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glück auf Die Zeitung für Mitarbeiter, Kunden und Freunde der GMH Gruppe 3/2013 So sehen Sieger aus! Nicht weniger selbstbewusst präsentierte sich Robert Harting, frisch gekürter Weltmeister im Diskuswerfen, auf der Unternehmertagung der GMH Gruppe Mitte September in Osnabrück. R Bericht auf Seite 10 Schwerpunkt // VERÄNDERUNG Stolzer Alleinlieferant. Jede Menge Veränderungen und Bewegung gibt es auch auf dem Automobilmarkt, wie die Interna- tionale Automobilausstellung in Frankfurt beweist. Vor allem die Hybrid-Modelle sind es, die – zumindest in der Öffentlichkeit – für Schlagzeilen sorgen. Dazu passt, dass Die- ckerhoff Guss erste Erfolge auf dem Hybrid- markt vorweisen kann. R Seite 5 Viele Mitarbeiter denken mit Unbehagen daran, manche sogar mit Angst. Andere wie- derum lassen sie gelassen auf sich zukom- men: Veränderungen. Doch müssen wir uns wirklich davor fürchten? Oder tun wir damit Veränderungen unrecht? Einen Blick hinter die Kulissen wirft unser Schwerpunktthema „Veränderungen“ R auf den Seiten 6 bis 9 Werksfoto „Riesenbaby“ macht Freude Energietechnik · Für ihre hochwertigen stickstofflegierten Stähle betreibt die Energietechnik Essen (ETE) auch eine ESU-Anlage. Sie kann seit Kurzem 30 t schwere ESU-Blöcke erzeugen. INTERVIEW Auf der ESU-Anlage fertigt die ETE das Vormaterial für ihr Hauptprodukt – die Läufer- kappe. Die Anlage konnte bis- her Blockgewichte von maxi- mal 25 t verarbeiten. Größere Gewichte scheiterten an der Krankapazität und einer me- tallurgischen Eigenheit: Die Schlacke, die zum Umschmel- zen benötigt wird, ändert im Laufe des Prozesses ständig ihre Zusammensetzung. Wes- halb man jetzt dennoch in der Lage ist, 30 t schwere ESU- Blöcke zu erzeugen, erläutert Julian Pavlovic (Betriebsleiter Umschmelzbetrieb) im glück- auf-Interview: glückauf: Was genau hat es mit der Schlacke auf sich, Herr Pav- lovic? Julian Pavlovic: Das ist ver- gleichbar mit Kaffeekochen: Am Anfang ist das Pulver im Filter noch frisch und unver- braucht und gibt guten Kaffee. Mit steigender Wassermenge ist der Kaffee am Ende fad und ausgelaugt. Ähnlich ist es mit der Ergiebigkeit der Schlacke. Daher sind größere Blöcke ab einer gewissen Größe nur noch sehr schwer zu erzeugen. Wieso wollten Sie denn überhaupt größere Blöcke? Pavlovic: Um den „Filet-Anteil“ im Block zu erhöhen. Das müssen Sie erklären. Pavlovic: Egal, wie groß ein Block erzeugt wird: Es gibt im- mer einen fixen Kopf- und Fuß- Schrottanteil. Und je größer das Filetstück ist, desto größer ist automatisch das Ausbrin- gen. Damit können demzufol- ge Kosten beim Materialeinsatz gespart werden. Das ist nicht nur produktiver, sondern auch ressourcenschonender. Deshalb unser Ziel, die Umschmelzge- wichte um mindestens zehn Prozent zu steigern. Und wie sind Sie vorgegangen? Pavlovic: Der erste Schritt war einfach: Wir haben die Kranka- pazität von 30 t auf 35 t erhöht und eine neue Hydraulikzange mit einer Tragfähigkeit von 30 t angeschafft. Und wie haben Sie das Schlacken- problem gelöst? Pavlovic: Das war schon mehr Arbeit. Wir haben gemeinsam mit einem entsprechenden Hersteller eine neue Dosieran- lage entwickelt. Sie kann drei verschiedene Komponenten gleichzeitig nachdosieren. Das bedeutet: Jetzt können wir die Schlackenzusammensetzung und somit die Prozessführung über die erforderlichen 42 Stun- den hinweg konstant halten. Welche Stoffe werden dabei zudo- siert? Pavlovic: Vor allem Flussspat, der als Flussmittel fungiert, die Viskosität der Schlacke senkt und zudem eine reinigende Wirkung in Bezug auf Schwefel hat. War die ESU-Anlage dafür über- haupt ausgelegt? Pavlovic: Nein. Bevor wir über- haupt mit den Versuchen zur Flussspat-Dosierung beginnen konnten, mussten wir einen neuen Feststoffabscheider ent- wickeln und bauen. Denn der körnige Schlacken-Bestandteil ließ sich mit der alten Konst- ruktion nicht bis zur flüssigen Schlacke transportieren. Er hät- te sich buchstäblich in Staub aufgelöst. Zudem mussten wir den gesamten Prozessablauf überdenken und entsprechend anpassen. Welche gesetzlichen Auflagen wa- ren mit der Umrüstung verknüpft? Pavlovic: Es ist eine genehmi- gungspflichtige Anlage, das heißt: Wir mussten sämtliche behördliche Auflagen erfül- len, die eine 15er-Meldung bei der Bezirksregierung mit sich bringt. Erst nach dieser Geneh- migung war es möglich, einen ersten Block aus P900-Stahl mit einer Größe von bis zu 30 t um- zuschmelzen. Ende gut, alles gut? Pavlovic: Na ja, ganz so prob- lemlos war es zum Schluss doch nicht. Bisher war es leicht, Blö- cke aus vier einzelnen Elektro- den mit drei Wechseln umzu- schmelzen. Aber jetzt müssen wir bei einer Gesamtzahl von fünf Elektroden drei Elektroden gleichzeitig vorwärmen – und fast doppelt so viele Wechsel wie bisher vornehmen. Lohnt sich dieser Aufwand? Pavlovic: Auf jeden Fall. Was rauskommt, ist ein wahres Rie- senbaby: ein 30 t schwerer ESU- Block mit einem Durchmesser von 1.030 mm. Gemacht aus einem stickstofflegierten Spe- zialstahl für ein fantastisches Produkt: ein Generatorbauteil für die Stromerzeugung. Vielen Dank für das Gespräch. Umgeschmolzener 30t-ESU-Block Werksfoto Foto: dpa

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Auszug aus der glückauf 3-2013, die Zeitung für Mitarbeiter, Kunden und Freunde der GMH Gruppe.

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glück auf Die Zei tung für Mit ar bei ter, Kun den und Freun de der GMH Gruppe

3/2013

So sehen Sieger aus!

Nicht weniger selbstbewusst präsentierte sich Robert

Harting, frisch gekürter Weltmeister im Diskuswerfen, auf

der Unternehmertagung der GMH Gruppe Mitte September in

Osnabrück.R Bericht auf Seite 10

Schwerpunkt //

VERÄNDERUNG

Stolzer Alleinlieferant. Jede Menge Veränderungen und Bewegung gibt es auch auf dem Automobilmarkt, wie die Interna-tionale Automobilausstellung in Frankfurt beweist. Vor allem die Hybrid-Modelle sind es, die – zumindest in der Öffentlichkeit – für Schlagzeilen sorgen. Dazu passt, dass Die-ckerhoff Guss erste Erfolge auf dem Hybrid-markt vorweisen kann.

R Seite 5

Viele Mitarbeiter denken mit Unbehagen daran, manche sogar mit Angst. Andere wie-derum lassen sie gelassen auf sich zukom-men: Veränderungen. Doch müssen wir uns wirklich davor fürchten? Oder tun wir damit Veränderungen unrecht? Einen Blick hinter die Kulissen wirft unser Schwerpunktthema „Veränderungen“

R auf den Seiten 6 bis 9

Werksfoto

„Riesenbaby“ macht FreudeEnergietechnik · Für ihre hochwertigen stickstofflegierten Stähle betreibt die Energietechnik

Essen (ETE) auch eine ESU-Anlage. Sie kann seit Kurzem 30 t schwere ESU-Blöcke erzeugen.

I NTERV IEW

Auf der ESU-Anlage fertigt die ETE das Vormaterial für ihr Hauptprodukt – die Läufer-kappe. Die Anlage konnte bis-her Blockgewichte von maxi-mal 25 t verarbeiten. Größere Gewichte scheiterten an der Krankapazität und einer me-tallurgischen Eigenheit: Die Schlacke, die zum Umschmel-zen benötigt wird, ändert im Laufe des Prozesses ständig ihre Zusammensetzung. Wes-halb man jetzt dennoch in der Lage ist, 30 t schwere ESU-Blöcke zu erzeugen, erläutert Julian Pavlovic (Betriebsleiter Umschmelzbetrieb) im glück-auf-Interview:

glückauf: Was genau hat es mit der Schlacke auf sich, Herr Pav-lovic?Julian Pavlovic: Das ist ver-gleichbar mit Kaffeekochen: Am Anfang ist das Pulver im Filter noch frisch und unver-braucht und gibt guten Kaffee. Mit steigender Wassermenge ist der Kaffee am Ende fad und ausgelaugt. Ähnlich ist es mit der Ergiebigkeit der Schlacke. Daher sind größere Blöcke ab einer gewissen Größe nur noch sehr schwer zu erzeugen.

Wieso wollten Sie denn überhaupt größere Blöcke?Pavlovic: Um den „Filet-Anteil“ im Block zu erhöhen.

Das müssen Sie erklären.Pavlovic: Egal, wie groß ein Block erzeugt wird: Es gibt im-mer einen fixen Kopf- und Fuß-Schrottanteil. Und je größer das Filetstück ist, desto größer ist automatisch das Ausbrin-gen. Damit können demzufol-ge Kosten beim Materialeinsatz gespart werden. Das ist nicht nur produktiver, sondern auch ressourcenschonender. Deshalb unser Ziel, die Umschmelzge-wichte um mindestens zehn Prozent zu steigern.

Und wie sind Sie vorgegangen?Pavlovic: Der erste Schritt war einfach: Wir haben die Kranka-

pazität von 30 t auf 35 t erhöht und eine neue Hydraulikzange mit einer Tragfähigkeit von 30 t angeschafft.

Und wie haben Sie das Schlacken-problem gelöst?Pavlovic: Das war schon mehr Arbeit. Wir haben gemeinsam mit einem entsprechenden Hersteller eine neue Dosieran-lage entwickelt. Sie kann drei verschiedene Komponenten gleichzeitig nachdosieren. Das bedeutet: Jetzt können wir die Schlackenzusammensetzung und somit die Prozessführung über die erforderlichen 42 Stun-den hinweg konstant halten.

Welche Stoffe werden dabei zudo-siert? Pavlovic: Vor allem Flussspat, der als Flussmittel fungiert, die Viskosität der Schlacke senkt und zudem eine reinigende Wirkung in Bezug auf Schwefel hat.

War die ESU-Anlage dafür über-haupt ausgelegt?Pavlovic: Nein. Bevor wir über-haupt mit den Versuchen zur Flussspat-Dosierung beginnen konnten, mussten wir einen neuen Feststoffabscheider ent-wickeln und bauen. Denn der körnige Schlacken-Bestandteil ließ sich mit der alten Konst-ruktion nicht bis zur flüssigen Schlacke transportieren. Er hät-te sich buchstäblich in Staub aufgelöst. Zudem mussten wir

den gesamten Prozessablauf überdenken und entsprechend anpassen.

Welche gesetzlichen Auflagen wa-ren mit der Umrüstung verknüpft?Pavlovic: Es ist eine genehmi-gungspflichtige Anlage, das heißt: Wir mussten sämtliche behördliche Auflagen erfül-len, die eine 15er-Meldung bei der Bezirksregierung mit sich bringt. Erst nach dieser Geneh-migung war es möglich, einen ersten Block aus P900-Stahl mit einer Größe von bis zu 30 t um-zuschmelzen.

Ende gut, alles gut?Pavlovic: Na ja, ganz so prob-lemlos war es zum Schluss doch nicht. Bisher war es leicht, Blö-cke aus vier einzelnen Elektro-den mit drei Wechseln umzu-schmelzen. Aber jetzt müssen wir bei einer Gesamtzahl von fünf Elektroden drei Elektroden gleichzeitig vorwärmen – und fast doppelt so viele Wechsel wie bisher vornehmen.

Lohnt sich dieser Aufwand?Pavlovic: Auf jeden Fall. Was rauskommt, ist ein wahres Rie-senbaby: ein 30 t schwerer ESU-Block mit einem Durchmesser von 1.030 mm. Gemacht aus einem stickstofflegierten Spe-zialstahl für ein fantastisches Produkt: ein Generatorbauteil für die Stromerzeugung.

Vielen Dank für das Gespräch.

Umgeschmolzener 30t-ESU-Block Werksfoto

Foto: dpa

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GMH GRUPPE

glück auf · 3/2013 ........... 2

ED ITOR IAL

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

die neu gestaltete glückauf kommt gut an. Vor allem der kompaktere Umfang von 32 Seiten gefällt. Punk-ten konnte auch das Schwerpunkt-thema. Und viele fi nden die neuen Kurznachrichten sehr gelungen. Einige kritisieren, es sei schwieriger, Artikel übers eigene Unternehmen zu fi nden. Deshalb haben wir die Unternehmensnamen stärker betont. Ausreichend? Viel Lesespaß wünscht

Ihr Redaktionsteam

AUS DEM INHALT

Überweisung mit TückenIn einem Leserbrief berichtet Ewald Schwebe (früher Leiter Buchhaltung, heute Rentner im Unruhestand), wie die 2 DM (Kaufpreis für die GMHütte) 1993 überwiesen wurden:

„Im Vertrag vom 05.04.1993 war festgelegt, dass der Kaufpreis für die Niederlassung Georgsmarienhütte (Klöckner Edelstahl GmbH) 2 DM betragen sollte und der Betrag bei der Unterzeichnung des Vertrages auf dem Postgirokonto in Essen ein-gegangen sein musste.

Am 15.06.1993 rief mich Herr Dirk Röttger (Klöckner Duisburg) an und machte mich auf diese Zahlung aufmerksam. Aber was tun? Eine Kasse der neuen Gesell-schaft gab es noch nicht, und aus der vorhandenen Kasse konnte ich den Betrag nicht entnehmen. Eine Überweisung auf das Postgirokonto Essen ging auch nicht. Also nahm ich die 2 DM aus meiner privaten Geldbörse und zahlte den Kaufpreis in bar plus 1,50 DM Gebühren beim Postamt in Oesede ein. Somit war bei der Vertragsunterzeichnung die-ser Punkt erfüllt.

Kein Wirtschafts- oder Steuerprü-fer beanstandete in der Zeit danach den nicht verbuchten Kaufpreis. Also: Herr Dr. Großmann und die Fa. Druecker & Co haben den Schul-denberg übernommen – und ich habe den Kaufpreis bezahlt.“

Ewald Schwebe

GMH Prüftechnik GmbHNürnberg

M + O Krantechnik GmbHDuisburg

ESB SPRL

Engineering Steel BelgiumSeraing / Belgien

09/2

013

Gruppenübersicht

Rohstoff Recycling Stahlerzeugung

Stahlverarbeitung

Schmiedetechnik

Bahntechnik

Guss Eisen/Stahl

Guss Aluminium

Anlagenbau

Krantechnik Dienstleistung

Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH

Osnabrück

Adolf Ellermann GmbHOsnabrück

Rohstoff Recycling Dortmund GmbH

Dortmund

Georgsmarienhütte GmbHGeorgsmarienhütte

Schmiedewerke Gröditz GmbHGröditz

Walter Hundhausen GmbHSchwerte

Dieckerhoff Guss GmbHGevelsberg

Harz Guss Zorge GmbHZorge / Südharz

BALO-MOTORTEX GmbHCastrop-Rauxel

Friedrich Wilhelms-HütteEisenguss GmbH

Mülheim an der Ruhr

Friedrich Wilhelms-HütteStahlguss GmbH

Mülheim an der Ruhr

Pleissner Guss GmbHHerzberg

Stahlguss Gröditz GmbHGröditz

MWK Renningen GmbHRenningen

MWK Schwäbisch Gmünd GmbHSchwäbisch Gmünd

IAG MAGNUM GmbHOsnabrück

BGG BerufsbildungsgesellschaftGeorgsmarienhütte mbH

Georgsmarienhütte

GSG Georgsmarienhütte Service GmbHGeorgsmarienhütte

GMH Systems GmbHGeorgsmarienhütte · Gröditz

GMH Engineering GmbHGeorgsmarienhütte

WeserWind GmbH OffshoreConstruction Georgsmarienhütte

Bremerhaven

Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH

Rheine

Kranbau Köthen GmbHKöthen

Alpha-Elektronik GmbHKöthen

Saalfelder Hebezeugbau GmbHSaalfeld / Saale

Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH

Wildau

Gröditzer WerkzeugstahlBurg GmbH

Burg

Energietechnik Essen GmbHEssen

Schmiedag GmbHHagen · Homburg

Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG

Wildau

Bochumer VereinVerkehrstechnik GmbH

Bochum · Ilsenburg

Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH

Brand-Erbisdorf

MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.

Caçapava – São Paulo / Brasilien

Stahlwerk Bous GmbHBous

Mannstaedt GmbHTroisdorf

GMH Blankstahl GmbHGeorgsmarienhütte · Böbingen / Rems

Heinrich Geissler GmbHBlankstahlwerk

Witten

WISTAStahlhandel Witten GmbH

Witten

Stahl Judenburg GmbHJudenburg / Österreich

VTK VeredelungstechnikKrieglach GmbH

Krieglach / Österreich

MVO GmbHMetallverarbeitung Ostalb

Schwäbisch Gmünd

BISHOPSteering Technology Pty Ltd

Sydney / Australien

Georgsmarienhütte Holding GmbH

Harz Guss Zorge · Manch-mal fällt es schwer, die eigene Leistung zu bewerten. Andererseits muss man ja wissen, wo Stärken und Schwächen liegen. Umso schöner, wenn Externe ihr Urteil fällen – und ein durchweg positives Fazit ziehen.

auf Sei te 5

Schmiedewerke Gröditz · Ist die Kernfusion die Energiequel-le der Zukunft? Um diese Frage zu beantworten, wird derzeit ein Versuchsreaktor in Südfrankreich gebaut: ITER. Für diesen Reaktor haben die Schmiedewerke Gröditz einen „Radial Plate“-Prototyp ge-fertigt. Lesen Sie mehr darüber

auf Sei te 5

GMH Gruppe · Obst ist be-kanntlich gesund. Deshalb kann es nicht verwundern, dass die GMH Gruppe bei ihren erstmals verge-benen Gesundheitsmanagement-Awards symbolträchtig darauf zurückgegriffen hat: DER ROTE APFEL wurde für die effektivste Gesundheitsmaßnahme und DIE GRÜNE BIRNE als Sonderpreis für eine besonders auffällige Aktion ausgelobt. Preisträger waren der Geschäftsbereich Rohstoff Recyc-ling und Harz Guss Zorge. Wer was gewonnen hat, lesen Sie

auf Sei te 11

Schmiedewerke Gröditz · Das Elbe-Hochwasser 2013 war fast noch verheerender als 2002. Ein Grund mehr, erneut eine Spen-denaktion ins Leben zu rufen.

auf Sei te 12

Harz Guss Zorge · Effizient investieren heißt, mit minimalem Aufwand maximale Optimierung erzielen. So wie die neue Dicht-heitsprüfanlage in Zorge. Sie erleichtert die Arbeit, hebt die Pro-duktqualität und stärkt die Markt-position der Gießerei.

auf Sei te 13

Bochumer Verein · Einigkeit macht stark – wenn die erhofften Synergieeffekte auch tatsächlich eintreten. Die Eingliede-rung der Radsatzfarbik Ilsenburg in den Bo-chumer Verein Verkehrstechnik ist in dieser Hinsicht Erfolg versprechend. Den aktuel-len Stand und Hintergründe finden Sie

auf Sei te 13

„Hamm’ Se mal 2 Mark?“Diese Frage haben wir unseren Leserinnen und Leser in der ver-gangenen Ausgabe gestellt. Viele haben in alte Geldbörsen, Spar-schweine und Kramschubladen geschaut und ihre 2 Mark (teils „am Stück“, teils in bis zu Ein-Pfennig-Stücken) an die Stiftung Stahlwerk geschickt. Auf der letz-ten Redaktionssitzung hat nun die Glücksfee die Gewinner gezogen:1. Preis (Wochenende in Berlin für 2 Personen): Hans-Peter Schwöppe, Georgsmarienhütte GmbH2. Preis (E-Book-Reader): Thorsten Ortmann, Georgsmarienhütte GmbH.3. Preis (Gutschein fürGMH-Fanshop): Wolfgang Nega, Windhoff GmbH4. bis 10. Preis (GMH-T-Shirt): Maria Wydhowalek, Gabriele Reth-mann, W. Flaspöhler, Neda Ostad, Martin Westerkamp, Gerhard Holt-greve und Dieter Gastmann.

Bewegungen in der GruppeSeit Ende letzten Jahres hat sich in unse-rer Gruppe und damit auch in unserer Gruppenübersicht einiges getan: Zum 31.12.2012 wurden die ESC Burg GmbH, Burg, und die Pleissner GmbH, Elze, nach dem Best-Owner-Prinzip ver-kauft. Rückwirkend zum 1. Januar 2013 ist die Elektrostahlwerke Gröditz GmbH auf die Schmiedewerke Gröditz GmbH

verschmolzen worden. Die Firma wird zukünftig auch unter diesem Namen fir-mieren. Die Kranbau Köthen GmbH hat rückwirkend zum 1.1.2013 die Mehr-heitsanteile der M+O Krantechnik GmbH mit Firmensitz in Alpen/Duisburg erwor-ben. Mit Wirkung zum 23. Juli 2013 ist die Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH auf die Bochumer Verein Verkehrstechnik

GmbH verschmolzen worden. Dieses Unternehmen wird zukünftig als Bochu-mer Verein Verkehrstechnik GmbH mit den Werkstandorten Bochum und Ilsenburg firmieren. Zudem wurden die Geschäftsbereiche Guss/Automotive und Guss/Maschinenbau zusammengelegt zum Geschäftsbereich Guss Eisen/Stahl.

ikw

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glück auf · 3/2013 ........... 3

GMH GRUPPE

InstandhaltungDen eigenen Arbeitsplatz mit wachem Auge für Verbesserungen betrachten

W ie jeden Sommer, so wurden auch in diesem Jahr Werks-ferien und Betriebsstillstände in den Unternehmen der

Gruppe dazu genutzt, Maschinen und Anlagen zu warten bzw. instand zu setzen.

Neben Investitionstätigkeiten, die durch den Investitions-stopp nur sehr verhalten vorgenommen werden, erfolgen die Reparaturen zeitlich parallel. Das reicht vom tropfenden Was-serhahn über die Sanierung der Werksstraße bis zur Erneue-rung großer Anlagenkomponenten. So herrschte auch wäh-rend der Betriebsferien reges Treiben auf den Werksgeländen, wenn in einzelnen Unternehmen mehr als 20 Fremdfirmen anrückten. Allein das macht schon den enormen Koordinie-rungsaufwand deutlich, der mit den Wartungsarbeiten verbun-den ist: Verschiedene Gewerke, von denen die meisten nicht in dem jeweiligen Unternehmen zu Hause sind, müssen in kür-zester Zeit und in streng getakteter Reihenfolge ihre Arbeiten erledigen.

Nun wissen wir, dass nicht nur normale Reparaturen vorge-nommen werden. Viele Anlagen werden oftmals durch kleine, aber intelligente Maßnahmen, meistens Ideen aus den eigenen Reihen, so verbessert, dass am Ende effizienter produziert wer-den kann. Steigerung der Energieeffizienz, Arbeitssicherheit, Reduzierung von Emissionen, Produktivitätsverbesserungen, Qualitätsverbesserungen sowie bessere Anlagenverfügbar-keiten sind die Ergebnisse dieser Maßnahmen. Am Ende steht nach dem Wiederanfahren ein gut funktionierender Anlagen-park mit ausreichendem Nutzungsvorrat zur Verfügung

Ich habe mit vielen Instandhaltern gesprochen, und die Aussagen sind in allen unseren Werken ähnlich. Ob Stahl-werke, Gießereien oder Schmieden – im Grunde genommen zerstören sich die Anlagen prozessbedingt immer selbst, und der Nutzungsvorrat sinkt stetig. Deshalb haben wir den Inves-titionsstopp nicht in gleichem Maße auf die Instandhaltung ausgedehnt. Allerdings sind die Wünsche unserer verantwort-lichen Betriebskollegen nach Anlagenoptimierungen schier unendlich, vorsichtig formuliert.

In Zahlen ausgedrückt heißt das: Wir werden wie in den Jahren zuvor 90–100 Mio. Euro in der GMH Gruppe für Instandhaltung ausgeben! In einigen Bereichen müssten wir noch einiges mehr tun, aber man kann nun mal nicht mehr ausgeben, als auch verdient wird.

Instandhaltung kostet Geld – nicht nur der Aufwand für geplante und ungeplante Reparaturmaßnahmen, sondern auch der meist damit verbundene Produktionsausfall. Denn je größer die Maßnahme, desto geringer ist die Chance, sie bei laufendem Betrieb durchführen zu können. Jede Instandhal-tungsmaßnahme wirkt direkt auf die Lohnstückkosten. Deswe-gen müssen wir immer wieder unseren Ehrgeiz darauf richten,

unsere Anlagenverfügbarkeit so hoch wie möglich und die Beeinträchtigung unserer Produktionsprozesse so gering wie möglich zu halten, um eine optimale Produktivität zu errei-chen. Betriebswirte und Techniker nennen das Total Productive Management.

Es ist kein Geheimnis, dass wir in Europa und besonders in Deutschland vergleichsweise teuer produzieren, vor allem aufgrund der hohen Kosten für Energie und Personal. Also müssen wir uns mit besonderer Sorgfalt den uns verbleiben-den Stellschrauben widmen – und dazu gehört das optimale Management unserer Anlagen inklusive deren Instandhaltung. Elementare Voraussetzung hierfür ist Wissen – Wissen über die korrekte Wartung einer Maschine, vor allem aber Wissen dar-über, wie sie mit möglichst geringem Verschleiß und kurzen Stillstandzeiten zu betreiben ist. Deshalb investieren wir auch lieber in die Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter als in unnötig häufige Wartung.

Ein verantwortungsvoller Instandhalter mag diesem Artikel bis hierher nur wenig Neues entnommen haben. Tatsächlich führt dies zu den Problemstellungen und Handlungsbereichen, in denen wir kostensenkend Einfluss nehmen können:• vorbeugende Instandhaltung: Wird das wirklich überall

gelebt? Haben wir da nicht doch noch Potenziale?• übermäßige Personalbindung durch instabile Instandhal-

tungsauslastung• Sonderschichten und teure Sonderlieferungen• überproportional hoher Ersatzteilbestand• viele teure ungeplante Maschinenstillstände und Produk-

tionsunterbrechungen• ständige Weiterbildung der IH-Mitarbeiter• und vieles mehr …

Dass es lohnt, sich hierüber immer wieder Gedanken zu machen, zeigt eine Instandhaltungsstudie aus dem Jahr 2011, die die „strategische Dimension des Schraubenschlüssels“ beleuchtet. Durch das intelligente Management der Berei-che In- und Outsourcing von Leistungen, Kapazitäts- und Terminplanung, Ablauforganisation sowie Kennzahlen und Kostenwesen ließ sich bei den untersuchten Projekten die Instandhaltungskostenrate um 23 Prozent senken, und das bei gleichzeitiger Steigerung der Anlageneffektivität um sieben Prozent. Genauso sinkt mit der vorausschauenden Planung von Instandhaltungsarbeiten auch die Dringlichkeit einzelner Maßnahmen. Und klar ist auch: Wenn wir vorbeugend warten und nicht erst, wenn es zum Defekt kommt, betragen die Kos-ten für Ersatzteile, Arbeit und Stillstandzeit nur einen Bruchteil.

Dieser Artikel soll nicht kritisieren, sondern alle Verantwort-lichen, die mit dem Thema Instandhaltung zu tun haben, motivieren, über die genannten Punkte immer wieder intern zu diskutieren, so zum Beispiel beim Staplerverschleiß.

Wichtig dabei ist, die Verantwortlichen mit diesen komple-xen Themen nicht alleine zu lassen, auch die Geschäftsführun-gen und alle Mitarbeiter sind gefordert.

Gewiss fangen wir nicht bei null an, aber ein bisschen Luft nach oben ist bekanntlich immer – gerade in dem Bewusst-sein, dass wir ohnehin auf einem hohen Kostenniveau produ-zieren. Und auch die Erkenntnis, dass die Aufwendungen für Instandhaltung steuerbar sind, sollte uns darin bestärken, hier besonders aufmerksam zu sein. Gute Ideen – von wem auch immer – sind jederzeit willkommen.

Ihr

LEITARTIKEL

KURZNEWS

Langes Leben

WeserWind · Salzwasser und an-dere Belastungen setzen dem Stahl von Offshore-Windkraftanlagen heftig zu. WeserWind entwickelt derzeit unter anderem mithilfe des Fraunhofer-Instituts eine Software, die ermöglichen soll, schnell und unkompliziert den jeweils optima-len Korrosionsschutz zu wählen.

>>> Bericht auf Seite 18

Neuer Gießzeitrekord

GMHütte · Mit 77 Stunden und 8 Minuten hat die GMHütte einen neuen Gießzeitrekord aufgestellt

und den alten um fast zehn Stun-den übertroffen. Insgesamt wur-den dabei 77 Chargen gegossen.

>>> Bericht auf Seite 18

Qualität vor Zeit

Wildauer Schmiedewerke · Nach 20 Jahren Dauereinsatz haben die Wildauer ihren Hammer 63 gene-ralüberholt. Die Herkules-Aufgabe wurde im Verbund mit anderen Unternehmen der GMH Gruppe gelöst – präzise, auf qualitativ ho-hem Niveau und vor allem auch termingerecht.

>>> Bericht auf Seite 19

Riesiger Oberbär

IAG Magnum · Selbst für einen Dienstleister, der es gewohnt ist, unter anderem auch für die Schwerindustrie Reparaturen durchzuführen, war der Oberbär für den Gegenschlaghammer der Wildauer Schmiedewerke ein „star-kes Stück“ Arbeit.

>>> Bericht auf Seite 19

Luft nach oben

Mannstaedt · Wenn Ersatz her-muss, entstehen Kosten. Umso besser, wenn der Ersatz Einsparun-gen mit sich bringt. 20 Prozent weniger Energieverbrauch können sich dabei sehen lassen.

>>> Bericht auf Seite 20

Viel Automatik

Mannstaedt · Eine neue Säge-linie verstärkt den Sägepark der Troisdorfer. Sie ergänzt ideal die vorhandenen Anlagen, erhöht die Ausbringung und erleichtert die Arbeit durch automatisierte Arbeitsschritte.

>>> Bericht auf Seite 20

Competence Center

IAG Magnum · Mit der Bündelung unterschiedlicher Bereiche (An-gebotskalkulation, Arbeitsvorberei-tung, Fertigungssteuerung, CNC-Programmierung und Einkauf) zu einem Competence Center sollen interne Abläufe optimiert werden.

Um dieses Ziel effizient umzuset-zen, holte man sich bei einer Info-veranstaltung Schützenhilfe von Pleissner Guss.

>>> Bericht auf Seite 20

Energiefresser

Hundhausen · Energie sparen ist auch eine Frage des richtigen Be-wusstseins. Um den Mitarbeitern deutlich zu machen, wie viel Geld durch Druckluftleckagen ver-schleudert wird, „wandert“ derzeit der sogenannte Druckluftleckage-Tisch durch die GMH Gruppe.

>>> Bericht auf Seite 20

Krane nach Arabien

Kranbau Köthen · Um ihre Infra-struktur für die Fußballweltmeis-terschaft 2022 voranzubringen, soll Qatar Steel, das erste integrier-te Stahlwerk im Arabischen Golf, jede Menge Stahl erzeugen. Kran-bau Köthen liefert einen Chargier-kran und zwei Gießkrane.

>>> Bericht auf Seite 21

Made in Germany

Kranbau Köthen · Wenn Qualität von externen Gut-achtern attestiert wird, werden auch potenzielle Kunden hellhö-rig. In Rekordzeit hat sich Kranbau Köthen auf eine ganz besondere Zertifizierung vorbe-reitet und auditieren lassen. Jetzt kann sie das Qualitätsversprechen als Plakette auf ihren Produkten verwenden: Made in Germany.

>>> Bericht auf Seite 21

Controllertreffen

GMH Gruppe · Auch in diesem Jahr fand in der GMH Gruppe eine Controller- und Finanzleiterta-gung statt. Diesmal traf man sich beim Bochumer Verein Verkehrs-technik. Die Tagung bot den Mit-arbeitern aus den Finanzbereichen die Gelegenheit, neue Erkenntnis-se und Erfahrungen untereinander auszutauschen.

>>> Bericht auf Seite 22

Foto: Axel Zajaczek

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GMH GRUPPE

„Geh voran – bleibt alles anders“Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH Gruppe,liebe Leserinnen und Leser der glückauf,

in der letzten Ausgabe von glückauf berichteten wir umfang-reich über das Jubiläum unserer Unternehmensgruppe und darüber, dass uns in den vergangenen 20 Jahren vieles, aber eben nicht alles gut gelungen ist. Das, werden Sie sagen, ist eine normale Verteilung, die man hinnehmen könnte, unter-nehmerisches Risiko halt, aber genau das möchte ich eben nicht.

Wie soll ich Ihnen meine Gedanken dazu näherbringen? Vielleicht mit einem Textbeispiel aus der Musik.

Als ich dieses Jahr zusammen mit Herbert Grönemeyer in einem Oldtimer durch Italien gefahren bin, haben wir gemein-sam viel gesungen. Grönemeyer hat wunderbare Songtexte geschrieben, in denen sich die verschiedensten Lebenssitua-tionen widerspiegeln. In einem seiner Songtexte findet sich folgende Passage:

„Es gibt viel zu verlieren, du kannst nur gewinnen.Genug ist zu wenig – oder es wird so, wie es war.Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders.“ (aus: „Bleibt alles anders“ – Text und Musik: Herbert Gröne-meyer)

Zugegeben, diese Textpassage musste ich mehrfach nach-lesen, sie hat mich fasziniert mit ihrer stark verdichteten Aus-sage. Die Worte sind kräftig, sie bewegen mich, weil sie mit Routine und Gleichmäßigkeit aufräumen, ihr die Stirn bieten.

Vor zwei Wochen, auf der 15. Unternehmertagung der GMH Gruppe, habe ich mit unseren dort anwesenden 65 Geschäftsführern gesprochen und diskutiert. Wir haben uns nicht nur mit der schwierigen Situation in den Stahl herstel-lenden und verarbeitenden Märkten auseinandergesetzt. Auch der Anlagenbau mit dem Bereich Offshore-Industrie berei-tet uns große Sorgen. Dagegen steht die Mehrzahl unserer 45 Unternehmen selbst unter schwierigen Marktbedingungen wirtschaftlich gut da und behauptet sich in hart umkämpften Märkten durch Innovation, Produktionseffizienz und Kosten-bewusstsein, durch Flexibilität und Schnelligkeit. Aber wie in einer normalen Schulklasse befinden sich in der GMH Gruppe auch einige Unternehmen, deren Versetzung gefährdet ist, will

sagen, die uns Sorgen bereiten und das Ergebnis der GMH Gruppe belasten. Das können und wollen wir nicht dauerhaft hinnehmen. Was müssen wir also tun? In gesättigten Märkten – wie zum Beispiel in der Schwerindustrie in Europa – können wir nicht einfach auf mehr Wachstum setzen und bei der-zeit nicht profitablen Firmen darauf warten, dass der Markt anzieht. Deshalb müssen Neuausrichtungen und/oder unter-nehmerische Konzentrationen in die strategischen Überlegun-gen eingebunden werden. Jack Welch, der legendäre Chef von General Electric, hatte dazu einen einfachen Satz: „Fix it, sell it or close it.“ Zu Deutsch: Saniere, verkaufe oder schließe die Firma.

Als gelungene Beispiele aus der GMH Gruppe für das „Fix it“ seien hier stellvertretend zwei Unternehmen genannt, die sich erfolgreich in schwierigen Märkten behauptet bzw. sich neu positioniert haben. Die Harz Guss Zorge GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, durch Entwicklungen mit neuen Technolo-gien und Werkstoffen Produktführerschaft in Marktsegmenten

außerhalb der Automobilindustrie zu erreichen. Das ist ihnen gelungen in Nischen mit höchstkomplizierten Teilen, mit höchster Qualität und harten Anforderungen an die Prozess-stabilität, aber auch durch Schaffung von Alleinstellungsmerk-malen, wie zum Beispiel bei Lost foam.

Die Dieckerhoff Guss GmbH hat ihr Produktportfolio berei-nigt und dadurch die Produktivität verbessert. Der Standort hat sich auf hochlegierte, hitzebeständige Werkstoffe konzen-triert und ist so zum Werkstoffspezialist im Hochtemperaturbe-reich geworden. Damit kann Dieckerhoff am Wachstumsmarkt von neuen Motorengenerationen – Stichwort Aufladung – par-tizipieren. Diese Neuausrichtungen wurden ohne große Inves-titionen erreicht. Der Erfolg ruht somit auch auf der Bereit-schaft zur Veränderung, dem Mut, neue Wege zu gehen.

