Bauernjournal Juli 2012

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50 Jahre GAP Der europäische Bauernverband COPA begrüßt das fünfzigjährige Bestehen der Gemeinsamen Agrarpolitik. Es handelt sich um die einzige wahrhaft gemeinsame EU-Politik und sie hat einen wesentlichen und von Erfolg gekrönten Beitrag zum Aufbau Europas, zur Stabilisierung der Agrarrohstoffmärkte in der EU, zur Ernäh- rungssicherheit sowie zur Beibehaltung der Beschäftigung für 40 Millionen Menschen über- wiegend in den ländlichen Gebieten der EU geleistet. Zugleich sind aber die von den Landwirten auf den Märkten erwirtschafteten Erlöse unter Druck, da wir unsere Märkte Importen öffnen, bei denen nicht ähnlich hohe Stan- dards wie in der EU einzuhalten sind, und die Landwirte sich der enormen Kaufkraft einer Handvoll Super- märkte gegenübersehen. Auch angesichts zuneh- mender Marktvolatilität, schwindender Ressour- cen und der wachsenden Nachfrage nach Lebensmitteln muss die anstehende GAP-Reform zur Stärkung der wirtschaftlichen Rolle der Landwirte bei der Beschaffung von Lebensmitteln genutzt werden. GenussKrone Sieger wurden gekürt SEITE VIII GERD SONNLEITNER COPA-PRÄSIDENT Kommentar I m Jahr 2012 wird das 50-Jahr-Jubiläum der Durchführung der Gemein- samen Agrarpolitik (GAP) der EU gefeiert. Mit diesem Eckpfeiler der europäischen Integration wurden den eu- ropäischen Bürgern 50 Jah- re der Ernährungssicherheit und ein lebendiger ländlicher Raum geschenkt. Die GAP ist nach wie vor der einzige EU- Politikbereich, in dem es ei- nen gemeinsamen EU-Rah- men gibt und der Großteil der staatlichen Ausgaben in allen Mitgliedstaaten aus dem EU- Haushalt statt aus nationalen oder regionalen Mitteln be- stritten wird. Die Zahlen zei- gen, dass die GAP zu einer ste- tigen Zunahme des wirtschaft- lichen Werts, der Produktivi- tät und des Handels beigetra- gen hat, wobei gleichzeitig der Anteil der Ausgaben für Nah- rungsmittel am Haushalt hal- biert werden konnte. Die GAP ist eine Politik, die stets wei- terentwickelt wurde. Vor 50 Jahren war das Hauptziel der EU-Agrarpolitik, eine ausrei- chende Nahrungsmittelver- sorgung für ein Europa zu ge- währleisten, das ein Jahrzehnt Krieg und Mangel hinter sich hatte. Zu diesem Zweck wur- den Produktionszuschüsse ge- währt, die Preise gestützt und Überschüsse aufgekauft. All das ist nun ein Stück Vergan- genheit. Heute geht es in der EU-Agrarpolitik in erster Li- nie darum, die Erzeuger von Nahrungsmitteln wie Getrei- de, Fleisch, Milcherzeugnis- sen, Obst, Gemüse und Wein in die Lage zu versetzen, sichere und hochwerti- ge Nahrungsmittel in ausrei- chenden Mengen für die eu- ropäischen Verbraucher zu er- zeugen; in vollem Umfang zu einer diversifizierten wirtschaftli- chen Entwicklung in ländli- chen Gebieten beizutragen; höchste Standards in den Bereichen Tier- und Umwelt- schutz einzuhalten. Die Verbraucher stellen immer höhere Qualitätsanforderun- FACHINFORMATION DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMERN ÖSTERREICH ÖSTERREICH-AUSGABE 1. JULI | JAHRGANG 2012 Biotreibstoffe Symposium SEITE X

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Österreich-Beilage der Zeitung

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50 Jahre GAPDer europäische Bauernverband COPA begrüßt das fünfzigjährige Bestehen der Gemeinsamen Agrarpolitik. Es handelt sich um die einzige wahrhaft gemeinsame EU-Politik und sie hat einen wesentlichen und von Erfolg gekrönten Beitrag zum Aufbau Europas, zur Stabilisierung der Agrarrohstoffmärkte in der EU, zur Ernäh-rungssicherheit sowie zur Beibehaltung

der Beschäftigung für 40 Millionen Menschen über-wiegend in den ländlichen Gebieten der EU geleistet.Zugleich sind aber die von den Landwirten auf den Märkten erwirtschafteten Erlöse unter Druck, da wir unsere Märkte Importen öffnen, bei denen nicht ähnlich hohe Stan-dards wie in der EU einzuhalten sind, und die Landwirte sich der enormen Kaufkraft

einer Handvoll Super-märkte gegenübersehen.Auch angesichts zuneh-mender Marktvolatilität, schwindender Ressour-cen und der wachsenden

Nachfrage nach Lebensmitteln muss die anstehende GAP-Reform zur Stärkung der wirtschaftlichen Rolle der Landwirte bei der Beschaffung von Lebensmitteln genutzt werden.

GenussKroneSieger wurden gekürt SEITE VIII

GERD SONNLEITNERCOPA-PRÄSIDENT

Kommentar

Im Jahr 2012 wird das 50-Jahr-Jubiläum der Durchführung der Gemein-

samen Agrarpolitik (GAP) der EU gefeiert. Mit diesem Eckpfeiler der europäischen Integration wurden den eu-ropäischen Bürgern 50 Jah-re der Ernährungssicherheit und ein lebendiger ländlicher Raum geschenkt. Die GAP ist nach wie vor der einzige EU-Politikbereich, in dem es ei-nen gemeinsamen EU-Rah-men gibt und der Großteil der staatlichen Ausgaben in allen Mitgliedstaaten aus dem EU-Haushalt statt aus nationalen oder regionalen Mitteln be-stritten wird. Die Zahlen zei-gen, dass die GAP zu einer ste-tigen Zunahme des wirtschaft-lichen Werts, der Produktivi-tät und des Handels beigetra-gen hat, wobei gleichzeitig der Anteil der Ausgaben für Nah-rungsmittel am Haushalt hal-biert werden konnte. Die GAP ist eine Politik, die stets wei-terentwickelt wurde. Vor 50 Jahren war das Hauptziel der EU-Agrarpolitik, eine ausrei-chende Nahrungsmittelver-sorgung für ein Europa zu ge-währleisten, das ein Jahrzehnt

Krieg und Mangel hinter sich hatte. Zu diesem Zweck wur-den Produktionszuschüsse ge-währt, die Preise gestützt und Überschüsse aufgekauft. All das ist nun ein Stück Vergan-genheit. Heute geht es in der EU-Agrarpolitik in erster Li-nie darum, die Erzeuger von

Nahrungsmitteln wie Getrei-de, Fleisch, Milcherzeugnis-sen, Obst, Gemüse und Wein in die Lage zu versetzen,■ sichere und hochwerti-ge Nahrungsmittel in ausrei-chenden Mengen für die eu-ropäischen Verbraucher zu er-zeugen;

