Jahresbericht 2013

14
2013 JAHRES- BERICHT DER KINDER- UND JUGEND- FÖRDERUNG K ANTON SOLOTHURN

description

Der Jahresbericht der Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn

Transcript of Jahresbericht 2013

Page 1: Jahresbericht 2013

2 0 1 3

j a h r e s -b e r i c h td e rk i n d e r -u n dj u g e n d -f ö r d e r u n gk a n t o ns o l o t h u r n

Page 2: Jahresbericht 2013
Page 3: Jahresbericht 2013

01

inhalt Kinder an die Macht! _01 angebot _02 Unsere leitsätze _03

Partizipation der Kinder und Jugendlichen ermöglichen _04

Jugendpolittag Kanton Solothurn _05 Jugend mit Wirkung _06

Eigeninitiative von Kindern und Jugendlichen unterstützen _07

Jugend- und Projektförderung _08 Infocard – die Karte für Engagement _09 Jugendprojektwettbewerb Kanton Solothurn _10 Juniorexperts an der Schule _11

Individuelle Ressourcen von Kindern und Jugendlichen stärken _12

Ein tag an der Mädchenwoche _13 Jugendzelt an der heso _14

Fördern helfen _15

Informieren, Beraten und Vernetzen _16 Qplus – Lernen und Qualifizierung in Jugendtreffs und Jugendkulturbetrieben_17 Rüstzeug für die Jugendtreffleitung _18 In eigener Sache: Mandat Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn _19 Der träger: Infoklick.ch _20 Das team _21

Kinder an DIE Macht!1986 veröffentlichte Herbert Grönemeyer ein Lied mit gleichnamigem Titel. Wie wäre es wohl, wenn die Kinder an der Macht wären? Wenn man Herbert Grönemeyer Glauben schenken will, wäre es friedlicher, ehrlicher, fröhlicher, überraschender und chaotischer.

Kinder und Jugendliche stärker in die Gestaltung des Gemeinwesens einzubinden würde bedeuten, Macht abzugeben. Da wäre ein gewisser Mehraufwand dabei. Gleichzeitig würde es aber auch bedeuten, nach- haltig zu handeln. Kinder und Jugendliche müssen nämlich auch dann noch mit den Konsequenzen von Politik leben, wenn diejenigen, die sie gemacht haben, längst nicht mehr im Amt sind. Dazu kommt, dass sich Kinder und Jugendliche, die im Gemeinwesen unter Mithilfe und Begleitung der Erwachsenen mitwirken, stärker mit ihrer Gemeinde identifizieren. Die Erfahrung, durch eigenes Engagement etwas bewir- ken zu können, kann zur Motivation werden, sich immer wieder – auch als Erwachsene – an der Entwicklung des Gemeinwesens zu beteiligen.

Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sollte sich nicht nur auf die Gestaltung von Kinderspielplätzen und Jugendtreffpunkten beschränken, sondern als Querschnittaufgabe der Kommunalpolitik betrachtet werden. Nebst dem politischen Willen der Entscheidungs- trägerinnen und Entscheidungsträger benötigt es Impulse und Gelegen-heiten sowie altersgerechte Formen für Mitwirkung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Nehmen wir uns also etwas Zeit und geben wir bei der Gestaltung unserer Gemeinde und Städte ein wenig Macht ab.

Marcus casutt fachstellenleiter kinder- und jugendförderung kanton solothurn

Page 4: Jahresbericht 2013

02 03

angEBotFördern helfen: Die Kinder- und Jugendförderung Kanton Solo-thurn versteht sich als Fachstelle, die Dritte bei der Umsetzung der Förderung von Kindern und Jugendlichen unterstützt. Im Zentrum steht eine bedarfsorientierte Beratung von Gemeinden, die neue Angebote im Kinder- und Jugendbereich schaffen oder bestehende optimieren wollen. Gleichzeitig bieten wir Projekte an, die auf professioneller oder ehrenamtlicher Basis in den Gemeinden realisiert werden können. Diese Projekte verfolgen das Ziel, Jugendliche besser ins Gemeinwesen zu integrieren, das Potenzial der jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger in die Gesellschaft einzubringen und konkrete Mitwirkung zu ermöglichen.

Die Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn wendet sich mit einzelnen Angeboten wie dem Jugendpolittag, dem Projekt Juniorexperts oder dem Jugendprojektwettbewerb zudem direkt an Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Kanton Solothurn mit dem Ziel, ihr Engagement und Mitwir-ken zu fördern, ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen sowie ihre Eigeninitiative nachhaltig zu stärken.

Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Vernetzungsar-beit und der ständige Austausch mit verschiedenen Akteuren. Der so garantierte Informationsfluss und Aktualitätsbezug lassen Menschen mit den für sie interessanten Angeboten zusammenkommen.

Neben der unkomplizierten, fachlichen sowie inhaltlichen Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Institutionen bei ihren Projektideen bietet die Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn auch finanzielle Unterstützung von insge-samt 45‘000 Franken jährlich.

www.jugendfoerderung.ch

unsere leitSatzE

01. Partizipation der Kinder undJugendlichen ermöglichen

02. Eigeninitiative von Kindern und Jugendlichen unterstützen

03. Individuelle Ressourcen von Kindern und Jugendlichenunterstützen

04. Fördern helfen

Durch den aktiven Einbezug von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Lebensbereichen wird das Wohlbefinden aller Beteiligten sowie die Verbundenheit und die Identifikation mit den verschiedenen Lebenswelten gefördert.

Bei Kindern und Jugendlichen soll die Initiative geweckt werden, selbst aktiv zu werden. Bereits aktive Kinder und Jugendliche werden bei der Umsetzung ihrer Ideen auf möglichst flexible und unkomplizierte Weise unterstützt.

Alle Kinder und Jugendlichen verfügen über Ressourcen. Mit Aktivitäten und Angeboten wird ihnen die Möglichkeit geboten, Neues auszuprobieren. Dadurch werden die eigenen Stärken bewusst gemacht und Potenziale gefördert.

Alle Akteure, die sich in der Kinder- und Ju- gendförderung engagieren wollen, können bei Bedarf von unserer Unterstützung profitieren.

Page 5: Jahresbericht 2013

0504

«der jugendpolittag war spannend und abwechslungs-reich. es wurde uns eine Plattform geboten, wo wir über die alltäglichen Probleme und Wünsche diskutieren und sie anschliessend dann auch noch mit kantonsräten besprechen konnten. Mit der gründung des Vereins jugendparlament kanton solothurn wird nun ausserdem ein Projekt des jugendpolittages weiter- verfolgt.»

glenn steiger teilnehMer jugendPolit-tag 2014, bättWil

JuGendPOlittaG Kanton SolothURn Am 6. November 2013 fand der 6. Kantonale Jugendpo-littag statt. Über 120 Jugendliche nutzten die Möglichkeit und diskutierten mit rund 30 Kantonsrätinnen und Kantonsräten aus ihrer Region über ihre Anliegen und Ideen.

Seit sechs Jahren findet jeweils in der Herbstsession der Kantonale Jugendpolittag statt. Anmelden können sich Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 20 Jahren einzeln oder als Schulklasse. Neu startete der Jugendpolittag bereits am Vormittag und verkürzte sich entsprechend am Nachmittag. Am Morgen erarbeiteten die Jugendlichen in Gruppen ihre Themen. Nach Ses- sionsschluss begann der Nachmittag im Kantonsrats-saal mit der offiziellen Begrüssung durch Frau Landam-mann Esther Gassler. Anschliessend debattierten die Jugendlichen mit den Rätinnen und Räten in regionalen Gruppen und präsentierten ihre Ergebnisse im Plenum. Den Abschluss bildete die Rede von Kantonsratspräsi-dentin Susanne Schaffner-Hess. Ausgehend von den Diskussionen am diesjährigen Jugendpolittag wurden von Kantonsräten zwei Interpellationen zu den Themen Durchlässigkeit der Sekundarstufen und Harmonisierte Matur eingereicht. Eine Gruppe Jugendlicher verfolgte ausserdem ihren Wunsch nach einem Kantonalen Ju- gendparlament weiter und gründete nur wenige Tage nach dem Jugendpolittag den Verein Jugendparlament Kanton Solothurn. Erfreulich, wenn Worten Taten folgen.

stefanie Wyss www.jugendpolittag.ch

0 1 . P a r t i z i P a t i o nd e r k i n d e r u n d j u g e n d l i c h e n e r M ö g l i c h e n

Page 6: Jahresbericht 2013

«der jugendmitwirkungstag war für mich eine schöne erfahrung und der start für ein trimbach mit jugendli-chen und für jugendliche.»

stePhan noordijk ok jugend Mit Wirkung triMbach

06 07

0 2 .e i g e n i n i t i a t i V e V o n k i n d e r nu n d j u g e n d l i c h e n u n t e r s t ü t z e n

JuGend MIt WirKUng Jugend Mit Wirkung ermöglicht Jugendlichen, ihre Ideen und Wünsche in ihrer Gemeinde einzubringen und ernst genommen zu werden. Gemeinsam mit Erwachsenen werden so aus Ideen Projekte erarbeitet.

