Der Fürstenfelder - Nr. 1 - September 2010

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Der FürstenFelder Fürstenfelds einzige unabhängige Stadtzeitung Nr. 1 September 2010 www.der-fuerstenfelder.at Seite 1 zugestellt durch Post.at, 8280 Fürstenfeld ERSTAUSGABE aus dem Inhalt: Seite 4 Seite 5 Seite 6 Rauchergesetz Seit dem 1.7.2010 ist das neue Tabakge- setz in Kraft. Früher oder später wird es unumgänglich ein einheitliches Rauch- verbot in Lokalen geben, aber bis dahin sind wir mit der perfekten Nichtlösung der österreichischen Regierung konfron- tiert. Wir finden heraus, wie die heimi- schen Gastronome damit umgehen. ATW-Gelände Wenn die in der Region einzigartige his- torische Silhouette der Stadt renoviert wäre, könnte man auch Touristen in die Stadt locken. Der Bürgermeister ver- spricht der Bevölkerung schon seit Jahren, dieses Projekt zu beginnen. Die Realität sieht leider anders aus: Das ATW-Gelände ist leer, dafür ist der Stadtpark verbaut. Bgm. Gutzwar wächst Lässt sich unser Bürgermeister vielleicht so manches Schnitzel und Bier in den verschiedensten Gasthäusern auf unsere Kosten schmecken? Impressum Kulturprogramm: „Bei uns ist immer was los!?“ Jetzt sind sie wieder weg – unsere heiß- geliebten und hochgepriesenen Einkaufs- donnerstage, waren sie doch ein fixer Bestandteil des Fürstenfelder Veranstal- tungsjahres. Doch allzu lange braucht der begeisterte Besucher nicht zu warten, denn alle Jahre wieder kehrt das umfang- reiche Fürstenfelder Kulturprogramm für ein ganzes Monat zurück, um sich den Be- dürfnissen der anspruchsvollen Zielgrup- pe zu widmen: Den Sommer über hatte man in der Fürstenfelder Innenstadt je- den Donnerstag die Möglichkeit, sich bis 21 Uhr dem Kaufrausch hinzugeben und zu shoppen, bevor man sich dann dem eigentlichen Sinn, beisammen sein und „kulturell“ das ein oder andere Bier zu genießen, widmen konnte. Es scheint, als hätte der Fürstenfelder Gemeinderat den Begriff Kultur für sich neu definiert. Ein weiteres Beispiel „kulturellen“, politi- schen Engagements sind von der Stadtge- meinde stark geförderte Veranstaltungen wie das Konzerthighlight „Die Paldauer“ oder das leider nicht allzu gut besuchte „Edlseer“-Konzert im Rahmen der „Au- gustini Festtage“ am Hauptplatz Fürsten- feld. Die Verantwortlichen scheinen ihre Lieblingsmusik gefunden zu haben und bleiben anscheinend kompromisslos ih- rem Stil treu. Alle anderen Musikrichtun- gen werden entweder als „zu laut“ oder, noch schlimmer, „zu wild“ eingestuft oder überhaupt nicht wahrgenommen. Man stellt sich die Frage, welcher hochkaräti- ge Künstler nächstes Jahr am Hauptplatz für eine zünftige Stimmung sorgen wird. Vielleicht dürfen wir ja Hansi Hinterseer begrüßen? Scheinbar ist es ja so, dass für Schlagermusiker selbst die allerhöchsten Gagen von der Stadtgemeinde problemlos finanziert werden können ... Dass der Altersdurchschnitt bei diesen Events höher ist, ist an sich nicht schlimm, wenn es wenigstens nur ein vergleichba- res Event in dieser Dimension für jugend- liches Publikum geben würde. Mit dem „Campus Rock“ gibt es eigentlich auch Seite 8 Die umliegenden Städte und Dörfer wie zum Beispiel Fehring, Stra- den und Gleisdorf füllen ihre Plätze durch ein interessantes Kultur- programm. Bei uns wartet man vergeblich auf höheres Niveau!

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Fürstenfelds einzige unabhängige Stadtzeitung

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Der

FürstenFelderFürstenfelds einzige unabhängige Stadtzeitung Nr. 1 September 2010

www.der-fuerstenfelder.at Seite 1 zugestellt durch Post.at, 8280 Fürstenfeld

ERSTAUSGABE

aus dem Inhalt: Seite 4 Seite 5 Seite 6

RauchergesetzSeit dem 1.7.2010 ist das neue Tabakge-setz in Kraft. Früher oder später wird es unumgänglich ein einheitliches Rauch-verbot in Lokalen geben, aber bis dahin sind wir mit der perfekten Nichtlösung der österreichischen Regierung konfron-tiert. Wir finden heraus, wie die heimi-schen Gastronome damit umgehen.

ATW-GeländeWenn die in der Region einzigartige his-torische Silhouette der Stadt renoviert wäre, könnte man auch Touristen in die Stadt locken. Der Bürgermeister ver-spricht der Bevölkerung schon seit Jahren, dieses Projekt zu beginnen. Die Realität sieht leider anders aus: Das ATW-Gelände ist leer, dafür ist der Stadtpark verbaut.

Bgm. Gutzwar wächstLässt sich unser Bürgermeister vielleicht so manches Schnitzel und Bier in den verschiedensten Gasthäusern auf unsere Kosten schmecken?

