MEDI-LEARN Zeitung 02/2009

12
Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 02/ 09 ∙ März/ April 2009 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 € ZEITUNG Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte Bloggen rund ums Studium Weblogs sind mittlerweile eine wichtige Informationsquelle für die meisten Medien- nutzer geworden. Auch Mediziner bloggen – und viele sogar direkt für MEDI-LEARN: Von der Uni-Bewerbung bis zum Berufsall- tag erfährst du in den digitalen Tagebü- chern unserer Autoren eine Menge wis- senswerter Dinge! No Panic for Organic Interview mit Dieter Kemmerling Witziges Motto, ernstes Thema: Viel zu wenig Organspender gibt es in Deutsch- 09 Für Notfälle gewappnet Die AG Notfallmedizin in Münster Notfälle ereignen sich plötzlich. Was ist jetzt zu tun? Damit auch junge Medizinstu- 03 denten schon das nötige Handlungswissen für solche Situationen haben, wurde an der Uni Münster die Arbeitsgemeinschaft Notfall- medizin gegründet. Horror im Urlaubsparadies Fazit eines PJ-Tertials auf Kreta Kreta ist ein beliebtes Reiseziel der Deutschen. Wenig Urlaubsstimmung 05 kam hingegen bei Oliver Schmetzer auf, der ein Tertial auf der Insel verbrachte. Sein Fazit: Die medizinische Situation ist unhaltbar. land. Entsprechend lang ist die Liste derer, die auf eine Trans- plantation warten. Katharina Rösmann hat mit Dieter Kemmer- ling gesprochen, Vorsitzender der Initiative für Organspende. Stichverletzung mit gebrauchter Kanüle Szene für Szene einer Schreckenssituation von Christian Fricke A uf einmal machte es pieks: Chri- stian hat sich bei der Arbeit eine Stichverletzung mit einer gebrauchten Kanüle zugefügt. Was ist jetzt zu tun? Im Rahmen meines Pflegepraktikums war ich zwei Monate auf einer ortho- pädischen Station tätig. Sowohl Pflege- personal als auch der Großteil der Ärzte waren ausgesprochen nett. Ihnen war wichtig, dass ich nicht nur den obliga- torischen Putzdienst absolviere, für den das Pflegepraktikum oft so verschrien ist, sondern dass ich auch viel lerne und et- was mit nach Hause nehme. So fragte mich eine junge Ärztin nach ein paar Wochen auf der Sta- tion, ob ich einmal Blut abnehmen möchte. Mein Herz schlug schnel- ler. Was für eine Frage? Sofort sagte ich zu und sie nahm mich mit in den Untersuchungsraum, wo bereits eine Patientin wartete. Schritt für Schritt erklärte sie mir das ABC des Blutabnehmens, während sie selbst Blut abzapfte. Da sie die Meinung vertrat, „learning by doing“ sei das Beste, sollte schon die zweite Patientin von mir behandelt werden. Während ich im Geiste noch mal die einzelnen Abfolgen und Tipps durchging, schaute die Ärztin mir über die Schulter. Da die Patientin gute Ve- Geheimtipp Lehrkrankenhaus Es muss nicht immer die Uni-Klinik sein: Jede Medizin-Universität verfügt über Lehrkrankenhäuser in anderen Städten der Region. Und weil sich die Studis hier nicht auf die Füße trampeln und das Per- sonal Zeit für die jungen Kollegen hat, lernt es sich umso besser! S. 02 Inhalt Basel: empfehlenswert! Ein ganzes Erasmus-Jahr verbrachte Gerti Fridgen in Basel. Die Stadt ist zwar teuer, bietet dafür jedoch einiges – und die Ärzte und Dozenten, die ihren Studierenden un- bedingt etwas beibringen wollen, haben sie geradezu begeistert. S. 08 Auf's Auge Ophthalmologie ist nicht gerade hoch im Kurs bei den meisten Medizinstu- denten in Deutschland. Als Pflichtfach des klinischen Abschnitts muss die Au- genheilkunde trotzdem sitzen. Aber mit welchem Buch lernen? Drei Studenten stellen Lehrbücher vor. S. 04 Belegt: Akupunktur hilft besser Eine groß angelegte Studienauswertung der TU München zeigt: Akupunktur ist wirksamer als eine rein medikamen- töse Behandlung von Spannungskopf- schmerzen. Das Akupunktur-Verfahren setzt sich immer stärker in Deutschland durch. Die Studie zeigt auch: Wohin die Nadeln gesetzt werden, scheint dabei ne- bensächlich zu sein. S. 03 Ausland Rezensionen Forschung weiter auf Seite 2 Eine Reise in die Vergangenheit Reformierte Lehre, mehr Praxis, neue For- schungsergebnisse: Das Medizinstudium macht sich. Doch gerade deswegen lohnt ein Blick zurück: Wie wurde der Arztberuf eigentlich früher gelernt? Das untersucht das neue Archiv Deutsche Medizinstudie- rendenschaft. S. 12 Medizinstudium weitere nach sechs Wochen und eine dritte nach einem halben Jahr. Auf meine Angst reagierte sie mit der Aussage, es sei jetzt ohnehin nicht mehr zu ändern und ich solle beim nächsten Mal eben besser aufpassen. Richtig verstanden fühlte ich mich nicht, immerhin war es das erste (und hoffentlich auch das einzige) Mal, dass ich mich gesto- chen hatte. Die Ärztin machte einen kühlen und distanzierten Eindruck. DIE SCHWESTERN BEMÜHTEN SICH, MICH AUFZUMUNTERN Nach einer Tetanusspritze konnte ich dann wieder auf Station gehen, wo ich für den Rest des Tages nicht mehr zu herausra- genden Taten zu gebrauchen war. Plötzlich ein Stich… Das Abnehmen bereitete mir sehr viel Spaß und es klappte jeden Tag etwas besser. Vielleicht war es ein Grund da- für, dass sich schnell so etwas wie Rou- tine einstellte. Eines Tages wollte ich im Vorbereitungsraum die benutzten Ka- nülen im dafür vorgesehenen Abfalleimer entsorgen. Allerdings klemmte eine am Ad- apter und ich musste etwas mehr Kraft auf- wenden, um die Kanüle loszubekommen. Plötzlich ein Stich und kleiner Schmerz im Zeigefinger. Mein Blick wandert zu linken Hand. Ich sehe das winzige Loch im Hand- schuh und einen kleinen Bluttropfen am Zeigefinger. Im ersten Augenblick dachte ich, das sei nicht wahr! Zum Glück stand eine Schwester zufällig neben mir. Sie holte mich aus meinen Gedanken zu- rück und sagte mir, ich solle den betref- fenden Finger unter fließendes Wasser halten und dabei etwas die Wunde ausdrü- cken. Danach schickte sie mich in die Not- aufnahme. Den Weg dorthin lief ich wie automatisiert, denn die ganze Zeit kreisten meine Gedanken um ein Horrorszenario: Was ist, wenn der Patient HIV-positiv ist? Was nun? In der Notaufnahme wurde ich nach kurzer Wartezeit behandelt. Die Ärztin sah es ganz locker und erklärte mir das nun folgende Prozedere: sofortige Blutkontrolle, eine nen hatte, waren die betreffenden Röhrchen schnell gefüllt – und ich erntete Lob. Da- mit ich das neu Erlernte weiterhin üben konnte, gab sie in Rücksprache mit der Stationsschwe- ster die Anweisung, dass ich jeden Morgen ein Ta- blett bekommen solle, um fünf bis acht Pati- enten Blut zur Untersuchung abzunehmen. "Die Ruhe, Stille und der Geruch" Interview mit Studenten, die den Präp-Kurs absolviert haben von Heidi Kromer-Kaiser K annst du dich noch an den Au- genblick und die Szene erinnern, als du den Präp-Saal zum ersten Mal betreten hast? Wie sah das aus? Mich hat die Ruhe und Stille beeindruckt und der besondere Geruch, der in den Hallen lag. Hast du auch im Vorfeld vor dem er- sten Termin des Präp-Kurses schon vermehrt an das „erste Mal Präppen“ gedacht? Habt ihr in der Vorlesung dieses Thema ausführlicher behandelt? Ich habe mich in Gesprächen mit Stu- denten aus höheren Semestern auf den Präp-Kurs vorbereitet. In den Vorle- sungen wurden ethische Fragenstel- lungen behandelt. Mit welchen Erwartungen bist du in den Präpkurs gegangen? Wurden Sie erfüllt oder eher enttäuscht? Auf den Präp-Kurs habe ich mich rich- tig gefreut. Ich war sehr interessiert an dem neuen Lernstoff. Meine Erwar- tungen wurden bezogen auf den Lern- zuwachs erfüllt. Was war in deinen Augen das absolute Highlight des Präp-Kurses, an das du dich noch heute erinnerst? Das Präparieren der Hand hat mich am meisten fasziniert. Welches Themengebiet fandest du am schwierigsten zu lernen? Eindeutig das Gehirn. Was hat dir beim Präppen am meisten Spaß gemacht? Der intensive Kontakt innerhalb der Präp- Gruppe und die intensive Auseinanderset- zung mit dem menschlichen Körper. Und im Gegenzug: was fandest du beim Präp-Kurs am unangenehmsten? Am schlimmsten waren die Testate, da die Stofffülle in dem kurzen Zeitraum nicht vollständig bewältigt werden konnte. Wie häufig und wie lang fand der Präpkurs statt? Unser Präp-Kurs fand täglich für den Zeit- raum von mehreren Stunden statt. Zum Lernen an der Leiche konnte man auch noch am Nachmittag im Präp-Saal bleiben. Konnten am Präp-Nachmittag alle gleichzeitig und im Team präparieren oder ging das abwechselnd? Unsere Gruppe hat fast immer gleichzei- tig präpariert. In welcher Form und Häufigkeit mus- sten Testate und Prüfungen absol- viert werden? Wir wurden im Zeitraum von 14 Tagen mündlich an der Leiche befragt. Am Ende des Präp-Kurses musste eine Ab- schlussklausur geschrieben werden. Der Umgang mit Leichen ist sicher für ei- nen Anfänger nicht leicht. Hattest du hier auch im weiteren Verlauf noch Probleme? Der Umgang mit der Leiche hat mir we- nig Probleme bereitet. Daran hat sich im Verlauf der Präp-Kurses nicht geändert. Wurde über die Herkunft der Personen und den nötigen Ablauf, sich der Lehre und Wissenschaft z.B. für den Anatomie-Kurs zur Verfügung zu stellen, gesprochen? Informationen über die zu präparierenden Menschen wurden uns nicht gegeben. Gab es nach dem Ende des Präp-Kurses eine Art Trauerfeier, an der auch die Präp- Kurs-Studenten teilnehmen konnten? Die Trauerfeier findet an unserer Uni erst im folgenden Wintersemester statt. Würdest du gerne den Präp-Kurs noch einmal absolvieren (weil es so großen Spaß machte und interessant war) oder bist du der Ansicht "Einmal genügt". Ohne Testatdruck würde ich sehr gerne noch einmal einen Präp-Kurs absolvieren. Welche Tipps würdest du Studenten geben, die den Präp-Kurs noch vor sich haben? Es besteht immer die Möglichkeit sich bei anderen Studenten über den Präp-Kurs zu informieren. Gut ist es sicherlich, mit mög- lichst wenig Erwartungen und unvoreinge- nommen den Anatomiesaal zu betreten und gelassen auf sich zukommen zu lassen. Das 3B-Scientific Anatomie-Special Dieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter: www.medi-learn.de/anatomie Stichverletzung mit gebrauchten Kanülen passieren auch durch Unachtsamkeit

description

Die MEDI-LEARN Zeitung im Printformat. Sie enthält auf 12 Zeitungsseiten News und Informationen für Medizinstudenten und Jungärzte und erscheint fünfmal pro Jahr als Beilage zur renommierten Zeitschrift Via medici aus dem Thieme Verlag.

Transcript of MEDI-LEARN Zeitung 02/2009

Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 02/09 ∙ März/ April 2009 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

Bloggen rund ums StudiumWeblogs sind mittlerweile eine wichtige Informationsquelle für die meisten Medien-nutzer geworden. Auch Mediziner bloggen – und viele sogar direkt für MEDI-LEARN: Von der Uni-Bewerbung bis zum Berufsall-tag erfährst du in den digitalen Tagebü-chern unserer Autoren eine Menge wis-senswerter Dinge!

No Panic for OrganicInterview mit Dieter KemmerlingWitziges Motto, ernstes Thema: Viel zu wenig Organspender gibt es in Deutsch-

09

Für Notfälle gewappnet Die AG Notfallmedizin in MünsterNotfälle ereignen sich plötzlich. Was ist jetzt zu tun? Damit auch junge Medizinstu-

03denten schon das nötige Handlungswissen für solche Situationen haben, wurde an der Uni Münster die Arbeitsgemeinschaft Notfall-medizin gegründet.

Horror im Urlaubsparadies Fazit eines PJ-Tertials auf KretaKreta ist ein beliebtes Reiseziel der Deutschen. Wenig Urlaubsstimmung

05kam hingegen bei Oliver Schmetzer auf, der ein Tertial auf der Insel verbrachte. Sein Fazit: Die medizinische Situation ist unhaltbar.

land. Entsprechend lang ist die Liste derer, die auf eine Trans-plantation warten. Katharina Rösmann hat mit Dieter Kemmer-ling gesprochen, Vorsitzender der Initiative für Organspende.

Stichverletzung mit gebrauchter Kanüle Szene für Szene einer Schreckenssituationvon Christian Fricke

Auf einmal machte es pieks: Chri-stian hat sich bei der Arbeit eine

Stichverletzung mit einer gebrauchten Kanüle zugefügt. Was ist jetzt zu tun?

Im Rahmen meines Pfl egepraktikums war ich zwei Monate auf einer ortho-pädischen Station tätig. Sowohl Pfl ege-personal als auch der Großteil der Ärzte waren ausgesprochen nett. Ihnen war wichtig, dass ich nicht nur den obliga-torischen Putzdienst absolviere, für den das Pfl egepraktikum oft so verschrien ist, sondern dass ich auch viel lerne und et-was mit nach Hause nehme. So fragte mich eine junge Ärztin nach ein paar Wochen auf der Sta-tion, ob ich einmal Blut abnehmen möchte. Mein Herz schlug schnel-ler. Was für eine Frage? Sofort sagte ich zu und sie nahm mich mit in den Untersuchungsraum, wo bereits eine Patientin wartete. Schritt für Schritt erklärte sie mir das ABC des Blutabnehmens, während sie selbst Blut abzapfte. Da sie die Meinung vertrat, „learning by doing“ sei das Beste, sollte schon die zweite Patientin von mir behandelt werden. Während ich im Geiste noch mal die einzelnen Abfolgen und Tipps durchging, schaute die Ärztin mir über die Schulter. Da die Patientin gute Ve-

Geheimtipp LehrkrankenhausEs muss nicht immer die Uni-Klinik sein: Jede Medizin-Universität verfügt über Lehrkrankenhäuser in anderen Städten der Region. Und weil sich die Studis hier nicht auf die Füße trampeln und das Per-sonal Zeit für die jungen Kollegen hat, lernt es sich umso besser! S. 02

Inhalt

Basel: empfehlenswert!Ein ganzes Erasmus-Jahr verbrachte Gerti Fridgen in Basel. Die Stadt ist zwar teuer, bietet dafür jedoch einiges – und die Ärzte und Dozenten, die ihren Studierenden un-bedingt etwas beibringen wollen, haben sie geradezu begeistert. S. 08

Auf's AugeOphthalmologie ist nicht gerade hoch im Kurs bei den meisten Medizinstu-denten in Deutschland. Als Pflichtfach des klinischen Abschnitts muss die Au-genheilkunde trotzdem sitzen. Aber mit welchem Buch lernen? Drei Studenten stellen Lehrbücher vor. S. 04

Belegt: Akupunktur hilft besserEine groß angelegte Studienauswertung der TU München zeigt: Akupunktur ist wirksamer als eine rein medikamen-töse Behandlung von Spannungskopf-schmerzen. Das Akupunktur-Verfahren setzt sich immer stärker in Deutschland durch. Die Studie zeigt auch: Wohin die Nadeln gesetzt werden, scheint dabei ne-bensächlich zu sein. S. 03

Ausland

Rezensionen

Forschung

weiter auf Seite 2

Eine Reise in die VergangenheitReformierte Lehre, mehr Praxis, neue For-schungsergebnisse: Das Medizinstudium macht sich. Doch gerade deswegen lohnt ein Blick zurück: Wie wurde der Arztberuf eigentlich früher gelernt? Das untersucht das neue Archiv Deutsche Medizinstudie-rendenschaft. S. 12

Medizinstudium

weitere nach sechs Wochen und eine dritte nach einem halben Jahr. Auf meine Angst reagierte sie mit der Aussage, es sei jetzt ohnehin nicht mehr zu ändern und ich solle beim nächsten Mal eben besser aufpassen. Richtig verstanden fühlte ich mich nicht, immerhin war es das erste (und hoffentlich auch das einzige) Mal, dass ich mich gesto-chen hatte. Die Ärztin machte einen kühlen und distanzierten Eindruck.

DIE SCHWESTERN BEMÜHTEN SICH, MICH AUFZUMUNTERN

Nach einer Tetanusspritze konnte ich dann wieder auf Station gehen, wo ich für den Rest des Tages nicht mehr zu herausra-genden Taten zu gebrauchen war.

Plötzlich ein Stich…Das Abnehmen bereitete mir sehr viel

Spaß und es klappte jeden Tag etwas besser. Vielleicht war es ein Grund da-für, dass sich schnell so etwas wie Rou-

tine einstellte. Eines Tages wollte ich im Vorbereitungsraum die benutzten Ka-

nülen im dafür vorgesehenen Abfalleimer entsorgen. Allerdings klemmte eine am Ad-apter und ich musste etwas mehr Kraft auf-wenden, um die Kanüle loszubekommen. Plötzlich ein Stich und kleiner Schmerz im Zeigefi nger. Mein Blick wandert zu linken Hand. Ich sehe das winzige Loch im Hand-schuh und einen kleinen Bluttropfen am Zeigefi nger. Im ersten Augenblick dachte ich, das sei nicht wahr! Zum Glück stand eine Schwester zufällig neben mir. Sie holte mich aus meinen Gedanken zu-rück und sagte mir, ich solle den betref-fenden Finger unter fl ießendes Wasser halten und dabei etwas die Wunde ausdrü-cken. Danach schickte sie mich in die Not-aufnahme. Den Weg dorthin lief ich wie automatisiert, denn die ganze Zeit kreisten meine Gedanken um ein Horrorszenario: Was ist, wenn der Patient HIV-positiv ist?

Was nun?In der Notaufnahme wurde ich nach kurzer Wartezeit behandelt. Die Ärztin sah es ganz locker und erklärte mir das nun folgende Prozedere: sofortige Blutkontrolle, eine

nen hatte, waren die betreffenden Röhrchen schnell gefüllt – und ich erntete Lob. Da-mit ich das neu Erlernte weiterhin üben konnte, gab sie in Rücksprache mit der Stationsschwe-ster die Anweisung,

dass ich jeden Morgen ein Ta-blett bekommen solle, um fünf bis acht Pati-enten Blut zur Untersuchung abzunehmen.

"Die Ruhe, Stille und der Geruch"Interview mit Studenten, die den Präp-Kurs absolviert habenvon Heidi Kromer-Kaiser

Kannst du dich noch an den Au-genblick und die Szene erinnern,

als du den Präp-Saal zum ersten Mal betreten hast? Wie sah das aus? Mich hat die Ruhe und Stille beeindruckt und der besondere Geruch, der in den Hallen lag.

Hast du auch im Vorfeld vor dem er-sten Termin des Präp-Kurses schon vermehrt an das „erste Mal Präppen“ gedacht? Habt ihr in der Vorlesung dieses Thema ausführlicher behandelt?Ich habe mich in Gesprächen mit Stu-denten aus höheren Semestern auf den Präp-Kurs vorbereitet. In den Vorle-sungen wurden ethische Fragenstel-lungen behandelt.

