EINSTIEG Abi Magazin 3/2010

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Magazin für Ausbildung und Studium No 3-2010 · 15. Jahrgang · € 3,50 Ich bin kein Nerd! Chancen in IT und Informatik Jura Ausschlafen ist nicht Special: Duales Studium Theorie + Praxis + Kohle Studienfinanzierung Bafög, Kredite, Nebenjobs Abgreifen Praktikum, Bücher, Tickets, Euros Foto: Anke Tillmann Farina Fichtner, EINSTIEG Abi Gesicht 2010 www.einstieg.com

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Magazin für Ausbildung und Studium

Transcript of EINSTIEG Abi Magazin 3/2010

Magazinfür Ausbildung und

Studium

No 3-2010 · 15. Jahrgang · € 3,50

Ich bin kein Nerd!Chancen in IT und Informatik

JuraAusschlafen ist nicht

Special: Duales StudiumTheorie + Praxis + Kohle

StudienfinanzierungBafög, Kredite, Nebenjobs

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KfW_327_03_az_Studienkr_210x297_Einstieg Abi 1 20.07.2010 15:02:15 Uhr

Aus der Redaktion

+++ Nicht nur für Nerds: IT und Informatik 16+++ +++ Studienfinanzierung 74+++

+++ Special: Duales Studium 58+++

+++ Jura studieren 28+++

3Idee und Text: Anke Tillmann Zeichnerische Umsetzung: Christian Sommer (www.sommer-id.de)Zeichnerische Umsetzung: Christian Sommer www.illusommer.de

EINSTIEG Abi III-2010 3

Folge 9 Alle Basti-Folgen unter: www.einstieg.com/basti

Als am 15. Mai im Kölner RheinEnergie-Stadi-

on zum DFB-Pokal-Finale der Frauen angepfif-

fen wurde, waren 26.000 Zuschauer ins Stadion

gekommen – Rekord. Mittendrin steckte unser

Autor Patrick Agis-Garcin. Vom Spiel hat er aller-

dings nicht viel gesehen, denn er hatte nur Augen

für Thomas Klein. Der

Videojournalist führte

im Auftrag des Sen-

ders Deutsche Welle

Interviews mit den

Spielerinnen, und Pa-

trick hat ihm bei seiner

Arbeit über die Schul-

ter geschaut (Seite 70).

Nicht im Stadion war

dagegen unsere Kolle-

gin Annette Kamps –

und das, obwohl sie als

Kapitänin der Freizeit-

mannschaft „Käthes

Tanten“ selbst regelmä-

ßig kickt. Dafür hat sie

sich mit einem anderen

Thema beschäftigt, das, ähnlich wie der Fußball,

früher eine Männerdomäne war, für Frauen aber

immer interessanter wird: Karriere bei der Bun-

deswehr. Ihren Bericht über einen der größten

Arbeitgeber Deutschlands findet ihr auf Seite 32.

Unsere Kollegin Anke

Tillmann hatte es da-

gegen mit einer eher

von Frauen geprägten

Branche zu tun: dem

Modeln. Ihr Job war es

nämlich, Farina, unser

EINSTIEG Abi Gesicht

2010, fürs Titelbild in

Szene zu setzen. Das gestaltete sich allerdings

schwieriger als gedacht: Wenige Tage vor dem

vereinbarten Termin rief Farina bei uns an und

bat darum, das Shooting zu verschieben, weil ein

Friseur ihr die Frisur ruiniert habe. Verschieben

ging nicht und war auch gar nicht nötig, denn Fa-

rina sah top aus, wie ihr auf Seite 8 sehen könnt.

Viel Spaß beim Lesen wünscht euch das Team

von EINSTIEG Abi

56

Inhalt

03 Editorial

04 Inhalt

06 News zu Ausbildung und Studium

08 EINSTIEG Abi Gesicht 2010 Fotoshooting mit Farina

10 Wir fragen – ihr antwortet

14 Mobbing in der Schule Interview mit Nachwuchsautorin

Sylvia Hamacher

15 Werde Schulreporter!

Titelthema: IT und Informatik

16 FAQ: Alles zum Computer-Studium

18 Cyber-Ganoven das Handwerk legen Studiengang IT-Sicherheit

20 Mein Kollege, der Computer Drei Informatiker im Porträt

22 Ditzkes Kolumne Je ne parle pas IT

24 IT in Nadelstreifen Studiengang Wirtschaftsinformatik

25 Jungs-Fach? Quatsch! Informatik-Studium für Frauen in Bremen

4 EINSTIEG Abi III-20104

3

26 Test: Hast du das Zeug zum Infor- matiker?

Ausbildung & Studium

28 Jura-Studium Ohne Fleiß geht’s nicht!

30 Rechtspfleger und Rechtsanwalts- fachangestellte Alternativen zum Jura-Studium

32 Arbeitgeber BundeswehrWer muss nach Afghanistan?

34 Dolmetscher und ÜbersetzerBegeisterung für Sprachen gefragt

38 Ausbildung News

42 Neue Studiengänge

44 Studieren in Süddeutschland

46 Studium News

48 So ticken StudentenFakten, Fakten, Fakten: 43 Prozent aller

Studis sind Singles… Mediziner arbeiten

46 Stunden pro Woche fürs Studium,

Sozialwissenschaftler nur 31… Jeder dritte

Ingenieur-Student wohnt noch bei Mama…58

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Die große EINSTIEG-Leserumfrage 2010

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Schneller Berufseinstieg

Die Fachhochschule der Wirtschaftist eine der ältesten privaten Hoch-schulen in Deutschland. Mit ihren dualen und berufsbegleitenden Studiengängen eröffnet sie ihren Studierenden beste Berufs- und Karrierechancen.

5

54 Steffens Universum: SchlauköppeÜber Streber, die sich bei jeder Frage melden

56 Interview mit Konrad Wissmann von Ruben Cossani

„Autodidaktisch in die Musik gewachsen“

Special: Duales Studium

58 Theorie + Praxis + Kohle

60 Duale Studenten geben Auskunft

64 Bewerbung fürs duale Studium

66 Eure Fragen zum dualen Studium

Arbeitswelt

70 Beruf: VideojournalistThomas Klein filmt, textet und schneidet

TV-Beiträge.

5

Inhalt

EINSTIEG Abi III-2010

44

72 Traumjob Personal Shopper Erst Kleiderschrank-Check, dann Desi-

gner-Boutique

Service

74 Studienfinanzierung Bafög, Kredite, Nebenjobs: Wir erklären,

wie man an Geld fürs Studium kommt.

77 Pro und Contra: Stipendien für die Besten

Die Regierung will den besten Studenten

Geld schenken. Kritiker finden, man solle

lieber gezielt die unterstützen, die es wirk-

lich brauchen. Zwei Meinungen.

78 Berichte aus dem AuslandFünf Deutsche berichten von ihrem

Auslandsjahr.

80 Anzeigenquiz

82 Impressum / Ausblick

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Zinsen für Studienkredite niedrig wie nie

Zahlreiche Anbieter von Studienkrediten ha-

ben die Zinssätze im Vergleich zum Vorjahr

weiter gesenkt. Dies ist das Ergebnis eines

Vergleichs von 36 Kreditangeboten durch das

Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Am

beliebtesten sind bei Studenten die staatli-

chen Kredite: So bekamen 2009 rund 17.000

Studenten einen KfW-Studienkredit, 14.000

schlossen einen Vertrag beim Programm

„Bildungskredit“ des Bundesverwaltungs-

amtes ab, und das Studienbeitragsdarlehen

der NRW.BANK wurde über 11.000 Mal neu in

Anspruch genommen.

Wer einen Kredit benötigt, sollte darauf ach-

ten, dass attraktive Konditionen über einen

Festzins festgeschrieben werden oder das

Risiko wenigstens durch eine Zinsobergrenze

minimiert wird. Allerdings sollten Studieren-

de nicht nur die Kosten im Auge behalten:

Wer beispielsweise ein Auslandssemester

einschieben will oder einen Hochschulwech-

sel plant, hat nichts davon, wenn sein Studi-

enkredit zwar niedrige Zinsen aufweist, aber

alle Wechselmöglichkeiten ausschließt. Mehr

Informationen zu Studienkrediten gibt es

auf:

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Eine Sprachreise machen, in den Flieger stei-

gen und dabei auch noch einen Beitrag zum

Klimaschutz leisten? Das geht! Wer beim

Sprachreiseveranstalter Offährte eine Flug-

reise bucht, kann auf Wunsch klimaneutral

fliegen. Offährte bietet internationale Sprach-

reisen für Kinder, Jugendliche, Familien und

Erwachsene an. Als Reiseziele stehen unter

anderem England, Frankreich, Spanien und

Malta zur Wahl. Das Besondere: Mit den Reisen

kann man etwas für den Klimaschutz tun und

das verbrauchte CO2 wieder ausgleichen. Eine

Kooperation des Bremer Unternehmens mit

der gemeinnützigen Organisation "atmosfair"

macht’s möglich. „atmosfair“ berechnet den

notwendigen Klimaschutzbeitrag für jeden

Flug und fördert damit spezielle Klimaschutz-

projekte. Unter anderem fließen die Mittel in

umweltfreundliche Kraftwerke. Rund zehn

Prozent der Offährte-Flugreisenden machten

bisher Gebrauch von dieser Möglichkeit.

www.offaehrte.de

News

Klimaneutrale Sprachreisen

6 EINSTIEG Abi III-20106

Duale Studenten sind gefragt

Die meisten Unternehmen wollen künftig

mehr duale Studiengänge und Ausbildungen

mit Zusatzqualifikation anbieten. Laut einer

Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbil-

dung planen 41 Prozent der Betriebe, mehr

dual Studierende einzustellen. Mehr als die

Hälfte will zumindest auf dem momentanen

Stand bleiben. Die Vorteile von Ausbildung-

sangeboten mit Zusatzqualifikation sind

nach Ansicht der befragten Unternehmen

die Verbesserung der sozialen Kompetenzen

der Azubis und deren berufliche Spezialisie-

rung. Darüber hinaus loben sie die fundierte

theoretische Ausbildung und die Verbesse-

rung der Allgemeinbildung. Die Verzahnung

von Ausbildungs- und Studieninhalten, die

Zusammenarbeit zwischen Hochschule und

Betrieb sowie die Qualifizierung des betrieb-

lichen Ausbildungspersonals sorgten für

eine gute Ausbildung. Duale Studiengänge

sind nicht überall gleich beliebt bzw. gleich

häufig: Ein Drittel der 400 befragten Unter-

nehmensvertreter beklagt regionale Defizite,

rund 15 Prozent sehen darüber hinaus inhalt-

liche Lücken – zum Beispiel bei den natur-

wissenschaftlichen Studiengängen.

www.einstieg.com/duales studium

Volles Vertrauen in Feuerwehrmänner

Welchen Berufsgruppen vertrauen die Bür-

ger, welchen misstrauen sie? Antworten auf

diese Fragen liefert der „GfK-Vertrauensindex

2010“. Mit diesem Index ermittelt die GfK

Custom Research jährlich das Vertrauen der

Bürger in zwanzig Berufsgruppen und Organi-

sationen. In diesem Jahr wurden über 18.000

Menschen befragt. Das Ergebnis: Internatio-

nal und auch in Deutschland genießen Feu-

erwehrmänner das meiste Vertrauen – über-

ragende 97 Prozent der Befragten halten sie

für vertrauenswürdig. Über gute Imagewerte

dürfen sich auch Ärzte (87 Prozent) und Po-

lizisten (86) freuen. Deutliche Ansehensver-

luste müssen hingegen Kirchenvertreter hin-

nehmen. Bedingt durch die Skandale um den

Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in

kirchlich geführten Schulen und durch Prie-

ster sank ihre Reputation stark – vertrauten

ihnen im letzten Jahr noch 72 Prozent der

Deutschen, waren es nun nur noch knapp 55

Prozent. Auf dem letzten Platz in der Vertrau-

ensfrage liegen sowohl national als auch in-

ternational mit knapp 14 Prozent: Politiker.

www.gfk.com

77EINSTIEG Abi I-2010 7EINSTIEG Abi III-2010

News

Diplom doch kein Auslaufmodell?

Neben Bachelor- und Master-Studiengängen bietet die TU Dresden zum kommenden Winterse-

mester auch 16 Diplom-Studiengänge an. In den Bereichen Elektrotechnik, Informationstechnik

und Bauingenieurwesen wurde das Diplom nie aufgegeben, und die Fakultät Informatik geht

sogar noch weiter: Sie bietet zum Wintersemester eine Neuauflage ihres Diplom-Studiengangs

an. Wie ihre Bachelor- und Master-Gegenstücke sind alle Diplom-Studiengänge modularisiert

und damit dem Europäischen Hochschulraum angepasst. Ob die Absolventen mit Diplom in ein

paar Jahren noch so gefragt sein werden wie ihre Vorgänger, wird sich zeigen. Bislang stehen die

Karrierechancen gut.

www.tu-dresden.de

Wertvolle Weisheiten zu gewinnen

Gibt es Regeln, die Glück, Zufriedenheit oder Erfolg versprechen? Der Autor Martin Krengel meint:

ja, auf jeden Fall. Mit seinen „Golden Rules“ will er seinen Lesern das Leben leichter machen – mit

Strategien und Techniken für den Job oder das Studium, aber auch für den ganz normalen Alltag,

der durch effektives Selbstmanagement und einen bewussten Umgang mit dem kostbaren Gut Zeit

verschönert werden kann. Krengel teilt seine locker geschriebene Methoden-Bibel in fünf „Lernbau-

steine“ auf: Selbstcoaching, Motivation, Konzentration, Zeitmanagement und Organisation. Diese

Schlüsselqualifikationen erklärt er durch jeweils zehn goldene Regeln und gibt konkrete Umset-

zungstipps. Wenn auch ihr euren (Schul-)Alltag besser in den Griff bekommen wollt, könnt ihr eins

von fünf Exemplaren des Ratgebers gewinnen – bis zum 31. August unter

www.einstieg.com/gewinnspiel.

Kein Recht auf Master-Studienplatz

Auch in konsekutiven Studiengängen hat

nicht jeder Bachelor-Absolvent ein Recht auf

einen Master-Studienplatz. Wie das Verwal-

tungsgericht in Mainz entschieden hat, kann

jede Hochschule selbst bestimmen, welche

Zugangsvoraussetzungen sie ansetzt. Ein

Bachelor-Absolvent war an der FH Mainz we-

gen seiner zu schlechten Abschlussnote nicht

für den BWL-Master zugelassen worden und

wollte klagen. Das Verwaltungsgericht Mainz

lehnte jedoch bereits seinen Antrag auf Pro-

zesskostenhilfe ab, weil er keinerlei Aussicht

auf Erfolg habe: Eine Hochschule darf die

Zulassung für einen konsekutiven Master-

Studiengang davon abhängig machen, ob

der Bewerber sein Bachelor-Studium mit

einer bestimmten Note abgeschlossen hat.

Im Hochschulgesetz ist von „besonderen

Zugangsvoraussetzungen“ die Rede, die von

den Unis selbst bestimmt werden können,

weil diese am besten wissen, was ihre Stu-

denten mitbringen sollten, um erfolgreich

durchs Studium zu kommen. Eine Mindest-

note ist nach Meinung des Verwaltungsge-

richts eine zulässige und geeignete Anforde-

rung an den Bachelor-Abschluss.

8 EINSTIEG Abi III-2010

„Ich nehm’ die Dinge immer so, wie sie kommen“

Wie hast du vom Cover-Wettbewerb erfahren?

Farina: Wir haben das EINSTIEG Abi Magazin in der Schule bekommen.

Meine Lehrerin hat uns darauf aufmerksam gemacht und gesagt: „Das

nächste Mal möchte ich da eine von euch drauf sehen!“ Dann hab ich

mich aus Spaß einfach mal beworben…

Wie war das Fotoshooting, ist dir bei der Hitze nicht das Make-up zerlaufen?

Farina: Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht – auch wenn es heiß war:

coole Location, die Fotografin und ihre Assistentin waren total lieb, und

wir waren auch schon nach drei Stunden fertig.

Hast du vorher schon mal gemodelt?

Farina: Ja. Angefangen hat das mit ’nem Job für einen Frisör in Frank-

furt, danach kam ein Casting für S.Oliver, und zuletzt hatte ich einen

Videodreh für Wella.

Farina Fichtner aus Frankfurt ist von euch zum EINSTIEG

Abi Gesicht 2010 gewählt worden. Anfang Juli kam die

18-Jährige zum Fotoshooting nach Köln und sah selbst

bei kaum auszuhaltenden 36 Grad verdammt gut aus.

EINSTIEG Abi Gesicht 2010

Foto

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Fotos: Simona Cottone

EINSTIEG Abi I-2010

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Und was machst du, wenn du nicht gerade modelst?

Farina: Ich spiele drei bis vier Mal die Woche

Handball – früher in der Regionalliga, inzwi-

schen nur noch in der Oberliga, weil ich wegen

des anstehenden Abiturs ein bisschen kürzer

treten musste. Außerdem jobbe ich noch

nebenher.

Das ist ja mal ein ordentliches Programm.

Farina: Ja, das mit dem Handball ist echt

zeitaufwendig, weil ja am Wochenende noch

Spiele anstehen, zu denen man dann teilweise

300 bis 400 Kilometer fahren muss. Das ist

neben der Schule schon stressig, aber ich

brauche den Sport als Ausgleich, da kann ich

mal richtig Dampf ablassen. Und bisher hat

sich auch noch niemand beschwert, wenn

meine Knie beim Modeln mal etwas blau

waren.

Du machst nächstes Jahr Abitur, was hast du danach vor?

Farina: Ich würde gerne Psychologie stu-

dieren, weiß aber noch nicht, ob ich den NC

packe. Mal gucken, was ich in der Wartezeit

so mache: ganz viel reisen auf jeden Fall!

Und je nachdem, wie lange ich warten muss,

lohnt es sich vielleicht sogar, eine Ausbildung

anzufangen.

Also wird das Modeln eher zum Nebenjob?

Farina: Ich will mich nach dem Abi bei einigen

Modelagenturen in Hamburg vorstellen und

einfach mal gucken, wie sich das entwickelt.

Ich nehm’ die Dinge eigentlich immer so, wie

sie kommen: Entweder es klappt, oder es

klappt nicht!

Interview: Annette Kamps

Willst du auch aufs EINSTIEG Abi Cover?

Auch 2011 werden wir wieder einen Foto-Wettbewerb veranstalten. Die Siegerin oder der Sieger wird das EINSTIEG Abi Cover der August-Ausgabe zieren. Unser Newsletter informiert euch rechtzeitig, ab wann ihr eure Fotos einschicken könnt, und wann das Voting beginnt. Tragt euch ein unter: www.einstieg.com/newsletter

Bildergalerie

Auf www.einstieg.com gibt es weite-

re Bilder von Farina beim diesjährigen

Covershooting. Außerdem findest du hier

Aufnahmen von Sven, Victoria und Mario,

den Siegern unserer bisherigen Foto-

Wettbewerbe.

Wir fragen...

10 EINSTIEG Abi III-2010

„Brötchen verkaufen und Party machen“ Auf unseren EINSTIEG Abi Messen informieren sich jedes Jahr zehntausende Schülerinnen und Schüler über

ihre Möglichkeiten nach dem Abitur. Wir haben einige von ihnen nach ihren Zukunftswünschen gefragt.

Interviews: Stefan Moskopp Fotos: Moritz Muschenich

Amelie, 20, hat gerade die Abitur-Prüfungen hinter sich und wartet nun auf einen Studienplatz in Medizin: „Ich möchte Psychiaterin werden, genau wie mein Papa. Im OP zu stehen und an Menschen herumzuschneiden, quasi direkt für ihr Leben verantwortlich zu sein, wäre hingegen nichts für mich. Jetzt bin ich erst mal gespannt, an welche Uni die ZVS mich wohl schickt. Am liebsten möchte ich nach Heidelberg, Mann-heim oder Freiburg.“

... ihr antwortet

11EINSTIEG Abi III-2010

Interviews: Stefan Moskopp Fotos: Moritz Muschenich

Lars,18, interessiert sich manchmal mehr für den Kurs des DAX als für seine Schulnoten: „Ich bin schon voll im Aktien-geschäft und will später auf jeden Fall etwas mit Wirtschaft machen. Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen klingt spannend. Während meines Studiums werde ich beim Bäcker jobben, samtags und sonntags hinter der Theke stehen und Brötchen verkaufen. Hoffentlich kann ich trotz des frühen Auf-stehens noch genug Party machen.“

Johannes,18, lebt sein Leben nach dem „American Way of Life“: „Ich will Zahnarzt werden, weil ich Lust auf eine eigene Praxis mit Angestellten habe und ordentlich Geld verdienen möchte. Jetzt freue ich mich aber erst mal auf meine USA-Rei-se. Ich habe in der Oberstufe ein High-School-Jahr in Amerika verbracht und fahre nun wieder dorthin, um meine Gastfamilie zu besuchen.“

Natascha, 19, wartet auf ihre Abiturnoten und nutzte die EIN-STIEG Abi, um sich über ihr Wunschfach zu informieren: „Die Messe hat mich in meiner Entscheidung noch mal bestärkt: Ich will Politikwissenschaft studieren und nachher vielleicht Journalistin werden. Mein Traumberuf ist Chefredakteurin des „Spiegel“. Am meisten freue ich mich gerade auf das Studen-tenleben und auf meine erste eigene Wohnung.“

Johanna-Luisa, 18, hat eine brasilianische Mutter und spricht fließend Portugiesisch. Ihre Affinität zu Sprachen möchte sie nach dem Abitur nutzen: „Dolmetscherin ist mein Traumberuf. Schon als kleines Kind habe ich zwischen meinem deutschen und meinem brasilianischen Opa hin und her übersetzt. Viel-leicht bekomme ich ja später mal einen Job beim Auswärtigen Amt oder der UNO.

12 EINSTIEG Abi III-201012

77% Spaß im Job haben

14% viel Geld verdienen

7% weiß nicht

1% dass genug Freizeit bleibt

1% sonstiges

Umfrage

Alles Spaß, oder was?

Denis Buss, Leiter der EINSTIEG Studien- und Berufsberatung, erklärt dieses Phänomen:

Wir erleben auch in unseren Beratungen, dass viele junge Leute den Wunsch nach Spaß an der

Arbeit bei ihrer Berufsorientierung in den Vordergrund stellen. Mit welchen Menschen man spä-

ter zusammenarbeiten will, und ob man auch wirklich die eigenen Fähigkeiten und Talente in die

Arbeit einbringen kann, ist wichtiger als das ganz große Geld. Auch die Freizeit als Ausgleich zur

Arbeit rückt in den Hintergrund; schließlich empfindet man eine Tätigkeit, bei der man Spaß hat,

nicht als Belastung. Auf Nachfrage erklären uns die Schüler übrigens auch, was sie auf keinen

Fall wollen: nämlich eine von Krisen geplagte Arbeitswelt, in der sie nicht mehr als Individuen

wahrgenommen werden, sondern nur für Geld eine Arbeit verrichten, die nichts mit ihnen selbst

zu tun hat.

Spaß bei der Arbeitist am wichtigsten

Auf der EINSTIEG Abi Messe in Frankfurt am Main haben wir 300 Schülerinnen und Schüler gefragt,

was für sie bei der Wahl ihres Berufs entscheidend sei. Hier das Ergebnis:

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14 EINSTIEG Abi III-201014

Buchtipp / Verlosung

Sylvia Hamacher

„Tatort Schule – Gewalt an Schulen“

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Exemplaren gewinnen.

„Es kann jeden treffen“Mobbing in der Schule

Sylvia, wie ging es damals mit dem Mob-bing gegen dich los?

Sylvia: Ich wollte eine Halloween-Party für

ein paar Freundinnen geben und hatte auch

schon die ersten Einladungen verteilt. Alle

haben freudig zugesagt.

Und dann ist keiner gekommen?

Sylvia: Nein, die Party hat gar nicht erst

stattgefunden. Zum Glück habe ich noch recht-

zeitig erfahren, dass mir meine Freundinnen

zugesagt haben, obwohl da bereits für sie fest-

stand, dass sie an dem besagten Abend auf

eine andere Party gehen würden.

Als Sylvia ihre Freundinnen zur Rede stellt, stößt sie auf demonstratives Schweigen. Wochenlang wird sie ignoriert, dann kommt es immer häufiger zu Beschimpfungen, später werden Lügengeschichten über Sylvia verbreitet.

Hat dir denn gar keiner zur Seite gestanden?

Sylvia: Meine Eltern und meine Schwester.

Und die Lehrer an deinem Gymnasium?

Sylvia: Mein Klassenlehrer hat mal im Un-

terricht nach den Ursachen für den Konflikt

gefragt. Aber keiner hat eine wirkliche Antwort

gegeben, vielmehr endete das Ganze damit,

dass ich wieder übel beleidigt wurde.

Wie hat dein Lehrer reagiert?

Sylvia: Gar nicht, er war leider unfähig, einzu-

schreiten.

In der Folgezeit zieht sich Sylvia immer mehr zurück, grübelt und verlässt das Haus nur noch, wenn es unbedingt sein muss. In der Schule wird die Situation immer schlimmer für sie und eskaliert schließlich, als sie bei einem Basketballspiel im Sport-

unterricht so heftig von einer Gegnerin attackiert wird, dass sie die nächsten drei Tage mit einem schweren Schleudertrauma im Krankenhaus verbringen muss. Während dieser Zeit wird ihr klar, dass ein Schul-wechsel der einzige Ausweg für sie ist.

Wie ist es dir an der neuen Schule er-gangen?

Sylvia: Ich fühle mich da super wohl, und das

war von Anfang an so. Zum Glück habe ich da-

mals diese Entscheidung getroffen. Ich habe

schnell Freunde gefunden, und mein Leben

hat sich wieder zum Guten gewendet.

Wie denkst du heute über die Leidenszeit an deiner alten Schule?

Sylvia: Irgendwie hat dieser abgedroschene

Spruch „Was dich nicht tötet, macht dich

stark“ ja doch seine Berechtigung. Auf mich

trifft es jedenfalls zu, ich bin heute viel selbst-

bewusster als früher.

Was rätst du Betroffenen, wie kann man sich gegen Mobbing wehren?

Sylvia: Erst mal sollte man sich klar darüber

sein, dass jeder zum Mobbing-Opfer werden

kann, sei es in der Schule, am Arbeitsplatz

oder woanders. Man muss sich dann jeman-

dem anvertrauen, es bringt nichts, das mit

sich selbst auszumachen. Im besten Fall findet

man dabei sogar Verbündete gegen die Täter,

die dann schnell den Spaß am Mobben verlie-

ren dürften. Viel schöner wäre es natürlich –

und das ist mein großer Appell – wenn einem

Mitschüler von sich aus zur Seite stehen und

so Mobbing gar nicht mehr möglich wäre.

Interview: Stefan Moskopp

Interview

Sylvia Hamacher ging gerne zur Schule und war ein glücklicher Mensch.

Bis sie zum Mobbingopfer wurde. Ihre Erfahrungen hat die 17-Jährige

in dem Buch „Tatort Schule“ verarbeitet.

Journalismus auf der EINSTIEG Abi Dortmund

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dich bei vielen Ausstellern auf der EINSTIEG

Abi in Dortmund am 10. und 11. September

über Studien- und Ausbildungsangebote

informieren, z.B. Bertelsmann AG, SAE Insti-

tute, Hochschule der Medien Stuttgart...

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„Jugend forscht“ geschafft? Die ARD dreht an

eurer Schule einen Tatort? All das sind gute The-

men – und es gibt noch viele mehr. Finde eines

und mach einen Artikel daraus! Wenn du bereits

dein Abi in der Tasche hast, kannst du übrigens

auch ein Thema rund um dein Studium, deinen

Wehr- oder Zivildienst, dein FSJ oder FÖJ oder

dein Auslandsjahr schreiben.

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der Redaktionen der Westfälischen Rundschau*

und jede Menge Literatur zum Thema Journa-

lismus: „Journalist werden“, „Themen finden“,

„Schreiben“ und „Textsorten“ aus dem UVK Ver-

lag. Außerdem wird dein Text im EINSTIEG Abi

Magazin veröffentlicht.

2. und 3. Preis: Je ein Ratgeber „Journalist wer-

den“ aus dem UVK Verlag. Zudem werden die

Beiträge auf www.einstieg.com veröffentlicht.

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www.einstieg.com/dortmund.

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* Das Redaktionspraktikum können nur Teilnehmer ab 18 Jahren gewinnen. Sollte die Gewinnerin / der Gewinner

jünger als 18 Jahre sein, wird sie/er zu Schnuppertagen in der Redaktion eingeladen.

„Es kann jeden treffen“

16 EINSTIEG Abi III-201016

Und ewig rattert der ProzessorInformatik boomt. Computer organisieren heute nicht nur unsere Arbeitswelt, sondern stecken auch in

den meisten Alltagsgegenständen. Immer wichtiger werden demnach Experten, die sie entwickeln, bedie-

nen und reparieren können. EINSTIEG Abi verrät, wie man Informatiker wird.

Titel: IT und Informatik©

ska

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otoc

ase.

com

Was ist eigentlich Informatik?

Wem auf diese Frage zuerst die Assoziation

„was mit Computern“ einfällt, der liegt zwar

nicht falsch. Wichtig zu wissen ist aber, dass

der Computer in der Informatik nur als Werk-

zeug dient. Das Bild wird schließlich auch

von einem Nagel an der Wand gehalten

und nicht vom Hammer, mit dem man die-

sen hinein klopft. Die Funktion des Nagels

übernimmt in der Informatik im übertra-

genden Sinne die Software. Dabei handelt

es sich um intelligente, hoch komplizierte

Programme, die sich aus Code-Reihen zu-

sammensetzen und uns helfen, Probleme

zu lösen oder Arbeitsabläufe zu beschleuni-

gen. Mittlerweile unterstützen uns Compu-

ter und Software aber nicht mehr nur bei der

Arbeit, sie sind längst auch in unser Privat-

leben vorgedrungen: Egal ob im Handy, in

der Spülmaschine, im Getränkeautomaten

oder in der Spielkonsole – überall stecken

leistungsfähige, teils winzige Prozessoren

drin, die die Informationen verarbeiten, mit

denen wir sie füttern.

Wo arbeiten Informatiker?

Die Berufsfelder für Informatiker sind vielfältig:

• Sie entwickeln neue Prozessoren – zum Beispiel für Handys oder Laptops –

die noch kleiner, schneller und leistungsfähiger sind als ihre Vorgänger.

• Sie schreiben maßgeschneiderte Software für Unternehmen, programmieren Betriebs-

systeme oder animieren Charaktere für 3D-Computerspiele.

• Im Projektmanagement suchen sie nach Wegen, wie sich Abläufe in der Produktion oder

im Management mithilfe von IT-Systemen effizienter gestalten lassen.

• Als Administratoren verwalten und warten sie das interne Netzwerk einer Firma, pflegen

Datenbanken und schützen Rechner vor Hacker-Angriffen.

