chilli – das Freiburger Stadtmagazin

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FORSCHERIN Hannah Bast über die Männerdomäne google SCHAMANE Geistheilung im Gewerbegebiet DER SEX UND DIE STEUER Warum Huren sich dem Finanzbürgermeister »verweigern« mit THEMENHEFT Bauen & Wohnen Ausgabe 09- 10/14 2,50 Euro Ausgabe September 11. Jahrgang / #102 Was da wieder los ist: Termine & Partys 1.09. – 19.10.14 AB 28.08. IM KINO CLUBMACHER Die neue Passage46 im Theater

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Eine kleine Leseprobe der September-Ausgabe

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FORSCHERINHannah Bast über dieMännerdomäne google

SCHAMANEGeistheilung im Gewerbegebiet

DER SEx uND DIE StEuERWarum Huren sich dem Finanzbürgermeister »verweigern«

mittHEMENHEFtBauen & Wohnen

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roAusgabe September 11. Jahrgang / #102

Was da wieder los ist: Termine & Partys 1.09. – 19.10.14

ab 28.08. im kino

ClubMACHER Die neue Passage46 im Theater

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Lustig ist das ZigeunerLeben?Sinti und Roma am Rande deR GeSellSchaft:

ein fReibuRGeR filmemacheR auf deR SpuR eineR unbekannten mindeRheit

von Tanja Bruckert

TiTel minderheiten

am Rand der Gesellschaft: Bis in die 1960er Jahre lebten die Freiburger Sinti in Wagen am Stadtrand – heute wohnen sie in einer Reihenhaussiedlung in Weingarten.

Fotos: Walter Schlecht

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J eder 76. Freiburger ist ein Sinti oder Roma. Und dennoch tauchen sie im Stadtleben kaum auf, die meisten

leben kaum integriert in eigenen Sied-lungen oder Heimen. Der Freiburger Fil-memacher Bodo Kaiser will mit einem neuen Film auf die Sinti und Roma in Freiburg aufmerksam machen – und bringt damit das Freiburger Roma-Büro gegen sich auf. Dabei hat dessen Leiter Tomas Wald gerade alle Hände voll zu tun: Der Bundestag verschärft das Asyl-recht, was eine Abschiebungswelle zur Folge haben könnte.

Blick in das Flüchtlingswohnheim in der Hammerschmiedstraße: hier wohnt die vierköpfige Familie Celic in einem Zimmer auf weniger als zwanzig Quadratmeter. Schnitt. eine Wohnung in haslach, auf dem Sofa sitzt die roma-Familie Gasnyani mit ihren sechs Kindern und erzählt von dem haus, das ihnen im Kosovo gehört hat. Schnitt. eine Siedlung in Weingarten, der Sinto Beppo reinhardt blickt in die Ka-mera, im hintergrund steht ein nPd-Pla-kat auf dem Boden mit der Aufschrift: Geld für Oma – statt Sinti und roma.Das sind Szenen aus dem neuen doku-mentarfilm „Sinti und roma in Freiburg“ des Filmemachers Bodo Kaiser, der am 15. September im Kommunalen Kino zu sehen ist. „ich wollte den menschen ei-nen Blick in die Familien ermöglichen“, beschreibt er, „ich habe das Gefühl, die meisten haben keine Ahnung, wie diese menschen leben.“Das bestätigt eine der ersten Filmsze-nen. Kaiser befragt Freiburger auf der Straße, ein junger mann zuckt die Ach-seln: „Sinti und roma? die tauchen in meinem Leben nicht auf.“ So wie ihm geht es vielen, dabei leben in Freiburg nach Walds erkenntnissen rund 1000 Sinti und 2000 roma. 500 bis 600 roma seien gut integrierte ehemalige Gastar-beiter aus Jugoslawien, die bereits seit mehr als 30 Jahren in deutschland le-ben. rund 700 seien von Abschiebung bedroht. Dass Sinti und Roma oftmals in einem Atemzug genannt werden, ist eigentlich falsch, denn die beiden Volksgruppen haben weniger gemein, als man anneh-men könnte: weder Sprache, noch religi-on oder Bräuche. Auf diese Unterschiede will Kaiser aufmerksam zu machen – doch er wählt nach Ansicht von tomas

Wald den falschen Weg: „mit dem Fil-memacher Kaiser haben wir Stress, er respektiert nicht, dass viele roma aus tradition nicht fotografiert und gefilmt werden wollen.“Ein Vorwurf, den Kaiser nicht versteht: „die Familien haben alle eingewilligt, dass ich sie filmen darf.“ er sieht den „Stress“ in persönlichen Unstimmigkeiten begrün-det. „tomas Wald und ich können einfach nicht miteinander.“Vor vier Jahren hat Wald das roma-Büro ins Leben gerufen – als Selbsthilfeorga-nisation von roma-Kriegsflüchtlingen. neben der Beratung stehen hier etwa Jugendgruppen, deutschkurse, Compu-terworkshops oder eine Fahrradwerkstatt auf dem Programm. das Büro wendet sich vor allem an die roma in den Asylheimen, denn eine eigene roma-Siedlung – ver-gleichbar mit der Sinti-Siedlung in Wein-

garten – gibt es in Freiburg nicht. Statt-dessen haben die beiden Asylantenheime in der hammerschmied- und der herr-mann-mitsch-Straße mittlerweile den Charakter von roma-dörfern. hier leben roma, deren Aufenthaltsstatus ungeklärt ist, und die daher ständig damit rechnen müssen, abgeschoben zu werden.Ihre Situation könnte sich schon bald verschärfen: der Bundestag hat die Länder Serbien, mazedonien und Bosnien-her-zegowina zu sicheren herkunftsstaaten erklärt. Geht das neue Gesetz auch durch den Bundesrat – was aufgrund des Wi-derstands der Grünen als unsicher gilt –, können Asylanträge aus diesen drei Bal-kanländern einfacher abgelehnt werden. Und für die Freiburger roma könnte das eine Abschiebungswelle zur Folge haben. Allein in der ersten Augustwoche seien, so Wald, „fast 30 Abschiebungsbescheide“ an Freiburger Familien gegangen, mit der Aufforderung, das Land in den nächsten drei Wochen zu verlassen. Zuständig dafür ist das regierungspräsidium Karlsruhe.

