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SWAT SCHIESSEN• WAFFEN•AUSRÜSTUNG •TECHNIK 3 März 2013 ¤ 4,90 www.caliber.de G 12807 Österreich 5,40 Luxemburg 5,80 Niederlande 5,80 Schweiz sfr 9,50 Belgien 5,80 Italien 6,30 Finnland 7,50 Tschechien czk 175 Ungarn HUF1990 4 199113 404907 03 Was geht auf 100 Meter? Anschütz KK Gewehr 1712 Silhouette Sporter Hammerstarker Halbautomat Accuracy International AS 50 in .50 BMG im Exklusivtest Walther PPX Pistole 9 mm Luger Preisgünstiges Polymer Stupsnasen-Zielballistik Kurze Läufe in .38 Special & .357 Magnum Ausrüstung Tasmanian Tiger Arizona MK II Jacke Kaluban Cloak Kydexholster Österreichischer Höhenflieger Kahles ZF K16i in 1-6x24 im Test SHOT Show 2013 25 Seiten Fakten & News Pro Arms Selbstlade- gewehr PAR Mk3 .223 Rem. Neue Läufe, neues Glück?

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SWAT SCHIESSEN • WAFFEN • AUSRÜSTUNG • TECHNIK3

März 2013¤ 4,90

www.caliber.deG 12807

Österreich € 5,40Luxemburg € 5,80Niederlande € 5,80Schweiz sfr 9,50Belgien € 5,80Italien € 6,30Finnland € 7,50Tschechien czk 175Ungarn HUF1990

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Was geht auf

100 Meter?Anschütz KK Gewehr

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HammerstarkerHalbautomat

Was geht auf

100 Meter?Anschütz KK Gewehr

1712 Silhouette Sporter

HalbautomatHalbautomatWas geht auf

100 Meter?Anschütz KK Gewehr

1712 Silhouette Sporter

HalbautomatAccuracy International AS 50in .50 BMG im Exklusivtest

Walther PPX Pistole 9 mm LugerPreisgünstiges Polymer

Stupsnasen-ZielballistikKurze Läufe in .38 Special & .357 Magnum

AusrüstungTasmanian Tiger Arizona MK II JackeKaluban Cloak Kydexholster

Österreichischer Höhenfl iegerKahles ZF K16i in 1-6x24 im Test

SHOT Show 2013

25 Seiten Fakten & News Pro Arms Selbstlade-gewehr PAR Mk3 .223 Rem.Neue Läufe, neues Glück?

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TITELTHEMA

Feuerzauber: Accuracy International AS50

im Moment der Schussabgabe.

Seite 6Feuerzauber in der Wüste: Bericht von der weltweit größten Waffenfachmesse SHOT Show.

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Polymer Preiskracher: Brandneue Walther PPX in 9 mm Luger im Test.

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KK auf 100 Meter: Anschütz 1712 Silhouette Sporter

in .22 L.R. im Test.

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Österreichischer Höhenfl ieger: Kahles Zielfernrohr

K16i 1-6x24 im Härtetest.

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INHALTTITELTHEMAAccuracy International AS50 Seite 6Selten und stark – zwei Attribute, die auf das AS50 im Hammerkaliber 12,7x99 si-cherlich zutreffen. Denn zum einen exis-tieren von dem halbautomatischen Scharf-schützengewehr nur wenige Exemplare und zum anderen entwickelt es Energiewerte im Bereich von 16.000 Joule. Wir hatten Gele-genheit, den raren Kraftprotz im Ausland zu testen.

MESSEREPORTAGE35. SHOT Show 2013 Seite 18Über 25 Seiten voller Fakten und News von der 35sten „Shooting, Hunting and Out-door Trade Show“, die sich mit einem üp-pigen Rahmenprogramm vom 15. bis 18. Januar dieses Jahres in Las Vegas, Nevada, ereignete.

KURZWAFFENWalther PPX in 9 mm Luger Seite 44Polymerer Preisbrecher: Die brandneue Walther PPX Dienstpistole wechselt schon für schlappe 569 Euro den Besitzer. Was kann die Neue aus Ulm zum Spartarif?

Taschenrevolver-Zielballistik Seite 54Die klassische „Stupsnase“ (Snubnose; Snubbie) in .38 Special oder .357 Magnum hat immer noch eine treue Anhängerschaft.

Hinsichtlich des Führens sind die Miniab-messungen zwar äußerst praktisch, doch in Sachen Ballistik kommt der kurze Lauf schnell an seine Grenzen. Wir führten ziel-ballistische Untersuchungen durch und lie-fern wertvolle Laborierungstipps.

LANGWAFFENAnschütz 1712 Silhouette Sporter in .22 L.R. Seite 48Das Kleinkaliber-Repetiergewehr mit be-währtem 54er Matchsystem, ausgerüstet mit einem leistungsstarken Leupold 6,5-20x40 EFR, sollte beweisen, was es auf 100 Meter zu leisten vermag.

Proarms Armory PAR Mk3 in .223 Rem. Seite 68Vor einem Jahr testeten wir die Selbstlade-gewehre mit Laufwechselsystem. Man ver-sprach Leistungssteigerung durch Einbau von Lothar Walther Matchläufen. Was nun geschehen ist und uns zu einem Wiederho-lungstest ermunterte.

OPTIKKahles Zielfernrohr K16i 1-6x24 Seite 62caliber konnte exklusiv das neue österrei-chische Allroundzielfernrohr 1-6x24 K16i erproben, wobei selbst ein praxisnaher Test aus dem Hubschrauber nicht ausblieb.

AUSRÜSTUNGKaluban Cloak Kydexholster Seite 84Eine nahezu unbekannte Marke dürfte „Ka-luban Cloak“ aus den USA sein. Zu Unrecht, denn hierbei handelt es sich um nach Kun-denwunsch gefertigte Holster und Ausrüs-tungsteile, die bereits von deutschen SEK dienstlich geführt werden.

Tasmanian Tiger Jacke Arizona MK II Seite 86Die brandneue Doppeljacke im klassischen „Smock Style“ des süddeutschen Behörden-ausrüsters Tatonka/Tasmanian Tiger hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich.