Mit welchen Erwartungen bist du in den Präpkurs gegangen? Wurden Sie erfüllt oder eher enttäuscht?Auf den Präp-Kurs habe ich mich rich-tig gefreut. Ich war sehr interessiert an dem neuen Lernstoff. Meine Erwar-tungen wurden bezogen auf den Lern-zuwachs erfüllt.

Was war in deinen Augen das absolute Highlight des Präp-Kurses, an das du dich noch heute erinnerst?Das Präparieren der Hand hat mich am meisten fasziniert.

Welches Themengebiet fandest du am schwierigsten zu lernen?Eindeutig das Gehirn.

Was hat dir beim Präppen am meisten Spaß gemacht?Der intensive Kontakt innerhalb der Präp-Gruppe und die intensive Auseinanderset-zung mit dem menschlichen Körper.

Und im Gegenzug: was fandest du beim Präp-Kurs am unangenehmsten?Am schlimmsten waren die Testate, da die Stofffülle in dem kurzen Zeitraum nicht vollständig bewältigt werden konnte.

Wie häufi g und wie lang fand der Präpkurs statt?Unser Präp-Kurs fand täglich für den Zeit-raum von mehreren Stunden statt. Zum Lernen an der Leiche konnte man auch

noch am Nachmittag im Präp-Saal bleiben.

Konnten am Präp-Nachmittag alle gleichzeitig und im Team präparieren oder ging das abwechselnd?Unsere Gruppe hat fast immer gleichzei-tig präpariert.

In welcher Form und Häufi gkeit mus-sten Testate und Prüfungen absol-viert werden?Wir wurden im Zeitraum von 14 Tagen mündlich an der Leiche befragt. Am Ende des Präp-Kurses musste eine Ab-schlussklausur geschrieben werden.

Der Umgang mit Leichen ist sicher für ei-nen Anfänger nicht leicht. Hattest du hier auch im weiteren Verlauf noch Probleme?Der Umgang mit der Leiche hat mir we-nig Probleme bereitet. Daran hat sich im Verlauf der Präp-Kurses nicht geändert.

Wurde über die Herkunft der Personen und den nötigen Ablauf, sich der Lehre und Wissenschaft z.B. für den Anatomie-Kurs zur Verfügung zu stellen, gesprochen?

Informationen über die zu präparierenden Menschen wurden uns nicht gegeben.

Gab es nach dem Ende des Präp-Kurses eine Art Trauerfeier, an der auch die Präp-Kurs-Studenten teilnehmen konnten? Die Trauerfeier fi ndet an unserer Uni erst im folgenden Wintersemester statt.

Würdest du gerne den Präp-Kurs noch einmal absolvieren (weil es so großen Spaß machte und interessant war) oder bist du der Ansicht "Einmal genügt".Ohne Testatdruck würde ich sehr gerne noch einmal einen Präp-Kurs absolvieren.

Welche Tipps würdest du Studenten geben, die den Präp-Kurs noch vor sich haben?Es besteht immer die Möglichkeit sich bei anderen Studenten über den Präp-Kurs zu informieren. Gut ist es sicherlich, mit mög-lichst wenig Erwartungen und unvoreinge-nommen den Anatomiesaal zu betreten und gelassen auf sich zukommen zu lassen.

Das 3B-Scientific Anatomie-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und in der MLZ ausführlich vorstellen.

Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/anatomie

Stichverletzung mit gebrauchter Kanüle Szene für Szene einer Schreckenssituation

uf einmal machte es pieks: Chri-stian hat sich bei der Arbeit eine

Stichverletzung mit einer gebrauchten Kanüle zugefügt. Was ist jetzt zu tun?

Im Rahmen meines Pfl egepraktikums war ich zwei Monate auf einer ortho-pädischen Station tätig. Sowohl Pfl ege-personal als auch der Großteil der Ärzte waren ausgesprochen nett. Ihnen war wichtig, dass ich nicht nur den obliga-torischen Putzdienst absolviere, für den das Pfl egepraktikum oft so verschrien ist, sondern dass ich auch viel lerne und et-

So fragte mich eine junge Ärztin nach ein paar Wochen auf der Sta-tion, ob ich einmal Blut abnehmen möchte. Mein Herz schlug schnel-ler. Was für eine Frage? Sofort sagte ich zu und sie nahm mich mit in den Untersuchungsraum, wo bereits eine Patientin wartete. Schritt für Schritt erklärte sie mir das ABC des Blutabnehmens, während sie selbst Blut abzapfte. Da sie die Meinung vertrat, „learning by doing“ sei das Beste, sollte schon die zweite Patientin von mir behandelt werden. Während ich im Geiste noch mal die einzelnen Abfolgen und Tipps durchging, schaute die Ärztin mir über

Plötzlich ein Stich…Das Abnehmen bereitete mir sehr viel

Spaß und es klappte jeden Tag etwas besser. Vielleicht war es ein Grund da-für, dass sich schnell so etwas wie Rou-

tine einstellte. Eines Tages wollte ich im Vorbereitungsraum die benutzten Ka-

nülen im dafür vorgesehenen Abfalleimer entsorgen. Allerdings klemmte eine am Ad-apter und ich musste etwas mehr Kraft auf-wenden, um die Kanüle loszubekommen. Plötzlich ein Stich und kleiner Schmerz im Zeigefi nger. Mein Blick wandert zu linken Hand. Ich sehe das winzige Loch im Hand-schuh und einen kleinen Bluttropfen am Zeigefi nger. Im ersten Augenblick dachte ich, das sei nicht wahr! Zum Glück stand eine Schwester zufällig neben mir. Sie holte mich aus meinen Gedanken zu-rück und sagte mir, ich solle den betref-fenden Finger unter fl ießendes Wasser halten und dabei etwas die Wunde ausdrü-cken. Danach schickte sie mich in die Not-aufnahme. Den Weg dorthin lief ich wie automatisiert, denn die ganze Zeit kreisten meine Gedanken um ein Horrorszenario: Was ist, wenn der Patient HIV-positiv ist?

Was nun?In der Notaufnahme wurde ich nach kurzer Wartezeit behandelt. Die Ärztin sah es ganz locker und erklärte mir das nun folgende

nen hatte, waren die betreffenden Röhrchen schnell gefüllt – und ich erntete Lob. Da-mit ich das neu Erlernte weiterhin üben konnte, gab sie in Rücksprache mit der Stationsschwe-ster die Anweisung,

dass ich jeden Morgen ein Ta-blett bekommen solle, um fünf bis acht Pati-enten Blut zur Untersuchung abzunehmen.

Stichverletzung mit gebrauchten Kanülen passieren auch durch Unachtsamkeit

2Seite März/April 2009

www.medi-learn.deMLZ

Studenten aufgepasst!Die 2. Aufl age

der Skriptenreihe

www.medi-learn.de/skript

Erlebnisbericht einer SchrecksituationFortsetzung von Seite 1

Aber die Schwestern gaben sich alle Mühe, mich aufzumuntern, von „das pas-siert jedem irgendwann mal“ bis zum An-gebot, den Dienst vorzeitig zu beenden. Nach Dienstschluss wollte ich dann noch meinen Hausarzt aufsuchen, um ihn um Rat zu fragen. Leider hatte er zu diesem Zeitpunkt Urlaub und die Urlaubsvertre-tung hatte eine ähnliche Einstellung wie die behandelnde Ärztin im Krankenhaus. Vor mir lagen ein verkorkster Nachmit-tag und eine unruhige Nacht.

Patient wurde gechecktAm nächsten Morgen sah die Welt wieder etwas besser aus. Auf der Arbeit sprachen die Schwestern noch einmal ganz nett mit mir über den Vorfall und meine Bedenken. Ich erfuhr, dass die Wahrscheinlichkeit, sich auf diesem Weg mit HIV anzustecken, äußerst gering sei. Zudem wiesen sie mich darauf hin, dass der Patient, an dessen Ka-nüle ich mich gestochen hatte, schon etwas älter war, aber einen sehr gesunden und vi-talen Eindruck machte. Die Stationsschwe-ster sorgte dann dafür, dass dem Patienten

zwei Tage nach dem Unfall noch Blut abgenommen wurde, welches im Labor auf HIV und Hepatitis untersucht werden sollte. Und nach weiteren 24 Stunden hat-te ich die Gewissheit, dass bei ihm beides negativ war. Nach sechs Wochen, das Pfl e-gepraktikum war schon beendet, musste ich erneut ins Krankenhaus zur Kontrollunter-suchung, auch hier war alles in Ordnung. Noch ausstehend sind die Ergebnisse der Blutuntersuchung ein halbes Jahr nach der Stichverletzung, wobei ich keine Verände-rung erwarte und es sich lediglich um eine Formsache handelt. Wenn die Ergebnisse in Ordnung sind, kann ich endlich mit diesem unschönen Erlebnis meines Medizinstudi-ums abschließen.

Routine ist gefährlich!Natürlich bin ich froh, dass der Unfall so glimpfl ich abgelaufen ist. Eines ist mir da-bei einmal mehr bewusst geworden: Auch wenn man jeden Tag mehrmals eine Tätig-keit ausführt, sollte man verhindern, dass sich zu viel Routine einschleicht, denn diese kann unter Umständen weitreichende nega-

Tipps für den NotfallAbschließend möchte ich allen Lesern ein paar Tipps geben, auf die man im „Falle des Falles“ achten sollte. Diese Empfehlungsliste erhebt keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit, son-dern soll nur als Empfehlung dienen:

1. Ruhe bewahren, nicht hektisch werden 2. Blutung anregen, mindestens ein bis zwei Minuten. 3. Spreizen des Stichkanals und Spülen mit alkoholhaltigem Desinfektionsmittel.4. Besuch beim D-Arzt. 5. Abnahme einer Blutprobe beim Verunfallten und beim betreffenden Patienten; Untersuchung auf Hepatitis B-, Hepatitis C- und HIV-Marker.6. Unfallbogen ausfüllen und Unfalldokumentation. 7. Kontrolluntersuchungen in regel- mäßigen, sinnvollen Abständen bis zu einem Jahr nach dem Unfall.8. Beim Arztbesuch nicht abwim- meln lassen, sondern Ängste und Sorgen offen ansprechen und bei Unklarheiten nachfragen.

Allen Medizinstudenten wünsche ich viel Erfolg im Studium und in der klinischen Praxis – und dass sie von dieser un-schönen Erfahrung verschont bleiben!

tive Konsequenzen haben. Sehr enttäuscht bin ich teilweise vom Vorgehen des Kran-kenhauses mit diesem Vorfall. Es wurde we-der ein Unfallbogen ausgefüllt noch wurden mir Daten des zuständigen Versicherungs-trägers mitgeteilt. Auch die Reaktion der behandelnden Ärztin fand ich äußerst un-angemessen. Nur durch Aufforderung der Stationsschwester und auf meinen Wunsch hin wurde dem Patienten ebenfalls Blut zur Kontrolle abgenommen. Des Weiteren ließ bei nachfolgenden Untersuchungen teilwei-se die Vollständigkeit zu wünschen übrig, so dass die Ärztin bei der Blutuntersuchung nach einem halben Jahr zunächst nur He-patitis untersuchen ließ und HIV vergessen wurde. Sehr positiv hingegen waren die Re-aktionen der Schwesternschaft.

Klinische Praktika sind Pfl icht. Sie am eigenen Uniklinikum zu absol-

vieren, jedoch nicht: Nawied Tehrani hat gute Erfahrungen an einem Lehrkranken-haus seiner Uni gemacht.

Es ist Montag. Nach einem recht(fett-)reichen Mensaessen quäle ich michdurchdie Neu-rovorle-sung,die ge-nau im berüch-tigten-L e i s -t u n g s -loch des Tages, zwi-schen 12:45 und 14:15 Uhr liegt. Ich verlasse sie vorzeitig und erreiche nach einem Sprint

Ein Tipp für das klinische Praktikumvon Nawied Tehrani

Es muss nicht immer die Uniklinik sein!

in letzter Sekunde den Bus zum Uni-klinikum. Knappe zwei Minuten vor Beginn meines Innere-Praktikums er-reiche ich den Haupteingang. Jetzt noch schnell zum Spind und Kittel und Ste-

thoskop holen… es wird eng! Gehetzt, über-

müdet, übersät-tigt und leicht

verschwitzt erreiche

ich die Sta-tion. Dort

ist kein Arzt. Ein

PJler ist momentan die ein-zige ärzt-liche Kraft, da die Stati-

onsärztin ak-tuell beim Be-

lastungs-EKG ihren Dienst tut. Der Oberarzt,

der uns hätte un-terrichten sollen,

antwortet aufs An-

piepen e r s t ,

als mein Schweiß getrocknet ist und mein Puls wieder unter 70/min. gesunken ist. Leider hat er heute keine Zeit. Wir sollen einfach diesen Termin ausfallen lassen und nächste Woche wiederkommen. Die Unterschriften werde es dann doppelt ge-ben. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder ärgern soll. Angesichts meines Zu-stands und der Tatsache, dass ich es ja doch nicht ändern kann, entscheide ich mich für ersteres.

Klinik-Versäumnisse enttäuschenNicht wenige Medizinstudenten ken-nen solche Situationen. Im Verlauf des Medizinstudiums absolvieren wir eine Vielzahl klinischer Praktika, die uns einen Einblick in das jeweilige Fach-gebiet geben sollen. Dabei lassen sich große Unterschiede ausmachen. Man-che Abteilungen bieten Blockpraktika in der vorlesungsfreien Zeit an, andere setzen auf über das ganze Semester verteilte Termine. Auch die Fürsor-ge der Lehrenden unterscheidet sich von Fach zu Fach und von Person zu Person. Da wir aber für unsere Berufs-wahl auf die Einblicke in die Fach-gebiete angewiesen sind, enttäuschen Versäumnisse in der Lehre klinischer Fächer besonders.

Es gibt Alternativen!Was wenige Medizinstudenten wissen und noch weniger nutzen: Genau wie beim Praktischen Jahr besteht die auch bei den klinischen Praktika die Möglichkeit, diese an anderen Ausbildungskrankenhäusern der Universität zu absolvieren. Manche dieser Häuser bieten Ferienblockpraktika an und stellen bei rechtzeitiger Anmel-dung sogar Unterkünfte zur Verfügung. Ich habe sehr positive Erfahrungen mit einem solchen Praktikum an einer exter-nen Einrichtung gemacht. Geplant war das nicht: Aufgrund einer Erkrankung musste ich mein Urologiepraktikum am Uniklinikum in Marburg aussetzen. Ich hätte sicherlich die Möglichkeit ge-

habt, es dort nachzuholen. Dennoch nahm ich aus unterschiedlichen

Gründen das Angebot des Klinikums in

Fulda wahr, das ein lange Zeit unbeach-teter Aushang im Dekanat verkündete. Das Klinikum Fulda ist eines von neun Lehrkrankenhäusern der Uni Marburg.

Viele Einblicke gewonnenUnd tatsächlich war ich seit langer Zeit der erste Medizinstudent, der sein Prak-tikum in Fulda absolvierte. Das machte sich an vielen Stellen positiv bemerk-bar: Im Verlauf des Praktikums erhielt ich Einblick in den Stationsdienst, die Ambulanz und den operativen sowie diagnostischen Bereich des Faches. Die Ärzte machten zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, als ob meine Anwesenheit eine Belastung darstelle und das Lehren sie von der Arbeit abhalte. Professor Kälble, der Leiter der Abtei-lung, erkundigte sich bei jeder Begeg-nung nach meinem Wohlergehen und meiner Zufriedenheit mit den Prakti-kumsbedingungen. So fragte er auch bei jeder Besprechung vor den Kollegen, „Und, Herr Tehrani, sind Sie soweit zufrieden? Wenn sie etwas brauchen, melden sie sich!“ Zudem wollte er oft wissen, was ich schon gesehen hatte und koordinierte, darauf abgestimmt, mein Praktikum. Persönlich. Insgesamt hatte ich nach meinem Praktikum das Gefühl, einen sehr guten Einblick in das Fach ge-habt zu haben.

Eine Überlegung wertNun will ich nicht dazu aufrufen, alle Praktika vom universitätseigenen Kli-nikum in die Peripherie zu verlegen. Vielmehr möchte ich darauf hinweisen, dass es eine Überlegung wert ist. Zum Beispiel für diejenigen unter euch, für die eine bestimmte Fachrichtung in Be-tracht kommt. Ihr könntet damit Enttäuschungen vor-beugen. Oder, wenn bereits ein enttäu-schendes Praktikum an der Uniklinik hinter euch habt: Testet doch einfach mal diese Alternative für eure näch-ste Famulatur. Jede Uni hat externe Lehrkrankenhäuser, in denen ihr euer Klinikpraktikum absolvieren könnt. Es kann sich, wie ich erfahren durfte, durchaus lohnen.Wo soll ich nur mein Blockpraktikum absolvieren?

Preis: 236,81 €

Stan - Das Skelett mit den besten Referenzen.Qualität von 3B Scientifi c.

www.3bscientifi c.de

gute Erfahrungen an einem Lehrkranken-haus seiner Uni gemacht.

Es ist Montag. Nach einem recht(fett-)reichen Mensaessen quäle ich michdurchdie Neu-rovorle-sung,die ge-nau im berüch-tigten-L e i s -t u n g s -loch des Tages, zwi-schen 12:45 und 14:15 Uhr liegt. Ich verlasse sie vorzeitig und erreiche nach einem Sprint

reiche ich den Haupteingang. Jetzt noch schnell zum Spind und Kittel und Ste-

thoskop holen… es wird eng! Gehetzt, über-

müdet, übersät-tigt und leicht

verschwitzt erreiche

ich die Sta-tion. Dort

ist kein Arzt. Ein

PJler ist momentan die ein-zige ärzt-liche Kraft, da die Stati-

onsärztin ak-tuell beim Be-

lastungs-EKG ihren Dienst tut. Der Oberarzt,

der uns hätte un-terrichten sollen,

antwortet aufs An-

piepen e r s t ,

einfach diesen Termin ausfallen lassen und nächste Woche wiederkommen. Die Unterschriften werde es dann doppelt ge-ben. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder ärgern soll. Angesichts meines Zu-stands und der Tatsache, dass ich es ja doch nicht ändern kann, entscheide ich mich für ersteres.

Klinik-Versäumnisse enttäuschenNicht wenige Medizinstudenten ken-nen solche Situationen. Im Verlauf des Medizinstudiums absolvieren wir eine Vielzahl klinischer Praktika, die uns einen Einblick in das jeweilige Fach-gebiet geben sollen. Dabei lassen sich große Unterschiede ausmachen. Man-che Abteilungen bieten Blockpraktika in der vorlesungsfreien Zeit an, andere setzen auf über das ganze Semester verteilte Termine. Auch die Fürsor-ge der Lehrenden unterscheidet sich von Fach zu Fach und von Person zu Person. Da wir aber für unsere Berufs-wahl auf die Einblicke in die Fach-gebiete angewiesen sind, enttäuschen Versäumnisse in der Lehre klinischer Fächer besonders.