Bis heute haben im ganzen Kanton Solothurn bereits um die 20 Gemeinden, allein oder als Gemeindeverbund, das Projekt Jugend Mit Wirkung mindestens einmal durchgeführt. Für viele ist Jugend Mit Wirkung zum jährlich wiederkehrenden Anlass in der Gemeinde geworden, an dem Jugendliche die Möglichkeit zur Beteiligung und zur Weiterentwicklung des Gemeinwesens erhalten. Viele Gemeinden erachten das Modell als Instrument der Gemeindeentwicklung, durch das einerseits das Engagement der Jugendlichen langfristig gefördert wird, und andererseits Aktivitäten in der Gemeinde angeregt und umgesetzt werden.

2013 führten die Solothurner Gemeinden Wangen b. Olten, Langendorf, Bellach/Selzach, Büren, Lostorf, Niedergösgen und Trimbach einen Jugendmitwirkungstag durch. Büren, Lostorf, Niedergösgen und Trimbach setzten das Projekt in diesem Jahr zum ersten Mal um. Aus den Veranstaltungen entstanden dabei verschiedene Projektideen. So z. B. ein Inlinehockeyfeld, die Reaktivierung eines Jugendraumes, ein Beachvolleyballfeld, Jugendevents, ein Musical, Ferienaktivitäten, ein 1. Mai-Fest und vieles mehr. Diese Ideen wurden teilweise bereits umgesetzt oder stehen vor der Realisation.

Mit einem Beitrag in der Höhe von 4‘000 Franken unterstützt der Kanton Solothurn auch in Zukunft Gemeinden, die das Projekt Jugend Mit Wirkung zum ersten Mal durchführen.

Marcus casutt www.jugendmitwirkung.ch

Page 7: Jahresbericht 2013

08 09

inFOcard – DIE KaRtE fUR EngagEMEntViele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wollen sich engagieren und aktiv sein. Die Idee der Infocard ist es, dieser Zielgruppe verschiedene Freizeitbeschäfti-gungen zu bieten. 2013 nutzten fast 4‘000 Kinder und Jugendliche aus dem Kanton Solothurn die Angebote der Infocard.

Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 26 können Angebote in den Bereichen Bildung, Kultur, Mobilität und Sport/Freizeit nutzen. So haben sie z. B. die Möglichkeit, Vorstellungen im Stadttheater Olten mit einer Ermässi-gung von 50 % zu besuchen oder in ausgewählten Fitnesscentern in Solothurn Vergünstigungen auf ein Abonnement zu erhalten. Es gibt aber auch die lokale Gärtnerei in Witterswil, welche Jugendlichen, die in der Firma einen kleinen Arbeitseinsatz leisten, im Gegenzug einen Blumenstrauss zum Weiterschenken zur Verfügung stellt. Die Infocard versteht sich nicht als Konsumkarte, sondern will gezielt das Engagement von Jugendlichen fördern. So sind insbesondere Angebote zu finden, die ermöglichen, auch mal hinter die Kulissen eines Theaters zu schauen, oder die Unterstützung zur Umsetzung von eigenen Projektideen bieten.

Nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch die Gemeinden profitieren von der Karte. Die Infocard wird ausschliesslich auf der Gemeindeverwaltung beantragt, wodurch ein direkter Kontakt mit Kindern und Jugendlichen entsteht. Die Gemeinden können somit direkt vor Ort über aktuelle Angebote oder Ver- anstaltungen informieren. Im Kanton Solothurn sind es zurzeit 75 Gemeinden, die Jugendlichen die Infocard und damit aktivierende Angebote zugänglich machen. Zudem haben auch Vereine die Möglichkeit, für ihre Angebote zu werben. Unter www.infocard.ch können sie ihre lokalen, kantonalen oder natio-nalen Aktivitäten und Projekte publizieren. Die Seite informiert auch laufend über attraktive Verlosungen.