Impressum

Kulturprogramm:„Bei uns ist immer was los!?“ Jetzt sind sie wieder weg – unsere heiß-geliebten und hochgepriesenen Einkaufs-donnerstage, waren sie doch ein fixer Bestandteil des Fürstenfelder Veranstal-tungsjahres. Doch allzu lange braucht der begeisterte Besucher nicht zu warten, denn alle Jahre wieder kehrt das umfang-reiche Fürstenfelder Kulturprogramm für ein ganzes Monat zurück, um sich den Be-dürfnissen der anspruchsvollen Zielgrup-pe zu widmen: Den Sommer über hatte man in der Fürstenfelder Innenstadt je-den Donnerstag die Möglichkeit, sich bis 21 Uhr dem Kaufrausch hinzugeben und zu shoppen, bevor man sich dann dem eigentlichen Sinn, beisammen sein und „kulturell“ das ein oder andere Bier zu genießen, widmen konnte. Es scheint, als hätte der Fürstenfelder Gemeinderat den Begriff Kultur für sich neu definiert.

Ein weiteres Beispiel „kulturellen“, politi-schen Engagements sind von der Stadtge-meinde stark geförderte Veranstaltungen wie das Konzerthighlight „Die Paldauer“ oder das leider nicht allzu gut besuchte „Edlseer“-Konzert im Rahmen der „Au-gustini Festtage“ am Hauptplatz Fürsten-feld. Die Verantwortlichen scheinen ihre

Lieblingsmusik gefunden zu haben und bleiben anscheinend kompromisslos ih-rem Stil treu. Alle anderen Musikrichtun-gen werden entweder als „zu laut“ oder, noch schlimmer, „zu wild“ eingestuft oder überhaupt nicht wahrgenommen. Man stellt sich die Frage, welcher hochkaräti-ge Künstler nächstes Jahr am Hauptplatz für eine zünftige Stimmung sorgen wird. Vielleicht dürfen wir ja Hansi Hinterseer

begrüßen? Scheinbar ist es ja so, dass für Schlagermusiker selbst die allerhöchsten Gagen von der Stadtgemeinde problemlos finanziert werden können ... Dass der Altersdurchschnitt bei diesen Events höher ist, ist an sich nicht schlimm, wenn es wenigstens nur ein vergleichba-res Event in dieser Dimension für jugend-liches Publikum geben würde. Mit dem „Campus Rock“ gibt es eigentlich auch

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Die umliegenden Städte und Dörfer wie zum Beispiel Fehring, Stra-den und Gleisdorf füllen ihre Plätze durch ein interessantes Kultur-programm. Bei uns wartet man vergeblich auf höheres Niveau!

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ein solches Konzert. Doch war es im Jahr 2009 noch ein 5-stelliger Betrag, mit dem „Campus Rock“ von der Stadtgemeinde subventioniert wurde, ist es zum heutigen Zeitpunkt fraglich, ob es mit dem um ein Viertel gekürzten Budget nächstes Jahr überhaupt noch über die Bühne gehen kann.

Fragwürdig ist auch, warum es keinen Raum, wie etwa in Gleisdorf den Kultur-keller, gibt, wo engagierte Veranstalter ihrer Kreativität mittels eines selbstorga-nisierten Konzertes oder Sonstigem freien Lauf lassen können ohne dabei ein zu gro-ßes finanzielles Risiko tragen zu müssen. Der Gleisdorfer Kulturkeller wird bei-spielsweise von der Gemeinde Gleisdorf gefördert, wodurch erreicht wird, dass eine Vielzahl von kleinen, alternativen Veranstaltungen angeboten werden kön-nen. Wo sind diese Räumlichkeiten in Fürstenfeld? Sie sind nur äußerst spärlich und notdürftig vorhanden. Die Stadthal-le Fürstenfeld bietet dem Besucher kein schönes Ambiente und außerdem fließt ein Großteil des Budgets in die Hallen-miete und Probleme mit den Anrainern aufgrund der hohen Lärmbelästigung sind ebenfalls möglich. Auch das Kultur-haus, welches von einem Verein verwal-tet wird, ist natürlich nicht unentgeltlich zu haben. Keine Vorwürfe gelten den jeweiligen Betreibern dieser Hallen, sehr wohl aber jenen Verantwortlichen, denen die Möglichkeit obliegt, solche Events zu fördern und dementsprechend Lokations anzubieten und zu errichten.

Es gibt viele junge Fürstenfelder, die ihr Herzblut in die Organisation eines Kon-zertes stecken, ohne unendliche finanziel-le Möglichkeiten zur Verfügung zu haben

und denen es einzig und allein darum geht, den Interessierten ein außergewöhnliches Kulturprogramm zu bieten. Lokale Ver-anstalter müssen aber sogar teilweise auf Konzerthallen und Veranstaltungsräume in den benachbarten Städten und Dörfer zurückgreifen, um ihre Ideen umsetzten zu können ohne einen finanziellen To-talverlust einzufahren. Auch wenn jene Veranstaltungen oft in kleinstem Rahmen und noch kleineren Plätzen stattfinden, erinnert sich die Handvoll Besucher ger-ne daran zurück und auch oft weiter an-gereiste Künstler kommen aufgrund des einzigartigen Flairs gerne wieder. Ohne Zweifel würden es jene Gastgeber sehr begrüßen, wenn derartige Räumlichkei-ten für solche Veranstaltungen auch von der Stadt Fürstenfeld in Zukunft zur Ver-fügung gestellt würden. Aber bislang wird bei der Kulturförderung der Stadt leider nicht auf Vielfalt gesetzt.