Es gibt Alternativen!Was wenige Medizinstudenten wissen und noch weniger nutzen: Genau wie beim Praktischen Jahr besteht die auch bei den klinischen Praktika die Möglichkeit, diese an anderen Ausbildungskrankenhäusern der Universität zu absolvieren. Manche dieser Häuser bieten Ferienblockpraktika an und stellen bei rechtzeitiger Anmel-dung sogar Unterkünfte zur Verfügung. Ich habe sehr positive Erfahrungen mit einem solchen Praktikum an einer exter-nen Einrichtung gemacht. Geplant war das nicht: Aufgrund einer Erkrankung musste ich mein Urologiepraktikum am Uniklinikum in Marburg aussetzen. Ich hätte sicherlich die Möglichkeit ge-

www.medi-learn.deMLZMärz/April 2009 3Seite

Preis: 64,26 €

Der Klassik Schädel

Die erste Wahl für das ana-tomische Grundstudium.Qualität von 3B Scientifi c.Auch als Geschenk!

www.3bscientifi c.de

In den Foren gelauscht

Was für Famulaturen habt ihr gemacht?Famulaturen sind die Gelegenheit, im Medizinstudium praktische Er-fahrungen zu sammeln. Sie bieten dir die Möglichkeit, in die verschie-densten Fachbereiche hinein zu schnuppern. Wenn eine Famulatur zum Reinfall wird, ist die Enttäu-schung groß. Unsere Forenbenutzer tauschen daher ihre Erfahrungen aus dem Klinikpraktikum aus – was für eine Station und welches Kran-kenhaus würden sie dir empfehlen? Lies nach unter:www.medi-learn.de/MF5489

Fragensammlung Bewerbungsgespräch„Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?“; „Was glauben Sie, wie viele Dienste Sie hier machen müssen?“ oder: „Welche Patienten sind Ihnen am liebsten?“ Hunderte potentieller (Fang-)Fragen aus dem Bewerbungsgespräch haben unsere Forenbenutzer in diesem Beitrag zu-sammengetragen. Außerdem fi ndest du hier wertvolle Verhaltenstipps: z. B. nicht vergessen, dem Gesprächs-partner die Hand zu schütteln!www.medi-learn.de/MF26253

D wie Depression „Ich leide an extremer Antriebs- und Kraftlosigkeit. Mehr als zwei bis drei Stunden lernen am Tag sind trotz Klausur nicht drin. Ich kann meine Zeit nicht sinnvoll nutzen, vergamm-le sie nur. Ich habe auch körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen und schlimme Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen…“ Geht es dir ähnlich wie Forenmitglied Blon-di? Du bist nicht allein! Schau vorbei im Beitrag „Tabuthema D.“:www.medi-learn.de/MF42439

Musik beim Lernen?Hilft Musik beim Lernen oder stört die Beschallung? „Unser Psycho-Prof meinte, Musik und Fernsehen lenken ab. Ist mir aber wurscht, höre trotzdem Radio, wenn ich Bock habe, oder glotz TV“, meint Foren-Mitglied Coxy-Baby. Hopp-la-Daisy sagt hingegen: „Musik geht bei mir GAR NICHT!!!! Lenkt mich zu sehr ab und - worst case! - setzt sich als Ohrwurm so-ooo fest, dass ich in der Klausur gar nix mehr gebacken bekomme…“ Geräuschkulisse oder absolute Stil-le: Was brauchst du zum Lernen? Beteilige dich am Forengespräch:www.medi-learn.de/MF49484

Große Hürde:BewerbungsgesprächMan gebe einem Mathematiker und einem Mediziner ein Telefon-buch und sage, sie sollen es aus-wendig lernen. Was passiert? Der Mathematiker fragt: „Warum?“ Der Mediziner fragt: „Bis wann?“ Ob und inwieweit das Klischee vom Medizinstudenten als Aus-wendigpauker stimmt, wird in die-sem Beitrag diskutiert:www.medi-learn.de/MF5801

TU München belegt Wirksamkeit mit umfangreichen Studienauswertungenvon Jan-Peter Wulf (MEDI-LEARN)

Akupunktur hilft gegen den Kopfschmerz

Über 30 Studien wertete das Zen-trum für Naturheilkundliche For-

schung der TU München aus. Ergebnis: Die Akupunktur schneidet gegenüber medikamentösen Verfahren besser ab. Allerdings scheint es egal zu sein, wo-hin gestochen wird. Eine aktuelle, breit angelegte Studien-auswertung des Zentrums für Naturheil-kundliche Forschung der TU München zeigt: Das Nadeln ist insgesamt das wirksamere Verfahren zur Behandlung der Kopfschmerzen. Der Auswertung liegen über 30 Studien mit mehr als 6.700 Patienten zugrunde.

MIT AKUPUNKTUR VERMINDERTE SICH DIE FREQUENZ DER MIGRÄ-

NEANFÄLLE UM RUND 50 %

Privatdozent Klaus Linde, Leiter der Forschungsabteilung, und seine Mit-arbeiter werteten für die Cochrane Collaboration 22 Studien (4.400 Pa-tienten) zum Akupunktur-Einsatz bei Migräne aus. Hinzu kamen elf Studien mit rund 2.300 Spannungskopfschmerz-

Patienten. Angelegt waren alle Studien auf mindestens acht Wochen. Verschie-dene Kontrollgruppen – medikamentöse Therapie, Scheinakupunktur, nicht-medikamentöse Verfahren wie Massage oder Entspannungstechniken sowie eine Gruppe Kontrollgruppe ohne Behand-lung der Schmerzen wurden den Test-gruppen gegenübergestellt.

Akupunktur ist wirksamerDie Ergebnisse der einzelnen Studien belegen in ihrer Gesamtheit: Das Aku-punkturverfahren ist wirksamer. Zwei große Untersuchungen etwa prüften, ob das Setzen von Nadeln bei medika-mentös behandelten Schmerzpatienten einen Zusatznutzen hat. Mit dem Re-sultat, dass es bei 47 Prozent der Pa-tienten mit Akupunktur, aber nur bei 16 Prozent mit alleiniger Schmerzmit-teltherapie zu einer Verminderung der Kopfschmerztage kam.In sechs großen Migräne-Untersu-chungen wurde die Wirksamkeit des Akupunkturverfahrens zu Anfallspro-phylaxe geprüft. Dabei erhielt die Kon-trollgruppe jeweils keine Prophylaxe.

Mit Akupunktur verminderte sich die Frequenz der Migräneanfälle um rund 50 Prozent, ohne Nadeln jedoch nur um ein Viertel. Nach drei- bis viermonatiger Akupunkturbehandlung waren sowohl die Anzahl der Kopfschmerztage als auch die Schmerzintensität geringer als ohne das Setzen der Nadeln.

DIE ERGEBNISSE BELEGEN, DASS AKUPUNKTUR ALTER-NATIVE ZUR EINNAHME VON

SCHMERZMITTELN SEIN KANN.

Egal, wo die Nadeln sitzen?Interessant: 14 Studien ergaben, dass die Scheinakupunktur – das Setzen der Nadeln an willkürliche Punkte – ähnlich wirksam ist wie das Stechen in einen der 361 klassischen Akupunkturpunkte auf den Meridianen. Ein starker Placebo-Effekt, hervorgerufen durch die leicht schmerzhafte Prozedur, die Entspannung während der Akupunktursitzungen und den intensiven Kontakt zum Therapeuten, könnte Grund für diese Ergebnisähnlich-

keit sein, vermuten die Münchner For-scher. Möglicherweise tritt hinzu, dass die Nadeln die nicht-myelinisierten C-Fasern stimulieren und so die Schmerz-wahrnehmung beeinfl ussen.

Weiterforschen erforderlichKlaus Linde fasst zusammen: “Die Er-gebnisse belegen, dass Akupunktur in jedem Fall eine nebenwirkungsarme Alternative zur Einnahme von Schmerz-mitteln sein kann. Nun sind aus unserer Sicht noch weitere Forschungen erfor-derlich. Denn der behandelnde Arzt sollte beispielsweise wissen, wie lange die positive Wirkung von Akupunktur andauert oder ob umfassender ausge-bildete Akupunkteure wirklich bessere Ergebnisse erzielen als solche, die nur eine Grundausbildung gemacht haben.“

Die AG Notfallmedizin der Medizinischen Fakultät Münstervon Gunther S. Joos

Für den Notfall gewappnet

Du sitzt in der Straßenbahn. Es ist heiß und stickig. Die Fahrgäste

sind munter in Gespräche vertieft. Lautes Gelächter und Geschrei ertönt aus der einen Hälfte der Bahn. Dir ge-genüber sitzt eine ältere Frau. In der einen Hand hält sie einen Gehstock, mit der anderen umklammert sie ihre Handtasche. Der Herr rechts von ihr, scheinbar ihr Ehemann im gleichen Alter, atmet schwer. Sie schweigen. Ein Knall reißt dich aus deinen Ge-danken. Die Gehhilfe kracht auf den Boden. Du schaust auf, die ältere Dame verdreht ihre Augen. Ihr Mann hält sie im Arm, schüttelt sie, ist sicht-lich überfordert. Die Frau kippt noch vorne über, ist bewusstlos.

Handeln ist gefragtSelten kann man sich auf einen Notfall richtig vorbereiten. Meistens kommt er unverhofft und plötzlich. Wer konn-te schon ahnen, dass die ältere Frau in der Straßenbahn zusammenbricht? Oder, dass in der Warteschlange im Supermarkt ein sechsjähriges Mädchen einen Krampfanfall erleidet? Dann ist Handeln gefragt. Zeit ist hier nicht direkt Geld, aber dennoch wertvoll. Viele Menschen fehlt die Erfahrung und das Selbstbewusstsein. Nicht nur den Laien.

Anwendbares WissenAus diesem Grund haben sich Studie-rende der Humanmedizin an der Uni-versität Münster zusammen gefunden und eine Arbeitsgruppe, die sich der Notfallmedizin widmet, sozusagen „reanimiert“. Unser Ziel wird es sein, den Studenten der Vorklinik zu vermit-teln und zu zeigen, wie medizinisches Wissen auch außerhalb des Lehrsaals auf der Straße angewendet wird. Die Grundlage dafür bieten, neben der Unterstützung durch die Medizinische Fakultät und Ärzten des Universitäts-klinikums Münster, die Studierenden selbst. Die Arbeitsgruppe bilden Stu-

denten aus verschiedenen klinischen und vorklinischen Semestern. Viele durften bereits Erfahrungen im Ret-tungsdienst sammeln, sei es durch den Zivildienst, ein Freies Soziales Jahr oder durch eine Ausbildung vor dem Studium.

WAHLFACH ZUR NOTFALLMEDI-ZIN IN DER VORKLINIK ANBIETEN

Zum kommenden Sommersemester 2009 haben wir uns zweierlei Ziele ge-setzt: Einen Erste-Hilfe Kurs und ein Wahlfach der Vorklinik.

Realistische BeispieleUm zur 1. Ärztlichen Prü-fung nach vier Semestern zugelassen zu werden, braucht man neben ei-ner Anzahl von Schei-nen auch den Nach-weis für den Besuch eines Erste-Hilfe Kurses.Da unter den Stu-denten reges Inte-resse festzustellen ist, haben wir anhand vorgegebener Leitlinien und Bestimmungen ein Konzept ausgearbeitet, diesen Kurs in einem Umfang von 16 Stunden durch-zuführen. Dabei möchten wir das Wis-sen auf eine andere Art vermitteln. Natürlich haben die Vorgehensweisen der herkömmlichen Kurse bei einer der Hilfsorganisationen ihre Berech-tigung. Wir beabsichtigen aber die Lehrinhalte direkt auf Medizinstudie-rende zuzuschneiden: Es dürfte wohl klar sein, dass man einem angehenden Mediziner nicht mehr unbedingt er-klären muss, was ein Blutkreislauf ist und wie die Atmung funktioniert. Die so eingesparte Zeit, möchten wir vor-wiegend der Praxis widmen. Ziel dabei ist es den Teilnehmern möglichst rea-

listische Fallbeispiele zu bieten. Neben einer Laienschauspielergruppe, die wir zur Darstellung wirklichkeitsnaher Opfer einsetzen, ist es uns ein Anlie-gen auch die Situation realitätsgetreu zu gestalten. Das heißt, wir bieten möglichst authentische Umgebungen und Unfallorte, sowie die Möglichkeit die „Helfer“ situationsspezifi schen Stressfaktoren auszusetzen. Allerdings wird das Hauptaugenmerk immer auf den Basismaßnahmen, das richtige Verhalten in einer solchen Situation liegen. Die Grundkenntnisse sollen vermittelt werden.

Wahlfach wird eingeführtEbenfalls zum kommenden Sommerse-mester 2009 möchten wir ein Wahlfach zur Notfallmedizin in der Vorklinik an-bieten. Die Teilnahme an einem oder mehreren Wahlfächern ist ebenfalls Voraussetzung zur Zulassung zur 1. Ärztlichen Prüfung. In diesem Wahl-fach, das mit der Medizinischen Fa-kultät abgestimmt wird und sich über ein ganzes Semester mit jeweils zwei Wochenstunden erstreckt, sollen nun weiterführende und ergänzende Fähig-keiten im Vergleich zum Erste-Hilfe-Kurs behandelt werden. Maßnahmen und Techniken, die in der Soforthilfe am Unfallort zunächst einmal keine

Rolle spielen. Beispiele hierfür wä-ren das Durchführen einer Intubation, das Legen eines venösen Zugangs und spezifi schere Fallbeispiele und Sonder-fälle. Es wird wöchentliche Kursstun-den mit Anwesenheitspfl icht geben, dazu eine benotete Abschlussprüfung. Genauere Fakten und Umfang hierzu müssen noch mit dem Ärztlichen Leiter abgesprochen werden. Die unterschied-lichen Themenkomplexe werden von den studentischen Tutoren erstellt und sollen unter Mitwirkung und Mitgestal-tung der Kursteilnehmer schrittweise erarbeitet werden.

Auf Engagement angewiesenSeit einigen Wochen befinden wir uns nun in der Planung und auch ersten Umsetzungen unserer Vorstellungen.

Dabei gilt es, sich nach allen Richtungen umzu-schauen. In Deutschland gibt es wenige vergleich-bare Einrichtungen, aber wir möchten auch eine

gewisse Eigenständig-keit erhalten und durch

eigene Ideen und Ein-fälle über-

z e u g e n . Wir sind

na tü r l i ch sehr stark auf das Engage-

ment unserer Mitglieder angewiesen. Finanziell versuchen wir uns über die Teilnahmegebühren zu organisieren, sind aber für jegliche Unterstützung, finanzieller wie materieller Art, wirk-lich sehr dankbar.

Direkte Arbeit zähltWir hoffen, uns mit beiden Projekten, an der Universität und bei den Studenten etablieren zu können. Den angehenden Medizinern hoffen wir damit eine gute Grundlage für das Studium selbst und auch für das alltägliche Leben zu bieten.Denn auch trotz aller maschinellen Un-terstützung und trotz aller technischen Geräte und Finessen, das was zählt, ist die direkte Arbeit am hilfebedürftigen Menschen. Und dazu möchten wir un-seren Beitrag leisten.

2009 haben wir uns zweierlei Ziele ge-setzt: Einen Erste-Hilfe Kurs und ein Wahlfach der Vorklinik.

Um zur 1. Ärztlichen Prü-fung nach vier Semestern zugelassen zu werden, braucht man neben ei-

liegen. Die Grundkenntnisse sollen vermittelt werden.

nun in der Planung und auch ersten Umsetzungen unserer Vorstellungen.

Dabei gilt es, sich nach allen Richtungen umzu-schauen. In Deutschland gibt es wenige vergleich-bare Einrichtungen, aber wir möchten auch eine

gewisse Eigenständig-keit erhalten und durch

eigene Ideen und Ein-fälle über-

z e u g e n . Wir sind

na tü r l i ch sehr stark auf das Engage-

Das SEIRIN®-Akupunktur-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/akupunktur

Logo der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin

4Seite März/April 2009

www.medi-learn.deMLZ

KurzbeschreibungDas Augenheilkunde-Lehrbuch von Ger-hard Lang bietet dem Leser einen perfekt dosierten Überblick über das Fach und

Augenheilkunde (Thieme)von Hendrik Veldink (9. Semester in Hannover)

lässt vor allem durch die Betonung prü-fungsrelevanter Themen den Studenten in der Prüfung nicht im Regen stehen. Dabei gliedert sich der Inhalt des Buches zunächst durch systematische Behand-lung aller organischen Strukturen des Auges. Es wird durch funktionsbezogene Kapitel wie z.B. Optik abgerundet.

ZielgruppeDas Buch richtet sich vor allem an Stu-denten der Humanmedizin, da es kom-pakt und leicht verständlich geschrie-ben ist. Auch im PJ kann das Buch von großem Nutzen sein, da es alle wichtigen Krankheitsbilder der Augenheilkunde behandelt und in jede Kitteltasche passt. Bei vielen Krankheitsbildern wird der Bezug zu anderen Fachdisziplinen (v.a. Innere Medizin und Neurologie) herge-stellt. Das macht dieses Buch auch für den Kliniker interessant. InhaltDas Lehrbuch setzt seinen Schwerpunkt

Titel: AugenheilkundeAutor: Gerhard K. LangVerlag: ThiemeISBN: 978-3-13-102834-1Preis: 32,95 €

insbesondere auf die Vermittlung von prüfungsrelevanten Fakten und Zusam-menhängen, ohne sich in allzu spezi-fi schen Details zu verlieren. Insbesondere die hochwertigen Abbildungen sind eine ideale Ergänzung zur Veranschaulichung des Textes. Somit ist das Buch sicherlich ausreichend, um das nötige Wissen fürs Medizinstudium zu erarbeiten.

DidaktikZur Prüfungsvorbereitung ist dieses Buch unbedingt zu empfehlen, da es mit ihm sehr schnell gelingt, im Kopf ein systematisches Bild der ophthalmolo-gischen Erkrankungen herzustellen. Dies wird vor allem durch die präzise ver-fassten Textpassagen, die Abbildungen und die Tabellen erreicht und zusätzlich durch die Merkkästen unterstützt.

Aufbau Die Augenheilkunde von Gerhard Lang erfüllt alle Kriterien eines fundierten Lehrbuches. So erhält der Leser anfangs

einen Überblick über die ophthalmo-logische Untersuchung und wird dann entlang der anatomischen Strukturen („von außen nach innen“) systematisch an die wichtigsten Krankheitsbilder der Augenheilkunde herangeführt.

PreisMit knapp 30 Euro ist der Preis für dieses Buch sehr angemessen, da man sich wirk-lich ein gutes Wissen über die Augenheil-kunde aneignen kann.

FazitDas Buch Augenheilkunde von Lang kann ich wirklich empfehlen. Wün-schenswert wären noch ver-mehrte Bezüge zum Ham-merexamen.

Kurzbeschreibung Beim ersten Blick ins Inhaltsverzeichnis fi ndet man insgesamt 31 Kapitel, welche

Augenheilkunde (Springer) von Karina Hechtel (1. klinisches Semester in Rostock)

die gesamte Augenheilkunde abhandeln. Der Autor beginnt in den ersten Kapiteln mit den anatomischen und untersuchungs-technischen Grundlagen. Der Leser erfährt Wesentliches über den Bau des Auges, Ba-sisuntersuchungen für Nicht-Augenärzte und wichtige Untersuchungsmethoden.

ZielgruppeDieses Buch richtet sich an Mediziner, die bereits mit dem Fachgebiet vertraut sind. Es bietet Informationen von ein-fachen Grundkenntnissen bis hin zu de-tailliertem Spezialwissen.

InhaltJedes Kapitel behandelt ein Element des Auges und seine Krankheiten. Dabei wird am Anfang eines jeden Kapitels jeweils die Anatomie, Physiologie und Pathophy-siologie wiederholt. Dann folgen spezielle Untersuchungsverfahren, die für das jewei-lige Gebiet spezifi sch sind. So hat der Le-ser zum jeweiligen Gebiet immer die wich-tigen Untersuchungsverfahren zur Hand.

Didaktik Am Ende eines jeden Kapitels fi ndet sich noch eine Zusammenfassung, die noch einmal das Wesentliche beinhaltet. Eine gute Kontrolle, ob man alles ver-standen hat. Anschließend an die Kapitel der einzelnen Augenbestandteile fi nden sich noch wei-tere Abschnitte zu wichtigen großen The-men der Augenheilkunde, wie z.B. dem Glaukom, dem Schielen, Traumatologie und Tropenophtalmologie.