Durch die im Jahr 2013 abgeschlossenen Mandatsvereinbarungen von Info-klick.ch mit den Gemeinden Lostorf und Trimbach können wir die Angebots-vielfalt weiter ausbauen. Verschiedene lokale Anbieter wie Sportvereine, Kunstateliers oder Freizeitzentren nutzen die Infocard als Plattform, um ihre Freizeitaktivitäten bekannter zu machen.

daVid bieli www.infocard.ch

«dank unterstützungsfonds wie demjenigen der jugendförderung kanton solothurn können jugendli-che ihre talente zeigen, sich weiterentwickeln und unglaubliches auf die beine stellen. redline wurde zu einem grossen teil von der Jugendförderung finanziert, wofür wir unheimlich dankbar sind. ich hoffe, dass durch solche institutionen immer mehr jugendliche die Möglichkeit nutzen, sich zu entfalten.»

carMela bonoMi Projektleiterin Musical redline

JuGend- UnD PrOJeKtfoRDERUng Im Jahr 2013 unterstützte die Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn 12 Jugendprojekte und 15 Projekte von Institutionen für Jugendliche mit einer Gesamtsumme von 44‘000 Franken. Ausser einem finanziellen Zustupf fördern wir Jugendliche, die ein Projekt realisieren möchten, auch mit unkomplizierter, flexibler Beratung sowie mit der Bereitstellung von Infrastruktur.

Die Projekte, die uns erreichen, variieren stark – vom Dreh eines Videoclips über die Durchführung eines Herbstlagers bis zum Fördern eines Jugend-TV: Wichtig ist uns dabei, dass Jugendliche die Projekte massgebend mitgestalten und nicht bloss Konsumentinnen und Konsumenten sind.

Eines der finanziell unterstützten Projekte war das Musical RedLine der Kantischülerin Carmela Bonomi. Im Rahmen ihrer Maturaarbeit hat Carmela nicht nur das Drehbuch ihres Musicals selbst geschrieben. Sie war auch verantwortlich für die szenische Umsetzung. Dabei hat sie mit mehr als 40 jungen Menschen – unter anderem semiprofessionellen Tänzerinnen und Tänzern – gearbeitet. Die Uraufführung von RedLine fand am 1. Dezember 2013 im Kofmehl statt und war ein voller Erfolg.

Ein weiteres Beispiel für die Unterstützung von Jugendlichen ist das im Dezember 2013 gegründete Jugendparlament des Kantons Solothurn, das seither regelmässig in den Räumlich-keiten der Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn tagt. Mit der gesprochenen finanziellen Unterstützung möchte das Jugendparlament politisch interessierten Jugendlichen des Kantons eine Partizipationsplattform bieten und auf lange Sicht auch in der Politik ein Mitspracherecht erhalten.

esther Matt www.jugendfoerderung.ch/projektfoerderung

Page 8: Jahresbericht 2013

10 11

«die kinder und wir leite- rinnen waren fasziniert vom farbigen und enga- gierten schaffen der jungen solothurnerinnen und solothurner. als wir dann noch den 2. Preis in empfang nehmen durften war die freude riesig! nun konnten die kinder im kinderrat schon über die Verwendung des geldes diskutieren. danke an das kompetente organisationsteam.» guda hess geschäftsführerin der QuartiersPielPlätze der stadt solothurn

«der juniorexpertskurs hat mir viele gute Methoden gezeigt, wie ich mit meinen kollegen mein Projekt angehen kann. ausserdem weiss ich nun, was es benötigt, damit das Projekt nachhaltig funktioniert.»

doMinik scherrer kantischüler aus lohn-aMMannsegg, teilnehMer beiM juniorexPerts-basis-kurs

JuGendPrOJeKtWettBeWerBKanton SolothURn Unter dem Motto «Licht an für dein Projekt» fand der kantonale Jugendprojektwettbewerb 2013 zum achten Mal statt. Das Engagement von Jugendlichen aus dem Kanton Solothurn wurde durch die Vergabe von Preisgeldern in der Gesamthöhe von 15‘000 Franken nicht nur geehrt und gestärkt, sondern durch die öffentliche Preisverleihung in der Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn auch einem grösseren Publikum näher gebracht.

Aus den eingesandten Projekteingaben wählte die fach- kundige Jury acht Gruppen aus, die an der Preisverleihung im November ihr Projekt präsentieren konnten. Die Krea- tivität und die Freude, die die Kinder und Jugendlichen auf der Bühne versprühten, begeisterten das Publikum und die Jury: Neben einer kleinen Theatereinlage, abwechslungsrei-chen Präsentationen, einer Live-Schaltung via Skype und musikalischen Inputs erzählten die Projektgruppen von ihren unterschiedlichen Ideen und deren Umsetzung. Die Jury war von den Projekten überzeugt und zeichnete alle Finalprojekte – aufgeteilt in die Kategorien Jugend und Institutionen – mit einem Preis aus. Den ersten Platz in der Kategorie Jugend sowie den Publikumspreis gewann die Musikgruppe Collective Percussion, die eine Konzer-treise rund um Solothurn und nach Spanien organisierte. Die Freezer holten für ihre Webseite mit WebTV, Radio und Podcasts für Jugendliche den zweiten Platz. In der Kategorie Institution platzierte sich die Theatergruppe D N A Jugendclub 21 vor dem Kinderprojekt der Quartier-spielplätze der Stadt Solothurn.

