Bibel-Info Frühling 2007

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Frühling 2007 65. JAHRGANG - NR.1 Stiftung Genfer Bibelgesellschaft BIBEL Inhalt Editorial ........................................... 2 Kurzporträt Ehrenamtliche ................. 3 John Knox ........................................ 4 20 Jahre Verbreitung des Verlags- programms des HdB in Kanada......... 6 10 Geburtstagskerzen für „La Boussole“ ............................... 8 Mina, 100 Jahre alt .......................... 9 Reise in die Demokratische Republik Kongo .............................. 10 Evangelistische Aktion in Nordfrankreich ............................. 11 Buchbesprechung ............................ 12 Das Haus der Bibel sucht Mitarbeiter! .............................. 13 Aus der Werkstatt des Übersetzers .... 14 Versteckte Wörter ............................. 14 Aus unserer Korrespondenz .............. 15 Gebetsplan ...................................... 16 „Du sollst Gott über alles und deinen Nachbarn wie dich selbst lieben.“

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Inhalt Frühling 2007 65. JAHRGANG - NR.1 Stiftung Genfer Bibelgesellschaft INFO D0.indd 2 22.2.2007 12:35:49 2-3 Basrelief des Hauses von John Knox in Edinburgh Chantal Papoudjian Jean Pierre Bezin [email protected]

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Frühling 20076 5 . J A H R G A N G - N R . 1

Stiftung Genfer Bibelgesellschaft

BIBELBIBEL

InhaltEditorial ........................................... 2

Kurzporträt Ehrenamtliche ................. 3

John Knox ........................................ 4

20 Jahre Verbreitung des Verlags-programms des HdB in Kanada ......... 6

10 Geburtstagskerzenfür „La Boussole“ ............................... 8

Mina, 100 Jahre alt .......................... 9

Reise in die DemokratischeRepublik Kongo .............................. 10

Evangelistische Aktion in Nordfrankreich .............................11

Buchbesprechung ............................12

Das Haus der Bibel sucht Mitarbeiter! ..............................13

Aus der Werkstatt des Übersetzers ....14

Versteckte Wörter .............................14

Aus unserer Korrespondenz ..............15

Gebetsplan ......................................16

„Du sollst Gott über alles und deinen Nachbarn wie dich selbst lieben.“

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Editorial

Diesen Satz aus dem Lukas-Evangelium (Lk 10,27 – aus dem Engli-schen übersetzt) hatte John Knox (siehe Artikel in dieser Ausgabe) über den Giebel seines kleinen Hauses eingravieren lassen.Dieser Evangelist der Reformation in Schottland war bekannt für die kompromisslose Stärke seiner Überzeugungen. Dennoch ist es gerade dieser Vers, das höchste Gebot des Herrn, das John Knox jedesmal über sich sehen wollte, wenn er die Schwelle sei-nes Hauses überquerte.John Knox, so heftig er auch sein konnte, wollte sich immer da-ran erinnern: der Kampf für unsere Überzeugungen kann uns manchmal den Preis der geschuldeten Liebe kosten.Um seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben, muss man sich zunächst selbst lieben ... und was ist schon Liebenswertes an mir, außer die wenigen Ausdrücke des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, die der Herr in mich hinein gelegt hat. Es gibt immer etwas Liebenswertes an meinem Nächsten: nämlich das, was er vom Herrn erhalten hat. Denn der Mensch war zum Ebenbild Gottes geschaffen, Ihm ähnlich (1Mo 1,26), bevor er sich eigen-sinnig so weit von seinem Schöpfer entfernt hatte. Aber wieder-hergestellt in Jesus Christus erhalten wir die Nähe zurück, diese Gemeinschaft mit dem Herrn, die uns einlädt, Ihn zu erkennen und Ihm immer ähnlicher zu werden (Eph 4,11-13). In dieser Zeit, in der unsere Gemeinden gewaltige kulturelle Umbrüche erleben und in der, durch die Möglichkeit der elektronischen Kommunikation, die Informationen mit einem Klick einmal um die Welt laufen und sich überall verbreiten, sofort auf allen Kon-tinenten gleichzeitig, da ist es wichtig, bei unserem Nächsten zuerst das zu suchen, was liebenswert ist, was der Herr ihm ge-geben hat.In unserer Zeit ist der Glaube vieler Menschen lau und fade geworden, und nun stehen wir, die Christen, in der großen Ge-fahr, sofort bereit zu sein, das aufzudecken und zu bekämpfen, was unseren Überzeugungen entgegenzulaufen scheint, und wir verwechseln dies gern mit der Wahrheit des Herrn, wenn wir den Standpunkt unserer Brüder und Schwestern nicht verstehen. Nun aber ist dies nicht das Zeugnis, zu dem wir berufen sind. Es ist keine Frage der Toleranz, es ist eine Frage des Gehorsams; das

Diesen Satz aus dem Lukas-Evangelium (Lk 10,27 – aus dem Engli-schen übersetzt) hatte John Knox (siehe Artikel in dieser Ausgabe) über den Giebel seines kleinen Hauses eingravieren lassen.Dieser Evangelist der Reformation in Schottland war bekannt für die kompromisslose Stärke seiner Überzeugungen. Dennoch ist es gerade dieser Vers, das höchste Gebot des Herrn, das John Knox jedesmal über sich sehen wollte, wenn er die Schwelle sei-nes Hauses überquerte.John Knox, so heftig er auch sein konnte, wollte sich immer da-ran erinnern: der Kampf für unsere Überzeugungen kann uns manchmal den Preis der geschuldeten Liebe kosten.Um seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben, muss man sich zunächst selbst lieben ... und was ist schon Liebenswertes an mir, außer die wenigen Ausdrücke des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, die der Herr in mich hinein gelegt hat. Es gibt immer etwas Liebenswertes an meinem Nächsten: nämlich das, was er vom Herrn erhalten hat. Denn der Mensch war zum Ebenbild Gottes geschaffen, Ihm ähnlich (1Mo 1,26), bevor er sich eigen-sinnig so weit von seinem Schöpfer entfernt hatte. Aber wieder-hergestellt in Jesus Christus erhalten wir die Nähe zurück, diese Gemeinschaft mit dem Herrn, die uns einlädt, Ihn zu erkennen

„Du sollst Gott über alles und deinen Nachbarn wie dich selbst lieben.“

Basrelief des Hauses von John Knox in Edinburgh

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ist manchmal schwierig, und ich weiß, dass ich als Erster da fehlen kann.Wir dürfen nicht unsere Überzeugungen unse-rem Nächsten aufdrängen, als ob sie die Wahr-heit wären, und dürfen ihm auch nicht damit Schweigen gebieten. Nur der Geist des Herrn, wenn er in unserem Herzen herrschen kann, wird von seiner Gegenwart in unserem Herzen Zeug-nis geben können. Und dies geschieht nicht so sehr durch Wort und Schrift, sondern eher durch die Aufmerksamkeit, die wir unserem Nächsten entgegenbringen können.In seinem ersten Buch Wort Gottes, Kultur des Men-schen zitiert Charles-Daniel Maire zu diesem Thema Blaise Pascal: „Man macht sich die Wahrheit selbst zum Götzenbild: denn die Wahrheit losgelöst von Barmherzigkeit ist nicht Gott: sie ist sein Bild, und sie ist ein Götzenbild, das man weder lieben noch anbeten sollte.“ Nun aber kann man Pascal nicht verdächtigen, dass er sich von den Sirenen der Post-moderne hat einlullen lassen. Es gibt nur eine Wahr-heit, und diese Wahrheit ist Liebe (vgl. Joh 14,6; 1Joh 4,16). Auch die Gebote aus Matthäus 18,15 oder 1. Timotheus 5,20 setzen eine brüderliche Gemein-schaft und bestehende Bande der Liebe voraus.

Die meisten von uns müssen nicht das durchma-chen, was John Knox erlitten hat, um dem Herrn treu zu bleiben; bei ihm hat der geistliche Kampf sich leider oft körperlich ausgedrückt. Er war sich dieser Gefahr für sich selbst stets bewusst, ei-ner Gefahr, der auch wir ausgesetzt sind. Doch er hatte sich entschlossen, sich immer an die Liebe zu erinnern, die er Gott und allen Men-schen schuldete, und zwar jedesmal, wenn er aus dem Haus ging.Unsere Gesellschaft ist gekennzeichnet durch einen zunehmenden Individualismus. Außer-dem begegnen sich Kulturen und Erziehungen unterschiedlicher Prägung, ohne sich immer gegenseitig zu verstehen. Angesichts dieser Verhältnisse müssen wir unsere Vorsicht und Auf-merksamkeit verdoppeln, damit das Zeugnis der Christen in der ganzen Welt nicht das der Tren-nung in Verständnislosigkeit, sondern vielmehr ein Wetteifern in der Liebe wird. Dazu hat uns der Herr berufen, um Ihm zu dienen (vgl. Joh 13,35).

