Herold 09-2004
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V O R W O R T I N H A L TGroßbauwerk Schleuse U e l z e n II – die besondere Herausforderung - Anzeige -
GEGRÜNDET 2004 1. JAHRGANG/NR . 01AUSGABE 01/04 - SEPTEMBER/OKTOBER/NOVEMBER
I N N O V A B A U G E S E L L S C H A F T M B H · G E S E L L S C H A F T F Ü R I N N O V A T I V E S B A U E N · B O B E R S B E R G S T R A S S E 1 2 · 0 1 5 5 8 G R O S S E N H A I N · T E L . 0 3 5 2 2 / 5 2 3 8 2 9 · F A X 0 3 5 2 2 / 5 0 3 8 7 5 · W W W. I N N O V A - B A U G E S E L L S C H A F T. D E
Das größte Bauvorhaben, an dem
die Innova-Baugesellschaft als
Teil einer Firmenarbeitsgemein-
schaft bisher mitwirkt, ist die
Schleuse Uelzen II. Sie liegt zirka
50 km nördlich von Hannover.
Obwohl die gegenwärtig ge-
nutzte Schleuse mit einem Hub
von 23 Metern eine der größten
deutschen Binnenschleusen ist,
genügt sie den modernen Anfor-
derungen der Schifffahrt nicht
mehr. In den letzten Jahren
wurden in Spitzenzeiten an der
Schleuse Uelzen I bis zu 86
Schiffseinheiten pro Tag ge-
schleust. Die Notwendigkeit ei-
ner Steigerung der Attraktivität
des Elbe-Seitenkanals erforderte
eine Erhöhung von dessen
Durchlassfähigkeit und führte
so zum Neubau dieser Schleuse
neben der bestehenden. Die
Verbesserung der Leistungs-
fähigkeit des Elbe-Seitenkanals
entspricht den Zielen des
Bundesverkehrswegeplans, den
umweltfreundlichen Verkehrs-
träger Binnenschifffahrt stärker
als bisher am Verkehrswachstum
zu beteiligen. Mit einer Länge
von 115 Kilometern stellt der
Kanal den binnenseitigen Was-
serstraßenanschluss des See-
hafens Hamburg zum deutschen
Kanalnetz dar. Der ESK hat
sowohl nach der Vereinigung
Deutschlands als auch der Öff-
nung der osteuropäischen Märk-
te an Bedeutung gewonnen. Bei
der Realisierung dieses impo-
santen Projektes sind techni-
sche Meisterleistungen gefragt,
da die bereits vorhandene
Schleuse nur einen Achsab-
stand von 70 Metern zur neuen
hat. Der gegenseitige Einfluss
muss möglichst gering gehalten
und aus ökonomischen Gründen
soll der Grundwasserhaushalt
während der Bauphase nur sehr
wenig beeinträchtigt werden.
SCHLEUSENUNIKAT MITBESONDERER DIMENSION
Deshalb mussten besondere kon-
struktive und technologische Ver-
fahren zur Anwendung gebracht
werden. Wegen der enormen
Größe der Baugrube erforderte
die Entscheidung, während des
Baus keine weitreichende Grund-
wasserabsenkung zuzulassen,
höchste Anforderungen an Pla-
nung und Ausführung. Unter
anderem wurde ein vielfältiges
Messprogramm, das die Verfor-
mungen der Baugrube und des
Umfeldes registriert und be-
urteilen hilft, eingesetzt.
Innova – ein wichtiger Teildes Ganzen
FORTSETZUNG AUF SEITE 2
Grossenhainer
2
Porträt: Annett Seidel
3
Burkhard Müller
4
Politiker vor Ort
5
Reptilien-Ausstellung
5
EuroSpeedway
6
Der illegale EURO
7
DB nicht durch Stadtpark
HeroldHerold
Sehr geehrteGroßenhainerinnenund Großenhainer,liebe Leser,
Sie halten eine neue Zeitung in der Hand.Format, Papierqualität und sicher die Artder Berichterstattung sind neu und anders. Sie sind herzlich eingeladen, mit unsgemeinsam einen anderen Blick auf dasGeschehen in Kreisstadt und Region zuwerfen. Der „Großenhainer Herold“ wirdüber Firmen informieren, Kultur und Sportim Auge behalten sowie interessante Ereig-nisse aufgreifen. Er wird Politiker begleiten,von ihrer Arbeit berichten, eventuell Fragenstellen, versuchen, diese zu beantwortenund vor allem stets bestrebt sein, einattraktives, interessantes Medium zu sein. Die erste Ausgabe des Großenhainer He-roldes erscheint in einem Umfang von achtSeiten. Unser Team ist stets daran inte-ressiert, Themen aufzugreifen, auch solche,die eventuell bisher zu kurz gekommen sind.Ein größerer Umfang unseres Blattes istdabei ebenso angestrebt wie ein erweitertesVerbreitungsgebiet und ein Erscheinen inkürzeren Zeitabständen. Die Akzeptanz unserer Leser ist uns dabeisehr wichtig. Teilen Sie uns bitte mit, wieIhnen Ihr erster „Herold“ gefallen hat. Hin-weise, Tipps und Vorschläge nehmen wirgern entgegen und werden sie - in IhremInteresse - umsetzen.
Ihr NORBERT SAUER
INTERVIEW
G R O S S E N H A I N E R H E R O L D
S E I T E 2
Fortsetzung von Seite 2
Uelzen II entsteht als Unikat von
hoher Qualität. Diese Prämisse
zieht sich von der Planung über
die Konstruktion bis zum Tief-
und Hochbau durch das
gesamte Baugeschehen.
Der Troggrundkörper entsteht als
massives Bauwerk mit extrem
hoher Dichtigkeit der Sohle. Er
hat eine Länge von 265 m, eine
Breite von 52 m und eine Höhe
von 20 m. Daraus ergibt sich
eine, für die Schifffahrt, nutz-
bare Länge von 190 m. Der Hub
von Uelzen II beträgt 23 m.
Die Schleusenkammer wird von
bis zu 6,5 m breiten Stahl-
betonwänden begrenzt. Sie hat
eine Breite von 12,5 m und eine
Höhe von 28,5 m. Längskanäle
verbinden unterhalb der Kam-
mersohle die Laufsysteme des
Wassers. Die ersten Tiefbauar-
beiten begannen 1998. Schritt-
weise folgten die Einschalun-
gen, die Stahlbetonarbeiten, die
Installation der Maschinen- und
Anlagenausrüstung, der Strahl-
wasserbau und die elektro- und
nachrichtentechnischen Anla-
gen. Die Inbetriebnahme soll
Ende 2005 erfolgen.