AufbauDie Texte sind fl üssig geschrieben und es sind diverse Abbildungen vorhanden.Wichtige Dinge sind im Text immer fett hervorgehoben, die Gliederung in einzel-ne, kurze Absätze erleichtert das Lesen und Strukturieren, um den Überblick zu behalten. Die vielen Fallbeispiele, die sehr gut den klinischen Bezug herstellen, sind blau gedruckt, außerdem gibt es im-mer wieder Merksätze (rot gedruckt), die wichtige Inhalte hervorheben.

PreisMöchte man begleitend zu den Vorle-sungen im laufenden Semester mitlesen und die dort behandelten Krankheits-bilder in den Grundlagen verstehen, so lohnen sich die 34,95 Euro auf jeden Fall. Man bekommt für das Geld ein sehr umfassendes und aktuelles Buch.

FazitAlles in allem ist der Grehn ein schönes Buch zum Schmökern, man fi ndet alles Wichtige zum Fach. Zum schnellen Ler-nen allerdings eignet sich das Buch eher weniger. Hier sollte man vielleicht lieber Uni-interne Skripte oder Altklausuren verwenden, denn um mit dem Grehn zu lernen, braucht es schon ein paar Tage mehr.

KurzbeschreibungBei diesem Buch handelt es sich um ein Kurzlehrbuch, das laut Klappentext al-les Wesentliche zu diesem Fachgebiet

Basics Augenheilkunde (Elsevier)

enthalten und Medizinstudenten bei der Vorbereitung und Begleitung von Prakti-ka, Famulaturen und Bedside-Teaching-Kursen helfen soll. Gleich hier stellt sich die Frage, was das Wesentliche ist und wo die Grenze zum Unwichtigen gezo-gen wird, denn das Buch ist wirklich sehr knapp gehalten.

ZielgruppeEs ist ausreichend, um Einsteigern in die Thematik einen schnellen Überblick zu er-möglichen. Ob es jedoch für spätere Studi-enabschnitte wie Famulaturen und PJ auch noch geeignet ist, darf bezweifelt werden, da es dafür zu sehr bei den Grundlagen bleibt und nicht ins Detail geht.

InhaltVor allem der Anhang mit den Fallbei-spielen ist hervorzuheben. Acht Fälle werden hier vorgestellt, zu denen noch einmal jeweils drei mögliche Krank-heitsbilder angeboten werden. Dies al-les wird ganz nach dem Leitsatz „von Studenten für Studenten“ in leicht ver-

ständlicher Sprache vermittelt, und für die ersten Prüfungen des klinischen Abschnitts des Medizinstudiums reicht es. Zusammen mit der Vorlesung zur Augenheilkunde und als Begleiter des Praktikums stellt sich das Buch als or-dentliche Hilfe dar.

DidaktikDie Struktur des Buches fällt positiv auf: Die einzelnen Themen werden jeweils auf Doppelseiten dargestellt, wobei am Ende die wichtigsten Aspekte noch ein-mal in einem farbig hervorgehobenen Kasten aufgelistet werden. Das Register ist wie das Buch knapp gehalten. Was aber im Buch enthalten ist, dürfte man hier auch fi nden.

Aufbau Grundsätzlich ist das Buch in einen allgemeinen und einen speziellen Teil aufgebaut, wobei in ersterem die Ana-tomie und Physiologie des Sehvorgangs wiederholt wird. Auch innerhalb dieser Hauptteile ist das Buch logisch auf-

gebaut und man fi ndet sich durch die Hervorhebung der fettgedruckten Stich-worte gut und schnell zurecht.

PreisDer Preis ist ein weiterer Pluspunkt. Denn unter seinen teuren Kollegen kommt dieses Buch mit nur 16,95 Euro dem knappen studentischen Geldbeutel angenehm entgegen und stellt für Stu-denten eine Möglichkeit dar, sich mit den „Basics“ der Augenheilkunde ver-traut zu machen.

FazitDas Buch ist gut geeignet, um in Studium durch Seminar und Klausur zu kommen. Für vertiefte Beschäftigung mit der Materie sei auf dicke Lehr-bücher verwiesen.

Titel: AugenheilkundeAutor: Franz GrehnVerlag: SpringerISBN: 978-3-540-75264-6 Preis: 34,95 €

Titel: Basics AugenheilkundeAutor: Johannes Patzelt Verlag: ElsevierISBN: 978-3-437-42126-6Preis: 16,95 €

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw152

kann ich wirklich empfehlen. Wün-schenswert wären noch ver-

Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei:

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintra-gen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw154

durch Seminar und Klausur zu kommen. Für vertiefte Beschäftigung mit der Materie sei auf dicke Lehr-

Exemplar – einfach Namen eintra-

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw153

Uni-interne Skripte oder Altklausuren verwenden, denn um mit dem

Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei:

von Henning Vieth (1. klinisches Semester in Mainz)

Kurz notiert

Neue Hybrid-OP rettet Mädchen das LebenAm Universitätsklinikum Rostock wurde Anfang dieses Jahres ein kleines Mädchen mittels einer Hy-bridtherapie von einem schweren Herzfehler geheilt. Dabei wurde bei der erst sieben Monate alten Nele-So-phie während einer Operation am of-fenen Herzen ein Herzkathetereingriff vorgenommen. "Bei Hybridtherapien handelt es sich um ausgesprochen progressive Behandlungsverfahren, die nur an wenigen Häusern durchge-führt werden", sagt Prof. Dr. Matthias Peuster, Leiter der Abteilung für Pä-diatrische Kardiologie und Intensiv-medizin am Uniklinikum Rostock. "Durch die Kombination von Kathe-terbehandlung und offener Herz-OP können die Operationsergebnisse ver-bessert und Komplikationen nach der OP minimiert werden", so Peuster, der die Behandlung zusammen mit dem Herzchirurgen Dr. Eugen Sandi-ca durchführte. Das Mädchen war mit einem schweren Herzfehler geboren worden.

Neue Forschungs-gruppe „Nanomedizin“ Ein Traum der Medizin ist es, Schä-den mit Hilfe gesunder Zellen oder durch den Transfer von Erbanlagen zu beheben. Doch wie schafft man es, die neuen Zellen oder therapeu-tischen Gene genau an die Stellen im Körper zu bringen, wo sie ge-braucht werden? Dieser Frage geht eine neue Forschergruppe der Uni-versität Bonn nach. Die beteiligten Wissenschaftler wollen mikrosko-pisch kleine Nanopartikel nutzen, um Stammzellen oder Erbgut ma-gnetisch zu machen. Dann wollen sie diese mittels starker Magnete an die passende Stelle dirigieren. Die Wissenschaftler können bereits er-ste Erfolge vorweisen. "In Mäusen mit geschädigten Arterien konnten wir die Endothelzellen genauestens positionieren", erklärt der Sprecher der Forschungsgruppe Prof. Dr. Alexander Pfeifer vom Pharma-Zentrum Bonn, "damit eröffnen sich völlig neue Therapieansätze."

Roboter hilft wieder Gehen lernenEin neuer robotergesteuerter "Lo-komat" am Universitätsklinikum Münster (UKM) hilft Patienten mit schweren Bewegungsstörungen, wieder das Gehen zu lernen. Be-reits Kinder ab drei Jahren können damit therapiert werden. Derzeit gibt es solche Therapiegeräte in nur fünf Zentren deutschlandweit. Der Patient übt den fl üssigen Bewe-gungsablauf auf einem Laufband, der Roboter führt dabei die Beine. "Die manuelle Laufbandtherapie ist etabliert und zeigt erhebliche Erfolge. Hierbei helfen Kranken-gymnasten per Hand den Patienten, einen Fuß vor den anderen zu set-zen. Therapieeinheiten von mehr als 20 Minuten sind kaum zu rea-lisieren", so der Projektverantwort-liche, Dr. Andreas Sprinz.

PJ-Infotreff

Was muss ich als Assistenzarzt beachten?Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-fi nanz.de

www.medi-learn.deMLZMärz/April 2009 5Seite

Preis: 117,81 €

Der Mini-Torso

In halber natürlicher Größe, z.B. für den Schreibtisch.Qualität von 3B Scientifi c.

www.3bscientifi c.de

Qualität von 3B Scientifi c.

In den Foren gelauscht

Was steigert die Konzentration?Autogenes Training, Ginko-Ex-trakt, Kaffee, Energy-Drinks, Am-phetamin, Piracetam oder einfach nur genügend Schlaf und eine ge-sunde Ernährung? Was sind die besten Mittel und Wege, sich in Lernphasen zu konzentrieren? Mit dieser Frage setzen sich unsere Fo-renbenutzer in folgendem Beitrag auseinander:www.medi-learn.de/MF45202

Locker durchs Medizinstudium?Es scheint Leute zu geben, die ganz entspannt durchs Medizin-studium schweben – sie fi nden Zeit, nebenbei zu arbeiten, treiben Sport, lassen keine Party aus und bestehen nebenbei alle Klausuren mit passablen Noten. Sind solche Studis in Wirklichkeit vielleicht nur ein Mythos? Oder hört sich das im Gegenteil ganz nach einer Beschreibung von dir an? Einen Forenbeitrag zum The-ma fi ndest du hier: www.medi-learn.de/MF49788

Zur Uni pendeln?Es gibt Glückspilze, die wohnen direkt gegenüber vom Hörsaal und liegen zwanzig Minuten vor Vorle-sungsbeginn noch im Bett. Andere müssen Anfahrten von mehreren Stunden in Kauf nehmen, um ihr Medizinstudium realisieren zu können. Ist ein Studium auf so große Entfernung zu bewältigen oder macht es einen auf Dauer ka-putt? Erfahrungsberichte zum The-ma fi ndest du in diesem Beitrag:www.medi-learn.de/MF41715

Von der Klinik in die Praxis?Eine eigene Praxis ist für viele jun-ge Ärzte ein Traum. Aber in den heutigen krisengebeutelten Zeiten ist es auch ein sehr großer Schritt. Vielleicht ein zu großer? Pros und Kontras einer Praxisgründung, auch von solchen, die es schon ge-wagt haben:www.medi-learn.de/MF49908

Die Kinder-EckeBist du Assistenzarzt in der Pädi-atrie? Dann ist dieser Forenbeitrag das Richtige für dich: Hier dreht sich alles um die kleinen und groß-en Probleme frisch gebackener Kinderärzte, von erschwerten Ab-hörbedingungen über die richtige Schlafstellung bei Babys bis hin zu undeutbarem Durchfall. Auch für Famulanten und PJler geeignet. Also reinklicken:www.medi-learn.de/MF36214

Besonders schockiert hat mich die Be-handlung der Patienten, und dies war auch der Hauptgrund, wieso ich schließ-lich nur ein Tertial auf der Insel blieb. Wenn es schon Kreta sein soll, dann ist es ratsamer, eine längere Famulatur oder ähnliches zu machen.

Arbeits-Horror im UrlaubsparadiesNähen im Akkord im Chirurgie-Tertial von Oliver Schmetzer

Viele Medizinstudenten absolvieren einen Teil ihres PJ in Urlaubsre-

gionen, um die Pfl icht mit dem Ange-nehmen zu verbinden. Doch nicht immer geht die Rechnung auf – Oliver hat vom Uniklinikum der griechischen Insel Kreta wenig Gutes zu berichten.

Die Universität von Kreta, IOC, gilt als die beste Griechenlands. Der größte Teil, so auch die Geisteswissenschaften etc., befi ndet sich in der Stadt Rethymno. In der Hauptstadt Heraklion gibt es zwei Campi: Im Südosten Richtung Knossos liegt ein Campus für Mathematik und Computerwissenschaften, im Südwesten ist der Campus mit der Uniklinik, der me-dizinischen Fakultät und den Naturwis-senschaften angesiedelt. Die medizinische Fakultät ist recht neu und schön eingerich-tet. In der Bibliothek fi ndet man aber nur alte Bücher, da die griechischen Studenten alle Bücher am Semesteranfang geschenkt bekommen. Das Neueste, das ich mir hier ausleihen konnte, stammt aus dem Jahre 1993. Die Internetverbindung ist zwar gut, aber einen Online-Zugriff auf die Zeit-schriften hat man nicht. So kann man also nur mit eigenen Büchern lernen. Alle Kurse und Vorlesungen sind auf Griechisch.Während des Semesters ro-tieren die griechischen Studenten mona-telang auf den Stationen, 30 bis 40 Stu-denten sind dann gleichzeitig auf einer Station! Sie werden bevorzugt, so dass ich als PJler kaum zum Assistieren kam. Ergebnis: Nur in der Zeit, in der keine Studenten da waren, habe ich wenig-stens etwas gelernt, in der restlichen Zeit praktisch nichts.

Durchseuchung mit MRSA und ESBLDie Klinik wurde vor 20 Jahren von einer deutschen Firma gebaut. Die Ge-räte wurden damals teilweise gebraucht gekauft, so dass in der Radiologie bis zu 40 Jahre alte Röntgengeräte benutzt werden. Überhaupt wurde in den letzten Jahren nichts repariert oder erneuert. Dazu sind überhaupt keine Mittel vor-gesehen. Es verfällt also vieles, nur neue MRT´s werden gekauft.

BEI JEDEM KRATZER WIRD AUGMENTAN VERSCHRIEBEN

Auf den Stationen gibt es Zwei- bis Sechs-Bett-Zimmer. Vor allem in der Inneren liegen die Patienten aber auch einige Tage auf dem Flur. Es gibt eine wahnsinnige Durchseuchung mit MRSA und ESBL. Das liegt daran, dass einerseits nicht einmal getestet wird, da man die Patienten sowieso nicht isolie-ren würde, auch gibt es keine beson-dere Reinigung der OP-Säle. Anderer-seits werden Antibiotika immer nur für wenige Tage gegeben, was bekanntlich Resistenzen fördern soll. Bei jedem Kratzer wird Augmentan verschrieben.

Schlechte Karten mit SchlaganfallJeden zweiten Tag ist die Klinik zustän-dig für die Notaufnahme. Die Patienten müssen dann teilweise bis zu 12 Stunden warten, denn das Haus ist dann mit etwa 500 Patienten völlig überfüllt. Es sind unfassbare Zustände! Jeder einzelner Chirurg muss dann im Akkord Wunden nähen. Patienten mit Myokardinfarkt oder Schlaganfall haben aufgrund der Wartezeit sehr schlechte Karten: Es wird spät lysiert, auch nach acht Stunden, was bei einigen Personen zu Perikardtampo-

naden bzw. Einblutungen führt. Diese sieht man dann später in der Neurochi-rurgie-OP mit Kraniektomien. In der Notaufnahme gibt es keinen CT, so dass bei einem schweren Unfall die Patienten zur Radiologie gebracht und dann zu-rücktransportiert werden müssen.

Der Chirurg macht allesIn der Chirurgie gibt es um sieben Uhr eine Visite, die nur auf Griechisch ist und die ewig dauert: Dabei wird kaum etwas erklärt und erst um 8.30 Uhr beginnen die Operationen. Der OP ist neben der Notaufnahme der einzige Ort, an dem ich etwas gelernt habe. Dort sind Oberärzte, die etwas Englisch sprechen. Positiv an der Chirurgie in Griechenland ist, dass alle möglichen OPs von demselben Chi-rurgen gemacht werden – von plastischer Chirurgie quer durch alle onkologischen OPs bis zu urologischen und gynäko-logischen OPs. Es gibt kein Brustzen-trum und alle Mamma-CAs, auch Me-lanompatienten, werden von denselben Operateuren operiert, die auch Brust-straffungen und offene Hysterektomien machen. Man sieht also alles Mögliche, es wird aber nur 3 Tage pro Woche (meist nur Dienstag, Donnerstag und Freitag) operiert, und auch nur vormittags. Da auch im OP Griechisch gesprochen wird, ist ein Grundwissen dieser Sprache auf jedem Fall von Nöten.

Veraltete TherapienEs ist unglaublich: Hier wird niemand über seine Erkrankung oder Therapieo-ptionen aufgeklärt. Die Ärzte entschei-den einfach. Die Therapien, die ange-wandt werden, sind zudem oft extrem veraltet: So erhalten viele Patienten mit Kolon-Ca. kein Oxaliplatin oder Irinote-can – von modernen Antikörpern ganz zu schweigen. Es werden dann Mitomycin C oder Kurzinfusionen mit 5-FU, teil-weise i.a. und lokal angewendet.

VERSTÄNDNIS FÜR PALLIATIVE OPERATIONEN IST KAUM VORHANDEN Patienten mit Pankreas- oder Magen-Karzinom enthalten oft keine adjuvante Therapie. Kontrolluntersuchung oder Re-Staging? Gibt es nicht. Verständnis für palliative OPs? Kaum vorhanden. Teilweise werden metastasierte Erkran-kungen lokal extrem radikal operiert. Laparoskopie gibt es auch kaum, ledig-lich bei Magenverkleinerungen und sel-ten bei Cholezystektomien. Das Meiste wird eben offen operiert, so auch ein-fache Prostata-Cas. Neoadjuvante Che-motherapie wird nie angewandt, weder beim Magen- noch beim fortgeschritte-nen Mamma-Karzinom.

Grobe FehlerWährend der OPs gibt häufi g Kompli-kationen und es werden – routinemä-ßig – Fehler gemacht, für die man bei uns die Approbation verlieren würde. Die großen Operationen werden fast immer abgekürzt, komplizierte Sa-chen einfach weggelassen. So wird bei einer Whipple-OP bzw. PPPD eben einfach fast nie die Pankreasanastomo-se gemacht, sondern einfach ein Drain in den Pankreasgang gelegt, außen ein Beutel draufgeklebt und die Patienten gehen damit nach Hause. Bis auf einen sind alle Patienten nach einer Whipple- oder auch nur einer Hemikolektomie mit mehreren Stomata aufgewacht. Die Stoma werden auch nicht zurückverlegt. Die Anästhesie kann ich schwer beurtei-

len, aber postoperativ hat sich niemand für die Schmerzen interessiert. Es wurde einfach nicht gefragt, manche Patienten hatten sogar eine PDA oder PCA. Phy-siotherapie oder psychologische Betreu-ung fi ndet nicht statt, Reha oder Ergo-therapie gibt es ebenfalls nicht.

Nur ein Tertial gebliebenSoviel ist sicher: Im Nachhinein würde ich mein PJ nicht mehr auf Kreta ma-chen. Man lernt praktisch gar nichts und es gibt, wie geschildert, zu viele Probleme im Klinikum und an der Uni.

MEDI-LEARN PODCASTDiesen Artikel gibt es online auch als Audio-- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

Kreta: Für viele ein Urlaubsparadies, für Oliver Schmetzer eine Horror-Erfahrung

Seminar / Workshop

Bewerberworkshop, PJ-Infotreff, u.v.m.Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-fi nanz.de

Seminar / Workshop

6Seite März/April 2009

www.medi-learn.deMLZ

Bloggen rund um das MedizinstudiumMediziner berichten aus ihrem StudiumRedaktion MEDI-LEARN

Klinik-BlogMit Präp-Kursen, Seminaren u.ä. lässt sich der Alltag der Studentin Sandra umschrei-ben - uns erzählt sie, wie es ihr dabei ergeht.

www.medi-learn.de/tagebuch-sandra

Vorklinik-BlogSie werden auch liebevoll Erstis ge-

nannt. Sonja und Peter stehen noch

ganz am Anfang. Wie sie mit dem

neuen Alltag umgehen, berichten sie

in ihren Blogs.

Sonjas Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-sonja/

Peters Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-peter/

Physikum-BlogDie Nervosität nimmt zu, der Kopf

raucht - Stefan steht kurz vor dem

Physikum. Erfahre, wie er das

Lernen und die Klausuren meistert.

Stefans Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-stefan

Arzt-BlogAm Ziel angelangt - doch entspricht der Beruf tatsächlich den Vorstel-lungen? ASS100 berichtet über die Arbeit und Erlebnisse als Arzt.

ASS100s Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-ASS100

Ärztin-BlogAuf in den Kreißsaal und vieles

mehr - Josephine berichtet

über ihren Arbeitsalltag.

Josephines Blog:

www.medi-learn.de/

tagebuch-josephine

Hammerexamen-BlogWie man das Lernpensum, den Stress

und all die anderen Symptome be-

wältigt, sagen uns Ina und Sofi e.

