schmelzbrücke (B) erkennbar,die anschließend durchtrennt wird. DerBereich einer follikulären Zyste (Zy) istzwischen der Krone (K) und der bukka-len Wand deutlich sichtbar. Nach Durch-trennung der Schmelzbrücke (B) könnenKrone (Abb. 4b) und Wurzel (Abb. 4c)separat nach okklusal entnommen wer-den. Es resultiert eine leere Alveole(Abb. 4d), in der im oberen Bildabschnittnoch die Zystenwand erhalten ist, letz-tere wird unter Sicht entfernt. Krone undWurzel (Abb. 4e) werden anschließendauf Vollständigkeit überprüft.Nach Revision der Alveole wird der De-fekt mit easy-graft® CLASSIC (Sunstar)gefüllt (Abb. 5a), sodass der vom Weis-heitszahn ursprünglich eingenommeneRaum ausgefüllt wird. Dies ist nur des-halb möglich, weil die bukkale Wand er-halten werden konnte, sodass eine Re-

tention für das in situ aushärtende Ma-terial entsteht. Abbildung 5 zeigt dievollständige Füllung der Alveole. Durchzwei Einzelknopfnähte kann die Wundeprimär verschlossen werden.Eine postoperative DVT-Untersuchungnach drei Monaten zeigt, dass die Kie-ferform insgesamt nicht verändert ist,insbesondere konnte die kräftige buk-kale Kompakta angrenzend an die Al-veole in ganzer Höhe erhalten bleiben.Eine knöcherne Taschenbildung ist nichterkennbar, vielmehr ist die noch erkenn-bare Alveole bis zur marginalen Zonemit mineralisiertem Gewebe ausgefüllt.

Diskussion

Der hier gezeigte Fall ist ein Beispiel füreine Situation, bei der auch bei vollstän-diger Freilegung der Krone eine Separa-tion des Weisheitszahnes zur Zahnent-fernung nicht vermieden werden kann.Die relativ weit linguale Lage würde beikonventionellem Vorgehen eine bukkaleOsteotomie von ca. 6 bis 8 mm erfor-dern, um für die Trennung der Kroneeinen ausreichenden Zugang zu schaf-fen. Diese Trennung kann bei klassi-schem Vorgehen ausgehend von derbukkalen Kronenfläche nur bis etwa 2/3des Kronendurchmessers erfolgen, um

Abb. 2: Schleimhaut unter Einbeziehung des bukkalen Sulkus am Zahn 37. – Abb. 3: Präparation unter Sicht eines Stützendoskops auf das Operationsfeld.

Abb. 4a: Situation nach Schaffung einer zentralen Kavität am Übergang von Krone zur Wurzel des horizontal verlagerten Zahnes. – Abb. 4b und c: Kroneund Wurzel können nach okklusal entnommen werden. – Abb. 4d: Leere Alveole mit erhaltener Zystenwand.

Abb. 2 Abb. 3

b c da

Anzeige_A4_150526_RZ.pdf 1Anzeige_A4_150526_RZ.pdf 1 02.06.15 10:5102.06.15 10:51

FACHBEITRAG

10 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

eine Verletzung des Mundbodens sicherzu vermeiden, insofern ist nur eine ok-klusal und bukkal gerichtete Luxationdes fragmentierten Kronenteils möglich.Bei lingualer Lage und bestehenden Un-terschnitten muss unter Umständen mitSchwierigkeiten bei der Luxation derKrone gerechnet werden, wenn dieFragmentierung und Luxation nach buk-kal und okklusal nicht sofort gelingt. DieAlternative einer längs gerichteten Spal-tung des Zahnes mit Mobilisierung vonkombinierten Kronen-Wurzel-Fragmen-ten erfordert demgegenüber eine sehrpräzise Schnittführung in den Furkations-bereich, die ohne direkte Einsicht in diezu durchtrennende Zahnregion bei nerv-naher Lage nicht ohne Risiko ist. Im Vergleich zu den genannten Separa-tionstechniken ist der endoskopisch un-terstützte Zugang zum Pulpenbodenund zur Furkation bei okklusalem Zu-

gang mit optischen Hilfsmitteln unpro-blematisch und übersichtlich. Die ein-wärts gerichtete Mobilisation (inwardfragmentation) erfordert eine raum-schaffende Kavität mit vollständigerDurchtrennung des Zahnes. Währenddas Anlegen der Kavität zunächst vonokklusal mit Fräsen und Rosenbohrernerfolgt, sind zur Präparation der äußerenSchmelzränder in Richtung auf die Al-veolenwände diamantierte Kugelschleif-körper mit 3 bis 5 mm Durchmesser er-forderlich, da sie in Kontakt mit Weich-gewebe aus dem Zahn oder Knochenkeine wesentliche Schädigung hinterlas-sen. Die Präparation ist allerdings etwaszeitraubender. Die raumschaffende Prä-paration als Erweiterung der initialenokklusal erzeugten Kavität und die vondort ausgehende sagittale Kronensepa-ration wird in Kenntnis des Röntgenbe-fundes bis zur basalen Begrenzung derKrone resp. bis zur Furkation mit kon-ventionellen Kugelfräsen erfolgen. Dielingualen und die kanalnahen Bereicheder verlagerten Molaren müssen stetsmit diamantierten Kugelfräsen größerenDurchmessers präpariert werden. DiesesVorgehen ist – insbesondere lingual –sehr sicher, da eine Freilegung des lin-gualen Periostes bei diamantierten gro-ßen Schleifkörpern eine Schädigung des N. lingualis praktisch nicht auftreten

kann. Im Gegensatz dazu kann durchLindemannfräsen oder Rosenbohrer imMundbodenbereich ein erheblicher ia-trogener Schaden angerichtet werden,sofern eine unbeabsichtigte Perforationder lingualen Kortikalis ohne perfekteSicht auf das OP-Feld erfolgt ist.Dass der bukkale Knochenverlust we-sentlich reduziert werden kann, ist einerwünschter Effekt des okklusalen Zu-ganges. Nimmt man an, dass bei einerkonventionellen Entfernung von unterenMolaren die Exposition zumindest derKrone, oftmals jedoch auch noch weiter-gehende Exposition der Zahnwurzel er-forderlich wird, ist die hierdurch ver -ursachte Höhenreduktion bezogen aufdie Zahnlänge mit einem Defekt von ca.8 bis 9 mm verbunden, dies entsprichtder Kronenhöhe bis in den Furkations-bereich.Die hier gezeigte Methode erlaubt esalso, relativ risikoarm gezielt Zahnan-teile schrittweise durch Einwärtsfrag-mentierung und okklusale Fragmentent-nahme zu entfernen, ohne dabei einenennenswerte bukkale Knochenabtra-gung und bukkale Lappenbildung zu benötigen, und zwar mit adäquater Si-cherheit im Bereich der lingualen Kno-chenwand. Es resultiert also ein derZahnform entsprechender Hohlraum,der allerdings postoperativ ähnlich wienach konventionellem Vorgehen eineTendenz zur Bildung einer Knochenta-sche aufweisen kann, sofern er nicht an-gemessen verschlossen wird. Hier hatdie Anwendung von in situ härtendemMaterial in den uns vorliegenden Be-handlungsfällen sehr positive Resultategezeigt. In einer prospektiven Studie,deren Ergebnisse derzeit ausgewertetwerden, deutet sich an, dass unter Ver-wendung von easy-graft® CLASSIC alsein rigider Wundverband eine postope-rative Taschenbildung weitgehend ver-mieden werden kann. Dies wurde imvorliegenden Fall anhand der DVT-Unter-suchung deutlich. Der gesamte Raumder ehemaligen Alveole hat sich unterAnwendung des Knochaufbaumaterialsmineralisiert, eine pathologische Taschen-bildung trotz der perikoronaren Zystewurde vermieden.Eine vollständige Auffüllung sollte nurmit einem Material erfolgen, das voll-

Abb. 4e: Überprüfung der Krone und Wurzel auf Vollständigkeit.

Abb. 5a: Füllung des Defekts mit easy-graft® CLASSIC. – Abb. 5b: Vollständige Füllung der Alveole.Verschluss der Wunder durch zwei Einzelknopfnähte. – Abb. 6: Postoperative DVT-Untersuchung nachdrei Monaten.

Abb. 5a Abb. 5b

Abb. 6

ständig resorbierbar ist, um die Knochenarchitektur langfris-tig nicht zu beeinträchtigen. Nicht resorbierbares Hydroxyl -apatit, das in der Vergangenheit hier verwendet wurde,könnte grundsätzlich die Stabilität des Knochenregeneratesnegativ beeinflussen und sollte deshalb nicht eingesetztwerden.Auch ein direkter Kontakt von Partikeln mit dem Gefäßner-venbündel ist aus systematischen Erwägungen heraus zuvermeiden. Hier liegen ebenfalls bereits frühe Mitteilungenvor, dass ggf. Parästhesien auftreten können. Sollte deshalbbei einer Enukleation eines Weisheitszahnes ein freiliegenderNerv beobachtet werden, so muss zwischen das Augmentatund das Gefäßnervenbündel ein Interponat, z. B. aus Kolla-genschwamm o. ä., eingebracht werden, um eine direktemechanische Schädigung ausschließen zu können.Das in situ aushärtende Material sollte die Funktion über-nehmen, einen rigiden Abschluss der leeren Alveole zurMundhöhle zu schaffen und als Basis für den Weichteilver-schluss dienen. Es kann abschließend noch nicht beurteiltwerden, ob ein geringfügiges Freiliegen von Biomaterial, wiein anderen Kieferregionen vom Hersteller angegeben, imVerlauf ohne primären Verschluss nachteilig wäre. Aus chi-rurgischer Sicht sollte, wo immer möglich, ein Annähern derAlveolenwundränder erfolgen, ohne allerdings durch aus-gedehnte Mobilisierung einen primären Verschluss erzwin-gen zu wollen. Abschließend sei erwähnt, dass eine postoperative Blutungdurch die Anwendung des easy-graft® CLASSIC-Materialsdurch Stabilisierung der Wunde unterstützt wird und somitdie Gefahr, bei bestehenden hämorrhagischen Diatheseneine Nachblutung zu induzieren, durch die kombinierte An-wendung von Flapless-Chirurgie und primärer Defektfüllungnachhaltig reduziert werden kann.

Schlussfolgerung

Die endoskopisch assistierte Weisheitszahnoperation übereinen okklusalen Zugang mit nachfolgender Defektfüllungermöglicht es, bei verlagerten Zähnen ohne relevante De-fekte der bukkalen oder lingualen Wand eine vollständigeRegeneration des Knochendefektes zu erzielen. Damit wirdfür einen Standardeingriff in der zahnärztlichen Chirurgieeine Restitutio ad integrum ermöglicht. Das Flapless-Konzepterlaubt, in allen Kieferregionen Zähne nach diesem Prinzipzu entfernen, ohne bukkale Knochenverluste zu verursachen.

Prof. Dr. Dr. Wilfried EngelkeAbteilung für Zahnärztliche Chirurgie

Universitätsmedizin Göttingen

Robert-Koch-Straße 40

37075 Göttingen

wengelke@med.uni-goettingen.de

www.mkg.med.uni-goettingen.de

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In der WHO-Klassifikation von 2005wurde der einheitliche Begriff der epi-thelialen Vorläuferläsion für Läsionender Mundschleimhaut, die mit einem er-höhten Risiko der Entwicklung einesPlattenepithelkarzinoms der Mundhöhlebehaftet sind, eingeführt. Dieser Begriffersetzt die früheren Bezeichnungen wiePräkanzerosen, prämaligne Zuständeund epitheliale Dysplasien.1

Die mit Abstand häufigste klinische Erscheinung der oralen epithelialen Vorläuferläsion ist die Leukoplakie.2 DieDefinition dieses Begriffes geht auf denDermatologen Ernst Schwimmer ausdem Jahre 1877 zurück, der die Leuko-plakie als einen „weißen, nicht abwisch-baren Fleck der Mundschleimhaut“ be-zeichnete, „der weder klinisch noch his-tologisch einer anderen Erkrankungzugeordnet werden kann“.Weitere, weitverbreitete orale Vorläufer-läsionen sind die Erythroplakie, erosiveFormen des oralen Lichen planus (OLP)

und in Südostasien zusätzlich die sub-muköse Fibrose.3 Weitere, jedoch selte-ner vorkommende Formen der oralenVorläuferläsionen sind die aktinische Keratose im Bereich der Unterlippe, dieproliferative verruköse Leukoplakie(PVL), der diskoide Lupus erythemato-des, Immundefizienz-Syndrome und dieseltenen vererbbaren Formen des Mund-höhlenkarzinoms wie der Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel.4,5

Epidemiologie und Ätiologie

Die weltweite Prävalenz für epithelialeVorläuferläsionen liegt zwischen einund fünf Prozent, wobei sich enormegeographische und geschlechtsabhän-gige Unterschiede zeigen. Dabei fandsich eine erhöhte Prävalenz in Ent -wicklungsländern in Abhängigkeit vonrecht unterschiedlichen Expositions-mustern gegenüber Kanzerogenen.6,7

In Deutschland beträgt die Prävalenz

für Männer 2,3 Prozent und für Frauen0,9 Prozent.8

Zur Inzidenz von oralen Vorläuferläsio-nen gibt es nur wenige Studien. Die Inzidenz variiert zwischen 0,6 und30,2/1.000 Menschen pro Jahr.9 In denLändern der ersten Welt sind Leukopla-kien eher Krankheiten des höheren Le-bensalters mit einem Gipfel zwischender fünften und sechsten Dekade,10,11

während das durchschnittliche Erstma-nifestationsalter in Entwicklungsländernfünf bis zehn Jahre früher liegt.12 Män-ner sind häufiger betroffen als Frauen.Je nach Studie beträgt das Geschlech-terverhältnis 1,37:1 bis 6:1.10,13 Leuko-plakien können prinzipiell an allen Stel-len der Mundhöhle auftreten. Prädilek-tionsstellen sind Wangenschleimhaut,die Zunge, der Mundboden und die Lippen.8,10,12,14

Der größte Anteil der Leukoplakien istmit Tabakkonsum assoziiert.15 Das Ri-siko ist um das sechsfache erhöht.16–18

FACHBEITRAG

Trotz erheblicher Fortschritte in der Diagnostik von oralen Leu-

koplakien und anderen oralen Vorläuferläsionen sind diese Ver-

änderungen nach wie vor mit einer hohen Morbidität behaftet,

da es trotz intensiver Bemühungen in der Krebsvorsorge häufig

zu malignen Transformationen in ein orales Plattenepithelkar-

zinom kommt. Der vorliegende Artikel soll die Möglichkeiten

der Therapie von oralen Leukoplakien beleuchten.

Therapie von oralen Leukoplakien und malignen MundschleimhautläsionenPriv.-Doz. Dr. Dr. Matthias Kreppel1,2, Dr. Tim Backhaus3, Priv.-Doz. Dr. Dr. Martin Scheer4, Priv.-Doz. Dr. Hans-Joachim Nickenig1,2, Dr. Dr. Andrea Grandoch1,2, Priv.-Doz. Dr. Dr. Daniel Rothamel1,2, Priv.-Doz. Dr. Jörg Neugebauer5, Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller1,2

12 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

1 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie der Universität Köln

2 Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln

3 Zahnarztpraxis Dres. Backhaus, Sankt Augustin4 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,

Mühlenkreiskliniken – Johannes Wesling Klinikum Minden5 Praxisklinik für Zahnheilkunde, Landsberg am Lech

Priv.-Doz. Dr. Dr. Matthias Kreppel[Infos zum Autor]

Literatur

Die Anzahl der kanzerogenen und mu-tagenen Substanzen ist enorm, amwichtigsten sind Nitrosamine und aro-matische Kohlenwasserstoffe wie das3,4-Benzpyren.19 Alkohol gilt als eigen-ständiger Risikofaktor für die Entste-hung von Leukoplakien, unabhängigvon der Alkoholkonzentration der Ge-tränke.20 Kombinierter Alkohol- und Nikotinkonsum führt zu einer 6- bis 15-fachen Risikosteigerung. Die Effektesind nicht additiv, sondern multiplika-tiv, da Alkohol die Permeabilität derMundschleimhaut für Kanzerogene desTabaks erhöht.21 Als weitere Risikofak-toren gelten schlechte Mundhygiene, Eisenmangelanämie, mechanische Irri-tationen durch schlecht sitzenden Zahn-ersatz und eine Pilzinfektion mit Can-dida albicans.22 Seit einigen Jahrenwird auch eine Infektion mit humanenPapillomaviren (HPV) als unabhängigerRisikofaktor diskutiert (Tab. 1).23–25

Klinisches ErscheinungsbildLeukoplakien zeigen ein äußerst varia-bles klinisches Erscheinungsbild. Es wirddie homogene und inhomogene Leuko-plakie unterschieden. Beide Formen un-terscheiden sich durch Begrenzung,Oberfläche, Profil, Dicke und Farb-ton.26,27 Eine homogene Leukoplakie hateine flache, dünne, scharf begrenzte undgleichmäßig weiße Gestalt. Das Risikoeiner malignen Entartung ist gering. Dieinhomogene Leukoplakie weist eine ver-ruköse oder erosive Oberfläche auf, dieFarbe variiert zwischen Weiß und Weiß-Rot (Erythroleukoplakie), wobei das Ri-siko einer malignen Transformation umein Vielfaches erhöht ist.17,28 Eine Son-derform stellt die proliferative verruköseLeukoplakie dar, die durch multifokalesAuftreten, Therapierefraktärität und miteinem hohen Risiko der malignen Trans-formation assoziiert ist.27 Abbildung 1zeigt das klinische Bild einer homo -genen Leukoplakie, Abbildung 2 daseiner verrukösen Leukoplakie.

Früherkennung

Die frühe Diagnostik von oralen Platten-epithelkarzinomen beziehungsweisedas Erkennen von epithelialen Vorläu-ferläsionen mit einem Entartungsrisiko

ist für die Verbesserung der Prognoseder Patienten von enormer Bedeutung,da die Wahrscheinlichkeit, an einemoralen Platten epithelkarzinom zu ver-sterben, mit zunehmendem Tumorsta-dium steigt.29,30 Lediglich zehn Prozentder Mundhöhlenkarzinome fallen durchgezielte Früherkennungsmaßnahmenoder als Zufallsbefunde auf, was im Um-kehrschluss bedeutet, dass 90 Prozentder Patienten zum Zeitpunkt der Dia -gnosestellung Symptome wie Schwel-lung der Halslymphknoten, Schmerzenoder auch Störungen der Kaufunktionaufweisen, die auf ein fortgeschrittenes Tumorstadium hindeuten. Dazu addiertsich noch eine Diagnoseverzögerungvon durchschnittlich zwei bis vier Mo-naten durch den behandelnden Arztoder Zahnarzt, was die Prognose derPatienten weiter verschlechtert.31

Die Zahlen weisen auf die überragendeBedeutung der frühen Diagnose einesMundhöhlenkarzinoms und der Vorläu-ferläsionen hin, die dann entsprechendbehandelt werden können.32 Aufgrundder enormen Bedeutung der Früherken-nung von Mundhöhlenkarzinomen undderen Vorläuferläsionen gibt es eineS2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaftfür Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,die konkrete Empfehlungen zum Vor -gehen bei Mundschleimhautverände-rungen gibt und sich an Zahnärzte, Oral-

chirurgen, Mund-, Kiefer- und Gesichts-chirurgen sowie Hals-Nasen-Ohren-Ärztewendet (www.dgzmk.de). Eine großeHerausforderung stellt dabei die Diffe-renzierung von Vorläuferläsionen mithohem Entartungsrisiko und solchen mitgeringem Entartungsrisiko dar. Dazuwurden in den letzten Jahren und Jahr-zehnten verschiedene Techniken entwi-ckelt, die mehr oder weniger erfolgreichsind und im folgenden Abschnitt dar -gestellt werden.

Diagnostik und Differenzialdiagnostik

Jede Veränderung der Mundschleim-haut wird zunächst klinisch durch In-spektion und Palpation diagnostiziert.Die klinische Beschreibung einer Leu-koplakie zur Risikoabschätzung bei-spielsweise ist jedoch nur bedingt hilf-reich, da sich hinter dem klinischen Bildeiner Leukoplakie eine Vielzahl unter-schiedlicher, meist nicht neoplastischerSchleimhautveränderungen verstecken.Allerdings können sich auch hintereiner harmlos erscheinenden, homoge-nen Leukoplakie eine dysplastische Ver-änderung oder ein invasiv wachsendesKarzinom verbergen.6

Im Rahmen der Diagnostik haben sichneben der histopathologischen Diagno-sesicherung verschiedene Verfahren in

FACHBEITRAG

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 13

Endogene Faktoren Exogene Faktoren

– erbliche Faktoren– chronische Virusinfektionen

(HPV 16 und 18)– Diabetes mellitus– hormonelle Faktoren– Hepathopathien– Mangelernährung– Eisenmangel

– Tabak– Alkohol– schlechte Mundhygiene– orale Habits (Bethelnuss, Kautabak)– insuffiziente Prothesen– galvanische Reize (Amalgam-Gold)– lokale chronische Infektionen (Candida)– chemische Noxen (Säuren)– physikalische Noxen (thermisch, UV-Licht)

Tab. 1: Risikofaktoren für orale Leukoplakien.

Abb. 1: Homogene Leukoplakie. – Abb. 2: Verruköse Leukoplakie.