■ in vollem Umfang zu einer diversifi zierten wirtschaftli-chen Entwicklung in ländli-chen Gebieten beizutragen;■ höchste Standards in den Bereichen Tier- und Umwelt-schutz einzuhalten.Die Verbraucher stellen immer höhere Qualitätsanforderun-

F A C H I N F O R M A T I O N D E R L A N D W I R T S C H A F T S K A M M E R N

Ö S T E R R E I C H

Ö S T E R R E I C H - A U S G A B E 1 . J U L I | J A H R G A N G 2 0 1 2

BiotreibstoffeSymposium SEITE X

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BAUERNJOURNAL 50 JAHRE GAPI I 1. J U LI 2012

gen an Nahrungsmittel. Heute können sie sich auf freiwilli-ge EU-Qualitätszeichen stüt-zen, sodass sie eine fundier-te Wahl treffen können. Die-se Kennzeichen, die Angaben über den geografi schen Ur-sprung, traditionelle Zutaten oder Verfahren einschließlich biologischer Anbaumethoden enthalten, tragen auch dazu bei, dass sich landwirtschaft-liche Erzeugnisse aus der EU im weltweiten Wettbewerb durchsetzen.Die verschiedenen Reformen der EU-Agrarpolitik haben Im-pulse für die Innovation in der Landwirtschaft und bei der Nahrungsmittelverarbeitung gegeben. Dies wurde durch EU-Forschungsprojekte mög-lich, die eine Steigerung der Produktivität und eine Minde-rung der Umweltauswirkun-gen bewirkt haben, beispiels-weise durch Verwendung von pfl anzlichen Nebenerzeugnis-sen und Abfallerzeugnissen für die Energiegewinnung.

Finanzielle Unterstützung wenn notwendig

Zwar gibt es immer noch fi -nanzielle Sicherheitsnetze, doch sie werden im Vergleich zu früher viel selektiver in Anspruch genommen, bei-spielsweise bei einmaligen Notsituationen wie Naturkata-

strophen, Tierkrankheiten wie Maul- und Klauenseuche oder krassen Marktungleichge-wichten, die ganze Branchen der ländlichen Wirtschaft be-drohen könnten.Die EU sorgt durch direkte Einkommensstützung dafür, dass die Landwirte in den Ge-nuss eines angemessenen Le-bensunterhalts kommen, wo-bei jedoch Normen in Bezug auf Hygiene bzw. Lebensmit-telsicherheit, Tiergesundheit und Tierschutz, Biodiversität und Landschaftsschutz einge-halten werden müssen.

Gemeinsamer HaushaltDie Gemeinsame Agrarpolitik ist die am stärksten integrier-te EU-Politik, weshalb auch ein großer Anteil des gemein-samen EU-Haushalts für sie aufgewendet wird. Es handelt sich dabei jedoch größtenteils um Mittel, die die einzelnen Staaten ohnehin für die Land-wirtschaft ausgeben würden. Der Anteil der Agrarausgaben am EU-Haushalt ist in den letzten Jahren drastisch zu-rückgegangen – von nahezu 70 % in den Siebzigerjahren auf knapp 34 % im Zeitraum 2007 bis 2013. Daraus ist zu schließen, dass nicht nur die anderen Aufgabenbereiche der EU erweitert wurden, son-dern dass die Reformen auch Kosteneinsparungen mit sich gebracht haben.

Mit der erneuten Reform der GAP will die Europäische Kom-mission die Lebensmittelversorgung Europas sichern. Österrei-chs Bauernvertretung ist allerdings mit den aktuellen Vorschlä-gen noch nicht zufrieden – in den kommenden Monaten wird es daher noch zähe Verhandlungen geben.

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BAUERNJOURNAL 50 JAHRE GAP1. J U LI 2012 I I I

1962 - 2012

Die GAP fi t für die nächsten 50 Jahre machen

Ich freue mich, dass das Österreichische BauernJournal das Jubiläum zum Anlass nimmt, eine Sonderausgabe aufzulegen.Ich selbst hatte meinen ersten Kontakt mit der GAP während meines Studiums, un-mittelbar nach dem politischen Umbruch in Rumänien in den frühen 1990er-Jahren. Damals standen nur begrenzt detaillierte Informationen zur Verfügung, eines jedoch war absolut klar – nämlich dass die GAP ein zentraler Punkt im Prozess der euro-päischen Integration war. Denn nach den politischen Veränderungen in Rumänien wurde es ganz offensichtlich, wie überaus wichtig ein solcher Regulierungsrahmen ist, um dem Landwirtschaftssektor Sicherheit zu geben und vor allem, um Investitionen zu stimulieren.Es wird Sie aber nicht überraschen, dass mein Hauptaugenmerk heute nicht der Vergangenheit, sondern der Zukunft dieser Politik gilt – und der wichtigen Aufgabe, die GAP fi t für die nächsten 50 Jahre zu

machen! Für mich haben dabei die Gestaltung der GAP von 2014 bis 2020 und die Überwachung der Wei-terentwicklung des Reform-prozesses Priorität. Eine der großen Stärken der GAP ist ihre Fähigkeit, sich im Zuge der Erweiterungen der EU und entsprechend den geänderten Heraus-forderungen für die Landwirtschaft und die ländlichen Gebiete zu entwickeln und anzupassen. Das war noch nie so wichtig wie heute, wo Warnungen über Nahrungs-mittelversorgung sowie Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt und andere Sorgen um unsere natürlichen Ressourcen immer lauter werden. Die bisher durchge-führten Reformen haben uns erfolgreich zu einer stärker marktorientierten Politik mit entkoppelten Zahlungen und der Flexibili-tät für die Landwirte, auf Marktsignale zu reagieren, geführt – und weg von den struk-turellen Überschüssen, die die Politik in der Vergangenheit belastet haben. 1991 wurden knapp 90 % der GAP-Haushaltsmittel für Ausfuhrerstattungen und öffentliche Inter-vention verwendet, diese Ausgaben sind nun auf weniger als 1 % gesunken. Dies

waren überaus wichtige Reformen.Wir müssen jedoch die Politik weiter vorantreiben und den Erwartungen der Gesellschaft gerecht

werden. Für die Zukunft ist es wichtig ein System zu haben, in dem Direktzahlungen nicht mehr auf der Erzeugung in der Ver-gangenheit beruhen, sondern auf objek-tiveren Kriterien wie der Fläche. Ebenso ist es unerlässlich, den Steuerzahlern die Bedeutung der öffentlichen Umweltgüter bewusst zu machen, die die Landwirte für die Gesellschaft bereitstellen und die am Markt nicht honoriert werden – wie wir das mit unserem „Greening“-Konzept zu erreichen versuchen. Unsere Landwirtschaft muss ökonomisch und ökologisch wettbe-werbsfähig sein – und bleiben. Kurz gesagt wollen wir die Partnerschaft zwischen den Landwirten und 500 Millionen EU-Bür-gerinnen und -Bürgern in Sachen Ernäh-rungssicherheit, Erhaltung unserer natür-lichen Ressourcen und Aufrechterhaltung der räumlichen Ausgewogenheit erneuern. Wenn wir das schaffen, wird unsere GAP wirklich fi t für das 21. Jahrhundert sein.

