ECHO 20 (August 2010)

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Für uns und mit uns Nr. 20 August 2010 Zeitung des deutsch-russischen Integrationsvereins Nasch Dwor – Unser Hof e.V., Leverkusen Preis 1,00 22 Kinder hatten zwei Wochen lang Spaß bei vielen Aktionen, Tages- ausflügen und Übernachtung Dieser ECHO-Ausgabe liegt die Einla- dung für alle Mitglieder und Gäste zur Jahreshauptversammlung von Nasch Dwor – Unser Hof e.V. am Samstag, 23.10.2010, 15 Uhr in der Sandstr. 69, bei. Spaziergang zum See in Mathildenhof Im Kölner Zoo Im Sinneswald im Murbachtal in Leichlingen Prämierung der Mal- und Bastelarbeiten 4. Kinderferienaktion 2010 von Nasch Dwor Unser Hof e.V.

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Zeitung des deutsch-russischen Integrationsvereins Nasch Dwor - Unser Hof e.V.

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Für uns und mit uns Nr. 20 August 2010

Zeitung des deutsch-russischen Integrationsvereins Nasch Dwor – Unser Hof e.V., Leverkusen Preis 1,00

22 Kinder hatten zwei Wochen lang Spaß bei vielen

Aktionen, Tages-ausflügen und Übernachtung

Dieser ECHO-Ausgabe liegt die Einla-dung für alle Mitglieder und Gäste zur Jahreshauptversammlung von Nasch Dwor – Unser Hof e.V. am Samstag, 23.10.2010, 15 Uhr in der Sandstr. 69, bei.

Spaziergang zum See in Mathildenhof

Im Kölner Zoo

Im Sinneswald im Murbachtal in Leichlingen

Prämierung der Mal- und Bastelarbeiten

4. Kinderferienaktion 2010 von Nasch Dwor – Unser Hof e.V.

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 2

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Inhalt

4. Kinderferienaktion 2010 von Nasch Dwor 1

Inhalt, Termine, Impressum 2

Der Integrationsrat zu Gast bei Nasch Dwor 3

Interview mit Frau Lucia Werder, Stadtbibliothek 3

Nur nicht verpassen: 2. November 2010 5

Ramadan – unsere Teilnahme am Fastenbrechen 6

3. Platz im Volleyballturnier des Integrationsrates 7

Europafest – Einheit in der Vielfalt 8

Ehrenamtlichenfahrt nach Idar-Oberstein 9

Das 2. Leverkusener Stadtfest 11

Frauen in Leverkusen. Ingrid Meyer 12

Sommerfest auf Naturgut Ophoven 13

„Ich freue mich, dich zu sehen“ 14

Besuch in der russisch-orthodoxen Kirche Porz 14

Sind Sie in Deutschland ANGEKOMMEN? 16

Wieviel kostet ein Idiot!? 17

Spricht das Recht immer Recht? 18

Ein wirkungsvolles Geschenk 19

Mein Stammbaum 20

Krebsprävention durch Ernährung (Ende) 21

Verhaftung 23

„Echo“ - Fragebogen mit Malchas Cickisvilli 24

Neuer Sprachkurs für ältere Frauen

mit Nadeshda Titorenko Auskunft: Tel. 02171-9106659

Dienstag und Freitag 10 Uhr in der Sandstr.

Neuwahlen im Integrationsrates

Weil der Stadtrat von Leverkusen zunächst Mitglieder des

Rates sowie von den Fraktionen des Rates entsandte Bür-

ger in den Integrationsrat gewählt hatte, gab es Einsprü-

che dagegen, die beim Regierungspräsidenten in Köln ein-

gereicht wurden. Der hat nun entschieden, dass der Rat

aus seiner Mitte Ratsmitglieder entsenden muss. Am 6.9.

2010 bestimmte der Rat je drei Ratsmitglieder aus der

CDU (Omankowski, Scholz, Kentrup) und der SPD Masu-

rowski, Echterhoff, Ruß), sowie je ein Mitglied aus den

Fraktionen Bündnis90/Die Grünen (Wölwer) der FDP

(Busch), und der Bürgerliste (Schoofs).

Das bedeutet aber auch, dass der Integrationsrat seinen

Vorstand neu wählen muss, weil bei der ersten Wahl die

entsandten Bürger mitgestimmt haben und sogar als Stell-

vertreter in den Vorstand gewählt wurde. Diese Wahl fin-

det wahrscheinlich in der verschobenen Sitzung am 2. No-

vember 2010 um 18 Uhr im Verwaltungsgebäude am Goe-

theplatz in Opladen statt. An den Sitzungen darf jeder

teilnehmen. Günter Junkers

Herausgeber: Impressum

Verein Nasch Dwor – Unser Hof e.V.,

c/o Caritas-Migrationsdienst, Carl-Leverkus-Str. 13,

51373 Leverkusen. Vorsitzende: Bella Buchner

Redaktion: Pavlo Pustovar (verantwortlich), Thesi Junkers, Renate

Kretschmer, Mariya Perski

Termine 2010

Sa. 18.09.2010 Farbenland-Fest auf dem Königsberger

Platz in Rheindorf. 18 Uhr Castingshow auf der

Bühne „Farbenland sucht den Superstar“

So 19.09.2010 11-17 Uhr. Farbenland-Fest auf dem

Königsberger Platz in Rheindorf. Die Tanz-

gruppe von Anna Riger hat ihren Auftritt am

Sonntag um ca. 15 Uhr.

Sa./So. 18. und 19.09.2010 Familienfest in der Schlebu-

scher Fußgängerzone

So. 19.09.2010 11-17 Uhr Burgfest im Naturgut Ophoven.

Sa. 02.10.2010 17 Uhr Literaturkreis im Alten Bürgermei-

steramt in Schlebusch mit Thesi Junkers

So. 03.10.2010 Europäischer Frühschoppen bei der

Griechischen Gemeinde, Kaiserstr. 16

So. 03.10.2010 Tag der Offenen Moschee in Leverkusen

Mi. 06.10.2010 10 Uhr Frau Winkel und die Seniorengruppe

aus der Aquila-Begegnungsstätte besucht

Nasch Dwor in der Sandstr. Wir stellen unsere

Trachten und alte Fotos aus der Heimat vor.

Sa. 23.10.2010 15 Uhr Jahreshauptversammlung von Nasch

Dwor – Unser Hof e.V. in der Sandstr.

Anschließend feiern wir unser Herbstfest

So. 24.10.2010 11 Uhr Wandergruppe mit Valentina Schlee

und Beruta Tschajko.

Fr. 29.10.2010 11 Uhr Unsere „Backstuben-Gruppe“

präsentiert Spezialitäten in der Villa Römer,

Haus-Vorster Str. 6

Di, 02.11.2010 18 Uhr Integrationsrat Verwaltungsgebäude

Goetheplatz

Sa. 06.11.2010 17 Uhr Literaturkreis im Alten Bürgermei-

steramt in Schlebusch mit Renate Kretschmer

Sa. 27.11.2010 15 Uhr Adventsfeier von Nasch Dwor in der

Sandstr. Für Erwachsene

Sa. 04.12.2010 15 Uhr Nikolausfest von Nasch Dwor in der

Sandstr. Für Kinder, Anmeldung: 0214-502005

Sa. 11.12.2010 17 Uhr Literaturkreis im Alten Bürgermei-

steramt in Schlebusch mit Vadym Margolius

Fr. 21.01.2011 Neujahrsempfang des Integrationsrates

Jugend-Café ab 12 mittwochs 17:00 - 19:00 Uhr

Klönen, Musik, Billard und mehr mit Wolfgang Mogler

Jugendtreff ab 16 mittwochs 19:30 - 22:00 Uhr

mit Wolfgang Mogler

Jugendtreff ab 18 donnerstags 18:00 - 20:00 Uhr

mit Wolfgang Mogler, Alex Schröder und Anton Sawadzki

in den Jugendräumen der Evangelischen

Johanneskirchengemeinde, Scharnhorststr.

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 3

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Gesellschaft / Общество

Der Integrationsrat zu Gast bei Nasch Dwor

Am 26.05.2010 fand auf unsere Einladung hin die erste Be-gegnung mit Serkan Kaygiziz, dem 1. Vorsitzenden des In-tegrationsrates Leverkusen und seinen beiden Stellvertre-tern Ismail Mimiši und Pierre Koch in der Sandstr. 69 statt. Von Seiten unseres Vereins nahmen Bella Buchner, Nina Girivenko, Günter Junkers, Renate Kretschmer, Pavlo Pustovar und Vadym Margolius an diesem Treffen teil. Der Gedanke, sich im persönlichen Gespräch und auf dem „eigenen Territorium“ kennen zu lehren, erwies sich als richtig. In entspannter Atmosphäre und mit einer gesun-den Portion Neugier „beschnupperten“ wir uns gegenseitig, wobei wir keine Scheu vor „Problemthemen“ hatten. Der neue Vorsitzende erwies sich als ideenreicher Gesprächspartner. Wir wünschen ihm und uns bei der Verwirklichung seiner Integrationspläne viel Erfolg, denn nur gemeinsam sind wir stark. Renate Kretschmer

Интеграционный Совет в гостях у «Нашего

Двора»

Первая инициированная нашей стороной встреча с председателем Интеграционного совета Леверкузена Зекраном Каугицицом и двумя его заместителями Ис-маилом Мимиши и Пирре Кохом состоялась 26 мая 2010г. на Sandstr. 69. «Наш Двор» представляли: Гюнтер Юнкерс, Белла Бухнер, Нина Гиривенко, Рената Кречмер, Павел Пустовар и Вадим Морголиус. Идея персонального общения и знакомства на «собственной» территории оказалась плодотворной. В дружелюбной атмосфере, со здоровой порцией любопытства мы общались друг с другом и без стеснения касались «проблемных» тем. Оказалось, что новый председатель Совета полон идей. Мы желаем ему и нам их успешной реализации, так как только в единстве наша сила. Рената Кречмер

Gesellschaft / Общество

Interview mit Frau Lucia Werder, der

Leiterin der Stadtbibliothek

Echo: Wann wurde die Stadtbibliothek eröffnet?

Lucia Werder: Die Ursprünge der Stadtbibliothek Lever-kusen gründen in der so genannten „Volksbücherei“, die 1910 im Schulhaus an der Hauptstraße in der damaligen Gemeinde Wiesdorf untergebracht war. Da sich die Ge-meinden Bürrig und Wiesdorf am 1. April 1920 unter dem Namen Wiesdorf vereinigt hatten und Wiesdorf am 12.02. 1921 die Stadtrechte verliehen bekam, wurden im Zuge der Zusammenlegung der Gemeinden auch die Bibliotheken in den frühen 1920er Jahren zusammengelegt. Im Jahr 1925 wird in Leverkusen erstmalig eine „Stadtbibliothek“ erwähnt.

Echo: In welchen Stadtteilen gibt es Filialen?

L.W.: Es gibt die Schul- und Stadtteilbibliotheken in Schlebusch und Opladen und Zweigstellen in Hitdorf und Steinbüchel.

Echo: Wie viele Benutzer und Benutzerinnen gibt es?

L.W.: Insgesamt 9.253 (einschließlich der Kunden und Kundinnen aller Zweigstellen).

Echo: Wie viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben Sie?

L.W: 23 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Haupt-stelle in Wiesdorf (davon 6 Mitarbeiterinnen in Teilzeit) plus 4 Mitarbeiterinnen in den Zweigstellen und noch 3 Mitarbeiterinnen in Schulbibliotheken.

Echo: Wie viele Bücher haben Sie?

In der Hauptstelle: 71.250 Medien (incl. Hörbücher, CDs, Filme, Konsolenspiele,…), in Opladen - 21.800, in Schle-busch - 18.200, in Steinbüchel - 9.800, in Hitdorf- 4.800 Medien.

Echo: Was steht den Benutzern außer Büchern bei Ihnen zur Verfügung?

L.W.: CDs, Filme (für Kinder und Erwachsene), Hörbücher, PC-Spiele, Software für PC, Konsolenspiele, Zeitschriften, Zeitungen, Gesellschafts- und Brettspiele.

Echo: Gibt es eine russischsprachige Abteilung?

L.W.: Ja, in der Hauptstelle in Wiesdorf und einige Bücher in den Schul- und Stadtteilbibliotheken Opladen und Schlebusch.

Echo: Wie sind Ihre Öffnungszeiten?

L.W.: In der Hauptstelle in Wiesdorf: Mo + Do 11.00 - 19.00 Uhr Di + Fr 11.00 - 17.00 Uhr Sa 10.00 - 13.00 Uhr

Die Öffnungszeiten unserer Zweigstellen finden Sie auf unserer Website: www stadtbibliothek-leverkusen.de.

Serkan Kaygiziz, Ismail Mimiši, Pierre Koch vom Vorstand des Rates (hintere Reihe, von links)

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 4

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Echo: Wie hoch sind die Leihgebühren?

L.W.: Für die Benutzergruppen gelten folgende Beiträge:

Benutzergruppen Jahresbeitrag

Ab 18 Jahren 14,00 EUR

Kinder/Jugendliche unter 18 J. Inhaber

einer gültigen Jugendleiterkarte;

Inhaber eines Elternausweises

Kostenlos

Volljährige Benutzer der Zweigstellen

Steinbüchel und Hitdorf; Lehrpersonal

sowie volljährige Schülerinnen und

Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gym-

nasiums und des Landrat-Lucas-Gymna-

siums

Benutzung der

Zweigstellen bzw.

Schul- und Stadt-

teilbibliothek

kostenlos,

sonst 14,00 EUR

Tagesbeitrag ab 18 Jahren 2,50 EUR

Partnerermäßigung (für zwei Erwachsene

mit dem selben Wohnsitz) 22,00 EUR

Für diese Medien... ist die

Leihfrist...

und kostet

jeweils

Bücher, Hörbücher, Spiele, Kin-

der- und Jugend-CDs 4 Wochen Nichts

Zeitschriften 2 Wochen Nichts

Bestseller 2 Wochen 1,50 €

Konsolenspiele, CD-/DVD-ROMs 2 Wochen 0,50 €

Kinder- und Sachfilme 1 Woche 0,50 €

Spielfilme, Musik-CDs und Musik-

DVDs 1 Woche 0,50 €

Wir danken Frau Lucia Werder für dieses Interview.

Интервью с директором городской

библиотеки г-жой Люцией Вердер

Эхо: Когда была открыта городская библиотека?

Люция Вердер: Библиотека стала преемницей т.н.

народной библиотеки, которая открылась в 1910г. в

Школьном доме на Хауптштрассе общины Висдорф. С 1

апреля 1920г. после объединения Бюрига и Висдорфа и

получением последним статуса города, она получила

название «Висдорфская»», с 12 февраля 1922г. стала

называться городской библиотекой. В этом статусе в

хрониках Леверкузена она впервые упоминается с

1925г.

Эхо: В каких районах города имеются филиалы?

Л.В.: Школьная и городская библиотеки открыты в

Шлебуше и Опладене, а в Хитдорфе и Штайнбюхеле

имеются отделения.

Эхо: Какова численность Ваших читателей?

Л.:В.: Включая филиалы и отделения - 9253 читателя.

