Ausgabe 23/12 (Titelgeschichte: Antizyklische Investmentchancen in China)

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23/12 16. November 2012

G a s t b e i t r a g > S e i t e 7

Vorsicht ist besser als NachsichtLars Brandau

P r o d u k t p r ü f u n g > S e i t e 9

Defensives Investment für Europa und die Emerging Markets

S p e z i a l > S e i t e 12

Währungs-Zertifikate Profite am größten Markt der Welt

T i t e l g e s ch i ch t e > Se i t e 3

Antizyklische Investment-chancen in China

Page 2: Ausgabe 23/12 (Titelgeschichte: Antizyklische Investmentchancen in China)

Editorial

in China, dem Wachstumsstar der letzten Jahre, vollzog die Kommunistische Partei in dieser Woche einen Wechsel an der Spitze. Xi Jinping wurde zum neuen Vorsitzenden ernannt und wird im Frühjahr 2013 das Amt des Staatspräsidenten übernehmen. Ein Gezeitenwechsel ist durch den Machtwech-sel nicht zu erwarten. Zwar bekannte sich Xi Jinping zu Reformen und sprach sich für eine Öffnung seines Landes aus. Dennoch wird es voraussichtlich zu keinen tief grei-fenden politischen Veränderungen kommen. Anders sieht es im Hinblick auf die Wirtschaft aus. Diese sollte von einer weiteren Liberali-sierung und den geplanten Infrastrukturpro-jekten profitieren. Damit steigen die Chancen, dass die Lokomotive der Weltkonjunktur im kommenden Jahr wieder an Fahrt gewinnt. Im dritten Quartal 2012 lag das Wachstum mit 7,4% auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2009. In unserer Titelgeschichte beleuchten wir den Machtwechsel in China und die damit verbundenen Auswirkungen auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Natürlich dürfen dabei Empfehlungen, wie man als Anleger an der Entwicklung des chi-nesischen Aktienmarktes partizipieren kann, nicht fehlen. So lässt sich mit Zertifikaten zum Beispiel gezielt auf solche Branchen set-zen, die besonders stark von einer Zunahme der Wachstumsdynamik und den geplanten Infrastrukturprojekten profitieren sollten.

Um China geht es auch in der Produktprü-fung. Wir stellen ein Bonuszertifikat vor, des-sen Basiswerte der EURO STOXX 50 sowie

der S&P BRIC 40 bilden und das aufgrund seiner besonderen Konstruktion mit einem attraktiven Chance/Risiko-Profil aufwar-tet. Das Produkt richtet sich an konservative Anleger und eignet sich gut als Depotbeimi-schung für unsichere Zeiten.

In unserem Spezial widmen wir uns dieses Mal den Währungszertifikaten. Mit einem täglichen Handelsvolumen von 4 Billionen US-Dollar ist der Devisenmarkt der liqui-deste und umsatzstärkste Markt der Welt. Wir klären, welche Komponenten Einfluss auf die Wechselkursverhältnisse haben und wie sich Anleger am Devisenmarkt engagie-ren können. Die Möglichkeiten sind vielfäl-tig. So lässt sich mit Hilfe von Zertifikaten gezielt auf Rohstoffwährungen setzen oder die höhere Verzinsung einer Fremdwährung nutzen. Korrespondierend zur Titelgeschichte wird dabei auch ein Blick auf die chinesische Währung, den Renminbi, geworfen.

Eine angenehme Lektüre wünscht,

Ihre zertifikate kompakt-Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser,

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2

Titelgeschichte: Antizyklische Investmentchancen in China . . . 3

Zertifikate-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

Buchtipp: So liest Warren Buffett Unternehmenszahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Gastbeitrag: Vorsicht ist besser als Nachsicht . . . . . . . . . . . . .7

Produktprüfung: Defensives Investment für Europa und die Emerging Markets . . . . . . . . . . . . . . . . . .9

Spezial: Währungs-Zertifikate – Profite am größten Markt der Welt . . . . . . . . . 12

Börsenumsätze von derivativen Wertpapieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

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Steffen Droemert

Redaktion zertifikate kompakt

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Titelgeschichte

dürfte die Reformbereitschaft in Beijing nun weiter gestärkt werden – ein positives Zei-chen für die chinesische Wirtschaft.

Die neuen Machthaber in ChinaDie politische Risikoprämie sollte sich damit reduzieren. Dazu kommen aus der Wirt-schaft endlich erfreuliche Signale einer kon-junkturellen Stabilisierung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Nach den uner-wartet schlechten BIP-Zahlen für das dritte Quartal hatten einige China-Bären schon mit dem Schlimmsten gerechnet.

Im Herbstquartal sank das Wachstum der chi-nesischen Volkswirtschaft auf nur 7,4%. Dies war das niedrigste Wachstum seit über drei Jahren (erstes Quartal 2009). Danach wurden an den Aktienmärkten Befürchtungen laut, dass die chinesische Volkswirtschaft 2012 lang-samer als die anvisierten 7,5% wachsen könnte.

Nachdem Barack Obama die US-Präsidentenwahl gewonnen hat, wendet sich nun der Blick der Börsianer nach China. Dort ist die neue Führungsebene gewählt worden. Auch wenn von Chinas neuer Führungsspitze keine tief greifenden Reformen zu erwarten sind, so gab es doch eine sehr erfreuliche Überraschung.