• Als Berater im Vertrieb helfen sie Unternehmen bei der Einrichtung neuer EDV, führen

Schulungen durch und stehen danach bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite.

Dies sind nur einige wenige Einsatzgebiete. Da sich die Branche jedoch ständig weiter-

entwickelt, kommen laufend neue Tätigkeitsfelder hinzu.

Wie werde ich Informatiker?

Informatiker werden sowohl an Universi-

täten als auch an Fachhochschulen aus-

gebildet, wobei das Uni-Studium meistens

theoretischer ausgerichtet ist und stärkeres

Gewicht auf die Grundlagen legt, während

an der FH der Anwendungsbezug im Vor-

dergrund steht. Uni-Absolventen sind da-

her manchmal vielseitiger einsetzbar als

ihre Kollegen von der FH, häufig findet man

sie in konzeptionellen Berufen, in der Hard-

oder Software-Entwicklung.

Natürlich muss man nicht zwingend stu-

dieren, um in der IT-Branche unterzukom-

men; es gibt eine Fülle interessanter und

zukunftstauglicher Ausbildungsberufe, zum

Beispiel den IT-System-Kaufmann, den IT-

System-Elektroniker oder den Fachinforma-

tiker für Anwendungsentwicklung. „Letztlich

kommt es darauf an, was und wo Sie später

arbeiten möchten“, sagt Prof. Stefan Jähni-

chen, Präsident der Gesellschaft für Infor-

matik. „Wer zum Beispiel Administrator in

einem kleinen Unternehmen werden möch-

te, ist mit einer betrieblichen Ausbildung

gut bedient. Wer hingegen komplexe Syste-

me entwerfen und realisieren will, braucht

dafür zwingend ein Studium.“

Worum geht es im Studium?

In den ersten Semestern heißt es büffeln:

Auf dem Lehrplan stehen die Grundlagen in

Mathematik, praktischer und theoretischer

Informatik. Die Studierenden beschäftigen

sich mit komplizierten Algorithmen und Lo-

gik, lernen Programmiersprachen und zerle-

gen Hardware in ihre Einzelteile, um deren

technischen Aufbau zu verstehen.

„Wie trocken sich das Studium anfangs ge-

staltet, hängt aber immer auch vom jewei-

ligen Professor ab“, sagt Manuel Mesters,

28, der in München Bioinformatik studiert.

„Der eine findet, dass man erst mal die

Theorie gründlich beherrschen sollte, be-

vor man mit der Praxis beginnt. Der andere

bevorzugt hingegen Learning by Doing.“

Besondere Wahlmöglichkeiten gibt es in

der frühen Phase des Studiums aber meist

noch nicht. Die eröffnen sich den Studie-

renden erst in höheren Semestern, wenn

sie die Grundlagen im Schlaf beherrschen.

Mögliche Spezialisierungen sind dann etwa

Software-Entwicklung, Technische Informa-

tik oder Netzwerktechnik.

Damit sie später nicht blauäugig ins Be-

rufsleben stolpern, schicken die meisten

Hochschulen ihre Zöglinge vor dem Exa-

men dann noch für ein Praktikum in die

Wirtschaft. Auch die Bachelor-Arbeit kann

anschließend in Kooperation mit einem Un-

ternehmen geschrieben werden. Das Studi-

um endet nach sechs bis sieben Semestern

mit dem Bachelor of Science.

Was versteht man unter Binde-strich-Informatik?

Auf der einen Seite steht der allgemeine

Studiengang Informatik, auf der anderen

gibt es heute viele so genannte Bindestrich-

Fächer, die die Informatik mit einer anderen

Disziplin kombinieren: Geoinformatik, Au-

tomobilinformatik, Medieninformatik, Wirt-

schaftsinformatik und Medizinische Infor-

matik sind nur einige Beispiele.

Student Manuel Mesters konnte sich nach

dem Abi nicht zwischen Biochemie und In-

formatik entscheiden. „Gegen Biochemie

sprach, dass ich nicht tagein, tagaus im La-

bor stehen wollte. Gegen Informatik, dass

ich in der Schule nicht wirklich ein Über-

flieger in Mathe war“, erzählt er. Und ent-

schied sich für eine Mischung aus beidem.

Im Studiengang Bioinformatik beschäftigt

sich Mesters mit Molekülen und Genen, den

kleinsten Bausteinen des Lebens, und ver-

sucht diese anhand von modernster Com-

putertechnik mess- und interpretierbar zu

machen. Bereut hat er seine Wahl bis heute

nicht.

Für welchen Studiengang man sich ent-

scheidet, kommt also zunächst mal auf die

eigenen Neigungen und Fähigkeiten an.

Stefan Jähnichen von der Gesellschaft für

Informatik würde indes immer zur allgemei-

nen Informatik raten: „Wir haben schon oft

erlebt, dass eine bestimmte Richtung plötz-

lich ‚in’ war, dann aber genauso schnell

wieder verschwunden ist. Mit einem soli-

den Grundlagenverständnis ist man besser

auf den rasanten Wandel in der Informatik

vorbereitet als mit einer zu frühen Spezia-

lisierung.“

1. 2.

3.

4. 5.

1717EINSTIEG Abi III-2010

Titel: IT und Informatik

Bekomme ich mit dem Informatik-Bachelor auf jeden Fall einen Job, oder muss ich den Master draufsatteln?

Im Master-Studium haben Bachelor-Absolventen die Möglichkeit, ihr

bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen oder eine verwandte Diszip-

lin neu kennen zu lernen. Wer später gerne in der Wissenschaft oder

in der Führungsetage eines IT-Unternehmens arbeiten möchte, sollte

diesen Schritt auf jeden Fall in Betracht ziehen. Bis zum Abschluss

dauert es weitere ein bis zwei Jahre.

Gleichwohl stellen heute immer mehr Unternehmen auch Bachelor-

Absolventen ein, insbesondere im Kundenservice oder für stark

spezialisierte Tätigkeiten. Stefan Jähnichen bewertet die Zukunfts-

chancen der Frühstarter jedoch kritisch: „Momentan gibt es vielleicht

genügend Jobs. Doch wer langfristig denkt, sollte schon versuchen,

sein Studium mit der bestmöglichen Qualifikation abzuschließen,

um dann auch wirklich dauerhaft am Arbeitsmarkt bestehen zu kön-

nen.“

Ein guter Kompromiss kann sein, mit dem Bachelor ins Berufsleben

zu starten und sich später „on the job“ weiterzuqualifizieren, etwa

mit einem berufsbegleitenden Master, sofern der Arbeitgeber dies

unterstützt.

• Gute Mathe-Kenntnisse. Denn Mathematik ist die „Sprache“ der Informatiker.

• Kreativität. Denn auch im Umgang mit Computern führen immer viele

Wege nach Rom.

• Teamfähigkeit. Informatiker sitzen heute nicht mehr allein vorm

Rechner, sondern arbeiten im Team. Auch der Umgang mit dem

Kunden ist wichtig.

• Offenheit gegenüber anderen Disziplinen.

Denn die meiste Software wird ja nicht für die Informatik selbst

geschrieben, sondern für andere Anwendungsgebiete.

Welche Voraussetzungen brauche ich als Informatiker?

MatheTeamfähigkeit

Offenheit

6.

18 EINSTIEG Abi III-2010

Titel: IT und Informatik

Carina Böttcher wird heute ihre erste Bank ausrauben. Eine Strumpf-

maske muss sich die 21-Jährige dazu aber nicht übers Gesicht ziehen,

auch keinem zitternden Bankangestellten die Pistole unter die Nase hal-

ten. Geiseln nehmen? Nicht nötig! Denn Carina Böttcher erledigt den Coup

bequem vom Computer aus. Alles, was sie braucht, sind eine Internetver-

bindung und das nötige Know-how. „Phishing“ heißt ihre Methode, eine

moderne Form des Trickbetrugs, bei der sich Cyber-Gangster die geheimen

Zugangsdaten ahnungsloser Bankkunden erschleichen und damit binnen

Minuten deren Online-Konten plündern. Solche Internet-Kriminalität verur-

sacht weltweit Milliardenschäden; in Deutschland steht darauf eine mehr-

jährige Haftstrafe. Doch Carina muss keine Angst vor Sträflingskleidung

haben. Ihr Banküberfall ist simuliert und folgt akademischen Interessen.

Kampf gegen Viren, Würmer und Trojaner

Studiengang IT-Sicherheit In Bochum lernen Studierende, wie man Hard- und

Software gegen Hacker-Angriffe absichert. Und nut-

zen dazu auch die Methoden des Gegners.

19EINSTIEG Abi III-2010

Titel: IT und Informatik

Die Studentin belegt an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) den Ba-

chelor „Sicherheit in der Informationstechnik“ und hat Hackern, Com-

puterviren, Würmern und Trojanern den Kampf angesagt. Dazu gehört

natürlich auch, sich die gewieften Methoden des Gegners anzueignen.

„Die meisten Studenten schreiben genau eine Bewerbung“

Der Studiengang existiert mittlerweile seit rund zehn Jahren und ist

einer von wenigen dieser Art in Deutschland – obwohl die Nachfra-

ge nach gut ausgebildeten IT-Sicherheits-Experten in unserer compu-

terisierten Welt stetig wächst. Dementsprechend vielfältig sind heute

schon die Einsatzfelder: Bochumer Absolventen programmieren Anti-

Virus-Software, entwickeln Verschlüsselungs-Verfahren für Geldkarten,

Handy-Gespräche und funkgesteuerte Autoschlüssel, bekämpfen im

Bundeskriminalamt Cyber-Terrorismus oder helfen als Berater anderen

Unternehmen dabei, ihre Netzwerke vor Hacker-Angriffen zu schützen.

„Unsere Leute sind wirklich begehrt“, verrät Prof. Christof Paar, der im

Studiengang das Fach Angewandte Kryptografie lehrt. „Die allermeisten

Studenten schreiben, wenn sie fertig sind, genau eine Bewerbung.“

Doch bis zum Bachelor-Abschluss ist es erst einmal ein langer Weg, auf

dem insbesondere die Mathematik als „Sprache“ der Kryptografie eine

wichtige Rolle spielt. Inhalte aus der Informatik, der Elektro- und der

Informationstechnik komplettieren den Lehrplan. Damit der Studien-

alltag zwischen komplizierten Algorithmen und Programmiersprachen

nicht zu trocken gerät, stehen immer wieder auch spannende Labor-

übungen auf dem Programm. Dort lernen die angehenden Cyber-Poli-

zisten etwa, wie man eine Smartcard programmiert oder einen Sicher-

heitsmechanismus knackt – zum Beispiel ein Online-Banking-System.

Und damit nicht genug: Im sechsten Semester geht jeder Studierende

für drei Monate zum Praxischeck in ein Unternehmen.

Auch Waschmaschinen müssen abgesichert werden

Vincent Immler hat das Industriepraktikum schon hinter sich und wird

bald mit seiner Bachelor-Arbeit loslegen. Nach dem Abschluss möch-

te der 23-Jährige gerne in der Industrie arbeiten. Sein Berufswunsch:

sichere Hardware herstellen, so genannte „embedded devices“. „Han-

dys, zum Beispiel – da steckt ja heute so viel Technik drin, dass man

es kaum noch erfassen kann“, erklärt er. Auch Waschmaschinen, Bank-

automaten, Autos und iPods sind komplexe eingebettete Systeme und

müssen gegen Hacker geschützt werden, damit die Fernwartung durch

den Hersteller oder das Software-Update aus dem Internet kein Sicher-

heitsrisiko darstellen.

Wie einfach Cyber-Ganoven auch die kleinsten Sicherheitslücken für ihre

Zwecke nutzen können, hat Carina Böttcher beim virtuellen Banküber-

fall gelernt. „Unglaublich, wie schnell wir die Passwörter hatten“, staunt

sie. Dass bislang trotzdem keiner seiner Absolventen einen kriminellen

Lebensweg eingeschlagen hat, erklärt sich Kryptografie-Professor Paar

indes mit den guten Arbeitsmarktchancen: „Das Einstiegsgehalt für un-

sere IT-Sicherheitsingenieure liegt schon mal bei 50.000 Euro pro Jahr.

So viel zahlt ihnen die russische Mafia ganz sicher nicht.“

Daniel [email protected]

Link-Tipps

Der Studiengang IT-Sicherheit an der Ruhr-Uni Bochum:

www.hgi.rub.de/hgi/studium/

Auch die Hochschule Aalen (Baden-Württemberg) hat ein Bachelor-Pro-

gramm IT-Sicherheit im Angebot:

www.htw-aalen.de/studium/its/

Christof Paar will Cyber-Ganoven an den Kragen.

Unsere Ausbildungsplätze ab dem 1. September 2011

Dualer StudiengangBachelor of Science,

Wirtschaftsinformatik

Duale AusbildungFachinformatiker/innen, Anwendungsentwicklung

www.thomascook.info

T H O M A S C O O K A u S b i l d u n g

IT meets Touristik

Mein Kollege,

der ComputerIn welchen Jobs arbeiten eigentlich Informatiker? Wir stellen euch drei junge Menschen vor, die tag-

täglich mit Bits und Bytes hantieren. Von Andreas Menn

20 EINSTIEG Abi III-201020

Tobias Scherer in der Fertigungsstraße seines Arbeitgebers Ford: „Ohne IT ist die Auto-Produktion heute unvorstellbar.“

Titel: IT und Informatik

Autos bauen mit SystemOhne das Plant IT Team, in dem Tobias Sche-rer arbeitet, stünden die Bänder in den Köl-ner Ford-Werken still. Der 31-Jährige betreut zusammen mit seinen Kollegen in der Auto-fabrik die IT-Systeme, mit deren Grips aus tausend Teilen ein Auto wird.

Herr Scherer, in den Kölner Ford-Werken bauen Monteure täglich rund 1.800 Fahr-zeuge zusammen. Wie viel Informations-technologie braucht es, um die Produktion am Laufen zu halten?

Scherer: Ohne IT ist die Auto-Produktion heute

unvorstellbar. Nahezu jeder Arbeitsschritt ist

automatisiert. Denn jedes Auto wird eigens

nach Kundenwünschen zusammengestellt:

Farbe, Motorleistung, Karosserieform, Getriebe,

Sitzheizung und noch vieles mehr kann sich der

Autokäufer selbst aussuchen. Nur dank unserer

Computersysteme finden in der Fertigung alle

Teile so zusammen, dass am Ende das individu-

elle Wunschauto herauskommt.

Wie funktioniert dieses Riesen-Puzzle?

Scherer: Jedes der vielen tausend Bauteile, von

der kleinsten Schraube bis zur größten Motor-

haube, ist in einer Datenbank erfasst. Logistik-

Software stellt sicher, dass immer das richtige

Teil genau dann bereitliegt, wenn ein Monteur

in der Fertigungsstraße es gerade braucht. Die

Türen etwa wandern auf einer separaten Pro-

duktionslinie durch die Fabrik und werden erst

am Schluss montiert. Aber sie landen immer

am richtigen Auto...

...weil der Computer sie dorthin lotst.

Scherer: Genau. Die IT-Systeme wissen exakt,

wo sich welches Auto auf der Produktions-

straße gerade befindet. Soll dann etwa ein

bestimmter Scheinwerfer eingebaut werden,

sagt das System dem Mitarbeiter sofort, wo

er das Bauteil finden kann. Im Vorrats-Regal

leuchtet am entsprechenden Fach eine Lampe

auf, und ein Bildschirm zeigt zusätzlich Infor-

mationen zu dem benötigten Bauteil an. Das

Computersystem ist sogar an die elektrischen

Schraubendreher angeschlossen und stellt für

jeden Arbeitsschritt das Drehmoment automa-

tisch ein.

Welche Rolle spielen Sie als Informatiker dabei?

Scherer: Meine Kollegen und ich betreuen

das Netzwerk und die Server, auf denen die

2121EINSTIEG Abi III-2010

Titel: IT und Informatik

Produktions-Systeme der gesamten Fabrik

laufen. Wir spielen Sicherheits-Updates auf

und Patches, also Nachbesserungen der Soft-

ware. Wir binden neue Geräte in das Netzwerk

ein. Und wir beseitigen Fehler: Sobald es

irgendwo Probleme gibt, läuten die Telefone

bei uns Sturm. Dann müssen wir blitzschnell

reagieren, sonst steht womöglich die gesamte

Produktion still.

Mit welchen Programmiersprachen ar-beiten Sie?

Scherer: Im Alltag habe ich mit Java und C++

zu tun, außerdem mit XML und HTML. Das

Programmieren steht aber nicht im Mittelpunkt.

Denn in meinem Job bin ich an der Schnittstelle

zwischen den Monteuren, die mit dem System

arbeiten, und den Programmierern, die die

Software schreiben. Häufig gebe ich Vorschläge

aus der Montage via Telefon und E-Mail an

Software-Entwickler in anderen Ländern weiter,

die unser Werk noch nie von innen gesehen

haben. Ich bin sozusagen Übersetzer zwischen

zwei Welten.

Wie behält man bei einem so umfang-reichen Computer-System den Überblick?

Scherer: Man muss das komplexe Denken

beherrschen. Gutes Teamwork ist gefragt. Und

man muss sich viel unterhalten mit den Leuten,

die an der Produktionslinie arbeiten. Dann

versteht man, wie ein Auto überhaupt entsteht,

vom Stahlrohr über Presse, Stanze, Lackierung

und die Endmontage. Das fasziniert mich jeden

Tag aufs Neue.

Tobias Scherer (31) hat nach dem Schulabschluss bei

den Ford-Werken in Saarlouis eine Ausbildung als En-

ergieelektroniker absolviert. Im Jahr 2009 wechselte

er auf eine Stelle als Systemanalytiker für die Werks-

fertigung nach Köln. Dort ist Scherer mitverantwortlich

für die IT-Systeme der Autofabrik. Neben seiner Arbeit

studiert Scherer Informatik im Fernstudium an der

Wilhelm-Büchner-Hochschule in Darmstadt. Im Juli hat

er den letzten Teil seiner Diplom-Prüfung begonnen.

Geld auf schnellen WegenStephan Hoppe sorgt als Projektleiter für die IT-Infrastruktur bei der Deutschen Börse dafür, dass Millionensummen ihren Besitzer wechseln.

Wenn Stephan Hoppe arbeitet, dann rollen Eu-

ros. Und zwar viele Millionen davon. Denn Hop-

pe betreut das elektronische Handelssystem

Xetra bei der Deutschen Börse. Das System aus

Datenleitungen, Servern und Software bewäl-

tigt weit über 90 Prozent des gesamten Aktien-

handels in Deutschland. Im Mai flossen pro Tag

durchschnittlich 7,9 Milliarden Euro über Xetra.

Ein IT-System, das viel wichtiger wäre, kann es

gar nicht geben. Und darum macht Stephan

Hoppe einen wichtigen Job.

Seit vier Jahren arbeitet er bei Deutsche Börse

Systems, der IT-Tochter der Deutschen Börse

in Frankfurt. Ihr Sitz ist in der Neuen Börsen-

straße 1, und das sagt schon viel über Hop-

pes Arbeitsplatz. Die alte Börse – das waren

Handelsräume mit gebohnertem Parkett, wo

nervöse Männer hektisch mit den Armen we-

delten und sich Angebote zuriefen. Die neue

Börse – das ist ein hochkomplexes Compu-

tersystem, das innerhalb von Millisekunden

tausende Kauf- und Verkaufsorders aus aller

Welt miteinander abgleicht. Computer haben

den Wertpapier-Handel in den vergangenen

15 Jahren revolutioniert und extrem beschleu-

nigt.

Stephan Hoppe: „Millisekunden entscheiden über Ge-

winn und Verlust."

„Neben Stabilität und Verfügbarkeit gewinnt

Geschwindigkeit bei der Börse immer grö-

ßere Bedeutung“, sagt Stephan Hoppe. „Ein

Signal, das wenige Millisekunden vor einem

anderen ankommt, kann durchaus über den

Gewinn oder Verlust entscheiden.“ Darum

muss Hoppe sicherstellen, dass die Leitungen

blitzschnell und reibungslos funktionieren,

die zwischen der Deutschen Börse und ihren

Firmenkunden, zum Beispiel großen Fonds-

häusern, geschaltet werden. Das setzt tech-

nisches Verständnis voraus. „Da landen wir

schnell bei der Physik von Kupfer- und Glasfa-

serleitungen“, sagt Hoppe.

„Permanent Neues“

Mit Informatik hatte der studierte Betriebswirt

zunächst nur privat Erfahrungen gesammelt.

„Netzwerke haben mich immer schon faszi-

niert“, sagt er. Profi-Wissen eignete er sich

schließlich im Studienschwerpunkt „Electro-

nic Business“ an der RWTH Aachen an. Das Di-

plom in der Tasche, suchte Hoppe gezielt nach

einer Arbeit, die an der Schnittstelle zwischen

BWL und Informatik lag – und fand eine Aus-

schreibung der Deutschen Börse, die genau

ins Schwarze traf. Allein 1.250 Mitarbeiter des

Unternehmens arbeiten in der IT-Sparte. Ste-

phan Hoppe ist aber keiner von jenen, die den

Software-Code schreiben oder Kabel verlegen.

Als Projektleiter ist er derjenige, der die ver-

schiedenen Experten zusammenführt. „Steht

zum Beispiel eine Erhöhung der Daten-Band-

breite an, dann stelle ich ein Team zusammen,

das die Leitungen plant, testet und in Betrieb

nimmt“, sagt Hoppe.

Das bringt auch schon mal arbeitsreiche Wo-

chenenden mit sich, an denen das Team alles

bis ins letzte Detail abklopft und auf Zuver-

lässigkeit prüft. Kritische Momente, die für

Hoppe immer wieder eine wertvolle Erfahrung

sind. „Man wird hier permanent mit Neuem

konfrontiert“, sagt er. „Das macht es so span-

nend.“

Stephan Hoppe (32) hatte ursprünglich nicht viel mit In-

formationstechnologie zu tun. Nach einer zweijährigen

Ausbildung zum Bankkaufmann studierte er BWL an der

RWTH Aachen. Als Studienschwerpunkt wählte Hoppe

die Fächer Controlling und Electronic Business. Hier

lernte er, wie Handel über elektronische Plattformen

funktioniert, was elektronische Marktplätze ausmacht,

und welche Technologie sich dahinter verbirgt.

22 EINSTIEG Abi III-2010

Fehler 101. Oh Mann, ich hasse Fehler 101. Ich hab keine Ahnung,

was er bedeutet, aber ich lehne ihn ab. Nie weiß ich, warum es zu ihm

kommt. Plötzlich ist er da, blinkt hektisch auf dem Bildschirm und treibt

meinen Puls in die Höhe. Im Grunde ist es ja nett, dass der Rechner

nicht einfach den Geist aufgibt, sondern zumindest einen Hinweis auf

sein Problem und mir damit die Möglichkeit gibt, es zu lösen. Aber ich

bin da wirklich die falsche Ansprechpartnerin. „Je ne parle pas IT“ –

ich bin lediglich das, was man eine Anwenderin nennt. Was hinter der

Blechverkleidung und den Laufwerkschächten vor sich geht, ist mir er-

stens ein Rätsel und zweitens auch egal.

Ich glaube, in Kindertagen hatte ich fast noch mehr Ahnung von solchen

Dingen als heute. Am geerbten Commodore 64 meines Cousins spielte

ich gerne die Olympischen Winterspiele. Alternativ auch die Sommer-

spiele, die World Games oder Fugger, das Farmville der Steinzeit. Man

schob eine große labberige Diskette, Floppy genannt, in das externe

Laufwerk, tippte den Befehl „LOAD“ zum Laden auf der braunen Tasta-

tur ein, wartete und aß Chips. Wartete und ging noch mal schnell für

kleine Olympiasieger. Wartete und starrte auf den bernsteinfarbenen

Monitor. „RUN“. Die scheppernde Titelmusik erlöste einen nach etwa

15 Minuten, und mit der Eingabe der Spieleranzahl ging’s los. Die Grafik

sah aus, als sei sie aus Duplo-Steinen gebaut, und die Möglichkeiten

dessen, was man mit dem Joystick machen konnte, waren beschränkt.

Rollerbladen ging so: Stick schnell hin und her wackeln und zum Sprin-

gen den Knopf drücken. Kliffspringen so: Stick schnell hin und her wa-

ckeln und zum Eintauchen den Knopf drücken. Sensibel durften diese

Joysticks der ersten Stunden nicht sein, denn im Eifer des Gefechts

ErrorUnsere Kolumnistin ist genervt von ihrem

anspruchsvollen Rechner und schwelgt in C64-

Nostalgie. Dabei war früher doch alles noch kom-

plizierter.

Informationen auf die HandAlexander Lehmann schreibt bei der Berliner Firma Checkitmobile Programme für das iPhone.

„Seit fast einem Jahr entwickle ich bei der Berliner Firma Checkit-

mobile Programme für das iPhone. Woabi, unsere erste Software,

ist ein mobiler Einkaufsberater, mit dem man Preise von Produkten

vergleichen kann. Man kann damit herausfinden, was zum Beispiel

ein Drucker, eine Kamera oder auch der Fisch aus dem Tiefkühlfach in

anderen Geschäften oder bei Internet-Händlern kostet.

Dazu macht man mit der Handykamera ein Foto des Barcodes auf der

Verpackung, und unsere App zeigt die Preise anderer Händler an. Mit

Barcoo, unserer zweiten Software, kann man auf die gleiche Weise

unterwegs Testberichte lesen und Öko- und Gesundheitsinformati-

onen abrufen. Damit sieht man auf einen Blick, ob ein Hersteller zum

Beispiel gentechnisch veränderte Zutaten verwendet.

Die Idee mit dem Preisvergleich per Barcode-Scanner hatte ich schon

länger. Es war Zufall, dass ich in Berlin auf die Firma Checkitmobile

traf, die bereits an einer solchen Software arbeitete. Noch während

ich im vergangenen Sommer meinen Master-Abschluss machte, be-

gann ich an Woabi und Barcoo mitzuarbeiten. Die Programmierspra-

che Objective C, in der iPhone-Programme geschrieben werden, habe

ich mir selbst beigebracht.

Im Geschäft den Preis heruntergehandelt

Im November 2009 brachten wir unsere Programme erstmals in den

App-Store von Apple. Anfangs hatten wir noch Schwierigkeiten mit

der schlechten Bildqualität der Kamera im ältesten iPhone, doch wir

bekamen das Problem mit einem Bilderkennungs-Algorithmus in den

Griff. Als ich dann bei einem Händler mit Hilfe von Woabi den Preis

eines Druckers herunterhandeln konnte, war ich überzeugt: Unsere

Software war weit mehr als nur ein Spielzeug. Prompt schossen die

Download-Zahlen nach oben, wochenlang waren wir unter den Top

25 im App-Store, und Apple nahm unsere Software sogar in seinen

Werbespot auf.

Wer für das iPhone Programme schreibt, muss schnell sein. Unsere

Konkurrenz schläft nicht. Mindestens einmal im Monat bringen wir

darum ein Update heraus mit neuen Funktionen und Verbesserungen.

Unsere Einfälle kommen viel schneller beim Nutzer an als in vielen

anderen Software-Branchen. Es fasziniert mich, dass wir mit unseren

Programmen den Menschen Informationen direkt in die Hand geben

können – „information at your fingertips“, davon hat Microsoft-Grün-

der Bill Gates schon 1994 in einem Vortrag geschwärmt.

Alexander Lehmann (30) hat an der Uni Rostock Business-Informatik auf Bachelor stu-

diert. Nach einem dreijährigen Arbeitsaufenthalt in den USA kehrte er nach Deutschland

zurück, um an der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht einen MBA zu absolvie-

ren. Bei Checkitmobile begann er im August 2009.

23EINSTIEG Abi III-2010

Ditzke heißt eigentlich Judith, den Spitznamen verdankt sie ihren

Kollegen. Die Ditzke ist ein Ass bei den Olympischen Winterspie-

len, aber sie kann auch was Sinnvolles – zum Beispiel dieses

Magazin-Layout gestalten.

Ditzkes Kolumne

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Karriere machen. Zeichen setzen.

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Ich sag mal so... wurde ordentlich an ihnen rumgerissen. Fehlermeldungen gab es damals

nicht. Ich glaube, das System mit seinen 64 Kilobyte Arbeitsspeicher war

einfach noch nicht zu Fehlermeldungen in der Lage. Nicht mal der eifer-

suchtsbegründete Urin-Angriff meiner Katze auf die Tastatur, die gleichzei-

tig die Hauptplatine war, sorgte für Systemausfälle.

Heute ist alles so benutzerfreundlich, dass man nicht mehr verstehen

muss, was man ohnehin nicht verstehen will und in meinem Fall auch nicht

kann. Das gefällt mir. Bis Fehler 101 auftaucht. Dann wünsche ich mir jedes

Mal, ein bisschen mehr zu wissen über Bits, Bytes und RAM. Stattdessen

habe ich keine Ahnung, was 101 mir sagen will. 101 Dalmatiner? „Guten

Tag ich hätte gerne 101 Brötchen.“ – „Kaufen Sie doch 100, dann haben Sie

Geld gespart und können sich noch eins kaufen…“ Es ist zwecklos. Zu der

Zahl 101 fällt mir nur Blödsinn ein.

Immerhin hat der Vormarsch der Digitalisierung zu ausgleichender Gerech-

tigkeit geführt: All die Nerds mit ihren Taschenrechnern in der Hose und

der rausgewachsenen Frise über dem pubertären Gesichtstrauma, die im

Sport als Letzte gewählt wurden und, statt auf Partys zu gehen, lieber Fan-

tasy-Kartenspiele spielten; all die weltfremden Hacker, die im Informatik-

unterricht kleine Quadrate durch schlechte Labyrinthe laufen ließen; all die

Freaks, von denen man dachte, sie würden nie eine Freundin finden, und

wenn, dann nur eine virtuelle selbstprogrammierte; all diese Menschen,

über die wir uns früher gerne lustig gemacht haben, haben heute einen

krisensicheren und gutbezahlten Job. Hallo, ich bräuchte mal eure Hilfe,

mein Rechner hat ständig Fehler 101...

Eure Ditzke

Judith Strü[email protected]

Internationales Handelsmanagement (Bachelor of Arts) Betriebswirtschaftliches Studium mit Schwerpunkt Handels management Praxiserfahrung parallel zum Studium in Form von Praktika in unseren deutschen Märkten Stipendium der Erich-Kellerhals-Stiftung in Höhe von 700 Euro pro Monat

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24 EINSTIEG Abi III-2010

Titel: IT und Informatik

Wenn Bettina Ziegler in nicht allzu ferner Zeit

ihr Studium abschließt, wird sie sich mit dem

akademischen Grad Bachelor of Science in Wirt-

schaftsinformatik schmücken dürfen. Ebenso gut

könnte auf ihrem Zeugnis aber auch „professio-

nelle Problemlöserin“ stehen. Denn genau das

ist es, womit sich Bettina künftig beschäftigen

wird: Probleme zu lösen, die die Kunden ihres

Arbeitgebers mit einem bestimmten Computer-

programm haben.