Эхо: Сколько человек заняты обслуживанием

читателей?

Л.В.: На основной площадке в Висдорфе заняты 23

сотрудника (6 из них – неполный рабочий день), четыре

- в отделениях и три - в школьных библиотеках.

Эхо: Какова численность книжного фонда?

Л.В.: В Висдорфе - 71250 единиц, в Опладене,

Шлебуше, Штейнбюхеле, Хитдорфе соответственно,:

21800. 18200, 9800 и 4800 единиц хранения.

Эхо: Кроме книг, какими еще средствами информации

располагает библиотека?

Л.В.: К услугам посетителей компакт-диски, фильмы

(для детей и взрослых), аудио-книги, компьютерные

игры, игровые приставки, журналы, газеты,

коллективные и настольные игры.

Эхо: Есть ли отдел русской литературы?

Л.В.: Да, на главной площадке в Висдорфе.

Незначительная часть, кроме того, имеется в филиалах

и отделениях.

Эхо: Время работы библиотеки?

Л.В.: Основная площадка в Висдорфе открыта в

понедельник и четверг с 11 до 19 часов, во вторник и

пятницу - с 11 до 17 часов и в субботу - с 10 до 13 часов.

О работе остальных подразделений можно узнать на

нашем вебсайте: www.stadtbibliothek-leverkusen.de

Эхо: Сколько стоит пользование библиотекой?

Л.В.: Для лиц до 18 лет - бесплатно, для остальных - 14

евро в год. (Более подробную инф. – см. таблицу выше).

Мы благодарим г-жу Люцию Вердер за эксклюзивное

интервью для газеты «Эхо».

Pavel Pustovar mit der Leiterin Lucia Werder

Für Interessierte von „Nasch Dwor - Unser Hof“

findet am 13. Oktober 2010 um 16 Uhr in der

Hauptstelle der Stadtbibliothek in Wiesdorf eine

Einführung statt.

Дополнительно сообщаем, что 13.10.2010г. в

16.00 для членов «Нашего двора» состоится

экскурсия в городскую библиотеку в Висдорфе.

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Nur nicht verpassen: Donnerstag,

02.November 2010

Am 02.11.2010 findet um 19:30 Uhr im Forum der Stadt

Leverkusen im Rahmen einer Tournee der Auftritt eines

der besten ukrainischen Theaterensembles – des Natio-

nalen Charkower Opern- und Ballett-Theaters statt. Das

Theater gastiert mit „Boris Godunow“, einer der be-

rühmtesten Opern der russischen Klassik von Modest

Mussorgski.

Echo gelang es, den Chefdirigenten des Theaters, Vitaliy

Danilovich Kuzenko, zu interviewen.

Echo: Hat das Charkower Theater schon einmal in

Deutschland gastiert?

V.D.K.: Ja, sogar mehrfach. Wir haben in Ihrem Land schon

viele Opern aufgeführt: Verdi (Troubadour, Rigoletto, La

Traviata, Nabucco), Puccini (Tosca), Saint-Saëns ( Samson

und Dalila), Bizet ( Carmen), Tschaikowski (Eugene Onegin)

und das Ballett Schwanensee. So haben die deutschen

Zuschauer Bekanntschaft mit unserem Theater gemacht.

Echo: Das Theater hat eine reiche Geschichte. Welche

waren die Höhepunkte? Bitte erzählen Sie uns etwas

darüber.

V.D.K.: Die Geschichte des Musiktheaters beginnt im Jahr

1780. Zu jener Zeit führte man Opern und Ballette in

verschiedenen Räumen auf, die dem Anspruch nicht immer

gerecht wurden. Ab 1891 stellte die Charkower

Handelsinnung ihr Gebäude zur Verfügung, in dem die

Theatertruppe fast ununterbrochen 100 Jahre lang

arbeitete. Im Oktober 1925 wurde Charkow dann ukrai-

nische Hauptstadt, und das 1. Staatliche Nationale Opern-

und Ballett-Theater wurde dort gegründet. In seinen

Wänden stand die schöpferische Wiege für die Stars

nationaler Kunst: u.a. I. Koslowski, M. Reisen, B. Gmyrija, J.

Patorzhinsky… Seit Oktober 1991 arbeitet das Theater in

einem neuen modernen Gebäude im Stadtzentrum. Zwei

Säle mit sehr guter Akustik erfüllen die Erwartungen von

2000 Zuschauern.

Echo: Welche Aufführungen stehen 2010 auf dem The-

aterplan?

V.D.K.: Das Programm umfasst rund 50 Opern und Ballette.

Hierzu zählen neben den bekannten auch seltene oder gar

nicht mehr gespielte Werke, wie z.B. die Oper des ukrai-

nischen Komponisten L. Kolodub „Der Dichter“. Das Libret-

to stammt von S. Sagalow, der jetzt in Augsburg wohnt.

Wir haben eine Vorliebe für große Opern- und Ballettin-

szenierungen, wie „Taras Bulba“ des ukrainischen Kompo-

nisten N. Lysenko, und die Perle der russischen Opern-

Klassik „Boris Godunow“, und außerdem die Ballette und

Opern von Tschaikowski, Verdi, Puccini…

Echo: Welche historischen Ereignisse bilden die Grundlage

für das Libretto des Musikdramas „Boris Godunow“?

V.D.K.: Der berühmte russische Komponist M. Mussorgski

hat das Libretto der Oper nach der Tragödie von A. Pusch-

kin geschrieben. Wir wissen auch, dass es zwischenzeitlich

einige musikalische Bearbeitungen durch Rimskij-Korsakov,

Schostakovich oder P. Lamm gegeben hat. Wir entschieden

uns für die Werke von M. Mussorgski, die sich auf die Tra-

gödie des Zaren Boris zur Zeit der „großen Unruhe“ kon-

zentrieren. Das Schicksal eines unerbittlichen Tyrannen

ist bekannter als das eines Monarchen, der imstande ist,

menschliches Leid wahrzunehmen, und der sich bemüht,

nach seinem Gewissen zu regieren. In der Regel ist das

Schicksal eines solchen Herrschers vorherbestimmt - es

ist tragisch, und nur der nachfolgende Lauf der histori-

schen Ereignisse ist imstande, seine Taten richtig zu be-

werten.

Echo: Wer singt die Partie des Boris Godunow?

V.D.K.: Nikolaij Koval. Er hat den Godunow schon bei Gast-

spielen in Lyon und Paris gesungen und dort hatten unsere

Vorstellungen großen Erfolg. Wir hoffen, auch in Deutsch-

land mit Beifall für unsere Kunst verwöhnt zu werden.

Das Interview für unsere Leser gab uns Dr. Alexander

Chepalow aus Charkow.

Не пропустите: четверг, 2-е ноября 2010

В рамках гастрольного турне 02.11.2010 в 19.30 в нашем

городе (Форум) состоится выступление одного их луч-

ших театров Украины – Харьковского национального

театра оперы и балета. Будет представлена знаменитая

опера русского классика Модеста Мусоргского «Борис

Годунов». На вопросы «Эха» отвечает главный дирижер

Харьковского театра Виталий Данилович Куценко.

Эхо: Приходилось ли ранее гастролировать харьков-

скому театру в Германии?

В. Д. Куценко: Да, неоднократно. Мы показали в вашей

стране оперы Дж. Верди «Трубадур», «Риголетто»,

Karten für die Vorstellung sind montags bis freitags von

10 bis 12:30 und von 16:30 bis 19:00 Uhr zum Preis von

15,10 bis 27,30 Euro an der Theaterkasse im Eingangs-

bereich des Forums erhältlich.

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«Травиата», «Набуко», Дж. Пучини «Флория Тоска», К.

Сен-Санса «Самсон и Далила», Ж. Бизе «Кармен», П. И.

Чайковского «Евгений Онегин» и его балет «Лебединое

озеро». Так что продолжается не только наше знаком-

ство с Германией, но и знакомство немецких слушате-

лей с нашим театром.

Эхо: У театра богатая история. Расскажите, пожалуйста,

о некоторых ее страницах.

В.Д. К.: История музыкального театра в Харькове ведет

отсчет с 1780 года. Оперы и балетные дивертисменты

давались в различных помещениях, не всегда подходя-

щих для этой цели. С 1891 года театр получил постоян-

ную «прописку» в бывшем Коммерческом клубе, где ра-

ботал с небольшим перерывом 100 лет. В октябре 1925

года в Харькове, (в те годы - столице Украины), был

создан первый государственный национальный театр

оперы и балета. Его стены стали творческой колы-

белью для звезд национального искусства, таких как: И.

Козловский, М. Рейзен, Б. Гмыря, И. Паторжинский. С

октября 1991 г. театр начал работать в новом современ-

ном здании, находящимся в центре города. Два теат-

ральных зала с очень хорошей акустикой могут одно-

временно принимать около 2 тысяч зрителей.

Эхо: Какие спектакли вошли в репертуарный план теат-

ра в 2010 году?

В.Д.К: Репертуарная афиша насчитывает около 50 опер

и балетов. В ней встречаются как знакомые всем назва-

ния, так и те, которые не часто или нигде больше, кро-

ме нас, не ставятся. Например, опера украинского ком-

позитора Л. Колодуба «Поэт». Кстати, один из либрет-

тистов этой оперы - Зиновий Сагалов - живет ныне в

Аугсбурге. Мы отдаем предпочтение крупным оперным

и балетным полотнам, таким, как опера украинского

композитора Н. Лысенко «Тарас Бульба», жемчужина

русской оперной классики «Борис Годунов», произве-

дениям П. Чайковского, Дж. Верди, Г. Пучини.

Эхо: О каких исторических событиях повествуется в

этой оперы?

В. Д. К.: Великий русский композитор М. Мусоргского

написал либретто оперы, используя трагедию А. Пуш-

кина. Известно, что существует несколько музыкальных

редакций оперы, сделанных в разное время Н. Рим-

ским-Корсаковым, Д. Шостаковичем, П. Ламмом. Мы

остановили свой выбор на версии М. Мусоргского; в ней

основное внимание сосредоточено на трагедии лично-

сти царя Бориса, царствовавшего на Руси в период «ве-

ликой смуты». Судьба тирана более благополучна, чем

монарха, который в состоянии воспринимать челове-

ческую боль и старается править по совести. Как прави-

ло, судьба такого правителя предопределена – она тра-

гична, и лишь последующий ход исторических собы-

тий способен дать справедливую оценку его деяниям.

Эхо: Кто исполняет партию Бориса Годунова?

В. Д. К.: Народный артист Николай Коваль спел Году

нова на гастролях театра в Лионе и Париже, там

спектакль имел большой успех. Мы надеемся, что и в

Германии наше искусство будет оценено по

достоинству.

Интервью для читателей газеты подготовлено докто-

ром искусствоведения Александром Чепаловым (Харь-

ков).

На снимке: сцена из спектакля, Н. Коваль в партии царя

Бориса.

Gesellschaft / Общество

Ramadan: Unsere Teilnahme am abendlichen

Fastenbrechen

Der Vorsitzende des albanischen Kulturvereins, Ismail Me-

miši, lud für den Abend des 20. August zum gemeinsamen

Abendessen nach Küppersteg ein. Im Fastenmonat Rama-

dan, dem 9. Monat des islamischen Mondkalenders, sollen

gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang

auf Essen, Trinken, Rauchen, Gewalt und sexuelle Kontakte

verzichten. Erst nach Sonnenuntergang darf wieder ge-

gessen und getrunken werden – und das am besten gemein-

sam mit Verwandten, Freunden und Gästen.

Als Gäste trafen sich pünktlich um 20:50 Uhr Vertreter

und Vertreterinnen des öffentlichen Lebens, der Stadt-

verwaltung, der Kirchen und der Parteien im Gemein-

schaftsraum der Mesxhidi Aksa-Moschee am Mühlenweg,

um dort nach einer Koranrezitation gemeinsam mit den

Vertretern der Gemeinde, von denen wir uns herzlich

aufgenommen fühlten, „deutsch“ zu Abend zu essen.

Renate Kretschmer

Наше участие в праздновании Рамадана

Председатель албанского культурного общества

Исмаил Мемиши пригласил нас 20-го августа 2010 г. в

Кюперштег на праздничный ужин, посвященный началу

поста Рамадан. Весь праздничный месяц Рамадан, 9-й

по исламскому лунному календарю, верующие мусуль-

мане должны в течение всего дня отказываться от еды,

питья, курения, секса, применения силы. Только после

захода солнца разрешены еда и питье, в эти дни реко-

мендуется приглашать в гости родных и друзей.

Ровно в 20.50 все гости, представители общественной

жизни и муниципалитета города, церквей и партий, бы-

ли сердечно встречены представителями общины в зале

Мексхиди Акса мечети на улице Мюленвег. После чте-

ния Корана начался торжественный ужин «по-немецки».

Рената Кречме

Билеты на этот спектакль по цене от 15.10 до 27.30 €

продаются в театральной кассе Форума с понедель-

ника по пятницу с 10.00 до 12.30 и с 16.30 до 19.00.

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 7

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Gesellschaft / Общество

Dritter Platz im Volleyballturnier des

Integrationsrates

Im vergangenen Jahr stellte das Schachturnier den Höhe-

punkt im sportlichen Leben des Vereins „Unser Hof“ dar.

In diesem Jahr kam der Vorstand auf die Idee, am Frei-

luftvolleyballturnier, das der neue Integrationsrat Lever-

kusen veranstaltete, teilzunehmen. Vaceslav Schumichin

schlug seinem

Bekannten aus

Kasachstan vor,

sich am Turnier

zu beteiligen.

Gesagt – getan.

Eine junge Frau,

Olga Glebova (s.

Foto) und 7

Männer (Alex-

ander Scraba,

Alex Schröder,

Simon Wegner,

Vassiliy Yer-

schov, Roman

Sapko, Rudi So-

kolov und Alek-

sander Siemens)

wurden zum Tur-

nier eingeladen.

Die Spieler und die Fans unserer Mannschaft mit Bella

Buchner betraten

am Morgen des

06.06.2010 die Sportanlage der Grundschule

Deichtorstraße 10 in Rheindorf. Alle wollten natürlich den

Ehrenpokal des Integrationsrates gewinnen. V. Schumichin

und A Schröder waren nicht nur Spieler, sondern

betätigten sich in ihrer spielfreien Zeit auch als

Schiedsrichter. Alle (männlichen) Spieler waren kleiner als

1,80 m, sehr sportlich und wirkten besonders eindrucksvoll

in ihren weißen T-Shirts mit dem schwarzen „Unser Hof“ –

Emblem. Das erste Spiel gegen die „VGK Küppersteg“ wur-

de verloren, weil die jungen Leute nicht eingespielt waren.

Dann kam der erhoffte Sieg gegen den „TUS Quettingen“.

Die Spieler spielten sehr gut an der Linie, aber besonders

gut war ihr Spiel am Netz. Das dritte Spiel gegen „Olga-

Taschkent“ (Landsleute aus Usbekistan!) wurde wegen der

schlechten Angaben wieder verloren. Gegen „Gammel-

fleisch“ war der Sieg schon fast errungen, aber wegen des

plötzlich einsetzenden Regens wurde das Spiel abgebro-

chen.