Was Veranstaltungen generell in Fürs-tenfeld betrifft, darf man natürlich nicht auf den aufwändig gestalteten Veranstal-tungskalender des Stadtamtes, welcher monatlich erscheint, vergessen. Dieser Kalender gewährt unseren Mitbürger-ninnen und Mitbürgern einen umfang-reichen Einblick in den jeweiligen Ver-anstaltungsmonat der Stadt Fürstenfeld. Interessante „Veranstaltungen“, wie der Stammtisch der FPÖ-Ortsgruppe Fürs-tenfeld, die unzähligen Gottesdienste der katholischen und evangelischen Kirchen, Frühshoppen oder Backhendeltag eines Gasthauses sind nur einige der angeführ-ten Highlights in diesem Prospekt. Der Schriftzug „...bei uns ist immer was los!“ auf der Titelseite kann von einem an-spruchsvollen Bürger nur als ironischer Witz interpretiert werden und nicht ernst

gemeint sein. Das Stadtamt Fürstenfeld ist nicht für Angaben, Inhalte und Termine verantwortlich, sondern lediglich für die Herausgabe. Doch damit so eine Broschüre nicht zwanghaft mit oben genannten Ter-minen vollgepumpt werden muss, könnte man sich überlegen, ob man nicht etwas gegen die in Wirklichkeit herrschende Veranstaltungsarmut tun will. Einige An-reize wurden bereits genannt: Plätze für Konzerte und dergleichen schaffen, jene Räumlichkeiten subventionieren, bei rie-sigen Events wie den „Paldauern“, etwas zurückstecken und stattdessen die Vielfalt fördern, um qualitative, tolle Events in die Stadt zu bringen!

Kultur

„der Fürstenfelder“ alternatives Kulturprogramm:

Veranstaltungskalender5.September Stradener Straßen Spektakel Ortszentrum Straden8. Sep. bis 12. Sep. Most und Jazz - Musikfestival div. Lokations Fehring12. Sep. bis 26. Okt. Auststellung Günter Brus Gallerie Gölles17. September A Blood-Flavourd Holiday: Kulturkeller Gleisdorf 5th Of November, Inane, u.v.m 22. September Uzbeks (Punk aus Israel) Traverse Königsdorf Endearment (Post Punk aus D)22. September Mario Berger und Martin Moro Kulturkeller Gleisdorf24. September Call for Bands Kulturhaus Fürstenfeld 3. Oktober Herbstzeit Session Tschardake Königsdorf Blues, Swing , Jazz und Roots 6. Oktober Orgel & Orchester, Abo-Konzert Stadtpfarrkirche

Ausschnitte aus dem Veranstaltungskalender des Stadtamtes

www.der-fuerstenfelder.at Seite 3

Unparteilichkeit neu definiertInteressant anzusehen sind die freundlich lachenden Gesichter auf den Plakaten der Österreichischen Volkspartei zur Land-tagswahl am 26. September. Bei schnellem Hinsehen mag einem nichts Besonderes auffallen. Doch aufmerksamen Betrach-tern wird nicht entgangen sein, dass auf manchen Plakaten der Burgauer Bürger-meister zu sehen ist. Eigentlich nichts Eigenartiges - könnte man denken. Wäre da nicht die Tatsache, dass jener sich mit der Uniform des Österreichischen Roten Kreuzes ablichten ließ. Doch ist neben Menschlichkeit, Neutralität, Unabhän-gigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Uni-versalität nicht auch Unparteilichkeit ein Grundsatz des Roten Kreuzes? Vor allem als Bezirksstellenleiter in einer solchen Organisation sollte man diese 7 funda-mentalen Grundsätze verinnerlicht ha-ben. Schade, dass derartige Positionen der eigenen politischen Karriere wegen miss-braucht werden.

Hitler in Fürstenfeld SS-Abzeichen, Hakenkreuze oder Hitler-Büsten aus dem Dritten Reich werden auf Fürstenfelds Flohmarkt angeboten.

Schön geschaut haben kürzlich Besucher des Fürstenfelder Flohmarktes, der jeden Samstag vor dem Monatsende am Haupt-platz stattfindet. Gleich an mehreren Ständen waren verschiedene Hitlerbüsten zwischen Alltagskram und anderem Trö-del platziert. Während auch noch Hitler-bilder und -porträts angeboten wurden, ist auch der Kauf von Ritter- und Mut-terkreuzen, sowie Ehrendolchen mit oder ohne Hakenkreuz ungeniert möglich, obwohl dies verboten ist. Was sich eine Tiroler Touristin, die unsere Thermen-hauptstadt besuchte, dabei dachte: „Unser Land hat sehr unter diesem totalitären System der deutschen Besatzung im Zwei-ten Weltkrieg gelitten und ich finde es als eine Schande.“ Aber das Wegschauen hat hier vielleicht Methode.

Lug und Trug rund um dieSchnellstraße S7LAbg. Franz Majcen sagte bei der Landtagssitzung am 15.6.2010 die Unwahrheit – Es gilt die Un-schuldsvermutung !