DACIAN CIOLOSEU-AGRARKOMMISSAR

Kommentar

Die Meilensteine der GAP

1962 14. Jänner: Der Ministerrat der Sechs kommt nach 140 Stunden Verhandlung (dem ersten europä-

ischen Agrarmarathon) zu der Entscheidung, die zweite Phase des Übergangszeitraums einzuleiten. Damit werden für jedes Erzeug-nis eine gemeinsame Marktorganisation etabliert, spezifi sche Wett-bewerbsregeln in Kraft gesetzt und der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL) geschaffen.4. April: Nach dem zweiten Agrarmarathon werden die Ver-ordnungen im Wortlaut vom Rat angenommen. 20. April: Die Texte werden veröffentlicht. Der Tag ihres Inkraft-tretens hing vom Beginn der Vermarktungssaison ab. Für die Ge-meinsamen Marktorganisationen für Getreide, Eier, Gefl ügel-fl eisch und Schweinefl eisch war der Stichtag der 1. Juli 1962. Damit war die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) geboren! Im Wesentlichen sollen mit dieser Politik die EU-Bürger mit er-schwinglichen Nahrungsmitteln versorgt und eine angemes-sene Lebenshaltung für Landwirte gesichert werden.

1984 Milchquoten – spezifi sche Maßnah-men treten in Kraft, um die Milcher-

zeugung an die Marktbedürfnisse anzupassen.

1992 Die „MacSharry-Reform“ – die GAP wird von Markt-subvention auf Erzeugersubvention umgestellt. Die

Preisstützung wird durch Direktbeihilfen ersetzt. Der Schwerpunkt wird zunehmend auf die Nahrungsmittelqualität, den Schutz tra-ditioneller und regionaler Lebensmittel sowie der Umwelt gelegt.

2000 Der Anwendungsbereich der GAP wird auf die länd-liche Entwicklung ausgeweitet. Die GAP wird mithil-

fe von gezielten Mehrjahresprogrammen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene stärker auf die wirtschaftliche, soziale und kultu-relle Entwicklung des ländlichen Raums in Europa ausgerichtet.

2003 Reform nach Zwischenbewertung unter Kommissar Fischler – durch diese Reform werden die Direktbeihil-

fen von der Erzeugung entkop-pelt. Die Landwirte richten sich stärker am Markt aus und er-halten mit Blick auf die spe-zifi schen Zwänge der europä-ischen Landwirtschaft eine Ein-kommensbeihilfe. Sie müs-sen spezifi sche Vorschriften im Hinblick auf Umwelt, Tier-schutz und Nahrungsmit-telsicherheit einhalten.

2004 Die Zahl der Landwirte in der EU verdoppelt sich nach der EU-Erweiterung um zwölf neue Mitgliedstaaten. Auch

die Landwirtschaft und die ländlichen Gebiete der EU verändern sich.

2012 Durch erneute Verhandlungen über ein Re-form der GAP sollen die wirtschaftliche und öko-

logische Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors gestärkt, die In-novation gefördert, der Klimawandel bekämpft sowie Beschäfti-gung und Wachstum in ländlichen Gebieten unterstützt werden.

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BAUERNJOURNAL 50 JAHRE GAPIV 1. J U LI 2012

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Mit der GAP zum Genussladen und Bioland Österreich

In beinah allen Bereichen unseres täglichen Lebens ist ein Stück Landwirt-schaft enthalten – sei es das Frühstücks-ei, bei der Radtour am Wochenende oder beim Einheizen. Dass das alles so selbstverständlich ist, dazu hat auch die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäi-schen Union beigetragen, die vieles erst ermöglicht.Die EU-Agrarpolitik wurde vor 50 Jah-ren ins Leben gerufen, um eine ausrei-chende Nahrungsmittelversorgung für ein Europa zu gewährleisten, das ein Jahrzehnt Krieg hinter sich hatte. Aus diesem Grund wurden Produktionszu-schüsse gewährt, die Preise gestützt und Überschüsse aufgekauft. Das ist nun Vergangenheit. Heute geht es darum, die Bäuerinnen und Bauern dabei zu unterstützen, sichere und hochwerti-ge Nahrungsmittel in ausreichenden Mengen für die europäische Bevölke-

rung zu erzeugen und zur wirtschaftlichen Entwick-lung im ländlichen Raum beizutragen. Und das alles bei gleichzeitiger Einhaltung von höchsten Standards im Bereich Tier- und Umwelt-schutz. Oft wird die EU kritisiert, man gibt Brüssel Schuld an allem Möglichen – an der Krise, an der Teuerung der Treib-stoffe, an der Arbeitslosigkeit und an den niedrigen Rohstoffpreisen. Fakt ist aber, dass Österreich sehr vom EU-Bei-tritt profi tiert hat und verhältnismäßig sehr viel aus Brüssel zurückbekommt, obwohl uns fl ächenmäßig viel weniger zustehen würde.

Die Landwirtschaft ist der einzige Be-reich innerhalb der EU, der vollkommen vergemeinschaftet ist. Der Anteil der Agrarausgaben am EU-Haushalt ist aber in den letzten Jahren drastisch zurück-gegangen. Was die Zukunft der GAP, sprich den Zeitrahmen 2014 bis 2020, betrifft, so sind wir derzeit in einer heißen Verhandlungsphase. Die Land-

wirtschaft und die Länd-liche Entwicklung sind die einzigen Bereiche, die bereits Einsparungen hinnehmen mussten. Wir werden uns aber mit

ganzer Kraft dafür einsetzen, dass es zu keinen weiteren Kürzungen kommt. Denn wer bei den Bäuerinnen und Bau-ern spart, der spart beim Wichtigsten, was wir fürs Überleben brauchen.

Für mich ist jedenfalls klar: Die Gemein-same Agrarpolitik hat dazu beigetragen, dass Österreich der Genussladen mitten in Europa ist. Das Bioland Nummer eins weltweit. Und wegen der fl ächende-ckenden und kleinstrukturierten Land-wirtschaft auch ein Umweltmusterland. Genau diesen erfolgreichen Weg wollen wir weitergehen. Aus diesem Grund brauchen wir die richtigen Rahmen-bedingungen auch auf europäischer Ebene. Ich wünsche der Gemeinsamen Agrarpolitik alles Gute zum 50. Ge-burtstag und viel Schwung und Elan für die nächsten 50 Jahre – vor allem die unmittelbaren Herausforderungen!