Abb. 1 Abb. 2

der klinischen Routinediagnostik etab-liert. Der Goldstandard zur Abklärungbleibt die histologische Sicherung durchInzisions- oder Exzisionsbiopsie. Bei per-sistierenden und unklaren Befundenkommt man an einer histologischen Dia -gnosesicherung nicht vorbei. Neben der klinischen Beurteilung der Mund-schleimhaut haben sich in den letztenJahren verschiedene nichtinvasive Ver-fahren etabliert, die den Behandler beider Risikobeurteilung der Mundschleim-hautveränderungen unterstützen.33–35

Histologische DiagnosesicherungEine definitive Diagnose ist jedoch nurdurch eine histologische Untersuchungmöglich.36,37 Die Leitlinie der DGZMKempfiehlt eine histologische Diagnostik,wenn sich nach zwei Wochen unter Aus-schaltung der Noxen keine Rückbil-dungstendenz zeigt, beziehungsweise,wenn die Läsion nach spätestens vierWochen nicht vollständig abgeheilt ist.Mikroskopisch lassen sich so das Vor-handensein beziehungsweise der Grad

der epithelialen Dysplasie und invasivesWachstum beurteilen.7,38

Fünf Prozent der klinisch diagnostiziertenLeukoplakien sind invasiv wachsendePlattenepithelkarzinome, in 25 Prozentfindet eine histologisch nichtinvasivwachsende, orale Vorläuferläsion statt.39

Der Grad der histologisch ermitteltenDysplasie stellt die Grundlage für die ver-schiedenen Klassifikationssysteme oralerVorläuferläsionen dar. Aufgrund der mangelnden Kenntnis geeigneter Markerund der im Vergleich zum Serum gerin-gen Konzentration geeigneter Marker imSpeichel steht die Erforschung von Spei-chel als Medium zur Früherkennung vonKrankheiten noch am Anfang.

Histomorphologische KlassifikationssystemeIn der aktuellen WHO-Klassifikationwerden drei verschiedene histomorpho-logische Klassifikationssysteme für oraleepitheliale Vorläuferläsionen als gleich-berechtigt nebeneinander vorgestellt(Tab. 2).40 Die aktuelle Klassifikation der

WHO von 2005 unterscheidet zwischenhyperplastischen und dysplastischenLeukoplakien und unterscheidet dabeifünf Schweregrade.39,40 Histomorpholo-gische Kriterien der Dysplasie umfassensowohl den Verlust der Epithelschich-tung als auch zytologische Atypien wieKernpolymorphien, Nukleolenvergröße-rung, hyperchromatische Kerne und aty-pische Mitosen.11,26,41 Jedoch muss hier-bei beachtet werden, dass es keine fes-ten Kriterien gibt, um das Spektrum derDysplasie exakt in leichte, mittlere undschwere Dysplasien einzuteilen. Studienhaben ausgeprägte Unterschiede in derBeurteilung des Vorhandenseins unddes Ausprägungsgrad der Dysplasiendurch verschiedene Untersucher zeigenkönnen.36,38 Um diesem Phänomen ent-gegenzuwirken, schlugen Kujat et al. einbinäres Gradingsystem vor, das die fünfKategorien der WHO nur noch in „low-risk lesions“ und „high-risk lesions“einteilt und so eine bessere Reprodu-zierbarkeit erzielt wird.41

2005 wurde neben der WHO-Klassifika-tion das Konzept der squamösen intra-epithelialen Neoplasie eingeführt undmit „SIN“ abgekürzt.1,39 Die squamöseintraepitheliale Neoplasie beschreibt denauf histologischen und zytologischenKriterien basierenden Grad der epithe-lialen Architekturstörung und vermeidetdabei den Begriff der Dysplasie. Der Begriff der squamösen intraepithelialenNeoplasie beschreibt die intraepithelialeNeubildung bei erhaltener Basalmem-bran exakt, wohingegen Dysplasie einmehrdeutiger Begriff ist: Er beschreibt einerseits zelluläre Atypien in epithelia-len Zellverbänden, sowohl in Vorläufer-läsionen als auch in invasiven Karzino-men. Zudem wird der Begriff der Dyspla-sie bei ossären Systemerkrankungen wieder fibrösen Dysplasie und anlagebe-dingten Anomalien verwendet.1

FACHBEITRAG

14 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Epitheldysplasie Intraepitheliale Neoplasie (SIN) Ljubliana-Klassifikation (SIL)

Epithelhyperplasiegeringe Epitheldysplasiemäßige Epitheldysplasieschwere Epitheldysplasie

Carcinoma in situPlattenepithelkarzinom

–niedriggradige intraepitheliale Neoplasie (SIN I)mäßiggradige intraepitheliale Neoplasie (SIN II)hochgradige intraepitheliale Dysplasie (SIN III)hochgradige intraepitheliale Dysplasie (SIN III)

Plattenepithelkarzinom

einfache Hyperplasiebasale/parabasale Hyperplasie

atypische Hyperplasieatypische Hyperplasie

Carcinoma in situPlattenepithelkarzinom

Tab. 2: Histomorphologische Klassifikationssysteme für orale epitheliale Vorläuferläsionen.

Abb. 3: SIN-Klassifikation: (a) Epithelhyperplasie, (b) SIN I, (c) SIN II, (d) SIN III.

Abb. 3a

Abb. 3c Abb. 3d

Abb. 3b

Analog zur Dysplasie werden bei dersquamösen intraepithelialen Neoplasiedrei Stufen unterschieden: SIN I, SIN IIund SIN III (Abb. 3). Abbildung 3a derSIN-Klassifikation zeigt eine Epithel -hyperplasie. Der Pfeil weist auf die Basal-membran, wo sich keine dysplastischenVeränderungen zeigen. Abbildung 3bzeigt eine Neoplasie der Stufe SIN I. Derdicke Pfeil zeigt auf die dysplastischenZellen im basalen Drittel; der dünne Pfeilzeigt auf die suprabasalen zwei Dritteldes Epithels, wo keine dysplastischenVeränderungen zu finden sind. Abbil-dung 3c zeigt eine Neoplasie der StufeSIN II. Der dicke Pfeil weist auf die dys-plastischen zwei Drittel der Suprabasal-schicht hin, der dünne Pfeil weist auf dasobere Drittel, wo sich keine Dysplasienfinden. In Abb. 3d ist eine SIN III-Klassi-fikation zu sehen. Der Pfeil zeigt die dys-plastische Region an, die sich von derBasal membran bis zur obersten Schichtdes Epithels erstreckt. Alle Bilder sind in200-facher Vergrößerung.Das wichtigste Unterscheidungskrite-rium der SIN-Klassifikation zur WHO-Klassi fikation ist die Zusammenfas-sung der schweren Dysplasie und desCarcinoma in situ zur hochgradigenSIN (SIN III), da bei beiden Stufen einidentisches Entartungsrisiko von 90Prozent vorliegt.40 Damit verbundensind entsprechende klinische Konse-quenzen. Bei einer Epithelhyperplasiesind keine weiteren Kontrollen nötig.Regelmäßige Kontrollen in Abständenvon drei bis sechs Monaten sind beiniedriggradigen und mäßiggradigenintraepithelialen Neoplasien (SIN I undSIN II) notwendig, während bei einerhochgradigen intraepithelialen Neo-plasie (SIN III) eine vollständige Entfer-nung der Läsion aufgrund einer Entar-tungswahrscheinlichkeit von 90 Pro-zent nötig ist (Abb. 7).40

Die dritte, von der WHO momentan ak-zeptierte Klassifikation ist die Ljubljana-Klassifikation für squamöse intraepithe-liale Läsionen (SIL), die im deutschspra-chigen Raum wenig gebräuchlich ist.1,42

Sie wurde vor mehr als 40 Jahren für dieBeschreibung laryngealer Präkanzerosenentwickelt.43 Obwohl die prognostischeQualität dieser Klassifikation in Studiennachgewiesen wurde,42,44 konnte ein

Nutzen für orale Vorläuferläsionen nichtnachgewiesen werden.45

Zweck aller Klassifikationssysteme istdie Einteilung der verschiedenen Dyspla-siegrade in Abhängigkeit vom Risiko dermalignen Transformation. Die größteStudie an 210 Patienten mit oralen Vor-läuferläsionen konnte einen statistischsignifikanten Unterschied zwischen derEntartungsrate von Patienten mit dys-plastischen Leukoplakien und Patientenmit Leukoplakien ohne Dysplasie fest-stellen, jedoch zeigte sich kein signi -fikanter Zusammenhang zwischen demGrad der Dysplasie und Entartungs-rate.46 Der Grund für dies scheint jedochzu sein, dass Leukoplakien mit hohemDysplasiegrad nach einer Biopsie voll-ständig exzidiert wurden. Andere Stu-dien kamen dabei zu ähnlichen Ergeb-nissen.7,47

Neben dem Dysplasiegrad gibt es je-doch noch andere Faktoren, die miteinem erhöhten Entartungsrisiko asso-ziiert sind.2,48 Um diesen Faktoren Rech-nung zu tragen wurde von van der Waalet al. eine Stadiengruppierung für oraleVorläuferläsionen entworfen, die nebendem Vorhandensein einer Dysplasieauch die flächige Ausdehnung der Lä-sion, die Lokalisation in der Mundhöhleund das klinische Erscheinungsbild (ho-mogen/inhomogen) berücksichtigt.49

Behandlung von oralen Vorläuferläsionen

Bis zum heutigen Tag gibt es kein ein-heitliches Behandlungskonzept, mit demdas Risiko einer malignen Transforma-tion von oralen Leukoplakien ausge-schaltet werden kann.50 Es stehen ver-schiedene chirurgische und konservativeVerfahren zur Auswahl. Die Ergebnissedieser Studien sind recht unterschied-lich, was unter anderem an unterschied-lichen Einschlusskriterien und an unter-schiedlich langen Nachbeobachtungs-zeiträumen liegt.

Invasive TherapieverfahrenEntsprechend der S2-Leitlinie zur Früh-erkennung von Mundhöhlenkarzinomenwird eine chirurgische Exzision von ora-len Vorläuferläsionen bei Diagnose einerSIN II- oder SIN III-Läsion empfohlen

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(www.dgzmk.de). Bei SIN I-Läsionenwird zunächst ein abwartendes Vor -gehen empfohlen. Eine engmaschigeNachkontrolle in Abständen von dreiMonaten ist bei allen dysplastischen Läsionen erforderlich, bei nicht dysplas-tischen Leukoplakien reicht ein Kontroll-intervall von sechs Monaten aus.Chirurgisch können epitheliale Vor -läuferläsionen mittels konventionellerChirurgie, Elektrochirurgie, Kryochirurgieund Laserchirurgie angegangen wer-den.51 Bei der konventionellen Chirurgiewird ein primärer Wundverschluss ange-strebt, je nach Größe der Läsion ist jedoch die Defektdeckung mit einemTransplantat, zum Beispiel einem Spalt-hauttransplantat, notwendig. Ein we-sentlicher Vorteil der kompletten chi -rurgischen Exzision ist die hohe onko -logische Sicherheit, da das kompletteResektat aufgearbeitet werden undsomit ein frühes, invasives Karzinom erkannt werden kann, das bei einer Inzisionsbiopsie möglicherweise nichterfasst worden wäre.Dies zeigt sich im vorliegenden Fall(Abb. 4 und 5): Eine 44-jährige Patientinmit einer vom Hauszahnarzt biopsiertenLäsion und histologisch gesichtertem

SIN III-Status wurde zur kompletten Exzision an die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Kölnüberwiesen. Nach Exzision des komplet-ten Befunds zeigte sich ein frühes, inva-sives Plattenepithelkarzinom der Kate-gorie pT1. Entsprechend der S3-Leitliniefür Mundhöhlenkarzinome erfolgte einebeidseitige supraomohyoidale Neck dissection der Level I–III, wobei sichrechts zwei Lymphknotenmetastasenund links eine Lymphknotenmetastasezeigte, was für den Lymphknotenbefalleine pN2c-Kategorie ergab und somiteinen Tumor des UICC-Stadiums IV. ImAnschluss wurde eine postoperativeStrahlentherapie mit 66 Gy durchge-führt. Ohne eine entsprechende voll-ständige Exzision wäre dieser Tumor sicher nicht erkannt und höchstwahr-scheinlich erst in einem unheilbaren Stadium entdeckt worden.Allerdings ist eine komplette chirurgi-sche Entfernung bei ausgedehnten Lä-sionen problematisch, ebenso bei Vor-läuferläsionen an bestimmten Stellen,da es durch eine Entfernung zu einemFunktionsverlust kommt.52,53 Amagasaet al. konnten zeigen, dass die Rate anmalignen Transformationen nach kom-pletter chirurgischer Exzision geringerist als ohne Therapie, was die Autorendarauf zurückführen ließ, dass mali-gne Tumore selten im Bereich von ex-zidierten Schleimhautveränderungenentstehen.46,50 Jedoch gibt es keine klinisch kontrollierten, randomisiertenStudien, die verschiedene Therapieop-tionen miteinander vergleichen.54 An-dere Studien hingegen konnten keineVerringerung der malignen Transforma-tionsrate bei epithelialen Vorläuferlä-sionen zeigen. Eine große Metaanalysekam zu dem Schluss, dass eine chirur-gische Entfernung von epithelialen Vor-läuferläsionen das Risiko einer mali-

gnen Transformation senkt, aber nichtkomplett eliminiert.55

Elektrochirurgie und KryochirurgieDer wesentliche Aspekt der Kryotherapiebesteht darin, durch einen örtlich be-grenzten Temperaturabfall eine Nekrosedes behandelten Gewebes zu induzie-ren. Kryogene Substanz hierbei ist meistflüssiger Stickstoff. Das Verfahren zeich-net sich insbesondere durch eine einfa-che Anwendung aus und erbringt kos-metisch und funktionell zufriedenstel-lende Ergebnisse.56 Sowohl bei derKryochirurgie als auch bei der Elektro-chirurgie sind postoperative Schmerzenund Ödeme recht ausgeprägt.57

Der schwerwiegendste Nachteil derKryo- und Elektrochirurgie besteht in derfehlenden Kontrolle der Tiefenwirkung,was dazu führen kann, dass invasivePlattenkarzinome eventuell übersehenwerden beziehungsweise in der Folge-zeit auftreten.58

Lasertherapie von VorläuferläsionenAuch Lasersysteme werden bei der Behandlung oraler Leukoplakie häufigeingesetzt. Hier kommt vor allem derCO2-Laser zum Einsatz. Ein großer Vor-teil dieser Behandlungsmodalität sinddie verhältnismäßig geringen Schmer-zen; außerdem ist das Risiko von Nach -blu tungen, wie sie bei der chirurgischenExzision vorkommen können, minimiert.Eine Defektdeckung ist hier nicht not-wendig, sodass die laserchirurgische Abtragung oraler Leukoplakien vorallem bei flächigen Leukoplakien vorteil-haft ist. Ein weiterer, wesentlicher Vorteilgegenüber Kryo- und Elektrochirurgie istdie relativ geringe Wundkontraktion,was somit eine minimale orale Dysfunk-tion zur Folge hat.57 Auf den Abbildun-gen 6 bis 8 ist die laserchirurgische Behandlung einer epithelialen Vorläufer-

Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8

FACHBEITRAG

16 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Abb. 4 und 5: Behandlung einer SIN III-Neoplasie.

Abb. 4

Abb. 5

Abb. 6: Laserchirurgische Behandlung einer epithelialen Vorläuferläsion: präoperativ. – Abb. 7: Laserchirurgische Behandlung einer epithelialen Vorläuferläsion:postoperativ. – Abb. 8: Laser chirurgische Behandlung einer epithelialen Vor läuferläsion: drei Wochen postoperativ.

läsion am Weich gaumen in drei Schrit-ten dargestellt.Grundsätzlich können die Läsionen mittels Laser exzidiert oder vaporisiert werden, wobei eine histopathologischeBeurteilung des Präparates nach der Vaporisation allerdings nicht mehr mög-lich ist.51 Hier ist eine vorausgehendeProbeentnahme erforderlich. Die Hei-lungsraten nach laserchirurgischer Ab-tragung schwanken stark zwischen 34und 82 Prozent. Rezidive wurden zwi-schen 8 und 66 Prozent beobachtet.59

Photodynamische TherapieDie Photodynamische Therapie (PDT)stellt eine Behandlungsmöglichkeit fürepitheliale Vorläuferläsionen, aber zumBeispiel auch für einen Candida-Befalldar. Das Prinzip ist das topische oder sys-temische Einbringen eines Photosensiti-zers, der anschließend mittels Laserbe-strahlung eine Aktivierung im Gewebehervorruft.60,61 Durch die Akti vierung mitder korrespondierenden Wellenlängewird intrazellulär die Bildung von freienRadikalen angeregt sowie die Produk-tion von singulärem Sauerstoff, was inder Folge zum Zelltod führt, zum einendurch Gefäßverschlüsse, zum anderendurch die oxidative Schädigung von Zell-bestandteilen.62 Auf Abbildung 9 und 10ist die Photodyna mische Therapie einerCandida-Läsion dargestellt.

Nichtinvasive Therapieverfahren

So wichtig eine chirurgische Entfernungvon Hochrisikoläsionen auch sein mag,an erster Stelle der Behandlung stehtzunächst ein konservativer Therapie -ansatz. Erster Schritt in der Behandlungvon epithelialen Vorläuferläsionen ist die Karenz entsprechender Noxen, inwestlichen Industrienationen vor allem Tabak und Alkohol, die oft maßgeblichan der Entstehung der Vorläuferläsionbeteiligt waren. Darüber hinaus werdenneben der chirurgischen Entfernung derSchleimhautveränderungen immer wie-der konservative Therapieansätze mehroder weniger erfolgreich eingesetzt.54,63

Chemoprävention durch VitamineEin zentrale Rolle spielt hierbei die lo-kale und systemische Applikation von

Vitamin A.63,64 Dieser Therapieansatz ba-siert auf der Erkenntnis, dass bei Patien-ten mit niedrigem Serumretinolspiegelorale Plattenepithelkarzinome häufigerangetroffen werden.65 Ursächlich hierfürwird ein Mangel an antioxidativ wirksa-men Vitaminen C, E, A und Beta-Karotinangesehen. Diese schützen die Zelle vorfreien Radikalen, indem wichtige Zellbe-standteile nicht geschädigt werden.66

Durch die systemische Gabe von Vita-min A und Beta-Karotin wird zwar eineRückbildung der Leukoplakien positivbeeinflusst, jedoch ohne dass dies einenpositiven Einfluss auf das Risiko einermalignen Transformation hat.67,68

Zwei bis drei Monate nach Therapie-ende zeigen sich häufig Rezidive.69

Ebenfalls untersucht wurde der Einsatzvon �-Tocopherol (Vitamin E), wasebenfalls einen antioxidativen Effekthaben sollte. Eine positive Wirkung ließsich kaum feststellen, jedoch ist erwäh-nenswert, dass antioxidativ wirkendeSubstanzen wie Vitamin E in hohenDosen prooxidativ wirken. Diese kön-nen im kardiovaskulären System zu er-heblichen Schäden führen.70 Vor diesemHintergrund ist eine systemische Appli-kation mit den genannten Antioxidan-tien zur Behandlung von Leukoplakiennicht zu empfehlen. Diese sollte nur imRahmen klinischer Kontrollstudien erfol-gen. Nichtsdestotrotz ist eine ausgewo-gene, ballaststoffreiche Ernährung mit

einem hohen Anteil an Vitaminen undSpurenelementen für Patienten mit Leu-koplakien wichtig, da sie die Gesund-heit positiv beeinflusst.71

Chemoprävention durch natürlich vorkommende SubstanzenIn den letzten Jahren wurden einige na-türlich vorkommende Substanzen zurChemoprävention bei epithelialen Vor-läuferläsionen untersucht, teilweise mitbeeindruckendem Erfolg. Natürlich vor-kommende Substanzen haben dabeiverschiedene Vorteile: Größtenteils wer-den sie als wenig toxisch wahrgenom-men, wobei dieser Eindruck bei genaue-rer Betrachtung manchmal täuscht.72

Nichtsdestotrotz werden sie aber unteranderem auch deshalb von den Patien-ten und der Allgemeinheit positiv aufge-nommen, da Begriffe wie „natürlich“und „biologisch“ allgemein als positivbesetzt gelten.73

Trotzdem gibt es bei der Herstellungvon natürlichen, vor allem pflanzlichenPharmaka einige Schwierigkeiten beider Transformation der im Labor aufZellkulturebene oft vielversprechendenErgebnisse in die Realität der Therapie:Schwierigkeiten in der Herstellung be-reiten oft die Sicherstellung standardi-sierter Herstellungsprozesse und der La-gerung, damit die Medikamente einekonstante Wirkstoffkonzentration ent-halten. Eine weitere Schwierigkeit liegt

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Oralchirurgie Journal 3 | 2015 17

Abb. 9 und 10: Photodynamische Therapie einerCandida-Läsion.