MISCHFAHRZEUGKOLONNEMIT 357 KM LÄNGEAm Massiv der neuen Schleuse
werden zirka 250 000 Kubik-
meter Beton und rund 33 000
Tonnen Bewehrungsstahl ver-
baut. Die immense Dimension
dieses Baus soll ein kleines
Beispiel verdeutlichen. Würde
man alle benötigten Misch-
fahrzeuge mit einem Fas-
sungsvermögen von sieben
Kubikmetern in einer Reihe auf-
stellen, hätte diese eine Länge
von 357 km.
An diesem ehrgeizigen Vor-
haben ist Innova gegenwärtig
mit einem Bauleiter und zwei
Polieren, sechs Kranfahrern
sowie 60 Stahlbetonbauern und
Bauzimmerleuten beteiligt.
Für das Referenzpro-
jekt der Innova-
Baugesellschaft wird
von der Ge-
schäftsführung, je
nach Anforderung,
der Mitarbeiterein-
satz modifiziert und
den jeweiligen Erfor-
dernissen angepasst.
Dem guten Ruf der
Gesellschaft folgend
sind für die Realisie-
rung Arbeitnehmer
hoher Qualifikation
aller einschlägigen
Bauhandwerksberufe
erforderlich. Zuverläs-
sige Stahlbetonbauer,
Bauzimmerleute, Ein-
schaler sowie Poliere
und Vorarbeiter wer-
den am weiteren Fortgang der
Arbeiten beteiligt sein.
EM
I N N O V A – E I N W I C H T I G E R T E I L D E S G A N Z E N
A N N E T T S E I D E L – S E I T D E R G R Ü N D U N G B E I I N N O V A D A B E I
Die rechte Hand des Chefs„So einen guten Chef hatte ich
noch nie“, schwärmt Annett
Seidel. Sie ist in der Verwaltung
der Innova Baugesellschaft
m.b.H. Großenhain tätig und
sozusagen die rechte Hand des
Geschäftsführers Norbert Sauer.
Der diplomierte Wirtschaftswis-
senschaftler gründete das Un-
ternehmen im März 2003 und
beschäftigt fast 200 Mitarbeiter
auf mehreren Baustellen im
ganzen Bundesgebiet.
Besonders gefällt der Chef-
sekretärin das gute Betriebskli-
ma und dass Norbert Sauer
auch menschlich, und nicht nur
als Vorgesetzter, korrekt auf
seine Mitarbeiter eingeht und
für sie da ist. „Wenn man
Freude an der Arbeit hat, schaut
man nicht auf die Minute, da
kommt die positive Resonanz
ganz von allein“, verrät die 37-
jährige, die ihr Arbeitsverhältnis
zunächst mit einer geringfü-
gigen Beschäftigung begann.
In der Firma ist die gelernte
Kauffrau für Bürokommunika-
tion für nahezu alle Büroaktivi-
täten zuständig. Der tägliche
Schriftverkehr, Terminabspra-
chen, das Rechnungswesen
sowie die Personalangelegen-
heiten stehen ganz oben auf der
Liste ihrer Aufgaben.
Auch privat hat Annett Seidel
eher eine enge Beziehung zum
Bauen. Ihr Mehrfamilienhaus
auf der Herrmannstraße wird in
Eigenregie saniert und die Woh-
nungen selbst modernisiert. Da
ihr Mann in der Woche auf
Montage ist, geschieht das
meist an den Wochenenden.
Eine weitere Passion hat sie mit
ihrem Chef gemeinsam, das
Motorradfahren. Erst im No-
vember letzten Jahres erfüllte
sie sich den Traum von der
Fahrerlaubnis fürs größere Zwei-
rad. „In meiner Jugend bin ich
sehr gern Moped gefahren, es
war immer mein Traum, eine
größere Maschine zu fahren“,
gesteht die Mutter zweier fast
erwachsener Kinder. „Als Herr
Sauer mir im September ver-
gangenen Jahres eine Festein-
stellung bei Innova anbot und
daher eine gewisse finanzielle
Sicherheit abzusehen war, habe
ich es mir endlich gegönnt und
mich bei der Fahrschule an-
gemeldet“, erzählt sie weiter.
Die Prüfung hat sie bestanden,
ein eigenes Motorrad bekam sie
zu Ostern von ihrem Mann.
Bereits kurz danach, an ihrem
Geburtstag, unternahm sie eine
große Tour damit. Seit Herbst
2003 arbeiten zwei weitere Kol-
leginnen mit Annett Seidel im
Büro auf der Bobersbergstraße
in Großenhain.
EM
K O M M E N T A R
Wieder alles Zone?Von Henry MüllerDie apostrophierten blühenden Land-schaften eines Utopisten, welcher der-einst auf die Wählerstimmen aus den„neuen“ Bundesländern angewiesen war,sind nicht entstanden. Die heißen jetztSonderwirtschaftszone Ost mit Niedrig-lohnsektoren, denen unter Zahlung vonBuschzulage fragwürdige Entwicklungs-hilfe zuteil wird. Schadensminimierungohne konsequentem Handeln an denrichtigen Stellen. Untaugliche Konzepte,markige Worte, Berater ohne Kompetenz,aber viel Honorar. Honorig bedeutetefrüher ehrenhaft....Werden durch Abgaben und Hartz-konzepte Lehrstellen und Arbeitsplätzegeschaffen? Wo und was soll gearbeitetwerden, wenn keine Jobs da sind? Obnun zumutbar oder nicht. Sind alleArbeitslosen faul, unwillig, lethargisch? Diametral dazu Abfindungen in un-vorstellbarer Millionenhöhe, für in denRuhestand geschickte „erfolglose“ Mana-ger und Staatsdiener. Fristlose Entlas-sung mit Aussicht auf 300 Euromonatlich wäre oft angemessen, aberunvorstellbar. Dem gemeinen Mann wirdder Bausparvertrag angerechnet! DerKanzler suggeriert Zumutbarkeiten allerArt, und wenn der Lohn eben nicht reicht,muss es noch wo anders etwas dazuverdienen. Das Volk! Nicht Schröder undseine Mannen, die auf ihrem Schlinger-kurs von einer „konsequenten“ Durch-setzung der „rettenden“ Reformen zurnächsten Ausrede taumeln. Bei künftigenWahlen werden sie wohl in der einstelli-gen Prozentzone landen. Eine Stimmen-wanderung, die für Deutschland nurwenig bringen wird. Basta!Ist eine sinnvolle und vor allem gerechteUmverteilung des durchaus vorhandenenGeldes die Lösung? Steht das Land amselben Punkt wie die DDR in Jahre 89?Wohl noch nicht ganz. Doch die Montags-demonstrationen zeigen, dass Otto derNormalverbraucher die Konsequenzenschon spürt, aber sie wohl noch nichtschmerzlich genug fühlt? Aber spätestensim Januar wird’s kalt, gefährlich kalt!
