12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

60
P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at Topstory: Heißausbildung: Neue Richtlinie, 32 Neues Führungsduo wurde bestellt Neues Führungsduo wurde bestellt LR Pernkopf und LBD Buchta gratulieren neuem Team der NÖ Landes-Feuerwehrschule LR Pernkopf und LBD Buchta gratulieren neuem Team der NÖ Landes-Feuerwehrschule Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 12 · 2010 Brandaus Brandaus Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 12 · 2010 Porträt: Oberst Willy Konrath, 12

description

Pkw-Bergungen auf Autobahnen, Rettungsgasse kommt ab 2012, Grußadressen LH Pröll und LR Pernkopf, 5,5 Tonnen Führerschein beschlossen, FF nach 82 Jahren aufgelöst, Porträt Oberst Willy Konrath, Nissan Geländemodelle, Niederflurdrehleiter für die FF St. Pölten, Angst und Panikreaktionen, Pro und contra Ehrenamt, Evakuierungsübungen, Neuer Schulleiter, Realitätsnahe Übung: Autobusunfall, Winterausrüstungspflicht, Heißausbildung, Rauchmelder sind kein Luxus, Linienbus rutscht in Garten, Hausfrau löschte Brand, Historisches: Turnerbünde und Feuerwehren

Transcript of 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Page 1: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

P.b.b.Verlagspostamt1140Wien·08Z037934M·www.noelfv.at

Topstory:Heißausbildung:Neue Richtlinie, 32

Neues Führungsduowurde bestelltNeues Führungsduowurde bestelltLR Pernkopf und LBD Buchta gratulierenneuem Team der NÖ Landes-FeuerwehrschuleLR Pernkopf und LBD Buchta gratulierenneuem Team der NÖ Landes-Feuerwehrschule

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren12 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren12 · 2010

Porträt:OberstWilly Konrath, 12

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:30 Uhr Seite 1

Page 2: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

GEFAHREN, DIE FÜR SIE KEINE MEHR SIND.

IVEC

OM

AG

IRU

SB

rand

schu

tzte

chni

k1

Kai

nbac

hG

raz

Lassen Sie andere ruhig die Größten sein – seien Sie die Cleversten!

mit dem Sie jede Einsatzsituation sicher meistern. Klein, leicht, mit mehr

überall rein, macht alles mit und kommt immer durch.

!PREIS

VORTEIL

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:30 Uhr Seite 2

Page 3: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

3

Brandaus 12 · 2010

3

2010 war für die FreiwilligenFeuerwehren Niederösterreichsvon großen Ereignissen geprägt.Die Feuerwehrmitglieder habenwieder einmal bewiesen, zu welchgroßen Leistungen sie fähig sind.Im abgelaufenen Jahr konntenaber auch zukunftsträchtigeProjekte umgesetzt werden. Ichglaube, dass man das Jahr 2010durchaus als ein Jahr der Um-wälzungen bezeichnen kann.

An erster Stelle sei – weiltopaktuell – der 5,5-Tonnen-Führerschein genannt, der nachjahrelangen Bemühungen vorwenigen Tagen im Parlamentendlich Gesetz geworden ist.Die Rettungsgasse wird im kom-menden Jahr umgesetzt. EinenTeilerfolg konnten wir auch beider Tauglichkeitsuntersuchungfür Atemschutzgeräteträger erzie-len. Pensionierte Feuerwehrärztedürfen jetzt sehr wohl Ergome-trie- und Spirometrieuntersu-chungen durchführen.

Mit Schaudern erinnere ichmich an den schrecklichenBusunfall auf der „Allander“ imMärz. Stolz darf ich aber behaup-ten, dass man eine Katastrophenicht besser managen kann, alses in diesem Fall geschehen ist.So traurig es ist, dass sechs Todes-opfer zu beklagen waren, sobeeindruckend war, mit welcherProfessionalität unsere Leute hieransWerk gegangen sind. Einsatz-mäßig hat da einfach alles ge-klappt.

Die Einführung des Digitalfunkswar ein Meilenstein auf demGebiet des Funkwesens, der imabgelaufenen Jahr gesetzt wurde.Wenn auch so mancher dieserEntwicklung skeptisch gegenübersteht – alle, die bereits mit Digi-talfunk arbeiten, sind begeistert.Ich denke, dass es uns gelingenwird alle unsere Feuerwehrmit-glieder Zug um Zug auf einen Pro-Digitalfunk-Kurs einzuschwören.

Die Hochwasserkatastrophe imSommer war für so manchenvon uns fast schon Routine.Tausende Einsatzkräfte leistetenHilfe, versuchten alles menschen-mögliche, umMitmenschen in Si-cherheit zu bringen und derenHab und Gut zu sichern, so weites eben möglich war. Eine positi-ve Entwicklung durfte ich inRichtung Selbstschutz bemerken:So manche Privatpersonen – ausErfahrung wird man klug – habenzum Schutz ihrer Häuser mobilenHochwasserschutz gekauft. DieInvestition machte sich bezahlt.Der Schaden hielt sich in Grenzen.Mein steter Appell, dass die Men-schen auch selbst etwas für ihreAbsicherung tun müssen, dürftealso nicht ungehört verhallt sein.

Wir von den Freiwilligen Feuer-wehren können enorm viel, aberwir können eben nicht überallgleichzeitig sein. Apropos Können:Bei den Leistungsbewerben zeigenalljährlich Tausende Feuerwehr-mitglieder, was sie in ihrer Sparteso drauf haben. Ich finde es groß-artig, dass immer wieder Zehn-tausende Feuerwehrmitgliederim fairen Bewerb ihre Fähigkeitenmessen. Undmeine besondereHochachtung gilt all jenen, dietrotz Behinderung mitmachen.

Wir haben gemeinsam enormviel erreicht.Wir haben die Basisfür neue Entwicklungen gelegtund uns damit die Latte für 2011hoch gelegt. Bevor wir aber mitfrischem Elan im neuen Jahrdurchstarten, sollten wir alle in-nehalten und ein wenig zur Ruhekommen. Ich wünsche Euch undEuren Familien eine besinnlicheund schöneWeihnachtszeit sowieGesundheit und Erfolg für 2011!

Euer

Josef BuchtaLandesbranddirektorPräsident des ÖsterreichischenBundesfeuerwehrverbandes

Wir haben viel erreicht

Euch allen ein schönesWeihnachtsfest undguten Rutsch!

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:30 Uhr Seite 3

Page 4: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Inhalt

DieWeihnachtszeit. Gelegenheit,um in sich zu gehen und das alte JahrRevue passieren zu lassen.Nehmen wir

uns einen AugenblickZeit, um zurück zublicken.Wie könnteman das Jahr 2010mit wenigenWortenzusammenfassen?Nun, es war zweifelloskein leichtes Jahr,doch gemeinsamhaben wir heuer sehr

viel bewegt! Es wurden Projekte finali-siert, die nicht nur die Arbeit erleich-tern, sondern auch den Fortbestandunseres Sicherheitsgefüges garantieren.Ganz egal, ob 5,5 Tonnen Führerscheinoder Rettungsgasse - wir kämpftengemeinsam für unsere Ideale undWünsche. Auch wenn derWeg noch sosteinig war.Wir haben nicht aufgege-ben. Das ist Zusammenhalt. Das istKameradschaft.

In dieser Ausgabe könnt ihr die wich-tigsten Neuigkeiten zu den ThemenHeißausbildung, 5,5 Tonnen Führer-schein und Rettungsgasse nachlesen.

Wie man Schneeketten einfach undschnell anlegt und wieso es Sinnmacht, Einsatzfahrzeuge auf die kalteJahreszeit vorzubereiten, kann auf denSeiten 29 bis 31 nachgelesen werden.

Und wer es noch nicht weiß:ng. Franz Schuster ist neuer Schulleiterder NÖ Landes-Feuerwehrschule.Mehr dazu auf der Seite 25.

Das gesamte Brandaus-Team wünschtallen Feuerwehrfrauen und -männernein frohes und gesegnetesWeihnachts-fest. Am 31. Dezember heißt es danngut rüberrutschen.

Bis 2011!

Frohes Festund einenguten Rutsch!

Euer Alexander Nittner

Brandaus 12 · 2010

4

Pkw-Bergungen auf Autobahnen 5

Rettungsgasse kommt ab 2012 6

Grußadressen LH Pröll und LR Pernkopf 8

5,5 Tonnen Führerschein beschlossen 9

FF nach 82 Jahren aufgelöst 11

Porträt Oberst Willy Konrath 12

Nissan Geländemodelle 14

Niederflurdrehleiter für die FF St. Pölten 17

Brandaus: NewsKurzmeldungen 38

Foto-Galerie 40

Linienbus rutscht in Garten 42

Schneechaos 43

Hausfrau löschte Brand 44

Überschlag auf Schnee 45

Brandaus: DialogPatrick verlor bei Unfall sein Bein 46

Prominentes Christkind: LH Pröll im Interview 48

Brandaus: AlbumVermischtes 54

Historisches: Turnerbünde und Feuerwehren 55

Brandaus: RubrikenJugend 52

Cartoon „Flo & Co“ 53

Vorwort 3

Kontakte im NÖ LFKDO 51

Brandaus: WissenAngst und Panikreaktionen 18

Pro und contra Ehrenamt 20

Evakuierungsübungen 22

Neuer Schulleiter 25

Realitätsnahe Übung: Autobusunfall 26

Winterausrüstungspflicht 29

Schneeketten anlegen 30

Heißausbildung 33

Rauchmelder sind kein Luxus 36

Brandaus: Topstories

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:30 Uhr Seite 4

Page 5: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus 12 · 2010

Brandaus: TopstoriesBrandaus: Topstories

Kfz-Bergungen auf Auto-bahnen- und Schnellstra-ßen — ein Dauerbrenner.Immer wieder werdenFeuerwehren nach Einsät-zen am hochrangigenStraßennetz mit heftigenVorwürfen privater Ab-schleppdienste konfron-tiert. Die sind nämlich derMeinung, dass die Feuer-wehren auf Autobahnenund Schnellstraßen nichtberechtigt seien, verkehrs-behindernde Fahrzeugezu beseitigen. Ein grund-sätzlicher Irrtum.

Text: Franz Resperger

Foto: FF Korneuburg, zVg

Der Konflikt mit den gewerb-lichen Abschleppdienstenreicht bereits viele Jahre zu-rück. Die grundsätzliche Kri-tik: Die Feuerwehren dürftennur bei Menschenrettung,Brand und beim Austritt ge-fährlicher Stoffe aufAutobah-nen und Schnellstraßen inEinsatz gehen. Der Zorn derAbschleppdienste über Feu-erwehreinsätze auf Autobah-nen mündete bereits in An-zeigen und Klagsdrohungengegen manche Einsatzkräfte.Trotz zahlreicher Gespräche

und VermittlungsversuchebliebendieFrontenverhärtet.

Im DetailWenn nach einem Ver-

kehrsunfall auf Autobahnenund Schnellstraßen eine Ge-fährdung für andere Perso-nenvorliegt, so sinddieOrga-ne des öffentlichen Sicher-heitsdienstes nach dem Si-cherheitspolizeigesetz ver-pflichtet, die zuständige Or-ganisation (in diesem Fall dieFeuerwehr) zu verständigen.Eine Gefährdung liegt z.B.vor, wenn sich nach einemVerkehrsunfall ein nicht be-triebsbereites Fahrzeug, oderGegenstände auf der Fahr-bahn (auch Pannenstreifen)befinden.Die alarmierte Feuerwehr

ist ihrerseits nachdemFeuer-wehrgesetz NÖ verpflichtet,so raschwiemöglich alle not-wendigen umfassendenMaßnahmen zur Beseitigungder Gefahr durchzuführen.Das verunfallte Fahrzeug

ist anschließend außerhalbdes Gefahrenbereiches abzu-stellen. Ab diesem Zeitpunkthat der Fahrzeuglenker fürdie weitere Verbringung sei-nes Fahrzeuges, z. B. durchBeauftragung eines Ab-

schleppunternehmens, zusorgen.Ist ein Fahrzeug nach ei-

nem Verkehrsunfall auf einerGrünflächezumStillstandge-kommen und treten keineFlüssigkeiten ausundbestehtauch sonst keinerlei Gefähr-dung, danngibt es auchkeineEinschreitungsverpflichtungnach dem Sicherheitspolizei-gesetz, durch die Organedes öffentlichen Sicherheits-dienstes. In diesem Fall istwiederum der Fahrzeug-lenker für das Abschleppenseines Fahrzeuges verant-wortlich.

Die spannende Frage „wieweit muss/darf die Feuer-wehr ein verunfalltes Fahr-zeug verbringen“, lässt sichnicht generell beantwortenist vonFall zuFall zuentschei-den und hängt ganz stark vonder Verformung des verun-fallten Fahrzeuges, ob Flüs-sigkeiten austreten usw. ab.Sicher ist jedoch, dass jedesVerbringen eines Fahrzeugesweiter als bis zur nächst gele-gen geeigneten Abstellflächeaußerhalb des Gefahrenbe-reiches, eine Verwaltungs-übertretung nach der Gewer-beordnung darstellt.Die beste Lösung in dieser

Frage liegt wie immer, in dergelebten Zusammenarbeitmit der Polizei und den Ab-schleppfirmen. Denn alle Or-ganisationen und Firmenkönnen nur von einer gutenZusammenarbeit profitieren.Fürdie imEinsatzbefindlicheFeuerwehr kann es bei einemMassencrash natürlich vonVorteil sein, wenn sich an derFahrzeugbergung über Ersu-chen der Feuerwehr auch ei-ne Abschleppfirma beteiligt.Das miteinander reden wirdwieder einmal die Lösungsein, um hoch professionelleArbeit für die in einem Aus-nahmezustand befindlichenUnfallbeteiligten zu leisten.

Konflikt zwischen Privaten und Feuerwehren schwelt seit JahrenZankapfel:

Wer darf Unfallwracks auf Autobahnen abschleppen?

Die Gretchenfrage ist eindeutig: Die Feuerwehr

Pkw-Bergungen auf Autobahnen

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:30 Uhr Seite 5

Page 6: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories6

Brandaus 12 · 2010

Pressekonferenz: Verkehrsministerin Bures hat Beschluss zugesagt

LBD Buchta setzte sich durch:Rettungsgasse kommt ab 2012

Jetzt ist es fix:Ab 1. Jänner 2012 kommtauf Österreichs Autobah-nen und Schnellstraßendie so genannte Rettungs-gasse. Es war eine lang-jährige Forderung von NÖLandesfeuerwehrkomman-dant Josef Buchta, die nunvon VerkehrsministerinDoris Bures umgesetztwird. „Diese Zusage machtes möglich, dass die Ret-tungskräfte künftig umvier Minuten schneller amEinsatzort eintreffen wer-den“, freut sich Landes-branddirektor Buchta.

Text: Franz Resperger

Fotos: Franz Resperger, zVG

Es war ein gewaltiges Me-dienaufgebot, das im No-vember insWiener Tradition-scafe Landtmann pilgerte.Fast alle TV- und Radiosta-tionen des Landes sowie 20Zeitungsjournalisten warendabei, als die Verkehrsminis-terin – flankiert von LBDBuchta, Rotkreuz-Generalse-kretär Kopetzky, ASBÖ-Präsi-dent Hundsmüller und ASFi-NAG-Technikchef Schedl –bekannt gab, dass die Ret-tungsgasse 2012 beschlossenwerden wird.

Bereits zweiWochen vordieser Pressekonferenz über-reichte LBD Buchta im Parla-ment eine Petition an FritzNeugebauer, den 2. National-ratspräsidenten. Im Beiseinvon ÖVP-VerkehrssprecherFerry Mayer und dem Abge-ordneten Johann Rädler hieltder Landesfeuerwehrkom-mandant abermals ein flam-mendes Plädoyer für die Ret-tungsgasse. Neugebauer unddieVP-Abgeordneten ver-sprachen, sich weiterhin fürdas Anliegen der Feuerwehreinsetzen zu wollen.

Ein Jahr VorbereitungszeitDer Erfolg sollte nicht lange

auf sich warten. Bures bei derPressekonferenz: „Bei Unfäl-len entscheiden oft Minutenüber Leben undTod. Deshalbmüssen die Einsatzkräfte aufschnellstemWeg voran kom-men.Wir erwarten uns in die-sem Zusammenhang von derRettungsgasse eine entschei-dendeVerbesserung.“ Auf dieFrage von Journalisten, wa-rum das neue System erst imJänner 2012 umgesetzt wer-den soll, meinte Bures: „Wirmüssen die Autofahrer daraufvorbereiten. Dazu wird eineumfassende Aufklärungsakti-on notwendig sein.“

Der Entwurf zur Änderungder Straßenverkehrsord-nung, so dieVerkehrsminis-terin, liege bereits vor. DieSteuerungsgruppe des Parla-ments wird sich in dernächstenWoche intensiv mitder Umsetzung der Ret-tungsgasse beschäftigen:„Wir müssen auch die Fahr-

schulen darüber informie-ren, damit diese zeitgerechtihre Lehrpläne umstellenkönnen.“

Vier Minuten ZeitgewinnFür LBD Josef Buchta ist

die Ankündigung von Buresein wichtiger Schritt zu einernoch schnelleren Hilfe nachUnfällen auf Autobahnen:„Es gibt Berechnungen ausDeutschland, dass die Ein-satzkräfte durch die Ret-tungsgasse um vier Minutenschneller am Unglücksorteintreffen. Das sindWelten,wennMenschen inWrackseingeklemmt und lebensge-

fährlich verletzt sind und aufrasche Hilfe warten. Insofernsind wir froh, dass eine Jahr-zehnte alte Forderung derFeuerwehr (1985 wurde dieRettungsgasse erstmals vomdamaligen Bezirksfeuer-wehrkommandant HelfriedBlutsch aus Amstettengefordert) umgesetzt wird.“

Verkehrsministerin Bures präsentiert die Rettungsgasse

Pressekonferenz im Cafe Landtmann

Petitionsübergabe an Präsident Neugebauer

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 6

Page 7: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

7Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2010

JETZT PROBE FAHREN

Gesamtverbrauch l/100 km: innerorts 10,7, außerorts 7,2, kombiniert 8,5; CO2-Emissionen: kombiniert 224,0 g/km (Messverfahren gem. EU-Norm) Abb. zeigt Sonderausstattung. * Der Preis versteht sich netto zzgl. MwSt. auf Basis der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers NISSAN CENTER EUROPE GMBH.

Gönnen Sie Ihren Mitarbeitern ruhig etwas Spaß. Mit dem NISSAN NAVARA. Sein kraftvoller Dieselmotor mit leistungsstarkem Allradantrieb sorgt für pure Begeisterung – in jedem Gelände. Und auf der riesigen Ladefläche verstauen Sie mühelos bis zu 1.175 kg Last. Lernen Sie den NAVARA bei einer Probefahrt unverbindlich kennen und sichern Sie sich als Mitglied im Deutschen Bauernverband bei allen teilnehmenden Händlern einen attraktiven Preisnachlass von 19 % auf den Barpreis.

Weitere Infos unter www.nissan.de oder 0 18 02/11 00 11 (0,06 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,42 €/Min.)

BETRIEBSAUSSTATTUNG, DIE SPASS MACHT.

NAVARA KING CAB4x4 XE 2.5 l dCi, 140 kW (190 PS)

AB €17.492,60*

• 2 Karosserievarianten• bis zu 1.175 kg Nutzlast• bis zu 3 t Anhängelast• Ladefläche 1,56 x 1,86 m• Getriebeuntersetzung, elektrisch zuschaltbar

• max. 450 Nm Drehmoment• Bluetooth®-Schnittstelle mit Freisprecheinrichtung• Hinterachsdifferential mit begrenztem Schlupf

DER NISSAN NAVARA.INTELLIGENT & KRAFTVOLL. NISSAN 4x4.

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 7

Page 8: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories8

Brandaus 12 · 2010

Die niederösterreichischenFeuerwehrkameradinnenund Feuerwehrkameradenhaben im Jahr 2010 wiederviele Stunden ihrer Freizeitgeopfert undmitunter auchihre Gesundheit bzw. ihrLeben bei den besondersschwierigen Einsätzenriskiert. Der bevorstehendeJahreswechsel ist daher fürmich als Landeshauptmanneine willkommene Gelegen-heit, allen rund 96.000 nie-derösterreichischen Feuer-wehrleuten ein herzlichesDankeschön zu sagen. Es istvor allem auch ein Danke-schön im Namen der vielenNiederösterreicherinnenund Niederösterreicher, dieoft unter schwierigstenBedingungen Hilfe erfahrenhaben, egal ob bei Unfall,Brand, Hochwasser- oderSturmkatastrophe.Die Freiwilligen Feuerweh-

ren in Niederösterreichhaben eine lange Tradition,schließlich waren wir einesder ersten Länder mit einemorganisierten Feuerwehrwe-sen. Mittlerweile habenmoderne Geräte die frühe-ren so genannten Feuersprit-zen abgelöst, die noch vonder Löschmannschaft bzw.von Pferden an die Einsatz-stelle gezogen wurden.Heute steht der Einsatz

hochmoderner Technik aufder Tagesordnung, was auchbesondere Anforderungenan die Ausbildung mit sichbringt. Unverändert geblie-ben ist aber der Idealismusunserer Feuerwehrkamera-den, die bei ihren Einsätzenoft ihre Gesundheit, ja ihrLeben aufs Spiel setzen, umihren Mitbürgerinnen undMitbürgern beizustehen.Die Feuerwehrleute haben

zugleich auch eine wichtigeVorbild- undMotivations-wirkung was das sozialeVerantwortungsbewusstseinfür die Gesellschaft betrifft.Jeder einzelne von ihnenopfert viele Stunden seinerFreizeit, jeder einzelneriskiert im Ernstfall seineGesundheit, oft sogar seinLeben. Und jeder einzelnegibt damit ein Beispiel, dasweit über die eigentlichenAufgaben der Feuerwehren –

zu retten, zu löschen, zubergen und zu schützen –hinauswirkt. Der für Nieder-österreich so typische Fami-liensinn und der Zusam-menhalt in der Gesellschaftwerden vor allem von denFeuerwehrkameradinnenund Feuerwehrkameradentagtäglich vorgelebt. Einsolcher Zusammenhalt undeine solche Einstellung sindin unserer oft sehr materiali-stischen Zeit keine Selbstver-ständlichkeit. Ohne dasfreiwilligeWirken, ohne dievielen Stunden, die für denDienst am Nächsten aufge-opfert werden, wäre unserLand um vieles ärmer.Wir in Niederösterreichwollen daher das Feuerwehr-wesen in unserem Land inallen seinen Facetten best-möglich unterstützen.Die niederösterreichischen

Feuerwehren sind für jeneMenschen in unserem Land,die dringend Hilfe brauchen,eine wichtige Einrichtung.Wobei sich beim nieder-österreichischen Feuerwehr-wesen das Prinzip der Frei-willigkeit mit einer profes-sionellen Einsatzbereitschaftund Ausbildung verbindet.Rasche Hilfe hat gerade imgrößten Bundesland Öster-reichs einen hohen Stellen-wert, gibt es doch hier nicht

Die Feuerwehren sind ein wichtiger Faktorfür die Sicherheit im Land

Landeshauptmann Dr. Erwin PröllKolumne:

Landesrat Dr. Stephan PernkopfKolumne:

Dr. Erwin PröllLandeshauptmann

Foto:N

ÖLR

Das Jahr 2010 hat für dieFreiwilligen Feuerwehren ei-nige Änderungen gebracht,die seitens Niederösterreichbereits länger gefordert wur-den: Zum einen konnte end-lich der Feuerwehrführer-schein realisiert werden, deres unseren Feuerwehrmit-gliedern möglich macht,Fahrzeuge bis zu 5,5 Tonnenzu lenken. Damit ist einelang geforderte Notwendig-

keit endlich Realität gewor-den. Zum anderen wird nunendlich die Rettungsgasseumgesetzt, ebenfalls einelangjährige Forderung desNÖ Feuerwehrverbandesund anderer Blaulichtorgani-sationen. Diese Neuerungenwerden es in Zukunft ermög-lichen, noch schneller undnoch effizienter zu helfen.Derzeit ist die Mindestaus-

rüstungsverordnung in Dis-

Es wird keine Budgetkürzungen geben

Dr. Stephan PernkopfLandesrat

Foto:W

eingartner

nur Ballungsräume, sondernauch einen ausgeprägtenländlichen RaummitStreusiedlungen und länge-ren Anfahrtswegen. JedeMinute ist im Notfall ent-scheidend, daher ist dasniederösterreichische Feuer-wehrwesen mit einemNetz an Feuerwehren inallen Orten des Landes einwichtiger „Rettungsanker“für Hilfesuchende.Dafür möchte ich als

Landeshauptmann vonNiederösterreich im Namenunserer Landesleute herzlichdanken, vor allem demNÖ Landesfeuerwehrkom-mandanten Josef Buchta,seinemTeam und allenjenen, die am gewachsenenNetzwerk der Ortsfeuer-wehren mitarbeiten undmitzahlen.Vor allem wünsche und

hoffe ich, dass alle Feuer-wehrkameradinnen undFeuerwehrkameradennach jedem Einsatz undnach jeder Übung wiedergesund und unverletzt zuihren Lieben nach Hausekommen.

kussion, Vorschläge werdenvom Landesfeuerwehrver-band vorgelegt werden. Trotzfinanziell schwieriger Zeitenwird es zu keinen Kürzungender Budgetmittel kommen.Das Land Niederösterreichsteht zum Erhalt des freiwil-ligen Feuerwehrwesens undder Ortsfeuerwehr als Garantfür die Sicherheit. DerMensch und die Sicherheitstehen bei uns imMittel-

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 8

Page 9: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

9Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2010

Gesetz: Nach monatelangem politischen Spießrutenlauf

Endlich: 5,5Tonnen Führerscheinim Parlament beschlossen

Es war eine unendliche Ge-schichte: Die Umsetzungdes 5,5-Tonnen-Führer-scheins für die Feuerweh-ren. Vor wenigen Tagenwar es im Parlamentschließlich so weit – dieÄnderung der Führer-scheingesetznovelle wurdebeschlossen. Auf der Zu-schauertribüne mit dabei:Eine Abordnung des NÖLandesfeuerwehrverban-des, unter der Führungvon LandesbranddirektorJosef Buchta – dem „Va-ter“ des 5,5 Tonnen Füh-rerscheins.

Text: Franz Resperger

Fotos: zVg, Resperger

Es war ein politischer Spieß-rutenlauf, ehe am25.Mai2010Verkehrsministerin Buresgemeinsammit LBD Buchtain einer Pressekonferenz be-richtete, dass der 5,5 TonnenFührerschein nach jahrelan-gen Diskussionen endlichumgesetzt wird. Dem Be-schluss gingen zeitintensiveund nervenraubende Ge-spräche voraus. Selbst in deneigenen Feuerwehrreihenmusste erst so mancherSkeptiker überzeugt werden.

Buchta: „Ich versteheschon, dass einige Komman-danten nicht sofort einendringenden Bedarf nach dem5,5 Tonnen Führerschein er-kannt haben. Eine ähnlicheErfahrung habe ich auch beider Beschaffung der Groß-pumpen und Großaggregategemacht. Nach den vergan-genen verheerenden Unwet-tereinsätzen hat aber mitt-lerweile jeder Funktionäreingesehen, welch große Be-deutung diese Gerätschaftenhaben. So wird es schluss-endlich auch beim 5,5 Ton-nen Führerschein sein.“

Zur ErinnerungMit derÄnde-rungdesFührer-schein-gesetzes dürfenFeuerwehrmitglieder mitB-Schein auch Feuerwehr-fahrzeuge mit bis zu 5,5 Ton-nen höchst zulässigem Ge-samtgewicht lenken. Dazubedarf es lediglich einer in-ternen Ausbildung innerhalbder eigenen Feuerwehr.Die Richtlinien werden dem-nächst bekannt gegeben.Buchta: „Der 5,5 Tonnen

Führerschein ist aus zweier-lei Gründen von großer Be-deutung. Einerseits, weil diealten KLF ausgedient habenund der Landesfeuerwehr-verband bereits an der Kon-zeption eines neuen 5,5 Ton-nen schweren Basisfahrzeu-ges arbeitet. Darin sollen allenotwendigen Gerätschaften,die auf das Einsatzspektrumder jeweiligen Feuerwehr ab-gestimmt sein sollen, Platzfinden.“ Dadurch, so derLandesbranddirektor, müssen3,5Tonnen Fahrgestelle nichtmehr überladen werden.Mit der Möglichkeit, mit

einem B-Führerschein auch5,5 Tonnen schwere Einsatz-fahrzeuge zu lenken, werden

LBD Buchta setzte sich bei Verkehrsministerin Bures durch

punkt. Sicherheit braucht ei-ne regionale Struktur undörtlicheVerankerung mit ört-lichen Kenntnissen und Er-fahrungen sowie rascheVer-fügbarkeit vor Ort.Ausrüstungen und Förde-

rungen sollen in Zukunftaber noch bedarfsorientier-ter und wirtschaftlicher ge-währt werden. ImMittel-punkt der Überlegungensteht dabei das Nutzen vonSynergien mit anderen Orga-nisationen, die Verbesserungder Finanzplanung sowie die

verstärkte Zusammenarbeitzwischen den Feuerwehren.Es gilt, Veränderungen zu er-kennen und Strategien ge-meinsammit Feuerwehr, Be-hörden und Gemeinden zuentwickeln.Durch die Erhöhung der

Deckelung der Finanzmittelaus der Feuerschutzsteuerund dem Katastrophenfondsvon 90 auf 93 Millionen ste-hen den niederösterreichi-schen Feuerwehren nunjährlich 600.000 Euro mehrzurVerfügung.Weiters wur-

de 2010 der Digitalfunk alseinheitliches Kommunikati-onsmittel umgesetzt.2011 ist das europäische

Jahr der Freiwilligen. Nieder-österreich hat bereits 2010mit der erfolgreichen Frei-willigenkonferenz in Tullndas Thema aufgegriffen, umsich mit Zukunftsthemenwie Freiwillige undWirt-schaft, Tagesbereitschaft so-wie Förderung undMotivati-on der Mitglieder auseinan-derzusetzen.Wir brauchenunsere Freiwilligen auch in

den nächsten Jahrzehntenundmüssen daher jetztschonWeichen stellen fürdie künftige Arbeit.Ich möchte allen Feuer-

wehrmitgliedern meinenaufrichtigen Dank für die ge-leistete Arbeit im abgelaufe-nen Jahr sagen und gleich-zeitig ein gesegnetesWeih-nachtsfest und alles Gute für2011 wünschen.