Zu einem Schlagabtausch „Allianz gegen die S7“ vs. LAbg. Majcen kam es kürzlich wegen der Behauptung des Fürstenfelder Langzeitpolitikers bei der letzten Land-tagssitzung am 15.6.2010 : „… wir hoffen, dass diese Straße so, wie geplant, mögli-cherweise im heurigen oder im nächsten Jahr spätestens zu bauen begonnen wird. Die UVP ist abgeschlossen ...“. Diese Äußerung bezog sich auf das beim Bun-desministerium für Verkehr anhängige Umweltverträglichkeitsprüfungsverfah-ren betreffend das Straßenbauvorhaben Fürstenfelder Schnellstraße S7. In diesem UVP-Verfahren ist allerdings bis heute der das Verfahren beendende Bescheid nicht ergangen (und ist es selbstverständ-

lich auch am 15.6.2010 nicht der Fall ge-wesen). LAbg. Majcens Aussage entsprach also nicht der Wahrheit. Die bei der Sitzung anwesenden Allianzler machten ihn unmittelbar darauf aufmerksam, be-zichtigten ihn wortwörtlich der Lüge und staunten anschließend als im Landtags-protokoll die Aussage des Abgeordneten abgändert wurde und „... abgeschlossenen UVP ...“ zu „... fast abgeschlossenen ...“ mutierte. Die „Allianz gegen die S7“ hat daraufhin eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft wegen Urkun-denfälschung eingereicht. Weiters heißt es in einer daraufhin er-folgten Aussendung der AG S7: „Für uns setzt sich damit das zweifelhafte Verhal-ten von Lokal- und RegionalpolitikerIn-nen im Zusammenhang mit der geplanten S7 fort: Nicht nur, dass die Meinung des überwiegenden Teiles der Bevölkerung zu dieser umweltgefährdenden Transitau-tobahn einfach ignoriert wird, bestimmen

gezielte Desinformation und Lügen der politisch Verantwortlichen die Meinungs-bildung in der Öffentlichkeit: Der LAbg. Franz Majcen hat sich unterstanden, in der gesetzgebenden Körperschaft des Lan-des Steiermark die Unwahrheit zu sagen und dies - obwohl über diesen Umstand aufgeklärt und die Geschäftsordnung des Landtages diese Möglichkeit einräumt - nicht berichtigt. Für die von den nachtei-ligen Folgen der geplanten Fürstenfelder Schnellstraße S7 betroffenen Menschen stellt sich somit wieder einmal die Frage, welche zwielichtigen Interessen hinter diesem Straßenbauvorhaben stehen, dass zu solchen Methoden der Kommunikation gegriffen wird.“ Ob sich unser Schuldi-rektor im Ruhestand - dafür neu: Unter-nehmensberater - das nächste Mal besser überlegen wird, was er behauptet oder sich wenigstens vorher genauer informiert? Knapp vor einer Landtagswahl würde je-der Wähler sich das sicher erwarten.

Aktuell

Hochkarätig besetzte PodiumsdiskussionAm Freitag, dem 10.9.2010, diskutier-ten Hermann Knoflacher (Verkehrswis-senschafter), Alexander Van der Bellen (Wirtschaftswissenschafter, Grüne), Ge-rald Klug (Bundesrat der SPÖ), Herbert Paierl (Management Club Österreich) und Josef Zotter (Chocolatier) unter der Leitung des Moderators Rainer Roseg-ger im Jugendgästehaus Fürstenfeld vor einem Publikum von 150 interessierten Zuhören. Das vorgegebene Thema dieser von den Grünen veranstalteten Podiums-diskussion lautete „Wirtschaftskrise – Chance für die Regionen!?“. Im Zuge der Diskussion versetzte sich Alexander Van der Bellen in die Lage eines Fürstenfelder Regionalpolitikers. Van der Bellen würde gegen die geplante Müllverbrennungsan-lage in Heiligenkreuz vorgehen und auch eine Schnellstraße verhindern, die keinen Anschluss in Ungarn hat. Weiter würde er die demographische Entwicklung der Stadt verfolgen (siehe auch Seite 7).

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Fürstenfelder des Monats

Rauchen in der Tabakstadt

„der Fürstenfelder“ des Monats:

Betreiber der „Alternative Bar Die Akte“; 35 Jahre alt; vergeben an Ivona

Redaktion: Du bist Veranstalter der legen-dären „Soundvision“, doch in letzter Zeit ist es ein wenig ruhig geworden um diese.Warum?Johannes Lichtenegger: Wegen des Um-baus des Molkereigeländes war es uns leider nicht mehr möglich, weitere Kon-zerte anzubieten. Momentan befinde ich

Seit dem 1.7.2010 ist das neue Ta-bakgesetz in Kraft. Früher oder später wird es unumgänglich ein einheitliches und komplettes Rauchverbot in Lokalen geben, aber bis dahin sind wir wohl wei-terhin mit der perfekten Nichtlö-sung der österreichischen Regie-rung konfrontiert.

Laut Mag. Isabell Bilek von der BH Fürs-tenfeld gab es bis jetzt drei Anzeigen Lo-kale in Fürstenfeld betreffend und weitere drei im restlichen Bezirk.Wir haben uns deshalb zu einem kleinen Lokalaugenschein in vier In-Lokalen rund ums Fürstenfelder Bermudadreieck aufge-macht und waren erstaunt über die Viel-falt der uns gebotenen Einblicke.Beim Besuch im „Mamamia“ fiel natürlich sofort die eigens neu eingebaute Trenn-wand auf, die das Lokal vorbildlich in zwei Bereiche teilt. Treu gesetzeskonform möchte man meinen, wäre dann nicht die Tatsache gewesen, dass nicht nur der Raucher- sondern auch der Nichtraucher-bereich ausreichend mit Aschenbechern bestückt waren und praktisch überall ge-raucht wurde. Genauere Auskünfte dazu wollte uns leider kein Verantwortlicher geben.Ein interessantes Bild bot sich auch in der „Havanna Lounge“. Hier wurden nämlich wahrlich Kosten und Mühen gescheut. Ein „Rauchen ist verboten!“-Sticker, gra-tis von der Wirtschaftskammer verteilt, wurde angebracht, um den Nebenraum als Nichtraucherzone auszuweisen. Leider