Annett Seidel, seit September 2003 fest bei Innnova angestellt. Foto: EM
Die Schleusenkammer von Uelzen II Foto: N. Sauer
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G R O S S E N H A I N E R H E R O L D
S E I T E 3
Seit 11 Jahren Botschafter unserer Stadt
H E N R Y M Ü L L E R I M G E S P R Ä C H M I T G R O ß E N H A I N S B Ü R G E R M E I S T E R B U R K H A R D M Ü L L E R
Seit Juni 1993 sind Sie imAmt. Was gehörte zu Ihrenersten Aufgaben und washaben Sie bisher geschafft?Als ich 1993 durch den Stadtratgewählt wurde, war der Haus-halt in einem desolaten Zu-stand. Großenhain war prak-tisch handlungsunfähig. Bis1996 konnte diese Situationwesentlich verbessert werdenund wir haben auf jedem Gebietin die Zukunft investiert. Sowurde vor allem die Infrastruk-tur erneuert. Sie bildet dieVoraussetzung für das städti-sche Leben. Dazu gehörenStraßenbaumaßnahmen, Ab-wasserentsorgung, Wasserver-sorgung, Strom, Gas und Tele-fon. Alles Dinge, die heuteselbstverständlich sind. Unsere größten Projekte warendie äußerst erfolgreiche 3. Säch-sische Landesgartenschau so-wie die Umnutzung des ehema-ligen Militärflugplatzes. In die-sem Jahr wird sich die 20.Firma dort ansiedeln.
Wie sehen Sie die Entwicklungim Bereich Jugend und Sport?Nahezu alle Kindereinrichtun-gen und Schulen wurden aufeinen zeitgemäßen Standardgebracht. Zwei neu gebaute,mehrere sanierte Sporthallenund weitere Sportanlagensprechen außerdem eine deut-liche Sprache. Ich denke, esmacht mittlerweile Spaß, inGroßenhain eine Kindereinrich-tung zu besuchen, zur Schule zugehen oder Sport zu treiben.Die Erzieher, Lehrer, Übungslei-ter und Trainer sind sehrengagiert dabei, diese gutenVoraussetzungen im Interesseder Kinder und Jugendlichenoptimal zu nutzen.
Ist eine Schwimmhalle ein Pro-jekt, an dem noch gearbeitetwird?Nein. Wir müssen uns derEntwicklung stellen und über-legen, was sich die Stadt leistenkann. Der stetige Rückgang derBevölkerung erfordert ein ver-nünftiges Abwägen neuer In-vestitionen, zumal im UmfeldStädte große Probleme haben,
ihre Hallenbäder zu betreiben.Im Bereich Kultur- und Freizeit-anlagen ist sehr viel getan wor-den: zum Beispiel das Natur-ErlebnisBad, das Museum, dassehr attraktive KulturhausSchloss und die in Sanierungbefindliche Bibliothek. Der Zuschussbedarf für eineSchwimmhalle von zirka500.000 € jährlich würde zuLasten anderer städtischer Leis-tungen aufgebracht werden.Das halte ich auf absehbare Zeitnicht für möglich.
Wird Großenhain in naherZukunft zur ämterlosen Stadt?Die Kraftfahrzeug-Zulassungs-stelle ist geschlossen wordenund das Gericht ist schon langeabgewandert?Wir müssen zwei Dinge unter-scheiden: Es hat 1994 eineKreisreform gegeben. DasAmtsgericht war der Preisdafür, dass Großenhain nachlangem Kampf den Kreisstadt-status bekam. Ich bin sicher,dass die Entscheidung be-züglich der Zulassungsstellenoch nicht endgültig ist. Zur Zeit ist es ein schmerz-licher Verlust, aber man solldie Hoffnung nicht voreilig auf-geben. Außerdem bin nicht nurich der Meinung, dass dieAußenstelle des Landratsamtesin Riesa auf Dauer, aus finan-ziellen Gründen, schwer zuhalten sein wird. In drei bisfünf Jahren wird alles inGroßenhain sein. Man darf aber auch nichtübersehen, dass in den letztenJahren auch Ämter in Großen-hain angesiedelt bzw. ver-größert wurden. Das Staatliche Amt für Land-wirtschaft und Gartenbauagiert weit über die Kreisgrenzehinaus und ist seit geraumerZeit auch für den Kreis Meißenzuständig. Es ist für unserenländlich geprägten Raum einesehr wichtige Institution. Das Staatliche Vermessungs-amt ist ebenfalls im KreisMeißen tätig. Übrigens wird esbald in ein saniertes Gebäudeim ehemaligen Bundeswehr-gelände übersiedeln.
Wo steht Großenhain im Ver-gleich zu anderen Städten? Wir sind seit Jahren eine der in-vestitionsstärksten Städte Sach-sens und waren dabei einigeZeit sogar in der Spitzenposition.Grundlage dafür bildet einesparsame, wirtschaftliche undauf Investitionen ausgerichteteHaushaltsführung. Tatsache istaber, dass es schwer wird,dieses Niveau zu halten. Wirbekommen im nächsten Jahr20 Prozent weniger Geld ausstaatlichen Zuweisungen. Damitmüssen wir auskommen. Daserfordert sicher noch weitereEinsparungen.
Was haben Sie diesbezüglichins Auge gefasst, wie kann dasDefizit kompensiert werden?In den letzten Jahren gab esAbstriche beim Winterdienst,die Straßenbeleuchtung wurdezurückgefahren und die Pflegeder Grünanlagen optimiert. Esmuss noch vieles auf den Prüf-stand, so zum Beispiel indiesem Jahr die Schulreinigung.Es werden auch einige un-populäre Maßnahmen nicht zuumgehen sein. In Zukunftwollen wir die Einwohner ver-stärkt um Mithilfe bitten. Dierege Teilnahme am Früh-jahrsputz zeigt, dass die Bereit-schaft da ist, wenn es um Ord-nung, Sauberkeit und Sicherheitgeht. Das stärkt den Ge-meinsinn. So wird auchmutwilligen Zerstörungen eherentgegengewirkt und der in denletzten Jahren erreichte guteStandart kann gehalten werden.