Die 22-Jährige absolviert einen dualen Studien-

gang beim Softwarehersteller SAP in Walldorf

und durchläuft gerade die Abteilung Service

& Support. „Das ist manchmal ein bisschen

wie Detektivarbeit“, erzählt sie. „Ich bekomme

online die Meldungen des Kunden rein, und

dann mache ich mich auf die Suche: Wo und

wann tritt das Problem auf? Warum tritt es bei

anderen Anwendern nicht auf?“ Sobald sie die

Lösung gefunden hat, erklärt sie dem Kunden,

wie er vorgehen muss. Falls es sich um einen

Software-Fehler handelt, behebt sie ihn direkt

selbst im Programm-Code. Ihre Arbeit gefällt

Bettina so gut, dass sie auch nach ihrem Exa-

men im Kundenservice von SAP weitermachen

möchte. Den Übernahmevertrag hat sie bereits

unterschrieben.

In ein Unternehmen hineindenken können

Wirtschaftsinformatiker wie Bettina Ziegler

arbeiten an der Schnittstelle zwischen IT und

BWL. Das heißt, sie beschäftigen sich mit be-

triebswirtschaftlichen Prozessen und versu-

chen Software herzustellen, die diese Prozes-

se vereinfacht. Dazu ist ein breites Know-how

erforderlich, schließlich soll der Wirtschaftsin-

formatiker nicht nur programmieren. Er muss

sich auch in das Unternehmen eines Kunden

hineindenken können und berücksichtigen,

welche Ziele dieses mit einer neuen Software

verfolgt: zum Beispiel Gehaltsabrechnungen

schreiben, Urlaubsanträge der Mitarbeiter

verwalten, Bilanzen erstellen, Projekte planen

oder Materialbestellungen managen.

„Ich wollte immer wissen, wie die Sachen

genau funktionieren“

Wirtschaftsinformatiker haben nach ihrem

Studium in der Regel die Wahl zwischen meh-

reren Berufen: Sie arbeiten als Entwickler di-

rekt an der Software, programmieren diese für

ihr eigenes oder andere Unternehmen und

verbessern sie fortwährend. Als Solution-Ma-

nager sind sie dafür zuständig, die Erwartun-

gen des Kunden an die Software einzuholen,

zu bündeln und in konkrete Arbeitsaufträge

an die Entwickler umzusetzen. Wirtschaftsin-

formatiker sind aber auch als Berater tätig. Sie

fahren zum Kunden und erklären ihm, wie er

die neue Software in seinem Unternehmen

am effizientesten einsetzt. Im Service und

Support stehen sie ihm anschließend bei Fra-

gen und Problemen zur Verfügung.

Thomas Lichtenberg, 22, studiert Wirtschafts-

informatik im Praxisverbund bei der DB Sys-

tel, dem IT-Dienstleister der Deutschen Bahn,

und schreibt derzeit an seiner Diplomarbeit.

Besonders fasziniert hat ihn während des Stu-

diums seine Station in der Entwicklungsabtei-

lung, wo er mithelfen konnte, eine Datenbank-

Software zu verbessern.

Die Wahl des Studienfachs lag für Thomas

nach dem Abi nahe. Schon während der Schul-

zeit interessierte er sich sehr für Informatik.

„Im Internet habe ich nicht nur mit Freunden

gechattet und E-Mails verschickt, sondern ich

wollte immer auch wissen, wie die ganze Sa-

che eigentlich funktioniert.“ Ein reines Infor-

matikstudium sollte es dann aber doch nicht

sein, da kam ihm die Kombinationsmöglich-

keit mit Wirtschaft gerade recht.

Toll fand er in den vergangenen drei Jahren

die große Vielfalt im Studium: „Jedes Semes-

ter ging’s in eine andere Abteilung. Und die

Kollegen haben mich immer als vollwertiges

Team-Mitglied gesehen.“ Das theoretische

Rüstzeug für seinen Job holte sich Thomas

zwischenzeitlich an der Berufsakademie

Rhein-Main in Frankfurt.

Bettina Ziegler traf ihre Studienentscheidung

nach einem Praktikum bei SAP. „Wer Wirt-

schaftsinformatiker werden will, sollte vor al-

lem logisch und strukturiert denken können“,

sagt sie. Der Software-Konzern achtet bei sei-

nen Bewerbern insbesondere auf gute Mathe-

und Physik-Kenntnisse. Darüber hinaus sollte

man sich schon einmal mit einer Program-

miersprache auseinandergesetzt haben. Und:

Kommunikationsfähigkeit ist ein Muss. Das

gilt auch bei der Deutschen Bahn, wie Thomas

Lichtenberg bestätigt: „Gerade als junger Mit-

arbeiter in einem Unternehmen ist es wichtig,

dass man nachfragt, wenn man etwas erklärt

haben möchte. Außerdem wird viel im direk-

ten Kontakt mit dem Kunden kommuniziert.“

Daniel [email protected]

Die ProblemlöserIT + Business

Wirtschaftsinformatiker müssen nicht nur program-

mieren können, sondern auch betriebswirtschaftliche

Prozesse verstehen.

Professionelle Problemlöserin:

Bettina Ziegler

Thomas Lichtenberg:

„Es ist wichtig, nachzufragen.“

Foto: DB AG/John Aigner

25EINSTIEG Abi III-2010

Titel: IT und Informatik

2009 Abitur mit 2,0 in Erfurt2009 Start ins duale Studium bei SAP2010 3 Monate Auslandspraxis in Singapur2010 Neu entwickelte Funktionalität wird sofort in

60 Ländern genutzt

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Die Problemlöser „Kein Studium unter der Käseglocke“Informatik für Frauen

Die Hochschule Bremen bietet seit zehn Jahren einen Informatik-Studiengang an, in den sich nur Frauen ein-

schreiben dürfen. Warum – das erklärt die Studiengang-Koordinatorin Prof. Heide-Rose Vatterrott.

Frau Vatterrott, programmieren Frauen anders als Männer?

Vatterrott: Nein, der Grund für unseren Studiengang ist eher, dass es viel

zu wenig Frauen in der Informatik gibt. Den Schwerpunkt Softwareent-

wicklung bieten wir an, weil wir festgestellt haben, dass Frauen sich dafür

stärker interessieren als für Hardware-nahe Fragestellungen.

Warum existiert überhaupt dieser Frauenmangel in Informatik-Studiengängen?

Vatterrott: Schülerinnen der höheren Klassen orientieren sich leider

immer noch sehr häufig in Richtung bestimmter Berufsgruppen, von

denen gesagt wird, dass sie für Frauen besonders geeignet seien. Dabei

fällt die Informatik als Studienmöglichkeit meistens schon früh raus aus

der Betrachtung.

Haben Mädchen im Umgang mit Technik weniger Selbstbewusstsein als Jungs?

Vatterrott: Ja, aber das ist völlig unbegründet. Jede Schülerin hat heute

ein Handy, arbeitet ganz selbstverständlich mit Computern. Aber Com-

puter als Berufsfeld anzusehen, davor scheuen die meisten dann doch

zurück. Dabei spielen sicher auch Negativerlebnisse eine Rolle, wenn sich

zum Beispiel Jungs über ihre Mitschülerinnen lustig machen, wenn die

am PC mal nicht mehr weiter wissen oder einen Fehler machen. Deshalb

führen wir auch gezielt Projekte an Schulen durch, sprechen die Mädchen

an und versuchen, diese Scheu vor der Informatik abzubauen.

Aber ergibt denn ein reiner Frauenstudiengang Sinn? Schließlich müssen sich Ihre Absolventinnen später im Berufsleben ja auch gegen männliche Konkurrenz durchsetzen.

Vatterrott: Stimmt, und deshalb gilt bei uns, dass die Studentinnen im

Laufe ihres Studiums zwar unter sich bleiben können, aber nicht müssen.

In den ersten beiden Semestern sitzen ausschließlich Frauen in den

Vorlesungen und Seminaren. Das hilft, gewisse Barrieren ab- und ein

Selbstbewusstsein im Umgang mit Technik aufzubauen. Danach können

die Studentinnen aber auch Veranstaltungen aus dem ganz normalen

Angebot der Fakultät besuchen. Die allermeisten machen von dieser

Möglichkeit Gebrauch – und stellen fest, dass sie fachlich mit ihren

männlichen Kommilitonen ohne weiteres mithalten können.

Das Studium findet also nicht unter einer Art weiblicher Käseglocke statt?

Vatterrott: Nein, alle Informatik-Studiengänge sind ja im selben Fakul-

tätsgebäude untergebracht. Außerdem müssen unsere Studentinnen

verpflichtend ein Auslandssemester und ein Praktikum absolvieren, was

sich ja auch nicht geschlechtergetrennt realisieren lässt.

Wie erfolgreich ist der Frauenstudiengang?

Vatterrott: Wir haben pro Semester 35 Plätze und sind immer aus-

gelastet. Und das Schöne ist: Unsere Absolventinnen haben kaum

Probleme, eine interessante Stelle zu finden. Die meisten sind schon

vermittelt, wenn sie ihre Abschlussarbeiten schreiben.

Würden Sie sich freuen, wenn Ihr Studiengang eines Tages über-flüssig würde?

Vatterrott: Es gibt uns jetzt seit zehn Jahren, trotzdem sehe ich diesen

Studiengang immer noch als eine Art Sondermaßnahme. Zum jetzigen

Zeitpunkt ist sie zwar sinnvoll und bringt Erfolg, schöner wäre es aber,

wenn sie irgendwann nicht mehr nötig wäre.

26 EINSTIEG Abi III-2010

Hast du dasZeug zum Informatiker?Beantworte die Fragen, und du weißt es!

Titel: IT und Informatik

Lösung:Du hast dich am häufigsten für a) entschieden:

Du bist der klassische Computer-Nerd und solltest unbedingt etwas

mit Informatik machen. Aber denk dran: Freunde in der realen Welt

zu haben, ist manchmal auch ganz schön.

Du hast dich am häufigsten für b) entschieden:

Ganz egal, was oder ob du überhaupt studieren wirst, Typen wie du

bringen es sowieso weit im Leben.

Du hast dich am häufigsten für c) entschieden: Nein!

Meinen Rechner...a) ...habe ich schon 1.000 Mal auseinander- und wieder zusammengebaut.

b) ...könnte ich, wenn ich wollte, jederzeit auseinander- und wieder

zusammenbauen.

c) ...habe ich meiner kleinen Schwester für ihre Mathearbeit geliehen.

Wenn ich einen Algorithmus höre...a) ...schreibe ich immer sofort mit.

b) ...möchte ich sofort meinen PC hochfahren.

c) ...fange ich immer unweigerlich an zu tanzen.

Mathe ist für mich...a) ...das tollste Schulfach.

b) ...ein Buch mit sieben Siegeln.

c) ...äh, wie sagt man noch: ein Buch mit vier Siegeln.

Ich liebe...b) ...mein Laptop über alles.

a) ...meinen Laptop über alles.

c) ...meinen Fernseher über alles.

Dein PC stürzt immer wieder ab, was machst du?a) Ich tüftele so lange rum, bis ich den Fehler

gefunden und behoben habe.

b) Ich lasse einen Kumpel so lange rumtüfteln, bis er den Fehler

gefunden und behoben hat.

c) Ich platziere den PC einfach so auf meinem Schreibtisch, dass er

gar nicht mehr abstürzen kann.

Für die neue C’t...b) ...lasse ich sogar die neue EINSTIEG Abi links liegen.

a) ...habe ich zwei Artikel geschrieben.

c) ...ich habe leider keinen C’t-Player.

Bei Z3 denke ich an...b) ...Konrad Zuse.

a) ...den ersten Computer der Welt.

c) ...schnelle Wagen und heiße Mädels.

TestFo

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27EINSTIEG Abi III-2010

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28 EINSTIEG Abi III-2010

Und täglich grüßt

der BücherbergWer Jura studieren möchte, sollte genau wissen, was auf ihn zukommt: Mord, Totschlag, viel Paukerei

und schwere Prüfungen.

Recht

Jura-Studium

Wenn Martin Krings morgens die Augen auf-

macht, weiß er genau, dass er sie so schnell

nicht wieder zumachen darf. „Als Jura-Student

hat man eigentlich immer einen langen Tag

vor sich, oder besser gesagt: Man sollte immer

einen langen Tag vor sich haben“, sagt Martin,

„denn bis zum Staatsexamen muss man ein

heftiges Pensum bewältigen.“ Wenn nicht ge-

rade eine Vorlesung ansteht, versucht er des-

wegen, schon früh in der juristischen Bibliothek

der Uni Köln zu sein. Bereits um 9 Uhr muss

der 25-Jährige, der im dritten Semester Jura stu-

diert, lange suchen, bis er endlich einen freien

Platz findet. „Zu Beginn des Studiums fühlte ich

mich fast ein wenig erschlagen von den vielen

Büchern – und von der Stille.“ Wer aus dem

Flüsterton ausbricht, erntet gleich böse Blicke.

„Man muss sich erst mal an die Atmosphäre

gewöhnen, aber es gibt einfach keinen ande-

ren Ort, wo man sich so gut konzentrieren kann

wie hier“, sagt Martin. Und Konzentration ist ex-

trem wichtig, denn nach wie vor gehört Jura zu

den Studienfächern mit den höchsten Durch-

fallquoten. Um den Herausforderungen auch

körperlich gewachsen zu sein, betreibt der Köl-

ner, der bereits einen Bachelor in Geschichte

und Philosophie gemacht hat, in seiner Freizeit

die chinesische Kampfkunst Kung Fu.

Schüsse im Hörsaal

A will B aus Eifersucht erschießen, verfehlt

diesen aber und trifft C tödlich, der seinerseits

gerade D erschießen wollte. Wie hat sich A

strafbar gemacht?

Anhand solcher Fälle lernen Jurastudenten

die Anwendung des Rechts. Und das immer

29EINSTIEG Abi III-2010

Recht

Bachelor bleibt unerwünscht

Die Juristen wehren sich noch immer gegen

die Abschaffung des Staatsexamens.

Mittlerweile haben sich aber die 16 Landes-

justizminister zumindest darauf verstän-

digt, die Umstellung des klassischen

Jura-Studiums auf Bachelor und Master zu

prüfen. Die nächste Entscheidungsrunde ist

für das Frühjahr 2011 geplant.

Wie sieht eigentlich der typische Jurastudent aus?

Martin Krings vor der Universität Köln

mithilfe der Gesetzessammlungen, womit das

Vorurteil, Jura sei ein reines Auswendiglernen

von Paragraphen und daher staubtrocken,

schnell entkräftet wäre. „Allerdings ist es eine

Sache, die dicken Wälzer zur Verfügung zu

haben, eine ganz andere aber, die richtigen

Vorschriften zu finden“, sagt Martin. „Und hat

man sie dann gefunden, geht die Arbeit erst

richtig los.“ Getreu dem Spruch „Jura fängt

da an, wo der Gesetzestext aufhört“ gilt es,

die Gesetzesvorschrift unter Berücksichtung

von Gerichtsentscheidungen, Kommentaren,

Lehrbüchern, Aufsätzen und Doktorarbeiten

auszulegen. Entsprechend werden die rechts-

wissenschaftlichen Bibliotheken der Unis

während der zahlreichen Hausarbeiten, die

während des Studiums jeweils über mehrere

Wochen bewältigt werden müssen, zum zwei-

ten Zuhause für die angehenden Juristen.

„Mangelhaft“ gehört dazu

Das Jura-Studium dauert mindestens acht

Semester und endet mit dem Ersten Staats-

examen. Der Weg dorthin ist für die meisten

Studenten sehr steinig. „Wir sind schon in der

Erstsemester-Begrüßungsrede auf schlechte

Noten vorbereitet worden“, sagt Martin. Ein-

sen und Zweien kämen kaum vor, und auch

die besseren Studenten würden ihr Studium

selten beenden, ohne mal ein „Mangelhaft“

kassiert zu haben. Dafür könne man sich auf

ein „Voll befriedigend“ so viel einbilden wie in

der Schule auf ein „Sehr gut“.

Mittlerweile gibt es von Bundesland zu Bun-

desland kaum noch Unterschiede im Aufbau

des rechtswissenschaftlichen Studiums. In

den drei Kerngebieten Zivilrecht, Strafrecht

und Öffentliches Recht muss jeder Student je

einen Grundlagen- und einen Fortgeschritte-

nenschein erwerben. Notwendig sind dafür

eine Klausur und eine Hausarbeit. Zudem

muss eine Prüfung in einem frei wählbaren

Schwerpunktbereich (beispielsweise Arbeits-

recht) bestanden werden.

Logisches Denken unverzichtbar

Der schriftliche Teil des Ersten Staatsexamens

besteht in der Regel aus sechs fünfstündigen

Klausuren, die im Abstand von zwei Tagen

geschrieben werden. Wer den Klausurenteil

besteht, wird zur mündlichen Prüfung ein-

geladen. Das Erste juristische Staatsexamen

gehört zu den schwierigsten Studienabschlüs-

sen überhaupt. Nicht zuletzt, weil der gesamte

Stoff – vom ersten bis zum achten Semester

– abgefragt wird. So ist es denn auch üblich,

dass sich Jura-Studenten ein bis zwei Jahre in-

tensiv auf das Examen vorbereiten, und das

mindestens acht Stunden täglich. Die meisten

nehmen die Hilfe eines so genannten Repeti-

tors in Anspruch, der ihnen den Examensstoff

in der Regel für viel Geld einpaukt. Die Tatsa-

che, dass Jura praktisch das einzige Fach ist,

in dem die Studenten tief in die Tasche grei-

fen, um sich privat für die Abschlussprüfung

fit machen zu lassen, sagt einiges über den

Schwierigkeitsgrad des Staatsexamens aus.

Übrigens gehen neben den Juristen nur noch

die Wirtschaftswissenschaftler zum Repetitor

– damit sie ihre Jura-Scheine bestehen. „Ein

Genie muss man sicher nicht sein, um ein

gutes Jura-Examen zu machen, wichtig sind

aber Disziplin und ein großes Durchhalte-

vermögen“, sagt Martin. Und ohne logisches

Denken geht gar nichts in der Juristerei, wer

also in Mathe immer um einen Punkt kämpfen

musste, sollte sich sehr genau überlegen, ob

er mit dem passenden Fach liebäugelt.

Besteht man das Erste Staatsexamen nicht

auf Anhieb, hat man grundsätzlich nur noch

einen weiteren Versuch. Wer sich allerdings

bis zum Ende des achten Semesters zur Prü-

fung anmeldet, wird für seine Schnelligkeit mit

dem so genannten „Freischuss“ belohnt. Das

heißt, man bekommt einen Versuch geschenkt

und hat damit insgesamt dreimal die Chance,

das Examen zu bestehen.

Wer das Erste Staatsexamen in der Tasche hat,

ist noch immer weit vom Tragen einer Robe

entfernt. Denn zum Ausüben der klassischen

juristischen Berufe, Richter, Staats- oder

Rechtsanwalt muss man noch einen zweijäh-

rigen Referendardienst absolvieren, an dessen

Ende wieder eine „Hammer“-Prüfung wartet:

das Zweite Staatsexamen. Die Tage werden

für Martin also noch lange nicht kürzer.

Stefan Moskopp [email protected]

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30 EINSTIEG Abi III-2010

Alternativenzum Jura-Studium

Wer in der Justiz arbeiten will, muss nicht unbedingt Jura studieren. Die Ausbildung zur Rechtsanwalts-

fachangestellten und das Studium zum Rechtspfleger stellen spannende Alternativen dar.

Rechtspfleger und Rechtsanwaltsfachangestellte

Recht

Linnmartha Eck arbeitet in einem Kölner

Anwaltsbüro. Schon morgens klingelt dort das

Telefon im Minutentakt, während die ersten

Mandanten im Vorzimmer warten. Die ange-

hende Rechtsanwaltsfachangestellte muss jetzt

schnell mehrere Akten heraussuchen, die ihr

Chef, Rechtsanwalt Reinhard Bergmann, einse-

hen möchte. Zwischendurch betreut die 21-Jäh-

rige Klienten – telefonisch oder vor Ort in der

Kanzlei.

Nur wenige Kilometer entfernt, im Oberlan-

desgericht Köln, ist von solcher Hektik nichts

zu spüren: Hier arbeitet Rechtspflegerin Elena

Krumscheid. Die 24-Jährige hat ihr Studium vor

zwei Jahren abgeschlossen und arbeitet jetzt in

der Justizverwaltung. Ihr Büro im zweiten Stock

erreichen Besucher über eine große geschwun-

gene Freitreppe. Schon in der Ausbildung konn-

te sie weitgehend selbstständig arbeiten, zum

Beispiel entschied sie über Vormundschaften

oder regelte Mahnverfahren. Bei ihrem Job in

der Verwaltung hat die junge Rechtspflegerin

vor allem mit Jurastudenten zu tun: Im Justizprü-

fungsamt ist sie unter anderem für den Ablauf

der mündlichen Prüfungen zuständig.

Keine Ferien, aber Kohle

Ein Jurastudium kam weder für Linnmartha

Eck noch für Elena Krumscheid infrage. Klar

war aber beiden: Es sollte eine Ausbildung im

Rechtswesen sein. Eck hatte mit ihrem Real-

schulabschluss gar keine Chance auf einen

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31EINSTIEG Abi III-2010

Alternativenzum Jura-Studium

Recht

Studienplatz, Elena Krumscheid dagegen

machte ein sehr gutes Abitur – die optimale

Voraussetzung für ein Jura-Studium. Trotzdem

entschied sie sich dagegen: „Ich wollte ein-

fach nicht in einen völlig überlaufenen Studi-

engang, um dann jahrelang zu studieren.“ Der

Studiengang Rechtspflege schien ihr die bes-

sere Alternative zu sein. „Eine Entscheidung,

die ich nie bereut habe“, sagt Krumscheid.

Drei Jahre dauerte die Ausbildung, Theorie-

und Praxisphasen wechselten sich dabei ab:

Studiert hat Krumscheid an der Fachhoch-

schule für Rechtspflege NRW in Bad Münste-

reifel, gearbeitet an verschiedenen Amts- und

Landgerichten. Semesterferien gab es zwar

nicht, dafür aber monatliche Anwärterbezüge

in Höhe von 962 Euro brutto.

Von diesem Gehalt kann Azubi Linnmartha

Eck nur träumen. 325 Euro Lohn empfiehlt der

Deutsche Anwaltverein für das erste Lehrjahr

von Rechtsanwaltsfachangestellten. Bis zum

dritten Ausbildungsjahr steigert sich das auf

525 Euro. „Auch wenn ich ausgelernt habe, ist

die Bezahlung nicht gerade üppig“, so Eck. Der

Grund für den geringen Lohn: Rechtsanwalts-

fachangestellte lernen einen Sekretariatsbe-

ruf. Eck arbeitet ihrem Chef zu und nimmt ihm

vieles ab – eigene Entscheidungen trifft sie

dabei kaum. Sie kann zwar fachlich glänzen,

ihre Akten im Griff haben und sich aktiv ein-

bringen, trotzdem bleibt sie auf die Arbeit im

Vorzimmer des Anwalts beschränkt.

Davon sollten sich interessierte Schulab-

gänger aber nicht entmutigen lassen, findet

Rechtsanwalt Bergmann: „Es ist trotzdem eine

anspruchsvolle Ausbildung“. Gute Kenntnisse

in Deutsch und Englisch müssen seine Azubis

mitbringen, außerdem logisch denken kön-

nen. Nach der Ausbildung gibt es die Möglich-

keit, sich zum Rechtsfachwirt weiterzubilden.

Dieser kostenpflichtige 18-monatige Lehrgang

wird von Rechtsanwaltskammern angeboten.

Absolventen können als Büroleiter arbeiten

oder sich spezialisieren, beispielsweise auf

Zwangsvollstreckungen oder Mahnverfahren,

die sie eigenständig betreuen. „Quasi als Ge-

genpart zum Rechtspfleger“, erläutert Berg-

mann.

Rechtspflege: 1.500 Bewer-bungen auf 18 freie Stellen

Linnmartha Eck fiel es leicht, einen Ausbil-

dungsplatz als Rechtsanwaltsfachangestellte

zu bekommen: Sie hatte einen guten Real-

schulabschluss und brachte wegen eines ein-

jährigen Auslandsaufenthalts gute Englisch-

kenntnisse mit. „Und ich habe vor meiner

Ausbildung ein Praktikum in einer anderen

Kanzlei gemacht, das hat sicher geholfen“,

fügt die 21-Jährige hinzu.

Ganz so leicht war der Einstieg für die Rechts-

pflegerin Elena Krumscheid nicht: Sie musste

sich in einem speziellen Bewerbungsverfah-

ren durchsetzen. Schon in der zwölften Klasse

bewarb sie sich um einen der begehrten Aus-

bildungsplätze. „Im vergangenen Jahr hatten

wir 1.500 Bewerbungen auf 18 freie Stellen“,

sagt Gerd Nolden, Personaldezernent im

Oberlandesgericht Köln. Bewerber, die keine

guten Noten vorweisen können, werden di-

rekt im Vorfeld aussortiert. Ein Notendurch-

schnitt von mindestens 2,5 ist Pflicht. Die

Bewerbungsgespräche werden in Gruppen

geführt. Dabei testet die Auswahlkommission

das Rechtsempfinden der Bewerber. Anhand

leichter juristischer Fälle werden Abstraktions-

vermögen und logisches Denken überprüft.

„Außerdem geht es darum herauszufinden,

wie entschlussfreudig die Kandidaten sind“,

sagt Nolden. Denn bereits in der Ausbildung

gelte es, eigenständig zu arbeiten und Ent-

scheidungen zu treffen. Drei Monate dauert

das komplette Einstellungsverfahren, das fürs

kommende Jahr beginnt im November.

Rechtsanwaltsfachangestellte Linnmartha Eck

wird dann im zweiten Lehrjahr sein und sich

Gedanken machen müssen, ob sie nach ihrem

Abschluss trotz schlechter Bezahlung weiter in

ihrem Beruf arbeiten möchte. Bei Rechtspfle-

gerin Elena Krumscheid ist die Entscheidung

schon gefallen: Sie wird in der Justizverwal-

tung bleiben und dort ihre Karriere vorantrei-

ben. In einem sind sich beide jungen Frauen

einig: Ihre Ausbildung war eine gute Wahl.

Hanna [email protected]

Link-Tipps

Ausbildung im Rechtswesen in NRW

www.justiz.nrw.de/Stellen/ausbildung

Fachhochschule für Rechtspflege

www.fhr.nrw.de

Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notariatsan-

gestellten

www.renobundesverband.de

Justizfachangestellte

Diese duale Ausbildung wird an Amtsge-

richten und Berufskollegs absolviert. Der

Beruf ähnelt dem des Rechtsanwaltsfach-

angestellten,allerdings ist die Bezahlung

besser: 703 Euro erhalten Azubis in NRW

bereits im ersten Lehrjahr.

Elena Krumscheid:

„Ich wollte kein völlig

überlaufenes langes Studium.“

Linnmartha Eck :

„Das Praktikum vor der Ausbildung

hat mir sicher geholfen.“

32 EINSTIEG Abi III-201032

David blickt gelassen in die Zukunft. In zwei

Jahren hat er sein Abi in der Tasche, dann ist

er 18. Es kann sein, dass David sich erst mit 35

wieder frei entscheiden kann, wo und für wen

er arbeitet – bis dahin würde er nicht nur Medi-

zinstudent und später Arzt sein, sondern immer

auch Soldat: „17 Jahre sind schon ziemlich lang,

aber ich hätte kein großes Problem damit, mich

zu verpflichten, um beim Bund Medizin zu stu-

dieren.“ Wer bei der Bundeswehr Karriere ma-

chen will, muss sich darüber klar sein, dass die

attraktive Ausbildung ihren Preis hat: sowohl in

der langen Verpflichtungszeit als auch in den Ge-

fahren, denen Bundeswehrsoldaten inzwischen

durch Auslandseinsätze wie dem in Afghanistan

ausgesetzt sind.

Hier muss keiner nebenher jobben

„Für Abiturienten ist die Offizierslaufbahn der

klassische Einstieg, und da gehört eigentlich

immer ein Studium dazu“, sagt Wehrdienstbe-

ratungsoffizier Raphael Friedel. Doch nicht je-

der muss sich so lange verpflichten, wie David

es vorhat. Nur wer Pharmazie oder Medizin

studieren möchte, muss für 17 Jahre unter-

schreiben, für alle anderen Studiengänge rei-

chen 13 Jahre. An den Bundeswehrhochschu-

len in München und Hamburg kann man

technische Fächer wie Luft- und Raumfahrt-

technik oder Maschinenbau studieren, aber

auch Medizin oder Geistes- und Wirtschafts-

wissenschaften. Das Studium bei der Bundes-

wehr hat gegenüber einer zivilen Hochschul-

ausbildung einige Vorteile: Nach nur vier

Jahren haben die Offiziersanwärter den Mas-

ter in der Tasche – eine gute Betreuung und

straffe Organisation machen es möglich. Job-

ben muss nebenher niemand, denn beim

Bund steigt man mit 1.530 Euro Nettogehalt

ein – unabhängig davon, ob man eine Ausbil-

dung macht oder studiert. Die hohen Mieten

in den beiden beliebten Großstädten sind

auch kein Problem: Es gibt ausreichend Apart-

ments auf dem Campus, in denen die künfti-

gen Offiziere kostenlos wohnen können. Die-

ser Luxus hat seinen Preis: wenig Freizeit und

einen vollgepackten Stundenplan, der neben

Vorlesungen, Prüfungen und Praktika natür-

lich auch die militärische Ausbildung vorsieht.

Und für die muss man sich fit halten: „In Mün-

chen gibt es mehr als 40 Sport-AGs, das reicht

von American Football über Fußball und Ten-

nis bis zur Golf Driving Ranch. Das sind fast

schon amerikanische Verhältnisse!“, erzählt

Friedel aus seiner Studienzeit.

Ausbildung, Sport und Marschieren

Alternativ zum Studium schlagen viele (Fach-)

Abiturienten die Feldwebellaufbahn ein und

machen eine Ausbildung, für die sie sich neun

Jahre verpflichten müssen. Auch hier ist die

Auswahl groß: Vom Industriemechaniker über

den Mediengestalter bis zum Physiotherapeu-

ten werden mehr als 50 Ausbildungsberufe

angeboten. Die Azubis sind hier ebenfalls

schneller fertig als im zivilen Leben, in 21 Mo-

naten haben sie ihren – von der Industrie- und

Handels- bzw. Handwerkskammer abgenom-

menen – Abschluss in der Tasche. Doch auch

für die Techniker, Kaufleute und Medienge-

stalter beim Bund gilt: Nach der Ausbildung

arbeiten sie im militärischen Bereich, denn

jede Ausbildung hat einen klaren Bezug zum

späteren Job: Der Mechatroniker setzt Panzer

in Stand und der Mediengestalter ist für die

„operative Information“ durch eigene Magazi-

ne oder Fernsehsendungen zuständig. Dabei

sind 80 Prozent des Tages normaler Berufs-

alltag, der Rest ist mit Schießtraining, Sport

und Märschen militärisch gefüllt – schließlich

dürfen die Zeitsoldaten nichts verlernen und

müssen auch körperlich fit bleiben.