[email protected]

Jean Pierre Bezin

„Du sollst Gott über alles und deinen Nachbarn wie dich selbst lieben.“

Kurzporträt Ehrenamtliche

Als die Verantwortlichen meiner Gemeinde mir vorschlugen, regel-mäßig einen Tag in der Woche im Haus der Bibel in Marseille Dienst zu tun, da habe ich diesen Vorschlag zwar angenommen, war mir aber nicht sicher, ob ich der Aufgabe wirklich gewachsen war.Ich hatte immer einen großen Wissens-durst, und während meines Studiums an der Universität habe ich oft und gern Recherchen in der Bibliothek ge-macht. Außerdem habe ich mehrere Jahre lang während der Ferien in einem Dokumen-tationszentrum der Universität gearbeitet.Allerdings erfordert der effektive Dienst in einer biblischen Buchhandlung eine gewisse Vielseitig-keit: man muss Menschen unterschiedlichster Art und mit verschiedensten Problemen angemessen begegnen können, aber sie auch manchmal be-raten und ermutigen können. Außerdem muss man eine Kasse bedienen können, und man muss sich in den Büchern ausreichend auskennen, um den Kunden etwas empfehlen zu können.

Schließlich hat der Herr mir den Wunsch und die Freiheit gegeben, diese Herausforderung anzuneh-men. Nach einigen Wochen fühlte ich mich sehr wohl dort, denn ich sah, dass meine Kontaktfreudigkeit und mein Interesse für Raum- und Schaufenstergestaltung nützlich sein konnten. Es hat auch eine große Rolle gespielt, dass der Verantwort-liche des Ladens mir sehr viel Ver-trauen entgegengebracht hat.Wenn man daran beteiligt ist, selbst

in geringem Ausmaß, den Menschen, die her-ein kommen, einen angenehmen Empfang zu bereiten, ihnen zu ermöglichen, eine Pause mit-ten am Tag oder auch in einem schwierigen Le-bensabschnitt zu machen, dann ist das wirklich eine große Freude für mich. Das Wichtigste ist, nahe beim Herrn zu bleiben, um ein wenig Seine Freude und Seine Liebe ausstrahlen zu können. Das ist mein Teil. Der Rest kommt von Ihm.

Die Freude, nützlich zu sein

Chantal Papoudjian

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Im 16. Jahrhundert ist Schottland ein wildes Land, wenig bevölkert, mit kleinen und ländlich geprägten Städten; das Land ist nicht beson-ders sicher, es gibt nur wenige Steinhäuser, die Moore dringen immer weiter vor und die Wälder verkümmern. Aber die Kirche mit ihren großen Klöstern und mit ihren prächtigen Kathedralen ist reich. Sie besitzt die Hälfte der Ländereien Schottlands. In diesem kleinen Land gibt es drei Universitäten, aber den Landpriestern kommt dies kaum zu Gute. Viele Geistliche zeigen ein unwürdiges Verhalten; sie führen ein unbeküm-mertes und ausschweifendes Leben inmitten einer armen Bevölkerung.Der Vater von John Knox ist nicht reich, aber seine fi nanziellen Mittel reichen aus, um sei-nen Sohn zum Studium an die beleumundete Schule St. Andrews zu schicken. Zwar erreicht er keinen Abschluss, wird aber dennoch, mehr ein Freund des Lollardismus als einer von Ehrentiteln eingezwängten Hierarchie, mit 25 Jahren zum Priester geweiht.Männer, die Bibeln verbreiten, durchstreifen im Auftrag von Wycliff das Land; die Ideen Luthers kursieren, aber die Reformprediger werden verhaftet und zum Scheiterhaufen verurteilt. Dennoch wird in diesen fi nsteren Zeiten das Lesen der Bibel gestattet. John Knox entdeckt die Bibel, und er ist überwäl-tigt: ihm begegnet in den inspirierten Texten eine unerschütterliche Autorität.Nach dem Tod des schottischen Königs Jakob V., Gatte der streng katholischen Marie de Guise von Lothringen, wird James Hamilton, Graf von Arran, zum Regenten ernannt. Eine anglo-protestantische Partei

bildet sich, die Re-formation beginnt. Für Knox ist dies der Augenblick der Wahrheit, der Entscheidung, der Bekehrung. Die Persönlichkeit des Hellenisten George Wishart packt ihn; gemeinsam mit ihm predigt er vol-ler Kraft und Über-zeugung. Doch das entspannte Klima hält nicht an. Schottland ist zerteilt zwischen den Anhängern Englands und den Getreuen Frankreichs. Unter dem Grafen von Arran schwenkt die Politik um. Wishart stirbt auf dem Scheiterhaufen und die Reformierten werden grausam verfolgt. Viele fl üchten sich ins Schloss von St. Andrews nach Edinburgh, aber sie werden von den französischen Truppen, die in Schottland gelandet sind, belagert, und schließlich er-obern die Truppen das Schloss. Die Garnison wird nach Frankreich verschleppt, und auch Knox befi ndet sich unter den Deportierten. Angekettet in der Galeere durchlebt er eine erschreckende Glaubensprüfung, doch sein Glaube wird dadurch nicht erschüttert, im Gegenteil, er wird noch gestärkt. Dennoch sind er und seine Leidensgenossen andert-halb Jahre lang die Zielscheibe von Drohun-gen, Gewalttätigkeiten und Schmeicheleien

Dieser schottische Reformator ist in den französischsprachigen Regionen wenig bekannt. Im Gegensatz dazu gibt es in den angelsächsischen Ländern, vor allen Dingen in den USA, sehr lebendige Gemeinschaften, die ausdrücklich aus der Arbeit von John Knox hervorgegangen sind.

Reformationsmauer in Genf (9)

John Knox (1514-1572)

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René Neuenschwander

von jenen, die sie dazu verleiten wollen dem Glauben abzuschwören. Doch alle diese An-strengungen sind nutzlos, niemand verleugnet seinen Glauben.Im Februar 1549 wird Knox freigelassen, und er wendet sich nach England; dort wird er vom jungen König Edward VI. gut aufgenommen. Er macht ihn zu seinem Hofkaplan und bietet ihm sogar den Bischofstitel an, den Knox jedoch kategorisch ablehnt. Die anglikanische Kirche erinnert ihn zu sehr an die päpstlichen Zeremo-nien. Im Jahr 1552 heiratet Knox Marjorie Bowes. Als der König vorzeitig stirbt, sind die Reformier-ten gezwungen, wiederum ins Exil zu gehen. Knox kehrt nach Frankreich zurück, durchquert das Land und begibt sich mit seiner Frau, seiner Schwiegermutter und einer Hausangestellten in die Schweiz. Er trifft dort Bullinger; dann wen-det er sich nach Genf, wo er Calvin begegnet, mit dem er viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Dreimal wöchentlich predigt er in der engli-schen Gemeinde mit 212 Mitgliedern. Er lernt hebräisch und griechisch und veröffentlicht Pamphlete, von denen das berühmteste den Titel trägt: „Der erste Trompetenstoß gegen die grässliche Herrschaft der Frauen“. Diese Schrift, die von Calvin nicht befürwortet wird, tut ihm etwas Unrecht. Dann bricht er im Januar 1559 ganz plötzlich, als ob er den Ruf seines Heimat-landes verspürt hätte, nach Schottland auf, das ihn schon zu erwarten scheint; denn dort hat nun die Stunde der Reformation geschlagen.In seiner Heimat führt er die meisten Ansichten und Lehren Calvins ein, und er predigt uner-müdlich. Die Anzahl der Reformationsanhänger ist angestiegen, aber nur wenige Bekehrte wa-gen es, die Veränderung, die sie in ihrem Herzen erlebt haben, öffentlich zu bekennen – noch immer sind die Konsequenzen zu schrecklich. Denn nun ist die streng katholische Maria Stu-art an die Macht gekommen. Die Mehrheit praktiziert weiterhin den römischen Glauben, obwohl sie ihn ablehnt. Es gelingt Knox aller-dings sie zu überzeugen, die römische Kirche zu verlassen. Dadurch gerät er in den Bannstrahl der Kleriker; er wird vorgeladen. Die Unterstüt-zung durch mächtige Persönlichkeiten des Landes erspart ihm die Verurteilung. Die Köni-gin, schon sehr jung verwitwet, zitiert ihn zu sich und überhäuft ihn mit Vorwürfen; sie klagt ihn an, ihr die Untertanen abspenstig zu machen, ein Buch gegen das Recht der Frauen an der Krone veröffentlicht zu haben, eine Revolu-tion anzuzetteln und die Schotten zu verleiten, einen anderen Glauben als den ihrer Väter zu