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 9

Page 10: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories10

Brandaus 12 · 2010

sich viele junge Feuerwehr-leute zudem dem teurenLastwagenführerschein er-sparen. „Alles in allem wirddurch diese neue Regelungnicht nur die Einsatzbereit-schaft sicher gestellt, wir hel-fen auch unseren Mitglie-dern und den Gemeindenviel Geld sparen“, freut sichLandesbranddirektor JosefBuchta.

CHRONOLOGIE9. Februar 2010Pressekonferenzmit Lan-

deshauptmann Dr. ErwinPröll und LBD Josef Buchta.Thema: Einsatzbilanz 2009Zitat LBD Buchta: „Ichfordere die Möglichkeit,

auch mit dem B-Führer-schein Einsatzfahrzeuge miteinem Gesamtgewicht vonbis zu 5,5Tonnen lenken zudürfen.“LH Pröll verspricht dieses

Anliegen politisch zu unter-stützen.

NÖ-HEUTE: TV-Berichtüber Bilanzpressekonferenzmit Forderung nach 5,5 Ton-nen Führerschein.

10. Februar 2010KURIER: „Feuerwehr for-

dert neue Fahrregelung“ ImInterview: LBD Buchta: „Vie-le junge Feuerwehrleute sindnicht mehr bereit, so vielGeld für einen notwendigenC-Führerschein auszugeben.Einsatzfahrzeuge mit einemGesamtgewicht von bis zu5,5 Tonnen sollen mit einemB-Führerschein gelenkt wer-den dürfen.“

17. Februar 2010BEZIRKSBLATT: LBD

Buchta fordert die Umset-zung des 5,5 Tonnen-Führer-scheins für die Feuerwehren

21. Februar 2010NÖ RADIO: LH Erwin Pröll

betont in seiner samstägigenRadiorede unter anderemdieWichtigkeit eines 5,5 Ton-nen-Führerscheins für dieFeuerwehren: „Ich stehe davoll auf der Seite von Lan-desfeuerwehrkommandantJosef Buchta“.

24. März 2010NÖ-HEUTE: TV-Bericht

über Forderung nach 5,5

Tonnen Führerschein. ImInterview: LR Dr. StephanPernkopf, LBD Buchta, Kom-mandant Mathias Altenrie-derer, FF Hadersfeld

6. April 2010NÖN-landesweit: „Die Un-

geduld wächst“ – FF ChefJosef Buchta will endlich ei-nen Bescheid: Feuerwehr-mitglieder sollen Basisein-satzfahrzeuge mit bis 5,5Tonnen Gesamtgewicht mitB-Führerschein lenkendürfen!(Foto mit LBD Buchta, LR Dr.Stephan Pernkopf, Komman-do der FF Hadersfeld.)

25. Mai 2010PRESSEKONFERENZ: Ver-

kehrsministerin Doris Buresund LBD Buchta verkündenin Mattersburg vor laufen-den Kameras, dass der 5,5-Tonnen-Führerschein umge-setzt wird.

25. Mai 2010KRONEN ZEITUNG:

„Feuerwehrleute dürfen nunschwere Lkw lenken“.

25. Mai 2010DIE PRESSE: „Feuerwehr-

leute dürfen Einsatzwagenmit B-Schein lenken“ Zitat:„Darauf haben sichVer-kehrsministerin Doris Buresund Bundesfeuerwehrpräsi-dent Josef Buchta geeinigt“.

19. September 2010KRONEN ZEITUNG:

„Feuerwehrmänner wollenschwere Lkw lenken“. ZitatLBD Buchta: „Für unsere

Kameraden in Deutschlandist das längst geregelt“.

29. September 2010NÖ-HEUTE: TV-Bericht.

Interviewmit LBD Buchta:„Wir brauchen den 5,5 Ton-nen-Führerschein dringend.Es ist für uns sehr ärgerlich,denn wir werden ja unglaub-würdig, dass wir etwas in dieWelt setzen und es dann sehrlange dauert, bis die Beschlüs-se dafür gefasst werden“.

5. Oktober 2010NÖ-HEUTE: „Ministerrat

beschließt Feuerwehrführer-schein“ Zitat LBD Buchta:„Durch die Gesetzesände-rung erhöhen wir nicht nurdie Einsatzbereitschaft derFeuerwehren. Deren Mitglie-der, aber auch die Gemein-den werden sich künftig vielGeld ersparen“.

5. Oktober 2010DIE PRESSE: „Feuerwehr-

führerschein für großeEinsatzfahrzeuge“. DerBundesfeuerwehrverbandzeigt sich mit der Novellezufrieden. „Durch die Geset-zesänderung erhöhen wirdie Einsatzbereitschaft derFeuerwehren“, meinte Lan-desfeuerwehrkommandantJosef Buchta.

2. November 2010KRONEN ZEITUNG: „End-

lich Hilfe für die Feuerwehr“.Kommentar von Chefredak-teur Dr. Harold Pearson.Zitat: „VP-Landesrat StephanPernkopf, zuständig für dieniederösterreichischenWehren, hatte mit Landes-kommandant Josef Buchtadiese Regelung (5,5-Tonnen-Führerschein, Anm. d. Red.)gefordert“.

Fülle an MedienberichtenMit dieser, bei weitem

nicht vollständigen Aufzäh-lung vonMedienberichten,wollen wir unterstreichen,wie intensiv sich NÖ Landes-feuerwehrkommandant Jo-sef Buchta mit der Thematik„5,5-Tonnen Führerschein“auseinander gesetzt hat. DerLandesbranddirektor hattebereits vor mehr als einemJahr die Forderung nacheiner Änderung des Führer-scheingesetzes erhoben.„Feuerwehr fordert Führer-schein-Ausnahmen“, titelteam 16. September 2009 dieAustria Presse Agentur (APA),deren Meldung von allenbedeutendenMedien desLandes übernommen wurde.Ein Klick in das Internet

beweist, welche Lawine dieBuchta-Forderung ausgelösthat. Mehr als 7000 Meldun-gen im ORF-TV und Radio,auf ATV, PULS4 sowie sämtli-chen Printmedien – vomDorfblatt bis zur KronenZeitung – haben sich auf die-ses für die Feuerwehren sowichtige Thema gestürzt.Der massive Medieneinsatz –mit der Organisation vonPressekonferenzen, eigenenTV-Berichten und Dutzen-den Presseaussendungen –hat sich jedenfalls gelohnt.Auf die Umsetzung des 5,5-Tonnen-Führerscheins darfvor allem einer stolz sein:NÖ Landesfeuerwehrkom-mandant Josef Buchta.

Wird 2011 endlich Realität: Der 5,5 Tonnen Führerschein

Freut sich über Beschluss:Buchta

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 10

Page 11: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

11Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2010

Liebenberg im Waldviertel: Nachwuchsmangel mit bitteren Folgen

Freiwillige Feuerwehrnach 82 Jahren aufgelöst

1.648 freiwillige Feuerweh-ren sorgen in ganz Nieder-österreich dafür, dassMenschen in Not binnenweniger Minuten raschgeholfen werden kann. Mit1. Jänner 2011 wird in derStatistik eine Feuerwehrfehlen. Nämlich jene ausLiebenberg in der GemeindeLudweis-Aigen, BezirkWaidhofen an der Thaya.1928 gegründet, kommtfür die Truppe nach 82Jahren das endgültige Aus.Grund: Fehlender Nach-wuchs in der knapp 50Einwohner zählenden Ort-schaft. Trotz aller Wehmutob der Auflösung ihrereigenen Einheit — heimat-los werden die elf Lieben-berger Kameraden nichtwerden. Sie docken beiden Kameraden im Nach-bardorf Diemschlag an.

Text: Franz Resperger

Foto: Wurtz

Ein altes Feuerwehrhaus,einen Traktor mit Anhängersamt Tragkraftspritze. Das

war das bescheidene Equip-ment der Feuerwehr Lieben-berg. Eine von 43 Feuerweh-ren im Abschnitt Raabs ander Thaya – übrigens einerder größten in Niederöster-reich. Trotz spartanischerAusrüstung, waren die Lie-benberger Feuerwehrleuteimmer zur Stelle, wann siegebraucht wurden. Egal, obbei Bränden, Unfällen oderUnwetter: Die elf Freiwilligenpackten an und halfen, bisweitere Unterstützung vonden Nachbarfeuerwehreneintraf.„Das ist die große Stärke

der Feuerwehren.Wir sindflächendeckend vertretenund können daher rasch ein-greifen. Für die erste Lösch-hilfe genügen oft ganz weni-ge Helfer. Die könnenmiteinfachenMitteln ein Feuerso lange an der Ausbreitunghindern, bis eben Unterstüt-zung aus der Nachbarschaftanrückt“, bricht Abschnitts-feuerwehrkommandantManfred Damberger eineLanze für jeden einzelnenFeuerwehrstandort.

Dass sich nun eine Truppein seinem Abschnitt auflöst,stimmt den Funktionär zwartraurig, macht ihn aber nichthoffnungslos. Die Lieben-berger Feuerwehr wird zwarliquidiert, deren Haus abernicht abgerissen. Auch dieEinsatzgeräte bleiben amStandort. Damberger: „DieMänner wechseln zur Nach-barfeuerwehr, werden beiNotfällen aber weiterhinim Ort zur Verfügung stehen.Das wollten alle Beteiligtenso und ich finde dieseLösung großartig.“

Wehmut schwingt mitTrotz allem schwingt bei

den betroffenen Feuerwehr-leuten ein wenigWehmutmit. „Das Liebenberger Kom-mando ist von Haus zu Hausgezogen, um Nachwuchs zuwerben. Alle Bemühungenwaren vergebens. Das ist ei-neWarnung für die Entwick-lung des Freiwilligenwesensim ländlichen Raum. Ichbefürchte nämlich, dass sichnach Liebenberg in dennächsten Jahren noch weite-

re Feuerwehren auflösenwerden. Das ist leider das Er-gebnis einer Strukturverän-derung im ländlichen Be-reich“, sorgt sich Damberger.Für Landesfeuerwehrkom-

mandant Josef Buchta ist dieAuflösung der LiebenbergerFeuerwehr ebenfalls einWarnschuss: „Wir müssen al-les daran setzen, jeden ein-zelnen Feuerwehrstandortzu erhalten. Deshalb wirdderzeit auch die Mindestaus-rüstungsverordnung (MAV)abgeändert. Sie wird gewähr-leisten, dass künftig jederFeuerwehr in jedem noch sokleinen Dorf ein funktionel-les und schlagkräftiges Basis-Einsatzfahrzeug zurVerfü-gung steht.“

Kleiner TrostDass die Liebenberger

Feuerwehrleute dem Freiwil-ligensystem erhalten blei-ben, ist ein kleiner Trost fürden Landesfeuerwehrkom-mandanten: „In erster Liniezählt der Mensch, den brau-chen wir am dringendsten.Vor allem bei den immer öf-ter auftretenden Unwetter-und Hochwasserereignissen.Keine Organisation ist inNiederösterreich in der Lage,innerhalb kürzester Zeit biszu 10.000 freiwillige Helferaufzubieten, die sich tage-lang für ihre Mitmenschenaufopfern – oft bis zur völligenkörperlichen Erschöpfung.“Der Landesfeuerwehrkom-

mandant richtet daher eineneindringlichen Appell an alleNiederösterreicher/Innen:„Wir brauchen jede Hand.Die Türen der 1648 freiwilli-gen Feuerwehren stehen al-len Bürgerinnen und Bür-gern des Landes weit offen.Wenn das ErfolgsmodellFreiwillige Feuerwehr auchnoch in den nächsten Jahr-zehnten funktionieren soll,dann brauchen wir mehrNachwuchs.“

Traktor und Tragkraftspritze haben ausgedient: FF Liebenberg sperrt zu

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 11

Page 12: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories12

Brandaus 12 · 2010

Er war Lkw-Fahrer, Fahrlehrer, Landes-produktenverkäufer und so einigesmehr, ehe er zur Uniform wechselte.Genauso vielseitig blieb Oberst WillyKonrath, heute stellvertretenderLeiter der Verkehrsabteilung beimLandespolizeikommando Nieder-österreich, als Polizist. „Menschensind mir sehr wichtig, Schwächensind eigentlich immer auch Stärken,Handschlagqualität lebe ich“, sagt er.Im Brandaus plaudert er über seinenJob, sein Leben und die Feuerwehr,der er seit 34 Jahren angehört.

Text: Angelika Zedka

Fotos: Alexander Nittner, zVg

Vor ziemlich genau 50 Jahren wurdeWilly Konrath in Luxemburg geboren.Kindergarten, Volksschule, Gymnasium,das „ich abgebrochen habe“, absolvier-te er inÖsterreich. In Pyhra bei St. Pöltenließ er sich zum landwirtschaftlichen

Facharbeiter ausbilden und arbeitetedann indenverschiedensten Jobs, ehe erPolizist wurde. Als Jugendkontaktbeam-terund Judoinstruktor starteteder sport-liche junge Mann seine Exekutivkarrierebei der Bundespolizeidirektion St. Pöl-ten. Als Gefahrgutspezialist reüssierte ergenauso, wie als Mitglied des MobilenEinsatzkommandos MEK. „Da gab’s einpaar dramatische Einsätze“, erinnert ersich im Besonderen an einen Amokläu-fer im St. Pöltner Frauenhaus, der einenKripo-Kollegen erschossen hatte.Anfang der Neunzigerjahre wechselte

Konrath von den Uniformierten in denKriminaldienst und war dann vier Jahrelang bei der BPD St. Pölten in den Berei-chen Suchtgift und Rotlicht unterwegs,ehe er – die Matura hatte er neben demJob nachgeholt – 1997/98 den Offiziers-kurs absolvierte. „Dann hatte man keinePlanstelle für mich, also wurde ich derStaatspolizei zugeteilt. Es folgte die Ar-beit bei einer SOKO inWien, ehe ich auf

„Ich habe aus allem, was ich imLeben gemacht habe, gelernt“

dem Flughafen landete“, würzt Konrathdie Aufzählung seiner Karrierestationenimmer wieder mit Einsatzerlebnissen.„Wir stellten 50 Kilo Kokain sicher, beider Antrax-Geschichtewar ich voll dabeiund am Tag der Anschläge in New Yorkam 11. September 2001 hatte ich selbst-verständlich Journaldienst“, zählt er nureinige „Highlights“ auf. Zudem trugWil-li Konrath bei einerMenge von Staatsbe-suchen höchstrangiger Vertreter auslän-discher Regierungen die Verantwortungüber deren Sicherheit.Nachder Flughafen-Ära –„daswar un-

glaublich interessant und abwechs-lungsreich“ – verschlug es den im Dun-kelsteinerwald beheimateten Polizistenzur Sicherheitsdirektion NÖ ins Landes-amt für Verfassungsschutz und Terroris-musbekämpfung. Er war damals auchmaßgeblich amAufbau der Einsatzgrup-pe Ost beteiligt, die in erster Linie imKampf gegen die Straßenkriminalitäteingesetztwurde.GemeinsammitGene-

Willy Konrath, stv. Leiter der Verkehrsabteilung beim LandespolizeikommandoPorträt:

„Menschen sind mir wichtig“, sagt Oberst Willy Konrath, der seit 34 Jahren Feuerwehrmann ist und acht Jahre davonFeuerwehrkommandant war. Sein Credo: Fehler sind positiv, man lernt daraus

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 12

Page 13: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

13Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2010

ralmajor Franz Popp setzte er das Team04-Projekt (Zusammenführung derWachkörper Polizei und Gendarmerie)in Niederösterreich um. Mittlerweile istKonrathseit fünf JahrenstellvertretenderLeiter der Verkehrsabteilung im Landes-polizeikommando NÖ. 450 Mitarbeiterin zehn Autobahn-Polizeinspektionenund demMutterhaus in St. Pölten erfor-dern Fingerspitzengefühl, Einfühlungs-vermögen und die Fähigkeit, Menschenzu führen. All diese Fähigkeiten besitztKonrath, der auch als Trainer im BereichFührungsmanagement arbeitet.

Sportler durch und durchDer Polizeioffizier ist seit 1991 verhei-

ratet und Vater von zwei Kindern – der14jährigen Nicole und dem 17jährigenDominik. Dominik erlernt den Beruf ei-nes Zweiradmechanikers undNicole be-sucht seit kurzem das Leistungssport-zentrum in St. Pölten. Sie spielt seit frü-hester Jugend Fußball und kickt jetzt be-reits in der Landesauswahl. Ob sie danicht imHerrn Papa einVorbild hat?Wil-ly Konrath ist Sportler durch und durch,spielt heute mit flotten 50 noch in derHobbyfußballmannschaft in seinemHeimatort und findet Entspannungbeim Laufen, beim Radfahren, beimSchifahren…„Ich sportle nur viel zu we-nig“, gesteht er, bekräftigt aber gleichzei-tig, wie wichtig ihm das Gemeinschafts-erlebnis gerade auch beim Sport ist.Ein Gemeinschaftserlebnis, das auch

die Feuerwehr bietet, der Willy Konrathseit nunmehr 34 Jahren, davon acht Jah-re als Feuerwehrkommandant, treu ver-bunden ist. „Ich glaub, ich habe vieleKurse“, sagt er. FDISK liefert den Beweis:es sind nicht weniger als 28 Kurse, die ererfolgreich absolviert hat. „Die Feuer-wehr ist mir enormwichtig. Hier verbin-det sich das gesellschaftliche Leben mitder Hilfeleistung für die Mitmenschen.“

Förderer der JugendGenau das ist der Grund, dass Konrath

auch die Jugendarbeit in der Feuerwehrnach Kräften fördert. „Wir haben einenFF-Miniclub gegründet, wo alle Kinderbis 15 dabei sein dürfen. Mit Ausflügenzum Roten Kreuz oder zur Feuerwehrversuchenwir denKindern soziale Kom-petenz zu vermitteln. Ach ja, sogar beider Kobra waren wir einmal“, erzählt erund ist stolz, dass aus diesem Miniclubbereits einige aktive Feuerwehrkamera-den hervorgegangen sind.Der im Sternzeichen des Skorpions ge-

boreneWilly Konrath ist laut eigenenAus-sagen ein Gefühlsmensch. „Gefühl unddas damit verbundene G’spür ist aus-schlaggebend für den Erfolg, den einMenschimLebenhat“, isterüberzeugt.Essei wichtig, eine natürliche Ausstrahlungzu haben. Schwächen – so behauptet er –hat er jedeMenge. Aber:„Schwächen sind

Willy Konrath als Goalie seiner Hobby-fussballmannschaft

Nicht nur Feuerwehrmann mit Leibund Seele, auch Vollblut-Polizist

ja zugleich auch Stärken. Eine meinerSchwächenistzumBeispieldieUngeduld.InderUmsetzungvonProjektenistesaberwiederum eine Stärke, weil man etwasschneller vorantreiben kann“, weiß er.Als politisch interessierter Mensch ist

er ständig auf dem Laufenden über das,was sich in Österreich und der Welt tut.Veränderungen gegenüber ist Konrathimmer aufgeschlossen und bereit, sicheinzubringen. „Ich bin für meine Mitar-beiter jederzeit ansprechbar“, verrät er.Und die Mitarbeiter wissen seinen Füh-rungsstil zu schätzen. „Ich habe ein Pro-blem mit Führen durch Angst und Zah-len“, gesteht er. Seine Devise: Mit denLeuten redenunddie richtigenLeute aufden richtigen Platz setzen. Wenn Fehlerpassieren, dann sieht Konrath das posi-tiv: „Eigentlich müsste man jedem, dereinenFehlermacht, einenBonus zahlen.Denn nur aus Fehlern lernt man. Fehlerzeigen ja letztendlich nur auf, dass einSystem versagt hat.“Wenn etwas misslingt, so sucht er

die Reflexion bei sich selbst, ehe er mitder Gruppe darüber spricht. Erst dannwird gemeinsam reflektiert.

„Ich bereue nichts“Ob es irgendetwas gibt, was er bereut?

Entschieden schüttelt er verneinenddenKopf. „Ich würde aus heutiger Sichtnichts anders machen. Ich habe aus al-lem immer nur dazu gelernt“.Freundlich,zuvorkommend,geradlinig

und konsequent – so kennen ihn auchdie Medienvertreter. Mit den meistenvon ihnen hat Konrath eine gute bis ver-trauensvolle Gesprächsbasis. „Wir brau-chen einander“, sagt er und erzählt vonden schlimmsten Einsätzen währendseiner Zeit in der Verkehrsabteilung.„Gleich zuBeginndurfte ich das Schnee-chaosmanagen.Dann gab es denNebel-unfall auf der A22. Das war gar nicht ein-fach, weil doch das Bundesheer als Bru-dercorps involviertwar.Mit FairnessundHärte in der Sache haben wir aber auchdiese Problematik gut gemeistert.“Der Busunfall auf der A21, bei dem

sechs Menschen ums Leben gekommenwaren, ist ihm ebenfalls noch gut in Er-innerung.„DieAngehörigenhaben in ih-rem Schmerz teils schreiend und hyste-risch reagiert. Einerhatmitmirunglaub-lich gebrüllt. Der ist dann später zu mirgekommenundhat sich entschuldigt fürseineReaktion.DasinddannmirdieTrä-nen gekommen“, erzählt der Oberst, dersich seiner Tränen nicht schämt.Sein Wunschtraum: „Ich möchte

glücklich sein.“Die einsame Insel hat fürihn nichts Erschreckendes. „Es würdemir gefallen, wenn ich mich ganz aufmeineMitte konzentrieren könnte.“ DerMann, der das Denken in Bildern fürenorm wichtig hält, richtet dabei seinenBlick leicht verträumt in die Ferne…

Am Lagerfeuer mit seiner Feuerwehr-jugend. „Soziale Kompetenz vermittelnist wichtig“ so der Polizei-Oberst

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 13

Page 14: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories14

Brandaus 12 · 2010

Japans Antwort: Nicht nur die Deutschen können gute Autos bauen

Souverän: Zwei NissanGeländemodelle im Einsatz

Der japanische KonzernNissan baut bereits seitmehr als 70 Jahren Autos.Anfangs waren überwie-gend kleine, für die Stadtpraktische Fahrzeuge inden Verkaufsprospektenzu finden. Mittlerweile fo-kussiert sich Nissan spe-ziell auf Geländewagen undSUVs, die sich nicht nur inÖsterreich großer Beliebt-heit erfreuen. Zwei Model-le – die Rede ist von Path-finder und Navara - eige-nen sich auch für den Ein-satz bei der FreiwilligenFeuerwehr. Brandaus tes-tete die Geländegänger aufHerz und Nieren.

Text und Fotos:

Alexander Nittner

Sie haben ihre Tauglichkeitbereits bei vielen Feuerweh-

ren unter Beweis gestellt. Obals Voraus- oder Kommando-fahrzeug – sie versehen ihrenDienst ausgesprochen zuver-lässig und souverän. Die Re-de ist vom Nissan Pathfinder

und vomNissan Navara –umgangssprachlich auchPick Up genannt.Erst kürzlich hat Nissan

den beidenModellen einpaar wichtige Updates bei

der Ausstattung und beimMotor spendiert.Waren dieersten Modelle im Fahrgast-raum doch recht „hölzern“verarbeitet, so kann sich dasInnere nun wirklich sehenlassen. Edle Materialien so-wie ansprechendes Designweisen in eine eindeutigeRichtung.Will man sichdoch vomMitbewerb – dazuzählen Mitsubishi L200 oderToyota Landcruiser - abhe-ben.

Kraft im ÜberflussDem robusten, wenn auch

nicht unbedingt sanften An-triebsaggregat wurden zu-sätzliche 16 Pferde entlockt.Der somit auf 190 PS erstark-te Reihen-Vierzylinder mitAbgasturbolader bläst neu-erdings seine Abgase durcheinen serienmäßigen Parti-kelfilter. Das maximale

Mit Allradantrieb, Untersetzung und Differenzialsperre macht der Navara im Gelände eine gute Figur

Der Innenraum wirkt hochwertig und aufgeräumt

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 14

Page 15: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

15Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2010

Drehmoment von 450Newtonmeter reicht alle Malaus, um im Gelände, wieauch auf der Autobahn zügigvoranzukommen. Trotz deshohen Eigengewichts vonmindestens zwei Tonnen,beschleunigen Pathfinderund Navara ausgesprochenrasch vom Stand auf das er-laubte Landstraßen-Tempo.Doch dem noch nicht ge-

nug. Als Draufgabe hat Nis-san einen komplett neuenMotor mit 231 PS Leistungund 550 NmDrehmomententwickelt, der im Pathfinderwie auch im Navara erhält-lich ist. Die 7-Gang-Automa-tik – ein Schaltgetriebe istbeimTop-Motor nicht ge-plant – portioniert die gewal-tige Kraft je nach Bedarf aufzwei oder vier Räder.Wieauch beim Einstiegsmotormit 190 PS kann der Allrad-antrieb manuell oder auto-matisch zugeschaltet wer-den. Für den harten Gelän-deeinsatz stehen beim Path-finder eine Untersetzungund beim Navara zusätzlicheine Differenzialsperre zurVerfügung. Selbst das schwä-chere der beiden Aggregateeignet sich hervorragend fürEinsatzfahrten, selbst aufAutobahnen oder Landstra-ßen. Über mangelnde Kraft,selbst bei voller Beladung,kann nicht geklagt werden.

GeländeeinsatzerwünschtWie schlagen sich die bei-

den Allradmodelle nun imharten Gelände? Diese Fragekann schnell beantwortetwerden. Ob beispielsweise

eine Steigung bewältigt wer-den kann, hängt vorwiegendvon der Bereifung ab. DerAllradantrieb und der Motorsowie das Fahrwerk sind denschwierigsten Anforderun-gen gewachsen.Wenn sichaber das Profil mit Schlammverklebt, helfen selbst Unter-setzung und Sperre nichtweiter. Dann heißt es zu-rückschieben, Reifen freifahren und einen anderenWeg suchen. Böschungswin-kel,Wattiefe und Bodenfrei-heit reichen jedenfalls fürFahrten auf unbefestigtenWaldwegen,Wiesen und inBächen völlig aus.

Ein zusätzliches Plus anaktiver Sicherheit gibt derspontan auf Gasbefehle an-sprechende und kräftige Mo-tor.Warum das im GeländevonVorteil ist, liegt auf derHand. Durch das früh einset-zende und lang anhaltendeDrehmoment, kann im Ge-lände mit höheren Gängengefahren werden. Damit er-spart man sich unnötigeSchaltvorgänge auf Steigun-gen oder im schwierigen Ge-lände. Einfach das Drehzahl-band ausnutzen, lautet dieDevise.

Im FeuerwehreinsatzDas KRF-S der FF St. Pöl-

ten Stadt auf Basis NissanNavara dient als Vorausfahr-zeug bei schwerenVerkehrs-unfällen oder wird auch beiMenschen- und Tierrettun-gen eingesetzt. Durch dieVerwendung eines feuer-wehrtechnischen Aufbausder Firma Nusser konnten

Keine Angst, so schnell kippt der Pathfinder nicht

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:31 Uhr Seite 15

Page 16: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories16

Brandaus 12 · 2010

wird und trotzdem keinerleiAusfälle zu verzeichnen sind,zeugt von der hohen Quali-tät. „Bei den heftigen Unwet-tern im Sommer musste ichein Mal durch knietiefesWasser fahren.Wenn ich dieFahrertüre geöffnet hätte,wären meine Schuhe be-stimmt nass geworden. DerPathfinder hat diese Strapa-zen ohneMurren bewältigtundmich noch nie im Stichgelassen“, so Thallauer überseinen fahrbaren Untersatz.Auch Brandinspektor Do-

minik Kerschbaumer vomLandesfeuerwehrkommandoNiederösterreich konnte sichvon den Geländegängernüberzeugen. Eine Schotter-grube wurde kurzerhandzweckentfremdet, um diebeidenModelle auf Herz undNieren zu testen. Die an-fängliche Skepsis wich nachder ersten zu befahrendenSteigung. „Ich habe die Fahr-zeuge total unterschätzt.Selbst extreme Fahrmanöverbringen weder Pathfindernoch Navara aus der Ruhe.Einzig im 2-WD-Modusmuss man, sofern die Trakti-onskontrolle deaktiviert ist,gewaltig aufpassen. Da derMotor stets Kraft im Über-fluss liefert, drehen die Hin-terräder selbst in den höhe-ren Gängen gerne durch“,erzählt Kerschbaumer.

