12/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at Porträt: Rudolf Scheidl, Chefbrandermittler, 20 Topstory: Ab sofort: Digitale Alarmierung in NÖ, 7 Straßenverkehr: Wie sicher sind die Helfer? Straßenverkehr: Wie sicher sind die Helfer? Retter sind von Tag zu Tag mehr gefordert Retter sind von Tag zu Tag mehr gefordert Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 12 · 2009 Brandaus Brandaus Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 12 · 2009

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Erster Digitalfunk-Kongress Österreichs, Digitale Alarmierung in NÖ, Kolumne Erwin Pröll und Stephan Pernkopf, 120 Jahre Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Sicherheit auf Niederösterreichs Straßen, Interview: Landespolizeikommandant Arthur Reis, Porträt: Brandursachenermittler Rudolf Scheidl, Fotostrecke: Friedenslicht, Serie: Die Familie Feuerwehr, Landesfeuerwehrkurat Stephan Holpfer, Warnwestenpflicht, Menschenrettung aus Fahrzeugen, Atemschutz: Qualitätssicherung, Erste Hilfe bei Verätzungen, Umgang mit Betroffenen, Schadstofffahrzeug, St. Pölten-Land, Großübung in Raabs, Feuerwehrkuraten, Historisches: Schiffsfeuer

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Porträt:Rudolf Scheidl,Chefbrandermittler, 20

Topstory:Ab sofort: DigitaleAlarmierung in NÖ, 7

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Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren12 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren12 · 2009

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Sehr oft wird gerade um dieWeihnachtszeit über die Bedeu-tung der Familien für ein funk-tionierendes Gemeinwesen ge-sprochen.Wenn die Familie unddie von ihr durchzuführende Er-ziehungsarbeit nicht funktio-niert, so wirkt sich das bald auchauf das Funktionieren unsererGesellschaft aus.Das ist auch beider Feuerwehr nicht anders.

Lehrer können ein Lied davonsingen, wie schwierig es heute oftist, Jugendliche zu reifen Men-schen heranzubilden. Immermehr treten Defizite aus derhäuslichen Erziehung auf, diedann unsere Pädagogen wett ma-chen müssen. Das spüren natür-lich auch alle Institutionen, Orga-nisationen oderVereine, die mitJugendlichen arbeiten.Auch der Feuerwehr kommt da-bei eine große Aufgabe zu. Denndort kommen die Bürgerinnenund Bürger einer Gemeinde, vonjung bis alt und aus allen Berei-chen der Gesellschaft zusammen,um sich einer gemeinsamen Sa-che - demHelfen – zu widmen. Indie Feuerwehrfamilie kann jederintegriert werden, der Freude amRetten, Löschen und Helfen hat.Alter, Geschlecht, Herkunft oderReligion zählen da nicht.

Manchmal jedoch führenmitge-brachte familiäre Defizite aberauch dazu, dass sich einzelneMitglieder nur schwer integrierenlassen und in einigen wenigenFällen dann sogar ihre Feuerwehrin Misskredit bringen. Mit genausolchenVerhaltensweisen wur-den Ende November unsere Be-zirks- und Abschnittsfeuerwehr-kommandanten konfrontiert.Was ist zu tun, wenn sich ein Mit-glied immer mehr aus der Feuer-wehrfamilie zurückzieht, wie gehtman damit um, wenn ein Feuer-wehrmann wegen eines Deliktesunangenehme Schlagzeilen indenMedien macht?Wir haben uns die Sache nichtleicht gemacht undmehrere pro-minente Psychologen und Krimi-nologen eingeladen, sich mit die-ser Problematik zu beschäftigen.

Dabei hat sich unter anderemherausgestellt, dass Mitgliedervon Feuerwehren wesentlichweniger oft eine Brandstiftungbegehen, als dies bei Nicht-Feu-erwehrmitgliedern der Fall ist.Hier konnte man also ein von denMedien gern gepflegtes Klischeead absurdum führen.

Kernpunkt der ausführlichenStudien ist jedoch, dass so man-ches schadende Fehlverhaltenschon imVorfeld hätte verhindertwerden können, wenn gewisse„Warnsignale“ beachtet wordenwären. Mitglieder, die sich immermehr aus der Gemeinschaft zu-rückziehen, deren Selbstwertge-fühl am Boden zu liegen scheintoder die starkem Stress berufli-cher oder privater Natur ausge-setzt sind, müssen von uns recht-zeitig „aufgefangen“ und in dieFeuerwehrfamilie zurückgeholtwerden.

Das kann aber nicht nur eineAufgabe der Kommandantensein, die ohnehin bereits stark ge-fordert sind. Jedes einzelne Mit-glied ist aufgefordert, seinen Ka-meradinnen und Kameraden ge-rade dann zu Hilfe zu kommen,wenn diese dringend gebrauchtwird.Genau das zeichnet uns nämlichvor allen anderen so besondersaus: wir halten zusammen undlassen Kameradinnen und Kame-raden nicht im Stich!Nützen wir die ruhigen Stundenwährend der Feiertage, um unsjenen zu widmen, die unsvielleicht dringend brauchen:unseren Familien, unseren Kame-raden und unseren Freunden. Indiesem Sinne wünsche ich allenFeuerwehrfrauen und -männernein gutes Feuerwehrjahr 2010!

Euer

Josef BuchtaLandesbranddirektorPräsident des ÖsterreichischenBundesfeuerwehrverbandes

Familie Feuerwehr

Anderen zu Helfen istder Grundgedanke desFeuerwehrwesens.Das sollte aber nichtnur für die Hilfe an derBevölkerung gelten —wir sollten auchin den eigenen Reihenmehr aufeinanderschauen!

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Brandaus: Inhalt

Nach dem niederösterreichischen Feu-erwehr-Jubiläum im September diesesJahres feierte nun auch derÖsterrei-chische Bundesfeuerwehrverband seinGründungsfest: vor 120 Jahren wurde

der „Ständige Öster-reichische Feuerwehr-Ausschuss“ aus derTaufe gehoben.

Das „digitale Zeitalter“hält auch bei derAlarmierungstechnikder NÖ FeuerwehrenEinzug: Die offizielle

Meldung über den Beschluss derLandesregierung, das digitale Alarmie-rungssystem in Niederösterreich auchder Feuerwehr zurVerfügung zu stellen,findet man auf Seite 7.

Einblick in seine interessante Tätigkeitund die enge Zusammenarbeit mit derFeuerwehr gibtBrandursachenermittlerRudolf Scheidl im Brandaus-Porträtab Seite 20.

Sicherheit im Feuerwehreinsatz ist einweit reichender Begriff. Da sich einnicht unwesentlicher Teil der Feuer-wehreinsätze auf den Straßen unseresLandes abspielt, hat sich Brandaus mitder „Sicherheit auf NiederösterreichsStraßen“ befasst. Unsere Forderungen,die technischenMöglichkeiten undInnovationen aber auch aktuelleProbleme sind Gegenstand der Top-story ab Seite 12.

Vielleicht hat man während der Feierta-ge – abseits von Konsumwahn und Frei-zeitstress – auch die Möglichkeit nach-zudenken. Gedanken über das„Mit-einander“ im Feuerwehrdienst unddas„Füreinander“ im Feuerwehrein-satz haben sich Richard Berger undChristian Gruber gemacht, wie man aufden Seiten 24 (Auftakt zur Artikelseriezu diversen sozialpolitischen Themenin der Feuerwehr) und 35 nachlesenkann. Auch Landesfeuerwehrkurat Ste-phan Holpfer erinnert auf Seite 25 da-ran, dass wir eine „Feuerwehrfamilie“sind.

Bei diesen und vielen anderen Themenwünscht die Redaktion viel Spaß undInteresse mit dem neuen Brandaus!

Mit Schwungins Jahr 2010 Erster Digitalfunk-Kongress Österreichs 6

Digitale Alarmierung in NÖ 7

Kolumne Erwin Pröll und Stephan Pernkopf 8

120 Jahre Österreichischer Bundesfeuerwehrverband 9

Sicherheit auf Niederösterreichs Straßen 12

Interview: Landespolizeikommandant Arthur Reis 19

Porträt: Brandursachenermittler Rudolf Scheidl 20

Brandaus: NewsKurzmeldungen 40

Großübung in Raabs 42

Brandaus: DialogFeuerwehrkuraten 44

Kolumne: „Freiwillig“ 45

Jugend 46

Brandaus: AlbumHistorisches: Schiffsfeuer 48

Brandaus: RubrikenCartoon „Flo & Co“ 47

Feuerwehr-Fragebogen 51

Vorwort 3

Editorial 4

Brandaus: WissenFotostrecke: Friedenslicht 22

Serie: Die Familie Feuerwehr 24

Landesfeuerwehrkurat Stephan Holpfer 25

Warnwestenpflicht 26

Menschenrettung aus Fahrzeugen 28

Atemschutz: Qualitätssicherung 32

Erste Hilfe bei Verätzungen 34

Umgang mit Betroffenen 35

Schadstofffahrzeug, St. Pölten-Land 38

Brandaus: Topstories

Mathias Seyfert

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Brandaus: TopstoriesBrandaus: Topstories

Digitalfunkexperten und Anwender tagen in Innsbruck

Im Rahmen des TETRONFORUM wird im am 13. und14. Jänner 2010 im Kon-gresszentrum Innsbruckder erste Digitalfunk-Kon-gress Österreichs stattfin-den. Der Kongress richtetsich an alle Mitglieder vonEinsatzorganisationen undBehörden mit Sicherheits-aufgaben und dient zumpersönlichen Erfahrungs-austausch sowie derWeitergabe von Erfah-rungsberichten und Infor-mation über Innovationender Industrie und Technik.

Text: Redaktion Brandaus

Foto: „COME“

ProgrammübersichtKongresseröffnung durchInnenministerin Dr. MariaFekter

Vortragsthemen�LandTirol: 4 Jahre

13.— 14. 1. 2010: Kongresszentrum Innsbruck

Digitalfunk - JubiläumDas Tiroler Sicherheitspaket.Digitalfunk. Leitstelle Tirol.Warn und Alarmsystem.Der tägliche Einsatz: GaltürversusWinter 2009.

�StadtWien: Das Sicher-heitspaket der Großstadt.

Die Behördenkommunikati-on in den U-Bahnen, die An-forderungen an die Sicher-heit bei Großveranstaltun-gen und Staatsbesuchen so-wie Erfahrungsberichte ausdem täglichen Einsatz.

�Land Niederösterreich:„Niederösterreich Einstund Jetzt“.

Die Aufbauphase des Digital-funks in Niederösterreichund die ersten Einsatzerfah-rungen im Zuge des Hoch-wassers 2009.

�Podiumsdiskussionmitden österreichischen

Erster Digitalfunk-Kongress Österreichs

Digitalfunk PionierenSicherheit in Österreich!Ist Österreich sicher?Welche Auswirkungen hatder Einsatz des Digitalfunksauf die Sicherheit in Öster-reich?

�Einsatzplanung einer„virtuellen Katastrophe“

Wie würden bei einer Kata-strophe, die ganz Österreichbetrifft, Einsatzplanung, -ab-

lauf und -kommunikationbei Einsatz von Analogfunkversus Digitalfunk aussehen?

�Freiwillige FeuerwehrenÖsterreichs: Die größteFreiwillige Sicherheitsor-ganisation Österreichs.

Knapp 5.000 Feuerwehrenmit rund 330.000 Mitglie-dern und 250.000 Einsätzenim Jahr. Einsatzmittel Digi-talfunk. Ein erforderlichesEinsatzmittel oder nur einemoderne Art zu kommuni-zieren? Meinungen unterlegtmit Erfahrungsberichten vonEinsatzleitern und Einsatz-kräften.

Einsatztaktische Bewertun-gen des Digitalfunks. Be-darfsanalyse.Vertreter österreichischerEinsatzorganisationen dis-kutieren die einsatztaktischeBewertung des Digitalfunksund erstellen anhand desseneine Analyse desKommunikationsbedarfs.

VortragendeHerbert Biasi (Landesbaudi-rektor Tirol), HerbertWalter(Vorstand Abt. Zivil- undKatastrophenschutz, LandTirol), Martin Eberharter(Leitstelle Tirol), BerndNoggler (Zivil- und Katastro-phenschutz, Land Tirol),Franz Schuster (Leiter Tech-nischer KatastrophenschutzLand Niederösterreich),Werner Hiller (Leiter Dezer-nat Zivilschutz, Krisenmana-gement, Sicherheit, LandWien), Franz Semper (Lan-despolizeikommando fürWien), Christian Rod (MA70,Wiener Berufsrettung), Klaus

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Für die niederösterrei-chische Feuerwehr gibt esnach dem Beschluss derLandesregierung vom1. Dezember nun auch diedigitale Alarmierung.Wie Katastrophen undUnglücke in den letztenJahren gezeigt haben, isteine — von der öffentlichenund kommerziellen Infra-struktur unabhängige —Alarmierung von Einsatz-und Hilfskräften auf siche-rem Wege notwendig. DasNÖ Rote Kreuz hat bereitsvor fünf Jahren mit demAufbau dieses modernenAlarmierungsnetzes be-gonnen. So konnten in denletzten Jahren sämtlicheEinsätze der NÖ Rettungs-organisationen erfolgreichüber dieses satellitenge-stützte System abgewi-ckelt werden.

Text:

NÖ Landeskorrespondenz

Um dies zu ermöglichen,haben Funktechniker desNÖ LFV, des Landes Nieder-österreich und der Rettungs-leitstelle 144 Notruf NÖgemeinsammit der FirmaSwissphone das digitaleAlarmierungssystem soadaptiert, dass nun die Be-dürfnisse der niederösterrei-

Digitale Alarmierungnun auch für die NÖ Feuerwehr

chischen Feuerwehren opti-mal abgedeckt werden kön-nen. So wurde die Alarmie-rungstechnik nach Tulln ver-lagert und weiter verbessert,um auch in Katastrophenfäl-len bei Beeinträchtigung deröffentlichen Kommunikati-onsnetze bzw. bei Stromaus-fall eine Alarmierung allerEinsatzkräfte zu ermöglichen.„Wir haben seitens des

Landes Niederösterreich nundieses Netz übernommen

und können somit auchden niederösterreichischenFeuerwehren diese moderneTechnik zurVerfügungstellen", betont Landes-hauptmann-StellvertreterMag.Wolfgang Sobotka.„Mit diesem Alarmie-

rungsnetz verfügen wir ge-meinsammit der Schweizüber eines der weltweitmodernsten Alarmierungs-systeme. In einigenWochen,wenn auch der Digitalfunk

seiner Bestimmung überge-ben sein wird, ist Nieder-österreich mit seinen Ein-satzorganisationen Topregi-on in Sachen Sicherheit", soder für das Feuerwehrwesenzuständige LandesratDr. Stephan Pernkopf.Das Land Niederösterreich

und die niederösterrei-chischen Feuerwehrenwaren bereits in den achtzi-ger Jahren Pioniere in derAlarmierungstechnik.Niederösterreich verfügte alseines der ersten Länder inEuropa sehr früh über einflächendeckendes analogesAlarmierungssystem zurAuslösung der Feuerwehrpa-ger sowie der Feuerwehr-und Zivilschutzsirenen.Dieses analoge Netz ist nunin die Jahre gekommen undkann sukzessive durch dasneue digitale Alarmierungs-netz ersetzt werden.„Mit dem neuen Netz sind

in kürzerer Zeit mehr Ein-satzkräfte erreichbar, unsereFeuerwehren können eigeneAlarmierungsgruppen fürSpezialkräfte und Sonder-dienste im System abbilden,und außerdem hilft es durchbilligere Endgeräte unserenFeuerwehren beim Sparen",fasst Landesfeuerwehrkom-mandant Josef Buchta zu-sammen.

Erler (Landesfeuerwehrkom-mandant Tirol) und weitereVertreter sowie EinsatzleiterundMitarbeiter von österrei-chischen Blaulichtorganisa-tionen.

AusstellungRund um den Kongress er-wartet Sie eine Ausstellung,bei der Systemanbieter,

Hardwarehersteller undZubehörlieferanten überInnovationen der Industrieund Technik berichten.In denVorträgen Gehörteskann in der Ausstellung„erlebt“ werden.

AbendprogrammDie Abendveranstaltungam ersten Kongresstag,

direkt im Kongresshaus,bietet die Gelegenheit,sich mit Experten undKollegen in lockerer Rundebei einem Buffet zu treffenundMeinungen auszutau-schen.Vortragende, Ausstellerund Techniker werden fürDetailfragen ebenfalls vorOrt sein.

AnmeldungOnline unter:http://www.tetron.at/forumoder telefonisch unter+43 664 812 10 22.Die Teilnahmegebührbeträgt€20 zzgl. MWSt.pro Person und beinhaltetdie Teilnahme am Kongress,den Besuch der Ausstellung,Speisen und Getränke.

Landesregierung: Beschluss gefasst

Der Feuerwehr wird moderne Alarmierungstechnik zurVerfügung gestellt

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Brandaus: Topstories8

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„Sicherheit“ – dieses Anlie-gen steht bei unseren Lands-leuten in allen Umfragenganz vorne. Einen wesentli-chen Faktor der Sicherheitstellen unsere FreiwilligenFeuerwehren dar. Der Jah-reswechsel ist daher für michals Landeshauptmann aucheine willkommene Gelegen-heit, allen rund 96.000 nie-derösterreichischen Feuer-wehrleuten ein aus demHer-zen kommendes Danke-schön für ihren Idealismus,ihre Opferbereitschaft undihr Engagement zu sagen.Über 1.700 Feuerwehren

gibt es in unserem Land, undihre Mitglieder sind stets zurStelle, wenn es gilt, demNächsten zu helfen. In denvergangenenMonaten gabes eineVielzahl schwierigerEinsätze zu bewältigen. Dieswar vor allem wegen der her-vorragenden Arbeit unsererFeuerwehrkameraden undFeuerwehrkameradinnenmöglich, die freiwillig undunentgeltlich ihrer schwieri-gen Aufgabe nachgehen unddabei mitunter auch ihr Le-ben einsetzen. Rund 67.000Einsätze pro Jahr bedeuten,dass an jedem einzelnen Tagim Jahr in Niederösterreichrund 180 Mal Feuerwehrenausrücken. Möglich ist dasnur, da sie das Prinzip derFreiwilligkeit mit professio-neller Ausbildung und Ein-satzbereitschaft verbinden.Wie in der Verwaltung, so

auch in Fragen der Sicher-heitspolitik, gilt in Nieder-österreich der Grundsatz„näher zum Bürger – schnel-ler zur Sache.“ Die besteGrundlage für eine gute Ar-beit im Feuerwehrwesensind optimal ausgebildetesPersonal und eine entspre-chende Infrastruktur. Dievielen modernen Gerät-schaften und die den heuti-gen Anforderungen entspre-chenden Feuerwehrhäusersind die beste Garantie da-für, dass die erfolgreiche und

hervorragende Arbeit derniederösterreichischen Feu-erwehren auch in Zukunftfortgesetzt werden kann. Da-bei ist auch eine enge Ko-operation, wie dies zwischendem Bundesland Nieder-österreich und dem Landes-feuerwehrkommando derFall ist, ein wesentlicher Er-folgsfaktor, denn Sicherheitund Schutz braucht auchZusammenarbeit auf allenEbenen.Ich danke auch dafür, dass

die Feuerwehren über ihreursprüngliche Aufgabe hin-aus eine sehr wichtige gesell-schaftliche Rolle übernom-men haben. Sie sind damitein bedeutender Träger desHeimatbewusstseins unddes Zusammengehörigkeits-gefühles im Land.Mit meiner Gratulation

und demDank verbinde ichmeine bestenWünsche fürdie Zukunft. Mögen alle Feu-erwehrleute nach jedem Ein-satz und nach jeder Übungwieder gesund und unver-letzt zu ihren Lieben nachHause kommen. Alles Gutefür die Zukunft und weiter-hin viel Kraft und Energie fürein sicheres Heimatland undfür die Bewältigung der aufuns zukommenden Heraus-forderungen.

Freiwilligenwesenbringt uns Sicherheit

Landeshauptmann Dr. Erwin PröllKolumne: Landesrat Dr. Stephan PernkopfKolumne:

Dr. Erwin PröllLandeshauptmann

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Vorweg möchte ich mich alsneuer zuständiger Landesratfür das Feuerwehrwesen fürdie herzliche Aufnahme inden Kreis der NÖ Feuer-wehrfamilie bedanken. Alsich Ende Februar 2009 Lan-desrat wurde, konnte ichnoch nicht wissen, welcheKatastrophen bereits binnenweniger Monate auf michhereinbrechen und welcheHerausforderungen auf michzukommen werden.Das abgelaufene Jahr war

aus vielerlei Gründen einganz besonderes Jahr fürNiederösterreich, aber spe-ziell für die NÖ Feuerweh-ren. Sowohl derWinter alsauch der Sommer 2009brachten neue Unwetter.Tausende Freiwillige Feuer-wehrfrauen und -männerstanden im Schneeeinsatz,umHab und Gut zu schüt-zen. Im Sommer folgtenmehrereWochen schwererUnwetter mit Rekordnieder-schlägen und forderten dieEinsatzorganisationen imHochwassereinsatz. An die-ser Stelle möchte ich noch-mals Danke sagen für dietausenden freiwilligen Stun-den, die von den NÖ Feuer-wehren für unsere Bevölke-rung geleistet wurden.2009 durfte aber auch ge-

feiert werden. Es war mir ei-ne ganz besondere Ehre, beiden Landesbewerben zuLande und zuWasser dabeizu sein. Den Höhepunkt bil-dete aber die Leistungsschaudes NÖ Feuerwehrwesens inSt. Pölten im Rahmen der140 Jahr Feierlichkeiten desNÖ Landesfeuerwehrver-bandes. Hier hat sich die NÖFeuerwehrfamilie in ihrerGesamtheit und Einzigartig-keit der Politik und der Öf-fentlichkeit präsentiert.Die NÖ Feuerwehren und

das Land NÖ haben 2009 vielgemeinsam geleistet, um dasFreiwilligenwesen in NÖ zustärken. So konnte der Digi-talfunk fertig gestellt werden.