China bestätigt Wachstumsziele für 2012Einige China-Bären warnten sogar, dass das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt am Ende noch unter die Marke von 7% fallen könnte. Doch im Rahmen des Par-teitages bestätigte Chinas Führungselite für die eigene Wirtschaft noch mal das Wachs-tumsziel von 7,5% im Jahr 2012.

Tatsächlich stieg die Industrieproduktion im Oktober um 9,6% gegenüber dem Vorjah-resmonat an. Die Anlageinvestitionen sind in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres um 20,7% angewachsen. Sogar der viel gescholtene Exportsektor legte zuletzt wieder stärker als erwartet zu: Im vergange-nen Monat stiegen die Ausfuhren um 11,6%.

Auch das überdurchschnittliche Wachstum im chinesischen Binnenmarkt setzt sich

Antizyklische Investmentchancen in ChinaDie Wahlergebnisse des 18. Parteitages der Kommunistischen Partei Chinas brachten keinen revolutionären Umbruch. Aber das hatte auch niemand erwartet. Xi Jinping wird der neue Staatspräsident. Sein Stellver-treter wird Li Kequiang. Doch in der zweiten Reihe gab es eine Überraschung.

Der mächtige Ständige Ausschuss des Politbü-ros wurde von neun auf sieben Mitglieder ver-kleinert. Trotzdem wurden gleich zwei Vertre-ter des liberalen Flügels der Kommunistischen Partei in den Ausschuss gewählt. Sowohl Wang Qishan als auch Zhang Gaoli sind Anhänger weiterer Reformen und Liberalisierungen innerhalb der chinesischen Wirtschaft.

Börsianer können in politischen und gesell-schaftlichen Bereichen keine radikale Abkehr von der politischen Linie der letzten Jahre erwarten. Aber in der Wirtschaftspolitik

Ausgewählte Zertifikate für China-Indizes

Typ Basiswert Emittent Laufzeit WKN

Index-Zertifikat Asia Food/Beverage-Index RBS endlos AA0 FXD

Index-Zertifikat Asien Umwelt- Index Deutsche Bank endlos DB1 UMW

Basketzertifikat China Dom Growth-Basket UBS / JPV 30.03.2015 UU1 ENZ

Index-Zertifikat Themax China Infrastructure TR-Index Goldman Sachs endlos GS0 SCH

Basketzertifikat China Railway- Basket Vontobel 19.08.2013 VT2 EEE

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Titelgeschichte

Chinesisches BIP-Wachstum pro Quartal seit 2011

1. Q 2011 2. Q 2011 3. Q 2011 4. Q 2011 1. Q 2012 2. Q 2012 2. Q 2012

9,7% 9,5% 9,1% 8,9% 8,1% 7.6% 7,4%

Die Performance der verschiedenen China-Indizes im Jahr 2012

Platz Name Index Performance 2012

1. China HSCEI +2,7%

2. Hongkong HSI +14,2%

3. China CSI 300 -7,1%

4. China Shanghai A-Aktien -7,1%

Quelle: Bloomberg, Stand: 14.11.2012

Quelle: Bloomberg, Stand: 15.11.2012

auf einzelne Sektoren setzen, die auch bei einem langsameren Wirtschaftswachstum eine dynamische Entwicklung vollziehen.

Gezielt auf Boombranchen setzenAn erster Stelle steht dabei der neue Fokus der chinesischen Wirtschaft: der Bin-nenmarkt. Hierfür bietet sich das China Domestic Growth Basket-Zert i f ikat an. Wie der Name des Zertifikates der Schweizer Großbank UBS und der Ver-mögensverwaltung JPV schon aussagt, setzt dieses Produkt gezielt auf chinesische Konsumunternehmen.

Im Konsumbereich „Nahrungsmittel“ investiert das DAXglobal Asia Food/Beve-rage-Indexzertifikat der RBS in die großen

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weiter fort. Im Oktober wuchsen die Ein-zelhandelsumsätze um 14,5%. Im Juni, dem letzten Monat des zweiten Quartals, lag das Wachstum noch bei 13,7%. Der chinesische Konsum wächst also fast doppelt so schnell wie die chinesische Volkswirtschaft – und das Wachstum gewinnt wieder an Fahrt.

Chinas Wirtschaft zeigt positive SignaleAuf der anderen Seite hat die Underper-formance der chinesischen Märkte dazu geführt, dass chinesische Aktien inzwischen so günstig bewertet sind wie seit gut zehn Jahren nicht mehr. Das Kurs/Gewinn-Ver-hältnis für den chinesischen Markt liegt nur noch bei rund acht.

Das Kurs/Umsatz-Verhältnis beträgt gerade mal 1,3. Damit ist China inzwischen sogar eine der günstigsten Börsen der Welt – obwohl das Reich der Mitte weiterhin das höchste Wirtschaftswachstum unter allen großen Volkswirtschaften besitzt.

Trotzdem sollten Anleger den breiten chine-sischen Markt – und damit die klassischen China-Indizes – weiterhin meiden. Denn in den Indizes sind Finanz- und Immobilientitel sowie Exportunternehmen und Rohstoffwerte prominent vertreten. Bei diesen Branchen ist jedoch auch weiterhin Vorsicht geboten.

China-Aktien extrem günstig bewertetBei den chinesischen Finanzwerten kann niemand seriös abschätzen, wie groß die faulen Kredite in deren Bilanzen sind. Der Immobilienmarkt in China ist zwar nicht mehr so überhitzt wie in den Jahren 2010/11, aber die Situation bleibt weiterhin angespannt. Und auch in den kommen-den Quartalen werden vielen chinesischen Exportunternehmen harte Zeiten bevorste-hen. Denn auf dem wichtigen europäischen Absatzmarkt sind Lösungen der dortigen Krisen immer noch nicht in Sicht. Deshalb sollten Anleger in China weiterhin gezielt

asiatischen Lebensmittelunternehmen (mit dem Schwerpunkt China und Südostasien).