Inas Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-ina

Sofi es Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-sofi e

Siebzehn digitale Tagebücher von Bewerbern bis zum Berufsalltag:

die neuen MEDI-LEARN Blogs sind für jeden Mediziner lesenswert: Klick dich rein und durchforste die Medizi-ner-Blogs!

Auszüge aus den MEDI-LEARN BlogsVorgestern war mein erster Tag als Hiwi in der Anatomie. In Regens-burg ist es so, dass die Erstseme-ster während der Vorlesungszeit Allgemeine Anatomie und die Anatomie des Bewegungsapparats haben. Nebenbei läuft dann der Präparier-Kurs, während dem die Extremitäten, Rü� en und Bau� präpariert werden. Neuroanatomie hat man erst im 4. Semester. Zwi-s� en 1. und 2. Semester hat man dann no� 4 Wo� en in der vorle-sungsfreien Zeit, bei dem man dann die Inneren Organe und Kopf/Hals lernt. Das ist der sog. Situs-Kurs. Da präpt man dann Thorax und Bau� raum, also Herz, Lungen, Darm, usw. Kopf und Hals wurden sonst immer s� on von den Zahn-medizinern präpariert, also haben die Humanmediziner immer nur am fertigen Präparat gelernt.

Dieses Jahr haben wir aber eine Pre-miere: Zum ersten Mal sind die Zahn-mediziner im Situs-Kurs bei den Hu-manmedizinern mit dabei. Das läuft dann bei den Humanmedizinern wie gehabt. Die Zahni´s präparieren jetzt allerdings Kopf und Hals no� am Körperspender. Außerdem bekom-men sie so au� mal die Präparation von Brust- und Bau� raum mit und umgekehrt sehen die Humanmedizi-ner mal, was an Kopf und Hals alles präpariert wird.

So, jetzt aber zu den eigentli� inte-ressanten Sa� en: I� bin jetzt s� on im 5. Semester, d.h. der Situs-Kurs ist s� on 2 Jahre her. I� hatt e zwar vor einem halben Jahr erst Physikum, aber i� hab trotzdem s� on wieder alles vergessen, hab i� zumindest so das Gefühl. Und i� war bisher no� nie Hiwi in der Anatomie. Also war der erste Tag am Montag dur� aus spannend: Eigentli� hätt e i� erst um 9.30 da sein müssen, aber i� bin ja zu gut zu den Erstis. Weil irgend jemand keine Skalpell-Klingen mehr hatt e, hab i� gnädiger Weise von 8.00 bis 8.15 no� vor der Vorlesung das Fa� s� aft szimmer aufgesperrt und Hands� uhe, Kitt el und Klingen verkauft . Hab i� erwähnt, dass i� am Sonntag vorher no� gearbeitet hab? Naja, dem entspre� end kann man si� vorstellen, wie lang i� ge-s� lafen hatt e und wie gut i� vorbe-reitet war.

Kurz vor Beginn haben wir dann no� die Hiwis bzw. Tutoren den ein-zelnen Tis� en zugeteilt. Da ja dieses Jahr au� die Zahni´s mit von der Partie sind, hat fast jeder Tis� einen Tutor. Also 1 Hiwi pro max. 6 Hu-man- und 3 Zahnmedizinern. Und 1 Dozent für 3 Tis� e.

So, und dann ging´s los. Erst einmal vorstellen bzw. vorgestellt werden. Dann no� kurz was Allgemeines für die Zahni´s erzählen.

Regel #1: Die Präparatoren haben im-mer Re� t!Regel #2: Laufe nie mit einem Skal-pell quer dur� den Präp-Saal!Sandra´s goldene Regel: Wenn dir s� le� t oder komis� wird, sag Be-s� eid, leg di� hin und tu die Beine ho� .

Ja, die meisten von eu� werden la-� en, wenn man das einem Medizi-ner sagen muss. Aber glaubt mir, i� hab da so in diversen Situationen s� on s� le� te Erfahrungen ma� en müssen. Und wenn man s� on mal liegt und die Li� ter mal kurz aus gehen, dann kann man s� on ni� t mehr weit fallen! Wir hatt en letztens erst einen Kieferbru� , weil im OP eine Studentin umgekippt ist.Also es war anfangs s� on etwas ungewohnt, wenn man für einen Tis� zuständig ist, dass au� alles ri� tig präpariert wird und wir au� im Zeitplan bleiben. Und dann au� no� eine Demonstration zum Thema Herz. So was ma� t saumäßig Spaß, wenn man ni� t ganz so gut vorbe-reitet ist. Aber es ging erstaunli� gut. Und gestern war die Einführung zum knö� ernen S� ädel e� t super und hat au� viel Spaß gema� t.Und präpariert haben wir au� s� on re� t weit. Als erstes die Vasa thoracica interna in den Interkostalräumen, dann Rippen aufsägen, Nervus phrenicus su-� en. Dann Lungen und Herz raus. Am Herz werden dann no� die Herzkranz-gefäße präpariert und später werden Kammern und Vorhöfe aufges� nitt en, damit man au� die Binnenstrukturen sehen kann. Bei unserem Körperspen-der wurde die Fixierfl üssigkeit ans� ei-nend direkt ins Herz gespritzt, weil es si� total zusammen gezogen hat und au� die Gefäße mehr oder weniger kollabiert sind. Aber dafür sieht man bei uns e� t wunders� ön den Truncus sympathicus, die Venae azygos und he-miazygos, den Nervus vagus inklusive dem Nervus laryngeus recurrens und die Interkostalnerven.Heute haben wir am Kopf die mi-mis� e Muskulatur, die entspre-� enden Äste des Nervus facialis, die Parotis mit Ductus parotideus und das Platysma freigelegt. Außerdem haben wir heute den Bau� eröff net. Ist bei uns e� t alles super zu sehen. Unser Körperspender (die Erstis ha-ben sie Gret� en getauft ) hat sogar no� den Blinddarm bzw. den Ap-pendix vermiformis. I� bin e� t auf morgen gespannt, wie es so mit den ganzen Gefäßabgängen aus der Bau-� aorta usw. aussieht. Und da ent-s� eidet si� dann au� , ob bei uns eher der Peritoneal- oder der Retro-peritonealraum präpariert werden.Also bis jetzt ma� t alles e� t total Spaß. Es ist wirkli� faszinierend, wenn man glei� am Anfang weiß, was man da gerade präpariert und was man alles sehen kann. Und natür-li� ma� t mir die Arbeit mit den jün-geren Studenten und Studentinnen to-tal Spaß. Aber man muss au� sagen, dass man na� so einem Tag ziemli� kaputt ist. Wir betreuen ja beide Kur-se, d.h. wir stehen von 10-13 und von 14-17 Uhr im Präp-Saal. Heute früh habe i� mir geda� t, bin i� do� mal sportli� und fahr mit dem Fahrrad in die Uni. Erstens mal wird der Berg jedes Mal steiler und zweitens war es

heute zum Teil lebensgefährli� an der Uni rumzufahren. So was von eisig überall! Und i� hab s� on ein Moun-tainbike mit Profi lreifen, aber trotz-dem ha´s mir ständig das Hinterrad weggezogen. Zum Glü� hat´s mi� ni� t vom Rad gehauen. I� hab näm-li� immer no� was von dem blauen Fle� , den mir meine Mitbewohnerin vor mehr als 2 Wo� en im Mikrobi-ologie-Praktikum verpasst hat. I� hab wirkli� keine s� le� ten Venen, aber an dem Tag hat es ni� t sollen sein. Glei� der erste Versu� (von 4) hat ein s� önes Hämatom am oberen Teil des Unterarms hinterlassen. Man sollte evtl. au� die Staubinde aufma-� en, bevor man die Nadel wieder rauszieht. Ein s� önes Blutbad haben wir nämli� au� angeri� tet. So, i� werd´ jetzt mal no� versu� en, mi� auf den morgigen Präp-Kurs-Tag vor-zubereiten. I� denke morgen wird´s einige Fragen und viel zu erklären ge-ben. Denn unsere Zahnmediziner ha-ben am Freitag s� on das erste Testat über den knö� ernen S� ädel und die Wirbelsäule.Da sitze i� nun im Gang vor dem Prüfungsfl ügel und warte darauf in die Aufgaben zu erhalten und in den Vorbereitungsraum zu kom-men. Man könnte meinen, i� sollte aufgrund meiner do� eher sub-optimalen Vorbereitung s� le� t ges� lafen haben. ZONK. Fehlan-zeige. Das einzige was no� fester ist als mein S� laf dürft e lange ge-presster Kohlenstoff sein. Vllt. no� ein Chu� -Norris-Roundhouse-Ki� . Aber sonst? Nada!…Aber zu-rü� zum Thema:Die gute Na� ri� t: I� habe ausge-s� lafen! Und i� habe gerade meine Notizkarten fertiggestellt. Ist ja s� on mal besser als ni� ts. Läuft also.Die s� le� te Na� ri� t: siehe Seite 1.” So Herr Müller*, Sie sind der nä� ste auf’m Stuhl!” reißt mi� eine vergnügt glu� sende Stimme aus der Grübe-lei. ” I� hoff e Sie sind vorbereitet!”. ” Klar wie immer!”, entgegne i� . Die Augenbraue meines Lehrers s� ießt höher als mir lieb ist: ” Uhh…dann seh i� s� warz!”. Wie war das do� no� glei� ? -Ist der Ruf erstmal ruiniert… - ” Kein Problem, das wird s� on! I� hoff e Sie haben si� au� vorbereitet!” Memo an mi� selbst: Keine großen Töne spu-� en, wenn man nur von der Hälft e weiß….Egal nun hieß es ” If you talk the talk, you gott a walk the walk” - Alte Basketballerweisheit - und ab ins Vor-bereitungszimmer! Crun� time! Jetzt waren Cojones gefragt…Aufgabenblatt umgedreht und dann der S� o� !Bismar� s Außenpolitik! I� konnte es ni� t glauben! Die Glü� sfee s� eint ‘ne Frau wie jede andere zu sein, denn sie steht auf mi� ! Ja� pot! Dazu kann i� alles in und auswendig, samt zu-sätzli� en Anekdoten! Also no� kurz 20 Minuten nen Plan gema� t, wie i� alles in der Zeit unterbringe und dann rein in die Kammer des Vergnü-gens und alles an den Mann bringen. Gesagt, getan und na� 20 Minuten kam i� mit einem Grinsen, breiter als Dirk Ba� , aus dem Raum. Das muss-ten mindestens 12 Punkte sein…Naja am Ende waren’s dann tatsä� li� 14. Fazit: Es läuft . Memo an mi� selbst: Cojones grandes von der Einkaufs-liste strei� en! Die hab i� nämli� s� on…

Diese mündli� e Prüfung soll nur als Beispiel dienen, dass si� trotz al-ler Faulheit, Basketballverrü� theit, Frauen und ni� t vorhanden Bart-wu� s, do� einiges verändert hat. Die letzten 2 S� uljahre liefen wie am S� nür� en. Vor der 12. zogen meine Eltern um und i� durft e die S� ule we� seln. Von Berlin in die tolle Kreis-stadt Königs Wusterhausen. Ja genau, ihr wisst, was i� davon hielt. I� stand kurz davor meiner Mutt er “Epic” und meinem Vater “Fail” na� ts heimli� auf die Stirn zu tätowieren….Aber in der retrospektive, war es für mi� ein absoluter Glü� sgriff !1. S� ienen mi� alle Lehrer zu mö-gen. (Memo: Der Charme kommt

also au� von der Einkaufsliste…)2. War i� für das mit mehr oder min-der mit Fleis� behangene Ges� le� t der interessante Neue.3. Weil i� in der Anfangszeit ein ziemli� er Einzelgänger war, habe i� einfa� mal im Unterri� t zuge-hört, und es dann mehr oder weniger beibehalten. Das Ende vom Lied: Mit relativ wenig Aufwand ein Abi von 1,4 gema� t und ne verdammt geile Zeit! Was will man mehr?!Do� was jetzt ?! Was studieren? Da i� s� on seit Anfang der 12. Klasse Medizin ins Auge gefasst hatt e, hat-ten mir meine Eltern eine Teilnahme am TMS ges� enkt: Ein Test auf den man si� ni� t vorbereiten kann? “Je-fällt ma, jeht ab”, sage i� da als Ber-

liner! Nur der Zeitpunkt war doof. Mitt en zwis� en den s� rifl ti� en Prüfungen. Naja was soll’s, da� ten mein Kumpel und i� . No� s� nell bei der Verwands� aft in Halle/S. einquartiert und ab ging die Luzie!

Da stand i� nun. Als einer der be-sten war i� aus dem S� la� tfeld der Ho� s� ulreifeprüfung hervorgegan-gen, niedergerungen hatt e i� mei-ne Widersa� er beim Sturm auf die TMS-Feste in Halle an der Saale und in ganz Deuts� land. Na� meinem glor- und ruhmrei� en Feldzug dur� die unendli� en Weiten der Bildungs-wüste Deuts� land, ri� tete si� also mein Bli� gen aufgehender Sonne

im Orient und i� fragte mi� wel� ’ kommenden Abenteuer i� wohl zu bestehen im stande sei und ob mein aufstrebendes Heldenepos bald in einem Atemzug mit dem Nibelungen-lied genannt werden würde…Do� damit das gelänge mussten neue, grö-ßere, waghalsigere Ziele her! Ein Haus bauen? Hat mein alter Herr s� on ge-tan. Effi Briest komplett dur� lesen? Zwar nur knapp einem Herzstillstand entkommen, aber au� übewunden. Mindestens 3 Fremdspra� en lernen? S� on dabei. L’amour à trois? S� on gehabt. Die Welt rett en? Hmm, klingt gut, aber hey i� bin immer no� faul, also ni� t glei� übertreiben…Als i� die Su� e na� neuen Heldenta-ten fast s� on einstellen wollte, kam

www.medi-learn.deMLZMärz/April 2009 7Seite

Bewerbung-BlogWas geht im Kopf eines Bewerbers vor? Maxwell und Franke befi nden sich in diesem Abschnitt und berich-ten in ihren Blogs über ihren Alltag.Maxwells Blog: www.medi-learn.de/tagebuch-maxwell

Franks Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-frank

Aussteiger-BlogStephie berichtet über ihr Medi-zinstudium, welches Sie mit ge-mischten Gefühlen zurückblickt.

Stephies Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-stephie/

Famulatur-BlogJuliane und Spatz befi nden sich zwischen

dem ersten und zweiten klinischen Ab-schnitt - sprich in ihrer Famulatur. Wie es

ihnen in der orthopädischen Ambulanz

gefällt, kannst du in ihren Blogs nachlesen.Julianes Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-julianeSpatzs Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-spatz

Aussteiger-BlogStephie berichtet über ihr Medi-zinstudium, welches Sie mit ge-mischten Gefühlen zurückblickt.

Stephies Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-stephie/

Stephies Blog:www.medi-learn.de/tagebuch-stephie/

PJ-BlogSebastian befi ndet sich in seinem Prak-

tischen Jahr. Welche Erfahrungen er

in den verschiedenen Bereichen seines

Lehrkrankenhauses sammelt, kannst du

in seinem Blog lesen.

Sebastians Blog:

www.medi-learn.de/tagebuch-sebastian

Annettes Blog:

www.medi-learn.de/tagebuch-annette

Pfl egepraktikum-Blog

Die erste praktischen Erfahrungen auf

dem Weg zum Mediziner - Jasmin und

Jana teilen uns ihre Erfahrungen mit.

Jasmins Blog:

www.medi-learn.de/tagebuch-jasmin

Janas Blog:

www.medi-learn.de/tagebuch-jana

mir ein Geistesblitz: Was interessiert mi� ? Medizin. Und auf was stehen die Mädels?! Ri� tig, gut aussehende Medizinstudenten! Hmm, gut seh i� s� on ‘mal aus, muss nur no� das Medizinstudium und die dazugehö-rigen Parties her! Nun hatt e i� also endli� ein ehrbares Ziel vor Augen und meine Zukunft als Taugeni� ts s� ien abgewendet.

Blieb nur no� die Frage, wo genau i� meine Étude aufnehmen sollte. Kleiner S� erz. Ein e� ter Berliner geht ni� t in die Provinz, und für ei-nen Berliner ist ALLES außer Berlin Provinz und kniet gefälligst nieder wenn die Hauptstadt kommt! (An

alle Ni� tberliner: Ni� t so ernst neh-men) Also bewarb i� mi� für das WS 08/09 bei der ZVS für Medizin. Ers� loß si� mir zwar ni� t, warum si� meine Erlau� theit überhaupt bewerben musste, aber nun gut spie-len wir das Spiel der Dortmunder ZVS-Dörfl er eben mit…Berlin wird mi� do� gefälligst au� mit Kuss-hand nehmen! Dann kehrt der ver-lorene Sohn endli� wieder heim! I� brau� te nur no� Geld für den Umzug. Arbeiten ist zwar e� t ni� t mein Ding, aber ist ja für einen guten Zwe� . I� fand au� relativ s� nell einen Mini-Job und verdiente meine Bröt� en mit, nun ja, Bröt� en. In den Sommerferien wurde als Bä� ereiver-käufer gejobbt. Mein IQ sank in dieser

Zeit zwar auf gefühlte 90 Punkte ab, aber immerhin kam ein biss� en Koh-le rein und umsonst Ku� en essen zu können ist au� ganz sexy… So ging der Sommer dur� s Lande und i� fragte mi� langsam, ob man in Dort-mund s� on an das Postnetzwerk anges� lossen wurde, denn von der ZVS kamen keine Neuigkeiten…Irgendwann im September kam dann do� ein Ums� lag aus Dortmund mit der Absage für die Abibesten-quote. Aber die war eh eingeplant, i� mein, i� bin ja au� kein Nerd. Dann vergingen wieder Wo� en bis der nä� ste ZVS-Ums� lag eintru-delte. Auswahlverfahren der Ho� -s� ulen. Da war sie meine Zusage.

Mein S� lüssel zur Welt voller Par-ties, hübs� er Studentinnen, a� ja und dem Studium. Meine Zusage für….Freiburg! Ja genau das Frei-burg im Südwesten Deuts� lands ungefähr 10.000 km entfernt von Ber-lin. Wie sagt J.D. in Scrubs so s� ön? “Kannste kni� en!”

Es musste ja so kommen: Der obli-gatoris� e Warum-mö� te-i� -Medi-zin-studieren-Blogeintrag. Die mei-sten Begründungen lesen si� wie das eben gebaute Wort, sie sind aus-führli� ! Und das hat einen Grund: Für kein anderes Studienfa� muss man si� derart re� tfertigen wie für die Medizin. Nirgends anders ko-� en die Gemüter höher, nirgendwo

sonst wird man für seinen Wuns� derart s� räg angegu� t. Hat das ei-nen Grund? Keine Ahnung.

Weil halt! Warum i� persönli� Medizin studieren mö� te? Weil i� will. So einfa� ist das. I� komme aus keiner Medizinerfamilie und wollte ni� t s� on mein ganzes Le-ben lang Medizin studieren. I� habe das Selbststudium ni� t s� on als Säugling mit Was-ist-Was?-Bü-� ern begonnen und hatt e au� kei-ne Samariter-Ers� einung. I� will Medizin au� ni� t wegen meines guten Abis� nitt s studieren. Um ehrli� zu sein wollte i� na� dem Abi an einer FH studieren und Jour-nalist werden - ein Praktikum bra� -te Ernü� terung.