Was kommt auf die Stadt zu,wenn die Zusammenlegung vonArbeitslosenhilfe und Sozialhil-fe wirksam wird?Die Zuständigkeit dafür ist beimLandkreis bzw. der Agentur fürArbeit angesiedelt. Aus diesemGrund wird uns diese Maß-nahme eher mittelbar betreffen.Aber die Auswirkungen werdenwir alle spüren. Da die Arbeits-losigkeit in der Region relativhoch ist, wird die Kaufkraftnoch weiter sinken, was letzt-lich auch unsere Unternehmerund Händler zu spüren bekom-
men. Und deshalb hat alles, wasArbeitsplätze schafft, oberstePriorität. Denn nur ausreichendArbeit ist der Schlüssel dafür,dieses Problem zu entschärfen.
Kann die Stadt überhaupt dieArbeitslosigkeit beeinflussen?Die Kommune selbst schafftkeine Arbeitsplätze. Dies ge-schieht nur indirekt durchInvestitionen. Diese schaffenoder erhalten in Form vonAufträgen an die WirtschaftJobs. Der Standort Großenhainmuss für Gewerbe- und Indus-trieansiedlungen noch attrak-tiver gemacht werden. DerVerkehrslandeplatz ist einAlleinstellungsmerkmal für dasIndustriegebiet und erhöhtdessen Wertigkeit. Die Orts-umgehung der B 98 ist lebens-notwendig. Aber auch die Politikder kleinen Schritte ist wichtig.Wir unterstützen jeden Unter-nehmer, auch wenn dadurchnur ein Arbeitsplatz entsteht.Von der Beteiligung am Stadt-Umland-Projekt Dresden erhof-fen wir uns weitere Impulse.
Wie sehen Ihre Pläne für dieeigene Zukunft aus?
Die Arbeit in Großenhain machtmir nach wie vor Spaß, ich spürekeine Verschleißerscheinungen.Die Zusammenarbeit mit demneuen Stadtrat hat begonnen.Gemeinsam mit ihm und derengagiert arbeitenden Stadtver-waltung werde ich mich den He-rausforderungen der nächstenJahre stellen. So ist zum Beispielder Umgang mit einerschrumpfenden Stadt zu meis-tern. Daneben gilt es, alles, waswir geschaffen haben, zu erhalten. Und dann findet im kommendenJahr das Festjahr aus Anlass dernachweislich ersturkundlichenErwähnung unserer Stadt vor800 Jahren statt. Es soll ein Festder Bürger für die Bürger werden.Wenn wir es gemeinsam soanpacken wie die Landesgarten-schau, wird es wieder ein Erfolg.Wie 2002 sollte jeder EinwohnerGroßenhains ein Botschafter fürunsere Stadt sein und jede Gele-genheit nutzen, für unsere schöneStadt zu werben.
Foto: B. Günther
G R O S S E N H A I N E R H E R O L D
S E I T E 4
„Als Politiker muss man hinter der Polizei stehen!“
M D B H E N R Y N I T Z S C H E I M P O L I Z E I R E V I E R G R O ß E N H A I N
„Die innere Sicherheit liegt uns
sehr am Herzen“, meinte MdB
Henry Nitzsche während einer
Stippvisite im Großenhainer
Polizeirevier. Gemeinsam mit
dem stellvertretenden Vorsitzen-
den des CDU-Stadtverbandes,
Norbert Sauer, ließ er sich von
Revierleiter Michael Schmidt
über Strukturen, Statistiken
sowie gerade stattfindende Bau-
maßnahmen informieren.
„Schon als Landtagsabgeord-
neter vertrat ich die Meinung,
dass an der Sicherheit nicht
gespart werden solle“, verriet
Nitzsche und ergänzte: „Als
Politiker muss man hinter der
Polizei stehen!“ Deshalb sprach
er sich auch dagegen aus, wei-
tere Dienststellen abzuschaffen.
Schmidt versicherte, dass das
Revier in der Kreisstadt und der
Posten in Thiendorf in der bis-
herigen Struktur bestehen blie-
ben. „Im Zuge der EU-Erwei-
terung müssen die interna-
tionalen Vernetzungen aber
noch verbessert werden“, merk-
te der Abgeordnete in diesem
Zusammenhang an.
VOR ORT-BEGEGNUNGEN SIND ENORM WICHTIG Der Erste Polizeihauptkommis-
sar berichtete während des Tref-
fens über die Polizeiarbeit vor
Ort und konnte zudem auf stetig
steigende Aufklärungsquoten
und den Rückgang der Krimi-
nalität in seinem Bereich ver-
weisen. Großenhain steht zum
Beispiel im Vergleich mit den
Nachbarrevieren Meißen und
Coswig auch in punkto Jugend-
kriminalität gut da.
Gemeinsam verschafften sich
die Besucher im Anschluss des
Gespräches einen kleinen
Überblick über die Rekonstruk-
tionsmaßnahmen und die Mo-
dernisierung der Gebäude. Zur-
zeit werden unter anderem der
Innenhof, die Umkleideräume
sowie die Garagen saniert und
es entstehen neue Arrestzellen.
Eine Modernisierung der Räum-
lichkeiten war dringend not-
wendig, denn vieles stammte
noch aus tiefsten DDR-Zeiten.
Gegenwärtig sind 50 Mitarbei-
ter im Polizeirevier beschäftigt.
„Das hört sich zunächst viel an,
in einer Schicht sind aber nur
fünf Beamte tätig, außerdem
gehören da noch der Ermitt-
lungsdienst und die Kriminal-
beamten dazu. Vor der Wende
waren hier über 120 Mitarbeiter
tätig“, gab Schmidt einen klei-
nen Überblick über die Perso-
nalstatistik.
Der Großenhainer Polizeichef
sah es als hohe Wertschätzung
an, dass ein Mitglied des
deutschen Bundestages das
Revier besuche. „Vor-Ort-Begeg-
nungen sind enorm wichtig“,
resümierten Gäste und Revier-
leiter übereinstimmend. „Man
lernt viel über die Arbeit an der
Basis und kann sich außerdem
ein besseres Bild von der
Tätigkeit der Leute machen“,
freute sich Nitzsche.
EM
„Wir sind von der Entwicklungbeeindruckt“
B A V A R I A F U N - B I K E R Z U G A S T I N S A C H S E N
„Für uns ist das Motorrad-
fahren Ausgleich und Entspan-
nung“, erklärt Alfred Büchele,
der Präsident der Bavaria Fun-
Biker aus Aichach. Zehn
Motorradfans besuchten mit
ihren Partnern Norbert Sauer
in seiner neuen Heimat. Der
Bauunternehmer ist seit der
Gründung 1995 Mitglied des
eingetragenen Vereins.