Weiters haben wir die Vor-aussetzungen geschaffen,dass zukünftig die NÖ Feuer-wehren das bewährte Satelli-tenalarmierungssystem desLandes nutzen können. Auchim Ausbildungsbereichkonnten wir durch die er-folgreiche Zertifizierung derNÖ Landes-Feuerwehrschuleneue Maßstäbe in Österreichsetzen.Man kann sagen, dass Nie-

derösterreich zu einer Topre-gion in Sachen „Sicherheit“in Europa geworden ist.Technik ist aber nicht alles,denn es sind die über 1700Feuerwehren mit ihren über96.000 freiwilligen Feuer-wehrmitgliedern, die unserNiederösterreich als Topregi-on auszeichnen.Daher gilt mein Dank je-

dem einzelnen Feuerwehr-mitglied für die erbrachtenLeistungen im Alltags- undim Katastropheneinsatz,aber vor allem auch für dievielen Stunden derVorberei-tung im Rahmen von Übun-gen. Die ständige Fortbil-dung zur Erhaltung der Ein-satzbereitschaft ist ein Ga-rant für das notwendige Si-cherheitsgefühl unserer Be-völkerung.Mit Dank und Anerken-

nung für diese Leistungenwünsche ich Euch und EurenFamilien ein gesegnetes undbesinnlichesWeihnachtsfestund vor allem viel Gesund-heit im Jahr 2010.

2009 war einbesonderes Jahr

Dr. Stephan PernkopfLandesrat

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Am 11. November 2009 feierte derÖsterreichische Bundesfeuerwehr-verband unter Anwesenheit vonBundespräsident Heinz Fischer, denBundesministern Hundstorfer,Berlakovich und Bandion-Ortner,Bürgermeiser Häupl und zahlreichenEhrengästen im Festsaal desWiener Rathauses sein Jubiläumdes 120jährigen Bestandes.

Text: Markus Ebner, Gen. Sekr. ÖBFV

Fotos: Mathias Seyfert

der Spitze der Berufsfeuerwehr inWien,Gerald Hillinger, wurde auch mit über-wältigender Mehrheit als sein Nachfol-ger alsVizepräsident desÖsterr. Bundes-feuerwehrverbandesvondenDelegiertenaus allen BundesländernÖsterreichs ge-wählt. Präsident Buchta wünschte ihmfür seine Tätigkeit als Vizepräsident desÖBFV alles Gute und freute sich auf einefruchtbringende Zusammenarbeit.Präsident Buchta dankte Friedrich

Perner für seine 22-jährige Tätigkeit imösterreichischen Feuerwehrwesen, derin der Entwicklung des Bundesfeuer-wehrverbandes als "Feuerwehrmannmit Herz und Hirn" wesentlich mitge-wirkt hat. Der Bundesfeuerwehrtag hat-te als Zeichen des Dankes beschlossen,Friedrich Perner zum Ehrenvizepräsi-denten des Österreichischen Bundes-feuerwehrverbandes zu ernennen undihm somit die Ehrenmitgliedschaft imÖBFV auf Lebenszeit zu verleihen.Weiters wurde von den Delegierten

eine Satzungsnovellierung beschlossen,diemitWirkung vom15. 11. 2009 inKraftgetreten ist. Die Überarbeitung der Sat-zung verfolgt als feuerwehrpolitischesVorhaben imWesentlichen drei Ziele:1. Schaffung von Regelungen über die

Wahlen der Vorsitzenden undVorsitzen-den-Stellvertreter der Fachausschüsse(in Verbindung mit der Geschäftsord-nung)

Nach dem NÖ-Jubiläum:120 Jahre ÖBFV!

Österreichischer Bundesfeuerwehrverband feierte GeburtstagJubiläum:

Schon zu Mittag waren die Delegiertendes Österreichischen Bundesfeuerwehr-verbandes zum 5. außerordentlichenBundesfeuerwehrtag ins Rathaus gela-den, um aus demKreise der Branddirek-toren der Berufsfeuerwehren einen neu-en Vizepräsidenten des Österrei-chischen Bundesfeuerwehrverbandeszuwählen,weil FriedrichPerner, der seitvielen Jahren dieses Amt ausübte, diesesnach seiner Pensionierung als Brand-direktor vonWien zur Verfügung gestellthat. Sein unmittelbarer Nachfolger an

Das Präsidium des ÖBFV anlässlich des 120. Verbandsjubiläums in Wien

Bgm. Michael Häupl, BP Heiz Fischer und ÖBFV-Präsident Josef Buchta:Gemeinsam für die Feuerwehr

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Brandaus: Topstories10

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umfassenden Schutz der Bevölkerungabsichern und gewährleisten – betontePräsident Buchta in seiner Ansprache.Hans-JörgSchelling,Vizepräsidentder

Wirtschaftskammer Österreichs, und Jo-sef Buchta überreichten den „Award fürFeuerwehrfreundliche Betriebe“ anmehrere Unternehmen; aus Nieder-österreich waren dabei:�Tischlerei Norbert Senger�SparÖsterreichischeWarenhandels-AG

Präsident Buchta bedankte sich in sei-ner Ansprachebei diesenUnternehmen,die als Vorbild für andere Mitarbeitervollen Rückhalt bieten, wenn sie zu Feu-erwehreinsätzen ausrücken müssen.Solche Unternehmen garantieren denFortbestand des Freiwilligensystems,weil ein flächendeckender professionel-lerBrand-undKatastrophenschutzunfi-nanzierbar ist. Vizepräsident Schelling

unterstrich, dass gegenseitiges Unter-stützennotwendig ist undwünschte sichfür die Vergabe des nächsten Awards anFeuerwehrfreundliche Arbeitgeber Teil-nehmer aus allen Bundesländern Öster-reichs.

Festakt 120 JahreÖsterreichischerBundesfeuerwehrverbandAmAbenddes11.November2009 fand

im Festsaal des Wiener Rathauses derFestakt zum 120-Jahr-Jubiläum desÖsterreichischen Bundesfeuerwehrver-bandes statt. Vor ca. 150 Jahren wurdendie ersten Feuerwehren gegründet, 30Jahrespäter, am25.März1889, imWienerRathaus der „Ständige ÖsterreichischeFeuerwehr-Ausschuss“ konstituiert undsomit der „Grundstein für den späterenÖsterreichischen Bundesfeuerwehrver-bandgelegt“erklärtePräsidentBuchta inseiner Ansprache.Die Gründerväter hatten sich damals

zusammengetan, umzumWohle der Be-völkerung Einzelinteressen einem ge-meinsamen Ziel unterzuordnen, um dieHerausforderungen der Zeit zu bewälti-gen. Bestmögliche Ausbildung und Aus-rüstung, das gemeinsameAgierenmüss-ten in den Vordergrund gestellt werden.„Die Zukunft können die Feuerwehrennur meistern, indem wir diese Zukunftgestalten“ so Buchta. Für dieses Gestal-ten der Zukunft der Feuerwehren ist so-wohl der Einsatz der Politik, die die Rah-menbedingungen dafür schaffen muss,wie auch der Bevölkerung erforderlich,die die örtlichen Feuerwehren unter-stützt und auch ihren Teil zum Selbst-schutz beiträgt, sodass die Harmonisie-rungundGemeinsamkeit derFeuerweh-ren ausgebaut werden kann.

2. ErweiterungdesKreises jenerFeuer-wehrangehörigen, die berechtigt sind,dieUniformdesÖBFVunddie dazu vomPräsidium festgelegten Dienstgrade zutragen.3. Umbenennung der Geschäftsstelle

in Generalsekretariat.Des Weiteren enthält der Entwurf

einige redaktionelle Anpassungen sowieKlarstellungen in der Zuständigkeit dereinzelnen Organe des ÖBFV.

FeuerwehrfreundlicheBetriebe ausgezeichnetDer Österreichischer Bundesfeuer-

wehrverband stellt Arbeitgeber bzw. Un-ternehmen ins Rampenlicht, die durchihr Verständnis und ihre Großzügigkeitdas Feuerwehrwesen Österreichs we-sentlichunterstützen, die imBrand- undKatastrophenfall flächendeckende Hil-feleistung ermöglichen und damit den

Ausgezeichnete Medienvertreter: ORF NÖ Landesdirektor Norbert Gollinger, Chefredakteur Richard Grasl, und RedakteurinChristiane Teschl mit ÖBFV-Präsident Josef Buchta und Landesrat Stephan Pernkopf

Die Ehrengäste bei der großen Feier zum 120er

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Natürlich gehört auch die Verbunden-heit mit derWirtschaft dazu, mit der dieFeuerwehren in engeKooperation tretenmüssen, da die Wirtschaft Know-Howund materielle Unterstützung bringt.AusdiesemAnlasswurde auch einePart-nerschaftsurkunde mit dem Großbau-unternehmen PORR AG unterzeichnet,die eine gegenseitige Unterstützung ge-währleisten soll. Des Weiteren wurdenvor allem Vertreter der Medien ausge-zeichnet, die den Gedanken des Helfensin die Öffentlichkeit tragen und bewusstmachen, wo die Feuerwehr Unterstüt-zung braucht. Ein eigens geschaffenerFeuerwehr-Awardwurde neben denVer-dienstzeichen auch an das ORF Team

Niederösterreich, HITRADIO Ö3 undPresento-TV überreicht.Die höchste Auszeichnung der Feuer-

wehr erhielt Bürgermeister MichaelHäupl: Als Kenner des Feuerwehrwesensund dessen engagierter Förderer undBürgermeister einer höchst professio-nellen Feuerwehr, wurdeHäupl von Prä-sident Buchta als Dank für ehrliche undbereitwillige Unterstützung mit demgroßenVerdienstkreuz am Bande ausge-zeichnet. Harry Kopietz, 1.Wiener Land-tagspräsident, erhielt das große Ver-dienstkreuz für die Unterstützung undFörderung der Feuerwehren sowie fürjahrzehntelangen Beistand und Mitwir-kungalsFeuerwehrmann inderBFWien.

DiehöchsteAuszeichnungerhielt aberder ÖBFV durch die lobendenWorte vonBundespräsident Heinz Fischer. Er gra-tulierte zum Jubiläum, wünschte allesGute für die nächsten 120 Jahre undhieltfest:„Feuerwehr, das istHilfsbereitschaftplus Professionalität und Idealismus.“Dies gelte es zu schützen und das Enga-gement der freiwilligen und professionel-len Helfer könne man nicht hoch genugeinschätzen.

Wir Feuerwehrmitglieder sind somitaufgerufen, weiters für diese gute Sachezu arbeiten und unser Leben für dasWohlederBevölkerung einzusetzen – fürdie nächsten 120 Jahre.

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Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber mit Josef Buchta und Hans-Jörg Schelling,Vizepräsident der WKÖ

Lob für die Feuerwehr:Bundespräsident Heinz Fischer

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Brandaus: Topstories12

Von Wegen und IrrweSicherheit aufNiederösterreichs Straßen

Von Wegen und IrrweSicherheit aufNiederösterreichs Straßen

Tagtä

Verkehrsunf

Ge

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Brandaus 12 · 2009

wegenegen

Text: Angelika Zedka, Mathias Seyfert

Fotos: Volvo Trucks, Stamberg, BrunoHersche

Was hat die Feuerwehrgefordert?Seitens der Feuerwehr gibt es für die

Sicherheit aufNiederösterreichs Straßenzwei Kernaspekte: einerseits die Präven-tion (Entschärfung von gefährlichenStreckenabschnitten, diverse Sicher-heitseinrichtungen usw.) und anderer-seits die Möglichkeit, rasch helfen zukönnen.Dazu gehören die Forderungen,diedeneffizientenFeuerwehreinsatzbe-treffen.Eine der bundesweiten Forderungen

desÖBFV–undauchderRettungsdiens-te – ist die Einführung der Rettungsgasse(Brandaus03 -2009) inÖsterreich.Wie ineuropäischen Nachbarländern prakti-ziert, soll auch in Österreich flächende-ckend die Rettungsgasse gesetzlich ver-ankert werden. Auch der Chef derÖAMTC-Interessenvertretung, MarioRohracher, unterstützt die Forderungnach einer gesetzlichen Festlegung derRettungsgasse. „Die Verpflichtung aufder Straße Platz zu schaffen, wenn sichein Einsatzfahrzeug nähert, gibt es zwarbereits. Was aber fehlt, ist eine klare ge-setzliche Anweisung, wie eine Rettungs-gasse zu bilden ist und auf welcher Seiteman Platz machenmuss.“In Deutschland (seit mehr als 30 Jah-

ren) und der Schweiz sind sich Autofah-rerbereitsbewusst,wie sie sich imFall ei-nesStausverhaltenmüssen;unddiePra-xis zeigt – es funktioniert. Der Pannen-streifen ist in Österreich – dort wo er auf

Schnellstraßen und Autobahnen exis-tiert – oft die einzigeMöglichkeit für Ein-satzfahrzeuge zur Unfallstelle zu kom-men.Wird er – zweckgebunden – von ei-nem liegen gebliebenen Fahrzeug oder„unbefugt“ von anderen Verkehrsteil-nehmern blockiert, ist mit langwierigenAusweichmanövern oder gar keinemWeiterkommen zu rechnen.DieBildung einer Rettungsgasse bietet

in vielen Fällen Vorteile: Nebst der be-kanntenProblemebeimVorbeifahren aneinem Stau auf dem Pannenstreifen,können so auch andere Situationen ent-schärft werden. Die Rettungsgasse„funktioniert“ auch bei Engstellen imBereich von Brücken, Baustellen etc.(SieheBrandaus7/8 -2009)oderaufStra-ßenabschnitten ohne Pannenstreifen.

Rettungsgasse: Entscheidungliegt beim NationalratAnfang Dezember brachten ÖVP und

SPÖ einen gemeinsamen Entschlie-ßungsantrag betreffend Rettungsgasseauf Österreichs Autobahnen und Auto-straßen mit baulicher Mitteltrennungein. Somit ist nunderVerkehrsausschussdes Nationalrates gefordert.Eine weitere Forderung, die bereits

den Feuerwehreinsatz betrifft – alsowenn der Unfall schon passiert ist – istdie Rettungskarte in Fahrzeugen. Feuer-wehr und ÖAMTC verlangen die Einfüh-rung einer einheitlichen Karte, die An-satzpunkte für das Arbeiten mit hydrau-lischen Rettungsgeräten zeigt. Die Kartesollte an einer bestimmten Stelle imFahrzeug – etwa hinter der Sonnenblen-de – angebracht sein und auch Auf-

agtäglich riskieren Einsatzorganisationen bei

rsunfällen auf Niederösterreichs Straßen ihre

Gesundheit. Wie sicher sind unsere Helfer?

In die Gestaltung der Sicherheit auf der Straße sind viele

„Mitwirkende“ eingebunden: Straßenbetreiber, Legislative

und Exekutive, Autofahrerclubs, Einsatzorganisationen und

nicht zuletzt die Fahrzeughersteller tragen zu mehr Sicher-

heit, weniger Unfallopfern und besserem Vorankommen mit

dem Kraftfahrzeug bei. Dass sich auch die Feuerwehr – nicht

erst nachdem etwas (etwa ein Verkehrsunfall) passiert ist –

mit dem Thema Sicherheit auf der Straße befasst, zeigen

zahlreiche Initiativen im ganzen Land und auf Bundesebene.

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dasAlko-Lenker technisch (ver-)hindernkann: ImKfz eingebaute Alkotest-Gerätesollen die Inbetriebnahme des Fahrzeu-ges durch einen alkoholisierten Lenkerunterbinden. In Österreich könnte eslaut Ministerin Doris Bures einen Testoder ein Pilotprojekt geben – das Ver-kehrsministerium zeigte sich gegenüberdem Vorschlag des Kuratoriums für Ver-kehrssicherheit jedenfalls aufgeschlos-sen.Seit 2004 wurde in Form des Projekts

„Supreme“derEuropäischenKommissi-ondieunionsweiteEinführungdesAlko-lock-Systems evaluiert. Ziel der Studiewar es unter anderem, den psychologi-schen Effekt auf die Testfahrer und diepraktischen Auswirkungen im Umgangmit dem System herauszufinden.Vor allem im Bereich des Berufskraft-

verkehrs könnte das System, das bei Pi-lotprojekten in mehreren Ländern aufAkzeptanz von Fahrern, Managementund Passagieren trifft, sinnvoll einge-setzt werden.

Autos werden immer sicherer gebaut (Grafik AUDI)

Volvo Trucks stattet seine Fahrzeuge bereits optional mit einer „atemalkohol-gesteuerten Wegfahrsperre“ aus

schluss über Gefahrenquellen wie Air-bags und Gurtstraffer geben (Brandaus06 - 2009) „Die neue Fahrzeugtechnikbringt zwar mehr Sicherheit bei Unfäl-len, aber die Anzahl der Einsätze nachVerkehrsunfällen steigt weiterhin“, soLBD Buchta bei der Pressekonferenz voreinemhalben Jahr.Wie die Rettungskarteaussehenwird,wosie letztendlichzu fin-den ist und ob man sich mit allen Auto-mobilherstellern auf eine einheitlicheLösungeinigenkann, istnochoffen.„DieRettungskarte kann aufgrund der enor-men Entwicklung in der Fahrzeugtech-nik nur eine Zwischenlösung sein“, soder ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang.„Sie muss über kurz oder lang elektro-nisch umgesetzt werden.“

Nicht nur dieFeuerwehr fordertAls Autofahrerclub vertritt der ÖATMC

viele Anliegen der Autofahrer und setztsich auch für präventiveMaßnahmen imBereich Verkehrssicherheit ein. Die Not-fall-Infokarte für Fahrzeuge und die Ret-tungsgasse auf Österreichs Straßen sindnur zwei dieser Themen.Eine der ÖAMTC-Forderungen an die

Regierung befasst sich mit Fahrzeugsi-cherheitssystemen. Dabei geht es umverpflichtenden Einbau von automati-schen Löschsystemen und die Einfüh-rung von eCall, einem automatischenNotrufsystem im Fahrzeug.

Technische InnovationenAlkohol amSteuer ist derzeit durch die

BMVIT-Kampagne „Alkohol am Steuer:Könnten Sie damit leben?“ wieder The-ma. Zwischen solch präventiven Maß-nahmen und der Autofahrt unter Alko-holeinfluss setzt ein anderes System an,

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eCall ermöglicht die Ermittlung des Fahrzeugstandortes

Technisch ist das „Alkolock“ keine Zu-kunftsmusik,wie etwadas„Dräger Inter-lock XT“ beweist. Schaltet der Fahrer dieZündung ein, fordert ihn das Gerät auf,eine Atemprobe abzugeben. Ist der Fah-rer alkoholisiert, verhindert dieWegfahr-sperre den Start des Motors.

eCall – automatischer NotrufeCall ist eine Sicherheitseinrichtung

imFahrzeug, die erst imNotfall zumEin-satz kommt. Ein „Crash-Sensor“, GPSund ein Mobilfunk-Modul ermöglichendie Meldung des Fahrzeugstandortes(bei Unfall, manuellem Notruf oderDiebstahl) an eine Einsatzzentrale. Eva-luiert werden die Möglichkeiten einerSprachverbindung (mit SIM-Karte undden damit verbundenen Kosten) odereiner Datenverbindung (etwa eine kos-tenloseNachricht via SMSandieNotruf-nummer 112).Vor- und Nachteile dieser beidenVari-

anten wurden bei einem österrei-chischen Versuch im Jahr 2006 mit 100Testfahrern aufgezeigt. Durch die Über-mittlung des genauen Standortes kanneCall helfen, die Zeit zwischen Unfallund Auffinden des Fahrzeuges wesent-lich zu verkürzen und Leben zu retten.Das Servicewird beispielsweise vonDol-phin Technologies (Brunn am Gebirge)angeboten.

Nach der Unterzeichnung einer euro-päischen Absichtserklärung vor mehre-ren Jahren war es das Ziel, bereits 2009eine flächendeckende Einführung desSystems zu erreichen. Im August dieses

Jahres hat die Europäische Kommissiongefordert, die freiwillige Einführung voneCall zu beschleunigen und will dasSystem bis 2014 auf den europäischenStraßen sehen.

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So geht’s: Die Rettungsgasse hilft im Ernstfall enorm

Dipl.-Ing. Christian Kräutler,Geschäftsstellenleiter des Kuratio-ruims für Verkerhssicherheit in NÖ

Rettungsgasse auf der A1 bei Lenzburg (Schweiz)

Rettungsgasse und Sanierungvon Unfallhäufungsstellen

„Ja“ zur RettungsgasseKuratorium für Verkehrssicherheit:

„Es ist durchaus sinnvoll, die Rettungs-gasse zu fordernundgesetzlich zu instal-lieren,“ ist Dipl.-Ing. Christian Kräutlervom Kuratorium für VerkehrssicherheitNiederösterreich (KfV) überzeugt. Manhabe indenNachbarländernÖsterreichsbereits gute Erfahrungen damit ge-macht.Rettungsgassebedeutet,dassbeieinem

Unfall auf der Autobahn die nachfolgen-den Fahrzeuge entweder nach links oder

nach rechts (auf den Pannenstreifen)ausweichen, um in der Mitte eine Gassefür die Einsatzfahrzeuge zu öffnen.„Es ist nur so, dass bei uns nicht auf

allen Autobahnen Pannenstreifen vor-handen sind,“ warnt er vor Euphorie.Man werde auf dem Weg zur Rettungs-gasse auf jeden Fall begleitend Bewusst-seinsbildung in hohem Maße betreibenmüssen, um das Funktionieren auchsicherstellen zu können.