„Noch ist hier keiner abgeschoben wor-den“, sagt der Freiburger Sozialbürger-meister Ulrich von Kirchbach. es habe in den vergangenen monaten nur einen einzigen Abschiebeversuch gegeben. Für den Flüchtlingsrat Baden-Württemberg steht aber fest: roma haben kein siche-res herkunftsland. in einem Appell an die Landesregierung stellen sie dar, dass roma in ihren herkunftsländern nicht nur absolute Armut, sondern auch sozi-ale und rassistische diskriminierung er-wartet. Auch das zeigt Kaisers Film: nicht eine roma-Familie weiß vor seiner Kame-ra nicht von Armut und Gewalt zu berich-ten. ein Frau berichtet von ihrem Leben in einem Bretterverschlag, eine andere von ständigem hungern und Betteln auf der Straße, eine weitere war Zeugin, wie menschen im Krieg die hände oder Füße abgehackt wurden – und sie alle müssen fürchten, wieder in diese Länder abge-schoben zu werden.„Es ist eine Aufgabe der EU, hier die Län-der zu verpflichten, roma zu integrieren, und wenn das nicht gelingt, auch Sank-tionen auszusprechen“, sagt von Kirch-bach. Wenn diese Länder in der eU sind, dann müssten sie sich auch so verhalten. es könne nicht das Ziel sein, dass alle roma aus ihrer heimat in andere Länder getrieben würden.Ist es überhaupt möglich, menschen, die nicht wissen, wie lange sie bleiben dürfen, zu integrieren? „der Stadt sind durch Bundes- und Landesgesetze enge Spielräume gesetzt“, weiß Wald. Zudem seien viele der Sozialarbeiter und Ver-waltungsangestellten überfordert und zu wenig ausgebildet – so dass etwa die Unterschiede zwischen den beiden Völ-kern vielfach nicht erfasst würden. „Wir haben sicher landesweit die mit am bes-ten ausgebildeten Fachkräfte“, entgeg-net von Kirchbach. Keine andere Stadt in Baden-Württemberg habe freiwillig so viele roma „jenseits des Asylverfahrens“ aufgenommen wie Freiburg: „Wir haben sehr viel geleistet.“ das innenministeri-um hat das bestätigt. Zu kritisieren sei allenfalls der Betreuungsschlüssel: ein Sozialarbeiter ist für 130 Flüchtlinge zu-ständig. So sei aber die Gesetzeslage. Eine Möglichkeit zur besseren Integrati-on hat das roma-Büro selbst entworfen: ein Konzept für ein Ankunftsquartier, das die bisherigen Asylantenheime ersetzen soll. die idee dahinter ist, dass sich die

»Roma möchten

nicht gefilmt weRden«

TiTel minderheiten

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Ankommenden durch eigene Leistungen in die Gesellschaft inte-grieren – etwa, indem sie die möglichkeit bekommen, sich mit Ladenlokalen, Fahrradwerkstätten, nähstuben oder Ähnlichem selbstständig zu machen, indem sie hausmeisterarbeiten im Quartier übernehmen oder nochmal die Schulbank drücken, um deutsch zu lernen. in Städten wie duisburg, mannheim oder Ber-lin gebe es solche Quartiere bereits und auch in Freiburg gebe es Gespräche mit der Stadtverwaltung, erzählt Wald. eine Überle-gung sei, die Polizeiakademie an der müllheimer Straße in solch ein Ankunftsquartier umzubauen. momentan sind Stadt und Land in Gesprächen, hier eine Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge einzurichten. eine weitere Aufnahmestelle ist dringend nötig, denn nach aktuellen Schätzungen muss Baden-Württemberg in diesem Jahr dreimal so viele Flüchtlinge aufnehmen wie 2013, als es knapp 14.000 waren. die idee, eine neue Aufnahmestelle oder die gegenwärtigen Asylheime als Ankunftsquartier zu gestalten, sei zwar vom Grundsatz her positiv aufgenommen worden, be-richtet Wald, doch die praktische Umsetzung sei „ein langer Weg mit dicken Brettern“. diese Aufnahmestelle würde indes für die bereits hier lebenden Sinti und roma gar nichts neues bedeuten.

„Wir wollen die Situation für die roma aber dadurch verbessern, dass wir an der hammerschmied- und der Bissierstraße neue Unterkünfte bauen und zwar so, dass die auch als Wohnungen genutzt werden könnten“, erklärt von Kirchbach. denn das sei das zentrale Problem: „Wir haben nicht zu wenig heimplätze, aber viel zu wenig Wohnungen.“ Doch der Film beleuchtet auch die Si-nitis. Kaiser zeigt in seinem Film meh-rere mitglieder der größten Familie, der reinhardts, zu der der 80-Jährige seit sei-ner Zeit als Lehrer an der Staudinger Ge-samtschule Kontakt hat. Viele von ihnen arbeiten als Schrott-, Auto- oder Antiqui-

tätenhändler. Bis Anfang der 70er Jahre lebten zahlreiche Sinti noch in menschenunwürdigen hütten im heutigen rieselfeld, die Situation änderte sich durch den Bau einer reihenhaus-siedlung in Weingarten. „die Siedlung ist eine Art Ghetto am rand der Gesellschaft“, berichtet Kaiser, „wenn Sie dort hinein-gehen, werden Sie sofort gefragt, was Sie dort wollen und ob man ihnen helfen kann.“Gut integriert sind die Sinti nach meinung des ehemaligen Sozialarbeiters max heinke dennoch. mehr als 30 Jahre lang hat der 70-Jährige im Verein nachbarschaftswerk Sinti-Famili-en bei der integration unterstützt und weiß, dass es viele Kon-takte und Freundschaften von Sinti mit der restlichen Freibur-ger Bevölkerung gibt.Auch Kaiser ist in der Siedlung mittlerweile ein bekannter Gast. Seinen Film hat er hier in kleinem Kreis bereits vorgeführt und positive reaktionen erhalten. Besonders freut ihn, dass sein Film auch zwischen den beiden Völkern vermitteln kann: „die Zuschauer haben mir gesagt, dass sie die Situation der roma jetzt mit anderen Augen sehen – genau das wollte ich mit meinem Film erreichen.“

TiTel minderheiten

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Sinti & RomaGeSchichte

Sinti und roma leben bereits seit 600 Jahren in deutschland. Von ihrer ursprünglichen heimat im nordwesten indiens wurden sie zwi-schen dem 9. und 11. Jahrhundert von Arabern als Soldaten und Sklaven verschleppt. es folgten Jahrhunderte der diskriminierung und Verfolgung: im 15. Jahrhundert durften Zigeuner auf dem eigenen Land straflos getö-tet werden, im 16. durften ihnen Poli-zisten ihren Besitz wegnehmen und sie aus dem Land vertreiben, im 18. wurden Kinder ihren eltern wegge-

nommen, damit sie sich nicht an das Zigeunerleben gewöhnten, und im 19. wurden sie aus den Gemeinden vertrieben, ertränkt, erhängt oder er-schlagen. ihren traurigen höhepunkt erreichte die Verfolgung während des Zweiten Weltkriegs, als mehr als 500.000 Sinti und roma depor-tiert und ermordet wurden. Frei-burg machte da keine Ausnahme: 1943 wurden zahlreiche in Freiburg wohnende Sinti ins „Zigeunerlager“ nach Auschwitz geschafft. erst am 28. november 2013 unterzeichne-

ten die grün-rote Landesregierung und der Landesverband deutscher Sinti und roma einen Staatsvertrag, mit dem die historische Verantwor-tung deutschlands gegenüber den Angehörigen dieser vom national-sozialismus verfolgten Gruppe an-erkannt wird. denn während heute den meisten menschen bewusst ist, was den Juden im Zweiten Weltkrieg angetan wurde, ist das Unrecht ge-genüber den Sinti und roma kaum ein thema – noch schlimmer ist, dass ihre diskriminierung bis heute reicht.