Auch Mediengestalter müssen ins Ausland

Auslandseinsätze gehören mit zum Job, man

erklärt sich für die gesamte Verpflichtungszeit

bereit, auch im Ausland zu arbeiten. „Natürlich

läuft man als Mediengestalter nicht Patrouille,

aber man kann durchaus im Lager Schreib-

tischarbeiten erledigen“, erklärt Friedel das

Karriere verpflichtet

Studium und Ausbildung bei der Bundeswehr

Ob der Wehrdienst nun verkürzt oder ganz abge-

schafft wird, Zeit- und Berufssoldaten wird es auch

weiterhin geben. Die Karriere bei der Bundeswehr ist

krisensicher und gut bezahlt, aber nicht ganz unge-

fährlich: Wer sich langfristig verpflichtet, wird auch

im Ausland eingesetzt.

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ase.

com

3333EINSTIEG Abi III-2010

Prinzip. Man sei immer Soldat: „Es ist realis-

tisch, dass jeder Soldat, der 13 Jahre dabei ist,

einmal ins Ausland muss. Militärpolizisten, die

in Afghanistan die Sicherheitskräfte ausbilden,

gehen meist mehrfach.“ Und das ist nicht un-

gefährlich: Seit Beginn des Einsatzes in Afgha-

nistan sind mehr als 40 Bundeswehrsoldaten

gefallen – da muss man gründlich überlegen,

ob man dieses Risiko für einen gut bezahlten

und krisensicheren Job aufnehmen möchte.

„Als zum ersten Mal etwas passiert ist, sind

weniger Interessenten zu den Beratungen ge-

kommen. Inzwischen merkt man davon nichts

mehr“, sagt Beratungsoffizier Friedel. Bedingt

durch die Wirtschaftskrise steigen die Bewer-

berzahlen wieder, weil viele an einem sicheren

Arbeitsplatz interessiert sind, so gibt es für die

Offizierslaufbahn rund 10.000 Bewerber auf

knapp 2.000 Stellen.

Frauen dürfen fast alles

Unter den Bewerben sind auch immer mehr

Frauen: 16.000 arbeiten bereits bei der Bun-

deswehr – und es sollen noch mehr werden.

Es gibt inzwischen Frauen, die Tornados flie-

gen, aber auch Kompaniechefinnen, die für

150 Männer verantwortlich sind. Friedel hat

den Eroberungszug der Soldatinnen miterlebt:

„Anfangs gab es schon Vorurteile, ob sich eine

Frau da durchsetzen kann, aber viele sind echt

ehrgeizig und starten inzwischen richtig durch.

Da müssen sich die Männer karrieremäßig

warm anziehen!“ Wie im zivilen Berufsleben

auch studieren die weiblichen Offiziere eher

Geistes- oder Wirtschaftswissenschaften und

halten sich von den technischen Fächern fern,

doch grundsätzlich stehen ihnen seit 2001

alle Laufbahnen offen. Nur bei den Spezial-

kräften, wo die körperlichen Anforderungen

so hoch sind, dass auch schon so mancher

Mann am Einstellungstest gescheitert ist, hat

sich bislang noch keine Frau beworben. Auch

der künftige Medizinstudent David weiß, was

da verlangt wird: „KSK (Kommando Spezial-

kräfte) würde mich schon interessieren, aber

ich glaube nicht, dass ich das schaffe. Auspro-

bieren will ich es auf jeden Fall!“

Doch was müssen Bewerber – egal ob männ-

lich oder weiblich – mitbringen, um beim Mi-

litär Karriere zu machen? Auf jeden Fall soll-

ten sie teamfähig sein, schließlich arbeiten

sie die ganze Zeit mit Menschen zusammen.

Außerdem müssen vor allem die Offiziers-

anwärter bereit sein, früh Verantwortung zu

übernehmen, denn sie sind schon nach einem

halben Jahr für die Grundausbildung ihrer

Kollegen mitverantwortlich. Und wer die Dop-

pelbelastung von fachlicher und militärischer

Ausbildung hinbekommen will, muss zudem

leistungsfähig sein, auch körperlich. Wer all

das mitbringt, kann sich für die Offiziers- oder

Feldwebellaufbahn bewerben, je nachdem,

ob er studieren oder eine Ausbildung machen

möchte. Für beide Laufbahnen müssen die

Bewerber erst einmal einen Einstellungstest

bestehen, der neben körperlichen Tests auch

eine Art Assessment-Center vorsieht. Nach

Gruppenübungen, Eignungstests und einem

Intelligenztest, kommen sie auch noch auf die

Couch: Das einstündige Gespräch mit einem

Psychologen stellt laut Wehrdienstberater

Friedel die größte Hürde dar: „Da zählt die

Persönlichkeit, und man muss ganz offen sa-

gen, dass nicht jeder für eine Karriere bei der

Bundeswehr geeignet ist!“

Annette Kamps

[email protected]

Link-Tipps

www.bundeswehr.de

www.unibw-muenchen.deUniversität der Bundeswehr München

www.hsu-hh.deUniversität der Bundeswehr Hamburg

Johannes, 15, kann sich vorstellen, bei der Bundes-

wehr zu studieren: „ Die Ausbildung ist attraktiv,

gut bezahlt und man hat danach ‘nen Job. Ich bin

aber nicht gerade wild darauf, in Afghanistan zu

kämpfen!“

David, 16: „Mit einem Auslandseinsatz hätte ich kein

großes Problem. Das gehört in der heutigen Zeit auf

jeden Fall dazu.“

Wehrdienstberatungsoffzier Raphael Friedel, 30, hat

Wirtschaftspädagogik studiert. Momentan paukt er

Mathe und Sport, um nach seiner Offizierslaufbahn

Real- oder Berufsschullehrer zu werden.

Karriere verpflichtet

Diskussionsbedarf? Fragen? Zum diesem Thema gibt es einen Thread im Forum der EINSTIEG Community! www.einstieg.com/forum

Foto

s: M

oritz

Mus

chen

ich

Arbeitgeber Bundeswehr in Zahlen

• mehr als 50 Ausbildungsberufe

• 25 Studiengänge an zwei Bundeswehr-

hochschulen; zusätzlich Pharmazie und

Medizin an zivilen Hochschulen

• Berufs- und Zeitsoldaten insgesamt:

200.000

• Frauenanteil: derzeit 16.000, das

entspricht 9 Prozent; Zielvorgabe sind

mindestens 15 Prozent

Begeisterung für Fremdsprachen, für andere Kulturen und einen Hang zur Präzision: Das brauchen Abituri-

enten, wenn sie ihre Leidenschaft für Sprachen zum Beruf machen möchten. Wege dahin gibt es viele, egal

ob Studium oder Ausbildung.

Dolmetscher & Übersetzer

Dolmetscher und Übersetzer

Kommunikationstalente gefragt

Parlez-vous français?

Dolmetscher und Übersetzer

Foto

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34 EINSTIEG Abi III-2010

Ausgezeichnete Lehre, praxisnahe Forschung16 000 Studierende, 600 Wissenschaftler/innen36 Bachelor- und 34 Masterstudiengänge

READYSTUDYGO!

Katja Saur sitzt mit Kopfhörern auf den Oh-

ren in einer kleinen Kabine. Im Raum nebenan

hält ein englischer Wissenschaftler eine Rede

für seine deutschen Kollegen. Und Katja Saur

übersetzt. Seit einem Jahr arbeitet sie als Konfe-

renzdolmetscherin. Sie spricht Französisch und

Englisch, arbeitet auf Konferenzen, Tagungen

und Messen. Jeder Auftrag ist eine neue Heraus-

forderung, denn immer wieder muss sie sich in

neue Themen einarbeiten: Fachbegriffe lernen,

sich auf den Inhalt der Reden vorbereiten, ein

Glossar mit Vokabeln erstellen. „Vor Ort muss

ich alles sofort abrufen können“, erzählt Saur.

Dann muss sie schnell und präzise arbeiten, da-

mit das Dolmetschen reibungslos klappt.

Vor einem Jahr hat Katja Saur ihr Studium ab-

geschlossen. An der FH Köln studierte sie zu-

nächst „Mehrsprachige Kommunikation“, di-

rekt nach dem Bachelor-Abschluss folgte der

Master-Studiengang „Konferenzdolmetschen“.

Ohne den Master hätte sie sich nicht als Dol-

metscherin selbstständig machen können: „Der

Bachelor beinhaltet nur die Grundlagen“, sagt

die 30-Jährige. „Erst mit dem Master kann man

sich spezialisieren.“ Die Studenten wählen dann

zwischen den Fachgebieten Übersetzen und

Dolmetschen. Während Dolmetscher wie Katja

Saur fremde Sprachen mündlich übertragen,

spezialisieren sich Übersetzer auf Schriften,

Fachtexte oder Urkunden. Sie bearbeiten Ge-

brauchsanweisungen genauso wie Bücher oder

Geschäftsbriefe. „Genauigkeit und Sorgfalt sind

wichtig“, sagt Saur. „Das sind die Grundlagen für

jede gute Übersetzung.“

Meist freiberuflich unterwegs

Rund 80 Prozent aller Übersetzer und Dolmet-

scher arbeiten freiberuflich. Nur wenige sind

fest angestellt, etwa bei staatlichen Stellen

wie dem Bundessprachenamt oder der Euro-

päischen Union. Denn viele Unternehmen ver-

geben ihre Übersetzungsaufträge an externe

Kräfte, um Kosten zu sparen. Einfache fremd-

sprachliche Korrespondenz überlassen sie ge-

werblich ausgebildeten Fachkräften: Fremd-

sprachenkorrespondenten, Europasekretären

oder internationalen Wirtschaftsassistenten.

Der Vorteil für die Unternehmen: Diese Mit-

arbeiter bringen kaufmännisches Wissen mit,

können also nicht nur sprachlich glänzen, son-

dern auch bei der alltäglichen Büroarbeit hel-

fen. Die Ausbildung für die unterschiedlichen

Berufe wird in Deutschland nur an Berufsfach-

schulen angeboten. Je nach Bildungsgang

werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt.

Während bei Fremdsprachenkorrespondenten

der Fokus auf der Sprachkompetenz liegt, ler-

nen Europa- und Fremdsprachensekretäre zu-

sätzlich die organisatorischen Abläufe eines

Sekretariats kennen, darunter Terminplanung,

Datenverarbeitung und Protokollführung. Bei

den internationalen Wirtschaftsassistenten

wiederum liegt der Fokus klar auf unterneh-

merischen Aspekten.

Ausbildung vor dem Studium

Eines haben alle Ausbildungsgänge gemein-

sam: Sie verzahnen kaufmännische Inhalte

mit sprachlichem Know-how. „Bei uns werden

auch im Sprachunterricht wirtschaftliche In-

halte vermittelt“, sagt Bettina Boll, Pressespre-

cherin der Dr. Buhmann Schule in Hannover.

An der Berufsfachschule wird die Ausbildung

zum „Staatlich geprüften Kaufmännischen

Assistenten für Fremdsprachen und Korres-

pondenz“ angeboten. Im Unterricht lernen die

Azubis, Geschäftsbriefe auf Spanisch zu ver-

fassen oder Telefonate in englischer Sprache

zu führen.

Eine ähnliche Ausbildung absolvierte auch

Dolmetscherin Katja Saur vor ihrem Studium.

An der Berufsfachschule des Ludwig-Erhard-

35EINSTIEG Abi III-2010

Dolmetscher & Übersetzer

Besonderheit BayernDie Berufe Übersetzer und Dolmetscher

setzen überall in Deutschland ein Studium

voraus. Nicht aber in Bayern: Dort gehört

der Berufszweig zum Bereich der beruf-

lichen Bildung. Fünf Dolmetscherschulen

gibt es hier, unter anderem in München

und Würzburg. Sie bilden zum staatlich

geprüften Übersetzer oder Dolmetscher

aus.

Berufskollegs Münster ließ sie sich zur Fremd-

sprachenassistentin ausbilden. „Ich hatte nach

dem Abitur erst ein Jahr als Au-pair in den USA

gearbeitet, wollte danach aber kein Studium

beginnen.“ Ihr Faible für Sprachen mit etwas

„Handfestem“ – einer kaufmännischen Aus-

bildung – zu verbinden, erschien ihr als der

richtige Weg. Der Berufseinstieg gelang, zwei

Jahre arbeitete die heute 30-Jährige bei einem

Maschinenbauunternehmen. Erst dann ent-

schied sie sich für das Studium in Köln, später

für die Selbstständigkeit. „Konferenzdolmet-

scherin ist mein Traumberuf“, sagt Katja Saur.

„Dabei kann ich mich voll und ganz der Spra-

che widmen.“

Hanna [email protected]

Link-TippsBundesverband der Dolmetscher und Übersetzer Infos zum Berufsbild sowie eine Liste von

Hochschulen und Fachakademien

www.bdue.de

FH KölnBachelor-Studiengang Mehrsprachige

Kommunikation

Master-Studiengänge Fachtextübersetzen/

Konferenzdolmetschen

www.fh-koeln.de Dr. Buhmann Schule in Hannover bietet die Ausbildung zum Kaufmännischen

Assistenten für Fremdsprachen und Korres-

pondenz an

www.buhmann.de

„Ob exotisch oder nicht – die Sprache muss begeistern“

Norma Keßler, Vizepräsidentin des Bundesverbandes der Dolmetscher

und Übersetzer, gibt Tipps zum Studium.

Frau Keßler, welche Voraussetzungen sollten Abiturienten für das Dolmetscher-Studium mitbringen?

Keßler: Vor allem Begeisterung für die Spra-

che und Begeisterung für fremde Länder und

Kulturen. Einen Englisch- oder Französisch-

Leistungskurs belegt zu haben, schadet natür-

lich nicht.

Muss man vor dem Studium einige Zeit im Ausland gewesen sein?

Keßler: Das kann tatsächlich den Einstieg

erleichtern. Allerdings gibt es keinen Königs-

weg. Auch während des Studiums gibt es viele

Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen – die

sollte man nutzen.

Sollte man eher eine klassische Sprache wie Englisch wählen oder sich auf eine exotische Sprache wie beispielsweise Chi-nesisch konzentrieren?

Keßler: Eins ist klar: Ohne Englisch läuft

nichts. Mit dieser Sprache werden rund 70 Pro-

zent aller Aufträge für Übersetzer abgedeckt.

Allerdings ist die Konkurrenz dafür auch am

größten. Generell gilt: Die gewählte Sprache

muss begeistern – ob exotisch oder nicht.

Nicht nur Hochschulen bieten Ausbil-dungen zum Übersetzer und Dolmetscher an, auch Berufsfachschulen werben um Abiturienten. Welchen Weg empfehlen Sie?

Keßler: Viele Berufsfachschulen bieten solide

Ausbildungen an. Wer diesen Weg wählt, sollte

allerdings darauf achten, dass am Ende ein

staatlich geprüfter Abschluss steht – denn das

bedeutet, dass der Bildungsgang allgemein

anerkannt ist.

Interview: Hanna Koch

Das komplette Interview mit Norma Keßler

findet ihr auf www.einstieg.com/interviews.

Interview

36 EINSTIEG Abi III-2010

Dolmetscher & ÜbersetzerFo

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Was ist Twitter? Twittern ist wie bloggen – nur viel kürzer! Mit

deinem kostenlosen Twitter-Account kannst du

Dinge, die dir wichtig sind, im Internet veröffent-

lichen – allerdings mit nur maximal 140 Zeichen

pro Eintrag.

Wer liest das?Twitterer sind untereinander vernetzt.

Du kannst anderen Twitter-Usern „folgen“, also ihre

Einträge abonnieren. Und umgekehrt können dir

andere Nutzer folgen und deine Einträge lesen.

Du kannst Twitter übrigens auch mit Netzwerken

wie schülerVZ oder Facebook verknüpfen!

Dann erscheinen deine Einträge direkt

im Plauderkasten bei schülerVZ oder

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Das haben wir z. Bsp. neulich getwittert:Zwei Millionen neue Jobs für Akademiker bis 2020

- Bertelsmann Stiftung sieht Job-Boom für Absol-

venten http://bit.ly/dftkIQ #Jobs #Karriere

Video: Was macht eigentlich ein Art Director?

http://www.facebook.com/berufswahl #Grafiker #Designer

EINSTIEG auf FacebookDu findest uns auch auf Facebook, und zwar unter www.facebook.com/berufswahl. Dort halten wir dich unter anderem rund um die Themen Studium, Ausbildung und

Beruf sowie über die Abiturientenmessen „EINSTIEG Abi“ auf dem Laufenden.

Was twittert die EINSTIEG Redaktion?Vor allem Neues rund um die Themen Studium,

Ausbildung und Beruf. Oft verlinken wir auf neue

Texte auf www.einstieg.com.

Auf Twitter findest du uns unter „@berufswahl“.

www.twitter.com/berufswahl

Twitter

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Du willst keine Info zum Thema Job und Studium verpassen? Dann

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aus_210x147+5.qxp:RZ 01.07.2010 18:53 Uhr Seite 1

Deutsche Azubis brauchen NachhilfeMehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen organisiert mittlerweile

Nachhilfe für die eigenen Azubis. Das ergab eine Studie des Deutschen

Industrie- und Handelskammertags (DIHK), für die über 15.000 Unterneh-

men aus Industrie-, Versorgungs- und Dienstleistungsbranchen befragt

wurden. Fast 74 Prozent der Betriebe beklagten sich dabei über die man-

gelnde Ausbildungsreife von Bewerbern – diese würden sowohl zu wenig

Schulwissen mitbringen als auch Schwächen in persönlichen Kompetenzen

aufweisen, zum Beispiel in Sachen Teamfähigkeit, Belastbarkeit oder Diszi-

plin. Im Jahr 2009 hatte daher jeder fünfte Betrieb nicht alle angebotenen

Ausbildungsplätze vergeben können, deutschlandweit waren rund 50.000

Plätze aufgrund ungeeigneter Bewerber unbesetzt geblieben.

Hoher Schulabschluss schützt vor Arbeitslosigkeit

Ein hochwertiger Schulabschluss ist entscheidend für den späteren beruf-

lichen Erfolg und schützt vor Arbeitslosigkeit. Laut einer Analyse des

Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) sinkt mit einem höheren Schul-

abschluss das Risiko, nach einer dualen Berufsausbildung arbeitslos zu

werden. Bei ehemaligen Hauptschülern beträgt die Arbeitslosenquote

18,5 Prozent, mit Mittlerer Reife sinkt sie auf 12,3 Prozent, bei Abiturienten

sogar auf 7,5 Prozent. Doch auch das Berufsfeld, in dem die Ausbildung

geleistet wird, spielt eine Rolle. In Elektro- und Gesundheitsberufen oder

bei Bank- und Versicherungsfachleuten ist die Arbeitslosigkeit gering.

Höher ist sie dagegen in Bauberufen, in der Land-, Tier- und Forstwirt-

schaft, im Gartenbau oder bei Berufen in der Körperpflege.

Ausbildungsberufe werden modernisiertDeutsche Azubis haben die Qual der Wahl: Rund 340 staatlich anerkannte

Berufe stehen momentan zur Auswahl. Zum 1. August sind neue Ausbil-

dungsordnungen in Kraft getreten: Ganz neue Ausbildungsberufe gibt es in

diesem Jahr zwar nicht, dafür wurden aber gleich elf Berufe modernisiert:

Böttcher, Buchhändler, Büchsenmacher, Geomatiker, Milchtechnologe,

Papiertechnologe, Pferdewirt, Revierjäger, Segelmacher, Technischer Kon-

fektionär und Vermessungstechniker. Die genauen Berufsbezeichnungen

können sich bis zum Ausbildungsstart allerdings noch ändern. Eine Bro-

schüre mit den Neuerungen sowie Kurzbeschreibungen der einzelnen

Berufe findet man unter www.bibb.de/berufe.

Jungs sollen für „Frauenberufe“ begeistert werden

Starre Geschlechterbilder und Stereotypen spielen bei der Berufswahl

noch immer eine große Rolle. Genau wie für junge Mädchen eine Karri-

ere als Ingenieurin oder Technikerin oft gar nicht in Frage kommt, ziehen

viele Jungs eine Laufbahn als Florist oder Kosmetiker nicht einmal in

Erwägung. Vor rund fünf Jahren wurde deshalb das bundesweite Netz-

werk „Neue Wege für Jungs“ gegründet, das althergebrachte Rollenbilder

überwinden und jungen Männern neue Perspektiven und Alternativen

bei der Berufswahl aufzeigen möchte – insbesondere in Sozial-, Pflege-,

Erziehungs- und Dienstleistungsberufen. So bietet die Online-Daten-

bank auf www.neue-wege-fuer-jungs.de über 1.000 Einträge mit pas-

senden Aktionen, Veranstaltungen und Praktikumsplätzen für Jungs

– vom Schnuppertag in der Kita über ein Kurzpraktikum in der Arztpraxis

bis hin zur Infoveranstaltung in der Uni zum „Zukunftsberuf Lehrer“.

Ausbildung News

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38 EINSTIEG Abi III-2010

News

39EINSTIEG Abi III-2010

Advertorial

Weitere InfosWenn Du Dich genauer über die Cologne Business School informieren

möchtest, kannst Du die Website www.cbs-edu.de besuchen, oder Du

nimmst direkt Kontakt mit unseren Studienberatern unter der Rufnum-

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Erststudiums werden gerade verschickt – viele, die den ersten Karriere-

schritt erfolgreich absolviert haben, suchen nun eine direkte Anschluss-

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Im August und September starten an der Cologne Business School drei

Bachelorprogramme und drei Masterstudiengänge. Interessenten haben

die Wahl zwischen englisch- und deutschsprachigen Programmen mit

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internationalen Arbeitsmarkt.

Bei den Spezialisierungen kannst Du länderspezifische Schwerpunkte

wie zum Beispiel East Asia Management oder branchenbezogene wie

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Die Kursgrößen bleiben dabei stets übersichtlich und gewährleisten ei-

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Die VorbereitungWelche Hochschule bietet mir die interessan-

testen Studiengänge und die besten Studien-

möglichkeiten? Welche Ausbildung bei wel-

chem Unternehmen wäre für mich geeignet?

Wer hilft mir bei der Orientierung und wer bei

der Finanzierung? Zur Vorbereitung überlegst

du dir deine konkreten Fragen am besten schon

zu Hause. Dann suchst du dir online die für dich

interessanten Aussteller und Programmpunkte

heraus – das geht übrigens auch per Online-

Test auf www.einstieg.com/testedich.

Der MessebesuchAuf der EINSTIEG Abi Messe findest du mithilfe

des Messekatalogs und des Hallenplans schnell

zu den Ausstellern, die du treffen möchtest. Fra-

gen beantwortet auch das Team an der Messe-

Info. Die Aussteller freuen sich über persönliche

Gespräche mit dir und stehen dir Rede und Ant-

wort. Und achte darauf, dass du keinen Vortrag,

der dich brennend interessiert, verpasst!

Die NachbereitungDie Messe ist vorbei, aber du hast immer noch

einige Fragen? Im Messekatalog findest du ein

Ausstellerverzeichnis mit allen Kontaktadressen

der Aussteller. Schick ihnen eine Mail oder ruf

an, wenn du dich für ein Angebot interessierst.

Unter www.webmesse.einstieg.com geht das

Messegeschehen online weiter: Die EINSTIEG

Webmesse ist sozusagen die virtuelle Schwes-

ter der EINSTIEG Abi Messen und das ganze Jahr

über geöffnet.

Abimessen optimal nutzen!

1. Überleg dir genau, was du auf der Messe

erfahren möchtest! 2. Hol dir online alle Infos zur Messe, zu den Ausstellern, ihren konkreten Angeboten und zum Programm!

3. Komm zur EINSTIEG Abi Messe und nutze den Messekatalog mit

Hallenplan zur Orientierung!

5. Bereite die gesammeltenInformationen zu Hause nach und nutze sie!

EINSTIEG Abi Dortmund:10. + 11. September 2010EINSTIEG Abi Berlin:29. + 30. Oktober 2010EINSTIEG Abi München:12. + 13. November 2010

Optimale Vorbereitung

Die EINSTIEG Abi Messen in Dortmund, Berlin und München bieten dir jede Menge Infos zu Ausbildung, Stu-

dium, Finanzierungsmöglichkeiten und Auslandsaufenthalten. Du triffst Studienberater und Personaler,

Bewerbungsexperten und Berufsorientierungs-Gurus. Wir sagen dir, wie du die Messen optimal für dich nutzt.

Abi–und dann?

4. Sprich persönlich mit Studienberatern und

Unternehmensvertretern!

Ausblick Messen

40 EINSTIEG Abi III-2010

EINSTIEG Abi München12. und 13. November 2010M,O,C, Münchenwww.einstieg.com/muenchen

Nadine Vastaauf der EINSTIEG Abi Berlin

David Werker

VIVA-Moderatorin Nadine Vasta wird im Rahmen der Abiturientenmesse

EINSTIEG Abi in Berlin Tipps zum Einstieg in die Medienbranche geben.

Als Teilnehmerin der Talkrunde „Karriere in den Medien“ steht sie am 30.

Oktober Rede und Antwort zu ihrer Arbeit beim Musiksender VIVA und zu

ihrem Schauspielstudium.

Nadine Vasta bloggt für VIVA auf vasta.tv und moderiert jeden Mittwoch

die Sendung „VIVA live!“. Als Patin der EINSTIEG Webmesse, Deutschlands

erster virtueller Berufswahlmesse, unterstützt Nadine schon länger Ju-

gendliche bei der Entscheidung für den richtigen Job oder Studiengang.

Wer ein „Meet & Greet“ mit Nadine Vasta auf der EINSTIEG Abi Messe in Ber-

lin gewinnen möchte, kann noch bis zum 31. August am Gewinnspiel unter

www.webmesse.einstieg.com teilnehmen. Der Gewinner erhält freien

Eintritt zur EINSTIEG Abi und den EINSTIEG Abi VIP-Pass. Im Anschluss an

die Talkrunde „Karriere in den Medien“ hat er oder sie die Möglichkeit,

die TV-Moderatorin im Gespräch am EINSTIEG Abi Magazinstand kennen

zu lernen. Die Reisekosten bis 150 Euro übernimmt EINSTIEG.

Der Comedian David Werker ist Pate der Studien- und Berufswahlmesse

EINSTIEG Abi in München. Deutschlands bekanntester Langzeit-Student ist

regelmäßig im Quatsch Comedy Club zu sehen und war auch schon Gast

bei TV Total. Sein erstes Buch „Morgens 15:30 Uhr in Deutschland. Hand-

buch für aufgeweckte Studenten“ erscheint im Oktober bei Langenscheidt

und kann demnächst auf www.david-werker.de vorbestellt werden.

In München wird Werker am Messe-Freitag live auf der EINSTIEG Abi Mes-

se Auszüge aus seinem Programm zum Besten geben und berichten, was

man als Germanistik-Student den ganzen Tag so treibt: „Ich gehe in den

Supermarkt und fasse das Gemüse an. Jedes Teil genau einmal und von

der Größe her aufsteigend! Also zuerst die Cherrytomate, dann die Paprika

und erst ganz am Schluss den Kürbis.“

auf der EINSTIEG Abi München

live

EINSTIEG Abi Berlin29. und 30. Oktober 2010Messe Berlinwww.einstieg.com/berlin

EINSTIEG Abi III-2010

Ausblick Messen

42 42 EINSTIEG Abi III-2010

Kultur der Metropole

Hamburg

„In Städten mit Häfen haben Menschen noch Hoffnung“, singt der Wahl-Hamburger Bernd Begemann. In der Vorzeigehafen-stadt Hamburg kann man das Phänomen Stadt jetzt auch studieren – im Bachelor-Studiengang „Kultur der Metropole“ der Hafencity Universität. Untersucht wird die Vielschichtigkeit des Lebens- und Kultur-raums Stadt aus gesellschafts- und kultur-wissenschaftlicher sowie künstlerischer Sicht. Das Studium vermittelt zum Beispiel Fähigkeiten in den Bereichen Stadtwahr-nehmung, urbane Alltagskultur und Ge-schichte der Metropolen. In jedem Semester wenden die Studierenden zudem ihr Wis-sen in einer Projektarbeit praktisch an, die in Kooperation mit Künstlern und Kulturin-stitutionen aus dem In- und Ausland durch-geführt wird. Mit dem Abschluss in der Ta-sche steht den Absolventen eine Zukunft in Museen, Stadtplanungsämtern, Architektur-büros, im Fachjournalismus, in der For-schung, in künstlerischen Projekten oder in der Kreativwirtschaft offen. Die Zulassung für den Studiengang erfolgt nach einem Auswahlverfahren, das auf den Schulnoten der Bewerber basiert.www.hcu-hamburg.de

Kommunikationsdesign

Arnstadt

Verantwortung und Nachhaltigkeit – das sind für einen Kommunikationsdesign-Studiengang eher ungewöhnliche Schwer-punkte. Doch das Motto der vor zwei Jah-ren gegründeten FH Kunst in Arnstadt lautet nicht umsonst „Kunst zum Wohle des Einzelnen – Kunst zum Vorteil der Ge-meinschaft“. Passend zu diesem Leit-spruch plant die anthroposophisch orien-tierte Fachhochschule den neuen Bachelor-Studiengang „Kommunikations-design“, bei dem neben der technischen und künstlerischen Ausbildung auch viel Wert auf soziale Kompetenzen gelegt wird. Die künstlerische Arbeit sieht man in Arn-stadt grundsätzlich im gesellschaftlichen Kontext. So nehmen Inhalte aus den Sozi-alwissenschaften und der Philosophie viel Raum im Lehrplan ein. Der Studiengang startet zum Wintersemester 2010/11. Ne-ben der Hochschulreife müssen Bewerber auch ihre künstlerische Eignung nachwei-sen und eine Mappe einreichen. Die mo-natlichen Kosten für das Studium belaufen sich auf 229 Euro.www.fh-kunst.de

Energiesystemtechnik

Offenburg

Wie kann man nachhaltige Energiesysteme schaffen, die natürliche Ressourcen nutzen und nicht die Umwelt schädigen? Mit dieser zukunftsweisenden Frage beschäftigen sich die Studierenden des neuen Bachelor-Studiengangs „Energiesystemtechnik“, der zum Wintersemester 2010/11 an der Hochschule Offenburg startet. Der Studi-engang ist interdisziplinär ausgerichtet und vermittelt einen Gesamteindruck al-ler Bereiche: von der Energiebereitstellung über ihre Umwandlung, ihre Speicherung und Verteilung bis hin zu den unterschied-lichen Nutzungsarten. Nach dem siebense-mestrigen Studium können die Absolventen in der Kundenberatung und der Planung, im Bau sowie im Betrieb von Energieanlagen tätig werden. Die Karriereaussichten sind gut: Bis 2020 will die Bundesregierung rund 20 Prozent des Primärenergiebedarfs auf regenerative Erzeugung umstellen, dement-sprechend geht man von einem großen Bedarf an qualifizierten Ingenieuren aus. Die Aufnahme des Studiums ist jährlich zum Wintersemester möglich.www.fh-offenburg.de

Bildquellen: photocase.com: kallejipp, Dr. Stein, Novemberhase, Seraph, fmatte, Skaisbonpixelio.de: Uwe SchwarzFotolia.com: Sulamithabout pixel: Sauerbsonstige: Anke Tillmann

Studium

Seit Handys nicht mehr bloß zum Telefonieren da sind, sondern als Mini-

Computer mit hoher Rechenleistung manch größeren und deutlich un-

handlicheren Bruder in den Schatten stellen, eröffnen sich vielfältige neue

Kommunikationswege. Um diese möglichst kreativ und benutzerfreund-

lich zu gestalten, sind die Kenntnisse von Medieninformatikern gefragt.