Abb. 9

Abb. 10

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in der variablen, oralen Bioverfügbarkeitder Substanzen, da die Metabolisie-rung, die durch verschiedene Gene undderen Genprodukte beeinflusst wird, oftnicht genau untersucht wurde. Dasgrößte Problem ist jedoch, dass der mo-lekulare Wirkmechanismus dieser Sub-stanzen, der oft um Einiges komplizier-ter ist als der von herkömmlichen Me-dikamenten, nicht genau bekannt ist.73

Bowman-Birk-Inhibitor (BBI)Ein vielversprechender, natürlicher Wirk-stoff zur Chemoprävention bei epithelia-len Vorläuferläsionen, der in den letztenJahren ausführlich untersucht wurde, ist BBIC (Bowman-Birk Inhibitor Concen-trate), welches in Sojabohnen vorkommt.Sojabohnen enthalten große Mengen anProtease-Inhibitoren, wobei BBI als diepotenteste antikanzerogen wirkendeSubstanz in Sojabohnen gilt.74

Studien haben gezeigt, dass sich in derMukosa von Rauchern eine stärkere Proteaseaktivität zeigt als bei Nichtrau-chern.75 Im Tiermodell zeigte sich, dassBowman-Birk Inhibitor sowohl die Pro-teaseaktivität und die Inzidenz von Mund-höhlenkarzinomen senken konnte.76 Ineiner Phase I-Studie an Patienten mitoralen Leukoplakien zeigte sich, dasseine einzelne Gabe von BBIC bis zu 800Chymotrypsin Inhibitor Units (CIU) er-zeugte, die schnell aufgenommen undohne nennenswerte Toxizität metabo -lisiert wurden.77 Eine nachfolgendePhase II-Studie an 34 Patienten zeigtebei 10 Probanden ein klinisches An -sprechen, wobei das Ansprechen mit steigender Dosis besser wurde.78

Grüntee-Extrakt (Polyphenole)Grüntee-Extrakt enthält große Mengenan Polyphenolen, die einen starken anti -oxidativen Effekt aufweisen und in derLage sind, Zellen vor DNA-Schäden, diedurch Sauerstoffradikale verursacht wer-den, zu schützen.79 Zusätzlich scheinendie Polyphenole in der Lage zu sein, die Zellproliferation zu hemmen unddurch Beeinflussung der Expression vonGenen, die für die Regulation des Zell-zyklus verantwortlich sind, Apoptose zuinduzieren.80,81 In einer randomisiertenklinischen Studie zeigte sich zwar so-wohl histologisch als auch klinisch ein

Ansprechen bei einigen Patienten aufdie Behandlung mit Grüntee-Extrakt, je-doch auf den wirklich relevanten End-punkt, nämlich eine Reduktion der Ratean malignen Transformationen, hatte dieBehandlung mit Grüntee-Extrakt keinensignifikant positiven Einfluss.82

Weitere in der Literatur untersuchteSubstanzen sind �-Tocopherol undBleomycin. Für keine der untersuchtenSubstanzen ließ sich jedoch ein thera-peutischer Effekt in Bezug auf das Risikoeiner malignen Transformation nach -weisen.63 Aktuelle Empfehlungen zurDia gnostik und Therapie von oralen Vor-läuferläsionen sind in der S2-Leitlinieder Deutschen Gesellschaft für Zahn-,Mund- und Kieferheilkunde zu finden.

Maligne Transformation oraler epithelialer VorläuferläsionenDie Häufigkeit der malignen Transforma-tion von epithelialen Vorläuferläsionenzu Plattenepithelkarzinomen der Mund-höhle liegt je nach Studie zwischen 0,1und 18 Prozent.7,12,25 Genauso wie für die Prävalenz von epithelialen Vor-läuferläsionen finden sich bezüglich der Entartungsrate geografische Unter-schiede, wobei die Transformationsratein Entwicklungsländern höher ist. Inwestlichen Staaten liegt die Entartungs-rate bei circa einem Prozent.50 Wie vieleKarzinome tatsächlich aus oralen Vor-läuferläsionen oder de novo aus der oralen Mukosa entstehen, ist unklar, dieAngaben schwanken zwischen 16 und62 Prozent.83,84

Aufgrund der schlechten Prognose vonoralen Plattenepithelkarzinomen ist dieIdentifikation von zuverlässigen Mar-kern und Indikatoren, die ein hohes Ent-artungsrisiko anzeigen, von besondererBedeutung.29,85 Bei der Beurteilung desEntartungsrisikos müssen jedoch dreiPunkte berücksichtigt werden, welchedie Rate an malignen Transformationenbeeinflussen:9,86 die Beobachtungsdauerder entsprechenden Studie, die selektiveBehandlung von Patienten in Abhängig-keit verschiedener klinischer Kriterienund die Studienart (klinikbasierte Stu-dien versus Feldstudien, die die Gesamt-bevölkerung einbeziehen). Die Tabelle 1liefert eine Übersicht über Risikofak -toren der malignen Transformation.

Obwohl Tabakkonsum als der wichtigsteRisikofaktor für die Entstehung von Leu-koplakien, den häufigsten epithelialenVorläuferläsionen gilt, ist der Einflussauf die Entartung von Leukoplakien umstritten.6 Während eine prospektiveStudie aus Taiwan einen Einfluss des Ta-bakkonsums auf die Entartung von Leu-koplakien nachweisen konnte, wurdediese Assoziation nicht in allen Studienfestgestellt.14,87 Das Geschlecht als Risi-kofaktor für eine maligne Transforma-tion von oralen Vorläuferläsionen wirdkontrovers diskutiert. Während in IndienStudien ein höheres Entartungsrisiko beiMännern identifizieren konnten, washauptsächlich mit Tabakkonsum assozi-iert war,9,86 konnten Studien aus Europaeine größere Rate von malignen Trans-formationen bei Frauen feststellen.7,14

Die höhere Entartungsrate wird auf diehöhere Prävalenz von Dysplasien beiFrauen mit oralen Leukoplakien zurück-geführt.88

Die Lokalisation von oralen Leukopla-kien hat einen wichtigen Einfluss auf dieEntartungsgefahr.89 Während die Entar-tungsgefahr für Leukoplakien im Bereichder Wange nur 2,9 Prozent beträgt,wurden für Leukoplakien im Bereich der Zunge und des Mundbodens Ent -artungsraten von 27 beziehungsweise 13 Prozent beschrieben.90 NachdemPindborg 1963 erstmalig den Einflussdes klinischen Erscheinungsbildes aufdie Entartungsgefahr oraler Leukopla-kien beschrieb, wurde in vielen Studieneine höhere Entartungsgefahr für in -homogene Leukoplakien im Vergleich zu homogenen Leukoplakien festge-stellt.17,46,50,91 Der Dysplasiegrad wird ge-meinhin als wichtiger Risikofaktor fürdie maligne Transformation epithelialerVorläuferläsionen angesehen, da er, wieoben beschrieben, als Grundlage für dieKlassifikation von oralen Vorläuferläsio-nen fungiert.11,89,92 Der Dysplasiegradgilt zwar als guter Anhaltspunkt für dieBehandlung von oralen Vorläuferläsio-nen, dabei muss jedoch immer beachtetwerden, dass sich auch aus Leukopla-kien ohne dysplastische Veränderungeninvasive Plattenepithelkarzinome ent -wickeln können.36,46

Klinische Parameter, die mit einem er-höhten Entartungsrisiko einhergehen,

spielen eine wichtige Rolle, obwohl sienur wenig spezifisch sind. Nur wenigeStudien konnten effiziente Strategienzur Prävention einer malignen Transfor-mation von epithelialen Vorläuferläsio-nen zeigen. Das liegt hauptsächlichdaran, dass es schwierig ist, Patientenmit einem erhöhten Entartungsrisiko sicher zu identifizieren.93 Der Einflussnichtchirurgischer Behandlungskon-zepte auf die maligne Transformation inLeukoplakien gilt als gering. Für denEinsatz topischer Bleomycinapplikatio-nen und die Gabe von Vitamin A konntenur ein geringer therapeutischer Effektnachgewiesen werden.54,94 Studienkonnten zeigen, dass die vollständigeExzision der Leukoplakien mit einemadäquaten Sicherheitsabstand in Verbin-dung mit einer engmaschigen Nach-sorge die maligne Transformationsratesignifikant reduziert.46,95

Einige Studien zeigen, dass molekulareEigenschaften von oralen Leukoplakienentscheidend sind, um die Aggressivitätvon Vorläuferläsionen zu bestimmen, wasim Folgenden an einigen ausgewähltenBeispielen erörtert wird.89,95,96

Aktuelle Studien konnten prospektiveinen signifikanten Einfluss der Podo-planin-Expression auf die Entartungsge-fahr von oralen Leukoplakien nachwei-sen (Abb. 9).37,97 Podoplanin ist ein Gly-koprotein des Muzintyps, dass außer inlymphatischen Endothelzellen auch inoralen Plattenepithelkarzinomen undLeukoplakien exprimiert wird.98 Die biologische Funktion von Podoplaninscheint in der Erhöhung der Motilitätvon Zellen in Leukoplakien und Platten-epithelkarzinomen im Bereich der Inva-sionsfront zu liegen. Die Motilität unddie Fähigkeit zum invasiven Wachstumdieser Zellen wird durch ein Re-Model-ling des Aktinzyto-Skeletts vermittelt,welches von Podoplanin indirekt übereine Interaktion mit den ERM-ProteinenEzrin, Moesin und Radixin gesteuertwird.99,100

Studien unserer Arbeitsgruppe konntendemonstrieren, dass eine hohe Expres-sion von Podoplanin in oralen Platten-epithelkarzinomen mit einer erhöhtenRate an zervikalen Lymphknotenmetas-tasen, einem schlechten Ansprechen aufeine neoadjuvante Radiochemotherapie

und einer schlechten Prognose assozi-iert ist.101,102

In den letzten Jahren konnte durch denNachweis der HPV-Subtypen 16, 18 und31 in bis zu 50 Prozent der Plattenepi-thelkarzinome des oberen Aerodigestiv-traktes und deren Vorläuferläsionen einEinfluss von onkogenen Viren auf dieorale Karzinogenese nachgewiesen wer-den,103,104 wobei das Protein p16ink4adie Cyclin-abhängigen Kinasen 4 und 6hemmt.Diese Kinasen führen ungehemmt zueiner Phosphorylierung des Retinoblas-tom-Proteins (pRb). Dieses Protein pRBbindet unter physiologischen Bedingun-gen den Transkripitionsfaktor E2F, wo-raus resultiert, dass die Gene, die dieProgression des Zellzyklus bewirken,nicht mehr transkribiert werden. DerZellzyklus beziehungsweise die Zellpro-liferation wird dadurch gebremst. Durchdie Phosphorylierung von pRB bleibt dieBindung von E2F aus, was eine Progres-sion des Zellzyklus von der G1- in die S-Phase bewirkt.105 Hierdurch kommt es folglich auch zu einer gesteigertenBildung des Proteins p16INK4A, waswiederum dazu führt, dass pRB nichtmehr phosphoryliert wird und so E2Fwieder binden kann. Über diesen Rück-kopplungsmechanismus wird der Zell -zyklus normalerweise reguliert.Das Risiko einer malignen Transforma-tion wird durch den Nachweis vonHPV-DNA in oralen Vorläuferläsionenum das Drei- bis Fünffache erhöht.106

Inwieweit der Nachweis von HPV-Ein-fluss auf die Prognose von Mundhöh-lenkarzinomen hat, wird derzeit nochuntersucht. Bislang ergaben sich je-doch Hinweise auf ein verbessertes Ansprechen HPV-positiver Tumoren aufeine Radiochemotherapie.103

Priv.-Doz. Dr. Dr. Matthias KreppelKlinik und Poliklinik für Mund-,Kiefer- und Plastische Gesichts -chirurgie der Universität KölnKerpener Straße 6250937 KölnTel.: 0221 478-96564mattheskreppel@yahoo.de

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Fortgeschrittene Tumore des Ober-und Unterkiefers erfordern häufig eineausgedehnte Resektion von Weichge-webe und Knochen. Der daraus resultie-rende Knochen- und Weichteildefektmuss häufig in mehreren Schritten re-konstruiert werden. Die am häufigsten verwendeten osteo-muskulären und osteomuskulokutanenTransplantate sind hierbei das Becken-kamm-, das Skapula- sowie das Fibula-transplantat.1 Der Vorteil des Fibula-transplantates liegt in seiner großenLänge, dem Gefäßstiel mit konstantemGrößendurchmesser und der Möglich-keit der mehrfachen Osteotomie, sodassder Unterkiefer gegebenenfalls von Ge-lenk zu Gelenk rekonstruiert werdenkann.2 Zudem ist die Entnahmemorbidi-tät bei Erwachsenen sehr gering. Die de-finierte Gefäßversorgung erfolgt durchdie Arteria und Venae peronea.3 Der Ge-fäßanschluss im Kopf-Hals-Bereich er-folgt im Klinikum Oldenburg zumeistdurch End-zu-Seit-Anastomose an derArteria carotis externa und Vena jugula-ris interna.

Fallbericht

Ein 64 Jahre alter Patient stellte sich zur Nachsorge nach ausgedehnter Tumoroperation in unserer ambulantenSprechstunde vor. Bei dem Patientenwurde im April 2014 ein Plattenepithel-karzinom des linken Oberkiefers dia -gnostiziert. Am 14.04.2014 erfolgte dieTumorresektion mit Oberkieferresektionin Regio 23–27 und die provisorischeDeckung des Defektes. Die pathologi-sche Begutachtung ergab folgendes Tu-morstadium: (pT1 pN0 (0/45)/L0 V0-G2).

Am 17.06.2014 erfolgte die Rekon-struktion des Oberkieferdefektes mittelsosteomyokutanem Fibulatransplantatvon links. Der Gefäßstiel wurde durcheinen vestibulär, subperiostal gelegenenWangentunnel in das obere Halsdreieckgeführt. Der Anschluss erfolgte dort ander linken Arteria carotis externa undVena jugularis interna mittels End-zu-Seit-Anastomose (Abb. 1).Die postoperativen Kontrolluntersu-chungen zeigten zunächst einen regel-gerechten Heilungsverlauf. In derSprechstunde im August 2014 berich-

FACHBEITRAG

Die Therapie großer Tumore in Ober- und Unterkiefer erforderthäufig eine Resektion von Weichgewebe und Knochen, was wie-derum eine Knochentransplantation zur Folge hat. Im vorliegen-den Fall wurde nach einer Tumortherapie mit Rekonstruktion desOberkieferdefektes mittels Fibulatransplantat eine starke Ein-schränkung der Mundöffnung festgestellt. Eine DVT-Aufnahmebestätigte den Verdacht einer Ossifizierung des Gefäßstieles desFibulatransplantates – eine seltene Komplikation, die eine ope-rative Revision erfordert. Wie der vorliegende Fall bestätigt, istdie digitale Volumentomografie (DVT) dabei ein präzises Verfah-ren zur prä- und postoperativen Diagnostik.

DVT-Diagnostik bei Gefäßstielverknöcherung nach Fibula-TransplantationDaniel Kärcher, Christian Dinu, Dr. Dr. Eva Gudewer, Dr. Jörg Mudrak, Priv.-Doz. Dr. Dr. Lei Li

Abb. 1: Postoperative Röntgenaufnahme (Planmeca ProOne, Helsinki, Finnland) kurz nach Einbringendes Fibulatransplantates.

20 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Daniel Kärcher[Infos zum Autor]

Christian Dinu[Infos zum Autor]

Literatur

tete der Patient jedoch über eine zuneh-mende Einschränkung der Mundöff-nung. Der klinische Befund ergab eineSchneidekantendistanz (SKD) von ca.1 cm. Es zeigte sich ein stabiles und gutdurchblutetes Transplantat (Abb. 2). Zurbildgebenden Diagnostik wurde beidem Patienten zunächst ein Orthopan-tomogramm (Planmeca ProOne, Hel-sinki, Finnland) angefertigt (Abb. 3). Indieser zeigte sich intermaxillär links einelängliche, unscharf begrenzte Verschat-tung, die vom linken Kieferwinkel biszum Fibulatransplantat im Oberkieferreichte.Um eine dreidimensionale Darstellungder verschatteten Strukturen zu erlangen,wurde eine DVT-Aufnahme (SCANORA3D, SOREDEX, Tuusula, Finnland) ange-fertigt (Abb. 4). Im DVT zeigte sich ves-tibulär des linken Ober- und Unterkieferseine vom kaudalen Unterkiefercorpusausgehende, zum Transplantat führende,durchgängige, ovale, unscharf begrenzteVerschattung. Die Lage und der Verlaufder röntgenopaken Verschattung imDVT entsprachen der Lage des Gefäß-stieles.Die durchgeführte Diagnostik ergab denVerdacht einer Ossifizierung des Gefäß-stieles des Fibulatransplantates.Im September 2014 erfolgte in unsererKlinik die Exzision der Ossifizierung amGefäßstiel und gleichzeitige Narbenlö-sung am Weichgewebe (Abb. 5 und 6).Der histopathologische Befund ergabKnochengewebe mit regelhaften Osteo-zyten, herdförmigen Osteoblasten undfaserreichem Bindegewebe. Im Präparatwaren weiterhin Anschnitte von hyali-nem Knorpel enthalten (Abb. 7 und 8).Postoperativ konnte durch die Abtra-gung der Ossifizierung eine deutlicheVerbesserung der Mundöffnung erreicht

werden. Zehn Tage postoperativ zeigteder Patient eine Schneidekantendistanzvon 2,5 cm. Der Patient wurde angehal-ten, mittels Spatelübungen und demTheraBite® Gerät die Mundöffnung täg-lich mehrmals zu trainieren.Bei der Kontrolluntersuchung im Au-gust 2015 weist der Patient eineMundöffnung mit einer Schneidekan-tendistanz von 3,4 cm auf (Abb. 9). DasOrthopantomogramm (SCANORA 3D,SOREDEX, Tuusula, Finnland) zeigt kei-nen Hinweis auf eine erneute Verknö-cherung des Gefäßstieles. Durch dieverbesserte Mundöffnung konntendem Patienten im August 2015 vier Im-plantate im linken Oberkiefer inseriertwerden (Abb. 10).

Diskussion

Mikrochirurgisch revaskularisierte Trans-plantate werden in der Mund-Kiefer- Gesichtschirurgie routinemäßig zur Re-konstruktion im Ober- und Unterkiefereingesetzt. Für die gleichzeitige Wieder-herstellung des Weichteil- und Knochen-defektes ist das revaskularisierte, osteo-myokutane Fibulatransplatat die Therapieder Wahl. Über die Ossifizierung des Ge-fäßstieles als postoperative Komplikationsind Einzelfälle in der Literatur beschrie-ben worden. So führten deConde et al.im Zeitraum von 1995 bis 2010 bei 520Fibula transplantierten Patienten post-operative Kontrolluntersuchungen durch.In 14 Fällen (2,5%) konnte bei klinischen

FACHBEITRAG

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 21

Abb. 2

Abb. 4a–d: DVT-Aufnahme des Patienten, DVT, FOV 10 x 10 x 10 cm, 70 kV, 15 mAs. Aufnahme in axialerSchicht von a) kranial nach d) kaudal (SCANORA 3D, SOREDEX, Tuusula, Finnland).

Abb. 4a Abb. 4b

Abb. 4c Abb. 4d

Abb. 3

Abb. 2: Zwei Monate nach Fibulatransplantation zeigt sich bei der klinischen Untersuchung eine reduzierte Mundöffnung (SKD ca. 1 cm), bei gut durchblutetemTransplantat in situ. – Abb. 3: Initiales Orthopantomogramm (Planmeca ProOne, Helsinki, Finnland) bei reduzierter Mundöffnung. Intermaxillär links zeigt sicheine vom Unter- bis zum Oberkiefer reichende Verschattung.

FACHBEITRAG

22 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Beschwerden eine heterotrophe Kno-chenneubildung um den Gefäßstiel fest-gestellt werden.4 In einer weiteren Studievon Myon et al. aus dem Jahr 2012wurde bei 14 von 149 Patienten (9,3%)eine vollständige Ossifizierung des Ge-fäßstieles beschrieben. Alle 14 Patientenhatten klinisch apparente Beschwerdenund im CT war eine Verknöcherung deut-lich zu erkennen.5

Als auslösende Faktoren werden zurzeitdrei mögliche Hypothesen diskutiert: zumeinen die Periost-Hypothese. Hierbei wirddavon ausgegangen, dass das Periost,welches sich am Fibulatransplantat befin-det, osteogenes Potenzial besitzt und eineOssifikation entlang des Gefäßstieles in-duziert.6,7 Die zweite These ist, dass bei derEinheilung des knöchernen Anteils des Fi-

bulatransplantates in das Transplantatbettdie daran beteiligten Zellen Wachstums-faktoren freisetzen, die auch zu einem osteoinduktiven Potenzial entlang des Ge-fäßstieles führen.5,8 Der dritten Hypotheseliegt die Vermutung zugrunde, dass derKörper als Reaktion auf mechanischeReize (Belastung durch Mundöffnungsbe-wegungen und Kaubewegungen) die Os-sifizierung des Gewebetunnels und desGefäßstieles induziert.5

Eine Verknöcherung des Gefäßstieles mitkonsekutiver Einschränkung der Mund-öffnung ist immer mit einer starken Re-duzierung der Lebensqualität verbunden.Für die chirurgische Intervention zur Ver-besserung der Mundöffnung ist die prä-operative Vermessung der Ossifizierungvon hoher Relevanz.