DIES & DASDisziplin des Monats Seite 72Forum/Leserbriefe Seite 74Termine Seite 76Service Seite 78Magazin Seite 90Impressum Seite 98

Auf dem Titelbild sehen Sie den von Firmen wie SIG Sauer und Hornady unterstützten US-Topschützen Max Michel, das halbautomatische Scharfschützen-gewehr Accuracy International AS50 in .50 Browning Machine Gun sowie einen Schnappschuss vom „Media Day“ der SHOT Show 2013. (Titelfotos: Uli Grohs, Stefan Föll, Stefan Perey)

Drei Kurze bitte: Taschenrevolver-Zielballistik in .38 Special und .357 Magnum.

Seite 54

Neue Läufe, neues Glück? Proarms Armory PAR Mk3 in .223 Rem. im Wiederholungstest.

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TITELTHEMA Halbautomatisches Scharfschützengewehr Accuracy International AS50 .50 BMGl6

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Elitäres Energiebündel: Das halbautomatische Scharfschützengewehr Accuracy International AS50 im Kaliber .50 Browning Machine Gun überzeugt durch seine Qualitäten im Schuss.

Soviel vorweg: Der Hauptdarsteller dieses Beitrages ist nach Kriegswaf-fenkontrollgesetz ein verbotener Ge-

genstand für Zivilisten und es war Hilfe von Freunden aus der Truppe sowie erhöhter Mehraufwand vonnöten, um das halbau-tomatische Scharfschützengewehr zumin-dest auf 300 Meter überhaupt erproben zu können. Vielen Dank an alle Beteiligten,

auch wenn für das Kaliber .50 Browning Machine Gun diese Distanz eigentlich eine Unterforderung darstellt, weil es selbst auf über 2.000 Meter noch sehr gute Prä-zisionsergebnisse zustande bringt. Warum berichten wir dann überhaupt über eine solch exotische, auf dem Zivilmarkt ver-botene Frucht? Ganz einfach, weil sie das derzeit technisch Machbare auf dem Markt

der Gewehre in Maximalkalibern darstellt. Neben einer .50 Browning Machine Gun (BMG) – dem größten, für die zivile Nut-zung erlaubtem Gewehrkaliber - mit den metrischen Grundmaßen 12,7x99 mm wirken andere Kaliber wie .223 Reming-ton (5,56x45 mm) oder .308 Winchester (7,62x51 mm) wie Miniaturen. Auch wenn ausgewachsene Scharfschützengewehr-

Hammerstarker Halbautomat

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patronen wie .300 Winchester Magnum (7,62x67 mm) oder .338 Lapua Magnum (8,6x70 mm) ein hohes Präzisionspotenti-al vorweisen können, werden bei den Mi-litärs Gewehre in .50 BMG aufgrund ihrer Reichweite, Leistungsfähigkeit und Zer-störungskraft im Ziel als „Anti-Material-Waffen“ hoch geschätzt. Immerhin bietet das monumentale Projektil Spielraum für

Spezialitäten wie Hartkern, Leuchtspur oder Sprengbrand.

Monster feiert 90sten

1918 wurde der berühmte John M. Brow-ning mit der Entwicklung eines schweren Maschinengewehres und einer Patrone für die Bekämpfung von Hartzielen beauf-

tragt. Drei Jahre später waren die Arbeiten bereits abgeschlossen; das noch heute ge-nutzte Maschinengewehr Browning M2 war geboren und die .50 BMG wurde 1923 of� -ziell bei den amerikanischen Streitkräften eingeführt. Während die 1939 eingeführte M2 Ball-Laborierung „nur“ 19 mm Stahl auf 500 Meter durchdringen konnte, ver-besserte man die Durchschlagskraft mit

„Selten und stark“ sind zwei Attribute, die auf das britische AS50 im Hammerkaliber

12,7x99 sicherlich zutreffen. Denn zum einen existieren von dem Präzisionsgewehr,

das auf Wunsch der US Navy SEALs entstand, nur wenige Exemplare und zum ande-

ren entwickelt es Energiewerte im Bereich von 16.000 Joule. Wir hatten die Gelegen-

heit, den raren Kraftprotz im Ausland zu testen.

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MESSEREPORTAGE 35. SHOT Show vom 15. bis 18. Januar 2013 in Las Vegas, Nevada18

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Wind der Veränderung?Die „Shooting, Hunting and Outdoor Trade Show“ war in vielerlei Hinsicht einzigartig und wird dem Verfas-ser lange in Erinnerung bleiben. Nie zuvor wurde in den Medien so massiv und kontrovers über den priva-ten Waffenbesitz in den USA berichtet. Hierbei kann uns Europäern die professionelle Arbeit der National Rifl e Association sowie die unmittelbaren Reaktionen der Legalwaffenbesitzer und gesetzestreuen Bürger wahrlich nur als Vorbild dienen. Auch die Waffenindustrie zeigte Flagge, in dem sie innovative Produkte in Hülle und Fülle präsentierte. von Stefan Perey

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3Flüstern in der eiskalten Morgenwüste: Der Autor beim Full Auto Testschießen eines brandneuen, komplett schallgedämpften Daniel Defense DDM4 Integrally Suppressed Rifl e (ISR) im angesagten Kaliber .300 Blackout. Ausgestattet mit einem handfreundlichen Rundhandschutz und Aimpoint Micro T-1. Es stehen natürlich auch halbautomati-sche Versionen zur Verfügung. (Foto: Oliver Falk)