So lautete am Ende des Tages das Ergebnis des Turniers:

3. Platz und ein Pokal mit der Aufschrift „Volleyballturnier

2010, 3. Sieger“. Alle waren zufrieden. Nicht der Sieg,

sondern die Teilnahme am Turnier war für den Verein das

wichtigste. Pavlo Pustovar

Третье место на турнире интеграционного

совета по волейболу

В прошлом году главным спортивным событием в об-

ществе «Наш двор» стал шахматный турнир. В этом году

правление приняло решение выставить команду на во-

лейбольный турнир, который организовал новый инте-

грационный совет Леверкузена. Вячеслав Шумихин пре-

дложил своим казахстанским знакомым составить ко-

манду для участия в этом соревновании. Сказано – сде-

лано. На турнир

были приглашены:

юная Ольга Гле-

бова (см. фото) и 7

мужчин (Александр

Скраба, Алекс Шро-

едер, Зимон Вег-

нер, Василий Ер-

шов, Роман Сапко,

Руди Соколов и

Александр Си-

менс).

Члены и болель-

щики команды во

главе с Беллой

Бухнер встрети-

лись утром шесто-

го июня 2010г. на

спортивной пло-

щадке начальной

школы по Дайх-

штрассе, 10 в

Райндорфе. Все

были настроены завоевать почетный кубок

интеграционного совета. А В. Шумихину и А. Шроедеру

пришлось еще в свободное от игр время «поработать» и

судьями. Мужчины нашей команды (роста не менее 1,80

м.) выглядели весьма спортивно, но особенно

привлекательны были их белые футболки с эмблемой

черного цвета и надписью «Наш двор». Первую игру

против VGK Küppersteg из-за несыгранности наша

команда проиграла. Долгожданная победа пришла во

второй встрече с командой TUS Quettingen, удалась

игра на всех линиях, особенно у сетки. Однако в

третьей игре против Olga-Taschkent (земляки из

Узбекистана!) из-за серии неудачных подач наша

команда опять проиграла. Во встрече с командой

«Gammelfleisch» победа была почти достигнута, но

внезапно пошедший дождь не позволил довести игру

до конца.

Таким образом, по набранным очкам наша команда за-

няла третье место и завоевала малый кубок, на котором

выгравировано: «Волейбольный турнир 2010, 3-е мес-

то». Довольны были все, для нас важна была не столько

победа, сколько участие в этих соревнованиях.

Павел Пустовар

Unsere Volleyball-Mannschaft beim Spiel um den Pokal. Foto: P. Pustovar

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 8

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Gesellschaft / Общество

Europafest – Einheit in der Vielfalt

Sonntag, 4 Juli 2010: im Schlosspark Morsbroich wird das Europafest gefeiert. Dieser sonnige, aber nicht so heiße Tag, passt sehr gut zum Europa-Fest. Es ist deshalb auch kein Wunder, dass es schon zwei Stunden vor Beginn kaum einen Parkplatz mehr gibt.

Am Anfang steht der ökumenische Gottesdienst. Vertre-ter der drei monotheistischen Religionen - die Rabbinerin Sonja Guentner von der liberalen Synagogengemeinde Köln, der Imam Amir Dzeladini vom albanischen Moschee-Verein und der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Gert-René Loerken sprechen über die Geschichte von Kain und Abel – dem ersten Verbrechen in der Bibel, nämlich dem Brudermord. Was hat dazu geführt? Und was können wir daraus lernen?

Inzwischen beginnt das Fest. Es wird der Integrationsver-trag zwischen der Europa-Union und der Stadt Leverkusen unterschrieben. Herr Dr. Mayer, Vorsitzender der Europa-Union Leverkusen, übergibt dem Oberbürgermeister Buch-horn ein Bild von Johann Wills „Phantom-Europa“, das Sie-gesbild des Wettbewerbs 1997 „Künstler entdecken Euro-pa“.

Das Kulturprogramm ist vielseitig. Es spielt ein Orchester der Musikschule Leverkusen, dann treten die Kinder der Tanzgruppe von Nasch Dwor auf. Ihnen folgt die serbische Folkloregruppe. Das russische „Balalaika Orchester Druschba“, das vom Verein „Alisa“ eingeladen wurde, singt bekannte russische Volkslieder, danach präsentiert die griechische Gruppe ihre Tänze (u.a. natürlich „Sirtaki“). Jungs aus Bergisch Gladbach zeigen ihre Kunst als Break-dancer.

Für das leibliche Wohl wurde natürlich auch gesorgt. Viele Vereine bieten Ihre Nationalgerichte an. Nasch Dwor wur-de von B. Tchajko, O. Bender, Mutter und Sohn Tonkich, Th. Junkers, M. Sit, F. Warkentin, V. Schlee, L. Gertner, I. Wegner, R. Kretschmer, N. Girivenko und B. Buchner ver-treten. Wie immer waren die russischen Leckereien wie Piroschki und Kuchen, „Okroschka“ (kalte Suppe) und Kissel (süßsauer mit Fruchtsalat und Mehl gekochte Speise) total ausverkauft.

Besucher kommen an unserem Zelt vorbei, kaufen russi-sche Gerichte und schauen unsere Zeitungen und Plakate an. Und es ist eine gute Gelegenheit, sich mit den Leuten zu unterhalten. Eine Frau erzählt ihre Familiengeschichte (ihr Vater war während des Krieges in russischer Gefang-enschaft), ihre Reise nach Russland, ihre Eindrücke und Erlebnisse.

Der Höhepunkt dieses Festes war die Übergabe der Euro-pafahne durch den ehemaligen französischen Senator und Mitglied des Europarates, Daniel Hoeffel, an Oberbürger-meister Buchhorn. Hiermit wurden die Verdienste unserer Stadt im Bereich „Integration“ ausgezeichnet. Herr Hoef-fel sagt „Alle Europäer sollen sich als Mitglieder desselben Hauses fühlen. Die Bürger von Leverkusen bauen ein Stück Europa. Es lebe Leverkusen. Es lebe das vereinte und friedliche Europa!“

Das vereinte und friedliche Europa. Jahrhunderte lang war es nur ein Traum. Jetzt ist es Realität. Damit es auch wie-ter so bleibt, müssen alle Bürger ihren Beitrag leisten. Da-zu dient das Europafest. Vadym Margolius

Imam Dzeladini, Dr. Meyer, Pfr. Teller, Pfr. Loerken, Frau Guentner beim ökumenischen Gottesdienst

Mascha Girivenko, Valetina Schlee, Faja Warkentin

Daniel Hoeffel übergibt die Europaflagge an den Ober-bürgermeister Reinhold Buchhorn

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 9

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Европейский праздник – единство в

многообразии

Воскресенье, 4 июля 2010г. В замке Морсбройх прохо-дит ежегодный праздник Европы. Этот солнечный и не жаркий день очень подходит для праздника. Поэтому не удивительно, что за два часа до официального от-крытия, уже нет свободных мест для парковки машин.

Перед началом праздника проходит совместное бого-служение. Предста-вители 3-х моноте-истских религий - раввин Соня Гутнер от либеральной об-щины Кёльна, имам Амир Джеладини от албанской общины и пастор Герт-Рене Лёркен рассказыва-ют историю Каина и Авеля. Первое преступление, убийство брата. Что привело к этому? И чему это учит нас?

Затем начинается сам праздник. Подписывается дого-вор между обществом «Европа» и Леверкузеном. Пред-седатель этого общества г-н Майер передаёт бургомис-тру г-ну Буххорну картину художника Йоханна Вилля «Фантом Европы», которая победила на выставке «Ху-дожники открывают Европу» в 1997 году.

Культурная программа праздника весьма разнообразна. Играет оркестр музыкальной школы Леверкузена, затем выступает детская танцевальная группа «Нашего дво-ра», ей на смену – сербская фольклорная группа, а рус-ский «Балалайка-оркестр Дружба», приглашённый об-ществом «Алиса», исполняет популярные русские пес-ни, греческая группа показывает национальные танцы (в т.ч., конечно, «сиртаки»), а ребята из Бергиш-Глад-баха - брейк-данс.

Конечно, организаторы праздника позаботились и об угощении. Многие общества предлагают свои нацио-нальные блюда. „Наш двор“ представляли: Б. Чайко, О. Бендер, мать и сын Тонких, М. Зит, Ф. Варкентин, В. Шлее, Л. Гертнер, И. Вегнер, Р. Кретчмер, Б. Бухнер. Н. Гиривенко, и Т. Юнкерс. Как всегда, русские вкусные пирожки и пироги, кисель и окрошка были распроданы полностью.

Люди проходят мимо нашей палатки, покупают рус-ские блюда, просматривают наши газеты и плакаты. Некоторые вступают в разговор. Одна женщина расска-зывает историю своей семьи (её отец был в русском плену во время войны), делится своими впечатлениями о поездке в Россию.

Кульминация праздника. Бывший французский сенатор и член европейского совета г-н Хёффель передаёт бур-гомистру Буххорну европейское знамя. Этим отмечены заслуги города в области интеграции. Г-н Хёффель го-ворит: «Все европейцы должны чувствовать себя, как соседи в одном доме. И жители Леверкузена создают часть Европы. Да здравствует Леверкузен! Да здравству-ет объединённая и мирная Европа!».

Объединённая и мирная Европа. Столетия это было ме-чтой. Теперь это реальность. Чтобы это продолжалось, свой вклад должны внести все. Именно этой цели и служит праздник Европы. Вадим Марголиус

Gesellschaft / Общество

Ehrenamtlichenfahrt nach Idar-Oberstein

Am 22. Juni 2010 fuhren 20 Ehrenamtliche von „Nasch Dwor“ mit einem Kleinbus und drei PKW nach Idar-Ober-stein. Die Reise begann um 8 Uhr, alle waren gut aufgelegt. Unterwegs machten wir Mittagsrast mit Butterbrot, ge-mischt mit lustigen Gesprächen und Lachen. Sogar das Wetter war, nach schlechten Tagen, schön. „Wenn Engel reisen, lacht der Himmel“ – so lautet ein Sprichwort.

Nach Ankunft in IdarOberstein besichtigten wir die be-rühmte Felsenkirche. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt. 50 m über den Häusern erhebt sich diese Kirche, hineinge-baut in eine natürliche Felsnische. In der Kirche bewun-derten wir den mittelalterlichen Flügelaltar, der um 1400 von einem talentvollen, aber unbekannten Maler erschaf-fen wurde. Von der Aussichtsplattform hatten wir einen besonderen Blick über den Stadtteil Oberstein. Sehr in-teressant war der Gang durch die Stadt und wir hatten eine gute Gelegenheit, in den vielen schönen Geschäften Edelsteine zu kaufen. Nach der Belegung der Zimmer in der Jugendherberge hatten wir ein Grillfest im Wald an einem kleinen See. Das Essen schmeckte gut, alle lobten den Herrn Junkers, unseren geschickten Chefkoch. Dann hatten wir noch eine kurze Sitzung und besprachen die Vorbereitung für das nächste Europafest. Am zweiten Tag, nach dem leckeren Frühstück, machte unsere Gruppe einen Spaziergang zum Edelstein-Bergwerk Steinkaulenberg und danach besichtigten wir es. Die Edelsteinminen im Stein-

Milena Girivenko und Anna Riger

Im Edelstein-Bergwerk Steinkaulenberg

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 10

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kaulenberg sind die einzigen in Europa, die zur Besichti-

gung freigegeben sind. In dem mehr als 400 m langen Be-

sucherstollen bewunderten wir die glitzernden Kostbarkei-

ten, wie Achate, Jaspis, Bergkristalle, Amethyste und

Rauchquarze in ihrer Urform. Alles wurde uns von einer

fachkundigen Führerin ausführlich erläutert.

Nach dem Mittags-Picknick gab es eine Besichtigung der

Kupfermine im Fischbach-Tal. Bis zum Ende des 15. Jahr-

hunderts war es eine der größten in Deutschland. Jahrhun-

derte lang bauten hier die Bergleute im Halbdunkel unter

Tage wertvolle Kupfererze ab. Der Besuch des Kupfer-

bergwerks, der Kupferhütte und des kleinen Museums wird

uns noch lange in Erinnerung bleiben. Besonders interes-

sant war die Besichtigung der historischen Wasser-Schlei-

ferei Biehl. Das ist eine weltweit einzigartige Edelstein-

schleiferei an der Deutschen Edelsteinstraße, umgeben von

Wald und Natur. Hier wurden uns alte Arbeitsweisen ge-

zeigt, die seit vier Generationen unverändert sind. Hier ist

die Zeit stehen geblieben, es gibt dort noch Kohlendraht-

lampen von Edison. Alles, was wir in diesen zwei Tagen er-

fahren haben, war sehr interessant und unsere Gruppe be-

dankt sich bei Frau Thesi Junkers für die ausgezeichnete

Vorbereitung dieser lehrreichen Veranstaltung.

Sofia Heinisch

Поездка актива в Идар-Оберштайн

20 активистов «Нашего двора» на небольшом автобусе и

трех легковых машинах отправились 12 июня 2010г. в

Идар-Оберштайн. Началось путешествие в 8.00 утра, и

все его участники были в хорошем расположении духа.

По пути сделали остановку для легкого завтрака, вели

непринужденные беседы, смеялись. В этот день, словно

по выражению «когда ангел отправляется в путь, то

улыбаются небеса», даже ранее плохая погода «испра-

вилась».

Прибыв в Идар-Оберштайн, мы направились в знамени-

тую церковь Фельзенкирхе, которая является символом

города. Она находится в естественной скале и возвыша-

ется на 50 метров над прилегающими постройками. В церкви c интересом осмотрели помещения и средневе-

ковый створчатый алтарь, созданный в 1400 г. Неиз-

вестным талантливым мастером, с обзорной площадки

полюбовались чудесным видом города. Пешеходная

прогулка по Идар-Оберштайну оказалась также весьма

занимательной, к тому же у нас была возможность сде-

лать покупки изделий из полудрагоценных камней в

многочисленных бутиках. После расселения в моло-

дежном лагере отправились к озеру в лес на пикник.

Угощения оказались очень вкусными, за что спасибо г-

ну Юнкерсу, поварское искусство которого все очень

хвалили. Вечером провели совещание о подготовке к

предстоящему празднику «Европафест». На следующий

день мы отправились на гору Штайнкаульберг, где ос-

мотрели одну из штолен рудника, единственного в Ев-

ропе предоставляющего такую возможность. В штольне

длиной более 400 метров в первозданном виде можно

увидеть сверкающие: агаты, яшму, горный хрусталь,

аметисты, дымчатый горный хрусталь. Экскурсия со-

провождалась подробным разъяснением гида.