Eine sinnvolle Bildgebung ist hier die digitale Volumentomografie. Durch diedreidimensionale Darstellung war imhier beschriebenen Fallbeispiel eine ge-naue Lokalisierung der röntgenopakenZone möglich und die Verdachtsdia -gnose einer Ossifizierung des Gefäßstie-les konnte nachhaltig gesichert werden.Auch wenn das DVT im Weichteilbereichnur eine eingeschränkte Aussagekraft be-sitzt, kann eine Neo-Ossifizierung, wie imvorliegenden Fall, durch den guten Kon-trast Knochen/Weichteile im DVT scharfabgebildet werden. Ein wesentlicher Vor-teil liegt in der gleichwertigen Informationbei insgesamt geringerer Strahlenbelas-tung als in der Computertomografie. Als Nebenbefund ermöglicht das DVTauch eine gute Verlaufsbeurteilung desFibulatransplantates.

Zusammenfassung

Die Genese der Verknöcherung des Ge-fäßstieles ist unklar und die Diagnostikund Therapie erfordert neben klinischerErfahrung auch eine präzise Bildgebung.Das DVT ist nach unserer Auffassung eingeeignetes bildgebendes Verfahren zurDiagnostik zur Beurteilung von Neo-Os-sifizierungen des Gefäßstieles bei mikro-vaskulären Transplantaten.Die präzise Darstellung der Verknöche-rung war eine sinnvolle Hilfestellung in der Operationsplanung und die Exzi-sion des Gefäßstieles konnte mit größt -möglichem Erfolg durchgeführt werden. Weiterhin konnte durch die Bildgebungmittels DVT die Strahlendosis im Ver-gleich zur Computertomografie deutlichreduziert werden. Der Patient hat durch die verbesserteMundöffnung einen deutlichen Gewinnan Lebensqualität und im August 2015konnten bereits mehrere enossale Im-plantate zur späteren prothetischenWeiterversorgung im linken Oberkieferinseriert werden.

Daniel KärcherKlinik für Mund-, Kiefer- und

Gesichtschirurgie/Plastische

Operationen am Klinikum Oldenburg

Rahel-Straus-Straße 10, 26133 Oldenburg

kaercher.daniel@klinikum-oldenburg.de

Kont

akt

Abb. 8Abb. 7

Abb. 5: Intraoperativer Befund: Übersichtsaufnahme des operativen Situs. – Abb. 6: Intraoperativer Befund: Vergröße-rung auf den ossifizierten Gefäßstiel. – Abb. 7: Makroskopischer Befund der abgetragenen Knochenfragmente. –Abb. 8: Histologisches Bild des entnommenen Knochenpräparates. Deutlich ist eine kreisrunde Ossifizierung um denweichen Gefäßstiel zu erkennen.

Abb. 6Abb. 5

Abb. 9 Abb. 10

Abb. 9: Im August 2015 zeigte der Patient eine deutliche Verbesserung der Mundöffnung. SKD 3,4 cm. – Abb. 10:Das Orthopantomogramm (SCANORA 3D, SOREDEX, Tuusula, Finnland) vom August 2015 ergibt keinen Hinweis füreine neue Verknöcherung des Gefäßstieles. Durch die verbesserte Mundöffnung konnten dem Patienten vier ImplantateRegio 23–26 inseriert werden.

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Von Tatum et al. wurde bereits 1986eine transalveolare Technik beschrie-ben, die Grundlage für den klassischenSinuslift mit lateralem Zugang bildete.1,2

Später konnte von Summers durch diesogenannte Osteotom-Technik ein ers-ter krestaler Zugang gezeigt werden.3,4

Insbesondere der kontrollierte knö-cherne Ersteintritt in den Sinus und diesichere Anhebung der Schneider’schen

Membran ohne Perforation sind die we-sentlichen Herausforderungen dieserMethoden. Auch weitere Verfahren wiedie Ballon-Technik oder die Verwen-dung sogenannter „intelligenter“ Frä-sen, der Piezochirurgie oder des Laserslösen die Problemstellung des sicherenErst eintritts in die Kieferhöhle nicht.5,6

Dies führte dazu, dass es in der Praxisbis dato keine sichere und einfach

durchzuführende, krestale Sinuslift -methode gab.Obwohl die laterale Fenestrierung (mo-difiziertes Vorgehen nach Caldwell-Luc)nach wie vor die Standardmethode fürdie Sinusbodenelevation im Sinne des„klassischer Sinuslifts“ darstellt, ist sieaufgrund ihrer Invasivität häufig mit beträchtlichen postoperativen Kompli-kationen wie Schmerzen und Schwel-lungen verbunden.7 Die mit krestalem Zugang entwickelten Verfahren stellentrotz der Reduzierung dieser Invasivitätaufgrund ihrer fehlenden Kontrollmög-lichkeiten, wie der direkten Sicht, sowieanderer manueller Herausforderungenfür Behandler wie Patienten keinen we-sentlichen Vorteil zum klassischen Vor-gehen dar.Ziel der hier vorgestellten Multicenter-Pilotstudie war, die medizinische Wirk-samkeit und Sicherheit des Jeder-Sys-tems zu evaluieren. Besonderer Schwer-punkt lag im Nachweis einer möglichstgeringen Perforationsrate der Membransowie einer hohen Implantatüberlebens-rate nach einem gewählten Zeitraumüber 18 Monate in situ.

ANWENDERBERICHT

Der möglichst atraumatische Zugang zum Anheben der Kiefer-höhle und damit der Schneider’schen Membran war bisher Zieljedes neuartigen Therapieansatzes von krestal aus. Dabei wurdedie direkte Sichtkontrolle zugunsten der geringen Traumatisie-rung aufgegeben, konnte aber bei den neuen Verfahren durchkeine andersartige Kontrolle ersetzt werden. Das hier beschrie-bene Verfahren hingegen bietet neben einer atraumatischen Vor-gehensweise mit der visuellen Druckkontrolle sowie der verwen-deten Flüssigkeitsmenge zwei intraoperative Kontrollmöglichkei-ten zum Therapieerfolg.

Minimalinvasiver Sinuslift mithohem hydraulischen Druck – eine Multicenter-PilotstudieDr. Marcus Engelschalk

24 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Dr. M. Engelschalk[Infos zum Autor]

Literatur

Abb. 1: Jeder-System (Jeder): Pumpe mit Fußtastern, Fräse sowie verbindendes Schlauchset.

Material und Methoden

Insgesamt wurden im Zeitraum von Sep-tember 2010 bis Februar 2011 an 18 Pa-tienten (elf Frauen und sieben Männer)20 Sinuslifts in zwei OP-Zentren in Wiendurchgeführt. Die operierten und unter-suchten Personen wiesen dabei ein Pa-tientenalter zwischen 29 und 77 Jahreauf (im Schnitt 51 Jahre ± 16 Jahre). Dieselektierten Sinussituationen wiesenhierbei präoperativ eine Restknochen-höhe von 4,6 ± 1,4 mm auf. Alle Sinus-

lifts wurden mithilfe des Jeder-Systems(Jeder) von krestal aus durchgeführt. Das hier verwendete System (Abb. 1)besteht aus der Fräse (Abb. 2), derPumpe (Abb. 3) sowie dem sie ver -bindenden Schlauchset. Die Fräse ist das eigentliche Arbeitsinstrument, diePumpe erzeugt Druck und Vibrationund dient außerdem zur laufendenDruck- und Volumenmessung. Der Ab-lauf eines Sinuslifts mit dem Systemgliederte sich bei allen 18 Patientenfäl-len folgendermaßen:

– Die Mundschleimhaut wurde mithilfeder ATP-Stanze (DENTSPLY) gestanzt(Abb. 4) und eine Sackbohrung bisknapp unter die Kieferknochengrenzedurchgeführt (Abb. 5). Dann wurde dieFräse druckdicht in die Sack bohrungpositioniert und mithilfe von physiolo-gischer Kochsalzlösung (NaCl) hoherDruck (ca. 1,5 bar) in der Druckkammerder Fräse aufgebaut (Abb. 6). In derDruckkammer wanderte dann zentraleine Fräse zehntelmillimeterweise inRichtung Kieferhöhlenboden (Abb. 7).

ANWENDERBERICHT

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 25

Abb. 2: Die Fräse besteht aus Führungselement und zentral eingesetztem Fräser. – Abb. 3: Die Pumpe mit Kontrollmonitor wird mit Fußtaster gesteuert.

Abb. 4: Die ATP-Stanze (DENTSPLY Friadent) in situ. – Abb. 5: Die Tiefe der Sackbohrung kann mithilfe eines intraoperativen Röntgenbildes kontrolliertwerden. – Abb. 6: Das Dichtungselement der Fräse wird gegen die Mundschleimhaut gepresst. – Abb. 7: Mithilfe der Kochsalzlösung wird Druck in der Druck-kammer der Fräse aufgebaut. – Abb. 8: Durch den hohen Druck wird die Schneider’sche Membran schlagartig von der Fräse weggedrückt.

Abb. 3Abb. 2

Abb. 4

Abb. 7 Abb. 8

Abb. 5 Abb. 6

– Bei der ersten kleinsten Perforation(„punktförmig“) des Restknochensdrückte die NaCl-Lösung aufgrund deshohen Drucks die Kieferhöhlenschleim-haut von der Fräse weg (Abb. 8).Gleichzeitig zeigte der Druckabfall aufdem Display der verwendeten Pumpeden erfolgreichen Durchbruch durchden Restknochen an (Abb. 9).

– Nach dem Durchbruch durch denRestknochen löste die mithilfe der

Pumpe in Schwingung (50 Hz) ver-setzte NaCl-Lösung die Kieferhöh-lenschleimhaut weiter vom Kiefer -knochen ab. Dadurch wurde Platz geschaffen für das Knochenersatz-material (OSTIM, Heraeus Kulzer, undBio-Oss, Geistlich) und das Implantat(ANKYLOS, DENTSPLY), das nachRückziehung der NaCl-Lösung einge-bracht wurde (Abb. 10).

– Der gesamte Vorgang wurde durchlaufende Druck- und Volumenmes-sung überwacht und dokumentiert.

Insgesamt wurden innerhalb der Multi-center-Pilotstudie mit diesem Vorgehenbei den 20 Sinuslift-Fällen 20 Implan-tate simultan gesetzt.

Ergebnisse

In der direkten postoperativen Auswer-tung sowie bei den sich daran anschlie-ßenden Kontrollsitzungen über einenZeitraum von 18 Monaten konnten fol-gende Parameter untersucht und bewer-tet werden (Details vgl. Tabelle 1):Der Kieferknochen wurde durchschnitt-lich um mehr als 9 mm von 4,6 mm(± 1,4 mm) auf 13,8 mm (± 2,3 mm)aufgebaut und erreichte damit eine aus-reichende Höhe, um die Stabilität derImplantate zu garantieren. In einem von20 Fällen kam es zu einer Perforationder Kieferhöhlenschleimhaut. Dies warnur im postoperativen Kontroll-CT nach-weisbar, zeigte für den Patienten keiner-lei Nebenwirkungen und änderte auchnicht den Operationsverlauf. Die Perfo-rationsrate lag somit bei 5 Prozent. Die Implantatstabilität wurde 18 Monatepostoperativ im Rahmen einer klinischenund radiologischen Untersuchung mittelsDVT überprüft. Mit Ausnahme von einemImplantat, das neun Monate postopera-tiv verloren ging, zeigte kein Implantatbei der Kontrolluntersuchung Zeichenvon Mobilität oder Sinusitis. Die 18 Mo-nate Überlebensrate kann daher mit 95 Prozent (19 von 20 Implantaten) an-gegeben werden.Die Zufriedenheit der Patienten mit derOperation wurde anhand eines skalier-ten Fragebogens (Visual AnalogueScale: 1 = „nicht zufrieden“ bis 10 =„sehr zufrieden“) ermittelt. Die durch-

schnittliche Zufriedenheit der Patientenbetrug 9,82 (± 0,7) Punkte. Die durchschnittliche Arbeitsunfähig-keit nach der Operation betrug 0,17(± 0,5) Tage.

Schlussfolgerung

Aktuell wird in der Literatur davon aus-gegangen, dass die zurzeit verfügbarenkrestalen Verfahren bei einer ange-strebten Augmentationshöhe größerals 5 mm nicht als zuverlässig und re-produzierbar gelten können.8 Da dashier angewendete System hydrauli-schen Druck zur Membranelevationverwendet, findet hier das Pascal’scheGesetz der gleichmäßigen Druckver -teilung Anwendung und erlaubt eine optimale Druckübertragung. Daherkonnte schon theoretisch davon aus -gegangen werden, dass die neue Methode eine dem lateralen Ansatzvergleichbare Höhe des Knochenauf-baus ermöglicht. In dieser Versuchsan-ordnung wurde die Knochenhöhe mit-tels des Systems um durchschnittlich9,2 mm (± 1,7 mm) aufgebaut. Durchdie Ruptur einer von 20 Sinusmembra-nen im Rahmen des Anhebevorgangswurde die Perforationsrate mit 5 Pro-zent bestimmt. Klinisch blieb die Mem-branperforation ohne Konsequenzen.Verglichen mit in der Literatur do -kumentierten Perforationsraten beimkrestalen Sinuslift mit einer Häufigkeitbis zu 44 Prozent stellte dies somit einewesentliche Verringerung des Perfo -rationsrisikos dar. Die 18-Monate-Im-plantat-Überlebensrate betrug 95 Pro-zent, die Dauer der Arbeitsunfähigkeitnach der Operation war sehr kurz(0,17 ± 0,5 Tage) und die Patientenzu-friedenheit äußerst hoch. Die vorliegenden Daten bestätigensomit innerhalb der Limitationen einerprospektiven offenen Kohorten-Studiemit 20 Fällen die medizinische Wirksam-keit und Sicherheit der neuen Methode.

Zusammenfassung

Der möglichst atraumatische Zugangzum Anheben der Kieferhöhle und damitder Schneider’schen Membran war bis-her Ziel jedes neuartigen Therapiean -

ANWENDERBERICHT

26 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Abb. 10

Abb. 9

Abb. 9: Der Druckabfall auf dem Display der Pumpe zeigt demArzt den erfolgreichen Durchbruch durch den Restknochen an. –Abb. 10: Auf dem postoperativen DVT sind der Sinuslift sowiedas Implantat in situ zu erkennen.

satzes von krestal aus. Dabei wurde die direkte Sichtkontrolle zugunsten der geringen Traumatisierung aufgegeben,konnte aber bei den neuen Verfahrendurch keine andersartige Kontrolle er-setzt werden. Das hier beschriebene Verfahren9 hin -gegen bietet neben einer atraumati-schen Vorgehensweise mit der visuellenDruckkontrolle sowie der verwendetenFlüssigkeitsmenge zwei intraoperativeKontrollmöglichkeiten zum Therapie -erfolg. Im Rahmen der begrenzten Aus-sagemöglichkeit dieser Anwendungs -untersuchung lassen sich für dieses Vorgehen entscheidende Ergebnisse ab-lesen. So bestätigen die vorliegendenDaten die medizinische Wirksamkeit undSicherheit dieser neuen Herangehens-weise. Die Knochenhöhe konnte hier um

durchschnittlich 9,2±1,7mm aufgebautwerden. In nur einem Fall (5 Prozent)kam es zu einer Membranperforation,welche aber ohne klinische Konsequen-zen blieb. Die Dauer der Arbeitsunfähig-keit nach der Operation und somit diepersönliche Einschränkung der Patien-ten war mit 0,17 ± 0,5 Tagen sehr kurz.Daraus folgte eine äußerst hohe Patien-tenzufriedenheit. Im Follow-up betrugdie 18-Monate-Implantat-Überlebens-rate in dieser ersten Pilotstudie 95 Pro-zent. Die hohe Erfolgsrate sowie deratraumatische Umgang mit den betrof-fenen Weichgeweben, wie der Schnei-der’schen Membran und der oralen Gingiva, kann in der Literatur ebenfallsfestgestellt werden.10,11

Somit kann der mit hohem hydrauli-schen Druck arbeitende Sinuslift als eine

sehr erfolgreiche, atraumatische undsomit vorhersagbare Methode bezeich-net werden. Stellt er doch besonders inder Indikation des Sinuslift mit simul -taner Implantatsetzung sowie bei An -hebung auch bei geringer Restknochen-höhe im zweizeitigen Verfahren für eineinzelnes wie auch mehrere Implantateein ideales Vorgehen und somit eine Alternative zum klassischen, offenenVorgehen dar.

ANWENDERBERICHT

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 27

Prä- und postoperative klinische und radiologische Daten

Sinuslift/Implantat

PräoperativeKnochenhöhe(mm)

PräoperativeDicke Sinus -membran (mm)

Knochenqualität(Zarb Index)

Knochenaufbau(mm)

Gesamt -knochenhöhepost OP (mm)

Länge Implantat(mm)

Volumen Augmentations-material (ml)

1 7 1,5 3 6 13 11 0,70

2* 4 2 3 7 11 11 0,70

3* 4 1 3 11 15 11 0,70

4 4 2 3 10 14 11 0,85

5 3 1,5 3 11 14 11 0,75

6 3 1,5 3 6,5 9,5 9,5 0,60

7 4 2 3 7 11 11 0,95

8 3 3 3 8 11 11 0,80

9 4 2 2 9 13 11 0,85

10 4 2 3 11 15 11 0,95

11 4 1,5 3 9 13 11 0,85

12 5 2 3 10 15 11 0,95

13 7 1 2,5 10 17 11 1,00

14 4 1 3 11 15 11 0,85

15* 7 1,5 2,5 11 18 11 0,70

16* 4 1,5 2,5 8 12 11 0,70

17 4 1 3 9 13 11 1,05

18 4 1 3 9 13 11 0,85

19 7 2 3 10 17 14 0,75

20 6 1 3 11 17 11 0,75

Mittelwert ±Standard abw.

4,6 ± 1,4 1,6 ± 0,5 2,9 ± 0,3 9,2 ± 1,7 13,8 ± 2,3 11 ± 0,7 0,8 ± 0,12

* Beidseitiger Sinuslift in einer Sitzung

Tab. 1: Zusammenfassung prä- und postoperativer klinischer und radiologischer Daten der Studie.

Dr. Marcus EngelschalkPraxisgemeinschaft für Parodontologie

und Implantologie

Priv.-Doz. Dr. Gonzales & Dr. Engelschalk

Frauenplatz 11

80331 München

info@dr-engelschalk.de

Kont

akt

Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN

iSy® ist das preiswerte Qualitätssystem vonCAMLOG. Es ist schlank, flexibel und über-zeugt in der Praxis mit einfacher Hand -habung, einem effizienten Workflow undgünstigen Preisen. Nun hat der Herstellerdas Implantatsystem erweitert. Neu ins Pro-duktprogramm aufgenommenwurden 7,3 Millimeter kurze Im-plantate, welche optimal fürFälle mit eingeschränktem Kno-chenangebot geeignet sind. Zu-sätzlich hinzugekommen sind direkt im Implantat verschraub-bare Esthomic®-Gingivaformer,Abformpfosten auf Implantat -niveau für offene und geschlossene Ab -formung sowie verschiedene prothetischeKomponenten und Instrumente. Die neuenAbutments erlauben ästhetische zementierteRekonstruktionen. Ihr Austrittsprofil ist form-kongruent mit dem der neuen Gingivaformerund Abformpfosten offener und geschlosse-ner Löffel. Gleichzeitig wurde die iSy®-Im-plantatbasis auch für definitive Versorgun-gen freigegeben. Durch diese Erweiterungenstehen dem Behandlungsteam nun nochmehr Optionen offen – und dies unter voller

Beibehaltung des ursprünglichen Konzeptsund dessen Vorteilen von Einfachheit und Effizienz. Das Konzept beruht auf den All-in-Implantat-Sets, die nicht nur ein bzw. vier Implantate beinhalten, sondern wertvolleZusatzteile. Diese sind die im Implantat vor-

montierten Implantatbasen, einEinpatienten-Formbohrer, Gingi-vaformer und Multifunktions-

kappen zum Scannen, Abformen und provi-sorisch Versorgen. Gingivaformer und Multi-funktionskappen bestehen aus PEEK undwerden einfach auf die Implantatbasis auf-gesteckt.

CAMLOG Vertriebs GmbHTel.: 07044 9445-100www.isy-implant.de

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Mehr Möglichkeiten und attraktive All-in-Sets

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28 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Speziell für den schräg atrophierten Kie-ferkamm hat DENTSPLY Implants einImplantat entwickelt, das bislang ein-malig auf dem Markt ist: das Osseo-Speed Profile EV. EV steht für „Evolu-

tion“ und damit für das Konzept derkontinuierlichen Weiterentwicklung

des ASTRA TECH Implant System.Mit seinem abgeschrägten Im -plantatschulter-Design folgt dasOsseoSpeed ProfileEV der natürlichenForm des Knochensund ermöglicht miteinem 360-Grad-Knochenerhalt rundum das Implantateine verbesserte

Weichgewebsästhetik. In vielen Fällen lässtsich so eine Augmentation vermeiden. Her-vorzuheben ist eine einfache Abdrucknahmedurch die „One-position-only“-Platzierung.Der selbstpositionierende Abdruckpfostenvereinfacht die Abdrucknahme und hilft,Fehler zu vermeiden: Beim Festziehen derSchraube dreht sich der Pfosten in die richtige Position. Nur wenn er richtig sitzt,greift er in das Implantat ein. Die ersten Er-

gebnisse mehrerer laufender Stu-dien sind beeindruckend, genauwie das Feedback von Pilot -anwendern.