Auslöser für diesen von den Medien beschworenen Zwiespalt der Nation war natürlich der schreckliche Vor-

fall von Newtown, Connecticut (siehe auch Editorial in caliber 2/2013), der in mehr-facher Weise erstaunliche Konsequenzen haben sollte. Denn die Amerikaner ver-fi elen nahezu in einen Waffenkaufrausch und die Regale der Waffenhändler waren landesweit schlichtweg leer gekauft. Vor allem Selbstladegewehre des dominie-renden AR-15 Typs, in der US-Fachwelt als „Modern Sporting Rifl e“ (MSR) bezeich-net, oder „High Capacity“ Magazine mit hohem Fassungsvermögen waren Bestsel-ler, weil nach wie vor das Risiko besteht, dass es hier zu strengeren Reglementie-

rungen kommen könnte. Für standard-mäßige Magazine wurden fünfmal höhere Preise erzielt als noch wenige Wochen zuvor. So äußerten Waffenhändler aus verschiedenen Bundesstaaten Bemer-kenswertes wie beispielsweise: „Hätte ich 1.000 AR-15, könnte ich sie innerhalb ei-ner Woche verkaufen“ oder „Wenn ich den Laden schließe, hämmern die Leute ans Schaufenster und wollen hereingelassen werden. Sie winken mit Geldscheinen.“ Von solchen Zuständen wird ein europä-ischer Waffenfachhändler nur in seinen kühnsten Träumen fantasieren können. Drastisch gestiegene Waffenverkäufe ver-zeichnete das FBI mit dem Instrument des „National Instant Criminal Background

Check System“ (NICS) schon im Dezember des Vorjahres. Die Zulassungskontrollen vor dem Schusswaffenkauf durchbrachen in jenem Monat einen neuen Rekord von 2,8 Millionen, was eine Steigerung von 49% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Um Missverständnissen vor-zubeugen: Die Nachfrage war auch schon lange vor Newtown riesig, denn 2012 war mit 19,6 Millionen NICS Einzelkontrol-len und einer Zunahme von 19% zu 2011 ohnehin insgesamt ein Rekordjahr. Eine unmittelbare Folge von Newtown war al-lerdings, dass viele Lehrer und Erzieher, die den Tatsachen mit einem gesunden Pragmatismus ins Auge sehen, praxisori-entierte Schießkurse besuchten, um als Erste vor Ort auf „Active Shooter“ Szenari-os reagieren und somit Leben und Gesund-heit ihrer Schüler schützen zu können. In unseren Breitengraden ein undenkbares Konzept, das angesichts der meinungsbil-denden Vormachtstellung von Grünen und Gutmenschen für Entsetzen sorgte. So gab es in Ohio ein kostenloses, mehrtägiges Intensivseminar, zu dem sich sofort 900 Betroffene anmeldeten und auch in Te-xas wurde für Pädagogen ein „Concealed Carry Permit“ (CCP) oder „Concealed Car-ry License“ (CCL) Kurs gratis angeboten, der sonst 85 $ kostet und bei dem die 400 verfügbaren Plätze in Nullkommanichts ausgebucht waren (siehe hierzu beispiels-weise auch: Buckeye Firearms Assocation; www.buckeyefi rearms.org).

BHO vs. NRA

Die Auseinandersetzungen zwischen Ba-rack Hussein Obama (BHO) und der Na-tional Rifl e Association (NRA; www.nra.org) mit ihren 4,5 Millionen Mitgliedern wurden von den Medien gar als „Kampf des Jahrhunderts“ hochstilisiert. In diesem Zusammenhang stellte man auch gleich die Frage, ob die NRA, die seit Newtown übrigens bei steigender Tendenz weit

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MESSEREPORTAGE 35. SHOT Show vom 15. bis 18. Januar 2013 in Las Vegas, Nevada20

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caliber Highlights Selektion: Innovative Produkte & große Meldungen der SHOT Show 2013

Wachablösung: Nach bald 50-jähriger Dienstzeit wird der Klassiker FN High Power (rechts; UK Armed Forces Bezeichnung L9A1) ausge-mustert. Das britische Verteidigungsministerium hat 25.000 Glock 17 Gen 4 (links) geordert.

Von links (im wahrsten Sinne des Wortes): Joe Biden und Barack Obama bei der offi ziellen Pressekonferenz rund um ein restriktiveres Waffengesetz. Es handelt sich um ein Foto des SIG Sauer Messestandmonitors auf der SHOT Show am Mittwoch-morgen 09:00, 16.01.2013.

Eine Freude zu schießen: Mit dem McMillan ALIAS CS5 Repetierer in .308 Winchester (als Ultraschalllaborierung mit 200 Grains Geschoss) in Take Down Bauweise mit feinem Anschütz Matchabzug, 12,5“-Matchlauf und ergonomisch erstklassigem Skelettschaft konnten Wurfscheiben (Tontauben) und Stahlziele auf rund 150 und 200 Yards immer mit dem ersten Schuss getroffen werden. (Foto: Oliver Falk)

Komplettlösung: Bei der PGF („Precision Guided Firearms“) Technologie von Trackingpoint handelt es sich um ein System, bestehend aus einem Surgeon Rifl es Präzisionsgewehr auf Accuracy International AX Basis, einem Zielfernrohr mit in-tegriertem Computer, einem i-Pad mit Ballistiksoftware und 200 Barnes Patronen. Der Abzug löst erst aus, wenn man sauber auf dem Ziel steht!

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10. Klassische Auktion am 16. März 2013, 11 Uhr im Hotel Marriott Wien.Für exklusive und hochwertige FFW, Jagd-, Sport-, Antik-, Ordonnanz- und Sammlerwaffen und Zubehör.

Besichtigung vom 13. bis 16. März 2013 in der Weihburggasse 27, 1010 Wien.

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Besichtigung vom 13. bis 23. März 2013 in der Weihburggasse 27, 1010 Wien.