NIKI BERLAKOVICHLEBENSMINISTER

Kommentar

Bei den Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrar-politik nach 2013 fordert

Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich „eine ordentliche fi nanzielle Ausgestaltung der 2. Säule“ und damit des Um-weltprogrammes, der Investi-tionsförderung und des Berg-bauernprogramms. Für den nächsten EU-Finanzrahmen bis 2020 verlangt er „eine Be-rücksichtigung, dass Öster-reichs Landwirtschaft von An-fang an den ökologischen Weg gegangen ist“. Die steigenden Umweltanforderungen der EU im Greening dürfen die bishe-rigen Bemühungen Österreichs nicht bestrafen. In Österreich sind 90  % der landwirtschaft-lichen Flächen in Agrarum-weltprogramme eingebunden, 20 % werden biologisch bewirt-schaftet. Das sind Spitzenwerte, die ihresgleichen in Europa su-chen. Eine Flächenstilllegung von 7 % als Greening-Maßnah-

me und eine Aushöhlung des österreichischen Umweltpro-grammes stellen für ihn keine Option dar. Österreich habe hin-sichtlich der drohenden Mittel-kürzung viel zu verlieren, die 2. Säule sei das Herzstück der hei-mischen Agrarpolitik. Berlako-vich betont in diesem Zusam-menhang nicht ganz ohne Stolz, dass Österreichs umweltscho-nende Agrarpolitik selbst von EU-Kommissionspräsident Bar-roso gelobt wurde. „Unser gan-zer Einsatz gilt jetzt dem Agrar-budget“, wehrt sich der Minister gegen weitere Kürzungen. „Österreich unterstützt grund-sätzlich eine Ökologisierung der GAP, aber die Ausgestaltung darf nicht zu kompliziert und zu bürokratisch werden“, so der Minister. Bei der Prämiengestal-tung fordert er Flexibilität. „Es muss einen Unterschied zwi-schen intensiv und extensiv ge-ben. Extreme Brüche sollen ver-mieden werden.“ Uschi Raser

HARTE GAP-VERHAN DLU NGEN:

Minister gegen Kürzungen

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BAUERNJOURNAL 50 JAHRE GAP1. J U LI 2012 V

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Die GAP ist modern und effi zient und auch in Zukunft unverzichtbar

Die Ziele für eine Gemeinsame Agrarpo-litik der damaligen Europäischen Wirt-schaftsgemeinschaft waren schon längst im EWG-Vertrag festgeschrieben, als es am 12. Jänner 1962 endlich gelang, auch eine erste Umsetzung zustandezubringen. Sie sollte die EU-6 agrarisch autark machen, die gegenseitigen Wettbewerbsverzerrungen abbauen und lebendige ländliche Räume gewährleisten. Es hat Jahre gedauert, bis man sich auf gemeinsame Marktordnun-gen mit gemeinschaftlicher Finanzierung und auf gemeinsame Förderinstrumente einigen konnte. Die Grundidee war jedoch klar: Wenn man den Landwirten gute Preise garantiert, werden sie auch investie-ren, ihre Produktion intensivieren und die Selbstversorgung in die Höhe treiben. Die Erfolge dieser Strategie stellten sich bald ein. Die EU wurde vom größten Nettoim-porteur der Welt zum zweitgrößten Netto-exporteur. Allerdings waren der Preis dafür Getreide- und Fleischberge, Milch- und

Weinseen, vor allem jedoch eine wachsende Umwelt- und Budgetbelastung.Offensichtlich war es viel schwieriger, das Produk-tionswachstum zurückzu-schrauben als es anzukurbeln. In der Folge ist viel Kritik über die GAP ausgeschüttet worden, dennoch ist sie bis heute die einzi-ge voll vergemeinschaftete Politik geblieben und nur wenige Politiker glauben, dass man auf die GAP verzichten könnte.In der Zwischenzeit ist diese tragende Säule der Gemeinschaft auch von Grund auf erneuert worden und heute wesent-lich moderner als etwa die amerikanische Agrarpolitik. Es ist gelungen, 90 % der För-derungen wettbewerbsneutral zu gestalten, die Marktordnungen zu entrümpeln und die ländliche Entwicklungspolitik zu einer 2. Säule der GAP auszubauen. Die insge-samt aufgewendeten Mittel liegen heute bei etwa 0,4 % des GDP und das für 13,7 Millionen Landwirte. In den USA wird in etwa derselbe Prozentsatz für weniger als 2 Millionen Landwirte aufgewendet.Den Verfechtern einer Abschaffung oder Renationalisierung der Agrarpolitik sei

daher ins Stammbuch geschrieben, dass niemand so naiv sein möge zu glau-ben, dass man eine kosten-freie Agrarpolitik machen könnte, ohne dadurch

große Risiken und Schäden für Mensch und Umwelt in Kauf nehmen zu müssen, und niemand soll glauben, dass ein Rück-fall in nationale Agrarpolitiken nicht auch ein Rückfall in schwere Wettbewerbsver-zerrungen zwischen den Mitgliedsstaaten und damit ein enormes Konfl iktpotenzial bedeuten würde.Man kann nur wünschen, dass auch wei-terhin so viel politische Einsicht herrscht, dass man die Vorteile der GAP nützt. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Status quo der GAP gleichzeitig ihr Endstadium sein sollte. Die Notwendigkeit der ständigen Weiterentwicklung wird uns auch künftig begleiten. Jetzt muss es darum gehen, die Landwirtschaft zu einem zentralen Be-standteil der wissensbasierten Wirtschaft zu machen, soziale Ungleichgewichte ab-zubauen, zu verhindern, dass die periphe-ren ländlichen Räume zu den Verlierern der Globalisierung werden.

FRANZ FISCHLEREHEMALIGER EU-

AGRARKOMMISSAR

Kommentar

HARTE GAP-VERHAN DLU NGEN:

Minister gegen Kürzungen

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BAUERNJOURNAL 50 JAHRE GAPVI 1. J U LI 2012

„ Und aus den Wolken kommt der Hagel, Papa?“

Jedes Jahr vernichten Hagel und Unwetter tausende Hektar Ackerfläche in ganz Österreich. Und die Wetterextreme nehmen zu. Schützen Sie sich und Ihre Familie: Die AgrAr UniversAl ist maßgeschneidert für den Ackerbau und ver-sichert zuverlässig gegen viele Risken.

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Die GAP hat der Landwirtschaft eine Entwicklung ermöglicht

Als vor 50 Jahren die Gemeinsame Agrarpolitik entstand, galt es Europa zu ernähren. Fünf Jahrzehnte später hat die Tüchtigkeit unserer Bauernfamilien, un-terstützt vom technologischen Fortschritt und eingebettet in eine ständig sich verändernde Gemeinsame Agrarpolitik, das grausame Phänomen des Hungers aus Europa verbannt. Mehr noch: Aus Spielregeln, die einst volle Teller und volle Mägen sicherten, sind solche ge-worden, die nicht nur für die Ernährung sorgen, sondern auch noch für gepfl egte und sichere Landschaften, lebendige und bewohnte ländliche Räume, für eine Vielfalt in Natur und Umwelt und für zahllose Maßnahmen zum Schutz von Tieren und Klima.

Die Gemeinsame Agrarpolitik ist bei aller berechtigten Kritik an ihrem Hang zur wachsenden Bürokratie eine Erfolgs-geschichte. Sie hat die Landwirtschaft

klugerweise nicht auf dem Stand der 60er-Jahre konserviert, sondern sie hat ihr eine Entwicklung zu einem der produktivs-ten Wirtschaftszweige schlechthin ermöglicht. Und sie hat Bauernhöfe in bergigen und benachtei-ligten Regionen, in Grenzgebieten und in marktfernen Gegenden erhalten und so das jeweilige Land auch abseits der Bal-lungsräume funktionstüchtig erhalten.

