MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

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Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 03/ 10 ∙ Juni/Juli 2010 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 € ZEITUNG Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte Die TOP-Inhalte der Foren Was wäre MEDI-LEARN nur ohne seine Foren? Von Diskussionen zum Medizinstudium, über die Bewerbung oder den Studienplatztausch bis hin zu Dingen des Alltags außerhalb von Uni und Arbeitsplatz gibt es hier einfach alles, was das Herz begehrt. Wir haben uns in die Tiefen unserer virtuellen Community begeben und stellen Top-Inhalte aus den Foren vor! Akademisches i-Tüpfelchen Der Weg zur medizinischen Promotion „Nur“ als Dekoration fürs Namensschildchen oder als Einstieg in die wissenschaft- 12 In der Gesundheitsfabrik Die Clinica Alemana in Chile Eine private Klinik, in der viele Ärzte deutsch sprechen, und das fast am anderen 03 Ende der Welt: Sabine Wolf hat eine Famulatur an der Clinica Ale- mana in Santiago de Chile absolviert. Was sie dort erlebt hat, be- richtet sie in ihrem Erfahrungsbericht. Fit & gesund durch die WM So arbeitet der Arzt der Nationalelf Michael Ballack fällt aus – schlimm genug für Nationaltrainer Jogi Löw. Damit 10 während der vier harten WM-Wochen niemand weiteres verletzt wird, hat Prof. Tim Meyer alle Hände voll zu tun. Wir stellen den Arzt der Nationalelf und seine Tätigkeit vor. liche Karriere? Die medizinische Doktorarbeit ist thematisch be- sonders vielfältig, so dass sie auch schon während des Studiums begonnen wird. Sadia Rehmanns Beitrag gibt wertvolle Tipps. Außerdem müsse der bürokratische Auf- wand reduziert und das Regresssystem für Verordnungen (Medikamente und Heilmit- tel) dringend abgeschafft werden. Leim- beck weist darauf hin, dass Landesärzte- kammer, Kassenärztliche Vereinigung und das Hessische Ministerium für Arbeit, Fa- milie und Gesundheit einen runden Tisch zum Thema Ärztemangel gebildet haben. Eine andere Wertschätzung? Allgemeinmedizin muss Pflichtfach im Medizinstudium werden Erfahrungsbericht aus San Sebastián, Spanien von Josuah Merkl Vizepräsident der Landesärztekammer Hessen fordert Änderungen Pressemeldung Bundesärztekammer Landarzt-Mangel Die bvmd positioniert sich gegen die Landarztquote, die eine bestimmte An- zahl an Studienplätzen denjenigen Stu- denten vorbehält, die später als nieder- gelassene Ärzte auf dem Land arbeiten wollen. Damit werde das Problem nicht gelöst, so der Verband. S. 02 Inhalt Mach mit bei you-manity! Einfach eine großartige Idee, die Tü- binger Studierende in die Tat umge- setzt haben: Das Netzwerk bringt Medizinstudenten und Studenten an- derer Bereiche zusammen, die sich für humanitäre Hilfe interessieren. You-manity informiert, organisiert und richtet im September sogar eine „Summer School“ aus. S. 12 Schlecht gewappnet? Das Medizinstudium ist beliebt unter Medizinstudenten: 90% würden es wie- der tun. Im krassen Gegensatz dazu die Güte des Studiums aus Sicht de- rer, die es durchlaufen: 75% fühlen sich mangelhaft auf den Job vorberei- tet. Lest unser Studienergebnis und erfahrt die Details! S. 09 Patho-Rezensionen Drei Mal Allgemeine und Spezielle Patho- logie stehen dieses Mal in unseren Re- zensionen auf dem Prüfstand: Welches Lehrbuch bringt die Inhalte, denen so viele Studenten mit Hemmungen begegnen, am verständlichsten rüber? Unsere Re- zensenten haben die Werke wie immer sehr gründlich obduziert. S. 04 Studium Praxis in Tansania und Ghana Passend zur derzeitigen Fussball-Welt- meisterschaft in Afrika gibt es zwei Erfah- rungsberichte aus dem „Schwarzen Kon- tinent“ in dieser Ausgabe: Wie famuliert es sich in Tansania? Und wie bitte kommt man vor dem Studium an ein Pflegeprakti- kum in Ghana? S. 05 Ausland O nline ein spanisches Krankenhaus für meine Famulatur ausfindig zu ma- chen, ohne Vermittlung durch die bvmd – schwieriger als gedacht: Die meisten spa- nischen Krankenhäuser verfügen bis heute nur über sehr magere, veraltete Internet- Auftritte. Auf diesen fällt es schon schwer, überhaupt eine Kontakt-Adresse zu finden, geschweige denn den für eine Fachrichtung zuständigen Chefarzt auszumachen. Hatte ich dann einen Kontakt ermittelt, erhielt ich, obwohl ich bei meiner Städteauswahl wenig wählerisch war und insgesamt 16 Bewerbungen an Krankenhäuser in sechs verschiedenen Städten verschickt hatte, denn auch nur zwei Antworten zurück: eine Absage und eine Zusage. Letztere aus dem „Hospital Donostia“ in San Sebastián. Auf diese Weise erledigten sich etwaige Ent- scheidungsnöte herrlich unbürokratisch, und ich eruierte per Mail alle weiteren nöti- gen Vorbereitungen. Diese waren kaum der Rede wert: Mitbringen eines eigenen Ste- thoskops und eines Kittels, eines Kranken- und Haftpflichtversicherungsnachweises sowie einer Immatrikulationsbescheini- gung. Dass ich mich um meine Unterkunft in jedem Falle selbst würde kümmern müs- sen, verwunderte mich nicht allzu sehr. Das Zimmer ohne Tür Ich hatte schon von Freunden gehört, dass die Wohnungssituation in San Sebastián recht schwierig sei und ich mit Preisen über 350 Euro für ein kleines WG-Zim- mer rechnen müsse. Umso dankbarer war ich, dass es mir schon während des vorangehenden Monats in Cádiz – hier machte ich einen vierwöchigen Spanisch- kurs – gelang, eine Bleibe zu organisie- ren: Über ein Online-Inserat fand ich eine Sieben-Personen-WG mit vier weiteren Deutschen, einem Ecuadorianer und einer Baskin. Zumindest zwei spanischspra- chige Mitbewohner, schließlich wollte ich nicht einen Monat lang nur deutsch in der WG sprechen. Ich muss hinzufügen, dass mein Wohnraum in der WG auf ein abge- legenes Ende des Flurs hinauslief, in dem mein Bett und ein kleiner Tisch standen; quasi ein kleines Zimmer ohne eigene Tür, für das ich allerdings auch nur sehr überschaubare 200 Euro zahlen musste. Ein Kompromiss, den ich für den einen Monat gerne in Kauf nahm, da ich das so eingesparte Geld auch gut auf anderem Wege ausgeben konnte. Unverkrampftes Arbeiten Um gleich eine der positivsten Erfah- rungen dieser Famulatur festzuhalten: Mei- ne Aufnahme durch Schwestern, Pfleger und Ärzte am ersten Arbeitstag war sehr, sehr freundlich und unkompliziert – und diese Freundlichkeit sollte über den ganzen Monat hinweg meine Famulatur begleiten. Allgemein herrscht zwischen den spa- nischen Ärzten ein viel unverkrampfteres, kollegialeres Miteinander, als man es aus vielen deutschen Krankenhäusern kennt. Das wird schon durch die flacheren Hie- rarchien deutlich: Nach dem Chefarzt ei- ner Disziplin stehen quasi alle „ajuntos“ (Fachärzte) auf einer Stufe, doch auch zu den jungen „residentes“ (Assistenzärzte in Weiterbildung) besteht ein sehr unkompli- ziertes Verhältnis. Oft gleicht es dem eines verantwortungsvollen Mentors zu seinen Schülern. Viel davon mag auch generell in der spanischen Mentalität begründet liegen: So duzt man sich nicht nur ganz überwiegend zwischen 60-jährigem Ajun- to und 24-jährigem Residente, sondern ebenso zwischen Arzt und Patient. Für den deutschen Medizinstudenten ist das oft amüsant, wenn der angesehene Fach- arzt mit vertrauensvollem „Du“ seinem Patienten die zu vollziehenden Maßnah- men zuraunt! Rotierende Residentes Ein großer Vorteil war zudem, dass die jungen Residentes während der ersten Jahre ihrer Weiterbildung regelmäßig durch verschiedene Disziplinen rotie- ren, um in allen für ihr Fach relevanten Bereichen weitergebildet zu werden. SPANISCHE ASSISTENTEN WERDEN BEHUTSAM AN DEN JOB HERANGEFÜHRT So gab es während meines Aufenthaltes drei spanische Residentes im ersten bzw. zweiten Weiterbildungsjahr, die den Monat mit mir auf der Kardiolo- gie verbrachten. Frappierend für mich: D as Thema Ärztemangel ist derzeit in aller Munde. Speziell der Beruf des Landarztes ist gefährdet, wodurch die medizinische Versorgung sich beson- ders in ländlichen Regionen dramatisch verschlechtern wird. Was kann dagegen getant werden? Hessens Vizepräsident kommt mit erstem Vorschlag: Allgemein- medizin als Pflichtfach. UNS GEHEN DIE LANDÄRZTE AUS „Uns gehen die Landärzte aus. In den näch- sten fünf Jahren wird die Versorgungslage in den hessischen Regionen dramatische Züge annehmen“, sagt Martin Leimbeck, niedergelassener Landarzt in Braunfels (Lahn-Dill-Kreis) und Vizepräsident der Landesärztekammer Hessen, voraus. „Wegen der älter werdenden Bevölkerung steigt der Bedarf an ärztlicher Versorgung. Gleichzeitig geht die Zahl der Kollegen auf dem Land altersbedingt zurück, und es rücken zu wenige junge Ärzte nach.“ Die jüngsten Vorschläge von Bundesge- sundheitsminister Philipp Rösler seien ein Zeichen dafür, dass die Politik das Problem endlich erkannt habe und etwas dagegen unternehmen wolle. Leimbeck hält geänderte Zulassungsbedingungen für das Medizinstudium und die Abschaffung des „Hammerexamens“ für erforderlich. „Vor allem aber muss die Allgemeinme- dizin stärker in die universitäre Ausbil- dung eingebunden und zum Pflichtfach werden“, fordert der Vizepräsident der Landesärztekammer. Dies beinhalte die Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls für Allgemeinmedizin mit Forschungsauftrag an jeder Fakultät. ABSCHAFFUNG DES SO GENANNTEN „HAMMEREXAMENS„Solche Veränderungen sind zukunfts- orientiert. Allerdings müssen wir schon heute dem Ärztemangel auf dem Land mit geeigneten Maßnahmen begegnen“, so Leimbeck weiter. Dazu gehörten die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Schaffung familienfreundlicher Infrastruk- turen, finanzielle Sicherheit, geregelte Ver - tretungsdienste und eine kleinräumigere Bedarfsplanung in den ländlichen Regi- onen: „Hier sind Politik, Gesellschaft und Institutionen gleicherma- ßen gefordert.“ Fortsetzung auf Seite 2 Traumhaft gelegen: San Sebastián im Norden Spaniens. Studium Studium

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Die MEDI-LEARN Zeitung im Printformat. Sie enthält auf 12 Zeitungsseiten News und Informationen für Medizinstudenten und Jungärzte und erscheint fünfmal pro Jahr als Beilage zur renommierten Zeitschrift Via medici aus dem Thieme Verlag.

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Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 03/10 ∙ Juni/Juli 2010 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

Die TOP-Inhalte der ForenWas wäre MEDI-LEARN nur ohne seine Foren? Von Diskussionen zum Medizinstudium, über die Bewerbung oder den Studienplatztausch bis hin zu Dingen des Alltags außerhalb von Uni und Arbeitsplatz gibt es hier einfach alles, was das Herz begehrt. Wir haben uns in die Tiefen unserer virtuellen Community begeben und stellen Top-Inhalte aus den Foren vor!

Akademisches i-TüpfelchenDer Weg zur medizinischen Promotion„Nur“ als Dekoration fürs Namensschildchen oder als Einstieg in die wissenschaft-

12

In der GesundheitsfabrikDie Clinica Alemana in Chile Eine private Klinik, in der viele Ärzte deutsch sprechen, und das fast am anderen

03Ende der Welt: Sabine Wolf hat eine Famulatur an der Clinica Ale-mana in Santiago de Chile absolviert. Was sie dort erlebt hat, be-richtet sie in ihrem Erfahrungsbericht.

Fit & gesund durch die WMSo arbeitet der Arzt der NationalelfMichael Ballack fällt aus – schlimm genug für Nationaltrainer Jogi Löw. Damit

10während der vier harten WM-Wochen niemand weiteres verletzt wird, hat Prof. Tim Meyer alle Hände voll zu tun. Wir stellen den Arzt der Nationalelf und seine Tätigkeit vor.

liche Karriere? Die medizinische Doktorarbeit ist thematisch be-sonders vielfältig, so dass sie auch schon während des Studiums begonnen wird. Sadia Rehmanns Beitrag gibt wertvolle Tipps.

Außerdem müsse der bürokratische Auf-wand reduziert und das Regresssystem für Verordnungen (Medikamente und Heilmit-tel) dringend abgeschafft werden. Leim-beck weist darauf hin, dass Landesärzte-kammer, Kassenärztliche Vereinigung und das Hessische Ministerium für Arbeit, Fa-milie und Gesundheit einen runden Tisch zum Thema Ärztemangel gebildet haben.

Eine andere Wertschätzung?

Allgemeinmedizin muss Pflichtfach im Medizinstudium werden

Erfahrungsbericht aus San Sebastián, Spanienvon Josuah Merkl

Vizepräsident der Landesärztekammer Hessen fordert ÄnderungenPressemeldung Bundesärztekammer

Landarzt-MangelDie bvmd positioniert sich gegen die Landarztquote, die eine bestimmte An-zahl an Studienplätzen denjenigen Stu-denten vorbehält, die später als nieder-gelassene Ärzte auf dem Land arbeiten wollen. Damit werde das Problem nicht gelöst, so der Verband. S. 02

Inhalt

Mach mit bei you-manity!Einfach eine großartige Idee, die Tü-binger Studierende in die Tat umge-setzt haben: Das Netzwerk bringt Medizinstudenten und Studenten an-derer Bereiche zusammen, die sich für humanitäre Hilfe interessieren. You-manity informiert, organisiert und richtet im September sogar eine „Summer School“ aus. S. 12

Schlecht gewappnet?Das Medizinstudium ist beliebt unter Medizinstudenten: 90% würden es wie-der tun. Im krassen Gegensatz dazu die Güte des Studiums aus Sicht de-rer, die es durchlaufen: 75% fühlen sich mangelhaft auf den Job vorberei-tet. Lest unser Studienergebnis und erfahrt die Details! S. 09

Patho-RezensionenDrei Mal Allgemeine und Spezielle Patho-logie stehen dieses Mal in unseren Re-zensionen auf dem Prüfstand: Welches Lehrbuch bringt die Inhalte, denen so viele Studenten mit Hemmungen begegnen, am verständlichsten rüber? Unsere Re-zensenten haben die Werke wie immer sehr gründlich obduziert. S. 04

Studium

Praxis in Tansania und GhanaPassend zur derzeitigen Fussball-Welt-meisterschaft in Afrika gibt es zwei Erfah-rungsberichte aus dem „Schwarzen Kon-tinent“ in dieser Ausgabe: Wie famuliert es sich in Tansania? Und wie bitte kommt man vor dem Studium an ein Pflegeprakti-kum in Ghana? S. 05

Ausland

Online ein spanisches Krankenhaus für meine Famulatur ausfindig zu ma-

chen, ohne Vermittlung durch die bvmd – schwieriger als gedacht: Die meisten spa-nischen Krankenhäuser verfügen bis heute nur über sehr magere, veraltete Internet-Auftritte. Auf diesen fällt es schon schwer, überhaupt eine Kontakt-Adresse zu finden, geschweige denn den für eine Fachrichtung zuständigen Chefarzt auszumachen. Hatte ich dann einen Kontakt ermittelt, erhielt ich, obwohl ich bei meiner Städteauswahl wenig wählerisch war und insgesamt 16 Bewerbungen an Krankenhäuser in sechs verschiedenen Städten verschickt hatte, denn auch nur zwei Antworten zurück: eine Absage und eine Zusage. Letztere aus dem „Hospital Donostia“ in San Sebastián. Auf diese Weise erledigten sich etwaige Ent-scheidungsnöte herrlich unbürokratisch, und ich eruierte per Mail alle weiteren nöti-gen Vorbereitungen. Diese waren kaum der Rede wert: Mitbringen eines eigenen Ste-thoskops und eines Kittels, eines Kranken- und Haftpflichtversicherungsnachweises sowie einer Immatrikulationsbescheini-gung. Dass ich mich um meine Unterkunft in jedem Falle selbst würde kümmern müs-sen, verwunderte mich nicht allzu sehr.