gegensätzlich deklariert und somit auch gemäß dem Gesetz falsch (siehe Kasten).Beim Bier in der „Akte“ fanden wir dann, wonach wir suchten. Eine Zwischen-wand trennt brav die Raucher von den Nichtrauchern. Von „Akte“-Chef Hannes Lichtenegger in Eigenregie hochgezogen, außer Material- und Zeitaufwand, auch keine zusätzlichen Kosten. Wirklich eta-bliert hat sich die räumliche Trennung allerdings noch nicht.Die kreativste Lösung hat aber eindeutig das „Maximillian“ gefunden. Hier hat man kurzerhand eine Wand im Lokal eingezo-gen, mit der die Grundfläche auf 49,6 m² reduziert wurde, wodurch das Rauchen wieder legitimiert ist. „Wir haben 1000 Euro für den Umbau investiert und haben dadurch auch einige Sitzplätze weniger. Ein extra Raucherbereich hätte uns aber ein Vielfaches mehr gekostet und wir hät-

ten nicht einmal gewusst, ob der Raum von den Rauchern überhaupt angenom-men wird“, so Eva Pickl, Besitzerin vom „Maximillian“.Fazit: Die Nichtraucher haben es weiter-hin schwer zu ihrem Recht zu kommen...Wie geht’s also weiter? - Wir sind ge-spannt!

mich auf der Suche nach einer neuen Lo-cation.R.: Du bist Betreiber der „Akte“. Würdest du deine Bar für Konzertveranstaltungen zur Verfügung stellen?J. L.: Jugendliche, welche kleinere Kon-

zerte in Eigenregie organisieren wollen, können sich gerne bei mir melden.R.: Wie ist deine Meinung zum kulturellen Angebot für Jugendliche in Fürstenfeld?J. L.: Welches Angebot? Kultur ist immer Auslegungssache, wenn man „Paldauer“, „Edelseer“ und „Ö3-Discos“ usw. als kulturell bezeichnet, dann ja, wenn man dies nicht tut, dann nein. ;-) Hier wären Jugendparteien aufgefordert, nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln! Jugendliche sollten motiviert sein und ihnen sollte auch die Möglich-keit gegeben sein, sich zu verwirklichen.

Auszug §13a - Österreichisches Tabak-gesetz

In Lokalen mit mehreren Räumen darf das Rau-chen in einem Extrazimmer gestattet werden ...

...wenn der Nichtraucherbereich mindestens 50 % des Verabreichungsbereiches einnimmt...wenn es sich beim Nichtraucherraum um den Hauptraum handelt

Kleine Lokale mit nur einem Gastraum dürfen das Rauchen gestatten ...

...wenn die Grundfläche des Gastraumes weni-ger als 50 m² misst

Hannes Lichtenegger

www.der-fuerstenfelder.at Seite 5

Fürstenfeld Einst und Heute

ATW-Gelände:Fürstenfeld kann mehr!Wenn die in der Region einzig-artige historische Silhouette der Stadt renoviert wäre, könnte man auch Touristen in die Stadt locken. Die Realität sieht anders aus: Das ATW-Gelände ist leer, dafür ist der Stadtpark verbaut.

Stellen Sie sich vor, Sie sind als Tourist in der Südoststeiermark und fahren von Ungarn kommend auf der B319 an der selbsternannten „Hauptstadt des Ther-menlandes“ vorbei. Ihr Auge wird nur von Hallen, Tankstellen, Mega-Super-Märkten und ganz „neuen“, leeren Hallen geplagt. Zudem werden Sie sich als Auto-fahrerIn ständig auf den Straßenverkehr

konzentrieren müssen, da Sie durch eine fehlgeleitete oder eigentlich nie vorhan-dene Verkehrsplanung, in eine Reihe von Kreisverkehren gelenkt werden. Neuer-dings werden diese Kreisverkehre, Niki Lauda hätte seine Freude in Fürstenfeld, so eng aneinander gebaut, dass es möglich ist, eine Achterschlinge mit dem Auto nachzufahren. Weiter werden Sie durch diese Fehlplanungen in eine Reihe von Verkehr-Staus bugsiert, die auch künftig durch die herbeigebetete „S7“ nicht aus-bleiben werden – ganz im Gegenteil.

Nicht bemerken oder gar würdigen kön-nen Sie jenen mächtigen, über dem Tal herrschenden Gebäudekomplex („Schloss am Stein“ - ehem. Tabakfabrik), der un-sere Stadt in der Vergangenheit immer

das eigentliche Gesicht aus der Ferne gab. Und dieses, wenn er renoviert wäre, in Zukunft auch wieder tun könnte, um so als Wahrzeichen Touristen in die Stadt zu locken. Außer leeren Versprechungen und Ankündigungen zu Vorwahlzeiten ist aber hier nichts passiert. Der Komplex wurde von der Stadtgemeinde unverant-wortlich verscherbelt und somit überlässt die Gemeinde trauriger Weise die Zukunft der Gebäude anderen. Anstatt hier Geld zu investieren und den ATW-Gebäuden einen Nutzen zu geben, verbaut man die Naherholungsflächen und Grünstreifen im Stadtgebiet: den Stadtpark (Kindergar-ten) und Teile des historischen Stadtgra-bens (Augustinerhoferweiterung). Diese beiden Neubauten hätte man wohl auch am ATW-Gelände ansiedeln können.