praktizieren. Knox lässt sich davon nicht beeindrucken; er erläutert der Königin, dass seine Predigten längst nicht so gewaltig sind, wie man es ihr erzählt habe. Er lädt sie sogar dazu ein, sich selbst ein Bild davon zu ma-chen und schlägt ihr vor, an einem seiner öffentlichen Gottesdienste teilzunehmen. Die Königin versucht, Knox in ihr Lager zu ziehen und verlangt von ihm, dass die Protestanten gemäßigter sein sollen – er lehnt ab. Für die Königin ist Religion nichts als der gewohnte Ritus; Knox jedoch kann Lehre und Moral nicht voneinan-der trennen, der Glaube umfasst das ganze Leben als Einheit. Nach einer dramatischen Unterredung mit ihm lässt Maria Stuart bei einem Botschafter ihrer Cousine Elisabeth von England durchblicken, dass Schottland zu klein ist um sie beide zu beherbergen, den Reformator und sie selbst.Sie lässt ihn wegen Verrat vor dem Rat erscheinen, denn er hatte die Kirche nach der Verhaftung zweier Protes-tanten zu einer Demonstration gerufen. Knox kann die Richter für sich einnehmen und siegt.Das Ende seines Lebens ist gekennzeichnet durch den Hang, sich zurückzuziehen und das Verlangen, diese Erde zu verlassen. Er möchte seine persönliche Geschichte von der seines Landes lösen. Die aufein-anderfolgenden Eheschließungen von Maria Stuart, die Mordanschläge, die Niederlagen und das Exil der Königin – alle diese großen Ereignisse laufen ohne ihn ab. Er beschränkt sich auf seine Gemeinde in St. Giles in Edinburgh. Dennoch, erstaunlicherweise bleibt er am Leben, selbst wenn er schreibt: „Herr Jesus, nimm mei-nen Geist auf und setze dieser meiner unglücklichen Existenz ein Ende nach deinem Wohlgefallen, denn Gerechtigkeit und Wahrheit wohnen nicht inmitten der Menschenkinder.“ Die letzten Monate seines Lebens geht er nur noch zum Predigen aus dem Haus; beim Besteigen der Kanzel muss ihm geholfen werden. Er hat noch die Kraft, mit aller Macht gegenüber dem französischen Botschafter gegen die Ereignisse in der Bartholomäusnacht zu protestieren. Jeden Tag liest man ihm aus dem Wort Gottes vor, das er so treu ge-predigt hat, und Knox entschläft, während ihm die Ver-heißungen des Siegers Jesus Christus vor Augen geführt werden, am 24. November 1572.Zwei Tage nach seinem Begräbnis spricht der Regent Morton nur einen einzigen Satz als Grabrede: „Hier ruht ein Mann, der weder jemanden gefürchtet noch je-mandem geschmeichelt hat.“ John Knox fürchtete in der Tat nur Gott, und er wusste, dass seine Botschaft wichtiger war als der Botschafter, solange es sich um die Heilige Schrift handelte. Er wird als einer der uner-schrockensten Reformatoren angesehen.

Quelle: La Réforme, vous connaissez? von Gabriel Mützenberg; L’Eglise, une esquisse de son histoire, von Adrien Ladrierre

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Ich stamme ursprünglich aus der Schweiz, wohne aber schon seit 1950 in Kanada, und zwar in Quebec, der Hauptstadt der Provinz gleichen Namens. Ich wurde dort-hin geschickt, um ein oder zwei Jahre in der Generalvertretung für Omega-Uhren zu ar-beiten, aber Gott hatte andere Pläne mit mir, die ich noch nicht kannte.

Eine sehr religiöse Welt, die das Heil nicht kenntBei meiner Ankunft war ich sehr erstaunt über die außerordentliche Religiosität die-ser hauptsächlich französischsprechenden Provinz. Zu dieser Zeit war Quebec eine der Regionen der Welt, in der es die meisten praktizierenden Katholiken gab. Die römi-sche Kirche erfreute sich großer Beliebtheit, und ihr Einfl uss erstreckte sich in alle Gesell-schaftsbereiche.Die Schulen, die Krankenhäuser, die Politik,

kurz gesagt alles war der Kirche unterge-ben oder befand sich zumindest stark unter ihrem Einfl uss. Es war fast unmöglich, ei-nen Raum zu mieten, um dort evangelisti-sche Versammlungen zu veranstalten. Wir konnten nicht einmal eine Anzeige in der Zeitung veröffentli-

chen, um ein Neues Testament in katho-lischer Ausgabe anzubieten. Sogar dies wurde abgelehnt. Einmal wurde einer mei-ner Freunde von der Polizei geschlagen, weil er evangelistische Traktate verteilt hatte. Ein anderer wurde einige Stunden verhaftet, bis ein englischsprachiger Arzt sich für ihn einsetzte.

Gott hat seine ZeugenTrotz dieser Situation hatte Gott dort seine Zeugen. Kurz nach meiner Ankunft lernte ich einige englischsprachige Missionare kennen, die Französisch gelernt hatten, um das Evangelium zu verkünden. Sie haben mich französischsprechenden Kanadiern

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20 Jahre Verbreitung des Verlags- programms des HdB in Kanada

vorgestellt, von denen sich mehrere kurz zuvor bekehrt hatten. Zu dieser Zeit habe ich auch meine spätere Ehefrau kennen gelernt. Der Eifer und die erste Liebe dieser Neubekehrten waren ein großer Segen für mich.Meine Freunde baten mich, aus der Schweiz Bücher importieren zu lassen: Bi-beln, Liederbücher und Schriften, die ih-nen helfen könnten, im Glauben zu wach-sen. So begann ich, christliche Bücher aus Europa einzuführen.

Meine Verbindungen zum Haus der BibelIm Jahr 1953 kam ich bei einem Besuch in der Schweiz nach Genf zum Haus der Bibel; dort wurde ich von Herrn Georges Berthoud empfangen, der mich ermutigte und in mei-nem Wunsch bestärkte, die Heilige Schrift und christliche Bücher zu verbreiten.Diese brüderliche Verbundenheit und Zu-sammenarbeit hat sich weiter vertieft mit Pierre Frank und Paul-André Eicher, die uns beide in Quebec besucht und uns wert-volle Ratschläge gegeben haben.

Entwicklung des Dienstes1963 habe ich die Firma Omega verlas-sen, um mich ganz der Lehre des Wortes Gottes und der Verbreitung christlicher Lite-ratur widmen zu können. Es würde zu weit führen, alles aufzuzählen was Gott benutzt hat, um mich geistlich zu prägen. Ich erwähne nur zwei Dinge, abgesehen von dem Bei-spiel, das mir meine Eltern gegeben haben, und abgesehen von dem Einfl uss der Um-gebung, in der ich aufgewachsen bin.Zunächst einmal hat mir die Beherrschung der englischen Sprache ermöglicht, aus dem Reichtum der englischsprachigen christlichen Literatur sowie dem Dienst eng-lischsprachiger Männer Gottes zu schöpfen. Und außerdem habe ich die Erfahrung ge-macht, dass „derjenige, der gibt, auch emp-fängt“. Der Austausch mit anderen über das, was ich selbst aus dem Wort Gottes gelernt habe, hat mich immer geistlich bereichert.

Herr Jean-Paul Berney, Gründer

des Werkes

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Wesentliche MeilensteineNachdem ich meinen weltlichen Beruf verlassen hatte, hatte ich mehr Freiheiten, um Einladungen von kleinen Gruppen Gläubiger anzunehmen, die über die ganze Provinz Quebec verstreut waren. (Diese Provinz ist 37mal so groß wie die Schweiz und hat ungefähr genauso viele Einwohner; sie ist ca. dreimal so groß wie Frankreich.) Heute noch schätzen es die Christen, im Rahmen von regio-nalen Konferenzen einen Büchertisch mit christ-licher Literatur zu haben, an dem Bibeln, Sonn-tagsschulmaterialien usw. angeboten werden. Die besuchten Gruppen befi nden sich manch-mal Hunderte von Kilometern von der nächsten christlichen Buchhandlung entfernt. Diese Besu-che quer durch die ganze Provinz haben dazu beigetragen, den S.O.B. („Service d’Orientation Biblique“, so heißt heute der Laden) bekannt zu machen. Zu Beginn befand sich unser Literaturla-ger im Keller unseres Hauses in Sainte-Foy, in ei-nem Vorort von Quebec.Im Jahr 1984 hat sich unser Schwiegersohn, Jean-Paul Gosselin, der Arbeit angeschlossen; zunächst

half er mir bei verschiede-nen Verwaltungsaufgaben und beim Verschicken der Päckchen, dann beriet er die Kunden. In diesem Dienst haben wir uns im-mer einer wunderbaren geistlichen Gemeinschaft erfreuen können. Jean-Paul besitzt die Fähigkei-ten und die vielfältigen

Eigenschaften, die diese Arbeit erfordert. May-Lynn, unsere Tochter, bietet uns auch ihre wertvol-len Dienste an für bestimmte Arbeiten am Com-puter. Unter der Leitung von Jean-Paul hat sich unser Aktionsradius erheblich vergrößert.