Das Zimmer ohne TürIch hatte schon von Freunden gehört, dass die Wohnungssituation in San Sebastián

recht schwierig sei und ich mit Preisen über 350 Euro für ein kleines WG-Zim-mer rechnen müsse. Umso dankbarer war ich, dass es mir schon während des vorangehenden Monats in Cádiz – hier machte ich einen vierwöchigen Spanisch-kurs – gelang, eine Bleibe zu organisie-ren: Über ein Online-Inserat fand ich eine Sieben-Personen-WG mit vier weiteren Deutschen, einem Ecuadorianer und einer Baskin. Zumindest zwei spanischspra-chige Mitbewohner, schließlich wollte ich nicht einen Monat lang nur deutsch in der WG sprechen. Ich muss hinzufügen, dass mein Wohnraum in der WG auf ein abge-legenes Ende des Flurs hinauslief, in dem mein Bett und ein kleiner Tisch standen;

quasi ein kleines Zimmer ohne eigene Tür, für das ich allerdings auch nur sehr überschaubare 200 Euro zahlen musste. Ein Kompromiss, den ich für den einen Monat gerne in Kauf nahm, da ich das so eingesparte Geld auch gut auf anderem Wege ausgeben konnte.

Unverkrampftes ArbeitenUm gleich eine der positivsten Erfah-rungen dieser Famulatur festzuhalten: Mei-ne Aufnahme durch Schwestern, Pfleger und Ärzte am ersten Arbeitstag war sehr, sehr freundlich und unkompliziert – und diese Freundlichkeit sollte über den ganzen Monat hinweg meine Famulatur begleiten.Allgemein herrscht zwischen den spa-

nischen Ärzten ein viel unverkrampfteres, kollegialeres Miteinander, als man es aus vielen deutschen Krankenhäusern kennt. Das wird schon durch die flacheren Hie-rarchien deutlich: Nach dem Chefarzt ei-ner Disziplin stehen quasi alle „ajuntos“ (Fachärzte) auf einer Stufe, doch auch zu den jungen „residentes“ (Assistenzärzte in Weiterbildung) besteht ein sehr unkompli-ziertes Verhältnis. Oft gleicht es dem eines verantwortungsvollen Mentors zu seinen Schülern. Viel davon mag auch generell in der spanischen Mentalität begründet liegen: So duzt man sich nicht nur ganz überwiegend zwischen 60-jährigem Ajun-to und 24-jährigem Residente, sondern ebenso zwischen Arzt und Patient. Für den deutschen Medizinstudenten ist das oft amüsant, wenn der angesehene Fach-arzt mit vertrauensvollem „Du“ seinem Patienten die zu vollziehenden Maßnah-men zuraunt!

Rotierende ResidentesEin großer Vorteil war zudem, dass die jungen Residentes während der ersten Jahre ihrer Weiterbildung regelmäßig durch verschiedene Disziplinen rotie-ren, um in allen für ihr Fach relevanten Bereichen weitergebildet zu werden.

SpaniSche aSSiStenten werden behutSam an

den Job herangeführt

So gab es während meines Aufenthaltes drei spanische Residentes im ersten bzw. zweiten Weiterbildungsjahr, die den Monat mit mir auf der Kardiolo-gie verbrachten. Frappierend für mich:

Das Thema Ärztemangel ist derzeit in aller Munde. Speziell der Beruf

des Landarztes ist gefährdet, wodurch die medizinische Versorgung sich beson-ders in ländlichen Regionen dramatisch verschlechtern wird. Was kann dagegen getant werden? Hessens Vizepräsident kommt mit erstem Vorschlag: Allgemein-medizin als Pflichtfach.

unS gehen die Landärzte auS

„Uns gehen die Landärzte aus. In den näch-sten fünf Jahren wird die Versorgungslage in den hessischen Regionen dramatische Züge annehmen“, sagt Martin Leimbeck, niedergelassener Landarzt in Braunfels (Lahn-Dill-Kreis) und Vizepräsident der Landesärztekammer Hessen, voraus. „Wegen der älter werdenden Bevölkerung steigt der Bedarf an ärztlicher Versorgung. Gleichzeitig geht die Zahl der Kollegen auf dem Land altersbedingt zurück, und es rücken zu wenige junge Ärzte nach.“

Die jüngsten Vorschläge von Bundesge-sundheitsminister Philipp Rösler seien ein Zeichen dafür, dass die Politik das Problem endlich erkannt habe und etwas dagegen unternehmen wolle. Leimbeck hält geänderte Zulassungsbedingungen für das Medizinstudium und die Abschaffung des „Hammerexamens“ für erforderlich. „Vor allem aber muss die Allgemeinme-dizin stärker in die universitäre Ausbil-dung eingebunden und zum Pflichtfach werden“, fordert der Vizepräsident der Landesärztekammer. Dies beinhalte die Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls für Allgemeinmedizin mit Forschungsauftrag an jeder Fakultät.

abSchaffung deS So genannten „hammerexamenS“

„Solche Veränderungen sind zukunfts-orientiert. Allerdings müssen wir schon heute dem Ärztemangel auf dem Land mit geeigneten Maßnahmen begegnen“,

so Leimbeck weiter. Dazu gehörten die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Schaffung familienfreundlicher Infrastruk-turen, finanzielle Sicherheit, geregelte Ver-tretungsdienste und eine kleinräumigere Bedarfsplanung in den ländlichen Regi-onen: „Hier sind Politik, Gesellschaft und Institutionen gleicherma-ßen gefordert.“

Fortsetzung auf Seite 2

Traumhaft gelegen: San Sebastián im Norden Spaniens.

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Page 2: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

2Seite Juni/Juli 2010

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überarbeitet!

Der Vergleich der Rolle der spanischen Residentes im zweiten Arbeitsjahr mit dem Arbeitsleben eines deutschen As-sistenzarztes. In Deutschland wird man oftmals ab dem ersten Arbeitstag voll eingespannt, übernimmt sehr schnell große Verantwortung in der Patienten-versorgung – ob im Nachtdienst oder im Stationsalltag – und fühlt sich dabei nicht selten überfordert durch die rasant wach-senden Anforderungen. In Spanien wird ein Residente langsam und behutsam an seine Aufgaben und die daraus resultie-rende Verantwortung herangeführt.

famuLaturen Sind Sehr theoretiSch auSgerichtet

So verbrachten die drei Residentes, die den Monat mit mir auf der Kardiologie absolvierten, ihre Zeit fast exakt mit denselben Tätigkeiten wie ich: Zusehen, Beobachten, Nachfragen und Nach-vollziehen der Tätigkeiten, welche der Ajunto am Patienten durchführte. Und ebenso taten sie zwischendurch nichts, unterhielten sich und warteten, bis der nächste Patient an der Reihe war – und das als voll bezahlte Arbeitskräfte! Na-türlich mag dies auch teilweise darin

begründet liegen, dass kardiologische Untersuchungen größtenteils non-inva-siv sind und es hier per se nicht so viel Praktisches zu tun gibt. Doch sie erzähl-ten mir auch, dass Residentes in Spanien oftmals erst im fünften Weiterbildungs-jahr beginnen, Patienten vollständig zu übernehmen, also selbstständig zu dia-gnostizieren und zu therapieren – jedoch weiterhin in enger Absprache mit einem zuständigen Ajunto.

Andere Wertschätzung?Ökonomisch betrachtet, stellt sich mir di-ese Frage: Wie kann es sich ein Staat wie Spanien leisten – der zweifelsohne gerin-geren finanziellen Spielraum bei der Ge-staltung seines Gesundheitssystems be-sitzt als Deutschland – junge Ärzte über Jahre hinweg als Vollzeit-Arbeitskräfte zu besolden, wenn deren tatsächliche Ar-beitsleistung anfangs derart niedrig ist? Hinter dieser Tatsache scheint sich eine vollkommen andere Wertschätzung für den Arzt-Beruf und das Gesundheitssy-stem zu verbergen. Diese kann nur als Mahnung für die aktuellen Debatten in Deutschland dienen, wo das Hauptaugen-merk allzu oft darauf zu liegen scheint, die Kosten unseres Systems durch teils blindwütige Sparmaßnahmen am Per-

sonal zu senken. Dem Beschriebenen nach dürfte es aber auch niemanden verwundern, dass sich meine Aufgaben vollkommen auf das Beobachten, Hin-terfragen und Nachvollziehen der ein-zelnen Fälle beschränkten. Wobei stets Nachfragen bei dem jeweiligen betreu-enden Arzt möglich war: Dieser nahm sich dann oftmals die Zeit, mir meine Fragen sehr ausführlich zu beantworten oder mich gleich zur Thematik abzufra-gen. Diese sehr theoretische Ausrich-tung, die für Famulaturen in Spanien ja bekannt ist, liegt hauptsächlich da-rin begründet, dass erst die Residentes praktische Fertigkeiten erlernen, wie bereits beschrieben. Zum anderen füh-ren die Krankenschwestern in Spanien viele Tätigkeiten wie Blutentnahme völ-lig autark durch, so dass für den auslän-dischen Famulanten nicht mehr viel zu tun übrig bleibt.

Rund ums HerzIn der zweiten Woche war ich bei den funktionellen kardiologischen Tests und sah hauptsächlich Belastungs-EKGs so-wie Langzeit-EKGs, die der Kardiolo-ge mit uns auswertete und uns erklärte. In der dritten Woche besuchte ich für drei Tage das Herzkatheter-Labor, „La

Hemodinamica“, wie es in Spanien ge-nannt wird, wo ich einige interessante koronarangiografische Eingriffe zu sehen bekam.

beLaStungS-eKg aLS abSchiedSgeSchenK

In der letzten Woche sah ich bei einer großen Zahl von Herz-Echos zu. Das stellte ohne Frage den langweiligsten Teil der Famulatur dar. Sehr zufrieden war ich jedoch darüber, dass ich mit den Residentes über die gesamte Famulatur hinweg fast täglich 50-60 EKGs befunde-te, so dass ich hier viel gelernt habe. Au-ßerdem ließen wir es uns nicht nehmen, uns einmal gegenseitig EKGs zu schrei-ben und zu befunden. An meinem letzten Arbeitstag nahm sich der verantwortliche Arzt sogar die Zeit, ein Belas-tungs-EKG an mir durch-zuführen. Sozusagen als Abschiedsgeschenk!

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Erfahrungsbericht aus San Sebastián, Spanien Fortsetzung von Seite 1

bvmd gegen Landarztquote und für Erhöhung der StudienplätzeBundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd)

Landarztmangel ist nicht mit NC-Abschaffung zu beheben

Landarztmangel ist nicht mit NC-Ab-schaffung zu beheben. Die Bundes-

vertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) spricht sich gegen die Einführung einer „Landarztquote“ bei der Zulassung zum Medizinstudium und gegen die inhaltliche Verknüpfung von Landärztemangel und Numerus Clausus aus. Stattdessen müssen die Wei-terbildungs- und Arbeitsbedingungen für Ärzte auf dem Land deutlich attrak-tiver gestaltet werden, um eine flächen-deckende Versorgung auch in Zukunft si-cherzustellen. In Deutschland droht eine ärztliche Unterversorgung in ländlichen Regionen, insbesondere mit Allgemein-medizinern. Um diesem Problem zu begegnen, sind von Bundesgesundheits-minister Dr. Philipp Rösler (FDP) jüngst insbesondere zwei Vorschläge ins Feld geführt worden: Erstens ein Überdenken des Numerus Clausus (NC), und zwei-tens eine „Landarztquote“, also ein Vor-behalt eines bestimmten Prozentsatzes der Studienplätze für Bewerber, die sich verpflichten, später in einer unterver-sorgten Region tätig zu werden.

Abschaffung des NCs nicht hilfreich„Aus unserer Sicht hat das Auswahlver-fahren zum Medizinstudium mit dem Landarztmangel faktisch nichts zu tun“, stellt Dominique Ouart, Präsident der bvmd, fest. Eine gezielte Auswahl von zukünftigen Landärzten noch vor dem Studium ist weder sinnvoll noch prakti-kabel. „Wer“, fragt sich Ouart, „würde denn beispielsweise in einem Auswahl-gespräch nicht angeben, eventuell dieses Fach anzustreben, wenn er dadurch ei-nen Vorteil bei der Studienplatzvergabe erlangen kann?“ Die Debatten um den Landarztmangel und um den NC bzw. andere Zulassungsverfahren müssen in

jedem Fall separat betrachtet werden.Zu-dem weist die bvmd darauf hin, dass in der aktuellen Debatte Zusammenhänge häufig irreführend transportiert werden.

bewerbern den zugang zum medizinStudium ermögLichen

Der NC kann schließlich nicht direkt „gesenkt“ werden, da er immer ein Er-gebnis der Relation von Bewerbern zu verfügbaren Studienplätzen ist. Der Zu-gang zum Medizinstudium würde daher nicht insgesamt erleichtert, sondern le-diglich anders reglementiert.„Mehr Bewerbern den Zugang zum Me-dizinstudium zu ermöglichen, geht eben nur über eine Erhöhung der Anzahl der Studienplätze“, so Ouart. Dafür je-doch müsste den Universitäten von den Ländern mehr Geld zur Verfügung gestellt werden, da-mit die Einrichtung neuer Stu-dienplätze nicht auf Kosten der Studienbedingungen geht. „Die Qualität der Ausbildung weiter zu verbessern ist für uns ganz klar oberstes Ziel“, betont Ouart.

Landarztquote ist der falsche WegEntschieden wehrt sich die bvmd auch ge-gen eine „Landarztquo-te“. Rechnet man Studi-um und Facharztausbildung zusammen, müsste ein Bewerber sich mehr als 11 Jahre im Voraus festlegen, in welchem Facharztberuf und welchem Umfeld er später arbeiten wird. „Das wäre eine unverhältnismäßige Einschrän-kung der beruflichen Wahlmöglich-

keiten nach dem Medizinstudi-um“, befin-det Ouart. „Wenn je-mand im Studium seine Lei- denschaft für ein bestimmtes Fach ent-deckt, das es nur an großen Krankenhäu- sern gibt,

dann muss er das auch lernen dürfen. Die Vielfältigkeit ist ein großer Vorteil des bisherigen, offenen Medizinstudiums.“

Die bvmd ist überzeugt, dass mit einer Landarztquote lediglich die Gründe für den Landarztmangel kaschiert würden. „Wir brauchen eine ehrliche Debatte darüber, warum es junge Ärzte so selten in unterversorgte, ländliche Regionen zieht“, fordert

Ouart. Gerade auf dem Land braucht es motivierte Ärztinnen und Ärzte, die ihren Beruf mögen und sich bewusst

dafür entscheiden. Auch Bürokratie-abbau, angemessene Arbeitszeiten

sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

junger Berufsan-fänger spielen dabei eine wichtige Rol-le. Die bvmd fordert daher weitere nach-haltige Ver-besserungen der Weiter- bildungs- und Arbeitsbe-

dingungen von Ärzten auf dem Land. Dies ist

die einzig ursäch-liche und nachhal-tige Therapie für

das erkannte Pro-blem! Eine Quote,

die Bewerber dazu verpflichtet, in einer bestimmten Regi-on oder einer be-stimmten Speziali-sierung zu arbeiten, ist hierbei der falsche Weg.Landarzt per Quote: der falsche Weg, findet die bvmd

Page 3: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

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In den Foren gelauscht

Frage unseren Computerexperten„Hier treiben sich ja einige User herum, die sich wirklich gut mit IT auskennen“, stellt ein Nutzer im MEDI-LEARN-Forum fest, „mir ist schon einige Male gut und kompe-tent weitergeholfen worden.“ Bis-her gibt es auf fast jede Frage eine Antwort. Egal, ob Fachsimpelei über die Performance oder Anfän-gerfrage zu Word und Excel: Wenn du auch eine Frage an die Com-puterexperten hast oder selbst einer bist, dann klick dich hier rein:www.medi-learn.de/MF48131

NEU: Facharzt-ForumAssistenzärzte haben ihr eigenes Forum auf MEDI-LEARN, ebenso PJler, Abiturienten, Zahnmediziner, Physikumskandidaten und viele mehr. Was aber, wenn die Karriere fortschreitet und die Facharztprü-fung ansteht? Wenn sich die Medizi-ner über eine Habilitation, die eigene Praxis oder die wissenschaftliche Karriere austauschen möchten? Zu diesem Zweck gibt es jetzt das Fach-arzt-Forum! Hier findet ihr es: www.medi-learn.de/MT227

Angaben in jedem Buch andersFakten, Fakten, Fakten: Von Lehr-buch zu Lehrbuch können sie ganz unterschiedlich sein. Weiß auch der Autor dieses Foren-Beitrags: „Ich habe gerade gesehen, dass die Io-nenkonzentrationen intra- und ex-trazellulär in jedem Buch anders angegeben sind, und zwar teilweise gravierend.“ Was machst du in so einem Fall? Tausche dich mit ande-ren Medizinstudenten aus: www.medi-learn.de/MF56637

Wie viel lernt ihr?Wie viel lernen Medizinstudenten pro Tag, pro Wochenende und in den Ferien? Auf diese Fragen gibt es kei-ne einheitliche Antwort. Jeder lernt anders und die Lernzeit muss je nach Prüfung, Wochentag und sonstigen Verpflichtungen angepasst werden. Ein paar allgemein gültige Hinweise zum Lernen, Erfahrungsberichte und Tipps von älteren Semestern gibt es trotzdem. Du kannst sie hier nach-lesen und in dein eigenes Lernpro-gramm integrieren: www.medi-learn.de/MF55431

Frage zu KontaktlinsenÜber 60 Prozent der Deutschen brauchen eine Brille. Das ist bei Medizinern nicht anders. Nur möch-te nicht jeder eine Brille tragen. Kontaktlinsen sind sehr beliebt, der Gebrauch wirft aber viele Fra-gen auf: Monats- oder Tageslinsen? Optiker oder Onlineshop? Wie oft sollte der Augenarzt sich die Sache ansehen? Diskutiere mit über harte und weiche Linsen, trockene Augen und Wasserstoffperoxid-Lösung. Manchmal verirren sich sogar Au-genärzte in das Forum – kostenlose Beratung inklusive! Klick: www.medi-learn.de/MF51027

Die Clínica Alemana in Santiago, Chile von Sabine Wolf

In der Gesundheitsfabrik

Chile: seit langer Zeit mein Traum-land. Es erstreckt sich über gigan-

tische 39 Breitengerade und umfasst nahezu sämtliche Vegetationszonen der Erde: Feuchtkühle bis gemäßigte Zo-nen im großen Süden, eine mediterrane Mitte und die trockenste Wüste der Welt, die Atacama im Norden. Einge-bettet zwischen den Anden und ihren Hochebenen im Osten und dem pazi-fischen Ozean im Westen, fühlt es sich fast, an als sei man weit abseits vom Rest der Welt. Die ländlichen Gegenden im Norden und Süden stehen im eklatanten Gegen-satz zur urbanisierten „Región Metro-politana“ um die Hauptstadt Santiago, mit ihren knapp sechs Millionen Ein-wohnern. Wie sieht medizinische Ver-sorgung aus in einem Land, das solche Gegensätze in Klima, Lebensart und Lebensstandart und Kultur aufweist?