blick in die familien: Zwei Jahre lang hat Filmemacher Bodo Kaiser an seiner Dokumentation über Freiburger Sinti und Roma gearbeitet. Foto: © tbr

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K lassenerhalt geschafft, neuer Re-kordzuschauerschnitt von 900 Besuchern pro Spiel und den Etat

für die kommende Runde um 15 Prozent auf 230.000 Euro aufgestockt – also alles eitel Sonnenschein bei den Eisvögeln? Geht man nach der Berichterstattung in den lokalen Medien, haben Freiburgs bes-te Basketballerinnen eine „Chaos-Saison“ hinter sich. Vor allem der massive perso-nelle Umbruch wurde zuletzt thematisiert: Neun Spielerinnen verließen den Verein, zudem wurde Trainer Stefan Mienack noch während der Runde beurlaubt. „Krank-heiten, Verletzungen, Schlendrian, Sorg-losigkeit, Selbstüberschätzung“ fasste die Badische Zeitung knapp zusammen. Neu-Coach Sascha Bozic und der alte neue sportliche Leiter Harald Janson gehen den-noch entspannt in die kommende Saison.

Janson muss lachen, wenn er gefragt wird, ob eine derartige Personalrochade normal sei. „Man muss das relativieren“, findet der Fachmann und verweist auf Verletzungspech, studien- und berufs-bedingte Abgänge und darauf, dass der Abgang von Anneke Schlüter ja im Grunde sogar ein positives Signal sei. „Sie hat sich über ihre hervorragende Ar-

beit hier qualifiziert, in die USA ans Col-lege zu gehen. Dazu gratulieren wir ihr und das zeichnet schlussendlich auch unser Programm aus.“ Zudem herrscht auf den Positionen der ausländischen Spielerinnen traditionell eine hohe Fluktuationsrate. Diese meist aus den USA kommenden Ballkünstlerin-nen sind in Freiburg wie auch in anderen Städten oft nur für eine oder zwei Saisons unter Vertrag und nutzen die Deutsche Liga nicht selten als Sprungbrett, um in einem anderen Land an einen lukrative- ren Vertrag zu kommen. „Alles in allem kommt man auf neun Ab-gänge, das stimmt. Aber man muss eben die Einzelfälle sehen und differenzieren“, ist für Janson diese dramatisch klingende Zahl am Ende doch eher eine Fußnote. Al-lerdings eine, die für ihn und seinen Neu-Coach Sascha Bozic zu einem turbulenten Sommer geführt hat: „Das war für uns beide eine stressige und arbeitsreiche Zeit. Wir haben viele Videos geschaut, in der ganzen Welt herumtelefoniert. Allerdings ist auch das nicht außergewöhnlich.“Die beiden waren erfolgreich, der neue Kader steht: Neben den drei verbliebe-nen Spielerinnen und einigen jungen Nachrückerinnen aus der erfolgreichen

zweiten Mannschaft, die im vergange-nen Jahr in die zweite Liga aufgestiegen ist, hat der Verein drei US-Amerikanerin-nen mit vielversprechender Vita für die Eisvögel gewonnen. Im Aufbau wird die 22-jährige Bobbi Knudsen aus Montana die Fäden ziehen. Sie spielte bislang in der zweithöchsten College-Liga in den USA und erhielt dort mehrere Auszeich-nungen. Auf dem Flügel soll die athleti-sche Earlysia Marchbanks (23 Jahre) für Wirbel sorgen, und in der Mitte will die 1,88 Meter große Centerspielerin Kacie Sowell (22) aus Seattle Ordnung unterm Korb schaffen. Die spektakulärste Verpflichtung ist den Eisvögelmachern ihrer Meinung nach aber in Person der erst 20-jährgen Elisa-beth Dzirma gelungen. „Um es mit unse-ren Nachbarn vom Fußball zu vergleichen: Wir sind natürlich auf der Suche nach dem neuen Matthias Ginter“, erklärt Jan-son, warum er sich über den Zugang der U20-Nationalspielerin vom DBB-Stütz-punkt in Grünberg besonders freut.Jetzt ist zunächst Arbeit angesagt: Da die US-Spielerinnen erst Ende August zum Team gestoßen sind, bleibt gerade einmal ein Monat, sich auf die am 27. Sep-

tember mit dem Auswärtsspiel in Herne beginnende Saison vorzubereiten. „Es wird sicher erst mal hart“, glaubt daher auch Juliane Hodapp. Sie ist eine der letz-ten Verbliebenen aus der Vorsaison und mit ihren 24 Jahren nun plötzlich eine der ältesten im rundum neu aufgestellten und verjüngten Team: „Unser erstes Ziel muss mit Sicherheit sein, als Mannschaft zusammenzuwachsen.“ Felix Holm

Fast BreakFreiburgs erstligabasketballerinnen HoFFen

auF einen scHnellen umbrucHprozess

Sport BASKETBALL

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Haben gut lachen: Eisvögel-Trainer Sascha Bozic und der sportliche Leiter Harald Janson.

Foto: © fho

»Es wird sichEr

Erst mal hart«

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Sport FUSSBALL

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S ein neuer Trainer Iraklis Metaxas traut ihm den Sprung zu. „Er muss sich an die härteren Zweikämpfe

in der Regionalliga gewöhnen, doch er bringt vieles mit“, sagt der Trainer der zweiten Mannschaft des SC Freiburg über Jonas Föhrenbach, der neu ins Team gekommen ist – obwohl er noch ein Jahr A-Jugend spielen könnte. Das Freiburger Eigengewächs, das manchen schon als neuer Matthias Ginter gilt, soll in die-ser Saison in beiden Teams jede Menge Spielpraxis sammeln. „Er ist für die Bank zu schade“, meint Metaxas. chilli-Autor Dominik Bloedner hat in Föhrenbach ei-nen sehr selbstbewussten, für sein Alter aber erstaunlich geerdeten jungen Mann getroffen.

chilli: Herr Föhrenbach, hat Sie die No-minierung für die zweite Mannschaft überrascht? Wie groß ist der Unter-schied zur A-Jugend? Föhrenbach: Überrascht ist vielleicht das falsche Wort. Sicher habe ich gehofft, dass ich mittrainieren darf, und als dann der Anruf kam, habe ich mich natürlich sehr gefreut. Nun steigt die Anzahl der Trainingseinheiten pro Woche, es geht härter zur Sache, das ganze Spiel ist schneller, es ist körperbetonter. Körper-lich muss ich noch etwas zulegen.