anna sollberger www.jugendfoerderung.ch/wettbewerb

JUnIoReXPerts an DER SchUlEEnde 2012 fragte uns die Kreisschule Thal an, ob wir in Balsthal unsere Juniorexpertskurse durchführen würden. Gesagt – getan. So besuchten wir also an vier Tagen vier verschiedene Klassen und zeigten ihnen, was es mit Projektmanagement so auf sich hat.

Die Kurse basierten auf dem Lehrplan des Kantons Solo- thurn, der verlangt, dass die Schülerinnen und Schüler gezielter auf das Berufsleben vorbereitet werden. Da steht: «Dies geschieht im Wesentlichen durch die individuelle Profilierung und Stärkung der fachlichen und überfachli-chen Kompetenzen (Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten).» Konkret bedeutet dies, dass die Schülerinnen und Schüler in ihrem letzten Schuljahr ein Projekt durchführen.

Wir haben also die Juniorexpertskurse den Bedürfnissen der Schule angepasst und unseren Schwerpunkt auf das Handwerk im Projektmanagement gelegt. Zuerst hatten die Jugendlichen die Aufgabe, selbst eine Projektidee zu finden. Dabei konnten sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Alles durfte angedacht werden. Als Ideen kamen denn auch ein McDonald‘s in Balsthal, eine eigene Kleiderkol-lektion oder ein Fussballturnier auf.

Anschliessend gab es einen theoretischen Input, wie Pro- jekte angepackt werden können. Ein wichtiger Punkt war für alle auch die Präsentation der Projekte, die einen Teil der Abschlussnote ausmachte. So stellten die Jugendli-chen am Ende des Workshops ihre Projekte dem Rest der Klasse vor und lernten durch Feedbacks an die Präsentie-renden gleichzeitig, wie konstruktive Kritik so formuliert werden kann, dass sie ankommt.

susanne siegenthaler www.juniorexperts.ch

Page 9: Jahresbericht 2013

12 13

0 3 . i n d i V i d u e l l e r e s s o u r c e n V o n k i n d e r n u n d j u g e n d l i c h e n s t ä r k e n

EIn tag an DER MadchenWOche Neues entdecken, Spass haben, kreativ und sportlich sein: An den Mädchenwochen in Solothurn, Olten und Dornach haben Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren die Möglichkeit, in ihren Ferien während vier Tagen ein abwechslungsreiches und tolles Workshopangebot zu besuchen.

9.00 uhr: Die ersten Mädchen trudeln ein, um rechtzeitig für ihre Workshops bereit zu sein. Ihr persönliches Programm haben sie bereits im Voraus aus einem breit gefächerten Angebot zusammengestellt, das von Parkour über Girlband bis zu einem Nähatelier reicht. Alle Workshops werden von Frauen geleitet, die für die Mädchen mit ihrem Wissen und Können auch Vorbilder sind.12.30 uhr: Zeit fürs Zmittag, das wie das Znüni, Zvieri und Znacht kostenlos ist. Danach wird im Mädchentreff gechillt, bis es mit den Workshops weitergeht.14.00 uhr: Die nächsten Stunden wird konzentriert weitergearbei-tet oder ein neuer Workshop ausprobiert. 18.30 uhr: Das gesunde Abendessen ist schon bereit und danach geht’s jeden Abend weiter mit einem kostenlosen Abendpro-gramm, an dem die Mädchen gemeinsam Zeit verbringen und Freundschaften pflegen können. Der Höhepunkt der Mädchen-woche bildet jeweils die Abschlussparty, an der die Mädchen das Erarbeitete Familie und Freunden präsentieren.

Organisiert werden die Mädchenwochen durch ein regionales Organisationskomitee, das sich aus Ehrenamtlichen und Jugendarbeiterinnen zusammensetzt. Neu besteht seit 2013 ausserdem eine Kooperation zwischen den Mädchenwochen und dem Programm Laureus Girls in Sport der Laureus Stiftung Schweiz.

