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Österreich € 5,40Luxemburg € 5,80Niederlande € 5,80Schweiz sfr 9,50Belgien € 5,80Italien € 6,30Finnland € 7,50Tschechien czk 175Ungarn HUF1990

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13Modulares Reming ton MSR Mul t i ka l iber -Sc har f sc hü tzengewehrT I T E L T H E M A

Aufgrund des im Januar 2009 von USSOCOM initiierten "Precision Sniper Rifle" (PSR) Programms, das zur Ablösung

aller bisher bei Spezialeinheiten der Teilstreitkräfte der US Army im Dienst befindlichen Scharfschützengewehre mit Zy-

linderverschluss führen soll, entstand das ebenso moderne wie markante Remington Scharfschützengewehr "Modular

Sniper Rifle" (MSR) in den drei Wechselkalibern .308 Winchester, .300 Winchester Magnum sowie .338 Lapua Ma-

gnum. Diese in unseren Breitengraden extrem seltene Waffe stand uns für eine exklusive Erprobung zur Verfügung.

Wechsel-wirkung

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Markantes Multikaliber: Das Remington MSR mit Leupold Mark 4 ER/TM5A2 Zielfernrohr in 6,5-20x50 – hier im Kaliber .300 Win. Mag. mit Ad-vanced Armament Corp. (AAC) Schalldämpfer gerüstet und mit beiliegen-den Wechselsystemen in .308 Win. und .338 Lapua Magnum abgelichtet –ist einer der Vertreter der aktuellsten Scharfschützengewehr-Generation.

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13Sechs 1911 Pistolen in drei Kalibern für die neue IPSC Classic DivisionK U R Z W A F F E N

Zurück zu den Wurzeln!Auf der Generalversammlung der IPSC Weltmeisterschaft 2012 auf Rhodos verabschiedetedas Komitee die Einführung der neuen "Classic" Division. "Zurück zu den Wurzeln" lautet dieDevise in dieser neuen Waffenklasse, denn wie zu Jeff Coopers Gründerzeiten wird mit klas-sischen 1911ern mit schlankem Griffstück für einreihige Magazine agiert. Moderner Schnick-schnack wie Hi Cap Magazine, optische Visierungen oder Kompensatoren ist hier verpönt.

Die Gerüchteküche mit vielen Mutma-ßungen und Hoffnungen rund um ei-ne neue Wertungsklasse brodelte

schon lange vor der Weltmeisterschaft inGriechenland (siehe caliber 1/2012). Eini-ge Aktive hatten sich im Vorfeld auch "Sin-gle Stacks" (US Slang für Pistolen mit ein-reihigem Magazin) erhofft, die nicht demM1911 A-1 Baumuster entsprechen, wiebeispielsweise SIG P210, SIG Sauer P220oder auch Heckler & Koch P7, doch letzt-endlich ist nach aktuellem Regelwerk nurder Klassiker von John M. Browning zuge-lassen. Apropos Reglement: Man hat einer-seits versucht, ein Materialwettrüsten zu be-grenzen, andererseits aber einige sportlichsinnvolle Ausstattungsmerkmale zu berück-sichtigen. Sicherlich hat man hier die Leh-ren aus der "Production Division" gezogen,deren Regelwerk immer wieder nachgebes-sert wurde, um hier eine Materialschlachtauf dem Rücken der einst als günstigen Ein-stieg propagierten "Dienstpistolenklasse"auszutragen. Ohne jetzt eine Diskussionüber die fast schon unüberschaubaren Aus-wüchse der "Production" Regeln vom Zaunbrechen zu wollen, wird es seitens der In-dustrie immer wieder findige Firmen geben,die im Detail optimierte Wettkampfwaffenofferieren, die mit dem einstigen Ur-sprungsgedanken einer Dienstpistolen-Dis-ziplin keine Gemeinsamkeiten mehr aufwei-sen. All dem zum Trotz sei aber gesagt, dasses schlussendlich doch immer wieder aufden Steuermann – sprich Schützen – an-kommt, was aber gerne schon mal bewusstoder unbewusst verdrängt wird. Diese The-se wird beispielsweise dadurch bestätigt,dass der aktuelle Weltmeister Rob Vogelden Titel mit einer Glock G17 in 9x19 ge-wann.