Und jetzt Medizin. Na� zwei Jah-ren Physik-LK glaube i� ni� t naiv an einen Dur� mars� . I� weiß, wieviel Lernaufwand Naturwissen-s� aft en verlangen. Und i� weiß, dass i� das Studium s� aff e. Medi-zin ist te� nis� , naturwissens� aft -li� , interessant, komplex und breit gefä� ert. Der Arztberuf ist ni� t spi-tenmäßig bezahlt, dafür aber krisen-si� er. Das Studium, der Beruf: Mein Ding, will i� ma� en!Au� wenn der Zivildienst man� -mal langweilig ist, so zeigt er do� eines: Wer einmal in einem Kran-kenhaus gearbeitet hat, wer einmal Röntgenbilder anges� aut, das peni-bel-sterile Arbeiten und die besonde-re Sorgfalt beoba� tet, anatomis� e Bilder, Patienten mit starker Persön-li� keit - oder was weiß i� , es gibt so viel - gesehen hat, den lässt die Me-dizin ni� t mehr los. Es gibt so viele Gründe, würde i� ein paar wenige aufzählen, sähen die anderen lä� er-li� aus. Und wer ein paar lä� erli� aussehen lässt, der wird eben s� räg angegu� t. Jetzt fehlt mir nur no� meine Zulassung!

Ui ui ui, da verspre� e i� eu� auf dem Laufenden zu halten und was passiert? Da wä� st mir die Arbeit und Wohnungssu� e do� glatt über den Kopf. Aber jetzt wie ver-spro� en ein Update: Na� meinen Na� tdiensten kam am Donnerstag die erlösende Na� ri� t. Ein neues Wohnheim-Appartment in Uni-Nähe ist gefunden. Jetzt gehts zum 1.4. also wieder in 4 neue Wände. Bis dahin kann i� jetzt wenigstens etwas die “Ferien” genießen. Neben der vielen freien Zeit stehen natürli� no� ei-nige Dienste im Krankenhaus an. So hab i� letztes Wo� enende bereits drei Na� tdienste hinter mi� ge-bra� t und gestern einen Spätdienst. Au� nä� stes Wo� enende steht wieder ein Wo� enenddienst auf dem Plan.

Neben der Dienste hat unsere Lern-gruppe aber au� no� ein ni� t zu knappes Programm. Bis zum Beginn der Vorlesungen wollen wir die Ka-pitel Kopf inkl. ZNS soweit vorbe-reitet haben, dass wir einen groben Überbli� über die Thematik haben. Das kommende Semester startet re� t relaxt und wartet in der zweiten Semesterhälft e dann aber mit einem Hammerprogramm auf uns.Die ersten 6 Wo� en bestehen haupt-

sä� li� aus Physik, Histo 2, Neuro-anatomie und ein wenig Psy� olo-gie. Da sollte eigentli� re� t gut zu s� aff en sein. Die 2. Hälft e aber hält für uns dann Bio� emie, Physiologie und Chemie Seminar und Praktikum bereit, während Neuroanatomie so-wie Psy� ologie weiterlaufen. E� te Hammerfä� er. Neben der ganzen Vorbereitung und den Diensten steht aber natürli� au� das Erholungs-programm auf dem Plan. Wir haben z.B. die Düsseldorfer Arcaden be-su� t, eine Art großes Einkaufscen-ter. Die haben meine bessere Hälft e und i� glei� unsi� er gema� t.

Jetzt werde i� aber no� ein kleines Kapitel der Neuroanatomie in den MEDI-LEARN Skripten lesen, denn die Heft e sind praktis� , um s� nell einen kurzen Überbli� über die The-men zu gewinnen. So plane i� dann den nä� sten Lerntag. Bis bald…

Erholsame Ferien oder besser eine erholsame, vorlesungsfreie Zeit, sieht wirkli� anders aus. Na� dem i� Ende letzter Wo� e vor die Tat-sa� e gestellt wurde, dass i� auf Grund von Renovierungsarbeiten nun ab dem 31.03. ni� t mehr hier wohnen kann, bra� natürli� das große Wohnungs� aos aus. Das Auswei� quartier ist leider keine wirkli� e Alternative, da die Wohn-bedingungen leider wirkli� ni� t so dolle sind - s� ade!

Also ma� te i� mi� auf die Su� e na� einer eigenen Privatwohnung. I� hatt e au� glei� mal vier s� öne Wohnungen gefunden. Zwei davon waren allerdings bereits vergeben. Die erste Wohnung die i� mir dann ansehen konnte, verspra� einiges. Sie war wirkli� s� ön. Eine helle 2-Zimmer Da� ges� osswohnung mit allem Drum und Dran. Trotz vieler Interessenten bekam i� letzt-li� das Angebot die Wohnung zu mieten. Do� ein Anruf zerstörte dann alles. Die Maklerin rief dann abends an um mir mitzuteilen, dass man si� bei der Auszei� nung der Miete vertan hatt e. Die Wohnung sollte jetzt 41 € mehr kosten. Da i� aber neben der Kaution au� Mak-lerprovision und einen Abs� lag für Möbel und Kü� eneinri� tung zahlen sollte, kam die Wohnung für mi� dann ni� t mehr in Frage.

Die andere Wohnung die i� mir angesehen hatt e, s� ied leider au� direkt aus. Was also tun? Wie so oft im Leben spielte der Zufall mir dann wieder in die Karten. Da i� bei un-serer Hauswirts� aft erin ein Paket abholen musste, kamen wir ins Ge-sprä� über die Wohnungsproble-matik. Sie verspra� mir dann, si� mal umzuhören. Und siehe da - auf einmal gab es do� no� eine Mög-li� keit ein 1-Zimmer-Appartment zu bekommen. I� warte jetzt auf das Angebot der Uni. No� ist also leider ni� ts unter Da� und Fa� aber wenigstens hab i� s� onmal eine Perspektive.

Denn zu allem Überfl uss muss i� jetzt erstmal 3 Na� tdienste in der Klinik leisten, sodass in den 3 Tagen natürli� au� ni� t wirkli� viel

organisiert werden kann. So - daher werde i� jetzt erstmal wieder ein wenig Ruhe in meinen Alltag ein-kehren lassen. Heute Abend gehts dann s� on in den ersten Na� t-dienst. Jetzt glei� werde i� mi� deshalb no� mal ein wenig mit dem Thema ZNS bes� äft igen, da un-sere Lerngruppe bes� lossen hat, si� wenigstens ein biss� en auf das kommende Semester vorzubereiten.Obglei� der Modellstudiengang in Hannover dur� seinen frühen Pra-xisbezug si� er viele Vorteile hat, die der “klassis� e” Studienplan der Vorklinik vermissen lässt, kann i� do� viele Dinge man� mal ni� t so re� t na� vollziehen…

Ein Beispiel - aus gegebenem Anlass - sind u.a. die Klausuren, die überwie-gend aus Altfragen bestehen, und für regen “Papierhandel” und Konkur-renz über die aktuellste Version sor-gen. So gibt es in unserer Bibliothek einen sogenannten “Bio-Willi”, der von morgens bis abend getresste Er-stis in Massen anzieht und ihnen für ein Paar Euro pro Nase vorliest, was sie in der nä� sten Klausur ankreuzen sollen. Und als Extra-Service darf man si� dann no� eine Altklausur kopie-ren… I� frage mi� : Was wird dann eigentli� in der Klausur geprüft ???Hier meine Vors� läge:- das Kurzzeitgedä� tnis- die Fähigkeit, si� “dur� zumogeln”- der Umfang des Budgets, mit dem

man die “Na� hilfe” bezahlt- die Entwi� lung von Taktiken, mit

mögli� st geringem Aufwand eine Klausur zu bestehn..

Hmm… i� hatt e bislang eher die wohl utopis� e und weltfremde Vorstellung, dass i� ni� t für die Klausur lerne, sondern, damit i� die Inhalte verstehe, auf denen ja wi� -tige klinis� e Fä� er - u.a. Pathologie - aufb auen. Und so habe i� au� ta-gelang gelernt.War das etwa fals� ?? Hätt e i� zum Bio-Willi gehen sollen?? Klar, dann hätt e i� länger TV gu� en können.. Aber ist das der Sinn unseres Studi-ums?? Frei na� dem Mott o: “Haupt-sa� e Bestehen”???Also für mi� ni� t!! Egal - viellei� t stell i� mi� ja “dumm” an, wenn i� lieber lerne und dann ni� t so ne gute Note habe, wie Willi “Klienten”. Aber i� habs dann im Kopf. Und das kann einem bekanntli� keiner nehmen.

Zum Vorklinik-Modul des hanno-vers� en Modellstudiengangs gehört unter anderem das Seminar “Anato-mie am Lebenden”, in dem sowohl Dozent als au� die Studierenden viel Spielraum haben, um si� dur� unters� iedli� e Aktionen und In-halte, den Strukturen des mens� -li� en Körpers - au� mal ohne Testat-Stress - in entspannter Atmos-phäre zu näher.

Alle MEDI-LEARN BlogsNeugierig geworden und Lust auf mehr

bekommen? Auf folgender Internet-Seite

findest du nochmals alle Blogs auf einen

Blick. Klick dich rein und lies mit unter:

www.medi-learn.de/blogs

Es lohnt sich wirklich!

8Seite März/April 2009

www.medi-learn.deMLZ

Die Pyramide wird zum Döner von Karl-Heinz Silbernagel(Deutsche Ärzteversicherung)

Das Problem der Alterssicherungs-systeme lässt sich recht einfach dar-stellen: Immer weniger Berufstätige fi nanzieren immer mehr Rentner, die immer länger leben und ihre Altersren-ten beziehen. Locker gesagt: Die Al-terspyramide wird zum Döner-Spieß. Unten schlank (Berufstätige) und in der Mitte dick (Rentner). Die Krise ist programmiert, das System nicht mehr bezahlbar. Und nun? Sie stehen ganz am Anfang Ihrer berufl ichen Lauf-bahn, sind noch Student oder im „take off“ für den Berufsstart als Arzt. „Was denken Sie? Soll ich heute schon an die Altersvorsorge denken? In meinem Al-ter!" „Berufsunfähigkeit? Ich bin doch gesund!" „Das hat alles noch Zeit. Da muss ich erst abwarten, wie sich meine persönlichen Verhältnisse entwickeln." Diese Ansichten sind verbreitet – und falsch. Jetzt sind die Weichen zu stel-len. Und zwar richtig, denn die Ent-scheidungen sind für die berufl iche wie private Lebensplanung prägend. Die Fragen nach den Auswirkungen einer möglichen Berufsunfähigkeit und der späteren Altersvorsorge gehö-ren dazu. Nicht nur die Fachleute der Versicherungen, die aus ihren Stati-stiken die Risikoverläufe sehr genau analysieren können, sondern auch die Renten- und Sozialexperten der Stan-desorganisationen und Verbände raten dringend jedem Studenten und Be-rufseinsteiger, sich so früh wie mög-lich um die persönliche Existenz- und Zukunftssicherung zu kümmern. Aus vier wichtigen Gründen:1. Die Leistungen der Versorgungs-werke werden später kaum noch ausreichen, um den gewohnten Le-bensstandard zu halten.2. Jeder Fünfte kann lange vor Ren-tenbeginn aus gesundheitlichen Grün-den seinen Beruf nicht mehr ausüben.3. Der Beitrag wird umso höher, je älter der Versicherte ist.4. Für den Abschluss einer Berufsun-fähigkeitsversicherung ist eine Ge-sundheitsprüfung erforderlich. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahr-scheinlichkeit, dass die Versicherung das Risiko wegen Vorerkrankungen nur noch gegen Risikozuschläge versichert.

Was ist zu tun? Die Deutsche Ärzte-versicherung hat ein Vorsorgepro-dukt entwickelt, das „DocD´or“ heißt. Über „DocD´or" werden Leistungen bei Berufsunfähigkeit mit dem Aufbau der Altersvorsor-ge sinnvoll verknüpft. Im Rahmen dieses Konzeptes können Studenten und Berufsstarter spezielle Aufbau-konzepte nutzen, die in den ersten Jahren einen deutlich reduzierten Anfangsbeitrag vorsehen. Trotzdem ist von Anfang an der volle Todes-fall- und Berufsunfähigkeitsschutz gewährleistet. Dabei ist DocDór kein Standard-Produkt. Persönliche Wünsche und Ziele sowie bereits vor-handene Absicherungsmaßnahmen können berücksichtigt werden. Nach einer genauen Analyse der individuellen Situation wird die ermittelte Versorgungslücke durch eine passende Variante geschlossen.

Was jetzt noch zu tun ist? Anrufen unter 0221 148 22700 oder mailen an [email protected]

Service pur Weekly drinks und Wickelfische Ein echter Lerngewinn: 1 Jahr Erasmus in Baselvon Gerti Fridgen

Vorlesungen, um die sich die Do-zenten geradezu reißen, guter

Kleingruppen-Unterricht und eine Stadt, durch deren Fluss man sich im Sommer entspannt treiben lassen kann: Gerti Frid-gen kann Basel nur empfehlen. Auch, wenn es nicht ganz billig ist.

In der ersten Woche gab es gleich eine Informationsveranstaltung für alle Eras-mus-Studenten. Dort wurden alle ganz herzlich begrüßt und das Erasmus Stu-dent Network Basel stellte sich uns vor. Die Basler Niederlassung dieses inter-nationalen Netzwerks organisierte zum Beispiel Ausfl üge in die Umgebung und zum Beispiel nach Bern oder Zürich. Außerdem wurde immer mittwochs ein „weekly drink“ angeboten, zu dem man sich gesellen konnte. Die Treffen fan-den wöchentlich während des Semesters immer in einem anderen Lokal statt und waren sehr lustig. Hier ergab sich die Gelegenheit, viele andere „Erasmusler“ kennen zu lernen.

Gut informiertAuch die Betreuung durch die Hoch-schule war sehr gut. Das „learning agree-ment“, mit dem die Heim- und Gast-Uni sowie der Student vereinbaren, welches Studienprogramm im Ausland verbind-lich absolviert wird, konnte ich in vollem Umfang einhalten. Informationen zu den Veranstaltungen lagen wahrlich in Mas-sen vor. Ich wusste immer genau, wo und wann welcher Kurs stattfand. Wollte ich mal einen zusätzlich belegen, so war auch dies meist kein Problem. Ich konn-te einfach hingehen und die zuständigen Personen ansprechen, ob ich teilnehmen könne. Vor allem der für mich zuständige Jahreskursleiter Herr Dollnik hatte jeder-zeit eine offene Tür und ein offenes Ohr für mich. Und wenn sich wirklich einmal ein kleines Problem eingeschlichen hatte, so konnte dieses ohne größere Umstände gelöst werden.

Aufteilung in ThemenblöckeIn Basel gibt es keine Semester, son-dern Jahreskurse. Ich habe im Winter-semester alle Kurse aus dem vierten Jahreskurs mitgemacht. Das sind die Themenblöcke Nervensystem (Neu-rologie), Psyche (Psychiatrie) und Bewegungsapparat (Orthopädie). Die Aufteilung in Themenblöcke ist meiner Meinung nach sehr gut, denn es werden alle Inhalte des entsprechenden Faches in diesem Block gelehrt.

THEMENBLÖCKE GEBEN WUNDER-BAREN GESAMTÜBERBLICK

Der Mikrobiologe hält beispielsweise seine Vorlesung über Meningokokken im Themenblock Nervensystem. Oder man hat einen Radiologiekurs, in dem vor allem CT´s des Schädels bespro-chen werden. Das gibt einen wunder-baren Gesamtüberblick über das Fach. Ich fi nde diese Einteilung besser, als ein Aufsplitten in viele kleine Einzelteilbe-reiche. Zudem waren die Vorlesungen durchweg ausgesprochen gut, so dass es eine Freude war, dort hinzugehen. Die Professoren reißen sich richtig da-rum, die Vorlesungen zu halten. Und die meisten von ihnen machten das auch hervorragend.

Arzt-Patienten-UnterrichtAm Vormittag fanden die Vorlesungen statt; immer im gleichen Hörsaal, so dass man auch keine größeren Fahrten

durch die Stadt unternehmen muss. Am Nachmittag wurden Kurse, Seminare, Praktika usw. abgehalten. Dann fi nden auch die so genannten AP´s statt: Arzt-Patienten-Unterricht und entspricht im Prinzip dem Unterricht am Kranken-bett (UaK). Man ist in Gruppen von vier bis sechs Studenten eingeteilt und macht zum jeweiligen Themenblock praktischen Unterricht in den Kliniken, die zur medizinischen Fakultät Basel gehören. Das war auch der einzige Wehrmutstropfen: Die Kliniken sind teilweise außerhalb der Stadt, so dass man sogar manchmal mit dem Zug in den Nachbarort reisen muss, um am AP teilnehmen zu können.

Viel gelerntDafür sind die Veranstaltungen selbst ein echter Lerngewinn. Teilweise wer-den diese von den Professoren selbst, meist aber von Oberärzten abgehalten. Meistens sieht man einen Patienten, nimmt die Anamnese auf, untersucht ihn und diskutiert dann in der Runde und/oder gemeinsam mit dem Arzt, wel-che Diagnose zutreffend ist und welche Therapiemaßnahmen eingeleitet werden sollten. Mich hat besonders das Engage-ment der Ärzte für die AP-Unterrichte

begeistert, sie waren mit großem Spaß bei der Sache und wollten unbedingt viel Wissen vermitteln. Ich konnte dabei viel lernen!

PROBLEMORIENTIERTES TUTORIAT ANIMIERT ZUM SELBSTSTUDIUM

Erwähnenswert ist noch die so ge-nannte „Brain-Box“, vergleichbar mit dem TäF, dem Trainingszentrum für Ärztliche Fertigkeiten, das wir an der Charité haben. Zudem fi ndet einmal wöchentlich das ProblemOrientierte-Tutoriat (POT) statt: Hierbei wird im „POT A“ ein Fall vorgestellt und es wird diskutiert, wo das Problem liegt. Bis zum „POT B“ eine Woche später muss im Lehrbuch nach Informationen zum Krankheitsbild gesucht werden. Hier wird dann der Fall zu Ende be-sprochen. Das animiert zum Selbststu-dium animiert und jeder kommt auch einmal dran, einen Fall zu bespre-chen, so dass auch hier der Lernzu-wachs übers Semester hinweg ernorm ist! Leider gar nichts sagen hingegen kann ich zu den Kursen des Sommer-semesters: Den Zeitraum verwendete ich nämlich, um meine Doktorarbeit zu schreiben.

WohnungssucheDa ich für ein ganzes Jahr in Basel blei-ben wollte, suchte ich mir eine eigene Wohnung. Ich habe mir die in Frage kommenden Wohnungen im Internet gesucht, dann angerufen und Besich-tigungstermine vereinbart. An einem verlängerten Wochenende habe ich dann mehrere Wohnungen besichtigt und mich schließlich für eine Wohnung ent-schieden. Es gibt allerdings auch eine Menge richtig schöner Studentenwohn-heime in Basel. Diese fi ndet ihr auf der Homepage der Uni (www.unibas.ch). Wenn man sich rund ein halbes Jahr vorher anmeldet, ist es kein Problem, dort einen Platz zu bekommen. Die Wohnheime sind alle sehr Uni-nah und – laut den Aussagen von Mitstudenten – auch sehr gepfl egt und schön einge-richtet. Wer im Wohnheim wohnt, hat sicher einen noch engeren Kontakt zu anderen Studenten.

Finanzen im Auge behaltenDas ist bekannt: Die Schweiz ist teuer. Man sollte schon damit rechnen, dass alles etwa ein Drittel mehr kostet als in Deutschland – insbesondere wenn man aus Berlin kommt, wo ja die Preise sehr moderat sind. Vor allem auswärts zu es-sen, ist vergleichsweise teuer. Übrigens auch die Mensa. Man muss schon ein wenig seine Finanzen im Auge behalten, um über die Runden zu kommen.

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag

www.medi-learn.deMLZMärz/April 2009 9Seite

Die MEDI-LEARN Foren sind der Treffpunkt für Medizinstudenten und junge Ärzte – pro Monat werden über 42.000 Beiträge von den rund 41.000 Nutzern geschrieben.

Mehr unter www.medi-learn.de/foren

Der breitgefächerte redaktionelle Bereich von MEDI-LEARN bietet unter anderem Informationen im Bereich „vor dem Studium“, „Vorklinik“, „Klinik“ und „nach dem Studium“. Besonders umfangreich ist der Bereich zu dem medizinischen Examen.