Prinzipiell seien die Rettungskräftegenau diejenigen, die ungeschützt anStellen zu arbeiten haben, wo keiner sieerwartet. Die Absicherung von Unfall-stellen durch Polizei und in der Folgeauch die Feuerwehren sei relativ gut ge-löst, was allerdings zu wünschen übriglasse, sei dasVerhalten der Lenker. „Vielemogeln sich in Aussicht einer nahenAutobahnabfahrt irgendwie an denanderen vorbei und behindern damitmöglicherweise Feuerwehr, Polizei oderRettungbeimErreichenderUnfallsstelle,“schildert er das wohl jedem bekannteSzenario.DieRegistrierungvonUnfallhäufungs-

stellen sieht er als überaus positiveAktion. „Ab drei gleich gearteten Unfäl-len in drei Jahren an der gleichen Stelleist der Straßenerhalter vom Gesetz herverpflichtet, diesen Bereich zu sanieren.Daher entsteheneigentlich echteUnfall-häufungsstellen nicht mehr,“ weißKräutler und berichtet von einer brand-neuen Studie:Seit der gesetzlichenVerpflichtung zur

Sanierung von so genannten Unfallhäu-fungsstellen können pro Jahr 200 Unfäl-le mit Personenschaden vermieden wer-den, es gibt 275wenigerVerletzteundum20 Tote weniger. Bei einem Sanierungs-aufwand von 4Mio. Eurowerden 23Mio.Euro an Unfallfolgekosten eingespart.

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17Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2009

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Unfallhäufungspunkte in NÖVier Bezirksfeuerwehrkommandanten zeigen aufErfahrungsberichte:

In Niederösterreich gibt es gleich anmehreren Stellen neuralgische Punkte,extrem stark befahrene Autobahn-abschnitt und bekannte Unfallhäu-fungspunkte. Brandaus hat dazu miteinigen Bezirksfeuerwehrkomman-danten gesprochen.

AmstettenLBDSTV Armin Blutsch kennt die Tü-

cken der A1 im Bezirk Amstetten. „Ein-einhalb Lkw-Fahrstunden vonWien ent-fernt, kommt man genau dann durchmeinen Bezirk, wenn erste Ermüdungs-erscheinungen auftreten.“ Obwohl dieAutobahn in diesem Abschnitt dreispu-rig geführt wird, verschärfen Nebel unddie hügelige Landschaft die Situation:„Bergauf langsam und bergab schnellerfahrende Pkws und Lkws verursachenimmer wieder gefährliche Situationen“weiß Blutsch zu berichten.

KorneuburgSelbst vor kurzem Unfallopfer auf der

B6 –der LaaerBundesstraße – geworden,

spricht Bezirksfeuerwehrkommandant-Stv.FriedrichZeitlbergerüberdasGefah-renpotential auf den Straßen in seinemBezirk: „Baustellen und die daraus resul-tierenden Umleitungen und auchMaut-

flüchtlinge, die auf Bundesstraßen aus-weichen, verursachen an verschiedenenneuralgischenPunkten ein erhöhtesVer-kehrsaufkommen“. Auf die Frage nach„Forderungender Feuerwehr“ antwortetZeitlberger: „Auf der S1 wurden jeden-falls alle Forderungen der Feuerwehr –betreffend Straße und Tunnel – umge-setzt. Welche Einsatzszenarien im Be-reich der A22 - S1 noch auf uns zukom-men, wird die Zukunft zeigen“.

MödlingDie A21 (Verbindung zwischen A1 und

A2) im Bezirk Mödling wird auch gerneals„Gebirgsautobahn“ bezeichnet, weistsie doch Steigungen ähnlich wie auf derBrenner-Autobahn auf. Laut BFKDTFranz Koternetz sind die Unfallzahlenseit Einführung der 80 km/h-Beschrän-kung im Bereich Gießhübl um 50% ge-sunken. „Dieses Autobahnstück ist seitlangem eine Herausforderung für dieEinsatzkräfte“ erzählt Koternetz, „nichtzuletzt durch den spontanen WechselderWitterungsverhältnisse,mit demAu-

Für die Feuerwehren: Alltag auf derAutobahn

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tofahrer auf diesem Teilstückzu kämpfen haben“.Probleme gab es auch

bei der Wien-Umfah-rung in die andere Rich-tung – der S1: „BaulicheMängel wurden durch dieFeuerwehr schonamAnfangaufgezeigt und in Zusam-menarbeitmit demBetreiberbeseitigt“ erinnertsich Koternetz.„Auch an dieumfangreicheBeschilderunghaben sich dieAutofahrer mitt-lerweile gewöhnt“,sobleibt demBezirks-feuerwehrkommandan-tennurnocheinAnliegen,das aktuell behandelt wird:Die Bilder der Überwa-chungskameras imS1-Tunnel sollennun– nach mehr als 2-jähriger Interventionder Feuerwehr – bei Bedarf auch derBezirksalarmzentrale zur Verfügunggestellt werden, um entsprechend deraktuellen Schadenslage alarmieren zukönnen.

St. PöltenAlltägliche Probleme im Feuerwehr-

einsatz auf der Straße könnten imBezirkSt. Pölten mit der Einführung der Ret-tungsgasse (zusätzlichzumPannenstrei-fen) entschärft werden. „Entlang der A1und der S33 – Straßen mit getrenntenRichtungsfahrbahnen – könnte die Ret-tungsgasse die Zufahrt zu Unfallstellen

maßgeb-licherleichtern“meint Bezirksfeuer-wehrkommandant Diet-mar Fahrafellner. „In diesemTeil Niederösterreichs gibt es besondersviele Autobahneinsätze; trotz des gutenNetzes an Betriebsauffahrten und Zu-fahrtsmöglichkeiten, ist diese Forderungsehr wichtig.“ Schwierigkeiten könnenauch die Lärmschutzwände darstellen:„So musste etwa mit der ASFINAG einepraktikable Lösung für den Bereich Kno-ten Steinhäusl gesucht werden, um mitder Trennwand in der Mitte der Auto-bahn umzugehen. Dort sind nun Über-trittsstellen und durchsichtige Elemente

die Lösung, um einenFeuerwehreinsatz aufbeiden Richtungs-fahrbahnen gleich-zeitig gestalten zukönnen“ so LFRFahrafellner.

Wr. NeustadtJosef Bugnar(Kdt. der FF Wr.Neustadt) undBFK Franz Wöh-rer führen Un-fälle in IhremEinsatzgebiet

hauptsächlichauf zu hohe Geschwin-

digkeit zurück. „Auf dem re-lativ geraden Abschnitt der A2

halten sich wenige Autofahrer an das130er-Limit“ so Bugnar, „kommendann noch Nebel, Schnee oder Regendazu, vertrauen Autofahrer viel zu sehrauf die High-Tech-Sicherheitseinrich-tungenund Fahr-undBremsassistentenihrer Fahrzeuge“. „Auch im Bereich derB17“ so Bugnar weiter „sind wir mit den„normalen“ Problemen des Straßenver-kehrs gestraft: zu wenig Sicherheitsab-stand und Unaufmerksamkeit sindUnfallursache Nummer eins.“ Auch dieNordspange inWr. Neustadt ist ein neu-ralgischer Punkt: immer wieder passie-ren auf der Straße, die in einem Grabenliegt und keine bauliche Fahrspurtren-nung besitzt, schwere Unfälle.

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KR Buchta JosefLandesfeuerwehr-kommandant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 650

Blutsch ArminLandesfeuerwehrkom-mandantstellvertreter . . . . 13 211

Anzenberger ManuelaBRANDAUS-Abo . . . . . . . . . . . . . . . . 16 756

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Ing. Litschauer EwaldNachrichtendienst. . . . . . . . . . . 16 659

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Eismayer GerdaSonderdienste,Zivildienst, FDISKFirst-Level-Support . . . . . . . . . 13 168

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Hollauf SiegfriedGeräteförderungen,Feuerwehrgeschichte,Wasserdienst,Wasserdienst-leistungsbewerb. . . . . . . . . . . . . . . . . 16 663

Ing. Hübl ChristianAusbildung,Feuerwehrjugend . . . . . . . . . . . . . . . 13 166

Ing. Jestl KurtFeuerwehrtechnik,Ausschreibungen. . . . . . . . . . . . . . . . 13 172

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Sonnberger GerhardBüroleitung, PräsidialeAngelegenheiten. . . . . . . . . . . . . . . . 13 150

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Ing. Tischleritsch MichaelBetriebsfeuerwehren,Vorbeugender Brandschutz,Katastrophen-hilfsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 212

Wagner GerdaAuszeichnungen,Feuerwehrführerscheine,Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 154, 13 170

Zach PeterInformations-technologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 466

Zedka AngelikaÖffentlichkeitsarbeit . . . . . 16 692

Die Karte zeigt wo in NÖ besondersviele Unfälle passieren

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Sicherheit: Ein Themafür Polizei und Feuerwehr

Um das gute Gesprächsklima in NÖ beneiden uns vieleInterview:

Interview: Angelika Zedka

Foto: Stamberg

Wo sind in NÖ die Unfallhäufungspunkte?

Es gibt zweifellos Gebiete, in denenhäufiger Unfälle passieren als in ande-ren Regionen. Das hängt aber nicht zu-letzt auch mit der jeweiligenVerkehrs-frequenz zusammen. Echte Unfallhäu-fungspunkte existieren eigentlich nurtemporär, weil wir in solchen Fällen so-fort mit verstärkter Überwachung undAbsicherungsmaßnahmen reagieren.

Wie häufig passieren unmittelbareFolge-Unfälle nach Unfällen?

Verkehrsunfälle, bei denen Tote zu be-klagen sind, weisen hier bei uns in NÖsinkende Tendenz auf. Unfälle, bei de-nen ein Sicherheitsorgan beim Absi-chern einer Unfallsstelle bzw. bei derUnfallaufnahme verletzt wird, passierenleider immer wieder.

Worauf ist das zurückzuführen?

Es gibt viele Möglichkeiten, die denVerkehrsteilnehmer unaufmerksamwerden lassen und damit in seinerReaktionsfähigkeit enorm einschrän-ken. Zu hohe Geschwindigkeit, Telefo-nieren ohne Freisprecheinrichtung,Hantieren an Radio oder CD-Gerät.Auch das Studium von Geschäftsunter-lagen und Kartenmaterial während derFahrt hat immer wieder fatale Folgen.Von Übermüdung und Alkoholisierungerst gar nicht zu reden - diese Aufzäh-lung könnte um viele Beispiele ergänztwerden! Solche Komponenten führenblitzschnell dazu, dass verschiedeneWarnhinweise übersehen werden, sogarein Mensch überfahren wird, der eineUnfallstelle absichert.

Fällt Ihnen ein Beispiel ein?

Es ist Glück, wenn so etwas glimpflichausgeht.Wir haben aber auch Kollegen,

die ein oder beide Beine beim Absi-chern einer Unfallstelle auf der Auto-bahn verloren haben -einfach überfah-ren oder eingeklemmt worden sind! Be-sonders tragisch ist es, wenn es Todes-opfer zu beklagen gibt, wie im Fall eines41jährigen Kollegen mit zwei kleinenKindern, der von einem betrunkenenRaser einfach niedergemäht worden ist.Insgesamt 60 Blutkonserven konntennicht mehr helfen – unser Kollege starb!

Was kann man hinsichtlich der Sicher-heit von Einsatzkräften bei Unfällenverbessern?

Polizei und Freiwillige Feuerwehr ste-hen in ständigem Kontakt zueinander!Um dieses sehr guteVerhältnis in Nie-derösterreich beneiden uns viele.Außerdem agieren viele Polizisten in ei-ner Doppelfunktion: sie sind Polizistund Feuerwehrmann!

Sie sind selbst Feuerwehrmann?

Ja, ich war auch zehn Jahre lang Kom-mandant meiner Heimatfeuerwehr -anschließend wurde ich einstimmigzum Ehrenkommandanten gewählt!Mehr geht leider nicht mehr, weil mirmein Beruf zu wenig Zeit dafür lässt.

Welche Eigenschaften sollte sowohlein Polizist als auch ein Feuerwehr-mann haben?

Liebe zumMenschen und gelebteKameradschaft sind für mich Attribute,die für beide Berufsgruppen grundle-gendeVoraussetzungen sind. Feuer-wehrmitglied wird nur jemand, für dender Begriff „Nächstenliebe“ kein Fremd-wort ist. In beiden Corps ist spürbar,dass das technologischeVermögen derMenschen immer besser wird.Wir müs-sen aber sehr genau darauf achten, dasssich diese Technologisierung nicht aufKosten der zwischenmenschlichen Be-ziehungen abspielt - daher: keine Tech-nik ist imstande, ein persönliches Ge-spräch zu ersetzen!

Was wünschen Sie sich für 2010?

Dass alle Feuerwehr- und Polizei-Ange-hörigen in NÖ stets wohlbehalten vonIhren Einsätzen heimkehren mögen!

Landespolizeikommandant und Feuerwehrmann GenMjr Arthur Reis

„Das mit der öffentlichen Sicherheit ist so eine Sache – es handeltsich um ein sehr breites Betätigungsfeld! Wenn ich nun aber beimBegriff der Verkehrssicherheit bleiben soll, so sind es letztendlich Polizei,Feuerwehr und Rotes Kreuz, die an der Unfallstelle sehr erfolgreichzusammenarbeiten!“, bekräftigt der NÖ Landespolizeikommandant,Generalmajor Mag. Arthur Reis. Brandaus befragte den Polizeioffizierhinsichtlich der Sicherheit von Einsatzkräften

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Den „Kommissar mit der kaltenSchnauze“ schätzt Rudolf Scheidlebenso wie jenen mit dem Skalpell(Gerichtsmediziner), wenn der Chef-brandermittler des NÖ Landeskrimi-nalamtes (LKA) mit seinem Team inSachen Feuer alarmiert wird. Ganzbesonders wichtig ist ihm das guteTeamwork mit denen, die „als ersteam Brandort sind“. Die Feuerwehr-leute haben für ihn eine enorm wich-tige Aufgabe. „Sie müssen mit Au-genmaß und hohem Verantwortungs-bewusstsein ihre Aufgaben erfüllenund tun das auch,“ sagt er.

Text: Angelika Zedka

Fotos: Mathias Seyfert, ZVG

20 Jahre im„Geschäft“ haben für Scheidlwohl manches zur Routine werden las-sen. Nichtsdestotrotz haben für den

Chefinspektor Aus- und Fortbildung ho-hen Stellenwert. Denn er gibt sich nichtdamit zufrieden, jemandem eine Brand-legung nachgewiesen zu haben. Er hin-terfragt und beleuchtet die Umständeauch von psychologischer Seite her. „Ichwill erfahren,warum jemandeine solcheTat begeht.“

Keine Spur zerstörenExtrem wichtig sei – so Scheidl – dass

Spuren gesichert werden können.„Durch das Feuer selbst und den erfolg-ten Löscheinsatz werden zwar viele Spu-ren vernichtet. Wenn allerdings, wie wires inEinzelfällen schonerlebthaben,da-nach sofort mit den Aufräumarbeitenbegonnen wird, dann stehen wir beina-he auf verlorenem Posten,“ appelliert eran alle Einsatzkräfte, denErmittlern jeneZeit zu geben, die sie für die Spurensi-cherung benötigen.

Ohne Kommunikation gäbe eskaum einen Ermittlungserfolg

Intensiv gestaltet sich dabei auch dieZusammenarbeit mit den Hunden.Selbst Hundeliebhaber und Besitzer ei-nes jungen Zwergpinschers setzt Scheidlauf die untrügliche Nase der vierbeini-gen„Kommissaremitder kaltenSchnau-ze“, von denen das Landespolizeikom-mandoNÖ vier einschlägig ausgebildeteim Dienst hat. „Oft schon hat uns einerder Hunde auf eine wichtige Spur ge-führt,“ erzählt er und erwähnt im glei-chen Atemzug auch die KTZ (Kriminal-technische Zentralstelle im Innenminis-terium), die Landesstelle für Brandver-hütung mit ihren Sachverständigen und– für den Fall, dass Todesopfer zu bekla-gen sind – den Gerichtmediziner als un-verzichtbareHelfer auf demWegzurAuf-klärung eines strafbaren Tatbestandes.Wachsam sein, gut zuhören und kom-

munizieren – diese drei Eigenschaftennennt Scheidl als wichtigste in seinem

Chefinspektor Rudolf Scheidl, oberster Brandermittler des LandeskriminalamtesPorträt:

Rudolf Scheidl setzt auf Teamarbeit

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Aufgabenbereich. Und die Aufklärungs-quote bestätigt das eindrucksvoll:Von 37Brandstiftungen im Jahr 2009 sind 33aufgeklärt. Die letzten fünf spektakule-renBrandserienwieZeiselmauer, Ardag-ger, Hirschwang, Waidhofen/Thaya undGloggnitz konnten bravourös geklärtwerden. Ein Ergebnis penibler Ermitt-lungen und fortschreitender Technik,mit deren Hilfe jede auch nur geringsteSpur analysiert und zugeordnet werdenkann.Als gelernter technischer Zeichner zog

es den jungen Rudolf Scheidl, der imWaldviertel aufgewachsen war, 1971gleich nach absolvierter Ausbildung zurExekutive.„DieGendarmerie hat umBe-dienstete geworben und ich war interes-siert,“ erzählt er. Bis 1977 trugScheidl dieUniform, ab 1978 ist die damalige Krimi-nalabteilung, heute LKA, seine berufli-che Heimat. In der Raub-Gruppe erlern-te er das kriminalistische Handwerk,aber schon bald wechselte er in den Er-mittlungsbereich Brand- , Explosions-und Sprengstoffdelikte. Nach sechs Jah-ren folgten wieder zehn Jahre „beimRaub“, ehe der Kriminalist 1998 schließ-lichChef der achtMitarbeiter der Brand-ermittlungsgruppe wurde.

Bestes Einvernehmen„Die Zusammenarbeit mit den örtli-

chen Feuerwehren war nicht immer ide-al,“ erinnert er sich zurück, dass er vorJahrzehnten erkennen musste, wie sehrLöschtrupps im Übereifer des Helfensdie Ermittlungsarbeit be- bzw. sogar ver-hindert hatten.„Dashat sich total insPo-sitive gewandelt,“ hat sich Scheidl dieserProblematik sehr bald angenommen, in-dem er auf Kommunikation setzte unddie Zusammenarbeit zwischen Feuer-wehren und Exekutive in den Vorder-grunddes gemeinsamenErfolges rückte.Zahlreiche Vorträge bei Feuerwehrentragen wesentlich zum gegenseitigenVerständnis bei.Ein Netzwerk von 94 Bezirksbrander-

mittlern ermöglicht profunde Beurtei-lung eines Brandortes. Übersteigt einBrand laut Schätzung die 150.000 Euro-Schadenssumme oder wird eine Brand-leiche aufgefunden, so wird Scheidl perHandy alarmiert. Am Telefon erfährt ererste Einzelheiten, ordnet an, was sofortzu unternehmen ist und macht sich aufdenWeg.

Ohne VorurteileVorurteilsfrei gegen alles und jeden –

egal um wen es sich handelt, unabhän-gig vonNamen,Rangoder Stellung–ma-chen sich Scheidl und seine Kollegendann ans Werk. „Jeder Brandfall ist an-ders gelagert, die Ermittlungen gestaltensich immer schwierig,“ spricht er aus Er-fahrung. Es sei wichtig, die Brandver-laufsspuren zu erkennen und in der Fol-

ge auch richtig zu interpretieren. AlleindieSituationamBrandort lasseoft schondenSchluss zu, dass ein gerichtlich straf-barer Tatbestand vorliegt.Gefühle sind dabei nicht gefragt. „Ich

habe schon so viele Tote gesehen, wenneinem das jedesMal an die Nerven geht,dann ist man falsch am Platz,“ hat derChefermittler eine Art Schutzschild ge-gen derartigeTragödien errichtet.Wenn-gleich so manches schon an der Psychekratzt. Wie zum Beispiel ein Brand mitvier toten Kindern, den Scheidl noch gutin Erinnerung hat. „Da wurde in einem

Der Kommissar mit der kaltenSchnauze

Wachsam sein, gut zuhören undkommunizieren – drei wichtigeEigenschaften

Sommerhäuschen gefeiert, das Bett ge-riet in Brand und die Erwachsenen ha-ben sich selbst in Sicherheit gebrachtund die Kinder verbrennen lassen,“ istihm derartiges Verhalten unbegreiflich.Trotz enorm hoher Aufklärungsquote

gibt es einen Fall, an dem der oberste„Brandkieberer“ nach wie vor „kiefelt“.„Der verfolgtmichwahrscheinlich in diePension, es handelt sich um die so ge-nannte Halali-Bande.“ Eine vermutlichausländischeTätergruppebricht in Jagd-schlösser und Jagdhäuser ein, raubtwertvolle Jagdwaffen und setzt das Ge-bäude danach in Brand. Bis dato gibt esjede Menge Hinweise und Spuren ausinsgesamt acht gleichartigen Vorfällen,aber keinenTäter.„Sogar eineDNA-Spurkonnten wir sichern, trotzdem keinWei-terkommen,“ rätseln Scheidl und seineMannen, vermuten aber, dass die Täterihr Arbeitsgebiet in die Steiermark verla-gert haben,wozwei ähnlicheVorgehens-weisen bekannt sind.

Ein Job mit GefahrenDass sich ein Chefermittler nicht im-

mer aufder sicherenSeitebewegt, davonkann Scheidl ebenfalls ein Liedchen sin-gen: „Ein Brandstifter, den wir überführthaben, hatmir geschworen, dass ermichbis anmeinLebensendeverfolgenwird.“Gelassen registriert er solche Androhun-gen, speichert sie im Hinterkopf abersehr wohl ab. Brandstifter – so weiß er –sind in der Regel nicht potentielle Krimi-nelle. „Das sind Zerstörer oder Rach-süchtige, die zumeist Weicheier oderdem Alkohol verfallen sind.“ Ausnahmesei jener Brandstifter von Waidho-fen/Thaya, der mehrere Lagerhallen sei-nes ehemaligen Dienstgebers abgefa-ckelt hatte. „Er hatte sogar eine „Todes-liste“ im Kopf. Polizisten, Lehrer und El-tern sollten erschossen werden, das isteinmehrals radikalerTyp,“weißScheidl.Die ständige Konfrontation mit dem

Verbrechen erfordert Ausgleich, denScheidl beim Fischen sucht. Aber auchbeim Sport: die ehemalige Speerwurf-Größe Eva Janko ist zweimal pro Wocheseine Tennispartnerin, 41 Schitage imvergangenenWinter in seinem Zweitdo-mizil Mariazell sprechen eine deutlicheSprache. Der ambitionierte Porsche-Fahrer (911, schwarz) liebt das Reisenund wandelt dabei gerne auf histori-schen Pfaden. Ach ja, noch eines gestehter: „Ich hab’ einen Tick.“ Scheidl sam-melt Armbanduhren. 96 Stück nennt erseinEigen. ZumInterview trägt er zur ro-tenBrille einenPorscheDesign-Chrono-graphen mit rotem Lederband. Das hatStil.Was sich der seit 36 Jahren verheirate-

te zweifacheVater und vierfacheOpa ammeisten wünscht? „Ich möchte gesund75 werden!“ Das und mehr möge ihm inaller Bescheidenheit beschieden sein!