DENTSPLY Implants GmbHTel.: 0621 4302-010implants-de-info@dentsply.com

DENTSPLY Implants

Neues Profil für eine verbesserte Weichgewebsästhetik

DENTSPLY Implants[Infos zum Unternehmen]

PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT

Septodont, der Weltmarktführer in der dentalen Schmerzkontrollemit einer jährlichen Produktion von 500 Millionen Zylinderampul-len Lokalanästhetika, wird ab dem 1. September 2015 OraVerseauch in Deutschland vertreiben. Die Injektion mit dem WirkstoffPhentolamin reduziert die Dauer einer dentalen Weichgewebs -anästhesie um die Hälfte und beschleunigt den Abtransport desvor Behandlungsbeginn verabreichten vasokonstriktorhaltigenLokal anästhetikums.

OraVerse wird nach zahnmedizinischenRoutineeingriffen indiziert und ermöglichtdem Behandler noch mehr Verantwortungfür spezielle Patienten zu übernehmen, dieDauer der Weichgewebsanästhesie zusteuern und das Risiko der Selbstverlet-

zung zu minimieren. Dies gilt insbesondere für Kinder, die auf den Lippen kauen, körperlich/gesundheitlich eingeschränkte Patientenmit dem Risiko der Selbstverletzung, Patienten mit eingeschränk-ter Compliance und Dia betiker, die keine lange Nahrungskarenz einhalten können. Für diese speziellen Patientengruppen ist dasMedikament ein essenzielles Arzneimittel. OraVerse ist für Erwachsene und Kinder ab dem sechsten Lebensjahr und einemKörpergewicht von mindestens 15 kg zugelassen.Bereits 2011 übernahm Septodont die Produktion weltweit sowiedie Vertriebsrechte von OraVerse für den nordamerikanischenMarkt. Die Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, bisher verantwort-lich für den Vertrieb in Deutschland, hat die Vertriebsrechte anSeptodont übergeben. Damit liegen jetzt weltweit Produktion undVertrieb bei Septo dont. OraVerse ist in einer Packungseinheit mitzehn Patronen zu einem deutlich reduzierten Preis erhältlich.

Septodont GmbHTel.: 0228 97126-0www.septodont.de

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Phentolaminmesilat-Injektiondirekt vom Hersteller

Die neue Kraft in der Knochenchirurgieheißt Piezomed. Das Gerät von W&H legtdem Chirurgen alle Vorteile innovativerUltraschalltechnologie in die Hand: Hoch -frequente Mikrovibrationen ermöglichenSchnitte von großer Präzision. Sie sorgenzudem durch den sogenannten Kavi tations effektfür ein nahezu blutfreies Operationsfeld. Sobald ein Instru-ment eingesetzt wird, erkennt Piezomed es automatisch und ordnetihm die richtige Leistungsgruppe zu. Dadurch wird nicht nur die Be-dienung vereinfacht, sondern auch die Gefahr einer Überlastung derInstrumente verringert und ihre Lebensdauer erhöht. Mit einem Sor-timent von 24 innovativen Instrumenten wird für jede Anwendungdas richtige Exemplar geboten. Eine neue, spezielle Verzahnung sorgtfür einen präzisen Schnitt mit wenig Knochenverlust bei der Kno-chenblockentnahme und spart zudem noch Zeit. Ebenfalls im Sorti-ment enthalten ist eine neue Knochensäge, die durch eine extremhohe Schneidleistung überzeugt. Effizientes und zeitsparendes Arbeiten wird ermöglicht. Bei allen 24 Instrumenten wird eine opti-male Kühlung des Ins truments und des zu bearbeitenden Hart -gewebes gewährleistet. Aktuelle Produktaktion: Beim Kaufeiner neuen Piezomed erhalten Siefür Ihr altes Gerät – egal welchenFabrikates – 888 €.

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Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 29

MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN

30 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Mit dem Ultraschall-Chirurgiegerät VarioSurg3 bietet NSK ein Chi-rurgiesystem, welches über eine um 50 Prozent höhere Leistungverfügt als das Vorgängermodell. In Verbindung mit der jederzeitzuschaltbaren „Burst“-Funktion, welche für einen Hammereffektsorgt, wird dabei die Schneidleistung und Schnittgeschwindigkeitsignifikant erhöht. Das ultraschlanke und federleichte Handstückmit LED-Beleuchtung – selbstverständlich sterilisierbar und ther-modesinfizierbar – sorgt jederzeit für optimalen Zugang und besteSicht. Lichtleistung und Kühlmittelmenge sind je nach Anwen-dungsbereich regulierbar, sodass in Verbindung mit einer Vielzahlan zur Verfügung stehenden Aufsätzen den Anwen-dungsbereichen der VarioSurg3 praktisch keine Gren-zen gesetzt sind. Durch das große, hinterleuchtete Dis-play ist der Behandler jederzeit und aus jedemBlickwinkel über die aktuellen Behandlungs-parameter informiert. Über das NSK DynamicLink System kann die neue VarioSurg3 mit

dem NSK-Implantat-motor Surgic Pro zueiner kompakten, nurminimalen Raum beanspru-chenden Einheit verbunden werden. Die so gekoppelten Chirurgieeinheiten las-sen sich dann mit nur einer Fußsteuerungbedienen. Für den Anwender bedeutet

das NSK-Link-System eine hohe Flexibilitätund Zukunftssicherheit, denn für welches Chi-rurgiesystem auch immer er sich zunächstentscheidet: Das Ergänzungsprodukt kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt hinzugefügtwerden.

NSK Europe GmbHTel.: 06196 77606-0www.nsk-europe.de

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Das PerioType® Rapid System mit seinerGewindegeometrie mit Cutting Edgeund Reverse Cutting Blade wurde ent-wickelt, um für jede Knochensituationdas für die Osseo integration idealeDrehmoment von 35 bis 50 N/cm zu er-reichen. Durch die Gewindegeometriewerden nur minimal horizontale Kräfteauf den Knochen ausgeübt und dadurchdie Gefahr von Knochennekrose redu-ziert. Bei Einhaltung des entsprechen-den Protokolls wird dadurch bei jederKnochensituation (D1–D4) die für dieSofort- und Frühbelastung erforderlichePrimärstabilität erreicht. Dabei ist essogar möglich, die Implantatpositionbeim Eindrehen zu korrigieren, ohne dasideale Drehmoment zu verlieren. DasDrehmoment in Verbindung mit der für die Osseointegration verbesserten

PerioCoat-R® Ober-fläche gibt sowohlden Profis als auchden weniger erfah-renen Kollegen dieSicherheit, die Pa-tienten bestmög-lich zu versorgen.Das Implantat verliert zu keinem Zeitpunktder Einheilphase seine anfänglich hohePrimärstabilität. Zur bestmöglichen Versor-gung der Patienten bietet Clinical HouseDental in Kooperation mit dem BrånemarkOsseointegration Center Germany Kursefür Einsteiger und fortgeschrittene Implan-tologen an.

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❏ Bitte senden Sie mir das Programm zum 2. Hamburger Forum fürInnovative Implantologie zu.

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FAXANTWORT | 0341 48474-290

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2. HambuRGeR foRumfüR InnovatIve ImPlantoloGIe

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Prävention, Gewebestabilität

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VeranstalterOEMUS MEDIA AG | Holbeinstraße 29 | 04229 LeipzigTel.: 0341 48474-308 | Fax: 0341 48474-290event@oemus-media.de | www.oemus.com

Wissenschaftlicher Leiter:

Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets/Hamburg

hamburger-forum.info

Online-Anmeldung/Kongressprogramm

Oemus_HF_2015_A4_Layout 1 14.08.15 11:02 Seite 1

Herr Prof. Behrbohm, der Ostsee-kongress bzw. die Norddeutschen Im-plantologietage finden traditionell hierin Warnemünde statt. Sie selbst sindregelmäßig Referent und Kursleiter aufdieser Veranstaltung. Was verbindetSie mit diesem Ort?Mit Warnemünde verbindet mich eineganze Menge. 1971 fand hier vor demheutigen Tagungsort unsere erste See-

regatta auf einer 420er Jolle statt. Damals herrschte relativ viel Wind –Knatter, wie wir sagen. Die Regattawurde später abgebrochen. Wir gerietenrichtig in Seenot und mussten dann ge-borgen werden. Ein Teil der Boote istsogar kaputtgegangen – das war schoneine haarige Situation. Und immer,wenn ich wieder ins Hotel Neptun zu-rückkehre, dann erinnere ich mich an

diese erste Begegnung auf der See inWarnemünde. Insofern ist das hier fürmich ein besonderer Ort. Wir sind aberalle heil zurückgekommen.

Diese bewegte Zeit ist nun vorbei.Heute sind Sie aus einem ganz anderenGrund hier, denn inzwischen sind Sieein international anerkannter Fach-mann für HNO und Plastische Chirur-

INTERVIEW

Implantologie und Hals-Nasen-Ohren-Medizin werden künftig

noch enger verwoben – davon ist Prof. Dr. Hans Behrbohm

überzeugt. Georg Isbaner, Redakteur des Oralchirurgie Journals,

sprach mit dem international anerkannten Fachmann für HNO

und Plastische Chirurgie über die Schnittstelle seines Fach -

bereichs mit der Implantologie, die Bedeutung der Kenntnis der

Kieferhöhlenanatomie, die Risiken bei der Patientenbehandlung

und seine Kursreihe Sinuslift und Sinuslifttechniken.

„Die größte Innovation der Zahnmedizin“

Abb. 1: Prof. Dr. Hans Behrbohm (r.) sprach am Rande der 8. Norddeutschen Implantologietage (5./6. Juni 2015) in Warnemünde mit Oralchirurgie Journal-Redakteur Georg Isbaner über die Bedeutung der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für die Implantologie.

32 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Prof. Dr. Behrbohm[Infos zur Person]

Das vollständige Interview im Video

gie. Warum ist die HNO für die Zahn-ärzte überhaupt von Bedeutung?Aus meiner Sicht stellt die Implantologiedie größte Innovation der Zahnmedizinin den letzten 30 Jahren dar. Über dieSinuslift-Technologie, das heißt die Aug-mentation des atrophen Sinuskamms,dehnt sich das Fachgebiet der Zahnheil-kunde bzw. der Implantologie eigentlichin ein anderes Gebiet aus, nämlich indas der MKG-Chirurgie und vor allemauch in die Hals-Nasen-Ohren-Heil-kunde. Da entstehen jetzt neue Schnitt-stellen. Und dass wir diese interdiszipli-när diskutieren, ist der Grund, warumich hier seit sieben Jahren am Ostsee-kongress teilnehme.

Das heißt, es ist ein Arbeitsgebiet, indem noch nicht seit allzu langer Zeitzusammengearbeitet wird – zumin-dest nicht so intensiv, wie es seinsollte?Naja, ich denke die Implantologie istein Gebiet, das sich sehr dynamischentwickelt. Es entstehen einfach ganzneue Fragestellungen: Wann muss beiErkrankungen der Kieferhöhle vorheroperiert werden? Wann empfiehlt essich, zu augmentieren oder zu implan-tieren? Ich denke, dass sich die Implan-tologie auch im Gesichtsbereich als ei-genes Fachgebiet entwickeln wird. Dasheißt, dass die Region, in der Implan-tologie stattfindet – am Ober- und amUnterkiefer – ein Spezialgebiet wird,bei dem in 10–15 Jahren die Im -plantologen auch selber endoskopie-

ren. Sie werden die Operationen, dieheute noch die Hals-Nasen-Ohren-Ärzte übernehmen, selbst ausführen.

Über welches Grundwissen sollte ein Zahnarzt hinsichtlich der Kiefer-höhle verfügen, um die therapeuti-schen Optionen qualifiziert abwägenzu können?Es ist wichtig, dass man die topografi-sche Anatomie kennt. Die Kieferhöhleist in der Zahnmedizin eine Region, vorder man etwas zurückschreckt, insbe-sondere, wenn im Rahmen einer Zahn-extraktion eine Perforation gesetzt wirdund diese verschlossen werden muss.Ganz allgemein sollten natürlich grund-legende Kenntnisse vorhanden sein, so-bald an bzw. in der Kieferhöhle operiertwird. Ausdruck dieser interdisziplinärenSicht ist auch das sogenannte BerlinerModell. Wir haben in einer Berliner Arbeitsgruppe mit der Leipziger Firma

Phacon ein Modell entwickelt. Ein 3-D-Druck aus Kunststoff, bei dem die Schleimhaut in der Kieferhöhle, derKnochen des Oberkiefers, auch der angrenzenden Regionen wie z.B. derFossa pterygopalatina, der Alveolar-kamm und in diesem Fall auch deratrophe Alveolarkamm sehr realistischnachgebildet wurde. Dieses Modelldient dazu, die topografische Anatomieder Kieferhöhle und auch diese inter-disziplinären Schnittstellen besser zuverstehen – sowohl für die Zahnärzte,Implantologen und MKG-Chirurgen alsauch für die Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.

Was sind die Risiken und wie begeg-nen Sie diesen als Arzt, wenn es umdie Kieferhöhle geht?In den Vorträgen und Präsentationengeht es darum, dass wir Komplikationenmöglichst vermeiden. Die meisten Im-plantationen sowie auch die meisten

INTERVIEW

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 33

Abb. 2: Prof. Dr. Hans Behrbohm leitet seit Jahren gemeinsam mit Priv.-Doz. Dr. Dr. Steffen Köhler bzw. Dr. Theodor Thiele eine Kursreihe zum Thema Sinuslift,in der Zahnärzte u. a. mit der topografischen Anatomie der Kieferhöhle vertraut gemacht werden. – Abb. 3: Das sogenannte „Berliner Modell“ ist ein detaillierter3-D-Druck aus Kunststoff, der die wichtigsten, z. B. die für den Sinuslift relevanten anatomischen Strukturen nachbildet.

Abb. 2 Abb. 3

Termine zur Kursreihe „Sinuslifttechniken und die Chirurgie der Kieferhöhle von A–Z“:

18.09.2015 Hamburg I EMPIRE RIVERSIDE Hotel14.00 – 18.00 Uhr 2. Hamburger Forum für Innovative Implantologie

09.10.2015 München I Leornardo Royal Hotel 14.00 – 18.00 Uhr 6. Munchener Forum für Innovative Implantologie

27.11.2015 Berlin I Palace Hotel 14.00 – 18.00 Uhr Joint Meeting Berlin

Weitere Informationen zur Kursreihe unter www.sinus-maxillaris.de

INTERVIEW

34 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Augmentationen verlaufen ohne ernst-hafte Probleme. Manchmal ist es aberso, dass sich dennoch Komplikationenanschließen, dass Implantate eben nichtossär integrieren. Doch mit einem Ein-maleins von Vorsichtsmaßnahmen mitadäquaten Untersuchungen, wie einergezielten Anamnese, die beispielsweisenach Nasennebenhöhlenentzündungen,nach Allergien oder nach entsprechen-den Dingen, wie Störung des Geruch-sinns oder den nächtlichen Aussetzernbeim Atmen fahndet, kann man schonRisiken erkennen und eine adäquatebildgebende Diagnostik einleiten. Wenndiese Risiken allerdings doch auftretenund sich Komplikationen anbahnen,geben wir auch Hinweise, was man machen kann, um die Komplikationenzur Ausheilung zu bringen, ohne dassder Patient einen Schaden davonträgt.

Seit einiger Zeit reisen Sie durchs Landund unterrichten mit Ihrem KollegenDr. Theodor Thiele, M.Sc. in einer Kurs-reihe Sinuslift und Sinuslifttechniken.Was sind die Grundelemente des Kur-ses und wie können die Zahnärzte danach mit dem Wissen umgehen?Wir bringen den Zahnärzten bei diesenKursen die Sicht der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde auf die Kieferhöhle nahe,indem wir beispielsweise Informationenzur respiratorischen Schleimhaut ver-deutlichen: Dass die Kieferhöhle Be-standteil eines pneumatisierten Hohl-raumsystems im Gesicht ist, welcheFunktion die Kieferhöhle in diesem Rah-men hat. Und in welchem Maße man

diese Kavität als knöchernes Widerlagerfür Zahnimplantate verwenden, in wel-chem Maße man implantieren und inwelchem Zeitfenster man vor einer Implantation oder einem Sinuslift tat-sächlich so eine Kieferhöhle sanierenkann. Vor allen Dingen haben wir aberauch die Operationstechniken weiter -ent wickelt, die immer weniger invasivgeworden sind.

Womit sicherlich auch die Patienten-akzeptanz steigt …Absolut. Man darf auch nicht vergessen,der Patient kommt zum Zahnarzt undmöchte Implantate bzw. eine Zahnlückegeschlossen haben, er möchte wiedereine normale Funktion des Gebisses er-langen. Und er möchte nicht, wenn jetztUmwege beschritten werden müssen,dass sich dieses Ziel verschiebt. Unddeshalb stellen sich dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt ganz neue Herausforderun-gen, dass er – ohne sich auf dünnes Eiszu begeben, aber schon mit Verfeine-rung seiner Techniken – auch mit einemUmdenken adäquate Lösungen anbie-ten kann. Hier greifen wir auf alte undneue Techniken zu: zum Beispiel, ob wirnicht optimaler über bereits verlasseneZugänge zur Kieferhöhle zum Zugekommen. Um diese Zugänge und dieseEntwicklung geht es in den Workshops.

Worauf sollte ein Arzt besonders achten?Wenn der Patient berichtet, er bekommt auf einer Seite keine Luft, er hat eineschwere Allergie, er leidet seit Jahrenunter wiederkehrenden oder chroni-

schen Nasennebenhöhlenentzündun-gen, er hat öfter schon Nasenpolypengehabt. Wenn er nicht richtig riechenkann oder er Geschmacksstörungen hat.Das sind alles Hinweise auf Erkrankun-gen der Kieferhöhle. Dann sollte der Arztaufhorchen, alles dokumentieren undein DVT veranlassen. Im DVT zeigt sichdann in der Bildgebung, mit welcher Er-krankung wir es zu tun haben. Dassollte dann entsprechend interdisziplinärdiskutiert werden – natürlich immer inRücksprache mit dem Patienten. Danngibt es möglicherweise eine Empfehlungdes HNO-Arztes, ob eine Operation aus-geführt werden sollte, um beispielsweisedas Siebbein zu sanieren – die Sekret-schleuse zwischen Nase und Kieferhöhle– oder ob man ein Fenster an verschie-denen Stellen anlegt. Oder ob mandurch das Fenster den Polypen, eineZyste oder manchmal vielleicht Materialherausnimmt, dass bei der odontischenBehandlung vorher in die Kieferhöhlegelangt ist, auf dessen Grundlage sichein Pilz entwickeln kann. Diese Bewer-tung hat das Ziel, die Kieferhöhle zurAusheilung zu bringen und die weiterenSchritte risikominimiert weiter verfolgenzu können.

Sie hatten in einem kurzen Vorge-spräch erwähnt, dass die Luftqualitätnach einer erfolgten Operation durch-aus eine Rolle spielt. Also Ostseeluftist zu empfehlen?Absolut. Wir nennen das eine Anschluss-heilbehandlung für Patienten mit chro-nischen Erkrankungen der oberen undauch unteren Luftwege – die oberensind ja praktisch der Filter für die Bron-chien. So eine salinisch gesättigte Luft,wie hier an der Ostsee, hat schon einentherapeutischen Wert.

Herr Prof. Behrbohm, vielen Dank fürdas Gespräch.

OEMUS MEDIA AGHolbeinstr. 29

04229 Leipzig

Tel.: 0341 48474-308

Fax: 0341 48474-290

event@oemus-media.de

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Kont

akt

Abb. 4: „So eine salinisch gesättigte Luft, wie hier an der Ostsee, hat schon einen therapeutischen Wert“,findet Prof. Dr. Hans Behrbohm auf dem Weg an den Ostseestrand in Warnemünde.

Sinuslifttechniken und die Chirurgie der Kieferhöhle von A–Z

Referenten Prof. Dr. Hans Behrbohm/Berlin I Dr. Theodor Thiele, M.Sc./Berlin

FORTB I LDUNGSPU

NKTE4

inklusive DVD

NEUER KURS MIT PRAKTISCHEN ÜBUNGEN!

Der endoskopisch kontrollierte Sinuslift Ein Demonstrations- und Arbeitskurs

Interview mitProf. Dr. Hans Behrbohm

bilden, die der Chirurg am Patienten vorfindet. Auf Grundlage von 3-D-Daten eines Computertomogramms wurde so ein Übungsmodell geschaffen und ständig optimiert. Dieses zeigt die topografische Anatomie des Oberkiefers, mit einem atrophen Alveolarkamm und einer von Schleimhaut ausgekleidetenKieferhöhle. Dabei wurde neben den Größenverhältnissen viel Entwicklungs-arbeit in die Beschaffenheit des Knochenanalogs und die möglichst realitäts-nahe Präparierbarkeit der Silikonschicht, die die Kieferhöhlenschleimhaut dar-stellt, gesteckt.

Der Demonstrations- und Arbeitskurs vermittelt die wesentlichen Kenntnisse zum Themenkomplex „Implantate und Sinusitis“ und versetzt die Teilnehmer in die Lage, die Bedeutung der Kieferhöhle als Schnittstelle zwischen Zahn-medizin und HNO sowohl in der Diagnostik als auch bei der implantologischenTherapieplanung besser zu erfassen und entsprechend zu berücksichtigen.