chilli: Wann reifte bei Ihnen der Wunsch, das mit dem Fußball ernst zu nehmen? Der Konkurrenzkampf auch schon in jungen Jahren ist hart. Föhrenbach: In der D- oder C-Jugend spielt man nur, da denkt man nicht an eine mögliche Karriere bei den Profis. Beim Sprung von der B- in die A-Jugend kam dann der Gedanke, dass ich ja gar nicht mehr so weit weg bin.

chilli: Gab es Zweifel, Rückschläge?Föhrenbach: In der C-Jugend haben mich für eine Saison Verletzungen zurück-geworfen, ich konnte die Vorbereitung nicht mitmachen und habe nicht ge-

spielt. In der B-Jugend habe ich mich wie-der herangekämpft, da wurde ich auch zum Innenverteidiger.

chilli: Was sagt Ihre Familie?Föhrenbach: Den Ball flachhalten (schmunzelt). Aber sie haben mich bis-lang wunderbar unterstützt, die Ausbil-dung in der Fußballschule ist ja recht zeit-aufwändig.

chilli: Andere Teenager machen Party, müssen nicht auf ihre Ernährung ach-ten, haben mehr Zeit für sich und andere Dinge. Sie hingegen haben stets Verzicht geübt, waren diszipliniert. Wie fühlt sich das an?Föhrenbach: Man muss schon auf sich achten. Wenn die Freunde abends weg-gehen, kann man nicht immer mit oder wenn, dann ohne Alkohol zu trinken. Mit meinen Mitspielern unternehme ich öf-ter etwas. Discotheken vermisse ich jetzt nicht in meinem Leben.

chilli: Was sind Ihre sportlichen Ziele? Föhrenbach: Erst einmal eine gute Sai-son spielen und dann, ganz klar: Profi beim SC Freiburg.

chilli: Gibt es einen Plan B?Föhrenbach: Ein Sportstudium auf Lehr-amt.

chilli: Was waren bislang Ihre größten sportlichen Erfolge?Föhrenbach: Der DFB-Pokalsieg mit der A-Jugend vergangene Saison, der zweite Platz mit der B-Jugend in der Liga und natürlich die sieben Einsätze für die Nationalmannschaft – unter anderem gegen die Niederlande und England.

chilli: Wer sind Ihre Vorbilder?Föhrenbach: Mats Hummels ist einer der besten Innenverteidiger der Welt. Ich mag seinen Spielstil, er hat ein gutes Aufbauspiel, spielt gute Bälle nach vor-ne, ist zweikampfstark und hat ein gutes Auge. Und Borussia Dortmund mag ich auch.

chilli: Ihr Vertrag läuft im Sommer 2015 aus. Wie geht es weiter, es gibt doch si-cher Anfragen von anderen Clubs?Föhrenbach: Dann ist die A-Jugend offi-ziell vorbei. Der Verein und ich, wir beide haben dann eine Option. Dominik bloedner

»es geht härter zur sache« cHilli-interview

mit Dem scF-talent Jonas FöHrenbacH

dEr spiElErinFo

> Jonas Föhrenbach, 18, wurde in Frei-burg geboren und spielte zuerst beim PSV Freiburg, bevor er in der C-Jugend zum SC Freiburg wechselte. In diesem Jahr hat er an der Staudinger-Schule sein Abitur mit der Note 3,3 bestan-den. Föhrenbach, 1,84 Meter groß und 74 Kilo schwer, spielte bereits sieben Mal in der deutschen A-Jugendnati-onalmannschaft. Vergangene Saison wurde er mit der A-Jugend DFB-Po-kalsieger und erzielte in der Liga zwei Kopfballtore.

Foto: © dob

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S eit Ende 2012 werden in Freiburg die Betreiber von Bordellen und bordellar-tigen Betrieben wie etwa Terminwoh-

nungen zur Kasse gebeten: Für jede ange-fangenen zehn Quadratmeter, auf denen

Sexarbeiterinnen ihre Dienste anbieten, will die Stadt 100 Euro im Monat. „Eine Heranziehung der Prostituierten ist

nicht vorgesehen“, heißt es in der Beschluss-Vorlage für den Ge-

meinderat . Das st immt in der Realität jedoch nicht uneinge-schränkt: Manuela K.* hatte 2013 für zehn Monate auf eige-ne Faust eine Wohnung ange-mietet, um dort dem Gewerbe nachzugehen. Jetzt wird sie zur Kasse gebeten. Hätte sie ihre Freier in den eigenen vier Wänden empfangen, hätte sie nichts bezahlen müssen. Daran

will die Stadt nun etwas ändern.

1000 bis 2000 Euro – je nachdem, wie viel Fläche in den Augen der Ver-

waltungsbeamten als Arbeitsfläche einer Prostituierten geltend gemacht

werden können – soll die 35-Jährige, die inzwischen in einer anderen Branche

arbeitet, demnächst nachbezahlen. Viel Geld für jemanden, der sich gerade selbst-ständig gemacht hat und froh ist, nicht mehr Liebesdienste für Geld anbieten zu müssen. Und daher auch ein Grund, sich zu ärgern.„Es wird einfach unsauber kommuniziert,

wer tatsächlich Vergnügungssteuer bezah-len muss“, findet die ehemalige Prostituierte,

„das ist ein Puddinggesetz.“ Anfang des Jahres er-hielt sie ein Schreiben mit der Aufforderung, die fäl-

lige Steuererklärung einzureichen. K., die sich durch die Formulierung der Beschluss-Vorlage befreit sah,

schrieb ans Amt und erhielt als Antwort, dass nur die Frauen nicht zahlen müssten, die im eigenen Schlaf-

zimmer arbeiten. Letzteres käme für die Freiburgerin, wie wohl auch für viele andere, aus Sicherheitsgründen aber

nie in Frage: „Ich kenne keine Frau, die das macht.“Ihr Rechtsanwalt und Steuerberater Jörg Mühlbacher, der in der Sache an die Stadtkämmerei und den Ober-bürgermeister geschrieben hat, findet das nachvollzieh-

bar: „Man wünscht das doch keiner Frau, dass sie in ihrem eige-nen Bett diesem Beruf nachgehen muss.“ Eine selbstbewusste Frau aber, die sich dafür eine eigene Wohnung anmietet, viel-leicht auch, weil sie sich nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis mit einem Bordellbetreiber oder gar Zuhälter begeben will, würde zusätzlich durch die Steuer belastet.„Wir hatten früher auch mal eine Klientin, die ebenfalls als Prostituierte gearbeitet hat und ein Kind hatte, das dann bei der Nachbarin untergebracht wurde, wenn Freier kamen“, erinnert sich der Steuerfachmann, „aber so etwas finde ich schon dramatisch.“