Vom Boom im chinesischen Infrastruktur-sektor, der besonders stark von staatlichen Stimulationsmaßnahmen profitiert, können Anleger mit verschiedenen Zertifikaten pro-fitieren. Das Themax China Infrastructure TR-Index-Zertifikat von Goldman Sachs deckt unterschiedliche Sektoren der Infra-strukturbranche ab.

Das Asien Umwelt-Indexzertifikat der Deut-schen Bank fokussiert sich auf den Bereich Umwelt, ein Kernthema im neuen Fünf-Jahres-Plan. Das China Railway-Basketzertifikat der Schweizer Privatbank Vontobel setzt hingegen auf den Transportbereich des Schienenverkehrs.

Das ist eine Werbemitteilung und keine Anlageempfehlung. Ausschließliche Rechtsgrundlage für diese Produkte sind die bei der Finanzmarktaufsichts­behörde hinter legten Endgültigen Bedingungen sowie der Basisprospekt nebst allfälliger Nachträge, die auch auf der Website der Erste Group Bank AG, www.produkte.erstegroup.com, abrufbar sind. Eine Veranlagung in Wertpapiere kann neben den geschilderten Chancen auch Risiken bergen.

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Zertifikate-News

CREDIT SUISSE

Credit Suisse legt neue Euro-Wette aufDie Credit Suisse (CS) emittiert Ende November eine neue Garant 100- Währungsanleihe auf EUR vs. NOK (WKN: CS8FX5). Dieses Papier eignet sich für Anleger, die davon ausgehen, dass der Euro auch in den kommenden Jahren gegenüber der Norwegischen Krone abwertet und hieran vollständig partizipieren möchten. Emittent Cre-dit Suisse legt zunächst am 20. November das Wechselkurs-Startni-veau des Währungspaares Euro/Norwegische Krone fest. Am finalen Bewertungstag, dem 20. November 2017, wird das Währungspaar

erneut betrachtet und mit seinem Startniveau verglichen. Positive Währungsgewinne reicht die CS vollständig an Inhaber der Wäh-rungsanleihe weiter. Sollte die Norwegische Krone jedoch binnen fünf Jahren gegenüber dem Euro abgewertet haben, greift der Kapi-talschutz. In diesem Fall erfolgt die Rückzahlung zu 100% des Nomi-nalbetrags. Anleger haben dann lediglich den bei der Zeichnung fälli-gen Ausgabeaufschlag von 1,50% verloren. Die Zeichnungsfrist endet am 19. November.

VW

Neue Express-Aktienanleihe auf VW bringt jährlich 5,30%Am 23. November schließen die Zeichnungsbücher einer neuen Akti-enanleihe Protect (WKN: HVB01B) auf die Volkswagen-Vorzugs-aktien. Das Papier der UniCredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) kommt mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem festen Kupon von 5,30% pro Jahr daher. Der Schlusskurs der Volkswagen-Aktie am 23. November bildet den Startwert des Papiers. Von ihm ausge-hend berechnet die Emittentin die für eine vorzeitige Rückzahlung relevanten Kurslevel sowie die bei 60% des Startwerts angesiedelte Sicherheitsschwelle. Eine Überprüfung erfolgt in den kommenden drei Jahren jeweils im November: Schließen die VW-Vorzüge an einem der drei Bewertungstage (20.11.2013, 20.11.2014, 20.11.2015)

auf Höhe des jeweiligen Rückzahlungsniveaus oder darüber, wird die Aktienanleihe vorzeitig getilgt. Bleibt dieses Ereignis aus, erfolgt die Rückzahlung in drei Jahren zum Nominalbetrag. Hat die VW-Aktie bis dahin allerdings mehr als 40% ihres Werts eingebüßt, erhalten Investoren statt Barem eine zuvor festgelegte Anzahl von Volkswagen-Aktien geliefert, deren Wert in Summe deutlich unter dem Ausgabepreis der Express-Aktienanleihe Protect liegen dürfte. Bei der Zeichnung erhebt die HVB ein Agio von 1,25%. Wer sich dies sparen möchte, kann alternativ erst nach dem Börsenlisting am 11. Dezember zuschlagen. In jedem Fall sollte während der Laufzeit das Emittentenrisiko beachtet werden.

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welchen Einfluss sein Wirken auf die Entstehung der Buffett’schen Philosophie hatte.

Der Hauptteil befasst sich ausführlich mit den zwei zentralen Fragen des Buffett’schen Ansatzes. Erstens: Wie findet man Unternehmen, die einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkur-renz besitzen? Und zweitens: Wie bewertet man diese Unternehmen?

Am Aufbau einer Unternehmensbilanz entlang erklären die Autoren einzelne Bilanzposten und deren betriebswirtschaftliche Bedeutung. In Verbindung damit wird verständlich und prägnant umrissen, wel-ches Gewicht Warren Buffett den jeweiligen Werten beimisst und wie er aufgrund bestimmter Bilanzdaten seine Entscheidung für oder gegen ein Investment trifft.