Kleines 1x1 der Klassik

In der jungen Classic Division geben klas-sische 1911er mit 5"/127 mm Lauflänge immöglichst originalgetreuen Look – also oh-ne die schweren, mündungslangen "LongDust Cover" (Griffstücke mit massivenSchließfedergehäusen) – den Ton an. DasDust Cover darf nach Regelwerk eine Maxi-mallänge von 75 mm (gemessen vom hin-tersten Punkt des Verschlussfanghebels zurvorderen Kante des Rahmens) aufweisen.Die Pistolendimensionen werden analog zur"Standardklasse" mit der Kastenmaßregelermittelt. Dabei müssen die Waffen im ge-

Klassische Dynamik: Test von sechs 1911 Pisto-len in drei Kalibern (von oben links nach untenrechts, sich jeweils gegenüberliegend): STISentry in 9 mm Luger, RBF Match MK II in .45ACP, HPS Classic in .40 S&W, Les Baer Boss in.45 ACP, Hamann 1911 A-1 und SPS Falcon Unoin 9 mm Luger.

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spannten Zustand mit eingeführtem Maga-zin in einen Prüfkasten von 225 x 150 x 45Millimeter passen. Nicht reglementiert istder Abzugswiderstand des Single Action Ab-zugssystem, das somit ganz nach persönli-chen Präferenzen abgestimmt werden kann.Freiheit herrscht auch bei der Wahl der fi-xen oder verstellbaren mechanischen Visie-rung, so dass hier bei Bedarf auch nachge-rüstet werden kann. Weil in IPSC Parcoursmit bis zu 32 Schuss einige Magazinwechselmit einer klassischen 1911 fällig werden, istein maximal 35 mm breiter und 5 mm tieferMagazintrichter ("Jet Funnel"), der dasNachmunitionieren deutlich flüssiger ge-staltet, zugelassen. Auch wenn BrowningsEvergreen im Original einen Standardlaufmit Laufführungsbuchse ("Barrel Bushing")aufweist, können dennoch Waffen mit ko-nusförmigen Bull Barrel Läufen ohne Buch-se verwendet werden. Auch weiteren Tu-ningmaßnahmen wie dem Einbau vonschweren Federführungsstangen oder garLäufen mit aufgeschrumpftem Wolframman-tel ("Tungsten Sleeve Barrel") steht nichtsim Wege.

Kaliberwahl – Bigger is better?

Eine Frage, die potentielle Classic Schüt-zen besonders umtreiben dürfte, ist die nachdem idealen Kaliber und der damit einherge-henden Magazinkapazität. Wie auch in denanderen Divisionen ist hier das Mindestkali-ber für die "Minor Power Factor" Wertungdie 9 mm Luger (.354" Geschossdiameterbei 19 Millimeter Hülsenlänge) und es giltder Munitionsleistungsfaktor von 125, dersich aus der Geschwindigkeit in Fuß pro Se-kunde multipliziert mit dem Geschossge-wicht in Grains dividiert durch 1.000 errech-net. Für die bei "Charlie" und "Delta"Treffern bessere Punkte einbringende "Ma-jor Power Factor" Wertung muss es ein Min-destfaktor von 170 und zudem ein Mindest-kaliber von 10 mm/.400" sein, wobei die.357 SIG die vorerst bis zum 31.12.2014 re-glementierte Ausnahme darstellt. Der Knack-punkt an der Geschichte ist aber, dass im"Minor" Kaliber 9 mm Luger eine maximaleMagazinkapazität von 10 Patronen und injedwedem "Major" Kaliber (.357 SIG, .40S&W oder .45 ACP) nur 8 Patronen zulässigist. Hinsichtlich der laufenden Unterhaltsko-sten in Training und Wettkampf ist die 9x19klar im Vorteil, denn in diesem Kaliber lässtsich Fabrikmunition zu Preisen beschaffen,für die sich in den größeren Kalibern oftnicht einmal die Komponenten besorgen las-sen, wobei die Ladeausrüstung und der Zeit-aufwand für das Wiederladen noch nicht ein-mal berücksichtigt sind. Im "Minor" Kaliberhat man also zwei Patronen mehr in der Waf-fe, kann sich dadurch den einen oder ande-ren Magazinwechsel sparen und hat mehrMöglichkeiten beim Gestaltungsablauf des