20 Jahre Verbreitung des Verlags- programms des HdB in Kanada

Jean-Paul Berney

Im Laufe der Jahre ist es immer kostspieliger ge-worden, Bücher per Post aus Europa zu impor-tieren. Wir mussten immer größere Mengen auf einmal bestellen und ganze Paletten im Contai-ner einführen. Außerdem machten Währungs-schwankungen einigen Buchhandlungen auch große Probleme.1986 hat das Haus der Bibel/die Genfer Bibelge-sellschaft uns die exklusive Verbreitung ihres Ver-lagsprogramms für Kanada gestattet; dafür sind wir sehr dankbar. 1988 konnten wir im Unterge-schoss eines Handelszentrums Geschäftsräume mieten, die wir in mehreren Etappen vergrößert haben. Die Buchhandlung ist jeden Tag außer sonntags geöffnet; an zwei Abenden pro Woche sogar bis 21 Uhr. Drei Mitarbeiter auf Teilzeitbasis stehen Jean-Paul Gosselin zur Seite. Unser Ge-schäft ist gut bekannt, und ein großer Teil der Verkäufe wird per Bestellung abgewickelt. Der Tä-tigkeitsschwerpunkt des S.O.B. ist die Belieferung von Buchhandlungen und zahlreichen Gemein-debüchertischen.Im Laufe der Jahre haben einige Menschen durch dieses Zeugnis den Herrn kennen ge-lernt. Christen laden ihre Bekannten ein, in der Buchhandlung vorbeizuschauen, und das gibt uns die Möglichkeit, evangelistische Gesprä-

che zu führen.Als ich noch in der Uhrenbranche arbeitete, hatte ich einmal die Gele-genheit, eine goldene Uhr in der Hand zu halten, die ein Geschenk für Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, werden sollte. Doch welch unvergleichlich größere Ehre ist es, ein Buch in Hän-den zu halten, durch das der König der Könige, der Herr aller Herren, sich den Menschen zu erkennen gibt und sie einlädt, ihn im Glauben zu emp-fangen, um in der Ewigkeit bei ihm zu sein!

Jean-Paul Gosselin, jetziger Ver-antwortlicher der Buchhandlung

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Schon zehn Jahre! Ja tatsächlich, am 31. Mai 1996 wurde die Genfer Begegnungsstätte „La Boussole“, zu deutsch: „Der Kompass“, in der ersten Etage des Hauses der Bibel eröff-net. Am 28. Oktober 2006 haben wir diesen runden Geburtstag gebührend gefeiert.Wir wollten unseren Gott mit dankbarem Her-zen loben und wählten für dieses Geburts-tagsfest das Thema Israel, Land der Bibel und Land des Herrn Jesus, während er auf der Erde lebte. 55 Geburtstagsgäste waren zu diesem Ereignis erschienen – damit waren alle Stühle restlos besetzt!Barbara und Danilo van Woerden haben uns mit Panfl öte und Gitarre mit hinein genom-men in die Welt der israelischen Melodien, sowohl klassische als auch geistliche. An-schließend hat uns Philippe Rochat, Fach-mann für hebräische Sprache und Musik in der Bibel, mit seinem Vortragsthema begeis-tert: es ging um „Die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens“. Mit Hingabe erklärte er die Wurzeln hebräischer Wörter und ihre tiefe Bedeutung. Zum Beispiel haben wir ge-lernt, dass das Wort „Kompass“, hebräisch mazefen, die gleichen Wurzeln hat wie zafan (verstecken, schließen, Schatz), wie zafun (Norden) und wie mazefun, was so viel be-deutet wie „moralisches Gewissen“; in der Mehrzahl ergibt das mazefunim, und das wiederum heißt: „ganz geheime Orte“. Den gleichen sprachlichen Reichtum fi ndet man in den Psalmen Davids, mit denen er Gott zu den Klängen seiner Harfe lobte. Hierzu zeigte uns der Redner, der außerdem Kunsttischler ist, drei selbst gebaute Harfen – sechs Jahre Arbeit! Er brachte uns zwei zehnsaitige Leiern (kinnor) mit und eine newel, eine zwölfsaitige eckige Harfe, deren Name so viel bedeutet

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wie “(Leder-) Schlauch“, „Gefäß“. Welche kristallklaren Klänge diese Instrumente hervor-bringen! „Auf einer solchen newel, mit einem Anklang von kinnor, hat David sich die Me-lodien eingeprägt, die der Heilige Geist ihm eingab; so hat er die Psalmen zum Klang der kinnor komponiert – dieses Instrument ist wie geschaffen zur Inspiration von Melodien“, er-läuterte Philippe Rochat. Wenn Sie mehr dar-über erfahren wollen, dann lesen Sie Psalm 92,3-4 und informieren Sie sich auf der Inter-netseite von Philippe Rochat:

www.audioshama.com Außerdem hatten wir auch einen Stand mit israelischen Produkten, den Frau Jacqueline Fardel betreute. Hebräisch-französische Bibeln, gestiftet von der „Gesellschaft zur Verbrei-tung der Hebräischen Heiligen Schriften“, konnten weitergegeben werden, sowohl an einige anwesende Israelis als auch an Men-schen, die diese Bücher an Israelis aushän-digen wollten, damit sie ihr eigenes Buch ken-nen lernen können.Anschließend zeigte uns Suzanne Eskandar in einem Diavortrag einen Rückblick auf die Höhepunkte der vergangenen zehn Jahre in ”La Boussole“ und stellte vor, was unsere Begegnungsstätte alles anbietet. Ein israe-lisches Essen, hergestellt aus typischen Zu-taten und zubereitet von den Mitarbeitern des Treffpunktes (eine echte Premiere!), bot schließlich den Abschluss dieser schönen Reise. Hmm ... bete-avon („Guten Appe-tit“ auf Hebräisch)! Eine herzliche und frohe Atmosphäre, der Duft nach Kaffee mit Kar-damom und nach Pfefferminztee – und tiefe Freude, als der Geburtstagskuchen ankommt, geschmückt mit zehn brennenden Kerzen: spontan stellen sich die versammelten Gäste um den Kuchen herum und stimmen das Lied an Ewenu shalom alechem. Diese Geschlos-senheit befl ügelt die Mitarbeiter; wir sind bereit für die nächsten zehn Jahre!

La Boussole – Christlicher Treffpunktc/o La Maison de la Bible, 11 rue de Rive, GenfÖffnungszeiten: Mo. bis Fr. 14:00 bis 18:30Telefon: 022 310 54 00, E-Mail: [email protected]

1996 bis 2006: 10 Geburtstags- kerzen für „La Boussole“

Dominique Ardellier

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1996 bis 2006: 10 Geburtstags- kerzen für „La Boussole“

Dominique Ardellier

Mina, 100 Jahre alt, Freundin der Häuser der Bibel in Italien und Genf

Mina, wie fühlt sich eine Gläubige im Alter von 100 Jahren?So jung wie am Tag, als ich mich im Alter von 18 Jahren zum Herrn bekehrte. Das Leben hat Höhen und Tiefen, Stürme und windstille Zeiten. Ich habe das Gefühl, dass ich bald am Hafen angekommen bin, ich kann den Leuchtturm schon sehen. Ich werfe meine Bü-cher weg, meinen ganzen Krimskrams, denn ich will ohne Ballast gehen!

Wie haben Sie den Herrn Jesus Christus ken-nen gelernt?Meine Mutter machte Sonntagsschule. Eine Missionarin kam und verkündigte das Evange-lium in unserem Wohnzimmer. Daraus ist eine kleine Gemeinde entstanden. Ich erinnere mich, dass der Pastor an einem Tag von der Auferstehung des Lazarus sprach. „Komm heraus!“ Da habe ich begriffen, dass auch ich herauskommen und dem Herrn folgen musste.