FAZIT:Aus den abstrakten Zahlen einer Unternehmensbilanz werden Indi-katoren und Wegweiser auf der Suche nach langfristig Erfolg ver-sprechenden Aktieninvestments. Entstanden ist eine leicht verständ-liche, am Aufbau einer Unternehmensbilanz orientierte Anleitung, die sowohl Börsenprofis als auch wirtschaftsinteressierten Laien den Zugang zum Denken und Handeln des erfolgreichsten Anlegers aller Zeiten ermöglicht.

Mary Buffett schreibt und hält Vorträge über Geldanlagen. Gemeinsam mit David Clark – einem langjährigen Freund der Familie Buffett, Portfolio-Manager, Rechtsanwalt und Vortragsredner über Buffettology – hat die ehemalige Schwiegertochter Warren Buffetts im Börsenbuch-verlag bereits Das Tao des Warren Buffett veröffentlicht.

Buchtipp

Wie als Beleg für die immerwährende Gültigkeit der Buffett’schen Bewertungs- und Anlagestrategie verkün-den die Medien genau zum Erscheinungstermin des Buches in Deutschland eine erneute Profitsteigerung des Buffett-Konzerns Berkshire Hathaway.

Warren Buffett ist und bleibt „The Moneymaker“. Mit seinen Prog-nosen über die Werteperformance börsennotierter Unternehmen liegt er nur äußerst selten falsch. Manchmal scheint es daher, als verfüge er über magische Fähigkeiten – daher auch sein Spitzname „Orakel von Omaha“.

Mary Buffett und David Clark zeigen in ihrem Buch, dass Buffetts Anlageerfolge keinerlei Verbindung zu Kaffeesatzleserei oder Magie aufweisen: Vielmehr zeugen seine Analyse- und Bewertungsmetho-den von einem tiefen Verständnis für unternehmerische Zusammen-hänge und für die Prozesse am Markt.

Zu Beginn des Buches steht ein kurzer und spannender Abriss über die Ereignisse in Buffetts Werdegang, die wesentlichen Einfluss auf seine Analyse- und Bewertungsmethoden hatten. Dabei wird auch klar, welche Rolle Benjamin Graham in Buffetts Leben spielte und

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Gastbeitrag

Sich mit seinen Finanzanlagen zu beschäftigen, beginnt bereits mit der einfach klingenden Frage: Wie schätzt man als Anleger die aktuelle Lage in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten ein? Im Moment ist es sicherlich alles an-dere als leicht, sich eine klare Meinung zu bilden. Die Fakten ergeben zumindest ein widersprüchliches Bild.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Derivate Verband bei seiner Trendumfrage im November herausfin-den. Die Antworten fielen sehr deutlich aus. Die meisten Privatanle-ger beobachten täglich, wie sich der Wert ihrer Zertifikate entwickelt.

Das Ergebnis mag den einen oder anderen nicht so aktiven Anleger überraschen. Uns jedoch nicht. So spiegelt das Ergebnis fast vollstän-dig das Umfrageresultat aus dem Vorjahr wider. Diesmal nahmen an dieser Umfrage, die gemeinsam mit mehreren großen Finanzportalen durchgeführt wurde, mehr als 3.000 Personen teil. Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentschei-der ohne Berater investieren.

Während zwei von drei Befragten täglich die Gewinne oder Verluste ihrer strukturierten Wertpapiere verfolgen, werfen mehr als 16% immerhin wöchentlich einen Blick in ihr Depot. Knapp 7% über-prüfen ihr Zertifikateportfolio monatlich, und nur 3% kontrollieren es einmal im Jahr. Jeder zehnte Anleger interessiert sich erst am Lauf-zeitende für den Wert seiner Zertifikate.

Im Gegensatz zu Aktien und Fonds haben Zertifikate bekanntlich den Vorteil, dass Anleger nicht nur in steigenden, sondern auch in seitwärts tendierenden oder gar fallenden Märkten attraktive Rendi-ten erwirtschaften können. Insofern erwerben private Anleger Zer-tifikate und Optionsscheine sowohl zur Absicherung im Depot, als auch zur Beimischung und Renditeoptimierung. Die DDV-Umfrage zeigt, dass die meisten Zertifikateanleger dabei ihr Depot genau im Blick haben und damit sehr schnell auf neue Marktentwicklungen reagieren können. Das ist erfreulich, denn am Ende geht es um ihr Geld. Und dabei ist Vorsicht stets besser als Nachsicht.

Einerseits sind die Ursachen der erheblichen Marktturbulenzen der jüngeren Vergangenheit noch nicht beseitigt und die Auswirkungen weiterhin spürbar. Viele Experten glauben sogar, dass es noch schlim-mer kommen könnte. Die Staatsschuldenkrise beherrscht die öffent-liche Diskussion ebenso wie die Sorgen um die globale Konjunktur.

Wer also in diesen komplexen Zeiten den Überblick behalten will, sollte gut informiert sein. Dazu gehört natürlich auch, dass der Anle-ger das kleine 1x1 seiner eigenen Buchführung beherrscht. Gemeint ist damit die klare Struktur und Ausrichtung des eigenen Depots. Längst sind die Zeiten von buy and hold vorbei.