Aber wir müssen auch fragen, ob Produktion in Deutsch-land in jedem Fall mit allen unseren Produkten sinnvoll ist. Wenn wir uns dem Wettbewerb nicht mehr stellen können, weil die Rahmenbedingungen in Deutschland allgemein oder durch unsere selbst auferlegten Verpflichtungen nicht mehr konkurrenzfähig sind, ist Veränderung erforderlich. Ein „wei-ter so“ können und wollen wir uns nicht leisten. Es gefährdet den Bestand der Unternehmensgruppe. Die Situation fordert von allen Beteiligten Ideenreichtum und Bereitschaft, sich zu bewegen und anders aufzustellen. Die Zusammenführung der Unternehmen Bochumer Verein Verkehrstechnik und Radsatz-fabrik Ilsenburg sei hier als Beispiel genannt.

Unsere unternehmerische Heimat bleibt Mitteleuropa. Damit unsere Zukunft hier aber gesichert ist, müssen wir Geld verdienen. Deshalb werden wir uns in der GMH Gruppe dort konsolidieren, wo es sinnvoll erscheint. Nicht die Anzahl der Unternehmen in der GMH Gruppe ist entscheidend, son-dern die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Halten wir es also zusammen mit Herbert Grönemeyer und gehen mit mutigen Schritten in die Zukunft, damit alles anders bleibt.

Glück auf!

Foto: Paul Ripke

HIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTER

KURZNEWS

suissetraffic

Bochumer Verein · Der Bochu-mer Verein war in Genf auf der suissetraffic, der internationalen Fachmesse für öffentlichen Ver-kehr, vertreten. Auf dem Stand des Handelshauses TRELCO AG präsentierte man ein BO 06-Rad. BVV-Mitarbeiterin Larissa Henke war ebenfalls vor Ort und stand zahlreichen interessierten Besu-chern Rede und Antwort.

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China-Premiere

Schmiedewerke Gröditz · Erst-mals nahmen die Schmiedewerke an der „Chinaplas“ teil. Der Fokus der Messe liegt auf der Gebrauchs-güter- und Elektronik-Industrie. Für eine Teilnahme hatten die Gröditzer gute Gründe: Immer mehr Unternehmen aus diesen In-dustrien interessieren sich für die Produkte der Schmiedewerke.

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Familienunternehmen

GMH Gruppe · Beim 11. Karriere-tag der Familienunternehmen in Bielefeld kamen wie immer nur ausgesuchte Bewerber zum Zuge. Auch die GMH Gruppe nahm wieder daran teil – und konnte da-zu beitragen, dass Familienunter-nehmen in der Rangliste gesuchter Arbeitgeber bei potenziellen Nach-wuchskräften attraktiver werden.

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Expertentreffen

Schmiedag · Der VDMA-Fach-verband „Motoren und Systeme“ traf sich zur Tagung des Lenkungs-gremiums „Zulieferer“ bei der Schmiedag in Hagen. Doch bevor man das Werk besichtigte und Abgasemissions-Richtlinien für die Seeschifffahrt (Tier III IMO), mobile Maschinen und stationäre Anwendungen von Großmotoren diskutierte, ging es zum „Warm-up“ ins Westfalenstadion nach Dortmund.

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Stammtisch „Stahl“

GMH Gruppe · Die GMH Holding hatte den Meißner „Stahlstamm-tisch“ nebst Bürgermeister ins Stahlwerk GMHütte eingeladen.

Politiker und Unternehmer nutz-ten die Gelegenheit, auch aktuelle Probleme miteinander zu disku-tieren.

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Heben und Senken

Windhoff · Die Bahnspezialisten aus Rheine haben an die Stadt-werke München eine Unterflur-Hebeanlage mit Drehscheibe und zwei Drehgestell-Reparaturstände geliefert. Hebeanlage und Repa-raturstände erleichtern die War-tungs- und Reparaturarbeiten für die U-Bahn-Züge der Strecke U6.

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Indian Round Table

GMHütte · Erstmals fand der Os-nabrücker „Stammtisch“ des Ger-man-Indian Round Table (GIRT) bei der GMHütte statt. Insgesamt

gibt es in Deutschland und Indien 17 solcher „Stammtische“. GIRT hat inzwischen rund 3.000 Mit-glieder. Sie treffen sich regelmäßig, um vor allem deutsch-indische Wirtschaftsfragen oder auch kultu-relle, gesellschaftliche und soziale Indienaktivitäten zu besprechen.

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Hatebur-Symposium

GMHütte · Auf der Metalloobra-botka in Moskau veranstaltete die GMHütte mit sieben weiteren Unternehmen bereits das 2. Um-formtechnik-Symposium (Hate-bur-Symposium). Dabei konnte sie sich auch mit einem Referat über die Stahlherstellung und Entwick-lung hochwertigen Stabstahls für Anwendungen im Automobil- und Maschinenbau profilieren.

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Doppeltriple

GMHütte · Das IdeenManagement der GMHütte wurde vom Deut-schen Institut für Betriebswirt-schaft GmbH (dib) erneut ausgezeichnet. Nicht zum ers-ten Mal: Man belegte bereits zum dritten Mal hintereinander den dritten Platz in der Branchenkate-gorie „Eisen- und Metallindustrie“.

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Star-Qualitäten

Stahl Judenburg · Drei Azubis des Unternehmens wurden mit dem „Star of Styria“ ausgezeich-net. Mit dem Preis werden in der Steiermark Azubis geehrt, die ihre Ausbildung mit Bestnoten abge-schlossen haben – inklusive Unter-nehmen, die solch eine gute Aus-bildung ermöglicht haben.

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Besuch aus Krakau

Schmiedewerke Gröditz · 15 an-gehende Werkstoffwissenschaftler der AGH University of Science and Technology in Krakau waren zu Gast bei den Schmiedewerken Grö-ditz. Geschäftsführer Robert Kühn informierte die angehenden Werk-stoffwissenschaftler unter anderem über ihre Karrieremöglichkeiten in Gröditz und der GMH Gruppe.

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Wissen teilen

Berufsbildungsgesellschaft · BGG und Gesellschaft für Stromwirt-schaft bieten ein Seminar an, das zur rechten Zeit kommt: Weiter-bildung Energiewirtschaft. Es richtet sich an die Mitarbeiter aus Einkauf, Rechnungswesen, Cont-rolling und Technik der gesamten GMH Gruppe.

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glück auf · 3/2013 ........... 5

GMH GRUPPE

Stolzer AlleinlieferantDieckerhoff · Gießerei machte erste erfolgreiche Schritte auf dem Hybridmarkt: Sie konnte extrem

hohe Erwartungen bei VW erfüllen – und plant bereits neue Projekte.

I NTERV IEW

Der weltweite Erfolg des Toyo-ta Prius hat auch den europäi-schen Hybridmarkt beflügelt. Ein Hybridfahrzeug gehört heute schon aus Prestigegründen zum Portfolio jedes namhaften Auto-mobilherstellers. Aber auch um sogenannte „Flottenverbräuche“ zu erfüllen, sind hybridisierte Fahrzeuge unverzichtbar. Die Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor – so Experten – hat großes Marktpotenzial. Schließlich verbinden Hybride die Vorteile des Elektroautos im Stadtbetrieb und die Reichweite eines konventionellen Fahrzeu-ges. Was Hybridautos, VW und Dieckerhoff Guss miteinander zu tun haben, erläutern Melanie Kiefert (Kaufmännische Leitung) und Ronald Rittmann (Leitung Vertrieb/Logistik) im glückauf-Interview.

glückauf: Was genau hat Volkswagen vor?Ronald Rittmann: Der Volkswagen-Konzern entwickelt derzeit für VW und AUDI (e-tron) Elektroantriebe, die sich mit der gängigen Technik kombinieren lassen. Nach dem „Touareg“ und dem „Jetta“ sollen

jetzt auch Fahrzeu-ge mit großen Stückzahlen eine Hybridvariante erhalten – darunter zum Beispiel auch der „Golf“ und der „A3“.

Und welche Leistung hätte beispiels-weise so ein Hybrid-Golf?Rittmann: Der „Golf Plug-in-Hyb-rid“ verfügt über einen leistungs-

starken Elektroantrieb und ein Batteriesystem für etwa

50 km Reichweite. Für den Hybridbetrieb steht ein 1,4-Liter-TSI-Motor zur Verfügung, der in Kom-

bina-tion mit dem Elektromotor ein spontanes Ansprech-verhalten und sehr gute Fahrleis-tungen ermöglicht.

Gibt es weitere technische Besonder-heiten?

Rittmann: Die Kraftübertragung beider Antriebe erfolgt über ein neu entwickeltes Doppelkupp-lungsgetriebe, das sich durch einen sportiven Charakter und kurze Schaltzeiten auszeichnet. Die E-Maschine und die Trennkupplung bilden mit dem Getriebe eine bau-raumoptimierte, hochintegrierte Baugruppe.

Was hat jetzt Dieckerhoff Guss damit zu tun?Rittmann: Dieckerhoff Guss ist auf

die Herstellung komplexer, kernin-tensiver Geometrien und hitzebe-

ständiger Werkstoffe spezialisiert. In der Vergangenheit lieferten wir nahezu 100 Prozent Motorentei-le für Verbrennungsmotoren. Das hat sich geändert, seitdem wir die Marktchancen und -risiken für die Hybridtechnik analysiert haben. Besonderes Augenmerk fiel da-bei auf den Kühlmantel des Elek-tromotors. Denn den können wir wettbewerbsfähig auf den vorhan-denen Gießeinrichtungen in Ge-velsberg herstellen. Deshalb haben wir ihn in unsere Marktstrategie integriert.Melanie Kiefert: Und diese Strate-gie hat sich ausgezahlt: Diecker-hoff Guss ist Alleinlieferant der Kühlmäntel für den Plug-in-Hyb-rid.

Klingt nach einem Kinderspiel.Rittmann: So einfach war es dann doch nicht. Vorausgegangen sind natürlich intensive Diskussionen mit dem VW-Werk Kassel. Dort wurde die Baugruppe unter dem Namen DQ400E entwickelt. Und für diese Entwicklung konnten wir eine technische Lösung anbieten, die den extrem hohen Erwartun-gen bei VW gerecht wurde.Kiefert: Und was besonders wich-tig ist: Wir arbeiten bereits an wei-teren Projekten in diesem Bereich.

Passt das zur Dieckerhoff-Strategie?Rittmann: Absolut. Mit den Projek-ten in den neuen Produktgruppen Stahlguss und Abgasrückführung hat es angefangen. Der Einstieg in den Wachstumsmarkt Hybridfahr-zeuge ist ein weiterer Erfolg in der Umsetzung unserer strategischen Ausrichtung.

Vielen Dank für das Gespräch.

Foto: Volker Knobloch

Erfolgreiche Abnahme. ITER ist die lateinische

Bezeichnung für „Weg“ und gleichzeitig die Abkürzung für „International Thermonuclear Experimental Reactor“ – ein internationales Gemein-schaftsprojekt für einen Versuchsfusionsreaktor, der in Südfrankreich im Forschungszentrum Cadarache gebaut wird. Für diesen Reaktor wurde den Schmiedewerken Gröditz (SWG) Ende 2009 der Auftrag erteilt, die geschmiedete Variante des „Radial Plate“-Prototyps zu fertigen. Jetzt stand Anfang August 2013 die Abnahme des ersten Ringes auf dem Pro-gramm. Der Ring besteht aus sechs geschmiedeten Segmenten eines modifizierten F316L(N)-Stahls. Trotz mancher technischen Anfangs-schwierigkeit ist es den Gröditzern gelungen, die anspruchsvollen Anfor-derungen zu erfüllen: Alle Prüfungen – von zerstörungsfreien wie UT (Ult-raschallprüfung), PT (Eindringprüfung) und VT (Visuelle Inspektion) bis hin zu zerstörenden Prüfungen und Maßkontrolle – wurden von Vertre-tern der TKMF, CNIM und Fusion for Energy abgenommen. ITER ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von sieben gleichberechtigten Partnern, die den Reaktor entwickeln, bauen und betreiben wollen: die Europäische Atomgemeinschaft, Japan, Russland, die Volksrepublik China, Südkorea, Indien und die USA. Der Versuchsfusionsreaktor soll die großtechnische Nutzung der kontrollierten Kernfusion zur Stromerzeugung vorbereiten. Die Kernfusion ist die Ursache der Energieabstrahlung der Sonne und erschließt eine sichere, wirtschaftliche, umweltverträgliche (keine Kern-schmelze möglich) und fast unerschöpfliche Energiequelle. Waren bei der Abnahme der ersten ITER-Teile dabei (von links nach rechts): Thomas Jakubowski (SWG), Frederic Barban (TKMF), Jacqueline Auschner (SWG), Stefan Wikman (Fusion for Energy), Loic Le Rolland (CNIM), Thierry Ben-quet (TKMF), Hubert Fiebig (SWG) und Klaus Damitz (SWG).

Hubert Fiebig

Bester Rohteil-Lieferant Harz Guss Zorge · Gießerei liefert über 50 Roh- und Fertigteileserien im Jahr.

Harz Guss Zorge wurde von der MTU Friedrichshafen GmbH,

einem Unternehmen der Tognum AG, als bester Rohteil-Lieferant 2012 ausgezeichnet. Die Tognum AG beschäftigt weltweit etwa 10.000 Menschen, davon allein über 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Friedrichs-hafen.

Die MTU Friedrichshafen GmbH zählt seit über 100 Jahren zu den führenden Herstellern von schnell-laufenden Großdieselmotoren

(Leistung: 20–9.100 kW) und Gasturbinen (Leis-tung: bis zu 31.200 kW). Die Aggregate werden entweder als Strom-erzeuger bzw. Not-stromaggregat statio-när eingesetzt oder als Antriebe im Schiffs-, Bahn-, Bau- und Landmaschinen-Bereich verbaut.

Seit Anfang 2006 ist Harz Guss Partner von MTU. Damals angefan-gen mit der in Planung befindli-

chen Baureihe 1600, lie-fert die Gießerei inzwi-schen über 50 Roh- und Fertigteileserien der Baureihen 2000/4000 und 1600 – insgesamt etwa 45.000 Stück pro Jahr. Bestimmt sind sie für die MTU-Wer-ke in Friedrichsha-fen, Überlingen und

Aiken (South Caroli-na, USA).

Die feierliche Übergabe des Lie-feranten-Awards fand übrigens im Werk 1 in Friedrichshafen statt.

Ralf Hillebrecht

SCHMIEDEWERKE GRÖDITZ

Nach der Preisverleihung (von links nach rechts): Erik Manning (MTU Vice President Purchasing), Ralf Hillebrecht (HGZ Vertrieb), Michael Dalbert (HGZ Qualitätssicherung) und Jörg Schwitalla (MTU Member of the Board of Management HR, Integrity and Operations). Fotos: mh

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Das neu entwickelte Doppel-kupplungsgetriebe für die Hyb-ridfahrzeuge von VW. Hierfür produziert Dieckerhoff Guss den Kühlmantel.

Quelle: Foto mit freundlicher Geneh-migung der VW Gruppe

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SCHWERPUNKT :

Leben ist VeränderungSchwerpunkt · „Weht der Wind der Veränderung“, so ein chinesisches Sprichwort, „bauen die einen

Mauern und die anderen Windmühlen.“ Es soll auch welche geben, die den Kopf in den Sand stecken.

Wenn von Wachstum und Wett-bewerbsfähigkeit die Rede ist,

dann meist auch von Flexibilität. Denn das aktuelle Credo vieler Wirtschaftsexperten lässt keine Zweifel offen: Unternehmen und Beschäftigte müssen sich stän-dig verändern und anpassen, um wechselnden globalen Bedingun-gen gewachsen zu sein. Doch wer kann das überhaupt? Und vor al-lem: Wer will das schon?

Wer etwas verändern will, muss mit massivem Widerstand rechnen – warnt Jack Welch, ehemaliger Chef des amerikanischen Riesen-konzerns General Electric: „Denn die Veränderung hat keine Anhän-ger.“ Und recht hat er.

Wir tun uns schwer, von lieben Gewohnheiten zu lassen – selbst wenn es um Leib und Leben geht. Wer ändert schon planmäßig und dauerhaft seine Essgewohnheiten, nur weil das Gewicht drückt? Oder der Blutdruck steigt? Wer nimmt den Fuß vom Gas, um zur Ver-kehrssicherheit beizutragen? Wer lernt freiwillig dazu und stellt sich selbst neu auf?

Psychologen wissen: Für vie-le Menschen reichen Vernunft-gründe als Antriebskraft nicht aus. Viele kommen erst in Fahrt, wenn Leidensdruck oder schlechtes Ge-wissen unerträglich werden. Oder wenn der letzte Ausweg versperrt ist und eh nur noch die Flucht nach vorne bleibt.

Im Privaten mag diese „Strate-gie“ sogar von Fall zu Fall aufge-hen. Für Unternehmen ist sie stets fatal. Veränderungsmanagement ist das Gebot der Stunde, „An-passung“ das Schlüsselwort. Es ist eben nicht die stärkste Spezies, die überlebt, und auch nicht die intelligenteste, wie Naturforscher Charles Darwin klarstellt: „Es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann“.

Unterm Strich heißt das: Wer im Geschäft bleiben will, muss wissen, was Kunden wollen, welche Pro-dukte gefragt sind und wohin sich Märkte bewegen – und flexibel dar-auf reagieren.

Doch wer weiß schon mit Si-cherheit, was sich in welche Rich-tung bewegt? Kaiser Wilhelm II. zum Beispiel glaubte fest an das Pferd und hielt das Automobil für eine vorübergehende Erscheinung. Daryl Zanuck, Mitbegründer der 20th Century Fox, war sicher: „Das Fernsehen wird sich nicht halten, weil die Leute es bald müde sein werden, jeden Abend  eine Sperr-holzkiste anzustarren.“ Und IBM-CEO Thomas Watson soll 1943 gesagt haben: „Ich denke, dass es

einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt.“

Gut: Hinterher sind alle schlau-er. Und dennoch scheint es nicht unmöglich, Entwicklungen realis-tisch einzuschätzen und angemes-sen darauf zu reagieren. Dies be-weisen zumindest zahlreiche Tradi-tionsunternehmen (siehe: Survival of the Fittest). Man müsste nur das Erfolgsgeheimnis kennen. Was also sind Erfolg versprechende Faktoren für ein langes Unternehmensda-sein?

Motorola-Manager William Wiggenhorn lässt keinen Zwei-

fel darüber aufkommen, wo alles seinen Anfang nimmt: „Verände-rungen müssen von der Unterneh-mensspitze nicht nur angestoßen werden, sie müssen dort auch be-ginnen.“ Manager sollen also mit

gutem Beispiel vorangehen. Ge-fragt sind zudem Seismografen des Strukturwandels, die den Markt genau im Blick haben und Ver-änderungen schon spüren, bevor erste Verschiebungen sich ankün-digen.

Stellenausschreibungen zeigen wiederum, was die Unternehmens-spitze von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwartet: Flexi-bilität. Sie sollen wechselnden An-forderungen gewachsen sein und offen und kreativ damit umgehen. Kommt dann noch eine qualitativ hochwertige Unternehmens- und Weiterbildungskultur hinzu, die Flexibilität und Anpassungsfähig-keit begünstigt, scheinen wesent-liche Weichen gestellt.

So weit zur Theorie. Und die Praxis? Wie veränderungsfähig und -willig sind Management, Pro-duktion, Verwaltung und Vertrieb? Unternehmen tun gut daran, sich selbst einmal auf den Zahn zu füh-len.

Ob Umsatz, Cashflow, Liqui-dität, Produktivität und ande-res mehr: Betriebswirtschaftliche Kennzahlen gibt es ja mehr als genug. Aber wie steht’s um Flexi-bilitätsgrad, Weiterbildungsquote und Unternehmenskultur? Ver-änderungsbereitschaft, KVP-Anteil (Ideenmanagement) und Kunden-nähe? Und sind Unternehmen und Mitarbeiterschaft dem Verän-derungsdruck fachlich, psychisch, mental und organisatorisch ge-wachsen?

Dieser Druck wird nicht nachlas-sen. Den Kopf in den Sand stecken gilt also nicht. Wer dabei alten Zeiten und Arbeitsbedingungen nachtrauert, mag sich mit einem Blick auf die eigene Biografie und Charles Darwin trösten: „Nichts in der Geschichte des Lebens ist be-ständiger als der Wandel.“

pkm

VERÄNDERUNG

Unternehmen mit langer Tradition

Survival of the FittestSind Aufstieg und Fall von Unternehmen einem natürlichen Zyklus unter-worfen? „Der Vater erstellt‘s, der Sohn erhält‘s, beim Enkel zerfällt‘s“ – sagt der Volksmund. Die Weltliteratur stellt dafür sogar ein Exempel bereit: „Buddenbrooks“ von Thomas Mann. Doch ein Blick in die Wirt-schaftsgeschichte zeigt, dass es sehr wohl Unternehmen gibt, die sich seit Jahrhunderten erfolgreich neuen Gegebenheiten anpassen. Beispielsweise die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan (gegr. 1040), der Schreibwaren-Hersteller Faber-Castell (gegr. 1761), Villeroy & Boch (gegr. 1748), die Schuhmacherei Eduard Meier GmbH (gegr. 1596) oder auch die Messer-Marke Zwilling (seit 1731). J.D. Neuhaus aus Witten (Hebezeuge, Winden und Krananlagen) ist seit 1745 in Familienbesitz, Poschinger-Gläser gibt es seit 1568, die William Prym GmbH & Co. KG gilt als ältestes Industrieunternehmen Deutschlands (gegr. 1530) und das Bankhaus Metzler (gegr. 1674) ist die älteste durchgehend in Familienbe-sitz befindliche deutsche Privatbank.

„Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten.“

T H O M A S V O N A Q U I N

„Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.“

A N D R É G I D E

„Veränderungen müssen von der Unternehmensspitze nicht nur angestoßen werden, sie müssen dort auch beginnen.“

W I L L I A M W I G G E N H O R N (Motorola-Manager)

Foto: © panthermedia.net / Cathy Keifer

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glück auf · 3/2013 ........... 7

SCHWERPUNKT: VERÄNDERUNG

Hätten Sie’s gewusst?

Change ManagementAuch: Veränderungsmanagement. Alle Aufgaben, Maßnahmen und Tätig-keiten, die dazu beitragen können, Parameter eines Unternehmens umfas-send, bereichsübergreifend, weitreichend und dauerhaft zu verändern. Dazu können Strategien, Strukturen, Systeme, Arbeitsabläufe, Verhaltens-weisen, Qualifikationen oder anderes mehr gehören.

Personen (in Millionen), die …

Quelle: IfD Allensbach (©Statista 2013)

… heiraten werden

… ein Studium beginnen

… ein Studium/Aus-bildung beenden und in den Beruf einsteigen

… den Beruf/Arbeitsplatz wechseln

… ein Kind erwarten

… in Rente gehen

… umziehen werden

1,1

1,17

0,91

0,97

1,04

0,98

0,91 2,07

4,08 4,093,70

3,44 3,26 3,28

0,91 2,14

0,78 2,08

0,84 2,14

0,88 1,99

0,82 1,95

0,84 0,91 0,71 0,78 0,79 0,81

5,44

5,51

5,19

5,12 5,12

5,07

1,88 1,69 1,49 1,30 1,24 1,31

Nichts ist normaler als der Wandel Die Statistik zeigt, was sich innerhalb von zwölf

Monaten in der deutschen Bevölkerung verändert.

Ob heiraten, Kinder kriegen, Großvater werden, umziehen, ein neues Auto kaufen, den Arbeitsplatz wechseln, ein Haus bauen, eine neue

Zeitschrift abonnieren, in Rente gehen … im Privatleben sind Verände-rungen fast schon an der Tagesordnung.

Nur der Wandel ist beständig – und Veränderung vom TeufelEin Gespräch mit Felix Osterheider rund um ein Thema, das jeden betrifft.

I NTERV IEW

glückauf: Was glauben Sie: Warum machen wir eine ganze Sonderseite zum Thema Veränderung?Felix Osterheider: Weil glückauf versucht, an den Themen, die für die GMH Gruppe von Bedeutung sind, dranzubleiben. Und jeder an seinem Platz in unserer Gruppe spürt, dass Veränderung notwen-dig ist. Viele von uns haben schon Veränderungen am eigenen Leib erfahren. Aber den allermeisten ist auch klar: Veränderung hört nie auf, am Ziel sind wir nie.

Das macht Angst, oder?Osterheider: Nicht umsonst gibt es so viele sprachliche Wendungen rund um den Begriff der Verände-rung. „Nur der Wandel ist bestän-dig“ klingt platt, ist aber eine Bin-senweisheit – stimmt aber. Wird mir Veränderung aber aufgedrückt nach dem Motto „Verändere dich gefälligst“, dann ist Veränderung „vom Teufel“ – auch das ist allge-meiner Sprachgebrauch.

Was heißt das konkret?Osterheider: Veränderung macht mir dann Spaß, wenn ich sie selber will und im besten Fall sogar eine Ver-besserung dabei für mich heraus-springt. Das ist bei Wohnortwechseln so, beim Umzug von Miete in ein Eigenheim, beim bewussten Entscheid für ein neu-es Auto usw. Viele Veränderungen lasse ich auch geschehen und neh-me sie gar nicht als solche wahr: Preisveränderungen bei Milch und Butter stören mich beispielswei-se weniger als die omnipräsenten Benzinpreise, deren Veränderung ich bewusst registriere. Und nicht zuletzt gibt es auch noch die „ge-fühlte Veränderung“: Das ist der unbestimmte Eindruck, dass sich in meiner Umwelt etwas tut, was ich nicht beeinflussen kann und wo ich Angst habe, zum Spielball der Ereignisse zu werden. Diese Angst ist gefährlich, weil sie mich lähmt und meine Gedanken zu-gleich besetzt hält.

Wir sind uns ja einig: Veränderung tut not. Wie sage ich es aber – sinn-

bildlich gesprochen – „meinem Kin-de“?Osterheider: Es gilt, der Verände-rung den Schrecken zu nehmen. Dabei hilft, dem einzelnen Menschen klarzu-machen, was er oder sie davon hat. Und wenn das nicht geht, auch die Alternative auszusprechen: was passiert, wenn nichts passiert. Der Mensch will Wahlmöglichkeiten, selbst wenn sie de facto so groß gar nicht sind. Und: Er will sich selbst vergewissern, dass er oder sie nicht alleine sich wandeln soll, sondern dass es beispielsweise in einer Arbeitsgruppe, einer Abteilung oder einem ganzen Unternehmen um Veränderung geht und jeder und jede dabei gefragt ist.

Eigentlich muss doch ein Mensch er-kennen, dass Veränderung notwendig wird, wenn die Fakten dies belegen?Osterheider: Theoretisch ist das richtig, Einsicht führt zur Akzep-tanz von Veränderung. Schon in meiner Praxis als Berater und auch in meiner Verantwortung heute habe ich aber die Erfahrung ge-macht, dass es nicht um die Sache

geht. Ich brauche für mich selbst ein gutes Gefühl, ein Stück Zutrauen und vor allen Din-gen die Wahrneh-mung, ernst ge-nommen zu sein, wenn ich Verände-

rungen mittragen oder gar mitge-stalten soll.

Können Sie ein Beispiel dafür nennen?Osterheider: Nehmen Sie Produk-tivitätssteigerungen. Die sind an-gesagt, immer und überall. Der oder die Einzelne fragt sich: „Was ist mein Beitrag da-bei? Sollen doch erst einmal die anderen machen! Verändert sich eigentlich meine Führungskraft? Ich kann doch so-wieso nichts ausrichten …“ Jetzt kommt es darauf an, über Führung und ausreichend Nähe dem Kolle-gen und der Kollegin nicht immer und immer wieder die Sachnot-wendigkeit deutlich zu machen,

sondern Anreize zu bieten. Wert-schätzung zu vermitteln, aber auch klarzumachen: Wenn uns gemein-

sam (!) Veränderung nicht gelingt, leiden wir alle darunter. Krasser ausgedrückt: Wenn wir nicht selbst handeln, werden wir behandelt. Und dann muss ein begonnener Prozess der Verände-

rung immer wieder kommunikativ begleitet, hinterfragt und in Ab-ständen auch infrage gestellt wer-den. Veränderung ist kein Thema für die Wiedervorlage.

Können Veränderungen denn über-haupt Spaß machen?Osterheider: Spaß ist ein ganz in-dividueller Begriff und der eigene Arbeitsplatz in den seltensten Fäl-len ein „Wünsch dir was“. Aber Ver-änderung in einer Gruppe zu erle-ben, gemeinsam zu sehen, wie Ver-änderung gelingt – das befriedigt. Es gibt auch Faktoren, die solche Prozesse beschleunigen: Im Positi-ven sind es gemeinsam besproche-ne und erlebte Erfolge. Dazu gesellt sich als verstärkendes Element das Lob, wenn es denn ernst gemeint ist, oder eine Feier, die gemeinsame Freude ausdrückt, wenn ein Teilpro-zess gut abgeschlossen ist. Im Nega-tiven schweißt natürlich auch ein gemeinsames Feindbild Gruppen zusammen. Sie schöpfen aus der bewussten Abgrenzung eine Kraft, um die von ihnen als notwendig erkannten Veränderungen voranzu-bringen.

Bitte nur in Stichpunkten – Verände-rung gelingt, wenn…?Osterheider: … wenn man für sich Sinn in der Veränderung erkennt, wenn man nicht allein vor die

Bewältigung der Veränderung ge-stellt wird, wenn konsequent ein Veränderungspro-zess angestoßen, realisiert und mit einem Schluss-

punkt versehen wird, wenn Ver-änderung nicht zum Selbstzweck wird, wenn klare Kante gezeigt und eine deutliche Sprache gesprochen wird und wenn die Freude über das Erreichte nicht zu kurz kommt.

Vielen Dank für das Gespräch.

„Dass nur der Wandel beständig ist, klingt platt, ist aber eine Binsenweisheit.“

„Es gilt, der Veränderung den Schrecken zu nehmen.“

„Wenn wir nicht selbst handeln, werden wir behandelt.“

Fotos: © panthermedia.net / Bernd Leitner, Edite Artmann, Doris Busch, Gelu Sorin Popescu und Ingrid Balabanova

2007 2008 2009 2010 2011 2012

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glück auf · 3/2013 ........... 8

SCHWERPUNKT: VERÄNDERUNG

Führung braucht KraftRollenwechsel: Was Führungskräften bei Veränderungen abverlangt wird.

Manage Change or change Ma-nagement“ oder „Man kann

die Welt oder sich selbst ändern. Das Zweite ist schwieriger.“. Diese beiden Zitate – das erste aus einem Management-Lehrbuch, das zweite von Schriftsteller und Menschen-kenner Mark Twain – rücken das Kernproblem von Veränderungen in unser Bewusstsein: die Wider-stände, die jeder Mensch spürt, wenn er sich ihnen, sei es privat, sei es beruflich, stellen muss.

Gerade berufstätigen Men-schen, und dort vor allem Füh-rungskräften, werden Wand-lungs- und Handlungspotenziale abverlangt, ohne die ein Führen von Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern in einer rasant sich ver-ändernden Arbeitswelt gar nicht mehr möglich wäre.

Neue Transportmittel, Internet sowie beschleunigte Kommunika-tions- und Finanzsysteme lassen die Industrie- und Geschäftswelt immer schneller werden. Mitarbei-ter und Führungskräfte schaffen es kaum, mit der Seele und den Ge-danken hinterherzukommen. Ir-gendwann arbeiten sie nur noch wie Roboter und stumpfe Arbeits-sklaven.

Kaum bleibt noch die Zeit, das Abverlangte zu reflektieren. Am Ende steht keine „schöne neue Welt“, sondern eher eine „schnelle neue Welt“, die man kaum noch versteht – und bei der nicht mehr der Mensch im Mittelpunkt steht, sondern Profit, Macht und letzt-lich auch Gier.

Computer, Just-in-time-Produk-tion und moderne Technologien

haben auch Gießereien und Stahl-werke rasant verändert – Verände-rungen, die Mitarbeiter und Füh-rungskräfte Hand in Hand bewälti-gen mussten.

Vor allem die Führungskräfte waren gefordert, ihr Rollenver-ständnis von Grund auf neu zu überdenken. Sie mussten sich fast täglich fragen, ob sie noch ihrem Anspruch als Führungskraft ge-recht wurden. Ob sie ihrer Aufgabe als „Förderer“ nachkamen. Ob sie den Mitarbeitern helfen konnten, schwierige Veränderungsprozesse zu verstehen, zu akzeptieren, um-zusetzen und anzuwenden – ein komplexes Anforderungsprofil.

Zuerst musste man die natür-lichen Widerstände bei den Mit-arbeitern abbauen, danach in der Lage sein, ihnen die neuen Ideen

zu vermitteln und verständlich zu machen. Ihnen verdeutlichen, dass die neuen Prozesse und Techniken dazu dienen, die Wettbewerbsfä-higkeit und damit das Überleben ihres Unternehmens zu sichern.

In dieser komplexen Rolle agie-ren Führungskräfte als Kommuni-kator, Konfliktlöser, „Psychologe“ und letztlich „Personal-Entwick-ler“ in Personalunion vor Ort – eine Aufgabe, die nicht zu unter-schätzen ist und speziell dem mittleren Management viel abver-langt.

Zudem gilt es, bei allen Verände-rungen – ob organisatorisch oder personell – allen „Chaosanteilen“ zum Trotz den Überblick zu behal-ten. Es gilt zu bewahren, was noch nützlich ist, und mit vorbildlichem Verhalten den Mitarbeitern bei dem Prozess zur Seite zu stehen.

„Führen“ im Sinne von „militä-rische Kommandos geben“ ist al-lerdings Vergangenheit. Heute ist ein „Fördern und Entwickeln“ der anvertrauten Mitarbeiter gefragt. Ziel muss sein, ihnen den Wan-del transparent zu machen, sie im

Veränderungsprozess zu begleiten und gegebenenfalls immer wieder zu beruhigen. Denn jeder Wandel bringt zwangsläufig Ängste und Widerstände mit sich. Sie können nur mit viel Einfühlungsvermögen und professionellen Kommunika-tionstechniken bewältigt werden. Nur so kann man die Loyalität der Mitarbeiter, ihre Einsatzfreude und ihre Leistungsbereitschaft nachhal-tig sichern.

Doch all dies erfordert neben technischem und fachlichem Know-how auch ein hohes Maß an Menschenkenntnis, Erfahrung und Führungsqualitäten. Ein Unter-nehmen, das auf Führungskräfte mit diesen Qualitäten bauen kann, wird in der Lage sein, jede noch so elementare Veränderung des Mark-tes oder der Produktionstechnolo-gien nicht als „Unglück“ oder gar „Katastrophe“ zu begreifen, son-dern als Herausforderung, der man am besten mit einem von Erich Kästner geprägten Motto begegnet: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“

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Neugier ist der natürliche Feind der AngstMüssen uns Veränderungen Angst machen? Interview mit dem Psychologen

Helmut Volkmann vom Diakonischen Werk in Stadt und Land Osnabrück.

I NTERV IEW

glückauf: Herr Volkmann, Sie sind Psychologischer Psychotherapeut und haben es auch mit Menschen zu tun, die unter unfreiwilligen Veränderun-gen leiden. Was macht Veränderun-gen manchmal so schwer zu ertragen?Helmut Volkmann: Ein großes Grundbedürfnis des Menschen ist eine gewisse Vorhersagbarkeit der Welt, weil wir sonst nicht funktio-nieren könnten. Die Welt ist für uns ein chaotischer Zustand, und wir wollen permanent Ordnung ins Chaos bringen. Ob Kalender, Uh-ren, Verkehrsschilder, Dienstpläne, Gesetze, Rituale – unsere Welt ist voller Dinge, mit denen wir das Chaos zu bändigen versuchen. Bei Veränderungen werden wir wieder mit diesem Chaos konfrontiert – was in uns unwillkürlich Erschüt-terung und Angstgefühle auslöst. Blitzschnell und unbewusst wägen wir ab, wie bedrohlich die Verän-derung für uns ist und ob wir ihren Konsequenzen gewachsen sind.

Mit Angst reagieren ist also normal?Volkmann: Als erste unwillkürli-che Reaktion ist das gar nicht zu verhindern. So reagieren übrigens

alle Menschen – vermutlich, weil es sich entwicklungsgeschichtlich als die beste Strategie durchgesetzt hat. In unseren Gehirnen hat sich diesbezüglich in den letzten Jahr-tausenden nicht allzu viel getan.

Also eine Überlebensstrategie, die wir unseren Vorfahren verdanken?Volkmann: So könnte man sagen.

Aber nun gibt es ja auch Menschen, die Veränderungen gut bewältigen.Volkmann: … weil natürlich noch andere Faktoren hinzukommen. Ganz wichtig sind z. B. unsere Lernerfahrungen mit Veränderun-gen. Ob wir Veränderungen als etwas Positives oder Negatives er-lebt oder ob wir sie gut gemeistert haben – obwohl wir anfangs Angst davor hatten. Ob wir Veränderun-gen mit beeinflussen konnten oder ob wir ihnen ausgeliefert waren. Und die Frage ist, wie es um unsere persönliche Resilienz steht …

Was versteht man darunter?Volkmann: Resilienz beschreibt ganz allgemein die psychische Widerstandsfähigkeit eines Men-schen, und die bestimmt u. a. we-sentlich mit, inwieweit ein Mensch in der Lage ist, sich auf Verände-

rungen einzulassen, mit Verände-rungen umzugehen. So ein psychi-scher Resilienzfaktor ist z. B. unser Optimismus, also ob wir daran glauben können, dass Veränderun-gen ein gutes Ende nehmen. Oder z. B. die Fähigkeit, unausweichli-che Dinge akzeptieren zu können, und ob wir lösungsorientiert den-ken oder nicht.