Sonderrabattfür die FeuerwehrenDieter Schnurr, zuständig

für Groß- und Flottenkun-

AntriebMotor: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,5 l dCi, 4-Zylinder-

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Reihenmotor mit 16VentilenLeistung: . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 kW/190 PSDrehmoment: . . . . . . . . . . . . . 450 Nm bei 2000 U/minGetriebe: . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Gänge und Allrad-Antrieb

Gewichte:Zulässiges Gesamtgewicht: . . 3.210 kgNutzlast: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 998 kgAnhängelast: . . . . . . . . . . . . . . 3.000 kg

Geländetauglichkeit:Böschungswinkel vorne: . . . . 30 GradBöschungswinkel hinten: . . . 24 GradRampenwinkel: . . . . . . . . . . . . 22 GradBodenfreiheit: . . . . . . . . . . . . . 21,7 cmWattiefe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 cm

Information

Nissan Navara Double Cab

AntriebMotor: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,5 l dCi, 4-Zylinder-

Reihenmotor mit 16VentilenLeistung: . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 kW/190 PSDrehmoment: . . . . . . . . . . . . . 450 Nm bei 2000 U/minGetriebe: . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Gänge und Allrad-Antrieb

Gewichte:Zulässiges Gesamtgewicht: . . 2.880 kgAnhängelast: . . . . . . . . . . . . . . 3.000 kg

Geländetauglichkeit:Böschungswinkel vorne: . . . . 30 GradBöschungswinkel hinten: . . . 26 GradRampenwinkel: . . . . . . . . . . . . 24 GradBodenfreiheit: . . . . . . . . . . . . . 22,8 cmWattiefe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 cm

Information

Nissan Pathfinder

wichtige Ausrüstungsgegen-stände im Fahrzeug unterge-bracht werden. Eine Lösch-anlage HNE HiPress, einHand-Kombigerät HydraulikHolmatro inkl. Pedalschnei-der sowie Hebekissen findenim Heck Platz. Die am Front-rahmenmontierte Seilwindemit 3,5 Tonnen Zugkraftdient ausschließlich derSelbstbergung, falls an keinWeiterkommen zu denkenist. Auch dieser Fall kanndurchaus eintreten. Selbstwenn alle Geländefahrhilfenaktiviert sind, kann durchdie hohe Fahrzeugmasse –3,2 Tonnen sind mit Ausrüs-tung schnell erreicht – derUntergrund nachgeben undder Fahrt ein Ende setzen.Dann hilft nur noch der Ein-satz der Seilwinde, um sichaus der misslichen Lage zubefreien. Der zweite NissanNavara der FF St. PöltenStadt verfügt über Hard Topfür denMessdienst und kannzusätzlich auf eine „mobileTankstelle“ für den Katastro-phenfall umgerüstet werden.Damit können auch im un-wegsamen GeländeVerbren-nungsmotoren aller Art be-tankt werden.

Erfahrungenund EindrückeLandesfeuerwehrrat Josef

Thallauer konnte mit demVorgängermodell des aktuel-len Nissan Pathfinder schonsehr viele positive Erfahrun-gen sammeln. Dass seinDienstwagen nicht geschont

SUV oder doch lieber Pick up? Das kommt ganz auf den Verwendungszweck an. Im Gelände funktionieren beide prächtig

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:32 Uhr Seite 16

Page 17: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

17

den bei Nissan Österreich,kennt die Vorteile und Quali-täten der beidenModellesehr genau. „Motor und All-radantrieb setzen in dieserFahrzeugklasse neueMaßstäbe. Die robuste Bau-weise hält härtesten Bean-spruchungen stand. Derneue Motor geht sprichwört-lich wie die Feuerwehr.“Schön und gut, aber wiesieht es kostenseitig aus?„Qualität hat seinen Preis,keine Frage. Nissan Öster-reich möchte aber den Frei-willigen Feuerwehren bei derAnschaffung unter die Armegreifen. Bei Kaufabschlussbis 30. 6. 2011 dürfen wir beidenModellen Pathfinder,Navara und X-Trail einenSonderrabatt von 25 Prozentabziehen. Diese Aktion giltausschließlich für die Nie-derösterreichischen Feuer-wehren“, so Schnurr weiter.

Wie kommtman nun alsFeuerwehr zu dieser Aktion?Bei Interesse einfach einMail an dieter.schnurr@

nissan.at schicken.Ganz wichtig: Bitte unbe-dingt Namen der Feuerwehr,Adresse und das gewünschte

Modell anführen. HerrSchnurr wird sich dannbezüglich demweiterenVorgehenmelden.

17

Sie ist die derzeit modernsteDrehleiter Österreichs: Die „DLA (K),23/12 CS GLT HZL“. Das außerge-wöhnliche an diesem Rettungsgerät— der Aufbau auf einem Niederbau-art-Fahrgestell. Stationiert wird dieneue Drehleiter bei der FeuerwehrSt. Pölten-Stadt.

Text: Franz Resperger

Dieses moderne Hubrettungsfahrzeugverfügt über einen Gelenkteil am Hu-brettungssatz, der zusätzlich noch tele-skopierbar ist. Der Vorteil: Die Leiterfährt aus und lässt sich im letzten Leiter-teil knicken. Zusätzlich ist dieser Bereich

Niederflurdrehleiterfür die FF St. Pölten-Stadt

Sie ist die modernste Drehleiter ÖsterreichsEinsatzgerät der Superlative:

Dank Niedrigbauweise und Spezialgelenk hervorragend für die Innenstadt geeignet

auch noch knick- und teleskopierbar.Dadurch lässt sich der Einsatzbereichdeutlich erweitern. Beispiel: Mit dieserDrehleiter könnenunter anderemDach-gauben auf der Rückseite desHauses an-gefahren werden.Nicht zu unterschätzen ist auch die

Flexibilität des neuen Hubrettungsfahr-zeuges im Unterflurbereich, wie bei-spielsweise bei Brückenbauwerken. Zu-dem zeichnet sich die Drehleiter durcheine besonderesNiedrigbauweise (unterdreiMeter) aus. Erstmals inNiederöster-reich steht auch ein Hubrettungsgerätmit Allradlenkung zurVerfügung.Die Motivation für den Ankauf der

„DLA (K)“ für St. Pölten hatte einen ein-fachen Grund: die enge Bauweise in derLandeshauptstadt. Aufgebaut ist dasneue Einsatzfahrzeug auf einem Iveco-Brandschutzfahrgestell. Brandaus wirdin der Jännerausgabe im Detail über dieneue Drehleiter berichten.

FORTSETZUNG FOLGTin Brandaus 1/2011!

Nissan-Sonderaktion: Für Feuerwehren gibt es 25 Prozent Rabatt

Foto:KurtJestl

S o n d e r r a b a t tf ü r F e u e r w e h r e n

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:32 Uhr Seite 17

Page 18: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

18

Brandaus 12 · 2010

18 Brandaus:WissenBrandaus:Wissen18

Wie im zweiten Teil der Seriezur „Familie Feuerwehr“ bereitserwähnt, ist Stress gefährlich.Im Modul Angst- und Panikreaktionen(APR) an der NÖ Landes-Feuerwehr-schule in Tulln wird das ThemaStress und Angst hinsichtlichder Einsatzrelevanz beleuchtet.Brandaus hat das Modul besucht.

Text: Richard Berger

Fotos: zVg

Ein dreistündiges Modul zu einem The-ma, das Dissertationen füllen kann. MitgemischtenGefühlengehe ichzudiesemModul. Ich selbst habe mich mit demThema Angst, Stress und Menschenfüh-rung lange und eingehend auseinander-gesetzt. Man lernt immer wieder etwasNeues dazu, je mehr man sich mit derMaterie beschäftigt. Beim Modul warFranz Harrauer, UA-Kommandant undBezirkssachbearbeiter FMD in Krems,

Vortragender. Er ist seit 1974 hauptbe-ruflich beim Roten Kreuz und seit lan-gem für die Ausbildung zuständig.Mit den Erwartungen bei Modulen ist

es so eine Sache. Erstens kommt es an-ders, und zweitens als man denkt. Soauch beim Modul APR. Der erwartete

APR—Angst und PanikreaktionenBrandaus besuchte ein hochinteressantes ModulAusbildung:

trockene, psychologisch angehauchteVortrag entpuppte sich als spannende,abendfüllendeBeschäftigung,beiwelcherfür den Teilnehmer ein Bogen von derTheorie aus derGefahrenlehre imFeuer-wehrdienst (4A-1C-4E Regel), TheoriederMitarbeiterführung und praktischenBeispielen aus der eigenen ErfahrungdesVortragenden gespannt wurde.Wie der Name des Moduls schon ver-

rät, wird das vierte A der erwähnten Re-gel genau betrachtet: Angstreaktionen.„Diese sindalltäglichundniemandmusssich schämen“, beginnt Franz Harrauerseine Laudatio zum Thema Angst: „Wirwissen, dass sich Leute nach schlechtenErfahrungen zurück ziehen. Sie versu-chen, das selbst Erfahrene zu verarbei-ten. Jeder auf seine eigene Art undWei-se.“ Panik ist eine Steigerung von Angst.Was eine Panik auslöst, ist irrelevant. Dietatsächliche Panik ist allerdings für Ein-satzkräfte mehr als bloß eineHerausforderung.

Im Modul APR werden jede Menge praktische Beispiele erläutert

Höhenangst macht Panik

Gefahr durchAusbreitungGefahr durchAtemgifteGefahr durchAtomare StrahlungGefahr durchAngstreaktionen

Gefahr durch Chemische Einflüsse

Gefahr durch ErkrankungGefahr durch ElektrizitätGefahr durch ExplosionGefahr durch Einsturz

Information

4A—1C—4E—Regel

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:32 Uhr Seite 18

Page 19: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

19

Brandaus 12 · 2010

1919

Abseilen aus großen Höhen ist sicher nicht jedermanns Sache …

InhalteDie Inhalte desModuls kommen einer

psychosozialen Führungskräfteschu-lung sehr nahe. DasGanze spielt sich aufdem Niveau eines Truppführers ab. Fra-gen wie „Was sind typische Reaktio-nen?“, „Wie wirken sich Angststörungenaus?“ und„Wie erkenne ich diese beimiroder meinen Kameradinnen und Kame-raden?“ werden ebenso behandelt wiedas Thema Prävention und Betreuung.So ist Harrauer davon überzeugt, dassdie psychologische Betreuung „schon inder Übung und im Einsatz bei den Vor-bereitungsarbeiten, bevor es noch rich-tig zur Sache geht“wichtig ist. „WenndiePeer zum Einsatz kommen, ist es zu spätmit der Betreuung zu beginnen.“

Meinungen„Ich bin der Meinung, dass dieses

Modul verstärkt angeboten werdensollte. Ab dem Truppführer sollte jedeFührungskraft innerhalb der großenFeuerwehrhierarchie diese drei StundenZeit finden“, meint ein Teilnehmer ausdem Modul. Tatsächlich ist es so, dassStressundAngstallgegenwärtig sindundder Einsatzleiter in seiner Funktion die-

se Symptome erkennen können muss,um dementsprechend entgegensteuernzu können. Bei manchen löst eine Spin-ne eine Angstreaktion aus, andere sindvom Anblick eines Eingeklemmten ge-schockt. Die zu differenzierenden Arten

von Angst werden sehr gut im Modul„Angst und Panikreaktionen“ herausge-arbeitet.Das Modul ist als Bereicherung in der

Ausbildungsschiene Menschenführungeinzustufen.

Gute Aussicht in die Zukunft

Ihr KontaktSwissphone Austria GmbH Dresdner Straße 68-1/1 A-1200 Wien Telefon (+43)

www.swissphone.at

Swissphone – auch weiterhin Ihrbewährter Partner in der digitalen Alarmierung

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:32 Uhr Seite 19

Page 20: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Wissen20

Brandaus 12 · 2010

Tagtäglich riskieren Feuerwehrmänner und –frauen ihre Gesundheit um Menschen in Not zu helfen

Vielerorts wird in den letztenMonaten das Wort „Zivilcourage“verwendet und die wildestenGeschichten werden damit in Verbin-dung gebracht. Tagtäglich allerdingssind die über 320.000 Frauen undMänner der österreichischen Feuer-wehren dabei, tatsächlich Couragezu beweisen. Sie riskieren zu 99Prozent ehrenamtlich ihre Gesund-heit und ihr Leben, um Menschenund Tieren in Not zu helfen.

Text: Richard Berger

Fotos: NÖ LFS, zVg

Weihnachten naht. Die Zeit der Ruheund Besinnlichkeit… angeblich. Für dieFeuerwehren in Niederösterreich be-deutet die„stillste Zeit im Jahr“ regelmä-ßig „Überstunden“. Aber dasWort Über-stunden, bei einer - inNiederösterreich -ausschließlich auf freiwillige Helfer, auf-gebauten Organisation überhaupt inden Mund zu nehmen, grenzt schon anBlasphemie.Das Ehrenamt „Feuerwehr“ geht auf

die frühen Anfänge der menschlichenGeschichte zurück. Schon in der Antikehalfen Bauern einander gegenseitig beider Bekämpfung von Feuersbrünsten.

Anfänglich mit Löscheimern bewaffnetin Ketten zu mehreren Dutzend Perso-nen, wie man auf Kupferstichen heutenoch sehen oder in Schriften nachlesenkann. Aufzeichnungen beweisen, dassbereits in der Antike auch Feuerlösch-pumpen eingesetzt wurden. Die Römerhatten sogar eine eigene Einheit. InÖsterreich wurden gegen Ende des 19.Jahrhunderts dann Feuerwehren ge-gründet. Anfängliche als Vereine – heuteKörperschaften öffentlichen Rechts –übernahmen sie nicht selten die Brand-bekämpfung für ein großes Gebiet, wel-ches nur langsam mit Pferdegespannendurchquert werden konnte.

Einst und jetztDie Aufgaben der Feuerwehren zu Be-

ginn des 21. Jahrhunderts sind naturge-mäß nicht mehr mit jenen der Anfängezu vergleichen. Schon langehat der Fort-schritt die Feuerwehr zu einer „Alles-wehr“ gewandelt. „Retten-Löschen-Ber-gen-Schützen“ istdieDevise, unddies zuüberwiegendem Teil bei technischenEinsätzen. Ehrenamtlich bedeutet, dassdie Protagonisten kein Geld für ihre Tä-tigkeiten verlangen.Die Gemeinden tragen die finanzielle

Verantwortung für die Gerätschaften

und Fahrzeuge. Personal für den Feuer-wehrdienst abzustellen wäre für kaumeine Gemeinde finanzierbar. Will manzum Beispiel eine Feuerwehr aufstellen,die nach demVorbild einerWache einerBerufsfeuerwehr aufgebaut sein soll, sosind mindestens 25 Personen dafür not-wendig, berücksichtigt man die Stärkeeiner Löschgruppe mit neunMann, Ver-waltungs- und Instandhaltungstätigkei-ten, sowie Führungsebene und auchKrankenstände. Und damit hat man ge-rade einmal zehn Feuerwehrmänner imaktiven Einsatz proTag. Bei einem ange-nommenen, durchschnittlichen Brutto-einkommen von 3.000 Euro würde das –zuzüglich der Arbeitgeberanteile – einemonatliche Belastung von über 100.000Euro bedeuten. Und damit sind Dingewie die Ausrüstung, das Fahrzeug, dieregelmäßigeWartung, der Treibstoff etc.noch lange nicht bezahlt. Eine immenseBelastung für die heute schon finanziellgebeutelten Gemeinden wäre die Folge.Der heute vorhandene Standard an Aus-rückdauerundAnfahrtszeitwürdesteigen.Die Flächendeckung, die zur heutigenZeit im internationalen Vergleich ihres-gleichen sucht, wäre allerdings dahin.Enorm spürbar wäre die Auswirkung

auf Sicherheit undLebensstandard:Man

Pro und contra EhrenamtVielen ist freiwilliges Helfen moralische VerpflichtungGlückliches Österreich:

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:32 Uhr Seite 20

Page 21: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

21Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2010

stelle sich vor in einem Fahrzeugwrackeingeklemmt zu sein, die Feuerwehr istalarmiertunddannheißteswarten. Jederhat – um ein Bild von den Auswirkungenzu bekommen – schon einmal auf etwasgewartet. Subjektiv erfährt man eine„Zeitdehnung“: Sekunden werden zuMinuten,Minuten ziehen sich in’s schierunendliche. Heute sprechen wir in derRegel von einigen Minuten Interventi-onszeit vom ersten Anruf bis zum Ein-treffen der Feuerwehr amEinsatzort. Beiden erwähnten Belastungen kann aberdie flächendeckende Vorhaltung vonFeuerwehren nicht bewerkstelligt wer-den. So kann es passieren, dass die dafürzuständige Feuerwehr eine Anfahrtszeitvon 30 Minuten oder mehr hat. Dies istdurchausüblich inEU-Mitgliedsstaaten.Wer jetzt andie Staaten imehemaligen

Osten denkt, der ist verkehrt. Schweden,Großbritannien oder Irland haben imländlichen Bereich mindestens solcheStrecken zu bewältigen. In Schwedenwird sogar aufgrund der telefonischenBrandmeldung überhaupt erst einmalüberlegt, ob man denn zu diesem Ein-satz ausrückt, weil der Brandort von derFeuerwache eine gute Stunde mit demEinsatzfahrzeug entfernt ist. In denUSA,dem Land der Feuerwehrglorifizierung,werden Brände teilweise mit Mitteln be-kämpft, die eine Generation hinter denösterreichischen Ausrüstungsgegen-ständenher hinken.Dieswird alleine beider Alarmierung deutlich: Die US-Ame-rikaner alarmieren heute mit einem neuaufgebauten System, dessen Technolo-gie in Österreich Ende der 1970er Jahreverschrottet wurde.

Ehrenamt in ÖsterreichÖsterreich darf sich glücklich schät-

zen. Nicht nur die über 320.000 Feuer-wehrmitglieder mit dem jenseits der40.000er Grenze liegenden Nachwuchszeigen, was das Ehrenamt für sie bedeu-tet. Auchalle anderenEinsatz- undHilfs-organisationen im gesamten Bundesge-biet wären ohne das viel diskutierte Eh-renamt gar nicht existent. Rotes Kreuz,Bergrettung, Arbeiter Samariter Bund,Höhlenrettung etc. wären nicht vorhan-den. Firmen müssten für viel Geld ein-springen um den gewohnten Sicher-heitslevel aufrecht zu erhalten. Geld, daswiederum der Steuerzahler aufbringenmüsste.Aber wo liegt denn nun der Nachteil

beim Ehrenamt? Viele werden hier viel-leicht mit dem Ausbildungsstand ant-worten. Fakt allerdings ist, dass die eh-renamtlichen Mitglieder der österrei-chischen Feuerwehren den besten Rufgenießen und die Ausbildungsstätten –die Landesfeuerwehrschulen – nicht nurtechnisch auf neuestemStand sind, son-dern auch nach harten Qualitätsrichtli-nien zertifiziert wurden und unsere Feu-

erwehrfrauenund–männer auf dement-sprechend hohem Niveau ausbildenkönnen. Aber vielleicht in derVerfügbar-keit? Auch dieses Thema ist kein großar-tiges Problem, betrachtet man den Ge-samtschnitt. Durch die Verstärkung derReihen mit Frauen ist es gelungen, Feu-erwehren, die durch Pendler währenddes Tages eine geringe Kernmannschaftim Alarmierungsbereich aufweisen, zuverstärken.Warum benötigen wir in Österreich

dann überhaupt Berufsfeuerwehren,wenn es denn so viele Freiwillige gibt? Soeinfach ist es dann auch wieder nicht…Bei Einsatzzahlen von durchschnittlichzwei pro Tag wird es für eine FreiwilligeFeuerwehr schwierig, ausreichendMannschaft parat zu haben. Schließlichsind die Einsätze nicht ausschließlichzwischen 17 und fünf Uhr morgens, woder Großteil zu Hause ist. Die Berufsfeu-erwehr Wien wird zum Beispiel durch-schnittlich 33.000mal pro Jahr zur Hilfegerufen. Das bedeutet, dass die Feuer-wehrWienalle 16MinutenzueinemEin-

satz ausrücken muss. Dies würde einefreiwillige Feuerwehr überfordern. Des-halb wurden in den Städten Wien, Linz,Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt undGraz Berufsfeuerwehren – teilweise zu-sätzlich – installiert.Das„Ehrenamt“als solcheswird inwe-

nigen Fällen in Frage gestellt. Vielmehrsind es jene, die Nachteile aus dem Eh-renamt ziehen, die ein Problem mit eh-renamtlichenMitarbeiternalsAngestell-te haben. Arbeitgeber sehen es in unse-rer heutigen Gesellschaft nicht gerne,wenndie engagierte Feuerwehrfrau zumdritten Mal zu spät zur Arbeit kommt,nur weil wieder einmal während derNacht ein Feuerteufel die Müllcontainerin ihrer Heimatortschaft angezündethat. Oder wenn der aktive Feuerwehr-mann plötzlich aufspringt und dasMee-ting verlässt, weil ein Verkehrsunfall mitMenschenrettung alarmiert wurde. Hierist Handlungsbedarf gegeben.

Das Ehrenamt muss geschützt undforciert werden. Denn jeder könnte derNächste sein, bei dem es um Minutengeht.Minuten, die ohnedieCourage vonfreiwilligen Feuerwehrmitgliedern viel-leicht zu Stunden würden. Lasst uns alsFeuerwehr diese Botschaft gerade in derVorweihnachtszeit und zuWeihnachtenhinaustragen. Unsere Mitbürger undMitbürgerinnen sollen erfahren und be-greifen, dass, wenn es zu Weihnachtenbrennt, wir unsere Familien zu Hausebeim Christbaum warten lassen, um je-mandem zu helfen.Ehrenamtlich tätig zu sein, liegt in der

Natur des Österreichers. Ob inVereinen,Hilfsorganisationen, Rettungsdienstenoder der Feuerwehr:Wenige klagen überNachwuchsmangel oder zuwenig Perso-nal. Herr und Frau Österreicher könnenstolz auf das Netzwerk an sozialen Orga-nisationensein. InkeinemanderenLandsindauchdieFeuerwehrensostark indieOrtsgemeinschaft eingebunden wie inDeutschland, Österreich oder derSchweiz. In Österreich ist dasModell der

freiwilligen Feuerwehr so perfekt aufge-stellt, dass regelmäßig Delegationen ausaller Herren Länder – von China bis USA– unser schönes Land besuchen, um dieStrukturen zu studieren und zu verste-hen.Kopieren istnahezuunmöglich,weiles letztendlich an der Mentalität derÖsterreicher liegt. Würde man Studienabhalten, so würden diese beweisen,dass sichnicht indenUSA,nicht inGroß-britannien und schon gar nicht in ChinasovieleMenschensovieleehrenamtliche„Jobs“ aufhalsen, wie in Österreich.Befragen Sie Ihren Bekanntenkreis:

Wenn Sie zehnnaheBekannte aufzählenkönnen, die in keinem Verein tätig sind,dann wäre das höchst verwunderlich.Bei Rettungsdiensten und Feuerwehrenwird halt über das Freizeitvergnügen hi-naus Menschen geholfen. Und das frei-willig und professionell. Gemäß demMotto: „Unsere Freizeit für Ihre Sicher-heit.“

Landesfeuerwehrschulen: Ausbildung auf höchstem Niveau

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:32 Uhr Seite 21

Page 22: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Wissen22

Brandaus 12 · 2010

Viele Feuerwehren im ganzen Landmüssen mit ähnlichen Herausforde-rungen leben. Vor allem wenn es sichum identische Objekte handelt. AmBeispiel der diesjährigen Evakuie-rungsübungen der LandesklinikenWaldviertel Horn und Waidhofen/Th.wird dies deutlich. Wenn auch unter-schiedliche Voraussetzungen undÜbungsannahmen gegeben waren,galt es alle betroffenen Patienten, obgehfähig oder nicht, rasch zu evaku-ieren und den Brand zu löschen.

Text: Drlo, Pfabigan, Hanko

Fotos: Juricka, Granner, Hanko

Übungsannahme:Auf einemVordach imnördlichen Bereich des Krankenhauseswurden Flämmarbeiten durchgeführt.Bei diesen Arbeiten kam es zur Explosi-on einer Gasflasche. Durch die Druck-welle wurden einige Arbeiter vom Dachgeschleudert. Dabei barsten durch dieExplosion einige Fenster der Augenab-teilung im zweiten Stock. Es entstand imBereich des Vordaches sowie in der Au-genabteilung ein Brand, der eine massi-

Übung in Horn

ve Verrauchung der Augenabteilung so-wiedesangrenzendenStiegenhauseszurFolge hatte.

Im BereichVordachwurden sechs Per-sonen verletzt. In der Augenabteilungwaren 16 Personen eingeschlossen. Die-se Information erhielt der Übungsleitervon der Stationsschwester. Nach weite-rer Erkundung sollte festgestellt werden,dass Teile der Intensivbettenabteilungvom Rauch gefährdet waren und zu eva-kuieren waren.Erstmaßnahmen: Nach dem Eintref-

fen der örtlich zuständigen Feuerwehrerhielt derÜbungsleiter die ersten Infor-mationen vom Portier bzw. vom Kom-mandanten der Brandschutzgruppe. Eswurden die Schlüssel sowie der Brand-schutzplan ausgehändigt. In weitererFolge rüstete sich ein Atemschutztrupp,der sich aus drei Mann der FeuerwehrHorn und zwei Mann der Brandschutz-gruppe zusammensetzte, aus. Sein Auf-trag war es, eine Erkundung im ver-rauchtenStiegenhausbzw. inderAugen-abteilung durchzuführen.

MenschenrettungIn weiterer Folge galt die Menschen-

rettung für diesen Atemschutztrupp als

vorrangig. Parallel dazu wurden dieDrehleiter Retz und ein Tanklöschfahr-zeug zurOstseite desKrankenhauses be-ordert. Auftrag dieser Einheiten war es,eine Erkundung des Vordaches, wo dieGasexplosion stattgefunden hat, durch-zuführen. BeimEintreffen dieser Einhei-ten stand das Rote Kreuz mit der Versor-gung von vier Verletzten Personen be-reits im Einsatz.Nach Erkundung mit der Drehleiter

konnte festgestellt werden, dass sich vierverletzte Personen am Vordach befan-den undmit der Drehleiter gerettet wer-den mussten. Für all diese Aufgabenwurde ein Abschnittsübungsleiter derörtlich zuständigen Feuerwehr zur Un-terstützungdesÜbungsleiters eingeteilt.Im Bereich des ÜbungsschwerpunkteswurdedieÜbungsleitungaufgebaut.DerKrisenstab des Krankenhauses wurdeaufgebaut und mit je einem Verbin-dungsoffizier der FeuerwehrunddesRo-ten Kreuzes verstärkt.

Verstärkung mit AtemschutzUm die große Anzahl der eingeschlos-

senen Personen rasch retten zu können,wurden drei weitere Feuerwehren fürden Atemschutzeinsatz herangezogen.Eine Feuerwehr baute in einer angren-zenden Garage des Roten Kreuzes denAtemschutzsammelplatz auf. In diesemBereich wurde ein Ablaufregler für dieAtemschutzeinsätze eingeteilt. DieBrandschutzgruppe erhielt den Auftrag,rundumdieAugenabteilungeineErkun-dung durchzuführen, um festzustellen,obweitere Stationen des Krankenhausesgefährdet sind. Sämtliche Meldungenliefen in der Übungsleitung zusammenundwurdenandenKrisenstabdesKran-kenhauses weitergegeben.Bei der Erkundung der Brandschutz-

gruppe, musste festgestellt werden, dassTeile der Intensivabteilung vom Brand-rauch gefährdet waren. Gemeinsam mitdemKrisenstabdesKrankenhauseswur-de die Evakuierung von vier Patientender Intensivbettenabteilung vorbereitet.Die Feuerwehr Raabs hatte mit derTeleskopmastbühne den Auftrag, zweiIntensivpatienten vom Vordach bei derHauptzufahrt zu retten. GemeinsammitTeilen der Brandschutzgruppe sowie ei-nem Intensivpfleger gelang die Rettungmittels Korbtrage ausgezeichnet. Diebeiden Intensivpatienten konnten demNotarztteam übergeben werden. Für die

Evakuierungsübungen an den Landeskliniken Horn und Waidhofen/ThayaNews:

Unter Einsatz von schwerem Atemschutz wurde erkundet, in welcher Form einzu-greifen ist

Wie sehr die Szenarieneinander doch gleichen

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:32 Uhr Seite 22

Page 23: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

23Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2010

anderen beiden Intensivpatienten wur-de die Drehleiter Horn zur Rettung ein-gesetzt.

Belüftung funktionierteImBereichderAugenabteilungwardie

Menschenrettung durch die Atem-schutztrupps in vollem Gange. Alle Pa-tienten wurden mittels Fluchtmaske insFreie gebracht und konnten den Ret-tungskräften übergeben werden. ZurUnterstützung der Atemschutztruppswurde ein Hochleistungslüfter einge-setzt.DasBelüftendesStiegenhauses so-wie der Augenabteilung zeigte hervorra-gende Wirkung. Die Rettung der einge-schlossenen Personen konnte so nochviel schneller erfolgen.Nachdem die Menschenrettungen ab-

geschlossen waren und die Zahl der Pa-tienten mit dem Roten Kreuz verglichenwurden, konntemittels Innenangriff derBrand in der Augenabteilung bekämpftwerden. Auf demVordach in den ostsei-tigen Bereich der Augenabteilung wurdemittelsDrehleitereinAußenangriffdurch-geführt. ImnördlichenBereichbekamdieTeleskopmastbühne Raabs den Auftragzum Außenangriff. Dieser wurde vonzwei Feuerwehren aus einemHydrantenmit Löschwasser versorgt. Nach insge-samt zweieinhalb Stunden konnte„Brand aus“ gegeben werden.Bei dieser Großübung waren neun

Feuerwehren mit 90 Mitgliedern und16 Fahrzeugen eingesetzt.