Nach 470 Kilometern Fahrt
verbrachten die bayrischen
Fun-Biker ein Wochenende in
Großenhain und besuchten
unter anderem Dresden. Nach
einer Stadtrundfahrt, der Be-
sichtigung der Semperoper
und dem Erlebnis Seilbahn am
Blauen Wunder zeigten sich
die Gäste beeindruckt von der
Entwicklung der letzten Jahre.
„Ich war etwa vor fünf Jahren
schon einmal hier und freue
mich über die positiven Ver-
änderungen“, resümiert Bü-
chele, der im „richtigen“
Leben Direktor der Bau-
sparkasse Schwäbisch-Hall
ist. „Die Ausfahrten sind für
unseren Club der Kontrast zur
Welt des Anzuges und der
Büros“, verrät er mit einem
Augenzwinkern. Die insgesamt
40 Mitglieder möchten wäh-
rend ihrer Fahrten die Natur
genießen und Spaß haben.
Deshalb lenken sie auch ihre
Chopper und Cruiser ge-
mütlich auf die Landstraße,
anstatt auf die Autobahn.
Die Gäste aus Bayern kurz vor der Abfahrt in die Heimat an ihrer Unterkunft, dem
Hotel „Stadt Dresden“. Foto: EM
S T E L L E N A N G E B O T E
Frank RabaldRechtsanwalt
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GrossenhainerHeroldHerold
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Großenhains Revierleiter Michael Schmidt im Gespräch mit MdB Henry Nitzsche.
Foto: EM
G R O S S E N H A I N E R H E R O L D
S E I T E 5
E X P O S I T I O N
„In über 100 artgerecht ein-
gerichteten Terrarien werden
vom 1. bis 4. Oktober in der
Remontehalle 3 mehr als 300
der schönsten und interessan-
testen Reptilien und Amphibien
gezeigt“, schwärmt Marcel
Krause. Eine Exposition der
besonderen Art wird Anfang
Oktober in Großenhain zu Gast
sein. Flinke Leguane und stolze
Warane klettern durch das
Unterholz tropischer Dschungel-
vegetationen, bunte Frösche
und die giftige Aga faszinieren
die Besucher. Kröten quaken im
Dunst des Regenwaldes, ge-
heimnisvolle Spinnen huschen
über den heißen Wüstensand
und gewaltige Schlangen, wie
der Python oder die Anakonda,
halten züngelnd Ausschau nach
Beute.
Die spektakulärste Reptilien-
schau Europas präsentiert per
„Weltreise“ die schönsten und
interessantesten Reptilien un-
serer Erde.
In der Remontehalle werden
fünf Kontinente - vom tropi-
schen Regenwald, afrikanischer
Steppe, australischem Busch
bis hin zur Wüste - durchwan-
dert. Zu erleben sind die Vielfalt
und Einmaligkeit bizarrer Rep-
tilien, Amphibien und Insekten.
„Reptilienflüsterer“durchwandert Kontinente
Eine geheimnisvolle Welt tut
sich auf: Mit atemberaubendem
Farbspiel und unvergleichlicher
Schönheit verzaubern die Tiere
dieser Ausstellung den Besuch-
er und ziehen Jung und Alt in
ihren Bann. Inmitten der typi-
schen Vegetation eines jeden
Erdteils, umgeben von stimu-
lierenden Licht- und Nebeleffek-
ten sowie den „Stimmen des
Regenwaldes“, lassen die Gäste
sehr schnell den Alltag mit all
seinen Sorgen zurück.
„World of Reptiles“ ist mehr als
nur eine schöne, artgerechte
Ausstellung. Reptilien-Experte
Peter Rieth, auch bekannt als
„Reptile Hunter“, der zoologi-
sche Leiter des Unternehmens,
demonstriert im Einklang mit
dem geltenden Tier- und Arten-
schutzgesetz das Verhalten der
exotischen Geschöpfe und lässt
den staunenden Besucher in
atemberaubenden Live-Vorfüh-
rungen diese wunderschönen
Tiere hautnah erleben.
Sowohl die Boa Constrictor von
über vier Metern Länge als auch
der gefräßige Mississippi Alliga-
tor, in seinen Händen werden
die Reptilien zu Schmusetieren,
die sich auch gerne mal von
Kindern streicheln lassen.
Durch seine spannenden und
lehrreichen Erläuterungen lässt
er die gefürchteten Tiere in
einem anderen Licht erscheinen
und nimmt den Besuchern die
Angst vor den wohl einzigartigs-
ten Lebewesen unserer Erde.
EM
Regenwald und Wüste in der Remontehalle
Peter Rieth demonstriert mit atemberaubenden Live-Vorführungen das Verhalten der
Reptilien. Foto: PR
E U R O S P E E D W A Y L A U S I T Z
Klettwitz. Vom 10. bis 12. Sep-
tember gastiert die BERU Top
10 auf dem EuroSpeedway
Lausitz. An drei Tagen wird dem
Zuschauer am Wochenende viel
Aktion auf der Strecke geboten.
Neun spannende Serien aus
dem Formel- und Tourenwagen-
sport sind wieder an Ring zu
sehen. Alfa 147 Cup, Deutsche
Tourenwagen Challenge DTC,
Ford Fiesta ST Cup, Formel 3,
Formel König, DMSB-Formel
Renault Cup, DMSB-Renault
Clio Speed Trophy, Toyota Yaris
Cup und Formel Volkswagen.
Am kommenden Wochenende
ist auch wieder Komfort-Cam-
ping am EuroSpeedway Lausitz
möglich. Zelten direkt an der
Haupttribüne mit warmen
Duschen und Stromanschluss -
Wecken durch satten Motoren-
sound inklusive. Das Wochen-
endticket kostet nur 25 Euro.
Am Freitag ist man mit 5 Euro
dabei, am Samstag mit 10 und
am Sonntag mit 20 Euro.
Kinder bis einschließlich 12
Jahren haben freien Eintritt
(Info- und Ticket - Hotline
01805/880288).
Der Veranstalter, der ADAC
Berlin-Brandenburg, stellt den
Lesern des „Großenhainer He-
rold“ 3 x 2 Freikarten zur Ver-
fügung.