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über 100.000 Neumitglieder verzeichnen kann, „unschlagbar“ sei. Im vorauseilen-den Gehorsam hatte der US-Bundesstaat New York in Windeseile vor der offi ziellen Pressekonferenz des Präsidenten, die am Mittwoch, dem 16.01.2013, morgens um 0:900 Uhr auch live auf der SHOT Show auf großen Monitoren am SIG Sauer Stand übertragen wurde, das schärfste Waffen-gesetz in ganz USA auf den Weg gebracht. Der Senat und das Abgeordnetenhaus des Staates verabschiedeten innerhalb von 24 Stunden einen Gesetzesentwurf, nach dem Selbstladegewehre ebenso wie Magazine mit einer höheren Kapazität als sieben Pa-tronen für Zivilsten verboten sein sollen. Die NRA monierte, dass man das Gesetz in Hinterzimmern ausgehandelt und heim-lich durch die Parlamentskammern ge-pusht habe. Das passt ins Gesamtbild, weil New York ohnehin schon ein restriktiveres Waffengesetz als nahezu alle anderen US Bundesstaaten hatte. Am besagten Mitt-woch verkündete dann der Präsident nicht weniger als 23 noch näher zu betrach-tende Sofortmaßnahmen per Exekutiv-

verfügung, die nicht der Zustimmung des Kongresses bedürfen. Hierzu zählt bei-spielsweise die fi nanzielle Unterstützung von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen an Schulen oder Forschungsprojekte rund um Waffengewalt, wofür 500 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus forderte er die Kongressabgeord-neten dazu auf, beispielsweise folgende Pläne zu unterstützen: Verbannung von Selbstladegewehren auf dem Zivilmarkt, so wie sie einst von Bill Clinton 1994 ein-geführt und zehn Jahre später durch Ge-org W. Bush wieder aufgehoben wurde, oder Magazine mit einer Maximalkapazität von 10 Patronen in Privathaushalten. Alle Beteiligten dieser Antiwaffenpolitik – wie beispielsweise die übereifrige Senatorin Dianne Feinstein, die als Bürgermeisterin von San Francisco schon 1984 den Ver-such unternahm, Faustfeuerwaffen in ih-rer Stadt zu verbieten – sind sich bewusst darüber, dass sie einen schweren Kampf im Kongress auszufechten haben. Traditi-onsgemäß stehen Republikaner aber auch Demokraten aus ländlichen Wahlkreisen in

Senat und Repräsentantenhaus jedweden Waffenrechtsrestriktionen höchst skep-tisch gegenüber. Zudem halten sich hart-näckig die Gerüchte, dass der Attentäter von Newtown im Rahmen seines erweiter-ten Suizids überhaupt kein AR-15 Gewehr genutzt hat, was wiederum Erinnerun-gen an Erfurt und das Verbot von kurzen Vorderschaftrepetierfl inten weckt, auch wenn der Täter am Gutenberg-Gymnasium im Jahr 2002 diesen Waffentyp überhaupt nicht einsetzte. Weil Obama bei seiner Pressekonferenz medienwirksam Familien der Opfer und vier Schulkinder eingeladen hatte, die ihm nach dem Attentat Brie-

Für Aufsehen sorgte die neue SIG MPX Maschinenpistolen-generation mit AR-15 verwandtem Griffstück und indirektem

„short stroke“ Gasdruckladersystem, monolithischem Oberteil sowie Wechselkaliber-Möglichkeit in 9 mm Luger, .357 SIG

oder .40 S&W in vier halb- oder vollautomatischen Versionen. Hier die SIG MPX-C mit permanentem Kompensator und

Refl exvisier. Bei der Munitionsknappheit kann man die aber derzeit in den USA kaum ausreichend „bewegen“.

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KURZWAFFEN Walther PPX Polymerdienstpistole in 9 mm Luger44

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Sparst du noch oder schießt du schon?Auf der SHOT Show 2013 präsentiert und von uns in der Wüste bereits Probe geschossen, bringt Carl

Walther mit der PPX einen weiteren P99 Abkömmling auf den Markt, der hierzulande schon für den Kampf-

preis von 569 Euro zu haben ist. Wir wollten wissen, was die Neue aus Ulm zu bieten hat.

Eine vollwertige Dienstpistole „Made in Germany“ für einen Preis von unter 600 Euro klingt schon verlo-

ckend. Denn für die aus gleichem Stall stammende, aktuelle Walther PPQ (sie-he caliber 10/2011) muss man 899 Euro auf den Tisch legen. Um Spekulationen vorwegzugreifen, die Walther PPX wird mit Ausnahme des doppelreihigen Ma-gazins komplett in Ulm gefertigt. Den deutschen Behördenmarkt hat man mit der PPX nicht ins Auge gefasst, weil unter anderem alleine aufgrund des Abzugs-widerstandes von unter 30 Newton, was in etwa 3.000 Gramm entspricht, eine

Zerti� zierung nach technischer Richtli-nie (TR) nicht möglich wäre. Allerdings hat man bei Walther den internationalen Behördenbereich schon anvisiert, wobei man um das zähe Ringen eines Gewinns einer Ausschreibung sicherlich mit dem günstigen Preis auftrumpfen kann, was in Zeiten globaler, knapper Kassen ein immer wichtigeres Entscheidungskrite-rium zu sein scheint. Gerade hier konnte Carl Walther in jüngster Vergangenheit neue Erfolge feiern, konnten wir doch schon in der IWA 2012 Messereportage berichten, dass das Unternehmen 7.800 Stück der Walther P99Q an die � nnische

Polizei, den Grenzschutz und Zoll liefert. Darüber hinaus wurde erst im November des Vorjahres ein Vertrag unterzeichnet, nach dem 45.000 Exemplare der Walther P99Q bis Mitte 2015 an die niederländi-sche Polizei geliefert werden.

PPX im Detail

In der stetig wachsenden P99 Dienstpis-tolenfamilie entdeckt man unterschied-lichste Abzugssysteme. Bei der P99 AS, die mit konventioneller Double Action/Single Action Kombination mit Entspanndrücker auf der Verschlussoberseite ausgestattet ist, steht das Kürzel AS für „Anti Stress“. Bei der nur an Behörden ausgelieferten PPQ steht der letzte Buchstabe für „Quick Defence“ und beschreibt damit den vor-gespannten Abzug mit kurzem Resetweg, so wie er bei vielen Spezialeinheiten be-liebt ist. Bei der brandneuen PPX hinge-gen verbirgt sich keine Systematik hinter dem Kürzel X, vielleicht möchte man hier einfach nur den außenliegenden Hammer mit einer mathematischen Variablen X be-schreiben. Nach Herstellerauskunft gibt es wohl, trotz der Nachteile einer höher liegenden Laufseelenachse im Vergleich zum Schlagbolzenschloss, einige Befür-worter dieses Systems, weshalb die Ulmer ihr Produktportfolio in diese Richtung erweitern möchten, um jede Marktnische abdecken zu können. Das ist nicht von der Hand zu weisen, denn die meist mit mehr Masse versehenen Systeme mit äußerem Schlagstück können bei harten und/oder mit Dichtungslack versehenen Zündhüt-chen oftmals mehr Zündsicherheit als Dienstpistolen mit Schlagbolzenschloss vorweisen. Zwar lässt sich bei Schlagbol-zenschlosspistolen etwas mehr Energie über eine kräftigere Schlagfeder generie-ren, aber das wirkt sich wiederum nachtei-lig in Gestalt eines erhöhten Abzugswider-standes aus.