Dieses Jahr verzeichneten die Mädchenwochen in Solothurn, Olten und Dornach insgesamt über 320 Teilnehmerinnen.

janina rüfenacht www.maedchenwoche.ch

«ich fand die Mädchenwoche etwas sehr spezielles und abenteuerliches. Was mir auch gefallen hat, ist das organisieren und einkaufen für die Woche. ich würde die Mädchenwoche allen empfehlen, denn es ist für jede etwas dabei.»

soPhia deMa ok Mädchen-Woche dornach

Page 10: Jahresbericht 2013

14 15

0 4 . f ö r d e r n h e l f e n

JuGendzelt an DER hESo Seit mittlerweile sechs Jahren sind die Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn und der Verein Volumeteer mit dem Jugendzelt an der HESO vertreten. Auch 2013 boten sie ein vielseitiges Tages- und Abend-programm, das Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen etwas zu bieten hatte.

Am Tagesprogramm waren Jugendinitiativen, kommunale Jugendar-beitsstellen sowie kantonale Institutionen beteiligt. Sie organisierten Spiele, Workshops oder Auftritte. Ein Highlight war beispielsweise die Jugendnaturschutzgruppe Junaktiv, die Kindern und Jugendlichen zeigte, wie man Strom aus Abfall macht.

Die Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn selbst war mit verschiedenen Aktivitäten vertreten: Beim Glücksrad von tschau.ch konnten Jugendliche z. B. Fragen zu jugendrelevanten Themen beant- worten und einen kleinen Preis gewinnen. Beim Spiel Rushhour mussten sie ein Jugendprojekt sicher ins Ziel bringen und lernten so, was hinder-lich sein und wer dabei unterstützen kann. Bei schreibdichfrei.net wurde mit Piktogramm-Würfeln gewürfelt und anschliessend eine Geschichte dazu erfunden. Ausserdem gab es einen Wettbewerb mit vielen tollen Preisen.

Der Verein Volumeteer sorgte auch 2013 wieder für ein abwechslungs-reiches Abendprogramm. Von Discos über Improvisationstheater und Poetry Slam zu Bandcontests hatte es für jeden Geschmack etwas dabei. Und dank dem Konzept Be my Angel wurden die Gäste auch sicher nach Hause gefahren.

esther Matt www.jugendfoerderung.ch/jugendzelt

Page 11: Jahresbericht 2013

16 17

inFOrMieren, Beraten UnD Vernetzen Durch Behördenbesuche, Veranstaltungen und durch ihre Beratungstätigkeit unterstützt die Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn Personen, die in den Gemeinden für die Kinder- und Jugendförderung verantwortlich sind.

Ziel der Aktivitäten ist es, Angebote und Möglichkeiten bekannt zu machen, Wissen im Bereich der Kinder- und Jugendförderung zu teilen und bei unter-schiedlichsten Themen Hilfe zu leisten. Darunter fallen beispielsweise die Initiierung einer neuen Jugendarbeitsstelle, das Einführen einer Jugendkommis-sion, die Wiedereröffnung eines Jugendtreffpunktes, die Bedürfnisabklärung bei Jugendlichen in der Gemeinde oder bei Problemen im Öffentlichen Raum zu unterstützen. Je nach Situation beinhaltet die Informations- und Beratungs-arbeit der Kinder- und Jugendförderung Kurzinformationen und Auskünfte per Mail oder Telefon bis hin zu längeren Beratungen vor Ort in den Gemeinden oder die Triage an andere Fachpersonen.

Die Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn steht mit möglichst vielen Akteuren der Kinder- und Jugendförderung in Kontakt. Sie koordiniert das Engagement der einzelnen Personen und Institutionen, fördert den Austausch, generiert Synergien und unterstützt die gemeinsame fachliche Entwicklung. Die Fachstelle war zudem 2013 auf kantonaler und nationaler Ebene durch die Teilnahme und Mitarbeit in folgenden Gremien vernetzt:

auf kantonaler ebene:• Fachkommission Familie, Kind, Jugend im Kanton Solothurn;• Vorstand des Verbandes für Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kanton Solothurn (VOAKJ).

auf nationaler ebene:• Vernetzung Jugendförderung Nordwestschweiz (AG, BS, BL, SO);• Konferenz der kantonalen Beauftragten für Kinder- und Jugendförderung (KKJF).