Private Häuser geeigneter Ich schickte meine Famulatur-Bewer-bung an die Clínica Alemana in San-tiago. Da mein Spanisch alles andere als fließend war, konnte ich hier sicher sein, auf englisch- bzw. deutschspra-chige Ärzte zu treffen. Im Allgemei-nen sind hierfür die privaten Clínicas in Chile besser geeignet als die öffent-lichen Krankenhäuser. Nichtsdestowe-niger meldete ich mich für einen Spa-nischkurs an; Spanisch ist und bleibt Amtssprache in Chile, und auch auf der Straße kommt man mit Englisch nicht allzu weit.

deutSche ärzte finanz bietet KompLettpaKete und teiLverSicherungen

Drei wichtige Versicherungen benö-tigt man für eine Auslandsfamulatur: Eine Auslandskrankenversicherung, eine Unfallversicherung für die Zeit der Famulatur (z.B. bei Nadelstichver-letzungen) und eine Berufshaftpflicht. Es lohnt sich, die Seiten der Deutschen Ärzte Finanz aufzurufen. Dort werden komplette Versicherungspakete für Auslandsfamulaturen angeboten, man kann aber auch aus den einzelnen Versicherungen aus-wählen. Als Mitglied des Hart-mannbunds oder im Marburger Bund verfügt man als Medizin-student bereits über eine Berufs-haftpflichtversicherung im Ausland. Auch der Bund hilft wei-ter, mit einer Zah-lung im Rahmen

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Berufsunfähigkeitsschutz für

Erfahrungsbericht aus San Sebastián, Spanien

des Bildungskredites (Infos unter www.bildungskredit.de).

Intensivkurs empfehlenswertDie Clínica Alemana vermittelt günstige Unterkünfte in Gastfamilien, Pensionen oder WGs im näheren Umkreis in Koo-peration mit der Webseite www.contact-chile.de. Die Preise variieren zwischen 200 Euro und 400 Euro im Monat, meist ist das komplette Essen im Preis inklusi-ve. Zwei Wochen vor meiner Famulatur besuchte ich einen Intensiv-Sprachkurs in Santiago, was ich jedem empfehlen kann, der nicht bereits fließend Spa-nisch spricht. Denn um die Chilenen zu verstehen, braucht es einiges an Übung und ein gutes Ohr. Hier wird Spanisch in einem rasanten Tempo gesprochen. Und auch viele umgangssprachliche Wörter machen das Verständnis anfangs nicht gerade leicht. Die Clínica Alema-na ist eine gigantische „Gesundheits-fabrik“. Sie übersteigt alles was man in Deutschland unter einem „großen Krankenhaus“ versteht.

in der geSundheitSfabriK Sind aLLe mediziniSchen

bereiche vertreten

Sämtliche Bereiche der Medizin sind hier vertreten. Da es eine private Klinik ist, wurde auch am Ambiente in keiner Weise gespart. Für Studenten wie mich gibt es kostenloses Mittagessen in einer sehr guten Kantine. Das einzige, was man selbst mitbringen sollte, ist ein weißer Kittel.

Prozess-EinblickeWährend meiner Zeit in der Strah-lentherapie erhielt ich Einblicke in den gesamten Prozess: Einleitendes Patientengespräch, die Schritte im Strahlensimulator und CT, die Pla-nungsschritte in der Dosimetrie, die Betreuung der Patienten während ih-rer Behandlung, ihre psychologische Betreuung sowie die Behandlung ihrer Nebenwirkungen. Des Weiteren nah-

men sich auch die Physiker und Techniker die Zeit, mir ihre

„Máquina“ (Gerätschaft) zu erklären. Die kollegiale Atmosphäre in der Strah-lentherapie ist sehr ange-nehm und herzlich. Auch

die Arzt-Patient-Beziehung ist wesentlich wärmer und per-

sönlicher, als man es von deutschen Kliniken

gewohnt ist.

TheorielastigIch fand die „Consultas“ am span-nendsten, die Sprechstunde für die-jenigen Patienten, die sich in einer laufenden Behandlung befanden. Hier war immer genügend Zeit, um auf die Krankengeschichte der Patienten ein-zugehen, auf die individuelle Planung der Behandlung und deren wahrschein-lichen Erfolg. Insgesamt ist die Arbeit in einer privaten Klinik sehr theoretisch. Wer es lieber etwas praktischer mag, sollte für eine Famulatur ein öffent-liches Hospital aussuchen, wo natür-lich auch wiederum wesentlich bessere Sprachkenntnisse erforderlich sind.

öffentLiche hoSpitäLer SantiagoS Sind eine

KompLett andere weLt

Viele Ärzte der Clínica arbeiten zu-sätzlich in Teilzeit in einem öffent-lichen Hospital, und ich hatte das Glück, dass mich einer der Ärzte der Strahlentherapie dorthin mitnahm. Man sollte sich auf eine vollkommen andere Welt vorbereiten: Patienten-zimmer mit bis zu 15 Personen und ein auf den ersten Blick alles andere als modernes Gebäude waren meine ersten Eindrücke. In der Sprechstundenhilfe von Dr. Harbst, einer ehrenamtlichen

Mitarbeiterin, galt es beispielsweise innerhalb von vier Stunden 20 Pati-enten zu behandeln. Alle waren in-mitten ihrer strahlentherapeutischen Behandlung und oft in keinem allzu guten Zustand – ganz im Gegensatz zu denjenigen Patienten, deren private Krankenversicherung auch die Vorsor-geuntersuchungen abdeckt. Doch auch im öffentlichen Sektor steht eine hoch technisierte Medizin wie die Strahlentherapie allen Bürgern Chiles offen, was bei weitem nicht in allen südamerikanischen Ländern der Fall ist.

Gelassen und organisiertSantiago bietet neben Kultur und Shopping viele Möglichkeiten für Sport und Outdoor-Aktivitäten. Das Leben in Santiago und auch im üb-rigen Land ist eine wundervolle Mix-tur aus südamerikanischer Gelassen-heit und europäischer Organisation. Viele Dinge erscheinen auf den ersten Blick fremd – und dann auch wie-der nicht. In jedem Falle werde ich mich bemühen, für einen Teil meines PJs wieder nach Chi- le zurückzukommen!

Weitere Informationen unter:www.alemana.cl

MEDI-LEARN PODCASTDiesen Artikel gibt es online auch als Audio-- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

Gelassen und organisiert in Chile durchstarten

Das Valeo-Stipendium

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Valeo ist der Verbund Evangelischer Krankenhäuser in Westfalen mit zurzeit 9.500 Mitarbeitern und 4.100 Planbetten. In den 14 Einrichtungen des Verbundes werden jährlich 170.000 Patienten stationär versorgt. Unsere Philosophie: hic valeo – hier geht es mir gut, hier fühl’ ich mich wohl.

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Page 4: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

4Seite Juni/Juli 2010

www.medi-learn.deMLZ

KurzbeschreibungDieser Pathologie-Intensivkurs ist ein

Intensivkurs Allg. und spezielle Pathologievon Matthias Kainz

durchaus umfangreiches Werk. Er ist zwar eine deutlich schlankere Alternati-ve zu den Standardwerken, dennoch fällt auf, dass dieses Buch mit einer hohen In-formationsdichte aufwarten kann.

ZielgruppeDieses Lehrbuch eignet es sich sowohl für den ersten Kontakt mit der Patholo-gie als auch zum kontinuierlichen Mit-lernen und Nachschlagen im Verlauf des Studiums. Das Buch beinhaltet auch allgemeine Vorkenntnissen über Physio-logie und zum Teil auch Histologie.

InhaltDie Autoren haben sich bemüht, die je-weiligen Erklärungen so kurz wie möglich und so ausführlich wie für das Verständnis nötig zu halten. Die Beschreibungen ge-hen dennoch oft genug ins Detail, wobei grundlegende Pathomechanismen wie beispielsweise die Charakteristik von Ent-zündungen oder Krebsentstehung genauer abgehandelt werden als manche spezi-

Titel: Intensivkurs Allgemeine und spezielle PathologieAutoren: K.J. Bühling, J. Lepenies, K. WittVerlag: Elsevier VerlagISBN: 978-3-437-42412-0Preis: 46,95 €

elleren Krankheitsbilder. Im Stoff voran-zukommen, wird durch eine beachtliche Menge an ergänzenden makroskopischen Abbildungen und histologischen Schnitt-bildern erleichtert.

DidaktikIm Großen und Ganzen findet man sich nach kurzer Zeit sehr gut mit dem Buch zurecht, da es sich auf das Wesentliche konzentriert. Es gibt auch hervorgeho-bene Elemente, wie die „Klinik“- oder „Merke“-Kästchen, die den Inhalt zusam-menfassen bzw. Querverweise und Ein-blicke in die klinische Relevanz des be-handelten Themas geben. Viele Tabellen und farbige schematische Darstellungen versuchen den Inhalt in leichter verständ-liche Form zu bringen. Besonders wich-tige Abschnitte werden mit blauer Rand-markierung gekennzeichnet.

Aufbau Die Gliederung der Themen erfolgt funk-tionell nach Organsystemen. Der Aufbau

ist nachvollziehbar und das Inhaltsver-zeichnis ermöglicht gezieltes Nachschla-gen. Am Beginn jedes Kapitels befindet sich eine Mini-Inhaltsangabe mit den aufgelisteten Abhandlungen.

PreisDieses Buch mit knapp 500 Seiten ist für 46,95€ erhältlich, der Preis ist der Auf-bereitung und dem Inhalt entsprechend.

FazitDer Pathologie-Intensivkurs ist eine gelungene Alternative zu Lehrbüchern größeren Formates. Ich kann jedem nur empfehlen, einmal einen Blick in dieses Buch zu werfen und sich selbst eine Meinung darüber zu bilden.

KurzbeschreibungDas erst Anfang diesen Jahres erschienene

Kurzlehrbuch Pathologievon Alexandra Jennerjahn

„Kurzlehrbuch Pathologie“ von Thieme stellt ein fachlich kompetentes und gestal-terisch sehr ansprechendes Lehrbuch dar. Dieses Buch schafft es, den Kompromiss zwischen kompakter Wissensvermittlung und allgemeinnützlichem Repetitorium in der Pathologie zu schließen.

ZielgruppeDas Buch ist sowohl für Studenten am Anfang des klinisches Studienabschnitts geeignet als auch für das kursbegleitende Lernen und Nachschlagen in allen Seme-stern des Studiums bis hin zum späteren Klinikalltag. Durch den ansprechenden Aufbau des Buchs wird selbst Studenten, die einen gewissen Skrupel vor diesem Fachgebiet haben, der Einstieg in die Pa-thologie unproblematisch ermöglicht.

InhaltDie 29 Abschnitte der insgesamt 12 Grundkapitel behandeln alle Organsy-steme und Gewebe nach einzelnen Fehl-bildungen und Erkrankungen. Mit Hilfe

von Übersichten und Tabellen werden die Begrifflichkeiten der Pathologie auf verständliche Art erklärt. Die Übersichts- und Detailaufnahmen tragen gut zum Ver-ständnis der Lerninhalte bei. Zu Beginn jedes der Kapitel gibt es eine Zusammen-fassung, die als hilfreiches Repetitorium dient. Ein Glossar am Ende klärt einige Fachtermini.

DidaktikDieses Kurzlehrbuch bietet ein anspre-chende Layout, welches zur Übersicht-lichkeit der einzelnen Kapitel beiträgt. Mit Hilfe der „Merke“-Kästchen kann man prüfungsrelevante Fakten schnell wieder finden und rekapitulieren. Fort-laufende Praxistipps bauen eine gute Ver-bindung zum klinischen Alltag auf. Kurz gesagt: Das Kurzlehrbuch eignet sich für eine effiziente Prüfungsvorbereitung.

Aufbau Die Organe bzw. Organsysteme machen je-weils ein Kapitel aus. Akzentuierung wich-

tiger Textbezüge tragen dazu bei, dass In-formationen übersichtlich wiedergegeben werden. Im gut gegliederten Inhalts- und Sachverzeichnis lassen sich die wichtigsten Begriffe schnell nachschlagen.

PreisDer Preis von 34,95 Euro schlägt für mich in Anbetracht des Umfangs und der Aktualität alle anderen Werke auf dem derzeitigen Markt; das Preis-Leis-tungsverhältnis ist unübertrefflich. Das Kurzlehrbuch Pathologie ist die Investi-tion allemal wert.

Fazit Hier wird der Einstieg in das Fach Patho-logie erleichtert. und darüberhinaus ein gutes Fundament für höhere Semester gelegt. Angesichts des konkurrenzlosen Preis-Leistungs-Verhältnisses würde ich das Buch uneinge-schränkt weiterempfehlen.

KurzbeschreibungDas Lehrbuch ist eher ein Kurzlehr-buch, man findet jedoch alles, was im

Basiswissen Allg. und Spezielle Pathologie

klinischen Abschnitt benötigt wird. Das Buch geht einem völlig neuem Konzept nach: Der Text ist stichwortartig und leicht verständlich aufgebaut. Wenn gan-ze Sätze vorkommen, sind diese kurz und prägnant gehalten.

ZielgruppeDas Buch ist für Medizinstudenten im klinischen Abschnitt (bzw. in Österreich für den zwischenklinischen Abschnitt) gedacht. Es durchwegs so konzipiert, dass man sich ohne Vorkenntnise die all-gemeine und spezielle Pathologie sehr gut erarbeiten kann.

InhaltDie einzelnen Kapitel sind durchgängig farbig markiert, so weiß man, wo man sich befindet. Die Kapitel fangen bei 0 an und man kann sich jedes Kapitel sehr gut erarbeiten, sodass man Verständnis für den Stoff bekommt und sich nicht durch stupides Auswendiglernen den Lehrstoff erarbeiten muss. Das Buch ist sehr ausführlich, sodass man etwas

vertiefter den Stoff vermittelt bekommt. Am Anfang jedes neuen Kapitel gibt es eine kurze Einleitung mit sehr kurzer Erläuterung der Funktion des bespro-chenen Organs und der Schwere der entsprechenden Erkrankungen.

DidaktikDas Buch ist didaktisch sehr gut aufge-arbeitet, man findet durchgehend farbig markierte Kästchen mit einem Verweis auf die Klinik und auf diagnostische Punkte. In jedem Kapitel gibt es zu-dem mehrere Kästchen mit sogenann-ten Take-Home-Massages, welche die wichtigsten Punkte des Kapitels in ein, zwei Sätzen wiederholen. Um die tro-ckene Theorie durch etwas klinische Praxis aufzulockern, gibt es im Buch in der Mitte zwischen zwei Kapiteln ein umfangreiches „Quiz“ mit 47 Fällen aus allen Themengebieten.

Aufbau Das Layout des Buches finde ich gelun-gen. Es ist durchweg farbig markiert und

übersichtlich aufgebaut. Die Informati-onen sind gut dargestellt und übersicht-lich ausgeführt, sodass man Freude beim Pathologielernen hat.

PreisDas Buch kostet 40 €. Ein wahrlich sehr guter Preis für dieses Buch und günstig für das, was geboten wird. Ich würde mir das Buch sofort kaufen.

FazitInsgesamt muss man sagen, dass das Buch wirklich gut gelungen ist. Es ist umfassend, gut verständlich und an-sprechend gestaltet. Man muss wirk-lich anmerken, dass dieses Lehrbuch trotz des Kurzlehrbuchformats zahlreiche Krankheitsbilder erläutert.