Macht die Erfahrung das geistliche Leben einfacher oder schwieriger?Mit dem Alter gibt es Dinge, die wegfallen, wie zum Beispiel das Gefühlsleben. Man ist weniger verwirrt. Der Blick wird erweitert, wenn man mit dem Herrn Vieles gelernt hat. Die Erfahrung dient mir dazu, anderen zu hel-fen. Wenn man selbst mit dem Herrn schon Schwierigkeiten überwunden hat, dann kann man anderen sagen, dass er da, bei ihnen ist.

Vertieft sich die Beziehung zu Jesus, konzen-triert sie sich auf das Wesentliche? Und was ist wesentlich?Wenn man mit Jesus geht, wenn er unser Leben bestimmt, dann geht man mit ihm voran. Und wenn man dann zurückschaut, dann glätten sich die Wogen, sie verlieren

ihre Bedeutung. Eine Frau fragte mich: „Ha-ben Sie keine Angst allein zu leben, keine Angst vor dem Tod?“ Der Frieden, die Aus-geglichenheit, die der Herr mir am Ende mei-nes Lebens gibt, berührt die Menschen, die immer in Eile sind oder immer dabei, irgend etwas noch zu Ende zu bringen. Die Leute stellen fest, dass ich mich nicht aus der Ruhe bringen lasse, und das ist ein Zeugnis.

Was waren Ihre stärksten Lebensabschnitte, die stärksten Punkte?Aus dem Schafstall herausgehen, verlorene Schafe suchen. Das war meine Leidenschaft, mein ganzes Leben lang! Ebenso Freund-schaften: Vereine, Menschen, die die Bibel lesen. Ich war Fremdsprachensekretärin in Mailand und ich habe ein Studentenheim in Florenz geleitet.

Und Sie haben das Buch „Die Offenba-rung Vers für Vers“ für das Haus der Bibel in Genua übersetzt?Ja, in italienisch. Nicht um es zu veröffentli-chen, aber privat, für die Angestellten des Hauses der Bibel in Genua. Diese Überset-zung war eine Hilfe zum Bibelstudium mit Italienern. Ich habe außerdem der Sekretä-rin des Hauses der Bibel, Frau Senn, Franzö-sischunterricht gegeben.

Hat die Bibel, das Wort Gottes, einen wichti-gen Platz in ihrem Leben?Die Bibel hat einen „konkurrenzlosen“ Platz. Sie ist mein Lieblingsbuch. Davon abgese-hen ist die Bibel ein faszinierendes Buch. Mit drei oder vier Worten kann sie die Erfahrung mehrerer Jahrhunderte weitergeben! Ihre schönsten Seiten sind mit Tränen geschrie-ben. Das ist Balsam für unsere Schmerzen. Man muss darauf hören wie ein Hilfl oser, ein Bettler, der die Hand ausstreckt.

Liest man die Bibel im Alter von 100 Jahren noch genauso wie im Alter von 30 Jahren?Nein, in meinem Alter ist die Bibel für mich ein vertrautes Buch geworden, das sich je-den Morgen öffnet, um mir Mut für den Tag zu geben, und das sich am Abend mit dem Segen Gottes schließt.

Fortsetzung auf Seite 13

Mina betritt das Haus der Bibel in ihrer Heimatstadt Genf, und sie fi ndet, dass „alles verändert, größer ist. Der Herr hat sein Werk vergrößert!“

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Reise in die Demokratische Republik Kongo

Nachdem ich sechs Jahre meines Lebens in diesem Land verbracht hatte, war ich nun, 13 Jahre später, gleich zweimal da!Die Genfer Bibelgesellschaft war vom Gideon-

bund gebeten worden, die Verteilung von Neuen Testamenten in diesem Land zu organisieren und zu koordinieren. Daher kam ich im Juni 2006 für eine Woche als Kund-schafter in den Kongo, um die verschiedenen Möglichkeiten abschät-zen zu können. Der Herr hat mir Bruder Florentin

Azia über den Weg geschickt, der mich bei allen Gängen begleitete. Er arbeitet bereits mit den Emmaus-Bibelkursen und unter den Straßenkindern in Kinshasa.Nach dieser ersten Reise haben wir gemein-sam einen gemeinnützigen Verein namens „Bibel für alle“ gegründet, um den Import von Neuen Testamenten des Gideonbundes und von christlichen Büchern zu erleichtern. Da es üblicherweise mehrere Monate dauert, um den offi ziellen Eintrag eines solchen Vereins vom Justizministerium anerkennen zu lassen, waren wir angesichts der instabilen politischen Situation sehr dankbar, dass wir die Anerken-nung schon Ende 2006 in Händen hielten, noch gerade vor dem Regierungswechsel.Ende November durfte ich noch eine weitere Reise machen, diesmal für zwei Wochen, um den Transport der fast 900.000 Neuen Testamente (ungefähr 10.000 Kisten) zu überwachen. Man muss dazu sagen, dass jede einzelne dieser Kisten von Hand auf die Last-wagen getragen werden muss, die sie dann anschließend zu ihrem Bestimmungsort oder zu den Lagerräumen der Luftfahrt-Gesellschaf-ten bringen. Und jeder Transport der Kisten per Lastwagen muss von einem zuverlässigen Beifahrer begleitet werden, der die Ausliefe-rung an den richtigen Empfänger überwacht. Glücklicherweise besitzen fast alle beteiligten Personen ein Handy, was die Kommunikation natürlich sehr vereinfacht. (Vor einigen Jahren war das noch nicht der Fall!)

Während dieser Reise haben Florentin und ich verschiedene verantwortliche Mitarbeiter der „Gideon-Camps“ treffen können: in Kanan-ga (wo ich das große Vergnügen hatte, die Geschwister wiederzusehen, unter denen ich mit meiner Familie vor einigen Jahren wirken durfte), in Mjubi Mayi und auch in Lubumbashi.Wir konnten auch mehrere Veranstaltungsrei-hen organisieren, um die Gläubigen am Ort zu ermutigen. Welche Freude war es, bei ihnen das Verlangen nach biblischer und praktischer Unterweisung zu spüren!Ende Januar sind von Romanel aus zwei Container mit je 13 Metern Länge verschickt worden, beladen mit mehr als 40 Tonnen christ-liche Bücher und Neue Testamente. Wir danken Ihnen für Ihre Gebets-unterstützung, da-mit diese Lieferung Anfang April gut in Boma (Hafen des Kongo) an-kommt, und damit die Zollabferti-gung problemlos und ohne zu viele Kosten abgewi-ckelt werden kann. Von da aus sollen die 2855 Kisten auf zwei große Last-wagen geladen und zu unserem Lager in Kinshasa gebracht werden – mit Beifahrern selbstverständlich. (Das bedeutet zwei Tage Fahrt, wenn alles gut geht.) Da-nach beginnt die aufwändige Arbeit des Verteilens. Wir danken für Ihre Ge-bete für unseren Bruder Florentin, der für die Koordination dieser ganzen Arbeit am Ort ver-antwortlich ist.

Stefan Waldmann

Stefan mit Florentin (links) und dem Verantwortlichen eines «Gideon-Camps» mit seiner Frau

Eine der Lagerstätten

Die Kisten mit den NT des Gideonbundes

Einer der beiden Container, die EndeJanuar in Romanel geladen wurden

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Evangelistische Aktion in Nordfrankreich

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Haus der Bibel für die Lukas-Evangelien, die wir erhalten haben; für unsere ganz junge Ge-meinde mit fünfzehn Erwachsenen stellt das eine wunderbare Hilfe dar!Wir hatten den Wunsch, jedem Einwoh-ner unserer Region ein Lukas-Evangelium zu überreichen; daher hatten wir im Jahr 2006 mit einer regelmäßigen Verteilaktion begonnen. Wir konnten dadurch zunächst 250 Evangelien verteilen.Zu diesem Projekt gehörte außerdem ein Evangelisationseinsatz vom 14. bis 23. Juli 2006. Zehn Tage lang hat sich unsere kleine Gruppe von Christen intensiv mit der Verteilung befasst. Jeden Tag aßen wir auch als Team einmal zusammen.Wir sind sehr dankbar, dass diese Evange-lien mit lebhaften, leuchtenden Farben gestaltet sind und ein handliches Format aufweisen, nicht zu groß und nicht zu klein. In dem Ort Comines haben die Leute sie gern angenommen. Wir haben ihnen klar gesagt, dass es sich um einen Teil der Bi-bel handelt. Dabei haben wir feststellen müssen, dass viele eine Meinung zur Bibel haben, ohne sie jemals wirklich gelesen zu haben! Wir haben den Menschen erklärt, dass die Bibel nicht das Buch einer Reli-gion, sondern das Wort Gottes ist, das er persönlich an die Menschen richtet! Sehr oft wollten die Menschen zu Anfang das Büchlein nicht annehmen, haben es sich zum Schluss aber doch anders überlegt.In Armentières und in Houplines haben wir Versammlungen unter freiem Himmel durchgeführt. Nach einigen Liedern und