Marcus casutt

In den Kursmodulen von Qplus können Jugendliche Kompetenzen, die sie in ihrer Freizeit erworben haben, zertifizieren lassen. Die damit gezeigte Wertschätzung für ehrenamtliche Tätigkeiten steigert das Selbstwertgefühl und die Bereitschaft, sich zu engagieren. Zudem kann ein ausserschulisches Zertifikat bei der Lehrstellensuche oder beim Berufseinstieg helfen.

Im Kanton Solothurn startete das Projekt Qplus 2010 mit der Pilotphase. Kursmodule zu den Themen Administra-tion, Bar und Verpflegung, Events und Projekte, Gebäu-deunterhalt sowie Ton- und Lichttechnik wurden in der Praxis getestet und danach für die schweizweite Imple-mentierung aufbereitet. 2012 startete die Umsetzung in diversen Deutschschweizer Kantonen. Zudem wurde die Kurspalette mit den Modulen Musik und Performance, Tanz sowie Kommunikation und Werbung erweitert. Durchgeführt werden die Kurse in Treffs und Jugendkul-turzentren. Die Kursleitenden sind Fachpersonen aus dem entsprechenden Gebiet. Sie vermitteln den Teilnehmen-den in mindestens vier Kursstunden die wichtigsten Grundlagen. Dabei wird das Wissen sogleich praktisch umgesetzt und so verankert.

2013 fanden im Kanton Solothurn in fünf Treffs und Ju- gendkulturzentren 17 Kursdurchführungen mit insge-samt 182 Teilnehmenden statt. In den Kantonen Bern, Luzern, St. Gallen, Thurgau und Zürich wurden im ver- gangenen Jahr weitere zwölf Kurse mit 81 Teilnehmenden durchgeführt.

stefanie Wyss www.qplus-info.ch

«Mir hat es sehr spass gemacht, mich mit den anderen kursteilnehmen-den zu unterhalten und zu beraten. es war toll, eine Party zu organisieren und nachher auch zu feiern.»

raPhael Vogt teilnehMer QPlus-kurs eVents und Projekte, offene jugendarbeit lostorf

QPlus – lERnEn UnD QUalIfIzIERUng In JUgEnDtREffS UnD JUgEnDKUltURBEtRIEBEn

Page 12: Jahresbericht 2013

18 19

rüstzeuG füR DIE JUgEnDtREfflEItUng Das Feld der Kinder- und Jugendförderung im Kanton Solothurn ist sehr vielseitig. Neben professionellen Angeboten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und den Aktivitäten von Vereinen gibt es in verschie- denen Gemeinden ehrenamtlich geführte Jugendtreffpunkte.

Jugendtreffpunkte sind wichtige Orte für junge Menschen, um sich mit Gleichaltrigen zu treffen, Verhaltensweisen auszuprobieren und die Grenzen ihres Handelns auszuloten. Dies führt dazu, dass das Leiten eines Jugendtreffs mit verschiedenen Herausforderungen verbunden ist. Es stellen sich Fragen wie: Wie kann ich Jugendliche aktivieren und in die Organisation einbeziehen? Wie reagiere ich auf Konflikte? Was mache ich, wenn Jugendliche rauchen oder Alkohol trinken? Wie kann ich mein Angebot bei Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften gezielt bewerben?

Mit den 1x1-Kursen bieten wir den in Jugendtreffpunkten ehrenamtlich Engagierten das Rüstzeug, um Antworten auf brennende Fragen zu finden. Dies geschieht in fünf dreistündigen Workshops zu den Themen:

• Grundlagen und Rüstzeug;• Umgang mit Krisen und Konflikten in Jugendtreffpunkten;• Leitungsfunktion, Coaching, Teamarbeit;• Jugendgerechte Methoden und Hilfsmittel aus dem Projektmanagement;• Kommunikation mit verschiedenen Zielgruppen.

Gearbeitet wird in Gruppen mit Personen aus verschiedenen Gemein-den. Die Teilnehmenden können dadurch einen Einblick in die Organi-sation und Arbeitsweise anderer Jugendtreffpunkte gewinnen und sich auch im Anschluss bei Bedarf weiter austauschen und vernetzen.

Marcus casutt www.infoklick.ch/1x1

In EIgEnER SachE: Mandat KInDER- UnD JUgEnDfoRDERUng Kanton SolothURnNach intensiven Verhandlungen mit dem Kanton Solothurn freuen wir uns darüber, dass dem Verein Infoklick.ch vom Kanton auch für die Jahre 2014 bis 2017 das Vertrauen für die Umsetzung des Mandates Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn ausgesprochen wurde.