Die Agrarpolitik hat sich auch den modernen Strömungen der Gesellschaft nicht verschlossen. Das zeigt Österreich mit seinem im EU-Vergleich höchsten Anteil an Biobauern, mit der Rekord-teilnahme der Bauern am Umweltpro-gramm und mit seinen hochqualitativen Lebensmitteln, die auf den europäischen Märkten durchaus erfolgreich sind.Wenn für all das, für die Spitzen-Lebens-mittel, die Sicherung der Lebensgrund-lagen, für den Schutz von Boden und Wasser, für die Aufrechterhaltung der ländlichen Räume und für vieles andere mehr der Steuerzahler rund 1 Prozent

der öffentlichen Gelder aufbringt, dann ist das ein richtig investiertes Geld, das in jeder Hinsicht gute Zinsen bringt.

Die Gemeinsame Agrarpolitik ist mit jeder Reform – und die nächste steht gerade vor der Tür – mehr und mehr eine Politik für die ganze Gesellschaft, ja für Mensch und Natur insgesamt in Europa, aber auch darüber hinaus geworden. Daher weisen wir jeden plumpen Popu-lismus zurück, der mit dem Ausdruck „Bauern-Milliarden“ nur Neid und Miss-gunst schürt.

Europa braucht diese Gemeinsame Politik, die ihm die Lebensgrundlagen sichert. Derzeit werden die neuen Rah-menbedingungen verhandelt, die dann als reformierte EU-Agrarpolitik vom Jän-ner 2014 bis zum Dezember 2020 gelten werden. Daher werden wir uns in den nächsten Monaten mit aller Kraft dafür einsetzen, dass auch die neuen Spielre-geln den Bauernfamilien ebenso dienen wie der gesamten Gesellschaft.

GERHARD WLODKOWSKI

LK ÖSTERREICH

Kommentar

Page 7: Bauernjournal Juli 2012

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BAUERNJOURNAL DIREKTVERMARKTUNGVI I I 1. J U LI 2012

Die 25 GenussKrone-Siegerinnen und -Sieger wurden bei der Gala am 26. Juni in Velden am Wörthersee mit der GenussKrone 2012/2013 ausgezeichnet.

DESIRÉE BRUHIN, AGRAR.PROJEKT.VEREIN

Dieses Jahr haben sich 130 bäuerliche und gewerbliche Betriebe aus acht Bundes-ländern für die GenussKro-ne qualifi ziert. Mit der Ge-nussKrone Österreich wer-den alle zwei Jahre nur die bes ten regionalen Speziali-täten in den Hauptkategorien Brot, Fischprodukte, Käse aus Kuh-, Schaf- oder Ziegen-milch, Obstprodukte und Rohpökelwaren vom Agrar.

Projekt.Verein ausgezeichnet. Eine hochkarätige Jury unter-zog alle 139 nominierten Pro-dukte einer sorgfältigen sen-sorischen Bewertung. Die Siegerprodukte über-zeugten die Jury mit ihrer ein-

zigartigen Geschmacks- und Aromavielfalt. Derzeit ist ein positiver Trend zu regionalen Lebensmitteln spürbar und es ist erfreulich, dass die hei-mischen Direktvermarkter diesen Wunsch der Konsu-

menten in ganz Österreich in höchster Qualität erfüllen können, wie die Siegerinnen und Sieger der ‚GenussKro-ne’ beweisen“, erklärte dazu Gerhard Wlodkowski, Präsi-dent der LK Österreich. Er hob hervor, dass die Direktver-marktung ein großes Potenzi-al berge, das es den Landwir-ten ermögliche, Innovationen kreativ am eigenen Hof zu verwirklichen. Die Landwirt-schaftskammern unterstützen mit dem Qualitätsprogramm „Gutes vom Bauernhof“ schon seit 14 Jahren die Profi s unter den Direktvermarktern, um den Konsumenten Qualität und Erlebnis zu bieten. Dieses Qualitätsprogramm gilt mit seinen Kriterien auch auf EU-Ebene als Vorbild. Insgesamt gibt es in Österreich 1.600 „Gutes vom Bauernhof“-Mit-gliedsbetriebe.

Die besten regionalen SpezialitätenGENUSSKRONE 2012/2013: ALLERHÖCHSTE AUSZEICHNUNG FÜR DIREKTVERMARKTER AUS GANZ ÖSTERREICH:

Die GenussKrone steht für heimische Direktvermarkter, die die Heimat genussvoll erlebbar machen. FOTO: AGRAR.PROJEKT.VEREIN

Sieger der GenussKrone Österreich 2012/2013

BROTKlassisches Bauernbrot: Aus dem Holzofen: Familie Fuchshuber, Kohl-böckhof, 4625 Offenhausen (OÖ). Vollkornbrot: Rosemarie Riedlbau-er, Gütlbauer, 4650 Edt bei Lambach (OÖ). Ölsaatenbrot: Bio-Kraft-brot: Georg Ratheier, Bio-Sonnenhof, 9374 Wieting (K)

FISCH PRODU KTEGeräucherter Fisch: Stör geräuchert: Forellenzucht Schröcker, 8160 Weiz (Stmk.). Gebeizter Fisch: Graved Kaiserforelle: Forellenhof Marzi, 9431 St. Stefan (K). Fischzubereitung: Waldviertler Räucherkarpfen-kugerl: Familie Hofbauer, 3860 Heidenreichstein (NÖ)

OBSTPRODU KTEObstmost trocken: Obstwein Rubinette trocken: Mostgut Kuchlbauer, Anton und Theresia Haspl, 8250 Vorau (Stmk.). Obstmost mit Restzu-cker: Apfelmost Kronprinz Rudolf lieblich: Obstveredelung Haas, 8342 Gnas (Stmk.). Sonstige Obstweine: „Schmiedperle“ Obstperlwein: Fa-milie Adelsberger, Vorderau, 3263 Randegg (NÖ). Reinartige Frucht-säfte: Apfelsaft klar: Obst & Getränke Familie Reindl, 8350 Fehring (Stmk.). Mischsäfte: Apfel-Quitten-Saft: Gutes vom Lieglhof, Moni-ka und Johannes Zarl, 3300 Amstetten(NÖ). Nektar: Pfirsichnektar: Obstgarten Nikles, 7543 Kukmirn (Bgld). Essig: Balsam-Apfel-Essig: Hirmann Essigmanufaktur, 7571 Rudersdorf (Bgld)