Die Wohnung in einem Wohnhaus in Haslach kostete Manuela K. monatlich 350 Euro Miete, hinzu kamen 100 Euro Werbekos-ten, die aufgrund der besonderen Besteuerung von Prostituier-ten nur schwer abgesetzt werden können. Zusätzlich rund 100 Euro seien für die Umsatzsteuer draufgegangen. Rechnet man jetzt noch eine Vergnügungssteuer von bis zu 200 Euro dazu, muss eine selbstständig tätige Sexarbeiterin bei in der Branche gängigen Tarifen erst einmal mit mehr als zehn Männern schla-fen, bevor sie etwas verdient.Zudem sieht K. auch einen Wettbewerbsnachteil in der Art, wie die Steuer berechnet wird: „Es ist doch unfair, wenn eine Frau, die auf eigenes Risiko ein bis zwei Mal die Woche arbei-tet und sich um alles selber kümmert, genauso viel zahlen muss, wie der Betreiber vom FKK-Palast. Bei dem teilen sich 20 Frauen für 12 bis 14 Stunden an sieben Tagen in der Wo-che die gleiche Fläche.“

»puDDinggeSetz«Streit um die freiBurger vergnügungSSteuer

SZENE PROSTITUTION

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DER FREIER IM EIGENEN BEtt

Wettbewerbsnachteil? Der Betreiber des FKK-Clubs zahlt die gleiche Summe pro Quadratmeter wie früher Manuela K. (links). Fotos: © fho

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SZENE xxxSZENE KOLUMNEN

IN & OUtOUT war in diesem Jahr jedenfalls das Baden in Freibädern. Ob’s am Wetter lag oder einfach nur daran, dass wir zunächst mit Fußballgucken und dann mit Titelfeiern (beides: IN!) ok-kupiert waren, darüber lässt sich trefflich streiten. Nicht aber über Geschmack. Den besten besitzt natürlich chilli-Trend-checker Felix Holm. Daher kann er auch in diesem Monat wieder profund behaupten, was en vogue ist und was nicht:

Zeigen, daSS man (Zu) viel geld hat

keine medienStadt Sein

„Kugelschreiber? Ist das Ihr Ernst? Ja sind wir denn ein eh-renamtlicher Verein?“ Ein Un-ternehmen, dem es gut geht, will das heutzutage zeigen. Werbegeschenkchen, wie es sie früher gab, sind nicht mehr. 2014 zeigt man, was man hat und produziert – naja – „tolle“ Erinnerungsstücke. So erhiel-ten die knapp 70 Gäste der Einweihung des neuen Block-heizkraftwerks von Chipher-

steller Micronas eine verspiegelte runde Scheibe mit einem großen Holzsockel. Wirklich: „toll“! Das „Teil“ steht jetzt bei uns im Büro, und wir freuen uns jeden Tag darüber. Auch wenn wir gerade mal wieder keinen Kugelschreiber zur Hand haben. IN!

Woran erkennt man eine Medien-Metropole? Richtig: Hier entsteht großes Fern-sehen. Denken wir an Stra-ßenfeger wie „Berlin – Tag & Nacht“ oder „Köln 50667“. Endlich ist auch Freiburg auf der Weltkarte des Un-terhaltungsfernsehens auf-getaucht: Kein geringerer als Basti („Der Promieinrich-ter“) hat jüngst in Ihringen eine Folge eines noch nicht

im Programm eingeplanten Formats abgedreht. Auch abgedreht: seine Gäste. Tatjana Gsell, Djamila Rowe und Yvonne Welke (alle aus der Kategorie: Busenwünderchen) sind dabei. Keine Starpower haben: OUT!

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Auch für Mühlbacher ist das unverständlich: „Wenn nach-weislich keine bordellähnliche Situation vorliegt, wo sich eine Person an der Arbeit mehrerer Frauen bereichert, sondern nur eine Frau ganz alleine in einer privat angemieteten Wohnung anschafft – das will nicht in meinen Kopf, dass man da keinen Unterschied macht. Hier wird unterstellt, dass es sich um ein Bordell oder eine Terminwohnung handelt.“Es ist ein Streit um Begrifflichkeiten. Wo endet Wohnungs-prostitution? Was ist ein bordellartiger Betrieb? Wer ist ein sogenannter Betreiber? In einem Antwortschreiben, das von Stadtkämmerer Bernd Nußbaumer unterschrieben ist, heißt es: „Das Verwaltungsgericht Freiburg nimmt zu Recht an, dass eine schlichte Wohnungsprostitution nicht vorliegt, wenn in der betreffenden Wohnung nicht das Wohnen, son-dern das gewerbliche Anbieten von Sexdienstleistungen im Vordergrund steht.“ Zudem können laut Verwaltung „Be-treiberinnen im Einzelfall ohne weiteres auch die Dienstleis-terinnen sein.“ Also eine Terminwohnung? Manuela K. nutzte die Wohnung nicht ausschließlich, um dem horizontalen Gewerbe nachzu-gehen. „Es gab Tage, an denen ich zwölf Stunden in der Woh-nung war, ohne dass jemand vorbei kam.“ Dann lernte sie an einem extra aufgestellten Schreibtisch auf Prüfungen. Sie bereitete vor Ort also zeitgleich ihren Ausstieg aus dem Ge-werbe vor. „Sie hat dort also auch eine berufliche Fortbildung gemacht“, schlussfolgert Mühlbacher, „und das ist für mich privat und nicht vergnügungssteuerpflichtig.“

Schlussendlich hätte die Sexarbeiterin den ganzen Trubel vermeiden können, indem sie die Wohnung offiziell als Zweit-wohnsitz angemeldet hätte. Allerdings entschied sie sich dage-gen – sie wollte nicht ihren Echtnamen aufs Klingelschild schrei-ben. Solche Dinge werden von den Steuerfahndern kontrolliert, das Amt weiß heute genau, welcher Name an der Tür der Woh-nung von Manuela K. stand. „Wenn ich Müller oder Schneider heißen würde, hätte ich das so gemacht“, gibt die Frau offen zu, deren Nachname in der Hinsicht allerdings zu exotisch und da-mit aus steuerlichen Gründen eben teuer ist.Dieses Schlupfloch soll demnächst aber auch geschlossen werden. Bei der Stadt findet nach dem Streit mit Manuela K. offenbar ein Umdenken statt, wie Nußbaumer auf Anfrage des chilli mitteilen ließ: „Es ist nicht Intention der Satzung, sexuelle Dienstleistungen in Privatwohnungen zu verlagern. Derzeit be-stehen verwaltungsinterne Überlegungen, die Steuer generell auf sexuelle Dienste gegen Bezahlung zu erheben, unabhängig von der Art der Einrichtung.“ Heißt also: Dann würden auch Prostituierte, die in Privatwohnungen ihre Arbeit verrichten, der Vergnügungssteuerpflicht unterliegen. Über ein Puddinggesetz könnte sich dann wohl niemand mehr beschweren. Und die Stadt könnte noch ein wenig mehr kassieren.