Verstehe ich Sie richtig: Bei der Frage, ob jemand Veränderungen akzeptie-ren kann oder nicht, geht es zunächst überhaupt nicht um Sachargumente? Volkmann: Genau. Menschen re-agieren eben als Erstes nicht auf Veränderungen an sich, sondern auf ihre subjektive Einschätzung dieser Veränderungen. Angenom-men, Sie machen von Kindheit an nur negative Erfahrungen mit Veränderungen, weil Sie Situatio-nen nicht beeinflussen konnten, Ohnmachtserfahrungen ausgesetzt waren. Dann werden Sie eher mit Angst auf Veränderungen reagieren als Menschen, die nur gute Erfah-rungen damit sammeln konnten.

Und wer Veränderungen gegenüber verschlossen ist, bleibt es auch?Volkmann: Also die gute Nachricht ist: Wir können unsere individu-

ellen Resilienzfaktoren durchaus trainieren. Man kann sich z. B. darin üben, Veränderungen als Chancen zu sehen. Man kann Op-timismus trainieren, indem man sich positive Erfahrungen mit Ver-änderungen bewusst macht. Man kann seine generelle Haltung zu Veränderungen überprüfen und eine positive Einstellung dazu ge-winnen. Man kann sich fragen, in-wieweit man aktiv Veränderungen mitgestalten kann.

Wenn Veränderungen anstehen, kann ich die verunsicherten Mitarbeiter nicht einfach beruhigen und sagen: „Ihr müsst keine Angst haben!“?Volkmann: Sätze wie „Du musst keine Angst davor haben!“ oder „Stell dich nicht so an!“ – die sind absolut kontraproduktiv. Dadurch sagt man nämlich: „Dein Gefühl ist Quatsch!“ So kann sich nie-mand verstanden fühlen. Der Be-troffene blockiert nur noch mehr. Vorgesetzte sollten mit Verständ-nis reagieren. Denn der Gegenüber ist erst offen für neue Sichtweisen, wenn der andere zunächst bereit ist, aktuelle Gefühle und Gedan-ken seines Gegenübers zu akzeptie-ren. Und „Akzeptanz“ heißt dabei nicht, dass man diese Gefühle und Gedanken selber auch unbedingt teilen muss. Diese Prinzipien gel-ten übrigens für jede Beziehung.

Aber sind Führungskräfte damit nicht überfordert? Schließlich sind sie keine ausgebildeten Psychologen.Volkmann: Stimmt: Ein Manager kann kein Therapeut sein. Aber er kann so etwas wie Gespür und psy-chologische Klugheit entwickeln.

Und sich wie verhalten?Volkmann: Mit einem Maximum

an Offenheit. Er sollte Gespräche mit seinem Mitarbeiter führen, dessen Ängste und Bedenken ernst nehmen und akzeptieren – und vor allem nicht bewerten oder ne-gieren. Er sollte versuchen heraus-zufinden, welche Gründe und Er-fahrungen hinter dieser Angst ste-cken. Erst wenn er den Mitarbeiter mit seiner Angst akzeptiert, besteht überhaupt die Chance, dass der sich auf anstehende Veränderun-gen konstruktiv einlässt.

Wer verkraftet Veränderungen am bes-ten: Management oder Belegschaft?Volkmann: Das verteilt sich. Aller-dings initiieren ja die einen in der Regel die Veränderungen, und die anderen müssen sie umsetzen, so-dass es da schon Unterschiede im Erleben gibt. Veränderungsbereite Manager werden vermutlich auf Dauer erfolgreicher sein. Bedenken Sie aber auch, dass Menschen nicht nur unter Veränderungen leiden, sondern dass viele auch Verände-rungen aktiv suchen.

Und wie stehen Sie persönlich zu Ver-änderungen, Herr Volkmann?Volkmann: Ich weiß das Gewohn-te und Beständige schon sehr zu schätzen, aber meine Lebenserfah-rung hat mir auch manchmal mühsam gezeigt, was schon Hera-klit wusste: „Nichts ist so stetig wie der Wandel.“ Veränderungen sind allgegenwärtig und nicht alles da-von ist schlecht. Ich habe gelernt, etwas neugieriger zu sein auf Ver-änderungen, sowohl in mir selbst als auch in meiner Umwelt. Dabei hilft mir auch mein Beruf. Und ich weiß: Neugier ist der natürliche Feind der Angst.

Vielen Dank für das Gespräch.

Fotos: Felix TreppschuhFotos: © panthermedia.net / TongRoASIA Lewis Lee, Sebastian Duda

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glück auf · 3/2013 ........... 9

SCHWERPUNKT: VERÄNDERUNG

Schwerpunktthema 4/2013:

Alles, was sich nicht ändern darfParadoxe Bedingungen: Ob Nachhaltigkeit,

Effizienzmaximierung oder Glaubwürdigkeit

– es sind oft diese feststehenden Werte, die

Unternehmen dazu bewegen, sich zu verändern.

E in zukunftsorientiertes Mitei-nander, das sowohl wirtschaft-

lich als auch menschlich von Er-folg geprägt ist, erfordert Werte und Orientierung. Grundlage unseres Denkens und Handelns sind unsere Werte – im Privaten ebenso wie im Unternehmen. Je-der hat Werte, jeder lebt Werte. Nur welche?

Als Werte bezeichnet man in-nere Maßstäbe und Überzeugun-gen, die eine Orientierung geben und das Ziel vorgeben. Werte sind wichtige Wegweiser. Wenn wir wis-sen, was uns etwas „wert“ ist, ge-ben uns Werte notwendige Selbst-sicherheit, Glaubwürdigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Häu-fig sind die Werte Ergebnis unse-rer Erziehung oder Herkunft, aber auch unserer Erfahrungen. Aus die-sen leiten wir unser Handeln ab.

Auch Unternehmen haben Wer-te. Zumeist sind sie – wie auch bei der GMH Gruppe – in einem Leitbild zusammengefasst. Sie sind quasi die Leitplanken für das unternehmerische Handeln. Auch sie geben eine Hilfestellung bei zu treffenden Entscheidungen und bilden die Grundlage der Unter-nehmensidentität (Corporate Identity).

Ein Beispiel: Die GMH Gruppe begreift sich seit jeher nicht als ein Wirtschaftsverbund, der aus-schließlich auf Gewinnmaximie-rung fokussiert ist. Sie fühlt sich

nicht nur ihrer Mitarbeiterschaft, sondern auch der Gesellschaft und der Umwelt  gegenüber in der so-zialen Verantwortung.

Mit diesem Grundwert im Blick betreiben die Unternehmen der Gruppe ihr Engagement – sowohl im unternehmerischen wie auch im gesellschaftlichen und sozialen Bereich.

Allen Veränderungen zum Trotz: Gewisse Grundwerte der GMH Gruppe müssen bleiben, denn sie sind ihre Identität. An ihnen rich-tet sich die langfristige Strategie aus. Nur mit einer stabilen Werte-grundlage können dauerhaft Er-folge erreicht werden – und auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Orientierung gegeben werden.

Zugegeben: Auch Werte können einem Wandel unterliegen – aller-dings vollzieht sich dieser Wandel zumeist sehr langsam und sollte zudem wohlbedacht sein.

Häufig kommen auch neue, aus-differenzierte Werte hinzu, zum Beispiel als Folge wissenschaft-licher Erkenntnisse oder gesell-schaftlicher Veränderungen. Ein Beispiel dafür sind die Aspekte Nachhaltigkeit und Umweltschutz, die bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts für die Wirt-schaft relevant wurden.

Dieser Wertewandel ist gut – solange er alle bestehenden Werte im Blick behält.

mw

Belastung – aber auch Chance Standort-Wechsel: Wenn Veränderungen das Leben verändern.

Die Zusammenführung von Bo-chumer Verein und Radsatz-fabrik Ilsenburg hatte für viele RAFIL-Mitarbeiter tiefgreifende persönliche Konsequenzen. Eber-hard Mehle (zuständig für Recht und Öffentlichkeitsarbeit) er-zählt, wie er den Wechsel seines Arbeitsplatzes erlebt hat:

Wenn es bei einem Unternehmen, das mit seiner Belegschaft viele Jah-re an einem Ort beheimatet war, zu standortrelevanten Veränderun-gen kommt, ändert sich für viele Betroffene die Situation drastisch. Daran ändern auch nichts Sozial-plan und andere Schutzwirkungen, die bei einem Betriebsübergang in Kraft treten (§ 613a BGB). Das gilt umso mehr, wenn Arbeitsplätze di-rekt betroffen sind – weil Arbeits-aufgaben an andere Standorte ver-lagert werden, um durch Konzen-tration die Effizienz zu erhöhen und die Kosten zu senken.

Dies habe ich selbst unmittelbar erlebt und erlebe es immer noch anlässlich der Zusammenführung von Radsatzfabrik Ilsenburg und Bochumer Verein Verkehrstechnik. Denn noch immer bin ich mitten-drin, mich und mein Umfeld neu zu organisieren. Immerhin war ich fast 28 Jahre am Standort in

Ilsenburg beschäftigt – zuletzt als Mitarbeiter für Recht und Öffent-lichkeitsarbeit mit übergreifenden Aufgaben auch für die anderen Unternehmen im Geschäftsbereich Bahntechnik.

Noch ist es für mich unge-wohnt, neben den Aktentaschen auch schwere Reisekoffer zu pa-cken. Denn mein neuer Arbeits-platz ist rund 350 km von meinem Hauptwohnsitz entfernt. Doch auch wenn die neue Situation mir

vieles abverlangt: Die Zusammen-führung ist meiner Überzeugung nach der einzig gangbare Weg, im Wettbewerb mit den ande-ren Unternehmen weltweit in der Branche weiterhin geschäftlichen Erfolg zu haben.

Mein persönlicher Vorteil war und ist: Ich kenne den Bochu-mer Verein bereits seit mehreren Jahren und habe dort Mitarbeiter und Vorgesetzte schätzen gelernt. Jede Woche war ich in Bochum, um mich um rechtliche Fragen für den Einkauf und Vertrieb sowie die Öffentlichkeitsarbeit zu küm-mern. Allerdings kehrte ich danach immer an meinen „Hauptarbeits-platz“ in Ilsenburg zurück. Und das eigene Bett stand auch immer nur im Harz.

Jetzt steht ein weiteres in Bo-chum in einer kleinen Wohnung (und nicht mehr wie bisher in einem Hotelzimmer). Diese Be-reitschaft zur hohen Mobilität im Arbeitsleben kann natürlich nur unter einer Bedingung gelebt wer-den: wenn die Familie und vor al-lem die Ehefrau dahinterstehen. Denn den Lebensmittelpunkt mit fortgeschrittenem Alter noch ein-mal grundlegend zu verändern, kann keine Option sein.

Es geht also nicht nur darum, sich beruflich neu zu orientieren. Genauso wichtig wird sein, trotz „Single-Leben auf Zeit“ die Belange der Familie sorgfältig zu wahren. Insgesamt ein herausfordernder Schritt, zu dem ich mich bewusst entschieden habe.

FAMILIE

RLesen Sie hierzu auch

Der Geschäftsbereich

Bahntechnik im Wandel BVV integriert RAFIL. Über die Verschmelzung beider Unterneh-men berichtet Norbert Klein

auf Seite 13

BUCHT IPP

Leading Change. John Kot-ter untersucht die Bemühungen von 100 Unternehmen, wettbe-werbsfähiger zu werden. Er identi-fiziert dabei die größten Fehler, die Manager und Führungskräfte machen, wenn sie Veränderungen umsetzen wollen. Als Gegenpro-gramm hat er für Veränderungen ein Acht-Schritte-System ent-wickelt. Es zeigt, wie man kreativ und dauerhaft Veränderungen bewältigt. Kot-ters Buch basiert auf Erfahrungen, die er während seiner 25-jähri-gen Beratertätig-keit sammeln konnte.

John P. Kotter: Leading Change160 Seiten, Verlag: Vahlen ISBN: 3800637898Preis: 24,80 €

SPRACHGLOSSE

TreibjagdW ir alle sind Getriebene. Was in

den Anfängen der Seelener-forschung Zeitgenossen nur ein un-gläubiges Kopfschütteln abringen konnte, gilt heute unter Psycho-logiestudenten als Gemeinplatz: Was uns im Innern bewegt, ist lust-, aggressions-, bedürfnisgetrieben. Manche Hirnforscher setzen sogar noch eins drauf: Sie sehen uns ge-nerell vom eigenen Unterbewusst-sein fremdgesteuert. Doch kaum dass wir uns daran gewöhnt haben, nicht mehr Herr im eigenen Haus zu sein, kaum dass wir einsehen, dass wir im einen oder anderen Fall tatsächlich Opfer innerer Verhält-nisse sein könnten, droht neues Un-gemach. Denn nicht nur tief im In-nern werden wir zum Spielball von Triebkräften. Auch in der Arbeits-welt. Zunehmend macht sich in Zeitungsartikeln und Statements

eine neue Sprachformel breit. Was Unternehmen und Mitarbeiter be-wege, so heißt es dort, sei „markt- und kundengetrieben“. Ja hat denn das Treiben überhaupt kein Ende mehr? Wer treibt eigentlich wen vor sich her? Und vor allem: wo-hin und zu welchem Zweck? Und mit welchem Ergebnis? Fest steht: Wer Menschen in die Enge treibt, schürt Angst, blockiert das Denken, erstickt Kreativität, verhindert pro-duktives Arbeiten. Macht das denn Sinn? Schluss mit der Treibjagd! Klar: Wenn sich Märkte verändern, muss man mit Veränderungen reagieren. Aber um erfolgreiche Lö-sungen zu entwickeln, müssen die Gedanken frei sein – frei von Angst, frei von unnötigem Druck und frei von alternativlosem Denken. Es lebe der eigene, innere Antrieb!

pkm

Fotos: © panthermedia.net / Adam Gryko, Elena Elisseeva

Fotos: © panthermedia.net / Rodolphe Dellsperger, Philip Lange, Elena Elisseeva, Oliver Hoffmann und Thomas Ix

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GMH GRUPPE

glück auf · 3/2013 ......... 10

KURZNEWS

Mehr Produktivität

Pleissner Guss · Ein Workshop in Herzberg hat gezeigt: Produktivität und Effizienz kann man steigern, wenn drei Bedingungen erfüllt sind: mehr Eigenverantwortung für die Führungskräfte, eine in-tensivere Kommunikation sowohl horizontal als auch vertikal und die Einbeziehung aller Beteiligten, wenn es um Verbesserungsvor-schläge geht.

>>> Bericht auf Seite 25

Auf der Hut

Bous · Gefahrgüter erfordern von allen Beteiligten stets die volle Aufmerksamkeit – nicht zuletzt, weil Vorschriften wie die ADR zu beachten sind („Accord européen relatif au transport international des marchandises dangereuses par route“). Dahinter steckt das Euro-päische Übereinkommen über die internationale Beförderung gefähr-licher Güter auf der Straße.

>>> Bericht auf Seite 25

Kundenservice

GMHütte · Kleines Online-Tool mit großer Wirkung: Vor allem für Kunden und Kollegen der GMH Blankstahl haben GMHütte und GMH Blankstahl im Internet einen Stahlgewichtsrechner eingerichtet – unter www.gmh.de oder www.gmh-blankstahl.de.

>>> Bericht auf Seite 25

Anerkennung

RRO · Die Schrottis aus Osnabrück beteiligten sich am Präventions-preis der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution. Ihr Beitrag (Montagehilfe für die Reparatur von Baggergreifern) war der Jury eine Anerkennungs-urkunde wert.

>>> Bericht auf Seite 25

Stammtisch

Schmiedewerke Gröditz · Die Metallurgiestudenten der TU Berg-

akademie Freiberg organisieren regelmäßig einen Metallurgischen Stammtisch. Erstmals saßen die Schmiedewerke mit am Tisch. Sie nutzten die Chance, ihr Unterneh-men und ihre Karriere-Angebote für Studierende vorzustellen.

>>> Bericht auf Seite 25

Alarmstufe rot

Kranbau Köthen · Bei einer Alarmübung testeten die Kranbau-er, wie gut ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Fall der Fälle vorbereitet sind. Der Praxis-test bewies: sehr gut.

>>> Bericht auf Seite 26

Gesundheitstag

MWK · In Schwäbisch Gmünd konnte sich die Belegschaft über ihren zweiten Gesundheitstag freuen. Die Verantwortlichen hatten einen Gesundheitsmarkt organisiert, der für die Beteiligten nicht nur jede Menge Informa-tionen, sondern auch jede Menge Spaß und Abwechslung bot.

>>> Bericht auf Seite 26

Familienfreundlich

Windhoff · „Weiche“ Standortfak-toren spielen bei der Fachkräfte-rekrutierung eine immer größere Rolle. Bei einem Benchmarking hat sich gezeigt, dass Windhoff dabei gute Karten hat: Es wurde als „familienfreundliches M+E-Unter-nehmen in NRW“ ausgezeichnet.

>>> Bericht auf Seite 26

Gefäßgesundheit

GMHütte · Das Gesundheitsma-nagement der Hütte widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Ge-fäßgesundheit“. Im ersten Quartal wurde bei einer Screening-Aktion per Ultraschall nach Veränderun-gen an der Wand der Halsschlag-ader gesucht. Die Resonanz in der Belegschaft war so groß, dass die Aktion bereits wiederholt wurde.

>>> Bericht auf Seite 26

Hilfsbereitschaft

Kranbau Köthen · Jahrelang schei-terten Rollstuhlfahrer an einer unüberwindlichen Eingangstreppe und einer ebenso sperrigen Tür-

schwelle. Die Kranbauer verschaff-ten ihnen freien Zugang mithilfe zweier Auffahrrampen – beobach-tet von einem Kamerateam des MDR-Fernsehens.

>>> Bericht auf Seite 27

Girls’ Day

Mannstaedt · Für ihren diesjähri-gen Girls’ Day hat sich Mannsta-edt allerhand Praxisübungen ein-fallen lassen. So konnten die Schü-lerinnen aus eigener Anschauung und Erfahrung überprüfen, wie es um ihre Techniktauglichkeit steht. Die Azubis haben das Programm nicht nur mitentwickelt, sondern auch mitbegleitet.

>>> Bericht auf Seite 27

Aktivere Portfoliopolitikverspricht mehr ErfolgGMH Gruppe · Unternehmertagung war von eng getakteter Tagesordnung

geprägt. Ein Dialog-Gespräch mit Robert Harting rundete arbeitsintensive

Veranstaltung ab.

E inmal im Jahr treffen sich alle Geschäftsführer/-innen und die

leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte Holding für ein Wochenende, um sich über die Situation der GMH Gruppe auszutauschen, den Kon-takt untereinander zu verfestigen, die neu zur Gruppe gestoßenen Geschäftsführer kennenzulernen und sie in die GMH Gruppe ein-zubinden.

Dieses Mal fand die 15. Unter-nehmertagung in Osnabrück statt. Für zwei Tage sah die eng getakte-te Tagesordnung viele Vorträge zu einzelnen Themenschwerpunkten aus der GMH Gruppe vor.

Traditionell eröffnet der Auf-sichtsratsvorsitzende die Unter-nehmertagung. In seiner kurzen Ansprache wies Siegfried Drueker auf die schwierige Situation der Stahl- , der Bahn- und vor allem der Offshore-Industrie hin und er-läuterte die Herausforderungen, vor der die GMH Gruppe in die-sem, aber auch im nächstem Jahr steht. Aus guten Gründen sol-len die Geschäftsführer der GMH Gruppe als Unternehmer handeln. „Ein guter Unternehmer zeichnet sich durch Selbstbewusstsein aus, er sprüht vor Ideen und dem Wil-len, die gesteckten Ziele zu errei-chen. Jeder von Ihnen sollte eine klare Strategie haben, wohin die Reise für sein Unternehmen geht, und sie konsequent auf die Errei-chung der Ziele ausrichten“, fasste Siegfried Drueker seine Anforde-rungen an die Unternehmer zu-sammen. Er dankte aber auch allen

Geschäftsführern der Gruppe für die konsequente Umsetzung des vor einem Jahr auferlegten Spar-programms. Drueker bat alle Teil-nehmer, die Unternehmertagung intensiv als Dialogplattform zu den einzelnen Themenkomplexen zu nutzen.

So kam es zu einem konstrukti-ven Gedankenaustausch über die zukünftige Ausrichtung der GMH Gruppe, die Peter van Hüllen als Vorsitzender der Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding vorstellte und erläuterte. Sie fuße auf den drei wesentlichen Grund-sätzen, die die Geisteshaltung in der GMH Gruppe schon immer geprägt haben: Vertrauen als Vo-raussetzung für eine offene Kom-munikation untereinander, Eigen-ständigkeit in den unternehmeri-schen Entscheidungen, damit ein nachhaltiger Ertrag erwirtschaftet werden kann und der Fokussie-rung auf die Kernmärkte Mobilität, Energie und Maschinenbau. Orga-nisatorische Verdichtungen sollen zukünftig dazu führen, dass in den Geschäftsbereichen mehr Kompe-tenzen gebündelt werden.

Am Nachmittag des ersten Tages nahm auch der Gesellschafter Jür-gen Großmann an der Unterneh-mertagung teil und ergriff ergän-zend zu Peter van Hüllen das Wort.

Dabei wies er noch mal ausdrück-lich darauf hin, dass die Stahl-industrie auf gesättigte Märkte tref-fe und daher weltweit von Über-kapazitäten gekennzeichnet sei. Weder sei die Stahlindustrie heute eine Wachstumsindustrie noch sei-en die Märkte der GMH Gruppe in Wachstumsregionen zu Hause. Daher sei es notwendig, über neue und andere Wege nachzudenken. „Hierbei gibt es keine Denkverbo-te“, so Großmann und betonte, dass ein aktiveres Portfoliomanage-ment an allen Standorten der GMH Gruppe erforderlich sei.

Nach einem arbeits- und in-formationsintensiven Tagespro-gramm bildete das lockere Abend-programm einen guten Kontrast. Viel Applaus brandete auf, als Robert Harting, Diskus-Goldme-daillengewinner der Olympischen Spiele 2012 in London und in Moskau frisch gekürter Weltmeis-ter, auftrat. Sein Dialoggespräch stand unter dem Thema „Sauberer Leistungssport – eine Illusion“, zu dem er mit seiner sehr dezidierten Meinung nicht hinter dem Berg hielt. Viele Fragen wurden an Ro-bert Harting gerichtet, die er mit gelassener Tiefgründigkeit und viel Humor beantwortete.

Sein Hemd aber wollte er dann doch nicht am Ende des Gesprä-ches zerreißen. „Das bleibt den besonderen Momenten vorbehal-ten“, schloss Harting. Zum Errei-chen seiner weiteren sportlichen Ziele wünschten die Teilnehmer ihm viel Glück.

ikw

Herbsttrends. Recht-zeitig

zum Start in den Herbst bietet der Fan-Shop der GMH Gruppe allen Kolleginnen und Kollegen warme Fleece-Mützen, funktionale Fleece-Handschuhe sowie flauschige Fleece-Decken an. Neben den beliebten Kurzarm-Sportshirts aus der Sommerkollektion können Sie seit einigen Wochen auch Langarm-Sportshirts in zwei Ausführungen und eine leichte Laufjacke für die kühlere Jahreszeit bestellen. Ein sportlicher Rucksack, Stockschirm und Fahrradwarnweste runden das neue Sortiment für den aktiven Mit-arbeiter ab. Unter der Rubrik „Bekleidung“ sind nicht nur die beliebten Fleece- und Softshell-Jacken für Damen und Herren zu finden. Angeboten wird auch eine klassische Sweatshirt-Jacke mit Stehkragen in den Farben Dunkelblau oder Rot sowie ein Langarm-Poloshirt in der Farbe Schwarz.

Kirsten Schmidt

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GMH-GRUPPE

13. bis 15. September 2013

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glück auf · 3/2013 ......... 11

GMH GRUPPE

Schrottis gewinnen Gesundheits-AwardGMH Gruppe · Anerkennung und Motivation für das Gesundheitsmanagement

Der „Steuerkreis Gesundheits-management“ der GMH Grup-

pe hat in diesem Jahr erstmals Gruppenunternehmen mit Awards ausgezeichnet. Vergeben wurden DER ROTE APFEL für die effek-tivste Gesundheitsmaßnahme und DIE GRÜNE BIRNE für eine be-sonders gelungene Gesundheits-aktion. Überreicht wurden die beiden Awards von Harald Schar-tau, Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor der GMH Gruppe.

„DER ROTE APFEL Gesund-heits-Award der GMH Gruppe 2012“ ging an den Geschäfts-bereich Rohstoff Recycling. Die Schrottspezialisten hatten ihre Führungskräfte zum Thema „Psy-chische Störungen“ geschult, um sie dafür zu sensibilisieren. Zudem schlossen sie einen Kooperations-vertrag mit dem Diakonischen Werk. Gegenstand war ein kos-tenloser Beratungsservice für Mit-arbeiter mit psychischen Proble-men. Ihnen ist zugesichert, dass sie spätestens 48 Stunden nach Kontaktaufnahme einen persönli-chen Beratungstermin bekommen – selbstverständlich anonym.

Die hohe Aktualität dieses The-mas war ausschlaggebend für die Auszeichnung. Denn zum einen werden psychische Probleme häu-fig viel zu spät erkannt oder nicht ernst genommen – hier erwies sich die Führungskräfteschulung als toller Einstieg in das Thema. Zum anderen kommt Hilfe bei psychi-schen Problemen oft zu spät, weil Therapie- oder Beratungsmöglich-keiten knapp sind – hier ist die Ko-operation mit dem Diakonischen Werk Osnabrück eine gute Lösung.

Mitgewirkt haben Knut Schem-me (Geschäftsführer), Wolfgang Zimmermann (Geschäftsführer), Hartmut Budde (Personalleiter), Oliver Müller (Werksarzt), Chris-toph Heymann (RRD-Betriebsrats-vorsitzender), Friedhelm Möllen-kamp (RRO/Ellermann-Betriebs-ratsvorsitzender), Ralf Willam (RRD-Betriebsleiter), Jörg Boßmey-er (Leitung Instandhaltung) und Jens Lohrengel (pronova BKK).

„DIE GRÜNE BIRNE Sonder-preis Gesundheit der GMH Grup-pe 2012“ ging an Harz Guss Zorge. Die Gießerei hatte einen Gesund-

heits- und Familientag organisiert, der Mitarbeitern und Angehöri-gen eine enorm große Bandbreite an unterhaltsamen und vor allem

gesundheitsbezogenen Angeboten unterbreitete. Knapp 600 Gäste lie-ßen sich an diesem Tag zu Themen wie Vorsorge und Ernährung infor-mieren. Mehrere Aussteller führten gesundheitsspezifische Messungen durch. Ortsansässige Physiothe-rapiepraxen boten Bewegungs-schnupperkurse und Massagen an.

Auch die Arbeitssicherheit wur-de thematisiert – durch die Berufs-genossenschaft Holz und Metall, verschiedene Produktanbieter, „Erste Hilfe“-Vorführungen und nicht zuletzt die Freiwillige Feuer-wehr. Sie demonstrierte die Brand-bekämpfung und Personenrettung aus einem Unfallwagen.

Ein professioneller Showkoch versorgte die Gäste mit gesunden Gerichten, unterstützt von einem Stand mit gesunden Mixgeträn-

ken. Ein DJ sorgte den ganzen Tag lang für musikalische Unterma-lung. Magier, Hüpfburg, Slotbahn, Kinderschminken, Torwandschie-ßen, Tanzaufführungen und Seg-way sorgten für Animation und Unterhaltung. Eine Verlosung at-traktiver Preise rundete den Tag ab.

Die grundlegende Sensibilisie-rung der Mitarbeiter und Gäste für das Thema „Gesundheit“ hat eine Anerkennung verdient. Dies gilt ebenso für den damit verbundenen großen Planungs- und Organisa-tionsaufwand. Aufwand und Kos-ten zeigen, dass das Betriebliche Gesundheitsmanagement bei Harz Guss Zorge nicht nebenbei betrie-ben wird, sondern einen hohen Stellenwert hat.

Entgegengenommen haben DIE GRÜNE BIRNE Norbert Klaas (Geschäftsführung), Markus Hoff-mann (Controlling, Personalwe-sen), Josef Welzel (Betriebsratsvor-sitzender), Inge Altekruse-Wedler (Stellvertretende Betriebsratsvorsit-zende) und Heike Ittner (Sekreta-riat Geschäftsführung).

Die prämierten Maßnahmen sind hervorragende Beispiele für die unterschiedlichen Facetten und Ausprägungen, mit denen Ge-sundheitsförderung derzeit in den Unternehmen der GMH Gruppe praktiziert wird.

Berit Lu Schweda

Den ROTEN APFEL haben entgegengenommen (von links nach rechts): Hartmut Budde (Personalleiter Geschäftsbereich Rohstoff Recycling), Friedhelm Möllenkamp (Betriebsratsvorsitzender Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH und Adolf Ellermann GmbH), Jörg Boßmeyer (Leitung Instandhaltung Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH), Christoph Heymann (Betriebsratsvorsitzender Rohstoff Recycling Dortmund GmbH), Knut J. Schemme (Geschäftsführung Geschäftsbereich Rohstoff Recycling) und Ralf Willam (Betriebs-leiter Rohstoff Recycling Dortmund GmbH).

Fotos: Bernhard Lüttmann

DER ROTE APFEL wird in Zukunft jedes Jahr für die effektivste Gesund-heitsmaßnahme des Jahres verliehen. DIE GRÜNE BIRNE gilt als Sonder-preis für Maßnahmen, die anderwei-tig positiv herausstechen. Vergeben

werden die beiden Auszeichnungen vom Steuerkreis Gesundheitsma-nagement auf Gesamtprojektebe-ne der GMH Gruppe. Entworfen

und gegossen haben die beide „Trophäen“ die Auszubildenden der Fried-rich Wilhelms-Hütte Eisenguss. Und da die Gewinner ihren Preis – sprich: Apfel bzw. Birne – behalten dürfen, werden die Azubis jedes Jahr mit dem Gießen betraut sein.

Die Gewinner der GRÜNEN BIRNE von Harz Guss Zorge (von links nach rechts): Norbert Klaas (Kaufm. Geschäftsfüh-rung), Heike Ittner (Chefsekretärin), Mar-kus Hoffmann (Referent Personal/Cont-rolling und Beauftragter Gesundheitsma-nagement), Inge Altekruse-Wedler (Beauf-tragte KVP, Schwerbehindertenvertretung, stellv. Betriebsratsvorsitzende) und Josef Welzel (Betriebsratsvorsitzender).

KURZNEWS

Schöne neue Welt

WeserWind · Die ehemalige Schiffbauhalle wurde Aufführungs-ort eines Theaterstückes des Stadt-theaters Bremerhaven. Dabei ging es um ein Thema, dessen Proble-matik WeserWind alles andere als fremd ist: den Klimawandel und

seine Folgen. Mit dabei auf der Bühne: Wissenschaftler, die ver-suchen, mit bizarren Technologien die negativen Folgen des Klima-wandels auszugleichen.

>>> Bericht auf Seite 28

Firmenlauf

Bous · Eine Mitarbeiterin und sieben Mitarbeiter des Stahlwer-kes Bous nahmen am 9. Dillinger Firmenlauf teil. Sie komplettier-ten das 14.361 Teilnehmer starke Läuferfeld aus 821 Unternehmen und stellten sich der fünf Kilome-ter langen Strecke quer durch die Dillinger Innenstadt und über das Gelände der Dillinger Hütte.

>>> Bericht auf Seite 28

Triathlon

Bous · „Olympische Luft“ ge-schnuppert: Erstmals fand der Bouser Energie-Triathlon statt. Sechs Mitarbeiter des Stahlwerks nahmen ebenfalls daran teil – drei davon in der Klasse „Olympisch“. Sie waren so begeistert von dem Rennen, dass sie bereits für den Energie-Triathlon 2015 trainieren.

>>> Bericht auf Seite 28

Im Drachenboot

Windhoff/Harz Guss Zorge · Die Windhoff Dragon Riders erpaddel-ten sich beim 7. Erdinger Drachen-boot Cup auf dem Quendorfer See in Schüttorf Platz 6 – und er-arbeiteten sich dabei jede Menge „Teamspirit“ für das berufliche Miteinander. Auch Harz Guss Zor-

ge hat ein Drachenbootteam ins Rennen geschickt. Allerdings star-tete es beim Drachbootfestival auf dem Maschsee in Hannover. Trotz Pleiten, Pech und Pannen beim Training und Rennen erreichten sie in der Fun-Sport-Gesamtklassi-fizierung den 37. Platz von 49.

>>> Bericht auf Seite 29

Guter Zweck

Schmiedewerke Gröditz · Beim 9. Sozialen Tag waren 16 Schüle-rinnen und Schüler der Gröditzer Mittelschule „Siegfried Richter“ bei den Schmiedewerken am Werk. Sie verschönerten das Werksgelän-de gegen Entgelt, das sie für einen sozialen Zweck stifteten. Insgesamt beteiligten sich in diesem Jahr 257 sächsische Schulen am Aktionstag.

>>> Bericht auf Seite 28

Mithilfe

Stahlwerk Bous · Viktor Martin vom Stahlwerk Bous unterstützt seit einiger Zeit die „Beschäfti-gungsstelle Holz“ der Lebenshilfe Saarlouis. Um eine neue Schaukel, Holzbänke und Insektennistkästen zu fertigen, steuerte das Stahlwerk auf Initiative von Viktor Martin auch alte Holzbalken bei.

>>> Bericht auf Seite 28

Motorrad

Stahl Judenburg · Biker der Stahl Judenburg und der VTK Krieglach trafen sich zu einem etwa 430 km langen Motorradausflug. Die Route führte überwiegend bei Sonnen-schein rund um den Semmering.

>>> Bericht auf Seite 30

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glück auf · 3/2013 ......... 12

GMH GRUPPE

KURZNEWS

Hilfe für Kinder in NotGMH Gruppe · Hochwasser-Spendenaktion kommt Kindertagesstätte zugute.

Keiner konnte sich nach dem El-be-Hochwasser von 2002 – der

sogenannten „Jahrhundertflut“ – vorstellen, dass es noch einmal pas-sieren könnte. Keiner konnte ah-nen, dass es bereits knapp elf Jahre später zu einem Hochwasser mit ähnlichen Dimensionen kommen würde, mit persönlichem Leid und hohen finanziellen Schäden. Doch der Juni 2013 traf viele Menschen fast noch schlimmer. War 2002 vor allem Sachsen betroffen, waren es diesmal auch Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Niedersach-sen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Neben der Elbe traten zahlreiche weitere Flüsse über ihre Ufer. Und in 55 deutschen Landkreisen – vor al-lem in Bayern, Sachsen und Sach-sen-Anhalt – musste Katastrophen-alarm ausgerufen werden.

Bereits 2002 hatten viele Unter-nehmen und Beschäftigte der GMH Gruppe die Opfer mit Spenden und tätiger Mithilfe unterstützt. Auch in diesem Jahr haben sich viele entschlossen, den Betroffenen zu helfen und beim Wiederaufbau zu unterstützen: die Geschäftsführun-

gen der Schmiedewerke Gröditz (SWG) und der Stahlguss Gröditz (SGG), die Stiftung Stahlwerk Ge-orgsmarienhütte sowie die Beleg-schaft der Dieckerhoff Guss.

SWG und SGG hatten für die 13  Mitarbeiter, die im Über-schwemmungsgebiet für das Tech-

nische Hilfswerk und verschiedene Feuerwehren im Einsatz waren, einen Verdienstausfall erhalten. Sie verdoppelten den Betrag und spendeten ihn. Zusammen mit den Spenden der Stiftung und Diecker-hoff kam die stattliche Summe von 20.000 Euro zusammen.

Zugute kam das Geld der Kita „Tausendfüßler“ im sächsischen Zeithain (Ortsteil Kreinitz). Der ge-samte Keller der Kindertagesstätte war während der Flut zwei Meter überschwemmt worden, wodurch insgesamt ein Schaden von et-wa 150.000 Euro entstanden war. Vor allem Garderobenbereich und Kreativraum wurden stark in Mit-leidenschaft gezogen. Fast drei Wochen blieb die Kita deswegen geschlossen. Die Kinder kamen in der Zwischenzeit in einer anderen Zeithainer Kita unter.

Als der Zeithainer Bürgermeis-ter Ralf Hänsel und Kita-Leiterin Yvonne Winkler Anfang September den Scheck von Vertretern der Un-ternehmen entgegennahmen, freu-ten sie sich sehr. Das Geld kommt natürlich der Kita zugute.

jp

Offener Brief

WeserWind · Die politische Un-sicherheit in Sachen Energiewende wirkt sich auch auf WeserWind aus (siehe auch glückauf 2/2013, Seite 28). Deshalb schrieben We-serWind-Mitarbeiter und IG-Me-taller Udo Bergknecht und Achim Wallat vor Kurzen einen offenen Brief an Martin Günthner, Senator für Wirtschaft in Bremen.