Interessierte Motorsportfans kön-
nen am Freitag, dem 10. Sep-
tember von 14 bis 16 Uhr, unter
03522/52 38 29 anrufen. Jeder
10. Anrufer gewinnt und erhält
bei etwas Glück Wochenend-
tickets für die BERU Top 10. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Aktion in neun Serien bei der BERU Top 10
Ford ist schon seit Jahrzehnten eine feste Größe in den Markenpokalen. Foto: EM
TERMINE17. SeptemberSpeed Days - Selber-Fahrenvon 9.00 bis 17.00 Uhr
18. - 19. SeptemberLauf zur historischen Supertouren-wagen-Serie
22. September TopSpeedRacing Formel-Rennfahrerschule
23. September Motorradschule Ralf Waldmann
09. - 10. Oktober „2. Herbstglühen am EuroSpeedwayLausitz“ mit Finallauf zumViertelmeilen-Cup - 5. Lauf
15. OktoberTopSpeedRacing Formel-Renn-fahrerschule
30. - 31. OktoberTopSpeedRacing Formel-Renn-fahrschule
Öffnungszeiten: vom 1. bis 4. Oktober 10.00 – 20.00 Uhr
Eintrittspreise:Kinder bis 1,10 Meter Körpergröße in Begleitung eines Erwachsenen: Eintritt FreiJugendliche: 3 EuroErwachsene: 6 EuroGruppenrabatt: auf Anfrage
Infos unter: www.remontehalle.de · Tel.: 03522 / 63 190
G R O S S E N H A I N E R H E R O L D
S E I T E 6
Drinnen Büromief, draußenSommersonne. Da heißt esbei vielen: Nichts wie raus. Inder warmen Jahreszeit haltenviele Arbeitnehmer ihreMittagspause lieber im Parkoder im Straßencafe als in derKantine oder im Sozialraumab. Ändert sich dadurch beieinem Unfall der Versiche-rungsschutz?
Jeder arbeitende Mensch hat
das Recht auf Pausen. Die
Arbeitszeiten stehen daher in
einem inneren Zusammenhang
mit der Beschäftigung und sind
grundsätzlich durch die ge-
setzliche Unfallversicherung ab-
gedeckt.
Wer seine Pause an der
Arbeitsstätte verbringt, ist gegen
die mit dem Betrieb zusam-
menhängenden Gefahren ver-
sichert, selbst wenn er
fahrlässig oder verbotswidrig
handelt und dadurch einen
Unfall verursacht.
Anders sieht es aus, wenn kein
„innerer“ Zusammenhang zwi-
schen Pause und Beschäftigung
besteht. Das ist zum Beispiel
bei einem Spaziergang der Fall.
Ein kurzer Bummel durch den
Park macht zwar wieder fit, ist
aber dem allgemeinen, per-
sönlichen Lebensbereich zuzu-
rechnen.
Ebenso viele andere typische
Pausenbeschäftigungen, wie der
Einkauf im Supermarkt, der
Eisgenuss im Straßencafe oder
das Sonnenbad an der Ufer-
promenade. Auch Essen und
Trinken zählen zum per-
sönlichen Lebensbereich. Denn
stärken muss sich der Mensch
ganz unabhängig von seiner
beruflichen Tätigkeit. Ob am
Arbeitsplatz, in der Kantine oder
im Restaurant – solange der
Arbeitnehmer mit Nahrungs-
aufnahme beschäftigt ist, greift
der gesetzliche Unfallversiche-
rungsschutz nicht. Wer sich
allerdings auf dem Weg dorthin
oder auf dem Rückweg verletzt,
ist wiederum versichert. Denn,
dass man sich zum Mittagessen
vom Arbeitsplatz wegbewegen
muss, hat eindeutig betriebs-
bedingte Gründe.
V O N S I C H E R H E I T S I N G E N I E U R D R . S C H N E I D E RH I G H L I G H T S
R E M O B E N N E W I T Z Z U B E S C H Ä F T I G U N G U N D A R B E I T S M A R K T
Der „illegale“ Euro„Schwarzarbeit wird oft mit
Leistungsmissbrauch verwech-
selt“, informiert Remo Ben-
newitz. Er ist der Leiter der
Geschäftsstelle Großenhain, der
Agentur für Arbeit und klärt
weiter auf: „Die Ursachen ille-
galer Beschäftigung liegen unter
anderem im Bestreben der
Arbeitgeber, die Betriebskosten
so gering wie möglich zu halten.
Und für die Schwarzarbeiter
besteht natürlich der Anreiz,
den zusätzlichen Euro unter
Umgehung von Gesetzesvor-
schriften zu machen.“
Es gibt mehrere Formen der ille-
galen Beschäftigung. Zum
ersten die Arbeitnehmerüber-
lassung. Eine Zeitarbeitsfirma
gibt ihre Arbeitskräfte einem
Dritten, ohne dafür die von der
Bundesagentur erforderliche Er-
laubnis zu besitzen. Das ist
insofern für den Betrieb, der sich
die Leute entleiht, lukrativ, da er
keine arbeitsrechtlichen Pflich-
ten erfüllen muss. Die Arbeit-
nehmer wechseln oft zwischen
den verschiedenen Entleihern
und können so umfangreiche
Berufserfahrung sammeln, was
wiederum für sie von Vorteil ist.
Ein weiterer Verstoß gegen das
Gesetz ist die Beschäftigung
illegal nach Deutschland Ein-
gereister. „Ausländer, die nicht
Bürger von EU-Ländern sind
und Staatenlose brauchen
grundsätzlich eine Arbeitser-
laubnis“, umreißt Blanka Layda
das Gesetz. Sie ist im Arbeits-
amtsbezirk Meißen /Riesa /Gro-
ßenhain für Schwarzarbeit „zu-
ständig“.
Gültige Arbeitserlaubnisist BedingungIllegale werden häufig gezwun-
gen, zu Dumpinglöhnen zu
arbeiten. Da sie oft auch keine
Aufenthaltsgenehmigung ha-
ben, können sie zudem ihre
Arbeitsrechte nicht geltend
machen. Firmen, die diese Form
der Beschäftigung nutzen,
haben ebenfalls weniger Lohn-
kosten und deshalb Vorteile am
Markt. Sie verdrängen legal
arbeitende Betriebe aus dem
Wettbewerb, da sie die Arbeits-
kraft günstiger anbieten können.