Übungsannahme: Aus unbekannterUrsache brach im Müllraum der Stationein Brand aus und breitete sich in weite-rer Folge auf dieWäschekammer aus.Maßnahmen: Im Eingangsbereich des

Krankenhauses erwartete der zuständi-ge Brandschutzbeauftragte die eintref-fenden Einsatzkräfte und informiertesie, dass mehrere Brandmelder auf derEbene 7 (Station Urologie) ausgelöst ha-

Übung inWaidhofen

ben. Sofort machten sich der Brand-schutzbeauftragte des Landesklinikumsund der Feuerwehr-Einsatzleiter zur Er-kundigung auf den Weg. Bereits vor derStation wurden sie von einigen Pflegernund Krankenschwestern erwartet. Lautihren Aussagen war bereits die gesamteStation stark verraucht unddie Sichtwei-te betrug unter einem Meter. Es befan-den sich noch immer etwa 28 Patienten,Pfleger undBesucher auf der Station, dievom Brandrauch eingeschlossen waren.

Pflegehelfer unterstützteAufgrund der Situationwurde über die

LWZ eine Alarmstufenerhöhung auf B4ausgelöst, wodurch weitere zehn Feuer-wehren alarmiert wurden. Gleichzeitigrüstete sich die Mannschaft des erstein-treffenden TLF mit schwerem Atem-schutz aus und begab sich durch dassüdliche Stiegenhaus in die vom Brandbetroffene Ebene 7. Dort angekommenwurde der Trupp vom Einsatzbereichs-leiter über die aktuelle Lage informiert.Nach kurzer Einweisung wurden derAtemschutztrupp und ein Pflegehelfer,der mit einer Überdruckmaske ausge-stattet war, zur Evakuierung der erstenbettlägerigen Patienten entsandt. Wei-

ters wurden für die zu rettenden Patien-ten Fluchthauben mitgenommen, wel-che bei jedem Schwesternstützpunktvorhanden sind.Inzwischen wurde die Drehleiter im

Innenhof des Areals positioniert, sodassmit der Rettung der eingeschlossenenPersonen begonnen werden konnte.Laufend wurden von den ankommen-den FeuerwehrenAtemschutztrupps zurAblöse der bereits eingesetzten Mann-schaften gestellt. Parallel zur Evakuie-rung wurde die Brandbekämpfung mit-tels Wandhydranten durchgeführt. DerTransport der zu rettendenPersonen ausdemGefahrenbereicherfolgtebeibettlä-gerigen Personenmittels Betten, Leintü-chern, Matratzen und Rollstühlen. Diegehfähigen Personen wurden entlangder Sicherungsleine aus dem Gefahren-bereich gebracht.Im rauchfreien Bereich des nördlichen

und südlichen Stiegenhauses sowie imInnenhof bei der Drehleiter wurden dieevakuiertenPersonenvomKrankenhaus-personal, Rotem Kreuz und FeuerwehrübernommenundmittelsNotarztwagenund Rettungswagen zum Sammelpunktin das Rot Kreuz Gebäude gebracht, wodie Personen ärztlich versorgt wurden.

Auch mit Hilfe der Drehleiter wurden Patienten ins Freie evakuiert

Auch das Personal war zu evakuieren Bei den zu rettenden bettlägerigen Kranken war besondere Behutsamkeit gefragt

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:32 Uhr Seite 23

Page 24: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Wissen24

Brandaus 12 · 2010

Bei dieser Großübung waren zehnFeuerwehren mit 102 Mitgliedern und19 Fahrzeugen eingesetzt.

ResümeeHorn und Waidhofen/Thaya:

�Die Unterstützung der Brandschutz-gruppe hat sich beim Innenangriff aufGrund der Ortskenntnisse in beidenHäusern bewährt.

�Die Einteilung von Abschnittseinsatz-leitern entlastete den Übungsleiter inallen Belangen.

�Durch den Brandschutzplan konntevon der Übungsleitung eine guteLageführung gestaltet werden.

�Durch den Digitalfunk war es mög-lich, mit der Einsatzleitung des RotenKreuzesVerbindung zu halten.

�Der Einsatz von Lotsen am Kranken-hausareal hat sich bestens bewährt.

�Die Korbtrage war für die Rettungder Intensivpatienten ein ausgezeich-netes Rettungsmittel, weil sämtlicheGerätschaften, die für den Patientennotwendig waren, in die Korbtragegelegt werden können.

Zusätzliches Resümee Horn�Durch die gute Aufteilung der

Hydranten am Krankenhausarealmussten keine langen Zubringleitun-gen gelegt werden.

�Der Einsatz des Hochleistungslüftersim Bereich der Augenabteilung wareffizient.

�Durch die engen Zufahrts- und Ab-

fahrtsstraßen kam es manchmal zukurzfristigen Staus der Rettungs-und Feuerwehrfahrzeuge.

�Bei der Hauptzufahrt wäre es ohneAbsperren des Parkplatzes für dieRettungsfahrzeuge nicht möglichgewesen, den Hubsteiger in Stellungzu bringen.

�Die Feuerpolizeiliche Beschau, diedreiWochen vor der Übung stattge-funden hatte, bot eine gute Informati-onsgrundlage für die örtliche Feuer-wehr

Rettung aus verrauchtem Kranken-zimmer

Die Drehleiter hatte Hochbetrieb

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 20:17 Uhr Seite 24

Page 25: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus 12 · 2010Brandaus 12 · 2010Brandaus 12 · 2010

News aus der NÖ Landes-Feuerwehrschule

Feierstunde: Ing. Franz Schusterzum neuen Schulleiter bestellt

Ing. Franz Schuster (39) ist zumneuen Leiter der größten Feuerwehr-schule Österreichs in Tulln bestelltworden, zu seinem Stellvertreterwurde Markus Bauer (39) ernannt.Landesrat Dr. Stephan Pernkopfüberreichte heute in der Feuerwehr-schule die Ernennungsurkunden.„Mit Franz Schuster und MarkusBauer erhält das Kompetenzzentrumin Tulln profunde Kenner des Feuer-wehrwesens, die die Sorgen und Nöteder Feuerwehren kennen. Sie werdendie Feuerwehrschule mit all ihrerRoutine sicher gut leiten. Ich wünscheihnen viel Erfolg und Freude bei derkünftigen Arbeit“, betonte Pernkopf.

Text und Foto: F. Resperger, NÖ LFWS

Schuster ist Feuerwehrmann von Kin-desbeinen an. Bereits mit 12 Jahren ver-schlug es ihn zur Jugendgruppe der Feu-erwehr Gerersdorf im Bezirk St. Pölten.27 Jahre später übernimmt Ing. FranzSchuster die Leitung der größten Feuer-wehrschule Österreichs – jener von NÖin Tulln.

Hobby zum BerufDer Techniker mit Schwerpunkt Elek-

trotechnik ist im NÖ Feuerwehrwesenfest verankert. 1993 übernahm er in Ge-rersdorf den Nachrichtendienst, ehe er1996 zum Zugskommandanten avan-cierte. Zwei Jahre später wurde er zumBezirksausbilder bzw. Lehrbeauftragtendes Sachgebietes Nachrichtendienst be-rufen. Seit dem Jahre 2000 fungiert Franz

Schuster als Bewerbsleiter beimNÖFeu-erwehr-Funkleistungsabzeichen.Sein Hobby zum Beruf machen. Das

war schon immer der Wunsch des be-geisterten Feuerwehrmannes. 1992 wares soweit. Franz Schuster verstärkte alsTechniker das Team des NÖ Landesfeu-erwehrkommandos. 2003 wechselte derexzellente Fachmann im Bereich desFunkwesens in die Abteilung Feuerwehrund Zivilschutz der NÖ Landesregie-rung.Dortwar Franz Schuster zuletzt fürdie Umsetzung des Digitalfunks in NÖverantwortlich.

Ziel: optimale AusbildungDas Credo des am 30. September 1971

in St. Pölten geborenenTechnikers: „Nurgemeinsamsindwir stark.“ Franz Schus-ter sieht in der Bestellung zum neuenLeiter der Landesfeuerwehrschule inTulln seine bisher größte berufliche He-rausforderung: „Mein Ziel ist es, mit mo-tivierten Mitarbeitern und einer geleb-tenKooperationmitdemNÖLandesfeu-erwehrverband unseren fast 80.000 akti-ven freiwilligen Feuerwehrmitgliederneine optimale Ausbildung anzubieten.“NÖ Landesfeuerwehrkommandant

Josef Buchta ist froh, dass sich das LandNiederösterreich so rasch für einenNachfolgerdes scheidendenSchulleitersentscheiden konnte: „Ich kenne FranzSchuster seit vielen Jahren und schätzeihn als verlässlichen Partner und exzel-lenten Kenner des Feuerwehrwesens.Ich bin überzeugt davon, dass er für dieAnliegender1648 freiwilligenFeuerweh-renund91Betriebsfeuerwehrenstets einoffenes Ohr haben wird. Die Mitgliederder freiwilligen Feuerwehren haben einAnrecht auf professionellste Ausbildung.Franz Schuster wird dafür sorgen.“

LR Pernkopf, BR Schuster, ABI Bauer und LBD Buchta (v.l.n.r.)

Ing. Franz Schuster übernimmt die Leitung der größten Feuerwehrschule Österreichs

25Brandaus: Wissen

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:33 Uhr Seite 25

Page 26: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Wissen26

Brandaus 12 · 2010

Ein Autobus, über die Böschunggestürzt. Schreiende Frauen, Männerund Kinder. UndurchdringlicheRauchschwaden. Ein Horrorszenario,das schnell traurige Realität werdenkann, wie jüngste tragische Vorfällegezeigt haben. Um auf einen Ernst-fall dieses Ausmaßes vorbereitet zusein, setzte der FeuerwehrabschnittKirchberg/Pielach einen Schwer-punkt in der Ausbildung seiner Mit-glieder: Autobusunfälle im unwegsa-men Gelände.

Text: Karin Wittmann

Fotos: Florian Schmidtbauer, KarinWittmann

Ausschlaggebend für die Wahl diesesAusbildungsthemas war ein schwererAutobusunfall im Bezirk Tennengau na-he der Stadt Hallein, der am 10. August2004 sechs Menschenleben gefordertund den eingesetzten Feuerwehren eini-ges abverlangthatte. Einmit 48Personen

besetzter Reisebus war aufgrund einerVerkettung unglücklicherUmstände vonder Fahrbahn abgekommen, 50 Meter

die Böschung hinuntergestürzt undblieb, nachdem er sich drei Mal über-schlagen hatte, auf dem Dach liegen. 39

Realitätsnahe Übung:Horrorszenario Autobusunfall

Erprobung eines Ernstfalles der besonderen ArtAbschnitt Kirchberg/Pielach:

Ein im unwegsamen Gelände verunglückter Autobus stellte die Feuerwehren des Abschnittes Kirchberg/Pielach vor keineleichten Aufgaben

Das Übungsszenario war höchst realitätsnah aufgebaut worden

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:33 Uhr Seite 26

Page 27: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

27Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2010

Menschen wurden aus dem Bus ge-schleudert, neun weitere befanden sichnoch in dem verunfallten Fahrzeug. Da-mals standen fünf Feuerwehren, insge-samt 175 Sanitäter, 15 Notärzte sowiemehrere Notfallpsychologen und siebenHubschrauber stundenlang im Einsatz.

Ausbildungauf drei Säulen„Die Ausbildung zum Einsatzszenario

‚Autobusunfall‘ basierte bei uns auf dreiSäulen“, berichtete Abschnittsfeuer-wehrkommandant BR Andreas Ganausbei der Übungsnachbesprechung. Ver-gangenen Winter fand eine Schulungstatt, abgehalten vom Kommandantender FF Hallein, BR Otto Miller, der beidem Autobusunfall im Jahr 2004 als Ein-satzleiter fungierte. Aus erster Hand lie-ferte er wertvolle Detailinformationenüber den damaligen Einsatz und skiz-ziertedieMöglichkeiten füreineoptima-leVorgehensweise in einem solchen Fall.Darüber hinaus wurde ein Planspiel

mit Führungskräften aus dem Abschnittdurchgeführt, bei demdas neu erworbe-neWissen theoretischumgesetztwerdenkonnte. Die Einsatzübung bildete denkrönenden Abschluss und gab allenMit-gliederndieGelegenheit, dasGelernte ineinem realitätsnahen Szenario anzu-wenden. Ganaus und sein Team holtendafür extra einen ausrangierten Autobusaus Tirol, den dankenswerterweise dieÖBB-Postbus GmbH zur Verfügung ge-stellt hatte. Bei der Abwicklung derÜbung orientierte man sich stark amVorgehen inHallein. Angenommenwur-de, dass ein Pkwmit einem Reisebus aufder L107 Richtung Eschenau auf Höheder Stockschützenanlage kollidiert undbeide Fahrzeuge in weiterer Folge übereinenAbhang indenWaldgestürztwaren.

So realitätsnahwie möglich„Autobusunfall in Tradigist“ – mit die-

ser Meldung alarmierte die Bereichs-alarmzentrale St. Pölten die FreiwilligenFeuerwehren Tradigist, Frankenfels,Kirchberg/Pielach, Rabenstein, Hofstet-ten-Grünau, Loich, Schwarzenbach so-wie die FeuerwacheWeißenburg und diebenachbarteWehr aus Eschenau. Nach-einander trafen die Einsatzkräfte amSchauplatz der Übung ein.Den Rettungskräften bot sich ein

schauriges Bild: 28 schreiendeVerunfall-te, die von fachgerecht geschminktenPersonen überaus glaubhaft und reali-tätsnah gemimt wurden, befanden sichindemAutobus,dernebenderFahrbahnin der Böschung hing. Die ProtagonistenausdenumliegendenOrtschaftenwarenvom Rettungsdienst unter Zuhilfenah-me von Theaterschminke mit unter-schiedlichsten „Verletzungen“ zurechtgeschminkt worden.

Hohe AnforderungenVielfältige Aufgaben wollten von den

Kräften schnell- und bestmöglich gelöstwerden. So mussten nicht nur die Men-schen aus dem Bus gerettet werden. Esgalt auch, den Bus und die Unfallstelleabzusichern, Brandschutz aufzubauen,

den an dem Unfall ebenfalls beteiligtenPkw zu bergen, die Geretteten medizi-nisch zu versorgen, zu beruhigen undpsychologisch zu betreuen und außer-dem – wie sich im Zuge der Ersterkun-dungherausstellte – ein vermisstesMäd-chen auf dem Gelände zu suchen.

Verletzte wurden durch das Heckfenster gerettet und den Sanitätern übergeben

Nach der Rettung der 28 Verletzten konnte mit der Bergung der Fahrzeugebegonnen werden

Vorsichtig brachten die Feuerwehrmitglieder eine Person in Sicherheit

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:33 Uhr Seite 27

Page 28: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Bildung vonEinsatzabschnittenWieauch inHalleinwurdesofortdamit

begonnen, den Brandschutz aufzubau-en, die Straße abzusperren, eine Einsatz-leitung einzurichten und ersten Kontaktmit denVerunfallten aufzunehmen.Diesnahm die Einsatzkräfte am meisten inAnspruch. Für die direkte Betreuung derim Bus befindlichen Personen war eineVielzahl an Feuerwehrmännern und –frauen notwendig. Währenddessen wardie Bergung des Pkw bereits in vollemGangeundamhinterenBereichdesBus-ses wurde eine Einstiegsöffnung ge-schaffen, damit die Rettung in der Erst-phase über das Heck erfolgen konnte.Nachdem sich herausgestellt hatte, dasseinMädchen aus demBus abgängigwar,wurden vier Feuerwehren mit ihrer Su-che beauftragt. Der Unfallort wurde inmehrere Einsatzabschnitte geteilt, dieEinsatzleitung der jeweiligen Bereichewurde von hochrangigen Mitgliedernder anwesenden Feuerwehren über-nommen, als Einsatzleiter fungierte OBIAndreasVeitinger vonder örtlich zustän-digen FF Tradigist.Zeitgleich kümmerten sich die 35 Ärzte

und Sanitäter des ASBÖ um die Errich-tung eines Triageplatzes, ähnlich wie inHallein und kümmerten sich umdie ers-ten geretteten Personen. DieUnfallopferwurden sofort begutachtet, nach Beur-teilung ihrer vorliegenden Verletzungenversorgt und entweder vor Ort weiterbe-handelt oder in Richtung der nahe gele-genen Krankenhäuser abtransportiert.

Geordneter AblaufNach und nach wurden die Darsteller

mittels Korbtragenoder gehendausdemBus über die Böschung entlang eines zurUnterstützung gespannten Seiles in Si-cherheit gebracht. Die im Fahrzeug ar-

beitenden Feuerwehrmitglieder ließensich auchdurchdiebeängstigendgut ge-spielten Schmerzens- und Panikschreieder „Opfer“ nicht aus der Ruhe bringen,redeten ihnen gut zu, blieben bei denVerletzten und arbeiteten rasch und effi-zient.Für die Schaulustigen und die Presse-

vertreter wurden einstweilen eigene Be-reicheeingerichtet, indenensie sichauf-halten und das Geschehen verfolgenkonnten, ohne die Einsatzkräfte zu be-hindern. Auch dieses Vorgehen beruhteauf Erfahrungen vom Autobusunglück2004, bei dem es eine wahre Medienbe-lagerung durch lokale Berichterstatterbis hin zu internationaler Presse gege-ben hatte. Gegen Ende der Rettungsar-beitenhieltenEinsatzleiterVeitingerundAbschnittskommandant Ganaus außer-dem eine Pressekonferenz ab.

Nachbesprechung:Positives ResümeeBei der Übungsnachbesprechung äu-

ßerten sich Abschnittskommandant Ga-naus, Übungsleiter Veitinger undVertre-ter der Rettungsorganisationen zum Ab-lauf. Die Vielzahl an anfallenden Aufga-ben hatten sich insgesamt 140 Feuer-wehrmitglieder aus 10Wehren, 35 Ärzteund Mitglieder des ASBÖ sowie zweiPolizisten geteilt. Die Zusammenarbeitunter der Leitung von Einsatzleiter OBIAndreasVeitinger und zwei Bereichsein-satzleitern funktionierte hervorragend,binnen kürzester Zeit waren alle „Opfer“– davon sieben schwer und acht leichtVerletzte – in Sicherheit und in gutenHänden sowie der Autobus sicher abge-stellt. Dennoch wäre in der Realität einum vieles größeres Aufgebot an Einsatz-kräften von nöten, um den Anforderun-gen, die eine solche Katastrophe an dieHelfer stellt, gerecht zu werden.

Sicherheit vonKopf bis Fuß

www.rosenbauer.com

Auch die Menschenrettung durch das Seitenfenster klappte hervorragend

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:33 Uhr Seite 28

Page 29: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

29Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2010

In vielen Landesteilen herrschenbereits tief winterliche Verhältnisse.Es ist eisig kalt. Die Straßen sindmit Schnee bedeckt und spiegelglatt.Immer wieder hört man in denNachrichten, dass es zu schwerenVerkehrsunfällen kam, weil Autosmit Sommerreifen unterwegs waren.Unverständlicherweise, dennschließlich gilt seit Jänner 2008eine witterungsabhängige Winter-ausrüstungs-Pflicht. Dass Privat-Fahrzeuge in diese Regelung hinein-fallen ist klar, doch wie sieht es beiFeuerwehrfahrzeugen aus?

Text: Pemmer, Ganaus, Nittner

Fotos: A. Nittner, zVg

Auf der Homepage des ÖAMTC(www.oeamtc.at) findet man zurWinter-ausrüstungs-Pflicht grundsätzlich allerelevanten Informationen. Einfach undverständlich wird beschrieben, welcheMaßnahmen man treffen muss, um un-fall- und straffrei durch den Winter zukommen. Doch wie sieht es bei Feuer-wehrfahrzeugen aus? Sind Winterreifenund Schneeketten Pflicht? Das Kraftfahr-zeuggesetz – genauer gesagt der § 102 –bringt Licht indieAngelegenheit.Grund-sätzlich müssen auch EinsatzfahrzeugemitWinterreifen und/oder Schneekettenausgerüstet sein. Laut KFG gibt es jedochauch folgende Ausnahmen:

§ 102 (8a) WinterreifenpflichtAusgenommen sind Fahrzeuge des

öffentlichen Sicherheitsdienstes, Heeres-und Feuerwehrfahrzeuge, bei denen bau-artbedingt oder wegen ihres überwiegen-den Verwendungszweckes die AnbringungvonWinterreifennichtmöglichoderzweck-mäßig ist, sowie Fahrzeuge,mit … werden.

§102 (9) SchneekettenDer Lenker eines Kraftfahrzeuges der

Klassen M2, M3, N2, N3 (Busse und Lkwüber 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse)sowie eines von solchen Fahrzeugen abge-leiteten Kraftfahrzeuges hat während desZeitraumesvon jeweils1.Novemberbis15.April geeignete Schneeketten für mindes-tens zwei Antriebsräder mitzuführen.Diesgilt nicht für Fahrzeuge,bei den bauartbe-dingt eine Montage von Schneekettennicht möglich ist, ...

Somit wird eindeutig klar gestellt,dass, bis auf die obigen Ausnahmen,auch für Feuerwehrfahrzeuge die Win-terausrüstungs-Pflicht gilt. In denmeistenFahrzeugrichtlinienwirdbereitsfestgelegt, dass Feuerwehrfahrzeuge au-tomatisch mit Winterreifen ausgeliefertwerden müssen. Schließlich sollen Ein-satzfahrten auf Schnee und Eis nicht zurRutschpartie werden.

Ohne Ausfälle durch den WinterDieselbetriebene Fahrzeuge können

bei zweistelligen Minusgraden schnellden Dienst verweigern. Grund ist dieAusflockung desTreibstoffs. Ab etwa sie-ben Grad Minus bilden sich kleineWachskristalle im Diesel, die den Treib-stofffilter verlegen. Abhilfe schafft derbei vielenTankstellenerhältlicheWinter-diesel. Diesem sind spezielle Fließver-besserer oder Additive beigemengt, dieeine Ausflockung verhindern.Neben dem Treibstoff, spielt auch der

Frostschutz im Kühlmittel eine wichtigeRolle. Schließlich soll diese FlüssigkeitdenMotor vor dem„Erfrierungstod“ be-wahren. Gerade bei Einsatzfahrzeugensollte der Frostschutz bis zu einer Tem-peratur von Minus 30 Grad Celsius ge-währleistet sein. Werkstätten könnenrasch eine Prüfung durchführen und ge-gebenenfalls Frostschutz nachfüllen.Gleichzeitig sollten Batterie, Scheiben-wischer und Scheibenfrostschutz kon-trolliert und falls notwendig erneuertbzw. nachgefüllt werden.

Wie man Einsatzfahrzeuge auf die kalte Jahreszeit vorbereitet

Schneeketten sind im Winter Pflicht

Für Pkw und Lkw bis 3,5 Tonnenhöchst zulässige Gesamtmasse giltfolgendes:

�Vom 1. November bis 15. Aprilmüssen bei Schneefahrbahn,Schneematsch oder Eis an allenRädern entwederWinterreifenmontiert sein

�oder falls der Lenker mit Sommer-reifen unterwegs ist, müssen aufmindestens zwei AntriebsrädernSchneeketten aufgezogen sein.Diese sind aber nur dann erlaubt,wenn eine durchgehende Schnee-fahrbahn gewährleistet ist.

�Winterreifen müssen die Kenn-zeichnungM+S aufweisen.

�Die Profiltiefemuss bei Radialreifenmindestens vier und bei Diagonal-reifen fünf Millimeter betragen.

�Die empfohleneVerwendungs-dauer derWinterreifen beträgtmax. zehn Jahre.

Information

Für Lkw über 3,5 Tonnen höchstzulässige Gesamtmasse gilt folgen-des:

�Unabhängig von derWitterungslagemüssen bei Lkw über 3,5 Tonnenhöchst zulässiges Gesamtgewichtvom 1. November bis 15. AprilWinterreifen an mindestens einerAntriebsachse angebracht sein undSchneeketten mitgeführt werden.

�StattWinterreifen ist auch dieVerwendung von Reifen mit derKennzeichnung „Spezial“ gestattet.Dabei handelt es sich um Reifenfür den wechselnden Einsatz aufStraße und Gelände.

�Winterreifen müssen mit derKennzeichnungM+S bzw. Spezial-reifen mit ET, ML oder MPT verse-hen sein.

�Die Profiltiefemuss bei Radialreifenmindestens fünf und bei Diagonal-reifen sechs Millimeter betragen.

�Die empfohleneVerwendungs-dauer derWinterreifen beträgtmax. zehn Jahre.

Information

??

Frostige Temperaturen:

Gilt Winterausrüstungs-PFLICHTauch für Feuerwehrfahrzeuge?

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:33 Uhr Seite 29

Page 30: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Wissen30

Brandaus 12 · 2010

Schneeketten:

3. WICHTIG: Die Kettenauflage auf der inneren Reifen-seitenwand kontrollieren, um Schäden am Bremssystem zuvermeiden.

4. Spannhebel mit den Kettenenden verbinden, um eineVerwicklung zu verhindern.

5. Spannfeder seitlich auflegen, weil diese sonst beimVorwärtsfahren beschädigt werden könnte. Dann dasFahrzeug in Bewegung setzen und auf die Kette rollen.

6. Schneekette einrichten und positionieren.

2. Kette auf den Reifen legen und einrichten.

Schneeketten — So wird dasTextundFotos:AlexanderNittner

??????

So wird das Anlegenzum Kinderspiel

1. Schneekette neben dem Fahrzeug auflegen und aufeventuelle Schäden prüfen.

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 30

Page 31: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

31Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2010

9. Spannkette stramm ziehen und Spannfeder einhaken.10. Spannung prüfen: Eine Hand sollte zwischen Reifenund Kette Platz haben. Eine Testrunde fahren und noch-mals die Kettenspannung prüfen.

7. Endhaken und Ring sind so miteinander zu verbinden,dass die Flachseite an der Reifenseitenwand anliegt.

8. Schneekette spannen: Spannhebel in ein Kettengliedder Spannkette einfädeln und kräftig nach unten drücken.

11. Die Schneekette ist nun sauber angelegt und „einsatz-bereit“.

s Anlegen zum KinderspielZUM HERAUSNEHMEN

�Nach Gebrauch kräftig mit Wasser abspülenund gut trocknen lassen — ACHTUNG Rost-gefahr!

� Sichtkontrolle der Kettenglieder auf Verschleiß

�Behandlung der Schneeketten mit Konser-vierungsmittel (Hinweise des Herstellersbeachten!)

Lagerung und Pflegevon Schneeketten

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 31

Page 32: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Wissen32

Heißausbildung neu :Was hat sich geändHeißausbildung neu :Was hat sich geänd eSicher durch einheitliche AusSicher durch einheitliche Aus

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 32

Page 33: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

33Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2010

Text: ARBA „Schadstoffe und Körper-schutz“

Fotos: P. Martiny, NÖ LFWS

Bis dato wird die Atemschutzausbildungfür Feuerwehrmitglieder mit dem so ge-nannten Modul „Atemschutzgeräteträ-ger (AT)“ abgeschlossen. Einerseits wer-den weiterführende Kurse in der NÖLandes-Feuerwehrschule, speziell in dergasbefeuerten Übungsanlage angebo-ten, sind aber nicht verpflichtend. Ande-rerseits drängen immer mehr Firmenmit gas- oder feststoffbefeuertenÜbungsanlagen auf den Feuerwehr-markt und „verkaufen“ nicht einheitli-che Ausbildung zu nicht unbeachtlichenPreisen. Umdieser nicht geregelten Aus-bildung entgegenzusteuern, muss derNÖ Landesfeuerwehrverband reagierenund geregelte Ausbildung imBereich derRealbrandausbildung ermöglichen.Schweden, Finnland, Niederlande,

USA, Deutschland und England sind nureinige der Länder in denen schon seitJahren Heißausbildung mit Gas- undFeststoffbefeuerung geübt wird. InDeutschland nehmen immer mehr Feu-erwehrschulen und Feuerwehren dieseKonzepte der Wärmegewöhnungsanla-gen, Brandhäuser und/oder Rauch-durchzündungsanlagen in Betrieb.

Seitens des NiederösterreichischenLandesfeuerwehrverbandes wurden di-verse Heißausbildungsanlagen im In-und Ausland besichtigt, um möglicheRisken und organisatorische Aspekte zubeurteilen, damit mit dem dabei erlang-tenWissensstand inNiederösterreich ei-ne Richtlinie für den Betrieb solcherHeißausbildungsanlagen erarbeitetwer-den kann.Diese Richtlinie beinhaltet Organisati-

onsabläufe, Ausbildungskriterien, Aus-bildungsvoraussetzungen, Infrastrukturund die Sicherheitsbestimmungen zumsicherenBetrieb einerHeißausbildungs-anlage.

GasbetriebeneHeißausbildungsanlagenGasbetriebene Übungsanlagen wer-

den meist mit Propangas (alternativauch mit anderen Gasformen möglich)betrieben. Diese Übungsanlagen bieteneine Ausbildung auf gleich bleibendemNiveau, weil die Brandstellen mittelsSensoren überwacht werden und immerdie gleiche Brandlast vorgegeben wer-denkann.Weiters sinddieseAnlagenmitdiversen Sicherheitseinrichtungen (Gas-detektoren, NOT-AUS Einrichtungenetc.) versehen. Dadurch kann die Gaszu-fuhr abgesperrt und die Verbrennung

u:d ertu :ertusbildungusbildung

Ende Oktober wurde im Landesfeuerwehrrat eine neue

Richtlinie zum Thema „Durchführung von Heißausbildung

in Niederösterreich“ beschlossen. Für die Mitglieder des

Arbeitsausschusses „Schadstoffe und Körperschutz“ war

die Erstellung einer solchen Richtlinie keine leichte Aufgabe.