>>> Bericht auf Seite 30

Guinness-Weltrekord

GMHütte · Für einen „Guinness World Record“ stellte das Stahl-werk seine Straßenwaage zur Verfügung. Ausgewogen werden musste ein 50-t-Truck, den 25 Roll-stuhlfahrer 100 m weit ziehen wollten. Mit dabei war ein Fern-sehteam, das den gesamten Vor-gang dokumentierte. Übrigens: Der Weltrekordversuch gelang.

>>> Bericht auf Seite 30

Volksaufstand 1953

Schmiedewerke Gröditz · Der „Tag des 17. Juni“ (Gedenktag an den DDR-Volksaufstand 1953) wurde inzwischen vom „Tag der deutschen Einheit“ als National-feiertag abgelöst. Dass er dennoch in Gröditz nicht in Vergessen-heit gerät, dafür sorgten die Stadt und Vertreter der Schmiedewerke Gröditz. Bei einer kleinen Feier ge-dachten sie der Opfer des 17. Juni. Damals starben 55 Menschen in der DDR. Etwa 1.600 wurden in Folge des Aufstands inhaftiert.

>>> Bericht auf Seite 30

Azubi trifft Präsident

Hundhausen · Die Industrie- und Handelskammer Dortmund feierte ihr 150-jähriges Gründungsjubi-läum in der Dortmunder Oper. Eingeladen waren unter anderem Bundespräsident Gauck, der ehe-malige Sport-Studio-Moderator Michael Steinbrecher – und Hund-hausen-Mitarbeiter Ünal Kilic.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 2

Einführung

Mannstaedt · Nach Abschluss ihrer Grundausbildung wurden 13 Auszubildende des Jahrgangs 2012

zwei Tage lang auf ihre Ausbildung im Betrieb vorbereitet. Dabei ging es nicht nur darum, das Unter-nehmen bei einer Betriebsführung besser kennenzulernen. Themen waren auch ein „Spaziergang durch das Leitbild“, Teamarbeit, Qualitätsfragen und Tipps für die Ausbildungspraxis.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 1

Seitenwechsel

Mannstaedt · Vor Kurzem noch hatten sie sich selbst bei Mann-staedt mit Erfolg beworben. Bei einer Berufsinformationsmesse wechselten drei Auszubildende jetzt die Seiten: Sie berieten ihrer-seits kommende Schulabgänger, was sie bei Mannstaedt erwartet und wie sie sich am besten um einen Ausbildungsplatz bewerben.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 1

Azubis auf Platz eins

Mannstaedt · Bei dem heiß be-gehrten Investor-Planspiel von kölnmetall geht es darum, Unter-nehmer zu spielen und möglichst viel Gewinn zu machen. Unter 22 Azubi-Teilnehmergruppen aus 14 Unternehmen landeten vier Azubis von Mannstaedt ganz vor-ne – und ergatterten Urkunde und Geldprämie.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 2

Nah am Wasser

GMHütte · Die Kaufmännische Auszubildende Melissa Diekmann hat ein außergewöhnliches Aus-landspraktikum absolviert. Drei Wochen lang wohnte und arbei-tete sie in einem Stay Okay in Sneek (Niederlande), einer direkt an einem See gelegenen Jugend-herberge.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 4

In der Seifenkiste

Bous · An der Maisause – einem Familienspaß mit Seifenkisten- und Bobbycar-Rennen nebst bun-tem Rahmenprogramm – nahm in diesem Jahr auch Stahlwerk Bous teil. Azubis hatten eine Seifenkiste gebaut, mit der sich Fahrer Safak Sahin bei einem Rennen gut plat-zieren konnte.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 4

Schweißarbeit

GMHütte · Bei einem Schweißwettbewerb auf Bezirksebene konn-ten sich Mitarbeiter der GMHütte bestens platzieren. Unter anderem belegte Timo Behrens-werth beim E-Hand-Schweißen

(Fortgeschrittene) den 1. Platz – und qualifizierte sich damit für den Wettbewerb auf Landesebene in Hamburg.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 4

Kampf der Roboter

GMHütte · Bereits zum dritten Mal hatte die Kooperation Pro-Ausbildung zum RoboTec-Wettbe-werb eingeladen. Mit dabei waren 40 verschiedene Teams aus Grund-schulen, Gymnasien, Realschule und Schülerforschungszentrum.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 5

Nachwuchspflege

Hundhausen · Die Kooperation zwischen Gesamtschule Schwerte und Gießerei ist schon eingespielt und zahlt sich für beide Partner aus. Auch in diesem Jahr hat ein Gesamtschüler eine Ausbildung in der Gießerei begonnen.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 6

Nachwuchswerbung

Schmiedag · Bei einer Ausbil-dungsmesse in Hagen präsentierte sich auch die Schmiedag als einer von 107 Ausstellern auf einem Messestand.

>>> Bericht in den Azubi Pages, Seite 8

Freuen sich über die Spende (von links nach rechts): die „große Gruppe“ der Kita mit Bürgermeister Ralf Hänsel, Kita-Leiterin Yvonne Winkler, Beate-Maria Zimmermann (Stiftung Stahlwerk Georgs-marienhütte), Uwe Jahn (Betriebsratsvor-sitzender SWG) und Angelika Weichelt (Leiterin Personal- und Sozialwirtschaft SWG). Foto: jp

Die KITA „Tausendfüßler“ bedankt sich.

Quelle: KITA „Tausendfüßler“

Kollegen helfen ihren KollegenAber auch mehrere Mitarbeiter der Gröditzer Unternehmen waren erneut vom Hochwasser betrof-fen, zum Teil sogar sehr schwer. Ihnen wollten viele Gröditzer Kollegen auch persönlich Hilfe zukommen lassen. Zusammen mit dem Betriebsrat initiierte die SWG-Geschäftsführung daher die Spendenaktion „Von Mitarbeitern für Mitarbeiter“. Insgesamt 5.975 Euro kamen zusammen, die den Betroffenen überreicht wurden.

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glück auf · 3/2013 ......... 13

GMH GRUPPE

Dina Peter Foto: Senator Reisen

Design bietet jede Menge SpielräumeGMH Gruppe · Corporate Identity: Mit dem CD-

Navi leichter durch den Gestaltungsdschungel.

Es ist bereits seit Jahren vor aller Augen oder besser gesagt in al-

len Kommunikationskanälen ver-treten: das Corporate Design der GMH Gruppe mit dem auffälligen roten Signet. Denn eine klare und strukturierte Kommunikation för-dert die Wahrnehmung in der Öf-fentlichkeit und unterstützt den nationalen und internationalen Dialog. Und die im Corporate De-sign dazu festgelegten Richtlinien tragen dazu bei, dass diese Kom-munikation in der Praxis richtig umgesetzt werden kann.

Das eigene Erscheinungsbild muss gerade im digitalen Zeitalter in allen Medien deutlich sichtbar sein. Unverwechselbar und wie-dererkennbar. Diese einheitliche Darstellung in der Kommunika-tion soll auch für alle Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter so einfach wie möglich nutzbar sein. Deshalb wurde das Handbuch für das Cor-porate Design der GMH Gruppe überarbeitet und als CD-Navi on-line gestellt.

Noch mehr als bislang soll deut-lich werden, dass diese Richtlinien

des Kommunikationsdesigns nur ein Rahmen sein wollen, innerhalb dessen die Unternehmen sich frei bewegen können. Das bedeutet: Natürlich sind die nicht beeinfluss-baren Vorgaben wichtig und ver-bindlich. Aber noch wichtiger sind in dem überarbeiteten Handbuch Anleitungen und Vorschläge, wie man Inhalte frei gestalten kann (zum Beispiel bei Webseiten, An-zeigen oder Postern).

Das Design selbst hat sich nicht verändert. Aber alle, die damit arbeiten, sollten sich nun besser darin zurechtfinden. Denn je leich-ter das fällt, desto besser und stär-ker erwächst aus dem Corporate Design auch eine Corporate Iden-tity – also eine gemeinsame Unter-nehmensidentität, der sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugehörig fühlen. Und diese Iden-tität ist mindestens so erfolgsent-scheidend wie der professionelle, einheitliche Auftritt gegenüber den Kunden der GMH Gruppe.

Den CD-Navi finden Sie ab so-fort im Portal: Infos/Kommunika-tion/CD-Navi. mw

RE ISET IPPS : VON D INA PETER

Ohne VisumLängere Transitdauer ·

Neue Flugklasse · Online-Einblicke

Visumfreier Transitaufenthalt. Für deutsche Staatsangehörige besteht die Möglichkeit eines 72-stündigen visafreien Transitaufenthalts in Peking und Schanghai. Allerdings sind jede Menge Details zu beachten: Sie müs-sen beispielsweise ein Ticket für den Weiterflug in ein Drittland innerhalb von 72 Stunden mit festgeschriebenem Datum und Sitzplatz haben. Sollte für das Drittland eine Visumspflicht bestehen, muss ein entsprechendes Visum vorliegen. Für den 72-stündigen visafreien Transitaufenthalt muss sich der Reisende innerhalb von 24 Stunden bei der nächsten Polizei-station registrieren lassen. Ist eine Unterkunft in einem Hotel gebucht, übernimmt das Hotel die Anmeldung. Wichtig: Diese Angaben sind ohne Gewähr, da sich die Einreisebestimmungen der VR China kurzfristig ändern können. Bitte informieren Sie sich vorab ausführlich!

Neue Klasse bei Lufthansa. Lufthansa plant für 2014 die Einführung einer neuen Klasse: die „Premium Economy“. Im Frühjahr 2014 will man „den neuen Sitz vorstellen“ und dann mit der Umrüstung beginnen. Pro Flugzeug sollen etwa zehn Prozent der Sitze „Premium Economy“ sein – preislich näher an der Economy- als an der Business-Class.

360-Grad-Tour aus A380. Emirates bietet anlässlich des fünfjährigen Jubiläums der Inbetriebnahme des Airbus A380 einen besonderen Service: Reisende können Cockpit, Kabine und Sitzreihen, Privatsuiten der First Class, Business Class, Spa-Duschen und Bord-Lounge virtuell per Compu-ter ansteuern. Adresse für die 360-Grad-Tour: www.bit.ly/1d5ffNC.

Der Geschäftsbereich Bahntechnik im Wandel

M it Wirkung zum 23. Juli 2013 wurde die nun ehe-malige Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH auf die Bo-

chumer Verein Verkehrstechnik GmbH „verschmolzen“. Die beiden Unternehmen haben sehr starke Leistungs-verflechtungen untereinander, was diesen Schritt der Verschmelzung als selbstverständlich erscheinen lässt.

Den traditionsreichen Namen „Radsatzfabrik Ilsen-burg“ aufgeben zu müssen, war kein einfacher Schritt. 67 Jahre hatte dieser Name eine Bedeutung sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiter. Mit dem Namen wird Qualität und Sicher-heit verbunden. Aber wenn man sich vor Veränderungen nicht verschließen will, gehören leider auch solche schmerzlichen Verän-derungen dazu. Denn Veränderung bedeutet Leben!

Die Geschäftstätigkeit der ehe-maligen Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH läuft nunmehr unter dem Namen „Werk Ilsenburg der Bochumer Ver-ein Verkehrstechnik GmbH“.

Es ist organisatorisch – wie vor und nach einer großen Hochzeit mit gemeinsamen Namen und zwei Wohnungen – vieles zu bedenken, damit alle Prozesse weiterhin rund laufen. Nur die störungsfreien Ferti-gungsprozesse gestatten es letztendlich, dem zufriede-nen Kunden das gewünschte Produkt aus dem Bahnbe-reich zur Verfügung zu stellen.

Diese maßgebliche Zielstellung war und ist es, die uns veranlasst hat, im Vorfeld sehr sorgfältig zu ana-lysieren, welche Abläufe und Prozesse in den beiden Unternehmen mit welchen Ressourcen durchgeführt werden und wie sich hier Synergien finden und heben

lassen. Hieraus ergaben sich die Ansätze, die Verwal-tung in Bochum zu konzentrieren, was sich derzeit in der Umsetzung befindet.

Historisch bedingt durch die Entwicklung der Stand-orte unterscheiden sich auch deren Fertigerzeugnisse. Der Ilsenburger Standort hat sich in der Vergangenheit überwiegend mit Rädern und Radsätzen für Güter-wagen, Lokomotiven und Sonderfahrzeuge befasst. In

Bochum ist die Räder- und Radsatz-palette auf den Hochgeschwindig-keits-, Regional- und Nahverkehr und das Schmieden von Rädern ausgerichtet. Der heimische Markt für die Erzeugnisse wird stark von neuen Wettbewerbern heim-gesucht. Dies hat letztendlich zu einem Rückgang des Preisniveaus geführt.

In diesem Umfeld kann sich nur derjenige behaupten, der auch den Marktpreis erzielen kann. Dies gilt trotz guter ingenieurtechnischer Leistun-gen, die wir in unserem Unternehmen erbringen. Folge-richtig müssen Einsparpotenziale gesucht und gehoben werden. Die geplanten Maßnahmen im Rahmen der Verschmelzung werden dazu beitragen, uns auch in der Zukunft den Anforderungen des Marktes zu stellen.

Wir gehen davon aus, dass mit dem bedeutsamen Schritt der Verschmelzung der beiden Unternehmen das große Potenzial und die Leistungskraft an den Standorten der Bahntechnik der Georgsmarienhütte Holding in Zukunft noch besser zur Zufriedenheit unse-rer Geschäftspartner genutzt werden kann.

Norbert Klein

Doppelter GewinnHarz Guss Zorge · Qualitätsoptimierung plus Integrationsmanagement

Harz Guss Zorge (HGZ) hat auf-gerüstet, um ihr gutes Renom-

mee als Qualitätsanbieter zu unter-mauern. In der Putzerei ging eine moderne Dichtheitsprüfanlage für Gussteile in Betrieb. Die neue An-lage war ein Förderprojekt im Zuge der Integration von Mitarbeitern mit gesundheitlichen Einschrän-kungen – unterstützt vom Integra-tionsamt in Hildesheim, umgesetzt von der HGZ-Schwerbehinderten-vertreterin Inge Altekruse-Wedler. Deshalb kommt das Ergebnis auch dem „Mann an der Maschine“ zu-gute: Mike Arend.

Die Dichtheitsprüfung erfolgt per Differenzdruckverfahren: Gussteile werden nach der Ein-gangskontrolle (und ggf. Nachbe-arbeitung) in die Prüfvorrichtung eingespannt und mit Druck beauf-schlagt. Danach wird der Prüfdruck eingestellt und das Druckversor-gungsventil geschlossen. Jetzt prüft die Anlage, ob nach einer

bestimmten Messzeit der Druck ab-fällt. Tritt ein signifikanter Druck-abfall auf, schaltet die Signalampel auf rot. Danach wird das Gussstück in ein mit Flüssigkeit gefülltes

Becken (2,2 m x 1,3 m x 0,8 m) ge-taucht, um die Leckage präzise zu orten. Aufsteigende Luftblasen ge-ben entsprechende Hinweise. Tritt kein Druckabfall auf, leuchtet die Signalampel grün. Danach wird das Gussteil entnommen, video-skopisch und visuell untersucht und bei Bedarf mit Einhandschleif-geräten nachbearbeitet. Hat das Gussteil die Kontrolle bestanden, wird es verpackt und für den Ab-transport zum Kunden vorbereitet.

Die neue Dichtheitsprüfung stärkt die Position von Harz Guss Zorge im Wettbewerb. Und was Mike Arend betrifft: Sein Arbeits-ablauf wurde nicht nur optimiert, sondern auch deutlich erleichtert.

Laura Hansen

KurzporträtDie neue Anlage kommt von der Albrecht Fertigungssysteme GmbH. Ein-gesetzt wird sie zur Überprüfung von Wasserpumpen, Kurbelgehäusen und Zylinderköpfen. Sie kann Gussteile bis zu einem Gewicht von 75 kg zur Prüfung aufnehmen. Weitere Besonderheiten des neuen Arbeitsplatzes sind eine KBK-Hängebahnkrananlage zum Anheben und Bewegen von Lasten (bis 250 kg) sowie zwei Scherenhubtische zum Anheben der Git-terboxen auf eine rückengerechte Arbeitshöhe. Im Sinne bestmöglicher Arbeitsergonomie ist die komplette Lauf- und Stehfläche des Arbeitsplatzes mit Steharbeitsplatzmatten bestückt.

Inge Altekruse-Wedler (SBV) und Mike Arend Foto: Laura Hansen

RLesen Sie hierzu auch

Belastung –

aber auch Chance auf Seite 9

KURZ NOT IERT …

Lenkungskreis Beschaffung tagte nach der Sommerpause: Mit elf Kollegen aus den Geschäftsbereichen der GMH Gruppe tagte im August der Lenkungskreis Beschaffung in Winnekendonk. Schwerpunkt-themen waren Energie, Rohstoffe und die bevorstehende Portierung von Vodafone zu Telekom. Auch das Kostensenkungsprogramm für den Ein-kauf für 2013 wurde nachgehalten und diskutiert. Erste Eckpunkte für das Treffen aller Einkaufsleiter im Dezember (Beschaffungsnetzwerk) konnten ebenfalls festgelegt werden.

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glück auf · 3/2013 ......... 14

GMH GRUPPE

G A S T K O L U M N E : ROBERT HART ING

Hinfallen ist nicht schlimm – aber liegen bleiben!Oder: Die Kunst, aus Fehlern zu lernen.

D ie Momente als Sieger sind toll, sind für Sportler und Zu-schauer nahezu unvergesslich. Doch im Fernsehen

wirkt alles so irreal und leicht. Nur wenige Zuschauer können nachempfinden, was der Sportler alles dafür getan haben muss. Die meisten wissen nicht, mit wie viel Schweiß diese schönen Momente erkauft wurden, wie es hinter den Kulissen aussieht.

Hinter den Kulissen wird hart trainiert, gekämpft und versucht, mit eiserner Disziplin und bis zur Perfektion Körper und Geist zu vereinen – ein Weg, der auch mit Fehlern, Misserfolgen, Enttäuschungen, Rück-schritten gepflastert ist.

Stellen Sie sich vor, in Ihrem Arbeits-leben wäre alles haargenau vorgeschrie-ben und kontrolliert, beispielsweise der Rundgang in der „Kesselhalle“. Stellen Sie sich vor, Sie müssten sich millimetergenau nach Plan bewegen. Nach jedem Fehler, nach jeder Abwei-chung von der „Ideallinie“ müssten Sie von vorn beginnen. Immer wieder. Manchmal schon nach wenigen Metern. Stunde für Stunde. Tag für Tag. Alle Anstrengungen, die Sie in diesem Moment auf sich nehmen, scheitern und wer-den nicht belohnt.

Genau diese Momente sind die wichtigsten. Denn aus die-sen Momenten nehmen Sie mehr mit als aus den Minuten des Sieges – auch wenn es anfangs keinen Sinn oder Spaß macht (nicht zuletzt, weil aller Mühe zum Trotz der Ausgang unge-wiss ist). Wenn man nicht aufgibt, sich instinktiv durchbeißt, durchkämpft, mit winzigen Erfolgen kleine Schritte macht:

Genau dieser Weg ist es wert, begangen zu werden, liebe Leser.

„Der Weg ist das Ziel“ – eine Floskel? Nein! In schweren Momenten nur schwer voranzu-

kommen ist auf diesem Weg mit inbegriffen. Vergebene Liebesmüh und sinnloser Schweiß gehören einfach dazu. Aber das Wichtigste ist: Wir bewegen uns.

Ich habe in meinem Olympiasieg-Jahr oft hinschmeißen wollen. Die Wurfschuhe flo-

gen durch die Kabine und die Disken knallten auf den Boden. Es ging einfach nicht weiter. Wenn der menschliche Muskel unter erschwerten Umständen immer härter trainiert wird, ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem nichts mehr zu gehen scheint. Man glaubt, man kann einfach nicht mehr. Aller Ehrgeiz ist verschwunden. Alle Anstrengungen beim Training machen plötzlich keinen Sinn mehr. Unwillkürlich will man den eigenen Anspruch niedriger schrauben

– bis einen wieder Ehrgeiz und Herausforderung packen. Und dies ist genau das, was einen Siegertyp ausmacht: Er lässt sich nicht unterkriegen, kämpft und stellt sich wieder in den Sturm.

Zugegeben: Rückschläge sind nicht schön. Nicht im Sport, nicht auf der Arbeit. Nicht in aller Öffentlichkeit, nicht vor seinen Kollegen. Kennen Sie diese Situation? Kollegen oder gar Vorgesetzte sezieren Ihre Fehler – und alle bekommen es mit. Bei mir waren es die Medien, die mir in aller Öffentlichkeit unangenehme Fragen stellten, vermeintliche Fehler, Schwä-chen und Blößen suchten, auf die ich keine Antworten wusste. In solchen Momenten habe ich mir geschworen, noch besser und noch härter zu trainieren. Die Fehler auszumerzen.

Das Wichtigste ist eben, wieder aufzustehen. Immens wich-tig! Denn schon kurz nach dem Scheitern, in dem Moment, in dem wir wieder aufstehen, sind wir schlauer und stärker als vorher. Die Herausforderung mag noch so groß, die Aufgabe noch so herkulisch sein, eins kann sie nicht verhindern: dass wir aus Fehlern lernen.

Und irgendwann lachen wir der Herausforderung ins Gesicht und laufen ihr gelassen lächelnd entgegen – natürlich, um sie zu besiegen.

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Deutschhilfe

Beim 1. Zoolauf des Tierparks in Osnabrück führte die 3 km lange Rundstrecke übers hügelige Zoo-gelände vorbei an Tiergehegen. Die Hälfte der Einnahmen, die sich aus Startgeldern, Catering und Fahrtgeschäften zusammen-setzten, kamen der Stiftung zu-gute. Sie stockte den Geldbetrag nochmals auf und fördert damit ihr Sprachprojekt „Deutsch lernen im Zoo“.

>>> Bericht auf S. 29

Kinderheim

Das Hauptgebäude des Kinder-heimes Fujinosono im Nordosten Japans war am 11. März 2011 bei einem Erdbeben irreparabel be-schädigt worden. Für den Neubau

hatte neben anderen Förderern auch die Stiftung 7.000 Euro gespendet. Inzwischen ist das Gebäude fertiggestellt und die Kinder sind ins neue Heim einge-zogen – und fühlen sich dort sehr wohl. Die Heimleitung bedankte sich nun bei der Stiftung mit einem Brief für die Unterstützung.

>>> Bericht auf S. 29

Silberseestollen

Der Silberseestollen im Hüggel (nahe Hagen) trägt die Spuren einer etwa 240 Millionen Jahre alten Wattenmeerlandschaft. Des-halb soll er für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Stiftung unterstützt das Projekt mit 5.000 Euro.

>>> Bericht auf S. 29

Studienpreis Die Stiftung wird auf der Absolventenfeier der TU Clausthal im kom-menden Frühjahr erstmals einen Studienpreis verleihen. Bis zum Jahres-ende 2013 können sich Studierende für die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung bewerben. Vergeben wird er für eine Bachelorarbeit mit der Abschlussnote 2,0 oder besser, die an der TU Clausthal in den Fach-gebieten Metallurgie, Werkstoffkunde, Werkstofftechnik, Schweißtechnik oder Trennende Fertigungsverfahren geschrieben wurde. Studierende können sich mit ihrer Arbeit beim Sekretariat 3 des Instituts für Metal-lurgie (Telefon 05323.72-2014) bis zum 31. Dezember bewerben. Der Antrag sollte in dem Jahr gestellt werden, in dem die Bachelorarbeit bewertet wurde, spätestens jedoch im folgenden Kalenderjahr. Weitere Informationen und Bewerbungsformular: www.tu-clausthal.de/info/foerdervereine.

bmz

Sport, Spiel und Spannung im umgestalteten Antoniuspark Fotos: vlSporSpo t, Spiel und S

Von Bürgern für BürgerStiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützt Antoniuspark mit 20.000 Euro.

M it einem Betrag von 20.000 Euro unterstützt die Stiftung

Stahlwerk Georgsmarienhütte die Um- und Ausgestaltung des Antoni-usparks in Holzhausen. Ziel des von Bürgern, Politikern und Stadtver-waltung initiierten und umgesetzten Projektes ist es, einen Bolzplatz zwischen Turnhalle und Antonius-Grundschule in ein multifunktionales Freigelände umzuwandeln.

„Der Antoniuspark soll Treffpunkt und Anlaufstelle für alle Bürger sein – egal, ob groß oder klein, alt oder jung. Insbesondere dieser Ansatz, aber auch die Eigeninitiative, die die Beteiligten in die Vorbereitungen, Planungen und Umsetzun-gen steckten, haben uns dazu bewogen, das Pro-jekt mit 20.000 Euro zu unterstützen“, erklärt Her-mann Cordes, Vorsitzen-der des Vorstandes der Stiftung. Zudem soll der Park sowohl von der Ganztags-Grund-schule als auch für eine stadtteilbezogene offene Jugendarbeit genutzt werden können.

Bei einem Planungs-workshop mit Vereinen, Schule, Nachbarn, Rats-mitgliedern und Stadt-verwaltung hatte man einen Gestaltungsplan entwickelt, dem sich alle anschließen konnten. Frank Haacks, Erster Vorsitzender des Fördervereins Antoni-uspark aktiv e.V.: „Nur so

konnten wir auch die volle Unterstützung für die Umset-

zung erhalten.“Und die Hilfe kam zahl-

reich: Geld- und Sachspen-den und helfende Hände. Die Holzhausener können

sich nun über den ersten fertiggestellten Teil eines gelun-

genen und rundum liebevoll gestal-

teten, aber auch sehr funktionalen Parks freuen: Aus dem ehemaligen Bolzplatz ist eine Hügellandschaft mit unterschiedlichen Sitzbereichen, Kletterwand und Spielmöglichkeiten, Sinnesweg und Kleinspielfeld gewor-den. Die offizielle Einweihung des „verwandelten“ Antoniusparks wird dann im Herbst groß gefeiert.

bmz

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GMH GRUPPE

Realität oder Fiktion?Helle Jetzig verwandelt Schwarz-Weiß-Fotos in Farbbilder von bestechender Schönheit.

Schwarz-Weiß-Fotos analog – al-so mit Negativfilm – aufzuneh-

men und anschließend auf Baryt-papier* zu vergrößern, dies nennt man in der heutigen, meist digita-len Fotowelt: „Old School“. Aber die Bilder, die Helle Jetzig danach durch künstlerische Eingriffe aus diesen Fotos kreiert, haben nichts mehr zu tun mit dieser altherge-brachten Weise der Fotografie.

Seine Motive findet er bei seinen zahlreichen Reisen in Städte wie Venedig, New York, Paris, Frank-furt, Mailand und viele andere Me-tropolen. Dies können Bilder sein, die man von Postkarten her kennt, wie die Rialto-Brücke in Venedig, der Louvre in Paris, die Lombard Street in San Francisco oder auch Straßenszenen auf Kuba. Es kön-nen aber auch Motive sein, die er fernab von touristischen Sehens-würdigkeiten in Randbezirken der Städte aufnimmt.

Seit Mitte der 1980er Jahre prak-tiziert Helle Jetzig diese für ihn zum „Markenzeichen“ gewordene Arbeitstechnik. Kunst studierte er bis 1984 an der Universität Osna-brück. Während des Studiums hat-te er das Glück, dass es zu dieser Zeit zahlreiche Studenten gab, die Kunst als Nebenfach zum Lehr-amtsstudium wählten und somit ihren Schwerpunkt auf das jewei-lige Hauptstudienfach legten. So ergab sich für ihn die komfortable Situation, in den Werkstätten der Universität nur wenige Kommili-tonen vorzufinden.

Er konnte sich somit – fast un-gestört – alle möglichen Techni-ken, die sich einem Kunststuden-ten während des Studiums bieten aneignen. Dazu zählten grafische, bildhauerische Techniken, Mal-techniken und Zeichnen. Schon während des Studiums erhielt er von der Universität Osnabrück einen Lehrauftrag für die Ausbil-

dung von Kunststudenten. Seit Beendigung seines Studiums ist Helle Jetzig freischaffender Künst-ler. Eine Aufzählung all seiner Aus-stellungen in Museen, Galerien und auf Kunstmessen, die er seit Anfang der 1990er Jahre weltweit hatte, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. In der Kunsthal-

le Dominikanerkirche (Osnabrück) stellte er bereits 1984 aus. Galerien im In- und Ausland verkaufen sei-ne Kunstwerke.

Neben den zahlreichen Tech-niken, die er seit seinem Studium beherrscht, bildete sich „durch Zu-fall“, wie er selbst sagt, eine ganz eigene Technik heraus. Wie ein-

gangs geschildert, bilden Schwarz-Weiß-Fotos, die er im eigenen La-bor vergrößert, das Ausgangsmate-rial. Das Foto stellt sozusagen eine Skizze dar. Übermalt werden die Fotos von ihm meist mit den Far-ben Gelb, Rot und Blau in unter-schiedlichsten Verdünnungen.

Mithilfe des Siebdruckverfah-rens bringt er noch eine zusätzli-che Ebene ins Bild. Wenn es seinen Vorstellungen entspricht, lackiert er das Bild mit mindestens zehn Klarlackschichten, wobei nach je-der aufgetragenen Schicht die Bild-fläche aufwendig eben geschliffen wird. Der letzte Arbeitsschritt, das Aufbringen der letzten Lack-schicht, wird von einem Autola-ckierbetrieb durchgeführt.

Das fertige Bild wirkt auf den Betrachter dann auch sehr „viel-schichtig“. Kunsthistorikerin Re-gina Böker formulierte es einmal so: „Er stellt verführerisch schöne Bilder her, die ihre widersprüchli-che Wirkung aus einer komposito-rischen Geschlossenheit einerseits und einer Vielzahl ganz unter-schiedlicher Eindrücke andererseits beziehen. Im Spiel der Realitäten konkurrieren verschiedene Bild-ebenen um Aufmerksamkeit. Sie la-den ein zum reinen Sehgenuss und lassen nach und nach immer neue Einzelheiten und überraschende Wirkungen entdecken … Nur mit Gelb, Rot und Blau in unterschied-lichen Verdünnungen erzeugt er ein vielfarbiges Rauschen, Rhyth-mus, Glühen, Licht und Tiefe … Mit seiner Malerei hebt er die Grenzen der Gegenstände auf, ge-wichtet ganze Bildbereiche neu, lässt Räume und Flächen entste-hen, lässt vor- und zurücktreten, setzt Lichter, schafft eine ganz neue Komposition mit Farben … schon beginnt das Verwirrspiel um Wahrnehmung und Realität.“

2012 war für Helle Jetzig ein Jahr der Zäsur. Eine Zäsur dahin-gehend, dass er – was er eigentlich nie vorhatte – seine „Skizzen“, al-so seine Schwarz-Weiß-Fotos, mit einer Digital-Kamera aufnimmt. Auslöser dafür war tatsächlich das Stahlwerk der Georgsmarienhüt-te. Auf Einladung von Henning

Schliephake fotografierte Helle Jetzig den E-Ofen und andere Be-triebsteile in Georgsmarienhütte.

Da in unmittelbarer Nähe des E-Ofens während des Schmelzprozes-ses Vibrationen auftreten, wurden die meisten Aufnahmen dadurch unscharf. Nur durch zahlreiche Versuche war es möglich, schließ-lich eine scharfe Aufnahme hinzu-bekommen. Mit analoger Aufnah-metechnik hätte er viele Filme be-nötigt und das umfangreiche Film-material aufwendig entwickeln und vergrößern müssen. All dies hatte er im Vorfeld bedacht und sich – trotz aller Vorbehalte – für digitale Aufnahmen entschlossen. Seitdem fotografiert er fast aus-schließlich digital.

Einige der im Stahlwerk ent-standenen „Skizzen“ hat Helle Jetzig zu Bildern mit seinem un-verkennbaren Stil umgestaltet. Sie wurden noch im gleichen Jahr in der Hamburger Galerie Borchardt unter dem Titel „romantic 2.0“ ausgestellt.

Die Umstellung auf die digitale Aufnahmetechnik hatte auch Ein-fluss auf das Trägermaterial der Vergrößerungen. Über Jahre war es Barytpapier gewesen, das aufgrund seiner Beschaffenheit Farbe förm-lich aufsaugt.

Digitale Fotos hingegen werden auf sogenanntem PE-Papier vergrö-ßert. Diese Papiere sind mit Kunst-stoff beschichtet. Beim Übermalen dieser „Skizzen“ wird die Farbe nicht wie bei Barytpapieren auf-genommen, sondern verteilt sich – wie Helle Jetzig sagt – „explosiv über das Papier!“ Es ist spannend zu sehen, wie sich im Vergleich zur Baryttechnik die moderne digitale Welt in den Bildern von Helle Jet-zig widerspiegelt.

mk

* Barytpapier: ein ausschließlich aus Papier bestehendes Fotopapier – im Gegensatz zu PE-Papieren, die beidseitig mit einer Polyethy-lenschicht versehen sind.

kunstimwerk

DER KÜNSTLER

Helle JetzigLebt und arbeitet in Osnabrück · 1956 geboren in Emden · 1978 – 1984 Kunststudium an der Uni Osnabrück · seit 1984 freischaffender Künstler · 2002 Aufnahme ins Prestel-Lexikon der Fotografen.

Arbeitsaufenthalte/Reisen1995 / 1996 USA / New York · 1996 Kuba · 2000 USA / New Mexiko, Arizona, Kalifornien · 2000 Taiwan · 2005 / 2006 USA / New York

Aktuelle AusstellungenAb 16. Oktober 2013: Galerie Barbara von Stechow, Frankfurt31.10. bis 3.11.2013: Messen artfair Köln und Kunst Zürich auf dem Stand der Galerie Barbara von StechowSelbst so oft gesehene Bauwerke wie der Kölner Dom (rechts) gewinnen durch die Bildbearbeitung eine völlig neue Dimension.

Kunst verbindet: Henning Schliephake und Helle Jetzig vor einem Bild, das im Büro des Geschäftsführers hängt. Fotos: mk

Vielschichtige Kunstwerke: Großformatige Schwarz-Weiß-Fotos werden farbig gestal-tet und immer wieder mit diversen Lack-schichten überzogen.

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Raten Sie mal!Wo hat sich Julia Pehla, Mitarbeiterin der Schmiedewerke Gröditz, von ihrer Schwester Anne ablichten lassen, als sie einen Blick in die glückauf warf? Wir suchen den Namen des weltbekannten Gebäudes im Hinter-grund. Wenn Sie allerdings glauben, dies sei der Turm von Rhodos, dann sind Sie ganz schön schief gewickelt. Senden Sie die richtige Antwort an [email protected] oder (mit einer Postkarte) an Matthias Krych, RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück. Einsendeschluss ist der 15. November 2013. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet das Los. Der Gewinner erhält einen Gutschein für den GMH-Fan-Shop. Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen? Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hinter-grund müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um erraten zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an [email protected].

Haben Sie’s gewusst?In unserem letzten Rätsel stand Ute Immich, Mitarbei-terin der RRD, direkt vor den Pyramiden von Gizeh in Ägypten. Unter den richtigen Einsendungen (vielen Dank für Ihre Teilnahme!) wurde als Gewinnerin Klaudia Beck ausgelost. (Der Rechts-weg ist ausgeschlossen.) Wir gratulieren!

glück auf unterwegs

Foto: Anne Pehla

Ich heiße Sami Elsabagh und komme aus Ägypten

Sami Elsabagh ist 36 Jahre alt, spricht deutsch und arabisch und ist ägyptischer

Staatsbürger. Er arbeitet seit 2006 bei der GMHütte in der „Verfahrenstechnik-

Technologie“ an der Prozessoptimierung der Stahlerzeugung. Religion: Islam.

Hobbys: Radfahren und Tanzen.

Wann sind Sie nach Deutschland

gekommen?

Ich bin nach Deutschland zum Studium im Jahr 2001 gekommen.

Welche Ausbildung haben Sie genossen?

In Ägypten habe ich im Jahr 2000 mein Studium der Produktionstech-nik und an der Uni Duisburg-Essen im Jahr 2004 mein Studium der Metallurgie abgeschlossen.

Was mögen Sie an Deutschland?

Man kann Klartext reden, der Ruhr-pott, der Schwarzwald, die Bremer Stadtmusikanten, der Zugang zur Bildung ist in meinen Augen einma-lig, deutsche Kulturvertretungen im Ausland, Schnee, Sonnenschein bei unter - 5 °C, gleiches Gesetz für alle.

Was mögen Sie an Ihrem Heimatland?

Die Fähigkeit, schwierigen Situa-tionen mit Geduld, Improvisation und Humor bis zur Selbstironie zu begegnen. Das Trostpflaster für unverrichtete Dinge ist IBM – steht

für Inshallah (wenn Gott es will), Bukra (morgen), Maallesch (kein Problem).

Was mögen Sie an Deutschland

gar nicht?

Das Wort „alternativlos“ in diesem großartigen Land mit den vielen Möglichkeiten muss in meinen Augen aus dem Lexikon endgültig gestrichen werden.

Was mögen Sie an Ägypten gar nicht?

Vernachlässigen der eigenen Kultur und Übernahme von allem von außen kommenden Oberfläch-lichen. Denkmalschutz auf dem Abstellgleis. Kein ausdrückliches Bekennen zur Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Große Ent-scheidungen auf kurzfristige Ziele und keine ganzheitlichen Überle-gungen.