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Brandaus:WissenBrandaus:WissenWeihnachten:

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Wortgottesdienst. In der Stadtpfarrkirche BadVöslau versammeln sich hunderte Feuerwehrmitgliederund deren Angehörige zur Friedenslichtübergabe.

Übergabe. Die Jugendlichen, die das Friedenslichtaus Oberösterreich geholt haben, übergeben es in derStadtpfarrkirche Bad Vöslau an LFKUR Stephan Holpfer.

Feuerwehren. Das Friedenslicht wird an dieBevölkerung weitergegeben: Entweder wird es von Hauszu Haus getragen oder steht zur Abholung bereit.

Feuerwehrjugend. Eine andere Idee zur Einstim-mung auf die Weihnachtszeit ist die Darstellung einer„lebendigen Krippe“ durch Feuerwehrjugendmitglieder.

Symbol. Das Friedenslicht wird jedes Jahr durch einKind aus OÖ aus der Geburtsgrotte in Bethlehem geholt. Esbringt die Botschaft für Frieden in mehr als 25 Länder.

Friedenslichtaus BethlehemSeit 2004 stellen einige NÖ Feuerwehrenund deren Jugendgruppen ihr Netzwerkzur Verfügung. Sie holen das Friedenslichtin OÖ ab, geben es in NÖ weiter und bittendie Bevölkerung, für „Licht ins Dunkel“zu spenden.

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Weitergabe. Nach einem kurzen, jugendgerechtenWortgottesdienst reicht Pater Stephan Holpfer dasFriedenslicht an die Anwesenden weiter.

Gemeinsam. Abschließend singen alle Besuchergemeinsam. Ein Zeichen der Zusammengehörigkeit unddes Friedens für die Welt.

Abholung. Feuerjugendmitglieder aus NÖ holen dasFriedenslicht mit ihren Betreuern bei der offiziellen Feierim Landesstudio OÖ ab.

Interview. Bei der offiziellen Feier werden dieaktuellen Spendenaktionen der einzelnen Vereine undInstitutionen vorgestellt.

24. 12. „Ab in die Maske“ heißt es auch für unserejungen „TV-Stars“ an diesem Tag, bevor am Vormittag dererste Auftritt in ORF NÖ stattfindet.

Live. Als erste Überbringer geben die Jugendlichen dasFriedenslicht an Bischof Klaus Küng weiter – live im TV –und gegen 17 Uhr folgt die Spendenübergabe.

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Brandaus: Wissen24

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Die Feuerwehr bezeichnet sich gerneals Familie, und es ist tatsächlich so:Meistens verbringt man mit den Ka-meradinnen und Kameraden nebender eigenen Familie den Großteil derFreizeit. Wie auch in der „kleinen“eigenen Familie, gibt es in einerGroßfamilie - wie der Feuerwehr -Mitglieder, die etwas anders sind.

Text: Richard Berger

Fotos: FF Melk, Richard Berger

Tatsächlich ist es vielerorts zu beobach-ten, dass tatsächliche Familienmitglie-der ihre Kinder oder Partner zur Feuer-wehr bringen. So ist bei der FeuerwehrMelk der NameReiter kein unbekannter,sind hier nicht weniger als zwölf aktiveMitglieder dieser Familie bei der Feuer-wehr Melk. Zwei davon bilden sogar dieKommandospitze. Aber auch bei ande-ren Feuerwehren finden Geschwisteroder ganze Familien ein gemeinsamesHobby, wie die Gebrüder Pleininger ausWr. Neudorf. Hier sind von den insge-samt sechs Brüdern fünf inWr. Neudorfaktiv bei der Feuerwehr. Nur einer ist derNachbarfeuerwehr beigetreten. Auchder Autor ist einer von fünf direktenVer-wandten bei einer größeren Feuerwehr

im Süden Wiens. Die Familie innerhalbder Feuerwehr vertreten zu finden kannsich auf einzelne Mitglieder positiv aus-wirken. Aber es kann auch viel UnmutundStressaufkommen,besondersdann,wenn andere – nicht dieser bestimmten

Einigkeit macht starkDie Familie Feuerwehr:

Gruppe zugehörige – Mitglieder Protek-tion oder Schieberei mutmaßen.Wie in jeder „zivilen“ Familie, gibt es

aber auch in der großen Feuerwehrfami-lie immer wieder Reibungspunkte. Vonprivaten oder beruflichen Problemen,bis zu selbstfabrizierten Problemen imDienstbetrieb findet man alles auf einenzukommen. Es kannbis zurGruppenbil-dung und richtigen Feindseligkeitenkommen. Hier sind besonders die Füh-rungskräfte gefragt, als erfahrene„Fami-lienälteste“ zu fungieren und rechtzeitigmit Rat und Tat den einzelnen Mitglie-dern helfend unter die Arme zu greifen.Der Feuerwehrkommandant ist das Fa-milienoberhaupt in der großen Feuer-wehrfamilie. Ihm kommt die größteVer-antwortung zu. Egal in welcher Art undWeise ein verärgerter Kamerad Dampfablässt, der Kommandant bekommt eszu hören.

„Problemchen“Viele kleine Indizien zeichnen sich ab,

bevor es zur tatsächlichen Eskalationkommt. Solche Ausuferungen könnensich eben auf eine Gruppenbildung be-ziehen, oder aber – unddas kommtdochhäufiger vor – sich im Einzelnen abspie-len. So erscheinen gestresste oder verär-

vlnr: Alexandra, Kerstin, Elisabeth, Johann, Sophie (kniend), Julian (kniend), Franz jun., Franz sen., Dominik, Benjamin(kniend bei Kübelspritze), Manuel (Korb DLK), Andreas (Korb DLK), Maria, Karl jun., Thomas, Siegfried;

Früh übt sich, wer zur Familie Feuer-wehr gehören will

SERIETEIL 1

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25Brandaus: Wissen

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Kriminalität schreiten, werden in eige-nen Artikeln beleuchtet. Das Selbstwert-gefühl der Mitarbeiter ist ebenfalls einbesonderes Thema, welches durch dieFührungskräfte in der Feuerwehr durch-aus positiv beeinflusst werden kann.Mitdem Alptraum eines Feuerwehrkom-mandanten – dem Brandstifter in deneigenenReihen – richtig umzugehenundeinem hilfreichen Artikel, die dement-

sprechende Öffentlichkeitsarbeit hierzudurchzuführen, schließt die Serie ab.Die angesprochenenThemen sind vor

kurzem, gerade im Feuerwehrbereich,wissenschaftlich beleuchtetworden.DieErkenntnisse sollen den Feuerwehrfüh-rungskräften helfen, ihre Rolle zu erken-nen und zur Hilfe anregen, um das Idealeiner funktionierenden Familie auch inunserer Feuerwehr zu verwirklichen.

Drei „Mädls“ der Familie Reiter als Atemschutztrupp

gerte Kameraden destruktiv. Hier richtigauf diese Personen einzugehen bedarfeiniges an Feingefühl. Aber dies mussnicht unbedingt der Kommandant odereine bestimmte Führungskraft in derFeuerwehr alleine lösen. Gemeinsamesreden oder bei dienstlichen Problemendie helfende Hand zu reichen ist oftschon genug, um das vom Weg abge-kommene Schäfchen wieder zurück zuholen. In Härtefällen wie bei einem ver-storbenen Nahestehenden oder einemschweren Schicksalsschlag kann auchder Feuerwehrseelsorger oder einer derspeziell ausgebildeten Peers helfen. Die-se als Feuerwehrführungskraft zurate zuziehen ist keinZeichenvonSchwäche.Eszeigt Führungsqualifikation und Sozial-kompetenz, wennman jemanden bittet,ihm oder ihr zu helfen.

Auftakt zur ArtikelserieFür den Einen können Probleme Klei-

nigkeiten sein. Für den Anderen könneneben diese Probleme eine ganzeWelt zu-sammenfallen lassen. Diese heikle Weltder Kameradschaftsführung auf sozial-politischer Ebene soll die mit diesemArtikel beginnende Serie behandeln. ImKern geht es in den folgenden Artikelnum das Erkennen von Stress bei Feuer-wehrmitgliedern und dem richtigenUmgang mit eben diesem. Auch dieSinnfrage soll gestelltwerden.BesondersdieBereicheGruppendynamikundauchEinzelpersonen, die als Hilferuf bis zur

Weihnachten ist ein geheimnisvolles,überraschendes Fest! Nicht wegen derGeschenke oder der erwartungsvollenKinderaugen. Die Überraschung berei-tet uns Gott: Er setzt seinen Plan mituns Menschen so ganz anders um alserwartet. Der „starke Retter“ ist einschlafendes Kind imSchoß seinerMutter.

Durch das Kind in der Krippe kommtdieWende, kommt Gott selbst zu uns.Weihnachten ist das Überraschungspa-ket Gottes für uns Menschen. Er hat esliebevoll verpackt und verschnürt, da-mit wir nicht auf den ersten Blick er-kennen, was wir in Händen halten.Wirsind eingeladen, es neugierig hin undher zu wenden, gespannt hineinzu-schauen und vorsichtig aufzumachen.Wir sind eingeladen, neueWorte zu fin-den für dieseWeihnachtsgabe: Poesieund Phantasie sind gefragt.Was istWeihnachten für euch?Welche Melodiesummen wir?

Vor zweitausend Jahren, da wollte Je-sus Christus dieWelt heiligen durch sei-ne liebende Ankunft. Das Jesuskind, daswahre Licht, das jedenMenschen er-leuchtet, kam in dieWelt. Am„HeiligenAbend“ feiern wir den Tag seiner Ge-burt, das hocheiligeWeihnachtsfest. Am24. Dezember singen wir mit allen, dieglauben: „Christus ist uns geboren.Kommt, wir beten ihn an!“

Weihnachten in der FeuerwehrfamilieFlorianitag 2009Kolumne:

Der Retter ist uns geboren!Über alle Höhen,durch alle Tiefengehst du mit mir.Über Stock und Steinleitest du mich,in aller Dunkelheitbist du mir Licht.Ich möchte deineWege gehenund bitte dich –bleib bei mir und behüte mich!

Liebe Feuerwehrfamilie!

Seid nicht traurig, wenn heuer zumWeihnachtsfest ein Platz leer bleibt,freut euch – mit den Kinderaugen – mit.

So wünsche ich euch von ganzemHerzen ein gesegnetesWeihnachtsfest!

Euer LandesfeuerwehrkuratPater Stephan Holpfer

NÖ Landes-feuerwehrkuratPater StephanHolpfer OSB

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Seit 1. Mai 2005 gilt in Österreichdie Warnwestenpflicht. Dr. Hahnerläuterte bereits im „Rechteckerl“(siehe Brandaus 6/2005 und Bran-daus 2/2006) die Auswirkungen die-ser Novelle des KFG auf das Feuer-wehrwesen. In einer neuen Studiedes ÖAMTC werden die Österreicherals „Warnwestenmuffel“ beschrie-ben. Auch im Feuerwehrwesen exis-tieren vier Jahre nach Einführungder Warnwestenpflicht immer nochZweifel im Bezug auf die Einsatzuni-form.

Text: Richard Berger

Fotos: BFKDO Mödling, FF Mödling

Eines vorweg:DieEinsatzbekleidungderniederösterreichischen Feuerwehren,welche nach EN469 zugelassen ist, er-setzt NICHT automatisch dieWarnwestelaut dem Kraftfahrgesetz (KFG). DieWarnweste oder Warnüberwürfe (fürEinsatzleiter oder sonstige taktische Be-zeichnungen in gelb gehalten) müssendieNormEN471erfüllen.Dies istnurmit

EN469 vs. WarnwestenpflichtGut sichtbar im EinsatzSicherheit:

ebensolchen möglich. Ausnahme: NurimEinsatzfall ersetzt die Einsatzuniformnach EN469 im Bereich einer Einsatz-stelle dieWarnweste.

Wann bestehtWarnwestenpflicht?Die Warnweste oder der Warnüber-

wurf nach EN471muss laut § 102 Abs. 10KFG zumindest im Fahrzeug mitgeführtwerden. Das bedeutet, dass, sollten imFahrzeug keine taktischen Überwürfe,(Einsatzleiter, Maschinist, etc.) die der

Warnwesten gut sichbar an der Unfallstelle

Vor allem in der Nacht und auf der ...

Retroreflektierend: Als retroreflektie-rendbezeichnetman jeneMaterialien,welche – gleich von der AusrichtungdesReflektors–denGroßteildesLichtszur Strahlungsquelle zurück werfen.Das bedeutet für die Anwendung derReflektorstreifen an der Einsatzuni-form, dass der Träger nicht im rechtenWinkel zum Scheinwerfer stehenmuss, um eine Reflexion zu erreichen.

Lexikon

... Autobahn gilt: „Gesehen werden“

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satzbekleidung“ gerade die bestehendeRichtlinie.Brandauswird die Erkenntnisse dieser

ÜberarbeitungnachBekanntgabe veröf-fentlichen.

WarnüberwurfZum Thema Warnüberwürfe mit

Funktionsbeschreibung – wie etwa„Ein-satzleiter“oder„Melder“–bearbeitetdasSachgebiet 3.6 des ÖBFV„Dienst- & Ein-

Norm entsprechen, gelagert sein, müs-sen handelsübliche Warnwesten mitge-führtwerden.Getragenwerdenmuss dieWarnweste dann,wenn es nach § 89 Abs.2 StVO1960notwendig ist, dasAufstelleneiner Warneinrichtung (z.B.: Pannen-dreieck) erforderlich ist, oder der Lenker(die Person, Anmerkung) sich auf Auto-bahn oder Autostraße außerhalb desFahrzeuges auf Fahrbahn oder Pannen-streifen aufhält (vgl. www. bundesfeuer-wehrverband.at→ FAQ).Gerhard Sonnberger vom NÖ Landes-

feuerwehrkommando erklärt: „Sinnvollist es, zusätzlich zur Einsatzbekleidungnach EN469, Warnwesten oder Warn-überwürfe in den Feuerwehrfahrzeugenmitzuführen.“ Immerhin erhöht eineWarnweste die Sichtbarkeit der beste-henden Einsatzuniformen. Oft ist auchdie Einsatzbekleidung durch Brand-und/oder Rauchbeaufschlagung abge-nützt und die Reflektorstreifen unterUmständen nicht mehr voll funktions-tüchtig. Allerdings ist der Warnwesten-pflicht mit der Einsatzbekleidung nachEN469 im Einsatzfall auch nur dann ge-nüge getan, wenn die Gesamtfläche dersilberfarbenen Reflektoren mehr als 0,2m2 beträgt. Bei retroreflektierendenMa-terialien (Erklärung siehe Infobox) reichteine Fläche von 0,18m2 aus. „Die gelbenReflektorstreifen sind sehr sinnvoll, aberfür die Erfüllung der Norm nicht erfor-derlich. Allerdings erhöhen diese dieSichtbarkeit amTage erheblich.“, erklärtBekleidungsspezialist Peter-FritzWeich-seldorfer im Brandaus-Gespräch.

1. nur für die oben genannte Situation vorgesehen

2. Die Tragepflicht stellt ab auf Lenker von mehrspurigen Kraftfahrzeugen.Nur diese werden als Normadressat genannt. Hätte der Gesetzgebermehr gewollt, hätte es etwa heißen müssen: „Jedermann, der sich aufAutobahnen aufhält ...“, sohin auch Beamte der öffentlichen Sicherheit,Geometer, Arbeiter des Straßendienstes, Sachverständige, welche einenUnfall aufnehmen etc.Lenker eines einspurigen Kraftfahrzeuges, sohinMOTORRADFAHRER, trifft das Gesetz NICHT !!!

3. Nach den Erläuterungen zur KFG-Novelle soll die Tragepflicht "nichtüberspannt ausgelegt werden". Die Norm diene dazu, die Gefährdungfür die Lenker mehrspuriger Kraftfahrzeuge bei den genanntenSchadensfällen zu reduzieren.

4. Feuerwehren sind laut Rechtsabteilung des ÖBFVa) nicht Normadressat und das Tragen derWarnwesten ist deshalbbei den Feuerwehren nicht erforderlich, weil

b) bei Einsätzen von Feuerwehren die Unfallstelle durch andere Mittelohnehin weit höher qualifiziert abgesichert und „auffällig gemacht“ wurde,als dies durch eine bloßeWarnweste geschieht und letztlich

c) man davon ausgehen kann, dass die übliche Einsatzbekleidung vonFeuerwehrkräften mit den reflektierenden Streifen in gleicherWeisewie die „neueWarnkleidung“ Schutz vor Gefahr bietet.

Quelle: www.bundesfeuerwehrverband.at

Rechtliche Information

Der Gesetzgeber hat die Tragepflicht

Retroreflektierende Streifen auf derEinsatzuniform ...

... und die leuchtend gelbe Farbe der Warnweste gewährleisten, dass die Helferbei jedem Einsatzszenario bestmöglich erkannt werden

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Die Technik der Fahrzeuge wird im-mer raffinierter. Die Fahrgastzellewird zunehmend sicherer, was dieFeuerwehr bei Menschenrettungenaber vor mehr Probleme stellt. DerÖBFV und der ÖAMTC haben zwardie Forderung nach Rettungskartenin den Neufahrzeugen gestellt, aberbis uns – den Feuerwehren – einFahrzeug mit einer solchen Karte„unter die Schere“ kommt, müssenwir andere Schneide- und Spreiz-techniken bei den verstärkten Rah-menkonstruktionen anwenden.

Text: Richard Berger

Fotos: BFKDO Mödling

In der Juni-Ausgabe der Fachzeitschrif-ten„Brandaus“und„DieÖsterreichischeFeuerwehr“ wurde die Forderung nachRettungskarten inNeuwägen seitens des

ÖBFV und ÖAMTC vorgestellt. DieseKarten sollen den Rettern ermöglichen,schneller und sicherer beiMenschenret-tungen vorgehen zu können. Der Präsi-dent des ÖBFV Josef Buchta und Chef-techniker Max Lang vomÖAMTC unter-strichen ihre Forderung,welche gemein-sam mit dem deutschen AutomobilclubADAC forciert wird, bei einer Pressekon-ferenz. Auch Präsident Josef Buchtaweiß, dass „die optimale Schnittführungvon Modell zu Modell unterschiedlichist“unddieFeuerwehrendiesbezüglicheHerstellerinformation benötigen. Auchist es in der Praxis öfter aufgefallen, dassgerade Druckgaspatronen von Airbagsoder Versteifungen sogar bei gleichenModellen – in den einzelnen Ausführun-gen – unterschiedlich verbaut sein kön-nen. Gerade deshalb sollte der Forde-rung einer Rettungskarte eindeutigNachdruck verliehen werden.

Rettung von Eingeklemmten ausFahrzeugen: Rettungskarte hilft

Menschenrettung:

Großes MedieninteresseBei der Pressekonferenz waren nicht

nur Lokal- undFeuerwehrmedien anwe-send. Das Thema wurde auch von dendeutschen Medien aufgenommen undimdeutschen Fernsehen fiel immerwie-der – besonders im ersten Monat nachder Pressekonferenz - im Zusammen-hang mit der Berichterstattung nachschwerenVerkehrsunfällendasWortRet-tungskarte. Tatsache ist, dass die Ret-tungskarte als „Hardcopy“, also als aufPapier im Format A4 gedruckt, gar nichtso sehr die propagierte Zwischenlösungsein muss. Im Einsatzfall stehen denKräften meist keine technischen Mittelfür den Download der Karten aus demInternet zur Verfügung. Auch ist die ein-deutige Identifizierung eines Wracks –besonders hinsichtlich des Baujahres –nicht immer einfach.Die PapierformderRettungskarte ist eine ausgezeichnete

Beim Bergen von Verletzten zählen die Minuten – immer stabiler gebaute Fahrzeuge erschweren die Rettung

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Idee. Diese Form wäre dann in ZukunftIMMER vorhanden, leicht verständlichund auch für mit dem Computer nichtvertraute Feuerwehrleute ohne techni-sche Hilfsmittel greifbar.