Die wohl wesentlichste Änderung im neuen Mandat: Auch die Kin-derförderung ist nun Teil der Leistungsvereinbarung. Dies schlägt sich insbesondere in den Bereichen Wissenstransfer, fachliche Entwicklung und Partizipation nieder. Konkret bedeutet das, dass wir Gemeinden, Jugendarbeitsstellen und Private beim Aufbau und bei der Umsetzung von Angeboten und Projekten im Bereich der Kinderförderung und -partizipation unterstützen und beraten.

Das Mandat sieht ab 2014 auch zusätzliche Projekte vor: So sind die beiden bestehenden Projekte Qplus und 1x1 im Jugendtreff sowie die im Kanton neu eingeführten Projekte GenerActions und Laureus Street Soccer im Mandat vorgesehen. Qplus bietet Jugendlichen, die in einem Jugendtreff mithelfen, eine Zertifizierung für ihre Arbeiten. Dieser Leistungsnachweis für ehrenamtliches Engagement und das dabei erworbene praktische Know-how können z. B. bei der Lehrstellensuche hilfreich sein. GenerActions fördert den generationenübergreifenden Wissenstransfer: In Ateliers werden Jugendliche, die ein Projekt auf die Beine stellen möchten, von Seniorinnen und Senioren beraten und unterstützt. Bei 1x1 im Jugendtreff erhalten ehrenamtliche Mitarbeiten-de eines Jugendtreffs in Workshops Coachings für die Jugendarbeit. Und 2014 wird es auch zum ersten Mal eine interkulturelle Strassenfuss-ball-Liga von Laureus Street Soccer geben.

Alle Informationen zu den aktuellen Angeboten und Projekten finden Sie auf unserer Internetseite.

Marcus casutt www.jugendfoerderung.ch

Page 13: Jahresbericht 2013

20 21

DER tRägER: inFOKlicK.chSeit mittlerweile acht Jahren hat Infoklick.ch das Mandat des Kantons Solothurn für die Fachstelle Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn, das jüngst um weitere vier Jahre verlängert wurde.

Der gemeinnützige Verein Infoklick.ch mit Sitz in Moos- seedorf bei Bern setzt sich für einen ressourcenorientier-ten Ansatz in der Kinder- und Jugendförderung ein und ist die Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die etwas bewegen möchten. Infoklick.ch möchte junge Menschen in ihren Stärken fördern, ihnen einen vielfältigen Austausch mit Anderen bieten und Erfahrungen mit Gleichaltrigen ausserhalb der Familie und der Schule ermöglichen. Infoklick.ch nimmt die Ideen und Visionen der Jugendlichen ernst und verleiht ihrer Stimme zusätzliches Gewicht, wenn es darum geht, ihre Projekte in Realität umzusetzen.

Infoklick.ch, Kinder- und Jugendförderung Schweiz, ist mit einem Team von rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der ganzen Schweiz engagiert. In insge- samt sechs Regionalstellen in Bellinzona, Luzern, Moos- seedorf, Neuenburg, Solothurn und St. Gallen sowie in Projektstellen in Zürich und München realisiert und betreut der Verein unzählige Projekte für Kinder und Jugendliche.

www.infoklick.ch

hier erreichen sie uns:

kinder- und jugend- förderung kanton solothurnniklaus Konrad-Strasse 18 4500 Solothurntel. 032 621 63 [email protected]

Marcus casuttfachstellenleiterSeit 1.1.2006•stefanie WyssProjektleiterinSeit 1.9.2010•anna sollbergerProjektleiterin Seit 19.9.2011•janina rüfenachtProjektleiterinSeit 15.4.2013

david bieliProjektleiterSeit 15.4.2013•esther MattPraktikantinSeit 1.7.2013•susanne siegenthalerProjektleiterin1.4.2010 – 31.1.2014•Marco setzProjektleiter1.3.2010 – 31.3.2013•anna WaltiPraktikantin in ausbildung6.8.2012 – 31.7.2013

DaS teaM

impressumcopyright© Kinder- und Jugendförderung Kanton Solothurn, 2014Grafik, Satz & Illustration: Miriam Stepper, Infoklick.ch lektorat: Esther Matt, Ursula Weber druck: Baumberger Print ag, oberbuchsitenPapier innenteil:Offset, hochweiss, matt, 100 g/m2

Papier umschlag:Offset, hochweiss, matt, 170 g/m2

Page 14: Jahresbericht 2013

« d i e z e i t

V e r W a n d e l t

u n s n i c h t ,

s i e e n t F a l t e t

u n s n u r . »

M a x f R I S c h