Preiskracher. Die Walther PPX ist eine vollwertige Dienstpistole in 9 mm Luger „Made in Germany“. Der Preis ist mit 569 Euro denkbar günstig und dürfte damit die Kon-kurrenz unter Zugzwang setzen.

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Auf den Knopf gekommen

Ein typisches Ausstattungsmerkmal schon der allerersten Walther P99 Modelle war der beidseitig an der Abzugsbügelunter-seite positionierte Magazinauslösehebel. Dieser Mechanismus wurde bei der PPX zugunsten eines konventionellen Ma-gazinauslöseknopfs auf der linken Rah-menseite getauscht, der sich bei Bedarf auch auf die andere Waffenseite umset-zen lässt. Unserer bescheidenen Mei-nung nach ein positiver Fortschritt, denn bei dem Doppelhebel konnte sich gerne schon mal ein Einsatzhandschuh an der Schnittstelle zwischen Magazinauslöser und Griffstück verfangen. Der wuchtige Verschluss ist aus dem Vollen gefräst und es wird auch eine PPX Variante mit hellem Stainless Steel Schlitten geben, was aber dann den Preis auf 599 Euro ansteigen lässt. Schön, dass die Ulmer nicht die vorderen Griffrillen der Sparmaßnahme zum Opfer fallen ließen. Dem aufmerk-samen Betrachter wird nicht entgangen sein, dass die Auszieherkralle bei der PPX nun in der Innenseite des Verschlusses verschwunden ist. Ein Multifunktionsteil, das in den Verschluss eingesetzt ist, be-heimatet jetzt Auszieher, Schlagbolzen und Fallsicherung. Ob es auch in Deutsch-land eine querschnittsstärkere .40 S&W Version geben wird, stand zum Redakti-onsschluss noch nicht fest und wird vom Interesse des Marktes abhängig sein.

Hochbau ohne Wechselrücken

Ein Novum, was einst von der Firma Walther mit dem Erscheinen der P99 im Jahre 1996 bei modernen Dienstpistolen ins Leben ge-rufen wurde und vielen anderen Herstellern als Vorbild diente, fehlt aber bei der PPX. Die Rede ist hier vom auswechselbaren

Griffrücken, der den Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen ist. Etwas ungewohnt dürfte die hohe Laufseelenachse der PPX sein, die mit 32 Millimeter rund 8 Millimeter höher in der Hand liegt als die konventionellen, hammerlosen Systeme der P99. Bei der Visierung muss der Anwender bei der PPX auch auf eine nachleuchtende Visiereinheit verzichten und sich mit weißen Punkten auf Kimme und Korn begnügen. Die Kimme ist mit Werkzeug seitlich verstellbar, das Korn kann bei Bedarf für Treffpunktlagekor-rekturen ausgetauscht werden. Ebenfalls wegrationalisiert wurde der beidseitige Verschlussfanghebel, was der rechten Waf-fenseite aber dafür ein glattes Äußeres ver-leiht. Ansonsten sind die Gemeinsamkeiten der 16+1 Patronen fassenden PPX recht groß mit ihren Geschwistern. Die Lau� änge des mit einem konventionellen Feld-Zug-Pro� ls versehenen Rohres beträgt 4“/102 Millimeter. Auch die günstigste Waffe aus der P99 Reihe überzeugt innen wie außen mit einer sauberen Verarbeitung. Die Zer-legeprozedur beginnt nun etwas anders, wenn man einmal von der notwendigen Si-cherheitsüberprüfung am Anfang aller Ma-nipulationen absieht, denn der am Griffs-tück eingelassene Zerlegeschieber wird nun nicht mehr nach unten gezogen, sondern ein auf der linken Waffenseite angebrach-ter Zerlegehebel wir im Uhrzeigersinn etwa

90 Grad gedreht, so wie man es zum Bei-spiel von den Pistolen der Firma SIG Sauer kennt. Trotz des knapp kalkulierten Preises � ndet noch ein Reservemagazin Platz im Hartschalenkoffer.

Auf dem Schießstand

Die taufrische Walther PPX Dienstpistole in der Sparversion sollte natürlich auch

Die rechte Seite des Griffstücks, ohne Schlitten-fanghebel, ziert die Inschrift des Importeurs in den USA und deutet nicht auf eine Fremdproduk-tion in Übersee hin.

Der außenliegende Schlaghebel tritt erst bei Betäti-gung des Abzuges aus seiner Ruheposition heraus.

An der Verschlussrückseite erkennt man gut die kantige Kontur der PPX gegenüber der etwas

gefälligeren Form der PPQ.

Der Magazinauslöser der PPX hat nun eine haus-interne Evolution erfahren und befi ndet sich nun als echter Drücker in Daumennähe. Die anderen Modellreihen auf P99 Basis verwenden dagegen die beidseitige Hebelmechanik am Abzugsbügel.

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KURZWAFFEN Zielballistik von Taschenrevolvern in .38 Special und .357 Magnum54

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Klein aber oho: Taschenrevolver, wie sie in unseren Breitengraden gerne im Jagdbetrieb für den Fangschuss genutzt werden, können mit entsprechenden Laborierungen trotz kurzer Laufl änge noch Einiges leis-ten. Wir testeten 14 Munitionssorten aus dem neuen Ruger LCR sowie den Smith & Wesson M60 Chiefs Special in zwei Laufl ängen.