Titel: Kurzlehrbuch PathologieAutoren: Matthias Krams, Sven Olaf Frahm, Udo Kellner, Christian MawrinVerlag: Georg Thieme VerlagISBN: 978-3-13-143251-3Preis: 34,95 €

Titel: Basiswissen Allgemeine und Spezielle PathologieAutor: Urs N. Riede, Martin Werner, Nikolaus Freudenberg Verlag: Springer VerlagISBN: 978-3-540-79213-0Preis: 39,95 €

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von Gregor Franke

Kurz notiert

Mini-Labor für Analysen vor OrtForscher aus sieben Fraunhofer-Instituten haben ein Mini-Labor bis kurz vor die Marktreife gebracht. „Dank ihres Baukastenprinzips ist unsere ivD-Plattform so flexibel, dass sie sich für alle möglichen bioanalytischen Fragestellungen eignet“, sagt Dr. Ehrentreich-Förster vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik in Potsdam-Golm. In einem ein-zigen Analyseschritt lassen sich bis zu 500 Nachweisreaktionen parallel durchführen. Der Arzt muss dazu die Testsubstanz, zum Beispiel Blut oder Urin, und die vorgeschriebenen Chemikalien in kleine Plastik-Kartuschen füllen. Die Tests laufen automatisch ab und nach 30 Minuten liegen die Ergebnisse vor.

Bio-KnochenschraubenSchrauben, die Knochenbrüche zusammenhalten oder neue Kreuz-bänder fixieren, haben bisher den Nachteil, dass sie entweder in einer zweiten Operation entfernt wer-den müssen (Titan) oder nach der Selbstauflösung Löcher im Kno-chen hinterlassen (Polymilchsäure). Bremer Forscher haben jetzt ein Granulat aus Polymilchsäure und Hydroxylapatit entwickelt: Durch ein Spritzgussverfahren werden daraus Knochenschrauben, die sich zwar auflösen, aber auch das Einwachsen des Knochens in das Implantat fördern, so dass keine Löcher zurückbleiben.

Krebs-Atlas online Die Gesellschaft der epidemiolo-gischen Krebsregister in Deutsch-land stellt unter www.gekid.de ab sofort einen Krebs-Atlas zur Verfügung. „Wir hoffen, dass die Bevölkerung, Wissenschaft und Politik rege von diesem Instrument Gebrauch machen werden“, so der GEKID-Vorsitzende Prof. Alexan-der Katalinic von der Uni Lübeck. Besucher der Webseite können Fall-zahlen, Krebsneuerkrankungen und -sterblichkeiten für ganz Deutsch-land einsehen und die Daten nach Tumorart, zeitlichem Verlauf oder nach Bundesland vergleichen.

Sorge um Antibiotika im EssenWissenschaftler aus Leipzig und Marburg haben eine Umfrage zu Gesundheitssorgen unter der All-gemeinbevölkerung durchgeführt. Die meisten Leute (29 %) sorgen sich um das Ozonloch, je 24 % um Antibiotika im Essen und gen-manipulierte Nahrungsmittel. Nur 4 % der Befragten geben bei dem Punkt „gesundheitlichen Folgen der Handynutzung“ an, sich Sorgen zu machen. Insgesamt sorgen sich 14- bis 29-Jährige am wenigsten, 30- bis 39-Jährige am meisten. Frauen sorgen sich mehr als Männer. Bil-dungsstand und Einkommen haben dagegen keinen Einfluss auf die Gesundheitssorgen.

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Page 5: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

www.medi-learn.deMLZJuni/Juli 2010 5Seite

In den Foren gelauscht

Gute Bezugsquelle für PräpbesteckEin Highlight des Medizin- studiums ist der Präpkurs. Um die Ausrüstung muss sich jeder Kurs-teilnehmer selbst kümmern – und so stellt sich die Frage: „Kennt jemand von euch vielleicht einen guten Onlineshop, wo es brauch-bares Präpbesteck zu einem stu-dentenfreundlichen Preis gibt?“ Außerdem: Worauf ist bei einem Präpbesteck überhaupt achten? Reichen Skalpell und Pinzette? Bietet die Fachschaft Ausrüstung an oder wird sie vielleicht sogar von deiner Uni gestellt? Wenn du den Präpkurs noch vor dir oder als Absolvent Tipps parat hast, ist die-ser Beitrag aus den Foren das Rich-tige für dich: www.medi-learn.de/MF56474

Typographie DoktorarbeitBei einer Doktorarbeit geht es nicht nur um Wissenschaft und For-schung, sondern am Ende auch um die richtige Schriftart, die Seitenrän-der, den Absatzwechsel und andere formale Elemente. Foren-Nutzer „Tombow“ hat sich dankenswerter-weise die Mühe gemacht, viele ein-zelne Tipps in einer Datei zusam-menzufassen. Das Ergebnis seiner Arbeit und weitere Diskussionen um die Typographie einer Doktor- arbeit findest du hier:www.medi-learn.de/MF34352

Gleichwertigkeits-prüfung für Ausländer„Hallo, ich habe vor kurzem die Prüfung für ausländische Ärzte be-standen. Es hat mich aber viele Ner-ven und Anstrengungen gekostet. Vor allem ist schwer, dass man nicht weiß, was genau man lernen muss, wie viel verlangt wird, aus was für Büchern man lernen muss und wie die Prüfung genau abläuft“, schreibt ein Arzt im MEDI-LEARN-Forum. Er bietet seine Hilfe allen Studenten und Ärzten an, denen die Gleich-wertigkeitsprüfung für ausländische Ärzte noch bevor steht:www.medi-learn.de/MF13587

Where to go to?Austoben können sich im Englisch-Forum von MEDI-LEARN alle, die entweder ihr Englisch verbessern möchten oder einfach besser Eng-lisch als Deutsch sprechen. Ein bri-tischer Student bittet um Hilfe, da er aus familiären Gründen an eine deutsche Uni wechseln wird. Wo soll er sich bewerben? Wo gibt es die engagierte Professoren und das beste Studentenleben? Das und einige Er-fahrungsberichte von ausländischen Unis kannst du hier nachlesen:www.medi-learn.de/MF44910

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Eine Famulatur in Tansania von Anna Wings

Erst lernen, dann agieren

Seit Beginn meines Medizinstudi-ums wollte ich gerne eine Famu-

latur in Afrika machen. Nicht zuletzt, weil ich später in der Entwicklungshil-fe tätig sein möchte und vorher gerne schon einen Einblick in die Gegeben-heiten erhalten wollte. Ein Jahr vor dem gewünschten Termin erkundigte ich mich über die Sicherheitslage in diversen afrikanischen Ländern, suchte im Internet Adressen von Krankenhäu-sern in den sichersten Ländern heraus und schrieb viele Bewerbungen. Nach-dem ich Wochen später mehrere posi-tive Antworten erhalten hatte, stand

schnell fest, dass ich meine Famulatur nach dem siebten Semester am Hay-dom Lutheran Hospital in Tansania ab-solvieren würde.

haydom die SprachLiche mitte afriKaS

Das HospitalDas Haydom Lutheran Hospital wurde in der 1950er Jahren von einem norwegischen Arzt und seiner Frau gegründet. Heute ist es eines der besten Krankenhäuser des Landes. Seit der Gründer vor einigen Jah-ren verstorben ist, wird das Krankenhaus

von einem seiner Söhne, Dr. Øystein Ol-son, geleitet, der mit seiner Familie dort lebt. Um das Krankenhaus herum hat sich seit der Gründung nach und nach eine Stadt mit mittlerweile rund 20.000 Einwohnern entwickelt. Haydom liegt im Mbulu District, südlich des Lake Manyara. Das Besondere an diesem Ort ist, dass hier vier Stämme friedlich zusammen leben und auch untereinander heiraten. Dadurch treffen hier die vier großen Sprachgruppen Afrikas zusammen. In sprachlichem Zu-sammenhang gesehen, ist Haydom also die Mitte Afrikas. Die Verständigungssprache Nummer eins ist Kiswaheli, Englisch ist bestenfalls die dritte Sprache der Tansanier und nicht sehr verbreitet.

Der StationsalltagDer Tag beginnt um 7:30 Uhr mit dem „Morning Meeting“, bei dem die Neu-aufnahmen der vergangenen Nacht be-sprochen werden. Um acht Uhr schließt sich eine Morgenmesse („Salaa“) an, und um halb neun die Röntgenbesprechung, in der alle bildgebenden Verfahren des Vortags angesehen und besprochen wer-den. Von den Studenten wird erwartet, an diesen Veranstaltungspunkten in der Regel teilzunehmen. Mir hat es sehr viel gebracht, weil man mit Röntgenbildern und CTs recht vertraut wird und lernt,

sie zu befunden. Um neun geht es weiter mit der Visite. Dabei kann man sich als Famulant aussuchen, welchem Arzt man folgen und welche Station man sich an-sehen will. Prinzipiell kann man also je-den Tag etwas anderes machen. Es lohnt sich allerdings, mehrere Tage auf dersel-ben Station zu bleiben, um die Abläufe kennen zu lernen und aktiver daran teil-nehmen zu können. Ich habe die meiste Zeit auf der „Maternity Ward“ und auf der „Pediatric Ward“ verbracht.

Lehre ist nicht vergleichbarEs gibt zurzeit zehn nicht-tansanische Ärzte im Krankenhaus, sie kommen aus Holland, Norwegen, England und den USA. Von den tansanischen Mitarbeitern sind nur zwei Ärzte, den Rest machen rund 20 „Clinical Officers“ aus, Fachkräfte mit einer dreijährigen Ausbildung an tansa-nischen Krankenhäusern. Diese Ausbil-dung ist mit dem deutschen Medizinstudi-um nicht vergleichbar. Physiologische oder biochemische Grundkenntnisse feh-len fast ganz, die Lehre beschränkt sich vielmehr auf die Anameseerhebung und die Behandlung der häufigen lokalen Erkrankungen. Auch körperliche Unter-suchung wird von ihnen nicht oder nur unzureichend durchgeführt. Die meisten Krankenschwestern des Hauses werden in der angegliederten Schwesternschule ausgebildet. Im Folgenden stelle ich die einzelnen Stationen vor.

Nach dem Abitur war ich mir bereits sehr sicher, dass ich Medizin stu-

dieren möchte. Doch die Zeit bis zum Studium einfach nur in Deutschland zu verbringen, das war mir zu wenig. Ich wollte erst einmal raus. Neue Leute ken-nen lernen, neue Erfahrungen sammeln, ein Land nicht nur bereisen, sondern in diesem Land leben. Nach einigen Re-cherchen entschied ich mich dafür, mit der Organisation „Projects Abroad“ für zehn Wochen nach Ghana zu gehen. Zu-vor war ich noch nie in Afrika gewesen und wollte mir selbst ein Bild von dem Kontinent machen. Bei dem Projekt fiel meine Wahl auf Humanmedizin, denn so konnte ich schon mal Berufserfahrungen sammeln – und mir sogar zwei Monate des Krankenpflegepraktikums bescheini-gen lassen.

Wagnis hat sich gelohntAn meinem ersten Arbeitstag gingen mir viele Gedanken durch den Kopf: Würde mein Schulenglisch ausreichen? Und war es wirklich nicht zu gewagt, gleich nach dem Abi ohne medizi-nische Vorkenntnisse in einem Kran-kenhaus zu arbeiten? Das Herz schlug mir bis zum Hals, als ich das Kranken-hausgelände betrat. Doch schnell er-hielt ich Antworten auf meine Fragen: Mit meinem Schulenglisch kam ich gut zurecht. Manchmal ist der afrikanische Akzent zwar etwas unverständlich, oder ich kannte medizinische Begriffe noch nicht, aber das stellte kein größe-res Problem dar. Die Ärzte und Schwe-stern hatten immer ein offenes Ohr für mich und waren froh, wenn ich durch Nachfragen mein Interesse zeigte.Einblicke erhielt ich in nahezu alle Be-reiche des Krankenhauses: Im Labor mikroskopierte ich, war im OP und sah bei Geburten zu; ich war bei der Visite dabei, habe einiges über Schwanger-

schaften gelernt und viel erfahren. Je mehr Interesse man bekundet, je mehr man zeigt, dass man helfen will und sich als vertrauenswürdig erweist, de-sto besser kann man die Zeit nutzen!

Medical OutreachNeben meiner Zeit im Krankenhaus nahm ich an den „Medical Outreaches“ von Projects Abroad teil. Mindestens einmal in der Woche fuhren wir mit un-serer Ausrüstung in kleinere Siedlungen außerhalb von Ho (dort befindet sich das Krankenhaus) und versorgten die Menschen vor Ort medizinisch: Kleinere Wunden wurden gereinigt und verbun-den, Hautkrankheiten mit Cremes be-handelt und der Blutdruck gemessen. Bei schlimmeren oder fortgeschritteneren Erkrankungen wurden die Patienten an Krankenhäuser überwiesen.Außerdem begannen wir während meines Aufenthalts ein neues Projekt in einem „Lepra Dorf“ (Leprosy Village). Hier versorgten wir die enorm großen und tiefen Wunden an den Füßen der Menschen. Dabei ging es uns auch da-rum, den Menschen Wertschätzung zu zeigen, denn Lepra hat in Ghana immer noch ein großes Stigma.

die danKbarKeit war überwäLtigend!

Um eine Besserung des Zustandes zu erzielen, besuchten wir das Dorf wöchentlich. Die Teilnahme an den Outreaches war freiwillig, alterna-tiv hätte ich an diesen Tagen auch im Krankenhaus bleiben können. Ich habe das Angebot jedoch immer gerne wahr-genommen, denn – trotz meiner noch nicht vorhandenen medizinischen Aus-bildung – hatte ich so die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und viel über

die Auswirkungen von Lepra zu ler-nen. Die Dankbarkeit, die uns von den Menschen entgegen gebracht wurde, war überwältigend!

FamilienlebenIn meiner Gastfamilie lebte ich sechs Wochen mit drei englischsprachigen Freiwilligen zusammen, vier Wochen lang war ich „Einzelkind“. Über Nicole, mit der ich mir das Zimmer teilte, lernte ich schnell die anderen Freiwilligen vor Ort kennen. Sie gab mir nützliche Tipps für den Umgang mit der erst noch frem-den Lebensweise. Auch mit den beiden Jungs haben wir viel unternommen. Auch von meiner Zeit alleine in der Fami-lie kann ich nur Positives berichten. Die Beziehung zu meiner Gastmutter wurde noch enger. Ich habe ihr oft abends beim Kochen Gesellschaft geleistet, dabei un-terhielten wir uns über Gott und die Welt. Auch mit den Kin-dern in der Familie habe

ich nun mehr Zeit verbracht. An einem Sonntag bin ich mit ihnen und ihren Freun-den zu einem Hotel in der Nähe gefahren, um im Pool schwimmen zu gehen. Keiner konnte schwimmen und manche hatten noch nie einen Pool gesehen. Es war an-strengend, niemand aus den Augen zu ver-lieren, aber ihre Freude zu sehen, das war einfach unbezahlbar!

Wilde ElefantenIch bin weit in Ghana herum gekom-men. Anfangs bin ich jedes Wochenende mit den anderen Freiwilligen gereist. Zu Spitzenzeiten waren wir 19, und so gab es immer vielfältige Pläne für die Wo-chenendgestaltung. Vor Ort entschied ich mich außerdem dazu, mit zwei ande-ren Mädels eine Woche lang eine klei-ne Rundreise zu machen. Es war kein Problem, dieses Vorhaben kurzfristig mit meiner Familie, dem Krankenhaus und Projekts Abroad abzusprechen. So verwirklichte ich meinen Wunsch, eine Backpacking-Tour zu machen und habe sogar wilde Elefanten gesehen!

dorthin zurücKgehen werde ich auf Jeden faLL!

Ich studiere jetzt Medizin. Und vielleicht werde ich eine Famula-tur in Ghana machen. Dorthin zu-rückgehen werde ich auf

jeden Fall!

Praxis-Boost vor dem StudiumMedizinisches Leben und Arbeiten in Ghanavon Marie-Luise Schiffmann

Ein ghanaisches Dorf: “Medical Outreach” versorgt Landbevölkerung

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag (siehe S. 12)

Sicherheit weltweit

Mit dem neuen Haftpfl ichtschutz ins Pfl egepraktikum,in die Famulatur oder ins PJ.

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Mit dem neuen Haftpfl ichtschutz ins Pfl egepraktikum,

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Magischer Kontinent: Afrika. Viele Studenten zieht es zum Famulieren hierher.