KÄSEFrischkäse aus Kuhmilch: Binter-Hof Topfentraum: Binter-Hof, Fami-lie Birgit und Sepp Mosser, 9771 Berg im Drautal (K). Weichkäse aus Kuhmilch: St. Leonhardter Camembert Natur: Biokäserei St. Leonhard GmbH & CoKG, Familie Stöbich, 4152 Sarleinsbach, (OÖ). Schnitt-käse aus Kuhmilch: Hubaner Original: Sennerei Huban, Doren reg. Gen.m.b.H, Senn Hans Kempf, 6933 Doren (Vbg.). Hartkäse aus Kuh-milch: Gletscherkäse: Jagerbauer, Jaidbachalm, Familie Steger, 5723 Uttendorf (Sbg.). Frisch- und Weichkäse aus Schaf- oder Ziegen-milch: Ziegenfrischkäse: Familie Ingrid und Franz Sonnberger, 4193 Reichenthal(OÖ). Schnitt- und Hartkäse aus Schaf- oder Ziegenmilch: Original Oberdrautaler Blöcki: Familie Ulrike und Reinhold Hopfgart-ner, 9753 Lind/Drau (K)

ROH PÖKELWARENBauchspeck: Bauchspeck: Franz Josef Sturbmayr, Schuster, 4671 Aich-kirchen (OÖ). Karreespeck: Familie Skraban, 8490 Laafeld (Stmk.). Schinkenspeck: Metzgerei Natter, Der Hofmetzger, 6866 Andelsbuch (Vbg.). Luftgetrocknete Rohpökelwaren: Kräuterspeck: Monika und Franz Mitteregger, Girnerhof, 8774 Mautern (Stmk.). Rohpökelwa-ren anderer Tierarten: Straußenprosciutto: Lechner Hof, Franz Gras-mann, 3203 Rabenstein (NÖ). Rohwürste: Knoblauchwürstl: Ried-lingsdorfer Bauernladen Vermarktungs GnbR, Familie Zapfel, 7422 Riedlingsdorf (Bgld.)

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BAUERNJOURNAL DIREKTVERMARKTUNG1. J U LI 2012 IX

Vom 26. bis 28. Oktober öffnen heuer bereits zum dritten Mal bäuerliche Direktvermarkter in ganz Österreich ihre Türen und laden ein, eine Bauernjause aus regionalen Produkten zu genießen.

„Bewegen und genießen“ ist auch heuer wieder das Mot-to der Bauernjause. Nach ei-ner Wanderung oder einer Fahrradtour in ein knuspriges Stück Brot zu beißen, dazu ein würziges Stück Käse, und den Durst mit frischem Most zu löschen ist etwas vom Schönsten, was man sich vor-stellen kann. Und genau diese beiden Elemente verbindet das Projekt „Bauernjause – bewe-gen und genießen“. Am öster-reichischen Nationalfeiertag, dem 26. Oktober, öffnen daher heuer bereits zum dritten Mal bäuerliche Direktvermarkter in ganz Österreich ihre Hoftüren und bitten, nach sportlicher Betätigung, zu Tisch. Aufge-tischt werden regionale Pro-dukte, welche so unterschied-lich sind wie die neun Bundes-länder. Eines haben die Anbie-ter jedoch alle gemeinsam, das Brot, der Speck, der Aufstrich oder der Most sowie alle ande-ren angebotenen Produkte sind selbst gemacht und stammen direkt aus der Region.

Bewegen gehört dazu

Nicht nur die angebotenen Spezialitäten unterscheiden sich regional, sondern auch das Bewegungsangebot. Auf ausgeschilderten, gemütlichen Wanderungen, Fahrradtouren oder einem Hofrundgang lernt man die Schönheit der Land-schaft und die regionalen Spe-zialitäten kennen. Damit die

Aktion „Bauernjause – bewe-gen und genießen“ am Nati-onalfeiertag ein Erlebnis für Groß und Klein wird, fi nden sich auf vielen Betrieben fa-milienfreundliche Angebote. „Bauernjause – bewegen und genießen“ ist eine Initiative des Agrar.Projekt-Vereins, die von Bund, Ländern und Eu-ropäischer Union unterstützt wird. Die Bauernjause wird in Zusammenarbeit mit dem Le-bensministerium, den Land-wirtschaftskammern und der AMA Marketing GmbH umge-setzt. Betriebe, die an der diesjäh-rigen Bauernjause teilneh-men wollen, melden sich bitte beim Agrar.Projekt.Verein, Tel. 01/3321338-11. Nähere Infos unter www.bauernjause.at

BAU ERNJAUSE: TAG DER REGIONALEN LEBENSMITTEL

Bewegen und genießen

Steininger-Urkunden vergebenDie Träger der „Josef-Steininger-Urkunde 2012“ heißen Mag. Annette Weber, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Lebens-ministerium, und Dr. Michael Stockinger, Redakteur in der „Österreichischen BauernZeitung“. Der Verband der Agrar-journalisten und Publizisten in Österreich (VAÖ) verleiht seit 1995 an Journalisten und Publizisten, die sich „in ih-ren Arbeiten in hervorragender Weise den Fragen der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft annehmen“, die se Urkun-den. Der niederösterreichische Weinbauer Josef Steininger (1830 bis 1899) gründete 1877 die Zeitschrift „Mittelstraße“, in der er für die Anliegen des Bauernstandes warb. Er gab sie 21 Jahre lang heraus und war somit ein Pionier des Agrar-journalismus in Österreich. FOTO: MICHAL

Bauernjause: Österreich-weit vom 26. bis 28. Oktober. FOTO: WEINBERGRER

Der Team-W

eTTbeWerb für JungspunDe unD alTe Hasen„Dialog Der generaTionen in Der arbeiTsWelT“

Schickt uns eure Beispiele, wie

ein solidarisches Mitein-ander der Generationen bei euch

im Arbeitsalltag funktioniert, oder eure Vorstellungen, wie es besser gehen könnte!

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Ein Projekt der

Finanziert aus Gemeinschaftsmitteln der Europäischen Union.

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Page 10: Bauernjournal Juli 2012

Bauernjournal  BiotreiBstoffeX 1. J u li 2012

Man ist sich einig. Ohne Biotreibstoffe wird man die EU-Klimaziele nicht erreichen können. Das wurde bei einem Symposium zum Thema „E10 – (k)ein Problem?“ deutlich.

„Für Österreich gilt als Mit-glied der Europäischen Union das Ziel, bis 2020 einen An-teil von zehn Prozent erneu-erbare Energie im Verkehrs-sektor einzusetzen. Dieses können wir nur durch die verstärkte Verwendung von Biokraftstoffen erreichen“, eröffnete Bundesminis ter Ni-kolaus Berlakovich die Ver-anstaltung.