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Drei Kurze bitte!Flache Subkompaktpistolen sind heutzutage die moderne Konkurrenz des einst so dominierenden Taschen-revolvers. Dennoch hat die klassische „Stupsnase“ (Snubnose; Snubbie) immer noch eine treue Anhän-gerschaft. Hinsichtlich des Führens sind die Minimalabmessungen zwar äußerst praktisch, doch in Sachen Ballistik kommt der kurze Lauf auch schnell an seine Grenzen. Wir führten zielballistische Untersuchungen durch und liefern wertvolle Laborierungstipps.

Man könnte annehmen, die Tage des Taschenrevolvers als Verteidigungs- oder Fangschusswaffe seien welt-

weit schon lange gezählt. Denn die Vorteile der Subkompakt- und Kompaktpistolen ab Kaliber 9 mm Luger – wie beispielsweise Glock 26, Heckler & Koch P2000 SK, Kahr Arms PM9094, SIG Sauer P239 oder Walther PPS – überwiegen deutlich. Sie sind oftmals leichter, schmaler und in der Feuerkraft überlegen, weisen sie doch Magazinkapa-zitäten von 8 bis 10 Patronen auf, wohin-gegen der Taschenrevolver typischerweise eine Trommel für fünf Patronen besitzt. In der Praxis dürfte auch der Nachladevor-gang durch Magazinwechsel bei der Pisto-le weitaus schneller als beim Revolver mit Ladeclips oder Speedloadern vonstatten gehen. Zudem bieten namhafte Hersteller ausgereifte, höchst funktionssichere Mo-delle an, was wiederum den Verfechtern

des Revolvers mit seiner angeblich absolu-ten Funktionszuverlässigkeit wiederum et-was den Wind aus den Segeln nimmt, denn auch bei ihm können Funktionskleinteile brechen, was unweigerlich zum Totalaus-fall führt. Auf der Habenseite des Revolvers steht aber sicherlich, dass er sehr in seiner Funktionssicherheit sehr Munitionsunab-hängig ist, weil er rein mechanisch mit der Kraft des Zeige� ngers des Schützen arbei-tet und nicht auf den Gas- und Arbeitsdruck der Patrone angewiesen ist. Anderseits: Sitzt ein Zünder ohne Zündmasse oder verkehrt herum in der Glocke des Hülsen-bodens, dann macht es bei beiden Waffen-systemen nur „klick“ anstatt „bum!“ Beim Revolver muss dann nur weiter der Abzug bedient werden, um die Trommel und damit ein neues Patronenlager mit frischer Patro-ne vor den Laufeingang zu transportieren. Bei einer Pistole mit Spannabzug kann über

die Abzugsbetätigung ein erneuter Zünd-versuch der schadhaften Patrone erfolgen, ansonsten muss aber die Patrone heraus-repetiert werden, um eine frische Patrone aus dem Magazin in das Patronenlager zu befördern. Ein Revolver kann im extremen Nahbereich auch als Kontaktwaffe genutzt werden, denn das Aufsetzen der Mündung beein� usst nicht die Funktion. Bei den meisten Pistolen wird hingegen der Ver-schluss unter Umständen mehr oder weni-ger zurückgeschoben, und damit der Lauf eventuell aus der Verriegelung („out of battery“) gedrückt, so dass keine Schus-sauslösung mehr erfolgen kann. Ergreift ein Gegenüber den Verschluss der Pistole, kann man sie dennoch erneut abfeuern. Packt ein Kontrahent aber den Zylinder des Revolvers, wird die Trommel blockiert und eine nochmalige Schussabgabe vereitelt. Zugegeben, hier handelt es sich um „ECQB“

Gib mir Fünf! Durch die Trommel mit fünf Lagern reduziert sich im Gegensatz zum Six Shooter der Durchmesser. So kann der Taschenrevolver besser verdeckt geführt werden, wie hier in diesem von COP (www.cop-gmbh.de) zur Verfügung gestell-ten „Inside the Waistband“ (IWB) Holster.v

Zum Führen eines Smith & Wesson J-Rahmen Revolvers eignen sich auch die passgenau gearbei-teten Galco Gürtelholster (www.waimex.com).

Exotisch: Wadenholster, wie hier das Bianchi Modell „Triad Ankle Holster“(www.cop-gmbh.de), sind nicht gerade populär.

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OPTIK Kahles Optik Zielfernrohr K16i 1-6x2462

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Österreichischer Höhenfl iegerIn der im stetigen Wachstum begriffenen Klasse der besonders vielseitig einsetzbaren, kompakten Ziel-fernrohre mit variabler Vergrößerung von 1-6-fach kommt immer mehr Bewegung ins Spiel. Nachdem der Mutterkonzern Swarovski schon vor einigen Jahren ein 1-6x24x24 präsentierte, ist nun die für den Behör-denbereich zuständige Firma Kahles auf den Zug aufgesprungen. caliber konnte exklusiv das neue 1-6x24 K16i erproben, wobei selbst ein praxisnaher Test aus dem Hubschrauber nicht ausblieb.

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Gerade in jüngster Vergangenheit hat sich Einiges getan beim nunmehr 115 Jahre alten österreichischen

Traditionshersteller Kahles Optik, zog man doch erst im Sommer des Vorjahres von Wien nach Guntramsdorf in ein neu errichtetes, modernes Firmengebäude um. Auch wir waren zur Einweihungsfeier geladen und berichteten darüber in cali-ber 9/2012. Zudem überrascht man immer wieder durch innovative, leistungsstarke Optiken, die oftmals in enger Zusammen-arbeit mit Spezialeinheiten entstanden sind, wie beispielsweise das Kahles Ziel-fernrohr K624i in 6-24x56 (siehe caliber 2/2012). Hier macht das ebenfalls auf die Bedürfnisse von Militär und Polizei

zugeschnittene, an dieser Stelle erstmals vorgestellte 1-6x24 K16i keine Ausnahme. Das ursprünglich nur für den Behörden-bereich entwickelte Multitalent soll auch demnächst auf dem Zivilmarkt erhältlich sein.

Hart ran genommen!