Wie häufig aber überprüfen Privatanleger eigentlich die Wertent-wicklung der Zertifikate in ihren Depots? Das wollte der Deutsche

Lars Brandau Geschäftsführer

Deutscher Derivate Verband

Wie häufig überprüfen Sie die Wertentwicklung ihres Zertifikats?

täglich

wöchentlich

monatlich

jährlich

erst am Laufzeitende

64,4%16,3%

9,5%

6,6%

3,2%

7 zertifikate kompakt · 23/1 2

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Defensives Investment für Europa und die Emerging Markets

Produktprüfung

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Transparenz: H�H�H�H�H

Chance: H�H�H�I�I

Risiko: H�H�H�H�I

Kosten: H�H�H�H�H

Gesamturteil: H�H�H�H�I

Bewertung

Börsen-Guru Marc Faber schockte in der ver-gangenen Woche die Märkte mit einer War-nung vor einer starken Korrekturbewegung. In einem TV-Interview prognostizierte er für die nahe Zukunft einen Rückgang der Bör-sen um 20%. Der Grund seien jedoch nicht die Schuldenkrise in Europa oder die Sorgen um das „Fiskal Cliff“ in den USA.

„Der Markt fällt, weil die Unternehmensge-winne enttäuschen werden. Die Weltwirt-schaft wird im nächsten Jahr kaum wachsen oder vielleicht sogar schrumpfen. Das ist der Grund…warum Aktien in meinen Augen mindestens 20% fallen werden“, so Faber.

Tatsächlich ist die jüngste Bilanzsaison in den USA sehr ernüchternd ausgefallen. Im dritten Quartal konnten nur noch 38% der im S&P 500-Index gelisteten Unternehmen die Umsatzerwartungen der Märkte über-treffen. Dabei waren die Prognosen bei vielen Firmen bereits im Vorfeld der Berichtssaison gesenkt worden.

Ein Marktzusammenbruch wie 2008/09 ist angesichts der aggressiven Geldpolitik der Notenbanken und dem Wachstum in den Emerging Markets, wo sich das Wirtschafts-wachstum in vielen Länder lediglich verlang-samt, unwahrscheinlich. Aber angesichts der

Die wirtschaftliche Situation rund um den Globus bleibt angespannt. In so einer unsicheren und schwierig zu prognostizierenden Marktphase sollten konservative Anleger auf defensive Positio-nen setzen, die auch in Konsolidierungsphasen eine positive Rendite einbringen können. So wie dieses neue Bonus- & Sicherheitszertifikat.

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Produktprüfung

unsicheren Aussichten gehören defensive Positionen mit marktneutralen Renditen in ein ausgewogenes Depot.

Europa und Emerging Markets in einem ZertifikatDie österreichische Raiffeisen Centrobank (RCB) hat derzeit ein neuartiges Bonuszer-tifikat in der Zeichnungsphase, mit dem Anleger gleichzeitig in Europa und in die vier BRIC-Schwellenländer investieren kön-nen: Das „5,2% Europa/BRIC Bonus- & Sicherheitszertifikat“ kann noch bis zum 30. November 2012 gezeichnet werden.

Wie der Produkttitel schon sagt, setzen Anle-ger mit diesem Bonuszertifikat sowohl auf die Region Westeuropa als auch auf die vier BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Westeuropa wird in dem Zer-tifikat durch den europäischen Leitindex EURO STOXX 50 widergespiegelt.

Die Performance der vier BRIC-Staaten wird anhand des S&P BRIC 40-Index (in Euro) bemessen. Der S&P BRIC 40-Index wird vom Indexanbieter Standard & Poor̀ s berechnet und setzt sich aus 40 Blue Chip-Werten aus Brasilien, Russland, Indien und China zusammen.

Die Auswahlkriterien für den Index sind anspruchsvoll: Damit eine Aktie in den Index aufgenommen werden kann, muss der Wert mindestens eine Marktkapitalisierung von einer Milliarde US-Dollar aufweisen. Zudem müssen die Aktien an den jeweiligen Heimatbörsen, der Börse Hongkong, der Börse London oder den US-Börsen NYSE und Nasdaq gelistet sein.

Blue Chip-Index für BRIC-StaatenDie durchschnittliche Marktkapitalisierung der enthaltenen Werte liegt bei rund 23 Mil-liarden US-Dollar. Dieser Index setzt sich also aus den absoluten Blue Chips der BRIC-Staaten zusammen – ideal für konservative

Investoren. Innerhalb des Index ist China bei der Ländergewichtung mit rund 45% das Schwergewicht. Brasilien und Russland sind mit jeweils rund 25% vertreten. Indien besitzt derzeit dafür nur eine Gewichtung von knapp 5%. Angesichts der positiven Signale aus der chinesischen Wirt-schaft und der sehr günstigen Bewertung chinesischer Aktien gereicht diese eigentlich unausgewogene Ländergewichtung dem Anleger zum Vorteil.

Dazu kommen die schwachen Kursentwick-lungen der Börsen in Brasilien und Russland. Tatsächlich sind Russland und China unter den großen Kapitalmärk-ten die günstigsten Börsen der Welt. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) des chinesischen Marktes liegt wie schon erwähnt gerade mal bei acht, das KGV der russischen Börse sogar nur bei sechs.

Jährlicher Zinskupon von 5,2%Allerdings muss klar gesagt werden, dass der Titel des Zertifikates irreführend ist. Das Produkt ist nicht wie ein klassisches Bonuszerti-fikat strukturiert, bei dem Anleger unbegrenzt an steigenden Kursen des Basiswerts partizipieren. Vielmehr handelt es sich bei dem Pro-dukt um ein Capped Bonuszertifikat. Die Obergrenze liegt jedoch nicht, wie gewöhnlich bei einem Produkt mit Cap, über dem Ausga-bepreis, sondern die Obergrenze liegt genau auf dem Ausgabepreis.