Parcours. Die Kehrseite der Medaille ist al-lerdings, dass man gegenüber der MajorWertung bei Treffern in der "Charlie" und"Delta" Zone immer gleich doppelt so vielePunkte verliert. Auch eine Umschau nachÜbersee bringt hier keinen weiteren Auf-schluss, denn die USPSA (United States Prac-tical Shooting Association) kennt zwar schonlänger eine Waffenkategorie, in der sich ein-reihige, klassische 1911 tummeln, doch beider so genannten "Limited 10" ist die Maga-zinkapazität auf 10 Patronen unabhängigvom Kaliber beschränkt. Eine Analyse derzum ersten Mal ausgetragenen DeutschenMeisterschaft 2012 in der Classic Divisionzeigt aber ein interessantes Bild, denn die er-

sten drei Plätze wurden von Schützen domi-niert, die Waffen im "Minor" Kaliber 9 mmLuger schossen. Ob sich das auch in Zukunftso fortsetzt, wird spannend zu beobachtensein. Übrigens haben wir die komplette Aus-rüstung der Top 5 in einer übersichtlichenTabelle zusammengefasst, die bei der Zusam-menstellung der eigenen Ausrüstung hilf-reich sein kann. Letztendlich lässt sich aberzum jetzigen Zeitpunkt noch nicht voraussa-gen, in wieweit sich die Classic Division inden nächsten Jahren etablieren und welchesKaliber diese Klasse dominieren wird. Umbestens gerüstet zu sein, wäre eine Pistole immajorfähigen Grundkaliber .40 S&W oder.45 ACP mit einem 9 mm Luger Wechselsys-

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13S T L C a r b o n P r ä z i s i o n s g e w e h r i n . 3 0 8 W i n c h e s t e rL A N G W A F F E N

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Schwarze Magie

Manfred Schmitt stellte uns sein neuestes Präzisionsgewehr zur Verfügung und auf diesem Prototypen mit

Karbonschaft und speziellem Kohlestofffasermantel um der stählernen Laufseele thronte mit dem mächtigen

Zeiss Hensoldt 3,5-26x56 FF eines der aktuellsten Scharfschützenzielfernrohre der absoluten Spitzenliga.

Schwarze Magie: Das STL Carbon Präzisionsgewehrim Standardkaliber .308 Winchester mit dembrandneuen, mächtigen ScharfschützenzielfernrohrCassidian Hensoldt 3,5-26x56 FF ist ein extrem leistungsstarkes Leichtgewicht.

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13I n t e r v iew mi t dem we l tbes ten A l l roundsc hü tzen Doug las Koen igS C H I E S S P R A X I S

Neben altgedienten US-Topstars wie RobLeatham oder Todd Jarrett gehört auchDoug Koenig zu den lebenden Legen-

den, die unzählige Titel in der internationalenWelt des dynamischen Schießsports abgeräumthaben (siehe auch: www.dougkoenig.com).Er erlangte über Nacht Weltruhm, als er 1990im zarten Alter von 21 Jahren nicht nur dieIPSC Weltmeisterschaft “World Shoot IX” inAustralien gewann, sondern als erster HomoSapiens beim höchst anspruchsvollen US Bianchi Cup in Columbia, Missouri, das Maxi-malergebnis von 1.920 von 1.920 möglichen