Unser Test wurde freundlicherweise von Oberstabsfeldwebel Herman „Rosi“ Ro-senberg aus praxisorientierter Sicht für das Behördenklientel durchgeführt (sie-he hierzu beispielsweise auch: caliber 9/2012 „MEN Special Forces Workshop“ oder caliber 2/2013 „Urban Sniper Kurs“). Durch seine langjährige Berufserfahrung, darunter elf Jahre beim KSK (Kommando Spezial Kräfte), kennt er die harten mili-tärischen Anforderungen an ein modernes

Zielfernrohr bestens. Das Kahles 1-6x24 soll wie viele artverwandte Zielfernroh-re mit einer einfachen Vergrößerung am Beginn der Vergrößerungsskala für den Einsatz auf einem „Desginated Marksman Rifl e“ (DMR; Präzisionsselbstladegewehr als Unterstützungswaffe der Infanterie) dienlich sein. Dabei soll es sowohl das in-tuitive, reaktionsschnelle Treffen auf Nah-distanzen von 10 bis 15 Metern als auch das sichere Identifi zieren und Bekämpfen eines Zieles bis 600 Meter ermöglichen. Entsprechendes Kaliber, wie die immer mehr an Popularität gewinnende 7,62x51 mm vorausgesetzt. Für die kurze Distanz sollte die Vergrößerung nicht mehr als 1,1-fach betragen, da es darüber hinaus sonst immer schwieriger wird, mit beiden

geöffneten Augen zu schießen. Weiteres Kriterium für eine DMR Optik ist, dass Zie-le, die nur kurz sichtbar sind und sich be-wegen, sicher ausgeschaltet werden kön-nen. Das rund 500 Gramm schwere Kahles ist mit einem Höhen- und Seitenverstell-turm mit Abdeckkappen ausgestattet. Aus taktischer Sicht sollten der Einsatz eines Kampfvisiers und somit also die Nutzung von Visiermarken, wie zum Beispiel Mil-Dot, möglich sein, wie es beim K16i mit dem SM 1 Absehen auch der Fall ist. Ist die Zielentfernung bekannt, können mit der Schnellverstellung die entsprechenden Klicks zur Höhenkorrektur auch von Hand eingestellt werden. Diese Methode ist sehr

genau, kostet aber Zeit und die Hand wird bewegt, was das Risiko erhöht, dass man vom Gegner aufgeklärt wird. Der Gesamt-verstellbereich umfasst 2,4 Meter und bietet somit auch für längere Distanzen genug Flugbahnkompensation. Die Ver-stellung beträgt 1,5 cm pro Klick auf der 100-Meter-Distanz. Da es auf dem Schieß-stand leichter fällt „ mathematische Prob-leme“ zu beheben, ist für den taktischen Bereich eine Rastung von 1cm/100 Meter vorteilhafter, da sie im Stress leichter be-herrscht werden kann.

Leuchtendes Beispiel

Die Leuchtintensität des Absehens lässt sich, im Gegensatz zu den Fabrikaten vie-

darunter elf Jahre beim KSK (Kommando Spezial Kräfte), kennt er die harten mili-tärischen Anforderungen an ein modernes

Zielfernrohr bestens. Das Kahles 1-6x24 soll wie viele artverwandte Zielfernroh-re mit einer einfachen Vergrößerung am

genau, kostet aber Zeit und die Hand wird bewegt, was das Risiko erhöht, dass man vom Gegner aufgeklärt wird. Der Gesamt-

Österreichischer Höhenfl ieger: Das neue Kahles 1-6x24 K16i ist ein kompaktes, leistungsstarkes und vielseitig einsetzbares Zielfernrohr, das auch bei Schießdrills aus dem Hubschrauber heraus seine Fähigkeiten zeigte. Der montierte Hülsensack ist übrigens ein unverzichtbares Utensil.

Das Kahles 1-6x24 K16i wurde ursprünglichfür den Behördenbereich konzipiert, könnteaber auch für sportliche Disziplinen wie IPSC-Rifl eeine universelle Lösung darstellen.

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AUSRÜSTUNG Calculated Sentience LLC Kaluban Cloak Kydexholster84

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Diskrete MaßarbeitEine wohl nahezu unbekannte Marke in unseren Breitengraden dürfte „Kaluban Cloak“ aus den USA sein. Zu Unrecht, denn hierbei handelt es sich um nach Kundenwunsch gefertigte, erstklassige Holster und Aus-

rüstungsteile aus Kydex, die bereits von deutschen Spezialeinsatzkräften (SEK) dienstlich geführt werden.

Der neumodische Ausdruck „Hype“ be-deutet soviel wie Höhepunkt oder be-schreibt etwas, das zeitlich begrenzt

schwer in Mode ist und das viele Menschen besitzen oder an dem sie teilhaben wollen. Solch einen „Hype“ gibt es momentan auch in den USA rund um eine bestimmte Machart von handgefertigten „Custom Kydex“ Tra-gevorrichtungen für Faustfeuerwaffen und anderen Ausrüstungsgegenständen, weil sie

von einigen besonders populären Schießaus-bildern, wie beispielsweise Chris Costa (Mag-pul Dynamics, heute Costa Ludus) oder Larry Vickers (Vickers Tactical), genutzt werden. Die Rede ist hier vor allem von Raven Conceal-ment Systems Holstern, auf die man heutzu-tage als zahlender Kunde sehr lange warten darf, und die hier vorgestellten Kaluban Cloak Produkte sind hinsichtlich Qualität sowie Pra-xistauglichkeit mindestens ebenbürtig.