После обеда мы переехали в городок Фишбах для ос-

мотра крупнейшего медного рудника Германии конца 15

века. В течение нескольких столетий здесь в полутьме

добывали шахтеры ценную медную руду. Надолго со-

хранится в памяти эта штольня, медноплавильный заво-

дик и маленький музей при ней. Особый интерес вызва-

ло посещение на «немецкой камнеобрабатывающей

улице» шлифовальной мастерской в Биле, единствен-

ной сохранившейся в Германии в окружении леса и

природы. Нам продемонстрировали некоторые приемы

обработки камней, которые уже 4-е столетия передают-

ся из поколения в поколение. Возникло ощущение, буд-

то там остановилось время, сохранились даже лампы

накаливания Эдисона с угольными электродами. Все, с

чем мы за два дня ознакомились, представляло инте-

рес, и мы благодарим г-жу Т. Юнкерс, которая так хоро-

шо все организовала и провела эту поездку.

София Гайниш

*Так называется туристический маршрут в земле Райн-

ланд-Пфальц, который проходит по местам, связанным

с добычей и обработкой полудрагоценных камней. Он

насчитывает свыше 60 объектов для обозрения

Vor der Felsenkirche

Herzlichen Glückwunsch

zum Geburtstag!

Eleonora Buchner wurde

am 24. August 2010

80 Jahre alt!

Page 11: ECHO 20 (August 2010)

ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 11

11

Gesellschaft / Oбщество

Das 2. Leverkusener Stadtfest

Drei volle Monate hat es gedauert, bis der Rathausvor-

platz endlich fertig war (fast so lange wie in der ehemali-

gen UdSSR!). Erst am Abend des 21. Mai wurde der Zaun

auf der Platzmitte entfernt, und in den frühen Morgen-

stunden des 22.05. bauten Günter Junkers, Vadym Mar-

golius und N. Zimmerman das Zelt von „Nasch Dwor –Unser

Hof e.V.“ auf. Parallel zum Stadtfest fand nämlich die 3.

Leverkusener Ehrenamtsbörse statt. Unser Verein war

vertreten mit den wunderbaren Holzarbeiten von P.

Perebejnos, mit Alben unserer Vereinsfotos von 2003-

2010, der Fotozeitung des Ehepaars Heinisch und unserer

Zeitung „Echo“. Die Damen: Nina Girivenko, Bella Buchner

und Renate Kretschmer beantworteten die Fragen der

interessierten Passanten.

Zwei Tage lang herrschten gute Laune und Zufriedenheit,

und die Sonne, auf die wir so lange gewartet hatten, ver-

wöhnte uns sehr. Unser Oberbürgermeister Reinhard

Buchhorn eröffnete am Samstag das Bühnenprogramm, das

auf der Open-Air-Bühne vor dem Eingang der Rathaus-

Galerie stattfand. Die verschiedenen Vereine (Sport,

Tanz, Kunst) stellten sich dem staunenden Publikum vor.

Für die Kleinen gab es eine Torwand mit einem Preis für

Erfolgreiche und ein Karussell. Auch musste niemand ver-

hungern oder verdursten. Jeder konnte „nach seiner

Fasson selig werden“.

Die beiden Auftritte unserer Tanzgruppe (am Nachmittag

des 22.05 und Vormittag des 23.05.) unter der bewährten

Leitung von Anna Riger ernteten viel Applaus – ganz gleich,

ob es die „Tanzmäuse“, die „Kleinen Latinos“ oder die ju-

gendlichen Paare waren. Unsere Solisten: Olga und Sascha,

Martin und Vanessa, David und Anastasia, Nikolai und

Alexandra, Stephan und Diana, Daniel und Valeria, Inna und

Niko tanzten schon fast professionell. Sie tanzten langsa-

men Walzer, Cha-cha-cha, Rumba, Quickstep und Jive „wie

die Alten“.

Die Moderatorin des Festes (Anke Feller von Radio Lever-

kusen) führte unermüd-

lich durch das Pro-

gramm. Günter Junkers

und unsere erste Vor-

sitzende Bella Buchner

beantworteten aus-

führlich alle Fragen zu

den Angeboten und

Aktivitäten von „Unser

Hof“. Die zahlreichen

Zuschauer hörten mit

großem Interesse zu

und schienen sich zu

freuen, dass es in un-

serer Stadt einen so

um Integration bemühten Verein gibt – und das nun schon

seit sechs Jahren. P.Pustovar

Второй городской праздник

Три месяца длились работы по реконструкции площади

перед новым зданием ратуши (как это зачастую случа-

лось в бывшем СССР!). Только к вечеру 21 мая был ра-

зобран забор в центре площади, а на следующее утро на

этом месте Г. Юнкерс, В. Марголиус и Н. Циммерман и

установили стенд «Нашего двора». Кроме городского

праздника, в это же время и здесь же проходила и 3-я

Леверкузенская биржа волонтерских организаций. На

ней наше общество представило чудесные поделки по

дереву П. Перебейноса, фотоальбомы «Нашего двора»

за 2003 – 2010гг., фотогазету, подготовленную супру-

гами Хайниш, и все выпуски газеты «Эхо». На вопросы

посетителей стенда отвечали Н. Гиривенко, Б. Бухнер и

Р. Кречмер.

Два дня праздника царила дружеская атмосфера и от-

личное настроение, а солнце, которого все так долго

ждали, щедро побаловало всех. Праздник открыл в

субботу, обратившись к собравшимся с открытой трибу-

ны, глава города Р. Бухгорн. Мобильная трибуна распо-

лагалась рядом с главным входом в здание «Ратхаус-

Галери». На ней затем многочисленные спортивные,

танцевальные и др. коллективы демонстрировали вос-

торженной публике свое искусство и мастерство. Для

самых маленьких имелись качели и футбольная стенка

с призами для удачливых. Само собой, на празднике

никто не должен был испытывать жажду или оставаться

голодным – все могли «блаженствовать» по собствен-

ному разумению. Оба выступления танцевального кол-

лектива (22-го и 23-го мая), руководимого зарекомен-

довавшей уже себя А. Ригер, собрали обильный урожай

аплодисментов. Это относилось в равной мере к ан-

самблям «Танцующие мышки» и «Маленькие латинос»,

а также и к юным парам: Ольге и Саше, Мартину и

Ванессе, Давиду и Анастосии, Николаю и Александре,

Штефану и Диане, Даниэлю и Валерии, Инне и Нико,

показавшим замечательное мастерство. Они, словно

взрослые исполнители, весьма профессионально

танцевали медленный вальс, ча-ча-ча, румбу, квик-степ

и джайв.

Анке Феллер (радио Ле-

веркузен) без устали ве-

ла всю праздничную

программу. На ее вопро-

сы о деятельности «На-

шего двора» подробно

отвечали Г. Юнкерс и

наш председатель Б.

Бухнер. Многочислен-

ные слушатели с боль-

шим интересом следили

за их беседой и, каза-

лось, были рады тому,

что в городе уже на про-

тяжении 6 лет в интеграционной сфере задействовано

наше общество. П.Пустовар

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 12

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Unsere Stadt / Наш город

Frauen in Leverkusen. Ingrid Mayer

Ingrid Mayer (geb. Scholz) ist eine echte Leverkuse-nerin. Sie wurde 1939 in Leverkusen geboren und ging hier zur Schule. Nach ihrem Studium der Roma-nistik an den Universitäten Köln und Marburg unter-richtete sie bis zu ihrer Pensionierung Französisch und Latein am Lise-Meit-ner-Gymnasium. Ihr früh verstorbener Vater weck-te in ihr die Liebe zur Na-

tur (zu „Blümchen und Tieren“, wie sie selbst sagt.)

Als sie 1966 ihren Mann, Dr. Eberhard Mayer, heiratete, einen musik- und ornithologiebesessenen Mediziner, war bald klar, dass sich beide aktiv in das öffentliche Leben der Stadt Leverkusen zum Schutz von Natur und Umwelt einschalten würden. So gründeten sie die Kreisgruppe Le-verkusen des BUND. Die Unterschutzstellung der Kiesgru-be am Hornpottweg, heute ein viel beachtetes und besuch-tes Biotop an der Stadtgrenze zu Köln, verdanken wir ebenfalls den beiden.

Ingrid Mayer wurde Mitglied des Beirats für Natur und Umwelt der Stadt Leverkusen, Sprecherin der Kreisgruppe des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutsch-land) und Gründungsmitglied des Natur- und Schulbiologie-zentrums Gut Ophoven. Sie organisierte fortan viele Aus-stellungen: z.B. „ Die Welt der Vögel“, „Lebendiges Grün in der Stadt“, „Umweltschutz im Haushalt“, „Aktion“ Schmet-terling, “Der grüne Punkt“, „Der natürliche Garten“. Im schulischen Bereich initiierte sie immer wieder Umwelt-aktionen:“ Der umweltfreundliche Schüler“, „Aktion müll-freie Schule“, „Anti-Dosen-Aktion“. Bei Stadtfesten ist sie mit anderen Mitstreitern mit Infoständen präsent.

Gemeinsam mit ihrem Mann und dem von ihm gegründeten Mel-Bonis-Ensemble* organisierte sie Umweltkonzerte, deren Erlös für bestimmte Umweltprojekte bestimmt war. Dieses Erbe ihres Mannes führt sie auch heute noch mit viel Engagement weiter. Der seit 30 Jahren alljährlich in der Landrat-Lucas-Schule stattfindende Weihnachtsbasar geht ebenfalls auf die Initiative von Ingrid Mayer zurück. Selbstverständlich kommt der Erlös Umweltprojekten zugute.

Ihr jüngstes Projekt ist ein Einkaufsführer, der seit 2008 erhältlich ist. Darin werden Bauernläden und Bioläden in Leverkusen und Umgebung vorgestellt, die ausschließlich Bio-Produkte oder Produkte aus eigener Herstellung ver-kaufen.

Der Trägerin des Rheinlandtalers Ingrid Mayer liegen die Belange unserer Stadt am Herzen. Sie mischt sich ein,

nimmt Stellung, schreibt Leserbriefe und versucht Ein-fluss zu nehmen auf Politik und Verwaltung, immer im Sinne von Natur und Umwelt. Maria Zoschke

(* Über das Mel-Bonis-Ensemble lesen Sie „ECHO“ Nr. 3 Seite 8-9)

Женщины Леверкузена. Ингрид Майер

Ингрид Майер (в девичестве Шольц) коренная житель-ница Леверкузена. Она родилась в 1939г. в Леверкузене и здесь окончила школу. После изучения романистики в университетах Кельна и Марбурга преподавала до ухода на пенсию французский язык и латынь в гимна-зии Лизе Майтнер. Ее отец рано умер, но он пробудил в ней любовь к природе („к цветам и животным“, как она говорит).

В 1966 году она вышла замуж за врача Э.Майера, увле-кающегося музыкой и орнитологией. Они оба активно включились в общественную жизнь Леверкузена по за-щите природы и окружающей среды, основали в городе группу BUND (союз защиты окружающей среды). По инициативе супругов Майер сохранен гравийный карьер на Хорнпоттвег, ныне излюбленное места отдыха горо-жан на границе с Кельном, в котором природа как бы заново возродилась.

Ингрид Майер стала членом комиссии по защите окру-жающей среды, спикером районной группы BUND, од-ним из основателей природного и образовательного биоцентра Гут Опховен. Она организатор многих выста-вок, таких как «Мир птиц», «Живая зелень в городе», «Защита окружающей среды в домашнем хозяйстве», акций «Бабочки», «Зеленая точка» (за многократное ис-пользование, например, стекла), «Естественный парк». В школьной сфере она инициировала акции «Школь-ники друзья природы», «Школа без мусора», «Анти-банки» (против употребления банок в виде упаковок). На городских мероприятиях она совместно со своими соратниками представляет стенды своих организаций.

Вместе с мужем, основателем «Мель Бонис ансамбля», она организовывала концерты, доход с которых посту-пал на поддержку экологических проектов. Эту работу она продолжает вести и поныне. По ее инициативе ежегодно (ныне уже в 20-й раз) в Ландрат Лукас гимна-зии состоится рождественский базар. И выручка, конеч-но же, всегда переводится на счета экологических про-ектов.

Ее последний проект – справочник магазинов, торгу-ющих исключительно биопродуктами и продуктами собственного производства.

И. Майер награждена почетным знаком «Райландталер», при этом чтит интересы нашего города. Она не остается в стороне, пишет письма в инстанции, пытается влиять на политику и принимаемые решения всегда в пользу природы и защиты окружающей среды. Мария Цошке

Статья о Мель-Бонис ансамбле помещена в газете «Эхо» номер 3, стр. 8-9.

Page 13: ECHO 20 (August 2010)

ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 13

13

Gesellschaft / Общество

Sommerfest auf NaturGut Ophoven

Es ist schon Tradition geworden, dass der Verein Nasch

Dwor - Unser Hof am Sommerfest im NaturGut Ophoven

teilnimmt. Der Verein versucht immer wieder, seine Ziele,

Netzwerke zu bilden und so Kontakte zu knüpfen, das Le-

ben für Emigranten in Deutschland organisieren zu helfen,

die eigene Kultur zu pflegen und Hiesige kennen zu lernen

weiter zu verfolgen. Gut Ophoven ist gerade so ein Platz in

unserer Stadt, wo man das am besten verwirklichen kann.

Hier treffen sich Groß und Klein mit unterschiedlichen In-

teressen und Möglichkeiten.

Am 20.06.2010 war unser Stand einer von vielen, die sich

auf der „grünen Wiese“ den Besuchern darstellten. Wir

boten unsere Infomaterialien an: Unsere Zeitung ECHO,

Fotos und Infoplakate über das Vereinsleben. Die Fotozei-

tung von Stanislaw Heinisch weckte viel Neugier bei den

Besuchern, und viele Fragen müssen beantwortet werden

und auch das Holzspielzeug von Pjotr Perebejnos lässt nie-

manden vorbeigehen. Für die Kinder bot unsere Initiativ-

gruppe einen viel gefragten Strickkurs an. Ludmila Gert-

ner, Beruta Tschaiko, Valentina Schlee leisteten unter dem

Plakat „Komm, mach mit“ bereitwillig „erste Hilfe“ bei den

ersten Maschen.

Leider waren nur wenige bekannte Gesichter von Vereins-

mitgliedern zu erkennen. Schade, denn ich glaube, es gab

für jeden etwas zu sehen. Als unsere Tanzgruppe auf der

Bühne war, blickten alle Augen neugierig in diese Richtung.

Diesnal ohne Anna Riger war auch unter der Leitung von I.

Kempf der Auftritt gut organisiert. Siebzehn Kinder prä-

sentierten sich ohne Pause und großem Beifall 15 Minuten

lang auf der Bühne. Wieder einmal war der Beweis er-

bracht, dass unser Verein in Leverkusen immer bekannter

und mehr anerkannt wird.

Nina Girivenko

Летний праздник в «Natur Gut Ophoven»

Уже стало традицией, что общество «Наш двор» при-

нимает участие в ежегодном летнем празднике в Na-

turGut Ophoven. Наше общество всегда стремится к

активной реализации планов и к установлению таких

контактов, которые помогают иммигрантам органи-

зовать жизнь в Германии и способствуют сохранению

их культуры и знакомству с жизнью местного насе-

ления. Natur Gut Ophoven является таким местом в

нашем городе, в котором все это самым лучшим об-

разом может быть реализовано. Здесь встречаются как

взрослые, так и дети с различными интересами и

возможностями.