Punkten schoss. Sein Allroundtalent und sei-ne beeindruckenden Schießkünste mit allenWaffentypen von Gewehr über Flinte bis hinzur Kurzwaffe beweist der bei den bei uns nahezu unbekannten größten US-Allround-Wettkämpfen wie “The Masters InternationalChampionship”, “Sportman’s Team Challen-ge” oder “ESPN Great Outdoor Games”. DieParadedisziplin des 43-jährigen dreifachenFamilienvaters aus Alburtis, Pennsylvania, istund bleibt aber wohl das NRA Action PistolShooting alias Bianchi Cup, denn alleine in der Heimat hat er dieses wohl anspruchs-

vollste Kurzwaffenmatch in den Jahren 1990,92, 98, 2000 bis 2005, 2007, 2008 sowie2010 bis 2012 bereits 14 Mal gewonnen. Dabei hat er im Jahr 2008 mit 1.918 Punktenein einziges Mal nicht mit der 1.920er Maxi-malpunktzahl gesiegt und oftmals seine eigenen Rekorde hinsichtlich der Treffer insabsolute Scheibenzentrum (X-Count, Innen-zehn) verbessert. Seit dem Jahr 2004 wirdDoug Koenig von Smith & Wesson gesponsertund andere Unternehmen, die ihn unter-stützen, sind beispielsweise: Hornady, Star-line, Leupold und Safariland.

Königliche Konversation

Wir hatten anlässlich seines Gewinns der achten Bianchi Cup Weltmeisterschaft in Philippsburg,

Deutschland, die Ehre und seltene Möglichkeit, mit dem amerikanischen Ausnahmetalent in der

IPSC/Action Schießsportwelt, Doug Koenig, ein Gespräch zu führen.

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Das 10-Fragen-Interview mit Doug Koenig

caliber: Du dominierst den Bianchi Cup undandere Action Schießsportdisziplinen seitDeinem IPSC Weltmeistertitelgewinn im Jah-re 1990. Bitte verrate uns Dein Geheimnis,wie Du es schaffst, solange die unschlagbareNummer Eins zu sein? Keine Ermüdungs-erscheinungen?

Koenig: Ich denke, was mir über all die Jah-re geholfen hat, erfolgreich zu sein, ist meineDisziplin und Arbeitsmoral. Ich liebe das,

was ich tue, das Training und die Wettkampf-vorbereitung. Darüber hinaus beschäftigeich mich sehr intensiv mit meiner Aus-rüstung, wobei ich mich in der glücklichenLage befinde, von großartigen Unternehmenunterstützt zu werden. Du kannst nicht mitschlechtem Equipment gewinnen. Ich nehmealso die besten Produkte meiner Sponsorenund optimiere sie für mich persönlich. Ichteste all meine Läufe, bevor sie überhaupt ineiner Waffe verbaut werden. Das ist sehr zeit-aufwendig und nicht jeder ist gewillt, dieseMühen auf sich zu nehmen. Ich entwickle

meine Handlaborierungen individuell für je-de einzelne Matchwaffe für Bianchi Cup oderSteel Challenge, denn ich möchte die maxi-mal machbare Präzision mit meinen HornadyGeschossen erreichen, wobei die Treibla-dungsmittel oft den Unterschied ausmachenkönnen. Manchmal fühle ich mich ein wenigausgebrannt. Ich denke, dass es meistensvom Stress und den stetigen Gewinnerwart-ungen einer langen Saison herrührt. Darumbin ich ganz glücklich, vor allem im Herbstetwas Freizeit genießen und mit meinenJungs auf die Jagd gehen zu können. Es hilft

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k Bolide aus Burscheid (von oben): Dasneue Pohl Force/Euro Ops Division(EOD) Messer “Kilo One” in seinendrei Ausführungen “Para Rescue” mit olivgrünen Micarta Griffschalenund honigfarbener Lederscheide,“Outdoor” mit schwarzen G-10 Griff-schalen und schwarzer Lederscheidesowie “Survival” mit schwarzen G-10 Griffschalen und schwarzer PVD Beschichtung sowie Kydex-Scheide.