Befreiungszeitenverlängern sichAuch die oberösterreichische Fach-

zeitschrift „Brennpunkt“ stellte in einemfünfseitigen Bericht die Rettungskartenund ihren Nutzen vor. Besonders beein-druckend ist dabei die Aufstellung derÖAMTC Unfallforschung hinsichtlichder Befreiungszeit aus Fahrzeugen, ab-hängig vom Fahrzeugalter. So wurde da-bei festgestellt, dass bei Fahrzeugen derBaujahre 1990 bis 1992 immerhin 40%der Befreiungen weniger als 50 Minutendauerten. ImVergleichdazunahmennurknapp 20% der Befreiungen aus derneueren Fahrzeuggeneration (BJ 2005bis 2007) weniger als 50 Minuten in An-spruch. Die über 60-minütigen Befrei-ungen verbuchen sich bei den neuerenFahrzeugenmit fast 60%! DieseTatsacheist auf die häufiger angewandte „scho-nende Rettung“ und das hochwertigeMaterial zurückzuführen, welches zu-nehmend in den Fahrzeugen verbautwird. Versteifungen, Seitenaufprall-schutz undmehrere Airbags sind nur dieSpitze desEisbergs. Es kommtgeradebeibestimmtenNeufahrzeugen oft vor, dassbewährte Möglichkeiten zur Befreiungeinfach nicht mehr fruchten. So ist eslaut dem Fortbildungsvortrag von Wolf-gangNiederauer, Kommandant der Feu-erwehr Schwadorf, bei bestimmtenNeu-fahrzeugen gar nicht mehr sicher, dasssich der Armaturenverbau „wegstem-peln“ lässt,wennmananderA-Säule an-setzt. Bei einemTest imZugeder„RescueDays“ in Deutschland konnte WolfgangNiederauer sehen,wie sich das Blech derA-Säule abschälte, das Armaturenbrett

aber keinen Millimeter bewegte. Dabeifand man heraus, dass der Armaturen-verbau auf einem querlaufenden Rohraufgesetzt ist, welches beispielweiseüber das Handschuhfach als Druck-punkt herangezogen werden kann.Wenn man als Einsatzleiter in der

glücklichen Lage ist, dass bei einerMen-schenrettung der Notarzt bereits vor Ortist, kann unter Umständen durch die so-fortigemedizinischeVersorgung, je nachVerletzungsmuster, etwas Zeit gewon-nenwerden. Allerdings gibt es ausmedi-zinischer Sicht die sogenannte „goldeneStunde“. „Das bedeutet, dass es für dasUnfallopfer optimal wäre, wenn esinnerhalb von einer Stunde nach demUnfall in einem Krankenhaus versorgtwerden kann.“, soWolfgang Niederauer,der auch im Bereich der technischenAusbildung der BFWien mitarbeitet.

Taktik und GefahrenEinnicht ausgelöster Airbag ist gefähr-

lich!DieserSatz schwirrt inunserenKöp-fen seit Jahren herum. Fakt ist, dass esTests gab, bei denen ein Airbag fernge-zündet wurde, während ein „Retter“(Test-Dummy) mit Helm zwischenLenkradundFahrer positioniertwar.DieWucht des Airbags führte zu einer Zer-trümmerung des Helmes undVerletzun-gen am Schädel des Retters. Auch derFahrer wurde durch den auf ihn prallen-den Kopf des Retters im Brustraum ver-letzt. Für den Fahrerairbag verwendenwir sogenannte Airbagrückhaltesyste-me. Sie sind leicht zu montieren, aller-dings ist auf den korrekten Sitz genaues-tens zu achten. Ein zu lockeres Befesti-gen der „Systeme“ am Lenkrad oder eindeformiertes Lenkrad können zur Un-wirksamkeit des Airbagsafes führen.Wolfgang Niederauer führte vor Augen,dass ein nicht ausgelöster Airbag in ei-nem stromlosen Fahrzeug nur schwer

Mit Rettungskarte tut sich die Feuerwehr bei der Bergung um einiges leichter

durchdieArbeitenderFeuerwehrausge-löst werden kann. „In unseremTest lösteder Airbag erst aus, als wir die Kabel-strängedes Steuermodules durchschnit-ten und diese mit den blanken Polen ander Fahrzeugbatterie anhielten“, berich-tet der erfahrene Retter. Zu diesen Testsmuss auch erwähnt werden, dass sichzum Zeitpunkt einer vorstellbaren Aus-lösung (etwa während des Schneidens),niemand im Airbag-Bereich aufhaltensollte!Besondere Gefahr kann auch von den

Druckgaspatronen der Airbags ausge-hen. Diese sind meist hinter den Kunst-stoffverkleidungen in den Säulen oderQuerstreben der Fahrgastzelle unterge-bracht. Die Patronen können beimZerschneiden mit der hydraulischenRettungsschere im schlimmsten Fallzerknallen, was Retter und Opfer glei-chermaßen bedroht. Ein Blick unter dieVerkleidungen, welche mittels Schlitz-schraubendreher leicht abgenommenwerden können, hilft einen solchen Zwi-schenfall zu vermeiden.

ZugängeZu den Grundlagen der Menschenret-

tung aus Fahrzeugen zählt der Unter-schied zwischen einer Betreuungsöff-nung und der Rettungsöffnung. Die Be-treuungsöffnung ist jene, durch welcheder Rettungsdienst schnell und unkom-pliziert zu dem Verletzten vordringenkann. NachMöglichkeit sollte sie immerauf der RettungsöffnungsabgewandtenSeite etabliert werden, damit sich Ret-tungsdienst undFeuerwehrnicht gegen-seitig behindern.Jede Menschenrettung ist anders. Bei

jedem Einsatz muss man anders arbei-ten. Aber einen Fahrplan für Menschen-rettungen aus KFZ gibt es dennoch:�Unfallstelle absichern!�Absichern gegen Abrollen und Unter-bau zur Stabilisierung: auch auf ebe-ner Fahrbahn wirken Kräfte (z. B.durch den hydraulischen Spreizer),welche das Fahrzeug bewegen kön-nen.

�Brandschutz aufbauen: Bei intakterStromversorgung können beschädig-te Kabelstränge Brände verursachen

�Das Fahrzeug spannungsfrei machen:Dabei sollte man die Folgen beach-ten! Nicht selten kommt es gerade beiden neueren Fahrzeugen gehobenerKlasse dazu, dass sich Sitze nach demAbziehen des Zündschlüssels bewe-gen! Genau diese eingebaute Elektrikkann bei der Menschenrettung hilf-reich sein und dazu eingesetzt wer-den, elektrisch gesteuerte Fahrzeug-sitze im Zuge der Rettungsaktion zubewegen. (Achtung: Ort und Anzahlder Fahrzeugbatterie(n) beachten!)

�Alle Türen auf manuelle Öffnungs-möglichkeit prüfen.

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Nur eine gut geplante Menschenrettung geht schnell voran

�Bersten von Scheiben verhindern:Nicht-Verbundglasscheiben (z.B. Sei-tenscheiben) zerstören, bevor in de-ren Bereich gearbeitet wird.

�Betreuungszugang schaffen: der ersteSchritt, bei dem hydraulisches Ret-tungsgerät verwendet werden sollte,ist jener, eine Betreuungsöffnung zuschaffen.

�Verletzten betreuen und schützen(Decke, Helm etc.): dies umfasst nichtnur die medizinische Sicht. Es beru-higt das Unfallopfer, wennman wäh-rend der Arbeit mit diesem sprichtund die nächsten Schritte (undSchnitte) ankündigt und erklärt. JenachVerletzungsgrad, kann sich derZustand des Opfers durch nicht pa-tientengerechtes Arbeiten deutlichverschlechtern!

�„Drücken“ statt schneiden: mit Stem-pel und Spreizer kannmitunter kon-trollierter gearbeitet werden. Oft sinddie Arbeitsschritte – im Gegensatzzum Schneiden – reversibel!

�Festlegung derVorgehensweise: Nureine gut geplante Menschenrettungkann schnell und flüssig voranschrei-ten.

�Briefing mit dem Notarzt: Die Befrei-ung des Eingeklemmten sollte immerin Absprache mit dem Notarzt erfol-gen. Je nachVerletzungsgrad könnenteils sehr aufwendige Rettungsöff-nungen notwendig sein.

�Falls kein Notarzt anwesend ist, darfdie Feuerwehr ein Ziel nicht aus denAugen verlieren: die rasche RettungdesVerletzten!

TechnikImmer wieder sieht man, dass Fahr-

zeugdächer abgenommen, nach vorneoder nach hinten geklappt werden. Auf

tet werden, dass Lkw-Türen bis zu 80 Ki-logrammschwer sein können.DieWind-schutzscheibe eines Lkws kann beimAusglasenvoneinemjungenKameradenzierlicher Statur nicht alleine gehaltenwerden – alles ist einfach größer undschwerer. Darüber hinaus ist es bei ei-nem Lkw leicht möglich, auf ein Treib-stoffvolumen jenseits der 1000 Liter zustoßen. Auch Zusatztanks, wie für Hy-drauliköl oder Wasser, können bei derBergungeineRolle spielen.Darauf istbe-sonders bei Hebe- und Schneidarbeitenin deren Nähe zu achten.

ZusammenfassungBis die Rettungskarten kommen, ver-

geht sicher noch etwas Zeit. Bis dahin istuns die Fahrzeugentwicklung einenSchritt voraus. Es ist den Feuerwehrennichtmöglich, sich alljährlichmit neuenRettungsmitteln einzudecken.Wie inderOÖ Feuerwehrzeitung „Brennpunkt“berichtet, wurde in Alkoven schon einFahrzeug angetroffen, welches mit denalten Rettungsscheren nicht mehr zer-schnitten werden konnte. (Hätte an indiesemFall alternativ„gedrückt“werdenkönnen?) Dabei Vorsorge zu treffen undüber die Grenzen der Ortschaft oder desAbschnittes zu blicken und zu wissen,welche Nachbarfeuerwehr welches Ret-tungsgerät hat, kann oft wertvolleMinu-ten sparen. Die Forderung nach Ret-tungskarten ist wichtig und richtig. Wirsolltenuns aber auch imdigitalenZeital-ter der Tatsache bewusst sein, dass allesAutomatische und Elektronische unsereArbeit erschweren kann. Laminierte Ret-tungskarten in Papierform, vielleicht so-gar an zwei Stellen im Fahrzeug mon-tiert, würden die Arbeit der Retter er-leichtern und es sichermöglichmachen,noch schneller zu helfen.

jeden Fall ist beim Klappen nach hintendarauf zu achten, dass der entstehende,hemmend wirkende Falz nicht mit un-nötiger Gewalt glatt gedrückt wird. Er-schütterungen sind zu vermeiden.

Sonderfall LkwBeim Lastkraftwagen kommen auch

immermehr versteifte Elemente zurVer-arbeitung. Die Knautschzone ist meistkürzer als bei Pkws, was zu einer häufi-genVerletzung der unteren Extremitätenbei in Lkws eingeklemmten Personenführt. Eine sogenannte „Dekompressi-on“, also das Entlasten der Beine vonda-rauf drückenden Teilen, sollte mit demNotarzt abgesprochen werden. (Wiedergilt: Falls kein Notarzt anwesend ist,muss befreit werden!) Auch sollte beach-

Besonderes Feingefühl ist beim Abnehmen des Fahrzeugdaches vonnöten

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Minimax Mobile Services GmbH & Co. KG steht mit seinen mehrals 100 Jahre Erfahrung und Kompetenz im Brandschutz für

� hochwertige Brandschutz-Produkte, welche kontinuierlichentsprechend neuesten Erkenntnissen weiterentwickelt undoptimiert werden

� optimal auf Kundenbedürfnisse und -anwendungenabgestimmte Dienstleistungen, wie Brandschutzberatungund -begehung, Instandhaltungs- und Servicekonzeptesowie Schulungen und Ausbildungsseminare.

Durch die bundesweite Aufstellung und die flächendeckendePräsenz der Außenorganisation ist immer ein Mitarbeiter in derNähe. Gleichzeitig stellen die zentrale Steuerung und diedezentrale Abwicklung ein hohes Leistungsniveau sicher.

Als Feuerlöscherproduzent mit der höchsten Fertigungstiefestehen die Produkte von Minimax für Funktionssicherheit,Langlebigkeit, durchdachtes technisches Design und besteQualität „Made in Germany“. Mit diesem Anspruch hat MinimaxMobile Services die neue Löscher-Generation entwickelt.Neben den bewährten Minimax Attributen setzt der Feuer-löscherproduzent mit der höchsten Fertigungstiefe bei seinerneuen Baureihe aber vor allem auf eins: Innovation.

Leistungsstärker denn jeDie neue Generation überzeugt mit einer höheren Leistungs-fähigkeit. Verbesserte Löschmittelrezepturen und eine daraufabgestimmte Gerätekonfiguration sorgen für ergiebigereLöschkraft.

Benutzerfreundlicher denn jeDie überarbeitete Bedienungsanleitung vereinfacht die Handha-bung der Feuerlöscher durch mehr Symbolik und weniger Text.Damit können auch ungeübte Anwender den Feuerlöscher imBrandfall sicher betätigen. Die farblich hervorgehobenenBedienelemente – Sicherung, Druckhebel und Schlauchgriff –sorgen im Brandfall ebenfalls für eine sichere Handhabung.

Vielfältiger denn jeDurch die neu entwickelte Armatur aus schlagfestem Hochleis-tungskunststoff mit bewährter Einhebelbedienung erweitert sichdie Minimax Produktfamilie. Vorteil dieses Materials ist einenicht unerhebliche Gewichtsersparnis von bis zu einemKilogramm gegenüber anderen Minimax Armaturvarianten.

Umweltfreundlicher denn jeMinimax verwendet ausschließlich für Mensch und Tierunbedenkliche Löschmittel mit hoher Löschleistung für einensicheren Löscherfolg ohne nachhaltige Umweltrisiken.

„Minimax-Design-Edition“Dass die standardroten Feuerlöscher auch ganz anderskönnen, zeigen die Varianten aus der „Minimax-Design-Edition“:Feuerlöscher mit individuell nach Kundenwunsch gestaltetenMotiv* sorgen für eine originelle Verbindung von Sicherheitund Stil in geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten.Dank der vielseitigen und raffinierten Airbrush-Technik sindder Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Es besteht die Möglichkeit aus den zahlreichen Motiv-vorschlägen der Minimax Edition zu wählen. Danebenkönnen Sie aber auch Ihr eigenes Design entwerfen undkünstlerisch umsetzen lassen.

Außerdem können Design-Löscher mit Firmenlogo, Wappenoder Emblem angefertigt werden. Zu den Klassikern unter denDesign-Löschern zählen die glänzenden und handpoliertenMinimax Chromlöscher, die sich durch ihre zeitlose Eleganzauszeichnen.

In der Kombination von Produkten, Systemen und Dienst-leistungen ist Minimax der Komplettanbieter im Brandschutz.Als einzigartiger Anbieter von Komplettlösungen bündelt dasumfangreiches Produkt- und Dienstleistungsportfolio allenotwendigen Maßnahmen für eine maßgeschneiderte Brand-schutz-Lösung. Das Brandschutz-Paket von Minimax umfasstalle Produkte und Dienstleitungen, so dass die Sicherheit desKunden optimal bedient - unter Berücksichtigung auch dessenwirtschaftlichen Interesses.

100 Jahre Erfahrung undKompetenz im Brandschutz

*entsprichtnichtderÖ

NORM

EN3

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Qualitätssicherung imBereich Atemschutz

ARBA „Schadstoffe und Körperschutz“Atemschutz:

Seit Anfang der 80er Jahre werdenjährlich alle Pressluftatmer der nie-derösterreichischen Feuerwehrenstatisch und dynamisch überprüft.Seit Anfang der 90er Jahregeschieht das mit Hilfe von EDV-gestützten Prüfgeräten.Diese Kontrolle dient in erster Linieder Sicherheit, der mit den Press-luftatmern arbeitenden Feuerwehr-leuten — also um mögliche Geräte-defekte vor der Benutzung festzu-stellen, aber auch, um die von denHerstellern und der ÖBFV-Richtlinie(KS 10) geforderten Prüfintervalleund somit die geltenden gesetzlichenBestimmungen einzuhalten.Bis zum Jahr 2001 übernahm dasPrüfteam des NÖ Landesfeuerwehr-kommandos diese wichtige Aufgabe.Das damalige Prüfteam setzte sichaus Mitgliedern verschiedener Feuer-wehren zusammen, die mit einem

in dieser Form durchführbar.Darum wurden im Jahr 2001 durch denNÖLandesfeuerwehrverband15Prüfge-räte der Marke „Multicheck eco A2“ an-geschafft. Die vier EDV-gestützten Prüf-geräte „Eurocheck“, die im Prüffahrzeugeingebauten waren, wurden general-überholt. 2002 wurden alle 19 Geräte inverschiedenen Bezirken stationiert.Bei der flächendeckenden Stationierungder computergestützten Prüfgeräte zurQualitätssicherung im Bereich Atem-schutz war der NÖ LFV somit Vorreiterim österreichischen Feuerwehrwesen.

Auslagerung in die BezirkeSeit 2002 übernimmt das jeweilige Be-

zirksfeuerwehrkommando – meistensunter der Leitung des Bezirkssachbear-beiters Atemschutz und dessen Team –diese enorm wichtige und zeitintensiveAufgabe der jährlichen Atemschutzgerä-teüberprüfung.

Prüffahrzeug einmal jährlich jedenBezirk in Niederösterreich ansteuer-ten und diese Überprüfung durch-führten.

Text: Mario Glocker

Fotos: Firma Menzl, Kaltenecker

Durch die steigende Anzahl an Pressluf-tatmern indenBezirkenwarendieÜber-prüfungen ab dem Jahr 2001 nicht mehr

Das Prüfgerät, mit dessen Hilfe alle Pressluftatmer der niederösterreichischen Feuerwehren geprüft werden

Vergangenheit: Prüffahrzeug

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Multicheck eco A2 im Einsatz bei den Bezirksprüfteams

Durch die Stationierung der Prüfgerä-te in den Bezirken und die hervorragen-de Leistung der jeweiligen Prüfteams, istjeder Bezirk soweit in der Lage, die Kon-trolle durchzuführen und somit die Auf-rechterhaltung der Einsatzbereitschaftsicherzustellen.KommenZweifel anderFunktionalität

eines Pressluftatmers auf, kann dieserschnell und effektiv durch das Prüfteamim Bezirk kontrolliert werden. Somit istder bestmögliche Schutz der Feuerwehr-mitglieder, die mit diesen Atemschutz-geräten arbeiten, gewährleistet.Die bei der Überprüfung eingehobe-

nen Prüfgebühren, werden für die War-tung und Reparatur der Prüfgeräte undnötige Neuanschaffungen verwendetund durch das jeweilige BFKDO zweck-gebunden verwaltet.

Daten in FDISKDerzeit wird an einemDatenausgleich

zwischen dem Feuerwehrverwaltungs-programmFDISKundderGeräteverwal-tungssoftware gearbeitet.Dabei soll es inZukunft möglich sein, alle Geräte undPrüfdaten zwischen den beiden Pro-grammen zu ergänzen. Somit kann dieeinzelne Feuerwehr jederzeit auf ihreGeräte- undPrüfdaten zurückgreifen, ei-ne doppelte Führung der Daten entfällt.Am 11.1.2009 fand in der NÖ Landes-

feuerwehrschule eine Fortbildung derVerantwortlichen der jeweiligen Prüf-teams statt. Diese Weiterbildung wirdnunmehr jährlich durchgeführt, umNeuerungen im Bereich Prüf- und Gerä-tetechnik zu besprechen, denn beson-ders in diesem Sektor ist eine sich sehrschnell entwickelnde Technik zu beob-achten.

Zweitanschluss-SimulatorDie Prüfung des Zweitanschlusses ist

in der EN 137 definiert. Da einige Her-steller diesen Zweitanschluss standard-mäßig in ihre Pressluftatmer einbauen,musste darauf reagiert werden: AnfangMärzwurdedurchdenNÖLFVein so ge-nannter Zweitanschluss-Belastungssi-mulator für jede Prüfstelle angeschafft.DiesesGerätbietetdieMöglichkeit, er-

höhte Belastung während der Verat-mungsprüfungzusimulierenunddadurchden Druckminderer auch unter diesenGegebenheiten zu prüfen. (Anmerkung:Wird der Zweitanschluss eines Pressluf-

tatmers im Einsatz/Übungsfall verwen-det, erhöht sich dadurch die Belastungdes Druckminderers, da dieser entspre-chendmehr Atemluft liefernmuss.) Die-se Anschaffung ist ein weiterer SchrittRichtung Sicherheit der Geräteträger.DerNÖLFV ist stolz, über ein gut funk-

tionierendes Qualitätssicherungssystemim Bereich Atemschutz zu verfügen.Ohne die Unterstützung der jeweiligenBezirksfeuerwehrkommanden und derMitarbeiter der einzelnen Prüfteams, dieihre Freizeit für diese Tätigkeit opfern,wäre die Bewältigung dieser Aufgabennicht möglich.

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Heutzutage ist das Spülen mitWasser nach (Haut-)Kontakt mitgefährlichen Stoffen gängige Praxis.Trotz des Abspülens entstehenVerätzungen, weil Wasser dieReizwirkung der Chemikalien nichtstoppt. Die Betriebsfeuerwehr desChemiepark Linz verwendet bereitsseit längerem eine alternativeLösung, die besonders einfach –in Form einer Spraydose –einzusetzen ist.

Text: Richard Berger

Fotos: PREVOR

Ätzende und reizende Stoffe können beidirektem Kontakt mit menschlichemGewebe schwere Verätzungen nach sichziehen, welche nicht selten zu irreversi-blen Schäden führen, wenn nicht recht-zeitig mit den richtigen Gegenmaßnah-men begonnen wird. Ätzende Stoffe zer-stören lebendes Gewebe oder greifendessen Oberflächen an. Wir schützenuns im Feuerwehreinsatz mit den ver-schiedenen Schutzstufen, dennoch kön-nenwir schnell indieSituationkommen,Erste Hilfe nach Unfällen mit gefährli-chen Stoffen leisten zu müssen.Eine Verätzung entsteht nur dann,

wenn Haut oder Augen in direkten Kon-takt mit der Chemikalie kommen. Nachdem Kontakt dringt ein Teil der Chemi-kalie in das Gewebe ein und zerstört dieZellen. Um eine sofort wirkende Dekon-

tamination zu erzielen, reichen das Ver-dünnen der Chemikalie und das Abspü-len der Oberfläche alleine nicht aus. Esmuss gleichzeitig verhindert werden,dass die Gefahrstoffe tiefer in das Gewe-be eindringen.

Spülung mit WasserDurch die Spülung der Oberflächemit

Wasser wird die Chemikalie ver-dünnt,was zu einerVerminderungihrer Aggressivität führt.Wasser istein universelles Produkt, das eineirrtümliche Anwendung aus-schließt. Allerdings stößtWasserschnell an seine Grenzen.Hochkonzentrierte, schnell ein-dringendeChemikalienkönnenmit Wasser alleine nicht aufge-halten werden. Auch die Inter-ventionszeit vonmax. 10Sekun-den, welche beiWasser notwen-dig ist, kann in der Praxis nichtimmer eingehalten werden. Zu-sätzlich kommt das Risiko derUnterkühlung des Patientendurch die notwendige Spüldau-er von mindestens 15 Minutenhinzu. Darüber hinaus könnenKeime imWasser zu Infektionenführen.