Mit einer sofortigen Redukti-on des CO2-Ausstoßes, einer nachhaltigen Nutzung von

Rohstoffen und Produktions-überschüssen, keinen zusätz-lich nötigen Ackerflächen und vorhandenen Produkti-onskapazitäten argumentierte Horst Jauschnegg, Vorsitzen-

der des Österreichischen Bio-masse-Verbandes, und fragte die rund 300 Besucher: „Ex-portieren wir weiterhin die Hälfte der heimischen Bio-ethanolproduktion, die zur E10-Einführung in Österreich ausreicht, oder nutzen wir sie endlich zur Gänze selbst? Für mich ist dies eine reine Frage des Hausverstandes.“

Treibhausgas-Einsparung 70 %

„Unsere neuen Ergebnisse zur Treibhausgas-Bilanz der Pro-duktion von Biotreibstoffen ‚Made in Austria’ zeigen deut-liche und verbesserte Treib-hausgas-Einsparungseffekte gegenüber den Mineralöl-Pendants“, präsentierte Ger-fried Jungmeier, Energiefor-scher bei der Joanneum Re-search Forschungs GmbH Graz, die neuesten Daten und Fakten. Er berechnete in einer Lebenszyklus-Analyse eine Reduzierung der Treibhaus-gas-Emissionen bei der Nut-zung von Biodiesel von rund 60 Prozent und bei Bioetha-nol von bis zu 70 Prozent. Bei der Bioethanol-Produktion in Pischelsdorf konnte durch

Optimierungen des Anlagen-betriebes und die Nutzung von Kohlensäure für die Le-bensmittelindustrie eine Er-höhung der Treibhausgas-Einsparung von 50 Prozent im Jahr 2008 auf heute 70 Prozent erreicht werden.

Geringer Einfluss auf Preis

Über die Auswirkungen der Bioenergieproduktion auf die globalen Agrarmärkte re-ferierte Harald von Witzke, Humboldt-Universität in Ber-lin. Er untersuchte den histo-risch hohen Preisausschlag auf den Weltagrarmärkten von 2007/08 und kam zum Schluss, dass primär der Öl-preis und die Transportko-sten für diese Steigerung ver-antwortlich waren. Der Ein-fluss der Bioenergie war hin-gegen vernachlässigbar klein. Hohes Potenzial sah der Wis-senschaftler in der Steigerung der landwirtschaftlichen Pro-duktivität.

Technische Bedenken ausräumen

„93 Prozent der Benzin-Autos in Deutschland und 99 Pro-zent der Fahrzeuge deutscher Hersteller mit Ottomotor kön-nen mit E10 problemlos be-tankt werden“, schilderte Marten Keil, ab Juli 2012 Vor-standsmitglied des deutschen Bioethanolherstellers Crop Energies.

EU-Klim azi ElE si n d n U r mit BiotrEi BstoffEn ErrEich Bar

70 Prozent weniger Abgase

Setzen sich für Biotreibstoffe ein (von links): Horst Jausch­negg, Vorsitzender des Österreichischen Biomasse­Ver­bandes, Gerfried Jungmeier, Energieforscher im Joanneum Research Graz, Harald von Witzke, Humboldt­Universität Berlin und Marten Keil, Vorstandsmitglied CropEnergies, Deutschland. FOTO: BiOMASSEvErBAnD

wald.zeit Österreich: Köstinger PräsidentinEuropaabgeordnete Elisabeth Köstinger wurde in der Voll-versammlung 2012 zur neuen Präsidentin von „wald.zeit Ös-terreich“ gewählt. Sie folgt Hans Resch, der vier Jahre lang den Verein führte. Neu im Vorstand sind Georg Fürst Star-hemberg, Kooperationsplattform FHP und Rudolf Rosenstat-ter, Obmann des Waldverbandes Österreich. Hermine Hackl, Begründerin der Plattform und Direktorin des Biosphären-parks Wienerwald, bleibt Vizepräsidentin und Geschäfts-führerin. Weiterhin gehören Gerald Rothleitner (Controller der Land&ForstBetriebe Österreich) und Andreas Holzinger (Forstdirektor der Steiermärkischen Landesforste) dem Vor-stand an. Im Bild von links: Rothleitner, Rosenstatter, Resch, Köstinger, Hackl, Holzinger.

BAUERNJOURNAL – Information der Landwirtschaftskammern

Redaktionsleitung: Chefredakteur Dr. Josef Siffert, Telefon: 01/53441-8521, E-Mail [email protected]; Chefredak-teur Ing. Wolfgang Dürnberger, Bakk.Komm. „Salzburger Bauer“, Leiter der Koordination und Produktion. Produk-tion: Telefon 0662/870571-230, E-Mail: [email protected], Medieninhaber, Herausgeber: Landwirt schafts kammer Östereich, Schauflergasse 6, 1014 Wien. Grafik: Günther Oberngruber, Karl Krolokh, Sabine Wieder. Art-Copy- right by Landwirtschaftskammer Salz-burg. Druck: Medien-Druck Salzburg GmbH, (Sbg., Vlbg.), Herold Druck, Wien (Tirol, NÖ, Wien), Mangold & Partner, Wr. Neustadt (Bgld.), Styria Druck, Graz (Stmk.), Carinthia Druck, St. Veit/Glan (Ktn.) Landesverlag Druckservice, Wels (OÖ). Das „BauernJournal“ erscheint zweimal im Monat.

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bauernjournal  regionale lebensmittel1. J u li 2012 Xi

Trotz des Trends zu Regionalität und Klarheit der Lebensmittelherkunft werden Ab-Hof-Verkäufe und Bauernmärkte weniger. Um die Direktvermarktung wieder zu stärken, sind neue Vertriebswege und Kooperationen notwendig. Erfolgreiche Beispiele sind die Initiative „Gutes vom Bauernhof bei ADEG“ und die Bauernecken.

ElisabEth lEnz, lK ÖstErrEich

Das Konzept von „Gutes vom Bauernhof bei ADEG“ bewährt sich. Produkte bäuerlicher Di-rektvermarkter, die nach den Richtlinien von „Gutes vom Bauernhof“ produzieren, wer-den nach einem einheitlichen System ins Sortiment von aus-gewählten ADEG-Märkten aufgenommen. Die Kaufleu-te bestellen direkt bei Bau-ern aus ihrer Umgebung und werden direkt beliefert. Den Konsumenten steht dadurch

ein abwechslungsreiches bäu-erliches Sortiment beim täg-lichen Einkauf zur Verfügung.

40 Bauern beliefern 15 Märkte

Das Innovationsprojekt wird vom Agrar.Projekt.Verein in Zusammenarbeit mit der ADEG und der LK Niederösterreich seit Oktober 2011 in der Pilot-region Niederösterreich um-gesetzt. Derzeit beliefern rund 40 Direktvermarkter 15 ausge-wählte ADEG-Märkte. Die Um-setzung des Projektes in wei-teren Märkten und in den Bun-desländern Oberösterreich und Burgenland ist bereits in Vorbe-reitung. Die Auswahl der Produkte in den ADEG-Märkten ist vielfäl-tig und reicht vom Trocken-sortiment bis hin zu den um-satzstarken Frischeprodukten, Fleischprodukten, gelber und weißer Palette, Eier und Gemü-se. Die Produkte werden geblockt präsentiert und teilweise in Kühlregalen oder im Obst- und Gemüse-Bereich zweitplatziert und mit „Gutes vom Bauern-hof“ gekennzeichnet. Die Kauf-leute und Direktvermarkter

werden von einem Außen-dienstmitarbeiter betreut und können Serviceleistungen, wie beispielsweise eine Kommuni-kationsplattform, Stammtisch-gespräche für den Informati-onsaustausch zwischen Kauf-leuten und Direktvermarktern oder das bereitgestellte POS-Material nutzen. Die Stan-dards von „Gutes vom Bauern-hof“ wirken dabei als Quali-tätssicherung. Mit GS1 Austria wurde ein Strichcode-System für Kleinstlieferanten zur Pro-duktidentifikation entwickelt.