20-го июля 2010г. стенд «Нашего двора» на «зеленом

лугу» этого заповедника был в ряду многих других,

предоставлявших посетителям разнообразную инфор-

мацию. Мы предлагали: 19-й выпуск газеты «Эхо»,

фото и информационные плакаты из жизни «Нашего

двора»; повышенное любопытство вызвала фотогазета

С. Гайниша. Было много вопросов, и никто не мог

пройти, не остановившись, мимо деревянных игрушек

П. Перебейноса. Для детей инициативная группа

организовала курс вязания на крючках, вызвавший

живой интерес. Л. Гертнер, Б. Чайко и В. Шлее под пла-

катом с надписью «Приходи и делай с нами» охотно

консультировали начинающих, как вязать первые петли.

К сожалению, на празднике было очень мало знакомых

лиц - членов нашего общества. Жаль, так как я полагаю,

каждый нашел бы что-либо по душе. Стоило только

появиться на сцене нашей танцгруппе, как туда сразу же

устремились взоры присутствующих. В этот раз А.

Ригер отсутствовала, детьми руководила И. Кемпф,

которой удалось хорошо организовать выступление. Без

паузы в течение 15 минут танцевали на сцене 17

артистов, вызвавших продолжительные аплодисменты.

Мы еще раз получили доказательство того, что наше

общество в Леверкузене становится все известнее и

получает все большее признание. Нина Гиривенко

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Integration / Интеграция

„Ich freue mich, dich zu sehen“

Eines schönen Tages war sie da: die Idee, gemeinsam mit

interessierten Damen und Herren der Senioren-Begeg-

nungsstätte Am Aquilapark und einer Gruppe von Nasch

Dwor-Mitgliedern „im besten Alter“ einen regelmäßig

stattfindenden Nachmittag unter dem Motto „Ich freue

mich, dich zu sehen“ zu veranstalten.

Unter der bewährten Leitung von Frau Gabriele Winkel und

mit tatkräftiger Unterstützung der aktiven Damen von

Nasch Dwor fanden in den vergangenen 12 Monaten vier

Treffen statt, die allen Beteiligten viel Spaß machten.

Den Anfang machte der „Herbst“. Es ging um die Schön-

heit der Herbstfarben in der Natur. Dieses Farbenspiel

wurde mit „bunten“ Stiften nachempfunden, und die

„Kunstwerke“ waren danach in einer Wandausstellung zu

bewundern.

Zu „Weihnachten“ wurde von den Teilnehmerinnen über die

Bräuche in den verschiedenen Heimatländern berichtet

und viel gesungen (ein großer Dank gilt Frau Winkels be-

währter Klavierbegleitung, ohne die es wohl manchen fal-

schen Ton gäbe).

Den Höhepunkt erlebten wir zu „Karneval“ als die Damen

und Herren aus der ehemaligen Sowjetunion mit fröhlich

geschmetterten Liedern „op Kölsch“ überraschten. „Hei-

dewitzka“ – das machte Spaß! Wir schenkten „dä Ahl (Frau

G. Winkel?) e paar Blöömcher“ und lachten uns „kapott“

über „de Mücke un de Hummele“ beim Camping. Und die

Kostüme waren große Klasse!

Den Abschluss bildete „Ostern“. Eier wurden bunt bemalt

und natürlich auch gegessen. Verschiedene Osterbräuche

tauchten aus der Erinnerung auf. Ein Tisch mit Osterge-

genständen aus aller Herren Länder erfreute Augen und

Herzen. „Christos woskres“ –ja, er war wahrhaftig aufer-

standen. Unter künstlerischer Beteiligung aller Anwesen-

den entstand dann ein mit gemalten Eiern behängter bun-

ter Osterstrauß.

Bevor wir in die großen Ferien starteten, haben wir uns am

3. Juli noch einmal bei tropischer Temperatur mit Regen-

schauer zum jährlichen Sommerfest am Aquilapark getrof-

fen. Thesi Junkers und Nina Girivenko verwöhnten alle mit

leckerem (aber leider sehr kalorienhaltigem) Gebäck. Wir

freuen uns, dass es diese Treffen gibt, bei denen wir bei

Freunden zu Besuch sind. Renate Kretschmer

„Я рад встрече с тобой»

В один прекрасный день возникла идея организовать на

регулярной основе послеобеденные посиделки под де-

визом «Я рад встрече с тобой» для пенсионеров Сенье-

рен–центра в Аквила-парке и членов «Нашего двора» в

«прекрасном возрасте».

За 12 прошедших месяцев под руководством г-жи Га-

бриели Винкель и при энергичной поддержке акти-

вистов нашего общества состоялись 4 встречи, которые

порадовали всех их участников. Тема первой встречи -

«Осень». Красоту осенних красок природы мы отразили

с помощью цветных карандашей, и затем наши «произ-

ведения искусства» вывесили на стену «для восхище-

ния». На рождественской встрече шла речь об обычаях

празднования Рождества в различных странах, кроме

того, мы много пели. Большое спасибо г-же Винкель,

сопровождавшей наше пение на фортепиано, без ее

игры трудно было бы взять верную тональность. Уда-

лась и следующая встреча, посвященная карнавалу.

Бывшие граждане Советского Союза восхитительно

спели веселую, искрометную песню «Хайдовицка».

А как хороши были карнавальные костюмы!

Завершающей этот цикл явилась Пасхальная встреча.

Яйца были не только красиво раскрашены, но и, ко-

нечно, тут же съедены. Мы вспомнили различные пас-

хальные традиции. Радовал глаз и сердце стол с пас-

хальными убранствами из отчих стран. «Христос вос-

крес!» - «Воистину воскрес!». Участники встречи нарисо-

вали пасхальные яйца, повесили их на ветки, и полу-

чился яркий пасхальный букет. Накануне летних кани-

кул встретились мы еще раз 3-го июля в тропическую

жару с ливнем на ежегодном летнем празднике в Акви-

ла-парке. Тэзи Юнкерс и Нина Гиривенко побаловали

всех вкусными, но к сожалению, очень калорийными

пирогами. Мы рады тому, что есть эти встречи, на ко-

торых собираются друзья. Рената Кречмер

Gesellschaft / Общество

Besuch der russisch-orthodoxen Kirche Porz

Am 2. Juni 2010 besuchten 17 interessierte Mitglieder von

„Nasch Dwor - Unser Hof“ die russsisch-orthodoxe Kirche

in Porz (Neue Straße 1, 51149 Köln), die zum Zuständig-

keitsbereich des orthodoxen Bischofs von Berlin und

Deutschland gehört.

Die Kirche des hl. Märtyrers Panteleimon befindet sich auf

heutigem Bundeswehrgelände im Gebäude der ehemaligen

Garnisonskirche der belgischen Armee, die bis vor einigen

Jahren im Rheinland stationiert war. Die Architektur des

Gebäudes entspricht nicht den eigentlichen russisch-or-

thodoxen Ansprüchen. Auch die Gottesdienstordnung, die

Feste des Kirchenkalenders und die Anordnung des Kir-

chenmobiliars entsprechen teilweise nicht den Anforde-

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rungen des Moskauer Patriarchats. Die Gemeinde wird von Vater Andrey geleitet, der einen Moskauer Professoren-Titel hat und als Spezialist für Nuklearphysik an der TH Aachen unterrichtet. Aus diesem Grund hält er persönlich die Gottesdienste nur sonntags und an kirchlichen Feier-tagen ab. Die Alltagsarbeit und die Organisation der Ge-meinde werden vom Priester Alexander übernommen. Der ehemalige Geiger aus der GUS studierte Theologie in einem Münchener Kloster. Er hat bis heute keine offizielle Ausbildung.

Bei unserem Besuch (zu Be-ginn der Petrov-Fastenzeit) war die Kirche in Rot ge-schmückt und der Pope trug den schwarzen langen Priesterrock. Auch in ande-ren Gemeinden der russ.-orthodoxen Kirche im Aus-land, dienen –wie in Porz – ehemalige Ärzte, Philologen oder Militärexperten aus der ehemaligen UdSSR. Die Kirchen sind alle ziemlich arm und werden durch die bescheidenen Almosen der Gläubigen unterstützt. Nach Aussage des Priesters Aleksander, der die Gemeinde leitet, versammeln sich dort an den Feiertagen bis zu 200 Gläubige, hauptsächlich Russlanddeutsche, Ukrainer, Russen, Bulgaren und zum Christentum konvertierte Juden. Zur Gemeinde gehört auch ein kleiner Frauenchor, der von einem Dirigenten geleitet wird.

In der Nähe der Kirche standen die bunten Zelte eines Kinder-Sommerlagers. Unter der Leitung des Priesters können die Kinder an den Gottesdiensten teilnehmen, Freundschaften schließen und gemeinsam essen (die Be-zahlung übernehmen die Eltern).

Ich bedanke mich bei Frau Forst und Herrn Deimann (bei-de RAA) und Frau Girivenko (Nasch Dwor - Unser Hof) für diesen Ausflug, habe jedoch nicht den Wunsch, noch ein-

mal in diese Kirche zu gehen, um dort zu beichten und das Abendmahl zu empfangen. Es ist keine Kirche des Moskau-er Patriarchats, wie ich sie aus der Ukraine kenne. Ich war vor allem vom niedrigen Ausbildungstand des Popen ent-täuscht. Er ist bestimmt ein guter Mensch und ein guter Musiker, aber seine Antworten auf unsere Fragen erschie-nen mir zu oberflächlich. Swetlana Wowk

Посещение Русской Православной Церкви в

Порце

Члены «Нашего двора» 2 июня 2010г. посетили один из приходов Русской Православной Церкви за грани-цей, который расположен по адресу: 51149, Коельн, Но-вая ул., 1. Храм святого великомученика Пантелеимона находится на территории, принадлежащей ныне Мини-стерству обороны, в бывшей военной церкви бельгий-ской армии, и его архитектура не соответствует канонам Ортодоксальной Православной Церкви. Выяснилось также, что имеются и отличия с установлениями Мос-ковского патриархата в проведении служб, в церковном календаре и в облачении священников. Настоятель хра-ма о. Андрей - профессор из Москвы, специалист по ядерной физике, преподает в Ахенском высшем техни-ческом институте и поэтому проводит службы только по церковным праздникам и воскресеньям. Всей органи-зацией текущей работы занимается его помощник ие-рей Александр, бывший скрипач из СНГ. В Германии он учился богословию в Мюнхенском монастыре и пока не имеет высшего церковного образования.

Мы пришли в первый день Петровского поста, поэтому церковь была в красном убранстве. Помощник настояте-ля был одет в длинную черную рясу. Во многих других приходах Русской Православной Церкви (за рубежом) также служат бывшие врачи, филологи, военные спе-циалисты и т.д. из бывшего СССР. Храмы эти довольно бедны и существуют только за счет скудных подаяний верующих. Кроме нашей группы из 17 человек, в церкви находились только двое местных прихожан. Впрочем, по утверждению иерея, который проводил экскурсию, по праздникам собирается до 200 человек, в основном «русские немцы», украинцы, русские, болгары и иудеи, принявшие православие. При церкви имеется неболь-шой женский хор и дирижер при нем. Вблизи храма мы увидели цветные палатки – летний лагерь для детей. В лагере под руководством иерея дети могут участвовать в службах, заниматься, играть и обедать (оплату за пре-бывание производят родители).

Я благодарна г-же Форст, г-ну Дайману (RAA) и г-же Н. Гиривенко (Наш Двор) за организацию экскурсии, но у меня нет желания еще раз прийти в эту церковь и тем более там исповедоваться и причащаться. Это не та рус-ская православная церковь Московского патриархата, которую я знаю и посещаю в Украине, особенно разоча-ровал меня непрофессионализм иерея. Может быть, он хороший музыкант и человек, но его ответы на вопросы показались мне поверхностными. Светлана Вовк

Der zur lebendigen Ikone gewordene Pope Alexander

Vor dem Glockenturm der Kirche

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Sprachecke / Уголок немецкого языка

Sind Sie in Deutschland ANGEKOMMEN?

Wenn Sie gefragt werden: „Wann sind Sie nach Deutsch-land gekommen?“, dann werden Sie antworten: “1995“ oder „2001“ oder 2004“, und das beweist, dass Sie die Frage richtig verstanden haben. Aber wenn ich Sie frage:“ Sind Sie eigentlich schon in Deutschland angekommen?“, so ist die Antwort gar nicht so einfach, denn ANGEKOMMEN bedeutet hier sinngemäß: „Fühlen Sie sich hier eigentlich schon „zu Hause“? Fühlen Sie sich schon als Bürger unse-res Landes? Leben Sie hier gemeinsam mit uns?“ Wenn Sie die 2. Frage mit „Ja“ beantworten, dann bedeutet das auch, dass Sie sich in der Sprache langsam sicher, ja, vielleicht auch in ihr „zu Hause“ fühlen. Gemeint ist das Hochdeutsche, die offizielle Sprache Deutschlands.

Nun haben sie aber das große Glück im Rheinland Ihre neue Heimat gefunden zu haben! Wie groß sind Ihre Fortschrit-te beim rheinischen Deutsch? Ich kann mir zwar denken, dass der „waschechte“ Rheinländer bemüht ist, mit Ihnen Hochdeutsch zu sprechen, aber denken Sie an Karneval oder Gespräche auf dem Markt. Vielleicht verstehen Sie da nur „Bahnhof“ und kaufen deshalb immer noch im russi-schen Geschäft ein? Das Rheinische ist keine Hochspra-che, sondern eine Mischsprache mit unendlich vielen Vari-anten, und wird gesprochen von Aachen über Bonn und Köln und Wuppertal und Düsseldorf bis an den Niederrhein – überall ein wenig anders.

Was also tun? Merken Sie sich beim „Heimischwerden“ in Leverkusen: „ Nehmen Se de Menschen wie se sind. Andere jibt et nich“ So sagte unser 1. Bundeskanzler Konrad Ade-nauer (1876-1967), der ein rheinisch gefärbtes Deutsch sprach und dessen Lieblingsspeise eine „jut jebratene Jans“, war, die er als „Jabe Jottes“ empfand. Reiner Cal-mund, der ehemalige Bayer 04-Manager, verteidigt sein Übergewicht mit dem Satz. „Dat Wichtigste is, dat man jesund is“.

Bis hierhin habe ich es Ihnen ja leicht gemacht. Aber jetzt habe ich eine Idee. Jetzt kommt der „Sprung“ vom Hoch-deutschen über das Rheinische Deutsch in den Kölner Dia-lekt. Als in Köln wohnende Le-verkusenerin möchte ich von Ihnen wissen: Was heißt „Ääd-äppelschloot, Aapefott, Bloot-woosch, Baljpin, Fründschaffs-deens, Füürzüg, Hätzschredd-maacher, Keeschkään, Möhne-trüster und Zuppehohn“ auf Hochdeutsch?

Wenn Sie Lust haben, machen wir weiter. Ich weiß noch viele hundert Wörter, ach, was sag ich? Tausende!

Renate Kretschmer (Des Rätsels Lösung finden Sie auf der Seite 19).

Когда Вы прибыли в Германию?