Unbegrenzte Möglichkeiten

In vom Unternehmen zur Verfügung ge-stellten Unterlagen entdeckten wir über 110 Faustfeuerwaffen in Subkompakt-, Kom-pakt- und Full Size Formaten, für die Kaluban Cloak entsprechende Holster fertigt. Hierbei findet man neben Klassikern wie Colt 1911, FN High Power, HK P7M8 oder SIG Sauer P226 auch jüngste Fabrikate wie die Beretta Nano oder Caracal C mit spezieller „Quick Sight“ Visierung. Für Pistolenmodelle, die von Hau-se aus mit einer Montageschiene für Waf-fenleuchten oder Licht-Laser-Module (LLM) versehen sind und so auch geführt werden sollen, offeriert man ebenfalls passende Tragevorrichtungen. Berücksichtigt werden hierbei die Lichtquellen und LLM der führen-den Hersteller SureFire, Streamlight, Insight, Viridian oder Crimson Trace. Darüber hinaus baut man Einzel-, Doppel- und Vierfachma-gazintaschen für Pistolenmagazine sowie Tragevorrichtungen für Handschellen und Einsatzstöcke von ASP, Taschenlampen von SureFire und Streamlight und Messer. Echte Spezialitäten des Unternehmens sind aber die so genannten „PSD“- und „Breacher´s packages.“ Das sind sehr praxisgerecht zu-sammen montierte Kombinationen von je zwei Gewehr- und Pistolenmagazintaschen und einem Taschenlampenhalter (PSD) oder einem Schrotpatronenhalter (Breacher). Diese Pakete gibt es für die Magazine von 24 gängigen Pistolenmodellen, 15 Gewehren und Maschinenpistolen sowie 20 verschiede-ne Taschenlampenmodelle (14 von SureFire, 6 von Streamlight).

Maßkonfektion am Mann

Erproben konnten wir ein Kaluban Cloak Holster für eine Glock 17 Gen 4 in 9 mm Luger und eine kombinierte PSD Tragevorrichtung für zwei entsprechende Pistolenmagazine, zwei AR-15 (OA MAG) Magazine sowie eine SureFire P2X Fury Taschenlampe. Die drei Buchstaben PSD stehen übrigens für „Pro-tective Security Detail“ - was schlichtweg

Feuerstarke Diskretion: Holster und PSD Set des US Herstellers Kaluban Cloak. Flexibilität wird groß geschrieben: Es gibt 20 wechselbare Schlaufen und Platten (auch für „Inside the Waistband“ Trageweise) für das Holster für diverse Gürtelbreiten.

Holster und PSD Tragevorrichtung am Mann. Waffe und Ausrüstungsgegenstände sitzen bom-benfest verlustsicher an ihrem Platz, dennoch ist viel Zugriffsfreiheit und eine schnelle Einsatz-bereitschaft gewährleistet.

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soviel wie Per-sonenschützer bedeutet. Die-ser Begriff hat sich in der ame-r i k a n i s c h e n S i c h e r h e i t s -industrie seit den Tagen

der „private defense contractors“ von Firmen wie Blackwater, Triple Canopy oder Aegis in Irak und Afghanistan eingebürgert. Außerhalb von direkten Konfl iktzonen müssen Bodyguards mög-lichst diskret arbeiten, wofür das Paradebeispiel schlechthin wohl der US Secret Service ist. Diese notwendige Unauffälligkeit hat natürlich auch direkte Auswirkungen auf die Ausrüstung und das hier gezeigte PSD Set wird beispielsweise von den Personenschützen des philippinischen Vizepräsi-denten oder auch von maritimen Boarding Teams, die Schiffe in der Region von Somalia inspizieren, verwendet. Gedacht ist es für Bodyguards, die der Schutzperson am nächsten stehen und als „Di-amant“ bezeichnet werden. Sollte diese Gruppe unter Feuer geraten, wird das Feuer nur erwidert, um so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone zu kommen. Das „Counter Assault Team“ (CAT) über-nimmt dann normalerweise den Auftrag, wobei es sich um schwer bewaffnetes Sicherheitspersonal in einem Fahrzeug oder in Fahrzeugen handelt. Somit reicht ein hinsichtlich Diskretion und Feuerkraft gut ausbalanciertes PSD Setup, bestehend aus zwei Gewehr- und zwei Pistolenmagazinen, auch unter taktischen Gesichtspunkten meistens aus. Geeig-net wäre es aber auch für SEK bei einem Einsatz in langen, schmalen Räumlichkeiten wie Flugzeuge oder Busse, weil hier weniger mehr ist und die Ge-fahr reduziert wird, mit zuviel Ausrüstung an Ge-genständen geräuschvoll hängen zu bleiben. Auch hier ist oftmals nicht zuviel Munition am Mann nö-tig, weil Unterstützungsteams bereit stehen. Der Taschenlampenhalter am PSD Set ist sinnvoll, weil

man bei Durchsuchungsaktionen in dunklen Räum-lichkeiten aus Sicherheitsgründen prinzipiell nicht mit der an der Waffe montierten Weißlichtquelle scannen sollte. Das erprobte Holster und PSD Set aus dickwandigem Kydex erwies sich in der Praxis als äußerst robust. Das Holster ist im Bereich des Abzugsbügels weit ausgeschnitten, woraus ein si-cherer Waffenzugriff und sauberer Ziehvorgang resultiert. Die Passform und detailverliebte Ver-arbeitung mit überall abgerundeten Kanten sind exzellent. Hieraus ergibt sich aber auch ein relativ hoher Ziehwiderstand, der wünschenswert ist, weil es sich eben nicht um Wettkampfausrüstung han-delt. Beim PSD Set wurden die Zwischenräume zwi-schen den Einzelkomponenten so bemessen, dass man unter allen Umständen auch mit Handschuhen einen sicheren, freien Zugriff auf alle Ausrüstungs-gegenstände hat, ohne dass man sich selbst ins Gehege kommt oder die Ausrüstung zwangsläufi g miteinander kollidieren muss. Prädikat: Besonders wertvoll, was sich leider auch im Preis widerspie-gelt. Denn das Holster kostet 149 Euro (10 Euro mehr, wenn es auf eine zusätzliche Waffenleuchte zugeschnitten ist) und das PSD Set schlägt mit 290 Euro zu Buche, wobei es sich immerhin um fünf Einzelkomponenten handelt, was den Preis ein we-nig relativiert.

Text: Stefan PereyFotos: Uli Grohs

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caliber-KontaktWeitere Informationen erhält man beim deutschen Behördenausrüster Pol-Tec e.K., Theresienstrasse 5, 90762 Fürth, Telefon: +49-(0)911-5692220, Fax: +49-(0)911-56922222, www.pol-tec.de, [email protected] sowie www.calsentllc.com

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