In der Kleinen Zeitung vom 21.12.2009 wird Bgm. Werner Gutzwar zitiert: „Ich bin sehr optimistisch, dass im Jänner 2010 ein konkretes Projekt auf dem Tisch liegt.“ Die Wahrheit sieht aber leider anders aus: Der Dornröschenschlaf geht weiter und die Zeit zieht vorbei. So wie auch der Touristenstrom zur Therme oder von Ungarn an der Stadt vorbeizieht… und wenn Sie als Tourist in Ihrem Auto dann an Fürstenfeld vorbei gefahren sind, haben Sie gar nicht gemerkt, dass die Stadt eigentlich viel mehr zu bieten hätte und es sich durchaus lohnen würde, die skur-rile Bundesstraße zu verlassen und den zahlreichen Geschäften und Lokalen der Altstadt einen Besuch abzustatten.

„der Fürstenfelder“ Rückblicke:

Schloß am Stein1170 errichtet Marktgraf Ottokar IV. an der Hangstufe des rechten Feistritzufers zum Schutz der entstandenen Dörfer eine Burg. Nach zahlreichen Gefechten, unter ihnen die Tür-kenkriege, war man sich im 18. Jahrhundert dann des Friedens sicher und es kam im Jahre 1776 zur Auflösung der Festung. Im selben Jahr kaufte der Staat den Grund und errichtete die erste Tabakfabrik Europas. Die Zahl der ArbeiterInnen wuchs auf über 2.000 an. Nach Verkauf der Austria Tabak im Jahr 2001 unter Bundesminister Grasser an den britischen Tabakkonzern Gallaher Group folgte die Absiedlung und folglich auch die Schließung der Tabakfabrik Ende 2004.

Seite 6 www.der-fuerstenfelder.at

Regional

Bgm. Gutzwar wächstLässt sich unser Bürgermeister vielleicht so manches Schnitzel und Bier in den verschiedensten Gasthäusern auf unsere Kosten schmecken? Die Steuerzahler über-nehmen möglicherweise Werner Gutzwars Zeche.

Wenn man das äußere Erscheinungsbild und die Veränderungen unseres Bürger-meisters in den letzten Jahren verfolgt, so fällt in erster Linie auf, dass vor allem die Leibesfülle des Mannes sich deutlich erweitert hat. Die Fürstenfelder Bevölke-rung kann sich glücklich schätzen, dass ihr Oberhaupt mittlerweile zu einer äußerst stattlichen Erscheinung herangewachsen ist und dass Fürstenfeld somit nach au-ßen „gewichtig“ repräsentiert wird. Es ist erfreulich, dass der Bürgermeister offen-sichtlich nicht über Hunger und zu wenig Nahrung klagen kann. Dieser glückliche Umstand ist wahr-scheinlich vor allem auf zwei Punkte

zurückzuführen: 1. die hervorragende Hausmannskost, die im Hause Gutzwar/Strempfl auf den Tisch kommt und 2. der Lohnzettel des Bürgermeisters. Der Bür-germeister erhält nämlich zusätzlich zu seinem normalen Gehalt 13.000 Euro an „Gemeinschaftspflegekosten“. Diese Sum-me steht dem Bürgermeister frei für diver-se Zahlungen, die zur „Kontaktpflege“ im öffentlichen Raum dienen, zur Verfügung und die Ausgaben werden vom Gemein-dekassier rückerstattet. In der Praxis dient diese Summe natürlich hauptsächlich dafür, offene Getränkerechnungen und Speisen in den diversen Gasthäusern, bei Volksfesten oder anderen Veranstaltun-gen in Fürstenfeld zu bezahlen. Als Stadt- oberhaupt muss man ja schließlich nahe am Volk sein und somit natürlich, wenn nötig, auch dieses auf ein Getränk oder dergleichen einladen. Und gerade in die-ser Hinsicht ist unser Bürgermeister be-sonders engagiert und es ist bekannt, dass er kaum eine Gelegenheit auf ein Freige-tränk auslässt. Weiter ist es auch üblich, dass man nach den Gemeinderatsitzun-gen die Kollegen GemeinderätInnen in die nahen Gasthäuser für ihre Mühen mit einem Freibier oder dergleichen belohnt. Dass es sich hierbei um Steuergelder han-delt, die die Stadt natürlich anders (zum Beispiel bei dem Projekt ATW-Gelände) dringend gebrauchen könnte, wird dabei gerne vergessen. Dabei reicht den edlen Damen und Herren nicht ein einfaches Frankfurter mit Senf, um ihren Hunger zu stillen. Frei nach dem Motto „am bes-ten schmeckt‘s, wenn‘s gratis ist“, werden

schamlos oft auch die teuersten Speisen auf Gemeindekosten konsumiert und mit Genuss verzehrt.

Wenn Sie, liebe Leserin/lieber Leser, also einmal das „Glück“ haben, von unserem Bürgermeister ein Bier oder dergleichen spendiert zu bekommen, so glauben Sie bitte nicht, dass unser Bürgermeister Sie hier großzügig aus der eigenen Tasche einlädt. Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Da unser Bürgermeister also mit den Steuergeldern solche Rechnungen in den Gasthäusern bezahlt, spendiert jeder Fürs-tenfelder jedes Jahr also zirka 2,6 Bier um je 2,5 Euro dem Bürgermeister. Die ein bis zwei Bier, die sie zurückbekommen, sind in dieser Rechnung somit vernachlässig-bar. Vorschau: In unserer nächsten Aus-gabe durchleuchten wir das Budget und die Ausgaben von Landtagsabgeordnetem Franz Majcen.