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Ob man sich nun für ein günstigeresPohl Force Modell wie “Alpha Two”,“Alpha Three”, “Bravo One”, “Bravo

Two”, “Charlie One” und “Lima One” oderfür einen der beiden kostspieligeren Vertre-ter aus der jungen EOD Linie entscheidet, allesamt tragen sie die typische Handschriftdes Messerdesigners Dietmar Pohl. Somithandelt es sich zumeist um ausgewachsene,äußerst stabil gebaute Schneidwaren mitklappbaren oder feststehenden Klingen unddem speziellen taktischen Touch, bei denendie Ästhetik und bis in das kleinste Detaildurchdachte Praxistauglichkeit in einemharmonischen Einklang stehen. Der Preis-unterschied zwischen der billigsten Pohl For-ce Standardvariante und der teuersten PohlForce EOD Ausführung beträgt satte 196Euro. Doch wie kommt er zustande? Ganzeinfach, durch den unterschiedlichen Pro-duktionsaufwand, der in Taiwan sowie in Italien, beim ersten EOD Kooperationspart-ner Lionsteel aus Maniago (www.lionsteel.it),betrieben wird. Bei den bisherigen Modellenwurden beispielsweise die Griffschalen imSpritzgussverfahren sowie die Klingen mitStanzwerkzeugen hergestellt. Die Bauteileder beiden jungen EOD Messermodelle wer-den hingegen immer aus dem Vollmaterialheraus gearbeitet. So entstehen die Griff-schalen aus G-10, Micarta oder Titanlegie-rung im 3D-CNC-Fräsverfahren und jede ein-zelne Klinge wird mit Laser aus dem Stahlheraus geschnitten sowie mit modernenSchleifrobotern exakt geschliffen. Die weitaushöheren Produktionszeiten und -kosten er-klären den hohen Preis eines EOD Messers,wobei in Italien nur maximal 300 Exemplarein einer Fertigungscharge entstehen.

Kilo schwere Kompetenz

Nach bewährtem Muster offeriert PohlForce das neue feststehende EOD Messer“Kilo One” gleich in drei verschiedenen Konfigurationen: Modell “Outdoor” mitschwarzen G-10 Griffschalen und heller Klin-ge mit “stonewashed Finish”, Modell “Survi-val” mit schwarzen G-10 Griffschalen undschwarzer Klinge mit Hartstoffbeschichtungsowie Modell “Para Rescue” mit Griffschalenaus olivgrünem Leinen-Micarta und hellerKlinge mit “stonewashed Finish”. Wahlweisewerden die Messer mit einer in Italien ge-fertigten, sauber verarbeiteten “Pancake” Lederscheide, die sich eng an den Körper an-schmiegt, oder aber einer ebenso pass-genauen Kydex-Tragevorrichtung des deut-schen Herstellers Höppner & Schumannausgeliefert. Die Bauweise und technischenMerkmale sind natürlich bei allen drei KiloOne Variationen identisch. Sie bestehen auseinem einzigen Stück D2 Werkzeugstahl und