Zum kommenden Wintersemester bietet die Universität des Saarlandes

einen entsprechenden Bachelor-Studiengang an. Dieser verbindet Inhalte

aus dem klassischen Informatikstudium mit den künstlerischen Aspekten

der Mediengestaltung und Erkenntnissen aus der Wahrnehmungspsycho-

logie. So besuchen die multimedialen Informatiker auch Veranstaltungen

der Hochschule der Bildenden Künste Saar sowie des Fachbereichs Psy-

chologie. Potenzielle Arbeitgeber für Medieninformatiker sind Werbeagen-

turen oder Unternehmen für Softwareentwicklung und Telekommunikati-

on, Rundfunkanstalten und Verlage. Der Studienbeginn ist nur im Winter

möglich. www.uni-saarland.de

Saarbrücken

Medieninformatik

www.ritz.edu

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EINSTIEG Abi III-2010 43

Medizincontrolling

Potsdam

Im Gesundheitswesen muss auch gesund gewirtschaftet werden. Deshalb bildet der Bachelor-Studiengang „Medizincontrol-ling“ an der Business School Potsdam künftig Vermittler an der Schnittstelle von Medizin und Gesundheitsökonomie aus. Das Programm, das zum Wintersemester 2010/11 startet, schlägt inhaltlich eine Brücke zwischen Medizin und Verwaltung: Die Studierenden erwarten umfangreiche betriebswirtschaftliche Grundlagen, aber auch wesentliche Aspekte der Gesund-heitsökonomie und medizinisches Basis-wissen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Controlling in ambulanten und statio-nären Versorgungseinrichtungen. Jobper-spektiven finden Absolventen anschlie-ßend hauptsächlich in Einrichtungen des Gesundheitsbereichs, etwa in Kranken-häusern, Alten- und Pflegeheimen. Das Studium beginnt jährlich am 1. Septem-ber, über die Zulassung entscheidet ein hochschuleigenes Aufnahmeverfahren. Die monatlichen Gebühren für das Studi-um an der privaten Fachhochschule be-tragen 590 Euro. www.businessschool-potsdam.de

Schienenfahrzeugtechnik

Aachen

Straßenbahnen, Regionalzüge, ICE – es gibt viele Arten von Schienenfahrzeugen. Mit einem jährlichen Umsatz von 10 Milli-arden Euro, insgesamt 200.000 Beschäf-tigten und 50 Prozent Exportquote sind die Berufsaussichten in der Schienenfahr-zeugtechnik-Industrie rosig. Als Sprung-brett in die Branche könnte der neue Ba-chelor-Studiengang dienen, den die Fachhochschule Aachen zum Winterse-mester 2010/11 einführt. Schienenfahr-zeugtechniker beschäftigen sich mit der Konstruktion, der Fertigung und der In-standsetzung von spurgeführten Fahr-zeugen. Das Fach ist ein Spezialbereich des Maschinenbaus, und mit diesem hat die FH Aachen reichlich Erfahrung – im „access und Universum Hochschulran-king 2009“ wurde sie als beste Fach-hochschule in der Kategorie Maschinen-bau ausgezeichnet. Inklusive einer auch im Ausland absolvierbaren Praxisphase beträgt die Regelstudienzeit sieben Se-mester. Die ersten drei Semester gelten dabei den Grundlagen des Maschinen-baus, anschließend erfolgt eine fachspe-zifische Vertiefung.www.fh-aachen.de

Technische Kybernetik

Ilmenau

Zum Wintersemester nimmt die TU Ilme-nau den neuen Bachelor-Studiengang „Technische Kybernetik und Systemthe-orie“ in ihren Fächerkanon auf. Die tech-nische Kybernetik ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die zwischen den Ingenieur-wissenschaften und der angewandten Ma-thematik angesiedelt ist und sich mit der Beschreibung, Analyse und Kontrolle von dynamischen Prozessen befasst. Ingeni-eurwissenschaftliche Fertigkeiten vermit-telt das Studium ebenso wie Kenntnisse der Systemtheorie und -technik sowie Mathematik. Letztere macht dabei knapp ein Drittel des Studiums aus, da ein Kyber-netiker alle Fragestellungen, mit denen er sich konfrontiert sieht, anhand mathema-tischer Modelle löst. Weitere Pflichtfächer des Studiengangs sind Physik, Chemie und Informatik. Bei der Jobsuche sind die Absolventen nicht auf eine bestimmte Branche festgelegt. Sie können zum Bei-spiel im klassischen Fahrzeugbau zur Op-timierung von Fahrwerkseinstellungen ar-beiten, aber auch in der Verkehrsplanung zur systematischen Stauvermeidung auf Autobahnen. Der Studienstart ist nur zum Wintersemester möglich, die Bewerbungs-frist läuft noch bis zum 1. Oktober.www.tu-ilmenau.de

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44 44 EINSTIEG Abi IIII-2010

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Ruprecht-Karls-Universität HeidelbergIn Würde gealtert

Im nächsten Jahr feiert die Ruprecht-Karls-

Universität in Heidelberg ihr 625-jähriges

Bestehen. Ein stolzes Alter für eine stolze

Hochschule – schließlich wurde die älteste

deutsche Uni im Rahmen der Exzellenz-

Initiative zur Elite-Uni erklärt und schneidet

in internationalen Rankings regelmäßig mit

Bestnoten ab. Unabhängig vom hohen aka-

demischen Ansehen eilt Heidelberg ein Ruf

als klassische Studentenstadt voraus. Nicht

zu Unrecht, denn jeder fünfte Einwohner

Heidelbergs ist in einer der örtlichen Hoch-

schulen eingeschrieben. Vielleicht wurden

die altehrwürdigen Gemäuer der Heidelber-

ger Uni ja auch deshalb als Schauplatz und

Drehort für den bekannten Thriller „Anato-

mie“ genutzt.

www.uni-heidelberg.de

Universität des Saarlandes (Saarbrücken/Homburg)Total international

Die Universität des Saarlandes versteht

ihre Lage an der deutsch-französischen

Grenze und die Nähe zu Belgien und

Luxemburg als Chance. Internationalität

wird groß geschrieben: Die Uni kooperiert

mit zahlreichen Partnerhochschulen in aller

Welt und bietet viele internationale Dop-

pelabschlüsse an. Das kommt grenzüber-

greifend gut an: Rund 17 Prozent der 17.000

Studis stammen aus dem Ausland – auch

in dieser Hinsicht gehört die Saaruni zu

den internationalsten in Deutschland. Doch

auch Einheimische schätzen die kurzen

Wege der Campus-Uni und den riesigen

Botanischen Garten auf dem Unigelände.

www.uni-saarland.de

Popakademie Baden-Württemberg (Mannheim)Pop around the clock

Popmusik kann man nicht nur still genie-

ßen oder lauthals mitträllern, sondern

seit einigen Jahren auch studieren. Zu den

ersten Ausbildungsstätten der künftigen

Pop-Elite zählt die Popakademie Baden-

Württemberg, die im Wintersemester 2003

ihren Betrieb aufnahm. Die Hochschule

im Mannheimer Stadtteil Jungbusch bietet

zwei Bachelor-Studiengänge an: „Musik-

business“ ist ein betriebswirtschaftlicher

Studiengang mit besonderem Augenmerk

auf die Musikwirtschaft. Im Zentrum des

Studiengangs „Popmusikdesign“ steht

hingegen der kreative Prozess – hier

machen die Studis selbst Musik. Jeweils

30 Studienplätze stehen pro Jahrgang zur

Verfügung, dementsprechend müssen sich

die Bewerber durch eine harte Aufnahme-

prüfung boxen – egal ob rechnend oder

singend.

www.popakademie.de

Bayern Baden-Württemberg Saarland

Einwohner 12,5 Mio. 10,7 Mio. 1 Mio.

Fläche (km2) 70.552 35.751 2.570

Studierende 273.000 277.000 23.000

Studiengebühren bis zu 500 Euro/Semester (FHs mind. 100 Euro,

Unis mind. 300 Euro)

500 Euro/Semester keine

Regierung CSU & FDP CDU & FDP/DVP CDU, FDP/DPS & Grüne

Mehr Infos über Hochschulen findest du online auf www.einstieg.com/hochschulen.

44 EINSTIEG Abi III-201044

Studieren

in Süddeutschland Bei Rankings liegen Hochschulen aus Süddeutschland regelmäßig an der Spitze, und auch bei

der Exzellenz-Initiative, bei der der Bund Forschungsgelder verteilte, sahnten vor allem Unis aus

dem Süden ab.

Wo studieren?

EINSTIEG Abi III-2010 45

Studium

Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (Mannheim)In Lohn und Brot

Die Bundesagentur für Arbeit tut seit jeher

alles dafür, um Jobs zu vermitteln und

Arbeitslosigkeit einzudämmen – seit 2006

auch mit einer eigenen Fachhochschule für

Arbeitsmarktmanagement mit Hauptsitz

in Mannheim. Die Berufsaussichten sind

bestens, denn aus den Absolventen der

Hochschule rekrutiert die Bundesagentur

für Arbeit ihren Nachwuchs. Studienan-

fänger können sich zwischen den beiden

Bachelor-Studiengängen „Arbeitsmarktma-

nagement“ und „Beschäftigungsorientierte

Beratung und Fallmanagement“ entschei-

den. Besonderheit: Während des Studiums

werden die Studis befristet angestellt und

mit einer finanziellen Ausbildungsvergü-

tung belohnt, die die studententypischen

Geldsorgen beträchtlich schmälern dürfte

– auch, weil für das Studium selbst keine

Gebühren anfallen.

www.hdba.de

Technische Universität MünchenVorsprung durch Technik

Die TU München ist eine der größten

Technischen Hochschulen des Landes

und die einzige Technische Universität im

Freistaat Bayern – und zwar eine ausge-

wiesen exzellente. So gehörte die TUM zu

den ersten drei Unis, die von Anfang an

im Rahmen der bundesweiten Exzellenz-

initiative gefördert wurden. Das Fächeran-

gebot ist riesig: Knapp 140 Studiengänge

in 13 Fakultäten stehen zur Auswahl. Der

Schwerpunkt liegt auf den Ingenieur- und

Naturwissenschaften, doch die Uni bietet

darüber hinaus Studiengänge aus den

Bereichen Wirtschaft, Sport, Umwelt und

Medizin an. In der 2009 neu gegründet

„School of Education“ bildet man zudem

den Lehrer-Nachwuchs aus – vorrangig in

mathematisch-technischen Fächern.

www.tum.de

Elite-UnisDie Crème de la Crème

Neben der Uni Heidelberg und der TU

München wurden vier weitere süddeutsche

Hochschulen im Rahmen der Exzellenz-Initi-

ative von Bund und Ländern ausgezeichnet

und zu „Eliteuniversitäten“ gekürt.

Darunter ist die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg – eine Traditions-Uni, die nicht nur

ein reges Studentenleben, sondern auch

einen dauerhaft blauen Himmel verspricht:

Mit rund 300 Sonnentagen im Jahr gehört

die Stadt im Breisgau zu den sonnenver-

wöhntesten in Deutschland.

Im äußersten Süden des Landes, im Dreilän-

dereck zwischen Deutschland, der Schweiz

und Österreich, liegt die Universität Kons-tanz, die im bundesweiten Vergleich ebenso

zur Spitzengruppe gehört. Mit weniger als

10.000 eingeschriebenen Studierenden

ist die südlichste deutsche Uni eine der

kleineren ihrer Art. Und eine der schönsten:

Die kompakte Campus-Uni liegt inmitten des

Mainauwalds und in unmittelbarer Nähe zum

Bodensee.

Ebenfalls zur Königsklasse der deutschen

Hochschulen zählt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der renommierte

Technologie-Standort im Südwesten ging

im Oktober 2009 als Zusammenschluss

aus der Universität Karlsruhe und dem

Forschungszentrum Karlsruhe hervor und

verbindet seitdem Forschung und Lehre eng

unter einem gemeinsamen Dach. Vor allem

im Bereich der Energieforschung und der

Nanowissenschaften will das KIT zukünftig

Maßstäbe setzen.

Zu den Spitzen-Unis der Exzellenz-Initiative

gehört auch die Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie ist die größte

„reguläre“ deutsche Uni – nur an der Fern-

universität in Hagen sind noch mehr Studie-

rende eingeschrieben. Die LMU beherbergt

über 45.000 Studis, die sich auf ein breites

Fächerspektrum von rund 150 Studiengän-

gen verteilen.

www.uni-freiburg.de www.uni-konstanz.dewww.kit.edu www.uni-muenchen.de

4545EINSTIEG Abi III-2010

In der Serie „Studieren in Deutschland“ stellen wir euch in den

vier EINSTIEG Abi-Ausgaben des Jahres 2010 Hochschulen aus

allen 16 Bundesländern vor. Diesmal sind drei Länder aus dem

Süden dran: Bayern, Baden-Württemberg und das Saarland.

46 EINSTIEG Abi III-2010

Die ZVS ist jetzt hochschulstart.deAn die Stelle der ZVS, der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplät-

zen, ist im Mai „hochschulstart.de“ getreten. Hinter dem Internetportal

steht die neu gegründete „Stiftung für Hochschulzulassung“. Diese wird

ab dem Wintersemester 2011/2012 nicht nur die Studienplatzvergabe

bundesweit zulassungsbeschränkter Studienfächer koordinieren, son-

dern auch einzelne Hochschulen bei der Auswahl ihrer Studenten unter-

stützen. Mit einer zentralen Bewerberdatenbank soll sie zum Ende des

halbjährlichen Bewerbungschaos beitragen.

Eltern sind die wichtigsten Geldgeber im Studium

Eltern, Nebenjobs und Bafög – das sind laut einer Erhebung des Deut-

schen Studentenwerks die drei wichtigsten Einnahmequellen deutscher

Studierender. Monatlich landeten im Jahr 2009 auf diese Weise 812 Euro

auf dem Konto des Otto-Normal-Studis. Das war zwar mehr als je zuvor,

für den Sparstrumpf blieb aber dennoch nicht viel übrig – die laufenden

Ausgaben fraßen fast alles wieder auf. Besonders tief griffen die Vermieter

in die studentischen Brieftaschen: Mit 281 Euro waren Miete und Neben-

kosten der größte monatliche Ausgabenposten. Für die Ernährung gaben

Studierende mit 159 Euro ebenfalls viel aus. Auf den Plätzen drei bis acht

folgten Auto oder öffentliche Verkehrsmittel (81 Euro), Freizeit, Kultur und

Sport (63 Euro), Krankenversicherung, Medikamente, Arztbesuche (59

Euro), Kleidung (51 Euro), Telefon, Internet, Rundfunkgebühren (35 Euro)

und Lernmittel (33 Euro).

Online-Tests für die Studienwahl Kostenlose Tests zur Studienwahl bietet der Verbund Norddeutscher Uni-

versitäten online an. Die „Self-Assessments“ werden unter

www.uni-rostock.de/?studienwahltest für folgende Studienfelder

angeboten: Gesellschafts- und Sozialwissenschaften, Naturwissen-

schaften, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sprach- und

Geisteswissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Neben den eige-

nen Stärken in bestimmten Bereichen lassen sich aus den Tests auch die

Anforderungen ableiten, die das jeweilige Studium mit sich bringt. Wer

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47EINSTIEG Abi III-2010

Foto

: Nic

ole

Trau

t

Studium News

einen der zwischen 90 und 120 Minuten dauernden Selbsttests bear-

beitet hat, bekommt direkt im Anschluss eine Rückmeldung zu seinen

Ergebnissen.

Finanzcheck fürs Auslandssemester Was kostet mich ein Auslandsstudium? Und welche Reiseziele stehen mir

auch mit einem kleineren Geldbeutel zur Verfügung? Diese und weitere

Fragen beantwortet ab sofort ein vom Centrum für Hochschulentwicklung

(CHE) konzipiertes Online-Tool unter

www.laendercheck-auslandsstudium.de. Der Ländercheck untersucht

39 Länder auf der ganzen Welt auf ihre Erschwinglichkeit, darunter neben

sämtlichen EU-Ländern auch Staaten wie die USA, China oder Japan.

Berechnet wird dabei ein Mix aus Studiengebühren und Lebenshaltungs-

kosten. Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, in welchen Ländern auch

Deutsche die dortigen Fördersysteme in Anspruch nehmen können.

Mehr als 11.000 Bachelor- und Master-Studiengänge

Deutsche Hochschulen bieten aktuell 11.403 Bachelor- und Master-Stu-

diengänge an – das sind rund 80 Prozent aller Studienangebote. Rund

drei Viertel aller Studienanfänger schreiben sich laut einer Statistik der

Hochschulrektorenkonferenz für Bachelor-Studiengänge ein. Die meisten

Studiengänge, in denen noch nicht die Abschlüsse Bachelor und Master

eingeführt wurden, gehören zu den Bereichen Recht und Medizin. In beiden

Fächern wird noch über die Umstellung vom Staatsexamen auf die neuen

Abschlüsse diskutiert. Auch viele Lehramts-Studiengänge sind noch nicht

an das Bachelor- und Master-System angepasst.

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Studium

48 48 EINSTIEG Abi III-2010

Wo studieren Studenten? 4

Universität: 1.415.503

Kunsthochschule: 32.296

Fachhochschule: 644.005

Verwaltungsfachhochschule: 27.681

So ticken StudentenWelches ist das beliebteste Studienfach in Deutschland? Wie viele Studenten wohnen

eigentlich im Wohnheim? Und was planen Studierende für ihre Zeit nach dem Studium?

Wir haben die Antworten.

67%30%

1,5%

1,5%

Frauenfächer und Männerfächer 1

Frauen mögen Menschen, Männer mögen Maschinen – dieser Gedanke drängt sich auf, wenn man sieht, wie unterschiedlich sich Männer und

Frauen auf verschiedene Studiengänge verteilen. Während in den Ingenieurwissenschaften auf vier Kerle gerade mal eine Frau kommt, sind in den

Sozial- und Sprachwissenschaften rund zweimal so viele Frauen wie Männer eingeschrieben.

0 10 20 30 40 50 60 70 80

32 %

34 %

35 %

42 %

58 %

60 %

80 %

68 %

66 %

65 %

58 %

42 %

40 %

20 %

Sozialwissenschaften/Psychologie/

Pädagogik

Medizin/Gesundheitswissenschaften

Sprach- und Kulturwissenschaften

Rechtswissenschaften

Wirtschaftswissenschaften

Mathematik/Naturwissenschaften

Ingenieurwissenschaften

EINSTIEG Abi III-2010 49

Studium

43%Single

52%In Partnerschaft

5% Verheiratet

Wie läuft die Liebe? 1

Uni-Partys gelten als die Kontaktbörse

schlechthin, und darum tummeln sich dort

gerne auch Besucher, die noch nie eine Hoch-

schule bei Tageslicht gesehen haben.

Die Bagger-Chancen stehen nicht schlecht:

43 Prozent der Studentinnen und Studenten

haben keine(n) feste(n) Partner(in).

Faul oder fleißig?

Die Grafik zeigt, wie viele Stunden pro Woche Studenten in ihr Studium investieren.

Mediziner büffeln mit 46 Wochenstunden am längsten.

Die meisten Sozialwissenschaftler tun dagegen viel dafür, um dem Burn-out keine Chance zu geben.

0 10 20 30 40 50

Medizin, Gesundheitswesen

Biologie, Chemie

Architektur, Bauwesen

Rechtswissenschaften

Maschinenbau

Geowissenschaften, Physik

Psychologie

Wirtschaftswissenschaften

Mathematik, Informatik

Sprach- /Kulturwissenschaften

Sozialwissenschaften, Sozialwesen

4644

3837

3635

35353535

31

Die beliebtesten Fächer 3

1. BWL: 165.909

2. Maschinenbau: 87.657

3. Rechtswissenschaften: 86.210

4. Germanistik/Deutsch: 80.032

5. Medizin: 79.376

6. Wirtschaftswissenschaften: 68.354

7. Informatik: 66.604

8. Wirtschaftsingenieurwesen: 63.006

9. Elektrotechnik/Elektronik: 52.515

10. Mathematik: 59.179

BWL165.909

Maschinenbau87.657

Rechts-wissenschaften 86.210

1 = Deutsches Studentenwerk und HIS Hochschul-Informations-System: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009. 2 = HIS Hochschul-Informations-System: Glück und Zufriedenheit Studierender. Stand: Sommersemester 20083 = univativ: unicensus Studentenbefragung 2008. Stand: Sommersemester 2008

4 = Deutsches Statistisches Bundesamt. Stand: Wintersemester 2008/2009

Studium

50 50 EINSTIEG Abi III-2010

Lebst du noch oder wohnst du schon? 1

Zufrieden? 2 Ziele für die Zukunft 2 So viele Studenten haben sich folgende Ziele gesetzt:

Vier von fünf Studenten geben an, in Zukunft „das Leben genießen“

zu wollen. Sich für andere Menschen einzusetzen oder politisch zu

engagieren, ist dagegen vergleichsweise wenigen wichtig. Den Stu-

dierenden in den Gesellschaftswissenschaften sind der Einsatz für

andere (72%) und politisches Engagement (33%) übrigens beson-

ders wichtig.

Eltern Wohnheim Untermiete WG Wohnung allein Wohnung mit Partner/in

Ingenieurwissenschaften 30 14 1 22 14 18

Rechts- und Wirtschafts-wissenschaften

29 11 1 21 20 17

Mathematik, Naturwissen-schaften

25 14 2 25 16 18

Sprachen, Geistes- und Kulturwissenschaften

18 12 1 31 16 21

Sozialwissenschaften, Psychologie, Pädagogik 17 10 2 29 16 26

Medizin, Gesundheits-wissenschaften

12 13 1 29 24 22

Gesamt 23 12 2 26 17 20

Fast ein Viertel aller Studenten wohnt noch bei den Eltern. Insbesondere angehende Ingenieure scheinen die Vorzüge des

„Hotel Mama“ zu genießen. Unter Geistes- und Sozialwissenschaftlern ist dagegen das Wohnen in WGs beliebt.

das Leben genießen

80%Anerkennung im Beruf erwerben

78%

fachlich Überdurchschnittliches leisten

57%

eine leitende Funktion übernehmen

47%politisch engagieren

14%für andere Menschen einsetzen

56%

der Familie/Partnerschaft widmen

72%

So viele Studenten sind zufrieden mit…

…ihrem Studium: 75%

…ihrer finanziellen Situation: 56%

…ihrer Freizeit: 68%

…ihrem Lebensstandard: 78,1%

(Rundungsdifferenzen möglich, Angaben in Prozent)

EINSTIEG Abi III-2010 51

Die häufigsten Studentenjobs 3

1. Bürojobs

2. Kellner/in und Barkeeper/in

3. Kassierer/in

4. Aushilfe in Produktion oder Lager

5. Verkäuferin/in im Einzelhandel

6. Hilfskraft in der Hochschule (HiWi)

7. Nachhilfelehrer/in

8. Buchhaltung und Einkauf

9. Controller/in

10. Programmierer/in

Studium

1 = Deutsches Studentenwerk und HIS Hochschul-Informations-System: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009. 2 = HIS Hochschul-Informations-System: Glück und Zufriedenheit Studierender. Stand: Sommersemester 20083 = univativ: unicensus Studentenbefragung 2008. Stand: Sommersemester 2008

4 = Deutsches Statistisches Bundesamt. Stand: Wintersemester 2008/2009

politisch engagieren

14%

87%

37%

21%

6% 4%11% 8% 5% 8%

65%

29%

20% 20%

3% 5%

Wo kommt das Geld her? 1

812 Euro im Monat hat der Durchschnitts-

student in Deutschland zur Verfügung. Fast

alle Studenten haben nicht nur eine Ein-

nahmequelle, sondern mehrere. 87 Prozent

werden von ihren Eltern finanziell unter-

stützt, knapp zwei Drittel gehen neben dem

Studium jobben. Bafög erhält dagegen nicht

einmal jeder Dritte.

Eltern

Miete/Nebenkosten

Nebenjob

Ernährung

Bafög

Kleidung

Erspartes

Lernmittel

Stipendium

Krankenver-

sicherung

Studien-/

Bildungs-

kredite

Telefon/

Internet/

GEZ

Freizeit/

Kultur/

Sport

Verwandte/

Bekannte

Auto/

ÖPNV

Wo geht das Geld hin? 1

Miete und Nebenkosten stellen den größ-

ten Teil der monatlichen Ausgaben. Aller-

dings kann gerade dieser Posten je nach

Uni-Stadt stark variieren (siehe Seite 54).

52 52 EINSTIEG Abi III-2010

Studium

Wer im Studium sparen will, kann schon bei der Wahl des Studienorts damit anfangen. Unsere

Karte zeigt, in welchen Städten Studenten für die monatliche Miete tief in die Tasche greifen

müssen – und wo es sich günstig leben lässt. Spitzenreiter ist München: Durschnittlich 348

Euro pro Monat überweisen hier die Studenten ihren Vermietern. Wer sparen will, ist dagegen

im Osten gut aufgehoben.

Sparen im Osten

ChemnitzDresden

JenaMagdeburg

LeipzigOldenburg

Halle (Saale)Erfurt

BambergGreifswald

PassauBochum

OsnabrückPaderborn

KasselGöttingen

GießenBielefeld

WürzburgErlangen-Nürnberg

BraunschweigDortmund

PotsdamRegensburg

KarlsruheTrier

RostockMarburg

AugsburgKiel

MannheimMünster

SaarbrückenHannoverTübingenLüneburgDuisburg

AachenFreiburg

WuppertalBonn

UlmBerlin

BremenHeidelberg

KonstanzStuttgart

MainzDarmstadt

Frankfurt a. M.Düsseldorf

KölnHamburgMünchen 348 €

345 €333 €330 €328 €321 €308 €306 €305 €301 €300 €298 €298 €298 €297 €294 €293 €289 €288 €288 €285 €282 €281 €281 €280 €280 €279 €279 €278 €276 €275 €274 €274 €273 €272 €268 €267 €266 €261 €260 €259 €259 €258 €254 €252 €250 €249 €243 €242 €236 €236 €233 €223 €210 €

Aktuelle und multimedial aufbereitete Informationen zum Studium

im In- und Ausland gibt es auf Deutschlands erster virtueller Messe zur

Berufsorientierung unter www.webmesse.einstieg.com. Die Otto-von-

Guericke-Universität Magdeburg stellt hier Magdeburg und seine Studie-

renden in einem Film vor, die Hochschule Karlsruhe gibt Einblick in die

Studiengänge Sensorik und Sensorsystemtechnik, und die Hochschule

München bietet Infos zu den unterschiedlichsten dualen Studiengängen.

Wer zum Studieren ins Ausland möchte, kann die virtuellen Stände der

Sheffield Hallam University, der niederländischen NHTV Breda University

und der dänischen CELF Academy besuchen. Über das Studium im Land

der Koalas und Kängurus stehen am Stand des Government of South Aus-

tralia umfassende Infos zur Verfügung. Ergänzt wird das Angebot an den

virtuellen Messeständen durch 30-minütige Vorträge zu Themen wie „Das

Medizinstudium“, „Studienfinanzierung durch Stipendium“, „Wege zum

richtigen Studium“, „Softwareingenieure in der Informatik“, „Studieren in

London“ und „Das duale Studium in Baden-Württemberg“.

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54 54 EINSTIEG Abi III-2010

Wenn in einem Seminar ein Dozent eine Frage

stellt, melden sich meist nur wenige Studenten.

Die meisten haben keine Lust, zu antworten.

Doch es gibt Ausnahmen. In einem meiner Se-

minare sitzt so einer. Ich habe ihn Schlaukopp

getauft.

Ich vermute, dass Schlaukopp eine Muskel-

Krankheit hat, die ihn dazu zwingt, möglichst oft

seinen rechten Arm zu strecken. Entweder das,

oder er mag es einfach, sein enormes Wissen

kundzutun. Manchmal nimmt er etwas vorweg,

das der Dozent gerade selbst erklären wollte.

Oder er benutzt schon in der ersten Sitzung

Fachwörter, die erst in der fünften erklärt werden

sollten. Vielleicht ist er ein Zeitreisender? Oder

er hat das Seminar im letzten Semester schon

einmal belegt.

Was auch immer der Grund ist: Schlaukopp weiß

viel und muss das auch andauernd mitteilen.

Das brachte mich auf eine Idee: Um das – et-

was langatmige – Seminar lockerer zu gestal-

ten, könnten alle Anwesenden jedes Mal, wenn

Schlaukopp sich meldet, ein kleines, alkoholhal-

tiges Getränk zu sich nehmen. Nach zehn Minu-

ten hätte man die feinste Party.

In einem anderen Seminar meldete sich da-

gegen neulich jemand, der nicht sein Wissen

mitteilen wollte – sondern sein Unwissen: „Ich

wollte nur sagen, dass ich letzte Woche wirklich

keine Zeit hatte und deswegen den Text, den wir

heute besprechen wollen, nicht lesen konnte.“

Ein Raunen ging durch den Raum. Die Dozen-

tin guckte ungläubig. Das sollte alles gewesen

sein? Natürlich nicht. Er schob noch eine Frage

hinterher: „Deswegen wollte ich fragen, ob Sie

das Buch nicht in ein, zwei Sätzen zusammen-

fassen könnten? Ach, und außerdem muss ich

morgen meine Abschlussarbeit abgeben, habe

aber noch nichts dafür getan. Könnten Sie die

nicht auch für mich schreiben?“

Gut, den Teil mit der Abschlussarbeit habe ich

erfunden. Aber die Frage nach dem Zusammen-

fassen des Texts hat er wirklich gestellt. Der Sitz-

nachbar des Fragestellers schob noch ein „Ist

doch wenigstens ehrlich!“ hinterher. Aber auch

irgendwie dumm, fügte ich in Gedanken hinzu.

Schließlich fragte die Dozentin in die Runde, ob

nicht jemand für den Kommilitonen den Text

zusammenfassen könne. Das Problem war: Ich

hatte den Text auch nicht gelesen – und viele an-

dere vermutlich ebenfalls nicht. Allerdings hatte

ich mir wenigstens eine Zusammenfassung aus

dem Internet geladen, damit ich wusste, wo-

rum es geht. Ich setzte ein leichtes Grinsen auf,

schob die Inhaltsangabe von Wikipedia unter

meinen Block – und meldete mich.