PrevinDie Betriebsfeuerwehr Che-

miepark Linz verwendet seit

längerem schon eine universelle Spüllö-sung. Das sterile Medizinprodukt mitdem Namen Previn ist laut Andreas Ka-peller, zweiter Kommandant Stellvertre-ter, das Produkt ihrer Wahl für die ErsteHilfe. Es zeigt die Stärken von Wasser –nämlich die schnelle Oberflächenspü-lung (Haut bzw. Augen) und das einheit-liche Anwendungsprotokoll – und kom-

pensiertdieSchwächenvonWas-ser. Nicht nur durch Beispiele inÖsterreich hat sich Previn einenNamen gemacht. Im nordrhein-westfälischen Betrieb Martins-werk GmbH wurde eine Lang-zeitstudie mit dieser Spüllö-sung durchgeführt. In 45 Fäl-len von Kontakten mit Na-tronlauge wurde die Wirk-samkeit der Previn-LösunggegenüberWasser verglichen.Das Ergebnis war der Beweiseiner sichereren und zuver-lässigerenErstversorgungmitPrevin nach chemischenKontakten.

Gleicher Spüleffektwie reines WasserDas Mittel erreicht nicht

nur den gleichen Spüleffektwie Wasser, auch durch sei-nen Absorptionseffekt – derdie Aggressivität verschie-denster Gefahrstoffe bindet –

Wenn es zu reizend wird…Erste Hilfe bei VerätzungenGefährliche Stoffe:

Die Bezirksstelle Chemiepark Linz desRoten Kreuzes veranstaltete gemein-sammit der Betriebsfeuerwehr im Fe-bruar 2009 eine Fortbildung für Not-fallsanitäter zum Thema „Verätzung –der unbekannte Notfall“. Dabei wurdePrevin rund 140 Notfallsanitätern undNotärzten vorgestellt und die Wir-kungsweiseanhandvonVorträgenundStudien näher gebracht. Nähere Infor-mationen zu der Spüllösung Previn er-haltenSieauchunterwww.prevor.comoder auf der Homepage der Betriebs-feuerwehr Chemiepark Linz unterwww.btf-chemiepark.com.

Das Mittel erreicht nicht nur den glei-chen Spüleffekt wie Wasser, auchdurch einen Chelatbildner, der die Ag-gressivität verschiedensterGefahrstof-fe bindet, wird das weitere Eindringendes Stoffes gestoppt.

Informationen

Verätzungen sind nicht nur gefährlich, sondern auch überaus schmerzhaft

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wird das weitere Eindringen des Stoffesgestoppt und somit die Verätzung ver-mindert, wenn schnell genug gespültwurde.In der Betriebsfeuerwehr Chemiepark

Linzwerden200mlSpraydosender Spül-lösung gelagert. „Diese Verpackungsein-heit bietet nicht nur die Möglichkeit ei-ner einfacheren und kostensparendenDosierung bei kleinerenVerätzungen. Esist uns durch die Dosemöglich, die Spü-lung bis ins Krankenhaus aufrecht zu er-halten. Die Dose wird den Rettungskräf-ten einfach mitgegeben.“, berichtet Ka-

peller im Brandaus-Interview.Sicherlich ist Previn teurer als Wasser,

aber seineWirkung kann sich sehen las-sen. „Ein paar Spraydosen – bei Schad-stoffstützpunkt-Feuerwehren oder ineingeteilten Fahrzeugen eines Schad-stoffzuges – können Schlimmeres ver-hindern“, so Andreas Kapeller weiter.„Previn hat die x-fache Leistungsfähig-keit vonWasser.Was inzehnMinutenmitPrevin verhindert werden kann, bedarfeines 24stündigen Spülvorganges mitWasser“, unterstreicht Kapeller die Wir-kung des Mittels.

Aggressive Reaktionen: Wir kennensechsArtenvonaggressivenReaktionen:�Säure-Reaktion�Base-Reaktion�Oxidation�Reduktion�Chelatbildung�SolvatationDurchAnwendungvonPrevinkann inallen sechs Fällen effizient erste Hilfegeleistet werden.

Informationen

24 Stunden, 365 Tage im Jahr kannes sein das unsere Feuerwehrsireneheult oder der Personenrufempfängerertönt – Einsatz für unsere Mitmen-schen.Ob das Haus brennt, oder dasAuto am Dach liegt, wir kommenund helfen. Wie Betroffene die Not-situation erleben und darauf reagieren,

damit beschäftigen wir uns wenig.Jeder Mensch reagiert körperlichund seelisch auf Notfälle.Im Einsatz kann man alle Betroffenenin drei Gruppen einteilen.

Text: Christian Gruber

Fotos: FF Haidershofen, FF Mödling,M. Seyfert

Menschen im Rettungseinsatz:Es gibt drei Gruppen Betroffene

„Wenn einem die Worte fehlen“ – aus der Sicht eines FeuerwehrkameradenPsychologie:

Übersicht an der Unfallstelle: Wer ist direkt oder indirekt betroffen, wer ist verletzt und wer benötigt Hilfe?

Direkt BetroffeneAuf den direkt Betroffenen liegt natür-

lich unsere Einsatzpriorität. Unser bis-herigesVerhalten und auch die dafür ge-schaffenen ständigenAusbildungenundÜbungen behandeln aber, emotionslosbetrachtet, nur das „Handwerk“ – dieHilfe für Menschen in einer Notlage.Manchmal können wir die Gefahr auch

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direkt abwenden. Wie Betroffene dieNotsituation erleben und darauf reagie-ren, damit beschäftigen wir uns wenig.Unsere technischeHilfeleistung funktio-niert, doch sind wir nicht auch Men-schen, dieMenschen helfenwollen?Wasfehlt uns zum„Helfer“ oder „Retter“ undwarum handeln wir oft nur wie „Hand-werker“?Aufgrund der Ausbildung und Mög-

lichkeiten entwickelt ein Einsatzleitereine der Situation angepasste Strategiezur Bewältigung der Lage. Laien habeneine andere Sichtweise und Priorität alsEinsatzkräfte. In der Regel sind unsere„Kunden“ keine Notfallprofis – plötzlichund unverhofft ist für sie die Welt nichtmehr in Ordnung. Je nach Situation,physischem Zustand, Bildung und Le-benserfahrung des Betroffenen, setztoder erwartet er Maßnahmen, sofern erüberhaupt rational handelt („mein Autoist kaputt, warum dauert das so lange?“,„wer füttert meine Katze?“, „hoffentlichregt sich meine Oma nicht auf“ …).

„Es zählt die persönliche Sichtweisedes Betroffenen“

Wie oben beschrieben handelt es sichum normale Reaktionen, die man vongesunden Menschen als Folge einer ab-normalen, herausfordernden Situation –einer Krisensituation – erwarten kann:Weinen, Schreien, Aggression, Regressi-on, Überaktivität, Lähmung, unpassen-de Ruhe und Beherrschung, Lachen, ...mit möglichem, spontanemWechsel.Was erwartet und benötigt der Betrof-

fene?Erhofft in seiner Situationauf„Ret-tung“undkeinemechanischundunper-sönliche Bergung. Er braucht einenMenschen, der ihm das Gefühl gibt, fürihn da zu sein und ihn zu verstehen.

ren, Gefühle zulassen, „da sein“ ist oftder bessereWeg. Dabei ist auch der Ein-satzleiter gefragt:Wer ausder ausgerück-tenMannschaftkann inderSituationmiteinem Betroffenen sprechen? Oder lau-tet die Frage einfach „wen benötigt ernicht fürdasEinsatzgeschehen“?„Redenkann doch jeder, was kann man dabeischon falschmachen?“Odermachenwirlieber nichts, die Rettungwird doch baldda sein? Betroffene setzen in alle HelferErwartungen; helfen oder enttäuschenwir sie durch unsere bewussten und un-bewussten Handlungen und Versäum-nisse?

Indirekt Betroffene:Ist da jemand?Oft gibt es auch indirekt Betroffene

(Mitreisende, Familie, Hausbewohner,Ersthelfer, Schaulustige, Presse) am Ein-satzort. Sie sind entweder selbst von derNotfallsituation belastet oder könnensich belastend für die Einsatzkräfte ver-halten. Dabei stellt sich die Frage, ob eseine Einsatzorganisation gibt, die vorallem zeitnahe in der Erstphase am Ein-satzort die personelle Kapazität hat, umsich um Schaulustige etc. zu kümmern.(Polizei,Rettungsorganisation,Krisenin-terventionsteam, Akutteam?) „Irgend-wann“ ist nichtdasThema,dieAkutphase(Chaosphase) zählt. Prognosen sind im-mer schwierig, aber es gibt oft Einsätze,bei denen zahlreiche Feuerwehr-Kräfteohne aktive Aufgabe am Einsatzort sind.

„Chance, oder weitere Aufgabe?“

Verschanzen wir uns im Fahrzeug undgehen keinpsychischesBelastungsrisikoein oder gestalten wir das Geschehenmit? Freie Feuerwehrkräfte können ver-suchen, die Lage zu beruhigen – einesicher nicht einfache Tätigkeit. Was sagtman zu einem Betroffenen, wenn einemdieWorte fehlen? Sprechen lassen, aktivzuhören, Gefühle zulassen und da sein.Einfache psychische Erste Hilfe in derChaosphase, bis Spezialkräfte da sind.

Meist gibt es jemanden der uns, die Feu-erwehr, in dieser Situation unterstütztoder ablöst: Rettungsorganisationenwiedas Rote Kreuz oder den Samariterbund.Ist der Rettungsdienst (noch) nicht an-wesendoder kann er nicht zumBetroffe-nen vordringen, ist wieder die Feuer-wehr an vorderster Front gefordert.Wie sich Betroffene verhalten, beein-

flusst den Einsatz und auch die Einsatz-kräfte – bewusst und unbewusst. DasSpektrum der Einflüsse reicht von derStresserhöhung (Angstreaktionen, akus-tische Belastung, Störung des Einsatzab-laufes, Chaos) bis hin zu unkontrollier-barenFolgendurchTelefonatemit Ange-hörigen oder Verlassen des Einsatzortes.Nicht umsonst lernen wir: „Sprich mitdem Betroffenen, tröste ihn...“ (In dieJahre gekommener Passus aus demHandbuch für die GrundausbildungKap. 1.6: Seite 7). Gesagt ist das leichter,als getan: Der Begriff „trösten“ mussnicht immer zu optimalen Handlungenanimieren. Sprechen lassen, aktiv zuhö-

Ist die Person ganz rechts im Bild beteiligt, betroffen oder nur zufällig anwesend?

Sind Ressourcen für die Betreuung von Betroffenen verfügbar?

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Wenn uns das gelingt, erleichtern wirdenBetroffenen dasGeschehen undunsselbst den Einsatz.„Durch Reden kommen die Leute zu-

sammen“, heißt es. Es soll auch schonvorgekommen sein, dass Unfallbeteiligte– geschockt und verwirrt – in der Mengeder Schaulustigenwieder gefundenwur-den, oder dass beim Wohnungsbrandplötzlich ein Bewohner verschwundenwar. Betroffenenehmenunswahr.UnserSchweigen, auftretende Hektik und Dis-kussionen der Einsatzkräfte interpretie-ren sie.Mitmöglichen negativen Folgen.

Wir selbst:Wie reagieren wir?Tätigkeitsbedingte physische Belas-

tungen kennen wir. Nicht umsonst übenwir die verschiedensten Szenarien, dochim Einsatz kommt noch ungewohnterStress dazu. Eine gesunde Portion davonbrauchen wir alle im Einsatz – sie wirdbei den meisten schon durch die Alar-mierung ausgelöst. Grundsätzlich dientdie menschliche Stressreaktion der Er-höhung der körperlichen Leistungsfä-higkeit: von „0 auf 100“, obwohl wirkeineMaschinen sind. Insbesondere beiEinsätzen mit verunfallten Kindern,Schwerverletzten, Toten oder Bekann-ten, Freunden und Familienmitgliedernergeben sich belastende Situationen.Dazu kommen nochmanchmal ande-

re, Stress verursachende Vorkommnisse(Einsatzfahrt, Informationsmangel, un-kooperative Betroffene, Schaulustige,Presse, Fehler). Wird der Stress für einIndividuum zu hoch, können negativeEffekte auftreten.Man darf nicht vergessen, dass alle

Menschen – also auch Einsatzkräfte –unter zuviel Stress unkontrollierbare Re-aktionen zeigen können. Die häufigstenphysischen und psychischen Reaktio-nen, die an der Einsatzstelle sichtbarwerden, sind „normal“ und bis zu einergewissen Grenze tolerierbar:

Physische Stressreaktionen:Zittern, Schwitzen, hohe Pulsfrequenz,Atemnot, Blässe oder Röte, Übelkeit

Psychische Stressreaktionen:Überaktivität, Verwirrung, Veränderungder Informationsverarbeitung, aggressi-ves Verhalten, atypisches Verhalten,Flucht, Panik,Willenslähmung, BlackoutSind diese Reaktionen zu stark, ist der

Einsatzleiter gefordert: Unternimmt ernichts und denkt, sein Kamerad wirdschon wieder? Wissen wir, dass diesenormalenReaktionenauftretenkönnen?Alleinediese Informationkannentlastenund Stress verringern. „Was ist mit mirlos,warumzittere ich?“„SoeinenEinsatzhabe ich doch schon hundertmal er-lebt.“ Es gibt vieleMöglichkeiten, auf dieeigenenStressreaktionenzureagieren. Je

�Auch erfahrene Einsatzkräfte könnennicht alle Situationen wegstecken,wünschen sich den Dialog bzw.bewältigen belastende Situationenmit Gesprächen.

Wir können einerseits versuchen, unsvorzubereiten und andererseits ehrlichzueinander sein und über Erlebtes spre-chen. Reden wir darüber: Ein Peer ist inder Nähe und kann in einer belastendenSituation helfen. „Feuerwehr“ ist keineEinzeldisziplin, unsere Stärke ist dasTeam. Kameradschaft bedeutet, dies zuleben und zu akzeptieren.

Literaturverweise:Psychische Erste Hilfe bei Unfällen,FrankLasogga /BerndGasch (4. Auflage)Krisenintervention - Psychosoziale Un-terstützung für Einsatzkräfte, die rotenHefte 84

Was kann man tun:Bei der Freiwilligen Feuerwehr Hai-

dershofen wurden zu diesem Themazwei Schulungsabende veranstaltet. Zielwar es zu lehren wie man den Umgangmit Betroffenen verbessern und aucheinfache psychische Erste Hilfe leistenkann. Der erste Abend wurde von einerLehrbeauftragten des Roten Kreuzes ge-staltet.Am zweiten – bewusst locker gestalte-

ten – Abend sprach FeuerwehrpeerFKUR Peter Bösendorfer über seine Tä-tigkeit: „Es kommt immer wieder vor,dass eine Feuerwehrkraft nur sprechenwill – teilweise auch Monate später. Ei-gentlich reden wir zu wenig. Insbeson-dere eine ehrliche Einsatznachbespre-chung kann viele Probleme verringern.NehmenwirunsZeitdafür, auchwennesmanchmal nicht leicht ist.“

mehr Stressfaktoren auf uns einwirken,destoeherkönnenReaktionenauftreten.Unser Ziel sollte es deshalb sein, jedenEinsatz psychisch zu „stabilisieren“;etwa durch das eigeneVerhalten:�Selbstdisziplin: Befehlshierarchie,Taktik, ordnungsgemäße Bekleidung

�Hektik vermeiden – Ruhe bewahren�Beschäftigung mit der Thematik,vorbeugende Ausbildung im persön-lichen Umgang mit psychischenBelastungen

und durch die Abwendung unnötigerStressfaktoren:�Betreuung von Betroffenen:mit Angstreaktionen umgehen,Blickkontakt

�Schaulustige nicht ignorieren�Presse: strukturiert einbinden undbetreuen

Jeder Einsatz ist eineHerausforderungan uns; und eine gewisse Leidenschaftgehört auch zum „Feuerwehrmannsein“. Verkehrsunfall mit Menschenret-tung am Sonntagmorgen: Der eine freutsich, dass wieder mal ein Einsatz ist, derandere denkt sich, „was erwartet uns,kommen wir noch rechtzeitig“?Wir, manchmal nur wir, können Be-

troffenen helfen – direkt oder indirekt.Menschen, die sich selbst nicht mehrhelfen können, rufen uns. Aber nichtjeder Betroffene versteht unsere Vorge-hensweise, vor allem in einer belasten-den Situation. Damit müssen wir umge-hen. Trotz Ausbildung und Erfahrungsind wir auch nur Menschen und habenBelastungsgrenzen:�Manche Einsätze bleiben uns stärkerin Erinnerung – warumwohl?

�Jeder Mensch hat Schwächen.Sich das einzugestehen, zeigt Stärke.

Menschenrettung: Eingeklemmter Feuerwehrkamerad

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Die Freiwillige Feuerwehr Oberndorf in der Ebene konnte ein Schadstofffahrzeug der 7. Generation übernehmen

Die Freiwillige Feuerwehr Oberndorfin der Ebene ist seit rund 15 Jahrender Schadstoffstützpunkt des Ab-schnittes Herzogenburg, Bezirk St.Pölten-Land.Ein damals von der FF Herzogen-burg-Stadt übernommener Einachs-anhänger samt Ausrüstung dientebis dato als Transportmittel für dieSchutzanzüge und Kleinmaterial, derRest des Schadstoff-Equipmentswurde auf Wechselcontainerbasismit dem Löschfahrzeug (gleichzeitigdas Zugfahrzeug für den Anhänger)zur Einsatzstelle gebracht.

Text und Fotos:

BFKDO St. Pölten

Die Zunahmen an Interventionen nachZwischenfällen mit chemischen Stoffenmachte immermehr deutlich, dass dieseKombination auf Dauer keinen optima-len Zustand darstellt. Somit wurden vorrundvier Jahrendie erstenGesprächege-führt,umeineneueLösungherbeiführenzu können; die Zunahme an Betriebender chemischen und der Schwerindus-trie in der Umgebung machten die Ent-scheidung zugunsten der Neuanschaf-

fung eines Schadstofffahrzeuges leichter.Nach der Zusage der Förderungswür-

digkeit machte sich ein Team innerhalbder Feuerwehr Gedanken, wie nun dasneue Fahrzeug aussehen soll, Exkursio-nen zu anderen Stützpunkten vonSchadstofffahrzeugen bzw. Wechselauf-bauten halfen dabei, die Möglichkeitenauszuloten. Darauf aufbauend wurdebeschlossen, das Konzept der 7. Genera-tion des NÖ LFV vollinhaltlich zu über-

nehmen, da die FahrzeuggrößeundAus-rüstung ideal und bereits praktisch er-probtwäreundaußerdemdas„Radnichtneu erfunden“ werden musste. Einzigdas Fahrgestell wurde etwas größer di-mensioniert, um einige Zusatzausstat-tungen problemlos unterbringen zukönnen, die Fahrstabilität zu erhöhenund Gewichtsreserven zu haben.Am 5. Oktober war es soweit und das

Fahrzeug konnte vom Aufbauherstellerübernommenwerden.Tags darauf folgtedie technische Abnahme durch denNie-derösterreichischen Landesfeuerwehr-verband, dabei wurde das Fahrzeug demgleichzeitig anwesenden Schadstoff-Ausschuss des ÖBFV präsentiert.Die jahrelange Vorarbeit machte sich

in der Umsetzung bemerkbar. Die ein-zelnen Ausrüstungsgegenstände wur-den thematisch zu Beladungsgruppenzusammengefasst, um sie im Einsatzfallnicht „zusammensuchen“ zu müssen.Innovativ ist die Lagerung der drei

Chemieschutzanzügeder Schutzstufe IIIgelöst; sie befinden sich in einer kom-plett herausnehmbaren, dichtenWanneim hinteren Geräteraum: hier wäre esauch möglich, kontanimierte Anzüge zutransportieren.

Schadstofffahrzeugersetzt Stützpunkt-Anhänger

SSTF der Feuerwehr Oberndorf in der EbeneTechnik:

Neues Equipment im Einsatz

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Zeitersparnis: Die Beladung wurde thematisch zusammengefasst

Eine ausfahrbare Markise auf der Bei-fahrerseite schützt vorWind undWetter,ein Lichtmast der unabhängig vomStromerzeuger betrieben werden kann,sowie eine Nahumfeldbeleuchtung sor-gen auch in der Nacht für genügendLicht. Die erforderlichen Unterlagen fürden Schadstoffeinsatz, ein Notebook alsdigitalesNachschlagewerk sowiemehre-reMessgeräte sind imMannschaftsraumuntergebracht. Die ebenfalls vorhande-ne Wärmebildkamera ist im Tanklösch-fahrzeug aufgepackt und kann bei Be-darf ebenfalls im Schadstoffeinsatz ver-wendet werden. Dichtmaterial, Hand-schuhe, Einweg-CSA der Schutzstufe II,Schläuche, Erdungsmaterial etc. sind inausreichender Menge vorhanden.BetriebenwirddasSchadstofffahrzeug

im Einsatzfall von den FeuerwehrenOberndorf in der Ebene, Ossarn undHerzogenburg-Stadt,dieseFeuerwehren

sind im selben Unterabschnitt organi-siert und stellen die zugehörige Schad-stoffgruppe bzw. ergänzen das Fahrzeugmit weiteren Fahrzeugen und Gerät-schaften, wie z. B. Tanklöschfahrzeuge,Mannschaftstransportfahrzeuge oderAtemluftkompressor.