* Marie‘s Welt*Lieber Fürstenfelder, liebe Fürstenfelderin,ich heiße euch herzlich willkommen zu meiner Kolumne. In dieser geht es ei-gentlich gar nicht um meine Welt, sondern um eure; eure Fragen, eure Vorschläge und alle Themen, die euch beschäftigen. Wie das funktioniert? Ganz einfach: ihr schreibt mir ein E-Mail, was euch gerade beschäftigt und ich beantworte Fragen, forsche nach, ob es möglich ist, deinen Vorschlag zu verwirklichen, und stelle euch zu allen Themen eine kritische Meinung zur Verfügung. Wir haben in Fürstenfeld einige problematische Themen, auf die in der restlichen Presse zu wenig einge-gangen oder sehr einseitig berichtet wird, was wir wiederum versuchen anders zu machen. Wir wollen euch einen ungetrübten Einblick in unser Kultur- und Politik-geschehen geben. Mit meiner Kolumne kann ich euch die Möglichkeit geben mitzuwirken, euch hel-fen Unverständliches aufzulösen und eure Meinung zur Geltung bringen. Ich freue mich darauf, euch zu helfen. Willkommen in meiner Welt!

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Fürstenfeld schrumpft Unter den schwarzen Bürgermeis-tern ist die Einwohnerzahl der Stadt Fürstenfeld stets gesunken und erreicht somit einen histori-schen Tiefstand! Dennoch beweist der Bürgermeister keinen Mut und Probleme werden entweder nicht erkannt oder auf später verscho-ben. Die Umgebung wächst durch bessere Strukturen und attraktive-re Angebote.

Während die Zahlen im Bezirk Fürsten-feld konstant bleiben, hat die Stadt seit der ersten Volkszählung der zweiten Re-publik konstant verloren (minus 10 %). Laut letzten Zählungen leben nur noch 5976 Einwohner in Fürstenfeld. Im Jahr 1991 waren es noch über 6.000. Dieser Rückgang der Bevölkerung ist aus ver-schiedenen Aspekten sehr alarmierend, vor allem aber muss die Stadtgemeinde dadurch auf beträchtliche Steuereinnah-men verzichten. Die Gründe für diesen Rückgang der Bevölkerung sind vielfältig. Eins steht jedoch fest: In dem Zeitraum, in dem die Bevölkerung zurückgegangen ist, war immer die ÖVP an der Macht. Weder

die Bürgermeister Kospach oder Höllerl noch der jetzige Bürgermeister Gutzwar konnten diesen negativen Trend stop-pen. Um die Stadt vor dem Aussterben zu schützen, benötigt man eine Regierung, die mit Mut die Geschicke der Stadt lenkt, eine Vision verfolgt und mit Weitsicht Probleme schon vor deren Entstehen be-kämpft. Und nicht, wie im Moment der Fall, nur passiv im Rathaus sitzt und bes-tenfalls im Nachhinein auf die akutesten Probleme reagiert.

Ein aktuelles Beispiel: Es wäre an der Zeit, das Projekt ATW-Gelände mit einem gut überlegten Konzept und dem dazu gehö-rigen Mut endlich zu beginnen, anstatt darauf zu warten, dass sich jemand anders der Sache annimmt. Nicht nur durch die Renovierung des ATW-Geländes könnte man die Lebensqualität der Stadt steigern und somit die umliegenden Städte Feld-bach, Gleisdorf, Weiz und Hartberg an Attraktivität überholen. Weitere Maß-nahmen zur Steigerung der Lebensquali-tät wären: Das Verkehrskonzept der Stadt ist äußerst mangelhaft (altes Radwege-netz, neue Kreisverkehre) und sollte einer klaren Linie folgen. Für eine nachhaltige Energiepolitik der Stadt gibt es kein kon-

kretes Konzept, da und dort werden zwar Investitionen getätigt (80 KWp-Photovol-taik-Anlage auf dem neuen AWZ), dies stellt aber gerade mal einen Tropfen auf dem heißen Stein dar. Positiv ist, dass für Jugendliche und junge Familien preiswer-te Wohnungen gebaut werden (Starter-Wohnungen), das Kulturprogramm und die Freizeiteinrichtungen in Fürstenfeld werden für junge Menschen jedoch nicht erweitert und verbessert. Die regierende ÖVP ist sich dieser Probleme sehr wohl auch bewusst, doch aus fehlendem Mut werden mögliche Lösungen unter den Teppich gekehrt und anstehende Diskus-sionen über Probleme auf morgen ver-schoben. Die Stadtregierung darf nicht regungslos zusehen, sondern muss heute verhindern, dass die Einwohnerzahl nicht weiter sinkt und somit Fürstenfeld weiter an Bedeutung verliert.

Sind die Gemeinderäte schon amtsmüde?Keine Anträge, wenig Wortmel-dungen – sitzen die Gemeinderäte in den Sitzungen nur die Zeit tot?

Seit März 2010 regiert die ÖVP mit ei-ner monströsen Mehrheit in Fürsten-feld. Viele Gemeinderäte sind seit Jahren dabei und ein paar sind jung und neu. Jedoch scheint es vielen ÖVP-Gemein-derätInnen an Motivation zu fehlen.In den Gemeinderatssitzungen besteht die Möglichkeit, dass jeder Gemeinde-rat sich zu jedem Tagesordnungspunkt zu Wort melden, kann. Während die Oppositionsparteien sich immer wieder zu Wort melden, kommt in der ÖVP-Riege grad mal hier und da ein bereits

vorgedruckter und vorformulierter An-trag aus dem Hauptausschuss. Da stellt sich doch die Frage, wofür insgesamt 25 GemeinderätInnen in der Gemeinde-stube sitzen müssen? Oder dürfen die ÖVPler sich nicht zu Wort melden?Abgesehen davon, dass so mancher Ge-meinderat sich freiwillig auf seiner Liste weiter hinten aufstellen hat lassen, um nicht wieder im Gemeinderat zu sit-zen, wäre es vielleicht besser gewesen, Kanditaten ans Ruder kommen zu las-sen, die auch gern tätig werden würden. Junge Ideen bringen immer wieder Auf-schwung und Betriebsblindheit kann so verhindert werden. Oder ist das Ziel der Alt-Vorderen, dies zu verhindern, um die eigene Position noch weiter zu festigen?