Die Kieferhöhle wurde von den Zahnärzten immer gefürchtet und war von den Kieferchirurgen in Konkurrenz zu den HNO-Kollegen hart umkämpft. Erst mit der Implantologie und dem stetig wachsenden Wunsch auch nach Implanta-tionen in kritischen Bereichen rückte die Kieferhöhle verstärkt in das Blickfeld des Zahnarztes. Obwohl Augmentationen am Kieferhöhlenboden heute zu denRoutineeingriffen in der Implantologie gehören, sind noch viele Fragen unge-klärt bzw. werden kontrovers diskutiert. Dies betrifft sowohl Aspekte moderner diagnostischer Verfahren, verschiedene Sinuslifttechniken, Augmentations-materialien sowie das Risikomanagement im Zusammenhang mit Operationen im Bereich der Kieferhöhle. Berliner Implantologie Modell – Ziel unserer Berliner Arbeitsgruppe war es u.a., ein Modell zu entwickeln, mit dem der Implantologe und chirurgisch interes-sierte Zahnarzt verschiedene Techniken verstehen, erlernen und üben kann. Bei der Entwicklung kam es darauf an, in allen Details die Verhältnisse nachzu-

Sinuslifttechniken und die Chirurgie der Kieferhöhle von A–ZDer endoskopisch kontrollierte Sinuslift – Ein Demonstrations- und Arbeitskurs

Vor, aber auch nach der Sinusbodenaugmentation und dem Setzen von Implantatenstellen sich Fragen, auf die exemplarisch anhand typischer klinischer Beispiele einge-gangen wird. Während des Kurses werden die einzelnen Übungsschritte erläutert, demonstriert und mit klinischen Beispielen hinterlegt.

THEORIEBedeutung der Kieferhöhle aus zahnärztlicher Sicht I Möglichkeiten der zahn-ärztlichen Diagnostik im Grenzbereich zur HNO I Zahnärztliche Chirurgie am Alveolar-fortsatz und Kieferhöhle I Der Sinuslift und Knochenaufbau am Kieferhöhlenboden (div. Techniken) I Komplikationen bei Eingriffen im Bereich der Kieferhöhle

VIDEO- UND LIVEDEMONSTRATION AM MODELLSetzen von drei Implantaten auf jeder Seite I Sinuslift auf beiden Seiten I Endoskopieüber die Fossa canina I Endoskopisch kontrollierter Sinuslift I Abtragung einer Zysteüber die Fossa canina I Bimeatale Abtragung einer Zyste I Osteoplastischer Zugang über die Fossa canina nach Lindorf I Kontrolle der topografischen Anatomie durch Öffnen eines präformierten Fensters in der Kieferhöhle auch ohne Endoskop

PRAKTISCHE ÜBUNGENI Fenestrierung am rohen Ei mit dem DASK (Dentium Advanced Sinus Kit)I Setzen von ImplantatenI Augmentation und Sinuslift am Modell

18.09.2015 Hamburg 2. Hamburger Forum für14.00 – 18.00 Uhr EMPIRE RIVERSIDE Hotel Innovative Implantologie

09.10.2015 München 6. Münchener Forum für14.00 – 18.00 Uhr Leornardo Royal Hotel Innovative Implantologie

27.11.2015 Berlin Joint Meeting Berlin14.00 – 18.00 Uhr Palace Hotel

Kursinhalte

Termine 2016

29.04.2016 Marburg 17. EXPERTENSYMPOSIUM14.00 – 18.00 Uhr Congresscentrum „Innovationen Implantologie“

03.06.2016 Warnemünde Ostseekongress/9. Nord-14.00 – 18.00 Uhr Hotel NEPTUN deutsche Implantologietage

16.09.2016 Leipzig 13. Leipziger Forum für 14.00 – 18.00 Uhr pentahotel Innovative Zahnmedizin

11.11.2016 Essen Implantologie im Ruhrgebiet /14.00 – 18.00 Uhr ATLANTIC Congress Hotel 6. Essener Implantologietage

HAUPTKONGRESSTermine 2015

Oemus_sinuslifttechniken_2015_16_A4_2s_Layout 1 24.08.15 12:58 Seite 1

Praxisstempel Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIA AG erkenne ich an.

Sinuslifttechniken/Chirurgie

der Kieferhöhle von A–Z

Anmeldeformular per Fax an

034148474-290oder per Post an

OEMUS MEDIA AG Holbeinstr. 29 04229 Leipzig

Datum/Unterschrift

E-Mail-Adresse (Bitte angeben!)OJ 3/15

Für den Kurs „Sinuslifttechniken und die Chirurgie der Kieferhöhle von A–Z“melde ich folgende Personen verbindlich an:

q Bitte senden Sie mir das Programm zum Hauptkongress.

Titel I Vorname I Name

q 18.09.2015 IHamburg q 09.10.2015 IMünchen q 27.11.2015 IBerlin

q 29.04.2016 IMarburg q 03.06.2016 IWarnemünde q 16.09.2016 I Leipzig q 11.11.2016 I Essen

2015

2016

Hinweis: Jeder Kursteilnehmer erhält die DVD „Implantate und Sinus maxillaris“, auf der alle Be-handlungsschritte am Modell bzw. Patienten noch einmal Step by Step gezeigt und ausführlich kommentiert werden.

Dieser Kurs wird unterstützt von

Stand: 12.08.15

VeranstalterOEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 2904229 LeipzigTel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-290event@oemus-media.dewww.oemus.com

OrganisatorischesKursgebühr inkl. DVD 195,– € zzgl. MwSt.

Tagungspauschale 35,– € zzgl. MwSt.

Bei der Teilnahme am Hauptkongress wird die Kursgebühr angerechnet.

Allgemeine Geschäftsbedingungen 1. Die Kursanmeldung erfolgt schriftlich auf den vorgedruckten Anmeldekarten oder formlos. Aus organisatori-

schen Gründen ist die Anmeldung so früh wie möglich wünschenswert. Die Kurszulassungen werden nach derReihenfolge des Anmeldeeinganges vorgenommen.

2. Nach Eingang Ihrer Anmeldung bei der OEMUS MEDIA AG ist die Kursanmeldung für Sie verbindlich. Sie erhal-ten umgehend eine Kursbe stätigung und die Rechnung. Für OEMUS MEDIA AG tritt die Verbindlichkeit erst mitdem Eingang der Zahlung ein.

3. Bei gleichzeitiger Teilnahme von mehr als 2 Personen aus einer Praxis an einem Kurs gewähren wir 10%Rabattauf die Kursgebühr, sofern keine Teampreise ausgewiesen sind.

4. Die ausgewiesene Kursgebühr und die Tagungspauschale versteht sich zuzüglich der jeweils gültigen Mehr-wertsteuer.

5. Die ausgewiesenen Gebühren für Studenten werden nur für Studenten der Medizin/Zahnmedizin im Erst -studium mit Nachweis gewährt. Das heißt, nicht für Masterstudiengänge im Zweitstudium (z. B. Uni Krems)und/oder vergleichbare postgraduierte Studiengänge und Ausbildungen.

6. Der Gesamtrechnungsbetrag ist bis spätes tens 2 Wochen vor Kursbeginn (Eingang bei OEMUS MEDIA AG) aufdas angegebene Konto unter Angabe des Teilnehmers, der Seminar- und Rechnungsnummer zu überweisen.

7. Bis 4 Wochen vor Kursbeginn ist in besonders begründeten Ausnahmefällen auch ein schriftlicher Rücktritt vomKurs möglich. In diesem Fall ist eine Ver waltungskostenpauschale von 25,– € zu entrichten. Diese entfällt,wenn die Absage mit einer Neuanmeldung verbunden ist.

8. Bei einem Rücktritt bis 14 Tage vor Kursbeginn werden die halbe Kursgebühr und Tagungspauschale zurück-erstattet, bei einem späteren Rücktritt verfallen die Kursgebühr und die Tagungspauschale. Der Kursplatz istselbstverständlich auf einen Ersatzteilnehmer übertragbar.

9. Mit der Teilnahmebestätigung er halten Sie den Anfahrtsplan zum jeweiligen Kurshotel und, sofern erforderlich,gesonderte Teilnehmerinformationen.

10. Bei Unter- oder Überbelegung des Kurses oder bei kurzfristiger Absage eines Kurses durch den Referenten oderder Änderung des Kursortes werden Sie schnellstmöglich benachrichtigt. Bitte geben Sie deshalb IhrePrivattelefon nummer und die Nummer Ihres Fax gerätes an. Für die aus der Absage eines Kurses entstehendenKosten ist OEMUS MEDIA AG nicht haftbar. Der von Ihnen bereits bezahlte Rechnungsbetrag wird Ihnen umge-hend zurückerstattet.

11. Änderungen des Programmablaufs behalten sich Veranstalter und Organisatoren ausdrücklich vor. OEMUS MEDIA AG haftet auch nicht für Inhalt, Durchführung und sonstige Rahmenbedingungen eines Kurses.

12. Mit der Anmeldung erkennt der Teil nehmer die Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIA AG an.13. Gerichtsstand ist Leipzig.

ACHTUNG! Sie erreichen uns unter der Tele fonnummer 0341 48474-308 und während der Veranstaltung unter der Rufnummer 0173 3910240.

FortbildungspunkteDie Veranstaltung entspricht den Leitsätzen und Empfehlungen der KZBV vom 23.09.05 einschließlich der Punkte be wer tungs em pfeh lung des Beirates Fortbildung der BZÄK vom 14.09.05 und der DGZMK vom 24.10.05, gültig ab 01.01.06. Bis zu 4 Fortbildungs punkte.

sinuslift-seminar.de

Oemus_sinuslifttechniken_2015_16_A4_2s_Layout 1 24.08.15 12:58 Seite 2

Über 300 Teilnehmer nutzten dassommerliche Wetter und hervorragendeTagungsangebot des Ostseekongressesbzw. der 8. Norddeutschen Implanto -logietage der OEMUS MEDIA AG in Warnemünde am 5./6. Juni im HotelNEPTUN. Unter der wissenschaftlichenLeitung von Dr. Theodor Thiele, M.Sc./Berlin konnten sich Zahnärzte zahlrei-cher Fachrichtungen in Workshops undVorträgen zu Endodontologie, Parodon-tologie, Chirurgie und Implantologieweiterbilden.Die Veranstalter haben sich bei der Pro-grammgestaltung von dem Ziel leitenlassen, neueste Erkenntnisse aus Wis-senschaft und Praxis anwenderorientiertaufzubereiten und zu vermitteln. Nebendem Hauptpodium Implantologie gab esein komplettes, über beide Kongresstagegehendes Parallelprogramm „Allge-meine Zahnheilkunde“, sodass nahezudie gesamte Bandbreite der Zahnmedi-zin mit Vorträgen oder Seminaren ab -gebildet werden konnte.Im Pre-Congress-Programm am Freitagfanden Workshops und Seminare sowiedie kombinierten Theorie- und Demons-trationskurse „Sinuslifttechniken“ mitProf. Dr. Hans Behrbohm und Dr. Theo-dor Thiele/Berlin, „Endodontie“ mit Dr. Tomas Lang/Essen und „Biologische

Zahnheilkunde von A–Z“ mit Dr. Do -minik Nischwitz/Tübingen sowie der praktische Arbeitskurs „PräprothetischeChirurgie“ mit Priv.-Doz. Dr. MoritzKebschull/Bonn statt.Der Samstag blieb, wie gehabt, den wis-senschaftlichen Vorträgen in den beidenHauptpodien und dem Helferinnen-Pro-gramm vorbehalten.Einer der Höhepunkte des Kongresses war,wie auch in den letzten Jahren, die Kon-gressparty in der Sky-Bar des NEPTUN-Hotels. In rund 65 Meter Höhe, mit einemwunderbaren Panoramablick über die Ostsee, haben die Teilnehmer unter demMotto „Dine & Dance on the Top“ beiMusik und Tanz die im Meer unterge-hende Abendsonne genossen.Jetzt schon vormerken: Der Ostseekon-gress/9. Norddeutsche Implantologietagefindet im nächsten Jahr am 3./4. Juni inWarnemünde statt.

www.oemus.com

Abb. 2

Abb. 1

Abb. 3

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 37

© Wolfgang Zwanzger

Ostseekongress[Video]

8. Norddeutsche Implantologietage

Ostseekongress[Bildergalerie]

EVENTS

Abb. 1: Voll besetzter Vortragssaal am Samstag. – Abb. 2: Blick inden Workshop der plasma MEDICAL SYSTEMS® GmbH. – Abb. 3:Auftakt zur Abendveranstaltung: Get-together am Strand.

Am zweiten Juniwochenende fandam Klinikum Konstanz der erste Jahres-kongress der Internationalen Gesell-schaft für metallfreie Implantologie e.V.(ISMI) statt. Im Zentrum des wissen-schaftlichen Programms standen sowohlganzheitlich biologische Aspekte alsauch praktische Erfahrungen beim täg-lichen Einsatz von Keramikimplantatensowie chirurgische und prothetischeKonzepte. Das Thema der Jahrestagunglautete: Keramikimplantate – Biolo -gische und technologische Grundlagen,aktuelle Standards und Visionen.Der Kongress begann am Freitagvormit-tag zunächst mit einem Pre-Congress-Symposium zu praktischen Fragen desEinsatzes der SDS-Implantatsysteme. ImAnschluss konnten die Teilnehmer im

Rahmen des Pre-Congresses Kurse zuden Themen „Biologische Zahnheil-kunde“ von Dr. Dominik Nischwitz, „Im-plantologische Chirurgie von A–Z“ vonProf. Dr. Frank Palm und „Untersprit-zungstechniken“ von Dr. Andreas Britzbesuchen. Abgerundet wurde das Frei-tagsprogramm mit zwei außerordent-lich gut besuchten Live-OPs der FirmenStraumann (Prof. Dr. Frank Palm) undSDS (Dr. Karl Ulrich Volz).

Höhepunkte und wissenschaftliche Vorträge

Ein weiterer Höhepunkt des ersten Kon-gresstages war die Abendveranstaltungin der Villa Barleben am See. Eine tolleAtmosphäre, erstklassige Speisen und

Getränke sowie ein traumhaftes Alpen-panorama machten den Abend für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis.Der zweite Kongresstag stand ganz imZeichen der wissenschaftlichen Vorträge.Dr. Volz gab zu Beginn noch einmal einenÜberblick zum Thema Keramikimplan-tate. Prof. Dr. John Ionescu widmete sichim Anschluss dem Thema „ChronischeSchwermetallbelastungen bei Haut- undUmwelterkrankungen“. Die Thematikwurde von Frau Prof. Vera Stejskal,Schweden, mit ihrem Vortrag „Allergieund Autoimmunerkrankungen durch Metallbelastungen“ vertieft. Prof. Nen-donca-Caridat, Spanien, widmete sich im Anschluss den Prinzipien der „Biolo-gischen Chirurgie“. Im zweiten Vortrags-block ging es dann um Fragen des prak-

38 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Am 12. und 13. Juni 2015 lud die International Society of Metal

Free Implantology e.V. (ISMI) zu ihrem ersten Jahreskongress nach

Konstanz ein. ISMI-Präsident Dr. Karl Ulrich Volz konnte 170

internationale Teilnehmer, u.a. aus Spanien, Belgien, Schweden,

Tschechien, den USA, der Schweiz, Deutschland, Österreich,

Polen und Holland, begrüßen.

EVENTS

Metallfreie Implantologie am Bodensee

ISMI[Infos zur Gesellschaft]

1. ISMI-Kongress[Bildergalerie]

Abb. 1

tischen Einsatzes von Keramikimplanta-ten (Dr. Volz und Dr. Noumbissi, USA).In der Nachmittagssitzung standen dannThemen wie „Elektromagnetische Felderund dentale Metalle“ von Dr. PascalEppe, Belgien, „Biologischer Einsatz vonHyaluronsäure“, Prof. Dr. Marcel Wain -wright und „Laterale Augmentations-techniken“ bei Dr. Ernst Fuchs-Schaller,Schweiz, auf dem Programm. Den Abschluss der sehr abwechslungsrei-chen und informativen Vorlesungsreihebildeten Vorträge zu „17 Jahren Er -fahrungen mit Keramikimplantaten“von Dr. Ralf Lüttmann, „Marketing“von Dr. Oliver Zernial und „Ringtechnikund Keramik implantate“ von Dr. BerndGiesenhagen.

Resümee

Die 1. ISMI-Jahrestagung war somit so-wohl im Hinblick auf das wissenschaft -liche Programm als auch in Bezug auf dievielfältigen Möglichkeiten zum kollegialenAustausch ein gelungener Kongress.Die ISMI e.V. wurde im Januar 2014 mitdem Ziel gegründet, die metallfreie Implantologie als eine innovative undbesonders zukunftsweisende Richtunginnerhalb der Implantologie zu fördern.Zum Gründerkreis der Gesellschaft ge-hören renommierte Implantologen ausdem In- und Ausland. Die ISMI unter-stützt ihre Mitglieder mit Fortbildungs-angeboten sowie regelmäßigen Fach-und Marktinformationen. Darüber hi-naus setzt sich die ISMI in ihrer Öffent-lichkeitsarbeit, d. h. in Fachkreisen sowiein der Patientenkommunikation, für eineumfassende Etablierung metallfreier Behandlungskonzepte ein.

Jetzt schon vormerken: Der 2. Jahres-kongress der Internationalen Gesell-schaft für metallfreie Implantologie e.V.findet im nächsten Jahr vom 10. bis 11. Juni in Berlin statt.

EVENTS

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 39

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www.ismi.me

www.ismi-meeting.com

Kont

akt

Abb. 1: Auch am Samstag war der Tagungssaal bis auf den letzten Platz gefüllt. – Abb. 2: Ein Specialder Veranstaltung: Die Live-Operationen werden von renommierten Spezialisten gleichzeitig im Vortragssaalkommentiert. – Abb. 3: Dr. Karl Ulrich Volz, Präsident der ISMI – International Society of Metal Free Im-plantology e.V. – Abb. 4: Der Kongress wurde für die Teilnehmer simultan übersetzt. – Abb. 5: Blick aufden Bodensee.

Abb. 2

Abb. 3 Abb. 4

Abb. 5 © Tom Christian

EVENTS | VORSCHAU

40 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Hoch oberhalb der St. Pauli-Lan-dungsbrücken, inmitten von Reeperbahn,Hafen und Speicherstadt, erhebt sich wieein Leuchtturm das EMPIRE RIVERSIDEHOTEL. Diese Lage und die Verbindungvon hanseatischem Understatement,Lifestyle und modernem Design machendas besonders Reizvolle des Veranstal-tungsortes für das 2. Hamburger Forumfür Innovative Implan tologie aus. „Ja, esstimmt, es gibt bundesweit schon unzäh-lige Implantologieveranstaltungen ...“, so Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets vom UKE,„... und mitunter ‚verirrt‘ sich sogar dieeine oder andere Fachgesellschaft mitihrem Jahreskongress in den hohen Nor-den. Wir wollten zeigen, dass der Nordenimplantologisch viel zu bieten hat, unddas ist uns bereits beim Auftakt gelun-gen. Unser erstes Hamburger Implanto-logieforum war mit mehr als 200 Teilneh-mern ein voller Erfolg. Das wollen wir in diesem Jahr unter der spannendenThemen stellung ‚Das gesunde Implantat– Prävention, Gewebestabilität und Ri -

sikomanagement’ wiederholen. Derzeitwerden in Deutschland jährlich ca. eineMillion Implantate gesetzt. Die Langzeit-stabilität dieser Implantate hängt von

einer Vielzahl von Faktoren ab. Hier wer-den wir in der Diskussion ansetzen.Hochkarätige Referenten von Univer -sitäten und aus der Praxis werden sich inihren Vorträgen, aber auch in Seminarenund Workshops der Thematik mit unter-schiedlichen Schwerpunkten widmen. Einbegleitendes Programm für das Praxis-personal schafft zudem die Möglichkeit,das Hamburger Forum auch als Teamfort -bildung zu nutzen.“

Im direkt im Epizentrum von St. Pauli gelegenen EMPIRE RIVERSIDE

HOTEL findet am 18./19. September 2015 zum zweiten Mal das

Hamburger Forum für Innovative Implantologie statt. Behandelt

werden dabei Faktoren des implantologischen Langzeiterfolgs. Die

wissenschaftliche Leitung der Veranstaltungsreihe hat Prof. Dr. Dr.

Ralf Smeets vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).

„Das gesunde Implantat“ im September auf St. Pauli

2. Hamburger Forum[Programm]

Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets, wissenschaftlicher Leiter des 2. HamburgerForums für Innovative Implantologie.