Mehr unter www.medi-learn.de/campus

Studienplatztauschbörse, Chat, Gewinnspiel-kompass, Auktionshaus oder Jobbörse – die interaktiven Dienste von MEDI-LEARN runden das Onlineangebot ab und stehen allesamt kostenlos zur Verfügung.

Mehr unter www.medi-learn.de

Einmal pro Woche digital und fünfmal imJahr sogar im Printformat: Die MEDI-LEARN Zeitung ist das Informations-medium für junge Ärzte und Medizinstu-denten. Alle Ausgaben sind auch online als kostenloses PDF verfügbar.Mehr unter www.medi-learn.de/mlz

Jetzt neu – von Anfang an in guten Händen: Der MEDI-LEARN Club begleitet dich von der Bewerbung über das Studium bis zur Fach-arztprüfung. Exklusiv für dich bietet der Club zahlreiche Premiumleistungen.

Mehr unter www.medi-learn.de/club

&Die Community für Medizinstudenten junge Ärzte

www.medi-learn.deReizthema Organspende: Es gibt zu wenige Spender und zu viele Pa-

tienten, die eine Transplantation drin-gend benötigen. In Münster setzen sich die Initiative „No Panic for Organic” und die Kliniken vor Ort für das Thema ein. Was es mit der Initiative auf sich hat, darüber berichtet Dieter Kemmer-ling, Vorsitzender und Mitgründer der Initiative „No Panic for Organic” und selbst Lebertransplantierter, im Ge-spräch mit Katharina Rösmann.

Herr Kemmerling, wie entstand die Initiative „No Panic for Organic”?Als Dank für meine erfolgreiche Transplantation kam mir die Idee, eine Initiative zu gründen, die durch Musik die Menschen auf dieses The-ma aufmerksam macht. Die beiden Münsteraner Musiker Detlef Jöcker und Steffi Stephan erklärten sich be-reit mitzumachen, und so gründeten wir zu dritt die Initiative „No Panic for Organic”. Zusätzlich konnten wir Herrn Prof. Dr. Hartmut Schmidt vom UKM gewinnen, der uns als fachlicher Spezialist zur Seite steht.

Welche Aufgabe hat die Initiative?Die Initiative spricht die Menschen an, klärt sie auf und möchte das Po-sitive der Organspende herausstel-len. Die „Dandys”, das ist die Band, mit der ich bis in den sechziger Jah-ren erfolgreich Musik gemacht habe, wurde 2007 wiederbelebt und ist jetzt Botschafter für die Initiative. Das Ganze wird dadurch, dass der Bassist der Band selbst Transplantierter ist, authentisch dargestellt. Die Musiker sensibilisieren mit Hilfe der Musik die Menschen für das Thema, die Müns-teraner Kliniken vermitteln als Part-ner das fachliche Wissen und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Zusätzlich unterstützen viele Promi-nente unser Projekt und versuchen die Bevölkerung positiv zu motivieren. Der Förderverein „Pro Organspen-de" regelt die Finanzen. Wir sind auf

No Panic for Organic!Interview mit dem Vorsitzenden der Initiative für Organspende Dieter Kemmerlingvon Katharina Rösmann

Spenden angewiesen, um Organspen-deausweise, Veranstaltungen, Pla-kate und andere Werbemaßnahmen zu finanzieren.

Viele Menschen haben Vorurteile in Bezug auf Organspende oder haben sich bisher wenig Gedanken darüber gemacht. Was vermitteln Sie den Men-schen, die auf Sie zukommen?Wir versuchen die Menschen davon zu überzeugen, dass Organspende ein Thema ist, mit dem man sich ausei-nander setzen sollte. Es kann zu jedem Zeitpunkt jeden treffen. In Deutsch-land schreibt die Gesetzgebung die erweiterte Zustimmungslösung vor. Es muss explizit gesagt werden: Ich bin Organspender. Ich stimme dem zu, oder im Fall des Falles müssen nächste Angehörige sagen können, eine Organspende wäre im Sinne des Verstorbenen. Diese Gesetzeslage zwingt zum Handeln, damit die Men-schen an das Thema herangeführt werden und sich damit beschäfti-gen. Wir wollen nicht missionieren, sondern das Thema aktuell machen und die Leute dazu anregen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. 99 Prozent sagen nach der Aufklärung ja zum Ausweis. Wenn sich jemand dagegen entscheidet, ist das auch in Ordnung.Wenn man selbst plötzlich betroffen ist, erübrigt sich die ganze Diskussion um das Thema. Es geht dann nur noch da-rum, dass man ein Organ und damit eine Chance auf ein neues Leben bekommt.Die Transplantationsmedizin hat nur deswegen eine so hohe Dramatik, weil nicht genügend Organe zur Verfügung stehen. Hätten wir ausreichend Organe, so wäre es eine ganz normale Therapie. Es wäre dann für alle, die mitmachen, ein solidarisches Prinzip, wie eine Le-bensversicherung. Wenn heute jemand die Nachricht erhält, dass er eine neue Leber benötigt, so ist das ein halbes To-desurteil. Die Wartezeit auf eine neue Niere beträgt rund sieben Jahre. Darin liegt das Problem. Wichtig ist auch die Aufklärung über den Hirntod, der als absolut sicherste Todesfeststellung in Deutschland gilt und diesbezüglich Ängste abzubauen.

Wie ist die Resonanz auf Ihre Arbeit?In der Bevölkerung besteht eine gute Grundstimmung. 80 Prozent stehen dem Thema Organspende positiv ge-genüber. Dagegen haben nur 13 bis 14 Prozent einen Organspendeaus-weis. Es ist wichtig, diese positive Grundstimmung zu pfl egen, damit sich mehr Menschen positiv entscheiden und letztendlich auch sagen: „Ja, ich bin Organspender”. Wir haben bisher rund 200.000 Ausweise verteilt. Das ist schon eine tolle Zahl, die aber noch keine Auswirkungen auf das Spender-aufkommen hat.Diejenigen, die heute einen Ausweis haben, sind morgen noch kein Organ-spender. Es ist eine langfristige Ge-schichte. Statistisch gesehen kommt wahrscheinlich nur 1 Prozent aller Spender jemals in Frage. Der Erfolg unserer Initiative war überhaupt nicht geplant und an die Größenordnung wie heute hätten wir im Traum nicht ge-dacht. Es ging damals nur darum, ganz locker überhaupt irgendetwas in Bezug auf dieses Thema zu tun. Unser Motto lautet: „Wenn MEHR mitmachen, müs-sen WENIGER warten”.

Weitere Informationen und Aktivi-täten sind auf der Webseite der Initi-ative zu finden: www.nopanicfororganic.de

Sie selbst haben im Jahr 2001 inner-halb kürzester Zeit als “High-urgent” gelisteter Patient eine neue Leber transplantiert bekommen. Wie geht es Ihnen heute mit der neuen Leber und inwieweit beeinfl usst die Transplanta-tion Ihre Lebensqualität?Mir geht es gut. Ich treibe dreimal die Woche Sport, arbeite gerne, setze mich für die Initiative ein und mache noch Musik. Meine Lebensqualität ist durch die Organtransplantation in kei-nerlei Weise beeinträchtigt. Die ein-zige Spielregel, an die ich mich halten muss, ist morgens und abends meine Medikamente einzunehmen.

Was gibt Ihnen Kraft?Power habe ich eigentlich immer ge-habt. Es ist vielleicht auch eine Men-talitätssache. Die Musik, die ich mit meinen Freunden mache, befl ügelt na-türlich schon. Zudem arbeite ich gerne und es macht mir Freude, mich für die Initiative einzusetzen.

Transplantierte leiden teilweise unter psychischen Problemen wie Schuldge-fühlen, Gewissenskonfl ikten, Ängsten, etc. Wie gehen Sie mit dem Gedanken um, ein Organ einem Toten in sich zu tragen?

Das ist Mentalitätssache. Ich bin froh, dass ich lebe und fi nde es ganz toll, dass es jemanden gab, der Organspender war und auch zum richtigen Zeitpunkt und mir das Leben gerettet hat.Diesen Men-schen kenne ich nicht und er ist nicht für mich gestorben. Für diesen Menschen war, aus welchen Gründen auch immer, die Zeit hier unten abgelaufen und ich habe das Glück, dass der Spender sich als Akt der Nächstenliebe dafür entschie-den hat, sein Organ zu spenden. Weiter kann ich mich von meiner Mentalität her nicht damit beschäftigen. Mein Dank für dieses große Glück ist die Initiative.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zu-kunft aus?Wir wollen das Netzwerk „Pro Organ-spende”, in dem bereits die Münstera-ner Kliniken, der Apothekerverband Westfalen-Lippe, die Techniker-Kran-kenkasse und einige mehr vertreten sind, weiter ausbauen. Ein besonderes Anliegen ist uns die Aufklärungsarbeit in Schulen. Wir besuchen die umlie-genden Schulen und werden dort das Thema vorstellen. Es wird uns sicher-lich noch einiges in diesem Jahr einfal-len, wie wir das Thema Organspende verstärkt ins Bewusstsein der Men-schen rücken können.

Setzt sich ein: Dieter Kemmerling

Bewerberworkshop

Worauf legen Chefärzte wert?Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-fi nanz.de

Bewerberworkshop

apoBank Anzeige 006-08.indd 1 22.01.2008 14:28:48 Uhr

10Seite März/April 2009

www.medi-learn.deMLZ

IMPRESSUMHerausgeber: MEDI-LEARN, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/LahnTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Trojan Urban, Dr. Marlies Weier, Dr. Lilian Goharian, Dominika Sobecki,Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld

Lektorat: Jan-Peter Wulf und Simone Arnold

Layout & Graphik: Kjell Wierig und Kristina Junghans

Berichte: Christian Fricke, Nawied Tehrani, Gerti Fridgen, Oliver Schmetzer, Dr. Thomas Bauer, Jan-Peter-Wulf, Katharina Rösmann, Gunther S. Joos, Katharina Kulike, Dominika Sobecki, Hendrik Veldink, Karina Hechtel, Henning Vieth, Heidi Kromer-Kaiser

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/LahnTel: 0 64 21/17 32 60, Telefax: 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Olbrichtweg 11, 24145 KielTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected]. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.

Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com

Erscheinungsort: MarburgDie MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu-stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter: [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 30. Juni 2009. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben.

Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs-berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung?

Unter www.medi-learn.de/gw121 findest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich. Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

Deine Meinung ist uns wichtig!

NEU!Der Hammerplan von MEDI-LEARN

In 100 Tagen zum 2. Staatsexamen

Der 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung um-fasst laut neuer AO das gesamte klinische Wis-sen, so dass die gefor-derte Stoffmenge kaum zu bewältigen scheint.

Eine genauere Analyse der bisherigen Ham-merexamina hat jedoch gezeigt, dass inhaltlich eine große Übereinstim-mung mit dem alten 2. Staatsexamen gegeben ist, während der Stoff des alten 1. Staatsex-amens kaum geprüft wird.

Dieser Analyse folgend haben wir einen Lern-plan zusammen gestellt, in dem der Lernstoff auf das Wesentliche redu-ziert, strukturiert und auf 100 Tage verteilt wurde.

Der 100-Tage-Lernplan und ausführliche Erläu-terungen mit zusätzli-chem Kreuzplan stehen im Internet zur Verfü-gung unter:

www.medi-learn.de/hammerplan

amens kaum geprüft wird.

Endlich die richtige Praxis kennen lernen und selbst Hand anlegen

dürfen: Das war das Ziel von Gerti, die von ihrem Studienort Berlin zurück in ihren Heimatkreis in Bayern ging, um dort an einem kleinen Kreiskrankenhaus famulieren.

Ich rief rund zehn Wochen vor Semeste-rende im zuständigen Sekretariat des Kli-nikums an. Dort bekam ich die Auskunft, dass ich eine Bewerbung mit Anschrei-ben, Lebenslauf und Zeugnissen schi-cken solle. Zwei Wochen später bekam ich eine Antwort vom Chefarzt der Ab-teilung Innere Medizin. Er versprach mit darin eine gut strukturierte und persönlich betreute Famulatur. Diese freundliche und vor allem sehr persönliche Antwort überraschte mich angenehm. Ich fühlte mich sofort gut aufgehoben! Kurz vor dem Antreten der Famulatur rief ich noch einmal kurz dort an, um mein Kommen zu bestätigen und um nachzufragen, was ich alles mitbringen solle. Stethoskop, Lämpchen und Refl exhammer packte ich daraufhin ein, die Kleidung hingegen wurde gestellt. Extra vorbereitet habe ich mich auf meine Famulatur nicht. Ich vertraute auf die Kenntnisse des Untersu-chungskurses und lieh mir den „Herold“ aus, um im Zweifelsfalle etwas nachlesen zu können.

Herzlich aufgenommenAm ersten Tag wurde ich vom Ober-arzt der Kardiologie, die ja zur Inneren gehört, in Empfang genommen. Er brachte mich erst einmal auf die Station und stellte mich dem Team der Assistenzärzte vor. Eine junge Assistenzärztin nahm sich meiner sofort an, beglei-tete mich zunächst durch die nötigen Formalitäten und zeigte mir auch gleich das Kran-kenhaus mit den ver-schiedenen

Abteilungen, die Funktionsdiagnos-tik und schließlich die Station, auf der ich arbeiten sollte. Außerdem schilderte sie mir, wie mein Tag ablaufen werde und was es so alles zu tun gebe. Alle Assistenzärzte, mit denen ich meine Tage hauptsächlich verbrachte, waren unglaublich nett zu mir und rieten mir, viele Fragen zu stellen und möglichst viel selbst zu machen.

Selbstständiges ArbeitenMein Arbeitstag begann mit der mor-gendlichen Runde des Blutabnehmens. Danach ging ich mit den Ärzten und einmal pro Woche auch mit dem Ober-arzt gemeinsam zur Visite. Vor den Zimmern wurden die einzelnen Dia-gnosen und Maßnahmen der jeweiligen Patienten noch einmal kurz bespro-chen und aktuelle Befunde heraus-gesucht. Ich konnte jederzeit Fragen zu Krankheiten, Pathomechanismen, Untersuchungen, Verlauf, Medikati-on und Therapie stellen. Alles wurde mit einer Engelsgeduld beantwortet und ich lernte wirklich viel. Direkt am Patienten ließen mich die Ärzte, neben vielen anderen Dingen, Herz und Lun-ge abhören und wiesen mich auf patho-logische Geräusche hin.

ICH SOLLTE IMMER SELBST ÜBERLEGEN, WELCHE DIAGNOSE

ICH STELLEN WÜRDE

Nach der Visite folgte die Aufnahme der Patienten. Dies durfte ich, nach-

dem ich einige Male zugesehen und geholfen hatte, schon bald alleine machen. Die von mir aufgenommenen Patienten stellte ich dann dem zustän-digen Assistenzarzt vor und wir besprachen gemeinsam das weitere Vorgehen. Da-bei sollte ich immer selbst überlegen, welche Diagnose

ich stellen würde, welche Un-tersuchungen angeordnet wer-

den sollten und wie die weitere Therapie aussehen könnte. Mit-

tags fand immer eine Rönt-genbesprechung

statt, in der alle neuen Röntgenbilder aller Patienten der Inneren Abteilung vorgestellt und besprochen wurden. So lernte ich wäh-rend meiner Famulatur auch, Röntgenbilder zu befunden.

ZUM ERSTEN MAL FÜHLTE ICH MICH AUCH ALS STUDENTIN RICHTIG ERNST GENOMMEN!

Das Mittagessen nahmen alle Ärzte in der Kantine ein (für Famulanten und Prakti-kanten gibt es das Essen sogar umsonst), was die freundliche Atmos-phäre sehr för-derte. Generell herrschte auf der Station zwischen den Ärzten und und Pfl egeper-sonal ein sehr freundlicher und konstruk-tiver Umgang, was eine extrem harmo-nische Arbeitsatmosphäre entstehen ließ.

Rundum integriertDer Nachmittag war ausgefüllt mit der weiteren Aufnahme von Patienten und der so genannten Kurvenvisite. Dabei wird jede Patientenkurve noch einmal durchge-arbeitet, neue Befunde werden begutachtet und die Diagnose und/oder Therapie an-gepasst. Ich war rundum in die ärztliche Stationstätigkeit integriert. Zum ersten Mal fühlte ich mich auch als Studentin richtig ernst genommen und respektiert! In der nachmittäglichen Besprechung wurden alle neu aufgenommenen Patienten den anderen Kollegen/innen vorgestellt, gele-gentlich auch unklare Befunde gemeinsam besprochen und das weitere Vorgehen bei einzelnen Patienten diskutiert.

In der FunktionsdiagnostikDa in den einzelnen Stationen, die alle zur Abteilung Innere Medizin gehören (Kar-diologie, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Intensivstation, Dialysestation usw.), insgesamt nur zwei Famulanten waren, konnte ich mir sehr viel ansehen. Neben meiner Tätigkeit in der Kardio-logie und einigen Tagen, die ich auf der Intensivstation verbrachte, war ich auch

Goldrichtig: Meine Famulatur in den Kreiskliniken Altötting-Burghausenvon Gerti Fridgen

Kleines Haus, großer Lerneffekt

Herzlich aufgenommenAm ersten Tag wurde ich vom Ober-arzt der Kardiologie, die ja zur Inneren gehört, in Empfang genommen. Er brachte mich erst einmal auf die Station und stellte mich dem Team der Assistenzärzte vor. Eine junge Assistenzärztin nahm sich meiner sofort an, beglei-tete mich zunächst durch die nötigen Formalitäten und zeigte mir auch gleich das Kran-kenhaus mit den ver-schiedenen

ICH STELLEN WÜRDE

Nach der Visite folgte die Aufnahme der Patienten. Dies durfte ich, nach-

dem ich einige Male zugesehen und geholfen hatte, schon bald alleine machen. Die von mir aufgenommenen Patienten stellte ich dann dem zustän-digen Assistenzarzt vor und wir besprachen gemeinsam das weitere Vorgehen. Da-bei sollte ich immer selbst überlegen, welche Diagnose

ich stellen würde, welche Un-tersuchungen angeordnet wer-

den sollten und wie die weitere Therapie aussehen könnte. Mit-

tags fand immer eine Rönt-genbesprechung

eine Woche in der Funktionsdiagnostik. Hier werden alle die EKGs und Langzeit-EKGs geschrieben, Belastungs-EKGs und Echokardiogramme durchgeführt. Zur Funktionsdiagnostik gehören auch die En-doskopie und das Herzkatheterlabor.

WESENTLICH MEHR GELERNT ALS MIT JEDEM LEHRBUCH

Überall durfte ich zusehen und teilweise auch selbst Hand anlegen. So habe ich sogar einige Oberbauch- und Pleurasonographien unter Anleitung durchgeführt, bei den Ergo-metrien und Punktionen assistiert und viele EKGs befundet. Das hat nicht nur sehr viel Spaß gemacht, sondern ich habe dabei auch wesentlich mehr gelernt als mit jedem Lehr-buch. Es ist einfach etwas anderes, ob man den Schallkopf in der Hand hält oder ein echtes Herzinfarkt-EKG vor sich hat, oder man das entsprechende Kapitel im Lehr-buch durchliest.

Goldrichtige EntscheidungJeder sollte sich vorher überlegen, was er genau in der Famulatur sehen und lernen möchte, denn nur so können Ziel und Vor-stellungen erfüllt werden. Die Entschei-dung, in einem kleineren Krankenhaus zu famulieren, war goldrichtig für mich: Meine Vorstellung, dass sich hier die Ärzte einfach mehr Zeit für Famulanten nehmen (können) und man viel selbst machen darf, hat sich damit voll erfüllt. Es hat mir un-glaublich viel Spaß gemacht, ich habe sehr viel gesehen und gelernt. Ich könnte mir gut vorstellen, später an diesem Krankenhaus zu arbeiten, weil es neben einem breiten medizinischen Spektrum eine freundliche und kollegiale Arbeitsatmosphäre bietet.