Galt es doch folgende Kriterien zu erfüllen: Die Ausbildung

soll den Feuerwehrmännern und -frauen Verständnis

für die Gefahren im Innenangriff vermitteln, ohne dabei

an die psychischen und physischen Grenzen der Belastung

und der Schutzausrüstung zu gehen. Ein Widerspruch?

Ganz und gar nicht.

So nicht:

Wenn Heißausbildung, dann

nur unter geregelten Bedingungen

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 33

Page 34: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Wissen34

Brandaus 12 · 2010

unterbunden werden. Somit kann eineGefährdung fürdenAusbildungsteilneh-mer wie auch für den Ausbilder vermie-den werden.Derzeit steht den niederösterrei-

chischenFeuerwehrendasBrandhaus inder NÖ LFWS im Zuge der Ausbildungs-module (z. B: BD, BDSIM) aber auch zurAnmietung zurVerfügung.Weiters besteht die Möglichkeit, bei

privatwirtschaftlichen, beim NÖ LFVakkreditierten Anbietern an diversenAusbildungen in vorwiegend mobilenAnlagen teilzunehmen.

FeststoffbefeuerteHeißausbildungsanlagenFeststoffbefeuerte Übungsanlagen

werden ausschließlich mit formalde-hydfreiem und beschichtungsfreiem,trockenemHolz befeuert.

Ohne Ausnahme sind in diesen Anla-gen das Verbrennen von Kunststoffenund die Verwendung von Brandbe-schleunigern (z. B. brennbare Flüssig-keiten) verboten.

Die Qualität und die Sicherheit derAusbildung hängen sehr vom Ausbil-dungsstand und der Erfahrung des Aus-bildungspersonals ab.Grundsätzlich gibt es folgende Unter-

scheidung bei Heißausbildungsanlagen:

WärmegewöhnungsanlagenEine Wärmegewöhnungsanlage ist

eine Einrichtung zur Gewöhnung derAtemschutzgeräteträger an die Wär-meentwicklung bei einem Realbrand.Der Sinn einer solchen Anlage liegtdarin, Einsatzkräfte auf die Hitze, Sicht-behinderung und deren Auswirkung beieinemBrandvorzubereiten, dieGrenzendes Körpers und der Schutzkleidungkennen zu lernen, sowie Notfalltraining,SuchtaktikendurchzuführenundStrahl-rohrtechniken praktisch anzuwenden.

RauchdurchzündungsanlagenEine Rauchdurchzündungsanlage ist

eine Einrichtung, um den Atemschutz-geräteträgern unter Laborbedingungenden Brandverlauf in verschiedenen

Stadien in geschlossenen Räumen zudemonstrieren. Es wird die Möglichkeitgeschaffen, sich mit verschiedenen Me-thoden der Brandbekämpfung vertrautzu machen, die einen „Flashover“ undsonstige Gefahren verhindern können.Auch die Früherkennung spielt einewesentliche Rolle um einen gezieltenLöschangriff zu setzen.Die geübten Techniken sollen im Falle

eines tatsächlichen Notfalls dazu die-nen, den Feuerwehrmitgliedern mehrZeit zu geben, um den „Flashover“ zuverhindern bzw. diesem zu entkommenund nicht, um noch weiter gegen denBrand vorgehen zu können.Brände laufen nie nach dem gleichen

Muster ab. Wegen der unbekannten Be-dingungen kann es bei jedem Brand zuVerletzungen oder Tod von Feuerwehr-

Strenge Regeln für Heißausbildung

Kein Brand gleicht dem anderen. Routine kann zur Falle werden

mitgliedern kommen, wenn sie ein Feu-er als Routine behandeln. Das Feuer-wehrmitglied muss im Stande sein, dieverschiedensten Situationen auf ihreGefahren hin beurteilen zu können unddie entsprechendenMaßnahmen einzu-leiten. Das bedeutet, er oder sie mussmitdenken und sich nicht auf stureStandardregeln und Vorgehensweisenbeschränken.

Wichtig ist, dass alle Teilnehmerbegreifen, dass unter tatsächlichenEinsatzbedingungen die beschriebeneSituation eine extreme Belastung fürMannschaft und Gerät darstellt.Heißausbildung in so genannten

„Abbruchhäusern“ dürfen seitens desNÖLFVnicht durchgeführt werden, weildiese nicht kalkulierbare Gefahren undRisken in sich bergen (Statik, etc).

AUSRÜSTUNGIn feststoffbefeuertenAnlagenmüssen

separate Übungsatemschutzgeräte,welchenicht fürEinsatzzweckeherange-zogen werden, verwendet werden undsind vomÜbungsanbieter zurVerfügungzu stellen. Diese müssen allerdings ge-nauso wie im Einsatz stehende Gerätebehandelt und geprüft werden.EsdürfenausschließlichPreßluftatmer,

Lungenautomaten und Masken heran-gezogen werden, die den Förderungs-richtliniendesNÖLFV (AusnahmeHelm–Masken – Kombination) entsprechen.In gasbefeuerten Anlagen könnenEin-

satzgeräte verwendet werden, diesemüssen nach dem Übungseinsatz einerPrüfung durch den Atemschutzsachbe-arbeiter auf Beschädigung und Funktio-nalität unterzogen werden.In feststoffbefeuertenAnlagenmüssen

separate Einsatzbekleidungen, welchenicht für den Einsatzzweck herangezo-genwerden, verwendetwerdenund sindvom Übungsanbieter zur Verfügung zustellen. Diese müssen allerdings genau-so wie im Einsatz getragene Bekleidungnach jeder Verwendung durch einenSachkundigen auf Beschädigungen derSchutzwirkung geprüft werden.In gasbefeuerten Anlagen kann die

eigene Einsatzbekleidung verwendetwerden, diese muss anschließend durcheinen Sachkundigen (z.B.: Zeugmeister),auf Beschädigung der Schutzwirkung,überprüft werden.

Beim geringsten Verdacht einer Be-schädigung der Schutzwirkung ist dieseBekleidung auszuscheiden.Die Zusammenstellung der Einsatz-

bekleidung hat in jedem Fall, gem.Dienstanweisung 1.5.3 des NÖ Landes-feuerwehrverbandes der letztgültigenFassung zu entsprechen.Eine entsprechende Funktionsunter-

bekleidung ist erforderlich (Schweiß-transport nach außen – Schutz vorÜber-hitzung).

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 34

Page 35: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

35Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2010

In feststoffbefeuerten Anlagen mussein Schutzponcho verwendet werden.Es könnenbei derHeißausbildung eine

eigene Bekleidung und eigene Geräte imEinvernehmen mit dem Betreiber derAnlage verwendet werden. DemNÖ LFVdürfendadurch jedochkeineKostenauf-laufen. Eventuelle Schäden an Gerätenund Bekleidung werden vom NÖ LFVnicht ersetzt.

AUSBILDUNGDie theoretischen und praktischen In-

halte dieser Ausbildungmüssenmit denAusbildungsrichtlinien des NÖ Landes-feuerwehrverbandes und des Österrei-chischen BundesfeuerwehrverbandesFachschriftenheft „Branddienstausbil-dung“ in der jeweils gültigen Fassungkonform sein und durch denNÖLFV ak-kreditiert werden.Der Atemschutzgeräteträger lernt auf

diese Art, unter kontrollierten Bedingun-gen, sich bei möglichen Realeinsätzenunterdendort vorherrschendenEinsatz-szenarien zu bewegen, zu arbeiten undseinVerhaltenderUmgebunganzupassen.Die Ausbildung baut sich stufenweise

auf, um die Auszubildenden Schritt fürSchritt vorzubereiten, damit sie imEinsatzdienst ihre Aufgaben sicher undqualifiziert durchführen können.FolgendeVoraussetzungenmüssendie

Auszubildenden vor Beginn dieser Wär-megewöhnungs-Ausbildung vorweisen:�Modul Atemschutzgeräteträger (AT)�erweiterte Atemschutzausbildung inder Feuerwehr (Stufe 2)

�gültige Atemschutz – Tauglichkeits-untersuchungDie Reihenfolge des Atemschutz-

Stufenausbildungssystems muss ver-pflichtend eingehalten werden.

SICHERHEITDie Heißausbildungsanlagen sind

technisch undorganisatorisch gem.DIN14097, Teil 1 bis 4 bzw. ÖVGWG1 undG2so zu konzipieren, dass jede Person je-derzeit gefahrlos in Sicherheit gebrachtwerden kann.Die Sicherheit der Auszubildenden

steht an oberster Stelle. JederUnfall oderBeinahe-Unfall ist demNÖLFV sofort zumelden.Die Sicherheitseinrichtungen der

Heißausbildungsanlage müssen vor je-dem Durchgang auf ihre einwandfreieFunktion geprüft werden. Diese Über-prüfung ist immer sofort in einem Anla-genbuch zu protokollieren.

Bei eventuellen Mängeln dürfenkeine Ausbildungsdurchgänge durch-geführt werden.Außerhalb der Anlagemuss immer ein

Rettungstrupp mit angelegtem Atem-schutzgerätbereitstehen,diesermussei-ne gefüllte Löschleitung zur Sicherungder Übenden bereitgestellt haben.

Der Rettungstrupp kann unter derFührung eines Ausbilders/Trainers vonÜbungsteilnehmern gestellt werden. Esmuss sichergestellt werden, dass wäh-rend der Übung jederzeit und unmittel-bar qualifizierte rettungsdienstlicheMaßnahmen durchgeführt werden kön-nen.Der Trainer bzw. Ausbilder im Contai-

ner muss ständig Kontakt zur übendenMannschaft haben und sich permanentüber deren Zustand informieren.Der Trainer bzw. Ausbilder ist der Ein-

zige, der während der Übung Anweisun-gengibt,damitdieseauchgehörtwerdenkönnen.Andere Personen dürfen nicht berührt

werden, da es ansonsten durch thermi-sche Ausbreitungen zu Verletzungenkommen kann. Wenn heiße Schutzklei-dung über die Haut gezogen wird, kannes zu Verbrennungen 1. bis 2. Gradeskommen. Eine Kontaktaufnahme hatnur durch Berührung der Atemschutz-flasche zu erfolgen.Trainer und Teilnehmer dürfen maxi-

mal zweiÜbungsdurchgängeamTagundmaximal drei Durchgänge in der Wocheabsolvieren. Ein Heißausbildungsdurch-gang soll keinesfalls länger als 20 Minu-ten dauern.EsmüssenmindestensdreiTrainerpro

Übungsdurchgang anwesend sein. EinTrainer unter Atemschutz für denUnter-richt. Der zweite Trainer ebenfalls unterAtemschutz hinter der Übungsgruppe,um die Übungsgruppe zu beobachtenund um im Notfall Hilfe leisten zu kön-nen. Der dritte Trainer überwacht vonaußen denÜbungsdurchgang, die Koor-dinationderTrupps, regelt imBedarfsfalldie Steuerung der Wärmezufuhr, der Si-cherheitseinrichtungen und befehligtden Rettungstrupp.Die Kommunikation der Trainer und

der Übenden muss immer sichergestelltsein.Die Schutzwirkung der Schutzbeklei-

dung darf im Zuge des Vorgehens nichtausgereizt werden, damit ein Schutzpuf-fer für unvorhersehbare Ereignisse vor-handen bleibt.Im Hinblick auf die durch den

Übungsbetrieb in feststoffbefeuertenÜbungsanlagen hervorgerufene starkeVerschmutzung der Schutzkleidung,sind auch die im Einsatzdienst üblichenHygienemaßnahmen zu beachten. We-gen der zu erwartenden hohen CO-Kon-zentration in der Schutzkleidung wirdempfohlen, noch vor Abschrauben desLungenautomaten die Schutzkleidungauszuklopfen und gegebenenfalls abzu-legen.Nach denÜbungenmuss ausreichend

Flüssigkeit zu sich genommen werden.Der Übungsteilnehmer muss nach derÜbung weiter durch den Ausbil-der/Trainer betreut werden (Relax-Pha-

Im Brandhaus simuliert man denErnstfall

se). Eine ausführliche Übungsbespre-chung ist durchzuführen.Die Selbstverantwortung des teilneh-

menden Feuerwehrmitgliedes wird be-sonders angesprochen!Die Anrechnung dieser Ausbildungen

ist über FDISK nur bei vom NÖ LFV zu-gelassenen Wärmegewöhnungsanlagenmöglich.

ÜBERPRÜFUNG DERDURCHFÜHRUNGDie Einhaltung dieser Richtlinie wird

durch Stichproben durch den NÖ LFVüberprüft.Sicherheitsrelevante Abweichungen

von der Richtlinie, die das Ziel dieserAusbildung in Frage stellen, sind unmit-telbar an Ort und Stelle zu korrigieren,ansonsten ist die Ausbildung sofort ein-zustellen. Darüber sind imAnlagenbuchentsprechende Aufzeichnungen zu füh-ren.Für Alle anderen Abweichungen (vor

allemwennKorrekturmaßnahmennichtmöglich sind) sind in einem Erhebungs-bericht schriftlich festzuhalten. Der vomVeranstalter/Ausbildungsleiter gezeich-nete Erhebungsbericht ist dem Landes-feuerwehrkommandanten zu übermit-teln.Bei vorsätzlicher Nichteinhaltung der

Richtlinien oder der Lehrinhalte durcheinen Ausbilder, behält sich der NÖ Lan-desfeuerwehrverband vor, die Ausbil-dungsgenehmigung zu entziehen.

Die Heißausbildung ist nicht ver-pflichtend. Sie soll ein ZusatzelementderAtemschutzgeräteträger-Ausbildungdarstellen.Weitere Informationen zur Heiß-

ausbildung sind unter www.noelfv.at zufinden.

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 35

Page 36: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Wissen36

Brandaus 12 · 2010

„Es gibt den einen oder anderenBrandfall, wo ein Rauchmelder sehrwahrscheinlich Leben gerettet hät-te“ ist sich Niederösterreichs obers-ter Brandermittler Rudolf Scheidlvom NÖ Landeskriminalamt sicher.Ein Zeitungsbericht vom Jänner die-ses Jahres untermauert sein State-ment: „In einem Seniorenwohnheimentzündete sich ein kleiner Christ-baum. In wenigen Sekunden griff dasFeuer auf die Einrichtung über.Durch die starke Rauchentwicklunglöste der automatische Rauchmelderaus und alarmierte somit unverzüg-lich die Einsatzkräfte.“

Text: Angelika Zedka

Fotos: A. Nittner, M. Seyfert

Das tragische Ereignis jüngst in Juden-burg, als bei einemvonderMutter geleg-ten Brand zwei Kinder ums Leben ge-kommen waren, ist einmal mehr Anlass,derartige Vorkommnisse aus Sicht desVorbeugenden Brandschutzes zu be-leuchten. Rudolf Scheidl arbeitet als Kri-

minalist seit Jahrzehnten im einschlägi-gen Bereich. Er ist überzeugt, dass somanches Unglück verhindert werdenhätte können,wennBrandmelder instal-liert gewesen wären.Einen extrem tragischen Fall vor zehn

Jahren hat der Kriminalist heute nochpräsent, als ob er sich erst gestern zuge-tragenhätte. BeimBrand eines Sommer-häuschen in Holzbauweise in Reisen-berg imBezirkBaden erstickten vier Kin-der im Alter zwischen vier und elf Jahrenund verbrannten bis zur Unkenntlich-keit. Ursache war damals eine Zigarette,die im Erdgeschoß ein Bett in Brand ge-setzt hatte. „Ein an derDeckemontierterfunktionierender Rauchmelder hättesehrwahrscheinlichdieElternoderauchKinder geweckt. So aber gab es für dieKinder keine Überlebenschance“, istScheidl ein Verfechter von präventivenSicherheitseinrichtungen.Erst imVorjahr mussten zwei Kinder,

dreiund fünf Jahrealt, inGänserndorf imBrandrauch sterben. Die beiden warenallein imHaus. Eines der Kinder hatte imBett gezündelt, Feuer brach aus und die

Rauchmelder sind kein Luxusund sie können Leben retten

NÖs Chefbrandermittler wirbt für Rauch/BrandmelderVorbeugender Brandschutz:

Kleinen erstickten hilflos. Scheidl: „Auchhier hätte sehr wahrscheinlich einBrand/Rauchmelderhelfenkönnen.DasGerät hättemit hoher Treffsicherheit aufdie sich ausbreitenden Rauchschwadenreagiert, sein sirenenartigerTonhättedieGroßeltern oder Nachbarn alarmiert.“Aus dem Ofen heraus gefallene Glut

kostete vor sechs Jahren im Waldviertelzwei betagten Frauen das Leben. „Esmuss eine lange Glimmphase mit ent-sprechender Rauchentwicklung gege-benhaben.EinRauch/Brandmelderhät-te für die beiden Frauen vermutlichÜberleben bedeutet. So schliefen diebeiden im Obergeschoß und erwachtennicht mehr“, erzählt der Chefinspektorbeim Landeskriminalamt.

Bis zu 17 BrandopferIn Niederösterreich sind pro Jahr bis

zu 17Todesopfer nach Brandereignissenzu beklagen. Von den enormen Sach-schäden ganz zu schweigen. Aber auchdas Schadensausmaß kann unter Um-ständenmitHilfe solcherGeräte inGren-zen gehalten werden. „Wenn ich nur andie vielen Küchenbrände denke, diemeist aus reiner Fahrlässigkeit entste-hen, in demFett in einer Pfanne zubren-nen beginnt: Dann ist zwar ein Brandnicht zu verhindern, wenn man aberrechtzeitig aufmerksam wird, kann der

Ein Rauchmelder an der richtigen Stelle montiert, kann Leben retten

Chefbrandermittler Rudolf Scheidl

Foto:w

ww.hager.de

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 36

Page 37: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

37Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2010

Schaden geringer ausfallen“, sprichtScheidl von rund 90KüchenbrändenproJahr in Niederösterreich.Er selbst hat als Großvater von vier En-

kelkindern im ganzen Haus, insbeson-dere aber in den Kinderzimmern,Rauch/Brandmelder installiert. „Das be-ruhigt. Ich kannnur jedemdazu raten, inseiner Wohnung oder seinem Haus der-artige Geräte anzubringen“, bricht derKriminalist eine Lanze für den Vorbeu-genden Brandschutz.Heimrauchmelder haben die vorran-

gige Aufgabe, Personen, die sich in Räu-men aufhalten, vor etwaigenBränden zuwarnen. Besonders schlafendePersonensind gefährdet, einen Brandnicht im Anfangsstadium zubemerken, und können da-durch leicht zu Schadenkommen. Sie dienen da-her eher dem Personen-als dem Sachschutz.In Privathaushalten

sind RauchwarnmelderimVorraumzumontieren,sofern es sich um einenFluchtweg handelt. Wei-terhin muss sich mindes-tens je ein Melder in allenSchlafbereichen und Kin-derzimmern befinden. Inmehrgeschoßigen Gebäu-den sollte in jedem Ge-schoss mindestens einRauchwarnmelder instal-liert sein. Küche und Badkönnen ausgenommen werden, weilWasserdämpfe zu Fehlalarmen führen.Hier können aber Wärmemelder (Ther-momelder) eine optimale Absicherungschaffen.Melder, die mit der Erkennung von

Rauch arbeiten, sollten grundsätzlich an

der höchsten Stelle des Raumes instal-liert werden, weil Rauch nach obensteigt.

Akustischer AlarmBei Rauchwarnmeldern erfolgt die

Alarmierung im Falle eines Brandesakustisch. Der Schallgeber muss dabeiimRauchwarnmelder integriert seinunddie Schallemission muss mindestens 85Dezibel indreiMeternEntfernungbetra-gen. Rauchwarnmelder können sowohlals Einzelmelder als auch mit anderenRauchwarnmeldern über Funk oder Ka-bel vernetzt eingesetzt werden. Vorteil:Im Brandfall wird man auch alarmiert,wenn der betroffene Raum z.B. in einer

anderen Etage liegtund man denAlarmton einesnicht vernetztenMelders sonst nichthören könnte.Batteriebetriebe-

ne Rauchwarnmel-der verwenden auf-grundderhohenKa-pazität und langenLagerfähigkeit Alka-li-Batterien. Lieferndie Batterien keinenStrommehr, ist auchder Rauchwarnmel-der außer Funktion.Normalerweise erin-nern solche Melderdurch ein Tonsignal an

einen Batteriewechsel. Ein die vorgege-benen Normen erfüllender Melder ist inder Regel nicht unter fünf Euro zu be-kommen. Alternativ können auch Lithi-um-Batterien eingesetzt werden,mit de-nen sich imVergleichmit Akaline sowohlder Preis der Batterie als auch ihre Be-

Erhältlich im NÖ Landes-feuerwehrkommando

Ein Rauchmelder hat seine Funktionerfüllt und rechtzeitig alarmiert

triebsdauer etwa verdoppelt. Somitbleibt demBenutzer ein Batteriewechselbis zu zehn Jahre lang erspart.Ein Rauchmelder ist also von der An-

schaffung her keinesfalls unter Luxuseinzuordnen. Die Geräte sind leicht zumontieren und bieten unglaublich vielSicherheit. Brandermittler Scheidl:„EineSicherheit, die wir uns um unser selbstwillen wohl alle leisten sollten!“ Übri-gens: Auch Feuerwehrleute sind nichtgefeit vor einem Brand. Selbstschutz istalso gefragt.Normgerechte Rauchmelder gibt es in

vielerlei Varianten im Fachhandel Auchüber den Landesfeuerwehrverbandkönnen Rauchmelder bezogen werden.Bestellungen unter Tel. 02272/9005-13436 (Frau Paul) oder per mail [email protected]

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 37

Page 38: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

38

Brandaus 12 · 2010

VERKAUFFF Münchendorf

TLF-A 2000

Fahrgestell:Iveco Magirus 110-17 AW

Aufbau: LohrEinsatzbereit, 1A-Zustand,

alle Services,regelmäßig gewartetInkl. Hochdruck-Lösch-anlage, 3-teilige Schiebe-leiter, 3 Atemschutzgeräte,

und vieles mehr

ZumVerkaufenabMai 2011

AnfragenAb sofort bitte unter

Tel.: 0043-699-1824 7551

Foto:FF

Brandaus: NewsBrandaus: News

?

Im Übungsdorf der FF Sto-ckerau wickelten die Schad-stoffgruppen aus den Bezir-ken Gänserndorf, Mistelbachund Korneuburg ihreVier-telsübung ab. Dabei wurdenverschiedene Einsatzszena-rien inVerbindung mit ge-fährlichen Stoffen beübt.

Szenario 1 beinhaltete eineundichte Gasstation, beiSzenario 2 prallte ein mitChemikalien beladener Lie-ferwagen mit zwei Insassengegen einen Personenzugund bei Szenario 3 kollidier-te ein Pkwmit zwei Insassenmit einem Kesselwaggon,

Bezirk Korneuburg-

Viertelsübung der Schadstoffgruppen

Foto:zVg

Bezirk Gmünd

Grenzüberschreitende Übung

Foto:FFderStadtGmünd

In CeskeVelenice fand einegrenzüberschreitende Ein-satzübung statt. Übungsan-nahme war einVerkehrsun-fall zwischen einem PKWund einem Autobus. Dabeiwurden mehrere Businsas-sen zumTeil schwer verletzt.Berufsfeuerwehren und Be-rufsrettungen aus Tsche-chien, die Freiwillige Feuer-wehr CeskeVelenice, des Ro-te Kreuz Gmünd und dieFreiwillige Feuerwehr derStadt Gmünd nahmen andieser Übung mit Dutzendenhaupt- und ehrenamtlichenHelfern teil. Die FreiwilligeFeuerwehr der Stadt Gmündunterstützte mit 18 Kamera-dInnen, sowie je einemKleinrüstfahrzeug-S, schwe-ren Rüstfahrzeug, Tanklösch-fahrzeug 4000 und Kom-mandofahrzeug BFK die Ein-satzkräfte aus Tschechien.

Dass die Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen„hüben wie drüben“ funktioniert, bewies eine grenzüber-schreitende Übung in Ceske Velenice

Realistisches Einsatzszenario bei der Viertelsübungder Schadstoffgruppen im Übungsdorf der FF Stockerau

der durch den Anprallundicht wurde.Szenario 1 wurde von denFeuerwehren Stockerau undNiederrussbach sowie Deko-Poysdorf beübt – eine Rohr-leitung musste durch einenTruppmit Chemieschutzan-zügen (CSA) abgedichtetwerden und ein Schauman-griff zum Löschen eines Se-kundärbrandes wurde vorge-nommen.Szenario 2 wurde vomSchadstoffzug Gänserndorfbeübt – die verletzten Perso-nen wurden durch einenCSA-Trupp gerettet und anden Not-Deko-Platz (Auerst-hal) übergeben und von dortdurch die Rettung übernom-men. Anschließend wurdendie Schadstoffbehälter ge-borgen.Szenario 3 wurde durch denSchadstoffzug Mistelbachbearbeitet – die verletztenPersonen wurden gerettetund über Deko-Poysdorf andie Rettung übergeben.Wei-ters wurde der auslaufendeStoff aufgefangen und derKesselwaggon abgedichtet.

Die gestellten Aufgabenumfassten die gemeinsameSichtung ( Triage ) der Ver-letzten sowie deren Rettungaus demUnfallfahrzeug. AufGrund der herrschendenWitterung wurde dieVersor-gung der schwerVerletztenin den Fahrzeugen des RotenKreuzes durchgeführt. Leichtverletzte Businsassenwurden bis zum Aufbau desSchnelleinsatzzeltes des RKin den Feuerwehrfahrzeugenvor der Kälte geschützt.Nach dem Aufbau der Sani-tätshilfsstelle erfolgte derTransport eines Teiles derverletzten Personen in dasLandesklinikum Gmünd zurDarstellung der weiterenmedizinischenVersorgung.Die abschließende Übungs-besprechung fand im Feuer-wehrhaus in CeskeVelenicestatt.

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 38

Page 39: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

39

Brandaus 12 · 2010

Bezirk Mödling

Dachstuhlbrand in der HTL-Mödling

Foto:H

erbertWimmer/BFKMödling

das erste Löschfahrzeug zumEinsatzort in die Techniker-straße aus. Es wurde eineHD-Leitung sowie ein C-Rohrfür den Innenangriff vorbe-reitet. Die Erkundung mitderWärmebildkamera ergabeine starke Hitzentwicklungim Deckenbereich.Zwei Steckleiterteile wurdenin Stellung gebracht und dieZwischendecke durch einenAtemschutztrupp händischgeöffnet. Sofort wurde derBrand sichtbar. Mit demHD-Rohr vomTank 3 Möd-ling wurde dieser abgelöscht.Um sicher zu gehen, dasssich der Brand in der Zwi-schendecke nicht weiter aus-gebreitet hatte, entschiedEinsatzleiter BR GeraldStöhr, die Dachkonstruktionzu öffnen. DasWellblechdachwurde abgebaut und die an-gebrannten Holzbalken miteiner Motorkettensäge ent-fernt und nochmals mit ei-nemHD-Rohr abgekühlt.Abschließend wurde das ge-öffnete Dach provisorischgegen Regen abgedeckt.Nach über zwei Stundenkonnten die 17 Männer mitderen 5 Fahrzeugen in dasFeuerwehrhaus einrücken.

Die Feuerwehr Schrems wur-de zu einemVerkehrsunfallmit mehreren eingeklemm-ten Personen auf der LB30gerufen.NeunMitglieder rückten mitdem Rüstlösch- und demKleinlöschfahrzeug aus.Beim Eintreffen wurde fest-gestellt dass zwei Fahrzeugeseitlich aufeinander gepralltwaren, jedoch eine Befreiungmit Hilfe von technischenGeräten nicht mehr erfor-derlich war. Trotzdem konn-te die Feuerwehr das RoteKreuz bei der Rettung ausdem bereits geöffnetenFahrzeug unterstützen.Die beiden PKWwurdenmitdem Kranfahrzeug, dasnachgefordert wurde, gebor-gen und abtransportiert.

Bezirk Schrems

Winter forderte Tribut

Tief winterliche Fahrverhältnisse forderten die Einsatzkräftein Schrems

Frisch vermählt: Elisabethund Ferdinand Reschreiter

Insgesamt wurden fünf Feu-erwehren (Schrems, Langegg,Brand, Amaliendorf, Hohen-

eich) alarmiert, wovon dieFeuerwehr Schrems runddrei Stunden im Einsatz war.

Foto:FFSchrems

VERKAUFFF Amstetten

TB 30

Teleskopbühne 30 (TB 30)Marke/Typ:

Mercedes Benz 2429 6x4Baujahr: 1991Leistung: 289 PS

Hubraum: 15.078 ccmGewicht: 24 Tonnen

Besatzung:1+1 (2 Atemschutz)KM-Stand: 23.215

8 KVA Stromgenerator,Steigleitung (2800 l/min),Druckluftleitung für Atem-schutz im Korb, Kranken-trage, Abseilvorrichtung(Rollgliss), 30 m Arbeits-höhe, 18 m Ausladung

[email protected]

Foto:FF

In der Schmiede mussten die Feuerwehrleute im Decken-bereich das Feuer löschen

Bezirk Baden-

Feuerwehr-Hochzeit

Zwei Feuerwehrmitgliederund große Stützen derFF Klausen-Leopldsdorf,FM Elisabeth Lustig undFM Ferdinand Reschreiter,haben einander das Ja-Wortgegeben. Die Kameradenwünschen dem Ehepaar fürdie Zukunft alles Gute.