Page 6: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

6Seite Juni/Juli 2010

www.medi-learn.deMLZ

Die Top-Inhalte der MEDI-LEARN ForenHitparade der beliebtesten Beiträge aus der Mediziner-Communityvon Susanne Kleemann und Florian Scheppelmann (MEDI-LEARN)

Hammerexamen 2010Für viele Medizinstudenten gibt es mo-mentan kein wichtigeres Thema - alles dreht sich für sie um die letzte entschei-dende Prüfung ihres Medizinstudiums.In einem eigenen Thread diskutieren die Kandidaten alle wichtigen Themen rund um das Hammerexamen:www.medi-learn.de/MF55271

Durch mit dem HEX?MEDI LEARN gibt jedes Jahr eine Pro-gnose über die Bestehensgrenze für das Hammerexamen heraus, so auch in die-sem Jahr. Klar, dass diese Grenze beson-ders von den Prüfungsteilnehmern disku-tiert wird, die ihr Ergebnis noch nicht in den Händen halten:www.medi-learn.de/MF57645

Dampf ablassen!Das Studium ist kein Zuckerschlecken und auch mit Frust will gekonnt umge-gangen sein: "Dampfablassen" über den allgemeinen Alltagsstress ist dazu eine ideale Möglichkeit, für die das Forum Raum bietet:www.medi-learn.de/MF22233

NC und Co.Mögliche Änderungen der Zulassungsre-gelungen zum Studium sind mittlerweile ein hochaktuelles Thema, über das häu-figer und intensiver als noch vor einem Jahr diskutiert wird. Soll das Abi der ent-scheidende Faktor bleiben?www.medi-learn.de/MF57358

Chance auf Zulassung?Der Weg zum Medizinstudium ist nicht immer einfach – neben der Abinote ent-scheiden oft die Anzahl der Warteseme-ster und eine geschickte Studienortwahl bei der ZVS-Bewerbung über eine Zulas-sung. Wie stehen die Chancen?www.medi-learn.de/MF36121

Physikum? Geschafft!Grund zur Freude hatten all diejenigen, die dieses Frühjahr ihr Physikum be-standen und somit eine der größten Hür-den des gesamten Medizinstudiums be-wältigt haben. In einem eigenen Thread diskutieren Teilnehmer alle wichtigen Themen rund um die Prüfung – von der Vorbereitungsphase und dem Lernen über die Prüfungen an sich bis hin zum Erhalt der Zeugnisse:www.medi-learn.de/MF54005

Endlich StudentDas lange Warten seit dem Abschicken der Bewerbung hatte Anfang des Jah-res für viele ein Ende – mit den Zulas-sungsbescheiden der ZVS begann für

sie ein neues Leben als Student. Im Forum tauschen sich Erstsemester über die Noten aus, die sie brauchten, um ei-nen der beliebten Medizinstudienplätze zu ergattern:www.medi-learn.de/MF56407

FrühlingsgefühleWer bisher dachte, in den MEDI-LEARN Foren würden nur Themen rund ums Me-dizinstudium an sich diskutiert, kann sich nun eines besseren belehren lassen. Hier tauschen sich junge Mediziner über ihren Beziehungsstatus aus, geben Flirttipps und Singles stellen sich vor: www.medi-learn.de/MF55707

Physikum vor der TürWelche Lernstrategie ist sinnvoll? Wel-che Bücher eignen sich zur Vorbereitung? Welche Themen werden gerne gefragt? Wer im Herbst 2010 Physikum machen will, kann sich hier mit erfahrenen Stu-denten und anderen Physikumskandi-daten über alles Wichtige rund um die Prüfung austauschen:www.medi-learn.de/MF56735

Oh, diese Vorklinik!Für viele Medizinstudenten ist die Vor-klinik eine intensive Zeit mit einer Men-ge Höhen und Tiefen. Wie gut es da tut, seinem Unmut einfach mal freien Lauf zu lassen:www.medi-learn.de/MF43072

Nichts als FrustDas lange Warten auf Post von der ZVS hat endlich ein Ende – und dann flattert ein Ablehnungsbescheid ins Haus. Viele Bewerber scheitern an dem anspruchsvollen NC und müssen eventuell eine lange Wartezeit in Kauf nehmen, um ihren Traum vom Medizin-studium am Ende doch noch zu erfüllen. Im Forum ist Raum für ihren Unmut darüber, aber auch für ganz alltägliche Probleme:www.medi-learn.de/MF8976

Göttingen wählt ausSeit 2005 werden Studienplätze für Me-dizin nicht mehr ausschließlich über die Abiturbestenquote der ZVS vergeben. Im sog. Auswahlverfahren der Hoch-schulen, kurz AdH, können die Uni-versitäten einige ihrer Studenten selbst auswählen, die Abinote spielt dabei al-lerdings immer noch eine große Rolle. Besonders über das AdH der Universität Göttingen tauschen sich Studienbewer-ber im Forum rege aus:www.medi-learn.de/MF42929

Rund um den TMSBestimmte Universitäten berücksichti-gen in ihrem eigenen Auswahlverfahren sehr gute Ergebnisse beim Test für me-dizinische Studiengänge (TMS). Wer seine Chance auf einen Studienplatz für Medizin an diesen Hochschulen erhöhen möchte, sollte also unbedingt an diesem Test teilnehmen. Alles rund um Vorberei-tung und Teilnahme: www.medi-learn.de/MF55396

Warten, warten, wartenDer hohe NC für das Fach Medizin hat es Bewerbern mit durchschnittlichem Abitur in den letzten Jahren nahezu un-möglich gemacht, sofort einen Studien-platz zu erhalten. Während sich einige deshalb für ein anderes Studienfach entscheiden, beschließen andere, auf den Platz für Medizin zu warten und die Zeit z. B. mit einer medizinischen Ausbildung oder einer anderen Tätig-keit zu überbrücken. Klar, dass das lange Warten auf einen Studien-platz viele Bewerber unzufrieden macht und dass sie gerne ein-fach mal ihren Frust darüber loswerden wollen:w w w. m e d i - l e a r n . d e /MF21835

Einfach glücklichMan sagt, Glück sei das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt. Im MEDI-LEARN Forum ist dafür ausreichend Platz – hier erzählen User, was sie gerade so richtig glück-lich macht und lassen so andere an daran teilhaben:www.medi-learn.de/MF13027

We are family!Medizin studieren mit Kind – eine besondere Situa-tion, in die viele junge Eltern erstmal herein-wachsen müssen. Das Forum bietet ihnen Raum, sich mit an-deren Müttern und Vätern auszutau-schen, ihnen Fragen zu stellen und von deren Erfahrungen zu profitieren:www.medi-learn.de/MF49141

EingeklagtWer über den Bewerbungsweg bei der ZVS keinen Studienplatz bekommen hat, der kann sich an einer Universität ein-klagen – ein teures und nicht immer ein-faches Unterfangen, dessen Verlauf heiß diskutiert wird:www.medi-learn.de/MF41680

Studenten in speNicht nur für Medizinstudenten, sondern auch für solche, die es einmal werden wol-len, bietet das Forum etwas. In einem ei-genen Thread tauschen sich Schüler über ihren aktuellen Stand auf dem Weg zum Medizinstudium aus – welche Leistungs-kurse empfehlen sich z. B. besonders?www.medi-learn.de/MF23975

Stelle gesucht?Eine neue Stelle findet man in der Zei-tung, am schwarzen Brett – und im MEDI-LEARN Forum! Hier posten User Stellenangebote für diverse Fächer und Regionen:www.medi-learn.de/MF50062

Anatomie, Biochemie und Co. Wer den ganzen Tag zu Hause am eige-nen Schreibtisch büffelt, verliert sich schon mal etwas in den Büchern. Da tut es gut, sich mit anderen Stu-denten über das Lernpensum in

der Vorklinik auszutauschen und zu erfahren, wie viel Zeit sie an ih-

ren Schreibtischen verbringen:www.medi-learn.de/MF55431

KlinikfrustIst das Physikum erst einmal geschafft, warten auf Nachwuchsmediziner in der Klinik eine Menge neuer Eindrücke und Erfahrungen. Aber scheinbar überflüs-sige Fächer oder zu detailliertes Fach-wissen, das in Klausuren abgefragt wird – bestimmte Dinge bereiten Studenten immer wieder Unmut und regen zur Dis-kussion mit anderen im Forum an:www.medi-learn.de/MF48900

Bewerben – aber richtig!Mit der Approbation in der Tasche geht es für Jungmediziner ran ans Bewer-ben! Vorstellungsgespräche laufen oft nach ähnlichen Mustern ab – im Forum diskutieren User Fragen, die ihnen bei

Gesprächen gestellt wurden und tau-schen Erfahrungen mit verschiedenen Kliniken aus:www.medi-learn.de/MF26253

HierarchieMüssen Krankenschwestern den Anwei-sungen von Ärzten wirklich immer Folge leisten? Eine provokante Frage, die zur Diskussion herausfordert. Im Forum fin-det sich Platz für Erfahrungen und Mei-

nungsaustausch: www.medi-learn.de/MF54129

Durchschnittsverdiener Assistenzarzt?Laut dem statistischen Bundesamt verdient der Durchschnittsdeutsche jährlich genauso viel wie ein As-sistenzarzt in seinem ersten Jahr. Vor diesem Hintergrund wird im Forum angeregt über angemes-sene Gehälter diskutiert: www.medi-learn.de/MF51531

Zahnpasta und Co.Wie ist diese neue Zahnpasta aus der Wer-bung? Hält die, was sie verspricht? Diese und ande-re Fragen rund ums Gebiss diskutiert man am besten mit – Zahnmedizinern natür-lich! Für einen solchen fächerü-bergreifenden Austausch zwischen Human- und Zahnmedizinern bietet das Forum natürlich jede Menge Raum:www.medi-learn.de/MF50037

Page 7: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

www.medi-learn.deMLZJuni/Juli 2010 7Seite

Über 70.000 Benutzer haben sich im Laufe der vergangenen Jahre für die Foren von MEDI-LEARN unter www.medi-learn.de/foren registriert und dabei in mehr als 50.000 Themen inzwischen rund 900.000 Beiträge diskutiert. Die 1-Million-Beitragsgrenze rückt also immer näher: Es gibt kaum eine Frage, auf welche du in diesem beliebten Treffpunkt keine Antwort bekommst, denn innerhalb kür-zester Zeit stehen dir Kommilitonen oder Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. Die Auswahl der beliebtesten Beiträge im Artikel auf dieser Sei-te ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus dem "großen Ganzen". Mach mit in der großen Community und registriere dich!

Links:

• Einstiegsseite der Foren: www.medi-learn.de/foren

• Hilfe-Texte zur Benutzung der Foren: www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/faq.php

Mit Rat und tat füR BeweRBeR, Studenten und ÄRzte

DIE MEDIZINER-COMMUNITY VON MEDI-LEARN

Money Money MoneyDas Studium ist abgeschlossen und die erste Assistenzarztstelle ruft. Aber was verdient man eigentlich als Berufsan-fänger? Im Forum diskutieren Berufsan-fänger und junge Ärzte Themen rund um Gehälter und Tarife: www.medi-learn.de/MF48227

HerzklopfenWas tun, wenn der Kardiologe einem den Kopf ver-dreht? Auch bei solchen Her-zensangelegen-heiten steht die MEDI-LEARN

Community mit Rat zur Seite. Und aus einer Dis-

kussion zum Thema Liebes-beziehungen zwischen Arzt und

Patient wird ganz schnell ein um-fassender Beziehungsratgeber:

www.medi-learn.de/MF32520

Die ZVS entscheidetAuf dem Weg zum Medizinstudium führt kein Weg an der ZVS vorbei. Dabei spie-len eine ganze Menge Kriterien eine Rol-le dafür, ob jemand einen Studienplatz bekommt oder nicht. Im Forum tauschen sich Bewerber insbesondere über das wichtige Sozialkriterium aus:www.medi-learn.de/MF25119

Medizin und EthikWie genau läuft eine Geschlechts-umwandlung ab? Auch für fachliche Fragen jeglicher Art bietet das Forum Raum. Und dass die Medizin sich in den letzten Jahren rasend schnell entwickelt hat, sodass heutzutage Operationen

möglich sind, von denen noch vor weni-gen Jahren keiner geträumt hätte, bietet den Anstoß für so manche Diskussion zum Thema Ethik:www.medi-learn.de/MF5451

Arzt oder Apotheker?Wer von der ZVS

keine Zulassung zum Medizin-

s t u d i u m erhal ten

hat und

sich nicht ein-fach nächstes Semester erneut zu

bewerben will, der muss sich nach Alternativen um-schauen. Soll es trotzdem ein Fach aus dem medizi-nischen Bereich

sein? Liegt einem

vielleicht der Umgang mit Medikamenten und

Chemikalien? Dann liegt der Gedanke an ein Pharmaziestudium nahe. Im Fo-rum tauschen sich User intensiv über diese Alternative aus:www.medi-learn.de/MF19360

Auf Wiedersehen, Deutschland!Wer in Deutschland keinen Studienplatz bekommt, der hat die Möglichkeit, sein Studium entweder ganz im Ausland zu absolvieren oder es dort zu beginnen und für den klinischen Abschnitt wieder nach Deutschland zurückzukommen. Aber nicht nur sprachliche Schwierigkeiten, sondern auch finanzielle Belastungen ste-hen dieser Alternative oft im Wege:www.medi-learn.de/MF24019

Gerechtes Gehalt?Das Gefühl, den Kontoauszug mit dem ersten Gehalt in den Händen zu halten, ist unbeschreiblich. Aber woher weiß man, ob man gerecht bezahlt wird? Verdient ein Arzt in der gleichen Position in einem an-deren Bundesland vielleicht sogar mehr?www.medi-learn.de/MF38330

Glück(s)losWer mit seiner Bewerbung um einen Studienplatz für Medizin bei der ZVS keinen Erfolg hatte, muss nicht gleich verzagen: schon so mancher hat noch einen Studienplatz im Nachrück- oder Losverfahren ergattert. Im Forum war-ten User gemeinsam auf ihre Losbe-scheide und diskutieren alles Wichtige rund um das Verfahren:www.medi-learn.de/MF41353

Just for funVorklinik, Physikum, Klinik, Ham-merexamen – jeder wichtige Abschnitt des Medizinstudiums und noch viele Themen darüber hinaus werden von Usern des Forums analysiert und disku-tiert. Aber auch Platz für Blödelei und Smalltalk findet sich. Von der neuen Handcreme bis zur Führerscheinprü-fung – es gibt kaum ein Thema, über das nicht gesprochen wird:www.medi-learn.de/MF39253

Wünsch dir wasWer ist schon wunschlos glücklich? Ob passender Lebenspartner, bestandenes Staatsexamen oder einfach nur besseres Wetter – im Forum ist Platz für Wünsche aller Art. Und wer weiß – vielleicht geht der eine oder andere ja auch in Erfüllung:www.medi-learn.de/MF9763

Never ending storyDrei Wörter schreiben, dann macht der Nächste weiter – so einfach entsteht

eine tolle Forenendlosgeschichte mit mittlerweile mehr als tausend Bei-trägen. Und hat man erst einmal

angefangen, sie zu lesen, kann man kaum wieder aufhören:

www.medi-learn.de/MF18321

GeschichtenerzählerVerschrobene Professoren, skurrile Ärzte, unterhaltsame Dozenten – An-ekdoten gibt es unter Medizinstudenten eigentlich immer zu erzählen. Du möch-test an den Geschichten teilhaben, die unter den Studenten und Ärzten der verschiedensten Universitäten und Kli-niken die Runde machen? Nur zu!www.medi-learn.de/MF5845

Endlich PJPraktika, Vorlesungen, Seminare – während des gesamten Studiums wer-den Medizinstudenten theoretisch auf ihren späteren Alltag als Ärzte vorbe-reitet. In den letzten zwei Semestern wird es dann endlich konkreter – als Studenten im PJ erproben sie den Be-rufsalltag und lernen den Arztjob nä-her kennen. Für alle Medizinstudenten ist das Praktische Jahr eine intensive Zeit mit vielen neuen Erfahrungen. In einem eigenen Thread tauschen sich PJler über ihren Alltag auf der Station, ihre Aufgaben und Erlebnisse aus:www.medi-learn.de/MF16955

Page 8: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

8Seite Juni/Juli 2010

www.medi-learn.deMLZ

Kannst du dich noch an den Au-genblick erinnern, als du den

Präp-Saal zum ersten Mal betreten hast? Wie sah das aus und was ging dabei in dir vor?Bevor wir den Präpsaal betraten, wur-de uns im Hörsaal die erste Leiche präsentiert. Dabei wurde erklärt, was zu beachten ist. Direkt danach durf-ten wir in den Saal, zogen Kittel und Handschuhe an und suchten erst einmal die richtige Tischnummer. Der Geruch war einfach einzigartig umwerfend: Eine Welle Formalin, die über den neu-en Kursteilnehmern zusammenschlug. Die Körperspender waren noch in un-durchsichtige Planen gehüllt und wir konnten nur erahnen, was uns darunter erwarten würde. Viele Gesichter waren aschfahl, mit einigen deutlich sicht-baren Stressflecken hier und da. Und immer wieder der unsichere Blick zum Nachbarn: Was passiert jetzt, was er-wartet mich und was zum Teufel mache ich eigentlich hier? Ich tat möglichst cool und selbstsicher, habe geredet wie ein Wasserfall. Bis zu dem Zeitpunkt, als es ans Auspacken ging. Hin- und herrollen, zupacken, zerren, ziehen und bloß nicht zu genau hingucken, was wir da machen. Irgendwann war es soweit, „unsere“ Leiche war ausgepackt, eine sehr kleine Frau. Unsere Vorpräparan-den zwangen uns freundlich, aber be-stimmt zum ersten Körperkontakt. Warm auf verdammt kalt und tot. Es dauerte noch einige Zeit, bis wir uns alle an das daran gewöhnten, eine Tote vor uns zu haben und diese durch die Gegend zu zerren.