diese massive, durchgehende Voll-Erl-Kon-struktion sorgt für maximale Stabilität in allen nur vorstellbaren Einsatzszenarien. Dieaus G-10 oder Micarta heraus gefrästenGriffschalen mit ihrer griffigen Oberflächen-struktur sind so auf den Stahl gesetzt, dasssie nicht bündig abschließen, sondern um-laufend der Stahl übersteht. Dadurch wirddas Griffmaterial bei mechanischer Bela-stung (Sturz, Stoß, usw.) besonders effektivvor Beschädigungen geschützt. Der Clouhierbei ist aber, dass, wie man vermutenkönnte, durch den überstehenden Stahl keinkantig-unangenehmes Griffgefühl entsteht,denn er wurde überall akkurat abgerundet(so genanntes “Surface Round Milling”;SRM). Die Griffschalen sind wie immer beiPohl Force mit den markanten, großenSchrauben gesichert, was etwaige Demon-tagearbeiten erheblich vereinfacht. Am Ab-schluss des Griffes ragt auch der Stahl her-aus, so dass diese Partie des Messers auchals Schlagwerkzeug genutzt werden könnte,und in einer Bohrung wurde die typische,flexible Fangschnur fixiert. Es ist erstaunlich,wie satt und rutschsicher dieses 25 cm lange,rund 260 Gramm schwere Messer aufgrundder Rillenfräsung auf den Griffschalen in derHand liegt, andererseits aber dennoch flüs-sige Wechsel von verschiedenen Grifftech-niken (Fechtgriff, Hammergriff, Eispickel-griff, Reversgriff) zulässt. Die massive Klingeaus D2 Werkzeugstahl mit 59 HRC Rockwell-härte, einer Klingenstärke von 5 mm und einer maximalen Breite von 38 mm liegt mitihrer Länge von 116 mm unterhalb des deut-schen Führverbotes, könnte somit also im-mer und (fast) überall am Mann getragenwerden. In ihrer modifizierten “Santoku”-Form ist die Klinge ein wahres Allroundta-lent, die sowohl in der Küche am heimischenHerd ebenso wie im harten Outdoor- oderRettungseinsatz unter freiem Himmel einegute Figur macht. Formbedingt offeriert sieeine lange, gerade und somit leicht zu schär-fende Schneide sowie hohe Stabilität in derKlingenspitze. Die abgesenkte Klingenspitzeverringert die Verletzungsgefahr, wenn manim Fall der Fälle beispielsweise einen Sicher-heitsgurt im PKW durchtrennen müsste.

Durch den Flachschliff steckt sie höchsteBelastungen selbst bei groben Hackarbeitenweg, dennoch sind auch filigrane Schneidar-beiten jederzeit machbar.

Tragbarer Stahl

Wie schon erwähnt, werden die neuenPohl Force EOD Kilo One Messer wahlweisemit einer formschönen, hübsch gemachtenLederscheide in Pfannkuchen-Bauweiseoder einer Kydexscheide mit im Ziehwinkelindividuell einstellbarem Gürteladapter aus-

caliber konnte bereits in der Ausgabe April

2012 mit dem Taschenmesser Foxtrott One

das Erstlingswerk aus dem jungen EOD

Programm vorstellen. Alle bis zu diesem

Zeitpunkt bekannten Pohl Force Messer

kamen aus Taiwan, die neuen EOD Spit-

zenmodelle werden jedoch in Europa ge-

fertigt. Wir präsentieren mit dem Kilo One

den mächtigen Zweitschlag.

Die groben Riffelungen an strategischen Stellen des Kilo One sorgen für einen sicheren Griff. Gut zu erkennen ist auch die stabile, breite Partie der Klingenspitze.

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N e u e A i r s o f t M o d e l l e v o n U m a r e xF R E I E W A F F E N

Alternativen aus ArnsbergDie Erfolgsstory des deutschen Freizeitwaffenanbieters Umarex ist in der deutschen Waffenbranche nahezu beispiellos und in diesen Ta-

gen feiert man das 40-jährige Firmenjubiläum sowie den 70sten Geburtstag des Mitbegründers Wulf-Heinz Pflaumer. Wir haben uns drei

neue Softair-Fabrikate aus dem riesigen Programm des Unternehmens näher angesehen.

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Nichts für Erbsenzähler: Die von uns geteste-ten, jungen Airsoftmodelle in 6 mm BB aus demüppigen Umarex Programm. Links die HK MP5SD3 Maschinenpistole, in der Mitte die HK 45Polymerdienstpistole und rechts der Klassikerin Gestalt der FN High Power Capitan.