Если Вас спросят: «когда Вы приехали в Германию?», и Вы ответите: «в 1995г.» или «в 2001г.» или « в 2004г.», то вопрос был правильно понят. Но, на мой вопрос: «Как Вы ощущаете себя в Германии?», ответ не столь уже очевиден. Слово ANGEKOMMEN имеет несколько смысловых значений, и мой вопрос может пониматься так: «Чувствуете ли Вы себя в прямом смысле в Герма-нии, как дома?», или «Ощущаете ли Вы себя граждани-ном этой страны?» или: «Живете ли Вы с нами сооб-ща?». Если же и на эти вопросы Вы отвечаете утверди-тельно, то это означает, что Вы и в языке постепенно стали более уверенными и, возможно, здесь Ваш дом. Я думаю на «Hochdeutsch», общенациональном (офици-альном) языке Германии.

Вам выпало счастье обрести новую родину в Райнланде! И каковы Ваши успехи в «рейнском немецком»? Пола-гаю, что истинные «рейнландцы» стараются разгова-ривать с Вами на официальном языке, но думают они на карнавале или в беседах на рынке на диалекте. А мо-жет быть, Вы понимаете только слово «вокзал» и поэ-тому закупаетесь в русских магазинах? Рейнский не-мецкий – не литературный язык, это смесь различных вариантов местных диалектов. В Ахене, Бонне и Коель-не, в Вупертале и Дюссельдорфе - вплоть до Нижнего Рейна, везде он чуть, да отличается. Что же тогда де-лать? Вы намерены обустраиваться в Леверкузене? То-гда, как говорил наш первый бундесканцлер Конрад Аденауэр (1876-1967), «принимайте людей такими, каковы они есть. Другого не дано». Его рейнский диа-лект украшал язык официальный, а любимой едой зи-мой было рейнское блюдо - «хорошо зажаренный гусь», который он считал «подарком бога». Райнер Кальмунд, бывший менеджер Байер 04, защищает свой избыточный вес сентенцией – «важнее, что человек здоров».

До этого места я Вас особо не утруждала. Теперь же совершим прыжок от «Hochdeutsch» через рейнский немецкий к коельнскому диалекту. Хотелось бы мне, бывшей леверкузенке, ныне живущей в Коельне, узнать

у Вас следующее. Что означают на коельнском диалекте слова: «Ääd-äppelschloot, Aapefott, Blootwoosch, Baljpin, Fründschaffsdeens, Füürzüg, Hätzschreddmaacher, Keeschkään, Möhnetrüster и Zuppehohn?».

Сможете ли Вы справиться без посторонней помощи? Если понравится, то будет и продолже-ние. Я знаю много сотен, ах, что я говорю, тысяч слов на «коельш».

Рената Кречмер

(От ред. Решение загадки на стр. 19)

„Aapefott“

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Sprachecke / Уголок языка

Wieviel kostet ein „-Idiot!“?

Die qualvolle Suche nach einem Parkplatz, das Stehen in einem ermüdenden Stau oder Blondinen verschiedenen Alters am Lenkrad – das alles erfordert von einem Auto-fahrer starke Nerven. Wenn der Adrenalinspiegel seinen höchsten Punkt erreicht hat, dann ist es natürlich schwer (aber notwendig!), die Kontrolle über sich und seine Emoti-onen nicht zu verlieren. Beschimpfungen, Beleidigungen oder gar bestimmte Gesten gegen den Konfliktgegner und besonders gegen Polizisten oder Politessen können sich in eine größere Geldstrafe verwandeln. „Politessen“ sind die Kontrolleurinnen, die den „ruhenden Verkehr“ beobachten und so helfen, die Finanzlöcher im kommunalen Budget zu schließen.

Man sagt, dass in der Regel die netten Damen, deren Altersgruppe der französische Dichter Balzac so sehr schätzte, männliche Übeltäter besonders streng bestra-fen. Für die Immigranten aus der ehemaligen UdSSR könn-te nicht nur die Höhe der Strafe für Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, sondern auch die russische Übersetzung recht nützlich sein. Streit oder nicht – das entscheidet in einer konkreten Lage jeder selbst, aber Autofahrer sollten auch schon einige während der Fahrt nützliche Gesten kennen. Im Übrigen gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, man sollte sich aber bei Fehlver-halten bemühen, sich zunächst zu entschuldigen. Folgende Beleidigungen oder Verhaltensweisen können - so gesagt- von einer Politesse oder einem Verkehrspolizisten geahn-det werden. 1. Bekloppter (чокнутый, идиот) 250 € 2. Dumme Kuh (тупая корова) 300-600 € 3. Witzbold (остряк-самоучка, юморист) 300 € 4. Du armes Schwein, du hast doch eine Mattscheibe

(совсем ослеп, свинья несчастная?) 350 € 5. Wegelagerer (бандит с большой дороги) 450 € 6. Zu dumm zum Schreiben

(совсем тупой, даже грамоте не научился) 450 € 7. Du blödes Schwein (тупая свинья) 500 € 8. Hast du blödes Weib nichts Besseres zu tun?

(дура, тебе делать нечего?) 500 € 9. Duzen einer Politesse/eines Polizisten (обратится

к политессе или полицейскому на "ты") 600 € 10. Dir hat wohl die Sonne das Gehirn verbrannt

(тебе солнце совсем мозги выжгло) 600 € 11. Bei dir piept's wohl

(не все дома, "помехи" в голове) 750 € 12. Verfluchtes Wegelagerergesindel

(бандиты проклятые, сброд придорожный) 900 € 13. Bullenschwein (свинья в униформе -

в комбинации с показом среднего пальца) 1000 € 14. Raubritter (грабитель, рыцарь-разбойник) 1500 € 15. Trottel in Uniform (болван, дурак в униформе) 1500 € 16. Idioten, ihr gehört in die Nervenheilanstalt

(идиоты, психушка по вам плачет) 1500 € 17. Fieses/Scheißmiststück (дерьмо поганое) 2500 €

18. Alte Sau (свинья старая) 2500 € 19. Die Zunge zeigen (показать язык) от 150 до 300 € 20. Mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis bilden

(Arschloch) (показать круг, составленный из большого и указательного пальцев (эквивалент «задницы») от 675 до 750 €

21. Einen „Vogel“ zeigen (mit dem Zeigefinger an die Schläfe tippen) - (показать "птичку", покрутить пальцем у виска ) 750 €

22. Mit der Handfläche vor dem Gesicht wedeln (помахать ладонью перед лицом) от 350 до 1000 €

23. Den Mittelfinger hochstrecken (показать средний палец) - от 600 € Pavlo Pustovar

Сколько стоит «-Идиот!»?

Мучительные поиски места для парковки, утомитель-ные пробки на дорогах, «блондинки» разных возрастов за рулем – все это требует от водителя крепких нервов. Если уровень адреналина начинает зашкаливать, то трудно, но надо(!) не терять контроль над собой и свои-ми эмоциями. Брань, оскорбления или специфические жесты в адрес участников конфликта и особенно поли-цейских или политесс, могут обернуться немалым де-нежным штрафом. Политессами в Германии называют контролеров, которые следят за правилами парковки и «немножко» помогают в латании финансовых дыр муниципального бюджета. Как правило, это милые дамы бальзаковского возраста, впрочем, штрафуют они нарушителей парковки по-мужски. Иммигрантам из бывшего СССР будет полезна не только информация о сумме штрафа за недопустимые пререкания с предст-авителями власти, но и также их перевод на русский язык. Браниться или не браниться – в конкретной обста-новке решает каждый сам. Кстати, автомобилисту также необходимо знание и полезной дорожной жестикуля-ции. Впрочем, непонимание, но применение «бранной» лексики, как и незнание законов, не освобождает никого от ответственности. А чтобы этого избежать, оказыва-ется, достаточно простого и искреннего извинения. Ниже приведен словарь высказываний и жестов, ис-пользование которых в конфликте с политессами или дорожными полицейскими может привести к админи-стративному преследованию.

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Gesellschaft / Общество

Spricht das Recht immer Recht?

1. Leserbrief von M. Gladstein, Leverkusen

Am 30. November 2008 befuhr der bei der Schule der deutschen Botschaft in Moskau angestellte Lehrer Ben-jamin Hobert den Vernatzky-Prospekt mit einer Geschwin-digkeit von 110 km/h. Er tötete dabei auf einem Zebra-streifen zwei Moskauer Studenten. Nach der Untersu-chung des Unfalls hielt sich B. Hobert einige Zeit in den Räumen der Botschaft auf und kehrte dann nach Deutsch-land zurück. Das Gericht in Münster verurteilte ihn zu ei-nem Jahr Freiheitsstrafe, einer Geldstrafe von 5000 Euro und zu einem Führerscheinentzug von einem Monat.

Hier einige Details des Unfalls. In der Moskauer Innen-stadt beträgt die erlaubte Geschwindigkeit 60 km/h, we-der vor noch auf dem Zebrastreifen waren Bremsspuren festzustellen. Der Lehrer war schon dreimal von der Ver-kehrpolizei bestraft worden. Das Wochenmagazin „Der Spiegel“ (Nr. 48, 2009) berichtete in einem Artikel aus-führlich über die positiven Eigenschaften des B. Hobert, erwähnte sehr kurz den Unfall und nur beiläufig den Tod der jungen Männer. Der Artikel schließt mit der seltsamen Schlussfolgerung: „...nennt die Moskauer Presse den Lehrer einen „Mörder“, was allerdings in einem Land, in dem sogar Minderjährige für den kleinsten Diebstahl für Jahre hinter Gittern verschwinden, nicht erstaunlich ist“.

Den Autoren dieses Artikels ist der absolute Wert eines Menschenlebens nicht wichtig, wohl aber die Tatsache, dass „der deutsche Lehrer dem russischen Gefängnis ent-gangen ist“. Natürlich hat das so milde Urteil des deu-tschen Gerichts wegen unabsichtlicher Tötung in Russland große Empörung (Zeitung „Europa-Express“, Nr. 49 und 53, 2009) hervorgerufen. Es scheint, dass der moralische und erzieherische Wert der Strafe für B. Hobert für den von ihm verursachten Unfall mit zwei Toten für die deutsche Gesellschaft zweifelhaft ist. Wenn dieser Unfall mit zwei deutschen Jungen z.B. in Leverkusen stattgefunden hätte, wäre das Urteil dann dasselbe gewesen?

Wie ist Ihre Meinung, geehrte Leser und Leserinnen? Schreiben Sie uns und wir werden Ihre Stellunghanme zum Brief von M. Gladstein veröffentlichen.

2. Stellungnahme (gekürzt) des Frankfurter

Rechtsanwalts Thomas Puhe

…meine Äußerung zum Fall des Herrn Hobert stützen sich nur auf das mir vorliegende Zeitungsmaterial. Das so milde Urteil hat mich auch erstaunt, jedoch habe ich keinen An-lass, den deutschen Gerichten zu misstrauen. Sie sind in ihren Urteilen unabhängig und stehen nicht unter Einfluss des Staatsapparates. Die Richter sind wie andere Men-schen auch Emotionen unterworfen, verhalten sich aber neutral.

Dem Anwalt des Angeklagten ist es möglicherweise gelun-gen, seinen Klienten erfolgreich zu verteidigen, weil das nachlässig vorgenommene Unfallprotokoll, die unter-

schiedlichen Meinungen der Experten, die Widersprüche in den Zeugenaussagen und sogar den Übersetzungsschwie-rigkeiten ihm einen großen Interpretationsspielraum zu-gunsten seines Mandanten ließen. Bei der Arbeit auf so hohem Niveau spielt natürlich auch Geld eine Rolle, deshalb kann die Gerechtigkeit auch manchmal auf der Strecke bleiben.

Wahrscheinlich sind die Eltern der Jungen aus Unwissen-heit oder mangels finanzieller Möglichkeiten als so genann-te Nebenkläger aufgetreten, die keine Anträge stellen dürfen. Das Urteil ist aber rechtskräftig und darf nicht mehr geändert werden. Niemand darf für ein und dieselbe Rechtsverletzung zweimal bestraft werden. Die Eltern der zu Tode Gekommenen können aber eine zivilrechtliche Kla-ge auf Schadenersatz gegen den Beschuldigten einreichen. Bei deutschen Gerichten gibt es dabei keine Fristen. Es ist immer am besten, damit nicht zu warten, solange die Er-innerung und die Spuren noch frisch sind.

Прав ли всегда закон?

1. Письмо читателя Марка Гладштейна, Леверкузен

30 ноября 2008г. учитель школы при посольстве ФРГ Беньямин Хоберт мчался на автомобиле в Москве по проспекту Вернадского со скоростью 110 км/час. На пешеходном переходе он сбил насмерть двух москов-ских студентов. После подписания акта ДТП Б. Хоберт некоторое время провел в стенах посольства, а затем срочно вернулся на родину. За это преступление он был осужден судом г. Мюнстера: к 1 году лишения свободы (условно), штрафу в 5000 евро и лишению водитель-ских прав на один месяц.

Вот некоторые подробности происшествия. В центре города скорость движения ограничена 60 км/час. Ни перед зеброй, ни на ней не было обнаружено следов торможения. Ранее учитель трижды был оштрафован ГИБДД г. Москвы за нарушения правил управления автомобилем. Журнал «Шпигель» ( №48, 2009г.) поме-стил статью, в которой весьма подробно описал поло-жительные качества г-на Хоберта, крайне скупо коснул-ся самого события и вскользь упомянул реакцию роди-телей погибших юношей. Статья заканчивается стран-ным выводом: «московская пресса называет учителя убийцей, что не удивительно в стране, в которой даже несовершеннолетние за небольшую кражу должны про-вести много лет за решеткой».

Для авторов этой статьи важна не абсолютная ценность человеческой жизни, а то, что «германский учитель из-бежал русской тюрьмы». Конечно, столь мягкое реше-ние немецкого суда по факту непреднамеренного убий-ства двух московских студентов вызвал предсказуемое негодование в России (газета «Европа-Экспресс» №49 и № 53, 2009г.). Представляется, что нравственная и воспитательная составляющие наказания г-ну Б. Хобер-ту за это преступление, приведшее к двум смертям, опасны для немецкого общества. Свершись такое с дву-мя молодыми немцами, например, в Леверкузене, то вынес ли бы суд аналогичный вердикт?

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2. Мнение (сокращенный вариант) адвоката Томаса

Пуэ (Франкфурт на Майне)

... мои высказывания базируются исключительно на газетном материале. Столь мягкий приговор по опи-санным обстоятельствам меня также удивляет, но у меня нет оснований для недоверия немецкому суду. Судьи независимы в своих суждениях и не находятся под влиянием государственного аппарата… Разумеется, судьи, как и все люди, подвержены эмоциям, которые они, впрочем, умеют контролировать.

Возможно, адвокат подсудимого с успехом оспорил выводы технической экспертизы аварии в отношении скорости автомобиля, поведения пешеходов в момент происшествия, поведения водителя, возможности води-теля предвидеть и предотвратить аварию. Небрежно оформленный протокол происшествия, многозначность выводов экспертов, контрэкспертизы, выявленные про-тиворечия в показаниях свидетелей и даже особенности переводов документов дают профессиональному адво-кату многочисленные возможности действия в пользу клиентов. Разумеется, работа таких специалистов высо-кого уровня стоит немалых денег, поэтому поиск спра-ведливости, к сожалению, зачастую терпит неудачу на финансовых требованиях.