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VORSCHAU | EVENTS

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 41

„Aus der Praxis für die Praxis“ – solautet das Motto der Implantologie- Veranstaltung, die seit 2014 einmalpro Jahr in Berlin stattfindet. Dabeiwird den Besuchern die Gelegenheitgegeben, sich möglichst breit gefä-chert aus kompetenter Quelle über ak-tuelle Trends und Herausforderungenin der oralen Implantologie zu infor-mieren sowie auch konkrete Behand-lungskonzepte direkt mit den Referen-

ten zu diskutieren. Auch eigene Fällekönnen anhand von Röntgenbildernund Modellen zur Diskussion gestelltwerden. Zielgruppe der Veranstaltung

sind sowohl versierte Anwender, aberauch Überweiserzahnärzte. Die The-menauswahl ist dabei ganz bewusstnicht als allgemeiner Überblick gestal-tet, sondern wendet sich spezialisiertund vertiefend ausgewählten Frage-stellungen der Implantologie zu. Darü-ber hinaus ist es Ziel der Veranstaltung,sowohl in Bezug auf die Inhalte alsauch im Hinblick auf den organisato -rischen Ablauf Neues zu bieten.Die Zahl der Vorträge und Hauptreferen-ten wurde zugunsten der Table Clinics(Tischdemonstrationen) – die den ei-gentlichen Kern des Implantologie -forums bilden – limitiert. Ebenfalls ausEffizienzgründen und im Hinblick auf dieKosten für die Teilnehmer findet die Ver-anstaltung nur an einem Tag (Samstag)statt. Natürlich haben die Besucher darüber hinaus die Möglichkeit, im Rah-men des Pre-Congress-Programms amFreitagnachmittag die Live-OP in der Klinik Garbátyplatz zu besuchen.

In Kooperation mit der Klinik Garbátyplatz findet am 6. und

7. November 2015 das Implantologieforum Berlin statt. Ziel ist

es, erstklassige wissenschaftliche Vorträge mit breit angelegten

praktischen Möglichkeiten und Referentengesprächen zu kom-

binieren. Die wissenschaftliche Leitung haben Dr. Theodor Thiele,

M.Sc. und Dr. Guido Sterzenbach inne.

Aus der Praxis für die Praxis: Implantologieforum Berlin 2015

Implantologieforum[Programm]

Dr. Theodor Thiele, M.Sc. Dr. Guido Sterzenbach

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TIPP | ABRECHNUNG

42 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Wenn ein Patient Zähne verloren hat,baut der Körper den Knochenanteil ab,der nicht mehr belastet wird. Um füreine Implantation ausreichend Kno-chenvolumen zu schaffen, ist in vielenFällen ein Knochenaufbau nötig. Geradewenn der Kiefer lange Zeit zahnlos war,atrophiert ist und die Knochensubstanznicht ausreicht, um Implantate sicheraufzunehmen, bietet die Augmentationnach der Einheilung ein stabiles Funda-ment für Implantate.

Die GOZ 9100 ist eine Komplex leistungund beschreibt die Aug mentation des Alveolarfortsatzes als vorbereitende oderbegleitende Maßnahme für eine lmplan-tateinbringung. Es wird nicht unterschie-den, ob es sich um einen horizontalenoder einen vertikalen Aufbau handelt.Sowohl der zahnlose Kiefer bereich alsauch der Bereich von Implantaten oderZähnen kann hiervon betroffen sein. DieLeistung kann in einer separaten Sitzungoder am selben Behandlungstag wie die Implantation erbracht werden. Leistungsinhalt sind die Lagerbildung, Glättung des Alveolarfortsatzes, ggf. dieEntnahme von Knochen innerhalb des

Aufbaugebietes, Einbringung von Auf-baumaterial (Knochen- und/oder Kno-chenersatzmaterial) und der Wundver-schluss mit vollständiger Schleimhautab-deckung, ggf. einschließlich Einbringungund Fixierung resorbierbarer oder nichtresorbierbarer Barrieren. Die GOZ 9100 wird einmal je Kiefer-hälfte oder Frontzahnbereich berechnet.Der OP-Zuschlag GOZ 0530 und der Zu-schlag bei Verwendung eines OP-Mikro-skops sollten hier nicht vergessen wer-den. Für die Fixation oder Stabilisierungdes Augmentates durch Osteosynthese-maßnahmen kann zusätzlich die GOZ

9150 (je Kieferhälfte oder Frontzahn-bereich) angesetzt werden. Wirddie Leistung in derselben Kiefer-hälfte neben dem internen Sinus-lift (GOZ 9110) erbracht, ist nurdie Hälfte der Gebühr der GOZ

9100 und neben dem externenSinuslift (GOZ 9120) nur ein Drittel

der Gebühr der GOZ 9100 berech-nungsfähig. Das bedeutet, der Sinusliftwird jeweils mit der vollen Gebühr unddie Augmentation mit der Hälfte bzw.einem Drittel der Gebühr berechnet. EineHöherbewertung ist auch bei der hal-bierten oder gedrittelten Gebühr mit ent-sprechender Begründung möglich. Fürdie intraorale Entnahme von Knochenaußerhalb des Aufbaugebietes kann zu-sätzlich die GOZ 9140 berechnet wer-den. Neben der GOZ 9130 (Bone Split-ting) ist der Ansatz der GOZ-Ziffer 9100nicht möglich.Der primäre Wundverschluss mit voll-ständiger Schleimhautabdeckung ist mitder Leistung abgegolten. Werden jedochdarüber hinausgehende weichteilchirur-gische Maßnahmen wie eine Vestibu-lumplastik (GOÄ 2675) erbracht, sind

diese zusätzlich berechnungsfähig. Alleweichteilchirurgischen Maßnahmen, dieaufgrund einer eigenständigen Indi -kation erbracht werden und nicht derSchleimhautabdeckung des augmentier-ten Gebietes dienen, können berechnetwerden. Auch ein Schleimhauttrans -plantat über die Breite eines Zahnes(GOZ 4130) oder über den Bereich meh-rerer Zähne (GOÄ 2386) ist gesondertberechnungsfähig. Die verwendeten Knochenersatzmateria-lien, Membranen, atraumatisches Naht-material, Materialien zur Geweberege-neration, Einmalkollektor oder Einmal-schaber zur Knochengewinnung sowieOsteosynthesematerial können dem Patienten in Rechnung gestellt werden.

Fazit

Viele Behandlungsschritte sind in derLeistungsbeschreibung der GOZ-Ziffer9100 enthalten. Um weitere Leistungenzu berechnen, ist eine sorgfältige Doku-mentation unabdingbar. Da die Berech-nung nur einmal je Kieferhälfte oderFrontzahnbereich möglich ist, sollte man den Mehraufwand bei getrenntenOP-Gebieten über § 5 bzw. § 2 Absatz 1GOZ berücksichtigen.

Aufbau des Alveolarfortsatzes durch Augmentation Judith Kressebuch

büdingen dentein Dienstleistungsbereich derÄrztliche VerrechnungsStelleBüdingen GmbHJudith KressebuchGymnasiumstraße 18–2063654 BüdingenTel.: 0800 8823002info@buedingen-dent.dewww.buedingen-dent.de

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Adressenverzeichnis Berufsverband Deutscher Oralchirurgen (BDO)Sekretariat/MitgliederverwaltungIngrid Marx Sekretärin Bahnhofstr. 54 Tel.: 06562 9682-15 IZI-GmbH.Speicher@t-online.de

54662 Speicher Fax: 06562 9682-50 www.oralchirurgie.orgSusanne Müller Mitgliederverwaltung Hauptstr. 126 Tel.: 02635 92596 07 BDO-MGV@t-online.de

56598 Rheinbrohl Fax: 02635 9259609 www.oralchirurgie.orgVorstandDr. Dr. Wolfgang Jakobs 1. Vorsitzender Bahnhofstr. 54 Tel.: 06562 9682-0 IZI-GmbH.Speicher@t-online.de

54662 Speicher Fax: 06562 9682-50 www.izi-gmbh.deDr. Martin Ullner 2. Vorsitzender Burgeffstr. 7a Tel.: 06146 601120 info@praxis-ullner.de

65239 Hochheim Fax: 06146 601140Dr. Maria-Theresia Peters Schriftführerin Hobsweg 14 Tel.: 0228 9087669 maria-theresia-peters@t-online.de

53125 Bonn Fax: 0228 9087673Dr. Dr. Norbert Mrochen Schatzmeister Kerststr. 21 Tel.: 0631 66655 norbert.mrochen@t-online.de

67655 Kaiserslautern Fax: 0631 3605063Dr. Joachim Schmidt Beisitzer Kirchenstr. 7 Tel.: 02961 8083 schmidt.oralchirurg@t-online.de

59929 Brilon Fax: 02961 2334Erweiterter Vorstand und LandesvorsitzendeBaden-Württemberg Dr. Fridleif Bachner Schwabstr. 18, 70197 Stuttgart Tel.: 0711 465555 praxis@dr-bachner.comBayern Dr. Christoph Urban Abensberger Str. 50, 84048 Mainburg Tel.: 08751 5501 urban.mainburg@t-online.deUnterfranken Dr. Wolfram Eisenblätter Am Schnellertor 12, 97753 Karlstadt Tel.: 09353 981098 dres.eisenblaetter@t-online.deBerlin Dr. Harald Frey Tempelhofer Damm 129, 12099 Berlin Tel.: 030 75705950 freydr@live.deBrandenburg Dr. med. dent. Alexander Hoyer Dallgower Str. 10–14, 14612 Falkensee Tel.: 03322 279910 praxis@praxis-hoyer.de Hamburg Dr. med. dent. Joel Nettey-Marbell Schloßstr. 44, 22041 Hamburg Tel.: 040 6829000 info@dental-werk.deHessen Dr. Ingmar Nick Dorotheenstr. 8, 61348 Bad Homburg Tel.: 06172 189935 dr.i.nick@gmx.deNiedersachsen/Bremen Dr. Kay Gloystein Scheunebergstr. 34, 27749 Delmenhorst Tel.: 04221 18750 gloystein.za@t-online.deRheinland-Pfalz Dr. Torsten S. Conrad Heinrichstr. 10, 55411 Bingen Tel.: 06721 991070 Torsten.Conrad@dr-conrad.deSaarland Patrick Goedicke Keplerstr. 55, 66540 Neunkirchen Tel.: 06821 953535 en-go@t-online.deMitteldeutschland Dr. Wolfgang Seifert Bismarckstr. 2, 08258 Markneukirchen Tel.: 037422 47803 Dr.Seifert-Praxis@online.deSchleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern Dr. Cristoph Kleinsteuber Von-Parkentin-Str. 53, 23919 Berkenthin Tel.: 04544 8908369 dr.kleinsteuber@web.deWestfalen-Lippe Dr. Ulrich Goos Westernstr. 2, 33098 Paderborn Tel.: 05251 282398 dres.goos-gekle@t-online.deNordrhein Dr. Mathias Sommer WDR-Arkaden, Elstergasse 3, 50667 Köln Tel.: 0221 2584966 praxis@docsommer.de

Referate – Arbeitskreis – Arbeitsgemeinschaften – DelegiertePressereferatDr. Markus Blume Pressereferent Uhlstr. 19–23, 50321 Brühl Tel.: 02232 943486 zamblume@aol.com

Fax: 02232 943487Referat für Fortbildung und AbrechnungDr. Martin Ullner Fortbildungsreferent Burgeffstr. 7a, 65239 Hochheim Tel.: 06146 601120 info@praxis-ullner.de

Fax: 06146 601140Dr. Mathias Sommer Fortbildungsreferent WDR-Arkaden, Elstergasse 3, 50667 Köln Tel.: 0221 2584966 praxis@docsommer.de

Fax: 0221 2584967Dr. Markus Blume Fortbildungsreferent Uhlstr. 19–23, 50321 Brühl Tel.: 02232 943486 zamblume@aol.com

Fax: 02232 943487Arbeitskreis ImplantologieProf. Dr. Hans-Christoph Lauer Wissenschaftlicher Berater Uni ZMK,Theodor-Stern-Kai 7 Tel.: 069 6301-5640 H.C.Lauer@em.uni-frankfurt.de

des Arbeitskreises 60596 Frankfurt am Main Fax: 069 6301-3711Prof. Dr. Herbert Deppe Wissenschaftlicher Berater Ismaninger Str. 22 Tel.: 089 4140-2910 Herbert.Deppe@lrz.tu-münchen.de

des Arbeitskreises 81675 München Fax: 089 4140-4844Arbeitsgemeinschaft für zahnärztliche Anästhesiologie im BDODr. Dr. Wolfgang Jakobs 1. Vorsitzender Bahnhofstr. 54 Tel.: 06562 9682-0 IZI-GmbH.Speicher@t-online.de

54662 Speicher Fax: 06562 9682-50 www.izi-gmbh.de Dr. Dr. Rainer Rahn 2. Vorsitzender Anton-Burger-Weg 137 Tel.: 069 686869 rr@rr11.de

60599 Frankfurt am Main Fax: 069 686969Arbeitsgemeinschaft für zahnärztliche Behindertenbehandlung im BDODr. Volker Holthaus 1. Vorsitzender Kurhausstr. 5 Tel.: 04551 91288 volker@familieholthaus.de

23795 Bad Segeberg Fax: 04551 2761Dr. Imke Kaschke 2. Vorsitzende Fritz-Erpenbeck-Ring 5 Tel.: 030 4774947 imke.kaschke@charite.de

13156 Berlin Fax: 030 4774947Arbeitsgemeinschaft für chirurgische Parodontologie im BDODr. Jochen Tunkel 1. Vorsitzender Königstr. 19 Tel.: 05731 28822 mail@dr-tunkel.de

32545 Bad Oeynhausen Fax: 05731 260898Dr. Maria-Theresia Peters 2. Vorsitzende Hobsweg 14 Tel.: 0228 9087669 maria-theresia-peters@t-online.de

53125 Bonn Fax: 0228 9087673Delegierte E.F.O.S.S. (European Federation of Oral Surgery Societies)Dr. Maria-Theresia Peters Hobsweg 14 Tel.: 0228 9087669 maria-theresia-peters@t-online.de

53125 Bonn Fax: 0228 9087673Vertreter der BundeswehrDr. Michael Makosch Oberstarzt, Bundeswehrkrankenhaus Berlin Tel.: 030 2841-1420 Michael1Makosch@bundeswehr.orgChefredaktion Oralchirurgie JournalProf. Dr. Torsten W. Remmerbach Holbeinstraße 29 Tel.: 0341 2237384 oralchirurgie-journal@

04229 Leipzig remmerbach.net

NEWS

Genau 35 Jahre ist es her, dass HerbertBrustmann die „brumaba“, eine Behand-lungsliege als ergonomisches Liegensystemmit höchstem Komfort für Behandler undPatient, erfand. Der Name brumaba stehtdabei als Abkürzung für Brustmann-Mas-sage-Bank und dient seither auch als Fir-menname des Familienunternehmens. Dreiseiner Söhne, von insgesamt sieben Kindern,sind seit vielen Jahren im Unternehmentätig. Seit 2008 hat der älteste Sohn Bene-dikt Brustmann die Geschäftsführung über-nommen, Korbinian Brustmann ist in derTechnikleitung tätig und Sebastian Brust-mann hat die Leitung des Vertriebs über-

nommen. Gründer und Erfinder HerbertBrustmann hat sich in den Ruhezustand zurückgezogen.Das Jahr 2015 ist ein besonderes für die dreiBrüder und das Unternehmen: Sie feiern 35 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte, einneues Logo wurde konzipiert und eine grö-ßere Produktionshalle eröffnet. „Wir brauch-ten einfach viel viel mehr Platz“, so BenediktBrustmann. Sebastian Brustmann ergänzt:„Unsere Operationstische, Behandlungsliegenund Patiententransportstühle sind nationalund international sehr gefragt. Wir expandie-ren räumlich, perso-nell und vertrieblich.“

Und Korbinian Brustmann freut sich: „Wirsind sehr stolz darauf, wie wir das nun inzweiter Generation geführte Familienunter-nehmen weiter voranbringen.“Aus der Idee, den Patienten ergonomischfachgerecht zu lagern, da eine medizinischeBehandlung bei einem entspannten Patientenwesentlich effektiver ist und eine komfortablePatientenlagerung auf die Arbeitsposition desBehandlers individuell angepasst werdenkann, entwickelt und verkauft die brumabaheute Operationstische, OP-Hocker und OP-Stühle, Patiententransporter sowie das da-zugehörige Zubehör in den Bereichen Augen-chirurgie, Oral-, MKG-Chirurgie, Orthopädie,Ästhetische und Plastische Chirurgie, Derma-tologie u.v.m. Und der Plan für die nächstenJahre steht auch: Ende dieses Jahres wirdnoch eine weitere Produktionshalle auf demneuen Gelände gebaut sowie ein Büro -gebäude, in dem das komplette Team Platzfinden wird. Und wer weiß, was dann nochfolgt. Der Blick von brumaba geht auf jedenFall immer geradeaus, Richtung Zukunft.

Quelle: brumaba

Eröffnung

Neue Produktionshalle richtet Blick gen Zukunft

Korbinian, Benedikt und Sebastian Brustmann inder neuen Produktionshalle.

brumaba[Infos zum Unternehmen]

Knochen mit eigenen Blutgefäßen könnten künftig mitdem 3-D-Drucker hergestellt werden. Freiburger Wissen-schaftler entwickeln jetzt ein Druckverfahren, das aus Zellen von Kno-chen und Blutgefäßen funktionsfähige Knochen erzeugt. Die Gefäß-zellen sollen die Durchblutung des Gewebes verbessern, indem sieeine Verbindung zum Blutkreislauf des Patienten herstellen. Für dieEntwicklung dieser 3-D-Druck-Methode erhalten die Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler eine dreijährige Förderung der Deut-schen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Höhe von 460.000 Euro.Sollte sich das Verfahren bewähren, könnten damit auch größereKunstgewebe gedruckt werden, bis hin zu ganzen Organen. KlinischeBedeutung dürften 3-D-Zelldrucker nach Ansicht der Wissenschaftlerin fünf bis sieben Jahren erlangen. „Bei der Entwicklung von künst-lichem Knochengewebe ist die Frage der Blutversorgung noch immer

weitgehend ungelöst. Da-durch ist sowohl die Größeals auch der Typ des Gewebes stark be-schränkt“, sagt Prof. Dr. Günter Finkenzeller, For-schungs-Sektionsleiter an der Klinik für Plastische und Hand chirurgiedes Universitätsklinikums Freiburg. Mit Spezialdruckern ist es bereitsheute möglich, kleine und relativ einfach strukturierte Gewebeein-heiten zu drucken. Dafür werden dem Körper Zellen entnommen, in einer Nährlösung vermehrt und mit einem 3-D-Drucker in eine Trägermatrix eingebracht.

Quelle: Universitätsklinikum Freiburg

Forschung

Lebendige Knochen aus dem Drucker

44

NEWS

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 45

Der zweite Platz des erstmals anlässlich der IDS 2015 vergebenenund schon heiß begehrten „Eckhard Franz Preises für dentale Inno-vationen“ geht für die NeoGen™ Membran an die Neoss GmbH aus Köln. Die Auszeichnung löste im ganzen Unternehmen großeFreude aus. „Es ist uns eine große Ehre und erfüllt uns mit Stolz, dass

unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit auch neben der eigent-lichen Implantologie diese Anerkennung erfährt“, so Neoss MarketingManager Rainer Woyna.Die Jury begründet die Vergabe wie folgt: Es handelt sich nicht nur umeine weitere Membran, sondern um eine neue Generation nicht resor-

bierbarer titanverstärkter Membranen. Diese ver-bindet in neuer Art und Weise die Gewebeinterak-tion von expandiertem PTFE mit erhöhter Barrie-refunktion von verdichtetem PTFE. Die Membranist aus drei Schichten aufgebaut. Die äußere,weichgewebefreundliche Seite der Membran ver-fügt über eine dichte Textur, welche die Interaktion

mit dem Weichgewebe fördert. Dies verleiht der Membran Stabilitätund bildet eine Barriere, sodass das Risiko einer Infektion bei Mem-branfreilegung minimiert wird. Die mittlere Schicht besteht aus einemwiderstandsfähigen Titannetz, welches eine starke und leicht formbareVerstärkung bildet, die während der gesamten Heilungsphase ihreForm behält. Es lässt sich leicht in jede gewünschte Form bringen. Kom-biniert ergeben die Schichten eine Membran, die einfach zu handhabenist und die Augmentationsstelle vorhersagbar schützt.

Neoss GmbHTel.: 0221 55405-322www.neoss.de

Auszeichnung

Eckhard Franz Preis für dentale Innovationen

Der 32-jährige Psychologe Richard Strat-ton aus Melbourne/Australien erhielt alserster Patient weltweit eine Kieferprotheseaus einer Titan-Plastik-Kombination, diemittels 3-D-Druck angepasst und herge-stellt wurde. Stratton erlitt als Kind einenSchlag auf seinen Kiefer, auf welchen erdas inkorrekte Wachstum seines Unter -kiefers zurückführt. Teile des linken Unter-kiefers waren bei ihm nicht richtig aus -geformt und es fehlte der Gelenkkopf als

Übergang zum Schädel. Diese Fehlbildungbereitete ihm starke Schmerzen sowie Pro-bleme beim Essen, da er seinen Mund nievollständig öffnen konnte. Dr. George Di-mitroulis entwickelte gemeinsam mit Inge-nieuren der Universität von Melbourneund mit Unterstützung der australischenFirma 3D Medical die nun implantierteProthese. Das Besondere ist, dass sie nichtnur aus einem 3-D-gedruckten Plastik-bzw. Polymerteil besteht, sondern eine

Kombination aus Titan und Plastik ist. Sieverbindet einen Teil aus Titan, der durchdie Bewegung und Abnutzung bei der Be-wegung des Kiefers den Knochen beschä-digen könnte, mit einem Plastikteil, derdieser Beanspruchung vorbeugt. Gedrucktwurde der Titanteil, indem die Hersteller Titanpulver erhitzt und dann Schicht fürSchicht gedruckt haben.