einer Kurzpredigt haben wir kostenlose Evangelienbüchlein angeboten und die Menschen zu einer Aufführung des Jesus-Films eingeladen.Das waren gute Gelegenheiten, um mit religiösen oder auch gleichgültigen Men-schen zu sprechen, und der Herr hat uns die Möglichkeit gegeben, zahlreiche Evangelienbücher an die Haushalte zu ver-teilen. Im Ganzen sind bei unserer Aktion (regelmäßige Verteilaktionen und Evange-lisationseinsatz) ungefähr 600 Bücher an-genommen worden! Das ist eine wirkliche Ermutigung und ein Gebetsanliegen! Wir beten, dass unser Gott echte Begegnun-gen mit Ihm in den Herzen der Menschen schenken möge, und dass der Feind den Samen nicht stehlen kann.Unser Einsatz geht weiter, denn unser Ziel ist es, alle Orte in der Umgebung zu erreichen (95.000 Einwohner)! Dieses Ziel ist noch lange nicht erreicht, aber welche Freude ist es, das Wort Gottes auszustreuen!Noch einmal vielen Dank für diese Evan-gelien, die wir auch weiterhin benutzen werden!

Francis und Laureine Aschbacher„France pour Christ“, Houplines

Stefan Waldmann

In dem Bestreben, das Wort Gottes zu verbreiten, unterstützt das Haus der Bibel/die Genfer Bibelgesellschaft Evangelisationseinsätze, indem kleinere Mengen an Bibeln oder Evangelien kostengünstig bereitgestellt werden. Vor kurzem hatten wir die Gelegenheit, uns an einem solchen Projekt in der Region Lille zu beteiligen. Hier ein kleiner Bericht von dieser Aktion:

Zur Unterstützung des Lesekomitees,sucht das Haus der Bibel:

Weitere Personen, die gerne englische Bücher für das Lektorat lesen und analysieren

Voraussetzungen: Liebe zum Wort Gottes; gute Bibelkenntnis; Fähigkeit, Bücher zusammenzufassen und zu analysieren.

Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an Olivia Festal, Lektorat ([email protected])

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Ich sitze im Café und warte... ich warte schon lange, doch bedient werde ich nicht. Da-für rauschen gleich mehrere Kellner ständig zum Neben-tisch und erkundigen sich, ob die Dame vielleicht noch einen Wunsch habe, ob der Kaffee auch schmeckt, ob

die Raumtemperatur angenehm sei – nun ja, wenn die Bundeskanzlerin persönlich am Nebentisch sitzt, dann muss man eben schon mal zurückstecken. Das sieht man doch ein, oder?Wenn das schon im zwischenmenschlichen Bereich so deutlich wird, wie klar ist es dann im geistlichen Leben: nicht ich bin der Na-bel der Welt, nicht um mich dreht sich das Universum.Und genau das ist Thema des Buches von Max Lucado: Es geht nicht um mich. Sogleich meldet sich das rebellische Ich wieder: Wenn es überhaupt nicht um mich geht, warum sollte ich dieses Buch dann le-sen? Es lohnt sich, sein Ich zum Schweigen zu bringen und Lucados Buch zu lesen.Bereits im ersten Kapitel wird die Blickrich-tung festgelegt: weg von mir, hin zu Gott. So wie Kopernikus im 16. Jahrhundert durch seine astronomischen Entdeckungen die Erde als Mittelpunkt degradierte und die Sonne zum Zentrum erklärte, so steht auch nicht der Mensch im Mittelpunkt des Inte-resses, sondern Gott.Das läuft unserem modernen Weltbild ge-gen den Strich, doch Lucado wird nicht müde, es immer wieder zu betonen: es geht nicht um mich.Sieben Kapitel widmet Lucado der Be-trachtung über Gottes Wesen – seine Herrlichkeit, seine Heiligkeit, seine Liebe. „Gottes Heiligkeit bringt alles menschliche Prahlen zum Verstummen.“ (S. 38) Das führt mich immer wieder zur Anbetung: wie groß

und wunderbar ist mein Gott! Wie klein und unbedeutend sind wir Menschen – und dennoch liebt er uns, obwohl er uns kennt.Im zweiten Teil des Buches fordert Max Lucado den Leser auf, Gott widerzuspie-geln als „Botschafter von Gottes Herr-lichkeit“. Erlöst aus Gnade, ohne eigenes Zutun, können und sollen wir mit unserem ganzen Leben unseren Mitmenschen Gottes Wesen vorleben.Mache ich denn alles richtig? Bin ich einer so großen Aufgabe überhaupt gewach-sen? Ist das nicht doch eher etwas für Spezialisten? Meine ängstlichen Fragen werden im Keim erstickt, denn Lucado wird nicht müde, immer wieder zu betonen: es geht nicht um mich; es geht auch nicht darum, ob ich alles richtig mache. Es geht einzig und allein um Gott, um seine Ehre und Herrlichkeit. „Er schickt die Botschaft, wir spiegeln sie wider.“ (S. 65)Es tut mir gut, wenn dieses Buch mich selbst immer wieder mit „sanfter Gewalt“ aus dem Mittelpunkt meines Denkens zieht und konsequent und beharrlich Gott in den Mit-telpunkt stellt.Ein Studienteil im Anhang des Buches for-dert die Leser heraus, sich noch intensiver mit der Thematik zu befassen. Dadurch eig-net es sich auch sehr gut zur Erarbeitung in Gruppen.„Wir leben, um seinem Namen die Ehre zu geben.“ (S. 100) Dieser Satz klingt noch nach, als ich das Buch zur Seite lege. Ein wertvoller Gedankenanstoß, der sich hof-fentlich nicht zu rasch wieder aus meinem Gedächtnis herausschleicht, denn jetzt weiß ich es ja wirklich genau: es geht nicht um mich!

Das Zentrum ist der HERR

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Ich sitze im Café und warte... ich warte schon lange, doch bedient werde ich nicht. Da-für rauschen gleich mehrere Kellner ständig zum Neben-tisch und erkundigen sich, ob die Dame vielleicht noch einen Wunsch habe, ob der Kaffee auch schmeckt, ob

die Raumtemperatur angenehm sei – nun

Das Zentrum ist der HERR

Es geht nicht um michMax Lucado, 120 Seiten, Hänssler Verlag, 2005 ISBN 3-7751-4024-7 12,95 EUR

Buchbesprechung

Irmgard Grunwald

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Irmgard Grunwald

Das Haus der Bibel sucht Mitarbeiter!

Genauere Angaben zu den einzelnen Stellen fi nden Sie auf der Internetseite der Genfer Bibelgesellschaft: http://societe-biblique.com/postes-vacants.php

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an Suzanne Eskandar ([email protected])

Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen.(Kolosser 3,23)

➢ Für das Haus der Bibel in Paris: • Mitarbeiter/in zu Vollzeit Beginn nach Absprache ➢ Für das Haus der Bibel in Genf: • Mitarbeiter/in zu 50% Beginn sofort oder nach Absprache • Praktikant/in zu Vollzeit Befristet auf 1 Jahr. Beginn: August 2007 oder nach Absprache

➢ Für das Haus der Bibel in Zürich: • Praktikant zu Vollzeit Befristet auf 1 Jahr. Beginn: sofort

oder nach Absprache

➢ Für das Haus der Bibel in Romanel: • Praktikant zu Vollzeit Logistikabteilung – Versandverkauf (in

Deutsch). Befristet auf 1 Jahr. Beginn: August 2007 oder nach Absprache

Wenn Sie dem Herrn im Rahmen einer evangelikalen Mission dienen möchten, wenn Sie Verantwortungsgefühl, Teamfähigkeit und Eigeninitiative haben,

wenn Sie dynamisch sind und vor allem, wenn Sie gerne lesen, dann bewerben Sie sich auf die folgenden Stellen, die zu besetzen sind:

Auf Grund der Weiterentwicklung der Mission suchen wir außerdem Mitarbeiter/innen, um unser Team in Romanel-sur-Lausanne zu verstärken:

➢ Finanzdirektor zu Vollzeit Beginn sofort oder nach Absprache

➢ Mitarbeiter/in Lektorat/Herstellung Bücher und Bibeln zu Vollzeit Beginn sofort oder nach Absprache

„Mina, 100 Jahre alt”Fortsetzung von Seite 9

Ein ständiges Interesse an den Häusern der Bibel...Ich habe immer Interesse an biblischen Buchhandlungen, denn man muss die Bibel und gute Literatur verbreiten. Wenn Sie mir die neuesten Nachrichten der Häuser der Bibel in Italien übermitteln, dann freue ich mich sehr darüber. Denn ich kenne Leute

in Italien, mit denen ich darüber sprechen kann.Selbst wenn die heutigen Menschen für das Nachdenken, die Stille, die geistliche Erbau-ung usw. weniger übrig haben, so wünsche ich Euch doch allen, dass Ihr weitermacht, indem Ihr an diejenigen denkt, die diese Häuser der Bibel im Glauben und in der Hoff-nung gegründet haben.