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großer Abstand bis zur Sicherheitsschwelle – vor allem, da der EURO STOXX 50 und die Börsen Brasilien, Russland und China 2012 deutlich underperformt haben. Damit eignet sich das Zertifikat ideal für konser-vative Investoren.

Insgesamt besitzt das Produkt eine anleger-freundliche Struktur. Negativ zu bewerten ist allerdings der Ausgabeaufschlag von 2,0%. Dafür erhebt der Emittent keine Managementgebühr. Es fallen also nach dem ersten Jahr keine zusätzlichen Kosten an. Mit einer Laufzeit von vier Jahren (bis zum 5. Dezember 2016) richtet sich das Produkt vor allem an defensiv ausgerichtete Anleger mit einem mittelfristigen Anlagehorizont.

Fazit:Dieses Bonuszertifikat eignet sich für konser-vative Investoren hervorragend als sicherheits-orientierte Depotbeimischung für unsichere Zeiten. Solange es in Westeuropa und den BRIC-Staaten zu keinem Crash wie 2008/09 kommt, bietet das Produkt ein sehr attrakti-ves Chance/Risiko-Profil. Denn ein Kursein-bruch von 60% ist angesichts der niedrigen Bewertungen in Europa und in Brasilien, Russland sowie China unwahrscheinlich.

Europa/BRIC-Bonuszertifikat

Typ Basiswert Emittent Laufzeit WKN

Bonuszertifikat EURO STOXX 50 /

S&P BRIC 40

Raiffeisen Centrobank 05.12.2016 RCE 5C3

Bei diesem Zertifikat profitieren Anleger also nicht von Kurssteigerungen der beiden Indi-zes. Aber für Anleger, die ihr Depot gegen eine mögliche längere Konsolidierungsphase absichern wollen, ist dieses Produkt sehr interessant. Denn der Investor erhält jedes Jahr einen fixen Zinskupon von 5,2%.

Zum Vergleich: Das ist eine höhere Aus-schüttung als die Dividendenrendite von 80% aller DAX-Werte – und dies, ohne sich dabei unverhältnismäßig hohen Kursrisiken auszusetzen. Denn damit der Anleger diesen jährlichen Zinskupon erhält, darf lediglich keiner der beiden Indizes während der Lauf-zeit unter eine vorher festgelegte Sicherheits-schwelle fallen.

Extrem tiefe SicherheitsbarriereEgal ob die Indizes nur seitwärts laufen oder sogar moderat fallen: Wenn die Barriere nicht berührt wird, erhält der Anleger jedes Jahr den Zinskupon von 5,2%. Und das ist die wahre Stärke dieses Produkts, denn das Zertifikat besitzt eine ungewöhnlich tiefe Sicherheitsschwelle.

Der Sicherheitspuffer für die beiden Indizes EURO STOXX 50 und S&P BRIC 40 liegt ultratiefe 60% unter dem Ausgangswert zum Start des Zertifikats. Das ist ein sehr

Performance des EURO STOXX 50 und der BRICs im Jahr 2012

Land/Region Index Performance 2012

Europa EURO STOXX 50 +6,8%

Brasilien Bovespa -0,8%

China Shanghai Composite -7,1%

Indien Sensex 30 +18,9%

Russland RTS -1,5%

Quelle: Bloomberg, Stand: 15.11.2012

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getilgt, und der Anleger partizipiert min-destens zu 150% an der Kursentwicklung des Währungspaares. Wertet dagegen die chinesische Währung 10% oder weniger ab, wird die Währungsanleihe entsprechend der Entwicklung des Basiswerts zurückgezahlt. Beträgt die Abwertung des Renminbi mehr als 10%, erhält der Anleger 90% des Nomi-nalbetrages der Anleihe. Dadurch ist das eingesetzte Kapital auch im ungünstigsten Fall zu 90% geschützt.

Rohstoffwährungen im KorbAnleger, die auf einen Währungs-Basket und nicht auf einzelne Währungen setzen wollen, können diese Idee mit einem Zer-tifikat der RBS auf den Jim Rogers Com-modity FX TR-Basket (WKN: AA16X2) umsetzen. Der Währungskorb wurde vom Rohstoff-Experten Jim Rogers zusammen-gestellt. Die Investmentidee, die sich hinter dem Konzept verbirgt, geht davon aus, dass die Währungen von Ländern mit hohen Rohstoffvorkommen tendenziell gegenüber dem US-Dollar aufwerten werden. Neben dem Australischen und Kanadischen Dollar

Der Devisenmarkt gilt als der umsatzstärkste Finanzmarkt der Welt. Täglich werden dort etwa 4 Billionen US-Dollar umgesetzt. Er gilt als Markt, der niemals schläft. Wichtige Währungspaare wie z. B. der Euro gegen den US-Dollar werden sowohl in Europa und Asien sowie auch auf dem asiatischen Kontinent in verschiedenen Zeitfenstern gehandelt. Durch die hohe Liquidität ist der Markt vor Manipulationen geschützt. Allerdings ist der Devisenmarkt vergleichsweise jung. Erst in den 70er Jahren begann nach der Abschaffung von festen Wechselkursen der freie Handel von Währungen.

Währungs-Zertifikate – Profite am größten Markt der Welt

Trendstark und liquideInvestoren bieten sich vielfältige Chancen, über Zertifikate von den Entwicklungen an den Währungsmärkten zu partizipieren. Anleger, die nicht auf schnelle Trades aus sind, können die Möglichkeiten von länger anhaltenden Trends nutzen, die an Devisenmärkten oft häufiger als an Aktienmärkten anzutreffen sind. Volkswirtschaftliche Komponenten wie die Verschuldung von Staaten oder die Zinspolitik der Notenbanken spielen eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Devisen. Währungsinvestments bieten eine sinnvolle Diversifika-tion von Anlagen in Anleihen und Aktien, die sich bei vielen Inves-toren im Depot befinden.