Was ist typisch deutsch?

Loriot, Ordnung, Sauberkeit, Hilfsbe-reitschaft und Herzlichkeit, Heimwer-

ken, Wandern, Meckern auf hohem Niveau, „Schwamm drüber“.

Was ist typisch ägyptisch?

Starker Familienzusammenhalt, aus lauter Gastfreundschaft die Haus-gäste vor die Herausforderung stellen, die 3- bis 4-fache Menge zu essen, laute lebendige Diskussionen (auch mal durcheinander), bei Stau Hupe und Gasgeben.

Wie sähe Ihre Ausländerpolitik aus, wenn

Sie „König von Deutschland“ wären?

Ich würde mich für die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft starkmachen!

Wie können unterschiedliche nationale

Mentalitäten friedlich zusammenleben?

Ich würde lieber von Persönlichkei-ten sprechen. Uns verbinden Ziele und Erfolge, die wir nur gemeinsam erreichen können.

Ihr Lebensmotto?

Weiter im Text!

ANDERE LÄNDER , ANDERE S I TTEN

Ob China, Indien, Russland oder Japan: Wer für sein Unternehmen im Aus-land unterwegs ist, hat es nicht immer leicht. Denn der Umgang mit fremden Kulturen birgt auch viele Fallen. Und wer einmal in den Fettnapf tritt, wird sich sein Leben lang darin erinnern. Doch wie steht es um außergewöhnliche Sitten und Gebräuche zum Beispiel in …

Indien ?• Zur Begrüßung üblich ist der Handschlag, aber nicht zu fest. Kräftiges

Händedrücken ist in Indien unhöflich. Die traditionell wie zum Gebet aneinandergelegten Handflächen werden zum Gruß nicht erwartet.

• Visitenkarten werden direkt nach der Begrüßung ausgetauscht. Überge-ben Sie die Karte nur mit der rechten Hand und nehmen Sie sie nur mit der rechten entgegen. Die linke ist unrein. Wichtig ist der Titel auf der Karte: Wer nicht wenigstens „Vice President“ oder „Director“ draufste-hen hat, wird kaum ernst genommen. Denn indische Unternehmen sind streng hierarchisch aufgebaut – mittlere Ebenen können kaum etwas entscheiden.

• Dass Inder keine Kritik vertragen, stimmt nicht. Sie wird nur nie direkt geäußert. Wer unzufrieden ist, fragt besser, ob es auch anders geht. Auch ein Nein ist unhöflich. Das entspricht fast einer Ohrfeige.

• Bitte beachten Sie bei Gastgeschenken: Es ist empfehlenswert, keine alkoholischen Getränke in einem ersten Meeting zu überreichen. Indien ist eine farbenfrohe Kultur. Bitte vermeiden Sie die Farbe Schwarz in Geschenken. „Made in Germany“ ist in Indien eine geschätzte Marke.

Erinnern Sie sich?

Zitate regieren die Medien- und Internet-Welt. Manches Zitat wurde bewusst lanciert, manches zufällig aufgeschnappt, manches sollte man kennen, manches getrost wieder vergessen. Raten Sie mal: Wer hat’s gesagt?

1.

„Hätte, hätte, Fahr-radkette …“2.

„Bitte bleibt auf dem Teppich!“3.

„Als Erstes im Bank-geschäft lernt man den Respekt vor der Null.“4.

„Wir haben keine Stimme zu verschenken.“

5.

„Upps!“

Lösungen:

1. Peer Steinbrücks (SPD) Kommentar

zu fruchtlosen „Was wäre, wenn …“-

Diskussionen in seiner Partei.

2. Horst Seehofer (CSU), in seiner

Ansprache an Abgeordnete und Mit-

arbeiter nach dem Erringen der absolu-

ten Mehrheit bei der Landtagswahl.

3. Carl Fürstenberg, deutscher Bankier

(1850–1933)

4. Angela Merkel (CDU), eine Woche vor

der Bundestagswahl 2013.

5. Dagobert Duck, beim Anblick seines

leeren Geldspeichers.

Foto: mw

DIE ETWAS ANDERE SEITE

IMPRESSUM

Den ken Sie da ran: Ih re Le ser brie fe, Ar ti kel, An re gun gen und Kri tik für die nächs te Aus ga be müs sen recht zei tig bei Ih ren An sprech part nern vor lie gen. Letz-ter mög li cher Ter min ist der:

18.10.2013He raus ge ber:Ge orgs ma ri en hüt te Hol ding GmbHNeue Hüt ten stra ße 149124 Ge orgs ma ri en hüt tewww.gmh-gruppe.de

V.i.S.d.P.:Iris-Kath rin Wil ckens

Re dak ti ons team:Norbert Hemsing (nh), Markus Hoffmann (mh), Matthias Krych (mk), Dr. Ulrike Libal (ul), Ve ra Loo se (vl), Eberhard Mehle

(em), Julia Pehla (jp), Sarah-Fee Kim (sfk), Hans-Gün ter Ran del (hgr), Oliver Santelli (os), Dirk Strothmann (ds), René Surma (rs), Iris-Kath rin Wil ckens (ikw), Marcus Wolf (mw), Dr. Be a te-Ma ria Zim mer-mann (bmz)

Pro duk ti on und Gra fik:elemente designagentur, www.elemente-designagentur.ms

Text be ar bei tung:Pe ter Karl Mül ler (pkm)

Lektorat:Dorothea Raspe, Münster

Her stel lung:STEIN BA CHER DRUCK GmbH, Os na brück; auf 100% Re cy cling pa pierDie glückauf erscheint viermal im Jahr.

.

Foto: Peter Immich

Page 17: glueckauf-3-2013

glück auf Berichte aus den Unternehmen3/2013

PRODUKTION & INNOVATION

Die Bären waren losDie Wildauer Schmiedewerke haben ihren Hammer 63 generalüberholt. Dabei galt das Prinzip: „Keep the money indoors“, also „Behalte das Geld im Haus“ – will sagen: Vergebe Aufträge möglichst an Unternehmen der GMH Gruppe. Davon hat auch die IAG Magnum pro-fitiert. Das Unternehmen hat den je über 80 t schweren Ober- bzw. Unterbären nachbearbeitet, um eine mög-lichst hohe Präzision bei der Produktion zu garantieren.

........................................ Seite 19

PRODUKTION & INNOVATION

Made in GermanyIm 19. Jahrhundert hatte die ausländische

Konkurrenz deutsche Produkte mit einem abfälligen „Made in Germany“ als Ramsch-ware zu brandmarken versucht. In den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg setzte sich der Slogan als international anerkann-

tes Gütesiegel durch – bis er zu schwächeln begann. Jetzt feiert „Made in Germany“ ein

Comeback als Qualitätssiegel – was sich Kranbau Köthen zunutze machen konnte.

.............................................. Seite 21

PARTNER & MÄRKTE

Die erste WahlWie sichern sich Unternehmen exzellenten Nachwuchs? Ein gutes Beispiel dafür ist der „Karrieretag“ der Familienunter-nehmen, wo sich auch die GMH Gruppe präsentierte. Von 3.500 Hochschul-Absolventen, Young Professionals und Professionals, die sich für eine Teilnahme beworben hatten, wurden nur etwa 600 eingeladen – natürlich nur die Besten.

.............................................. Seite 22

QUALITÄT & QUALIFIKATION

Das dritte MalSchön zu wissen, dass man alles oder zumindest vieles richtig ge-macht hat. Dies zumindest kann das bewährte Ideenmanagement der GMHütte von sich behaup-ten. Das Stahlwerk wurde zum dritten Mal vom Deutschen Institut für Betriebswirtschaft GmbH mit dem DeutschenIdeenPreis ausgezeichnet – und belegte wie schon in den Jahren 2011 und 2012 in der Bran-chenkategorie „Eisen- und Metallindustrie“ Platz drei.

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Führen will gelernt sein Auch Führungskräfte müssen sich ständig weiterentwickeln und entsprechende Seminare absolvieren. Pleissner Guss hat sich jetzt bei einem Workshop auf ein ganz besonderes Thema konzentiert: Führungskompetenz. Schließlich will die Fähigkeit, Mitarbeiter zu führen und zu motivieren, gelernt sein. Das Besondere an dem Workshop: Die Führungskräfte haben selbst konkrete Methoden erarbeitet, die jetzt in der Praxis umgesetzt werden sollen. Die Erfolgsaussichten sind vielversprechend.

.............................................. Seite 25

MENSCHEN & KONTAKTE

Die letzten Hürden Was immer man sich vorgenommen hat: Kurz vor dem Ziel aufgehalten zu werden, ist besonders ärgerlich. Das ging auch den Rollstuhlfahrern in Köthen so, die – ihr Ziel ein paar Meter vor Augen – einfach nicht mehr weiter konnten, zu-mindest nicht aus eigener Kraft. Nur mit fremder Hilfe waren sie in der Lage, zwei unüberwindliche Schwellen vor dem Köthener Freizeitzentrum zu überwinden. Doch Kranbau Köthen hat jetzt dazu beigetragen, dass sie zukünftig ohne fremde Hilfe auskommen.

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Viel Theater ums KlimaKlimawandel und Energiewende – wo wären diese Themen besser aufgeho-ben als bei WeserWind? Deshalb hat das Stadttheater Bremerhaven den Auf-führungsort für sein jüngstes Theater-stück in der Reihe „Klima-Orte“ auch in die ehemalige Schiffbauhalle bei We-serWind verlegt. Thema des Stückes: die Geschichte des Klimawandels.

.......................... Seite 28

Foto: Michael Münch

Page 18: glueckauf-3-2013

glück auf · 3/2013 ......... 18

PRODUKTION & INNOVATION

Langes Stahlleben WeserWind · Neue Software hilft, idealen Korrosionsschutz auszufiltern.

I NTERV IEW

Gründungsstrukturen, Rotorblät-ter, Türme und andere Teile von Offshore-Windkraftanlagen sind auf rauer See extremen Belastun-gen ausgesetzt. Damit sie den Na-turgewalten über und unter Was-ser dauerhaft trotzen, hat Weser-Wind federführend das Projekt BESTkorr auf die Beine gestellt. Die Hintergründe erläutert We-serWind-Projektleiter Michael Fleige im glückauf-Interview:

glückauf: Welche Teile einer Off-shore-Windkraftanlage, Herr Fleige, sind überhaupt Dauerbelastungen auf hoher See ausgesetzt?Michael Fleige: Nicht nur die Sen-soren zur Steuerung der Windkraft-anlage, wie manche Laien glauben. Auch die Stahlkonstruktionen müssen Meerwasser, Wind und Re-gen trotzen.

Wie lange?Fleige: Immerhin gut 25 Jahre.

Hinzu kommt: Wegen der Entfer-nung zum Festland ist der War-tungsaufwand für Reparaturen sehr hoch. Deshalb wollen wir, dass es erst gar nicht dazu kommt.

Und wie können Sie das Material schützen?Fleige: Gerade beim Kernmaterial Stahl ist ein effizienter Korrosions-schutz die beste Versicherung. Nackter Stahl würde vor allem wegen des Salzgehaltes im Wasser binnen weniger Monate stark ros-ten.

WeserWind hat federführend das Projekt BESTkorr auf die Beine ge-stellt. Gestartet ist man damit Anfang 2012. Worum geht es dabei?Fleige: Vielleicht sollte man zu-nächst sagen, dass neben Weser-Wind auch die Strako Strahlarbei-ten und Korrosionsschutz GmbH, die MareTex GmbH, das Institut für Marine Ressourcen und das Fraunhofer-Institut für Windener-gie und Energiesystemtechnik be-teiligt sind. Ziel ist, eine Software

zu entwickeln, die die Auswahl von Korrosionsschutzsystemen für be-stimmte Standorte von Windener-gieanlagen vereinfacht. Gespeist wird sie mit Daten und Erfahrungs-werten unter Live-Bedingungen.

Wann soll die Entwicklung abge-schlossen sein?Fleige: Noch in diesem Jahr. Dann soll die Software ermöglichen, mehrere Korrosionsschutzsysteme per Mausklick miteinander zu ver-gleichen. Erfragt werden sowohl der optimale als auch der wirt-schaftlichste Korrosionsschutz für die jeweilige Anforderung auf ho-her See.

Sind die Anforderungen so unter-schiedlich?Fleige: In der Tat hat jeder Stand-ort – ob Nord- oder Ostsee, ob nah an der Küste oder weit weg auf offener See – spezifische Heraus-forderungen, auf die gesondert re-agiert werden muss.

Woher kommen diese Unterschiede?

Fleige: Die Korrosionsschutzberei-che sind in fünf Zonen aufgeteilt: Sediment-, Unterwasser- und Was-serwechsel-Bereich sowie Spritz-wasserzone und atmosphärischer Bereich. Jede Zone wird anders durch die Umwelt belastet. Über dem Wasserspiegel wirken bei-spielsweise Sonnenstrahlen auf den Schutzanstrich ein, unter dem Wasserspiegel Salzwasser und Mi-kroorganismen. Beides lässt den Stahl unterschiedlich korrodieren. Wie unterschiedlich das „Zersetzen der Materialien“ aussehen kann, zeigen übrigens Auslagerungspro-ben des Fraunhofer Instituts an verschiedenen Standorten über und unter Wasser.

Und welcher Teil ist am stärksten be-lastet?Fleige: Eindeutig die Spritzwasser-zone. Dort gefährden mehrere Fak-toren die Schutzschicht, darunter Wellen, Licht und Sauerstoff sowie anprallendes Treibgut oder anle-gende Schiffe. Genau hier setzt die Forschungsgruppe an. Untersucht wird unter anderem, ob sich neu-artige Schutzsysteme überhaupt miteinander vertragen …

… und wie sie sich umsetzen lassen?Fleige: Richtig. Wichtig ist eben auch, dass wir den Korrosions-schutz bei in Serie gefertigten Gründungsstrukturen mit mög-lichst wenig Aufwand auftragen oder installieren können. Und der Umweltgedanke spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Schließlich sollte bei grüner Energiegewin-nung auch die neue Schutzvariante so weit wie möglich umweltscho-nend sein.

Wie weit sind Sie bereits?Fleige: Es liegt noch ein Stück Arbeit vor uns. Nach Abschluss des Testlaufs und der Einspeisung letzter wissenschaftlicher Daten erfolgen die Auswertung und eine ausführliche Dokumentation der Ergebnisse.

Wer trägt die Kosten?Fleige: Das Projekt wird von der BIS Bremerhavener Gesellschaft fü r Investitionsförderung und Stadt-entwicklung mbH aus dem Landes-programm „PFAU“ mit Mitteln des Landes Bremen gefördert.

Vielen Dank für das Gespräch.

Aggressives Meerwasser hinterlässt unübersehbar seine Spuren: Im Forschungsprojekt BESTkorr werden etablierte und neu entwickelte Korrosionsschutzsysteme auf ihre Wirk-samkeit, Wirtschaftlichkeit, Anwendbarkeit und Umweltverträglichkeit geprüft.

Foto: IWES Fraunhofer-Institut, Mario Hörnig

Super Gießzeitrekord. Im Mai 2012 wurde der letzte

gültige Gießzeitrekord von 67,3 Stunden an der Stranggießanlage der GMHütte aufgestellt. Dieser Rekord wurde jetzt um fast 10 Stunden über-boten. Er steht jetzt bei 77 Stunden und 8 Minuten. Als am 28. Juni um 6.55 Uhr die erste von insgesamt 77 Chargen geöffnet wurde, war noch keinem der Mitarbeiter bewusst, dass das nächste Gießende in weiter Ferne liegt. Denn bis zum Schichtende wurde mit allen vier Personalschichten des Stahlwerks eine Menge von über 10.480 t Stahl vergossen. Würde man die daraus produzierten und zum Walzwerk versendeten Blöcke des For-mats 240 x 240 mm aneinanderreihen, so ergäbe sich eine Länge von über 23.700 m. Während der Brutto-Rekordgießzeit von 4.628 Minuten wurde 22-mal die Stahlqualität und somit auch der Zwischenbehälter (Verteiler) gewechselt – ohne den Guss abzubrechen (sogenannter Verbundguss). Das Foto zeigt die stolzen Kollegen der Schichten 2 und 4 an der Stranggießanlage.

Guido Wendlandt Werksfoto

GMHÜTTE

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glück auf · 3/2013 ......... 19

PRODUKTION & INNOVATION

Herkulesaufgabe im Verbund gelöstWildauer Schmiedewerke · Gelungene Teamarbeit: Generalüberholung des

Hammers 63 durch gemeinsame Präzisionsarbeit umgesetzt.

Nach 20 Jahren im fast durch-gängigen Drei-Schicht-Betrieb

wurde es Zeit, den Gegenschlag-hammer  63 der Wildauer Schmie-dewerke (WSW) komplett zu über-holen und mit einer neuen, mo-dernen Steuerung auszustatten. Eine Herkulesaufgabe für die Tech-niker, Instandhalter, Projektplaner und das ganze Wildauer Team.

Grundsatz für die Umsetzung sollte sein: „Keep the money in-doors.“ Alle Arbeiten, die in Unter-nehmen der GMH Gruppe ge-macht werden konnten, wurden in Absprache mit der Firma Schuler Pressen GmbH als „Generalunter-nehmer“ auch dort platziert. Eine weitere Herausforderung war, den Produktionsausfall von acht bis zehn Wochen durch eine exakte Produktionsplanung in enger Zu-sammenarbeit mit dem Vertrieb, den WSW-Kunden und dem Wor-king-Capital-Management zu über-brücken. So haben die Mitarbeiter vor dem Stillstand in Wochen-endschichten noch Aufträge abge-arbeitet, um die Kunden weiterhin termingerecht beliefern zu kön-nen.

Im Frühjahr 2012 hatten die Wildauer Schmiedewerke die ers-

ten Gespräche mit der Schuler Pressen GmbH geführt. Im Oktober 2012 wurde bei den Schmiedewer-ken in Gröditz das Maschinenober-teil komplett neu gegossen. Um die Stillstandzeit zu verkürzen und eine möglichst hohe Genauigkeit der Hammerbären zu bekommen, erhielt die IAG Magnum den Auf-trag, den Ober- und den Unterbären (je über 80 t schwer) präzise nach-zubearbeiten. Dank der sehr guten Zusammenarbeit der technischen Teams trafen beide Bären fach- und termingerecht in Wildau ein.

Die beiden Ständer (je etwa 100 t schwer) wurden per Spezial-transport in das Schuler-Werk nach Erfurt transportiert. Nach der Riss-prüfung der Ständer wurden die dabei festgestellten Risse ausgefugt und geschweißt. Danach gingen beide Ständer einzeln zur Warmbe-handlung in den Ofen, bevor auf dem Bohrwerk die Bearbeitung be-ginnen konnte. Alle Arbeiten stan-den unter der ständigen Beobach-tung eines WSW-Teams. „Qualität vor Zeit“ war die Vorgabe.

Mit kurzer Verzögerung trafen die Schwertransporter mit den (fast) neuen Ständern Anfang Au-gust 2013 in Wildau ein – die Re-

Montage eines der größten Hammer-aggregate Europas konnte somit be-ginnen. „Ich ken-ne den Hammer so gut“, erklärte I&R-Routinier Stephan Hönow, „den baue ich euch blind wieder zusammen!“ Dementsprechend verliefen alle Arbeiten ohne größere Probleme. Doch nicht allein der Hammer wurde generalüberholt. Das Ag-gregat funktioniert nicht ohne sei-ne technische Peripherie. Parallel wurden daher Wartungs- und Re-paraturarbeiten an der Chargier-maschine sowie der 3.000-t-Presse durchgeführt.

Eine weitere Herausforderung stellte der Ofen 13b dar. Denn die Ofendecke und die dazugehöri-ge Stahlkonstruktion hatten sich kurz vor dem geplanten Stillstand in ihre Bestandteile aufgelöst und wurden in Rekordzeit entkernt und von Grund auf neu saniert. Am 27. August hat das Wildauer Herz, wie die Bewohner der Stadt den Hammer liebevoll nennen, wieder angefangen zu schlagen.

Die Wildauer Welt ist wieder in Ordnung.

Die gelungene Generalüberho-lung ist übrigens nicht nur dem WSW-Team und der unermüd-lichen Instandhaltung zu verdan-

ken. Auch der Betriebsrat hat mit seinem Verständnis für die Situa-tion zum Gelingen des Projektes beigetragen.

Dr. Alexis Bömcke und Frank Ledderbohm

(Ober-)bärenstarke LeistungIAG Magnum · Ob Neuanfertigungen oder Reparaturen: Wenn es um die

mechanische Bearbeitung, Schweißtechnik und Wärmebehandlung für die

Schwerindustrie geht, ist man bei der IAG Magnum bestens aufgehoben.

I NTERV IEW

Die Wildauer Schmiedewerke hatten die IAG Magnum damit beauftragt, einen der Oberbä-ren ihres Gegenschlaghammers DG63H zu reparieren. Die Arbei-ten umfassten schweißgerechtes Vorbearbeiten der Reparaturstel-len, Schweißen, Spannungsarm-glühen, Einpressen der Buchse und die mechanische Endbe-arbeitung. Über die Reparatur berichtet Andreas Vogele (Leiter Schweißtechnik) im glückauf-Interview:

glückauf: Was war das Besondere an diesem Auftrag? Er umfasste doch eigentlich nur Arbeitsschritte, die zum täglichen Brot Ihres Unternehmens ge-hören. Schließlich ist man unter an-derem auch Reparatur-Dienstleister für die Schwerindustrie.Andreas Vogele: Eigentlich schon. Aber, bedingt durch die Dimen-sionen, war es ein ganz besonde-rer Auftrag. Der Oberbär brachte immerhin ungefähr das Gewicht zweier voll beladener Sattelzü-ge auf die Waage. Und mit den Außenabmessungen einer Fer-tiggarage war er auch nicht eben handlich – zumal keine Griffe dran waren wie Anschlagpunkte, Ösen oder Laschen.

Wie sind Sie das Projekt angegangen?Vogele: Vor Beginn der Bearbei-tung haben wir uns gründlich mit den Kollegen der Wildauer Schmie-dewerke abgestimmt. Dabei konn-ten wir von ihren wertvollen Er-fahrungen und Tipps profitieren, die in die Fertigung mit einflossen. Erster Schritt war dann die Ist-Maß-Aufnahme. Danach konnten wir die Schwalbenflächen für das anschließende UP-Schweißen vor-fräsen.

Bei den riesigen Ausmaßen muss man sich fragen: Wie kamen die Schweißer überhaupt an den Bären ran?Vogele: Zum Schweißen haben wir den Bären einfach aufgebockt und eingerüstet. Was aber viel spannen-der war: Bevor wir den Lichtbogen zünden konnten, musste der kom-plette Schweißbereich mit Gas-brennern auf Backofentemperatur vorgewärmt werden.

Auf wie viel Grad?Vogele: Auf etwa 200 Grad Cel-sius. Und diese Temperatur musste während des gesamten Schweißens dann beibehalten werden.

Und wie muss man sich die anschlie-ßende Wärmebehandlung vorstellen?Vogele: Nach dem Schweißen wur-de der Oberbär mit einem speziel-len Tieflader zur Wärmebehand-lung gebracht und dort mit einem Autokran abgeladen. Nachdem die Kollegen der Wärmebehandlung die Thermoelemente für die Steue-rung und Aufzeichnung der Stück-temperatur angebracht hatten, konnte die zwanzigstündige Ofen-reise beginnen.

Und danach?Vogele: Als der Bär abgekühlt und

wieder zurück war, mussten wir ihn für das Einschrumpfen der Buchse im Steinlochbereich vor-bereiten. Die Buchse wurde stark unterkühlt und passgenau einge-setzt. Danach konnten wir mit der Endbearbeitung beginnen.

Auf welcher Maschine haben sie die Endfertigung abgewickelt?Vogele: Auf unserer modernsten Maschine: dem Portalfräswerk 690. Danach haben wir noch die Über-gangsradien zum Schaft in Hand-arbeit geschliffen und poliert. Am Ende der Arbeiten musste dann die Maßkontrolle beweisen, ob wir auch alle geforderten Soll-Maße er-füllt hatten.

Und was ergab die Maßkontrolle? Hatten Sie?Vogele: Wir hatten. Also konnten wir den Oberbären abschließend noch konservieren und lackieren. Danach konnte er pünktlich seine Heimreise nach Wildau antreten, wo er auch wohlbehalten ankam.

Vielen Dank für das Gespräch. Der Oberbär, aufgespannt auf dem Portalfräswerk. Foto: Michael Münch

Hammer nach der Fertigstellung Werksfoto

Andreas Vogele (Leiter Schweißtechnik) Werksfoto

R Lesen Sie hierzu auch

Im glückauf-Interview schildert Andreas Vogele, wie der Oberbär der Wildauer Schmiedewerke bei der IAG Magnum bearbeitet wurde.

siehe unten

Page 20: glueckauf-3-2013

glück auf · 3/2013 ......... 20

PRODUKTION & INNOVATION

Mit Luft nach oben Mannstaedt · Wenn eine Anlage ersetzt werden muss, entstehen zunächst

einmal Kosten. Umso besser, wenn der Ersatz Einsparungen mit sich bringt.

20 Prozent weniger Energieverbrauch können sich sehen lassen.

Mannstaedt bräuchte 100 Tank-laster pro Stunde, um ihren

Wasserbedarf für Kühl- und Ent-zunderungszwecke zu decken. Die 3.000 Tonnen Wasser werden pro Stunde in einer Kreislaufanlage gefiltert, mit Pumpen zu den Ver-brauchern gefördert und anschlie-ßend wieder zurückgepumpt.

Bisher wurden diese Wassermas-sen mit gut 30 Jahre alten Pumpen und Motoren gefördert. Da die al-te Technik allerdings ungeregelt war, musste immer die Maximal-leistung der Anlage zur Verfügung gestellt werden – und das Ganze auch noch mit einem schlechten Wirkungsgrad. Kein Wunder, dass die Wasserkreislaufanlage auf die-se Weise jährlich knapp eine halbe Millionen Euro an Energiekosten verschlang, was elf Prozent des gesamten Strombedarfs bei Mann-staedt ausmachte.

Die hohen Betriebskosten und die hohe Störanfälligkeit der alten Anlage machten eine Modernisie-rung zwingend notwendig. Dabei wurde nicht nur in energieeffizi-ente Pumpen, Asynchronmotoren und eine neue Stromversorgung investiert, sondern zusätzlich auch in eine Regelung über Frequenz-umrichter. Dadurch kann die Leis-tung über die Drehzahl geregelt werden. Dank der neuen Technik können die Pumpen nun bedarfs-gerecht betrieben werden und be-nötigen infolgedessen weniger Energie.

Bei kleinen Drehzahlen wird der Wirkungsgrad von Motor und Pumpe schlechter. Um den stark schwankenden Wasserbedarf opti-mal zu decken, ist neben der Rege-lung noch eine Automatik instal-liert worden. Die Pumpen schalten sich je nach Bedarf automatisch ein und aus. So wird der Wirkungs-grad optimal über den idealen Lastbereich ausgenutzt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass der Betrieb über der Nenndrehzahl möglich ist. Kurzeitige Leistungs-spitzen können so mit weniger Pumpen beherrscht werden. An-statt mit drei Pumpen, wie vor dem Umbau, ist es dadurch für die Mannstaedt-Mitarbeiter möglich geworden, die Anlage nur noch mit zwei Pumpen zu fahren.

Unterm Strich bedeutet dies: Mit relativ geringem Mehraufwand ist aus der notwenigen Ersatzinves-tition eine Rationalisierungsinves-tition geworden, die 20 Prozent ef-fizienter ist. Diese Investition spart bis zu zwei Prozent des gesamten Strombedarfs bei Mannstaedt ein und amortisiert sich innerhalb von 3,6 Jahren allein durch die Energie-einsparung. Nur der Mehraufwand amortisiert sich sogar in wenigen Monaten!

Durch die Optimierung der Was-serkreislaufanlage ist aber bis jetzt noch kein einziger Liter Wasser eingespart worden. Dies wird von Mannstaedt im nächsten Schritt angegangen. Denn durch die sys-tematische Reduzierung des Was-serbedarfs bei Produktion und Stillstand können noch viel mehr Energie und somit auch Kosten eingespart werden.

Andre Weber Haben die Wasserkreislaufanlage optimiert (von links nach rechts): Hermann-Josef Wolf, Jürgen Windscheif und Andre Weber. Foto: Monika Hansen

Sägelinie nach MaßMannstaedt · Interdisziplinäres Team gewährleistet hohe Performance.

I NTERV IEW

Bereits Anfang 2011 stand fest: Der Sägepark von Mannstaedt benötigt aufgrund des Mengen-wachstums im Bereich der auf Fixmaß gesägten Hubmaste eine neue Sägelinie. Es gab auch schon einige Ideen, was so eine Sägelinie leisten müsste. Und man wusste bereits, wie man das aktuelle Leistungsspektrum des Sägeparks vergrößern, weiter automatisieren und die Ausbrin-gung verbessern könnte. Über das Ergebnis berichtet Björn Wieschendorf (Betriebsleiter Kaltsägezentrum) im glückauf-Interview:

glückauf: Wie haben Sie das Anfor-derungsprofil für Ihre neue Sägelinie erarbeitet, Herr Wieschendorf?Björn Wieschendorf: Um diese Auf-gabe zu stemmen, haben wir ein interdisziplinäres Team gebildet. Mit dabei waren ein erfahrener Projektleiter sowie Spezialisten aus der Steuerungstechnik, der IT und ich als zukünftiger Betreiber.

Beschreiben Sie mal: Was kann die Neue?Wieschendorf: Die neue Säge kann in der letzten Ausbaustufe Profil-längen von 500 bis 7.500 mm ver-arbeiten – Längen zwischen 1.200 und 5.100 mm sogar vollautoma-tisiert. In einem weiteren Ausbau-schritt wird es zudem möglich sein, die geometrischen Eigenschaften wie Geradheit und Verdrehung der gesägten Stäbe zu überprüfen. Au-ßerdem kann die Anlage erstmals Abmessungen zwischen 3.000 und 5.100 mm automatisiert stapeln.

Welche weiteren Automatikfunktio-nen gibt es?

Wieschendorf: In den Aufgabebe-reich ist eine Entnahmewaage in-tegriert. Dies ermöglicht, die Ent-nahmebuchungen automatisch an SAP zu melden. Eine weitere Waa-ge steht am Ende der Anlage, um die Fertigware dann in den Bestand zu buchen. Dort werden auch auto-matisch Transportaufträge aus dem Kaltsägezentrum für das Logistik-zentrum erzeugt.

Sie wollten auch die Ausbringung er-höhen – mit Erfolg?Wieschendorf: Gleich in zweifa-cher Hinsicht: Zum Ersten wurde der Aufgabebereich der Anlage von 16 auf 24 m verlängert. Dies führt in Verbindung mit der verlänger-ten Verkettung und der neuen Stapelanlage an der KGM-Straße

zu weniger Kopf- und Fußschnit-ten. Zum Zweiten haben wir einen zweiten Packplatz eingerichtet. So können wir die optimale Kombi-nation aus zwei Sägelängen in die Vormaterialstange legen und damit das Maximum des Vormaterials ausnutzen.

War das vorhandene Software-Pro-gramm überhaupt den neuen Aufga-ben gewachsen?Wieschendorf: Nicht ganz, weil die neuen Aufgaben doch sehr komplex sind. Um ihnen gerecht zu werden, mussten ein Produk-tionsleitsystem und ein angepass-tes Längenoptimierungsprogramm entwickelt werden.

Vielen Dank für das Gespräch.

Haben gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Projektteams eine große Aufgabe bewältigt (von links nach rechts): Thorsten Henrichmann (IT-Techniker), Björn Wieschendorf (Betriebsleiter Kaltsägezentrum) und Frank Lülsdorf (Meister Kaltsägezentrum). Foto: Marcus Haas

Hundhausen · Energiefresser. Druckluftlecks sind fast in jedem Betrieb der GMH Gruppe ein Ärgernis, weil sie hohe Kosten verursachen – was vielen Mitarbeitern nicht bewusst ist. Deshalb hat die Abteilung „Energie“ der GMHütte mit der BGG-Lehrwerkstatt einen sogenannten „Druckluftleckage-Tisch“ entwickelt. Er hilft, diese Problematik anschaulich zu vermitteln und auftretende Leckagen kostentechnisch zu bewerten. Dadurch werden Mitarbeiter für ihren Druckluftverbrauch sensibilisiert. Jetzt stand der Tisch vier Wochen lang bei Walter Hundhausen in Schwerte. Mit dabei war auch das WH-Energiemanagement-Team mit Thorsten Hass (Betrieblicher Ansprech-partner Energie), Iris Kurzbuch (Leiterin Controlling/EDV) und Volker Sülberg (Energiemanagement-Beauftragter). Sie erläuterten den Kollegen die Druckluftproblematik. Der Tisch ist übrigens stark nachgefragt – was beweist, wie toll diese Idee der Kollegen der GMHütte war. Denn er „wan-derte“ sofort weiter zur Gießerei Dieckerhoff Guss in Gevelsberg.

Volker Sülberg

Schützenhilfe aus HerzbergIAG Magnum · Interne Abläufe optimiert

Handel, Industrie und Gewerbe wissen: Sie müssen sich stets

anpassen, um erfolgreich ihre Pro-dukte und Dienstleistungen ver-markten zu können. Dies gilt be-sonders seit dem Einzug der neu-en, auf dem Internet basierenden Werkzeuge. Seitdem ist die Ver-netzung und Erreichbarkeit von Unternehmen einfacher denn je geworden.

Natürlich sind es letzten Endes die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter, die es betrifft bzw. die erreich-bar sein müssen. Die Folgen daraus wirken sich auf die gesamte Struk-tur eines Unternehmens aus.

Auch die IAG Magnum schlägt einen neuen Kurs ein. Sie will ihre internen Abläufe zukünftig stär-ker vernetzen und dadurch effi-zienter arbeiten. Deshalb werden die Bereiche Angebotskalkulation, Arbeitsvorbereitung für mechani-sche Bearbeitung, Schweißkompe-tenz, Fertigungssteuerung, CNC-

Programmierung und Einkauf in einem funktionsübergreifenden Team gebündelt: dem Competence Center.

Um die Mitarbeiter darauf vor-zubereiten, fand Mitte Juli eine In-formationsveranstaltung statt. Mit dabei waren auch Reimund Ecker-mann, Silke Winkler und Michael Rüdiger vom Schwesterunterneh-men Pleissner Guss aus Herzberg. Die Herzberger haben diesen Weg bereits vor sechs Jahren eingeschla-gen. In ihren Berichten erzählten sie durchweg von positiven Erfah-rungen, die sie mit vielen Beispie-len aus dem Berufsalltag belegen konnten.

Die IAG-Magnum-Mitarbeiter hörten ihnen aufmerksam zu und konnten den Berichten viele Anre-gungen abgewinnen. Und ihr ge-meinsames Ziel steht ihnen klarer denn je vor Augen: interne Abläufe nachhaltig optimieren.

Thorsten Lippmann

Technische Daten

Fördermenge je Pumpe: 1.200 m³/h

Antriebsleistung je Pumpe: 250 kW

Förderdruck: 3,5 bar

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glück auf · 3/2013 ......... 21

PRODUKTION & INNOVATION

Mit Qualität beim Kunden punktenKranbau Köthen · Krane tragen das Prüfsiegel „Made in Germany“.

I NTERV IEW

Produkte aus Deutschland zeu-gen von hoher Qualität, Innova-tion, Zuverlässigkeit. Sie werden von den Kunden geschätzt und sind heute im Zeitalter zuneh-mender Globalisierung auf dem Weltmarkt mehr denn je gefragt. Doch wie macht man deutlich, dass man Qualität erzeugt? Über den Weg, den Kranbau Köthen gegangen ist, spricht Klaus Weis (Leiter Qualitätswesen) im glück-auf-Interview:

glückauf: Was hat es mit dem „Made in Germany“ auf sich, Herr Weis?Klaus Weis: Um die Qualität unse-rer Produkte national und interna-tional offiziell dokumentieren zu können, haben wir uns im Spät-herbst vergangenen Jahres ent-schlossen, die vom TÜV Nord Cert angebotene Produktzertifizierung „Made in Germany“ zu absolvie-ren – zusätzlich zu den bestehen-den Managementzertifikaten ISO 9001, ISO 14001 und SCC**.

Mit welchem Zeitfenster?Weis: Unser sehr sportliches Ziel

lautete: erfolgreicher Abschluss im ersten Halbjahr 2013.

Da war Eile angesagt.Weis: In der Tat. Sofort ging es los mit diesbezüglichen Recherchen

im Internet, mit Einholung von Informationen und Erfahrungen eines bereits zertifizierten befreun-deten Unternehmens in Köthen. Und es kam zu Kontaktaufnah-me, Vorbereitungsgesprächen und

letztlich Vertragsvereinbarungen mit dem zukünftigen Zertifizierer, dem TÜV Nord Cert.

Wann wurde auditiert?Weis: Im April im Rahmen eines zweitägigen Audits.

Wie muss man sich das Audit vorstel-len?Weis: Es war vergleichbar mit an-deren Zertifizierungen. Auditiert

wurde das Betriebliche Manage-mentsystem, die darin festgeschrie-benen Abläufe und Prozesse bewer-tet, Gespräche mit Führungskräf-ten und Mitarbeitern in den Be-reichen geführt und zusätzlich der

gesamte Wertschöpfungsprozess im Unternehmen anhand einer speziellen Checkliste geprüft.