Родители погибших и их адвокаты могли бы выступать на уголовном процессе по делу о ДТП в качестве т.н. побочных истцов и тем самым контролировать ход процесса, вносить в него свои аргументы и заявления. Они этого не сделали, возможно, по незнанию или по финансовым обстоятельствам. Приговор вступил в за-конную силу, и изменить его уже нельзя. Никто не мо-жет дважды наказываться за одно и то же правонаруше-ние.

… суд вынес обвинительный приговор, но родители погибших могут еще подать гражданский иск против виновного с требованием компенсации последствий преступления. Сроков давности по таким делам нет, пострадавшие всегда могут обратиться в немецкий суд с иском о возмещении ущерба. Лучше сделать это без промедления, пока еще свежи воспоминания и возмож-но предоставление всех требуемых доказательств.

Lösung des Sprachrätsels von R. Kretschmer (Seite 17) „Äädäppelschloot – Erdäpfelsalat – Kartoffelsalat – картофельный салат; Aapefott – Affenpopo – freundliche „Beschimfung“ – дружески «попа обезьяны», Blootwoosch – Blutwurst- кровяная колбаса; Baljpin – Bauchpein –Bauchschmerz(en)- желудочная боль; Fründschaffsdeens - Freundschaftsdienst – ein Gefallen - удовольствие; Füürzüg – Feuerzeug - зажигалка; Hätzschreddmaacher – Herzschrittmacher – сердечный стимулятор; Keeschkään – Kirschkern- вишневые косточки ; Zuppehohn – Suppenhuhn – старая курица – a) zum Kochen- для супа oder b) manchmal über Frauen gesagt – или иногда негативно отозваться о женщине.

Gesellschaft / Общество

Ein wirkungsvolles Geschenk

Wenn ich in meinem hohen Alter vor einem Geburtstag, vor Weihnachten und ähnlichen Gelegenheiten gefragt werde, was ich mir denn wünsche, dann fällt mir einfach nichts ein, weil ich alles, was ich brauche, schon habe und unsere Wohnung in Laufe der Zeit mit vielen schönen Überflüssig-keiten gefüllt ist. Mein Mann und ich sind dank der Gnade Gottes immer noch in der Lage, liebe Gäste einzuladen. Da-rum sagen wir ihnen schon seit Jahren, dass für uns das schönste Geschenk ist, wenn sie an uns denken und uns be-suchen.

Wenn aber jemand nicht mit leeren Händen kommen will, dann stellen wir ein kleines Kästchen bereit, in dem wir Geld sammeln für eine einzelne uns bekannte Person, die in Not ist oder dringend Hilfe braucht. So unterstützen wir z.B. seit einigen Jahren das junge Mädchen Adela in einem Entwicklungsland. Sie will Lehrerin werden und wir bezah-len die Ausbildung in ihrem Heimatland. Ihre Eltern sind arm und sie hat noch acht Geschwister. So bereitet uns die Spendenfreudigkeit unserer Gäste große Freude, und außerdem wird noch etwas Gutes bewirkt.

Hannelore Scriba

Эффективный

подарок

Накануне дня рождения, перед Рождеством или в других аналогичных слу-чаях спрашивают меня, пожилую женщину, что я хотела бы получить в по-дарок. Ничего не прихо-

дит на ум, так как за многие годы наш дом уже пе-регружен прекрасными, но излишествами. Милостью Бога, мой муж и я еще в состоянии принять гостей. Поэтому на протяжении многих лет мы говорим, что лучшим подарком является то, что о нас помнят и посещают.

Все же если кто-либо не хочет приходить с пустыми руками, тогда мы выставляем маленькую корзинку, в которую собираем деньги для благотворительной орга-низации или для знакомых, находящихся в бедственном положении или которым срочно необходима помощь. Например, на протяжении нескольких лет мы оказы-ваем финансовую поддержку девушке по имени Адела. Она живет в одной из развивающихся стран и хочет стать учительницей. Вот мы и оплачиваем ее обучение на родине. Родители девушки бедны, в семье, кроме нее, есть еще 8 детей. Готовность наших гостей к по-жертвованиям приносит нам радость, кроме того, эти сборы идут на доброе дело.

Ханнелоре Скриба

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Gesellschaft / Общество

Mein Stammbaum

Seit etwa 30 Jahren interessiere ich mich für meine Herkunft und Abstammung. Zuerst befragte ich meine Mutter über unsere Verwandten. Meine Mutter hatte ein perfektes Gedächtnis, sie erinnerte sich an über mehr als 60 unserer Verwandten bis zu den Urgroßvätern und konn-te über jeden von ihnen stundenlang erzählen. Außerdem hatte meine Mutter alle unsere Familienpapiere aufgeho-ben: Geburtsurkunden, Zeugnisse, Diplome, Zertifikate: insgesamt 182 Dokumente.

Ich ergänzte den Stammbaum durch Gespräche mit ande-ren Verwandten und durch das Internet. So sind z.B. auf einer Seite über 25 Millionen Menschen aufgezeichnet, die seit 1850 in den USA angekommen sind. Ich habe für das Jahr 1909 zwei meiner Verwandten in diesen Listen ge-funden.

Mein Stammbaum umfasst 135 Personen aus acht Genera-tionen. Das früheste Datum ist 1830. Der Stammbaum ent-hält drei Linien: von dreien meiner Urgroßväter und von ei-nem Ururgroßvater. Ich kenne ihre Namen ihre Lebensda-ten und konnte das Schicksal ihrer Kinder verfolgen. Der Stammbaum meiner Frau umfasst 80 Personen: das sind ihre Verwandten väterlicher- und mütterlicherseits. Alle meine Vorfahren sowohl mütterlicher als auch väterlicher-seits, kommen aus Alexandria, das jetzt in der Region Kiro-vograd in der Ukraine liegt. Die Vorfahren meiner Frau kommen aus der Stadt Glusk in Weißrussland und aus dem Dorf Fedorivka in der Region Kiew. Mein Urgroßvater Gra-novskij (1860-1925) war dreimal verheiratet, hatte 13 Kin-der und er war in der Lage, sie alle zu ernähren und ihnen eine Grundausbildung zu geben. Mein Urgroßvater Margo-lius hatte vier Kinder, mein Urgroßvater Korsunskij fünf. Ein Großvater meiner Frau hatte sieben Kinder. Wenn Sie im Stammbaum suchen, können Sie sofort sehen, dass heutzutage die Zahl der Kinder in den Familien sehr reduziert ist, kaum jemand hat mehr als zwei Kinder. Die

Weltstatistik zeigt: Je höher der Lebensstandard ist, desto weniger Kinder gibt es in den Familien.

Ein Urgroßvater und ein Großvater waren Zimmerleute. Ein weiterer Urgroßvater war ein Verwalter bei einem Landbe-sitzer. Alexandria war in der Tat ein Dorf, in dem viele Be-wohner ihre Gärten und Haustiere hatten. Die Jugend des Dorfes hütete von Kind an Kühe, Ziegen, und Federvieh.

Die Kinder besuchten in der Regel eine Schule in Alexan-dria, dann gingen viele in Großstädte - auf der Suche nach Arbeit oder begannen ein Studium. Die Generation meiner Eltern - meine Tanten und Onkel- besteht aus 26 Personen. Von diesen lernten 14 Personen weiter, und neun machten eine Hochschulausbildung. Mein Vater absolvierte eine me-dizinische Hochschule.

Zu meiner Generation gehören 30 Personen. Dies sind Men-schen, die nicht in Alexandria geboren wurden. Von diesen besuchten 13 Personen Hochschulen, 4 wurden Ärzte. Eine ähnliche Tendenz ist in den folgenden Generationen zu se-hen. Unter den Verwandten meiner Frau machten 28 Per-sonen Hochschulausbildungen, 10 von ihnen wurden Ärzte.

13 unserer Verwandten nahmen im 2. Weltkrieg am Kampf gegen den Faschismus teil. 12 meiner Verwandten, ein-schließlich zweier Kinder, wurden Opfer des Holocaust. Nun leben unsere Verwandten in vielen Ländern: Ukraine, Russland, Kasachstan, USA, Israel und hier in Deutschland. Anatolij Margolius

Моя родословная

Более 30 лет назад я заинтересовался своей родослов-ной. Я начал расспрашивать маму о наших родственни-ках. У нее была великолепная память, она помнила о более 60-и наших родственников вплоть до прадедов и могла о каждом из них рассказывать часами. Мама тща-тельно сохраняла все наши семейные документы: сви-детельства о рождении, удостоверения, дипломы, гра-моты, справки, официальные и частные письма (всего 182 документа, не считая частных писем). Впослед-ствии я неоднократно дополнял свои записи после бе-сед с другими родственниками. Часть сведений я полу-чил из страницы в интернете, на которой содержатся сведения о 25 миллионах человек, въехавших в США, начиная с 1850 года.

Моя родословная включает 135 человек, это 8 поколе-ний. Самая ранняя дата—1830 год. Родословная включа-ет 3 линии: Корсунские, Грановские и Марголиусы. Это фамилии трёх моих прадедов и одного прапрадеда. Мне известны их имена, даты и образ жизни, и я могу проследить судьбу их наследников. Родословная моей жены включает 80 человек: это родственники по линии её родителей. Все мои предки, как по линии мамы, так и по линии отца, родом из Александрии. Это неболь-шой город на Украине, расположенный 150 км западнее Днепропетровска. Предки жены происходят из городка Глусска в Белоруссии и из села Фёдоровки Киевской области. Мой прадед Грановский (1860-1925) был женат

Drei Generationen: Großvater –Vater – Sohn Margolius

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трижды, имел 13 детей, и он смог их всех прокормить и

дать начальное образование. Прадед Марголиус имел

четверых, а прадед Корсунский – пятерых детей. У деда

моей жены в семье воспитывались семеро детей. Ныне

количество детей в семьях намного уменьшилось, не-

многие из моих родственников имеет даже по 3 ребён-

ка. Мировая статистика свидетельствует: чем выше уро-

вень жизни, тем меньше детей в семьях.

Один мой прадед и один дед были столярами. Другой

прадед служил у помещика управляющим имения.

Александрия в 19 веке была, по сути, посёлком, почти

все жители имели огороды и домашних животных. Вся

молодёжь, начиная с детского возраста, начинала свою

трудовую деятельность с ухода за коровами, козами,

домашней птицей. Как правило, дети получали началь-

ное образование в Александриии, затем многие уезжали

в большой город – искать работу или учиться дальше.

Это поколение моих родителей – тёти, дяди, как род-

ные, так двоюродные и более отдалённые – насчитыва-

ет 26 человек. Из них 9 учились в различных институ-

тах, например, мой отец окончил медицинский инсти-

тут. Следующее, мое поколение, насчитывает 30 чело-

век, среди которых 13 дипломированных инженеров,

строителей и т.д., четверо стали врачами. Среди род-

ственников жены 28 человек имеют высшее образова-

ние, 10 из них по профессии врачи.

На фронтах ВОВ воевали 13 наших родственников,

жертвами Холокоста стали 12 родственников, в том чи-

сле двое маленьких детей. Сейчас наши родственники

живут во многих странах мира: на Украине, в России,

Казахстане, США, Израиле и здесь в Германии.

Анатолий Марголиус

Gesundheit / Здоровье

Krebsprävention durch Ernährung (Ende*)

Epidemiologische Studien über Zusammenhänge zwischen

Krebshäufigkeit und Ernährung erlauben derzeit Aussagen

zu folgenden 18 Krebsarten: Mund, Nasenrachenraum,

Kehlkopf, Speiseröhre, Lunge, Magen, Bauchspeicheldrüse,

Gallenblase, Leber, Darm/Mastdarm, Brustdrüse, Eier-

stock, Schleimhaut des Gebärmutterkörpers, Gebärmut-

terhals, Prostata, Schilddrüse, Niere und Harnblase. Die

häufigste Krebserkrankung in Deutschland ist der Lungen-

krebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen.

So vermindert Obst das Risiko für Brust- Magen- und

Lungenkrebs, vermindert aber nicht die Anzahl der Krebs-

Neuerkrankungen im Dickdarm. Vitamin C schützt wahr-

scheinlich vor Magenkrebs und möglicherweise vor Lungen-

krebs, aber nicht vor Brustkrebs oder Dickdarmkrebs.

„Rotes Fleisch“ erhöht wahrscheinlich das Dickdarm-

Krebsrisiko und möglicherweise auch das von Brust- und

Prostatakrebs. Karotten und Gemüse schützen besonders

vor Lungenkarzinom, während die schützende Wirkung von

Gemüse bei Magenkrebs vorwiegend auf rohes Gemüse und

Porree, Schnittlauch, Speisezwiebeln, Knoblauch zurückzu-

führen ist. Salz ist nur ein Risikofaktor für die Entwick-

lung von Magenkrebs.

Menschen mit erhöhtem Risiko für manche Krebsarten,

z.B. aufgrund der Krankengeschichte in der Familie oder

weil sie Träger von „Risikogenen“ sind, können daher in

ihrer Ernährung gewisse „krebsspezifische“ Schwerpunkte

setzen. So sind für die Vorbeugung von Dickdarmkrebs

neben dem Verzehr von Gemüse das Meiden von rotem

Fleisch und Alkohol sowie körperliche Aktivität von beson-

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 22

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derer Bedeutung. Gegen Brustkrebs ist hingegen der Ver-zehr von Früchten und das Vermeiden von Übergewicht wichtig, während körperliche Aktivität und rotes Fleisch allenfalls eine untergeordnete Rolle spielen. Auch sonstige „krebsspezifische“ Fakten können für die Betroffenen be-deutsam sein, z.B. der fehlende Zusammenhang zwischen Kaffeegenuss und Brustkrebsrisiko.

Viele Raucher sind sich des schädlichen Einflusses des Rauchens bewusst und nehmen – auch unter dem Einfluss der Werbung - regelmäßig Vitamin C, E sowie ß-Carotin ein. Das ist nicht richtig - das Bundesinstitut für gesundheitli-chen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin empfiehlt Rauchern, auf ß-Carotin-haltige Präparate zu verzichten. Raucher, die im Rahmen von Chemopräventionsstudien, ß-Karotin erhielten, erkranken nicht seltener, sondern häufiger an Lungenkrebs als die unbehandelte Kontroll-gruppe.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt der Bevölkerung, auf eine „vollwertige Ernährung“ zu ach-ten. Mit dieser Ernährung verbindet sich u.a. ein vorbeu-gender Anspruch. Wer sich vollwertig ernährt, vermindert sein Risiko, eine ganze Anzahl von Krankheiten zu entwick-eln und nicht nur eine einzige, z.B. Krebs. Laut der DGE gilt es zusätzlich zu vollwertiger Ernährung zur Krebsvorbeug-ung täglich 1/4L Milch zu trinken und 2 Scheiben Käse zu essen sowie wöchentlich 1-2 Portionen Seefisch (je 150 -200 g) zu verzehren.