Devisen mit KapitalschutzChina spielt eine zunehmend wichtigere Rolle im Konzert der glo-balen Wirtschaftsmächte. So ist absehbar, dass China in Zukunft die USA als wichtigste globale Wirtschaftsnation ablösen wird. Dadurch wird die chinesische Währung gegenüber anderen Wäh-rungen wahrscheinlich aufwerten und eine wichtige Rolle unter den Devisen einnehmen. Im internationalen Devisenhandel wird die chinesische Währung mit CNY abgekürzt. Von der Schweizer Credit Suisse kommt eine Währungsanleihe auf EUR/CNY (WKN: CS8FX4). Laufzeitende des Produkts ist am 27.11.2017. Das Start-niveau beim Wert des Währungspaares Euro/chinesischer Renminbi wird am 20.11.2012 festgelegt. Bewertungstag ist der 20.11.2017. Wertet die chinesische Währung gegenüber dem Startwert zum Laufzeitende auf, wird die Währungsanleihe zum Nominalwert

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verzinslichen Währung bei gleichzeitigem Investieren des geliehenen Geldes in höher-verzinsliche Anlagen. Das Anlageuniversum des UBS-Papiers bilden Japanischer Yen, US-Dollar, Euro, Neuseeländischer Dol-lar, Australischer Dollar, Britisches Pfund, Schwedische und Norwegische Kronen, Schweizer Franken und Kanadischer Dol-lar. Anleger investieren mit diesem Produkt in die drei Währungen mit dem höchsten Zinsniveau, während der Kredit in den drei Währungen mit dem niedrigsten Zinsni-veau aufgenommen wird. In der Strategie, die dem Zertifikat zugrunde liegt, ist ein Risikofilter vorgesehen, der es erlaubt, in Zeiten starker Risikoaversion die Strategie umzukehren. Ziel dieses Investmentansat-zes ist es, Verluste möglichst zu vermeiden. Eine Anpassung der Währungen im Basket erfolgt vierteljährlich.

enthält der Währungskorb auch u. a. die indonesische Rupie und den malaysischen Ringgit, und damit Währungen, die Privat-anlegern ansonsten kaum zugänglich sind. Die Gewichtung der einzelnen Währungen im Basket erfolgt nach der Wirtschaftsleis-tung des jeweiligen Landes. Das Zertifikat ist laufzeitbegrenzt, Fälligkeitsdatum ist der 02.02.2015. Es ist zu beachten, dass der Bas-ket in US-Dollar notiert, so dass Euro-Anle-ger auch den Wechselkurs der europäischen Gemeinschaftswährung zum US-Dollar im Auge behalten müssen. Investoren partizipie-ren zusätzlich an den Nettozinserträgen.

Fremdwährungen und ZinsenSeit 2008 bewegt sich die ungarische Wäh-rung Forint frei gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung. In Folge der Her-abstufung der Kreditwürdigkeit des Lan-des im vergangenen Jahr kam es zu einer Abschwächung des Forint gegenüber dem Euro. Möglicherweise steht eine Wieder-aufnahme der Kreditverhandlungen des Landes mit dem IWF an, die dem Forint Rückenwind geben könnte. Gegenwärtig bietet das Ungarische Forint-Zins-Zertifi-kat der RBS einen Zins von 4,29% (WKN: 918607). Neben der Zinskomponente spielt die Entwicklung der ungarischen Währung zum Euro eine bedeutende Rolle für die Wertentwicklung des Zertifikats. Gewinnt der ungarische Forint zum Euro, können Anleger Währungsgewinne verbuchen, umgekehrt kommt es zu Währungsverlus-ten, wenn der Forint zum Euro abwertet. So kann die Situation eintreten, dass Erträge, die der Investor durch die Zinsen verein-nahmt, durch die Währungsverluste verlo-ren gehen. Im Idealfall gewinnt der Investor allerdings sowohl durch die Aufwertung der Fremdwährung als auch durch Zinserträge.

Carry Trades im ZertifikatemantelDas UBS G10 Carry TR-Zertifikat (WKN: UB0G10) verbrieft eine Devisenstrate-gie. Generell versteht man unter Carry Trades die Verschuldung in einer niedrig

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Fazit:Investments in Devisen-Zertifikate bieten über die Anlageklasse Devisen nicht nur eine Möglichkeit zur Diversifikation. Mit unter-schiedlichen Zertifikatestrukturen können verschiedene Chancen- und Risikoprofile abgebildet werden. Die Palette reicht u. a. vom kapitalgarantierten Produkt über eine Partizi-pation an Fremdwährungs-Zinsen bis hin zur Umsetzung von Strategien am Devisenmarkt, die in einem Produkt verbrieft werden. Unter diesen Gesichtspunkten bieten Devisen-Zerti-fikate eine sinnvolle Erweiterung des Depots um eine Assetklasse, die kaum mit anderen Anlageklassen korreliert. Dadurch können Währungsinvestments dazu beitragen, die Schwankungsintensität und das Verlustrisiko eines Portfolios zu minimieren.