Aber es gab doch sicherlich auch Ab-weichungen von „normalen“ Audits?Weis: Es gab Schwerpunkte. Dabei ging es um die eigenen Entwick-lungs- und Fertigungsprozesse der Produkte. Die Lieferanten und Be-schaffungsprozesse hinsichtlich des Herkunftsnachweises „Made in Germany“ wurden ebenfalls bewer-tet. Um die Produktzertifizierung zu bekommen, mussten wir ent-sprechende betriebswirtschaftliche Kennziffern und lieferantenbezo-gene Dokumente vorlegen. Und im Abschlussgespräch hat dann der Auditor die Empfehlung zur Zerti-fikatserteilung ausgesprochen.

Das klingt nach Rekordzeit.Weis: War es auch. Denn wenige Tage später und vor allem nach einer relativ kurzen Realisierungs-phase von nur sechs Monaten konnten wir bereits das begehrte Produktzertifikat „Made in Germa-ny“ in Empfang nehmen und so-fort für unsere Produkte das Prüf-siegel verwenden.

Wie geht es jetzt weiter?Weis: Mitte August hat uns Jens Krawzinski vom TÜV Nord Cert bei einer offiziellen Feier das Zerti-fikat übergeben. Dabei haben wir nochmals kurz gemeinsam Resü-mee gezogen – und zugleich in die Zukunft geblickt.

Und was haben Sie dabei gesehen?Weis: Das erste erforderliche Über-wachungsaudit ist schon in Sicht.

Vielen Dank für das Gespräch.

„Made in Germany“ als Qualitätssiegel (von links nach rechts): Übergabe des Zertifikats an die Geschäftsführer Andreas Klatschow und Klaus Müller durch Jens Krawzinski vom TÜV Nord Cert. Foto: Fritzsche Köthen

Krane für den OrientKranbau Köthen · Ein Chargier- und zwei Gießkrane für Qatar Steel in Katar

I NTERV IEW

Der Bauboom in Katar ist un-gebrochen. Da das Emirat auch die Fußball-WM 2022 ausrichtet, muss es zudem Fußballstadien und Infrastrukturbauten „aus dem Wüstenboden stampfen“. All dies erfordert immense Men-gen an Baustahl. Um die Abhän-gigkeit von Stahlimporten weiter zu verringern, investiert und er-weitert Qatar Steel seine Produk-tionsanlagen – mit Kranen aus Köthen. Details erläutern Maik Stern (Leiter Außenmontage) und Uwe Harnack (Projektleiter):

glückauf: Wozu werden die Krane be-nötigt?Uwe Harnack: Mit einer Tragkraft von je 180 t für die Gießkrane und 90 t für den Chargierkran sind sie quasi das Herzstück des neuen Stahlwerkes von Qatar Steel.

Was hat wohl den Ausschlag für den Auftrag gegeben?Harnack: Wir konnten uns gegen international renommierte Wett-bewerber, insbesondere aus Asien, durchsetzen. Für Köthen ist es zwar die erste Lieferung in das arabische Land, aber unser Vertriebsteam hatte bereits Erfahrungen mit ara-bischer Verhandlungstaktik. Den-noch war der Kampf um den Auf-trag lang und schwierig. Ausschlag-gebend war die Fertigung in den

eigenen Produktionsstätten – ge-paart mit raffinierten technischen Lösungen und der modernsten Ausrüstung, die auf dem Markt er-hältlich ist. Auch der Besuch einer Referenzanlage in Deutschland und die Werksbesichtigung in den Köthener Fertigungsstätten waren für Qatar Steel überzeugend. Den Zuschlag erhielten wir übrigens be-reits Ende 2011 nach viertägigen Vertragsverhandlungen in Katar per Handschlag.

Wie ging es weiter?Harnack: Das Basic Engineering durch Projektierung und Vertrieb war Aufgabe eines indischen Pro-jektteams im Auftrag von Qatar Steel. Unser Team um Thomas Gröbel hatte die Konstruktion der Krane lange abgeschlossen und die Produktion in der Köthener Werk-statt lief gerade an, als beim Kun-den noch die Ofenhalle im Entwurf diskutiert wurde. Auch deshalb ha-be man sich für einen deutschen Lieferanten entschieden, erklärte uns augenzwinkernd Qatar-Steel-Projektleiter Ahmed Sabt Kalifa. Die Erfahrung der Köthener Pro-jektingenieure und Konstrukteure kam so auch den indischen Kolle-gen zugute. Die Halle passt am En-de zu den Kranen.

Wie hoch war der Zeitdruck?Maik Stern: Nach langer Verhand-lung und Bedenkzeit über fehlende Hallenmaße blieb der ursprüng-

liche Liefertermin dennoch be-stehen. Die drei großen Krane in-nerhalb von 12 bzw. 15 Monaten zu fertigen, war für uns ein wirkli-cher Kraftakt. Die gesamte Projekt-Mannschaft in Vertrieb, Konstruk-tion, Einkauf, Arbeitsvorbereitung und Produktion stand unter ho-hem Druck. Das ging an die Grenze der Leistungsfähigkeit jedes Einzel-nen – und manchmal sogar darü-ber hinaus.

Wer war dabei wofür zuständig?Stern: Projektierung, Konstruk-tion und Fertigung erfolgten am Firmenstandort in Köthen. Für die

elektrische Ausrüstung mit mo-dernster Steuerungstechnik und Leistungselektrik zeichnete unser Tochterunternehmen Alpha Elekt-ronik verantwortlich.

Können Sie den Aufwand skizzieren?Stern: In mehr als 60.000 Ferti-gungsstunden haben wir insgesamt fast 1.000 t Stahl verbaut. Der Som-mer 2012 war einer der heißesten in der Kranfabrik. Und wir muss-ten zeitgleich auch noch große Krane für andere Kunden fertigen. Vor allem die Kollegen in der Fer-tigung direkt am Kran haben mit ihrer Sachkunde und ihrer Erfah-rung den schweren Karren ziehen müssen. Zuliefernde Gewerke ka-men erst nachts zum Zuge. Es ging zu wie in einem Bienenstock.

Wann haben Sie ausgeliefert?Stern: Ende September 2012 legte das erste Schiff mit zwei Kranen in Bremen ab. Wir mussten dabei die gesamte Logistik bis nach Katar abwickeln – absolutes Neuland für den Versand um Lutz Feickert und die Logistikspezialistin Juliane Cä-sar im Einkauf.Harnack: Insgesamt erreichten rund 1.400 Frachttonnen mit 5.900 Kubikmetern Fracht pünkt-lich den Hafen von Mesaieed. Wir hatten den Liefervertrag wieder einmal auf den Punkt erfüllt.

Wann wurde montiert?Stern: Im Januar unter meiner Supervision. Ausgeführt hat die Montage die ortsansässige Firma Petroserv Limited mit Personal aus Indien, Bangladesch und von den Philippinen.

Ging denn alles glatt?Stern: Die örtlichen Bedingungen

waren ungewöhnlich kompliziert. So waren die Hoch- und Tiefbau-arbeiten längst noch nicht ab-geschlossen. Und das Wetter tat sein Übriges: häufige Sandstürme im Frühjahr, eine Gluthitze bis zu 50 Grad im Sommer und stetig steigende Luftfeuchtigkeit. Das war alles sehr gewöhnungsbedürftig.

Wie sieht es aktuell aus?Stern: Im Mai haben wir den ers-ten Kran für die Inbetriebnahme bereitgestellt. Derzeit laufen die Inbetriebnahmearbeiten unter Auf-sicht unseres Kollegen Jens Krökel, Supervisor für Elektrik. Harnack: Noch bis vor Kurzem war Ramadan, also Fastenmonat. Das waren besonders schwierige Bedin-gungen mitten in einer heißen In-betriebnahme. Stern: Aber wir sind zügig voran-gekommen. Im August war die er-folgreiche Abnahme.

Vielen Dank für das Gespräch.

Hätten Sie’s gewusst?

Qatar Steel Das Unternehmen wurde 1974 gegründet und ist das erste inte-grierte Stahlwerk im Arabischen Golf. Die Stahlproduktion startete 1979. Das Stahlwerk befindet sich in Mesaieed Industrial City, 45 km südlich von Doha, der Hauptstadt von Katar. Als Teil sei-nes Expansionsplanes baut Qatar Steel das Greenfield Projekt EF5 für einen 110-t-Elektroofen, einen 110-t-Pfannenofen, eine 6-strän-gige Stranggussanlage mit Staub-absaugung und entsprechendem Zubehör.

Petroserv-Bauleiter AbileshFoto: Maik Stern

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PARTNER & MÄRKTE

Firmen suchen simply the bestGMH Gruppe · Familienunternehmen haben

beim „Karrieretag“ in Bielefeld die Chance, ganz

besonders interessante Bewerber zu treffen.

Ende Juni nahm die GMH Grup-pe am 11. Karrieretag bei der

Dr. August Oetker KG in Bielefeld teil. Insgesamt 40 Familienunter-nehmen präsentierten sich auf der Messe für Fach- und Führungs-kräfte aller Fachrichtungen, insbe-sondere der Ingenieur- und Wirt-schaftswissenschaften.

Seit 2007 ist die GMH Gruppe Partner der Initiative „Karriere im Familienunternehmen“. Diese In-itiative versucht, Familienunter-nehmen und Hidden Champions (weniger bekannte Unternehmen, die mit ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung weltweit Marktfüh-rer sind) bekannter zu machen. So will man auch bei Nachwuchskräf-ten von der Rolle des „second best“ (zweite Wahl) zur „first choice“ (erste Wahl) avancieren. Daher fin-det zweimal im Jahr ein Karriere-tag statt, eine exklusive Recruiting-Messe, an der sich auch die GMH Gruppe beteiligt.

Das Konzept des Karrieretages hebt sich von anderen Messen deutlich ab: Gezielt werden aus über 3.500 Bewerbern rund 400 bis 600 Absolventen, Young Professio-nals und Professionals zu der Kon-taktmesse eingeladen. Die Lebens-läufe der interessierten Bewerber werden den Unternehmen bereits im Vorfeld der Messe zur Verfü-gung gestellt, sodass eine entspre-

chende Vorauswahl erfolgt. Dies garantiert am Messetag interessan-te Gespräche mit hoch qualifizier-ten Bewerbern.

Bernhard Lüttmann, Leiter Per-sonal der Georgsmarienhütte Hol-ding, zieht eine positive Bilanz: „Wir haben auch dieses Mal wieder viele sehr gut ausgebildete, hoch motivierte junge Leute kennenge-lernt. Und wir haben einen ganzen Tag lang die Chance genutzt, jun-ge Leute für die GMH Gruppe mit ihren unterschiedlichen Geschäfts-feldern und anspruchsvollen Pro-dukten sowie den damit verbun-denen Karrieremöglichkeiten zu gewinnen.“

Kirsten Wengeler

Hätten Sie’s gewusst?

FamilienunternehmenAuch die GMH Gruppe sieht sich als Familienunternehmen. Fami-lienunternehmen sind kunden-, qualitäts- und innovationsorien-tiert, tragen eine hohe Verantwor-tung gegenüber Kunden, Part-nern und Mitarbeitern, kommen meist mit flacheren Hierarchien aus und zeichnen sich durch lang-fristiges und nachhaltiges Denken und Handeln aus.

Werksfoto

Standpräsenz. In Genf fand auf dem Messegelän-de PALEXPO der 60. Weltkongress

des Internationalen Verbands für öffentliches Verkehrswesen (UITP) statt. Parallel dazu wurde in den Messehallen die suissetraffic durchgeführt, die internationale Fachmesse für öffentlichen Verkehr. Insgesamt 25.000 Besucher informierten sich bei 326 Ausstellern über neue Produkte aus dem Bereich des öffentlichen Verkehrs. Der Bochumer Verein (BVV) war mit dem Exponat des BO 06-Rades auf dem Stand des Handelshauses TRELCO AG vertreten. BVV-Mitarbeiterin Larissa Henke (links) konnte mit Unterstützung von TRELKO-Mitarbeiter Urs Kern die zahlreichen Fragen der Besucher beantworten.

em

Lohnendes Treffen der Controller und FinanzleiterGMH Gruppe · Zwei spannende Tage lang in Bochum zu Gast

Auch in diesem Jahr fand in der GMH Gruppe eine Control-

ler- und Finanzleitertagung statt. Sie bot den Mitarbeitern aus den Finanzbereichen die Gelegenheit, neue Erkenntnisse und Erfahrun-gen untereinander auszutauschen. Wie bereits in der Vergangenheit wurde auch diese Tagung bei einer Tochtergesellschaft abgehalten. Dies bietet den Mitarbeitern die Möglichkeit, einzelne Unterneh-men der GMH Gruppe näher ken-nenzulernen. Diesjähriger Gastge-ber war der Bochumer Verein Ver-kehrstechnik.

Am Beginn der Tagung stand eine Betriebsbesichtigung der Fer-tigungsstätten des Unternehmens. Die Besucher wurden in Gruppen zu je zehn Personen durch die Be-triebsstätten geführt. Dabei konn-ten sie sich ein Bild von der effizi-enten Produktion und Fertigungs-weise machen. Im Anschluss an den Rundgang ging es per Bus zum Tagungshotel Ramada in Bochum, in dessen Räumlichkeiten die Ver-anstaltung stattfand.

Die Eröffnung des ersten Veran-staltungstages übernahm Michael

Thamm, Mitglied der Geschäfts-führung des Bochumer Vereins. In einer kurzen Präsentation skizzier-te er den Geschäftsbereich Bahn-technik und dessen Erfolgsfakto-ren.

Anschließend sprach Stefan Brunn (Leiter Finanzen) über die aktuelle Bankenstruktur in der Gruppe sowie über die zukünfti-ge SEPA-Umstellung und die Ein-führung der neuen Aval-Richtli-nie. Zum Ende des ersten Veran-staltungstages traf man sich zum Abendessen im hoteleigenen Res-taurant, wo man in geselliger Run-de auch die Gelegenheit zum Ken-nenlernen sowie zum Networking mit den neuen und alten Kollegen hatte.

Am zweiten Tag wurde die Ver-anstaltung von Thorsten Ehle (Lei-ter Mergers & Acquisitions und Unternehmenscontrolling) mit einem Bericht zur aktuellen Lage der Gruppe eröffnet. Anschließend gingen er und seine Mitarbeiter auf aktuelle Themen aus dem Bereich Controlling ein; unter anderem wurden hier kommende Neuerun-gen im Bereich des Investitionsma-

nagements und bei der Wochenbe-richterstattung vorgestellt.

Im Anschluss daran übernah-men Dietmar Hemsath (Leiter Bi-lanzen/Steuern/Beteiligungen) und seine Mitarbeiter. In ihren Vorträ-gen ging es insbesondere um die gesetzliche Reform des Reisekos-tenrechts sowie Änderungen beim Umsatzsteuerrecht.

Der letzte Vortrag der diesjäh-rigen Tagung wurde von Thorsten Spree von PricewaterhouseCoopers gehalten, der auf aktuelle Gege-benheiten bei der Prüfung des Jah-resabschlusses hinwies.

Nach einer abschließenden Dis-kussionsrunde nahte dann schon das Ende der zweitägigen Konfe-renz und die Teilnehmer machten sich auf den Heimweg. Es wurden auch in diesem Jahr wieder vie-le neue persönliche Kontakte ge-knüpft und fachliche Themen in großer Runde angeregt diskutiert. Somit freut man sich auf das Jahr 2014 und die dann wieder statt-findende Controller- und Finanz-leitertagung.

Jens Indrachowicz

Mehr Kontakt geht nichtSchmiedewerke Gröditz · Als Neuling auf der „Chinaplas 2013“

V ier Tage lang öffnete die größ-te Kunststoffmesse Asiens (und

die zweitgrößte der Welt) ihre Pfor-ten: die Chinaplas 2013. Sie findet jedes Jahr in einer anderen Stadt Chinas statt – diesmal in Guang-zhou im Süden des Landes auf dem „China Import and Export Fair Complex Paz-hou“.

2.900 Aussteller aus 38 Ländern präsentierten in 25 Messehallen ein breites Spekt-rum an Roh- und Hilfsstoffen so-wie verschiedene Maschinen und Anlagen. Unter den europäischen Ausstellern waren die Deutschen mit 140 Messeständen klar füh-rend. Über 114.000 Fachbesucher kamen an den vier Messetagen auf das Messegelände.

Erstmals nahmen auch die Schmiedewerke Gröditz (SWG) an der Chinaplas teil. Dies ist al-lerdings nicht ihr erster Messe-besuch im Reich der Mitte. Denn sie besuchen alljährlich die Die

& Mold (Schanghai) und die asia-mold (Guangzhou). Im Vergleich zu diesen Messen liegt der Fokus der Chinaplas aber nicht auf der Automobilindustrie, sondern auf der Gebrauchsgüter- und Elektro-nikindustrie.

Es gab einen triftigen Grund für die Gröditzer, erstmals auf der

Chinaplas auszustellen: das große Interesse der genannten Branchen an der SWG und ihren Produkten. Dementsprechend kam das SWG-Standpersonal während der gesam-ten Messezeit kaum zum Durchat-

men, so groß war der Besu-cheransturm. Erstaunt war man über die Anwesenheit vieler potenzieller Kunden vor allem aus China, aber auch aus anderen asiati-

schen und europäischen Ländern.Messefazit: Gezielter ist Kon-

takt kaum möglich. Dies hat die Entscheidung erleichtert, im April 2014 in Schanghai an der China-plas erneut teilzunehmen. Die An-meldunterlagen sind bereits ausge-füllt.

Otto Schmitz

BOCHUMER VEREIN

Zwei Tage lang konnten die Teilnehmer neues Wissen aufnehmen, fachliche Themen diskutieren und Kontakte pflegen. Foto: em

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PARTNER & MÄRKTE

Planungssicherheit ist weiterhin Fehlanzeige Schmiedag · VDMA diskutiert in Hagen Abgasemissions-Richtlinien.

E inmal im Jahr tagt das Len-kungsgremium „Zulieferer“ des

VDMA-Fachverbandes „Motoren und Systeme“ in einem ihrer Mit-gliedsunternehmen. Dieses Mal hatte die Schmiedag zum Erfah-rungsaustausch nach Hagen ein-geladen – inklusive Besucherpro-gramm.

Und dazu hatte man sich Spek-takuläres einfallen lassen. Denn um sich untereinander besser ken-nenzulernen, traf man sich vorab in lockerer Atmosphäre im Dort-munder Westfalenstadion (weniger bekannt unter dem Namen „Signal Iduna Park“).

Ein eingefleischter BVB-Fan führte die Gäste von den Um-

kleidekabinen durch den Einlauf-tunnel ins Stadion – begleitet von Musik und eingespielten Fange-sängen (eine „Prozedur“, der sich auch Nicht-BVB-Fans unterziehen mussten!). Die Gäste waren beein-druckt. Danach ging es zum „Co-me together“ und Abendessen in eine der Stadion-Logen.

Am nächsten Tag stand die Be-sichtigung der Schmiedag auf dem Programm, ein Rundgang, bei dem den Gästen das Leistungsspektrum der Gesenkschmiede eindrucksvoll vermittelt wurde. Anschließend diskutierte das Lenkungsgremium eine Reihe politischer Themen, da-runter die Abgasemissions-Richt-linien für Seeschifffahrt (Tier III

IMO), mobile Maschinen und sta-tionäre Anwendungen von Groß-motoren. Im Fokus standen deren Folgen für technische Entwicklun-gen und den Markt.

Dabei wurde schnell klar: Bei den sehr vielfältigen Einsatzgebie-ten von Großmotoren sind keine einheitlichen politischen Tenden-zen zu erkennen. Zum einen kann es nicht schnell genug gehen, Emissionsbeschränkungen einzu-führen. Zum anderen sollen Ein-führungstermine für Richtlinien auf Jahre hinweg verschoben wer-den. Planungssicherheit? Fehlan-zeige!

Mit einem Brief des VDMA an den Bundesverkehrsminister will man auf diese Missstände hinwei-sen. Fazit: eine rundum spannende und inhaltlich wertvolle Veran-staltung. Im nächsten Jahr geht es dann in den Schwarzwald.

Martina Wülfrath

Hätten Sie’s gewusst?

VDMAVDMA steht für Verband Deut-scher Maschinen- und Anlagen-bau e. V. Der VDMA vertritt über 3.100 vorrangig mittelständische Mitgliedsunternehmen der Inves-titionsgüterindustrie. Er ist somit einer der mitgliederstärksten und bedeutendsten Industrieverbände in Europa.

Bestens bedientWindhoff · Neue Werkstattausrüstung für die Stadtwerke München

E inen Steinwurf von der Alli-anz-Arena des FC Bayern ent-

fernt liegt die Technische Basis der Stadtwerke München. Dort, in den eigenen Werkstätten, werden die Wartungs- und Reparaturarbeiten für die U-Bahn-Züge der Strecke U6 abgewickelt. Um ihre Werkstattaus-rüstung zu modernisieren, hatten die Stadtwerke bei Windhoff drei Anlagen geordert: eine Unterflur-Hebeanlage mit Drehscheibe und zwei Drehgestell-Reparaturstände.

Die Hebeanlage kann einen kompletten U-Bahn-Zug mit bis zu sechs Wagen anheben. Und wenn erforderlich, können sogar in ver-schiedenen Zusammenstellungen auch Drehgestelle gewechselt wer-den. Das maximale Hubgewicht beträgt 300 t. Für das gleichmäßi-ge und sichere Anheben des Zuges sorgt eine fehlersichere Steuerung. Sie gewährleistet bei etwaigen Differenzen zwischen den einzel-nen Hebern einen Gleichlauf von +/- 4 mm.

Bedient wird die Hebeanlage von einem zentralen Steuerpult aus. Zur besseren Übersicht ist es mit einem Display (Touch-Panel) ausgerüstet. Es kommuniziert dem Bediener alle notwendigen Infor-mationen, die zur Steuerung der Anlage erforderlich sind. Zudem

kann die Anlage per Funk ge-steuert werden. Die Funk-steuerung ermöglicht dem Bediener, sich an der für ihn optimalen Stelle am Zug zu platzieren – was sich als großer Vorteil er-weist. Schließlich errei-chen die Züge eine Länge von bis zu 110 m.

Über die im Gleis der Hebeanlage integrierte Drehscheibe können die ausgebauten Drehgestelle abgeführt und überholte Drehgestelle wieder dem Zug zugeführt werden. Von der Drehscheibe füh-ren Gleise in die mit spe-ziellen Werkzeugen aus-gerüstete Drehgestell-Re-paratur-Werkstatt. In diese Werkstatt sind die beiden Dreh-gestel l -Reparatur-Heber integriert. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Drehgestel-le auf eine ange-nehme Arbeitshöhe heben, die es ermög-licht, die Wartungsarbeiten und Reparaturen unter optimalen Bedingungen durchzuführen.

Helmut Holtkamp

Hagener Produktvielfalt (von links): Mark Martin, Martin Nitsche, Manuel Keune, Matthias Geisslinger, Andreas Studinski und Peter Müller-Baum. Foto: Karin Kriebel

Foto: vl

Stahlstammtisch. Seit einiger Zeit tagt im sächsischen Kreis Meißen

der „Stahlstammtisch“, wo sich regelmäßig Unternehmer aus Stahlunter-nehmen des Kreises treffen – darunter auch Vertreter der Schmiedewerke Gröditz. Der letzte Stammtisch allerdings tagte nicht in Meißen. Denn die GMH Holding hatte Unternehmer und die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinden nach Georgsmarienhütte ins Stahlwerk eingeladen. Bereits die gemeinsame Busanreise nutzte man für Gespräche, die beim Abend-essen in Osnabrück vertieft wurden. Tags darauf stellte Felix Osterheider (GMHütte-Geschäftsführer Personal) den Standort mit einem Vortrag in der Mehrzweckhalle vor, bevor Henning Schliephake (GMHütte-Ge-schäftsführer Technik) die Gäste durch das Unternehmen führte.

jp

Indien-Stammtisch. Auf vielfachen Wunsch seiner Mitglieder fand

der Osnabrücker „Stammtisch“ des German-Indian Round Table (GIRT) dieses Mal bei der GMHütte statt. Jörg Multhaupt (Leiter Vertrieb Walz-stahl International) präsentierte das Unternehmen und gab Einblicke in dessen in- und ausländische Aktivitäten. Matthias Kirsch (Schindhelm Rechtsanwaltsgesellschaft) informierte über rechtliche Rahmenbedin-gungen und aktuelle Rechtsentwicklungen bei Investitionen in Indien. Danach tauschten die Teilnehmer ihre Indien-Erfahrungen aus. Zum Abschluss führte Bernd Kontiokari die Gäste durch die Produktion. GIRT (gegr. 2001) will die deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen fördern. Seit 2012 gibt es den Osnabrücker Stammtisch, einen von 17 „runden Tischen“ an Wirtschaftsstandorten in Deutschland und Indien. GIRT hat inzwischen rund 3.000 Mitglieder. Weitere Infos: http://www.girt.de.

Adith Sharma

SCHMIEDEWERKE GRÖDITZ

Foto: Jörg Multhaupt

Hatebur-Symposium. Auf der Messe Metallo obrabotka

in Moskau veranstaltete die GMHütte zusammen mit sieben weiteren Unternehmen ein Umformtechnik-Symposium. Die international bedeut-same Messe ist in Russland Leitmesse für den Maschinenbau. Präsentiert werden dort Technologien, Ausstattung und Werkzeuge für die Maschi-nenindustrie und Metallverarbeitung. Um die Organisation und Umset-zung des bereits 2. Hatebur-Symposiums kümmerten sich vor allem Fer-rostaal und Hatebur. Gemeinsam mit der GMHütte, SMS Elotherm, Lasco, Fröhlich, Grob und Pfiffner präsentierten sie den Besuchern die moderne Prozesskette für Automobilindustrie und Maschinenbau – angefangen von der Stahlherstellung bis zum hochwertigen Schmiedebauteil. Zu der Veranstaltung kamen etwa 60–70 Teilnehmer, die mit Schmieden, Weiter-verarbeitung oder Stahlanwendungen für den Automobil- und Maschi-nenbau zu tun hatten. Den Part „Stahlherstellung und Entwicklung von hochwertigem Stabstahl für Anwendungen im Automobil- und Maschi-nenbau“ übernahm dabei die GMHütte. Darüber hinaus konnte das Mes-seteam im Verlauf der Messe seine Geschäftskontakte aus den Vorjahren vertiefen und neue knüpfen.

Jörg Multhaupt

GMHÜTTE

Unterflur-Hebeanlage Foto: Helmut Holtkamp

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QUALITÄT & QUALIFIKATION

KURZ NOT IERT …

Windows XP geht in Rente. Deshalb stellt jetzt auch die GMHüt-te auf Win7 und Office 2010 um. Als Umstiegshilfe gibt es eine Online-Kurzschulung von 30 Minuten im Portal und eine gedruckte „Eiskarte“ mit den wichtigsten Neuerungen zum Nachlesen. Im Oktober geht es los.

Foto: Foto Fischer, Graz

Stars of Styria. Im Juni präsentierten Wirtschaftskammer und Energie Steiermark die „Stars of Styria 2013“. Dabei werden

Azubis, die ihre Lehre mit Auszeichnung beendet haben, aber auch die Unternehmen, die dies ermöglicht haben, geehrt. Stahl Judenburg wurde bereits zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren wegen hervorragender Azubi-Leistungen geehrt. Preisträger waren Daniel Leitner (Maschinenbautechniker, Zerspanungstechniker), Michael Streibl (Zerspanungstechniker) und Bernd Hubmann (Zerspanungstechniker). Klaus Seybold (Leitung Personal) und Heinz Gruber (Lehrlingsausbildner) nahmen den Preis stellvertretend entgegen (von links): Karl Schmid-hofer (Regionalstellenobmann Wirtschaftskammer Murau), Bernd Hubmann, Thomas Spann (Kammerdirektor Wirtschaftskammer Steiermark), Heinz Gruber, Klaus Seybold, Daniel Leitner, Norbert Steinwidder (Regionalstellenobmann Wirtschaftskammer Murtal), Michael Streibl und Kommerzialrat Hans-Peter Wimmer (Regionalstellenobmann-Stv. Wirtschaftskammer Murtal).

Heinz Gruber

STAHL JUDENBURG

Das Triple ist vollGMHütte · Erneut mit dem DeutschenIdeenPreis ausgezeichnet:

Das IdeenManagement des Stahlwerkes steht bereits zum

dritten Mal auf dem Siegertreppchen des dib.

Zum dritten Mal in Folge ist das IdeenManagement der GMHüt-

te vom Deutschen Institut für Be-triebswirtschaft GmbH (dib) ausge-zeichnet worden. Beim „Deutschen-IdeenPreis 2013“ belegte es in der Branchenkategorie „Eisen- und Metallindustrie“ wie schon 2011 und 2012 den dritten Platz. Damit lag es nach Punkten nur hinter der WESO-Aurorahütte GmbH und der Hüttenwerke Krupp Mannes-mann GmbH.

„Die erneute Auszeichnung und konstante Platzierung ist für uns ein toller Erfolg, bestätigt sie doch, dass unser IdeenManagement

richtig gut funktioniert“, erklärte Ralf Kübeck (IdeenManagement GMHütte). Dreimal hintereinander unter die ersten drei zu kommen, sei schon etwas Besonderes.

„Dies ist aber nicht alleine der Erfolg der Organisatoren unseres Vorschlagswesens“, unterstrich Kü-beck. „Ohne die zahlreichen und guten Ideen unserer Kolleginnen und Kollegen würde das IdeenMa-nagement nicht leben und eine so gute Platzierung schon gar nicht möglich sein.“ Dabei umfassen die eingereichten Ideen Vorschlä-ge für Einsparungen von Kosten, effizientere Arbeitsabläufe, Ener-gieeinsparung oder eine bessere Unfallverhütung. Dem Lob schloss sich auch Betriebsratsvorsitzender Ludwig Sandkämper an: „Unsere

Kolleginnen und Kollegen sind die besten Ideengeber, denn sie sind die Fachleute am eigenen Arbeits-platz. Jeder trägt durch seine Ver-besserungsvorschläge dazu bei, die Konkurrenzfähigkeit der Hütte zu steigern und den technischen Vor-sprung zu sichern.“

Dabei sei das IdeenManagement mit seinem Prämiensystem und den jährlichen Sonderverlosungen ein guter Anreiz, aber auch ein ge-rechter Filter. „Durch die Prämien partizipiert der Ideengeber direkt, durch die Weiterentwicklung unse-res Unternehmens indirekt am Er-folg seiner Vorschläge“, so Sand-kämper. Er sei stolz darauf, dass zum dritten Mal ein solcher Erfolg erreicht werden konnte.

mw

Hätten Sie’s gewusst?

DeutscherIdeenPreisDas dib zeichnet Unternehmen und Einzelpersonen für heraus-ragendes Engagement und Erfolg rund um Kreativität, Innovation und Verantwortung aus. Die in sechs Kategorien ausgeschriebe-ne Auszeichnung wurde bei der Jahrestagung des dib-Forums Ideenmanagement in Frankfurt am Main vergeben. Daneben wurden die Unternehmen in den einzelnen Branchen in der Kate-gorie „Bestes Ideenmanagement“ auf Basis der Teilnahme am dib-Report 2013 ausgezeichnet. Der Jury gehören namhafte Manager aus Wirtschaft, Politik und Wissen-schaft an. Zentrale Kriterien des Preises sind der gesellschaftlich-kulturelle, ökonomische und öko-logische Mehrwert, der Innova-tionsgrad und die Übertragbarkeit des Beitrages.

Freuen sich über die dritte Auszeichnung in Folge (von links): Betriebsratsvorsitzender Ludwig Sandkämper und Ralf Kübeck (IdeenManagement GMHütte) präsentieren die Urkunde des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft GmbH (dib). Foto: vl

WE ITERB ILDUNGSSEM INAR

Weiterbildung Energiewirtschaft GMHütte · Neues Seminar bietet konkrete

Hilfe für ein aktuelles und brisantes Thema: ein

Angebot für alle Unternehmen der GMH Gruppe.

Das neue Seminar soll anwenderorientiert Fachkenntnisse aus dem Be-reich der Energiewirtschaft vermitteln. Aufbauend auf zwei Grundla-

genkursen können später noch Spezialgebiete geschult werden.Die Kurse richten sich an Mitarbeiter aus Einkauf, Rechnungswesen,

Controlling und Technik. Vorkenntnisse aus der Energiewirtschaft sind nicht erforderlich. Die beiden Einführungskurse werden entweder als Ein-Tages-Veranstaltung im Haus der GfSt in Mülheim oder bei der Berufsbil-dungsgesellschaft Georgsmarienhütte angeboten.

GfSt ist übrigens das Kürzel für „Gesellschaft für Stromwirtschaft eG“, eine branchenübergreifende, energiewirtschaftliche Einkaufsgenossen-schaft. Die GfSt beschafft für ihre Mitglieder und Kunden Strom und Erd-gas und berät in allen Fragen der Energiewirtschaft. Mitglieder und Kun-den sind Industriekunden mit energiekostensensibler Produktion.

Das Seminar beginnt mit zwei aufeinander aufbauenden Grundlagen-kursen: „Energiewirtschaft für Industriekunden I“ (24. Oktober) und „Energiewirtschaft für Industriekunden II“ (23. Januar 2014). Weitere Schwerpunkte können nach individueller Absprache gebucht werden, z. B. Netze, Steuern, Abgaben. Kosten: 400 Euro pro Kurs, Tag und Teilnehmer.

Die Kurse umfassen derzeit 20 Module, davon elf für Grundlagen und neun zur Vertiefung. Thematisch geht es in „Grundlagen I“ um Energie-wirtschaftsrecht, Strom- und Erdgasmarkt, Beschaffung und Energiemärk-te aktuell; in „Grundlagen II“ um aktuelle politische Entwicklungen, Han-delsplätze und Verträge, Beschaffung, GfSt-Methode sowie Netzverträge Strom und Erdgas.

Spezialkurse können nach individueller Absprache geplant werden. Themen sind u. a. langfristige Entwicklung der Energiemärkte, Marktde-sign Strom, Entwicklung des Erdgasmarktes durch LNG, Werksnetze, EEG, Strom- und Energiesteuer, KWKG und Konzessionsabgabe, Einsparpoten-ziale Netzentgelte oder auch Checkliste „Steuern und Abgaben“.

Peter Schnittfeld

SCHMIEDEWERKE GRÖDITZ

Foto: jp

Studentenaustausch. Bei einem vom Deutschen Akade-mischen Austauschdienst (DAAD)

geförderten Studentenaustausch besuchten Ende Juli 15 angehende Werkstoffwissenschaft-ler, begleitet von zwei Betreuern, die Schmiedewerke Gröditz. Sie kamen von der Fakultät für Werkstoffwissenschaften und Wirtschaftsinformatik der AGH University of Science and Technology in Krakau. Eingeteilt in zwei Gruppen erlebten die Gäste einen informativen Tag. Nachdem Robert Kühn (Geschäftsführer Technik) die Gäste begrüßt hatte, stellte er ihnen die Schmiedewerke vor – natürlich auf Englisch. Anschließend führten die SWG-Mitarbeiter Cars-ten Wolf und Stefan Lachmann die Studenten ebenfalls auf Englisch durch das Unternehmen. Zum Abschluss erläuterte Robert Kühn den Studenten bei einem gemeinsamen Mittagessen die Karrierechancen, die Gröditz und die GMH Gruppe zu bieten haben. Mit dem Tages-verlauf rundum zufrieden und mit neuem Wissen „bepackt“ machte sich die Gruppe auf die Weiterreise nach Dresden. Denn während der einwöchigen Deutschlandreise standen nicht nur das Studium und der Besuch zahlreicher Stahlunternehmen im Fokus. Auch Kulturausflüge waren angesagt. Das Foto zeigt die Studenten der AGH Krakau vor den Schmiedewerken.

jp

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QUALITÄT & QUALIFIKATION

Wie Führungskräfte Brücken schlagenPleissner Guss · Workshop führt zu neuen Kooperationsformen.

I NTERV IEW

Pleissner Guss (PG) hat 2012 et-wa 55 Führungskräfte aus den Bereichen AT, Meister und Vor-arbeiter regelmäßig geschult. Schwerpunktthemen waren „Führungskompetenz“ und „Kommunikation“. Trainings-impulse wurden ergänzt durch Lerngruppentermine, um bei-spielsweise konkrete Handlungs-alternativen für das operative Ge-schäft zu erarbeiten. Einige Füh-rungskräfte wurden gecoacht, und eine Teamentwicklung half, Zusammenhalt und Motivation zu steigern sowie die Verjüngung der Mannschaft zu bewältigen. Insgesamt hat man in 200 Lern-tage investiert. Jetzt gab es unter dem Label FKE (Führungskräfte-entwicklung) einen besonderen Workshop: „Bridging – Brücken bauen“, moderiert von der go-ING GmbH & Co. aus Aachen. PG-Personalleiterin Ulrike Libal erläutert im glückauf-Interview die Ergebnisse des Workshops:

glückauf: Schon wieder ein neues Kürzel: FKE. Was steckt dahinter, Frau Libal?Ulrike Libal: Führungskräfteent-wicklung. FKE ist ein Teilbereich der Personalentwicklung und soll die Führungskompetenz fördern. Was so ein bisschen hochtrabend klingt, ist eine Hilfe fürs tägliche Arbeitsleben.