felix holm *Name auf Wunsch geändert

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September 2014 CHILLI 19

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26 CHILLI SEPTEMBER 2014 � Das volle Programm auf chilli-freiburg.de

MONTAG1.9.2014

EVENTSKurpark-MeetingParty- & Gourmetmeile, 29.8.-7.9.Kurhaus, Baden-Baden � 16 UhrInfo: www.badenbadenevents.de

Barrikaden, Blut & GassenhauerTour durch die Revolution von 1848/49Hauptportal der Martinskirche, Freiburg� 19.30 UhrInfo: www.historix-tours.de

KINOSommernachts-KinoRosieIm Schwarzen Kloster, Freiburg � 20.45 UhrInfo: www.sommernachts-kino.de

MUSICMonday Life Clubmit der Freiburger Blues AssociationGuten Abend, KaJo 278, Freiburg� 20.30 UhrInfo: www.gutenabend-freiburg.de

The Someday SessionsNu Jazz Open Mic Session. Live Opener: Jazz’min Tutum & BandThe Great Räng Teng Teng, Freiburg � 21 UhrInfo: www.raengtengteng.com

PARTYOldies but GoldiesHits von gestern Heuboden, Umkirch � 20 UhrInfo: www.heuboden.de

tageinsCocktail Lounge mit wechselndenPlattenlegernWaldsee, Freiburg � 22 UhrInfo: www.waldsee-freiburg.de

THEATEREs sagt mir nichts, das sogenanntedraußenTheaterstück von Sebastian Nübling &dem Maxim Gorki TheaterJunges Theater, Kasernenareal, Basel� 19 UhrInfo: www.theaterfestival.ch

DIENSTAG2.9.2014

AUSSTELLUNGENDer Erste Weltkrieg –Die zerrissene Region200 Exponate aus Frankreich, Deutschland& der Schweiz, 23.6.-23.11.Dreiländermuseum, LörrachInfo: www.dreilaendermuseum.eu

EVENTSKurpark-MeetingParty- & Gourmetmeile, 29.8.-7.9.Kurhaus, Baden-Baden � 16 UhrInfo: www.badenbadenevents.de

SommerfestivalEnergie im Himmel & auf ErdenPlanetarium, Freiburg � 19.30 UhrInfo: www.planetarium-freiburg.de

KINOSommernachts-KinoZiemlich beste FreundeIm Schwarzen Kloster, Freiburg � 20.45 UhrInfo: www.sommernachts-kino.de

MUSICInternationale Orgelkonzerte 2014Es spielt der Organist Simon JohnsonFreiburger Münster � 20.15 UhrInfo: www.muensterorgelkonzerte.de

Oliver Pellet QuintetoSpannender Mix aus brasilianischerMusik & JazzBird’s Eye Jazz Club, Basel � 20.30 UhrInfo: www.birdseye.ch

Alexander Paeffgen Trioin der Reihe Jazz ohne StressWaldsee, Freiburg � 21 UhrInfo: www.waldsee-freiburg.de

PARTYParty mit loopin ‘louie Indietronic, Britpop, Elecroclash, New Wave & Indie-RockEL.PI, Freiburg � 22 UhrInfo: www.elpi-freiburg.de

We Love 90’sDas Beste der 90erAgar Discothek, Freiburg � 23 UhrInfo: www.agar-disco.de

1.9. –19.10.

James Blunt / Rothaus Arena, M

esse Freiburg / 18.10.2014, 20.00 Uhr / Foto: ©

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Page 11: chilli – das Freiburger Stadtmagazin

THEATERWo warst du am 8. Januar?Theaterstück von Amir Reza KoohestaniTheater Roxy, Birsfelden � 20 UhrInfo: www.theaterfestival.ch

MITTWOCH3.9.2014

AUSSTELLUNGENDie Wiener MalerfürstenHundertwasser & Ernst Fuchs, 5.4.-14.9.Kunsthalle Messmer, RiegelInfo: www.kunsthallemessmer.de

I am not youWerke von Krištof Kintera, 11.6.-28.9. Museum Tinguely, BaselInfo: www.tinguely.ch

Letzte Ölung NigerdeltaDrama der Erdölförderung in zeitgenössi-scher Fotografie, 24.5.-25.1.Museum Natur & Mensch, FreiburgInfo: www.freiburg.de/museen

EVENTSKurpark-MeetingParty- & Gourmetmeile, 29.8.-7.9.Kurhaus, Baden-Baden � 16 UhrInfo: www.badenbadenevents.de

CyclopeArtistikspektakel nach J. Tinguely, 10.7.-6.9.Am Klybeckquai, Uferstr. 84, Basel � 20 UhrInfo: www.cyclope2014.ch

KINOSommernachts-KinoMit ganzer KraftIm Schwarzen Kloster, Freiburg � 20.45 UhrInfo: www.sommernachts-kino.de

MUSICJazz-Stammtischmit den Redhouse Hot SixGroßer Meyerhof, Grünwälderstr. 1, FR � 20 UhrInfo: www.grosser-meyerhof.de

Shady and the VampGarage/Punk/Sixties fuzzSlow Club, Haslacher Str. 25, FR � 20 UhrInfo: www.slowclub-freiburg.de

Sanft, wild & virtuos – MeineBlockflöte im Barockensemblemit Ellen HeydgenHistorisches Kaufhaus am Münsterplatz, FR� 20.15 UhrInfo: www.reservix.de

Oliver Pellet QuintetoSpannender Mix aus brasilianischerMusik & JazzBird’s Eye Jazz Club, Basel � 20.30 UhrInfo: www.birdseye.ch

PARTYMove To Groovemit DJ Jimmy, DJ Mensa, DJ JoVibe u.a.Waldsee, Freiburg � 21 UhrInfo: www.waldsee-freiburg.de

Rock Bistromit olDJ MaxMehlsack, Emmendingen/Mundingen � 21 UhrInfo: www.mehlsack.de

Students College ClubbingBest House & R’n’B Mix in Town!Schneerot, Freiburg � 23 UhrInfo: www.schneerot.de

THEATERWo warst du am 8. Januar?Theaterstück von Amir Reza Koohestani Theater Roxy, Birsfelden � 19 UhrInfo: www.theaterfestival.ch

Frontex SecurityTheaterstück von Hans-Werner KroesingerKleine Bühne, Theater Basel � 19 UhrInfo: www.theaterfestival.ch

Ganesh versus The Third ReichTheaterstück von Bruce Gladwin & demBack to Back TheatreReithalle, Kaserne Basel � 21 UhrInfo: www.theaterfestival.ch

DONNERSTAG4.9.2014

AUSSTELLUNGENDie Übermacht des UnsichtbarenAbstrakte Malerei aus China, 25.5.-14.9.Museum für Aktuelle Kunst –Sammlung Hurrle, DurbachInfo: www.museum-hurrle.de