Bis zum nächsten Mal

Euer Steffen

Der Ehrliche ist der Dumme, heißt es. Allerdings kann der Dumme auch der Ehrliche sein, hat unser

Kolumnist Steffen in einem Uni-Seminar beobachtet.

Unser KolumnistSteffen arbeitet im Sommer am liebs-

ten nachts, trinkt in letzter Zeit Tee statt

Kaffee und studiert Journalistik an der TU

Dortmund. Auf EINSTIEG Online schreibt

er jeden Dienstag über sein Studium, sein

Leben oder etwas ganz anderes.

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Steffens UNIversum

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Steffens UNIversum

56 56 EINSTIEG Abi III-2010

Wer oder was genau verbirgt sich eigent-lich hinter dem klangvollen Namen deiner Band, „Ruben Cossani“?

Wissmann: Eine fiktive Person. Der Name

steht für ein Lebensgefühl, welches die

Lust am Leben widerspiegelt. Ein bisschen

Bohème.

Wolltest du schon immer Musiker werden? Hast du ein Instrument gelernt?

Wissmann: Na klar! Ich habe schon als kleiner

Junge immer auf allem rumgetrommelt, was

eine klingende Oberfläche bot. Es gab nie

etwas anderes für mich. Mit ungefähr 12 Jahren

hatte ich das erste Mal Schlagzeug-, Klavier-

und Gesangsunterricht. Meist bin ich jedoch

autodidaktisch in der Musik gewachsen.

Du hast ja in Hamburg Gesang studiert – wie muss man sich so ein Studium vor-stellen?

Wissmann: Es war nicht direkt ein Studium

wie an einer „normalen“ Hochschule, das

hat mich nie gereizt. Ich war auf der School

of Music in Hamburg. Das waren zwei Jahre

Musikstudium mit viel Praxis und interaktiven

Workshops. Es war eine tolle Zeit, da ich mich

dort frei entfalten und viele Kontakte knüpfen

konnte – das ist in der Branche ja essenziell.

Womit würdest du heute dein Geld verdie-nen, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte?

Wissmann: Keine Ahnung, das ist ja das

Schöne. Ich habe meine Bestimmung längst

gefunden, egal, was passiert.

Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag als Mitglied von „Ruben Cossani“ aus?

Wissmann: Den gibt es nicht. Natürlich sind

Probentage mal recht ähnlich, aber dennoch

ist es nie dasselbe. Wenn wir nicht proben,

führt jeder von uns sein eigenes Leben. Wir

hängen nicht Tag und Nacht aufeinander. Ich

für meinen Teil schreibe selbst Lieder und wer-

kele in meinem kleinen Studio. Am wichtigsten

ist, dass es keine festgelegte Mittagspause

gibt.

Was würdest du jungen Menschen raten, die davon träumen, Musiker zu werden?

Wissmann: Sich selbst die Frage zu beant-

worten, ob es eine tief sitzende Leidenschaft

ist oder nur ein flüchtiger Traum. Es kann aber

Jahre dauern, bis ihr für euch eine Antwort

findet.

Interview: Patrick Agis-Garcin

Als Sänger des Hamburger Sixties-Pop-Trios Ruben Cossani hat Konrad Wissmann zwei Alben veröffentlicht

und beim Bundesvision Song Contest 2009 den achten Platz belegt. Im Interview erzählt uns der 26-Jährige,

wann ihn die Leidenschaft für die Musik packte, und wie er sie zum Beruf machte.

„Ich habe meine Bestimmung längst gefunden“

Interview mit Konrad Wissmann, Sänger bei Ruben Cossani

Interview

Link-Tipp

Mehr Infos zu „Ruben Cossani“ findet ihr auf

www.rubencossani.de

EINSTIEG Abi III-2010 57

© orge/photocase.com

Duales StudiumDoppelt hält besser!

S pecial:

Wer ein duales Studium absolviert, hat ge-

genüber „normalen“ Studenten einen großen

Vorteil – er verdient Geld. Und das, ohne neben-

her Cocktails mixen, Taxi fahren oder Kinokarten

abreißen zu müssen. Denn „duale Studenten“

arbeiten während der vorlesungsfreien Zeit in

einem Unternehmen und bekommen dafür ein

Gehalt. Je nach Studiengang machen sie dort

sogar eine richtige Berufsausbildung – mit Ab-

schlussprüfung bei der Industrie- und Handels-

oder Handwerkskammer. Dafür ist das Studium

straff organisiert, stark verschult und lässt wenig

Platz fürs „lustige Studentenleben“.

Geben und nehmen

Beim dualen Studium werden die Studierenden

zweigleisig ausgebildet: einerseits an einer Be-

rufsakademie oder Hochschule und anderer-

seits in einem Unternehmen. Es handelt sich

also um eine Kooperation zwischen Hochschule,

Unternehmen und Student, die allen Beteiligten

Vorteile bringt: Der Student bezieht neben der

finanziellen Unterstützung reichlich praktische

Erfahrung, kann wichtige Kontakte im Unter-

nehmen knüpfen und sich im besten Fall sogar

eine Festanstellung für die Zeit nach dem du-

alen Studium erarbeiten. Umgekehrt erhält das

Unternehmen die Chance, geeignete Studenten

längerfristig – für die gesamte Zeit des Studiums

und darüber hinaus – an sich zu binden. Zum

Teil wird schon im Ausbildungsvertrag zwischen

Unternehmen und Student eine Vereinbarung

getroffen, wonach dieser nach dem Studium

verpflichtet ist, eine gewisse Zeit im Unterneh-

men zu arbeiten. Die Hochschulen schließlich

können durch die Kooperation mit einem recht

konstanten Zulauf an Studenten rechnen, was

ihnen Fördergelder sichert. Mittlerweile bieten

die Fachhochschulen, Berufsakademien (BA),

Universitäten sowie die Verwaltungs- und Wirt-

schaftsakademien insgesamt knapp 700 duale

Studiengänge an. Die meisten stammen aus

den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Wirt-

schaftswissenschaften und Informatik.

Mit oder ohne Ausbildung

Das Abi in der Tasche, kann man sich zwischen

zwei Formen des dualen Studiums entscheiden:

Bei den so genannten ausbildungsintegrierten

Studiengängen erlernen die Studenten parallel

zum Studium einen Beruf im Unternehmen. Der

Student ist also gleichzeitig Azubi und erhält für

seinen doppelten Einsatz am Ende auch einen

doppelten Abschluss. Praxisintegrierte Studi-

engänge dagegen erhöhen den Praxisanteil

der Ausbildung, ohne dies mit einem Berufsab-

schluss zu verbinden. Hier sind die Studenten

auf der Grundlage eines Praktikanten- oder Vo-

lontariatsvertrages in dem Unternehmen tätig.

Die Verteilung von Theorie und Praxis ist nicht

einheitlich geregelt: Bei einigen dualen Studien-

gängen verbringen die Studenten ihre gesamten

Semesterferien im Betrieb, bei anderen sind sie

zwei Tage in der Woche im Unternehmen und

die restlichen drei an der Uni. Weit verbreitet

ist der Wechsel von jeweils dreimonatigen The-

orie- und Praxisphasen. Häufig sind aber auch

die Praxisphasen in den ersten Semestern und

die Theoriephasen gegen Ende des Studiums

länger.

Stefan Moskopp [email protected]

Studium oder Ausbildung? Eine

Frage, die bei Abiturienten immer

noch für Kopfschmerzen sorgt.

Dabei müssen sich die Alterna-

tiven gar nicht ausschließen, denn

ein dualer Studiengang bietet

beides: Studium und praktische

Ausbildung.

Studiummit Gehalt

Theorie und Praxis

58 58 EINSTIEG Abi III-2010

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EINSTIEG Abi III-2010 59

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Duales Studium

Link-Tipps

bundesweite Datenbank mit allen ausbildungs- und praxisintegrierten

dualen Studienangeboten sowie zusätzlichen Infos

www.ausbildungplus.de

Infos über die Duale Hochschule in Baden-Württemberg

www.dhbw.de

Infos zum Studium an Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien

www.vwa.de

Allgemeines und Aktuelles zum dualen Studium

www.einstieg.com/dualesstudium

Duales Studium in deröffentlichen Verwaltung

Eine spezielle Form des dualen Studiums ist die Beamten-Ausbildung für

den gehobenen Dienst in den Behörden des Bundes, der Länder sowie

der Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Das dreijährige Studium umfasst

theoretischen Unterricht an einer Fachhochschule für öffentliche Ver-

waltung (gibt es in jedem Bundesland; für die Bundesbehörden ist die

Fachhochschule des Bundes in Brühl zuständig) sowie berufspraktische

Abschnitte in den Ausbildungsbehörden. Das Spektrum der Berufe in der

öffentlichen Verwaltung ist vielfältig und reicht vom allgemeinen inne-

ren Verwaltungsdienst über Polizei, Bundesnachrichtendienst, Finanz-

verwaltung, Justizvollzug, Wetterdienst, Deutsche Rentenversicherung,

Wehrverwaltung und Rechtspflege bis hin zum Auswärtigen Dienst.

Später den Master draufsatteln?

Wer an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg oder an einer ande-

ren Hochschule dual studiert, schließt das Studium mit dem Bachelor ab

und kann ein Master-Studium anhängen. Nicht so eindeutig ist die Lage

bei den Abschlüssen der Berufsakademien.

Nicht so eindeutig ist die Lage beim Bachelor, den Berufsakademien ver-

geben. Nicht alle Hochschulen und Universitäten lassen BA-Absolventen

zum Master oder zur Promotion zu – hier hilft nur frühzeitiges Nachfra-

gen bei der Wunsch-Hochschule. Einige Verwaltungs- und Wirtschafts-

akademien kooperieren mit Hochschulen und bieten ihren Studierenden

so die Möglichkeit, neben dem Abschluss Betriebswirt (VWA) auch den

Bachelor zu erwerben. Die Absolventen können anschließend ebenfalls

ein Master-Studium draufsatteln.

Und wo kann ich studieren?

Duale Studiengänge gibt es in erster Linie an Berufsakademien (in

Baden-Württemberg wurden diese 2009 zur „Dualen Hochschule“ zu-

sammengeschlossen), an vielen Fachhochschulen und inzwischen auch

an so mancher Universität. Zudem bieten einige Verwaltungs- und Wirt-

schaftsakademien (VWA) eine Kombination aus kaufmännischer Berufs-

ausbildung und BWL-Studium an.

Vorteile Nachteile

zwei Abschlüsse (Berufsabschluss und Hochschulabschluss)

innerhalb von drei bis fünf Jahren möglich

straffe Organisation – keine Semesterferien, lediglich fünf bis sechs

Wochen Urlaub im Jahr

festes Gehalt seitens des Unternehmens bestehen hohe Erwartungen an die Leistungen

sehr gute Studienbedingungen, Kleingruppen und

enger Kontakt zu den Dozenten

nur wenige Studienplätze vorhanden, entsprechend ist die Konkurrenz

groß und das Auswahlverfahren hart

sehr gute Jobaussichten, in der Regel werden die dualen Studenten

vom Unternehmen übernommen

weniger wissenschaftliche Vertiefung

große Praxisnähe

Christian Hauptmann studiert „Technisches Management“ an der Berufsakademie Eisenach in Kooperation mit der Deut-schen Bahn.

Herr Hauptmann, warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?

Hauptmann: Besonders hat mich die Möglichkeit gereizt, die Theo-

rie mit der Praxis zu verzahnen, um effektiver lernen zu können. Dass

man nebenbei eine finanzielle Unterstützung erhält, ist natürlich

auch nicht schlecht.

Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?

Hauptmann: Mit sechs Theoriesemestern und den anschließenden

Praxisphasen ist das Studium sehr gut aufgeteilt. So kann man die

gelernten Studieninhalte in den Praxiseinsätzen umsetzen und

vertiefen.

Wie hoch ist der Stressfaktor?

Hauptmann: In den zwölf Wochen, die eine Theoriephase dauert,

fallen viele Lerninhalte an, die man spätestens zu den Klausuren

am Ende eines Semesters parat haben sollte. Zudem sind auch

Projektarbeiten während eines Praxiseinsatzes anzufertigen. Diese

wissenschaftlichen Arbeiten spiegeln wiederum die Verzahnung von

Praxis und Theorie sehr gut wider. Ein duales Studium ist also nicht

stressfrei, aber mit Fleiß eindeutig zu bewältigen.

Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?

Hauptmann: Der größte Vorteil besteht darin, den erlernten Sach-

verhalt aus den Theoriephasen in den Praxiseinsätzen unmittelbar

anwenden zu können.

60 60

Duales StudiumDuales Studium

Marion Ertel ist bei der BMW Group verantwortlich für das Bachelor-Programm SpeedUp.

Frau Ertel, welche Voraussetzungen müssen die Bewerber für einen dualen Studienplatz bei BMW erfüllen?

Ertel: Voraussetzung ist ein gutes bis sehr gutes Hoch- bzw. Fach-

hochschulreifezeugnis. Insbesondere in Mathematik, den Naturwis-

senschaften und den Fremdsprachen werden gute Noten erwartet.

Die Bewerber sollten außerdem technikbegeistert, team- und kom-

munikationsfähig sein und überdurchschnittliches Engagement auch

außerhalb des bisherigen Ausbildungsumfeldes, beispielsweise bei

Sonderprojekten oder Ferienjobs, mitbringen.

Wie ist die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?

Ertel: In den Semesterferien lernen die Studenten im Rahmen von

Praxiseinsätzen unterschiedliche Bereiche der BMW Group kennen.

Ein Auslandsstudiensemester ist fester Bestandteil des Programms.

Zudem unterstützen wir die Teilnehmer mit integrierten Weiterbil-

dungsmaßnahmen. Bei der Abschlussarbeit steht der betreuende

Fachbereich kompetent zur Seite. So erhält das Abschlussthema

einen hohen Praxisbezug.

Wie groß ist der Stressfaktor für die dualen Studenten?

Ertel: Überdurchschnittliches Engagement und Belastbarkeit sind

wichtige Voraussetzungen für das Programm. Dafür haben die

SpeedUp’ler anschließend hervorragende Einstiegsmöglichkeiten

bei der BMW Group, denn bei uns gilt „bachelor welcome“.

Wie hoch ist die Vergütung für die Studenten?

Ertel: Wir unterstützen die Teilnehmer durch ein monatliches Sti-

pendium in Höhe von 650 Euro und darüber hinaus bei anfallenden

Reisekosten während der kompletten Programmlaufzeit. Neben den

Praxisphasen profitieren die Teilnehmer von fachlichen und persön-

lichen Trainings und individueller Beratung.

Foto: DB AG/Max Lautenschläger

Jennifer Blazkowski absolviert den dualen Studiengang Bachelor of Arts (Bank) an der Frankfurt School of Finance & Management in Kooperation mit der Commerzbank in Frankfurt.

Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?

Blazkowski: Ich wollte von Anfang an Praxiserfahrung sammeln und

trotzdem einen akademischen Grad erlangen. Dafür ist das duale

Studium die optimale Kombi. Man hat nicht nur trockene Theorie

und durch den Bachelor einen höheren Abschluss als bei einer

Ausbildung.

Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?

Blazkowski: In meinem BA-Studium mit der Fachrichtung Bank

haben wir einen zweimonatigen Rhythmus. Theorie und Praxis

wechseln sich also alle zwei Monate ab. Zusätzlich bekommen wir

Seminare der Frankfurt School of Finance und Management. Da wird

das praktisch Gelernte noch einmal theoretisch unterstützt.

Wie hoch ist der Stressfaktor?

Blazkowski: Dadurch, dass man sich in der Theoriephase aufs Ler-

nen und in der Praxisphase aufs Arbeiten konzentrieren kann, ist es

super auszuhalten. Außerdem hilft es, dass an der Berufsakademie

vieles organisiert ist und man daher keinen zusätzlichen Orga-Stress

hat. Durch die Zusammengehörigkeit im Klassensystem helfen wir

uns alle immer gegenseitig aus, wenn es bei jemandem mal eng

wird.

Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?

Blazkowski: Am besten gefällt mir, dass man sein theoretisches

Wissen immer gleich im nächsten Praxiseinsatz umsetzen kann.

Wenn ich eine Vorlesung zum Zahlungsgeschäft höre, kann ich mein

Wissen in der Filiale direkt anwenden.

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Wiebke Krämer ist „Studentin im Praxisverbund“ bei Volkswa-gen. Sie studiert Maschinenbau mit der Vertiefungsrichtung Pro-duktion und Logistik an der Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?

Krämer: Gerade in technischen Bereichen ist es wichtig zu wissen,

wovon man spricht, und neben theoretischen Kenntnissen auch

praktische Erfahrung vorweisen zu können. Bei einer Studienzeit,

die im Vergleich zum normalen Studium nur ein Semester länger ist

und dafür aber zwei Abschlüsse bietet, ist mir die Entscheidung sehr

leicht gefallen.

Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?

Krämer: Es ist ein ausgewogenes Verhältnis. Praxis wird auch in den

Studienphasen groß geschrieben. Unsere Dozenten haben Erfah-

rung in der Industrie gesammelt. Umgekehrt wird bei Praxiseinsät-

zen im Unternehmen immer auch der Bezug zur Theorie hergestellt.

Wie hoch ist der Stressfaktor?

Krämer: Der Stressfaktor ist nicht höher als in vergleichbaren nicht-

dualen Studiengängen. Während des Semesters sind wir „ganz nor-

male“ Studenten. Nur haben wir in den Semesterferien keine freie

Zeit. Außerdem ist für uns ein zusätzliches Praxissemester Pflicht.

Aber dafür haben wir ja auch Vorteile: Unsere Studiengebühren

werden von Volkswagen übernommen, wir erhalten ein monatliches

Gehalt, die Suche nach Praktikumsplätzen entfällt, und am Ende des

Studiums winkt uns die Übernahme ins Unternehmen.

Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?

Krämer: Neben der Kombination von Studium und Praxis ist es vor

allem die frühzeitige Zusage eines Arbeitgebers. Ich habe durch

das Studium im Praxisverbund verschiedene Bereiche bei Volkswa-

gen kennen gelernt. Mit meinen zwei Abschlüssen und den guten

Betriebskenntnissen bin ich zuversichtlich, weiter durchstarten zu

können.

Duales StudiumDuales Studium

Martina Arnold absolviert ein duales BWL-Studium an der Fach-hochschule der Deutschen Bundesbank.

Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?

Arnold: Der Reiz eines dualen Studiums liegt für mich in der Verbin-

dung von Theorie und Praxis. Während der Studienphasen beschäf-

tigen wir Studierende uns mit den wirtschaftswissenschaftlichen

Grundlagen, die wir für die Arbeit in einer Zentralbank brauchen.

In den Praxisphasen lernen wir die konkreten Aufgaben in den ver-

schiedenen Geschäftsfeldern der Bundesbank kennen und wenden

das Gelernte direkt an.

Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?

Arnold: Beim dualen BWL-Studium der Bundesbank ist die Auftei-

lung zwischen Theorie und Praxis ziemlich genau 50:50. Wir sind

dreimal sechs Monate mit dem Theoriestudium an der bankeigenen

Fachhochschule beschäftigt und 18 Monate arbeiten wir in der Praxis

mit, wobei die Abschnitte unterschiedlich lang sind.

Wie hoch ist der Stressfaktor?

Arnold: Sicher ist der Stressfaktor während der Theoriezeit schon

recht hoch. Es handelt um ein sehr kompaktes Studium. Viel Stoff

wird in wenig Zeit vermittelt und am Ende jedes Abschnitts stehen

dann Prüfungen an. Meist ist aber die Zeit während der Praxispha-

sen etwas entspannter.

Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?

Arnold: Ein Vorteil des dualen Studiums ist der ständige Praxis-

bezug. Die Notwendigkeit der theoretischen Grundlagen aus dem

Studium wird schnell klar, wenn man den Bezug zur realen Arbeit

herstellen kann. Ein weiterer Vorteil ist für mich der finanzielle As-

pekt, denn das duale Studium wird bezahlt.

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Anne-Katrin Teichmüller studiert an der FH Münster Therapie- und Gesundheitsmanagement und macht parallel dazu am Universitätsklinikum eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Logopädin.

Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?

Teichmüller: Mich haben die Inhalte der Logopädieausbildung sehr

interessiert, auf der anderen Seite wollte ich aber auch unbedingt

studieren! In Münster ließ sich das wunderbar kombinieren.

Wie ist in Ihrem Studium die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?

Teichmüller: Der Studiengang Therapie- und Gesundheitsmanage-

ment ist eher theoretisch angelegt. Neben Exkursionen und einer

Praxisphase im 7. Semester findet Wissensvermittlung überwiegend

in Form von Vorlesungen statt. Dies stellt einen Gegenpol zur sehr

praktisch orientierten Ausbildung dar, in der bereits ab dem 2. Fach-

semester mit Patienten gearbeitet wird.

Wie hoch ist der Stressfaktor?

Teichmüller: Wie in jedem Studiengang gibt es auch hier stressige

Phasen, besonders in den Prüfungszeiträumen am Ende eines

Semesters. Allerdings kann ich aus voller Überzeugung sagen, dass

das geforderte Pensum auf jeden Fall zu schaffen ist. Termine und

Unterrichtszeiten von Ausbildung und Studium sind gut aufeinander

abgestimmt, sodass man sich nicht selbst um deren Organisation

kümmern muss.

Was ist Ihrer Meinung nach der größte Vorteil eines dualen Studiums?

Teichmüller: Meiner Meinung nach hat man in einem dualen

Studiengang die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschau-

en. Außerdem erhalte ich nach vier Jahren gleich zwei Abschlüsse:

Examen und Bachelor! Ich bin jetzt im 6. Semester, habe also den

Großteil schon geschafft und kann nur sagen: Ich würde mich immer

wieder für Münster und das duale Studium entscheiden!

Studium und Ausbildung miteinander zu verknüpfen, wird immer be-

liebter. Rund 800 duale Studiengänge gibt es mittlerweile in Deutschland.

Unis, FHs und Berufsakademien haben meistens feste Kooperationspart-

ner, mit denen sie gemeinsam duale Studiengänge anbieten. In Ausnah-

mefällen kannst du dich auch auf eigene Faust um eine Firma kümmern.

Wie du dabei am besten vorgehst, solltest du vorher mit der Studienbera-

tung deiner Wunschhochschule klären. Wer dual studieren möchte, muss

sich nämlich gleich zweimal bewerben: beim Unternehmen und bei der

Hochschule. Doch was kommt zuerst, und was unterscheidet das Anschrei-

ben eines künftigen dualen Studenten von dem eines Azubis? In ausbil-

dungsintegrierten Studiengängen, an deren Ende neben dem Bachelor

auch ein von der Industrie- und Handelskammer (IHK) anerkannter Aus-

bildungsabschluss steht, bewirbst du dich zuerst beim Unternehmen. Du-

ale Studenten werden dabei genauso unter die Lupe genommen wie ihre

Azubi-Kollegen, schließlich müssen sie zum Unternehmen passen, sich ins

Team einfügen können – und Leistung bringen.

Aus der Masse herausstechen

Die Bewerbung läuft fast ausschließlich online. Über vorgegebene Formu-

lare gibst du zunächst deine persönlichen Daten wie Name, Adresse und

Geburtsdatum ein, es folgen Angaben zu Noten und dem (voraussicht-

lichen) Schulabschluss. Achtung: So manches Unternehmen fragt nicht nur

die fachlichen Noten, sondern auch die Angaben zu deinem Sozialverhal-

ten sowie unentschuldigte Fehlstunden ab.!

Natürlich kann man sich in einem Formular nicht so individuell präsen-

tieren wie mit einer Bewerbungsmappe, denn zumindest formal sehen

alle Bewerbungen gleich aus. Umso wichtiger ist es, inhaltlich zu punkten:

„Gerade in einem großen Unternehmen sollte man die Chance nutzen,

durch ein zielgerichtetes Motivationsschreiben auf sich aufmerksam zu

machen“, rät Christoph Görtz, der im Personalwesen bei Volkswagen in

Wolfsburg das Studium im Praxisverbund (StiP) betreut. Im Anschreiben,

das bei den meisten Online-Bewerbungen einfach in ein dafür vorgese-

henes Formularfeld eingetragen wird, sollte erkennbar sein, warum sich

ein Bewerber für eine bestimmte Studienrichtung interessiert, und warum

er geeignet ist. „Manchmal kann man das ja schon anhand von Hobbys

und Interessenschwerpunkten in der Freizeit erkennen“, sagt Görtz. Ge-

rade bei der großen Konkurrenz um duale Studienplätze zählen neben

guten Noten Leistungsbereitschaft und Engagement. Du solltest deutlich

machen, dass du in der Verknüpfung von Studium und Ausbildung keine

nervige Belastung, sondern eine Herausforderung siehst. Sehr wichtig ist

außerdem die Identifikation mit dem Unternehmen. Wer also die gleiche

Bewerbung an einen Global Player der Automobilbranche und an einen

mittelständischen Solarzellenhersteller schickt, hat schlechte Chancen, es

bis zum Vorstellungsgespräch zu schaffen. Neben dem Anschreiben gehö-

ren zur vollständigen Bewerbung noch folgende Anlagen: Lebenslauf, die

letzten zwei Zeugnisse und ein Foto. Dabei solltest du dich unbedingt an

die Vorgaben des Unternehmens halten: Werden drei Zeugnisse oder ein

Lebenslauf nach Europass-Standard verlangt, solltest du dem Personaler

diesen Gefallen auch tun. Beim Lebenslauf ist besonders wichtig, dass er

vernünftig strukturiert ist: „Das erwarten wir von unseren Bewerbern, und

es erleichtert unsere Arbeit: Es ist ärgerlich, wenn wir anrufen und nachha-

ken müssen, weil ein Lebenslauf lückenhaft ist“, erklärt Görtz.

Gut vorbereitet in den Einstellungstest

Hast du alle Unterlagen abgeschickt, ist die schriftliche Bewerbung erle-

digt. Die Wartezeit bis zum Vorstellungsgespräch, das mittlerweile auch

häufig als (Job-)Interview bezeichnet wird, solltest du zur Vorbereitung für

Auf einen dualen Studienplatz kommen im Schnitt

mehr als 50 Bewerber. Wer sich da durchsetzen will,

muss schon in seinen Unterlagen zeigen, was er drauf

hat. Danach warten Vorstellungsgespräche, Einstel-

lungstests oder sogar Assessment Center.

Bewerbunghoch zwei

Bewerben für duale Studiengänge

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Duales Studium

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Duales Studium

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den Einstellungstest nutzen. Ein solcher Online-

Test wird häufig zwischengeschaltet, um heraus-

zufinden, welche Bewerber wirklich geeignet für

die Ausbildung sind. Abgefragt werden fachspe-

zifische Kenntnisse, mathematisches Basiswis-

sen, Allgemeinbildung und Rechtschreibkennt-

nisse. Meistens hast du nur eine bestimmte Zeit

zur Verfügung, um die Fragen zu beantworten.

Damit wollen die Firmen zugleich checken, wie

gut du dich konzentrieren kannst, und wie be-

lastbar du bist. Es gibt Übungsbücher, mit denen

du dich auf solche Tests vorbereiten kannst – je

mehr Routine du hast, desto besser! Im Test hast

du gezeigt, dass du fachlich der Richtige für

das duale Studium bist – im nächsten Schritt

musst du persönlich überzeugen. Die meisten

Unternehmen laden die erfolgreich getesteten

Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch ein,

manche machen sogar ein Assessment-Center

(AC) daraus. In einem AC wird man nicht nur im

Gespräch unter die Lupe genommen, sondern

muss in Gruppendiskussionen oder Präsenta-

tionsaufgaben einen ganzen Tag lang zeigen,

wie man mit künftigen Kollegen umgeht oder

fachliche Herausforderungen meistert. Wer hier

besteht, hat nun auch die letzte Hürde auf dem

Weg zum dualen Studium genommen und den

Ausbildungsvertrag in der Tasche. Die Einschrei-

bung bei der Hochschule ist damit reine Formsa-

che. Welche Unterlagen du neben dem Vertrag

und deinem Abschlusszeugnis noch vorzeigen

musst, ist von Uni zu Uni verschieden.

Annette [email protected]

Bewerbunghoch zwei

Duales Studium

Link-Tipps

Mehr Infos zum Thema gibt´s auf

www.einstieg.com/dualesstudiumund www.ausbildungplus.de.

Ein Musteranschreiben findet ihr unter

www.einstieg.com/anschreiben

Ausnahmefall praxisintegriertes Studium

Bei dualen Studiengängen, in denen man

keine komplette Ausbildung „nebenher“

macht, läuft die Bewerbung oft anders: Du

bewirbst dich bei der Hochschule, musst

d0rt ein Auswahlverfahren bestehen und

stellst dich anschließend bei einem der

Unternehmen vor, mit denen die Hochschu-

le kooperiert. Um sicherzugehen, dass du

die richtige Reihenfolge wählst, solltest du

immer auf der Webseite der Uni nachschau-

en, wie die Bewerbung läuft. Dort erfährst

du auch, welche Dokumente du vorlegen

musst. Auch bei der Hochschulbewerbung

gilt: Ein vernünftiges Anschreiben bzw.

Motivationsschreiben darf nicht fehlen!

Ausführliche Infos zur Hochschulbewer-

bung und ein Muster-Motivationsschreiben

findest du unter

www.einstieg.com/bewerbung.

Die Deutsche Bahn ist ein weltweit führendes Mobilitäts- und Logistikunternehmen. Mit vielfältigen Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten sind wir einer der attraktivsten Partner für Studenten dualer Studiengänge.

„Schnell und praxisnah studieren. Mit dem dualen Studium bei der Deutschen Bahn.“

Stephanie Rathsack,Duales Studium Elektrotechnik

Wir suchen jährlich zum 1. Oktober (Fach-)Abiturienten (w/m) für unsere dualen Studiengänge an der Dualen Hochschule/ Berufsakademie:

Studium Ingenieurwissenschaften (Bachelor of Engineering) Wirtschaftsingenieurwesen/Projekt Engineering Elektrotechnik Maschinenbau Facility Management Bauwirtschaftsingenieurwesen Mechatronik (auch trinational)

Studium Betriebswirtschaft/IT (Bachelor of Arts/of Science) Dienstleistungsmanagement bzw. Industrie Spedition, Transport & Logistik Immobilienwirtschaft Dienstleistungsmarketing Accounting und Controlling International Business Wirtschaftsinformatik Informatik

Steigen Sie ein! Wir unterstützen Sie durch optimale Betreuung, attraktive Ver-gütung und Sozialleistungen, z. B. Fahrvergünstigungen und die Förderung Ihrer persönlichen Weiterentwicklung in Seminaren und Workshops. Nach drei Jahren haben Sie nicht nur Ihren international anerkannten Bachelor-Abschluss, sondern auch sehr gute Übernahmechancen in unserem Unternehmen.

Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre (Online-)Bewerbung mit Anschreiben und der Angabe „Abi Einstieg“, Lebenslauf, aktueller Notenübersicht/Zeugnissen und ggf. Praktikums-beurteilungen.

Mehr zu den dualen Studiengängen und der Möglichkeit zur Onlinebewerbung finden Sie unter www.deutschebahn.com/schueler unter der Rubrik „Duales Studium“. Oder besuchen Sie uns doch direkt an unserem Messestand auf den EINSTIEG Abi Messen.

Zukunft bewegen. Seit 175 Jahren.

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Ihr habt gefragt,wir antworten

Fragen zum dualen Studium

66 EINSTIEG Abi III-2010

Duales Studium

Gibt es duale Studiengänge im Bereich Journalismus oder Psychologie? Und wenn ja, braucht man besonders gute Noten?

Psychologie kann man nicht dual studieren, doch im Journalismus

gibt es duale Studiengänge, und zwar „Fernseh-Journalismus inkl.

Moderatoren-Ausbildung“ in Leipzig und „Medien- und Kommuni-

kationswirtschaft“ mit der Vertiefungsrichtung Journalismus/PR in

Ravensburg. Einen bestimmten Notendurchschnitt muss man nicht

vorweisen, die Bewerbung läuft über die Ausbildungsunternehmen.

Allerdings sind beides keine klassischen journalistischen Studiengän-

ge, sondern zielen in die Richtung Öffentlichkeitsarbeit bzw. Modera-

tion. Wenn du dagegen lernen willst, wie man seine Leser mithilfe der

verschiedenen Medien objektiv informiert, solltest du es entweder an

einer Journalistenschule probieren oder aber ein Fachstudium und

Journalismus an der Uni studieren.

Ich habe einen dualen Studienplatz bekommen und muss da-für in eine andere Stadt ziehen. Welche finanziellen Unterstüt-zungsmöglichkeiten gibt es?

Auch als „dualer Student“ kannst du Bafög beantragen. Ob du ge-

fördert wirst oder nicht, hängt vor allem von deinem Azubigehalt ab.

Wenn du nicht viel verdienst, davon aber Miete und Versicherungen

selbst bezahlen musst und deine Eltern keine Großverdiener sind,

stehen deine Chancen ganz gut. Neben dem Bafög kannst du noch

einen Mietkostenzuschuss sowie einen Kranken- und Pflegeversiche-

rungszuschlag beantragen. Was dir tatsächlich zusteht, kannst du

mit dem Bafög Rechner (www.bafoeg-rechner.de) herausfinden.

Am besten erkundigst du dich zusätzlich bei deiner Hochschule über

die Finanzierungsmöglichkeiten, denn du wirst sicher nicht der Erste

sein, der mit seinem Azubigehalt nicht auskommt. Und wer weiß, viel-

leicht gibt es passable Studienkreditmodelle oder sogar Stipendien,

von denen du bisher noch nichts wusstest.

Wann muss ich anfangen, einen Ausbildungsplatz für das duale Studium zu suchen?

Du solltest dich ungefähr ein Jahr vor Ausbildungsbeginn bewerben.

Doch vorher ist einiges zu tun: Du musst herausfinden, mit welchen

Unternehmen deine Wunschhochschule kooperiert oder ob du dich

auf eigene Faust um einen Ausbildungsbetrieb kümmern musst. Du

musst deine Unterlagen zusammenstellen und darin genau sagen

können, warum du für ein duales Studium und diese spezielle Stelle

geeignet bist. Außerdem solltest du dich gründlich über das Unter-

nehmen und seine Ausbildungsinhalte sowie über die Studieninhalte

informieren, damit im Anschreiben rüberkommt, dass du auch wirk-

lich weißt, wofür du dich bewirbst.

Wird das duale Studium in Zukunft auch auf andere Fachberei-che ausgeweitet? Mich interessiert besonders der Bereich "Wirt-schaftsrecht", in dem es fast nur Angebote von privaten Hoch-schulen gibt.

Es wird wohl auch künftig nicht in allen Fachbereichen duale Studi-

engänge geben. Das Modell funktioniert ja nur, wenn Studien- und

Ausbildungsinhalte aufeinander abgestimmt werden können. Inso-

fern überwiegen die kaufmännischen und technischen Fächer, die

Geisteswissenschaften haben es da deutlich schwerer. Wirtschafts-

recht – allein oder in Kombination mit BWL – wird aber auch an ei-

nigen staatlichen Hochschulen angeboten, so zum Beispiel an der

Hochschule Hof, der FH Südwestfalen oder der FH Bielefeld.

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Duales Studium

Wo kann ich in Deutschland Elektrotechnik dual studieren?

Da dürfte sich in jedem Bundesland etwas finden: Die Suche in der

Datenbank von www.ausbildungplus.de ergibt 122 Treffer für Elek-

trotechnik!

Sollte ich mit dem Betrieb vorher in Kontakt treten und fragen, ob es die Möglichkeit für ein duales Studium gibt oder kann ich mich einfach drauflos bewerben?

Die meisten Unternehmen haben inzwischen eigene Karriereseiten,

auf denen du dich informieren kannst, ob sie ein duales Studium

anbieten. Außerdem kooperieren viele Hochschulen mit bestimmten

Ausbildungsunternehmen, so dass du zunächst bei deiner Wunsch-

hochschule nachgucken kannst, bei welchem Betrieb sich eine Be-

werbung lohnt. Natürlich kannst du auch Eigeninitiative ergreifen

und Unternehmen, bei denen du gerne eine Ausbildung machen

würdest, ansprechen, ob sie diese auch in Verbindung mit einem

dualen Studium anbieten oder sich vorstellen könnten, das künftig

zu tun. Sich einfach drauflos zu bewerben, ist vertane Zeit, wenn ein

Unternehmen eh kein duales Studium anbietet.

Wo und bei welchen Betrieben in Berlin gibt es duale Studien-gänge, die eng mit Mathe zusammenhängen?

Ein reines Mathematikstudium gibt es in dualer Form nicht, aber in

Berlin werden verschiedene (Wirtschafts-)Informatikstudiengänge

angeboten, in denen man viel mit Mathe zu tun hat. Auf den Inter-

netseiten der Anbieter (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin,

FOM Hochschule für Oekonomie & Management und BA Hessische

Berufsakademie) findest du die Kooperationsbetriebe, bei denen du

die Ausbildung absolvieren kannst.

Ich habe einen Platz an einer privaten Hochschule bekommen, die für ihren dualen BWL-Studiengang mit der Telekom koope-riert. Kann ich mit meinem Bachelor später überhaupt den Mas-ter machen?

Wenn deine Hochschule staatlich anerkannt ist, ist dein Abschluss

genauso viel wert wie ein Bachelor an einer staatlichen Hochschule

und berechtigt dich, ein Master-Studium aufzunehmen. Duale Studi-

engänge sind jedoch immer praxisorientiert und, wenn sie in Koope-

ration mit einem bestimmten Unternehmen angeboten werden, häu-

fig sogar auf die Anforderungen des Unternehmens abgestimmt. Es

könnte also sein, dass du nicht alle Voraussetzungen für einen – eher

wissenschaftlich angelegten – Master erfüllst. Die Zulassungsbedin-

gungen für Master-Studiengänge variieren aber von Hochschule zu

Hochschule: Wenn du dich früh genug darum kümmerst, welche Vor-

aussetzungen du mitbringen musst, kannst du vielleicht noch das ein

oder andere Modul zusätzlich machen.

Mein Studiengang ist von der FIBAA akkreditiert. Sind die seriös?

Bei Akkreditierungsagenturen kann man nicht sagen, ob irgendeine

besser ist als die andere. Es handelt sich einfach nur um unterschied-

liche Agenturen, die für unterschiedliche Fachbereiche zuständig

sind. In deinem Fall ist das die FIBAA, weil sie als „Foundation for

International Business Administration Accreditation“ betriebswirt-

schaftliche Studiengänge prüft.

Hat man mit einem schlechten Abi (in meinem Falle 2,1 – jedoch mit nur 5 Punkten in einer Abiturprüfung) eine Chance auf ein duales Studium bei einem relativ bekannten Unternehmen?

Mit einem Schnitt von 2,1 hat man definitiv Chancen auf einen Studi-

enplatz, auch bei bekannten Unternehmen. Wichtig ist allerdings, in

welchem Fach du dir die schlechte Punktzahl eingefangen hast, denn

viele Arbeitgeber achten nicht in erster Linie auf den Abischnitt, son-

dern auf die Noten in den fürs Studium relevanten Fächern. Wenn du

also beispielsweise Wirtschaftsinformatik studieren möchtest, soll-

test du in Mathe auf jeden Fall mehr als 5 Punkte mitbringen! Gerade

größere Unternehmen arbeiten inzwischen aber auch mit Online-Ein-

stellungstests, um Bewerber auszusieben. Hierbei gut abzuschnei-

den, kann unter Umständen wichtiger sein als ein Punkt mehr oder

weniger auf dem Zeugnis.

Ich will ins Ausland – aber wie?

Wie auch für die letzten beiden Ausgaben könnt ihr wieder eure Fragen bei uns loswerden – dieses Mal zum Thema: Stu-dium und Ausbildung im Ausland. Die Antworten gibt’s im No-vember in der nächsten Ausgabe des EINSTIEG Abi Magazins. Einfach unter www.einstieg.com/fragenstellen das Formular ausfüllen.

...wer nicht fragt, bleibt dumm!

68 EINSTIEG Abi III-2010

Berufswelten

Detaillierte Infoszu den einzelnen Studiengängen gibt es im Internet unter

www.eufh.de. Nach individueller Absprache ist es jederzeit

möglich, die EUFH an einem Schnuppertag direkt vor Ort kennen

zu lernen. Eine gute Gelegenheit zur Information bieten auch die

Tage der offenen Tür am 11. September und 30. Oktober in Brühl

oder am 4. September und 2. Oktober in Neuss, jeweils von 10 bis

14 Uhr.

Branchenspezifische und praxisnahe duale Studiengänge wie die der

Europäischen Fachhochschule Brühl (EUFH) in den Wirtschaftsbereichen

Industrie, Logistik, Handel, Wirtschaftsinformatik, Vertriebsingenieurwe-

sen oder Finanz- und Anlagemanagement kommen jungen Leuten ent-

gegen, die früh wissen, was sie wollen. Beste Karrierechancen bietet ein

Studium, das von Beginn an die praktische Arbeit im Unternehmen mit

einschließt. Während des Studiums, das nach sechs bzw. sieben Seme-

stern zum international und staatlich anerkannten Bachelor-Abschluss

führt, wechseln sich Theorie und Praxis regelmäßig alle drei Monate ab.

Die derzeit etwa 600 Partnerunternehmen der Hochschule in der Region

und in ganz Deutschland stellen ihren Studierenden Ausbildungs- und

Praktikumsplätze zur Verfügung.

Für ein Studium, das neben fundiertem Fachwissen und jeder Menge Pra-

xiserfahrung auch Soft Skills wie Kommunikations- und Kooperationsfä-

higkeit sowie Fremdsprachenkenntnisse durch intensive Trainings und ein

Auslandssemester vermittelt, empfiehlt sich eine frühzeitige Bewerbung.

Je mehr Zeit bis zum Studienstart im Oktober bleibt, desto problemloser

gestaltet sich die Suche nach einem wirklich geeigneten Unternehmen für

die Praxisphasen des dualen Studiums.

Europäische Fachhochschule Brühl

Dual studieren gegen den Praxisschock

Persönliche Tipps vom Personaler

Kommt ein duales Studium für dich in Frage?

Duale Studienangebote auf der EINSTIEG Abi Berlin

Individuelle Beratung zum dualen Studium gibt es am 29. und 30. Ok-

tober auf der EINSTIEG Abi in der Messe Berlin. Personalvertreter der Deut-

schen Telekom, von Siemens, BASF, der Berliner Volksbank, der Commerz-

bank, der Deutschen Bank und GALERIA Kaufhof informieren hier über ihre

dualen Studienangebote und die jeweiligen Zugangsvoraussetzungen.

Die Bandbreite der dualen Studiengänge reicht bei den Ausstellern der

Berliner Abiturientenmesse vom Bachelor of Engineering, Richtung Ma-

schinenbau, bei BASF über den Bachelor of Arts im Bereich Wirtschaft bei

der Berliner Volksbank bis zum Bachelor of Science in Wirtschaftinforma-

tik, Informatik oder Angewandter Informatik bei der Deutschen Telekom.

Abiturienten, die bei GALERIA Kaufhof Karriere machen möchten, können

in 36 Monaten den Bachelor of Arts absolvieren. Parallel zum Studium wer-

den die Studierenden beim „Training on the Job“ fit für eine Position als

Abteilungsleiter im Verkauf gemacht. BASF referiert auf der Bühne zudem

über „Dual Studieren – international und praxisnah. Anforderung, Eignung,

Chancen – aus der Sicht von Unternehmen“, und die FH Nordakademie

spricht über „Duales Studium an der Nordakademie: Studieren am Puls

der Wirtschaft“.

Siemens bietet Abiturienten duale Studienmöglichkeiten im Bereich Elek-

trotechnik und Maschinenbau und ist aktuell unter anderem auf der Suche

nach Nachwuchs für den Bachelor of Engineering in Informations- und

Kommunikationstechnik und den Bachelor of Engineering in Bauwesen

Fachrichtung Projektmanagement.

Diese Frage haben wir knapp 300 Schülern auf der

EINSTIEG Abi Messe in Frankfurt gestellt. Hier das

Ergebnis:

48 % Ja

39 % Nein

8 % Keine Antwort

5 % Was ist das?

Duales Studium

69

Dual studieren gegen den Praxisschock

2011 - studium bei Lidl!

studium bei LidL internationaL Lidl lohnt sich.

endlich abitur - und wie geht es nun weiter? Vielleicht ist ein Studium mit Lidl genau das richti-ge für Sie. in kürzester Zeit erreichen Sie einen akademischen abschluss und sind von anfang an finanziell unabhängig.

Für 2011 suchen wir abiturienten für ein:

duales Bachelor-Studiummit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt (accounting und Controlling, Consulting und Controlling, Steuern und Prüfungswesen internationaler Handel, international business, Medien- und Kommunikationswirtschaft, Warenwirtschaft und Logistik)

und mit informations-/technischem Fokus( angewandte informatik, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen)

Studieren mit Lidl ihr erfolg ist uns wichtig. Mit beginn ihrer ausbildung verfolgen wir das Ziel, Sie für eine verant-wortungsvolle und herausfordernde Position im Unternehmen zu qualifizieren. Wir übernehmen die Studiengebühren und zahlen ihnen ein angemessenes Gehalt, damit Sie sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren können. Frühzeitig erhalten Sie Gelegenheit Verantwortung zu überneh-men und sich in gemeinsamen Projekten zu beweisen. bei entsprechenden Leistungen bieten wir ihnen die Möglichkeit eines auslandsaufenthaltes. auf ihrem Weg stehen ihnen kompetente und engagierte Mentoren für alle fachlichen und persönlichen belange zur Seite.

interesse geweckt?Wir freuen uns auf ihre bewerbung für den ausbildungsbeginn 2011! Mehr informationen zum dualen Studium finden Sie auf www.karriere-bei-lidl.com

richten Sie ihre bewerbung an:Lidl Stiftung & Co. KG Frau brenner · Stiftsbergstraße 1 · 74172 neckarsulm · [email protected]

Mit einem dualen Studium

in die berufliche Zukunft starten

Die Deutsche Bahn gehört zu den international führenden Mobilitäts-

und Logistikunternehmen. Über 251.000 Mitarbeiter in 130 Ländern setzen

sich täglich dafür ein, Mobilität und Logistik für die Kunden sicherzustel-

len. Sie steuern und betreiben die Verkehrsnetzwerke der Zukunft – auf

der Schiene, zu Wasser, in der Luft und im Landverkehr.

Die Deutsche Bahn ist auch einer der attraktivsten Partner für duale Studi-

engänge. Aus über 15 dualen Studiengängen mit dem international aner-

kannten Bachelor-Abschluss können (Fach-)Abiturienten wählen.

Das duale Studium bietet die Möglichkeit, von Beginn an Praxiserfahrung

zu sammeln und dabei gleichzeitig ein fundiertes Studium an einer Hoch-

schule zu absolvieren. Im Wechsel von Theorie- und Praxisphasen lernen

die Studenten unterschiedliche Unternehmensbereiche und Aufgabenge-

biete kennen. Ergänzt werden die Praxisphasen durch Fachseminare und

Workshops, um die persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu för-

dern. Exkursionen und Stammtische bieten darüber hinaus eine gute Gele-

genheit, andere Studenten kennen zu lernen und ein unternehmensweites

Netzwerk aufzubauen. Bereits während des Studiums erhalten die Studie-

renden neben einer monatlichen Vergütung auch weitere Sozialleistun-

gen, beispielsweise eine NetzCard, mit der die Studierenden das gesamte

Streckennetz der Deutschen Bahn nutzen und somit in ganz Deutschland

flexibel und mobil sein können.

Weitere Informationen unter www.deutschebahn.com/schueler

Deutsche Bahn

Mit einem dualen Studium

in die berufliche Zukunft starten

Die Deutsche Bahn gehört zu den international führenden Mobilitäts-

und Logistikunternehmen. Über 251.000 Mitarbeiter in 130 Ländern setzen

sich täglich dafür ein, Mobilität und Logistik für die Kunden sicherzustel-

len. Sie steuern und betreiben die Verkehrsnetzwerke der Zukunft – auf

der Schiene, zu Wasser, in der Luft und im Landverkehr.

Die Deutsche Bahn ist auch einer der attraktivsten Partner für duale Studi-

engänge. Aus über 15 dualen Studiengängen mit dem international aner-

kannten Bachelor-Abschluss können (Fach-)Abiturienten wählen.

Das duale Studium bietet die Möglichkeit, von Beginn an Praxiserfahrung

zu sammeln und dabei gleichzeitig ein fundiertes Studium an einer Hoch-

schule zu absolvieren. Im Wechsel von Theorie- und Praxisphasen lernen

die Studenten unterschiedliche Unternehmensbereiche und Aufgabenge-

biete kennen. Ergänzt werden die Praxisphasen durch Fachseminare und

Workshops, um die persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu för-

dern. Exkursionen und Stammtische bieten darüber hinaus eine gute Gele-

genheit, andere Studenten kennen zu lernen und ein unternehmensweites

Netzwerk aufzubauen. Bereits während des Studiums erhalten die Studie-

renden neben einer monatlichen Vergütung auch weitere Sozialleistun-

gen, beispielsweise eine NetzCard, mit der die Studierenden das gesamte

Streckennetz der Deutschen Bahn nutzen und somit in ganz Deutschland

flexibel und mobil sein können.

Weitere Informationen unter www.deutschebahn.com/schueler

Deutsche BahnAdvertorial

Foto

: DB

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Es ist Freitag, der Tag vor dem großen Spiel.

Morgen steigt im RheinEnergieStadion in Köln

das DFB-Pokalfinale der Frauen, in dem der haus-

hohe Favorit FCR Duisburg gegen die Underdogs

des USV Jena antritt. Noch wirkt die riesige Arena

allerdings gespenstisch leer. Nur unten auf dem

Platz bewegen sich einige Gestalten im Zickzack-

Kurs. Am Spielfeldrand baut Thomas Klein seine

Kamera auf und nimmt die Spielerinnen des FCR

Duisburg ins Visier.

Thomas ist beruflich hier, als Videojournalist.

Seine Aufgabe ist es, bewegte Bilder vom Ab-

schlusstraining beider Mannschaften einzufan-

gen. In Zeiten, in denen auch die Fernsehsender

Geld sparen müssen, sind Leute wie Thomas

sehr gefragt. „Früher wurden noch drei- bis vier-

köpfige Teams für einen Beitrag losgeschickt“,

sagt er. „Heute kann das ein Videojournalist

auch allein leisten.“

Im Praktikum zu Borussia Dortmund

Thomas hat sich schon vor vier Jahren selbst-

ständig gemacht. Seine Firma heißt „Filmerle-

ben“, seine Auftraggeber kommen vor allem

aus dem sportlichen Bereich. Studiert hat er

Kommunikationswissenschaften und Germa-

nistik. Zum Videojournalismus kam er über ein

dreimonatiges Praktikum beim DSF (Deutsches

Sportfernsehen, heute Sport1). „Dort wurde mir

gleich eine Kamera in die Hand gedrückt“, er-

zählt er. Sein erster Auftrag: „Fahr zum Training

von Borussia Dortmund und mach dort Bilder!“

Eine Aufgabe, die Thomas viel Spaß bereitete

und gewissermaßen die Initialzündung seiner

beruflichen Laufbahn war.

Eine spezielle Ausbildung zum Videojourna-

listen hat der 27-Jährige nicht durchlaufen. In

seinem Studium erhielt er zwar einen Einblick

in die journalistische Arbeitsweise. Doch viele

Kenntnisse hat er sich privat angeeignet, vor

Ein Videojournalist übernimmt gleich drei Aufgaben auf einmal: Er ist Redakteur, Kameramann und Cutter.

EINSTIEG Abi hat „VJ“ Thomas Klein bei der Arbeit begleitet – beim DFB-Pokalfinale der Frauen.

Einer für allesBeruf Videojournalist

70 70 EINSTIEG Abi III-2010

Arbeitswelt

Thomas filmt das Abschlusstraining vor dem DFB-Pokalfinale der Frauen.

Danach muss der Videojournalist das Material selbst schneiden und zu einem TV-Beitrag verarbeiten.

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EINSTIEG Abi III-2010 71

Arbeitswelt

allem das nötige technische Handwerkszeug

in Sachen Kameraarbeit und Videoschnitt. Sein

Weg in den Beruf ist nicht ungewöhnlich: Zwar

gibt es inzwischen einige Ausbildungsgänge an

Berufsfachschulen und Bachelor-Studiengänge

an Fachhochschulen, doch letztlich ist meist ein

Praktikum das Einstiegstor in die Branche. Eige-

ne Aufträge erhielt Thomas so bereits während

seines Studiums. „Als ich merkte, dass ich davon

leben kann, habe ich nach dem Uni-Abschluss

einfach als Videojournalist weitergearbeitet.“

Arbeiten auf Abruf

Nach dem Studium direkt in die Selbstständig-

keit – das klingt nach einem Risiko, ist in einer

Branche ohne viele Festanstellungen aber der

Regelfall. Als Videojournalist ist man auf mehrere

Auftraggeber angewiesen, im Arbeitsalltag sind

daher Organisationsvermögen und Flexibilität

gefragt. Thomas erfährt meist erst kurzfristig,

wann er wo arbeiten soll. Danach beginnt zu-

nächst die journalistische Arbeit: Er recherchiert,

setzt die Schwerpunkte seines Themas und for-

muliert entsprechende Fragen. Dann begibt er

sich mit seiner Kamera auf Bilderjagd. Anschlie-

ßend spielt er das aufgezeichnete Material auf

seinen Rechner und schneidet es zurecht.

Bei aller Begeisterung sieht Thomas seinen Job

durchaus kritisch: „Die Qualität der Beiträge

leidet darunter, dass man allein unterwegs ist.

Die TV-Sender wissen das, können aber damit

leben.“ Kaum verwunderlich, schließlich sparen

sie sich durch Videojournalisten gleich mehrere

teure Fachkräfte. „Videojournalisten werden,

gemessen an ihrer Leistung, von den meisten

Anstalten nicht korrekt bezahlt“, findet Tho-

mas. Das „Sommerloch“ der fußballfreien Zeit

übersteht er, indem er sich ein bisschen vom

verdienten Geld zur Seite legt.

„Jeden Tag ins Büro zu gehen, das wäre nichts

für mich“

Als Videojournalist sollte man sich also auf ein

unstetes Arbeitsleben einstellen können. Einen

geregelten Alltag mit festen Arbeitszeiten kennt

Thomas nicht. „Aber jeden Tag ins Büro zu ge-

hen, das wäre nichts für mich. Ich brauche Ab-

wechslung und Freiheit, und die bietet mein Job

zuhauf.“ Die Kehrseite der Medaille: Ständig ist

er allein unterwegs oder arbeitet von zu Hause

aus – ein einsamer Job. „Ich vermisse es, regel-

mäßig mit Kollegen in Kontakt zu kommen. Auch

fällt es mir manchmal schwer, Beruf und Pri-

vatleben zu trennen. Mit einem Ohr oder Auge

ist man immer bei der Arbeit, und das Telefon

bleibt auch im Urlaub an.“

Unverzichtbar für den Job ist zudem eine gewisse

Stressresistenz. „Du darfst dich nicht schnell aus

der Ruhe bringen lassen. Beim Interview musst

du beispielsweise nicht nur die richtigen Fra-

gen stellen, sondern gleichzeitig darauf achten,

dass das Bild, der Ton und die Lichtverhältnisse

stimmen.“ Darüber hinaus zeichnet sich ein Vi-

deojournalist durch ein gutes Auge und eine

schnelle Auffassungsgabe aus. Und auch Mo-

bilität ist eine Grundvoraussetzung: Ohne ein

eigenes Auto kann man in diesem Beruf kaum

arbeiten, da man oft innerhalb kürzester Zeit zur

Stelle sein muss. Thomas ist im letzten Jahr über

40.000 Kilometer gefahren.

Einsatz im Endspiel

Auch am Tag des Pokalfinales setzt sich Thomas

wieder ins Auto. Diesmal soll er für einen Nach-

bericht Interviews führen. Tapfer stemmt sich die

Mannschaft aus Jena gegen die anstürmenden

Duisburgerinnen, doch am Ende muss sich der

Außenseiter 0:1 geschlagen geben.

Kurz vor Ende des Spiels positioniert sich Tho-

mas in der „Mixed Zone“ des Stadions, in der

Journalisten die Gelegenheit haben, die Spiele-

rinnen zu interviewen und hautnah Emotionen

einzufangen. Die Hauptdarstellerinnen des Fina-

les treten vor seine Kamera und sprechen in sein

Mikro: Inka Grings, die Duisburger Spielführerin,

freut sich im Gespräch mit Thomas ebenso über

die Titelverteidigung ihrer Mannschaft wie Sieg-

torschützin Annike Krahn.

Nach den Interviews eilt Thomas in den Presse-

bereich und lädt das aufgenommene Rohmate-

rial schnell auf den Server seines Auftraggebers.

Als Cutter muss er heute nicht arbeiten, diesen

Job übernehmen diesmal seine Kollegen. Tho-

mas hat nun Feierabend. Was als nächstes an-

steht? Das weiß er selbst auch noch nicht. Ein

fernes Ziel hat er aber: „Weltmeisterschaften

oder Europameisterschaften – das wäre ein

Traum.“

Patrick [email protected]

Link-Tipp

die Firma von Thomas Klein

www.filmerleben.de

Videojournalist Thomas Klein: Redakteur, Kameramann

und Cutter in einem

72 72 EINSTIEG Abi III-2010

Wenn Anna Krukover ihren Sohn morgens in

den Kindergarten bringt, trägt sie Jeans und T-

Shirt wie alle Mütter. Doch wenn sie Leon abholt,

fragen die Erzieherinnen: „Was haben Sie denn

heute noch Schönes vor?“ Denn inzwischen

hat die 30-Jährige ein professionelles Make-up

aufgelegt und sich elegant mit einem Hauch

Extravaganz gestylt: „Ich kombiniere genau drei

Farben für jedes Outfit und wähle auffällige Ac-

cessoires wie Gürtel, Kette oder Brosche.“ Aber

nicht, um schick auszugehen, sondern weil sie

als Personal Shopper arbeitet, als Einkaufsbera-

terin. Und wer seine Kunden in Stilfragen berät,

sollte selbst Stil haben.

Beim Designer lernen

Doch bis dahin war es ein langer Weg: Der Begriff

Personal Shopper ist nicht geschützt, und es gibt

keinen klassischen Ausbildungsweg. Um Reiche

und Prominente als Stammkunden zu gewinnen

und Stundenhonorare von 80 Euro zu erzielen,

braucht es im Idealfall ein Modedesignstudium,

einschlägige praktische Erfahrungen, Extra-

qualifikationen wie Fremdsprachen und gute

Kontakte in der Modewelt. Anna Krukover, eine

gebürtige Ukrainerin, besuchte in der Heimat zu-

nächst eine private Modeschule und jobbte als

Model. Mit achtzehn kam sie nach Deutschland

und fing als Assistentin bei Paltó Berlin an: „Ich

kann den Berufseinstieg bei einem Designer

nur empfehlen. Bei Paltó habe ich einfach alles

über Mode gelernt: über die Stoffe, die Schnit-

te, die Anprobe, die Entwicklung einer ganzen

Kollektion.“ Nach zwölf Jahren Berufserfahrung

im Modegeschäft hatte Anna genug Selbstbe-

wusstsein und Know-how gesammelt, um sich

als Personal Shopper selbstständig zu machen.

Andere Einkaufsberater arbeiten fest angestellt

in Luxuskaufhäusern oder als Stylisten für Foto-

grafen und Theaterproduktionen.

Mit Touristinnen durch die Modeparadiese der Stadt

Während Leon im Kindergarten spielt, trifft sich

seine Mutter im Hotel mit ihren Kundinnen. Das

sind zum Beispiel russische Touristinnen, die

eine „Shopping in Berlin“-Tour gebucht haben.

Zuerst stellt Anna ein paar Fragen: Welchen Klei-

dungsstil bevorzugen Sie? Gehen Sie mit den

Trends? Wie viel Geld können wir heute ausge-

ben? Und dann geht’s los, drei Stunden durch

die Modeparadiese der Stadt, von H&M bis ins

KaDeWe, wo die Kleidung mit Goldfäden genäht

und mit Diamantenstaub besetzt ist. Lieber als

mit Touristen arbeitet Anna mit Stammkunden:

„Es ist einfacher, wenn das Vertrauen schon auf-

gebaut ist. Anstrengend sind dann höchstens

noch die Männer, die mitkommen, um aufzu-

passen, dass ich ihre Frauen nicht verunstalte.

Aber wenn die Männer zufrieden sind, kommen

auch die Frauen wieder.“ Oder sie laden Anna

zum „Kleiderschrank-Check“ nach Hause ein.

Dort sortiert sie den Klamottenbestand ihrer

Kundinnen um, schlägt neue Kombinationen vor

und überlegt, was fehlt und bei der nächsten ge-

meinsamen Shoppingtour unbedingt in die Tüte

gehört.

Maja Roedenbeck [email protected]

Durch Trendboutiquen und Designergeschäfte bummeln, mit span-

nenden Persönlichkeiten der Modewelt per Du sein – der Arbeitsalltag

eines Personal Shoppers klingt glamourös. Doch der lange Weg zum

Erfolg beginnt in Schneiderei und Stofflager.

Klamotten shoppenist ihr Job

Personal Shopper

Arbeitswelt

Link-Tipp

Mehr zu Anna Krukover erfahrt ihr unter:

www.anna-ps.de

Ein guter Personal Shopper braucht

• ein Faible für Mode, ein Gespür für Trends

• Kommunikationstalent, Einfühlungs-

vermögen

• vielfältige Praktika, Berufserfahrung oder

Weiterbildungen in der Modewelt

(Ausbildung als Modeverkäuferin reicht

nicht!)