Und wie wurde die Führungskompe-tenz bei diesem Workshop gefördert?Libal: Die Trainerin, Dr.-Ing. Mai-ke Süthoff, ließ uns in zwei hier-archisch gemischten Gruppen zu jeweils elf Personen Lokomotiven um die Wette bauen. Dabei haben die Mitspieler alle Funktionen, die für ein Unternehmen lebenswich-

tig sind, übernommen: Es gab den Einkäufer, den Meister, den Logis-tiker, die Produktionsmitarbeiter und den Qualitäter. Und es gab – quasi als Kontrollinstanz – den Kunden.

Für den Kunden wurden die Lokomo-tiven gebaut?Libal: Richtig. Dabei wechselten sich Phasen der Produktion mit Be-sprechungen ab, um Arbeitsabläu-fe und Arbeitsteilung zu optimie-ren. Alle waren begeistert bei der Arbeit, haben wie im Rausch ge-baut und optimiert. Die Stimmung war intensiv positiv. Die Leistun-

gen der konkurrierenden Firmen waren absolut vergleichbar: Nach sechs Produktionsschichten hatte jede der beiden Gruppen 18 Lo-komotiven gebaut, deren Qualität vom Kunden akzeptiert wurde. Die Geschäftsführer haben das Ganze beobachtet und fieberten mit.

Und was kam dabei rum? Welche ge-meinsamen Schlüsse konnten Sie am Ende des Spieles ziehen?Libal: Beide Gruppen haben diesel-ben Phasen durchlebt. Nach einer Orientierungsphase wurden in der Optimierungsphase die meisten Veränderungsprozesse angestoßen. Überzeugt hat alle Beteiligten, wie schnell und einfach sich Lösungen für Probleme in kurzen Verbesse-rungsrunden entwickeln ließen. Die letzte Phase diente der Stabi-lisierung der optimierten Prozesse.

So viel zum Spiel. Aber was sind diese Erfahrungen in der Praxis wert?Libal: Drei Dinge: Wir müssen erstens die Kommunikation im Unternehmen intensivieren – so-wohl horizontal als auch vertikal –,zweitens alle Beteiligten in die Ver-besserungssequenzen mit einbezie-hen und drittens mehr Eigenver-antwortung fördern.

Welche Konsequenzen hat Pleissner Guss daraus gezogen?Libal: Pleissner will Aufgaben, Ent-scheidungskompetenzen und Ver-antwortlichkeiten der Führungs-kräfte präzisieren, um deren Eigen-verantwortung zu steigern. Und wir wollen zukünftig Besprechun-gen im Sinne einer klaren Verein-barung der Maßnahmen und Ver-antwortlichkeiten optimieren und moderierte Verbesserungsbespre-chungen durchführen, um aktuelle Probleme zu lösen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Hätten Sie’s gewusst?

FKEFKE steht für Führungskräfteent-wicklung. FKE fördert die Füh-rungskompetenz und ist ein Teil-bereich der Personalentwicklung. Die Führungskompetenz muss ebenso geschult werden wie die technische Kompetenz der Füh-rungskräfte.

GMHÜTTE

Stahlgewichtsrechner. Das spezifische Gewicht von Stahl beträgt 7,85 kg/dm³. Wie schwer ist dann ein Rundstahl der Abmessung 80 mm bei einer Länge von 1 m? Wer die Lösung sucht, findet sich ganz schnell in der 7. Klasse wie-der und muss sich mit Formeln rund um Rho mal Pi durch irgendetwas herumschlagen. Doch der Datenschieber hat zumindest hier ausgedient. Denn unter www.gmh.de oder www.gmh-blankstahl.de findet sich eine einfache Rechenlösung: ein neu eingerichteter Stahlgewichtsrechner. Damit ist die Bestellmenge von Kurzlängen, bei denen es um millimeter-genaue Angaben geht, nach der Eingabe von Abmessung, Länge und Anzahl auf Knopfdruck zu errechnen. Vor allem für Kunden und Kollegen der GMH Blankstahl ist dieses kleine Tool eine große Hilfe.

Andrea Busch

Dabei sein ist alles Rohstoff Recycling Osnabrück · Prävention

E inen Preis hat die RRO beim

diesjährigen Präven-tionspreis Berufsge-nossenschaft Handel und Warendistribu-tion nicht gewonnen. Aber allein die Teil-nahme war für alle Beteiligten eine mo-tivierende Erfahrung. Besonders Adam Niko-laus, Schlosser in der Instandhaltung, freute sich darüber. Denn der Wettbewerbsbeitrag der RRO war ursprünglich seine Idee. Einge-reicht wurde eine „Montagehilfe für die Reparatur von Baggeran-baugeräten (Greifer)“ – ein Gerät, das sich in der RRO-eigenen In-standhaltungswerkstatt schon seit ein paar Wochen bewährt hatte. Früher wurden Baggergreifer, die bis zu 2.000 kg wiegen, zur Repa-ratur lediglich auf den Boden ge-stellt. In der Regel besteht ein Grei-fer aus fünf Greiferschalen. Wenn eine Schale entfernt werden muss

und vier Schalen übrig bleiben, wird daraus eine „wackelige“ An-gelegenheit. Um ihren Stand sicherer zu ma-chen, wurde in der RRO-Werkstatt eine Montagehilfe gebaut. Sie besteht aus einer Art Rohr, das auf einer Sockelplatte aus Stahl geschweißt ist. Auf dieses Rohr lässt sich das Mittel-

teil eines Greifers platzieren und mit fünf Kippsicherungen fixieren. Ergebnis: ein sicherer Stand für si-cheres Arbeiten. Weitere Vorteile: Der Mitarbeiter, der den Greifer repariert, nimmt automatisch eine ergonomische Körperhaltung ein. Und die Montagehilfe lässt sich sicher mithilfe aufgeschweißter Laschen mit dem Stapler transpor-tieren– was Arbeitszeit spart. Der Beitrag war der Jury eine Anerken-nungs-Urkunde wert. Im nächsten Jahr will RRO erneut teilnehmen.

mk

Metallurgischer Stammtisch Schmiedewerke Gröditz · Erstmals sitzen Gröditzer mit am Tisch.

Der Metallurgische Stammtisch wird vom Verein der Metallur-

giestudenten zu Freiberg e.V. an der TU Bergakademie Freiberg or-ganisiert. Er ist eine für alle Inte-ressenten offene Veranstaltung und ermöglicht Studierenden und Unternehmen, sich in ungezwun-gener Atmosphäre zu treffen und Informationen auszutauschen.

Dabei bieten einerseits die Unternehmen den Studierenden spannende Praxiseinblicke. Ande-rerseits lernen die Unternehmens-vertreter die Bedürfnisse und Wün-sche der zukünftigen Fach- und Führungskräfte näher kennen. Zu-dem bietet sich ihnen die Gelegen-heit, ihr Unternehmen individuell vorzustellen.

Beim letzten Metallurgischen Stammtisch – man traf sich im Schwanenschlösschen in Freiberg – nahmen erstmals die Schmiede-werke Gröditz (SWG) teil. Vertre-

ten waren sie mit fünf Mitarbei-tern, die an diesem Abend die inte-ressierten Studenten und Mitarbei-ter begrüßten.

Mit dabei waren Robert Kühn (Geschäftsführer Technik), Ange-lika Weichelt (Leiterin für Perso-nal- und Sozialwirtschaft), Stefan Lachmann (Leiter Verfahrenstech-nik), Falk Snatkin (Trainee Produk-tionsingenieur) und Julia Pehla (Kommunikation und Öffentlich-keitsarbeit). Die Schmiedewerke Gröditz beschäftigen traditionell viele Absolventen aus Freiberg. So haben beispielsweise auch Ste-fan Lachmann und Falk Snatkin in Freiberg Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie studiert bzw. darin promoviert.

Nachdem Robert Kühn die Schmiedewerke vorgestellt hatte, referierte Stefan Lachmann über die „Herstellung einer Generator-welle aus Sicht eines Ingenieurs“

in Gröditz. Im Anschluss skizzier-te Angelika Weichelt Perspektiven, wie es für die Studierenden im und nach dem Studium in Gröditz weitergehen könnte. Denn neben Praktikumsmöglichkeiten, Stu-dien-, Bachelor-, Master- und Di-plomarbeiten ist für Absolventen und Promovenden auch ein Di-rekteinstieg möglich. Gefragt sind dabei Ingenieure der Fachrichtun-gen Metallurgie, Umformtechnik und Werkstofftechnik.

Bei einem leckeren Essen in ge-selliger Atmosphäre hatten die SWG-Mitarbeiter danach Gelegen-heit, den Studierenden Rede und Antwort zum Unternehmen zu ste-hen. Dabei entwickelten sich rege Diskussionen zu unterschiedlichen Themen, beispielsweise über „Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten“ und „Nachwuchsförderung“ bei den Schmiedewerken Gröditz.

jp

ARBE ITSS ICHERHE IT

Auf der Hut bleibenBous · Gefahrgüter erfordern von allen

Beteiligten stets die volle Aufmerksamkeit.

ADR steht für „Accord européen relatif au transport international

des marchandises dangereuses par route“ – das Europäische Überein-kommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße. ADR/RID 2013 ist die aktuelle Vorschriftensammlung zum Gefahrgut und gilt für alle Betriebe, die gefährliche Güter befördern, verladen, versenden oder abladen.

Die größte Menge an Gefahr-gut beim Stahlwerk Bous sind die Warmtransporte von Stahlblöcken. Die Blöcke werden ja schließlich mit einer Temperatur von etwa 400 °C auf einem Lkw-Anhänger mit Isolierhaube transportiert.

Seit März 2013 spielt aber auch das Abladen und Befüllen von Gefahrgütern und -stoffen auf dem Werksgelände eine Rolle. Die GGVSEB § 2 weist auf die ent-sprechende Verantwortung des

Unternehmens hin. Es muss auch kontrollieren, wenn Gefahrgüter im Betrieb abgeladen werden. Dies betrifft in Bous das Abladen von Druckgasflaschen, Salzsäure, Argon und Stickstoff.

Der Gefahrgutbeauftragte spielt dabei eine zentrale Rolle. Er muss diese Vorgänge regelmäßig kontrol-lieren und dokumentieren. Zudem soll er die verladenen Mengen und Kontrollen in seinem Jahresbericht erwähnen (GbV § 8). Und er muss Mitarbeiter, die mit dem Umgang mit Gefahrgut betraut sind (soge-nannte „befähigte Personen“), regelmäßig schulen. Und er selbst muss alle fünf Jahre seine Qualifika-tion bei der IHK verlängern (schrift-liche Prüfung). Schließlich ist das Thema „Gefahrgut“ sehr umfang-reich. Umso wichtiger ist es für ihn, auf aktuellem Stand zu bleiben.

Armin Hans

Ulrike Libal Werksfoto

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QUALITÄT & QUALIFIKATION

Extrem familienfreundlichWindhoff · Benchmarking sieht Unternehmen aus Rheine ganz vorne.

Wenn Fachkräfte in einer Bran-che bzw. in der Region knapp

werden, sollte man qualifizierte Frauen und Männer bereits in der Familienphase rekrutieren –  und langfristig an das Unternehmen binden.  Dieser Erfahrungwert zeigt: Eine familienfreundliche Personalpolitik spielt im Wett-bewerb um die besten Fachkräfte eine Schlüsselrolle.

Doch wie familienfreundlich ist ein Unternehmen – vor allem auch im Vergleich zu seinen Mit-bewerbern? Windhoff hat es jetzt schwarz auf weiß. Denn im Rah-men eines Benchmarkings wur-

de dem Unternehmen eine Plaket-te zuerkannt. Sie zeichnet Wind-hoff als „familienfreundliches M+E-Unternehmen in NRW“ aus.

Hintergrund: Die METALL NRW und ihre Mitgliedsverbände hatten den M+E-Unternehmen in Nordrhein-Westfalen ein internet-basiertes Online-Benchmarking-Tool zur freien Verfügung gestellt.

Mit diesem Tool konnte in jedem Unternehmen per Selbstbewer tung überprüft werden, welche Elemente einer familienfreundlichen Personal-politik im Unternehmen bereits umgesetzt worden sind. Die Angaben wurden dann mit an-deren M+E-Unternehmen ähnli-cher Größe verglichen. Die Ver-gleichsdaten stammten übrigens aus einer umfassenden Unterneh-mensbefragung des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln.

Unternehmen, die sich am Benchmarking beteiligen, erhalten sofort ein Online-Feedback. Ein Benchmar king-Wert zwischen 0 und 5 Punkten zeigt an, welcher Grad an Familienfreundlichkeit im Verhältnis zu vergleichbaren Unternehmen der Branche umge-setzt ist. Und ab einem Benchmar-king-Wert von mindestens 4 kön-nen die Unternehmen bei ihrem Arbeitgeberverband eine Auszeich-nung in Form einer Plakette erhal-ten.

Stefanie Schönheit

Hätten Sie’s gewusst?

FamilienfreundlichkeitUnter Familienfreundlichkeit sind alle Maßnahmen zu verstehen, die dazu beitragen, den Beschäftigten die Vereinbar keit von Beruf und Familie zu erleichtern. Eine familienfreundliche Personalpolitik besteht aus unter-schiedlichen Elementen – angefangen von variablen Arbeitszeitmodellen über Teilzeitarbeitsplätze bis hin zu Unterstützungsangeboten während der Elternzeit oder bei der Kinderbetreuung und anderes mehr.

M+E-UnternehmenSammelbegriff für Metall- und Elektro-Unternehmen, deren Produktion bzw. Produkte durch den Umgang mit dem Werkstoff „Metall“ und den Einsatz modernster Elektronik charakterisiert werden können.

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uAdcglaumDe

Bensof

Foto: Berit Lu Schweda

Gesundheitsmanagement. Während sich im letzten Jahr alles um das Thema „Fußgesundheit“ dreh-te, hat das Gesundheitsmanagement der GMHütte 2013 zum „Jahr der Gefäßgesundheit“ ausgerufen. Die erste diesbezügliche Aktionswoche war ein voller Erfolg: Bei einem Screening wurde bei den Beschäftigten per Ultraschall nach Veränderungen an der Wand der Halsschlagader gesucht, die auf ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko hinweisen. Die Nach-frage der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war so groß, dass die Aktion bereits wiederholt wurde, damit sich alle Interessierten screenen lassen konnten. In Deutschland erleiden jährlich 165.000 Menschen einen Schlaganfall mit zum Teil erheblichen Folgen für die Gesundheit. Ursache ist häufig der Verschluss eines der Gefäße, die das Gehirn mit Blut ver-sorgen. Menschen, bei denen Veränderungen festgestellt werden, können Vorsorge betreiben – indem sie die Risikofaktoren Blutdruck, Blutzucker und Blutfette auf normale Werte bringen, ihren Nikotinkonsum einschrän-ken und/oder sich mehr bewegen.

Berit Lu Schweda

Alarmstufe rotKranbau Köthen · Ernstfall erprobt: Um

Schwachstellen auf die Schliche zu kommen, wird

regelmäßig die Alarmbereitschaft getestet.

A ls die Sirene ertönte, schaute sicherlich der eine oder andere

Mitarbeiter erst einmal irritiert zur Uhr. Doch der auf- und abschwel-lende Ton führte schnell auf die richtige Spur: Es war kein Funk-tionstest, es war eine Alarmübung. Also begaben sich die Mitarbeiter wie im Flucht- und Rettungsplan vorgegeben auf den Stellplatz vor dem Verwaltungsgebäude.

Vier Minuten nach dem Alarm waren alle Mitarbeiter der Verwal-tung (inklusive aktueller Besucher) dort angekommen – vollzählig, wie die Abteilungsleiter an Sicherheits-ingenieur Rainer Lorenz melden konnten. Susanne Hartling und Roland Schröder, die alle Büroräu-me im Rahmen der Übung kont-rollierten, konnten dies bestätigen.

Sieben Minuten nach dem Alarm waren auch alle Fertigungs-mitarbeiter angekommen. Eini-

ge hatten an weiter entfernten Arbeitsplätzen Probleme damit, die Sirene zu hören – begünstigt durch Umgebungsgeräusche. Der Arbeits-schutzausschuss wird Lösungen su-chen, um dieses Problem aus der Welt zu schaffen.

Zeitgleich traf auch die Feuer-wehr ein (Freiwillige Feuerwehr Weißandt-Gölzau). Die Kameraden demonstrierten einen Löschan-griff. Der KBK-Brandschutzverant-wortliche Andre Veckenstedt – er ist selbst Mitglied der Feuerwehr Weißandt-Gölzau – hatte diese Demonstration organisiert.

Die Geschäftsführung war mit dem Ergebnis der Übung sehr zu-frieden. Alle hoffen natürlich, dass der Ernstfall niemals eintreten wird. Dafür gerüstet sind die Kö-thener Kranbauer auf jeden Fall.

Rainer Lorenz

Erich Handtusch, Mitglied im Arbeitsschutzausschuss und zuständig für die Werksanlagen in Köthen, löste den Alarm aus. Foto: Rainer Lorenz

So macht Gesundheit SpaßMWK Schwäbisch Gmünd · Zweiter gelungener Gesundheitstag

Ab 10 Uhr verwandelte sich der Bereich am Werkszugang

in einen bunten Gesundheits-markt. Die Verantwortlichen bei MWK hatten wie schon 2011 ein dickes Gesundheitspaket ge-schnürt. Schon zum Vesper gab es kostenlosen Salat mit Lachs, Pute, Schinken oder Schafs-käse – eine Anregung, den obligatorischen Leberkäs-Wecken (schwäbische Le-ckerei) mal durch Salat zu ersetzen oder damit zu er-gänzen.

Als kleines mittelstän-disches Unternehmen hat MWK zwar nicht die Möglichkeit, ein umfangreiches Gesundheitspro-gramm direkt anzubieten. Aber dafür hatten die Kooperations-partner des Ge-sundheitstages – AOK, Pulsana, bigMoment, Schmidt-Bike, BAD, CASE, TSV Böbingen und die Firma Piel – jede Menge An-gebote im Gepäck. Sie offerierten Hauttypentest (Melaminmessung), Blutzuckertest, Infos zur Raucher-entwöhnung inkl. CO2-Messung, Cardioscan, Kraftmessung, Blut-druckmessung, Gewinnspiel und E-Bike-Test mit der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“.

Auf dem Parkplatz der Ge-schäftsleitung stand eine Tisch-tennisplatte, betreut von Spielern

des TSV Böbingen, die im Gegenzug die Platte mitnehmen durften. Die Firma Piel informier-te über „Lärmschutz“ und Gehör-schutz-Produkte (bei MWK sind seit einigen Wochen individuell angefertigte Otoplastiken im Ein-satz). Das Pulsanamobil bot eine kurze Anamnese und Blutdruck-messung, Herzstressmessung, Mes-sung der Bauch- und Rückenmus-kulatur und eine Trainingsempfeh-

lung. Vom Holzkohlegrill kamen leckere Gemüse-Putenfleisch-Ge-richte mit türkischem Fladenbrot und als süße Dreingabe frische Me-lone. Und am MWK-eigenen Stand gab’s Infos zum betrieblichen Ge-sundheitswesen und zum Maßnah-menplan aus der Arbeitsplatzana-lyse.

Der Gesundheitstag sollte Mit-arbeiter/-innen für ein gesund-heitsbewusstes Verhalten sensibi-lisieren. Das betriebliche Gesund-heitsmanagement hingegen wird sich auf andere Aspekte konzent-rieren: die Gestaltung der Arbeits-bedingungen, die Folgen des de-mografischen Wandels, die Ver-besserung von Führungsverhalten und Unternehmenskultur sowie Präventionsmöglichkeiten.

Herbert Mattheis

Gesundes vom Grill (links) und (oben) Dummy

Foto: Herbert Mattheis

GMHÜTTE

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glück auf · 3/2013 ......... 27

MENSCHEN & KONTAKTE

Kranbauer helfen Barrieren überwindenKranbau Köthen · Jahrelang scheiterten Rollstuhlfahrer an unüberwindlicher Eingangstreppe und

Türschwelle. Kranbauer sorgten für freie Fahrt – beobachtet von MDR-Kameras.

E ine der ersten Sendungen in der Geschichte des MDR-Fernse-

hens (Mitteldeutscher Rundfunk) heißt „Mach dich ran“. Innerhalb der Sendung ist ein Teil besonders spannend: die Tagesaufgabe. Wenn Zuschauer Ärger mit Behörden,

Firmen oder Versicherungen haben oder anderweitig Hilfe

brauchen, können sie sich an das MDR-Team wen-

den. Es versucht, den Ärger aus der Welt zu schaffen oder das jeweilige Problem zu lösen.

Einer der letzten „Hilferufe“ kam vom Köthener Freizeitzent-rum. Dessen Problem: Rollstuhl-fahrer, die ins Zentrum wollten, konnten nur mit fremder Hilfe Treppe und Schwelle am Eingang überwinden. Also machte sich „Mach dich ran“-Moderator Mario D. Richardt auf nach Köthen, um das Problem zu lösen.

Doch wer konnte ihm vor Ort weiterhelfen? Wer würde sich für die gute Sache engagieren? Bei sei-ner Partnersuche kontaktierte er auch Kranbau Köthen. Dort nahm sich Rainer Lorenz der Sache an.

Er machte sich mit Henry Thiesen (Teamleiter Fertigung) auf den Weg zum Freizeitzentrum. Dort wurden sie bereits von Mitarbeitern, Besu-chern und Anke Zimmermann er-wartet, der Geschäftsführerin der Öko-Domäne Bobbe e. V. (Träger des Zentrums).

Sie schauten sich alles genau an, nahmen Maß und konnten dann den erfreuten Mitarbeitern und Besuchern mitteilen: Mit zwei Auffahrrampen wäre das Problem gelöst. Eine Woche später war es dann so weit: Frank Worm (Leiter Zuschnitt und Komponentenbau) und Henry Thiesen begleiteten Rainer Lorenz zur Montage und Übergabe der Auffahrrampen ins

Freizeitzentrum. Schüler der „Dr. Samuel Hahnemann“-Förderschule für Lernbehinderte waren die Ers-ten, die die Rampen testen durften – und vergaben durchgehend Best-noten. Endlich können die Roll-stuhlfahrer ohne fremde Hilfe das Freizeitzentrum besuchen.

Nicht nur Anke Zimmerman be-dankte sich sehr herzlich. Auch das MDR-Team bezeugte seinen Res-pekt für das Engagement der Kran-bauer. Und die Zuschauer zeigten sich ebenfalls zufrieden. Sogar aus Bayern schrieb ein Zuschauer, der Dank und Respekt gegenüber dem Unternehmen bekundete.

Rainer Lorenz

Rollstuhlfahrer spüren jedes Hindernis. Deshalb war Präzision und Sorgfalt gefragt: Marko Hinze beim Bau der Auffahrrampen. Foto: Rainer Lorenz

Technik live. Zwölf Schülerinnen haben einen der begehrten Plätze zum diesjährigen Girls’

Day bei Mannstaedt ergattert. Dort hatte man im Vorfeld unter Mitwirkung einiger Azubis ein vielseitiges Programm entwickelt. Diesjähriges Motto: „Technik live“. Nach kurzer Begrüßung präsentierte ein kaufmännischer Auszubildender das Unternehmen. Danach ging es auf die Werkstour. Sie wurde mit viel Herz und Charme von Egon Rottamann (ehemaliger Ver-sandleiter) sehr anschaulich kommentiert. Dabei sammelten die jungen Damen erste Technikeindrücke, bevor sie selbst gefordert waren: Sie fer-tigten unter fachkundiger Anleitung eines technischen Auszubildenden und eines frischgebackenen Werkzeugmechanikers künstlerisch geformte Gebilde aus Draht zum Mitnehmen. Danach erprobten sie sich erfolgreich an der Fehlersuche an Profilen, die ein angehender Werkstoffprüfer sehr einleuchtend erläutert hatte. Zum Abschluss warteten auf sie noch einige technikorientierte Sinnesübungen. Philipp Laengner und Benjamin Buch-müller unterstützten die Gäste bei ihrer Aufgabe.

Ute Pellenz Foto: Ute Pellenz

MANNSTAEDT

Ohne Hilfe fahren die Kinder mit ihren Rollstühlen die Rampen hinauf ins Veranstaltungszen-trum.

Foto: Rainer Lorenz

Mach dich ran!Das Kamerateam des MDR doku-mentierte die Aktion ganz genau. Schließlich wollte man sich davon überzeugen, dass die Zusage auch eingehalten wird. Nach einem Besuch in der Fertigung, in der bereits erste Arbeiten begonnen hatten, war das MDR-Team über-zeugt: Kranbau Köthen war der richtige Partner, das Problem zu lösen. Nach einem Blick in den Komponentenbau, der die Ram-pen bauen wird, verabschiedete man sich bis zur Übergabe. Was daraus geworden ist, können Sie sehen unter: http://bit.ly/14L0VEy (Nur Geduld: Die „Tagesaufgabe“ fängtab der elften Minute des Beitrages an.)

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MENSCHEN & KONTAKTE

Klima-OdysseeWeserWind · Theateraufführung in ehemaliger Schiffbauhalle

Wo erzählt man die Geschichte und Geschichten zum Thema „Klimawandel“? War das Thea-ter dafür der richtige Ort? Bei der Suche nach alternativen Spielor-ten entwickelte das Stadttheater Bremerhaven mit Kooperations-partnern einen Klima-Parcours. Eine der Aufführungs-Stationen („Klima-Orte“) war die ehema-lige Schiffbauhalle bei Weser-Wind. Mitarbeiter René Surma war bei der Aufführung dabei – und schildert das Szenario, das sich auf der Bühne abspielte:

Dass Rauchschwaden durch eine Fertigungshalle ziehen, in der ge-schweißt und geflext wird, ist nor-mal. Ebenso, dass hin und wieder Musik zu hören ist. Wenn aber mystische Klänge und Rausch-waden aus einer Nebelmaschine im Spiel sind, entsteht das rechte Ambiente für die Schauspieler und ihre Geschichten rund ums Klima.

„Am Anfang war das Chaos, und aus dem Chaos wurde Ordnung“ – so die „Mahnerin“ des Stückes, die die Entstehung der Welt erläutert. Gaia gebiert aus sich selbst heraus unter anderem Uranos (den Him-mel), mit dem sie wiederum Kyk-lopen, Nymphen, Giganten und vor allem Titanen zeugt, die fortan die Welt beherrschen – bis Zeus sie stürzt und das Zeitalter der olympi-schen Götter anbricht.

Zeus bestraft den Titanen Atlas besonders hart: Er muss fortan den Himmel tragen und damit verhin-dern, dass Gaia (Erde) und Uranos (Himmel) sich jemals wieder ver-einen – eine Vorstellung, die nicht nur der Mahnerin, sondern auch dem einen oder anderen Zuschauer sichtlich Unbehagen bereitet.

Derweil kommentieren die Wis-senschaftler unverdrossen ihr neu-es Weltbild: Der Klimawandel sei schließlich nicht neu, seit rund 150 Jahren bekannt und mache

die Erde überhaupt erst lebenswert: „Ohne den Klimawandel herrsch-ten hier 18 Grad – minus! Ich bitte: Wer will das schon?! Ich jedenfalls nicht!“

Wir sind am Ende des 19. Jahr-hunderts. Svante Arrhenius ver-öffentlicht seine Theorie, wonach Kohlendioxid und Wasserdampf in der Atmosphäre zu einer Erwär-mung der Erdoberfläche infolge der Absorption langwelliger Strah-len führen. Nicht nur er gewann dem von Menschen verursachten Klimawandel positive Aspekte ab. Ein anderer Wissenschaftler soll sogar vorgeschlagen haben, „nutz-losen Kohlenstoff zu verbrennen“, um die Atmosphäre zusätzlich an-zuheizen. Also alles nur halb so schlimm?

Mit allerlei technischen Raf-finessen versuchen die Wissen-schaftler, einen unbelasteten Le-bensraum zu schaffen. „Atlantis – hmmm – Nordsee – hmmm – Hel-goland – hmmm!?“ Sie entwerfen Technologien und Bauwerke, um Menschen mit Wasser und Nah-rung zu versorgen. Und natürlich wird auch beiläufig erwähnt, dass man seinen Lebensstandard vertei-

digen muss – notfalls mit Waffen. „Das finden Sie doch auch?“

Es wird quasi eine neue Welt ge-schaffen, eine Art Kapsel, isoliert von der wirklichen Welt. „Die Kap-sel hat allerdings einen Nachteil“, gibt ein Wissenschaftler zu beden-ken, „sie braucht Wartung und Pflege. Und für jeden, der drinsitzt, müssen zwei draußen bleiben.“ Nun ja, um die Anzahl der Nutzer zu reduzieren, wird dann eben kli-maverträgliches Frühableben ein-geführt – sagen wir mit 40 Jahren.

„Nach einer Naturkatastrophe ging Atlantis an einem einzigen Tag und in einer unglückseligen Nacht unter – blubb, blubb, blubb!“, gibt die Mahnerin zu bedenken. – „Jaaaa, aber die Wissenschaft kann doch so viel erreichen!“ – „Und was macht Atlas, wenn ihm die Last zu schwer wird?“

Plötzlich unterbricht ein (insze-nierter) Gewitterschauer den Dia-log zwischen den Wissenschaftlern und der Mahnerin. Kleinlaut gibt der älteste Wissenschaftler beim Abgang zu bedenken: „Vielleicht sollten wir nochmal über die 40 Jahre reden …“

Werksfoto

5-km-Lauf. Der Dillinger Firmenlauf fand bereits zum 9. Mal statt und zieht immer mehr Lauf-

und Feierwütige mit einer gelungenen Mischung aus Sport und Spaß an. 14.361 Teilnehmer aus 821 Unternehmen stellten sich der fünf Kilometer langen Strecke quer durch die Dillinger Innenstadt und über das Gelände der Dillinger Hütte. Mit dabei waren auch acht Beschäftigte des Stahl-werks Bous (von links): Christian Großmann, Bernhard Burger, Monika Schäfer-Ehl, Markus Sauer, Raimund Weyrich, Andreas Gabor, Armin Hans und Thomas Hayo. Schnellster war Raimund Weyrich mit 21:02 min.

Jennifer Treib

STAHLWERK BOUS

STAHLWERK BOUS

Foto: Victoria Apitz

Engagiert. Beim 9. Sozialen Tag Anfang Juli waren 16 Schülerinnen und Schüler der Gröditzer

Mittelschule „Siegfried Richter“ bei den Schmiedewerken in Gröditz am Werk, unterstützt von neun Azubis des zweiten und dritten Ausbildungs-jahres. Los ging es bereits um 5.30 Uhr. Unter anderem wurden Plätze gesäubert und die Kurbelwelle vor dem Verwaltungsgebäude neu gestri-chen. Gegen 14.30 Uhr waren alle Arbeiten erledigt. Die Schüler verdien-ten pro Kopf 50 Euro, die sich auf 800 Euro für ein gemeinnütziges Pro-jekt summierten. Zudem erhielt jeder Schüler noch einen USB-Stick mit Berufswerbung und einen Gutschein für das Gröditzer Kino. Insgesamt beteiligten sich in diesem Jahr 257 sächsische Schulen am Aktionstag. Weitere Informationen über die Aktion finden Sie unter: www.genialso-zial.de/ Das Foto zeigt zwei Schülerinnen in Aktion.

Victoria Apitz

Werksfoto

Hilfe. Als Viktor Martin (Stahlwerk Bous)

der Hilferuf der Beschäftigungs-stelle Holz der Lebenshilfe Saar-louis erreichte, zögerte er nicht lange: Er siedelte einen Wespen-schwarm um, der sich bei ihnen einnisten wollte. Mit Zustimmung der Geschäftsführung organisierte er zudem alte Kanthölzer aus dem Versand, aus denen Insektennist-kästen (siehe Foto), Bank und Schaukel gezimmert wurden.

Jennifer Treib

SCHMIEDEWERKE GRÖDITZ STAHLWERK BOUS

Foto: Wolfgang Janjevic

Tengelmann-Lauf. Nach 18 Jahren hat sich der Tengelmann-Lauf als

das erfolgreichste Lauffestival in Nordrhein-Westfalen etabliert. Er zieht jährlich rund 2.300 Läufer und 10.000 Besucher nach Mülheim an der Ruhr. Beim integrierten 11. Mülheimer Firmenlauf konnten sich auch Mit-arbeiter-Teams auf der 5- und 10-km-Lauf- bzw. Nordic-Walking-Strecke miteinander messen – darunter ein 20-köpfiges Team der Friedrich Wil-helms-Hütte. (Übrigens: Auch drei Teams der GMHütte waren am Start.) Das FWH-Team (hinten von links): Tomasz Stasica, Saban Yigit, Ömer Kaya, Semsettin Gezgin, Dirk Vogel, Gudrun Wietecka, Wolfang Wietecka und Kerstin Schiwec. Vorne von links: Jens Klaas, Nadja Jaskolka, Tayfur Sak, Ute Hanhardt, Eva Kujawa und Sascha Dams. Das Damen-Team belegte nach 1997 in der Mannschaftswertung erneut den 2. Platz.

Ute Hanhardt

FWH EISENGUSS

Und was macht Atlas, wenn ihm der Himmel zu schwer wird? Foto: Markus Herkenhoff

Werksfoto

Triathlon. Zum ersten Mal fand der Bouser Energie-Tri-athlon statt. In den Klassen „Olympisch“ und

„Jedermann“ traten etwa 450 Teilnehmer als Staffel oder Einzelkämpfer an. Unterstützt von örtlichen Vereinen, Verbänden und Unternehmen hatte man eine Veranstaltung organisiert, die 2015 erneut stattfinden soll. Selbst Bürgermeister Stefan Louis und der stellvertretende Ministerpräsi-dent Heiko Maas waren gestartet, um ihr sportliches Können unter Beweis zu stellen. Vom Stahlwerk Bous gingen sechs Mitarbeiter an den Start: In der „Olympisch“-Disziplin (linkes Foto von links) Arne Treppschuh, Roland Hermann und Philip Bruch, in der „Jedermann“-Disziplin (rechtes Foto von links) Ludwig Engler, Christian Großmann und Domenico Gagliardi. Sie alle trainieren bereits wieder für den nächsten Triathlon in zwei Jahren.

Jennifer Treib

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glück auf · 3/2013 ......... 29

MENSCHEN & KONTAKTE

Das Kinderheim Fujinosono im Nordosten Japans war am 11. März 2011 bei einem Erdbeben irreparabel beschädigt worden. Für den Neubau hatte die Stiftung 7.000 Euro bereitgestellt. Weitere 3.000 Euro kamen als Spende von Dieckerhoff Guss hinzu. Andere Organisationen hatten den Wiederaufbau ebenfalls unterstützt. Nach der Fertigstellung meldete sich die Heimleitung mit einem Dankesschreiben.

Ein tierisches LaufvergnügenBeim ersten Osnabrücker Zoolauf standen vor

allem zwei Dinge im Vordergrund: viel Spaß für die

ganze Familie und Laufen für einen guten Zweck.

Über 150 Sportler gingen an den Start, um auf dem Zoogelände

in Osnabrück einen etwa drei Kilo-meter langen Rundweg dreimal zu absolvieren (Nordic Walker zwei). Und der war tierisch spannend. Schließlich führte er vom Löwen-gehege an den Pavianen und Tüp-felhyänen vorbei bis hin zum Aqua-rium. Doch nicht nur Lauffreudige kamen auf ihre Kosten: Mit einer Spider-Jump-Anlage, Kinderschmin-ken, Bambini-Lauf, Nordic Walking und Führungen für Kinder war für Spaß für die ganze Familie gesorgt.

Die Startgebühren für die Läufer übernahmen die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte und der Ver-ein „Sportler 4 a childrens world“.

Neben diesen Startgebühren kamen auch noch Einnahmen aus dem ganztägigen Crêpe- und Bratwurst-verkauf vor den Zootüren und der Spider-Jump-Anlage in den großen Spendentopf. Die Gesamtsumme haben sich Verein und Stiftung geteilt. Sie werden damit Kinder-projekte fördern.

Die Stiftung Stahlwerk hat ihre Hälfte aufgestockt und wird mit dem Geld das von ihr geförderte Projekt „Deutsch lernen im Zoo“ unterstützen. Die anregende Atmo-sphäre des Zoos soll Schüler zum Sprechen anregen und helfen, ihre Sprachkompetenzen zu verbessern.

pkm

Der Schatz im Silbersee Silberseestollen geöffnet.

Der Hüggel in Hasbergen und Hagen war über Gene-rationen hinweg einer der großen Rohstoffquellen

des Stahlwerkes in Georgsmarienhütte – was noch heute viele verfallene Steinbrüche bezeugen.

Der wohl bekannteste Abbau heißt Silbersee. Bis in die 1920er Jahre wurde hier Kalk für die Eisenverhüt-tung gewonnen. Nachdem man den Abbau eingestellt hatte, versank die Landschaft in einem kristallklaren, blauen und bis zu 15 m tiefen See: dem Silbersee.

Seit den achtziger Jahren sank sein Wasserstand stetig – bis er ausgetrocknet war. Dabei wurde auf dem Grund des Sees ein etwa 240 m langer Stollen frei, der nun auf Initiative des Natur- und Geoparks TERRA.vita für Besu-cher zugänglich gemacht wird.