Das Interview führte Dominique Ardellier

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Die hebräische Bibel, in unserem Fall also die Biblia Hebraica Stuttgartensia (BHS) samt ih-rem wissenschaftlichen Apparat jeweils unten auf der Seite (inklusive Varianten und weiteren Hinweisen), ist somit die wichtigste Grundlage für unsere Psalmenübersetzung. Aber bei wei-tem nicht das einzige Handwerkszeug!Unumgänglich für jeden Bibelübersetzer ist, dass ihm der Ausgangstext gründlich erschlos-sen wird. Dazu besitzen wir hervorragende Hilfs-mittel in Form von Wörterbüchern, Lexika und Kommentaren. Bei den Kommentaren wieder-um ist es besonders wichtig zu wissen, wie gut die Hebräischkenntnis des jeweiligen Autors ist und aus welcher Grundhaltung gegenüber der Bibel er seine Erklärungen verfasst hat.Ein Virtuose im biblischen Hebräisch war der deutsche Theologe Franz Delitzsch (1813–1890), der als Student in Leipzig von der Erwe-ckungsbewegung geprägt wurde. Sein Psal-menkommentar ist für mich besonders wertvoll – ein altes Buch in neuer Aufl age und mit vie-len zuverlässigen Erkenntnissen, die vermutlich nie veralten werden.Ein wichtiger neuerer Kommentar ist für mich der von Hans-Joachim Kraus; dieser Doppel-

band – er gilt heute als Standardwerk – liegt mir in der 6. Aufl age von 1989 vor. Dieser Kom-mentar ist sozusagen ein Gegenüber zum ‚Delitzsch’, wodurch sich meine Perspektive erweitert und ich mehr Sicherheit gewinnen kann. Gelegentlich nehme ich auch weitere Kommentierungen zu Hilfe, etwa wenn beide erwähnten Autoren zu einem unterschied-lichen Urteil kommen oder mich keine bisher gelesene Erklärung völlig überzeugt.Ziel meiner Erstbearbeitung eines Psalms, also der Erstellung einer sogenannten A-Version, ist die Schaffung einer Basis für die Weiterbe-arbeitung. Mit anderen Worten: Jede weitere Version (zunächst B- bis D-Version, letztere dient der Lektoratsphase) in unserem Überset-zerteam soll sich auf eine solide exegetische Ausgangsbasis stützen können mit genü-gend grundlegenden Informationen vorweg. Somit braucht man bei den nachfolgenden Bearbeitungsschritten nicht mehr viele weitere Bände zu wälzen und hat den Rücken frei für die nun nötige Herausarbeitung eines guten Stils, ein Kennzeichen unserer NGÜ.

Folgende Namen und Begriffe aus der Bibel sind in dem Git-ter versteckt, und zwar waagerecht, senkrecht, diagonal und rückwärts. Der Rest der Felder ergibt einen Bibelvers...

In diesem Rätsel suchen wir Namen der Leute, denen Gott, oder ein Engel Gottes folgende Worte gesagt hat:

• Wo warst du, als ich den Grund der Erde legte?• Denn der HERR sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an.• Nun habe ich dich, o Menschensohn, für das Haus Israel zum Wächter bestellt, damit du das Wort aus meinem Mund hören und sie von mir aus warnen sollst.• Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel auszuschlagen!• Rede doch zu Serubbabel, dem Sohn Schealtiels, dem Statthalter von Juda, und zu Jeschua, dem Sohn Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem Überrest des Volkes.• Ist es recht, dass du so zornig bist?• Rufe mich an, so will ich dir antworten und dir grosse und unbegreifl iche Dinge verkünden, die du nicht weißt.• Nimm dir eine große Tafel und schreibe darauf mit deut- licher Schrift: „Bald kommt Plünderung, rasch Raub!“• Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen.• Von allem, was ich deiner Frau gesagt habe, soll sie sich enthalten.• Der Herr ist mit dir, du tapferer Held!• Gebiete den Priestern, welche die Lade des Zeugnisses tragen, dass sie aus dem Jordan heraufsteigen!• Steige auf dieses Bergland Abarim und sieh dir das Land an, das ich den Kindern Israels gegeben habe.

Aus der Werkstatt des Übersetzers

Vom Grundtext der Psalmen (Teil 3)

Versteckte Wörter Nr. 9

Wolfgang Loy

Aus unserer Korrspondenz...

• Wo bist du?• Warum bist du so wütend, und warum senkt sich dein Angesicht?• Denn dich allein habe ich unter diesem Geschlecht gerecht erfunden vor mir.• Mach dich auf, durchziehe das Land seiner Länge und Breite nach!• Siehe, du bist des Todes wegen der Frau, die du genom- men hast; denn sie ist die Ehefrau eines Mannes!• So bewahre du nun meinen Bund, du und dein Same nach dir, von Geschlecht zu Geschlecht.• Eile, rette dich dorthin; denn ich kann nichts tun, bis du hineingekommen bist!

Lösung von Nr. 8: «Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe.» 2. Korinther 9,15

Wettbewerb – Wettbewerb – Wettbewerb – Wettbewerb – Wettbewerb – WettbewerbWo wurde das Titelbild dieser Ausgabe aufgenommen?

Der erste Leser, der uns die richtige Antwort gibt, erhält ein Neues Testament.

Kontaktieren Sie uns per E-Mail ([email protected]).

Das Coverfoto der letzten Ausgabe wurde in Paris, im Quartier latin aufgenommen.

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Wolfgang Loy

Aus unserer Korrspondenz...

Frankreich[A.d.R.: diese E-Mail hat Tony Anthony erhalten, Autor des Buches Den Tiger zähmen, das wir 2006 ver-öffentlicht haben.]

Hallo Tony, ich heiße Julien,ich bin 22 Jahre alt und wohne in Frankreich. Ich habe gerade Ihr Buch Den Tiger zähmen zu Ende gelesen. Ich bin sehr beeindruckt von dem, was Sie schreiben. Das ist wirklich eine spannende Geschichte. Als ich angefan-gen hatte zu lesen, konnte ich gar nicht mehr aufhören. Das Buch hat mich ermutigt; so

oft handle ich nur nach meinem eigenen Willen und vergesse ganz, Gott zu fragen, was er davon hält – anschließend bereue ich es dann. Auch ich treibe sehr gern Sport, und ich wollte eigentlich an der Universität mit einer Kampfsportart begin-nen, zum Beispiel Karate ... aber inzwischen bin ich sicher, dass es stimmt, was Sie schreiben, und ich werde es jetzt nicht tun. ... Ich hoffe, dass Ihre Geschichte vielen Menschen hilft, den einzigen wahren Gott zu erkennen, den Ewigen ... In Jesu Namen. J. G.

[A.d.R.: von einer Übersetzerin:]Herzlichen Dank für die Auswahl, die Sie Ihren Le-sern anbieten. Es handelt sich immer um Bücher von hoher Qualität, lehrmäßig ausgewogen. Je-desmal, wenn ich ein Buch übersetzt habe, sage ich mir: „Das ist das Beste!“ Und dann, wenn das Nächste kommt, kann ich erkennen, dass die Barmherzigkeit Gottes immer wieder neu ist ... Buch für Buch! Danke. Möge Gott Sie weiterhin segnen. N. S., Foix

[A.d.R.: Der Verein „Das Haus der Bibel“ hat dieser Organisation, die in Togo unter Kindern in Not arbeitet, 25 Bibeln kostenlos zur Verfügung gestellt.]Hallo, ich habe soeben die Sendung mit den

25 Bibeln erhalten. Ich danke Ihnen herzlich für diese Sendung. Wir werden sie weiterge-ben an die Kinder im Waisenhaus und an die-jenigen, die in Pfl egefa-milien untergekommen sind; die Bibeln werden schon ungeduldig er-

wartet. Möge der Herr diese Kinder segnen, wenn sie in Seinem Wort lesen. ... Im Namen des Vereins MOND’ACTION danke ich Ihnen für Ihr Vertrauen. Wir sind sehr glücklich, dass man in Ihrem Bibel-Info-Heft, das ich auch regelmäßig erhalte, von uns le-sen kann.Danke auch an die zahlreichen Spender. Möge der Herr sie segnen und ihnen hundertfach ver-gelten. Ich lege Ihnen ein Foto bei, dass ich wäh-rend meines Aufenthaltes in Togo gemacht habe: es zeigt einen Teil der Kinder, die eine Bibel be-kommen werden. Mit brüderlichen Grüßen. E. G., Grand-Couronne

Im gleichen Zusammenhang haben wir auch 50 Bibeln an Gérard Peilhon weitergeben können zum Einsatz bei der Evangelisation unter Strafgefangenen in Frankreich, wofür er sich herzlich bedankt. [A.d.R.]