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Beim Öffnen des Kartons der Airsoft Re-plik "Browning High Power Capitan" in6 mm BB werden Erinnerungen an die

erste eigene Großkaliberpistole in Form ei-ner gebrauchten, günstig erstandenen FNHigh Power Pistole in 9 mm Luger wach, mitwelcher der Autor vor vielen, vielen Mondenseine ersten Schritte im dynamischen IPSCSchießsport unternahm. Die Waffe wurdespäter nach Wünschen des Verfassers vonHerbert Reck aus Kürten im BergischenLand, rund 24 Kilometer Luftlinie nordöst-lich von Köln entfernt, überarbeitet. An die-sen talentierten Tuningspezialisten werdensich wohl nur Wenige unter unserer Leser-schaft erinnern können. Wie dem auch sei,die vom legendären John M. Browning ab1922 entwickelte und von Dieudonné Saive(dem Vater des FN FAL Sturmgewehrs) voll-endete Browning HP (High Power) oder GP(Grande Puissance) des belgischen Rü-stungskonzerns Fabrique Nationale d’Armesde Guerre aus Herstal gilt als Meilenstein un-ter den Dienstpistolen. Schließlich war dieGanzstahlpistole mit Single Action Abzugssy-stem und doppelreihigem Magazin für 13 Pa-tronen in 9x19 schon im Einführungsjahr1935 der Vorläufer all der folgenden "Won-dernines" mit hoher Magazinkapazität. Umsolch einem renommierten Klassiker, der invielen Ländern in Lizenz gefertigt wurde undnoch heute seinen Dienst verrichtet, gerechtzu werden, sollte auch eine Freizeitwaffe eingewisses Niveau vorweisen können.

Asienimporte

Dies trifft auf den von Umarex importier-ten, in eigene Kartons umgepackten und miteiner mehrsprachigen Anleitung versehe-nen 6 mm Browning High Power CapitanNachbau von WE-Tech (siehe auch:www.weairsoft.com oder www.weairsoft.de)durchaus zu. Die detailgetreue, authenti-sche Replik aus Metallguss besitzt eine rela-tiv widerstandfähige und vor allem makello-se Lackierung mit sauber graviertenMarkierungen und – dank der Lizenz vonUmarex – originalem Herstellernamen. DieOriginaltreue setzt sich auch in Konstrukti-ons- und Handhabungsdetails fort, denn dieAirsoft-Pistole besitzt einen Single ActionAbzug mit Übertragungswippe und einseiti-ger, manueller Sicherung, eine Anschluss-stelle am Griffstückrücken für einen An-schlagschaft (der aber anscheinend auchnicht optional erhältlich ist) sowie das fürdie "Capitan" Version typische Rampenvi-sier mit Schieber und Distanzmarkierungenund ein im Schwalbenschwanz sitzendes,seitlich verschiebbares Korn. Hierbei gehtdie Authentizität aber noch weiter, dennselbst die Magazinsicherung ist vorhanden,was bedeutet, dass bei entnommenem Tankfür 20 Plastikkugeln keine Schussauslösungerfolgen kann.

Schwarzwaldgrüße

Eine ganze Ecke moderner aber nicht we-niger authentisch kommt die 6 mm Replikder Heckler & Koch Polymerdienstpistole HK45 in .45 ACP daher, die KWA (siehe auch:www.kwausa.com) im Auftrag für Umarexproduziert und – wiederum dank im Sauer-land vorhandener Lizenz – mit originalge-treuen Heckler & Koch Herstellermarkierun-gen verziert ist. Dies gilt auch für den vonVFC (Vega Force Company, siehe auch:www.gb-tech.com.tw) gefertigten UmarexMP5 SD3 Nachbau in 6 mm BB derSchalldämpferversion "der" 9x19 Maschi-nenpistole aus dem Ländle, der sich zum Testgesellte. Die einst für ein US Army Beschaf-fungsprogramm entwickelte, originale HK 45stellte übrigens kein Geringerer als Ken Hac-kathorn in caliber 9/2006 vor. Die UmarexHK 45 Pistole in 6 mm BB besitzt einenKunststoffrahmen, einen Verschluss aus

Die Umarex/VFC HK MP5 SD3 mit eingeschobener Schulterstütze in der Seitenansicht. Das herausge-nommene Magazin nimmt das Treibgas sowie 30 Kugeln auf.

Die Schalldämpferattrappe der Umarex HKMP5 SD3 kann schnell und einfach abge-

schraubt werden, was den Blick auf das dünneLäufchen freigibt.