Zur Benachteiligung legal arbei-
tender Betriebe führt auch die
Schwarzarbeit, da für den illegal
Beschäftigten keine Steuern
abgeführt werden und die So-
zialversicherungsbeiträge eben-
falls „eingespart“ werden. Die
selbständige Ausübung eines
Handwerkes, ohne Eintrag in
die Handwerksrolle, ist eben-
falls nicht zulässig. Eine Ur-
sache dafür kann die fehlende
Qualifikation wie zum Beispiel
in vielen Berufen der notwendi-
ge Meisterbrief sein. Ein Manko
für den Auftraggeber ist dann oft
die Nichtgewährleistung von
Qualitätsstandards und Ga-
rantieleistungen. „Es müssen
alle in der Gewerbeordnung
vorgeschriebenen Bedingungen
erfüllt sein, um legal zu arbei-
Besteht Versicherungsschutz bei der Mittagspause im Park?
Stadtfest Fotos (4): EM
Georg Milbradt auf Wahlkampftour
10. Super Moto des ADAC Großenhain
Maifest der CDU
G R O S S E N H A I N E R H E R O L D
S E I T E 7
V E R A N S T A L T U N G E NC D U - S T A M M T I S C H
Die Verlegung der Bahnlinie
Berlin-Dresden tiefer in den
Stadtpark hinein ist aus
finanziellen Gründen bis auf
einen unbestimmten Zeitpunkt
verschoben. Diese Aussage aus
berufenem Munde ließ Tilo
Hönicke nicht minder lokalpatri-
otisch den letzten CDU-
Stammtisch in den Diakoni-
schen Werkstätten leiten. Gilt
Großenhains Stadtbaudirektor
doch als vehementer Gegner
eines möglichen Einschnittes in
die grüne Lunge der Kreisstadt.
Der Konzernverantwortliche der
Deutschen Bahn für Mit-
teldeutschland, Hans-Jürgen
Lücking, berichtete neben
dieser Information über weitere
Projektverzögerungen, die durch
die finanzielle Not seines
Unternehmens entstehen. „Eine
langfristige Planung ist uns
nicht möglich, da die Mittel
nicht sicher sind“, verteidigt
Lücking die Unbestimmtheit
einiger seiner Aussagen. So konn-
te er sich unter anderem auch
nicht festlegen, zu welchem
Zeitpunkt die Anlagen rund um
den Cottbusser Bahnhof
endgültig fertig gestellt werden.
Der vollständige Umbau auf die
Hochgeschwindigkeitstauglich-
keit der Bahnlinie Berlin-Dres-
den erfolgt ebenfalls nicht plan-
mäßig. Grund dafür sind der
Wegfall der Einnahmen durch
die EU-Vignette sowie die Maut-
Lüge. „Obwohl diese Hemm-
nisse auftreten, werden die
Bahnübergänge geschlossen
und der Bau des ersten
Abschnittes der Ortsumgehung
der Bundesstraße 98 spätestens
Anfang nächsten Jahres be-
gonnen“, versprach Bernd
Rothe, Abteilungsleiter im Säch-
sischen Wirtschaftsministerium.
Er, der neue Amtsleiter des
Straßenbauamtes Meißen, Hol-
ger Wohsmann und Henry
Nitzsche, der Bundestagsabge-
ordnete der CDU für die Region,
der die gewünschten Projekte in
Berlin „beflügeln“ soll, waren
zum Forum in die Diakonischen
Werkstätten gekommen. „Es
spricht sowohl für Großenhain
als auch für die Wichtigkeit der
Themen, dass so viel Prominenz
an diesem Abend bei uns zu
Gast war“, resümiert Hönicke.
Für die Beharrlichkeit der Ver-
antwortlichen spricht zumindest
ebenfalls die Aussage, dass das
Planfeststellungsverfahren für
den zweiten Abschnitt der Orts-
umgehung B 98 auch für das
nächste Jahr avisiert ist. „Die
Erfahrungen anderer vergleich-
barer Städte zeigen, dass diese
Umfahrungen oft nicht genutzt
werden und sich der Verkehr
trotzdem durch die Stadt quält“,
verteidigt Hönicke die
Schließung der Bahnübergänge,
auch ohne bahntechnische Not-
wendigkeit. EM
DB fährt noch nicht durch den Stadtpark
ten“, betont Bennewitz in die-
sem Zusammenhang. Außer-
dem wird so mancher „illegale“
Euro durch Leistungsmiss-
brauch gemacht. Um das
geringe Einkommen, dass zum
Beispiel aus Sozialleistungen
resultiert, aufzubessern wird in
einer nichtangezeigten Neben-
tätigkeit etwas dazu verdient.
Schwarzarbeit ohne Erfüllung
der Mitteilungspflicht gegenüber
dem Arbeitsamt nennt der Ge-
setzgeber ebenfalls Leistungs-
missbrauch. Blanka Layda weiß
ebenfalls zu berichten, dass
Leistungsmissbrauch in allen Be-
rufsbranchen anzutreffen ist.
Gefährdung des sozialen Systems„In den meisten Sektoren, die
Leistungen beziehen, sogar in
der Arbeitsvermittlung, werden
Fälle von falschen oder unter-
lassenen Angaben in Anträgen
festgestellt. Eine weitere Straftat
ist die unterlassene Mitwir-
kungspflicht“, informiert sie
weiter. Alle diese Vergehen
gefährden das soziale System.
Die rechtlichen Ahndungsgrund-
lagen sind im Strafgesetzbuch
unter den Stichworten Ord-
nungswidrigkeit und Betrug
nachzulesen. Durch eine unter-
lassene Anmeldung von Arbeit-
nehmern, auch von kurzzeitig
Beschäftigten, bei der Kran-
kenkasse werden dem Staat
Sozialversicherungsbeiträge vor-
enthalten. Dies geschieht auch
durch die Unterschlagung von
Pauschalsteuern. Der Arbeit-
nehmer hat in diesen Fällen
besonders „billige“ Arbeitskräfte
in seiner Firma beschäftigt. Oft
werden auch ausländische
Arbeitskräfte oder Arbeiter, die
bei ausländischen Unternehmen
beschäftigt sind, in Hauptun-
ternehmen eingebunden. Durch
diesen Schachzug umgeht der
Unternehmer die übernommenen
Pflichten zur Erstellung eines
Gewerkes oder möchte dieses
möglichst billig ausführen.
Mehr Arbeitsplätzeohne SchattenwirtschaftZum Teil kommen auch aus-
ländische Unternehmen ihrer
Anzeigepflicht zur Sozialver-
sicherung nicht nach, wenn sie
im Bundesgebiet tätig werden.