AusbildungIn den letzten Monaten wurde der

Übungsplan der drei Feuerwehren spe-ziell auf das Thema Schadstoff abge-stimmt, umdie Gruppe gemeinsam aus-und weiterbilden zu können; allerdingswurde auchdarauf geachtet, dass die all-gemeine Feuerwehrausbildung (Brand,Technik) nicht zu kurz kommt. Schon imVorfeld bedachte man, dass möglichstviele Mitglieder zusätzlich die Schad-stoffausbildung in der Niederösterrei-chischen Landesfeuerwehr besuchen,umausreichendSchutzanzug-TrägerzurVerfügung zu haben.Mit 1. Dezember 2009 wurde das neue

Schadstofffahrzeug offiziell inDienst ge-stellt und ist somit einsatzbereit.Weitere Informationen zu den Schad-

stofffahrzeugen der 7. Generation in NÖsind in Brandaus 09-2007 auf Seite 12 zufinden.

�Fahrgestell:MANTGL 10.210Aufbau Firma Rosenbauer„Compactline“,Werk Neidling NÖTipMatic GetriebeHöhe: 3,00 mLänge: 7,00 mHöchstzulässiges Gesamtgewicht:10.800 kgNahumfeldbeleuchtung undLichtmastTravelpoweranlageBesatzung 1:4

�Beladaung:Tragbarer 14 kVa StromerzeugerElro PumpeDrei Anzüge „CSA III“12 Anzüge „CSA II“3 Pressluftatmer imMannschaftsraumFernthermometerAuer Ex/Ox MeterDräger Prüfröhrchen-SetGFK RettungsplattformMultifunktionsleiterÜberdruckbelüfterÜbergangsstücke, Schläuche,Erdungsmaterial, Dichtmaterial,funkenarmesWerkzeug,...

Technische Daten

Atemschutz an BordInnovatives Beladungskonzept

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Pkw-Vollbrand rasch gelöscht

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Mödlin

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Ein Fahrzeuglenker war am16. 12. 2009 auf der Südauto-bahn A2 unterwegs undwollte bei der RaststationGuntramsdorf auf die Süd-ostautobahn A3 auffahren.Beim Auffahren auf die Keh-re zur A3 geriet das Autoplötzlich in Brand.Gegen 17.00 Uhr gingen dieersten Notrufe in der Be-zirksalarmzentrale ein. DerDisponent alarmierte sofortdie Freiwillige FeuerwehrWr.Neudorf zum PKW-Brand

auf die Autobahn.Beim Eintreffen der Einsatz-kräfte stand der Skoda im

Bereich des Motorraums inVollbrand. Die Flammengriffen bereits auf die Fahr-

Foto

:FF

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Bezirk Mödling

Pkw in Vollbrandin Wr. Neudorf

Zu einem schwerenVer-kehrsunfall mit einer einge-klemmten Person wurdendie Feuerwehren Irnfritz undHorn am Freitag, den 11. 12.2009, gegen 20:45 Uhr vonder Landeswarnzentrale inTulln alarmiert.Ein Pkw kam auf der L 8019kurz vor Irnfritz Ort aus un-

geklärter Ursache von derStraße ab und prallte gegeneine Feldzufahrt.Die beiden Feuerwehrenkonnten den Lenker ohneden Einsatz des hydrauli-schen Rettungssatzes ausdemUnfallwrack befreien.Der Lenker wurde danachmit Verletzungen unbe-stimmten Grades mit demNotarztwagen ins Landeskli-nikumHorn transportiert.Die Angehörigen des Unfall-opfers wurden vom Krisen-interventionsteam betreut.

Bezirk Horn

Eingeklemmterwurde befreit

Bezirk Amstetten-

Zu einem nicht alltäglichenEinsatz wurde die FF Haagam Sonntag, 13. 12. 2009 um3:00 Uhr gerufen. Ein Pkwfuhr auf einen Geländewa-gen mit Bootsanhänger auf.Durch dieWucht des Auf-pralls wurde der Pkwstarkbeschädigt, der Lenker wur-de unbestimmten Gradesverletzt, vom Roten KreuzHaag erstversorgt und in dasMostviertel-Klinikum Ams-tetten gebracht.Der Anhänger mit einemacht Meter langenMotorseg-ler kuppelte sich durch denAuffahrunfall vom Zugfahr-zeug ab und fuhr ca. 300 mführerlos weiter und blieb in

Seitenlage an einerBöschung hängen; auchder Geländewagen war fah-runtauglich.Die FF Haag barg denAnhänger samt Boot mitHilfe des Ladekrans und rei-nigte die Unfallstelle.Die Autobahn war in Fahrt-richtungWien drei Stundenerschwert passierbar, esmussten zwei Fahrsteifengesperrt werden.Detail am Rande: Ein weißerKastenwagen mit ausländi-schem Kennzeichen rammtedie Absperrungen derUnfallstelle und fuhr ohneanzuhalten einfach weiter!Zum Glück wurde niemand

Bootsbergung auf der Westautobahn A1

Bootsanhänger auf Abwegen

Brandaus: NewsBrandaus: News

Foto

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Haa

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Brandaus 12 · 2009

zeugkabine über. Ein Atem-schutztrupp der FreiwilligenFeuerwehrWr. Neudorf be-gab sich mit einem C-Rohrzur Brandbekämpfung vor.Der Brand konnte schnellunter Kontrolle gebracht undabgelöscht werden. An-schließend wurde das kom-plett ausgebrannte Fahrzeugmit der Abschleppbrille desSRFWr. Neudorf von der Au-tobahn entfernt.Nach rund einer Stunde, alsdie 14 Einsatzkräfte mit de-ren drei Fahrzeugen wiedereinrücken wollten, wurdensie per Funk von einem wei-teren Einsatz verständigt.

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Page 41: 12/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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Überschlag: Kinder unverletzt befreit

Am 6. 12. 2008 ereignete sichauf der RichtungsfahrbahnWien der S5 bei einer Güter-wegsüberführung ein spek-

takulärer Verkehrsunfall. Um15:22 Uhr wurde die Stadt-feuerwehr Tulln alarmiert.Eine fünfköpfige Familie aus

Am 27. 9. 2009 wurde die FFEdlitz zu einer Fahrzeugber-gung nach einemVerkehrsun-fall auf die A2, Richtung Grazgerufen. Die FF Edlitz rücktemit RLFA-3000, Kran, KDOFund 12Mann zum Einsatzortaus. Der Lenker des Unfall-fahrzeugeswarmit demKlein-bus von der Straße abgekom-

Bezirk Tulln-

Fünfköpfige Familie auf der S5 bei Tulln verunfallt

Die FF Gross Schönau wurdekurz vor 16.00 Uhr von Flori-an Tulln alarmiert, Verkehrs-unfall mit Menschenrettung.Innerhalb kürzester Zeit fuh-ren LFA-B und TLFA 3000mit 12 Mann aus. Am Ein-satzort erkundete der Ein-satzleiter sofort die Lage. EinPkw war auf einen Ladewa-gen aufgefahren, es gab zweiSchwerverletzte und einenLeichtverletzten. Polizei undRettungsdienst waren schonvor Ort. Die TLFA-Besatzungbegann sofort den Brand-schutz aufzubauen, die LFB-A-Besatzung bereitete dieMenschenrettung vor. Nach-dem die Schwerverletztenerstversorgt und stabilisiertwaren, konnte mit demHe-rausschneiden der Personenbegonnen werden. Den Ab-transport desWracks über-nahm – nach dem Reinigender Unfallstelle – die eben-falls alarmierte FFWeitra.

Bezirk Gmünd

Einsatz nachVerkehrsunfall

Spillern (Bez. Korneuburg)war mit einem Seat Alham-bra unmittelbar vor derBrücke ins Bankett geraten.Das Fahrzeug fuhr inweiterer Folge auf eineLeitschiene auf und kamerst nach mehreren Über-schlägen im Straßengrabenzum Stillstand. Die Beifahre-rin und die drei Kinder aufden Rücksitzen überstandenden Unfall unverletzt.Alle Fahrzeuginsassenwurden zur weiterenBehandlung und Betreuungvom Rettungsdienst insLandesklinikumDonauregionTulln gebracht.Nach Abschluss der Unfal-laufnahme durch die Exeku-tive wurde dasWrack mitdem Kranfahrzeug geborgen,auf das Abschleppfahrzeugverladen und abtransportiert.

Foto

:FF

Tulln

-Sta

dt

Suche nach Unfalllenker

Brandaus 12 · 2009

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Brandaus: News42

Brandaus 12 · 2009

Das Thema dieser Großübung imGemeindegebiet von Raabs war nichtfrei erfunden. Ereignete sich docherst im Februar dieses Jahres einVerkehrsunfall eines mit 16 Kindernbesetzen Schulbusses.Dieser Unfall, bei dem alle Beteiligtenohne schwerwiegende Verletzungendavonkamen, war Vorlage für dasGroßschadensübungsereignis.„Verkehrsunfall mit Schulbus aufLandesstrasse bei Aigner Kreuzung,T3“ war die Alarmierung für die ört-lich zuständige Feuerwehr Liebnitz.

Text: Leander Hanko

Fotos: Peter Redl, Roman Pritschko

Die kleine Feuerwehr im Waldviertel (2LF und 18 aktive Mitglieder) war somitÜbungseinatzleitung bei diesem Ereig-nis, lag die Unfallstelle doch in ihremEinsatzgebiet. Wie sich später heraus-stellte,waren insgesamtca.250MitgliedervonPolizei, RotemKreuzundFeuerwehrsowie zwei Suchhunde zu koordinieren.

Einmit 24 Kindern besetzter Schulbuswar in den Straßengraben gestürzt undauf der rechten Seite liegen geblieben.Der Lenker und ein Großteil der Kinder

waren schwer verletzt. Mehrere Kinderhaben sich unter Schock von der Unfall-stelle entfernt. Dieses Szenario bot sichden eintreffenden Einsatzkräften

Herausforderung: Verkehrsunfall im großen Maßstab

Koordination der Einsatzkräfte Der Triageplatz 1

Übung aus gegebenem AnlassRaabs:

Autobusunfall in Raabsals Großübungs-Szenario

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43Brandaus: News

Brandaus 12· 2009

GroßalarmImMinutentakt trafen die alarmierten

Einheiten der Feuerwehr, des RotenKreuzes und der Polizei ein. Die Ret-tungsarbeitenmussten kompliziert überdie Fenster erfolgen, da der Bus auf derSeite lag und die Türen schwer zugäng-lich waren. Als Erstmaßnahme wurdeder Brandschutz mittels mehrer tragba-rer Feuerlöscher und in weiterer Folgemit HD-Rohren aufgebaut. Um den Ein-satzkräften ein sicheres Arbeiten im In-neren des Busses zu ermöglichen, wur-den mehrere Zurrgurte angebracht unddas Fahrzeug gesichert. Erst danachkonnte mit der Rettung der Schüler unddes Lenkers über die Front- bzw. Seiten-scheiben begonnen werden.Die Arbeiten der verschiedenen Orga-

nisationen gingen Hand-in-Hand:Wäh-rend die Exekutive gemeinsam mit Mit-gliedern der Feuerwehr die Unfallstelleabsicherte, wurden nach und nach dieverletzten Schüler gemeinsam von Ro-tem Kreuz und der Feuerwehr gerettet.Die Anzahl der Patienten und die unter-schiedlichen Verletzungsmuster mach-ten einen Triageplatz (Priorisierung vonVerletzten) notwendig.Dieserwurde sei-tensdesRotenKreuzeseingerichtet.Hierwurden dieVerletzen erstversorgt und jenach Grad der Verletzung zur weiterenVersorgung abtransportiert.

Suche nach VermisstenInzwischen waren die beiden Such-

hundederPolizei erfolgreichund fandendie unter Schock herumirrenden Schü-ler. Die Schadstoffgruppe des Abschnit-tes Raabs musste ebenfalls ausrücken,um den auslaufenden Treibstoff zu bin-den, bevor er die Thaya erreichte. Höhe-punkt dieserÜbungwar die Bergung desBusses mittels dreier Seilwinden ausdemGraben. Es zeigte sichdabei, dass esnur einenHauptverantwortlichen gebenkann, der Befehle erteilt damit alle auch

Alle Organisationen bei der Versorgung der Patienten

Feuerwehr beim Öffnen der Seiten-scheiben

Abrutschsicherung und Brandschutz

gemeinsam an „einem Strang“ ziehenkönnen.

Kommunikation erprobtWeiters ist bei zukünftigen Übungen

spezielles Augenmerk auf die Kommuni-kation zu legen. Ob analog oder digital,ob miteinander oder nebeneinander,dies alles muss sich erst einspielen umeine einfache Kommunikation – feuer-wehrintern als auch organisationsüber-greifend – zu gewährleisten.Von den Planern der Übung nicht ge-

plant, aber dennoch erfolgreich durch-geführt,wardie echteBergungeinesRet-tungsfahrzeuges, das im unwegsamenGelände stecken geblieben ist.

�Führungsstab der BHWaidhofen/Th� BAZWaidhofen/Th� 17 Feuerwehren mit 22 Fahrzeugenund 150 Mitgliedern: Karlstein, Zis-sersdorf, Dietmanns, Gr. Siegharts,Raabs/Th, Aigen, Kollmitzdörfel,Ludweis, Liebnitz, Lindau, Albern-dorf, Oberndorf/Raabs, Speisendorf,Pommersdorf, Mostbach,Wald-reichs,Wienings

� 24 Feuerwehrjungendmitglieder desAbschnittes stellten verletzte Schülerdar

� Polizei mit sieben Fahrzeugen, 14Personen und zwei Suchhunden

� 52 Mitglieder des Roten Kreuzes mit10 Fahrzeugen

�Übungsbeobachter der AbschnitteRaabs/Th, Doberberg,Waidhofen/Thund Geras sowie des BFKWaidho-fen/Th.

Information

Teilnehmende Einsatzkräfte:

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Brandaus 12 · 2009

Brandaus: DialogBrandaus: Dialog

In der Gelöbnisformel der Feuerwehrheißt es zum Abschluss: „Gott zurEhr, dem Nächsten zur Wehr“. Die-sem Auftrag gerecht zu werden, ver-suchen alle Feuerwehrleute, jedernach seinem Können. „Die Kamera-den schätzen es schon sehr, wenn je-mand da ist, dem sie sich anvertrau-en können,“ weiß Landesfeuerwehr-kurat Mag. P. Stephan Holpfer OSBaus eigener Erfahrung, welche Offen-heit dem Kuraten in manch brenzli-ger Situation entgegengebrachtwird. „Die Feuerwehrseelsorge warund ist den Landesfeuerwehrkom-mandanten stets wichtig,“ sagt er.

Text: Angelika Zedka

Fotos: ZVG

Landeskommandant DI Heger hat mitPater Volkmar Kraus in den Jahren

1960/61 erstmals einen Kuraten mit der(ehrenamtlichen) Führung und Beglei-tung der Feuerwehr-Seelsorge betraut.Heute gibt es in Niederösterreich 231Feuerwehrkuraten, die neben den Auf-gaben der Pfarrseelsorge auch gerne dieAgenden eines Feuerwehrkuraten wahr-nehmen.Für die religiöse Betreuung der Feuer-

wehrmitgliederhat derNÖLandesfeuer-wehrverband im Einvernehmen mit derrömisch-katholischen und der evangeli-schen Kirche die Feuerwehrseelsorgeeingerichtet mit einem Landeskuratenan der Spitze. „Dafür sind wir sehr dank-bar,“ versuchen die FeuerwehrkuratenvonNÖihreDienstealsKuraten,Seelsor-ger und vor allem auch als Kameradenanzubieten. „In erster Linie muss maneinmal Feuerwehrkamerad sein, um ak-zeptiert und angenommen zu werden,“plaudert P. Stephan aus der Schule. „Erst

Feuerwehrseelsorgefördert Gemeinschaftssinn

wennman sich dieses„Standing“ erwor-ben hat, dann öffnen sich viele im Ge-spräch.“„Solidarität bedeutet gemeinsam,mit-

einander, füreinander einstehen.UnsereEinsatzkräfte wollen das ganz bewussttun, aus allen AltersgruppenundBerufs-schichten entsteht da eine Gemein-schaft,“ spricht P. Stephandenhohen so-zialpolitischen Stellenwert des Freiwilli-genwesens insbesondere bei den Feuer-wehren an.Seine und seiner Kuratenkollegen

grundlegenden Aufgaben als Feuer-wehrkurat liegt wohl im Feiern von Got-tesdiensten,derOrganisationvonFeuer-wehr-Wallfahrten und Besinnungsaben-den usw. Darüber hinaus sei es aberenorm wichtig, gezielt für die Feuer-wehrleute da zu sein,mit ihnen zu leben,FreudenundSorgenmit zu tragen–kurz:solidarisch zu sein.

Feuerwehrkuraten

Die Feuerwehrkuraten stellen sich im Rahmen eines Kuratenseminars zum Gemeinschaftsfoto.

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Brandaus 12 · 2009

Im Dienstdes NächstenSeit 2001 gibt es im NÖ Landesfeuer-

wehrverband auch den „Psychologi-schen Dienst“: Er bietet Hilfe bei derStressverarbeitungnachbelastendenEr-eignissen. Kuraten und Feuerwehr-Mit-glieder können sich für diesen speziellenBereich ausbilden lassen. Gerade dieserAufgabenbereich wird im Einsatz-Alltagimmer notwendiger. Es ist nicht nur fürKuraten eine Bereicherung, wenn sie ne-ben ihren herkömmlichen Aufgabenauch im psychologischen Dienst bei der„Stressverarbeitung nach belastendenEinsätzen“ mitarbeiten.„In der Hoffnung, dass wir Kuraten,

einfach menschliche Kollegen sein dür-fen und können, möchten wir die Seel-sorge in allen Dimensionen in die Feuer-wehrgemeinschaft einbringen,“ sprichtPaterStephannichtnur für sich, sondernauch für seine zahlreichen Kuratenka-meraden.

Die Übernahme des weihnachtlichen Friedenslichtes durch die Feuerwehrjugendist lieb gewonnene Tradition.

LandesfeuerwehrkuratMag. P. Stephan Holpfer in Aktion.

Die Freiwilligen Feuerwehren Nie-derösterreichs haben sich im Jubilä-umsjahr eine Charta verordnet. ZumbesserenVerständnis dieses Leitbildesfür die NÖ Feuerwehren, das zumJubiläum 140 Jahre NÖ Landesfeuer-wehrverband präsentiert wurde, sol-len in dieser Kolumne die einzelnenLeitsätze näher erläutert werden:

In Leitsatz Nummer 2 heißt es:Unsere Führungskräfte sind Vorbil-

der in ihrem ambitionierten Wirkenfür die Allgemeinheit. - FreiwilligeHilfe für die Mitmenschen ist ein Aktvon enormer menschlicher Größe.Alle unsere Führungskräfte gebendurch ihr Auftreten, ihre Einstellungund ihre Arbeit einVorbild für jedeseinzelne Feuerwehrmitglied.

Unsere freiwilligen Mitgliederidentifizieren sich voll und ganz mitihrer Aufgabe und Verantwortunglautet derWortlaut von Leitsatz Nr. 3 -Anderen helfen bedeutet auchVerant-wortung übernehmen. Mit dieser Ver-antwortung behutsam und dosiertumzugehen ist nicht zuletzt Aufgabejedes einzelnen Feuerwehrmitgliedes.Die Aufgabe ist groß, die Verantwor-tung hoch. Das gesunde Mittelmaßbedeutet Sicherheit für alle.

Unsere Zusammenarbeit beruhtauf den gemeinsamen Werten unseresLeitbildes – das bedeutet, dass sich je-der nach seinenMöglichkeiten und inder ihm zugewiesenen Funktion in derbreit gefächerten Zusammenarbeit imSinne der Kameradschaft an denGrund-sätzen des Leitbildes orientierenmuss.

Im Jänner geht’s um die Bedeutungder Freiwilligkeit und dasMiteinander.

Angelika Zedka, AbteilungÖffentlichkeitsarbeit im NÖ LFV

Zum LeitbildFreiwillig

AngelikaZedka

Pater Volkmar Kraus SDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1960 – 1976

Engelbert Salzmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1977 – 1984

Wolfgang Höfinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1985 – 1995

Mag. Siegbert Neubauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1996 – 2002

Pater Mag. Stephan Holpfer OSB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . seit 21. 11. 2002

Information

Die NÖ Landesfeuerwehrkuraten seit 1960

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Page 46: 12/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Bei der Feuerwehrjugendmuss nicht immer nurfeuerwehrfachlicheAusbildung gemachtwerden. Besonders in derkalten Jahreszeit, wenndie Ausbildung hauptsäch-lich in den Feuerwehrhäu-sern stattfindet, sindIndoor-Spiele eine guteund wichtige Abwechs-lung. Hier ein paar Ideendazu.Langwierige Gesellschafts-und Brettspiele sind für dieAuflockerung zwischen-durch nicht so geeignet, da-her sollten eher kurzweiligeSpiele angeboten werden.Unterscheiden wir zuerstzwischen feuerwehrfachli-chen Spielen und anderenSpielmöglichkeiten:Feuerwehrfachliche Spiele

sind dabei leider in derUnterzahl, jedoch möglich!Habt ihr schon einmal ein„Dienstgrad-Schnapsen“ausprobiert? Ein Kartenspielmit den Dienstgradekärt-chen nach demMuster desSchnapsens – so kanngleichzeitig gelernt undgespielt werden. Ihr könntauch einen „Hangman“ mitFeuerwehrbegriffen spielenoder ein„Feuerwehr-Activity“vorbereiten.„Ich packe meinen Koffer“

kann zu „Ich belade meinLöschfahrzeug“ umbenanntwerden – jetzt gilt es, Feuer-

IndoorspieleIdeen für die Abwechslung während der Gruppenstunde

wehrgeräte in das Löschfahr-zeug zu laden, jeder einenTeil mehr.Wenn ihr euch einbisschenVorbereitungszeitnehmt könnt ihr zu jedemAusbildungsthema ein„Memory“ vorbereiten.Damit wären wir schon

bei den Spielen, die etwasKörpereinsatz erfordern:Ihr könntet eine Pyramidebauen, indem einige kräftigeFeuerwehrjugendmitgliederoder Betreuer am Bodenknien – nun wird die zweiteEbene wieder aus Feuer-wehrjugendmitgliedern er-richtet, die auf den Rückender bereits Knienden klet-tern, die dritte Ebene wirdnach gleichemMuster er-richtet, bis die Spitze erreicht

ist. Jedoch gilt besondereVorsicht – die „Untersten“werden recht schwer belastetund die Betreuer sollten„stützend“ eingreifen!Mit nur geringem Aufwand

könnt ihr eine „Reise nachJerusalem“ wagen – miteinem Sessel weniger alsPersonen und einen Radio-gerät seid ihr dabei! DieSessel werden im Kreis auf-gestellt und die Teilnehmerbewegen sich zur Musik umdie Sessel. Beim Stopp derMusik sollten nun alle einenSessel finden, wer keinen hatscheidet aus.Auch „Blinde Kuh“ könnt

ihr mit sehr wenig Aufwandin euren Jugendraum spie-len, auch die Jugendführer

Text

undFotos:Marku

sTrobits

Auch Betreuer machen mitAbwechslung für die Jugend: Indoorspiele

Spielerisch fit bleiben in der kalten JahreszeitActivity im Feuerwehrhaus

und Betreuer dürfenmitmachen!Wer kann sich noch an

„der Mond ist rund“ aus derFeuerwehrjugendführeraus-bildung erinnern? Die Teil-nehmer stehen im Kreis, miteinem Stock wird ein Gesichtauf den Asphalt gezeichnet(der Mond ist rund, derMond ist rund er hat zweiAugen, Nase, Mund), danachwird der Stock an den linkenNachbarn mit der linkenHand weitergegeben – wich-tig ist hier dieWeitergabe mitder linken Hand, nur dannist die Aufgabe richtig gelöstund der Teilnehmer darf denKreis verlassen.Wenn ihr einen längeren

Gang im Feuerwehrhausoder Platz hinter den Fahr-zeugen in der Garage habt,könntet ihr einmal Tauzie-hen.Wenn ein paar aktiveKameraden im Feuerwehr-haus sind könnt ihr diese er-suchen, mitzumachen – sienehmen diese Herausforde-rung sicher gerne an!Ihr habt schon Spiele mit

eurer Jugendgruppe gespieltoder Ideen für solche Spiele– dann teilt uns diese dochbitte mit. Sendet uns eureSpiele an die Brandaus-Redaktion unter [email protected];mit euren Ideen werdenwir eine Spieledatenbankeinrichten.