Mehr Zeit für Studenten: kleine Häuser sind die clevere Alternative

MEDI-LEARN PODCASTDiesen Artikel gibt es online auch als Audio-- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

www.medi-learn.deMLZMärz/April 2009 11Seite

Preis:

ab 6,54 €

Die Lehrtafeln

Laminiert, bestäbt oder Papier pur. Im Posterformat.Qualität von 3B Scientifi c.

www.3bscientifi c.dewww.3bscientifi c.de

Die Lehrtafeln

Laminiert, bestäbt oder Papier pur. Im Posterformat.Qualität von 3B Scientifi c.

Das Anatomie-Wortsalat RätselRippenspreizer

.de

Diese und über 600 weitere Cartoons gibt es in unseren Galerien unter:

www.Rippenspreizer.de

...LACHEN BIS DIE RIPPEN KRACHEN

In unserem Shop fi nden Sie umfangreiche Produkte rund um die Cartoons von Daniel Lüdeling und zusätzliche Gimmicks.

Rippenspreizer

.de

...LACHEN BIS DIE RIPPEN KRACHEN

Gewinnspiel: Trage einfach die Lösung unter www.medi-learn.de/anatomie-wortsalat ein. Hier erhältst du auch Hinweise, die dir das Rätseln erleichtern. Zu gewinnen gibt es ein Skelett von 3B Scientifi c und wertvolle Fachbücher vom Georg Thieme Verlag. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Das Gewinnspiel läuft bis 30. Juni 2009.

Finde dich zurecht im Anatomie-Buchstaben-Salat! Und so geht‘s:

Zum Anatomie-Special haben wir uns ein Rätsel ausgedacht, das viele Lö-sungswörter des Hangman-Gewinnspiels beinhaltet. Zunächst müssen die Such-wörter an sich herausgefunden werden. Suche alle 15 Begriffe heraus, die senk-recht, waagerecht, diagonal oder rück-wärts geschrieben sind. Dabei hilft dir

So geht's durch den Buchstaben-Salat

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

VON 3B-SCIENTIFIC

ein Blick auf unsere Webseite: Unter www.medi-learn.de/anatomie-wortsalat fi ndest du die richtigen Lösungswörter.

So kommst du zur LösungUm den ersten Buchstaben des Lösungs-wortes zu bekommen, suche dir die Be-griffe von unten nach oben im Buchsta-benrätsel (z.B. in der fünften Zeile von unten ganz rechts der Begriff Herz). Trage

danach den Buchstaben oberhalb des ers-ten Buchstabens (hier oberhalb des Buch-stabens „H“) als Lösungsbuchstaben ein (im Beispiel wäre der Lösungsbuchstabe „A“). Die Reihenfolge im Lösungswort er-gibt sich automatisch, wenn du im Rätsel von unten nach oben (von Zeile zu Zeile) und von links nach rechts (innerhalb einer Zeile, falls zwei Begriffe hier zu fi nden sind) vorgehst. Wenn du alle Buchstaben

15

zusammen hast, ergibt sich daraus – tada! – das Lösungswort. Das Mitmachen lohnt sich: Tolle Gewinne warten auf dich!

So geht's durch den Buchstaben-Salat

NNN

NNNNNN

ZZZ

ZZZ

ZZZ

YYY

NNN

NNN

NNN

NNNNNN

ZZZ

ZZZ

OOO

OOO

O OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO OO O

OOO

OOO

OOO

OOO

DDD DDD

DDD

III

IIIIII

III

III

III

SSSO OSO OO OO OSO OSO OSO OO OO OSO O

SSS

SSS

SSS

MMM

MMM

MMM

MMM

CCC

SSSSSS

SSS

SSS

NNN

N MN MN MN MN MN MN MN MN M

A CA CA CA CA CA CA CA CA C

YYY

KKK

KKK

KKK

KKK KKK

MMM

NNN

NNN

NNNNNN

NNN

ZZZ

NNN ZZZZZZ

YYY

NNN

NNN

NNN

NNNNNN

NNN

NNN

OOO

N NN NN NN NN NN NN NN NN NN NN NN N

N NN NN NN NN NN NN NN NN NOOO

OOOOOO

DDDDDD DDD

DDD

IIIIII SSS

SSS

ZZZ

YYY

SSS

SSS

SSS

SSS

YYY

SSS

SSS

SSSSSS

UUU

UUU

UUU

UUUUUUUUU

UUUUUU

XXX

FFF

FFFFFF

III

UUUFFF

SSSSSSSSSNNN

NNN

NNN NNN

UUU NNN

NNN

NNNNNN

NNN

NNNNNNZZZ

NNN

N MN MN MN MN MN MN MN MN MN MN MN M

A CA CA CA CA CA CA CA CA C

AAA

MMM

NNNIII

SSS

NNNOOO

SSS

NNNOOOSSS

SSSSSS

NNN

UUU

FFF

NNN

NNN

NNN

ZZZ

ZZZZZZMMMMMM

ZZZMMM

A CA CA CA CA CA CA CA CA C

ZZZMMMA CA CA CA CA CA CA CA CA C

NNN

MMMMMM

MMM

SSSNNN

NNN

XXXXXXXXX

XXX

III

UUUIII

TTT

AAATTT

KKK

SSS

CCC

SSS

SSS KKK

KKKKKK

NNNSSS KKK NNN

NNNNNN

NNN

KKK

NNN NNNKKK

NNNKKK

KKK

KKK

MMMMMM

MMM

KKK

KKK

MMMKKK

SSS

SSSKKK

SSS

SSS

SSSKKK

KKK

MMM

KKK

MMM

12Seite März/April 2009

www.medi-learn.deMLZ

Die ExtraportionDiese Artikel findest du im Online-Teil unserer Zeitung:

Nachschlag

Online geht's weiterWie immer gibt es auch zu dieser Aus-gabe der MEDI-LEARN Zeitung wie-der eine Extraportion für besonders MLZ-Hungrige: Ausgabe 22 unseres Digitalen Nachschlags präsentiert dir weitere spannende Artikel – dieses Mal unter anderem zum Thema Hautkrebs – und Fortsetzungen von Beiträgen aus der gedruckten Version. Außerdem: ein Bericht über die "fl ying doctors in Aus-tralien." All das erfährst du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Einfach die folgende Seite aufrufen:www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Gegen den Hautkrebs22.000 Menschen in Deutschland er-kranken jährlich am schwarzen Haut-krebs; rund 3000 sterben daran. Ärzte stehen dem Tumor häufig machtlos ge-genüber. Ein Forschungsverbund soll nun neue Therapien entwickeln. Zwei Projekte laufen an der Uni Würzburg.

Organerhaltende MethodeBei Myombefall ist Gebärmutter-Entfer-nung noch immer das häufigste The-rapieverfahren. Langzeitstudien wei-sen nun nach: Myome lassen mit der organerhaltenden Myomembolisation besser und mit weniger Folgekomplikati-onen entfernen.

Famulatur in Alice SpringsBekannt aus dem TV: Die „Flying Doctors“ in Australien. Anita Schmid famulierte mitten auf dem heißen Kontinent, in Alice Springs. Und einmal durfte sie als Medi-zinstudentin sogar zum Patientenbesuch mitfliegen!

Prägende EindrückeMalawi – da müssen die meisten erstmal die Karte zücken, um zu schauen, wo das eigentlich ist. MEDI-LEARN hat einen Fa-mulaturbericht aus dem schmalen afrika-nischen Land erhalten, in dem akuter Ärz-temangel herrscht. Denn viele Mediziner zieht es ins Ausland.

Forschung

Ausland

Von der Studentenbewegung der Sechziger bis zu den gegenwär-

tigen Ärztestreiks und darüber hinaus – das Archiv Deutsche Medizinerschaft (ADM) dokumentiert die Anliegen von Medizinstudenten von gestern und heute in Postern, Flyern, Zeitschriften, Proto-kollen und Briefen. Entstanden ist das Archiv Ende 2008 aus einer Initiative der Fachschaft Medizin Aachen in Koo-peration mit der bvmd und dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der RWTH Aachen. Fachschafts-mitglied Katharina Kulike berichtet bei MEDI-LEARN exklusiv von Entstehung, Aufbau und Zielen der spannenden Da-tensammlung.

Katharina, das Projekt ADM begann mit zufällig entdeckten alten Unterla-gen der Fachschaft Aachen? Ja, bei einer Aufräumaktion blätterten wir ein wenig in staubigen Aktenordnern he-rum. Darin fanden wir unter anderem alte Fachschaftszeitschriften verschiedenster Jahrgänge – teilweise noch geklebt und dann kopiert – und Flugblätter, die dazu aufriefen, sich mit verschiedensten Grup-pen und Interessen zu solidarisieren. Au-ßerdem natürlich viele Unterlagen über die medizinische Ausbildung und Doku-mentationen der studentischen Einfl uss-nahme. Diese große Vielfalt an Themen fanden wir ungeheuer spannend und be-schlossen, die Unterlagen vor dem Weg-werfen zu bewahren.

Welchen Nutzen haben historische Fachschaftsunterlagen eurer Meinung nach für heutige Stu-dierende?Zum einen ist es spannend,

zu erfahren, in welcher Form sich die Studierenden früher und heute neben dem Studium engagiert haben und en-gagieren. In vielen Punkten schärft es das Bewusstsein für Dinge, die neben dem Fachwissen des Studiums wichtig sein könnten. Es gibt eine ganze Reihe sozialer und gesellschaftlicher Fragestel-lungen, die heute nicht mehr in der Form diskutiert werden, wie es früher einmal der Fall war. Wir gehen davon aus, dass die Haltung der früheren Studierendenschaft auch Einfl uss auf die gegenwärtige Situation der Profession hat, denn viele Studenten von früher sind nun Vertreter in den Fa-kultäten, Ärztekammern, Fachgesell-schaften und so weiter. Außerdem stellen die Unterlagen eine große Bereicherung für Medizinstudie-rendenvertreter in den Fachschaften oder in der bvmd dar. Studentenorganisationen haben in den meisten Fällen mit einem sehr hohen personellen „turn-over“ zu kämpfen, was eine längerfristige und nachhaltige Gestaltung ihrer Aktivitäten sehr schwierig macht. Oft beginnt man mit einem Projekt bei Null, ohne zu wis-sen, dass etwas Ähnliches schon mal existiert hat, oder dass über aktuelle Pro-bleme schon vor Jahren diskutiert wurde.

Was ist die Idee hinter dem ADM?Die Idee besteht darin, die Zeugnisse des politischen, gesellschaftlichen und sozi-alen Engagements von Medizinstudenten aus ganz Deutschland zu bewahren und allen Interessierten zugänglich zu machen. Das Archiv soll helfen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, Informati-onen verfügbar zu machen, Erfahrungen zu teilen. So kann es zum Beispiel sein,

dass eine Idee in Aachen noch unbekannt, in Frei-burg aber schon seit Jahren etabliert ist. Oder dass die bvmd sich mit einem be-stimmten Thema noch nie

befasst hat, dafür aber eine ihrer Lokalvertretungen – es

geht um Austausch und darum, vonei-

nander zu lernen. Außerdem ist es unser Wunsch, einen zeitlichen

und räum-lichen Quer-

schnitt durch die Aktivi-täten der Me-dizinstudie-rendenschaft darzustellen.

Flyer, Po-ster, Proto-

kolle – wel-che Art von Unterlagen sammelt ihr?Prinzipiell

archivieren wir alles: von Protokollen

über Berichte und Publikationen bis

hin zu Postern und Filmen. Wenn es um die historische Aufarbeitung der Aktivitäten der na-

tionalen Medizinstudierendenvertre-

Eine Reise in die Vergangenheit des MedizinstudiumsInterview über das neue Archiv Deutsche MedizinstudierendenschaftDominika Sobecki (MEDI-LEARN) im Gespräch mit Katharina Kulike

tung geht, sind natürlich Protokolle oder die früher regelmäßig erscheinenden Rundbriefe der Fachtagung Medizin eine wichtige Quelle. Um das kreative Poten-tial einer Fachschaft kennenzulernen, ist es aber auch spannend, sich Flyer, Poster, Filme oder T-Shirts anzuschauen. Daher haben wir keine Begrenzungen, was die Archivalien betrifft.

Von wann sind die frühesten, von wann die aktuellsten Unterlagen des ADM?Wir haben bereits einzelne Dokumente aus den Fünfzigern. In größerer Zahl verfügen wir, nach heutigem Stand der Dinge, über Unterlagen ab den späten Sechzigern und frühen Siebzigern. Die aktuellsten Dokumente sind von letzter Woche.

Welches sind eure interessantesten Archivalien? Wir fi nden immer wieder sehr interes-sante Unterlagen: Resolutionen gegen den Repressionsstaat BRD; Appelle zur Solidarisierung mit Freiheitskämpfern in Guatemala und Nicaragua oder den Bergarbeitern in England; Aufrufe zum Steineklopfen für ein neues Studienge-bäude (aus den Neunzigern in Deutsch-land!); Berichte über die Entstehung der AO; mutige Briefe an das Bundes-gesundheitsministerium; die Forderung nach Frauenplena auf den nationalen Tagungen in den achtziger Jahren... Das alles begleitet von vielen Fotos.Viele Unterlagen gewinnen an Wert, wenn man sie mit der momentanen Si-tuation vergleicht und sieht, dass sich manche Dinge einfach nie ändern. Auf der anderen Seite gibt es Dokumente, die man heutzutage in dieser Form nicht mehr verfassen würde, da sich die poli-tische Einstellung und die Engagement-bereitschaft der Studierenden sehr ge-wandelt haben.

Welchen Umfang hat das ADM zurzeit? Das Archiv besteht bisher aus ca. 650 Dokumenten, die bereits gescannt, ver-schlagwortet und in eine Datenbank ein-getragen wurden. Diese Dokumente sind jedoch nur ein kleiner Teil dessen, was uns an Unterlagen zur Verfügung steht. Zurzeit warten ca. 80 Ordner darauf, be-arbeitet zu werden, und es kommen auch noch die Unterlagen aus aktuellen Akti-vitäten hinzu. Es fi ndet also ein kontinu-ierlicher Ausbau statt.

Wie viele Leute arbeiten an dem Projekt?Aktuell sind wir vier. Mithilfe ist aber je-derzeit willkommen!

Worin genau besteht eure Arbeit? Der strukturelle Aufbau der Datenbank ist weitestgehend abgeschlossen. Somit besteht unsere Arbeit nun darin, die Do-kumente anzuschauen, in Kontext und Zeit einzuordnen, sie zu digitalisieren, in die Datenbank einzugeben und zu ver-schlagworten. Bei manchen Dokumenten ist es eindeutig, wer sie wann verfasst hat, aber es gibt auch zahlreiche Unter-lagen, bei denen man froh ist, wenn man zumindest den Zeitraum und den Kon-text ungefähr zuordnen kann.

Handelt es sich beim ADM um ein rein studentisches Projekt?Im Wesentlichen wird die Arbeit von Studenten durchgeführt. Das ganze Pro-jekt ist aber nur dank der Unterstützung

von Prof. Dr. Dr. Groß möglich, in des-sen Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin das Archiv räumlich angesiedelt ist und der uns sowohl mit Infrastruktur als auch mit seiner Exper-tise tatkräftig unterstützt.

Wann hat die Arbeit am ADM begonnen?Die konkrete Planungs- und Vorberei-tungsphase des ADM begann im Mai 2008. Bereits im Mai und Juni hatte sich auch die bvmd mit der Etablierung eines Archivs befasst und die Unterstützung eines solchen Projektes beschlossen.

Ist das ADM bereits „fertig“ und offen für Benutzer?Es steht noch viel Arbeit an und ein Ab-schließen des Projektes ist natürlich nicht möglich, denn bei Archivarbeit handelt es sich um einen fortlaufenden Prozess. Aber auch jetzt schon ist jeder Interes-sierte eingeladen, unsere Unterlagen zu nutzen. Ungefähr 600 Dokumente sind schon digitalisiert und für eine Schlag-wortsuche zugänglich.

Ist das ADM für alle Medizinstudenten zugänglich?Das Archiv ist allen Medizinstudieren-den und Mitgliedern von Ehemaligen- oder Fördervereinen der Medizinstudie-renden zugänglich; unter Aufl agen auch Nicht-Medizinstudenten. Es ist aller-dings möglich, dass einige Unterlagen nicht allgemein einsehbar sein werden. Wenn der Spender es wünscht, können Unterlagen vom freien Zugang ausge-nommen werden.

Aus welchen Quellen wird das AMD gespeist?Zunächst versuchen wir, die Unterlagen, die in der Fachschaft Aachen lagerten, aufzuarbeiten. Dazu kommen Doku-mente von ehemaligen Amtsinhabern aus bvmd, Fachtagung Medizin (FTM) oder dem Deutschen Famulantenaustausch (DFA). Auch einige Fachschaften haben uns schon Dokumente geschickt. Wir würden uns sehr freuen, wenn uns auch Nicht-bvmd-Lokalgruppen etwas zu-kommen lassen würden.

Seid ihr mit der eingehenden Material-menge zufrieden?Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir noch mehr Materialien zugesandt bekämen. Gerade von anderen Fach-schaften, aber auch, wie bereits erwähnt, von Medizinstudierendengruppen oder Projekten, die nicht in der bvmd oder in Fachschaften organisiert sind. Jeder, der Dokumente durch die Archivierung ret-ten möchte, ist herzlich eingeladen, mit uns Kontakt aufzunehmen.

Weitere Infos zum Archiv Deutsche Me-dizinstudierendenschaft fi ndest du unter: www.bvmd.de/verein/geschichte/archiv/

Wenn du Fragen, Ideen oder Anre-gungen hast oder über Materialien verfügst, die du dem Archiv zur Ver-fügung stellen möchtest,schreib einfach an: [email protected]

Überall sind wertvolle Informationen zu finden

nach für heutige Stu-dierende?Zum einen ist es spannend,

Tellerrand hinauszuschauen, Informati-onen verfügbar zu machen, Erfahrungen zu teilen. So kann es zum Beispiel sein,

dass eine Idee in Aachen noch unbekannt, in Frei-burg aber schon seit Jahren etabliert ist. Oder dass die bvmd sich mit einem be-stimmten Thema noch nie

befasst hat, dafür aber eine ihrer Lokalvertretungen – es

geht um Austausch und darum, vonei-

nander zu lernen. Außerdem ist es unser Wunsch, einen zeitlichen

und räum-lichen Quer-

schnitt durch die Aktivi-täten der Me-dizinstudie-rendenschaft darzustellen.

Flyer, Po-ster, Proto-

kolle – wel-che Art von Unterlagen sammelt ihr?Prinzipiell

archivieren wir alles: von Protokollen

über Berichte und Publikationen bis

hin zu Postern und Filmen. Wenn es um die historische Aufarbeitung der Aktivitäten der na-

Wir verlosen Lernstra-tegien von MEDI-LEARN – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw155

verfügst, die du dem Archiv zur Ver-fügung stellen möchtest,

einfach Namen eintragen und

Bluttest identifiziert LebensgefahrStephanie Leißner berichtet, wie sie eines der Highlights des Studiums, den Präpa-rierkurs erlebt hat. Fiel ihr das Arbeiten an Toten leicht? Wie schwierig ist das Präparieren eigentlich? Lest selbst - im Digitalen Nachschlag!

Abenteuer PräpkursStephanie Leißner berichtet, wie sie eines der Highlights des Studiums, den Präpa-rierkurs erlebt hat. Fiel ihr das Arbeiten an Toten leicht? Wie schwierig ist das Präparieren eigentlich? Lest selbst - im Digitalen Nachschlag!

Alle Artikel findet ihr kostenlos unter:www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

PS: MLZ im DigitalaboUnter www.medi-learn.de/mlz kannst du die MEDI-LEARN Zeitung ab sofort im Digi-talabo als PDF gratis bestellen.

Medizinstudium