Neben dem industriellen Kontext interessiert vor allem die erdgeschichtliche Entwicklung der Hüggelregi-on, die mit der Freigabe des Stollens wieder offengelegt wird. Denn an den Stollenwänden sind Abdrücke einer versteinerten und etwa 240 Millionen Jahre alten Wat-tenmeerlandschaft zu sehen – mit vielfältigen Spuren

von Ursauriern, Muscheln, Hummern, Krebsen, Watt-würmern und anderem mehr. Die Stiftung unterstützt das Projekt mit 5.000 Euro.

mw

Liebe Wohltäter und Freunde

unseres Kinderheimes Fujinosono!

Mit großer Freude kann ich Ihnen allen mitteilen, dass am 29. Juni

das wiederaufgebaute Kinderheim Fujinosono feierlich eröffnet

werden konnte.

Gemeinsam mit vielen Gästen aus dem In- und Ausland konnten

wir vormittags die Einsegnung durch unseren Bischof Hiraga von

Sendai vornehmen … Es war eine wunderbare und herzliche Fest-

feier …

Die Kinder konnten es kaum erwarten, ins neue Heim einziehen zu

dürfen. Den ganzen Tag haben sie ihre Sachen gepackt und ins neue

Heim getragen. Unsere Oberschüler haben alle ihre Kräfte eingesetzt

für den Möbeltransport … Nun heißt es sich einzuleben in der neuen

Umgebung …

Wir können immer wieder nur danken für so viele Menschen, die uns

so großherzig unterstützt haben. Getreu unserem Leitbild wollen wir

von Herzen danken und Ihrer aller im Gebet gedenken.

Im Namen des Kinderheimes Fujinosono

Schwester Maria Caelina

Vor dem Start (von links): Andreas Busemann (Zoogeschäftsführer), Reinhard Sliwka (Aufsichtsratsvorsitzender Zoo Osnabrück gGmbH), John McGurk (1. Vorsitzender des Vereins „Sportler 4 a childrens world“) und Heike Siebert (Stiftung Stahlwerk Georgs-marienhütte) mit Kindern, die am Bambini-Lauf teilgenommen haben.

Foto: Martina Hümmer

Werksfoto

Drachenboot, zwei. Drachenbootfestival 2013 in Hannover auf dem Maschsee. Die Dragon Riders der

Harz Guss Zorge haben es allen gezeigt und sich um sechs Plätze verbessert – trotz widriger Umstände im Vorfeld: Zunächst mussten sie ihren Trommler und einige Paddler ersetzen und neu einweisen. Dann ging das auf zwei Einheiten begrenzte Training auf dem Maschsee schief – beim ersten Mal, weil man in einen Stau und dadurch zu spät kam, beim zweiten Mal, weil man mit einer Rumpfmannschaft antreten musste. Schließlich musste man das erste Rennen in Unterzahl und die restlichen Rennen mit einigen Ersatzpaddlern bestreiten. Dennoch war das Drachenbootfestival, zu dem insgesamt 3.200 Sportler angereist waren, ein voller sportli-cher Erfolg. Denn man belegte in der Fun-Sport-Gesamtklassifizierung den 37. Platz (von 49). Das Foto zeigt die HGZ-Dragon-Riders in ihrem neuen Outfit.

Inge Altekruse-Wedler

HARZ GUSS ZORGE

Foto: Matthias Hoof

Drachenboot, eins. Die Windhoff Dragon Riders nahmen zum fünften Mal am Erdinger Drachenboot Cup

auf dem Quendorfer See in Schüttorf teil – mit vier neuen Paddlerinnen an Bord. Nach einer einzigen Trainingseinheit am Freitag kämpfte man am Samstag um den Einzug in die Endrun-de. 18 Mannschaften gingen über die 250 m lange Strecke an den Start. Nach zwei Vorläufen im K.o.-Verfahren hatte sich das Windhoff-Team als Achter qualifiziert. Am Sonntag mussten sie dann drei Endläufe absolvieren. Nach guter Leistung belegten die Windhoff Dragon Riders glücklich und zufrieden Platz 6. Wie immer entwickelte sich während der Rennen im Dra-chenboot jede Menge „Teamspirit“, der dem Miteinander am Arbeitsplatz zugutekommen wird. Dazu tragen auch die vielen Familienangehörigen und Arbeitskollegen bei, die immer wieder den Weg zu den Regatten finden, um das Team anzufeuern.

Stefan Zielinsky

WINDHOFF

Baustellenbesichtigung im Silberseestollen (von links nach rechts): Hermann Cordes (Stiftung Stahlwerk), Landrat Dr. Michael Lübbersmann und Hartmut Escher. Foto: Malte Schlaack

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MENSCHEN & KONTAKTE

Werksfoto

Von Alp zu Alp. Auch in diesem Jahr organisierten Mitarbeiter der Stahl Judenburg

einen Motorradausflug. Eine kleine Gruppe von Bikern wollte die schöne Landschaft um den Semmering auf einem etwa 430 km langen Rundkurs erkunden. Morgens um 8 Uhr machte man sich auf den Weg. Eine Stunde später traf man in Bruck an der Mur ein, wo sich einige Biker-Kollegen der VTK Veredelungstechnik Krieglach anschlossen. Bei schönem Wetter führ-te die Tour über Frohnleiten, Rechberg und andere Orte in Niederöster-reich übers „Höllental“, den Ochssattel, Hieflau und den Steirischen Erz-berg zurück zum Ausgangspunkt in St. Michael. Nur auf dem Weg über den Erzberg gab es zum Abschluss eine kleine „Regendusche“. Obwohl sich die Gruppe aus unterschiedlichen „Bikern“ rekrutierte (Super-Tou-rensportler, Tourer, Chopper und Endurofahrer), war die Abstimmung gut. Jeder erlebte einen spannenden und schönen Tag. Etwas erschöpft, aber zufrieden und vor allem unfallfrei kamen alle Teilnehmer am späten Nachmittag wieder zu Hause an. Bei einer Rast auf der Teichalm (von links nach rechts): Ewald Thaller, Helmut Wolfger, Thomas Hinterlassnig, Ale-xander Leitner, Günther Jauk und Manfred Kandler (externer Teilnehmer einer Lieferfirma).

Helmut Wolfger

STAHL JUDENBURG

Aufstand erfasste auch StahlwerkSchmiedewerke Gröditz · Stadt und Werk gedenken der Opfer des

17. Juni 1953.

1953 kam es aufgrund der schlechten sozialen Lage zu

Unruhen in der DDR. Die Bevöl-kerung war mit vielen Dingen un-zufrieden: dem niedrigen Lebens-standard, niedrigen Löhnen und der unzureichenden Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern, die zudem qualitativ oft schlecht waren.

Um die Entwicklung der Schwerindustrie zu beschleuni-gen (was gleichzeitig die Dros-selung der Konsumgüterindus-trie bedeutete), fasste die SED daraufhin mehrere Beschlüsse zum „Aufbau des Sozialismus“. Hauptschwerpunkt war die Er-höhung der Arbeitsnormen. Eine solche Erhöhung hatte be-reits im Herbst 1952 zu Arbeits-niederlegungen geführt. Trotzdem beschloss die SED im Mai 1953 eine gesetzliche Normenerhöhung um mindestens 10 Prozent. Da das Produktivitätspotenzial aber bereits ausgeschöpft war, war das gesetzliche Soll nicht erreichbar. Folge: Die Beschäftigten mussten erhebliche Lohneinbußen hinneh-men.

Am 17. Juni 1953 kam es dar-aufhin in etwa 400 Orten der DDR zu Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen – auch in Grö-ditz. Ihr Ziel: die Rücknahme der erhöhten Forderungen. In Berlin kam es bereits am Vormittag zu Arbeitsniederlegungen. Während der 2.  Schicht legte auch die Be-legschaft des Gröditzer Stahl- und

Walzwerkes die Arbeit nieder und verkündete den Streik. Die Beleg-schaft gab 40 Forderungen be-kannt, die gegen Schichtende der Werksdirektion übergeben wur-den.

Von allen Streikenden in den sächsischen Stahlwerken waren es nur die Gröditzer, die ihre For-derungen massiv durchzusetzen versuchten. Am 18. Juni fuhren russische Panzer vor dem immer noch geschlossenen Werktor auf. Wütende Arbeiter, die versuchten, über das Tor zu klettern, wurden von besonnenen Kollegen aufge-halten. Auch die Rote Armee han-delte besonnen, sodass es zu kei-nem Zwischenfall kam.

Am Nachmittag des 18.  Juni sprach der damalige Minister für Schwerindustrie, Fritz Selbmann, zu den Gröditzern. Er forderte die Streikenden eindringlich auf, normale Zustände im Werk herzu-stellen und die Arbeit wieder auf-zunehmen. Die 2. Schicht nahm daraufhin die Arbeit wieder auf.

Zum 60. Jahrestag fand am 17. Juni eine Gedenkfeier an der Grö-ditzer Gedenkplatte statt. Bürger-meister Jochen Reinicke hatte neben Frank Richter (Landeszentra-le für politische Bildung) und dem Landtagsabgeordneten Sebastian Fischer auch Vertreter der Schmie-dewerke Gröditz eingeladen.

jp

Foto: mw

Guinness-Rekord. Höher, schneller, weiter, verrückter – das ist das

Motto der TV-Sendung „Guinness World Records – Wir holen den Rekord nach Deutschland“. An einem Rekord war nun auch die GMHütte „betei-ligt“: 25 Rollstuhlfahrer versuchten, mehrere Trucks mit einem Gesamt-gewicht von 50 t über eine Strecke von 100 m zu ziehen – und das nur mit reiner Muskelkraft. Diesen Rekordversuch wollte auch die GMHütte unterstützen, als sie angefragt wurde, ob das offizielle Auswiegen der Trucks auf der Straßenwaage des Stahlwerks stattfinden könne. Und so rückte eines Morgens ein Gespann von drei amerikanischen Trucks, ein Filmteam und ein offizieller Richter von Guinness World Records an, um das Gewicht zu ermitteln und filmisch zu dokumentieren. Auch Pförtner und Wäger Martin Menkhaus legte sich ins Zeug und erfüllte alle Kame-raeinstellungs- und Aktionswünsche des Filmteams. Der Rekordversuch fand danach auf dem alten Militärflughafen in Hörstel statt. Alle fieber-ten bei der Ausstrahlung mit. Und schließlich stellte das Rollstuhlteam einen neuen Guinness World Record auf. Martin Menkhaus (rechts) im Gespräch mit Juror Olaf Kuchenbecker und Redaktionsleiterin Verena Hempelmann.

mw

GMHÜTTE

Offener Brief an den Senator

Die politische Unsicherheit in Sachen Energiewende wirkt sich auch auf WeserWind aus (siehe glückauf 2/2013, Seite 28). Die WeserWind-Mitarbeiter und IG-Metall-Vertrauensleute Udo Bergknecht (Vertrau-enskörperleiter) und Achim Wallat (Stellv. Vertrauenskörperleiter) haben deshalb am 11. September einen offenen Brief verfasst – adres-siert an Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen der Freien Hansestadt Bremen. Sie bitten ihn, sich für die Offshore-Windenergie-Industrie einzusetzen. Hier einige Auszüge:

Nachdem Ihnen die Kollegen der Fa. PowerBlades bereits ihre Situation in einem Brief mitgeteilt haben, wollen auch die Vertrauensleute der IG Metall in der Fa. WeserWind GmbH, Offshore Construction Georgsmarien-hütte in Bremerhaven, auf diesem Wege über die äußerst prekäre Lage in unserem Betrieb und die damit verbundenen sehr problematischen Aus-wirkungen auf unsere Kolleginnen und Kollegen darstellen …

Herr Günthner, wir machen uns begründete Sorgen um den wieder-erstarkten Wirtschaftsstandort Bremerhaven und um die Arbeitsplätze, die im Zusammenhang mit der Offshore-Windenergie entstanden sind. Der Aufbau der Offshore-Windenergie muss zusätzlich durch die Landespolitik unterstützt werden, um den Verlust von Arbeitsplätzen zu verhindern …

Wir sind stolz darauf Vorreiter der Energiewende zu sein. Durch die Mit-hilfe unserer Kollegen ist die Fa. WeserWind allein in der Lage, solche Fun-damente der Energiewende herzustellen. Diesen Stolz kann uns niemand nehmen. Doch Stolz allein kann unsere Arbeitsplätze nicht sichern. Wir möchten nicht das gleiche „Schicksal“ erleben, wie es unsere Kolleginnen und Kollegen der Fa. CSC in Cuxhaven, Bard Emden usw. z.Zt. erleiden müssen. Nicht zuletzt werden wir, wenn die Stagnierung der Offshore-Windenergie anhält, uns Gedanken über die Folgen des Verlustes einer industriellen Chance machen müssen.Um die bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten, muss eine „Delle“ von geschätzt 12 Monaten überbrückt werden. Wir glauben fest an diese Industrie, und wir glauben, dass durch unser und Ihr Engagement diese Industrie eine Chance hat. Wir brauchen noch vor den Bundestagswah-len ein starkes Signal aus Berlin um die Zukunft der Offshore-Industrie zu sichern. Nur dann gibt es Chancen, dass neue Aufträge eingehen.Bleibt dieses Signal jedoch aus, wird die logische Konsequenz Unterbe-schäftigung nicht nur bei WeserWind sein …

Wir appellieren an Ihre soziale Verantwortung, helfen Sie uns und den anderen betroffenen Firmen. Stehen Sie an der Seite der Beschäftigten.Schöpfen Sie alle im „Notfall“ vorhandenen und zu schaffenden Mittel aus, um diese Krise abzufedern. Verlängern Sie ggf. die Kurzarbeitsperiode auf 18 bzw. 24 Monate (auch für die Leiharbeit). Setzen Sie sich verstärkt für Weiterbildung und Qualifizierung ein.

Dankeschön

Die GMHütte hatte 45 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter samt Part-ner/-innen in den Osnabrücker Zoo geladen, um die aktuellen Be-triebsjubiläen zu feiern. Acht Mit-arbeiter wurden für ihre 25-jähri-ge, 26 für ihre 35-jährige und elf für ihre 45-jährige Betriebszugehö-rigkeit geehrt. Die Jubilare mach-ten sich nach einer Stärkung am Buffet der Samburu-Lodge in klei-nen Gruppen mit Guides auf eine Safari durch die afrikanische Zoo-Steppenlandschaft.

Glückwunsch

Zum 60. Geburtstag von Manfred Raith (Leiter der Abteilung Finan-zen/Controlling) hatte Stahl-Ju-denburg-Geschäftsführer Ewald Thaller den Jubilar und einige andere Mitarbeiter in die Brauerei Murau eingeladen, einen Partner der Initiative „Kraft.Das Murtal“. Nach einer Führung im Brauerei-museum und einem kurzen Film über die Entstehung des Biers, lie-ßen es sich Murau-Geschäftsführer Josef Rieberer und Braumeister Christoph Lippert-Pagany nicht nehmen, die Gäste persönlich durch die Produktion zu führen.

KURZNEWS

Gedenkplatte in Gröditz Foto: jp

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MENSCHEN & KONTAKTE

BETRIEBSJUBILÄENGeschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

ROHSTOFF RECYCLING

Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH35 Jahre: Volker Meyenborg (Betrieb Hafen Osnabrück)

STAHL

WISTA Stahlhandel Witten GmbH10 Jahre: Sebastian Thomas (Lager) und Janusz Zbien (Lager)20 Jahre: Margarete Kissig (Cont-rolling) und Sigrid Korte (Vertrieb) Stahl Judenburg GmbH25 Jahre: Angela Kaspret (Personalabteilung) Mannstaedt GmbH25 Jahre: Adem Aytekin (Zieherei), Huseyin-Avni Cakmak (Logistik-zentrum), Reiner Dworschak (Quali-tätsmanagement), Jan-Jerzy Kukla (Weiterverarbeitung), Josef Pfeifer (Adjustage), Marcus Schmitz (Walzwerk) und Christian Winkler (Zieherei)35 Jahre: Ralf Funken (Zieherei), Frank Kurtenbach (Instandhaltung) und Gerald Quadt (Qualitäts-management)45 Jahre: Friedhelm Höfer (Instandhaltung) Stahlwerk Bous GmbH35 Jahre: Jürgen Beck (Rechnungs-wesen), Klaus-Peter Braun (Erhal-tung), Doris Carus (Stahlwerk), Mechthild Jager (Einkauf) und Frank Markus Wilke (Stahlwerk)45 Jahre: Gerhard Dühr (Stahl-werk), Ludwig Grasmück (Rech-nungswesen), Bernd Heft (Arbeits-sicherheit/Werkdienste), Horst Kiefer (Erhaltung), Toni-Josef Laubach (Personalabteilung) und Gustav Reibold (Stahlwerk) Georgsmarienhütte GmbH25 Jahre: Sven Igelbrinck (Verfah-renstechnik/Probenwerkstatt), Kay Mindrup (Walzwerk), Niyazi Ormanci (Walzwerk), Uwe Schwarberg (Wal-zenwerkstatt) und Lothar Volkmann (Stahlwerk)35 Jahre: Andreas Bolduin (Stahl-werk), Manfred Brinkemöller (Quali-tätssysteme), Horst Bunselmeyer (Finalbetrieb), Stefan Dreyer (Stahl-werk), Andrea Frank (Personalwe-sen/Sekretariat), Franz-Josef Henke (Logistik), Reimund Laermann (Energiemanagement), Vera Loose (Arbeitssicherheit/Werkssicherheit), Uwe Oehlke (Walzwerk), Rainer Plogmann (Stahlwerk), Michael Rolf (Stahlwerk), Ludger Schlinge (Stahl-werk), Hartmut Stallkamp (Final-betrieb) und Manfred Unnewehr (Stahlwerk)45 Jahre: Johannes Riemann (Werkssicherheit/Altersteilzeit) MVO GmbH10 Jahre: Sergej Serdyukov (Maschinenbediener/Serien-fertigung)

GMH Blankstahl GmbH, Standort Böbingen45 Jahre: Stefan Fiedler

SCHMIEDE

Energietechnik Essen GmbH25 Jahre: Jörn Bonneck (Logistik)35 Jahre: Klaus Biell (Technische Dienste), Dirk Engelhardt (Warm-behandlung), Uwe Goscianiak (Logistik), Jürgen Helf (Mechanische Bearbeitung) und Oliver Schoppe (Mechanische Bearbeitung)45 Jahre: Horst Elsner (Qualitätswe-sen) und Klaus Enkelmann (Logistik) Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH35 Jahre: Thomas Ikrath (Ferti-gung), Holger Jaekel (Werkzeug-wirtschaft) und Jens-Dieter Plath (Fertigung)40 Jahre: Rainer Behrendt (Fer-tigung), Klaus Füting (Fertigung), Ellen Hahn (Verwaltung), Dietmar Scharfenort (Fertigung) und Andreas Swinka (Kompetenzcenter)45 Jahre: Manfred Lindemann (Werkzeugwirtschaft), Günter Maaß (Fertigung) und Arnim Wittenberg (Kompetenzcenter) Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH 20 Jahre: Manuela Rudolf (Verwaltung)50 Jahre: Günter Wroz (Fertigung) Schmiedag GmbH, Hagen 25 Jahre: Frank Thiel (Gesenkschmiede)35 Jahre: Güner Aytas (Vergüterei) und Klaus Broge (Mechanische Fertigung)45 Jahre: Udo Hiller (Werkzeugbau) Schmiedag GmbH, Homburg 45 Jahre: Georg Defland und Emil Müller (beide Mechanische Fertigung) Schmiedewerke Gröditz GmbH10 Jahre: Stefan Aust (Elektro-stahlwerk), Thomas Borstnitz (Werkserhaltung), Christoph Czer-nek (Werkserhaltung), Tom Förster (Elektrostahlwerk), Jörg Schade (Werkserhaltung), Sebastian Thiele (Schmiede), Christopher Weddin (Ringwalzwerk) und Oliver Wolf (Schmiede)20 Jahre: Ronny Donath (Personal-wesen), Jens Fornfeist (Elektrostahl-werk), Jörg Golla (Schmiede), Wolf-gang Hoffmann (ATZ-Freizeitphase), Harald Schmiele (Ringwalzwerk) und Torsten Wilhelms (Einkauf)30 Jahre: Brigitte George (Vertrieb), Uwe Hoffmann (Elektrostahlwerk), Dieter Jüttner (Ringwalzwerk), Jens Kühnel (Schmiede), Detlef Müller (Ringwalzwerk) und Bernd Theinert (Mechanische Bearbeitung)40 Jahre: Karin Bachmann (Schmie-de), Jörg Forkel (Ringwalzwerk), Jür-gen Gräbs (Schmiede), Rolf Hartung (LZK), Jürgen Haubold (Elektrostahl-werk), Manfred Haude (Elektrostahl-werk), Jürgen Hentschel (Transport), Monika Krüger (Finanzen/Control-ling), Klaus-Peter Kühnel (Schmiede), Gunter Nitzsche (Qualitätswesen), Wolfgang Pelzer (Werkserhaltung), Gerd Pogontke (Schmiede), Helfried Richter (Elektrostahlwerk), Harald Schob (Mechanische Bearbeitung), Hans-Jürgen Sitta (Schmiede), Sabi-

ne Stößer (Transport), Jochen Theiss (Werkserhaltung) und Rolf-Dieter Weber (Mechanische Bearbeitung)50 Jahre: Jochen Klunker (ATZ-Frei-zeitphase), Jürgen Plato (Datenver-arbeitung) und Gerhard Schröfel (Elektrostahlwerk) Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG15 Jahre: Stephan Hönow (Instand-haltung)30 Jahre: Uwe Kaiser (Adjustage)35 Jahre: Frank Domke (Adjustage), Michael Knappert (Hammerstrecke), Michael Schorisch (Instandhaltung) und Martin Schubert (Wärmebe-handlung)40 Jahre: Ingo Borchert (Hammer-strecke) und Bernd Gagstädter (EDV)45 Jahre: Gernot Bartusch (Ham-merstrecke), Bernd Brechlin (Ham-merstrecke), Lothar Dieck (Ham-merstrecke), Karl-Heinz Goede (Hammerstrecke) und Bernd Lenz (Adjustage)

BAHN

Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH, Hauptverwaltung25 Jahre: Angela Haufe (Auftrags-management) und Martina Kuhnhö-fer (Prüf- und Forschungszentrum)35 Jahre: Jürgen Beine (Reparatur-fertigung), Michael Ernst (Mecha-nische Bearbeitung), Roland Fiedler (Reparaturfertigung), Jörg Goldmann (Mechanische Bearbeitung), Wolf-gang Grund (Warmformgebung), Martin Heimeshoff (Mechanische Bearbeitung), Petra Kaczmarek (Qualitätssicherung), Reiner Kunz (Mechanische Bearbeitung), Uwe Laube (Mechanische Bearbeitung), Uwe Lüersen (Mechanische Bearbei-tung), Christian Maifeld (Warm-formgebung), Malte Markowski (Mechanische Bearbeitung), Andreas Oppermann (Mechanische Bearbei-tung), Ralf Scheiner (Mechanische Bearbeitung), Klaus-Peter Schmitz (Mechanische Bearbeitung), Udo Wefelscheid (Warmformgebung), Matthias Windener (Mechanische Bearbeitung), Bernd Wolf (Warm-formgebung) und Georg Zborala (Mechanische Bearbeitung)45 Jahre: Dietmar Berg (Reparatur-fertigung), Winfried Heinicke (Ein-kauf), Karl-Heinz Kislewski (Soziale Dienste), Joachim Röske (Mechani-sche Bearbeitung) und Heinz-Jürgen Wolf (Betriebsrat)

Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH, Werk Ilsenburg10 Jahre: Marcel Gleffe (Fertigung), Maik Herzberg (Fertigung), Stephan Mahrholz (Auftragsmanagement), Markus Ruhnow (Fertigung) und Candy Tiedemann (Fertigung)15 Jahre: Maik Becker (Fertigung), Thomas Bode (Vertrieb), Sandro Bollmann (Fertigung) und Christian Sulkowski (Fertigung)20 Jahre: Christian Elsner (Fertigung)

25 Jahre: Reinhard Schachtschnei-der (Fertigung)30 Jahre: Jürgen Brückner (Betriebs-rat) und Mario Langer (Fertigung)35 Jahre: Sebastian Deichsel, Andreas Ehrhardt, Ronald Pohl, Andreas Rösler und Uwe Siesespeck (alle Fertigung)40 Jahre: Erik Bader (Auftragsma-nagement), Gunnar Böttcher (Fer-tigung), Volker Kunzel (Fertigung) und Volker Memmener (Fertigung)45 Jahre: Horst Baier (Fertigung), Hermann Großhennig (Vertrieb) und Roland Stempel (Fertigung) Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH20 Jahre: Ronny Schernitz (Fertigung)40 Jahre: Frank Andreas, Christian Aust, Friedhold Gläser, Bernd Grün-ert, Klaus Nagel, Ingolf Straube und Bernd Surek (alle Fertigung) sowie Renate Reichelt (Fertigungskontrolle)45 Jahre: Harald Olbrich (Qualitäts-kontrolle)

MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.10 Jahre: Isaac Alves dos Santos (Wartung/Schmiede) und Wagner de Almeida Silva (Stahlwerk)

GUSS

Dieckerhoff Guss GmbH25 Jahre: Mustafa Cosgunoglu (Kernmacherei) und Senel Sarica (Formerei)40 Jahre: Luigi Brancato (Qualitätssicherung)

Friedrich Wilhelms-Hütte GmbH25 Jahre: Asker Ertürk (Fertigput-zerei), Bernd Herbertz (Schmelzbe-trieb), Mehmet Korkmaz (Formerei Maschinenguss), Bayram Safak (Pfannenwirtschaft), Markus Sottke (Fertigungskontrolle) und Jörg Zawi-nell (Qualitäts-Prüfung Bearbeitung)35 Jahre: Arndt Bruns (Formerei Maschinenguss), Bernd Hartding (Schmelzbetrieb), Uwe Kronenber-ger (Finanzwesen), Wolfgang Krüger (Kernmacherei), Harry Schneider (Fertigputzerei), Jürgen Georg Senf (Fertigung), Ralf Stockmann (Gieß-betrieb), Wolfgang Weber (Kon-verter) und Franz-Jürgen Weritz (Arbeitsvorbereitung)45 Jahre: Reinhold Wesolowski (Finanzwesen) und Hans Westerfeld (Formerei Maschinenguss)

Harz Guss Zorge GmbH25 Jahre: Sandra Becker (Verkauf) und Uwe Gebel (Formanlage)

MWK Renningen GmbH10 Jahre: Gazmed Ahmeti (Kalt-harz), Balachandran Kandasamy (Kernmacherei), Norbert Kloß (Ver-waltung), Thorsten Lippert (Monta-ge) und Florian Vogel (Vertrieb)15 Jahre: Stavros Zapartas (Schmelzerei)

MWK Schwäbisch Gmünd GmbH10 Jahre: Benjamin Schwarz (NC-Bearbeitung)25 Jahre: Sven Böhme (Qualitätssicherung), Rosario Castelli (Endprüfung) und Muammer Sayin (Kernmacherei)

Pleissner Guss GmbH25 Jahre: Thomas Engelken (Mechanische Bearbeitung), Uwe Nachtmann (Qualitätsmanagement), Uwe Klapproth (Qualitätsmanage-ment), Uwe Nachtmann (Quali-tätsmanagement), Konstantinos Pritzinis (GX Putzerei), Asaf Sulhan (GS Putzerei) und Abdullah Yesildag (Mechanische Bearbeitung)

Stahlguss Gröditz GmbH10 Jahre: Sven Hotze (Formerei) und Tobias Mahn (Formerei)20 Jahre: Frank Grütze (Schweißerei)30 Jahre: Morris Klinke (Formerei)40 Jahre: Bernd Laubner (Forme-rei), Ernst Schermer (Formerei), Frank Seher (Fertigungskontrolle) und Wolfgang Voigt (Formerei)

Walter Hundhausen GmbH 25 Jahre: Dirk Henneboele (Betriebstechnik), Ulrich Kenschke (Vertrieb), Dirk Malolepsy (Modell-bau) und Dirk-Frank Skrzypek (Endfertigung)

ENGINEERING

IAG MAGNUM GmbH35 Jahre: Ralf Ballmann (Mecha-nische Bearbeitung), Reinhold Buck (Vertrieb/Vorkalkulation), Stefan Hartmann (Schweißtechnik), Klaus Kurschat (Mechanische Bearbei-tung), Stefan Lechtreck (Schweiß-technik), Ulrich Niemann (Mecha-nische Bearbeitung), Hans-Jürgen Nobbe (Mechanische Bearbeitung) und Detlef Ortmeyer (Mechanische Bearbeitung)

SERVICE

GSG GmbH25 Jahre: Ingo Klein (Anlagenteam Medien) und Thomas Tiemeyer (IH-Team Mechanische Werkstatt)35 Jahre: Thomas Bücker (Anla-genteam Finalbetrieb), Siegfried Gervelmeyer (Anlagenteam Stahl-werk Automation), Peter Hutmacher (Anlagenteam Medien), Hans-Wer-ner Korte (Anlagenteam Walzwerk/Finalbetrieb), Stefan Mindrup (IH-Team Mechanische Werkstatt), Martin Niermann (Steuerungsteam Walzwerk/Finalbetrieb/Blankstahl), Günther Ottmann (Anlagenteam Gießbetrieb), Andreas Schimmöller (Steuerungsteam Walzwerk/Final-betrieb/Blankstahl), Klaus Stumpe (Anlagenteam Stahlwerk), Peter Unland (IH-Team Stahlbau) und Stefan Willmann (IH-Team Stahlbau)

PERSONALIA// 3. Quartal 2013 KURZNEWS

46 und 48 Jahre dabei

Kranbau Köthen · Zwei langjährige Mit-arbeiter wurden in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet: Werner Rausch (unten) war 46 Jahre dabei, zu-letzt als Instandhalter und Lehrschwei-ßer; Hans-Joachim Marx (oben) brachte es sogar auf 48 Jahre. Er arbeitete zuletzt als Vorabeiter im Bereich Elektrik.

50 Jahre dabei

Schmiedewerke Gröditz · Gerhard Schröfel konnte am 1. September sein 50-jähriges Betriebsjubiläum feiern. Er be-gann 1963 als 15-jähriger eine Lehre als Stahlwerksfacharbei-ter und arbeitete dann lange Jahre als Schmelzer. Nach einem schweren Arbeitsunfall wechselte er 1981 in die Gattierung.

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glück auf · 3/2013 ......... 32

DIES & DAS

Süd-frucht

An-regung

Lehre derFolge-richtig-keit

Vertreter,Gehilfe

quark-ähnlicheSpeiseaus Soja

Norm-größe(Papier,Buch)

Rang,Dienst,Stellung

imi-tieren

Wasser-dampf-gebilde

ordnen

unheil-voll,bedenk-lich

Erd-zeitalter

augen-blicklich

nichtmit,sondern...

Kurier

griech.Vorsilbe:bei, da-neben

bürger-licheKleidung

Mineral-farbe

großesGefäßmitHenkel

Wider-stands-fähig-keit

germa-nischeSagen-gestalt

Scharf-sinn

Hotel-besucher

Kfz.-Z.:Lindau

Insel-staatin derKaribik

Schrift-steller-verband(Abk.)

Ziererei,gespreiz-tes Be-nehmen

Lippen-blütler

Abk.:vorallem

Stadtin derToskana(Turm)

Sumpf

förm-licheAnrede

chem.Zeichen:Tellur

park-ähnlicheAnlage

Blechaus-stechen

glückauf ·f Rät sel

ZULETZT NOT IERT

Abenteuerliche Informationsfahrt: 39 Sicherheitsbeauftragte der GMHütte machten gemeinsam einen Ausflug. Zuerst ging es nach Rheine, um einem Schwester-Unternehmen – der Windhoff Bahn- und Anlagentechnik – einen Besuch abzustatten. Nach kurzer Begrüßung und Werksfilmvorführung ging es in den Betrieb. Bei dem Rundgang wurden den Gästen interessante Produkte aus der Bahn- und Fahrzeugtechnik sowie dazugehöriger Industriebereiche präsentiert. Danach erwartete die Teilnehmer ein Abenteuer ganz besonderer Art: sechs Kilometer strom-abwärts Richtung Rheine im Kanu. Was die Kollegen dabei erlebt haben, lesen Sie in der glückauf 4/2013.

vl

Meisterstück zur Meisterprüfung Ein Geschenk der Friedrich Wilhelms-Hütte aus dem 19. Jahrhundert wandert durch die Geschichte.

Jörg Bading ist Marketingleiter der Purmetall GmbH, einem

Unternehmen, das mit der Fried-rich Wilhelms-Hütte in Mülheim an der Ruhr Geschäftsbeziehungen unterhält. Als er vor einiger Zeit seinen Freund Stefan Schildhauer traf, fragte der ihn. „Kennst du eigentlich die Friedrich Wilhelms-Hütte?“ – „Ja, die kenne ich.“ – „Dann hab ich was für dich!“

Und was Jörg Bading zu sehen bekam, war ein wahres Schmuck-stück: eine goldene Taschenuhr aus dem 19. Jahrhundert, verpackt in einer samtbezogenen Holzscha-tulle, mit eingravierter Widmung: „1845 18. October 1895 – Dem Meister Heinrich Seeger in dankba-rer Anerkennung seiner 50jährigen treuen Dienste in unserem Hoch-ofenbetriebe – die Fried. Wilh. Hütte zu Mülheim Ruhr.“

Doch was hat ein Schildhauer mit einem Seeger zu tun? Die Lö-

sung kennt Dr. Manfred Schild-hauer, Orthopäde im Ruhestand und Vater von Stefan Schildhauer: „Meine verstorbene Frau ist eine geborene Seeger. Und Heinrich See-ger, das war ihr Urgroßvater. Über ihn, den Großvater und schließ-lich den Vater ist die Uhr in direk-

ter Linie an sie gekommen. Und als unser Sohn Stefan seine Prüfung zum Orthopädie-Technikermeister erfolgreich abschloss, hat sie ihm die Uhr geschenkt.“ Und was weiß er über Heinrich Seeger? Hier muss auch Dr. Schildhauer passen: „Ich weiß nur, dass er Werkmeister war.

Aber welche Bedeutung dieser Be-ruf seinerzeit hatte …?“ Eine Ant-wort könnte helfen einzuschätzen, weshalb ihm ein so wertvolles Geschenk zum Betriebsjubiläum gemacht wurde. Für Dr. Schildma-cher, den gebürtigen Niederbay-ern, den es bereits 1950 ins Rhein-

land verschlagen hat, ist die Uhr bei seinem Sohn jedenfalls bestens aufgehoben: „So bleibt das Fami-lienerbstück in Handwerkerhand.“

pkm

Blätterrauschen im HerbstBlauschimmelgekäste Blattsalatvarianten auf Kürbis und Pilzen

Wer Salate mag, weiß: Damit sie nicht langweilig werden, muss man möglichst viel variieren. Erste Regel: Benutze vie-le unterschiedliche Dressings. Zweite Regel: Orientiere dich bei den Zutaten einfach an den saisonalen Produkten.

Dann kommt fast ganz von alleine Ab-wechslung in die Salatschüssel:

Zutaten:• 1 Hokkaido-Kürbis (etwa 1 kg)

• 2 Handvoll Pilze (beispielsweise

Steinchampignons)

• 2 Handvoll Rauke

• 1 halber Kopf Radicchio

• 12 Salbeiblätter

• 2 Knoblauchzehen

• 100 g Blauschimmelkäse

• Zimtstange

• Salz und Pfeffer

• Olivenöl

• 2 TL Honig

• 1 TL Senf

• frisch gepresster Zitronensaft

Und so bereiten Sie den Salat zu:

• Ofen auf 180 Grad Celsius vorheizen.• Den Kürbis halbieren, grob schälen und

Kerne mit einem Löffel entfernen.• Kürbis in Spalten schneiden und anschließend wür-

feln. Knoblauch pellen und in dünne Scheiben schnei-den. Zusammen mit den Kürbiswürfeln, der Zimt-stange, den Salbeiblättern und 4 EL Olivenöl in einen Bräter geben und dort für 30 min schmoren.

• Inzwischen die Champignons – bei Bedarf – putzen, Stielansatz entfernen und in dünne Streifen schnei-den. Die Pilzscheiben portionsweise (sie sollten nicht übereinanderliegen) in einer Pfanne (mittlere Hitze)

ohne Fettzugabe dünsten und beiseitestellen.• Für das Dressing 2 TL Honig und 1 TL Senf verrühren.

Etwa 2 EL Zitronensaft hinzugeben. Mit 6 EL Olivenöl zu einer sämigen Salatsoße verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Abschmecken. Nach Bedarf Zitronen-saft oder Olivenöl nachgeben.

• Den Salat anrichten. Rauke- und Radicchioblätter zuerst. Darüber den geschmorten Kürbis und die gedünsteten Pilze geben. Je nach Geschmack Blau-schimmelkäse darüberbröseln.

• Mit dem Dressing beträufeln und servieren.

glückauf wünscht Ihnen guten Appetit.

Foto: Thomas Hesselmann-Höfling

Ein goldenes Prachtstück (gravierte Inschrift siehe Text). Gekauft wurde die Taschenuhr – so ein Vermerk auf der Schatulle – bei F.J. Dupré, seinerzeit Uhr-macher und Optiker in Mülheim.

Werkmeister Heinrich Seeger (24.10.1825 – 8.4.1897), stehend, kontrolliert einen Mitarbeiter.

Fotos: privat