Foto:zVg

Nach Unterrichtsschluss inder HTL-Mödling verließendie Schüler gerade das Ge-bäude, als sich ein Lehrernochmals in derWerkstätteumsah. Dabei bemerkte erRauchentwicklung im Be-reich der Esse. Bei genauererBetrachtung des Abzuges derSchmiede erkannte der Leh-rer, dass ein Brand ausgebro-

chen war. Sofort verständigteer über Notruf 122 die Feuer-wehr. Eine Evakuierung desSchultraktes war nicht erfor-derlich, weil sich keine Schü-ler mehr im Gebäude befan-den.Um 15:22 Uhr wurde dieFFMödling zumDachstuhl-brand alarmiert. Nur wenigeAugenblicke danach rückte

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 39

Page 40: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: News FOTO-GALERIE40

Brandaus 12 · 2010

Zu einem Fahrzeugbrand wurde die FF. Wr. Neudorfalarmiert. Mit einem C-Rohr rückte ein Atemschutztruppzur Brandbekämpfung vor. Nach kurzer Zeit war das Feuergelöscht.

„Pkw im Fluss“, lautete die Alarmierung für die FFHeiligenkreuz. Ein Auto war in den Sattelbach gefallen.Der verletzte Lenker konnte sich selbst befreien. Mit einerÖlsperre wurden Treibstoff und Öl gebunden.

Zu einem schweren Verkehrsunfall mit Menschenrettungauf der Bundesstraße 11 wurde die FF Biedermannsdorfalarmiert. Nach 30 Minuten konnte das Unfallopfer mittelshydraulischem Rettungssatz befreit werden.

Ein Zusammenstoß eines Tanklastzuges mit einem Linien-bus in der Mannswörtherstraße in Schwechat bedeutetezweifache und aufwendige Fahrzeugbergung für die Feuer-wehr.

In Massendorf bei Kirnbergan der Mank kam es auf derschneebedeckten Strasse zueinem folgenschweren Unfallmit einem Todesopfer. Die FFKirnberg barg das Fahrzeug-wrack.

Foto:H

erbertWimmer/BFKMödling

Foto:O

liverBabos

Foto:H

erbertWimmer/BFKMödling

Foto.ChristofSchöny,FFHeiligenkreuz

Eine eingeklemmte Frau retteten die FeuerwehrenWilhelmsburg und St. Georgen aus diesem Cabrio, dasnach mehrfachem Überschlag bei Göblasbruck einen Baumtouchiert hatte.

Vier Personen wurden bei einem Küchenbrand inPurkersdorf verletzt. Die Freiwillige Feuerwehr Purkersdorfkonnte den Brand mit Hilfe von schwerem Atemschutzrasch löschen.

Foto:D.V

ölk/Stamberg

Foto:Glatzmayer

Foto:PressedienstFF-Schwechat-Mitte

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 40

Page 41: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

41Brandaus: News

Brandaus 12 · 2010

FOTO-GALERIE

Auf der B 12 bei Perchtoldsdorf überschlug sich ein Pkwund landete im Straßengraben am Dach. Das Rote Kreuzbefreite den Lenker, ehe die FF Perchtoldsdorf das Fahr-zeug mit dem Kran vom SRF aus dem Graben hob.

Die Freiwillige Feuerwehr Gaming mit 21 Mann musstediesen Lieferwagen, der von der schneeglatten Fahrbahnder B 25 in den Gamingbach gerutscht war, mit der Seil-winde bergen.

Lkw-Unfall auf der B17 Umfahrung Gloggnitz: Der Treib-stofftank wurde leck und Diesel trat aus. Die FeuerwehrGloggnitz leerte den Tank und verbrachte den Lkw zu einerFachwerkstätte.

Foto:A

.Buchmasser/Stamberg

Ein Arbeitsunfall in der Barmhartstalstraße rief in MariaEnzersdorf die Feuerwehr auf den Plan. Mit dem Hubret-tungsfahrzeug gelang die Menschenrettung.

Foto

Zeilinger

Foto:Florian

Schützenhofer

Zu einer Fahrzeugbergung nach Verkehrsunfall wurdedie FF Edlitz auf die A2 gerufen. Verletzt wurde niemand,obwohl der Lenker mehrmals die Leitschiene touchierthatte, ehe er gegen die Fahrtrichtung zum Stillstand kam.

Foto:w

ww.einsatzdoku.at

Starke Schneeverwehungen riefen während der Tage desersten Schnees im Mostviertel die Feuerwehren DutzendeMale auf den Plan. Binnen drei Tagen wurden sechzigUnfälle verzeichnet.

Foto:w

ww.bfk-amstetten.at

Foto:FFGloggnitz

Für 12 Mann der Freiwilligen Feuerwehren St. Martin undWeitra galt es diesen mit Stroh beladenen Lkw zu bergen,der in Oberlainsitz auf der schneeglatten Fahrbahn in denStraßengraben gerutscht war.

Foto:FFGroßweikersdorf

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 41

Page 42: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: News42

Brandaus 12 · 2010

Zu einem technischen Einsatzalarmierte die BAZ Mödling dieFF Perchtoldsdorf in der Salitergassemit dem Alarmstichwort „Bus gegenHausmauer“. Da zu diesem Zeit-punkt nicht bekannt war um welcheArt Bus es sich handelt auch nichtob und wie viele Personen im Busverletzt sind, rückte die FeuerwehrPerchtoldsdorf unmittelbar nachdem Alarm mit dem zweiten RLF,SRF und dem ersten RLF in Rich-tung Einsatzstelle aus.

Text und Foto:

Florian Schützenhofer

Nach demEintreffen des zweiten RLF ander Einsatzstelle wurde von EinsatzleiterV Christian Vlach bei der Erkundungfestgestellt, dass ein Linienbus in einerRechtskurve im Ortsgebiet vermutlichaufgrundvonEisglätte vonderFahrbahnabgekommen war und frontal gegen ei-ne aus Beton undHolzteilen bestehendeGartenmauer geprallt war. Durch dieWucht des Anpralls war die Gartenmau-er von dem Bus durchstoßen worden,

wodurch inweiterer Folge zirka dieHälf-te des Fahrzeuges in den Garten desWohnhauses ragte.Der Buslenker wurde bei dem Unfall

nicht verletzt und befand sich beim Ein-treffen der Feuerwehr bereits außerhalbdes Fahrzeuges. Er konnte dem Einsatz-leiter mitteilen dass sich zumUnfallzeit-punkt keine weiteren Personen im Fahr-zeug befunden hatten.

Starke Beschädigungmacht Bergung schwierigNach dem Absichern der Einsatzstelle

und der Unfallaufnahme durch die Poli-zei wurde von der Feuerwehr versucht,denBus imdirektenZugmittels Seilwindedes zweitenRLFwieder aufdieFahrbahnzu ziehen. Da bei dem Anprall allerdingssämtlicheSteuerelementederLuftversor-gung beschädigt worden waren und sichder Bus dadurch in einemeingebremstensowieabgesenktenZustandbefand,muss-te dieserVersuch abgebrochenwerden.Als nächster Schritt wurde versucht,

die Bremsen des Fahrzeuges durchFremdbelüften des Bremskreislaufesmiteiner Luftversorgung vom ersten RLF zu

lösen. Nachdem auch dieser Versuchaufgrund der zu starken Beschädigungder Luftleitungen nicht zum Erfolg führ-te, wurde beschlossen den Bus mittelsHebekissen des Hebe– und Bergesatzesdes SRF anzuheben und die Räder derHinterachse auf Lkw Transportroller zustellen.Anschließend wurde der Linienbus

mittels Seilwinde des zweiten RLF imdirekten Zug auf die Fahrbahn zurück-gezogen und in weiterer Folge mittelsLastkette in eine nahe liegende Bushal-testelle geschleppt und gesichert abge-stellt. Die auf der FahrbahnundamGeh-steig liegenden Mauerteile des Zaunswurden händisch entfernt und auf dembetroffenen Grundstück abgelegt.

Neue Alarmierungwährend EinrückungNach zwei Stunden rückten die Kräfte

derFeuerwehrPerchtoldsdorfwiedereinund wurden dabei über Funk von derBAZ Mödling zu einem Verkehrsunfallmit eingeklemmter Person auf der B 12alarmiert. Nach einer weiteren Stundewar auch dieser Einsatz abgehandelt.

Ein Linienbus war in Perchtoldsdorf auf der eisglatten Fahrbahn zur Hälfte in den Garten eines Wohnhauses gerutscht

Glatteis: Linienbus rutschtegegen Zaun in einen Garten

Schwierige Bergungsarbeiten aufgrund starker BeschädigungPerchtoldsdorf:

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 42

Page 43: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

43Brandaus: News

Brandaus 12 · 2010

Totalsperre der A 21 wegen hängengebliebener Lkw, Dauereinsatz derFreiwilligen Feuerwehren, im RaumMödling. 60 Einsätze binnen drei Ta-gen meldete das Bezirksfeuerwehr-kommando Amstetten. Der Schneehatte das ganze Land für mehrereTage im Griff.

Text: Hofbauer, Gutlederer

Fotos: Martin Hofbauer

Die Feuerwehr Sparbach wurde mittagszu Beginn des großen Schneffalles zu ei-nem hängen gebliebenen Lkw auf der A21 Fahrtrichtung Wien alarmiert. Kurzdarauf kamenmehrereAnzeigen vonderAutobahnpolizei, dass auch zahlreicheFahrzeuge auf der AußenringautobahnFahrtrichtungWesten hängen gebliebenund dadurch alle Fahrstreifen blockiertwaren.Das Teilstück der A 21 im Bezirk Möd-

ling gehörtmitmaximal 5,2 Prozent Stei-gung zu den steilsten Abschnitten desösterreichischen Autobahnnetzes.

Quer stehende Lkwsstoppten RäumfahrzeugeErschwerend war der Umstand, dass

die Räumfahrzeuge der ASFINAG durchdie quer stehenden Lastkraftfahrzeugeselbst im Stau stecken geblieben sind,daher die Schneemengen nicht entfer-nen konnten.

Rasch wurden die Feuerwehren Gaa-den, Sittendorf, Gießhübl, Perchtolds-dorf, Brunn am Gebirge, Weissenbachund Hinterbrühl nachalarmiert. Gleich-zeitig wurde im Feuerwehrhaus Gieß-hübl eineEinsatzleitungundderAufstel-lungsraum der Einsatzfahrzeuge einge-richtet.Nach Rücksprache zwischen der

Feuerwehr, der Autobahnpolizei undder ASFINAG wurde beschlossen dieEinsatzstelle gegen die Fahrtrichtunganzufahren.

Durch Streifenwagen der Polizeiwurden die Feuerwehreinsatzkräfte aufdie Autobahn gegen die Fahrtrichtunggeleitet. Die Feuerwehren schlepptensämtliche hängen gebliebenen Schwer-fahrzeuge, die ohne Ketten unterwegswaren, ab.Bezirksfeuerwehrkommandant Franz

Koternetz und Abschnittsfeuerwehr-kommandant Josef Drexler waren zurKoordination dieser Einsätze vor Ort.Durch das erhöhte Einsatzaufkommenim Bezirk Mödling wurde die Bezirks-alarmzentrale in den Nachmittagsstun-den mit zwei Disponenten besetzt.Parallel zum Verkehrschaos auf der A 21musste das Kranfahrzeug Mödling aufdie Südautobahn in denBezirk Baden zueiner LKW Bergung alarmiert werden.

60 Unfälle in drei Tagenim Bezirk AmstettenDas Bezirksfeuerwehrkommando

Amstetten zieht nach den Schneefällenin den ersten Dezembertagen Bilanz,über 60 Verkehrsunfälle in nur dreiTagen. Fast alle Verkehrsunfälle warenglücklicherweise ohne Personenscha-den. Die Freiwilligen Feuerwehren ausdem Bezirk Amstetten standen Tag undNacht im Dauereinsatz um hängen ge-bliebene Schwerfahrzeuge und Pkw vonden Schneefahrbahnen zu bergen.Der starke Frost, die Schneefälle und

Schneeverwehungen machten vielenFahrzeuglenkern zu schaffen.

Hängen gebliebene Schwerfahrzeuge — auf der A 21 ging gar nichts mehr.Ein Großaufgebot an Freiwilligen Feuerwehren war notwendig

In derartigen Situation ist gute Koordination und Kommunikation das Um und Auf

Schneechaos hieltdie Feuerwehren in Atem

Die weiße Pracht bescherte den Feuerwehren zahlreiche EinsätzeWintereinbruch:

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 43

Page 44: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: News44

Brandaus 12 · 2010

„Drei Tage vorher war die Dame beimir und hat sich erkundigt, wo sieeinen Feuerlöscher und einen Rauch-melder kaufen kann“, glaubt derKommandant der Freiwilligen Feuer-wehr Gloggnitz Stadt HBI ThomasRauch, nicht an Zufälle. Den Brand,der wenige Tage später in ihremHaus entstanden war, löschte dieDame mit Bravour selbst.

Text: Angelika Zedka

Fotos: www.einsatzdoku.at

Etwa um 18 Uhr wurden die FreiwilligeFeuerwehr Gloggnitz Stadt und die BTFHuyck Austria zu einem Wohnungs-brand indieUferstraße inGloggnitz alar-miert. Die Strahlungswärme des Ofen-rohres eines Holzofens hatte die Holz-verkleidung in Brand gesetzt.

Frau handelte goldrichtigAls die Einsatzkräfte eintrafen bot sich

ihnen folgendesBild:DieHausfrau emp-fing die Feuerwehren mit dem Feuerlö-scher in der Hand. Sie hatte goldrichtiggehandelt, indem sie den Notruf absetz-

te und danach zum Handfeuerlöschergegriffen hat. So konnte sie das Feuerpraktisch im Keim ersticken. Mit jenemHandfeuerlöscher, den sie auf Anratendes örtlichen Feuerwehrkommandan-ten wenige Tage zuvor gekauft hatte.

Den Feuerwehrleuten blieb nur mehrdie „Nachbearbeitung“: sie kontrollier-tenmittelsWärmebildkamera der inzwi-schen nachalarmierten FF Wimpassingauf eventuelle Glutnester.„Mit dieser raschen und richtigen Ak-

tion hat die Frau größeren Schaden ver-hindert“, weiß HBI Rauch und ergänzt:„Hier hat sich einmal mehr gezeigt, wiewichtigeinFeuerlöscherunddieAnbrin-gung von Rauchmeldern sind. Rauch-melder retten Leben.“

Jedem Babysein RauchmelderRauch ist ein glühender Verfechter des

Vorbeugenden Brandschutzes. Er hat inseinerGemeindeeinevorbildlicheAktioninsLebengerufen,die zweifellosNachah-mung verdient: „Wenn in Gloggnitz einKindgeborenwird,dann erhältesvonderFreiwilligen Feuerwehr einen Rauchmel-der für einen sicheren Start ins Leben“,hat Rauch mit Raiffeisen einen Sponsorgefunden.„Die Aktion läuft nunmehr seitvier Jahren undwird von Jahr zu Jahr bes-ser angenommen“, erzählt er weiter.„Ich habe ein Konzept ausgearbeitet,

das ich jedem, der es haben möchte, zurVerfügung stellen kann“, meint derFeuerwehrkommandant, dass derartigeAktionen im Sinne des VorbeugendenBrandschutzes auch in anderenGemein-den durchgeführt werden könnten. Er istjedenfalls gerne bereit, seine Erfahrun-gen auf diesemGebiet weiterzugeben.

Die couragierte Hausfrau löschte den Brand selbst. Feuerwehrkommandant HBIThomas Rauch sprach ihr seine Anerkennung aus

Die Feuerwehrmänner hatten nichts mehr zu löschen. Sie führten nur mehrSicherungsarbeiten durch

Hausfrau löschte den Brand inihrem Wohnhaus mit Bravour

Wenige Tage zuvor informierte sie sich bei der FF über FeuerlöscherGloggnitz:

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:34 Uhr Seite 44

Page 45: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

45Brandaus: News

Brandaus 12 · 2010

Die Feuerwehr kümmerte sich nach der Menschenrettung noch um die Bergungdes schwer beschädigten Klein-Lkw

Wie so vielen Autolenkern wurde inden ersten Dezembertagen währendder starken Schneefälle auch demFahrer eines Klein-Lkw im BezirkScheibbs die schneeglatte Fahrbahnzum Verhängnis.

Text: Lukas Hürner, BFKDO Scheibbs

Foto: FF St. Georgen/Ley

Bei St. Georgen/Leys kam das Fahrzeugkurz vor Mitternacht in einer leichtenRechtskurve auf die Gegenfahrbahn undkollidierte mit der Leitschiene. DerKlein-Lkw überschlug sich und stürztedrei Meter tief ab. Das Fahrzeug knalltemit dem Dach auf den betonierten Bo-den eines Misthaufens. Die Beifahrerinwar unverletzt geblieben und konntesich selbst befreien.

Lenker war eingeklemmtSie war es auch, die ein benachbartes

Haus erreichen konnte und von dort dieEinsatzkräfte alarmierte. Der Lenker warin dem schwer beschädigten Fahrzeugeingeklemmt. Die Freiwilligen Feuer-wehren St. Georgen(Leys und Obern-

dorf/Melk konnten den Lenker gemein-sam mit dem Team des NotarztwagensScheibbs aus dem Klein-Lkw befreien.Die erste Untersuchung durch den

Notarzt bescheinigte dem Patienten kei-ne schweren Verletzungen, der Lenker

wurde ins Krankenhaus Scheibbs trans-sportiert.DieKameradenderFreiwilligenFeuer-

wehr machten sich nach der Menschen-rettung daran, das Unfallfahrzeug zubergen.

Bei unwirtlichen Witterungsverhältnissen mussten die Feuerwehrmitglieder den eingeklemmten Lenker aus dem Unfallfahr-zeug befreien

Überschlag auf Schneefahrbahnendete im Misthaufen am Dach

Unverletzt gebliebene Beifahrerin konnte Hilfe holenBezirk Scheibbs:

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:35 Uhr Seite 45

Page 46: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

46

Brandaus 12 · 2010

Brandaus: DialogBrandaus: Dialog

Notarztwagen war schon da, sie habenmich rausgeholt. Im Notarztwagen ha-ben sich mich dann gleich sediert undintubiert, ehe ich mit dem Hubschrau-ber ins AKHnachWien geflogenwurde“,weiß Patrick genau, wasmedizinischmitihm geschieht.

„Pass aufMama und Papa auf“ImOrt hatte dieser folgenschwere Un-

fall Entsetzen ausgelöst. Patricks Feuer-wehrjugendführer Ing. Christian Hüblwar Einsatzleiter an jenem verhängnis-vollen Sonntag: „Wir wussten von einemNotfall mit einer Maschine. Ich habe je-neKameraden informiert, vondenen ichwusste, dass sie auf diesem Gebiet be-reits Erfahrung haben.“ Rettung undNotarzt waren am Unfallort, als Hübleintraf.„Wir haben versucht, Schaulusti-ge vom Gelände fern zu halten und sindden Medizinern so weit es notwendigwar an die Hand gegangen. Als ich denVerletzten sah, erkannte ich ihngarnichtgleich. Erst auf den zweitenBlick sah ich,dass es Patrick war“, schildert Hübl. Andas, was er zu Patrick gesagt hatte, kanner sich nicht mehr erinnern.

Eines haben aber beide noch in Erin-nerung und erzählen es unabhängigvoneinander. Patrick: „Ich hab zumChristian gesagt, er soll auf die Mamaund auf den Papa aufpassen.“ ChristianHübl: „Patrick hatmir nachgerufen, dassichmichumseineElternkümmernsolle“.Für Patrickwar dieWelt dann vierTage

lang entrückt, er befand sich im Tief-schlaf. Im AKH operierteman insgesamtsieben Mal. Der Stumpf musste versorgtwerden, ein Stück Muskel aus dem Rü-cken wurde in das schwer verletzte linkeBein transplantiert.„Ich bin am Mittwoch wieder aufge-

wacht, aber es hat schon ein zwei Tagegedauert, bis ich wirklich ganz bei mirwar“, weiß Patrick nur mehr, dass er alserstes seine Eltern erblickte, die Tag undNacht am Krankenbett gewacht hatten.Patrick konnte sich auch sofort an dieGeschehnisse erinnern und wusste ge-nau, dass er ein Bein verloren hatte.Eigentlich ist er es, der seine Umge-

bung aufrichtet. Er versprüht so viel Op-timismus, bringt alle zum Lachen undhat unglaublich ehrgeizige Pläne: „Ichmöchte das Schuljahr nicht verlieren“,verlangte er nach wenigen Tagen nach

Bei Unfall verlor Patrick sein rechtes Bein, nicht aber seinen OptimismusSchicksalsschlag:

„Ihr werdet sehen, bald binich wieder auf den Beinen …“

Patrick ist trotz seiner Verletzungenguten Mutes

Patrick mit seinem Feuerwehrjugendführer ABI Christian Hübl

Lebensfreude, Zuversicht undHumor lassen das Krankenzimmerhell aussehen. Dabei hätte der15jährige Patrick Schneider allesRecht der Welt, mit seinem Schick-sal zu hadern, in Selbstmitleid zuschwelgen oder wenigstens ein bisslgrantig zu sein. „Das wird schon,eine kleine Operation noch und danngeht’s dahin“, kommentiert er seinemomentane Situation.

Text: Angelika Zedka

Fotos: Angelika Zedka, zVg

Patrick war am 3. Oktober zu Hause inGöpfritz an der Wild schwer verun-glückt. Er half seinem Vater Gerhard beiArbeiten auf einem Feld und rutschte sounglücklich unter eine Fräse, dass ihmein Bein abgetrennt und das zweiteschwer in Mitleidenschaft gezogen wur-de. „Ich hab gleich bemerkt, dass da wasschlimmespassiert ist“, erinnert sichPa-trick und hat auch keine Scheu, darüberzu sprechen. „Ich war voll bei Bewusst-sein, hab noch mitgekriegt, wie meineFeuerwehrkameraden gekommen sind,um mich zu bergen“, erzählt er. „Der

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:35 Uhr Seite 46

Page 47: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

47

Brandaus 12 · 2010

halten.„Daswäreviel zuanstrengendge-worden, wenn da alle auf einmal gekom-menwären“, wirbt er umVerständnis. Erhat generell die gesamteBesuchs-Logos-tik übernommen. „Ich versuche halt,dass der Besucherstrom nicht zu heftigwird und trotzdem alle zu Patrick kom-men können“, versucht Gerhard Schnei-der, alles rundumsKrankenhaus in gere-gelte Bahnen zu leiten.„Ich werde bald wieder ministrieren

und die Feuerwehr wird auch immersein“, hat Patrick konkrete Ziele. „DieFeuerwehrjugendwird’s halt nimmer ge-ben“, versucht er ernst zu bleiben underntet fragende Blicke. „Naja, ich werdeja bald 15 und dannwerde ich in den Ak-tivstand übernommen“, grinst er nichtohneStolz.„Ichweiß, dassnichtmehr al-les möglich ist für mich, aber ich werdesicher meinen Platz haben und meineAufgaben erfüllen,Möglichkeiten gibt esgenug, zumBeispiel beimFunk“, spricht

große Reife aus den Worten des jungenMannes.Fußball, Radfahren, Schwimmen und

Freunde treffen führt er als vornehmli-che Freizeitbeschäftigungen an.„Schwimmen wird bald wieder gehen“,hofft Patrick und das andere wird sichweisen. Auch ein Vorbild hat er: „Gleichnach dem Unfall, da habe ich an denMatthias Lanzingerdenkenmüssen“, er-innert er sich und erklärt: „Das ist derÖSV-Schirennläufer, der auch ein Beinverloren hat. Ich habmir sofort gedacht,ich mache es ihm nach. Der fährt schonwieder Schi“, strotzt Patrick vor Selbst-vertrauen und Zuversicht.

Ehrgeizige ZieleDie nächste Zeit wird Patrick am„Wei-

ßen Hof“ in Klosterneuburg verbringen.In dieser Rehabilitationsklinik soll erschon demnächst eine Prothese ange-passt bekommen und „dann werde ichdas erste Mal aufstehen“.Die Zukunft sieht er hoffnungsfroh.

„Ichwerdewieder gehenund lernen,mitmeiner Situation zu leben. So rasch wiemöglich will ich die Matura machen“,spricht Ehrgeiz aus demGöpfritzer. Zwi-schendurchwitzelt er über den Zimmer-nachbarn, der schon Stunden auf dasPizzaservice wartet und bedankt sichschließlich artig für den Besuch.Ein sympathischer Bursche meistert

hier seine Situation in einer Art undWei-se, die so manchem zum Vorbild gerei-chen könnte. Brandaus wird den jungenMann auf seinem Weg zurück ins ganznormale Leben begleiten und über seineGenesungsfortschritte berichten.Genau-so, wie ihn seine Freunde aus der Feuer-wehrjugend begleiten werden. Alles Gu-te Patrick und möge Dir Dein optimisti-sches Wesen den sicher beschwerlichenWeg, der noch vor Dir liegt, erleichtern!

Informationen aus seiner Klasse, des 1.Jahrganges an der Handelsakademie inHorn. Exakt eineWochenachdemUnfallschnappte Patrick sich sein Handy undbegann zu telefonieren. „Er hatmich an-gerufen und hat sich bedankt, dass wirihm geholfen haben“, glaubte ChristianHübl seinenAugennicht zu trauen, als erden Namen Patrick auf demDisplay sei-nes Handys las.

HeimaturlaubBereits eine Woche nach dem Unfall

war Patrick das erste Mal im Rollstuhl,den er mittlerweile gut im Griff hat. Einbesonderes Highlight bedeutete ihm dererste Heimaturlaub. Für ein Wochenen-de durfte er zu seiner Familie nach Göp-fritz an derWild. Die Mädels und BubenvonderFeuerwehrjugendhatten ihmeinWillkommen-Transparent aufgerichtet.DerPapahattealleHändevoll zu tun,umdie zahlreichenBesuche inSchrankenzu

Fröhlicher Empfang: Die Feuerwehrjugend hieß Patrick herzlich willkommen

Leserbriefe an [email protected]

Gemeinden herumstehenund vor sich hinrosten undnach gewisser Zeit wiederdurch neue ersetzt werden.Die Mindestaufrüstungsver-ordnung wurde in den letz-ten 30 Jahren vor allem hin-sichtlich des notwendigenanzuschaffenden Fahrzeug-und Ausrüstungsstandardsherangezogen.Ob genügendMänner undFrauen all diese Fahrzeugeauch bedienen bzw. jeder-zeit zu einem Einsatz aus-

fahren können, war schonnicht mehr so entscheidend.Geschäft und Prestige hatteund hat einen höheren Stel-lenwert als der Kameradbzw. Mensch!Ich finde es wichtig, dassmoderne Geräte bei denFeuerwehren zurVerfügungstehen. Das Entscheidendesind jedoch noch immer dieMänner und Frauen, die ihreFreizeit der Feuerwehr wid-men und im Ernstfall zurVerfügung stehen.

Durchaus hinterfragenswertist es jedoch, ob in so man-chen kleinen Orten drei odermehr Fahrzeuge vorhandensein müssen. Vor allemdann, wenn imman Ernst-fall froh sein muss, wennmiteiner Mannschaft überhaupteine ordentliche Ausrü-ckung zum Einsatz erfolgenkann.

Mit besten Grüßen

Walter Schönhacker

Brandaus 10/2010

Betreff: Mindest-ausrüstungsverordnung

Sehr geehrte Damen undHerren!Es ist erfreulich, dass manbei der Feuerwehr auch überdie Mindestausrüstungs-Verordnung nachdenkt undneue Ziele verfolgt.Tatsache ist derzeit jeden-falls, dass es zu viele Fahr-zeuge gibt, die in kleinen

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:35 Uhr Seite 47

Page 48: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Dialog48

Brandaus 12 · 2010

nachtsgeschenke immer auchGeburtstagsgeschenke sind. Einganz besonderes Geschenk wurde mirzuWeihnachten 1996 zu meinem50. Geburtstag zuteil. Ich hatte damalsgebeten, von persönlichen GeschenkenAbstand zu nehmen und stattdessenden Bau des Caritas-Behindertentages-heimes Mühlbach zu unterstützen.Tatsächlich konnte durch die groß-zügigen Spenden ein großer Schrittzur Fertigstellung des Heims gemachtwerden. Noch heute kannmit diesemHeim zahlreichenMenschen, dieauf der Schattenseite des Lebensstehen, eine Zukunft gegeben werden.Und immer wieder ist ein Besuchin Mühlbach ein beeindruckendesErlebnis.

Sie sind als Sohn von Weinbauernin Radlbrunn in bescheidenenVerhältnissen aufgewachsen.Welche Erinnerungen verbinden Siemit Ihrer Kindheit und Jugend?Die Erinnerungen sind sehr vielfältig

und unterschiedlich. Etwas, an das ichgerade in letzter Zeit immer bewussterund häufiger zurückdenke, ist das Le-ben und Arbeiten auf einem Bauernhofim Ablauf der Jahreszeiten. Ich glaube,davon kannman viel für das menschli-che Leben ableiten. Sehr geprägt hatmich auch jene Zeit, in der ich täglichmit dem Zug nach Tulln ins Gymnasi-um gefahren bin. Im Zug trifft man un-terschiedliche Leute, führt unterschied-liche Gespräche undmacht wertvolleErfahrungen. Und eine dritte Erinne-rung ist bis heute die Dorfgemeinschaftvon Radlbrunn, die Begegnung auf Au-genhöhe, das Eingebettet-Sein in dieDorfstruktur. Nur so ist es möglich,Wurzeln zu schlagen und fest mit bei-den Beinen am Boden zu stehen.