Hast du auch im Vorfeld vor dem er-sten Termin schon vermehrt an das „erste Mal Präppen“ gedacht? Habt ihr in der Vorlesung dieses Thema ausführlicher behandelt?In den Vorlesungen wurde das The-ma nicht wirklich intensiv behan-delt. Wir mussten lediglich eine Prüfung zu den Grundlagen der Anatomie bestehen, um in den Saal zu dürfen. Mehr wurde uns nicht abverlangt. Über das erste Mal

Das erste Mal Präppenvon Melanie Meier

Augen zu und durch

habe ich häufig nachgedacht: Ich bin ausgebildete MTA, habe bereits Tote gesehen und dachte, ich bin etwas ab-gehärtet und nicht mehr so schnell zu erschrecken. Aber je näher der Kurs kam, desto unsicherer wurde ich. Es ist eine Sache, Organe zu zerschneiden und damit zu arbeiten, bei Operationen zu hospitieren, aber einen toten Men-schen vor sich zu haben, den ersten Schnitt zu setzen, diesen Menschen völlig auszuweiden und bis auf die Knochen seines Fleisches zu berauben, das hat mir dann doch Sorgen bereitet. Nicht die ethische Komponente, son-dern: Wie würde es sich anfühlen, wie würde es sein, das Fett abzupräparie-ren, die Muskeln, dem Toten Gesicht und Form zu nehmen?

Mit welchen Erwartungen bist du in den Kurs gegangen? Wurden Sie er-füllt oder eher enttäuscht?Erwartungen hatte ich weniger, ich wollte es einfach hinter mich brin-gen, einfach losschneiden, lernen, lernen, lernen – und weiterschnei-den. Kennenzulernen, wie ein Mensch wirklich gebaut ist, nicht anhand von traumhaft schönen Lehrbuchzeich-

nungen, sondern am echten Objekt.

Ich wollte fühlen, wie eine Sehne, wie ein Muskel verläuft, um zu ver-stehen warum wir uns bewegen, wa-rum wir aufrecht gehen, warum wir wir sind.

Was war in deinen Augen das absolute Highlight des Präp-Kurses, an das du dich noch heute erinnerst?Der erste Schnitt, der erste gefun-dene Nerv, der erste gefundene Mus-kel... der ganze Kurs wurde von Highlights begleitet!

Welches Themengebiet fandest du am schwierigsten zu lernen?Die Nerven!

Was hat dir beim Präppen am meisten Spaß gemacht?Die Haut abzuziehen, das war wenig-stens noch einfach.

Und was fandest du am unangenehmsten?Das Fett abzupräparieren. Man hatte das Gefühl, regelrecht darin zu schwimmen, die Schichten nahmen kein Ende und als Kopfpräparant muss man so verdammt vorsichtig sein, dass man kaum Zeit hat, sich mit den einzelnen, gefundenen Ner-ven oder Muskeln zu beschäftigen.

Wie häufig und wie lang fand der Präp-Kurs statt?Viermal pro Woche, zweimal drei und zweimal zwei Stunden, wobei insgesamt eine Stunde pro Woche nur fürs Putzen draufgegangen ist.

Sauberkeit ist auch im Präpsaal sehr wichtig. Schließlich will keiner eine Leiche mit Pilz.

Konnten alle gleichzeitig und im Team präparieren oder ging das abwechselnd?Wir haben in Schichten gepräppt. Ein Teil war immer mit der Abfrage der Theorie beschäftigt, die wir von unseren Vorpräps bekamen. Trotzdem war es verdammt eng.

einmaL reicht. wobei beim zweiten maL ...

In welcher Form und Häufigkeit muss-ten Testate und Prüfungen absol- viert werden?Jeden Tag mündliche Abfragen und zu festen Zeiten alle paar Wochen Testate.

Wurde über die Herkunft der Personen und den nötigen Ablauf gesprochen, sich der Lehre und Wissenschaft zur Verfügung zu stellen?Leider viel zu wenig. Wir haben erst auf Nachfrage hin erfahren wie es von stat-ten geht, sich der Medizin zu vermachen, wie alt die Spender waren und auch, wo-ran sie gestorben sind.

Gab es nach Ende des Kurses eine Trauerfeier? Die Trauerfeier findet jedes Jahr nach Ende des Präpkurses statt und wird von den Stu-denten organisiert. Bei ihr ruft man sich vor allem noch einmal vor Augen, dass wir dank der selbstlosen Spende der Men-schen, an denen wir lernen durften, einen großen Schritt weitergekommen sind.

Würdest du gerne den Präp-Kurs noch einmal absolvieren, oder reicht einmal?Einmal reicht. Wobei beim zweiten Mal sicher nicht soviel kaputt geht!

Deine Tipps für Studenten, die den Präp-Kurs noch vor sich haben?Augen zu und durch. Anfassen, schmut-zig machen, diese Menschen haben sich für unsere Lehre zur Verfügung gestellt, also reißt euch am Riemen und macht das Beste draus!

Das 3B-Scientific Anatomie-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und in der MLZ ausführlich vorstellen.

Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/anatomie

Je größer der Schmerz, desto unwirksamer Akupunktur Essener Neuroradiologen auf neuen Wegen von Florian Schneider (Deutsche Röntgengesellschaft e.V.)

Neuroradiologen an der Uniklinik Essen ist es gelungen, der schmerz-

lindernden Wirkung der Akupunktur einen Schritt näher zu kommen. In der Versuchsreihe wurden 18 Probanden ein elektrisch hervorgerufener Schmerz zu-gefügt und die Aktivitäten in den für die Schmerzverarbeitung zuständigen Hirn-arealen gemessen.

Schmerz iSt nicht gLeich Schmerz

Anschließend wurden die Probanden an klassischen Punkten akupunktiert und erneut dem Schmerzreiz ausge-setzt. Der Vergleich beider Messungen zeigt: Nachdem in der ersten Sitzung die schmerzverarbeitenden Hirnregi-onen eine hohe Aktivität aufgewiesen hatten, konnte diese Aktivität unter

der Akupunktur-Anwendung nicht nachgewiesen werden.

Die Schmerzmodulation„Was uns in dieser Studie interessierte, war die Schmerzmodulation. Das heißt die Frage, wie der Schmerz, der unseren Probanden am Fußknöchel zugefügt wurde, im Gehirn verarbeitet wird.

daS gehirn wird in SchichtbiL-dern dargeSteLLt

Und hier zeigt sich: Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Der objektiv in bei-den Untersuchungsreihen gleich starke Schmerzreiz eines Stromstoßes wurde von den Probanden unterschiedlich auf-genommen. Und zwar abhängig davon, ob sie akupunktiert wurden oder nicht“, erklärt Frau Nina Theysohn, Assisten-zärztin der Neuroradiologie an der Uni-

klinik Essen, die die Studie auf dem 91. Deutschen Röntgenkongress in Berlin vorstellt. Das Messverfahren, mit dem die Essener Gruppe dabei arbeitet, ist die funktionelle Magnetresonanztomografie

(fMRT). Bei dieser Bildgebung wird das Gehirn in Schichtbildern dargestellt und zugleich werden Stoffwechselvorgänge – gemessen am unterschiedlichen Sauer-stoffgehalt im Blut – sichtbar gemacht. In der Überlagerung beider Bildinformati-onen entsteht eine Landkarte, die Hirnare-al und Hirnaktivität gleichermaßen aufs Bild bringt. Von außen gesteuerte Reize, wie in diesem Fall der Stromstoß, können in ihrer Wirkung beobachtet werden.Wo-rin aber liegt der Einfluss der Akupunktur auf die Schmerzverarbeitung? „Das wis-sen wir noch nicht“, sagt Frau Theysohn und ergänzt: „Ob und wie die Akupunktur eine neurobiologische Wirkung auf das Gehirn entfaltet und welche Rolle der Pla-cebo-Effekt einnimmt, wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Was sich allerdings bereits abzeichnet ist dies: In jedem Fall scheint die Wirkung der Aku-punktur mit steigender Schmerzintensität in den Hintergrund zu treten.“

Schmerzmodulation: Wie arbeitet das Gehirn?

Das erste Aufschneiden eines Toten: Wie wird es sich anfühlen?

Mal in die

Andere Luft schnuppernvon Karl-Heinz Silbernagel(Deutsche Ärzteversicherung)

Eine Auslandsfamulatur ist ein eleganter Weg, Angenehmes mit Nützlichem zu verbinden. Neben der Medizin locken andere Kul-turen, fremde Städte und interes-sante Menschen. Doch damit eine Auslandsfamulatur ein Erfolg wird, sollten schon vor der Abreise einige Vorbereitungen getroffen werden, so die Wahl des Krankenhauses und der Unterkunft, das nötige ärztliche Equipment und Impfschutz sowie nicht zu vergessen, einen ausrei-chenden Versicherungsschutz.

Was raten die Versicherer, die sich auf medizinische Heilberufe spezi-alisiert und seit Jahrzehnten junge Mediziner in ihr Famulaturland be-gleiten? Drei Versicherungen sollten immer im „Gepäck“ mit dabei sein: Erstens die Haftpflichtversicherung. Im Regelfall wird ein Student nicht in Schadenersatzpflicht genommen werden, weil er in der Obhut einer Klinik oder eines Arztes steht. Den-noch sind direkte Ansprüche auf-grund einer fehlerhaften Behand-lung nicht gänzlich aus zu schließen. Für diesen Fall ist es wichtig, eine adäquate Haftpflichtversicherung zu haben, die im schlimmsten Fall entweder zahlt oder die Ansprüche der Kläger nach Prüfung abweist. In jedem Fall sollte die Privathaft-pflicht eingeschlossen sein und eine englische bzw. französische Versi-cherungsbestätigung zur Verfügung stehen, die dann im Vorfeld bei der Bewerbung um die Auslandsstelle eingesetzt werden kann.

Zweitens die Unfallversicherung, denn damit besteht eine Absiche-rung bei Unfällen weltweit und rund um die Uhr. So ist man während der Tätigkeit als Famulant wie auch als Privatperson in der Freizeit auch fern der Heimat optimal geschützt.

Drittens noch die Auslandsreise-krankenversicherung, die als Not-fallversicherung die Kosten für eine Behandlung beim Arzt oder im Krankenhaus wie auch den eventu-ellen Rücktransport nach Deutsch-land übernimmt.

Damit das Thema Versicherung nicht zum Alptraum wird, hat die Deutsche Ärzteversicherung ein „Famulaturpaket“ für das Aus-land geschnürt. Es bündelt die für einen Famulanten notwendige Vorsorge im Bereich Berufs- und Privathaftpflicht-Versicherung, Un-fallversicherung und Auslandsrei-sekrankenversicherung. Diese drei Versicherungen lassen sich bequem im Baukastenprinzip ganz nach den persönlichen Bedürfnissen kombi-nieren. Informationen hierzu sind unter [email protected] oder Telefon 0221 148 22700 anzu-fordern.

Übrigens: Von 29 Ländern hat die Deutsche Ärzteversicherung die wichtigsten Informationen für eine Famulatur zusammengestellt: Ba-sisdaten über Land und Leute, Ein-reisebestimmungen sowie Förder-möglichkeiten und vieles mehr sind unter www.aerzteversicherung.de kostenlos zu bestellen.

Famulatur im Ausland

Das SEIRIN®-Akupunktur-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/akupunktur

Page 9: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

www.medi-learn.deMLZJuni/Juli 2010 9Seite

Krankenpflegepraktikum im Westpfalz-Klinikumvon Anna Wings

Kaiserslautern: Ein Glücksfall

Kurz notiert

Sauerstoff gegen ClusterkopfschmerzErstmals hat eine wissenschaftlich durchgeführte Studie die Wirk-samkeit von reinem Sauerstoff bei Clusterkopfschmerz bewiesen. Schon seit mehr als 40 Jahren wird die Inhalation von reinem Sauer-stoff bei den als unerträglich be-schriebenen Kopfschmerzattacken empfohlen. In der Studie konnte der Schmerz bei fast 80 Prozent der Patienten binnen 15 Minuten gelindert werden. Dank dieser Ergebnisse dürfte sich Akzeptanz und Verbreitung in der Praxis weiter verbessern.

Risiko für Intensiv-Patienten gesenktUm lebensbedrohliche Erkran-kungen in den Griff zu bekommen, erhalten Patienten auf der Inten-sivstation meist zahlreiche Medi-kamente gleichzeitig verabreicht. Pharmazeuten der Uni Heidelberg konnten jetzt zeigen, dass Ärzte mit Hilfe des Arzneimittel-Infor-mationssystems „AiDKlinik“ Me-dikamenten-Wechselwirkungen stark senken können. AiDKlinik nutzt zahlreiche Patientendaten wie Alter und Nierenfunktion so-wie Informationen zu etwa 64.000 Arzneimitteln. Gefährliche In-teraktionen werden damit aufge-deckt. Falls nötig, werden Hand-lungsempfehlungen erstellt.

Aufklärung über Grauer Star-OP In Indien sind mehr als 12 Milli-onen Menschen blind. Bei jedem Zweiten ist der graue Star die Ur-sache, der durch eine Operation leicht heilbar ist. Ein Krankenhaus im Bundesstaat Tamil Nadu bietet diesen Eingriff kostenfrei an, trotz-dem sind viele Betroffene sehr zö-gerlich: „Teilweise besuchen die Betroffenen bis zu fünfmal ein Screening-Camp, bevor sie sich zu einer Operation entschließen kön-nen", sagt Dr. Robert Finger, As-sistenzarzt an der Bonner Univer-sitäts-Augenklinik. Er entwickelte gemeinsam mit dem einheimi-schen Personal Plakate und Hand-zettel in der Landessprache Tamil und mit vielen Fotos für Analpha-beten. Speziell geschulte Mitar-beiter gingen mit diesem Material zur Landbevölkerung und klärten über unbegründete Ängste vor der OP und die Kostenfreiheit auf – mit gutem Erfolg, wie Dr. Finger berichten kann.

Gutartige Tumoren für Gewebezüchtung nutzenZellen gutartiger Tumoren kön-nen sehr schnell wachsen, zer-stören aber nicht ihre Umgebung wie bösartige Tumorzellen. Ein Grund dafür sind Veränderungen des Chromosoms 19. Sie aktivie-ren eine ganze Gruppe von Genen, die sonst fast nur in der Embryo-nal- und Fetalentwicklung wichtig sind. Nach Bauanleitung dieser Gene entstehen micro-RNAs, die wiederum andere Gene beeinflus-sen. Wissenschaftler aus Hanno-ver und Bremen prüfen jetzt, ob die „Tricks“, die den Tumorzellen das Wachstum ermöglichen, sich auch für die Gewebe-Regenerati-on einsetzen lassen.

Gleich nach dem Abi bewarb ich mich für mein erstes Kranken-

pflegepraktikum. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, Medizin zu studieren: Diverse „Schnupperpraktika“ während der Schulzeit, die ich auf verschie-denen Stationen des lokalen Kran-kenhauses gemacht hatte, bestätigten mich in meiner Berufswahl. Leider wurden mir diese Praktika nicht aner-kannt, weil sie entweder nicht die er-forderliche Tagesanzahl erfüllten oder schon zu lange her waren. Für mein erstes richtiges Pflegepraktikum fiel meine Wahl auf die Station für Un-fall- und Wiederherstellungschirurgie des Westpfalz-Klinikums in Kaisers-lautern. Und es sollte sich als wahrer Glücksfall herausstellen!

Früher StartDer Tag auf der Chirurgie beginnt für die Schwestern und Pfleger um sechs Uhr mit der Frühbesprechung. Bei ei-ner Tasse Kaffee erhält man alle neuen Informationen über die Patienten auf der Station und bekommt Aufgaben zugeteilt, die während des Arbeits-tages erledigt werden müssen. Gegen sieben ist meist alles besprochen, der Nachtdienst geht nach Hause und der Frühdienst beginnt die Morgenrunde. Die Stationswagen werden mit frischer Bettwäsche, Waschutensilien und Was-serflaschen beladen.

vieLe unfaLLchirurgie- patienten benötigen hiLfe

deS pfLegeperSonaLS

Medikamente und Untersuchungsma-terialien, sowie der Wagen mit den Patientenkurven werden bereitgestellt. Wenn alles vorbereitet ist, geht es in Gruppen von zwei oder drei Mitarbei-tern durch die Zimmer. Die Patienten werden geweckt, es werden Blutdruck, Temperatur und Puls gemessen und in den Kurven dokumentiert. Anschlie-ßend heißt es Waschen und Anziehen, auf der unfallchirurgischen Station be-nötigen viele Patienten die Hilfe des Pflegepersonals. Danach werden die

Betten gemacht und die Zimmer aufge-räumt. Die Patienten erhalten ihre Me-dikamente, frisches Wasser und alles, was sie sonst noch benötigen, bevor das Frühstück gebracht wird. Patienten, die operiert werden, bleiben nüchtern und müssen für den Eingriff vorberei-tet werden.

arbeitSatmoSphäre iSt mehr aLS angenehm

Im Laufe des Morgens werden viele Pati-enten in den OP oder zu Untersuchungen abgerufen, müssen dorthin gebracht und wieder abgeholt werden. Zwischendurch beantwortet man laufend die Klingel, hilft den Patienten beim Aufstehen und beim Gang zur Toilette oder bringt ihnen

etwas. Wenn gerade nicht so viel los ist, werden die Zimmer der entlassenen Pa-tienten aufgeräumt und ausgewaschen. Diese Arbeit ist gerecht zwischen allen Mitarbeitern aufgeteilt; man muss nicht – wie in anderen Häusern – als Prakti-kant den ganzen Morgen alle anfallenden Nachtschränkchen auswaschen, ohne am Ende einen Patienten gesehen zu haben.