1951 1961 1971 1981 1991 2001 2010

Gemeinde Fürstenfeld

Bezirk Fürstenfeld

Sind die ÖVP-GemeinderäteLemminge?

In unserer nächsten Ausgabe behandeln wir das Verhalten aller ÖVP-Gemein-derätInnen bei den Abstimmungen im Gemeinderat. Bemerkenswert ist hier-bei, dass sich diese auffallend oft an den Vordermann orientieren. Hebt also der erste ÖVPler die Hand, so wird kurz da-rauf der dahinter Sitzende mit derselben Bewegung folgen, dann der dritte, der vierte und so weiter... Somit kommt es so gut wie nie vor, dass einer gegen die vor-gegebene Linie der Partei stimmen kann.

Bevölkerungszahlen der Stadt Fürstenfeld und des Bezirk Fürstenfeld im Vergleich

Regional

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Wir stellen uns vor

Impressum:Der Fürstenfelder gegründet 2010Erscheinungsort A-8280 FürstenfeldVerlagspostamt A-8280 FürstenfeldHerausgeber und Medieninhaber (Verleger): Verein zur Förderung von Kultur, Kunst, Freizeit und öffentli-chem Geschehen – Vertreten durch den Obmann und VereinsvorstandVereinssitz: Bogengasse 14 | A-8280 FürstenfeldInternet: www.der-fuerstenfelder.atEmail: [email protected] [email protected]

Wofür steht „Der Fürstenfelder“?In dieser Zeitung finden Sie nicht irgendein Grafl-Werk!

Über alles geschätzte Leser!

Sicherlich wundern Sie sich, dass Sie grad eine Zeitung mit der Aufschrift „Erst-ausgabe“ in den Händen halten. Um nun Ihrer Frage Genüge zu tun, möchten wir Sie hier auf der letzten Seite kurz in unser Konzept einführen und erklären, warum wir uns verpflichtet fühlten, ein neues Blatt herauszubringen.

Bei der Begutachtung der Fürstenfelder Zeitungen ist uns aufgefallen, dass diese nicht ganz die wirklichen Grundsätze ob-jektiven Journalismus verfolgen. Der Re-dakteur der ersten Zeitung hat sein Büro gleich in das Rathaus verlegt, wird auch vom Bürgermeister angestellt und bezahlt. In den redaktionellen Artikeln spiegelt

sich dieser Umstand natürlich auch wider. Die anderen Blätter beschreiben meist auch nur das Vergangene, kommentieren natürlich auch dies, jedoch direkten Jour-nalismus, welcher Missstände aufzeigt und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam macht, haben wir nicht gefunden. Be-sonders die unzähligen Abbildungen der Bürgermeister und Abgeordneten schlu-gen uns aufs Auge (siehe Statistik). Allei-ne das war uns genug, um die Bewohner mit einem neuen Blatt zu erfreuen, wo garantiert keine Bilder von Bürgermeis-tern, Abgeordneten oder anderen Men-schen aus abgehobenen gesellschaftlichen Schichten zu sehen sein werden.

„Der Fürstenfelder“ wird sich mit dem politischen Geschehen rund um die Stadt befassen und hier – als einzige unabhängi-ge Zeitung – einen kritischen Blick auf die handelnden Personen werfen und, falls

nötig, auch Probleme aufzeigen. Weiters soll „Der Fürstenfelder“ eine Plattform für die alternative, junge Kunst- und Kultur-szene der Stadt sein. Auch ein Appell für ein besseres kulturelles Angebot – inklusi-ve alternativem Veranstaltungskalender - wird nicht fehlen. Ein Artikel wird immer das historische Fürstenfeld mit der heuti-gen Situation vergleichen; „Der Fürsten-felder des Monats“ wird von der Redak-tion gewählt. Die utopischen Artikel aus „Maries Welt“ runden den traurigen All-tag ab und die eine oder andere Karikatur darf natürlich auch nicht fehlen. In den zukünftigen Ausgaben würden wir uns natürlich über weitere Werbeeinschal-tungen, aber vor allem über Leserbriefe, freuen!

Somit verbleiben wir mit Spaß an der ArbeitIhre „Der Fürstenfelder“-Redaktion

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Medienanalyse: Abbildungen der PolitikerIst es möglich als Journalist objektiv zu bleiben, wenn man sein Gehalt von jenen Per-sonen erhält, die man eigentlich zu beurteilen hat? Wir haben zwei lokale Zeitungen analysiert und die darin auf Fotos abgebildeten Politiker gezählt. Dabei wird ersichtlich, dass die ÖVP-Politiker um ein Vielfaches häufiger in Erscheinung treten als die der Opposition. Den Höchstwert erreichte Bgm. Gutzwar in der 4. Ausgabe der „Stadtnach-richten“ im Winter 2009, kurz vor der letzten Gemeinderatswahl, mit 68 Abbildungen.

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