Quelle: ZWP online

3-D-Druck

Mann erhält künstliches Kieferteil

Marketing Manager Rainer Woyna bei der Preisverleihung durch die Chef -redakteurin des dental:spiegel Brigitte Franz in Köln.

© 3D Printed via YouTube

Das patentierte Six-Month-Smiles®-Bracket-system ist eine kosmetische Anwendung, diespeziell für Erwachsene entwickelt wurde

und in durchschnittlich nur sechsMonaten gerade Zähne erzielt.Zahnärzte ohne kieferorthopädi-sche Kenntnisse haben dadurchdie Möglichkeit, ihren erwachse-nen Patienten in kurzer Zeit eineschmerzfreie und sichere ästheti-sche Lösung anzubieten. Mit dem

Six-Month-Smiles®-Bracketsystem lassensich die meisten Zahnfehlstellungen mit geringem Aufwand für den Arzt und fast unsichtbarem Verfahren für den Patientenkorrigieren. Das Bracket system verwendeteine transparente festsitzende Klammer, umdie Zähne in einer durchschnittlichen Zeitvon gerade einmal sechs Monaten zu korri-gieren. Die Anwendung für Erwachsene istvon jedem Zahnarzt nach einem zweitägigenHands-on-Kurs anwendbar. Die Handhabung

ist nicht nur für den Patienten einfach undkomfortabel. Auch für den Zahnarzt ist derAufwand gering. Der Modellabdruck des Patienten wird in das deutsche Labor ge-schickt. Dort positioniert ein ausgebildeterExperte die Brackets passgenau und fertigtdie entsprechende Schiene an. Anschließendbraucht der Zahnarzt das mit Brackets bestückte Schienensystem nur noch einset-zen. Das nächste Seminar findet am 25. und26. September in Radolfzell statt. Weitere Seminartermine und -orte unter:www.sixmonthsmiles-deutschland.de/semi-nar-liste.php

Six Month Smiles GmbHwww.sixmonthsmiles-deutschland.de

Weitere Anwender in Deutschland/Österreich/Schweiz gesucht!

Gerade Zähne in sechs Monaten

NEWS

46 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Anlässlich des 3. DENTSPLY Implants Kon-gress (DIKON) vom 18. bis 19. September2015 in Berlin werden die wissenschaftli-chen Poster erstmals im Rahmen einer Digi-talen Poster-Präsentation (DPP) vorgestellt.Die Teilnehmer vor Ort, aber auch externeNutzer, können sich die internetbasiertenPoster anschauen und downloaden.

Poster-Präsentationen sind ein wesentlicherBestandteil von großen nationalen und in-ternationalen wissenschaftlichen Kongres-sen. In der Regel werden die „Poster“ ganzklassisch als tatsächlich gedruckte Präsen-tation ausgestellt. Experten und auch derwissenschaftliche Nachwuchs haben aufdiese Weise die Möglichkeit, erste Ergeb-nisse ihrer Arbeit einem breiteren Fachpub -likum vorzustellen. Die gängigen Poster- Präsentationen sind aber in Bezug auf dasLayout, die Informationstiefe, die Möglich-keit der Verbreitung sowie auf das Umfeldder Präsentationen ineffizient und unzeitge-mäß. Beim 3. DIKON werden erstmals eine

internetbasierte digitale Präsentation (DPP)von wissenschaftlichen Postern vorgestellt.Das ermöglicht eine völlig neue Dimensionder Darstellung und Verbreitung von wissen-schaftlichen Arbeiten mit erheblichen Vortei-len für Autoren und Nutzer. Auf zwei großenPräsentationsmonitoren stehen währenddes gesamten Kongresses alle eingereichtenPoster digital zur Verfügung. Via Touch -screen kann durch Texte und Bilder gescrolltund es können Hintergrundinformationenzum Autor eingeholt werden. Wer von einemPoster begeistert ist oder es sich für spätervormerken möchte, kann es mit nur einemKlick per E-Mail versenden. Ausgehend voneiner Übersichtsseite kann die gewünschte

Präsentation ausge-wählt werden. Dortfinden sich Infor -mationen zu denHaupt- und Mitautoren. Im Hauptbereichlinks findet sich der Abstract, rechts danebeneine Bildergalerie und darunter die Litera-turangaben. Mit einem kurzen Summaryschließt jede Präsentation ab. Mit Kongress-beginn können unter www.zwp-online.info/dikondpp neben einer ausführlichen Live-Berichterstattung zudem die digitalen Poster am PC, auf dem Tablet und mit demSmartphone abgerufen werden.

Quelle: ZWP online

Neue Dimension der Darstellung

Digitale Poster-Präsentation beim 3. DIKON

Save the date:25./26. September 2015

Six Month Smiles[Infos zum Unternehmen]

Digitale Poster-Präsentation

[Website]

27./28. November 2015

Berlin I Hotel Palace1. REGENERATIONSFORUM

Implantologie & ParodontologieFO

RTB I LDUNGSPU

NKTE12

Hauptsponsor

Freitag, 27. November 2015 Pre-Congress

11.00 – 12.30 Uhr WORKSHOPDr. Dr. Angelo Trödhan/Wien (AT)Neue Standards bei der Anwendung von Knochenersatzmaterialien in der GBR im Hinblick auf langfristigen Implantaterfolg

13.30 – 17.00 Uhr TABLE CLINICS Dr. Dr. Angelo Trödhan/Wien (AT)Extraktion, Sofortimplantation und gleichzeitige Augmentation (GBR) im defekten Alveolarkamm –Empfehlungen der internationalen Biomaterial-Experts Consensus-Konferenz 2015

Prof. Dr. Thomas Sander/HannoverWas ist meine Praxis wert?Grundlagen der Praxiswertermittlung

Dr. Florian Göttfert/NürnbergDr. Wolfgang Redka-Swoboda/MünchenDie Harmonie entscheidet: Extra- & intraoraler Einsatz von Hyaluron unter Berücksichtigung des Alterungsprozesses

n. n.Bond Bone – innovative, regenerative Lösungen von MIS

Seminare14.00 – 18.00 Uhr Seminar (kostenpflichtig)

Chirurgische Aspekte der rot-weißen ÄsthetikGingiva-Management in der Parodontologie und ImplantologieProf. Dr. Marcel Wainwright/Düsseldorf

14.00 – 18.00 Uhr Seminar (kostenpflichtig)Sinuslifttechniken und die Chirurgie der Kieferhöhle von A–ZDer endoskopisch kontrollierte SinusliftProf. Dr. Hans Behrbohm/BerlinDr. Theodor Thiele, M.Sc./Berlin

FAXANTWORT | 0341 48474-290

Titel | Vorname | Name

Datum | Unterschrift

E-Mail-Adresse

Praxisstempel

OJ 3/15

Bitte senden Sie mir das finale Programm zum 1. REGENERATIONSFORUM Implantologie & Parodontologie am 27./28. November 2015 in Berlin zu.

SEMINAR MITHANDS-ON!

Samstag, 28. November 2015 Hauptkongress

WISSENSCHAFTLICHE VORTRÄGEReferenten u. a.: I Prof. Dr. Hans Behrbohm/Berlin

I Dr. Frank Liebaug/Steinbach-HallenbergI Dr. Theodor Thiele, M.Sc./BerlinI Dr. Dr. Angelo Trödhan/Wien (AT)I Prof. Dr. Marcel Wainwright/Düsseldorf

Themen u. a.: I Das vertikale Problem oder der KnochenbinnendefektI Regeneration der Kieferhöhlenschleimhaut vor und nach Sinuslift

I Biomechanische Implantatstabilität im augmentierten Oberkiefer: Grundlagen und Ergebnisse einer rando-misierten klinischen Vergleichsstudie zwischen dem tHUCSL-INTRALIFT-Sinuslift und der subperiostalen Tunneltechnik, vier Biomaterialien und dem Einsatz von Platelet Rich Fibrin

I Rekonstruktive Orale Knochenchirurgie mit dem PRGF (Plasma Rich in Growth Factors)

GEMEINSAMES PODIUMLasereinsatz in der ästhetischen Zahnheilkunde sowie im Rahmen des Knochen-und Gewebemanagements1. REGENERATIONSFORUM Implantologie & Parodontologie,24. Internationale Jahrestagung der DGL, LASER START UP 2015, 12. Jahrestagung der DGKZ

Veranstalter/AnmeldungOEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 29, 04229 LeipzigTel.: 0341 48474-308, Fax: 0341 48474-290event@oemus-media.dewww.oemus.comwww.regenerationsforum.de

VeranstaltungsortHotel Palace BerlinBudapester Straße 45, 10787 Berlin Tel.: 030 2502-0 www.palace.de

PROGRAMMPUNKTE

Oemus_RFIP_2015_A4_Anmeldung 21.08.15 09:27 Seite 1

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Frage der Schmerz- und Angstaus-schaltung und die Verbesserung der Ko-operationsfähigkeit unserer Patientenfür umfangreiche und komplexe zahn-ärztliche Therapie ist von aktueller Be-deutung in der operativen Zahn-, Mund-und Kieferheilkunde, aber z.B. auch inder Kinder- oder der Alterszahnheil-kunde. Schmerzausschaltung bei Risiko-patienten angesichts einer älter werden-den Bevölkerung, notwendiges Monito-ring während zahnärztlicher Therapieund Zunahme mentaler Erkrankungenmit Auswirkung auf die zahnärztlicheBehandlung sind „Megatrends“ in derzahnärztlichen Anästhesie. In der Mus-terweiterbildungsordnung Oralchirurgieist gemäß internationalem Standard u.a.die Anwendung von Sedierungsverfah-ren als Ausbildungsziel verbindlich defi-niert. Die Durchführung des Weltkon-gresses für zahnärztliche Anästhesiedurch BDO und DGMKG unterstreichtneben der wissenschaftlichen Bedeu-tung dieser Veranstaltung auch die Be-deutung der Anästhesie des Fachgebie-tes für die Ausübung der operativenZahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Nutzen wir gemeinsam den Kongress in Berlin zu einem „Update“ unsererKenntnisse in „Dental anesthesia“, aber

auch zu einem Erfahrungsaustausch undzu Begegnungen mit Kollegen aus allenMitgliedsverbänden der IFDAS.Ein attraktives Rahmenprogramm undVeranstaltungen für das Praxisteam, u. a.auch mit Seminaren in Notfallmedizinund zur Teamarbeit bei Sedierungen, ergänzen das Hauptprogramm des Kon-gresses. (Die Sitzkapazität des Restau-rants im Reichstag ist limitiert, meldenSie sich bitte frühzeitig für das Kongress-dinner am Samstagabend an.) Der folgende Link führt Sie zum wissen-schaftlichen Programm unserer dies -jährigen Jahrestagung, die als Gemein-schaftskongress von BDO und DGMKGzusammen mit der „International Fede-ration of Dental Anesthesiology Socie-ties“ – IFDAS vom 8. bis 10. Oktoberdieses Jahres in Berlin ausgetragen wird:

www.ifdas-dgmkg-bdo-2015.com/index.php/de/programm

Neben Hauptvorträgen und freien Vor-trägen zu allen Themenbereichen derChirurgie in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ist die Anästhesie desFachgebietes thematischer Schwerpunktdieses Gemeinschaftskongresses.In Workshops, Seminaren und Vorträgenwird von renommierten nationalen undinternationalen Referenten aktuelles Wis-sen über Notfallmedizin, Lokalanästhe-

sie, Sedierungsverfahren und Schmerz-therapie vermittelt. Die Deutsche For-schungsgemeinschaft (DFG) hat durcheine finanzielle Unterstützung ermög-licht, Wissenschaftler aus vielen Ländernzum diesjährigen Kongress nach Berlineinzuladen. Auch rechtliche oder organi-satorische Fragen in Zusammenhang mitder Durchführung von Allgemeinanäs -thesien oder Sedierungsverfahren in der Praxis werden im deutschsprachigen Teildes Kongressprogramms diskutiert.Wir freuen uns darauf, diesen Weltkon-gress der IFDAS als Gemeinschafts -tagung von BDO und DGMKG in Berlinausrichten zu dürfen. Natürlich sindneben Oral- und MKG-Chirurgen alle interessierten Kolleginnen und Kollegenherzlich eingeladen, an diesem Welt -kongress in Berlin teilzunehmen.Ich freue mich, Sie in Berlin begrüßen zu dürfen!

Mit freundlichen und kollegialen GrüßenIhr W. Jakobs, Bundesvorsitzender BDO

EVENTS | BDO

Dental anesthesia Update in Berlin

48 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Dr. Dr. Wolfgang JakobsBahnhofstraße 554662 SpeicherTel.: 06562 9682-0Fax: 06562 9682-50IZI-GmbH.Speicher@t-online.dewww.oralchirurgie.org

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EVENTS

Oralchirurgie Journal 3 | 2015 49

Fortbildungsveranstaltungen des BDO 2015

Baustein Bildgebende Verfahren „Continuing education program“

12.09.2015 Fach- und Sachkunde im Strahlenschutz DVT-Diagnostik Teil 1 + 2 parallel Ort: Cranium Privatinstitut für Diagnostik, Köln/Hürth

05.12.2015 Fach- und Sachkunde im Strahlenschutz DVT-Diagnostik Teil 1 + 2 parallel Ort: Cranium Privatinstitut für Diagnostik, Köln/Hürth

Referenten: Prof. Dr. Torsten W. Remmerbach, Dr. Markus Blume, Dr. Andreas Ziggel, Dr. Axel Roschker, Dr. Benjamin Engelke, Marc Semper

Kursgebühr: Teil 1 und Teil 2 für Mitglieder des BDO 779,– € zzgl. MwSt. Anmeldung: Cranium Privatinstitut für Diagnostik, Frau Damm/Frau Dembski, Tel.: 02233 610888, www.kopfdiagnostik.de

Beide Kursteile müssen in einem Abstand von mindestens drei Monaten zusammenhängend besucht werden.

Weitere Fortbildungsveranstaltungen

11./12.09.2015 Sedationsverfahren für Oralchirurgie (Teil 1) mit Live-Operationen Ort: Privatzahnklinik Schloss Schellenstein Referent: Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Birthe Thomsen Anmeldung: Tel.: 02962 9719-14, Fax: 02962 9719-22, course@implantologieklinik.de

26./27.09.2015 Aufbaukurs für Zahnmedizinische Fachangestellte „Instrumentenaufbereitung in der Zahnarztpraxis“

Ort: Speicher Referent: Rudolf Drautzburg, Matthias Neumann, Michael Mayer Anmeldung: IZI GmbH, Tel.: 06562 9682-0, IZI-GmbH.Speicher@t-online.de

08.– 10.10.2015 2. Gemeinschaftskongress des BDO und DGMK und 14. Internationaler zahnärztlicher Kongressfür Anästhesie, Sedierung und Schmerzkontrolle des IFDAS

Ort: Hotel Intercontinental, Berlin Referenten: Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Dr. Dr. Lür Köper, Dr. Dr. Wolfgang Jakobs Anmeldung: boeld communication GmbH, Tel.: 089 18904612, congress@bb-mc.com

16./17.10.2015 Workshop „Dentale Lachgassedierung mit Lachgas und oralen Sedativa“ Ort: Speicher Referenten: Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Dr. Frank Mathers Anmeldung: Tel.: 06562 9682-0, Fax: 06562 9682-50

23./24.10.2015 Advanced technique in sedation (Teil 2) mit Live-Operationen Ort: Privatzahnklinik Schloss Schellenstein Referenten: Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Dr. Nigel Robb, Birthe Thomsen Anmeldung: Tel.: 02962 9719-14, Fax: 02962 9719-22, course@implantologieklinik.de

13./14.11.2015 Advanced technique in sedation (Teil 2) mit Live-Operationen Ort: Speicher Referenten: Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Dr. Nigel Robb, Birthe Thomsen Anmeldung: IZI GmbH, Tel.: 06562 9682-15, IZI-GmbH.Speicher@t-online.de

Bitte beachten Sie auch die chirurgischen Fortbildungen der DGMKG.

IMPRESSUM

50 Oralchirurgie Journal 3 | 2015

Kongresse, Kurse und Symposien Zeitschrift des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen

ORALCHIRURGIEJournal

Berufsverband Deutscher Oralchirurgen

Wissenschaftlicher Beirat:Prof. Dr. Jochen Jackowski, Universität Witten/Herdecke; Prof. Dr. Fouad Khoury, Privatklinik Schloss Schellen-stein; Prof. Dr. Georg Nentwig, Universität Frankfurt am Main; Prof. Dr. Gerhard Wahl, Universitätsklinik Bonn;Prof. Dr. Thomas Weischer, Universität Duisburg-Essen; Dr. Peter Mohr; Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Speicher; Dr. Daniel Engler-Hamm, München

Erscheinungsweise:Das Oralchirurgie Journal – Zeitschrift des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen – erscheint 2015mit 4 Ausgaben. Es gelten die AGB

Verlags- und Urheberrecht:Die Zeitschrift und die enthaltenen Bei träge und Abbildun gen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Ver wer-tung ist ohne Zu stim mung des Ver legers und Heraus gebers unzulässig und strafbar. Dies gilt besonders fürVervielfäl tigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Ein spei che rung und Bear bei tung in elek tro -nischen Systemen. Nach druck, auch auszugsweise, nur mit Geneh migung des Ver lages. Bei Einsendungen andie Redaktion wird das Ein ver ständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffent li chung vorausgesetzt, sofernnichts an deres vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes gehen das Recht zur Ver öffentlichung als auchdie Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elek-tronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken und Foto kopien an den Verlagüber. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge auf Form fehler und fachliche Maß geb lichkeiten zusichten und ge gebenen falls zu berichtigen. Für unverlangt eingesandte Bücher und Ma nu s krip te kann keineGewähr über nommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfasser namen ge-kennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung der Redaktion nicht zuentsprechen braucht. Der Verfasser dieses Beitrages trägt die Verant wor tung. Gekenn zeichnete Son der teileund Anzeigen befinden sich außer halb der Veran t wortung der Redak tion. Für Verbands-, Unternehmens- undMarkt infor ma tionen kann keine Ge währ übernommen werden. Eine Haf tungfür Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Dar stellungen wird in je dem Falleausgeschlossen. Gerichts stand ist Leip zig.

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Impressum

Herausgeber: OEMUS MEDIA AG in Zusammen arbeit mit dem Berufsverband Deutscher Oralchirurgen

Verleger: Torsten R. Oemus

Verlag: OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 2904229 LeipzigTel.: 0341 48474-0Fax: 0341 48474-290kontakt@oemus-media.dewww.oemus.com

Deutsche Bank AG LeipzigIBAN DE20 8607 0000 0150 1501 00BIC DEUTDE8LXXX

Verlagsleitung: Ingolf DöbbeckeTel.: 0341 48474-0Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.)Tel.: 0341 48474-0Dipl.-Betriebsw. Lutz V. HillerTel.: 0341 48474-0

Chefredaktion:Univ.-Prof. Prof. (Griffith Univ.) Dr. Torsten W. Remmerbachoralchirurgie-journal@remmerbach.net

Redaktionsleitung:Georg Isbaner, M.A.Tel.: 0341 48474-123g.isbaner@oemus-media.de

Redaktion:Katrin MaiterthTel.: 0341 48474-133k.maiterth@oemus-media.de

Layout:Sandra Ehnert/Theresa WeiseTel.: 0341 48474-119

Korrektorat:Frank Sperling Sophia PohleTel.: 0341 48474-125

Druck:Silber Druck oHGAm Waldstrauch 134266 Niestetal

Sekretariat: Ingrid Marx Bahnhofstraße 5454662 Speicher

Tel.: 06562 9682-15Fax: 06562 9682-50izi-gmbh.speicher@t-online.dewww.izi-gmbh.de

2. Hamburger Forum für Innovative Implantologie

18./19. September 2015Veranstaltungsort: Hamburg Tel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-290www.hamburger-forum.info

12. Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin

11./12. September 2015Veranstaltungsort: LeipzigTel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-290www.leipziger-forum.info

EUROSYMPOSIUM/ 10. Süddeutsche Implantologietage

25./26. September 2015Veranstaltungsort: Konstanz Tel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-290www.eurosymposium.de

6. Münchener Forum fürInnovative Implantologie

9./10. Oktober 2015Veranstaltungsort: MünchenTel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-290www.muenchener-forum.de

2. Implantologieforum Berlin

6./7. November 2015Veranstaltungsort: Berlin Tel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-290www.implantologieforum.berlin

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Zeitschrift jährliche Erscheinung Preis

Implantologie Journal 10-mal 99,00 €* Prophylaxe Journal 4-mal 44,00 €* Oralchirurgie Journal 4-mal 44,00 €* Endodontie Journal 4-mal 44,00 €*

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Andreas Grasse | E-Mail: grasse@oemus-media.de

Fax: 0341 48474-290

Oralchirurgie Journal

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Das OsseoSpeed Profi le EV ist so geformt, dass beim

schräg atrophierten Kieferkamm der vorhandene Knochen

effi zient genutzt werden kann.

• Ermöglicht einen 360 °-Knochenerhalt

• Hervorragende Weichgewebsästhetik

• Kann eine Augmentation vermeiden

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Das OsseoSpeed Profi le EV-Implantat ist ein essenzieller

Bestandteil des neuen ASTRA TECH Implant System™ EV

und wird durch den einzigartigen ASTRA TECH Implant System

BioManagement Complex unterstützt.

Weitere Informationen fi nden Sie unter

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18./19. SEPTEMBER 2015

DIKON 2015

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