Tolles Betriebsklima belohntDie Arbeitsatmosphäre auf dieser Sta-tion ist mehr als angenehm: Als Prakti-kant wird man als vollwertiges Mitglied des Stationsteams angesehen. Folglich hat man die gleichen Pflichten und die gleichen, nicht so begehrten Arbeiten zu erledigen, darf dafür aber genauso die interessanten Dinge erledigen und be-kommt viel gezeigt und erklärt. Der zu-

künftige Medizinstudent erfährt, welch anspruchsvolle, anstrengende und uner-setzbar wichtige Arbeit das Pflegeper-sonal verrichtet. Hoffentlich wird sich uns dies für immer einprägen, sodass wir später als Ärzte produktiv mit dem Pfle-gepersonal zusammenarbeiten und auf ihren Rat hören, schließlich verbringen sie die meiste Zeit mit dem Patienten.

eS war eine toLLe zeit!

Wer sich Mühe gibt auf der Station mitzuhelfen, wird jeden Tag durch ein wirklich tolles Betriebsklima belohnt, und kann manchmal sogar bei der Visite oder interessanten Prozeduren zusehen, die die Ärzte auf Station durchführen. Ich hatte zudem das ein oder andere Mal das Glück, auch mal im OP zusehen zu dürfen, was für Pflegepraktikanten ja eigentlich nicht vorgesehen ist. Ich habe mich sehr darüber gefreut und war richtig traurig, als meine sechs Wochen Pflegepraktikum vorbei waren – es war eine tolle Zeit!

Schlecht gewappnet?75% der Studenten fühlen sich unzureichend vorbereitetvom CHE - Centrum für Hochschulentwicklung

Die Hälfte der Medizinstudierenden hält den Arztberuf für attraktiv;

drei Viertel halten die Berufsaussichten für gut oder sehr gut. Im Unterschied dazu werden jedoch die Arbeitsbe-dingungen für Ärztinnen und Ärzte in Deutschland schlecht bewertet: 46 Pro-zent vergeben hier die Note 5 oder 6. Viele Studierende beklagen die man-gelnde Qualität des Medizinstudiums. So sagen nur 25 Prozent, dass das Studium sie gut auf die Ärztlichen Prüfungen vorbereitet hat. Knapp ein Drittel fühlt sich schlecht gewappnet für ärztliche Tätigkeiten. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Centrum für Hochschulentwicklung, der Georg Thieme Verlag und die Universität Tübingen im Vorfeld des Symposiums „Medizinstudium 2.0“ durchgeführt haben. Mithilfe eines webbasierten Fragebogens wurden bundesweit 300 Studierende befragt. Erhoben wurde

ihre Meinung zu Rahmenbedingungen, Studium und neuen Medien im Medi-zinstudium. Die Qualität des Medizin-studiums an deutschen Universitäten wurde mit Schulnoten bewertet.

faSt 90 prozent würden medizin noch einmaL Studieren

Trotz der kritischen Bewertung des Studi-ums würden fast 90 Prozent noch einmal Medizin studieren, 78 Prozent halten die Berufsaussichten für Ärzte in Deutsch-land für gut oder sehr gut. Allerdings bewerten nur 52 Prozent die Attraktivität des Berufes als gut. Noch schlechter sieht es bei den Arbeitsbedingungen aus: 45 Prozent geben die Note 5 oder 6. Zudem nimmt die Attraktivität des Berufes mit fortschreitendem Studium ab. Während bis zum vierten Semester 62 die Note „gut" vergeben wird, sind es im 11. bis 14. Semester nur noch 48 Prozent.

Nutzung elektronischer Angebote sehr unterschiedlichAuf die Frage, wie Studierende heu-te lernen und in welchem Umfang sie elektronische Medien nutzen, gibt es keine einheitliche Antwort. In der Nut-zung elektronischer Angebote zeigen sich enorme Unterschiede. Jeder Vierte nutzt E-Learning-Angebote der eigenen Universität mehrmals pro Woche, fast 25 Prozent aber haben angegeben, sie selten oder nie zu nutzen. Am häufigsten nutzen Studierende die fachspezifischen Angebote von Google und Wikipedia. Zwei Drittel der Befragten (Wikipedia)

bzw. fast drei Viertel (Google) gaben an, diese Angebote mehrmals pro Wo-che für das Studium zu nutzen. Wäh-rend Angebote wie Lehrvideos oder Online-Kurse noch keine große Rolle spielen – mehr als 85 Prozent der Be-fragten hat angegeben, Online-Kurse selten oder nie zu nutzen – kommt dem Testen des eigenen Wissenstands mittels elektronischer Examensfragen eine grö-ßere Bedeutung zu. 40 Prozent nutzen diese Angebote mehrmals wöchentlich. Vor allem Studierende, die unmittel-bar vor einer Prüfung stehen, schätzen diese Angebote.

Schlechte Vorbereitung als Mediziner - Qualität wird bemängelt

Page 10: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

10Seite Juni/Juli 2010

www.medi-learn.deMLZ

IMPRESSUMHerausgeber: MEDI-LEARN Verlag GbRElisabethstraße 9, 35037 Marburg/LahnTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Trojan Urban, Dr. Marlies Weier, Dr. Lilian Goharian, Susanne Kleemann, Florian Scheppelmann, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld

Lektorat: Jan-Peter Wulf und Kristina Junghans,

Layout & Graphik: Carina Wild, Kjell Wierig, Fritz Ramcke, Bennet Drapatz

Berichte: Josuah Merkl, Pressemeldung BAEK, bmvd, Sabine Wolf, Anna Wings, Marie-Luise Schiffmann, Redaktion MEDI-LEARN, Florian Schneider (Deutsche Röntgengesellschaft e.V.), CHE - Centrum für Hochschulentwicklung, Irina Urig, Sadia Rehmann, Iris Göbel, Ines Kuebart, Melanie Meier

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/LahnTel: 0 64 21/17 32 60, Telefax: 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Olbrichtweg 11, 24145 KielTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected]. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 03/2009.

Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com, Oliver Vogelbusch

Erscheinungsort: Marburg, ISSN 1860-8590 Die MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu-stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter: [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 30. September 2010. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben.

Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs-berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung?

Unter www.medi-learn.de/gw121 findest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich. Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

Deine Meinung ist uns wichtig!

NEU!Der Hammerplan von MEDI-LEARN

In 100 Tagen zum 2. Staatsexamen

Der 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung um-fasst laut neuer AO das gesamte klinische Wis-sen, so dass die gefor-derte Stoffmenge kaum zu bewältigen scheint.

Eine genauere Analyse der bisherigen Ham-merexamina hat jedoch gezeigt, dass inhaltlich eine große Übereinstim-mung mit dem alten 2. Staatsexamen gegeben ist, während der Stoff des alten 1. Staatsex-amens kaum geprüft wird.

Dieser Analyse folgend haben wir einen Lern-plan zusammen gestellt, in dem der Lernstoff auf das Wesentliche redu-ziert, strukturiert und auf 100 Tage verteilt wurde.

Der 100-Tage-Lernplan und ausführliche Erläu-terungen mit zusätzli-chem Kreuzplan stehen im Internet zur Verfü-gung unter:

www.medi-learn.de/ hammerplan

Fit und gesund durch die WM

Ab dem 11. Juni geht es rund in Südafrika, mit der Fußball WM

2010. Hier sind Konzentration, Fitness und Ausdauer gefordert - – besonders Krankheiten und Infektionen sind zu vermeiden. In diesem Artikel erfährst du, wie sich unsere Nationalmann-schaft darauf vorbereitet hat und dem Ernst der Fälle vorbeugen möchte. Nur Michael Ballack (der bei der WM leider verletzungsbedingt fehlt) und Miroslav Klose sind so lange dabei wie er: Prof. Dr. med. Tim Meyer fährt als Mann-schaftsarzt der Fußball-Nationalmann-schaft auf seine dritte Weltmeisterschaft nach Japan/Südkorea 2002 und der Heim-WM 2006. Prof. Meyer, Ärztlicher Direktor des Instituts für Sport- und Prä-ventivmedizin an der Universität des Saarlandes, betreut seit 2001 die Natio-nalkicker, nachdem er zuvor bereits mit dem U20-Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei Weltmeisterschaften in Nigeria 1999 und Argentinien 2001 war. Zuständig ist er für „alles, was nicht orthopädisch“ ist: für Infektionen, Aller-gien, Hauterkrankungen, Magen-Darm-Probleme, aber auch für die leistungsdia-gnostische Beratung der Trainer.

Eine „Komplettapotheke“ ist auch mit dabeiMit Schmerzmittel, Grippemittel, Hal-stabletten und Herzmedikamenten im Gepäck fliegen Spieler und Betreuer der deutschen Fußballnationalmann-schaft am 6. Juni zur Weltmeisterschaft nach Südafrika.

eine „KompLettapotheKe“ mit über 100 verSchiedenen

mediKamenten

Für 23 Spieler, etwa ebenso viele Be-treuer und die sonstigen Begleiter, hat Professor Tim Meyer eine „Komplett-apotheke“ mit über 100 verschiedenen Medikamenten zusammengestellt. Er ist als Arzt nicht nur zuständig für die Spie-ler, sondern auch für den Betreuerstab. „Medikamente gibt es zwar auch in Süd-afrika, wir wollen aber nicht wegen je-der Halstablette in die Apotheke gehen“, erklärt Tim Meyer. Drei große silberfar-bene Koffer hat er vor der WM gepackt, die außerdem auch medizinische Instru-mente enthalten. „Die Vorbereitung auf das Turnier hat auch viel mit Bürokratie zu tun“, erklärt der Mannschaftsarzt. Un-ter anderem musste er die Medikamente für den Zoll deklarieren und medizinische

Medizinisch zuständig für die Nationalelf: Prof. Tim Meyer von Irina Urig

Unterlagen beim Weltfußballverband FIFA einreichen.

Im Vorfeld gab es viel zu klären und erledigenDie Spieler selbst traff Tim Meyer kurz vor dem Trainingslager und dem Benefizspiel gegen Malta in Aachen am 13. Mai. Im Vorfeld sprach er mit den Ärzten der

jeweiligen Bundesliga-Mannschaften, aus denen die Spie-ler kommen und informiert sich über mögliche medizinische Probleme. Dann werden aktuelle Labor-werte aller Spie-ler noch einmal ermittelt. Es gibt einen kurzen medi-zinischen Check und einVorgespräch. „Dabei überprüfe ich aber nur gezielt eventuelle Ursachen von aktuellen Beschwerden.

SüdafriKa iSt mediziniSch weitgehend unbedenKLich

Für einen kompletten medizinischen Check reicht die Zeit nicht“, sagt Tim Meyer. Der Austragungsort Südafrika ist laut Mannschaftsarzt medizinisch weitgehend unbedenklich: Es gibt kei-ne Zeitverschiebung, und während der WM vom 11. Juni bis 11. Juli ist dort noch Winter. Dabei herrschen Tempe-raturen, die vergleichbar sind mit den aktuellen Frühlingstemperaturen in Deutschland. Die Spieler müssen sich

also nicht auf ein vollkommen neues Klima umstellen. „Die Hygiene im Ho-tel ist gut. Südafrika ist, abgesehen von kleinen Gebieten, kein Malarialand. Auch Infektionskrankheiten sind dort für die Mannschaft kein besonderes Problem, deshalb sind die Spieler mit den üblichen Impfungen plus Hepa-titis A-Impfung gut versorgt“, erklärt Tim Meyer. Vorbereitet hat er sich auf die üblichen Krankheiten oder Ver-

letzungen, die während eines jeden Turniers auftreten können. Fußbal-ler verletzen sich am häufigsten an

Knien, Knöcheln, Beinen und Mus-keln. Vorkommen können auch Hals-entzündungen, grippale Infekte, Durch-fall und Allergien.Generell hält Tim Meyer die Spieler aber für fit. „90 Prozent des Fitnesstrainings geschieht in den Clubs. Budestrainer Joachim Löw und sein Team betreuen die Männer nur vor und während der Weltmeisterschaft, also insgesamt sieben bis neun Wochen lang“, sagt der Sport-

mediziner. „Durch die besonderen Trainingsmethoden unserer Fitnesstrai-

ner gewinnen die Spieler an

Kraft und Schnelligkeit

und stabilisieren ihren Rumpfbereich. Das ist besonders wichtig beim Dribbeln und bei schnellen Wendungen“, erklärt der Mannschaftsarzt. Mit Bundestrainer Löw verbindet ihn ein enges Verhältnis, das er als „menschlich sehr angenehm“ bezeichnet. Mehr Distanz wahrt Tim Meyer zu den Spielern, da er als Arzt eine große Verantwortung trägt und die Männer im Krankheitsfall auch für spiel-untauglich erklären muss.

bei einem guten Start inS turnier iSt aLLeS mögLich“

Haben die Spieler, Betreuer und Mannschaftsarzt genug Zeit für die WM-Vorbereitung gehabt? Nach dem Länderspiel gegen Malta, dem Re-habilitations-Camp in Sizilien, dem Trainingslager in Südtirol und zwei weiteren Vorbereitungs-Länderspielen heißt es: Abflug nach Südafrika. mus-ste die Nationalelf noch zwei weitere Länderspiele bestreiten. In der Vorrunde der Fußballweltmeisterschaft stehen für die deutschen Spieler nun die Mann-schaften aus Australien, Serbien und Ghana.auf dem Programm. „Das ist eine schwere Gruppe, aber wenn die Natio-nalelf die Vorrunde packt, kann sie es auch bis ins Finale schaffen. Bei einem guten Start ins Turnier ist alles möglich“, sagt Tim Meyer.

Fußball-WM in Südafrika: Vier Wochen Spannung am Kap

Page 11: MEDI-LEARN Zeitung 03/2010

www.medi-learn.deMLZJuni/Juli 2010 11Seite

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Die Lehrtafeln

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www.3bscientific.deGewinnspiel: Trage einfach das Lösungswort online unter www.medi-learn.de/foren-quiz ein und du hast bis 30.09.2010 (Einsendeschluss) die Chance, eine Reise nach Madrid im Wert von 500 € für zwei Personen sowie Lehrbücher im Wert von 250 € zu gewinnen. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Und jetzt bleibt uns noch, dir viel Spaß beim Rätseln zu wünschen.

Das Gewinnspiel zu den MEDI-LEARN Foren Immer am Puls der Zeit: der große Treffpunkt für junge Mediziner

Die MEDI-LEARN Foren (www.medi-learn.de/foren) feiern bald ihr zehnjähriges Jubiläum und stehen ganz im Mittelpunkt dieser Ausgabe der MEDI-LEARN Zeitung. Die im Jahre 2001 gegründete Mediziner-Community marschiert mittlerweile zügig auf die eine Million Beitragsgrenze zu und hat sich zu einem beliebten Treffpunkt unter den Bewerbern, den Studenten und jungen Assistenzärzten entwickelt. Wir bieten auf der Mittelseite

dieser MLZ einen Artikel, der die beliebtesten Beiträge aufführt. Der Inhalt dieses Artikels (siehe Seiten 6 und 7 dieser Ausgabe) sowie die Diskussionsforen unter www.medi-learn.de/foren sind Thema dieses Rätsels, dem wir uns in insgesamt 21 Fragen widmen. Wenn du den Artikel aufmerksam liest oder in den Foren online stöberst, kannst du die Antworten auf die Fragen ermitteln. Jeder zu erratende Rätselbegriff enthält einen Buchstaben für das Lösungswort, das es zu erraten gilt. Dieser Buchstabe ist im Begriff grau hinterlegt und muss der Reihenfolge der Fragen nach in das Lösungswort unten auf dieser Seite übernommen werden. Dort findest du auch die Angabe, wie du am Gewinnspiel teilnehmen kannst und welche Preise dich erwarten. Viel Spaß beim Rätseln!

Innerhalb der Lokalforen www.medi-learn.de/MT97 findet sich zu jeder Unistadt ein eigener Bereich. Gesucht ist der Name der sächsischen Landeshauptstadt, deren bauliche Monumente in Form von Zwinger und Stadtschloss ein Gedicht sind und dessen Uni sich großer Beliebtheit unter den dortigen Studenten erfreut.

ANTWORT

FRAGE 1

Gesucht ist ein Fachbegriff für das deutsche Wort Doktorarbeit, der ebenfalls mit D beginnt und ins Deutsche übersetzt als „Auseinandersetzung“ oder „Erörterung“ bezeichnet werden kann. Diesem Be-reich widmet sich übrigens ein ganzes Unterforum unter www.medi-learn.de/MT9

ANTWORT

FRAGE 9

Wann erblickten die Diskussionsforen von MEDI-LEARN das Licht der Welt und wurden für die Öffent-lichkeit zugänglich? Bitte die Jahreszahl als Wort eintragen.

ANTWORT

FRAGE 5

Im Bereich des Forums zum Praktischen Jahr (PJ-Forum auf in die Praxis: www.medi-learn.de/MT24) gibt es zwei interessante Unterforen. In einem kannst du deine Erfahrungen über das Klinikleben aus-tauschen, im anderen geht es mit Fallbeispielen und Kasuistiken ganz um die Praxis. Wie heisst dieses zweite Unterforum?

ANTWORT

FRAGE 13

Das Forum bietet direkt oben zahlreiche Orientierungshilfen an, so zum Beispiel die Hilfe oder die An-zeige der heutigen Beiträge. Wie heisst ein weiterer Kompass, der dir als Funktion das Durchstöbern des Forums abnimmt und zu entsprechenden Begriffen passende Beiträge ermittelt?