Erfolgreiche Bauernecken

Bei den „Bauernecken“ han-delt es sich um eine Koope-ration zwischen Lagerhäu-sern und regionalen Kaufleu-ten mit bäuerlichen Direkt-vermarktern. Umgesetzt wird die Kooperation als „Shop in Shop“-Modell in den Bundes-ländern Steiermark, Kärnten und Oberösterreich. Ähn-lich dem Projekt „Gutes vom Bauernhof bei ADEG“ belie-fern Gutes-vom-Bauernhof-Betriebe direkt regionale Han-delsbetriebe mit Frische- und Trockensortiment. Die Pro-

dukte werden geblockt plat-ziert und mit „Gutes vom Bau-ernhof“ gekennzeichnet.

Direktvermarkter mit initiative stärken

„Direktvermarkter, die auf Pro-fessionalisierung und Quali-tätssicherung setzen und bei den Konsumenten die Her-kunft ,vom Bauernhof‘ glaub-haft und nachvollziehbar ver-mitteln, vermarkten ihre Qua-litätsprodukte erfolgreich. Deshalb wollen wir die Profis unter den Direktvermarktern mit ,Gutes vom Bauernhof‘, der Qualitätsinitiative der Land-wirtschaftskammer Österreich, stärken“, so der Generalsekre-tär der Landwirtschaftskam-mer Österreich, August Astl.„Gutes vom Bauernhof“-Be-triebe erfüllen neben den de-finierten Qualitätskriterien (ei-gener Rohstoff, eigene Verar-beitung, Qualität der Produkte und Prozesse, Weiterbildung und Marketing) auch alle ge-setzlichen Anforderungen wie Lebensmittelsicherheit, Rück-verfolgbarkeit, Kennzeich-nung und Hygiene. Nähere In-fos dazu unter www.gutesvom-bauernhof.at.

n Eu E i n itiativE zu r bElEbu ng dEr di rEKtvErm arKtu ng

Bauernhofprodukte beim Nahversorger

Beste bäuerliche Produkte bei ADEG. Von links: Generalsekretär der LK Österreich August Astl, ADEG-Vorstand Andreas Poschner, ADEG-Kaufmann Gerhard Holub, Direktvermarkterin Marianne Ganger. FoTo: LEcHNER

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Bauernjournal  amaXI I 1. j u li 2012

7. Obst- und Gemüse-Rallye

Rund 4.000 Schüler aus Wien tauschen in diesen Tagen das Klassenzimmer mit dem Schulgarten. Die Rolle des Lehrers übernehmen die Schüler der Berufsschule für Gartenbau und Floristik. AMA-Vorstandsvorsitzender Günter Griesmayr eröff-nete den vitaminreichen Lehrpfad im Schulgarten Kagran. Die AMA-Marketing und die Wiener Stadtgärtner vermitteln damit bereits zum siebenten Mal auf spielerische und genussvolle Art Wissen über die Vielfalt von Obst und Gemüse. Elf Stati-onen umfasst der bunte Wissensparcours. Der Hexengarten in-formiert über die Welt der Giftpflanzen. An einer Expertensta-tion können Schädlinge wie Nützlinge des Gartens faktisch un-ter die Lupe genommen werden. In einem Brotbackhäuschen werden Erdäpfel vor Ort gebraten und verkostet.

USA: fAncy food

Heimischer Käse in den USA

Vor kurzem fand die wich-tigste Lebensmittelmesse in den USA statt. Auch Öster-reich war bei dieser Fach-ausstellung in Washington vertreten. Bereits zum fünf-ten Mal präsentierte die AMA dem interessierten amerikanischen Fachpubli-kum eine große Bandbrei-te an rot-weiß-roten Käse-Spezialitäten – vom Heu-milchkäse, Bergkäse bis zum Schaf- und Ziegenkä-se. Ein Käse-Wein-Somme-lier führte eine professio-nelle Käseverkostung mit Weinbegleitung während der drei Messetage durch. Diese Kombination hat auch in den letzten Jahren für Begeisterung bei den Fachbesuchern gesorgt.

36,5 Euro geben die Österreicher im Monat durchschnittlich für Molkereiprodukte aus. Milch-, Butter- und Käseproduzenten freuen sich über ein leichtes Umsatzplus. 

Der Gesamtumsatz an Molke-reiprodukten beträgt knapp 1,5 Mrd. Euro. Nach zwei Jah-ren mit sinkenden Haushalts-ausgaben für Frischeprodukte gaben Herr und Frau Öster-reicher im Jahr 2011 wieder mehr für Milch, Joghurt, Käse und Co. aus. Der Großteil mit 37 % entfällt auf den Käse, auf Platz zwei liegt schon Trink-milch.

Viel frische Milch

Im Frühjahr wollte die AMA-Marketing genauer wissen, welche Milcharten von wel-chen Haushalten gekauft wer-den. Frischmilch behauptet mit 43,7 % derzeit noch den ersten Rang, die ESL-Milch ist ihr aber dicht auf den Fer-sen (40,7 %). Der Anteil der H-Milch liegt seit vielen Jah-ren konstant bei etwa 15,6 %. Diese Zahlen zeigen, dass die

Österreicher nach wie vor ein Volk von Frischmilch-Liebha-bern sind. Der Werbeslogan „Butter kann durch nichts er-setzt werden“ aus den 80er-Jahren bewahrheitet sich of-fenbar mehr denn je. 2011 lag der Butterumsatz auf einem Rekordniveau der letzten Jah-re. Auch beim Käse verzeich-net man wieder eine positive Entwicklung. Der Löwenanteil im Käsesegment entfällt mit 28 % auf den Schnittkäse, 23,5 % auf Frischkäsesorten.

Gouda auf Platz eins

Die beliebteste Käsesorte in Österreich ist der Gouda, der würzige Gegenspieler Em-mentaler landet auf Platz zwei. Den cremigen Belag aufs Brot bringen Streich- und Frischkäse auf Gervaisbasis. Ihnen gebührt der dritte Platz im Ranking der beliebtesten

Käsesorten. 19,4 kg Käse wer-den durchschnittlich pro Kopf und Jahr gegessen.

Werbekampagne

Nach der Idee „Suchen und Finden“ wurden zwei TV-Spots produziert, die durch eine moderne Machart auffal-len. Unterschiedlichste Men-schen machen sich auf die Suche nach besonders ausge-zeichneten Milchprodukten. Jeder hat dazu eine ande-re Idee. Dabei ist die Suche und die Aussage denkbar ein-fach: „Mit dem AMA-Gütesie-gel findet man ausgezeichne-te Milchprodukte ganz ein-fach – in jedem Kühlregal“. Zu sehen und zu hören ist die Kampagne österreichweit im TV, im Hörfunk und in den Printmedien. Zudem gibt es ein Gewinnspiel unter www. milchkrone.at.

Milchprodukte: Umsatzplusa m a-m arketi ng: roll a m a u n d motivanalyse im apri l