Zu Abschluss möchte ich noch einmal betonen, bitte, ach-ten Sie auf Ihre Ernährung, es ist Ihre Gesundheit. Ein berühmter russischer Komiker sagt: „wenn man das Essen nicht wie Medikamente zu sich nimmt, wird man die Medi-kamente wie das Essen zu sich nehmen.“ Ich wünsche Ihnen beste Gesundheit. Svetlana Cukanova.

*Anfang des Artikels: ECHO 18 Seite 18-19

Профилактика рака и питание (Окончание)*

В настоящее время на основании эпидемиологических исследований сделаны выводы в отношении 18 разновидностей рака в зависимости от питания для следующих органов: ротовая полость/глотка, носоглотка, пищевод, лёгкие, желудок, поджелудочная железа, жёлчный пузырь, печень, толстый кишечник, грудь, яичники, эндометрий, шейка матки, простата, щитовидная железа, почки, мочевой пузырь. К наиболее распространенным типам рака в Германии относятся рак лёгких у мужчин и рак груди у женщин. Употребление достаточного количества фруктов, снижает риск онкологии груди, лёгких и желудка, в то время как для карциномы толстого кишечника эта взаимосвязь не подтверждена. Витамин C защищает от рака желудка и с

большой вероятностью от рака лёгких, но не от рака груди или карциномы толстого кишечника. "Красное мясо" увеличивает риск возникновения опухолей в толстом кишечнике и, возможно, рака груди и простаты. Морковь и овощи особенно рекомендованы для профи-лактики карциномы лёгких, а для предупреждения заболевания раком желудка рекомендуются в первую очередь сырые овощи и все разновидности лука и чеснока. Соль является фактором риска только для развития рака желудка.

Люди с повышенным онкологическим риском, напри-мер, находящиеся по прямой линии в родстве с раковы-ми больными или носителями генов риска, могут пос-редством целенаправленного питания снизить вероят-ность этого заболевания. Так, для профилактики карци-номы толстого кишечника следует съедать достаточное количество овощей, ограничить употребление "красного мяса" и алкоголя, а также проявлять физическую активность. Для предупреждения карциномы груди важно не только достаточное количество фруктов, но и борьба с избыточным весом, а физическая активность или увлечение «красным мясом» играют при этом вторичную роль. Кстати, не установлена взаимосвязь между раком груди у женщин и количест-вом выпитых ими чашек кофе.

Большинство курильщиков понимают, что курение вредит здоровью, и под влиянием рекламы, чтобы уменьшить возможный негативный эффект, принимают витамины C, Е и ß-каротиносодержащие препараты. Но это неправильно - Бундесинститут по защите здоровья потребителей и ветеринарной медицине рекомендует курильщикам отказаться от ß-каротиносодержащих добавок. Исследо-вания показали, что лица, которые пользуются ими для профилактики, заболевают раком легких чаще по сравнению с контрольной группой.

Немецкое общество по питанию (DGE) рекомендует полноценное сбалансированное питание, которое является профилактическим не только в отношении онкологии. Специалисты этого общества в целях предупреждения раковых заболеваний советуют ежедневно выпивать 1/4 л молока, съедать по 2 кусочка сыра, и дополнительно в неделю - 1-2 порции (каждая 150-200 г) морской рыбы.

Обращайте внимание на Ваше питание, это Ваше здоровье! Популярный русский юморист Михаил Задорнов справедливо заметил: " если Вы не будете есть еду как лекарства, то будете есть лекарства, как еду". Желаю Вам отличного здоровья.

* Начало статьи: см. Эхо-18 стр.18-19. Светлана Цуканова

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 23

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Schaffen / Творчество

Verhaftung

Als ich klein war, wohnten wir in Bobruisk. Onkel Aisik, un-

ser Nachbar, arbeitete bei einer lokalen Zeitung, Er war

nicht groß, dick, grau, mit spöttischem Blick. Im Jahre

1952 zeigte einer seiner Bekannten ihn an. Sie kamen im

Mai früh morgens, um ihn festzunehmen, aber er war ge-

rade bei Verwandten in Puhowitschi. Die Leute vom KGB

gingen wieder. Die Nachbarin beschloss daraufhin, ihren

Mann davor zu warnen, nach Hause zu kommen. Aber sie

fürchtete sich davor, selbst zu ihm zu fahren, da die KGB-

Leute ihr folgen könnten. Also bat sie meine Mutter, das

für sie zu machen. Meine Mutter lief sofort zum Bahnhof.

Als sie die Fahrkarte nach Puhowitschi kaufte, nahm man

sie von beiden Seiten an den Armen und führte sie zum

KGB.

„Wo ist Ihr Nachbar Aisik Krikun?“

„Ich weiß nicht, er ist fortgefahren.“

„Und warum fahren Sie nach Puhowitschi? Und Sie sind so

in Eile, dass Sie im Laufen ihren Mantel zuknöpfen.“

„Nein, ich bin nicht in Eile. Ich möchte nur zu meinen Ver-

wandten nach Puhowitschi fahren.“

Sie nannte den Namen und die Adresse von Verwandten,

die wirklich in Puhowitschi wohnten. Der Offizier schwieg

nicht lange, er überlegte.

„Schämen Sie sich! Sie stammen aus einer Arbeiterfamilie,

Ihr Mann ist auch ein Arbeiter, ein ehrlicher Mensch. Und

Sie helfen einem Verbrecher.“

„Ich helfe niemandem! Ich möchte einfach nach Puhowi-

tschi fahren!“

„Na ja, gehen Sie wieder nach Hause.“

Meine Mutter ging nach Hause zurück. Sie ging nicht zur

Nachbarin, denn es war klar, dass man das Haus beobach-

tete. Und meine Schwester Katja wartete auf Rita, die

Tochter von Aisik, um sich zusammen mit ihr auf die be-

vorstehende Schulprüfung vorzubereiten, Aber Rita ver-

spätete sich, und Katja ging zu ihr, um sie zu holen. Als sie

das Haus betrat, saßen dort schon die KGB-Leute. Sie lie-

ßen alle hinein, aber niemanden heraus. Später kamen auch

andere Freundinnen dorthin, die Schwestern Petrenko. Ihr

Vater war Major beim KGB. Die Schwestern gingen auch in

die Falle. Ihre Mutter wurde unruhig, weil die Mädchen

noch nicht nach Hause gekomen waren, und sie suchte sie.

Sie hatte ihren Ausweis bei sich. Die KGB-Leute kannten

ihren Mann, und sie ließen die Mutter mit den Töchtern

gehen, aber unter der Bedingung, dass sie alle zu Hause

bleiben sollten.

„Und zu meinem Mann darf ich gehen?“

„Ja, das dürfen Sie.“

Die Majorsfrau ging sofort zu ihrem Mann und bat ihn,

Katja und Rita zu befreien. Der tat das. Die Mädchen

durften zu uns nach Hause gehen, um dort die Prüfung

vorzubereiten, denn alle Bücher waren ja dort geblieben.

Аber sie durften sonst nirgendwo hingehen.

Und Onkel Aisik wurde am selben Tag in Puhowitschi ver-

haftet. Er wurde im Jahre 1956, als Chruschtschow zur

Macht kam, rehabilitiert. Er sprach nie über das Gefäng-

nis, er sagte nur, dass er nichts gegen sich unterschrieben

hatte. Und er ergänzte:

„Ich habe eine Verpflichtung unterschrieben, nicht darü-

ber zu sprechen, und ich will nicht wieder ins Gefängnis zu-

rück.“

Einmal traf er auf der Straße denjenigen, der ihn ange-

zeigt hatte, aber der lief schnell fort. Aisiks Gesundheit

war während der Gefängniszeit ganz schwach geworden. Er

starb zwei Jahre nach seiner Freilassung.

Noch jetzt erinnere ich mich, wie er aufmerksam aus dem

Fenster guckte und fragte: „Wer ist dort gekommen? Ist

es ein Mensch oder eine Frau?“ Ich wurde sofort böse:

Warum ist eine Frau kein Mensch? Aber damals inter-

essierte sich niemand für meine Meinung, und ich schwieg.

Alle anderen lachten. Und so blieb der Nachbar froh und

lustig in meiner Erinnerung. Mariya Perski

Арест

Когда я была маленькой, мы жили в Бобруйске. Наш со-

сед дядя Айзик работал в местной газете. Он был невы-

сокий, плотный, седой человек с насмешливым взгля-

дом. В 1952 году кто-то написал на него донос. За ним

пришли ранним майским утром, но он гостил у родных

в Пуховичах. Кагэбисты ушли. Соседка хотела преду-

предить мужа, чтобы он не возвращался домой. Сама

она ехать опасалась: за ней могли следить. Тогда она

попросила мою маму сделать это. Мама тотчас пошла

на вокзал. Когда она брала в кассе билет, её взяли с

двух сторон под руки и отвели в КГБ.

- Где Ваш сосед Айзик Крикун?

- Я не знаю, он куда-то уехал.

- А почему Вы ехали в Пуховичи? И так торопились,

что пальто на ходу застёгивали.

- Да нет, я просто ехала в Пуховичи к моим родным.

Она назвала фамилию и адрес родственников, которые

действительно жили в Пуховичах. Офицер помолчал,

размышляя.

- Постыдитесь! Вы из рабочей семьи, и муж Ваш рабо-

чий, честный человек. А Вы помогаете преступнику.

- Я никому не помогаю, а просто ехала к моим родным!

- Ладно, идите пока.

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ECHO – ЭХО Nr. 20 – August 2010 Seite 24

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Мама вернулась домой. К соседке она не пошла, было

ясно, что за домом следят. А моя сестра Катя ждала

свою подругу Риту, дочь Айзика, чтобы вместе гото-

виться к школьному экзамену. Но Рита опаздывала, тог-

да Катя пошла за ней. Когда она вошла в дом, там уже

были кагэбисты. Они всех впускали, но никого не выпу-

скали. Позже туда пришли ещё две их подруги, сёстры

Петренко, их отец был майор КГБ. Они тоже попали в

ловушку. А их мать стала беспокоиться, где девочки?

Она пошла их искать. У неё был с собой паспорт. Кагэ-

бисты знали её мужа, они выпустили её и дочерей с ус-

ловием никуда не выходить.

- А к мужу на работу я могу пойти?

- Да, это можно.

Майорша сразу пошла к мужу и попросила его освобо-

дить Катю и Риту, что он и сделал. Девочки смогли

придти к нам домой и начать заниматься, ведь все книги

были у нас. Но выходить куда-либо им запретили.

А соседа арестовали в Пуховичах в тот же день. Его ре-

абилитировали в 1956-м, когда Хрущёв пришёл к вла-

сти. Сосед никогда не рассказывал о тюрьме, сказал

лишь, что ничего не подписал против себя. И добавил:

- Я дал подписку о неразглашении, и попасть снова в

тюрьму я не хочу.

Однажды он встретил на улице человека, который до-

нёс на него, но тот быстро убежал. Здоровье соседа бы-

ло подорвано, он умер через 2 года после освобожде-

ния.

Я и теперь вспоминаю, как он, внимательно глядя в ок-

но, спрашивал:

- Кто там пришёл? Это человек или женщина?

Я злилась, почему женщина не человек? Но с моим

мнением тогда никто не считался, и я молчала. Осталь-

ные смеялись. Таким вот весёлым, жизнерадостным он

и остался в моей памяти. Мария Перска

Gesellschaft / Общество

„Echo“ - Fragebogen mit Malchas Cickisvilli

Malchas Cickisvilli wurde am 04.03.1947 in Tbilissi (der

Hauptstadt von Georgien) geboren . Dort beendete er die

nationale Universität auf dem Fachgebiet "Darstellende

Kunst" und arbeitete als künstlerischer Leiter am Theater

des jungen Zuschauers und des Marionettentheaters in

Tbilissi. Seit 2000 wohnt Cickisvilli in Leverkusen. Er hatte

2 Einzelausstellungen (im Forum und bei der Caritas) und

nahm noch an zwei weiteren Kunstausstellungen teil. Heute

arbeitet Malchas als Buchillustrator für Kinderbücher, die

schon den Kleinen die Logik der Zahlen nahebringen.

ECHO: Welche Fehler entschuldigen Sie bei sich selbst

nicht? Malchas Cickiswilli: Keine.

E: Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihren

Freunden? M.C: Ehrlichkeit und Lebensfreude.

E: Was fehlt Ihnen hier in Deutschland, was Sie in Ihrem

Herkunftsland früher hatten? – M.C: Die Mentalität.

E: Was verabscheuen Sie? M.C: Den Verrat.

E: Was schätzen Sie nicht? M.C: Die Heuchelei.

E: Was bedeutet der Begriff „Ehre“ für Sie?

M.C: Das Lebenskredo.

E: Was möchten Sie sein? M.C: Was ich bin.

E: Was ist Ihre: Lieblingsblume, Lieblingstier, Lieblings-

vogel und Lieblingsbaum?

M.C: Lieblingsblume - der Hibiskus, Tier – der Hund,

Vogel - die Drossel, Baum - die Birke.

E: Lieblingsmaler? M.C: Wrubel.

E: Lieblingsschriftsteller oder Dichter? M.C: Aesop

E: Lieblingsheld? M.C: Hamlet.

E: Ihr Traum vom Glück? M.C: Der Frieden in der Welt.

E: Ihr Lebensmotto? M.C: Liebe und Freundschaft.

E: Hätten Sie unbegrenzte Macht, was würden Sie an

erster Stelle tun? M.C: Ich gäbe allen Völkern Frieden.

«Эхо» - анкета с Малхасом Цицкишвили

Малхас Цицкишвили родился 4.03.1947 в столице Гру-

зии Тбилиси. Окончил Грузинский национальный уни-

верситет по специальности «изобразительное искус-

ство». Работал главным художником в тбилисском теат-

ре юного зрителя и в театре кукол. С 2000г. проживает

в Леверкузене. Участвовал в 4-х художественных вы-

ставках в Германии, Две из них персональные (Форум и

Каритас). В настоящее время М. Цицкишвили работает

как художник - оформитель детских книг, способствую-

щих развитию логики цифр.

ЭХО: Какую ошибку не простили бы Вы себе?

Малхас Цицкишвили: Никакой.

Э: Какие качества цените Вы в своих друзьях?

М.Ц: Честность и жизнерадостность.

Э: Чего не хватает Вам здесь в Германии, и что было у

Вас в стране исхода? М.Ц: Менталитет.

Э: Что вызывает у Вас отвращение?

М.Ц: Предательство.

Э: Что Вы не приемлете в людях? М.Ц: Лицемерие.

Э: Что означает для Вас понятие «честь»?

М.Ц: Жизненное кредо.

Э: Кем хотели бы Вы быть? М.Ц: Тем, кто я есть.

Э: Ваши любимые: цветы, животное, птица, и дерево?

М.Ц: Гибискус, собака, дрозд, береза.

Э: Любимый художник? М.Ц: Врубель.

Э: Любимый писатель? М.Ц: Эзоп.

Э: Любимый литературный

герой? М.Ц: Гамлет.

Э: Мечта о счастье? М.Ц: Для

меня это - «мир во всем мире»

Э: Девиз жизни? М.Ц: Любовь

и дружба.

Э: Если бы я имел безграничную

власть? М.Ц: Я бы дал

мир всем народам.