Brandaus: News46 Brandaus: Jugend

Brandaus 12 · 2009

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Page 47: 12/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Das Kennenlernen und die Übungmit Geräten für den technischenund den Brandeinsatz sind elemen-tare Voraussetzungen für den künf-tigen professionellen Einsatz alsaktives Feuerwehrmitglied.

Darum üben die Mädchen undBurschen der FeuerwehrjugendTraiskirchen bei jeder Gelegenheitden Umgang mit Schaumrohr,Saugschlauch und Krampen. Frühübt sich eben, wer ein Meister will.

Richtiges Üben bringt

die nötige Routine

den Meister...Übung macht

47Brandaus: NewsBrandaus: Jugend

Brandaus 12 · 2009

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Page 48: 12/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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Brandaus 12 · 2009

Brände sind schon eine alltäglicheSache in den Nachrichten, besondersspektakuläre, oder solche, bei denenMenschenleben zu beklagen sind,halten sich länger in den Medien undHirnen, doch Schiffsbrände – nichtnur für uns Binnenösterreicher –sind eher eine Rarität in der unsbekannten Informations-flut.Dennoch, sie sind häufiger, alswir vermuten und gerade die landge-stützten Feuerwehren in Hafenstäd-ten sind damit konfrontiert und ha-ben auf Grund verschiedener Erfah-rungen damit auch entsprechendeLöschtaktiken entwickelt.

Text: Günter Annerl

Fotos: zVg

Zur Zeit der holzgebauten Segelschiffewar „Feuer an Bord“ oftmals bedrohli-cher als die Fahrt durch widrigesWetter,stürmische See oder Abritt von somanchem Orkan. Die Löscheinrichtun-genwaren imGrunde nicht wirklich vor-handen, Präventivmaßnahmen be-schränkten sich auf Imprägnierungen,eine Ausbildung der Mannschaften fürBrandbekämpfung war weitgehendnicht geplant.

Irgendwann ist jeder von uns über dieBallade des tapferen Steuermanns JohanMaynard gestolpert. Nicht dichterischeFreiheit, sondern grausame Realität wardie Basis dafür.Theodor Fontane, 1819 in Neuruppin

geboren, siedelt im Alter von acht Jahrenmit seinenElternnachSwinemündeunddas Leben am Meer prägt sein späteresSchaffen.Im Mai 1885 dampft das Fährschiff

„Schwalbe“ über den Eriesee und gerätdurch einenDefekt indenKesselanlagenin Brand. Der Steuermann Johan May-nard setzt das Schiff, obwohl von Rauchund Hitze beeinträchtigt, an den Strandvon Buffalo, alle werden gerettet – nur

der Steuermann bezahlt diesesManövermit seinem Leben.Bei den Segelschiffen war das Gefah-

renpotential weitaus größer. 1858 – imAtlantik – beim Ausräuchern des Zwi-schendecks (bei der oft praktiziertenMaßnahme, um epidemischen Erkran-kungen der zusammengepferchten Pas-sagiere vorzubeugen, wurde das glühen-de Ende einer Eisenkette in ein Teerfassgetaucht – der beißendeRauch sollte dasUngeziefer vernichten) gerät das Schiffin Brand, 471 Menschen verbrennenoder ertrinken. Der HAPAG Segeldamp-fer „Austria“ geht damit in die Geschich-te der Schiffsbrände mit den wenigstenÜberlebenden (67 Personen) ein.

Feuer frei!Seeschlachten bergen natürlich viel

mehr Gefahren und Risken, sind dochdieLaderäumeder Seglermit Schießpul-ver vollgepackt, Schottenabteilungenoder Flutungsanlagengibt esnochnicht.Ein Beispiel für viele: bei der Seeschlachtvon Abukir am 1. 8. 1798 – die Engländergegen die Expansionsbestrebungen Na-poleons in Ägypten – explodieren diePulverkammern des französischenFlaggschiffes „l`Orient“, die Mannschaftmit ihrem Kommandanten Louis de Ca-sabianca und sein zehnjähriger Sohn

Brandgefährliche Seeschlachten

HAPAG Segeldampfer „Austria“ brennt

Feuer an BordHistorisches:

Schiffsfeuer

Brandaus: AlbumBrandaus: Album

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Page 49: 12/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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Brandaus 12 · 2009

kommen um.Die Götterdämmerung der Segelschif-

fe bricht an, Eisenschiffe und neue Kon-struktionsmethoden – zum Teil schonmit passiver Brandverhütung – setzendasRouletteumdasGeschäftsderTrans-atlantikfahrten mit tausenden Auswan-derungswilligen zwischen England undDeutschland in Gang. Die Kohlebefeue-rung ist zwar rentabler als dieWindkraft,doch lokal begrenzte Brände in denKoh-lebunkern sind an der Tagesordnung. Soauch bei der legendären „Titanic“, diemit einem veritablen Schwelbrand in ei-nem Bunker ihre Jungfernfahrt antritt.Dieses Problem löst sich dann durch dieKollision mit dem Eisberg – die zügello-seGiernachderschnellstenAtlantikque-rung fordert über 1500 Tote.

WettlaufNach dem erstenWeltkrieg werden die

großen „Liner“ von der Kohle- auf Öl-feuerung umgerüstet, die personalin-tensive „black gang“ der Heizer weichtTechnikern und Fachpersonal und eineGefahrenquelle wird ausgeschaltet.In den zwanziger Jahren des vergange-

nen Jahrhunderts mischt Deutschland

wieder beim großen Passagiergeschäftmit. Zwei Schnelldampfer, die „Europa“und die „Bremen“ werden auf Kiel ge-legt. Statt der schwülstigen barocken In-nenarchitektur ist klare Sachlichkeit an-gesagt, Funktionalität undModerne sol-lendieReiselustigenvombritischenMit-bewerb abwerben. 1929 noch am Aus-rüstungskai, Finalarbeiten werden getä-tigt und durch Unachtsamkeit bricht einBrandaus,derdasgesamteSchiff erfasst.Erst mit einem Jahr Verspätung erfolgtder Stapellauf.Frankreich will natürlich mitmischen

undesentsteht, nachdenPlanungendesExilrussen Wladimir Yourkewitsch, einelegantes Superschiff: die „Normandie“.Diese holt sich prompt bei der erstenAtlantikquerung 1935 das berühmte„blaue Band“ als schnellstes Schiff aufdieser Route. Zu Kriegsbeginn liegt die„Normandie“ in NewYork im Hafen undwird von den USA beschlagnahmt, in„Lafayette“ umbenannt und zu einemTruppentransporter umgebaut. Bei die-sen Arbeiten, mit Schneidbrennern wirdeine Säule abgetragen, knapp danebenlagern Schwimmwesten, das Schiff gerätinBrand. Bodenloser Leichtsinnberaubt

die Amerikaner eines schnellen Trup-pentransporters. Unsachgemäße Lösch-arbeiten lassen das Schiff kentern und eslegt sich zum Sterben in den Schlick desHafenbeckens.Die Abwrackungdes aus-gebrannten Hulk ist das Ende des wohlschönsten Passagierschiffes seiner Zeit.Die Ohrfeige für den 15 jährigen Lehr-

bubenWalter Schmidt, war die Ursachedes von ihm 1941 gelegte Feuers auf der„Bremen“, die zu Kriegsbeginn mit bi-zarren Tarnanstrichen versehen, ge-meinsam mit ihrem Schwesternschiff„Europa“ darauf wartete, mit Truppengegen England zu ziehen. Die Löschver-suche sind erfolglos, das Schiff wird ge-flutet, umsodiewertvolleMaschinenan-lage zu retten. Der Lehrling wird für sei-ne Tat hingerichtet.Aus demGeschehen des zweitenWelt-

krieges sei nur von jenembizarren Ereig-nisberichtet, dassdasbritischeSchlacht-schiff „Hood“ innerhalb von Sekundenexplodieren lässt (drei von rund 1100Mann überleben): Steilfeuer der Bis-marck, diewenigeTage später selbst ver-senkt wird, durchschlägt das Teakholz-deck der Hood, dringt in eine der Muni-tionskammerneinund lässt das Schiff in

Brandaus 7/8 · 2009

Brandaus 7/8 · 2007

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Brandaus 12 · 2009

zwei Teile zerbersten. Auch Österreichhat einen Schiffsbrand zu verzeichnen:Am 5. Juni 1933 brennt der Eildampfer„Franz Schubert“ derDDSG, der amPra-terkai verheftet ist, vollkommenaus.Per-sonen kommen nicht zu Schaden, dasSchiff jedoch ist zerstört.

Konkurrenz aus der LuftDer Krieg ist zu Ende, noch sind die

Passagierschiffe gefragte Reisemittel,das Flugzeug, in demman vonEuropa indie Staaten reist, ist ein dröhnendes Pro-pellergerät, man muss in Irland undNeufundland tanken und die Kostensind höher, als jene eines Passagierti-ckets auf einem Schiff.Natürlich will Amerika, das auch den

Krieg gewonnen hat, kräftig am Kuchenmitnaschenundbaut mitder„UnitedSta-tes“ein54000TonnengroßesSchiff,das inRekordzeit den Atlantik quert und das„blaue Band“ einheimst, ohne dass dieMaschinenanlagen volle Kraft leistenmüssen. Geplant vom Schiffsbauer Willi-amF.Gibbs, demderBrandder„Norman-die“/ „Lafayette“ noch engrammatisch inErinnerung ist, wirddiesein feuersicheresSchiff. Nur zwei Dinge bestehen ausHolz:DasHackbrett fürdiesaftigenSteaksinderKücheunddasKlavier imFestsaal–weilerniemanden gefunden hatte, der ihm einKlavier aus Aluminium bauen wollte unddazu noch für die vielschichtige Klangfar-be garantieren konnte.Heute liegt die „United States“ tatenlos

in Norfolk und harrt einer eventuellenNeuverwendung als Truppentransporter,schnell fahrender Nostalgiedampfer aufseinerursprünglichenRouteoder gemüt-licherKreuzfahrer inderKaribik.Bisesso-weit ist, wird sich noch so manche Mu-schelkolonie an ihrem Rumpf etablieren.Zu dieser Zeit – jedoch noch nicht zu

spät –mischtendieDeutschenwieder imTransatlantikgeschäft mit. Neubauten –wie die legendäre„Imperator“ oder„Bre-men“warennicht finanzierbar,alsokauf-tenmanvondenSchwedeneinendreißigJahre alten 19.000-Tonner, brachte ihnauf den Standard der fünfziger Jahre undschickte ihn als „Berlin“ auf Reisen.Von den großen Lloyd Schnelldamp-

fernüberlebtenurdie„Europa“, 1929ge-baut und bis 1933 Inhaberin des„blauenBandes“, wurde sie nach Kriegsende vonden Siegern übernommen und denFranzosen übergeben. Das in „Liberte“umgetaufte 50.000Tonnen-Schiff brach-te den neuen Besitzern aber kein Glück.ImHafenvonLeHavre riss sichdas Schiffin einem Wintersturm von der Vertäu-ung, trieb auf ein, unter Wasser liegen-des, Kriegswrack und ging auf Grund. Inmühevoller Arbeit hoben die Franzosenden Havaristen, doch am Ausrüstungs-kai wiederholte sich das, was zwanzigJahre zuvor in Hamburg geschah: DasSchiff brannte aus und die Fertigstellung Löschversuche brachten nicht immer den gewünschten Erfolg

verzögerte sich um ein Jahr.Als dieses Schiff dann so richtig in

Fahrt gekommen war, kaufte Deutsch-land die alte „Empress of Scotland“, ei-nen 30.000-Tonner in der behäbigenDreischornsteinkonstruktion, modeltendas Schiff in einen schnittigen Schnell-fahrer mit zwei eleganten Schloten undschickten diesen als „Hanseatic“ aufTour; aber nicht lange. Während einesRoutineaufenthaltes in New York brachim Maschinenraum Feuer aus, das aus-geglühte Wrack wurde noch nach Ham-burg geschleppt, doch eine Reparaturwar unrentabel.Das Fauchen der Düsenjets war der

Schwanengesang für die großen Liner.1967 wurde die legendäre „QueenMary“außerDienst gestellt und landete alsHo-telschiff in Long Beach, ein Jahr späterkam die letzte Stunde für ihre Schwester„Queen Elisabeth“: Über Irrwege er-stand sie der Hongkonger Großreeder C.Y. Tung, der sie nach Hongkong ver-brachte, wo sie als „Seawise University“ihren Lebensabend verbringen sollte.Bevor jedoch noch der erste Student dasSchiff betrat, vernichtete ein Großfeuerdie elegante, schnelle Lady. Als Grundwird Brandstiftung in Kombination mitVersicherungsbetrug angenommen.Ein besonderer Pechvogel war die

23.112 Bruttoregistertonnen große „Wil-lemRuys“, die am1. Juli 1946 fürdieRot-terdamsche Lloyd vom Stapel lief. ImJänner 1965wurde sie an die italienischeLauro-Linie verkauftund in„AchilleLau-ro“ umbenannt. Am 7. Oktober 1985startete sie zu einer zwölftägigen Mittel-meerkreuzfahrt undwurde von vier Ter-roristen der PLF entführt. Diese drohtendas Schiff zu sprengen, sollten ihre „Ge-sinnungsgenossen“ nicht freigelassenwerden. In zähen Verhandlungen undnach einer veritablen Irrfahrt durch dasMittelmeer, wurden dieGeiselnehmer inItalien verhaftet. Der jüdische Passagier

Leon Klinghoffer wurde von den Palästi-nensern getötet. Neun Jahre später zu-ckelte die „Achille Lauro“ mit rund 1000Passagieren vor demHorn vonAfrika, alsam 30. November ein Brand ausbrach,der sich rasch ausbreitete und nicht un-terKontrolle zubringenwar.Die„Hawai-in King“ und die US Kriegsschiffe „Haly-burton“ und „Gettysburg“ übernahmendie Reisenden, versorgten sie medizi-nisch und übernahmen die Unterbrin-gung undVerpflegung. Durch die Lösch-wasserpumpen wurde ständigWasser inden Rumpf befordert, wodurch dasSchiff zunehmend Schlagseite bekam.DasFeuererwies sichalsunlöschbarundin den frühenMorgenstunden des 2. De-zember 1994 wurde versucht das Schiffin Küstenähe zu schleppen und aufGrund zu setzen. Eine heftige Explosionerschüttete denqualmendenRiesen, derkurz danach sank. Drei Personen verlo-ren ihr Leben.

„Feuer auf See“ist heute seltenStill ist es in den Medien zum Thema

Schiffsbrände geworden. Erstens, weildie Passagierschifffahrt stark rückläufiggewordenwar und zweitens, weil die fol-genden Neubauten über entsprechendeLöscheinrichtungen, ausgebildetes Per-sonalundvorallemvorbeugendeBrand-schutzkonstruktionen verfügen. Brändeauf Frachtschiffen – obwohl wenigerspektakulär – sind nach wie vor existent,doch auch dabei sind die Hafenfeuer-wehren und jene von Hafenstädten ge-rüstet, ausgebildet und beübt. Die Schif-fe selbst – soweit es sich nicht noch umalte Trampdampfer unter dubiosen Na-tionalitätsflaggen fahrend, oder solche,die versicherungstechnisch „entsorgt“werden sollen handelt – sind auf Grundsehr strenger Bauvorschriften und eben-solcher Kontrollen, vor „Feuer auf See“weitestgehend gefeit.

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Brandaus 12 · 2009

Was hat Sie ursprünglich zum Eintrittin die Freiwillige Feuerwehr bewegt?Der Eintritt wurde vonmir bereits her-beigesehnt, da es bei uns erst ab dem16. Lebensjahr und dann auch erst amdarauf folgenden 6. Jänner möglich war.Es gehörte einfach zur Karriere im Dorf,mit den gleichaltrigen Freunden zurFeuerwehr zu gehen.Wir waren eineganze Löschgruppe.

Was hat Ihr Mentor bei der Feuerwehrzu Ihnen gesagt, das Sie nie vergessenwerden?„Der Feuerwehrflugdienst ist eine un-terstützende Einheit, die mit den viel-fältigen und besonderen Möglichkeitendes Luftfahrzeuges einen entscheiden-den Beitrag zum Einsatzerfolg leistenkann“, sagte meinVorgänger HugoStrasser zu mir.

Welche Eigenschaften schätzen Sie beieiner Führungskraft besonders?Kompetenz, die Fähigkeit motivieren,korrigieren aber auch anerkennen zukönnen.

Welche Fehler entschuldigen Sieam ehesten?Solche, die im guten Glauben einfachpassieren

Was schätzen Sie bei Ihren Freundenam meisten?Dass man sich auf sie verlassen kann,dass sie da sind wennman sie brauchtund dass sie zum Großteil auch bei derFeuerwehr sind.

Ihr größter Fehler?Zu gutgläubig, ungeduldig.

Ihre Lieblingsbeschäftigung?Soweit es die Feuerwehrterminezulassen, Fliegen und Chorgesang.

Ihr einprägsamster Einsatzbei der Feuerwehr?Verkehrsunfall mit drei Toten und ein-geklemmtem Lenker, die ich alle gutkannte bzw. mit ihnen gemeinsam dieSchule besucht hatte. Ein Passant, derversuchte mitzuhelfen, trat danach derFeuerwehr bei.

Brandaus: Feuerwehr-FragebogenBrandaus: Feuerwehr-Fragebogen

OBR Albert BrixKommandant Flugdienstdes NÖ LFV

Impressum

Was war ein erinnerungswürdigesKameradschaftserlebnis in Ihrem Leben?Als wir bei der Rückfahrt von den Inter-nationalen Feuerwehrwettkämpfen inWarschau 1989 vomVersorgungsdienstin Fridek Mistek (in der damaligenTschechoslowakei) empfangen undbekocht wurden.

Welche humanitären Leistungenbewundern Sie?„NÖ Hilfswerk-Hauskrankenpflege“,weil sie die Pflege meiner MutterZuhause ermöglichten.

Ihr Motto?Wer oben ist, sieht mehr.

Ihre Lieblingsfernsehserie?ZiB 2.

Ein Song, der wichtig in Ihrem Lebenwar?„Über denWolken…“, von ReinhardMey

Was bestellen Sie bei Feuerwehrfesten?Bier und gegrillte Speisen.

Welche Speise können Sie selbst kochen?Geröstete Leber.

Ihr Lieblingsgetränk?Soda-Zitron.

Ein Platz in NÖ, an dem Sie gerne sind?Mein Heimatort Katzelsdorf und derFlugplatzWr. NeustadtWest.

Wichtig!Bitte senden Sie Leserbriefe,

Beiträge und Fotos ausschließlich an

[email protected]

Medieninhaber, Herausgeber:NÖ LandesfeuerwehrverbandLangenlebarner Straße 108, A-3430 TullnTel. 0 22 72 / 90 05 - 131 70, Fax Dw 131 35

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des NÖ LFV:LSB Mag. Thomas Neuhauser

Redaktion:Mathias SeyfertAngelika Zedka

Redaktionsteam:

Günter AnnerlRichard BergerBianca BleiHannes DraxlerChristoph GruberPhilipp GutledererLeander HankoPamela HniliczkaMario KrammelKarl LindnerHannes MedwenitschMax MörzingerGerda PokornyManfred SammerAlfred ScheuringerStefan SchneiderFlorian SicheritzNorbert StanglWolfgang ThürrJörg TomanMarkus TrobitsKarin WittmannHarald WolkersdorferReinhard Zeilinger

Beratung und Blattkonzeption:Dr. Martin Zimper

Verlag:Österreichischer AgrarverlagDruck- und Verlags GmbH Nfg. KGTel. 0043 (0) 1/981 77-0, Fax Dw 111E-Mail: [email protected]

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Layout:Gerda Pokorny — DW 109

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Titelbild: www.stamberg.at

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