EVENTSKurpark-MeetingParty- & Gourmetmeile, 29.8.-7.9.Kurhaus, Baden-Baden � 16 UhrInfo: www.badenbadenevents.de

Ansichten, Einsichten, AussichtenSchweizerisch-deutscher DialogLiteraturhaus, Basel � 19 UhrInfo: www.literaturhaus-basel.ch

Nils Heinrich & Marco TschirpkeBADzille – Kleinkunst & KabarettKurhaus, Baden-Baden � 20 UhrInfo: www.badenbadenevents.de

CyclopeArtistikspektakel nach J. Tinguely, 10.7.-6.9.Am Klybeckquai, Uferstr. 84, Basel � 20 UhrInfo: www.cyclope2014.ch

KINOSommernachts-KinoDas erstaunliche Leben des Walter MittyIm Schwarzen Kloster, Freiburg � 20.45 UhrInfo: www.sommernachts-kino.de

MUSICJazz Native – The Grand OpeningJazz mit Angela Mink, John Sahutske u.a.Schlosskeller, Emmendingen � 20.30 UhrInfo: www.schlosskeller-emmendingen.de

Colin Vallon TrioFeinsinnige Spielereien & variantenreicheSpielfreudeBird’s Eye Jazz Club, Basel � 20.30 UhrInfo: www.birdseye.ch

MUSICALHänsel wird gegreteltRockige Musiktheatershow Galli Theater, Freiburg � 20 UhrInfo: www.galli-freiburg.de

PARTYLadies NightWo Tanzen am schönsten ist ... Heuboden, Umkirch � 20 UhrInfo: www.heuboden.de

I am PartyHipHop/Black Music/Charts/Party ... Universal D.O.G., Lahr � 21 UhrInfo: www.universaldog.de

Students DayCharts, House, Black, Classics ...Agar Discothek, Freiburg � 23 UhrInfo: www.agar-disco.de

Disco Updatehosted by Anina Owly, Mandibula, FelixPlazek, Farid Zakari, e.M.i. & MikeL Drifters, Freiburg � 23 UhrInfo: www.drifters-club.de

THEATERFrontex SecurityTheaterstück von Hans-Werner KroesingerKleine Bühne, Theater Basel � 18 UhrInfo: www.theaterfestival.ch

Yellow TowelPerformance von Dana MichelJunges Theater, Kasernenareal, Basel � 19 UhrInfo: www.theaterfestival.ch

Open-Air-Theater: Ehen werdenim Himmel geschlossenRasante Komödie von Walter HasencleverTheater der Immoralisten, FR � 20.30 UhrInfo: www.immoralisten.de

Macho DancerTanz & Performance von Eisa JocsonRossstall, Kaserne Basel � 21 UhrInfo: www.theaterfestival.ch

VERANSTALTUNGSKALENDER

SEPTEMBER 2014 CHILLI 27� Alle Termine auf chilli-freiburg.de

Wein

Alte Wache, FreiburgHerbsthock5.9. bis 25.10.

Neuer Süßerund Zwiebel-

kuchen

Woran erkennt man, dass derSommer in den Herbst überge-gangen ist? Am Zwiebelkuchenauf dem Teller und dem NeuenSüßen im Glas.Beim Herbsthock der AltenWache lässt sich wunderbar bei-des genießen. Neben dem neuenWein werden hier natürlich auchausgereifte badische Weine undspritziger Winzersekt angeboten.Mit Blick auf das Münster könnendie Gäste Herbstsonne tankenund sich im herbstlich dekoriertenAmbiente mit Zwiebel- undFlammkuchen stärken.Der Herbsthock vor der AltenWache ist im September mon-tags bis samstags von 11–21Uhr, im Oktober bis 20 Uhrgeöffnet.Doch der Besuch lohnt sich nichtnur aufgrund des Neuen Süßen:Ganzjährig stehen rund 100 badi-sche Weine in der Alten Wachezum Probieren bereit. Träger desHauses sind schließlich unteranderem 23 Winzergenossen-schaften und 11 Weingüter ausdem Kaiserstuhl, Tuniberg,Markgräflerland, Breisgau undOrtenau.Neben dem Verkauf und derBeratung bietet das Haus amMünsterplatz auch zahlreicheSeminare rund ums ThemaWein.

www.alte-wache.comTischreservierung: 0761-202870

Foto: © Albert Josef Schmidt

Jazz

Waldsee, FreiburgAlexander

Paeffgen TrioDi., 2.9., 21 Uhr

Wiedersehen

Dienstags ist seit 22 Jahren imWaldsee „Jazz ohne Stress“angesagt. Nach langer Zeit tritthier nun wieder das AlexanderPaeffgen Trio auf. Zusammen mitPaeffgen spielen Bassist Chris-toph Sauer und SchlagzeugerChristof Jaussi und bilden einTrio, das mit seiner Spielfreudeimmer wieder für einzigartigeKonzerte sorgt.

www.waldsee-freiburg.de

Foto: © Sandra Then

Kabarett

Kurhaus, Baden-BadenNils Heinrich &Marco Tschirpke

Do., 4.9., 20 Uhr

AlltagskomikKabarett im Doppelpack. DenAnfang bei der neuen Ausgabevon BADzille macht Nils Hein-rich, der bizarre Geschichten ausdem Alltag mit scharfzüngigenLiedern mischt. Danach folgtMarco Tschirpke mit seinen„Lapsusliedern“, in denen erseine geistreichen Beobachtun-gen wiedergibt.

www.badenbadenevents.deKarten-Infos: 0761/496-8888

Foto: © Harry Schnitger

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Page 12: chilli – das Freiburger Stadtmagazin

V om 19. bis 28. September steht die Breisgau-Metropole wieder ganz im Zeichen der amerikanischen

Südstaaten-Musik: Das 11. Freiburger Jazzfestival befindet sich in den Startlö-chern und bringt namhafte Künstler wie die US-Sängerin Stacey Kent oder den israelischen Bassisten Avishai Cohen in die Clubs der Stadt. Vorwiegend werden die Künstler und Kombos auf den Büh-nen des E-Werks, des Schützen und na-türlich im Jazzhaus auftreten. Aber auch der „Minigipfel“, bei dem sich mehrere Innenstadt-Kneipen in Jazzclubs verwan-deln, und der „Uferjazz“ am letzten Festi-valnachmittag an der Dreisam sind feste Bestandteile des seit drei Jahren wieder jährlich steigenden Festivals. Bevor es so weit ist, haben die drei Hauptverantwortli-chen Wolfgang Herbert, Thomas Fenselau und Michael Musiol allerdings alle Hände voll zu tun.