• bei Selbstständigkeit: Fähigkeit zum

Selbstmarketing

Anna Krukover (l.) findet für ihre Kundinnen immer das

passende Kleid.

73

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Abi in der Tasche. Und jetzt?

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Service

74 74 EINSTIEG Abi III-2010

Woher kommt das Geld fürs Studium?

Studienfinanzierung

Miete, PC, Studiengebühren und ab und zu ein

Bier in der Lieblingskneipe – mit allem drum und

dran kostet ein Studium schnell mehrere hundert

Euro im Monat. Um das zu finanzieren, können Stu-

denten ganz verschiedene Geldquellen anzapfen.

EINSTIEG Abi III-2010 75

Eltern

Im Idealfall unterstützen dich deine Eltern

gern und freiwillig im Studium. Tatsächlich

sind sie aber sogar gesetzlich dazu ver-

pflichtet, und zwar bis zu deinem 28. Ge-

burtstag. Wie viel sie jeden Monat überwei-

sen müssen, hängt von ihrem Einkommen

ab und ist in der so genannten Düsseldorfer

Tabelle geregelt. Sie wird herangezogen,

wenn Kinder vor Gericht die ihnen zuste-

henden Unterhaltszahlungen gegen ihre

eigenen Eltern einklagen müssen – was

zum Glück die Ausnahme ist. Sollten deine

Eltern Kindergeld kassieren und trotzdem

keinen oder zu wenig Unterhalt für dich zah-

len, musst du übrigens nicht gleich mit dem

Rechtsanwalt kommen, sondern kannst bei

der zuständigen Familienkasse die Auszah-

lung des Kindergelds auf dein eigenes Kon-

to beantragen.

Bafög

Wenn sich deine Eltern die Finanzierung dei-

nes Studiums nicht leisten können, springt

der Staat ein – und zahlt Bafög*. Die eine

Hälfte davon (aber maximal 10.000 Euro)

musst du nach dem Studium zurückzahlen,

die andere gibt’s geschenkt.

Bekomme ich Bafög?Um vom Bafög zu profitieren, musst du eini-

ge Voraussetzungen erfüllen. Für die meisten

davon gibt es Ausnahmeregelungen – Nach-

fragen beim Bafög-Amt lohnt sich also.

• Du musst an einer staatlichen Hochschule

studieren.

• Du musst unter 30 Jahre alt sein.

• Du musst die deutsche Staatsangehö-

rigkeit haben.

• Du darfst noch kein anderes Studium oder

eine förderfähige Ausbildung abgeschlos-

sen haben.

• Du darfst im Studium nicht nach dem drit-

ten Fachsemester den Studiengang ge-

wechselt oder einen Ausbildungsabbruch

hinter dir haben.

• Das Einkommen deiner Eltern darf eine be-

stimmte Grenze nicht überschreiten.

Wie viel gibt’s?Maximal 648 Euro kann dir das Bafög-Amt

jeden Monat überweisen. So viel bekommen

aber nur wenige. Die Höhe der Förderung

hängt unter anderem vom Einkommen dei-

ner Eltern, deiner Wohnsituation und deinen

eigenen Einkünften durch Nebenjobs ab. Mit

einem Bafög-Rechner kannst du im Internet

unverbindlich kalkulieren, wie viel du bekom-

men würdest.

Wie komme ich an das Geld?Zu ermitteln, ob du Anspruch auf Bafög-Leis-

tungen hast, ist kompliziert. Experten emp-

fehlen daher jedem, vor dem Studienstart

einen Bafög-Antrag zu stellen – schlimmsten-

falls gibt es halt eine Absage. Unter

www.das-neue-bafoeg.de findest du die

Adressen der für dich zuständigen Bafög-

Ämter.

Mehr Infos gibt’s unter

www.einstieg.com/bafoeg.

Stipendien

Mit Stipendien unterstützen Stiftungen,

Unternehmen oder Verbände ausgewähl-

te Studierende. Am bekanntesten sind die

elf großen partei- oder kirchennahen Stif-

tungen. Sie setzen in der Regel politisches

oder soziales Engagement und gute Studi-

enleistungen voraus und unterstützen ihre

Stipendiaten mit bis zu 585 Euro pro Mo-

nat. Zusätzlich gibt es viele kleinere Institu-

tionen, die ebenfalls Stipendien vergeben.

Die Möglichkeiten für Studierende wirt-

schaftswissenschaftlicher und technischer

Fachrichtungen überwiegen allerdings ge-

genüber denen für Geistes- und Sozialwis-

senschaftler. Linklisten zu weiteren Stipen-

dien findest du auf

www.einstieg.com/stipendien.

Service

*„Bafög“ ist die Abkürzung für das Bundesausbildungsförderungsgesetz, in dem die Einzelheiten der finanziellen

Unterstützung Studierender durch den Staat geregelt sind. Haufig wird der Begriff auch als Bezeichnung für die

Unterstützung an sich benutzt – so auch in diesem Artikel.

Service

76 76 EINSTIEG Abi III-2010

Kleinkredite gibt es günstiger

Der Bund, die Bundesländer und viele lo-

kale Studentenwerke bieten Kredite mit

besonders kurzen Laufzeiten an – ideal,

um sich in den letzten Monaten des Studi-

ums ganz auf den Abschluss konzentrieren

zu können, ohne jobben zu müssen. So-

wohl die monatlichen Raten als auch die

Gesamtsumme und die Laufzeit sind zwar

begrenzt – dafür sind aber auch die Zinsen

niedrig. Beim „Bildungskredit“ des Bundes-

verwaltungsamts werden z.B. bis zu 24 Mo-

natsraten von je 300 Euro ausbezahlt – bei

1,99 Prozent effektivem Jahreszins.

www.bildungskredit.deDie Kredite der Länder werden von deren

Darlehenskassen vergeben. Eine Link-Liste

zu allen Darlehenskassen findest du unter

www.einstieg.com/darlehenskassen.

Studienkredite

Wenn du einen Studienkredit in Anspruch

nimmst, bekommst du jeden Monat Geld

von einer Bank. Theoretisch kannst du

so das gesamte Studium finanzieren. Die

meisten Studierenden nutzen einen Kredit

allerdings eher als Ergänzung – so bleibt

der Schuldenberg übersichtlich. Anders als

das Bafög musst du das Geld aus dem Kre-

dit nämlich vollständig zurückzahlen – plus

Zinsen.

Wie funktioniert ein Studienkredit?Laufzeit Die Laufzeit des Kredits ist in drei Phasen

unterteilt. In der Auszahlungsphase bist du

an einer Hochschule eingeschrieben und

nimmst Geld einer Bank in Anspruch. Dar-

auf folgt die Karenzphase: Um die Zeit zwi-

schen Studienabschluss und Berufseinstieg

nicht finanziell zu belasten, kannst du den

Beginn der Rückzahlungen aufschieben

– je nach Anbieter bis zu zwei Jahre lang.

Anschließend beginnt die Rückzahlungs-

phase, in der du deine Schulden in monat-

lichen Raten an die Bank zurückzahlst.

ZinsenBei den Zinsen unterscheidet man zwi-

schen festem Zins und variablen Zinsen.

Ein Festzinssatz wird bei Abschluss des

Kreditvertrags fixiert und bleibt über die ge-

samte Kreditlaufzeit konstant. Variable Zin-

sen können dagegen während der Laufzeit

sinken, aber auch steigen. Darüber hinaus

gilt es, zwischen Nominal- und Effektivzins

zu unterscheiden. Fast alle Banken geben

bei der Bewerbung ihrer Kredite den No-

minalzinssatz der Angebote an. Hier sind

jedoch Verwaltungsgebühren und andere

„versteckte“ Forderungen nicht eingerech-

net. Aufschlussreicher ist der Effektivzins-

satz, bei dessen Berechnung alle Kosten

berücksichtigt werden. Zinsen fallen nicht

nur während der Auszahlungsphase, son-

dern während der gesamten Laufzeit des

Kredits an. Je kürzer also Karenz- und

Rückzahlungsphase sind, desto niedriger

bleibt die Zinsbelastung – der Kredit wird

billiger.

Worauf sollte man achten? Das Centrum für Hochschulentwicklung

(CHE), das jährlich Studienkreditangebote

miteinander vergleicht, rät, den passenden

Kredit in vier Schritten zu finden:

1. Bedarf festlegenSo wenig aufnehmen wie möglich, aber so

viel, wie für ein reibungsloses Studium nö-

tig ist.

2. Anforderungen klärenWas ist dir besonders wichtig: ein niedriger

Zinssatz? Die Möglichkeit, die monatliche

Auszahlungssumme immer wieder zu än-

dern? Dass die Bank keine Sicherheiten for-

dert (zum Beispielsweise eine Bürgschaft

der Eltern)?

3. Angebote vergleichenWelche Kredite passen zu deinen Anforde-

rungen? Um das herauszufinden, musst du

viele Angebote vergleichen.

4. Persönliche BeratungLass dich von den Anbietern, deren Ange-

bote infrage kommen, persönlich beraten

und dir ein verbindliches Angebot erstellen.

Manche Banken sind flexibel und reagieren

im Beratungsgespräch auf Wünsche der

Kunden.

Wer bekommt was?

Fast alle Studenten setzen auf einen Mix

aus Einnahmequellen. Bei 87 Prozent

tragen die Eltern zur Studienfinanzie-

rung bei, und zwei Drittel der Studieren-

den gehen neben dem Studium jobben.

Bafög kassiert dagegen nicht mal jeder

Dritte.

Quelle: 19. Sozialerhebung des Deutschen Stu-

dentenwerks

Eltern: 87%

Nebenjob: 65%

Bafög: 29%

Verwandte

& Bekannte: 21%

Erspartes: 20%

Studienkredit: 4%

Für Überflieger: Bildungsfonds

Eine Alternative zu den Studienkrediten

sind Bildungsfonds. Der Unterschied zum

Kredit: Die Rückzahlung ist einkommensab-

hängig. Nach dem Studienabschluss zahlst

du einen bereits bei Vertragsabschluss fest-

gelegten Prozentsatz deines Gehalts über

eine ebenfalls festgelegte Zeitdauer an den

Bildungsfonds zurück. Wer nach dem Studi-

um gut verdient, kann sich die Rückzahlun-

gen problemlos leisten. Wer wenig verdient,

muss auch weniger abstottern, und bei

Arbeitslosigkeit muss gar nicht zurückge-

zahlt werden. Der Haken: Die Anbieter su-

chen sich die Studierenden, die sie fördern,

genau aus und bieten ihre Leistungen nur

denen an, von denen sie glauben, dass sie

besonders vielversprechende Berufspers-

pektiven haben. Die meisten Fonds werden

über die Firma CareerConcepts vergeben

und verwaltet. www.bildungsfonds.de

EINSTIEG Abi III-2010 77

Service

Pro und Contradas nationale StipendienprogrammDie Bundesregierung plant, die besten zehn Prozent aller Studierenden mit 300 Euro pro Monat zu unter-

stützen – unabhängig vom Einkommen der Eltern. Kritiker bemängeln, dass auf diese Art viel Geld auch

an die Studenten gezahlt würde, die darauf gar nicht angewiesen sind. Sie fordern, mit dem Geld lieber

gezielt Kinder aus einkommensschwachen Familien zu unterstützen. Zwei Meinungen.

Lasse Becker (27) ist Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen, der Nachwuchs-Orga-

nisation der FDP, und promoviert gerade in VWL an der Universität Göttingen.

„Bis vor kurzem waren Stipendien in Deutschland nur einer winzigen

Minderheit von weniger als einem Prozent der Studierenden vergönnt.

Und selbst diese wenigen Auserwählten bekamen häufig nur achtzig

Euro so genanntes Büchergeld monatlich und verschiedene Formen

ideeller Förderung, zum Beispiel Sprachkurse oder Seminare. Wer kei-

nen Bafög-Anspruch hatte, konnte so gut sein, wie er will – mehr war

nicht drin, den Rest zahlen die Eltern. Das ist nicht mehr zeitgemäß!

Unsere Generation ist mit dem Abitur eigenständiger und unabhängiger

als es unsere Eltern waren, für die das deutsche Stipendiensystem er-

dacht wurde. Studenten leben weniger häufig daheim und empfinden

es nicht als gerecht, von einem Begabtenstipendium nichts zu haben,

weil ihre Eltern beispielsweise als Lehrer arbeiten. Dem verständlichen

Wunsch nach Freiheit als Belohnung für gute Schul- und Studienleis-

tungen entspricht ein elternunabhängiges Stipendium.

Die massive Erweiterung der Empfänger von unter einem auf zehn Pro-

zent der Studierenden im „Nationalen Stipendienprogramm“ betont die

Wichtigkeit von guter Hochschulbildung. Für aktuelle Abiturientinnen

und Abiturienten ist es nun realistisch, auch wirklich ein Stipendium zu

erhalten. Eine weitere Neuheit ist die gemeinsame Finanzierung durch

Staat und Privatwirtschaft. Das unabhängige Auswahlverfahren sorgt

dafür, dass alle Fächer berücksichtigt werden und jeder eine Chance

auf ein Stipendium hat. Bei aller Kritik ist das insgesamt ein guter An-

fang, den wir gegen politische Widerstände durchsetzen sollten.“

Andreas Andresen (25) studiert Mathematik an der Humboldt-Universität Berlin. Er

engagiert sich bei der Initiative „Stipendienkritik“, die das geplante Stipendiensy-

stem kritisiert.

„Bei der Stipendienvergabe nach Noten sind in Deutschland nicht

nur Begabung und Leistungsbereitschaft entscheidend, denn unser

Bildungssystem stellt Kinder aus nicht-akademischen Familien vor

größere Hürden als Akademikerkinder. Deshalb kritisieren wir die Aus-

weitung der Begabtenförderung in Form der einkommensunabhän-

gigen finanziellen Förderung des nationalen Stipendienprogramms.

Viele zukünftige Geförderte werden dieses Geld gar nicht brauchen,

um sich voll aufs Studium zu konzentrieren, weil ihre Eltern ihr Studi-

um voll finanzieren. Was sonst aber soll das Geld dort bewirken? Die

Bundesregierung hofft, die Aussicht auf ein solches Stipendium würde

alle Studierenden zu besseren Leistungen motivieren. Jedoch sind ver-

besserte Berufsaussichten und das Interesse am Fach Motivation und

Belohnung genug, gute Leistungen im Studium zu bringen. Der Staat

wird hier weder als Motivator noch als Belohner gebraucht. Weiterhin

ist es nicht nachvollziehbar, wie junge Menschen, die vor der Entschei-

dung für oder gegen ein Studium stehen, durch ein solches Stipendien-

programm (von dem sie ja nur vielleicht profitieren) zu einem Studium

bewogen werden sollen, wie es sich die Bundesregierung verspricht.

Vollkommen unbegründet ist die Behauptung, durch dieses Programm

würde die Chancengerechtigkeit in Deutschland erhöht, also die Auf-

stiegschancen verbessert.

Die Gesellschaft profitiert nicht davon, dass ohnehin bessergestellten

Studierenden Geld geschenkt wird. Das nationale Stipendienprogramm

ist, solange nur nach Noten ausgewählt wird (was zu erwarten ist), sozi-

al selektiv und, solange finanzielle Förderung bedarfsunabhängig ver-

geben wird, ineffektiv und ungerecht.“

ContraPro

Diskussionsbedarf? Fragen? Zum diesem Thema gibt es einen Thread im Forum der EINSTIEG Community! www.einstieg.com/forum

Maike, 21, absolviert einen Freiwilligen-dienst in Südafrika.

Für mich geht gerade ein Kindheitstraum in

Erfüllung: Ich arbeite seit acht Monaten in

den National Zoological Gardens of South

Africa (NZG). In den ersten sieben Monaten

habe ich mit den Tierpflegern der Robben

und der Lemuren (diese witzige Affenart

aus Madagaskar...) zusammengearbeitet

und beide Tierarten sehr lieben gelernt. Ich

habe aber auch schon Schlangen gefüttert

und einen Monat lang im Education-

Department Informationen für Info-Tafeln

für die neuen Robben- und Gorillagehege

zusammengesucht. Die Arbeit lehrt mich

nicht nur den Umgang mit Tieren, sondern

auch, wie man mit Menschen unterschied-

licher Kulturkreise zusammenarbeitet – ich

kenne von den über 200 Mitarbeitern

inzwischen mehr als die Hälfte. Durch die

acht Monate habe ich erkannt, dass ein

Leben ohne Tiere für mich nicht infrage

kommt.

Nicole, 17, ist zehn Monate lang in Chi-na zur Schule gegangen.

Zehn Monate lang habe ich in der Stadt

Xi’an in Gastfamilien gewohnt und bin dort

zur Schule gegangen. In meiner ersten

Gastfamilie waren alle sehr mit sich selbst

beschäftigt, und niemand hat sich um

mich gekümmert. Schließlich habe ich die

Familie aber gewechselt. Mit Liu Yu Ting,

der Tochter der neuen Familie, habe ich

mich vom ersten Tag an super verstanden,

und auch die Mutter ist zu einer Freundin

geworden. Zusammen mit Lehrern und

anderen Schülern habe ich viel erlebt. Wir

haben die berühmte Terrakotta-Armee

besichtigt, zusammen Weihnachten und

das chinesische Neujahrsfest gefeiert und

die Weltausstellung in Shanghai besucht.

Durch das Austauschjahr bin ich reifer

geworden, habe eine neue Kultur kennen

gelernt und Erfahrungen gemacht, die ich

nie mehr vergessen werde.

Nils, 17, geht ein Jahr lang in Malaysia zur Schule.

Bevor ich in meinem Gastland Malaysia

ankam, konnte ich mir nicht vorstellen,

auf welche Vielfalt an Kulturen ich stoßen

würde. Von der unglaublich alten und spiri-

tuellen chinesischen Kultur und dem Bud-

dhismus bis hin zu Islam und Hinduismus.

Mein Aufenthalt in Malaysia hatte daher

schon nach kurzer Zeit neben dem interkul-

turellen Austausch einen weiteren Aspekt

gewonnen: eine Art religiöse Orientierung,

die bei mir schließlich im Buddhismus

endete. Seit elf Monaten bin ich nun schon

hier, und ich fühle mich nicht danach, ins

kalte Deutschland zurückzukehren, auch

wenn ich meine Familie und Freunde

vermisse. Malaysia hat bei mir eine Tür des

Verstehens kultureller Verschiedenheiten

geöffnet und mein Leben in ein positiveres

und weiseres verwandelt. Malaysia ist

Faszination pur!

Tausende junge Deutsche verbringen Jahr für Jahr eine Zeit im Ausland. Für EINSTIEG Abi schildern fünf von

ihnen ihre Eindrücke.

„Man lernt,auf sich aufzupassen"

Auslandsaufenthalt

78 EINSTIEG Abi III-2010

Service

Philipp, 20, leistet seinen Zivildienst in Malaysia.

Es ist neun Uhr in Kuala Lumpur, Menschen

packen sich in Züge, Autos oder Busse und

fahren zur Arbeit. Ein junger Mann klingelt

am Tor eines kleinen Hauses, und sofort

rennen fünf rufende Kinder aus dem Haus:

„Anai, anai, Philipp anai!“ (“Großer Bruder,

großer Bruder, großer Bruder Philipp”).

Dieser große Bruder bin ich. Seit zehn Mo-

naten leiste ich nun meinen Zivildienst in

einem Kinderheim der Frauenhilfsorganisa-

tion WAO (Women‘s Aid Organisation). Hier

bin ich Kindergärtner, Lehrer, Sozialarbeiter

und Koch für die Kinder. Ich bin von meiner

Arbeit und dem Land begeistert! Ich lerne

jeden Tag Neues, und mein Weltbild hat

sich sehr verändert. Ich werde Malaysia mit

einem lachenden und einem weinenden

Auge verlassen und als veränderter

Mensch in die Heimat zurückkehren.

Lisa, 17, geht ein Jahr lang in China zur Schule.

Eigentlich wollte ich ja ein Jahr in den USA

verbringen. Doch als ich mich dann wirklich

entscheiden musste, kam ich ins Grübeln:

Die Welt ist so riesig und voller fremder

Kulturen. Warum nicht mal etwas ganz an-

deres ausprobieren? Meine Entscheidung

fiel auf Peking.

Gleich bei der Ankunft erlebte ich dann

einen Kulturschock hoch drei: Meine Gast-

eltern sprechen kein Wort Englisch, „über-

füllt“ ist gar kein Ausdruck für Straßen, U-

Bahnen und Busse, und der Schulunterricht

dauert von morgens bis abends, und das

auch noch in Schuluniform. Doch nach ein

paar Wochen fühlte ich mich immer wohler.

Meine Gasteltern sind um mein Wohl be-

sorgt und nennen mich auch „ihre Tochter“.

Mit den fleißigen chinesischen Schülern als

Vorbildern bin ich ehrgeiziger geworden,

aber auch geduldiger und selbstständiger.

Wenn man während des Auslandsjahres

etwas lernt, dann ist es, selbst auf sich

aufzupassen.

Maike, Philipp, Lisa, Nicole und Nils haben

ihre Auslandsaufenthalte mit Hilfe von AFS In-

terkulturelle Begegnungen e.V. organisiert. Der

nächste Bewerbungsschluss bei AFS ist der

15.10.2010 für die Abreise im Sommer 2011.

www.afs.de

EINSTIEG Abi III-2010 79

Service

Verlosung: Abtauchen in Meer und Bücherwelten

NIVEA SUN und der Piper Verlag verlosen

zehn Sets „Abtauchen in Meer und

Bücherwelten“ mit der Light Feeling Sun

Lotion und jeweils fünf Büchern aus dem

Sommerprogramm des Verlags – bis zum

31. August unter

www.einstieg.com/gewinnspiel

Und so geht’s: Zu jeder Frage gibt es eine korrekte Antwort! Notiere jeweils den Buchstaben dieser Antwort

und du erhältst den gesuchten Satz. Maile diesen bis zum 31. August 2010 an [email protected]. Unter

den richtigen Einsendungen werden drei Sieger ausgelost, die jeweils 100 Euro erhalten.

Beim letzten Anzeigenquiz lautete der Lösungssatz: Gesucht: „Das Model für unser August-Cover“

Gewonnen haben Sophie aus Berlin, Philipp aus Vetschau und Susann aus Elsterwerda

– herzlichen Glückwunsch!

Mach mit beim großen EINSTIEG Abi

Anzeigenquiz und gewinne 100 Euro!

Anzeigenquiz

EINSTIEG Abi III-201080

1. Die Studienkredite der KFW (S. 2) sind rückzahlungsfrei bis zumA) 8. Semester

K) Studienabschluss

2. Die FHDW (S 5.) ist unter anderem vertreten inB) Mönchengladbach

O) Bergisch Gladbach

3. AUBI-plus (S. 5) ist ein place forM) talents

C) students

4. Die NORD/LB (S. 9) sucht Auszubildende zum D) 01.09.2011

M) 01.08.2011

5. Wie viele Studienrichtungen bietet die ibs (S. 13)?E) sechs

F) fünf

6. Welchen Studiengang bietet die BiTS (S. 13) an?N) Green Business Management

H) Blue Business Management

7. Wer profitiert bei der NRW Bank (S. 15) doppelt?D) BAföG-Empfänger

I) Azubis

8. Auf welchem Gebiet bildet Thomas Cook (S. 19) aus? E) Informatik

J) Ingenieurwesen

9. Welchen Studiengang bietet die Media-Saturn-Unternehmensgruppe (S. 23) an?K) Informatik

A) Wirtschaftsinformatik

10. Wen will die Otto Group (S.23) fördern?L) Junge Talente

U) IT-Talente

11. Wen bringt man bei SAP (S. 25) in Bewegung?M) die Welt der Informatik

S) die Welt des Business

12. An der Saarland University (S. 27) betreut ein WissenschaftlerN) zehn Studierende

G) vier Studierende

13. Wie viele Bachelorstudiengänge bietet die FH Köln (S. 35)?O) 18

A) 36

14. Werden Sie bei der Bayern LB (S. 37) zu einem...?P) gefragten Spezialisten für das Bankgeschäft

B) gefragten Experten für das Bankgeschäft

Lösungssatz:

:

© A

ndre

as F.

/pho

toca

se.c

om

81EINSTIEG Abi III-2010

Anzeigenquiz

15. Die ESA (S.39) bilden aus zurQ) Europameisterin

E) Europa-Sekretärin

16. Wo befinden sich die César Ritz Colleges (S. 42 )?R) in Österreich

D) in der Schweiz

17. Wofür steht MHMK (S. 43)?S) Macromedia Hochschule für Medizin und Kosmetik

A) Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation

18. Wie oft sind die SAE Institute (S. 46) weltweit vertretenT) 30 mal

S) 50 mal

19. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) (S. 47) bildet aus zum U) Piloten

A) Fluglotsen

20. Bei den ESO-Berufsfachschulen (S. 47) erhält jeder Schüler sein eigenesV) iPad

U) MacBook

21. Bietet Peek & Cloppenburg (S. 53) ein dualesS) Bachelor Studium

W) Master Studium

22. Die WHU (S. 55) besitzt ein Netzwerk vonA) 1.000 organisierten Alumni

L) 2.000 organisierten Alumni

23. Welche Ausbildung kann man bei KiK (S. 55) machen?A) zum Handelsassistenten im Einzelhandel

B) zum Handelsfachwirt im Einzelhandel

24. Die EINSTIEG Webmesse (S. 55) istN) Deutschlands erste virtuelle Messe zur Berufsorientierung

B) die erste virtuelle Messe zur Berufsorientierung in NRW

25. Wie heißt die Frankfurt School (S. 59) vollständig?E) Frankfurt School of Business & Management

D) Frankfurt School of Finance & Management

26. Die Hochschule Bochum (S. 61) bietet Studienplätze S) mit Jobgarantie

F) mit Sitzplatzgarantie

27. Ab wann kann man sich an der FH Münster für 2011 (S. 61) bewerben?S) ab jetzt

G) ab morgen

28. Welches Studium kann man bei BASF (S. 63) absolvieren? P) International Business Administration

H) Rechtswissenschaften

29. Die Deutsche Bahn (S. 65) bietet neben dem Bachelor-AbschlussE) sehr gute Übernahmechancen

I) günstige Zugtickets

30. Was bezahlt Lidl (S. 69) seinen „dualen Studenten“?J) Studiengebühren

C) Studiengebühren + Gehalt

31. Was kann man bei der EINSTIEG Studien- und Berufs-beratung (S. 72) buchen? I) Einzelcoaching

K) Einzeltraining

32. Die Übernahmechancen bei der Deutschen Bank (S. 83) sind L) ganz gut

A) sehr gut

33. Das Bachelorprogramm der BMW Group (S. 84, Magazinrück-seite) heißtL) SpeedUp

M) SpeedOn

Impressum

Impressum

Verlag EINSTIEG GmbH Venloer Str. 241 • 50823 Köln Telefon: +49.221.3 98 09-30 Fax: +49.221.3 98 09-60 E-Mail: [email protected] Web: www.einstieg.com

Herausgeber Christian Langkafel

Chefredaktion (verantwortlich) Stefan Moskopp ([email protected])

Redaktion Annette Kamps, Stefan Holzbrecher, Daniel Schwitzer, Julia Kunze, Patrick Agis-Garcin

Autoren Judith Strücker, Maja Roedenbeck, Hanna Koch, Andreas Menn, Steffen Meyer

Anzeigen (verantwortlich) Sabine vom Scheidt ([email protected])

Chef vom Dienst René Glinkowski

Design und Layout Judith Strücker (Art Direction)

Titelfoto Fotografin: Anke Tillmann/ Model: Farina Fichtner

Illustration Comic Christian Sommer • [email protected]

Druck Printservice Produktion GmbH Konrad-Adenauer-Ufer 67 • 50668 Köln Telefon: +49.221.9 73 70 45

Vertrieb

82 EINSTIEG Abi III-2010

EINSTIEG Abi ist kostenlos an rund 3.000 zum Abitur füh-renden Schulen und Bildungseinrichtungen im gesamten Bundesgebiet erhältlich. Einzelverkaufspreis Euro 3,50. Jah-resabonnement bei 4 Ausgaben Euro 13,00 (inkl. Versandko-sten und MwSt.) © für alle Beiträge bei EINSTIEG GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Internet und Vervielfältigungen auf Datenträgern nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages.

Druckauflage: 150.000 Stück, IVW-Prüfung

© gagarenne/photocase.com

© v

onny

pony

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toca

se.c

om

Auch diese Ausgabe von EINSTIEG Abi enthält wieder jede

Menge Anzeigen von Hochschulen, Unternehmen und privaten

Bildungsträgern. Im Internet findet ihr die Anzeigen unter

www.einstieg.com/chancen. Es wäre super, wenn ihr euch

bei eurer Bewerbung auf das EINSTIEG Abi Magazin beziehen

würdet. Vielen Dank!

AusblickDas nächste EINSTIEG Abi Magazin kommt bestimmt: Ab dem 15. November erfahrt ihr

alles über Berufe im Handel, natürlich inklusive der dazugehörigen Studiengänge und

Ausbildungen. In einem ausführlichen Special widmen wir uns dem Thema Ausland: Ob

Auslandssemester, -studium, Au-pair oder Work & Travel, wir zeigen euch, wie ihr euch

am besten aus dem Staub macht! Außerdem stellen wir Jobs und Studiengänge in Medi-

en, Tourismus und Hotelgewerbe vor und informieren über die Hochschullandschaft im

Westen Deutschlands.

Bankkaufleute (m/w)AusbildungSehen Sie mehr als andere und erkennen Sie, wie Leidenschaft und Präzision beiuns zusammenspielen. Sehen Sie mehr und entdecken Sie die Deutsche Bank.

Die Schule liegt fast hinter Ihnen und Sie orientieren sich in Richtung Zukunft.Haben Sie schon einmal über Ihre Möglichkeiten in einer Bank nachgedacht? Mit einer Ausbildung im Privat- und Geschäftskundenbereich der Deutschen Banksind Sie auf der sicheren Seite. Denn wir bieten Ihnen die Karriereaussichten eineserfolgreichen Finanzdienstleisters – und das familiäre Umfeld in einem unsererbundesweiten Filialteams. Bei uns lernen Sie alles über Zahlungsverkehr, Kredite,Geldanlage und Finanzierung und entwickeln sich zum gefragten Experten rundum die Kundenberatung. Ihr Plus: unsere bundesweit einzigartige DIN-geprüfteVertriebsqualifizierung mit Zertifikat. Außerdem profitieren Sie bei uns von sehrguten Übernahmechancen, überdurchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten understklassigen Weiterbildungsangeboten. Sie begeistern sich für den Vertriebund freuen sich auf direkte Kundenkontakte? Dann hoffen wir auf Ihren wachenVerstand, der seine Chance hier erkennt.

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