Schweiz[A.d.R.: Auszug aus einem Brief von Mitarbeitern des „Flohmarktes“ in Genf, die vom Haus der Bibel beliefert werden:]Liebe Freunde, nun hat das neue Jahr ange-fangen. Nach den Feiertagen hatten wir einen kleinen „Durchhänger“, aber nun geht es wie-der mit frischem Mut voran. ... seit dem 1. Januar haben wir 20 Bibeln verkauft, 10 Neue Testa-mente und 47 andere Bücher; in den 21 Jahren, die der Flohmarkt nun besteht, waren es insge-samt 4794 Bibeln, 1739 Neue Testamente und 13.422 weitere Bücher. Möge der Herr in diesem Jahr an jedem von uns ein Werk tun nach der Ehre seines Namens! C. L., Genève

Ich lese immer mit Freuden Ihr Bibel-Info. ... Sie un-terstützen die Eröffnung neuer Buchhandlungen und die bereits bestehenden Läden. Ich habe gelesen, dass Sie eine Gruppe von Lesern haben, die die Bücher „sichten“, und das fi nde ich sehr wichtig. In diesem Bereich gibt es mehr und mehr Bücher, die Gott nicht die Ehre geben, sondern die die Menschen verführen oder vom Glauben entfremden. Es ist tröstlich zu wissen, dass Sie darü-ber wachen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich im-mer von Gott und seinem Wort leiten lassen, und dass man das auch weiterhin im Bibel-Info immer wieder spürt. Mit den besten Grüßen.

C. H., Reinach

Im gleichen Zusammenhang haben wir auch 50 Bibeln an Gérard Peilhon weitergeben können zum Einsatz bei der Evangelisation unter Strafgefangenen in Frankreich, wofür er sich herzlich bedankt. [A.d.R.]

SchSchS weiz

öffentlicht haben.]Hallo Tony, ich heiße Julien,ich bin 22 Jahre alt und wohne in Frankreich. Ich habe gerade Ihr Buch zähmenIch bin sehr beeindruckt von dem, was Sie schreiben. Das ist wirklich eine spannende Geschichte. Als ich angefan-gen hatte zu lesen, konnte ich gar nicht mehr aufhören. Das Buch hat mich ermutigt; so

oft handle ich nur nach meinem eigenen Willen

Wettbewerb – Wettbewerb – Wettbewerb – Wettbewerb – Wettbewerb – WettbewerbWo wurde das Titelbild dieser Ausgabe aufgenommen?

Der erste Leser, der uns die richtige Antwort gibt, erhält ein Neues Testament.

Kontaktieren Sie uns per E-Mail ([email protected]).

Das Coverfoto der letzten Ausgabe wurde in Paris, im Quartier latin aufgenommen.

25 Bibeln erhalten. Ich dankefür diese Sendung. Wir werden sie weiterge-ben an die Kinder im Waisenhaus und an die-jenigen, die in Pfl egefa-milien untergekommen sind; die Bibeln werden schon ungeduldig er-

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Herzlichen Dankfür Ihre FreigebigkeitDie Zuwendungen an den Verlagsfonds für die Heilige Schrift dienen aus-schliesslich dafür, die Übersetzung, den Druck und die Verbreitung der Heiligen Schrift zu fi nanzieren.

In der SchweizStiftung Genfer BibelgesellschaftVerlagsfonds für die Heilige SchriftPraz-Roussy 4bis1032 Romanel s/LausannePostscheckkonto Genf 12-12030-6Bankkonto UBS SA n° 240-G2209731.0

In DeutschlandGenfer Bibelgesellschaft(Deutscher Zweig) e.V.79523 Lörrach, Postfach 7017Konto Nr. 50749-605BLZ 500 100 60Postbank Frankfurt/Main

Verlag Genfer BibelgesellschaftGraphische Gestaltung:M. Guillot – fi ligrane, André MisteliDruck: Jordi AG

Vierteljahres-Publikation Für die Mitglieder der Stiftung,die Spender, oder im Abonnement Jahresabonnement: CHF 5.-- (EUR 3.--)in der ersten Spende für die GBG ingebriffenMitglieder der GBG: kostenlos

AdresseGenfer BibelgesellschaftPraz-Roussy 4 bisCH-1032 Romanel s/LausanneTél: +41 (0)21 867 10 10Fax: +41 (0)21 867 10 15E-mail: [email protected]: www.maisonbible.net

GebetsplanTurinDank: für das Jahr 2006, das sehr wichtig war für die Häuser der Bibel in Italien und für die Verbreitung der Bibel, insbesondere durch die Herausgabe der Thompson-Bibel, von der innerhalb von sechs Mo-naten 6300 Exemplare weitergege-ben wurden. Insgesamt haben wir mehr als 37.000 Bibeln, 3600 Neue Testamente und fast 85.000 Johannesevangelien verbreitet. Un-sere Verkäufe haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich angezogen.

ZürichDank: für den Schutz Gottes, denn in mehrere Apotheken und Geschäfte in unserer Straße wurde am Jahres-ende 2006 eingebrochen. – Gebets-anliegen: die fi nanzielle Situation ist nach wie vor schwierig. Kürzlich mussten zwei Geschäfte in unserem Stadtviertel schließen, weil sie ein Defi zit von mehr als 30% aufwie-sen; unseres beläuft sich „nur“ auf ungefähr 10%... HdB Frankreich (Verwaltung)Dank: für die Buchhandlungen in Frankreich, die ein gewisses Wachstum erfahren haben, wenn-gleich auch weniger stark als in der Schweiz und in Italien. Die Verbreitung dagegen macht eine schöne Aufwärtsentwicklung durch. Gebetsanliegen: für die Verbreitung unseres Verlagsprogramms auf dem weltlichen Markt. Wir haben gera-de die Zusammenarbeit mit einem Buchhändler begonnen, der religiö-sen und allgemeinen Buchhandlun-gen nahe steht. Dass durch diese Möglichkeit zahlreiche suchende Herzen erreicht werden können.

JABCH-1032 ROMANEL s/Lausanne

PP / JOURNAL

TreviglioGebetsanliegen: wir beten für das neue Haus der Bibel in Treviglio (in der Nähe von Bergamo), das am 3. Februar 2007 eröffnet wurde. Es wird von Michel und Rachel Giardina geleitet. Michel ist außerdem Pastor und wird regelmäßig die evangeli-kalen Gemeinden der Region mit einem Büchertisch besuchen. In den Räumen des Hauses der Bibel wird außerdem ein Treffpunkt eingerichtet, wo soziale, kulturelle und biblische Veranstaltun-gen angeboten werden sollen.

RomanelDank: für das Jahr 2006, indem wir ein Wachstum unserer allgemei-nen Tätigkeit verzeichnen konnten. Gebetsanliegen: die Fertigstellung der Bibelrevision Segond 21, deren verschiedene Ausgaben langsam Gestalt annehmen. Bis zum Ende des Jahres ist das Erscheinen ver-schiedener Ausgaben vorgesehen. – Die Vorbereitung der „Life Applica-tion“ Bibel und die Vorbereitung einer Bibel mit historischen Anmerkungen, beide in Französisch. – Die Fertig-stellung der MacArthur-Studienbibel auf Italienisch und die Fortführung der deutschen Übersetzung NGÜ. – Das Verlags- und Produktions-programm für Bücher ist gut aus-gelastet. Ende 2006 und Anfang 2007 haben wir einige Titel mit einer Aufl age von mehreren 10.000 Stück gedruckt (das ist sonst bei uns eher selten), sie wurden quasi ohne Gewinn zu Evangelisations-zwecken verkauft. Es handelte sich um Es begab sich in jenen Tagen... und Den Tiger zähmen (in Franz.). – Dass die evangelistischen Veran-staltungen vom 9.2. bis 11.2. in der französischsprachigen Schweiz mit Tony Anthony, Autor von Den Tiger zähmen, Früchte tragen.

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