Die iDee

Im Jahr 2001 kamen Deutschlands hochrangigste Politiker und Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac zu einem deutsch-französischen Gipfel in Freiburg zusammen. Die Liebhaber der freiheits-beschwörenden, multikulturellen und immer wieder auch politisch-anecken-den Jazz-Musik nahmen dies zum Anlass

und riefen den „Gipfel du Jazz“ ins Leben. Organisiert wurde dieses Fest vom hiesi-gen Kulturamt, das die seit jeher in Frei-burg vorhandene Jazz-Szene an einem Tisch vereinte. Thomas Fenselau, der heu-te immer noch für die Programmgestal-tung zuständig ist, war schon damals mit am Start: „Das war eine Chance für die Szene. Einzelne Clubs wie das Jazzhaus oder das E-Werk hatten nicht die Mittel, so etwas alleine zu stemmen.“ Zusam-men und mit der Unterstützung von Stadt und Land keimte etwas, was auch heute noch Bestand hat – und inzwi-schen die Szene mit am Leben hält.

„Heute ist es eine tolle Gelegenheit, auch jungen und regionalen Jazz zu fördern“, weiß E-Werk-Geschäftsführer Wolfgang Herbert. „Das Festival ist eine Werbemaßnahme für Jazz und deswe-gen haben wir auch einen hohen Anteil Freiburger Beteiligung“, ergänzt Fense-lau. Gewährleistet wird dies auch, weil das Kulturamt sowie das Land niedrige fünfstellige Beträge zuschießen und so

den Spielraum ermöglichen, mit einem Etat von insgesamt etwa 80.000 Euro ein völlig nicht-kommerzielles und umso interessanteres Programm auf die Beine zu stellen.

Die OrganisatiOn

Los geht’s jedes Jahr mit einem Treffen im Spätherbst. „Dann tragen wir Vor-schläge zusammen, wer im kommenden Jahr auftreten könnte“, erklärt Fenselau. Allerdings könne es durchaus sein, dass die eine oder andere Gruppe auch schon mal zwei Jahre im Voraus gebucht wird. „Vieles ist schon bei der Vorbereitung des vorhergehenden Festivals in den Köpfen“, weiß Herbert. So habe man etwa seit Jah-ren versucht, die Sängerin Stacey Kent für einen Auftritt zu gewinnen – 2014 ist es endlich so weit: Am 21. September tritt sie im Jazzhaus auf. Vor allem die größeren Namen versuchen die Macher schon früh klarzumachen. „Die haben oft einen engeren Terminkalender“, sagt Herbert. Ein anderer ist der, dass die großen Namen die sind, die Geld ins Fes-tivalbudget spülen, welches an anderer Stelle für Newcomer wieder ausgegeben werden kann. Und je eher man einen gro-ßen Namen ankündigen kann, desto mehr Aufmerksamkeit erhält die Veranstaltung und umso eher können die ersten Kar-

ein sOunD kOmmt in Die staDt

MusiK JAZZ

60 CHiLLi September 2014

TalenT-sichTung in

Bremen

Wie Das Freiburger JazzFestival entsteht

stacey kent: 21.9., 20 Uhr, Jazzhaus gently Disturbed: 24.9., 22 Uhr, E-Werkmacher: Wolfgang Herbert & Thomas Fenselau

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MusiK FESTiVAL

September 2014 CHiLLi 61

ten verkauft werden. Einen Endpunkt der Booking-Phase markiert oft die Jazz-ahead-Messe in Bremen, bei der sich im-mer Ende April die Szene trifft – ein guter Ort für die Talentsichtung.Organisatorisch eher im Vorbeimusizie-ren können die Spielorte abgehakt wer-den. „Die sind ja im Vorfeld schon relativ klar“, verweist Fenselau auf E-Werk, Jazz-haus und den Schützen. Umso brisanter ist es hingegen an einer anderen Front: Die Künstler, die von außerhalb kommen, wollen irgendwo untergebracht wer-den. „Freiburg ist nicht ganz so reich an Hotels – das ist schwierig, zumal wir im September oft mit vielen Messen und Kongressen konkurrieren“, erklärt der E-Werk-Geschäftsführer, „wir versuchen daher immer schon recht früh, uns ein Kontingent an Betten zu sichern.“

Der Finale COuntDOWn

Der Minigipfel ist etwas, was bis zum Schluss geplant werden muss. „Viele Kneipen und Wirtshäuser warten lange mit der Zusage, weil sie eventuell noch eine private Veranstaltung reinbekom-men, mit der sie am Ende mehr verdie-nen können“, weiß der Booker Fenselau, „am Ende sind aber eigentlich immer genug dabei – und notfalls schieben wir Künstler dann zum Uferjazz.“

Ein weiterer Vorteil des Festivals ist der, dass sich die Veranstalter nicht um die Bewirtung kümmern müssen. Alle Kon-zerte finden in Lokalitäten statt, die das selber in die Hand nehmen. Auch um die für den Auftritt notwendige Technik kümmern sich die Clubs selbst.Ist dann scheinbar alles organisiert, geht es meist mit den „Feuerwehrein-sätzen“ los: Musiker sagen spontan ab und müssen ersetzt werden, andere bringen ein weiteres Bandmitglied mit und brauchen ein zusätzliches Hotel-zimmer; ein Fahrservice, der die Jazzer vom Flughafen ins Hotel und zurück fährt muss organisiert werden; dann werden Flüge gestrichen und der Fahr-service muss erneut umbestellt werden. „Das alles ist aber keine große Katastro-phe, eher tagesüblich“, zuckt Fenselau mit den Achseln, der auch schon mal selbst für Till Brönner als Fahrer einge-sprungen ist.

Das Festival

Wenn dann endlich die ersten Töne erklingen, können die Festivalmacher, wenn nicht noch mehr Unvorhersehba-res passiert, die meisten Konzerte selber genießen. Tagsüber treffen sie sich mit den Stars, gehen essen und pflegen Kon-takte. „Das ist ganz wichtig“, betont Her-

bert, „wir versuchen hier, eine gute Atmo-sphäre zu schaffen, die die Künstler dann in die Welt hinaustragen.“ So schafft sich das kleine, aber feine Festival einen gu-ten Ruf in der Szene. Für die Macher sind solche Treffen auch eine Art Lohn für elf Monate harte Arbeit.

Die zeit DanaCh

Nach dem Schlussapplaus fällt auch für die Organisatoren erst einmal ein Vor-hang. Einen guten Monat gönnen sich Fenselau, Herbert und Co. dann Pause und Abstand vom Festival, ehe sie das Team noch einmal zusammenrufen, um bei einer Rückschau zu besprechen, was gut lief und was nicht. Und genau genommen ist das dann auch der Startschuss für das kommende Jahr. Felix holm

FesTivalinFO

Freiburger Jazzfestivalvom 19. bis 28. SeptemberTickets bei Reservix Online oder beim BZ-Kartenservicewww.jazzfestival-freiburg.de

lisbeth Quartett: 25.9., 20.30 Uhr, Schützen avishai Cohen trio: 26.9., 20 Uhr, E-Werk taksim trio: 27.9., 20 Uhr, Jazzhaus

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Dies war eine Leseprobe der September-Ausgabe 2014.

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