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Impressum

V.i.S.d.P. : Christian Ernst Frenko

Herausgeber: Weimer Media Group GmbH Maximilianstraße 13, 80539 München

Geschäftsführer: Dr. Wolfram Weimer

Amtsgericht: München, HRB 198201

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christian Ernst Frenko, Miriam Feuerstein, Margot Habjan, Steffen Drömert, Daniel Wilhelmi, Christian Bayer, Michaela Ellen Lenz, Wolfgang Tenor, Lars Brandau, Felicitas Kraus

Vertriebsleitung: Andreas Fiek, Tel: 0911 / 274 00-0, [email protected]

Technik: Daniel Gruber

Layout: addna, Nürnberg

Bildnachweis: Fotolia

Erscheinungsweise: alle 14 Tage, jeweils Freitags

Auflage: 49.000

Die Börsenumsätze von derivativen Wertpapieren werden mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Derivate Verbands (www.derivateverband.de) veröffentlicht.

Die Charts wurden mit freundlicher Unterstützung von TradeSignal erstellt.

zertifikate kompakt Archiv: http://www.zertifikate-kompakt.de/archiv

Leserservice: [email protected]

Deutsche Bibliothek: ISSN 1862-6661

Risikohinweis/Disclaimer: „Sie erhalten diesen Newsletter als kosten-losen Service der Weimer Media Group GmbH. Alle veröffentlichten Artikel, Nachrichten, Daten und Empfehlungen werden von der He-rausgeberin mit großer Sorgfalt erstellt; da die Redaktion ihrerseits aber auch auf Quellen Dritter angewiesen ist und auch den Mitarbeitern der Herausgeberin Fehler unterlaufen können, kann für die Richtigkeit aller Angaben keine Garantie übernommen werden. Die Herausgeberin will ihren Abonnenten die Möglichkeit bieten, sich eine unabhängige und eigenverantwortliche Meinung zu bilden, keinesfalls jedoch eine Auffor-derung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Rechten abgeben. Die zur Verfügung gestellten Informationen sollen auch keine Beratung darstellen oder insbesondere ersetzen. Es wird fehltgend empfohlen, sich stets auch immer aus anderen Quellen zu informieren. Es kann im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden, dass der Redakteur oder einzelne Mitarbeiter der Herausgeberin an Unternehmen beteiligt sind, die Ge-genstand von Analysen oder anderen Berichten sind. Umso mehr stellen die veröffentlichten Artikel, Nachrichten, Daten und Empfehlungen im-mer auch eine persönliche Meinung des Autors dar und erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf alleinige Richtigkeit. Wir verwei-sen insbesondere auf § 675 II BGB, wonach die Weimer Media Group GmbH, unbeschadet der sich aus einem (anderen) Vertragsverhältnis, einer unerlaubten Handlung oder einer sonstigen gesetzlichen Bestim-mung ergebenden Verantwortlichkeit, zum Ersatz des aus der Befolgung des Rates oder der Empfehlung entstehenden Schadens nicht verpflich-tet ist.“ Für alle Hyperlinks gilt: Die Weimer Media Group GmbH er-klärt ausdrücklich, keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten zu haben. Daher distanziert sich die Weimer Media Group GmbH von den Inhalten aller verlinkten Seiten und macht sich deren Inhalte ausdrücklich nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in den Seiten vorhandenen Hyperlinks, ob angezeigt oder verborgen, und für alle Inhalte der Seiten, zu denen diese Hyperlinks führen.

Börsenumsätze vonderivativen Wertpapieren Deutscher Derivate Verband

Umsatz nach Produktkategorien September 2012

Volumen ausgeführter Kundenorders Zahl ausgeführter Kundenorders

Produktkategorien VOLUMEN Veränderung zum Vormonat

Anteil am Gesamtvolumen

ZAHL Veränderung zum Vormonat

Kapitalschutz-Zertifikate 123.832.437 -5,8% 3,2% 6.964 10,2%

Strukturierte Anleihen 72.963.744 13,7% 1,9% 3.134 1,0%

Aktienanleihen 193.872.057 6,0% 5,0% 10.553 5,3%

Discount-Zertifikate 849.006.524 9,9% 21,7% 19.455 2,7%

Express-Zertifikate 147.161.238 6,2% 3,8% 7.834 6,5%

Bonus-Zertifikate 626.495.416 7,5% 16,0% 20.161 5,3%

Index und Partizipations-Zertifikate 484.554.936 4,2% 12,4% 27.876 8,5%

Outperformance- / Sprint-Zertifikate 12.681.611 108,9% 0,3% 400 50,9%

Sonstige Zertifikate 12.806.601 19,3% 0,3% 705 1,4%

Anlageprodukte Gesamt 2.523.374.563 5,1% 64,5% 97.082 3,2%

Optionsscheine 488.494.293 2,0% 12,5% 81.333 2,1%

Knock-out Produkte 899.012.034 3,2% 23,0% 188.267 2,8%

Hebelprodukte Gesamt 1.387.506.326 2,8% 35,5% 269.600 1,4%

GESAMT 3.910.880.890 4,3% 100,0% 366.682 -0,2%

Anteil am Gesamtvolumen

Kapitalschutz -Zertifikate

Strukturierte Anleihen

Aktienanleihen

Discount- Zertifikate

Express-Zertifikate

Bonus -Zertifikate

Index und Partizipations-Zertifikate

Outperformance / Sprint -Zertifikate

Sonstige Zertifikate (Zuordnung noch nicht festgelegt)

Optionsscheine

Knock -Out Produkte

3%

4 %

2 %

5%

22 %

16 %12 %

13 %

23 %

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