Was macht ein Landeshauptmann,wenn er nicht amtiert — sprich inseiner Freizeit?Ich genieße die Zeit, die ich mit und inmeiner Familie verbringen kann. Vorallem die Enkelkinder sorgen für ganz

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im persönlichen TalkProminentes „Christkind“:

„Ich spreche anstelle vonMacht lieber von Kraft“

Er ist zweifellos der prominentesteNiederösterreicher, der am 24.Dezember auch Geburtstag feiert:Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll.Anlässlich seines Wiegenfestes ludder Jubilar zu einem ausführlichenInterview. Dabei stand nicht die Politik,sondern der Mensch hinter demLandeshauptmann im Mittelpunkt.

Text: Franz Resperger

Fotos: zVg, Teiss

Brandaus bringt hier einen kleinen Aus-zug aus dem Fragenkatalog, auf denErwinPröllmitüberraschendenAntwor-ten reagierte:

Herr Landeshauptmann: Sie sind am24. Dezember 1946 geboren, also ein„Christkind“. Über welches Geschenkunter dem Weihnachtsbaum habenSie sich bisher am meisten gefreut?Es ist schwer, eine Abstufung derschönstenWeihnachtsgeschenkevorzunehmen. Noch dazu, woWeih-

„Wer sich mit den Feuerwehren anlegt, bekommt es mit mir zu tun“, so LH Pröll in Poysdorf

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:35 Uhr Seite 48

Page 49: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

49Brandaus: Dialog

Brandaus 12 · 2010

besondere Momente der Freude. Undich bin jemand, der gerne in der Naturunterwegs ist, etwa bei Spaziergängenmit meinemHund Tobi, beim NordicWalking oder mit dem Rennrad.

Sieht man Erwin Pröll auch im Kino?Und wenn ja, welche Filme sieht eram liebsten?Ich bin sehr, sehr selten im Kino.Hauptsächlich dann, wenn es der Berufmit sich bringt. Das letzte Mal im Kinowar ich bei der Filmpremiere des aktu-ellen Filmes von Reinhard Schwabe-nitzky „Furcht und Zittern“.

In Österreich wird fast schon jedezweite Ehe geschieden. Erwin Pröllist seit 1969 verheiratet. VerratenSie uns Ihr Rezept, wie eine Bezie-hung so lange funktionieren kann?Ich weiß nicht, ob man es Rezeptnennen kann.Was wichtig ist, ist gegen-seitiges Verständnis, Respekt, Freiraumund fest eingebettet zu sein in einenstarken Familienverband. Und wasnoch hinzukommt: Humor im Lebenund die Fähigkeit, über Dinge schmun-zeln und lachen zu können.

Erwin Pröll gilt als einer der mäch-tigsten Politiker Österreichs. Wasbedeutet Macht für Sie persönlich?Mein Gott, die Frage nach der Bedeu-tung vonMacht hat schon ganze Bü-cher gefüllt. Ich spreche anstelle vonMacht lieber von Kraft. Nämlich Kraftzu haben, Entscheidungen zu treffenundVerantwortung zu übernehmen.

Was sollte den Menschen in Nieder-österreich vom Politiker Erwin Pröll inErinnerung bleiben? Worauf sind Siebesonders stolz?Das ist inWahrheit eine Frage, die an-dere beantworten müssen.Worauf ichstolz bin , weil wir als Land darauf stolzsein können, ist die Tatsache, dass sichin Niederösterreich ein echtes Landes-selbstbewusstsein, ein Familiensinnund eine Landesidentität entwickelthat. Früher hat man auf Niederöster-reich hinabgeschaut – heute schautman uns immer öfter hinterher, weil wirin vielen Bereichen erfolgreich arbeiten.Und wir haben einen Strukturwandelgeschafft, den uns viele nicht zugetrauthaben – oft auch wir uns selber nicht.Niederösterreich ist heute ein moder-nes, weltoffenes, international aner-kanntes Land im Herzen Europas, dasaber stolz ist auf seine Geschichte, Tra-dition undWerte.

Es gab Zeiten, wo Sie gerne Bundes-präsident werden wollten. Ist dasnoch ein Ziel?Die Antwort darauf ist relativ einfach,auch wenn sie sehr pathetisch klingen

mag, aber es ist wirklich so: Ich liebedieses Land. Ich kannmir daher keineschönere Aufgabe vorstellen, als Lan-deshauptmann von Niederösterreichund damit erster Diener des Landes zusein. Dazu kommt, dass im Laufe derJahre ein großesVertrauen zwischenden Landesleuten undmir entstandenist, das nicht nur Kraft für die Arbeitgibt, sondern dem ich mich sehr ver-pflichtet fühle.

„Wer sich mit den Feuerwehren an-legt, der bekommt es mit mir zu tun.Und das hat noch keinem gut getan.“Eine klare Aussage, die Sie 2009 beider Siegerehrung der Landesleis-tungsbewerbe in Poysdorf vor 9000Feuerwehrleuten getroffen haben.Welchen Bezug haben Sie zur Feuer-wehr?Einen sehr engen Bezug, und zwar weilich weiß, dass die Feuerwehren einetragende Säule unserer niederösterrei-chischen Gesellschaft sind. Und ich ha-be das in zahlreichen Situationen selbsterlebt – etwa bei Katastrophenfällen.Unsere Feuerwehren leisten hervorra-gende – und inWahrheit unbezahlbare– Arbeit, sie sorgen für Sicherheit, Ge-borgenheit und Zusammenhalt.

Mussten Sie selbst oder einesIhrer Familienmitglieder bereits dieHilfe einer Feuerwehr in Anspruchnehmen?Gott sei Dank musste ich noch nie dieFeuerwehr zu einem Brandeinsatz ru-fen. Aber allein zu wissen, dass im Fallder Fälle professionelle Hilfe zur Stelleist, ist ein beruhigendes Gefühl.

Von welchen Menschen waren Siein Ihrem bisherigen Leben am meistenbeeindruckt?Zum einen vonmeiner Frau.Insbesondere dafür, wie sie mir denRücken frei gehalten, die Erziehung derKinder übernommen und die Familieorganisiert hat.In politischer Hinsicht hat michAndreas Maurer beeindruckt, und zwarim Dienst und Dienen an der Heimat,imVerwachsensein mit dem Land undmit der Art, politisch zu arbeiten.Und wer mir auch immer Respekt undBewunderung abringt, sind all jeneMenschen, die ich aufgrund des Berufeskennen lerne, die vom Schicksal beson-ders hart getroffen werden, aber den-noch die Kraft aufbringen, den Blicknach vorne zu richten, das Schicksalzu meistern und wieder aufzustehen,wenn sie gefallen sind oder zu Bodengeworfen wurden.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten,welche wären das?Erstens, ein friedliches Zusammenle-ben, zweitens Gesundheit und drittenseine möglichst erfolgreicheWeiterent-wicklung von Niederösterreich.

Warum unterschreibt Erwin Prölleigentlich jedes Schriftstück mitgrüner Tinte?Das hängt mit meinen politischenVorbildern Leopold Figl und AndreasMaurer zusammen, die auch mit grünerTinte unterschrieben haben. Es ist dasein Signal für die Verbundenheit mitdem Bauernstand.

Ist es einem Landeshauptmannüberhaupt noch möglich, sich mitseinen Freunden ungezwungenin Jeanhose und Pullover auf einTratscherl beim Wirten oder Heurigenzu treffen?Aber natürlich, der Landeshauptmannist ja auch ein Mensch wie jeder andere.Mir ist das sogar sehr wichtig, weilman von Freunden viel eher die unge-schminkteWahrheit zu hören be-kommt.

Wäre Erwin Pröll nicht in die Politikgegangen, welchen Beruf hätte ersonst gewählt?Das ist eine ganz schwierige Frage.Einerseits bin ich ja eher ohne es zuplanen in die Politik gekommen.Auf der anderen Seite bin ich gleichnach dem Ende meines Studiums indiese Richtung eingeschwenkt.Umso schwieriger ist daher dieAntwort auf diese Frage. Ein großerReiz für mich wäre der Fußballgewesen, und zwar nicht so sehrals Aktiver sondern mehr imManage-mentbereich.

„Unsere Feuerwehren sorgen fürSicherheit, Geborgenheit und Zusam-menhalt“

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:35 Uhr Seite 49

Page 50: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Dialog50

Brandaus 12 · 2010

50

Wenn die Beliebtheit von Berufsgrup-pen abgefragt wird, rangieren Politi-ker meist an letzter, Feuerwehrleutein der Regel an erster Stelle. HabenSie sich manchmal schon heimlichgewünscht, Feuerwehrmann zu sein?

In gewissen Situationen muss manauch als Landeshauptmann Feuerwehrspielen – im übertragenen Sinn natür-lich. Das ist aber nicht zu vergleichenmit der Arbeit, die die Feuerwehrentagein tagaus leisten. Das ringt mir

immer große Bewunderung ab. Beson-ders in Katastrophenfällen. Gerade insolchen Situationen ist es wichtig, dasses eine gute Zusammenarbeit zwischender Feuerwehr und der Politik gibt.

In Niederösterreich gibt es ein dichtesNetz an Feuerwehren, exakt 1648.Soll dies so bleiben oder sehen Sieauch in diesem Bereich einen Refor-mierungsbedarf?Wir setzen in Niederösterreich auf dasFreiwilligenwesen und auf das flächen-deckende klein strukturierte Feuerwehr-netz. In Katastrophenfällen können wirauf niemanden verzichten. Es ist daherundenkbar, dass ein derartiges gewach-senes Netzwerk in Frage gestellt wird.Das gefährdet die Sicherheit undschwächt den Familiensinn in diesemLand. Solange ich Landeshauptmannvon Niederösterreich bin, hat jeder ein-zelne Feuerwehrmann und jede einzelneFeuerwehrfrau die Garantie, dass keineeinzige Ortsfeuerwehr angetastet wird.

Hat sich Erwin Pröll eine Deadlinegesetzt, wie lange er noch Landes-hauptmann in NÖ bleiben möchte?Das entscheiden der liebe Gott, meineFreunde in der Partei und die Lands-leute. Aber glauben Sie mir, ich kennemeine Grenzen.

Gerade in Katastrophenfällen ist eine gute Zusammenarbeit wichtig

Hier beantwortet LFKDTJosef Buchta Ihre Fragenzum Feuerwehrwesen.E-Mail: [email protected]

Dialog

Frage: Es kommt häufigvor, dass bei Verkehrsun-fällen die Straße gesperrtwerden muss (z.B. wegenÖlaustritt). Grundsätzlichdarf man nach dem Ein-satz die Straße auf keinenFall selber freigeben, son-dern muss die Straßen-meisterei verständigen.Was aber, wenn der Unfallam Abend oder in der Nachtpassiert und die Straßen-meisterei nicht erreichbarist?OLM Ing. Sascha Teutsch

Antwort: Im Falle der Un-aufschiebbarkeit dürfengrundsätzlich auch Feuer-wehren bei Elementarereig-nissen, Bränden, Unfällen,etc., Verkehrsbeschränkun-gen wie z.B. Straßensperrenverfügen (§ 44 b Straßenver-kehrsordnung).Das Gesetzregelt weiters, dass die Auf-hebung der Sperre jenes Or-

gan durchzuführen hat, wel-ches die Maßnahme veran-lasst hat.Da die Feuerwehren in derüberwiegenden Zahl der Ein-sätze diese Erstmaßnahmesetzen, würde diese auch diePflicht zur Aufhebung treffen.Bei Unfällen mit Ölaustrittoder sonstigen Schadstoffenstellt sich die Frage, wann dieFahrbahn wieder gefahrlos

für denVerkehr freigegebenwerden kann. Die dafür not-wendige Beurteilung desStraßenzustandes nachDurchführung der Reini-gungsmaßnahmen, der vonvielen Faktoren beeinflusstwerden kann (z.B.Witterung,Belag, Alter, Schäden, etc.),fällt aber nicht in die fachlicheKompetenz der Feuerwehr.Ich empfehle daher in sol-

chen Fällen, jedenfalls Ver-treter der Exekutive bzw. derStraßenverwaltung als Ex-perten beizuziehen und eineEntscheidung über die Auf-hebung der Sperre nur aufGrundlage der Beurteilungdieser Stellen zu treffen.Hinweisen möchte ich indiesem Zusammenhang,dass jede Anordnung oderAufhebung einer Sperre auchder zuständigenVerkehrsbe-hörde (in der Regel der Be-zirksverwaltungbehörde) zumelden ist.

Freigabe von Straßensperren

Frage an den Landesfeuerwehrkommandanten

Foto:w

ww.bilderbox.at

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:35 Uhr Seite 50

Page 51: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

51Brandaus: Dialog

Brandaus 12 · 2010

51

NiederösterreichischesLandesfeuerwehrkommando3430 TullnLangenlebarner Straße 108

Tel.: 0 22 72 / 90 05-13 170Fax: 0 22 72 / 90 05-13 [email protected]://www.noelfv.at

Telefonvermittlung . . . . . . . . . . . 13 170

KR Buchta JosefLandesfeuerwehr-kommandant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 650

Blutsch ArminLFKDTSTV . . . .0676/861 20 701

Anzenberger ManuelaBRANDAUS-Abo . . . . . . . . . . . . . . . . 16 756

Bartke AnitaChefsekretärin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 656

Blaim MartinaSekretariat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 445

Kontakt www.brandaus.at

Kerschbaumer DominikFahrzeugförderungen,Mindestausrüstung,Atemschutz,Schadstoff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 177

Ing. Litschauer EwaldNachrichtendienst. . . . . . . . . . . 16 659

Marx JuliaLeistungsbewerbe,FMD, SVE,Feuerwehrkuraten. . . . . . . . . . . . . . 13 173

Nittner AlexanderBrandaus . . . . . . .0676/861 13 206

Paul BrigitteBuchhaltung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 436

Pfaffinger MichaelFunkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 673

Resperger FranzPressesprecher,Öffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . .0676/53 42 335

Ing. Brix AlbertVorbeugenderBrandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 171

Eismayer GerdaSonderdienste,Zivildienst, FDISKFirst-Level-Support . . . . . . . . . 13 168

Funkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . 17 337

Hagn ManfredHaustechnik. . . 0676/861 16 757

Hollauf SiegfriedGeräteförderungen,Feuerwehrgeschichte,Wasserdienst,Wasserdienst-leistungsbewerb. . . . . . . . . . . . . . . . . 16 663

Ing. Hübl ChristianAusbildung,Feuerwehrjugend . . . . . . . . . . . . . . . 13 166

Ing. Jestl KurtFeuerwehrtechnik,Ausschreibungen. . . . . . . . . . . . . . . . 13 172

Schönbäck JohannBuchhaltung,Versicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 164

Sonnberger GerhardBüroleitung, PräsidialeAngelegenheiten. . . . . . . . . . . . . . . . 13 150

Ing. Steiner JosefNachrichtendienst,Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 169

Ing. Tischleritsch MichaelBetriebsfeuerwehren, Vorb.Brandschutz, KHD. . . . . . . . . . . . . 13 212

Wagner GerdaAuszeichnungen,Feuerwehrführerscheine,Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 154, 13 170

Zach PeterInformations-technologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 466

Zedka AngelikaÖffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . .0676/861 10 122

Einzigartig!Besuchen Sie dasBRANDAUS ONLINE-ARCHIV

Das einzige Feuerwehrmagazin Österreichs,DAS ALLE NACHHALTIG INFORMIERT

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009

P

Porträt:Renate ZechmeisterLandesfeuerwehrärztin 16

Auszeichnung:Höchste Ehre fürBundespräsidenten 6

Sicher in den EinsatzSicher in den EinsatzBester Schutz mit optimaler AusrüstungBester Schutz mit optimaler Ausrüstung

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009

Pe

gp

e8

33

e

Porträt:OBI Gerlinde WeissBTF-Kommandantin 24

Topstory:Schiffshavarie aufder Donau 20

HochwasserHochwasserVorsorge für den Ernstfall

Porträt:Harald KnablNÖN-Chefredakteur 20

Topstory:Feuerwehrhäuser:Planen und Bauen 12

Feuerwehr im SchneeFeuerwehr im SchneeTausende Stunden für die Sicherheit

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009

Porträt:Klaus Schierhackl,ASFINAG, 18

Topstory:Digitale Alarmierungin NÖ, 10

NÖ Feuerwehrzieht RekordbilanzNÖ Feuerwehrzieht Rekordbilanz70.636 Einsätze — so viele wie noch nie70.636 Einsätze — so viele wie noch nie

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2010

Topstory:Pressekonferenz: Pröllgibt Standortgarantie, 5

A21: Die Tragödie ...A 21: Die Tragödie ...Sechs Tote, 30 zum Teil SchwerverletzteSechs Tote, 30 zum Teil Schwerverletzte

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2010

Porträt:LandtagspräsidentHans Penz, 8

Topstory:Ehrung nach Unglückauf A21, 8

Tunnelbrand S1Tunnelbrand S1Sicherheitskonzept hat sich bewährtSicherheitskonzept hat sich bewährt

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren4 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren4 · 2010

Porträt:Franz Wohlfahrt,Novomatic-General, 14

P.b.b.

Verlagsp

ostamt1140Wien·08Z037934M

·www.noelfv.at

Topstory:GesetzwidrigesTaxiservice, 7

Vollgas in PoysdorfVollgas in Poysdorf15.000 Feuerwehrmitgliedertraten bei Jubiläumsbewerb an15.000 Feuerwehrmitgliedertraten bei Jubiläumsbewerb an

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren7/8 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren7/8 · 2010

Porträt:BranddirektorDI Dr. Hillinger, 24

brandaus.at

Das Brandaus-Archiv ist kein Ersatz für ein Abonnement des Magazines Brandaus, welchesmaßgeblich undmonatlich aktuell informiert. Vielmehr dientes als kostenfreies Zusatz-Service des NÖ LFV, das seit Anfang 2009 für alle Feuerwehrmitglieder und interessierte Leser unbegrenzt aufgebaut wird.

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:36 Uhr Seite 51

Page 52: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus 12 · 2010

Schau mal vorbei: www.feuerwehrjugend-noe.at

Brandaus: Wissen52 Brandaus: News52 Brandaus: Jugend

Der jährliche Abschlussder Feuerwehrjugendgrup-pen des Bezirkes Mödlingfand in Laxenburg statt.Die Feuerwehrjugendlichenund ihre Betreuer wander-ten durch den Schlossparkzu einer von der Feuer-wehr Laxenburg errichte-ten Lagerfeuerstelle.

Der örtliche FeuerwehrkuratHeinrich Hahn sprach be-sinnliche Worte zur Advent-zeit während die Kameradender Feuerwehr Laxenburg fürdie Agape sorgten.Anschließend wanderten dieJugendlichen mit Fackeln zu-rück auf den Schlossplatz, wosie von VizebürgermeisterinElisabeth Maxim und Andre-as Heidenreich, dem Kom-mandanten der FeuerwehrLaxenburg, begrüßt wurden.

FJ-Abschied von LFR KoternetzBezirk Mödling

Das Abschiedsgeschenk der Feuerwehrjugend seinesBezirkes bereitete dem scheidenden Mödlinger Bezirksfeu-erwehrkommandanten LFR Franz Koternetz sichtlich Freude

Dadiese Jahresabschlussfeierdie letzte offizielle Veranstal-tung der Feuerwehrjugend inder Ära von Landesfeuer-wehrrat Koternetz war, hattesich BSB FJ HBM Robert Ko-mucki ein persönliches Ab-

Foto:Florian

Schützenhofer

Landesfeuerwehrrat FranzKoternetz und Bezirksfeuer-wehrkommandantstellver-treter Ing. Richard Feischlstießen hier, von der Landes-feuerwehrschule Tulln kom-mend, ebenfalls zur Feier.

schiedsgeschenk für denscheidenden Bezirksfeuer-wehrkommandanten einfal-len lassen.Die Kübelspritze stellt durchden Feuerwehrjugendleis-tungsbewerb symbolisch einoft verwendetesGerät dar. Al-so restaurierte BSB FJ RobertKomucki eine ausgeschiede-ne Kübelspritze perfekt undließ alle Jugendfeuerwehr-mitglieder und Betreuer un-terschreiben.Diese soll Franz Koternetz inseiner „Feuerwehr-Pension“an die gemeinsame Zeit mitder Feuerwehrjugend erin-nern.Ein großer Dank gilt ASB-FJHarald Jungmayer und denKameraden der FeuerwehrLaxenburg für die Organisati-on der Jahresabschlussfeierder Feuerwehrjugend.

Krebspatient Manuel sagt allen „danke“„Danke allen, die mit unsgefühlt und gespendet ha-ben“, ist Sabine Parzeraus Höbenbach (Bez.Krems) überwältigt überjene Hilfsbereitschaft undMenschlichkeit, die manihrer Familie, vor allemaber ihrem Sohn Manuelentgegen gebracht hat.

Wie berichtet war Jung-feuerwehrmannManuel imSommer mit der DiagnoseKrebs ins St. Anna SpitalnachWien gebracht wor-den. Die Feuerwehrkame-raden riefen im Ort zu einerSpendenaktion auf, derSportverein machte mitund auch in Brandaus gab’s

einen Spendenaufruf.Denn Behandlung,Medikamente und dieBetreuung haben eineMenge Geld verschlungen.Tatsächlich konnte dem13jährige Manuel letztend-lich ein Scheck mit einemansehnlichen Betrag über-reicht werden.DasWichtigste: Manuelgeht es gut, er besuchtwieder die Schule.Und die Haare, die er beider Chemotherapie hattelassen müssen, sind auchlängst wieder nachgewach-sen. Manuel besucht jedenMittwoch die Feuerwehr-jugendstunde und willauch danke sagen.Die letzte Kontrolle im St.Anna Krankenhaus brachteein höchst erfreulichesErgebnis: „Alles ok“,bescheinigten die Ärzte.

Das Kommando der FF Höbebach und die FJ-Kameradenüberreichten den Spendenscheck an Manuel Parzer unddessen Mutter Sabine

Ausflug zur BFWienDie Feuerwehrjugend ausSt. Leonhard am Forst be-gab sich beim diesjährigenAusflug auf große Fahrt

Der Besuch der Hauptfeuer-wehrwache in Floridsdorfbeeindruckte die kleinenKameraden ebenso wie dieBegleitpersonen. Zum krö-nenden Abschluss wurdenoch das Technische Mu-seum besucht, wo sich dieJungendlichen an verschie-den Experimenten versuch-ten, um zu verstehen, wiedie Technik funktioniert.

Foto:FFHöbenbach

Foto:FFSt.Leonhardam

Forst

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:36 Uhr Seite 52

Page 53: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

53Brandaus: NewsBrandaus: Jugend

Brandaus 12 · 2010

Pamela Hniliczka stellt die Feuerwehrjugendarbeit in den Bezirken vorSerie:

Bezirk Mistelbachben und 80 Mädchen. Im Jahr 2009wurden 111 Eintritte, 45 Austritte und84 Überstellungen in den Aktivdienstverzeichnet. ImVergleich zum Jahr2008 hatten wir 2009 um 15 Jugendli-che weniger bei der Feuerwehrjugend.

Gibt es bezirksweite Veranstaltungen?Wenn ja welche?In unserem Bezirk wird jeweils im Jän-ner eine Bezirksfeuerwehrjugendfüh-rersitzung abgehalten, in der die Akti-vitäten der einzelnen Abschnitte undFeuerwehren koordiniert werden.Der Informationsfluss erfolgt über dieAbschnittsachbearbeiter und die Ab-schnittsfeuerwehrjugendführersitzun-gen zwei bis drei Mal jährlich. Zu Jah-resbeginn wird ein Hallenfußballbe-werb sowie ein Tischtennisbewerb vonFeuerwehren organisiert, bei welchenGruppen aus dem gesamten Bezirkmitmachen. Der Bezirksfeuerwehrju-gendleistungsbewerb kann aufgrundder Größe als eigeneVeranstaltungdurchgeführt werden. Hingegen muss

derWissens-test aufgrundder hohenTeilnehmeran-zahl an zwei Ort durchge-führt werden. Von den Ab-schnittsfeuerwehrkommandos werdendie Abschnittsfeuerwehrjugendleis-tungsbewerbe ausgerichtet. Im Som-mer wird vom Bezirk das dreitägige Be-zirksfeuerwehrjugendlager organisiert.

Was sind die größten Erfolge eurerJugendgruppen im Bezirk?Platz 1 konnten wird heuer leidernicht belegen. Die größten Erfolgedes Bezirkes Mistelbach im Jahr 2010waren:- Platz 2, 3, 11 und 18 beim 10. Junior-Fire-Cup in Langenlois- Platz 2 und 3 in Bronze beimLandesfeuerwehrjugendlager 2010- Platz 2 und 5 in Silber beimLandesfeuerwehrjugendlager 2010- 6. und 9. Platz bei den Bundesbewer-ben 2010 in Oberösterreich

7

BSB-FeuerwehrjugendChristian Müllner

Wie viele Jugendgruppen gibt esim Bezirk, wie viele Feuerwehrengibt es gesamt?Im Bezirk Mistelbach gibt es derzeitin 50 von 118 Freiwilligen FeuerwehrenFeuerwehrjugendmitglieder.

Wie viele Mitglieder derFeuerwehrjugend gibt es im Bezirk?Per 31. 12. 2009 waren im FDISK 361Jugendliche gemeldet, davon 281 Kna-

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 20:13 Uhr Seite 53

Page 54: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

54

Brandaus 12 · 2010

Brandaus: AlbumBrandaus: AlbumTulln

„OMV-Spritpreisaktion“Nach Veröffentlichung desArtikels in der NovemberAusgabe von Brandauserklärte das OMV Manage-ment das zwischen derzuständigen Gebietsleite-rin und dem NÖ Landes-feuerwehrverband verein-barte Abkommen — um6,1 Cent billigeres Tankenfür Feuerwehrmitglieder —als unzutreffend.

Aus dem AntwortschreibendesVorgesetzten der Ge-bietsleiterin an einen an derPreisaktion interessiertenstellvertretenden Feuerwehr-kommandanten ist nachzu-lesen, Zitat: „...dass der Arti-kel im Brandaus nicht mitOMV abgestimmt – und so-mit auch nicht seitens OMVfrei gegeben wurde. Der Arti-kel ist inhaltlich in mehrerenPunkten unkorrekt – OMVkann daher die beschriebeneVorgangsweise nicht unter-

stützen“.Die zuständige Gebietsleite-rin der OMV war nach meh-reren telefonischenVorge-sprächen am 16. September2010 um 10 Uhr im NÖLandesfeuerwehrverband,um die Erweiterung der be-stehenden Kooperation ausdem Jahr 2006 mit denVer-tretern desVerbandes unterDach und Fach zu bringen.Beim abschließenden Ge-spräch mit dabei: Bürodirek-tor Gerhard Sonnberger,der für Finanzen zuständigeMitarbeiter Hans RudiSchönbäck sowie Presse-sprecher Franz Resperger.Bei diesem Gespräch wur-den sämtliche Details derAbwicklung besprochen.Auch erforderliche Unterla-gen für die Aktion wurdenvon der OMV nachgeliefert.In weiteren Gesprächen mitdem OMVManagementwurde dargestellt, dass die

langjährige Kooperation fürdie Einsatzfahrzeuge desLandesfeuerwehrkomman-dos Niederösterreich seitensOMV preislich massiv ge-stützt wurde. Jahrelang wa-ren und sind die NÖ Feuer-wehren ein verlässlicherPartner der OMV.Vor allembei den vielen Hochwasser-einsätzen, wo für die europa-weite Energieversorgungbedeutende Gasregelstatio-nen von engagierten Feuer-wehrmitgliedern geschütztwurden.Das OMVManagement führtnun wieder intensive Ge-spräche mit dem NÖ Lan-desfeuerwehrverband, umrasch eine für alle Beteiligtenattraktive Lösung auszuar-beiten. Trotz allem wird derLandesfeuerwehrverbandauch mit anderen Mineral-ölgesellschaftenVerhandlun-gen über Rabattaktionenführen.

Herzliche Gratulation desÖBFV-Präsidenten undNÖ LFKDT Josef Buchta

Foto:zVg

Hohe Auszeichnung

Gold der Republik für OBR BauerAus den Händen von Lan-deshauptmann Dr. ErwinPröll erhielt der Bezirks-feuerwehrkommandantvon Gmünd, OberbrandratOtmar Bauer, kürzlich das

Goldene Ehrenzeichen fürVerdienste um die Repu-blik Österreich verliehen.

Bauer erhielt die vom Bun-despräsidenten verliehene

Zwei prominente Gratulanten zur hohen Auszeichnung vonOBR Bauer: LBD Josef Buchta und LH Erwin Pröll

Foto:zVg

hohe Auszeichnung für sei-ne lange und verdienstvollausgeübte Kommandanten-funktion und seine zahlrei-chen damit verbundenenAktivitäten. „OBR Bauerzeichnet sich vor allemdurch seine enge Kooperati-on mit den Gemeinden,den Bezirks- und Landesbe-hörden sowie derWirtschaftund den benachbarten Feu-erwehren in Südböhmenaus“, meinte Pröll in seinerLaudatio. Zudem sei Bauerimmer ein Garant für rascheund wirksame Feuerwehr-einsätze zum Schutz undzur Sicherheit der Menschenim Bezirk Gmünd, sagte derLandeshauptmann.Erster Gratulant nach derÜberreichung war Nieder-österreichs LFKDT KR JosefBuchta.