So muss die Beschäftigung
ebenfalls bei einer Krankenkasse
gemeldet sein. Weitere ungesetz-
liche Mittel, um Kosten zu mi-
nimieren, sind das Einbehalten
der Umsatzsteuer, das Umgehen
von Arbeitsschutzvorschriften
sowie die Nichteinhaltung von
tariflichen Arbeitszeiten und
Löhnen. Diese Aufzählung zeigt
weitere Fälle von illegaler
Gewinnmaximierung. Zusam-
menfassend stellt Bennewitz
klar: „Billiges Arbeiten unter
Umgehung der Pflichten der Soli-
dargemeinschaft sowie die Ver-
stöße gegen gesetzliche Vor-
gaben verhindern ordnungs-
gemäße Beschäftigung. Min-
destens eine halbe Million
Arbeitsplätze könnten ohne
Schattenwirtschaft geschaffen
werden“, ärgert sich der Arbeits-
amtschef. Durch ein reales
Beitrags- und Steueraufkommen
könnte der Staat mehr Aufträge
erteilen. In der Folge würden
zusätzliche Arbeitsplätze ge-
schaffen. Dies hätte unter
anderem zur Folge, dass die
Beitrags- sowie Steuersätze und
damit die Lohnnebenkosten
sinken würden. Dadurch ließen
sich Beschäftigungsanreize schaf-
fen und die Arbeitslosigkeit
würde automatisch sinken.
Schwarzarbeit ist in Baugewerken sehr verbreitet. Die abgebildeten Personen sind mit den im Text aufgeführten nicht identisch.
Foto: EM
Das Warten an den Schranken der Berliner Straße soll ab nächstem Jahr der Ver-
gangenheit angehören. Foto: EM
Schulanfang Fotos (2): EM
Protest gegen Hartz IV
G R O S S E N H A I N E R H E R O L D
S E I T E 8
N A C H D E N K L I C H E S
I M P R E S S U M
Verlasse die Enge, öffne die Tür in
einen neuen Raum. Es ist nicht zu
spät, dich selbst neu zu erfinden.
Wer willst Du sein?
Wie willst Du leben?
Wie willst Du Deine Freunde her-
ausfordern und ermuntern?
Zeig, dass Du noch lange nicht fer-
tig bist und dass es noch viel an Dir
zu entdecken gibt. Sag es zuerst Dir
selbst und glaube es, die anderen
werden es merken.
Ulrich Schaffer
R Ä T S E L
WAAGERECHT:1. Wandknick, 3. chin. Grenzfluss, 4. Entfernung, 6. Reizleitung, 6. Brauch, 10. verwesende Tierleiche, 11. Großvater (Kosew.), 12. hochgelegenes Flachland, 14. persische Hauptstadt, 17. Kunstgattung, 19. Zahlwort, 22. deutscher Fluss, 23. Wetter, 25. trockeneGetreidehalme, 27. Mittelmeerinsel, 30. arabisch: Vater, 31. latein. Grußwort, 32. Wind am Gardasee, 34. engl. Anrede, 36. gekörnterStoff, 39. Emirat in Asien, 42. Blechblasinstrument, 47. Einheit d. Geschwindigkeit, 49. Getreideart, 50. franz. Anrede, 51. Missgunst, 53. engl.: Woche, 54. Gesangsensemble, 55. Sinnesorgan, 57. Rückschlagspiel, 59. Körperteil zw. Brust und Hüfte, 61. Staat im Orient,63. Musikstück für 5 Stimmen, 66. Aussatz, 68. Wohnheim, 72. dicht. für Löwe, 73. Elektrokardiogramm (Abk.), 75. Handelsgesetzbuch(Abk.), 77. weibl. Vorname, 78. afrik. Staat, 80. afrik. Tier, 83. Singvogel, 84. ungebraucht, 85. engl.: Ei, 87. schwimmender Gletscher,90. Achtung, 92. Export, 95. umgangsspr. für unwohl fühlen, 96. Elektroenzephalogramm (Abk,), 97. Untergang, Verfall, 98. chem. Ele-ment, 99. Mischling Europ.-Indianer, 100. afrik. Staat, 101. HeizgerätSENKRECHT:1. Ackergerät, 2. Elfenkönig, 3. Spaltwerkzeug, 4. Teil des Baumes, 5. span. Anrede, 7. bedeutende Person (Abk.), 8. schweizer Urkan-ton, 9. Singvogel, 12. Ackergerät, 13. Gestalt am Naumburger Dom, 15. Erfolgsschlager, 16. griech. Buchstabe, 17. engl. Edelstein, 18.Gefahrenzustand, 20. windabgewandte Schiffsseite, 21. engl. Luft, 23. olivgrüne Papageienart, 24. Zeichen, Leberfleck, 26. Hinweis, 28.Abonnement (Abk.), 29. engl. Bier, 30. Ausdünstung, 31. Kurzz. Für ein Trillionstel, 33. Baustein der Materie, 35. kreisförmig, 37. Waldti-er, 38. niederl. Stadt, 40. Gedächtnisverlust, 41. Steuer- u. Regelanlage, 43. Art des Vorgehens, 44. Laut, 45. Spion, 46. Teil des Mit-telmeers, 48. babylonischer Himmelsgott, 52. weibl. Vorname, 55. Obdach, Bleibe, 56. australischer Laufvogel, 58. Wasservogel, 60.Körper, 61. Nebenfluß d. Amazonas, 62. explodierender Stern, 63. Zubehör beim Billard, 64. Nebenfluss der Donau, 65. Tanzfigur d.Quadrille, 67. englische Kneipe, 69. männl. Vorname, 70. afrikanischer Strom, 71. Raubkatze, 74. dem Meer abger. Land, 76. Provinz inIndien, 79. kurz für Ragtime, 81. europ. Währungsverbund (Abk.), 82. franz.: Straße, 83. Scheuermittel, 84. einfältiger Mensch, 86. Faser-faden, 88. elektr. geladenes Atom, 89. Gutschein, Quittung, 90. Alkohol. Getränk, 91. aromatisches Getränk
Herausgeber:INNOVA Baugesellschaft m.b.H.Geschäftsführer Norbert SauerBobersbergstraße 12, 01558 GroßenhainTel.: 03522 / 52 38 29 · FAX: 03522 / 50 38 75e-mail: [email protected]
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Erscheinungsweise:Der Großenhainer Herold erscheint vierteljährlich. Die Zu-stellung erfolgt kostenlos an alle erreichbaren Haushalteund Geschäfte der Kreisstadt Großenhain. Die von unsgestalteten Anzeigen sind rechtlich geschützt. Nachdruck -auch auszugsweise - ist nicht gestattet.
Viel Spaß beim Lesen des „Großen-hainer Herolds“.
Carsten Heine
vom Stadtratin den
LandtagAm 19. September
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