ANTWORT

FRAGE 17

Im Großen und Ganzen sind die Foren auf der Überblicksseite www.medi-learn.de/foren in zwei Be-reiche aufgeteilt. Neben den „Foren nach Studienabschnitten (Examensforen)“ gibt es als zweite und weitere Oberkategorie welche Foren?

ANTWORT

FRAGE 3

Viele Mediziner tummeln sich während des Studiums mindestens einmal im Ausland. Nicht immer muss es ein Land in Übersee sein. Denn ein kleines Alpenland überzeugt immer mehr Mediziner schon als Student von seinen guten Bedingungen. Dieses Land ist Thema in einem gesonderten Forum unter www.medi-learn.de/MT93

ANTWORT

FRAGE 11

Du möchtest dich sprachlich fit machen für deinen Auslandsaufenthalt? Kein Problem, denn in einem besonderen Unterforum finden die Diskussionen ausschließlich in der verbreitesten Fremdsprache auf Erden statt. Wie heisst dieses Forum?

ANTWORT

FRAGE 7

Gesucht wird der siebte Buchstabe des Titels eines Unterforums, das sich allgemein rund ums Medi-zinstudium dreht und in dem du weitere Bereiche rund um die AO, Familie und auch zur Zahnmedizin findest.

ANTWORT

FRAGE 15

Im gut besuchten Unterforum „Vorklinik/Physikum“ darf ein Beitrag natürlich nicht fehlen, den der Benutzer namens Pink Elephant initiierte und der sich ganz den unliebsamen Dingen im Rahmen der ersten vier Semester widmet.

ANTWORT

FRAGE 19

Viele Studenten werden bereits vor Abschluss der universitären Ausbildung Vater oder Mutter. Na-türlich haben studentische Eltern erhöhten Bedarf an Austausch zu diesen familiären Themen. Wie heißt der gesonderte Bereich, der sich innerhalb des Forums Studium/Allgemeines speziell zu diesem Zweck befindet?

ANTWORT

FRAGE 21

Wie viele weitere Spezialforen gibt es innerhalb des Unterforums „vor dem Studium-Studienbeginn“ als gesonderte Bereiche? Bitte die Anzahl als Zahl in Worten eintragen!

ANTWORT

FRAGE 2

Mediziner sind natürlich sehr mit dem Lernstoff beschäftigt. Doch Gott sei Dank dreht sich in den Foren längst nicht alles um die graue Theorie oder die kommende Klausur. In welchem Unterforum finden sich zahlreiche „freie, themenungebundene Diskussionen“?

ANTWORT

FRAGE 10

Für das Unterforum „Klinik/Stex/Hammerexamen“ gibt es mit den Foren für die Famulaturberichte und die Doktorarbeit zwei Spezialforen. Zählt man in dieser Manier alle Unterforen durch, kommt man auf insgesamt wie viele Spezialforen (bitte die Zahl als Wort eintragen)?

ANTWORT

FRAGE 6

Im Unterforum „Fachsimpelei“ im Bereich der „Allgemeinen Foren“ finden sich Diskussionen zum Klein-gedruckten in den Lehrbüchern, hier darf also gefachsimpelt werden. Damit auch der Spaß nicht zu kurz kommt, findet sich hier innerhalb des Forums auch der Beitrag mit dem „Fachsimpelei-Quiz“. Wel-cher User hat diesen Beitrag gestartet?

ANTWORT

FRAGE 14

Vor den Erfolg haben die Göttern den Schweiß und vor die erste Stelle das Bewerbungsgespräch ge-setzt. Damit du hier nicht gänzlich unvorbereitet ins Feld ziehst, findest du in den Foren eine Anhäufung von möglichen Themen, mit denen der künftige Chef dich konfrontieren könnte. Wie lautet das erste Wort im Titel des Beitrags www.medi-learn.de/MF26253?

ANTWORT

FRAGE 18

Welche Sonderform der „Selektion unter jungen Medizinern“ wird mittels eines speziellen Verfahrens in einigen Bundesländern durchgeführt und ist Thema und Titel im Beitrag unter www.medi-learn.de/MF55396 (gesucht ist die Abkürzung)?

ANTWORT

FRAGE 20

Gesucht ist der zehnte Buchstabe des Titels eines Unterforums, in dem du Bücher, medizinische Mo-delle und sonstiges kaufen oder verkaufen kannst – also eine Art Trödelladen für junge Mediziner. Wie heißt das Forum?

ANTWORT

FRAGE 4

Für gestresste Assistenzärzte gibt es natürlich auch ein besonderes Fleckchen, das Forenuserin Feu-erblick unter www.medi-learn.de/MF22233 eröffnete. Wie lautet das erste Wort im Titel dieses Bei-trags, indem junge Assistenzärzte sich über die Arbeit austauschen können?

ANTWORT

FRAGE 12

Schaut man innerhalb des Bereiches der Allgemeinen Foren unter www.medi-learn.de/MT7 in Sachen Spezialforen genauer hin, so kann man einen kleinen Spezialbereich entdecken, der sich mit einer der Humanmedizin sehr nahestehenden Disziplin (eigener Studiengang) befasst und für die wir ebenfalls einen Bereich zum Diskutieren eingerichtet haben:

ANTWORT

FRAGE 8

Gesucht ist das dritte Wort im Titel eines Unterforums, in dem sich alles um die Ausbildung in kli-nischen Semestern dreht.

ANTWORT

FRAGE 16

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12Seite Juni/Juli 2010

www.medi-learn.deMLZ

Die ExtraportionDiese Artikel findest du im Online-Teil unserer Zeitung:

Nachschlag

Online geht's weiterWie immer gibt es auch zu dieser Aus-gabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZ-Hungrige: Ausgabe 29 unseres Digitalen Nachschlags präsentiert dir weitere span-nende Artikel – dieses Mal unter ande-rem zu den Themen Thoraxchirurgie und Rehabilitation – sowie Fortsetzungen von Beiträgen aus der gedruckten Ver-sion. All das erfährst du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Einfach die folgende Seite aufrufen:www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Akademisches i-Tüpfelchen, Teil 2Im zweiten Teil ihres Ratgebers zur me-dizinischen Promotion geht Sadia Reh-mann auf Fragen wie z.B. Publikations-möglichkeiten ein. Wie kommt man als Medizinstudent vom Kreuzen zum eigen-ständigen Schreiben? Und überhaupt: Macht das Kürzel vor dem Namen Sinn? Mehr dazu im DNS!

Thoraxchirurgie in KanadaEin Tertial im schönen Ontario – das hat Josefine Theresia Maier absolvieren dür-fen. Neben schöner Natur gab es hier aber auch eine Menge Arbeit für die PJle-rin – mit dem Effekt, dass sie sich jetzt in praktischer Hinsicht viel besser ausgebil-det fühlt. Was genau sie in Kanada gelernt hat, lest ihr im DNS.

Tansania: die StationenWie sieht eigentlich die Stationsarbeit in einem Krankenhaus Tansanias aus? Anna Wings hat sich die Mühe gemacht und be-schreibt für euch die diversen Stationen (Chirurgie, TBC, Neugeborene etc.) sowie die “Outreach Clinic”, bei der die Ärzte vor Ort in entlegenen Gebieten Sprechstun-den abhalten.

Rehabilitation in Bad DriburgEine gebürtige Westfälin, die im öster-reichischen Graz studiert, zieht es wie so viele Medizinstudenten zur Famulatur zurück in heimische Gefilde. In der Reha-Klinik in Bad Driburg werden vor allem Patienten nach einem Herzinfarkt behan-delt. Wie die Arbeit in einer solchen Ein-richtung aussieht, schildert euch Christi-ane Dröge.

Therapie-Transfer nach SüdafrikaDie Therapie für HIV-Patienten ist in den vergangenen Jahren deutlich effektiver geworden. Dazu hat auch Professor Hartwig Klinker vom Universitätsklinikum Würzburg beigetragen. Bald sollen von seiner Methodik auch Patienten in Süd-afrika profitieren. Lest im DNS, wie die Therapie aussieht.

Studium

PJ

Ausland

Famulatur

Wissenschaft

Gegen Ende des fünften Semesters fangen viele Medizinstudenten an,

sich nach einem Thema für ihre Dok-torarbeit umzuschauen. In den Seminar- und Vorlesungspausen bilden sich kleine oder größere Grüppchen, die den jungen Neudoktoranden lauschen, wenn sie über ihre Arbeit erzählen. Das ist gut, denn auf diese Weise kriegt man Mut, sich selbst auch auf die Suche nach der geeigneten Doktorarbeit zu begeben.

Promotionsstelle auf AnhiebEine Doktorarbeit zu finden, erwies sich an unserer Uni als einfach: Es wurden Dissertationen am Schwarzen Brett aus-geschrieben, oder sie standen direkt auf den einzelnen Klinikumsseiten. Auch die Fachschaft unterhält meist eine gan-ze Liste. Schon zu Beginn der Klinik ermutigten uns die Professoren in den Vorlesungen, eine Doktorar-beit zu beginnen.

Sie präsentierten uns ihre eigenen For-schungsprojekte und boten offene Dok-torandenplätze an.

experimenteLLe doKtorar-beit häLt weg für wiSSen-

SchaftLiche Karriere offen

Theoretisch ist es aber auch möglich, jeden beliebigen Professor oder Privat-dozenten zu fragen, ob er eine Promoti-onsstelle zu vergeben hat. Tipp: am be-sten gleich die Professoren ansprechen, für deren Fachrichtung man sich am meisten interessiert!Doktorarbeit ist nicht gleich Doktorarbeit. Es gibt verschiedene Typen: die experi-mentelle Arbeit, die klinische Arbeit, die statistische Arbeit oder die theoretische Arbeit (häufig in der Medizin-Ethik ange-siedelt). Ich selbst habe eine experimentel-

le Arbeit angenommen. Sie lässt in der Regel auf eine

bessere Note hoffen.

Wer eine

Karriere als „großer For-scher“ anstrebt, dem emp-

fehle ich diese Art der Doktorarbeit.

Mit ihr haltet ihr euch den Weg für eine wis-senschaftliche Karriere offen. Wer weiß, vielleicht wollt ihr später doch noch euren „Prof.“ vor dem „Dr.“ stehen haben? Im Idealfall ist es dann sogar ein Thema, das ihr später zur Weiterforschung anstrebt. Doch Vorsicht: Nicht jeder ist dafür ge-schaffen, stundenlang im Labor zu stehen oder mit Labortieren zu arbeiten. In der Regel muss man für die „Experimentel-le“ insgesamt mehr Nerven mitbringen. Ist beispielsweise eine hart erarbeite-te Zellkultur nach zwei Tagen plötzlich mit einem Pilz befallen, kann man al-les verwerfen und muss noch mal von vorne anfangen.

Die Qual der WahlDas Angebot an Doktorarbeiten ist groß und die Kunst besteht darin, die richtige für sich auszusuchen. Man sollte sich im Vorfeld überlegen, wie anspruchsvoll und zeitaufwendig die persönliche Arbeit sein darf. Bevor ihr euch also auf die Suche macht, solltet ihr euch selbst folgende Fra-gen stellen: Wie viel Zeit will ich investie-ren? Bin ich bereit ein Semester auszuset-zen? Will ich in einer Gruppe mit anderen Doktoranden arbeiten oder lieber allein? Welche grobe Fachrichtung strebe ich an? Und: Soll es lieber eine experimen-telle, klinische oder doch lieber eine stati-

stische Arbeit sein? Wenn es euch nur um den Titel an sich geht, empfehle ich eine „schnellere“ Arbeit als die ex-perimentelle Dis-sertation, eine sta-tistische Arbeit tut es dann auch.Habt keine Angst davor, euch viele verschiedene po- tentielle Arbeits-plätze anzuschau-en. Wägt die Vor- und Nachteile der euch angebote-

nen Arbeiten ab, und sucht

euch die eurer Mei-

Das akademische i-Tüpfelchen Tipps und Infos zur medizinischen Promotionvon Sadia Rehmann

Der Doktor & das liebe Buch

Viele Einzelne ergeben ein VielDas Netzwerk you-manity stellt sich vorvon Iris Göbel und Ines Kuebart

Fragst Du Dich auch, was Humani-täre Hilfe eigentlich auszeichnet?

Beschäftigst Du Dich mit entwick-lungspolitischen Themen? Oder willst Du gerne ein Projekt entwickeln und dieses umsetzen?

Diese Fragen haben wir, eine Gruppe Tübinger Medizinstudenten, uns auch gestellt. Dabei bemerkten wir, dass die Möglichkeit für Studenten, sich an Pro-jekten zu beteiligen zwar vorhanden ist, die Schwierigkeit aber darin liegt, einen Zugang zu der Thematik zu finden. Viele Studenten haben zwar Ideen für Pro-jekte, ihnen fehlt aber die Unterstützung um diese konkret umsetzen zu können; sie möchten sich zwar gerne engagieren, wissen aber nicht wie und wo.Dies brachte uns letzten Herbst dazu, das studentische Netzwerk „you-ma-nity“ zu gründen. Unter dem Dach der Stiftung des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin (DIFKM) in Tübingen wollen wir junge, an huma-

nitärer Arbeit interessierte Menschen zusammenführen, weiterbilden und Projektideen entwickeln, die dann umgesetzt werden. Zudem erfordert Humanitäre Arbeit umfassende An-sätze, um wirklich effektiv sein zu können. you-manity möchte daher in-terdisziplinär sein, um die vielen Fra-gen und Aspekte angehen zu können. Bei unseren wöchentlichen Treffen wechseln sich Vorträge zu spannenden Themen der Humanitären Hilfe und Arbeitstreffen der verschiedenen Pro-jektteams ab. Die Homepage www.you-manity.org soll als Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen allen en-

gagierten und interessierten Menschen dienen. Die Wissensdatenbank wird Ar-tikel und Dokumente enthalten, die den Einstieg in die Humanitäre Hilfe und Katastrophenmedizin erleichtern.

vormittagS wird theorie geLehrt, nachmittagS finden übungen Statt

Zudem werden dort Informationen über verschiedene Organisationen und Stan-dards für den Aufbau und die Durchfüh-rung eines Projekts zu finden sein. Vom 19. bis 26. September organisieren wir zusammen mit der Stiftung des DIFKM

und der AVT-Chirurgie des Universi-tätsklinikums Tübingen die 1. Tübinger Summer School Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe. Das Besondere ist vor allem der sehr praxisorientierte Ansatz: Vormittags wird Theorie gelehrt, nachmittags finden Übungen statt. Als Dozenten konnten wir bekannte Experten der jeweiligen Fachgebiete gewinnen. Anmeldeinformationen findest Du auf unserer Homepage.

Weitere Tipps:Fortsetzung im Digitalen Nachschlag(siehe Kasten rechts auf dieser Seite)

nung nach am besten passende aus. Für mich war es zum Beispiel sehr wichtig, dass ich für meine Arbeit kein Semester aussetzen musste. Endlose Nachmittage im Labor nach einem langen Unitag sind okay, aber ein Aussetzen kam für mich nicht in Frage! In so einem Fall ist es wichtig darauf zu achten, dass das Labor möglichst nah an den Unterrichtseinrich-tungen liegt. Damit man in den Freistun-den mal eben „rüberhuschen“ kann!

Doktorvater kennen lernenDas erste Gespräch mit eurem Doktorvater / eurer Doktormutter ist auch gleich das wichtigste: Hier findet ihr heraus, was für ein Typ er oder sie ist. Ihr sucht jemanden, der euch hilft. Jemand, der nicht allzu un-kommunikativ ist und schon mit seinem eigenen Arbeitsberg nicht zurande kommt. Ihr braucht jemanden, der euch schnell und richtig zu einem Titel führt. Auch ein allzu „lieber“ Doktorvater, der euch nicht zur Eile drängt, ist nicht optimal, denn ihr solltet möglichst zügig fertig werden! Im PJ nämlich kann man der Dissertation nur noch den letzten Schliff geben, und wenn man einmal als Assistenzarzt eine Stelle angenommen hat, findet man kaum noch Zeit zum Schreiben. Auch wichtig: In die-sem ersten Gespräch solltet ihr klären, ob der Doktorvater in der nächsten Zeit an der Uni bleiben wird. Eine sehr wichtige Fra-ge! Er wird euch nicht hinterherlaufen, son-dern ihr ihm! Ich habe mitbekommen, wie einige Doktoranden alles hingeschmissen haben, als ihr Doktorvater in eine weit ent-fernte Uni umzog. Und: Gibt es zusätzlich einen Betreuer?

verSucht veranStaLtungen und KongreSSe zu beSuchen.

Ist alles vorhanden?Weitere Dinge, die zu klären sind: Sind alle Gerätschaften da, die ihr benötigt? Wenn nicht, sollte die Anschaffung in sehr naher Zukunft in Aussicht stehen. Sonst geht wertvolle Zeit verloren! Wo genau werdet ihr arbeiten und wie viel Zeit wird der praktische Teil in Anspruch nehmen? Schließlich gilt die goldene Re-gel: Man muss dreimal so viel Zeit ver-anschlagen wie ursprünglich angedacht.

Hast du Lust mitzumachen? Dann werde you-manity-Botschafter in dei-ner Stadt! Wir suchen nach Leuten, die das you-manity-Konzept gerne weiter tragen möchten und unter-stützen dich bei deinen Ideen. Melde dich einfach!

Infos unter: www.you-manity.org