Bezirkshauptmann Mag.Stefan Grusch dankte vorallem für die professionelleBewältigung der Hochwas-serlage im August. Ober-brandrat Johann Thürrfreute sich über denBesuch des Präsidentendes ÖBFV Landesbranddi-rektor Josef Buchta. Ausseinen Händen erhielt derJubilar das Verdienstzei-chen des ÖBFV in Gold.

Bezirksfeuerwehrkomman-dant-Stellvertreter BrandratReinhard Scheichenbergergab einen Einblick in dieFeuerlaufbahn des Jubilarsder bereits 1967 der Feuer-wehr in Kalladorf beigetretenist. 1985 wurde Johann ThürrFeuerwehrkommandant inWullersdorf. Einige Jahrespäter dann Funktionär imAbschnitt Hollabrunn und2001 erfolgte dieWahl zumBezirksfeuerwehrkomman-dant-Stellvertreter bzw. 2009schließlich zum Bezirksfeu-erwehrkommandanten.„Du begehst Deinen Feuer-wehrdienst auch noch nach40 Jahren nach demMottoDeines Mentors, des damali-gen Kommandanten JosefSchweyer: Nur der Eintrittund der Austritt aus derFeuerwehr ist freiwillig.Dazwischen liegt diePflicht“, umriss ReinhardScheichenberger in seinerAnsprache den Charakterdes vitalen Sechzigers.

Hollabrunn

OBR JohannThürr wurde 60

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 20:13 Uhr Seite 54

Page 55: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

55

Brandaus 12 · 2010

Wissen

Artikelsammlungab nun bestellbarMenschenfüh-rung, Taktik &Technik —Eine Artikel-sammlung fürdas interes-sierte Feuer-wehrmitglied

Brandaus Redakteur FT Ing.Richard Berger hat seine bis-herigenVeröffentlichungenin Buchform aufgelegt.Die vier Kapitel umfassenMenschenführung, Taktik,Technik und Special Interest.In den einzelnen Kapitelnsind die textlichen Inhalte zuden Themenbereichen zu-sammengefasst. Man findetzusammenhängende Serienund einzelne Artikel, welchein den Jahren 2007 bis Ende2010 im Brandaus und ande-ren Fachmagazinen erschie-nen sind. Die Artikelsamm-lung ist unter www.epubli.deum €24,99 bestellbar.

Der Kommandantder Freiwilligen FeuerwehrGastern, Abschnittsbrand-inspektor Gerald Dimmel,feierte kürzlich seinen50. Geburtstag.

Seiner Einladung zu einer

Gastein

ABI Gerald Dimmel wurde 50

Foto:FFGastern

Vorne sitzend: Gerald und Andrea Dimmel, stehend von links:Oswald Sprinzl, Friedrich Goldnagl, Hedwig Dietrich, RolandDatler, Gerhard Burian, Alfred Wagner, Elisabeth Piringer,Karlheinz Piringer, Ing. Alois Österreicher, Erwin Miksch

Geburtstagsfeier folgten ne-ben zahlreichenVerwandten,Freunden und Bekanntenauch Bürgermeister Ing.Alois Österreicher und dieSpitzen des Feuerwehrwe-sens aus dem BezirkWaidho-fen/Thaya und des Feuer-

wehrabschnittes Dobersberg.So waren OberbrandratErich Gugelsberger undBrandrat Oswald Sprinzl fürdas Bezirksfeuerwehrkom-mandoWaidhofen/Thaya,als auch Brandrat FriedrichGoldnagl undVI GerhardBurian sowie die Unterab-schnittskommandantenunter den Gratulanten.Auch eine starke Abordnungder Feuerwehr Gastern unterHauptbrandinspektor ErwinMiksch war vertreten.Für die örtlichenVereinegratuliertenVizebürgermeis-ter Roland Datler für denSportverein und ObfrauHedwig Dietrich für denVerschönerungs- und Dorf-erneuerungsverein sowieInformationsoffizier Vize-leutnant iR. Karlheinz Pirin-ger. Die Arbeitskollegender Zustellbasis GmündmitElisabeth Piringer an derSpitze ließen den Fünfzigerebenfalls hoch leben.

Kolumne

FRIEDE denMENSCHEN seiner GNADELiebe Feuerwehrfamilie!

In diesen Tagen bereiten wiruns auf dasWeihnachtsfestvor; überlegen manche vonuns, wie wir die diesjährigeFeuerwehrweihnachtsfeiergestalten können, damitnicht nur ein großes Essensein muss.DasWeihnachtsfest, es giltauch als das Fest des Friedens!Wir spüren, wie schwierigsich dieser Anspruch oft ge-staltet und auswirkt. „Friedeauf Erden – muss noch wer-den“ schreibt Georg Schwi-kart in seinemVierzeiler.Im Hintergrund laufen auchschon dieVorbereitungenauf die kommendenWahlenin unserem Feuerwehrwesenan. So mancher Funktionärwird seinen Platz einem an-

LandesfeuerwehrkuratPater Stephan Holpfer OSB

Idealen für die Feuerwehrweiterhin gerecht zu werden;vielleicht aus einer anderenPerspektive heraus.„Friede auf Erden – mussnoch werden“!Das ist vermutlich einWunsch, den viele von unsin sich tragen. An dem vielearbeiten wollen, mit all denGaben, die ER uns geschenkthat. Manchmal glaube ich,dass wir uns unserer Fähig-keiten zu vermitteln und zu-sammen zu führen gar nichtbewusst sind und sie brachliegen lassen. Ein friedvollesMiteinander ist so wichtigfür unsere Kameradschaft!DreiWünsche möchte icheuch auf denWeg zurVorbe-reitung auf dasWeihnachts-fest - und darüber hinaus –anbieten:

�Selber nach oben offen zusein und es neu werden zulassen in unseren Herzen!

�Geborgenheit schenkenund empfangen zu dürfenund auch weitergeben zukönnen!

�Vollends auf Gott zu ver-trauen lernen in Stundendes Suchens!

So wünsche ich euch vonganzemHerzen ein gesegne-tes, friedvollesWeihnachts-fest, wo Ihr spüren dürft:“Heute ist uns der Heilandgeboren, Verherrlicht ist Gottin der Höhe und auf Erdenist Friede bei denMenschenseiner Gnade!“Habt eine gute Zeit!

Euer LandesfeuerwehrkuratPater Stephan Holpfer

Foto:zVg

deren überlassen (müssen).Liebe Kameraden, versuchtohne Streit, ohne lang anhal-tende Enttäuschung überdie erfolgteWahl, euren

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 20:13 Uhr Seite 55

Page 56: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

1878 – 1903Die europäische Lage scheintkonsolidiert, der Blick wird innerli-cher, eine lustvolle Lebensqualitätnistet sich in die Hirne ein. Einenoch heute als Österreich-Spezifi-cum verkaufte Institution etabliertsich.

Text: Günter Annerl

Fotos: wikimedia

Johann Schrammel gründet mit seinemBruder Josef,welchebeideGeige spielen,dem Gitarristen Anton Strohmayer unddem Klarinettisten Georg Dänzer das

„Schrammelquartett“, um bei den Heu-rigen zum süffigen Wein eine adäquatbeseeligende Stimmung zu schaffen.Die Turnerbünde, nicht nur Vorturner

der Nation, sondern auch Vordenker,durch die Errungenschaften der Revolu-tion vom engen Korsett befreit, dem Ge-meinwohl nicht nur gedanklich ver-pflichtet, initiieren eine Gründungswel-le bei den Feuerwehren. Das bewussteSelbstverständnis der Bürger sieht in derorganisierten Löschhilfe nicht nur dieVerpflichtung dem Gemeinwohl gegen-über, sondern auch eine gesellschaftlichtragende Säule des sich neu etablieren-den Bürgertums. Krems und WienerNeustadt sindVorreiter und diese Bewe-

gunggreift auchauf kleinereKommunenund den ländlichen Bereich über.

Silberhochzeit1879 feiert inWien das Kaiserpaar mit

einem – von Hans Makart historisierendgestaltetem Umzug seine Silberhoch-zeit, 350.000 Zuschauer sehen sich dasTreiben der 14.000 Teilnehmer an. Er-staunlich genug, dieses Fest lukriert mitdemVerkauf von Tribünenplätzen einenÜberschuss von 66.600 Gulden – alsorund 1,4 Millionen Euro. Am 7. Oktober1879 wird der „Zweibund“ zwischen derMonarchie und dem Deutschen Reichgeschlossen, Bismarck unterstützt diekolonialen Ambitionen Frankreichs inAfrika, um von eventuellen Revanchege-lüsten abzulenken. Thomas Edison er-findetdieKohlfaden-Glühlampeundderehemalige Offizier Werner von Siemensbastelt die erste elektrische Lokomotive.In Teplitz errichtet Reginald Czermack

in der „Feuerwehrstraße“ eine Fabrik fürFeuerspritzen, die zu einer der größtenauf dem Gebiete der Monarchie werdenwird.AuchseinWirken fürdieFeuerweh-ren, seine Schaffung übergeordneterEbenen, seineMitwirkung bei der Grün-dung des CTIF, lassen ihn zu einemder Pionierväter dieses jungen Genreswerden.1880 – am 19. April wird die Sprachen-

verordnung fürBöhmenundMährener-lassen, auchumdernationalenAufmüp-figkeit zu begegnen. Konrad Duden edi-tiert sein orthographisches Wörterbuchund nach 632 Jahren wird der KölnerDom endlich fertig gestellt.

Brand desWiener RingtheatersMaria Empfängnistag (8. Dezember)

1881 das Wiener Ringtheater brennt ab,386 Personen kommen zu Tode. Als Fol-ge werden strenge Brandschutzbestim-mungen erlassen. Der„eiserneVorhang“wird obligat und unter dem Eindruckdieser Katastrophe gründen Hans GrafWilczek und Eduard Graf Lamezans-Sa-lins mit Jaromir Mundy die „Wiener frei-willige Rettungsgesellschaft“. KaiserFranz Joseph lässt an Stelle des Theatersdas so genannte „Sühnehaus“ errichten.Ein Zinshaus, dessen Erträge wohltäti-gen Zwecken, zumTeil auch den Opferndes Brandes, zukommen.Die beiden Prinzen Alfred und Aloys

Liechtenstein treten 1883 in einer Ge-werbeenquete für eine Verkürzung derArbeitszeit auf 60 Wochenstunden und

Ein Rückblick abseits der großen KriegsereignisseGeschichte anders

Brandaus 12 · 2010

56 Brandaus: Album

Turnerbünde und Feuerwehren

Der Brand des Wiener Ringtheaters forderte 386 Todesopfer

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:36 Uhr Seite 56

Page 57: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Album 57

Kaiserin Elisabethwird ermordetIm September 1898 wird in Genf die

rastlos reisende Kaiserin Elisabeth vomitalienischen Anarchisten Luigi Luchenimit einer Feile erdolcht, der Kaiser inWien trauert wahrhaftig um diese Frau,welche sich nicht den Zwängen des Ho-fes unterwerfen ließ und ein provokan-tes, unstetes Eigenleben führte, das inder Ruhe der Kapuzinergruft sein Endefindet.1898 ist die ungeklärte Explosion auf

dem US Panzerkreuzer „Maine“ im Ha-fen von Havanna der Auslöser für denSpanisch-Amerikanischen Krieg. 1900ziehen die europäischen Mächte nocheinmal gemeinsam und geschlossen insFeld, die Strafexpedition gegen die auf-ständischen Boxer in China wird konse-quent erledigt, potente Teile aus demgelben Kaiserreich werden koloniali-siert.Das „fin de siecle“ als gesättigte, aber

heiter-morbideLebenshaltung ist für dieKünste förderlich. In Schönbrunn sitztder alte Kaiser als erster Beamter seinesReiches, in Deutschland der forscheWil-helm II. Frankreich verfällt erneut in re-vanchistisches Denken, den Engländernist die „sensitive balance“ in EuropawichtigundRussland fühlt sichstetshin-tergangen und ist mit dem Rumoren imeigenen Riesenreich beschäftigt.Am 8. österreichischen Feuerwehrtag

1903 wird mit berechtigtem Stolz mitge-teilt, dass auf dem Gebiete der Monar-chie bereits 12.278 Feuerwehren mitrund 473.500 Mitgliedern bestehen, diesich 16.700 „moderner Löschmaschi-nen“ zur Brandbekämpfung bedienenund die Schadenssumme um rund 30Prozent reduzieren können.

Kronprinz Rudolf stirbt in Mayerling

„Vater“ von Brandaus: Karl SchneckEdison erfindet die Glühlampe

ein Verbot der Feiertags- und Kinderar-beit ein. Ministerpräsident Graf Taaffeerlässt die entsprechenden Sozialgeset-ze,welche früher, als inanderenLändernwirksam werden.RobertCochgründetdask.k. Postspar-

cassenamt (Heute BAWAG/PSK) und imJuni dampft vom Pariser Ostbahnhof viaWien der erste Orient-Express nachVar-na am Schwarzen Meer. Der ältesteSportverein - der „Wiener Cyclisten Ver-ein“ - wird im Februar gegründet undhoch zu Hochrad verlustieren sich dieMitglieder bei ihren Ausfahrten. Am 27.August explodiert der Vulkan Krakatauauf Indonesien, eine vierzig Meter hoheTsunamiwelle fordert rund 36.000 Tote.Im März 1885 bietet König Milan von

Serbien Österreich-Ungarn die Einver-leibungseinesLandesan,was–weisege-nug – höflich, aber bestimmt abgelehntwird. Im Sommer wird die erste Telefon-verbindung vonWien nach Brünn in Be-trieb genommen.

„Christlich sozialer Verein“Am 7. März 1887 erfolgt die Gründung

des „Christlichsozialen Vereins“ vonLudwig Psenner und der Partei „Verei-nigte Christen“, angeführt von Karl Lue-ger. Die Ziele sind ident: Bekämpfungder Deutschliberalen, Gleichberechti-gung der Staatsbürger, soziale Reformenbasierend auf den Lehren des Christen-tums, Stärkung Österreichs und der Dy-nastie, getragen vom geistigenVater KarlFreiherr vonVogelsang.Die große Flut des „Gelben Flusses“

fordert in China 900.000 ToteIn London treibt „Jack the Ripper“ mit

den Prostituiertenmorden sein Unwe-sen, bis heute ist die Mordserie nichtwirklich geklärt. Bei Omdurman im Su-danreitet ein junger, rothaariger, lispeln-der Leutnant die letzte große Kavallerie-attacke bei der Niederschlagung desMahdiaufstandes mit – Winston Chur-chill. Er wird uns noch bei vielen ge-schichtlichen Wegkreuzungen begeg-nen.

Der umtriebige kaiserliche Rat KarlSchneck, Professor und Philanthrop,Turnerbündler und engagierter Feuer-wehrkommandant in St. Pölten, beginntalsEinmannredaktionmitderHerausga-be der periodischen Druckschrift mitdem sperrigen Titel „Mittheilungen desniederösterreichischen Feuerwehrver-bandes“, demVorläufer unseres „Brand-aus“. In seinen Artikeln kann er den Pä-dagogen nicht verleugnen, wenn er be-sorgt mit erhobenem Zeigefinger auf dieUnwägbarkeiten und Gefahren des Feu-erwehrdienstes hinweist, zugleich je-dochManneszucht, Contenance und Ei-fer einfordert. Tugenden, die noch heuteunabdingbare Gültigkeit haben.Silvester 1888/1889 ist der Einigungs-

parteitag der Sozialdemokraten in Hain-feld, die Spaltung zwischen Gemäßigtenund Radikalen wird überwunden, einepolitische Kraft greift formend in dasweitere Geschehen ein.

MayerlingAm 30. Jänner 1889 stirbt Kronprinz

Rudolf. Feiherr von Margutti, einer derAdjutanten des Kaisers bezweifelt dieSelbstmordtheorie, er vermutet den Ei-fersuchtsmord eines Försters, dessenFrauRudolf zunahegetreten ist, doch je-ne,welchewirklichumdasGeschehen inMayerling Bescheid wissen, sterben oh-ne ihr Schweigen gebrochen zu haben.Innerhalb Jahresfrist sind zwei Hoff-nungsträger in Deutschland und Öster-reich-Ungarn durch das Schicksal zufrüh ihren Aufgaben entzogen worden.1897 findet inGenf der erste Zionisten-

kongressstatt, initiiertvonTheodorHerzlmit seiner Idee eines Judenstaates in Pa-lästina. Herzl mit seinem mächtigenschwarzen Vollbart mutiert vom assimi-lierten Juden zum hartnäckigenVerfech-ter seiner Vision, was den Chefredakteurder „Neuen Freien Presse“ Moritz Bene-dikt zur spöttelnden Aussage animiert: „Immer wenn der Herzl zu mir kommt,weiß ich nicht, ist dasmein Feuilletonre-dakteur, oder schon der Messias.“

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:36 Uhr Seite 57

Page 58: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Album58

Warum hast du dich für dieBewertertätigkeit entschlossen?Erstens hat sich das durch meineTätigkeit als Bezirkssachbearbeiter fürdie Ausbildung zwangsläufig so ergebenund zweitens wollte ich immer, dass derWissensstand bzw. der Ausbildungs-stand überprüft wird.Das gibt uns die Möglichkeit in kame-radschaftlicherWeise auf Fehler hinzu-weisen, um sie in Zukunft zu vermeiden.

Seit wann bist du Bewerter?Beim FLA Gold seit 1985 – ich war auchlange Zeit als Bewerter Bronze undSilber tätig.

Welche Feuerwehrausbildung hast duabsolviert?Über die Jahre habe ich doch so einigeModule und Lehrgänge absolviert.

Welche Funktionen übst du in deinerFeuerwehr aus?Derzeit bin ich Feuerwehrkomman-dant.

Welchem Beruf gehst du nach?Ich bin Baustoffberater.

Wie oft bist du mit einer Bewerbsgruppebei Abschnitts-, Bezirks- und Landesleis-tungsbewerben angetreten?Das kann ich nicht genau sagen, abersicher über 90 Mal.

Bist du schon im Ausland angetreten?Als Bewerber zwar nicht, doch warich als Bewerter für Bronze und Silberbei drei Internationalen Bewerben tätig.

Brandaus: Vorstellung BewerbsleiterBrandaus: Vorstellung Bewerbsleiter

OBR Karl GrafBewerbsleiter Feuerwehr-leistungsabzeichen in Gold

Wie viele Stunden wendest du für dieBewertertätigkeit pro Jahr auf?Mit der Vorbereitung sicherlich70 bis 80 Stunden pro Jahr.

Sollte der Freiwilligen Feuerwehr und imspeziellen auch den Funktionären mehrWertschätzung für ihre erbrachtenLeistungen entgegengebracht werden?Ich kann nur vonmeinem Bewerbsprechen: Unser Einsatz wird sowohlvom Landesfeuerwehrkommandantenals auch von den Funktionären undden Bewerbern anerkannt.

Was wünschst du dir für dieFeuerwehr-Zukunft?Dass die Leistungsbewerbe undLeistungsprüfungen auch in Zukunftals Ergänzung zur Ausbildung gesehenwerden und daher von allen unterstütztund gefördert werden.

Foto:zVg

Impressum

Wichtig!Bitte senden Sie Leserbriefe, Anfragen,Beiträge und Fotos ausschließlich an

[email protected]

Medieninhaber, Herausgeber:NÖ LandesfeuerwehrverbandLangenlebarner Straße 108, A-3430 TullnTel. 0 22 72 / 90 05 - 131 70, Fax Dw 131 35

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des NÖ LFV:Franz Resperger

Redaktion:Alexander NittnerAngelika Zedka

Redaktionsteam:

Günter AnnerlRichard BergerHannes DraxlerMatthias FischerStefan GloimüllerChristoph GruberPhilipp GutledererLeander HankoPamela HniliczkaMario KrammelGünther LiegleKarl LindnerMax MörzingerGerda PokornyManfred SammerAlfred ScheuringerStefan SchneiderFlorian SicheritzGerhard SonnbergerNorbert StanglWolfgang ThürrJörg TomanMarkus TrobitsKarin Wittmann

Beratung und Blattkonzeption:Dr. Martin Zimper

Verlag:Österreichischer AgrarverlagDruck- und Verlags GmbH Nfg. KGTel. 0043 (0) 1/981 77-0, Fax Dw 111E-Mail: [email protected]

Anzeigenkontakt, Marketing:Gerda Pokorny — DW 109

Layout:Gerda Pokorny — DW 109

Druck:Druckerei Ferdinand Berger & SöhneWiener Straße 80, 3580 Horn

Erscheinungsweise:Monatlich

Abo-Verwaltung:

M. Anzenberger, Tel. 0 22 72 / 90 05 - 167 56,Fax DW 131 35, [email protected]

Jahresabo:

€ 25,– / Ausland € 34,–Das Abonnement ist nach Erhalt des 11. Heftesbinnen zwei Wochen schriftlich kündbar.

Für unverlangt eingesandte Beiträge wirdkeine Haftung übernommen. Der Nachdruckvon Artikeln ist nur nach Absprache mit derRedaktion mit Quellenangabe zulässig.

Titelbild:Franz Resperger

Zur Siegerehrung für das FLA Gold angetreten

Brandaus 12 · 2010

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:36 Uhr Seite 58

Page 59: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

59Brandaus: Album

Brandaus 12 · 2010

Brandaus: Album

Brandaus 9 · 2010Brandaus 3 · 2010

Brandaus: Album

?????

USB-Stick: Wissens-Träger

Die Grundlage der Ausbildung unsererFeuerwehrmitglieder ist das Hand-buch für die Grundausbildung. DiesesHandbuch, welches sich in seinerUmsetzung schon viele tausende Malebewährt hat, ist nun auch online imInternet abrufbar, oder als „offline“-Version auf einem USB-Stick erhältlich.

Text und Foto: Wolfgang Fink

Die Ausbildung, welche anhand desHandbuchs für die Grundausbildung inden Feuerwehren durchgeführt werdensoll, stellt das Fundament des Gesamt-ausbildungssystems dar, auf welches inweiterer Folge bei unzähligen weiterenAusbildungenaufgebautwird.Darum istdieses Handbuch auch ein systemati-scherLeitfaden fürdenAusbilder. Esent-hält die grundlegenden Kenntnisse undFertigkeiten welche für eine erfolgreicheundmöglichst unfallfreie Durchführung

unserer Einsätze erforderlich ist.

Seitens der Verantwortlichen desÖBFV wurde dieses, mit Sicherheit einesder wertvollsten Ausbildungsmittel, nunauch elektronisch und für jedes Feuer-wehrmitglied frei zugänglich, zur Verfü-gung gestellt.

Einen Link zur Online Version desHandbuchs für die Grundausbildungfindetman auf derHomepage desÖster-reichischen Bundesfeuerwehrverban-des (www.bundesfeuerwehrverband.atoder unter www.noelfv.at → „Fachbe-reichAusbildung“→ Infobox„weitere In-

Handbuch für Grundausbildungonline und auf USB-Stick

formationen“) bzw. ist der USB-Stick(1GB) mit der „Offline“-Version desHandbuches für die Grundausbildungim NÖ Landesfeuerwehrkommando beiGerda Wagner (Tel.: 02272/9005 DW13154,E-Mail: [email protected])um€10,00 / Stk. erhältlich.

Abo 1/1 Seite1/2 USB zu Dialog

Brandaus 7/8 · 2007

Bestellen Sie jetzt:

Drei Nummern kostenlos!Mit Brandaus, dem brandheißen Feuerwehrmagazin, sind Sie besser informiert.

Neuer Abonnent/Name

Feuerwehr

Straße, Nummer

PLZ, Ort

Telefon Geboren am

Auch online bestellen: www.brandaus.at, ausfüllen, faxen, kopieren oder einsenden.

NÖ Landesfeuerwehrverband

Manuela Anzenberger(Fax: 02272/90 05–13 135)

Langenlebarner Straße 108A-3430 TULLN

BrandausBrandaus

TESTABOIch erhalte Brandaus drei Nummern kostenlosAbo endet automatisch nach der dritten Nummer(pro Haushalt gilt das Angebot nur einmal!)

JAHRESABOIch erhalte Brandaus im JahresaboVorzugspreis: nur 25 Euro, Ausland 34 Euro

GESCHENKABO!Ich bestelle Brandaus für die unten angeführte Person.Die Rechnung senden Sie an:

Name . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Straße, Nummer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

PLZ, Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Telefon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

P.b.b.

Verlagsp

ostamt1140Wien·08Z037934M

·www.noelfv.at

Topstory:54. Landeswasserdienst-

leistungsbewerb, 12

„Wasser marsch!“„Wasser marsch!“Neues Ausbildungszentrum

für unsere Jugend in AltenmarktNeues Ausbildungszentrum

für unsere Jugend in Altenmarkt

Die Zeitschrift derNiederösterreichischen

Feuerwehren

9 · 2010BrandausBrandausDie Zeitschrift derNiederösterreichischen

Feuerwehren

9 · 2010

Porträt:Dr. Hofer, General-

direktor der EVN, 16

P.b.b.

Verlagsp

ostamt1140Wien·08Z037934M

·www.noelfv.at

Topstory:Neue Mindest-ausrüstungsverordnung, 5

Wirbel um FitnesstestWirbel um FitnesstestKompetenzstreit:LBD Buchta erkämpft Detailerfolg

Kompetenzstreit:LBD Buchta erkämpft Detailerfolg

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren10 · 2010

BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren10 · 2010

Porträt:Gerhard HutterObmann d. NÖGKK, 20

Wird der Antrag vom NÖ Landesfeuerwehrverbandgestellt sind dazu Stellungnahmen der Gemeindeund der örtlichen Feuerwehr(en) einzuholen

§ 4(entfällt)

§ 5Mannschaftsstand

) Die gesamte aktive Mannschaft der FreiwilligenFeuerwehren der Gemeinde hat mindestens zubetragen:

Klasse 120 MannKlasse 240 MannKlasse 360 MannKlasse 470 Mannab Klasse 590 Mann) Bestehen in einer Gemeinde mehrere Freiwillige

Feuerwehren so hat die aktive Mannschaft jedereinzelnen Feuerwehr mindestens 10 Mann zubetragen

Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder1 Kleinrüstfahrzeug1 Kommandofahrzeug oder

1 Versorgungsfahrzeug

Klasse 5

1 Kleinlöschfahrzeug oder1 Löschfahrzeug oder1 Kleinlöschfahrzeug Wasser oder1 Mannschaftstransportfahrzeug mit

Tragkraftspritzenanhänger1 7 Tanklöschfahrzeuge mit zusammen mindestens4 000 l bis höchstens 10 000 l Fassungsvermögen1 Rüstlöschfahrzeug mit Anrechnung auf das

Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder1 Kleinrüstfahrzeug1 Mannschaftstransportfahrzeug oder

1 Versorgungsfahrzeug1 Kommandofahrzeug

Klasse 6

Für Gemeinden mit über 4 000 Häuser ist dieMindestausrüstung von der NÖ Landesregierung sofestzulegen dass die Aufgaben der örtlichen Feuer

§ 1

Einteilung der NÖ Gemeinden in Klassen

Zur Besorgung der den NÖ Gemeinden im § 37 Abs

NÖ FG übertragenen Aufgaben wird eine technische Mi

destausrüstung und ein Mindestmannschaftsstand d

Freiwilligen Feuerwehren festgelegt der sich an d

Anzahl der Häuser im Gemeindegebiet orientiert Daz

werden die Gemeinden (laut österreichischem Amtskale

der herausgegeben vom Verlag der Österreichische

Staatsdruckerei) in folgende Klassen eingeteilt:

Klasse 1

bis 300 Häuser

Klasse 2

von 301 bis 800 Häuser

Klasse 3

von 801 bis 1 500 Häuser

Klasse 4

von 1 501 bis 2 500 Häuser

Klasse 5

von 2 501 bis 4 000 Häuser

Klasse 6

NÖ FEUERWEHR-MINDEST-AUSRÜSTUNGSVERORDNUNG 1997

4400/4 0 Stammverordnung 167/96 1996 12 19Blatt 1 3

4400/4 1 1 Novelle 67/06 2006 07 31Blatt 1 3

? P.b.b.

Verlagsp

ostamt1140Wien·08Z037934M

·www.noelfv.at

Topstory:Heißausbildung:Neue Richtlinie, 32

Neues Führungsduowurde bestelltNeues Führungsduowurde bestelltLR Pernkopf und LBD Buchta gratulierenneuem Team der NÖ Landes-Feuerwehrschule

LR Pernkopf und LBD Buchta gratulierenneuem Team der NÖ Landes-Feuerwehrschule

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren12 · 2010

BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren12 · 2010

Porträt:OberstWilly Konrath, 12

BBeesstteelllleenn aauucchhoonnlliinnee mmöögglliicchh::wwwwww..bbrraannddaauuss..aatt

Brandaus 11 · 2010

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:38 Uhr Seite 59

Page 60: 12/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Der neue AT ist mit der bewährten Drehtreppe ausgestattet. Sie bietet der Mannschaft im Einsatz einen schnellen und sicheren Ein- und Ausstieg, auch bei sehr engen Platzverhältnissen. Dank großer Trittstufen, dem Antirutschbelag und einer homogenen Stufenbeleuchtung ist selbst mit schwerem Atemschutz der Ausstieg sicher und komfortabel möglich.

www.rosenbauer.com

Sicher. Komfortabel. Patentiert.

Sicherheitauf Schritt und Tritt

Der patentierte Mannschafts- raumausstieg im neuen AT.

Der neue AT

rb_at-drehtreppe_brandaus_210x297_2010-11-24_v04_inc-sb.indd 1 24.11.2010 09:19:10

BA 12_10 Umbruch.qxd:BA Umb Titel Mai 14.12.2010 19:38 Uhr Seite 60