MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

12
Einsatz am sozialen Rand Medizinstudent hilft in einer Caritas-Straßenambulanz Seit mehr als zehn Jahren erhalten hier Menschen in finanzieller Notlage oder 08 ohne festen Wohnsitz eine medizinische Basisversorgung. Zurzeit sind zwölf Ärztinnen und Ärzte sowie 17 Studierende in der Hannoveraner Straßenambulanz ehrenamtlich tätig. Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 04/ 12 ∙ September/Oktober 2012 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 € ZEITUNG Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte Infos über Unfallrisiken Kinder- und Jugendärzte verteilen Merkblätter an Eltern Unfälle sind bei Kindern oft der Grund für einen Krankenhausaufenthalt. Beson- 12 Am Fuße des Tafelberges PJ-Tertial in der südafrikanischen Metropole Kapstadt Die Entscheidung für das Groote Schuur Hospital erwies sich als Glücksfall: Die 03 Zusammenarbeit mit den anderen „interns“ und dem Leiter der Inneren Abteilung klappte sehr gut. Besonders die Visiten mit dem Professor waren ein informatives „bedside teaching“. ders häufig sind in dieser Altersgruppe Stürze, Verbrennungen und Vergiftungen. Faltblätter informieren, welche oft ganz ein- fachen Maßnahmen zur Vorbeugung solcher Unfälle es gibt. Bewährte Mischung Wetterfest und gut gelaunt zeigten sich rund 3000 Jungmediziner bei den MediMeister- schaften, die am zweiten Juni-Wochenende in Kiel ausgetragen wurden. Die seit elf Jah- ren bewährte Mischung aus Fußballturnier und Party war trotz Regen, Wind und Kälte ein großer Erfolg: Mehr als 100 Männer- und Frauenmannschaften traten diesmal an. Für dich gelesen Bücher für den Berufsalltag auf einer chirur- gischen Station stellen wir diesmal vor: den „Klinikleitfaden“ aus dem Elsevier-Verlag, das bei Springer erscheinende „Klinikma- nual“ sowie die seit etlichen Mediziner-Ge- nerationen bewährte „Checkliste Chirurgie“ aus dem Hause Thieme. Seite 04 Inhalt Mal in die Ferne schweifen ... Wer eine Auslandsfamulatur plant, sollte einen Beutel mit Standardmedikamenten einpacken und rechtzeitig seinen Versiche- rungsschutz überprüfen. Wichtig sind vor allem die berufliche und private Haftpflicht- versicherung sowie eine solide Absiche- rung bei Unfall oder Krankheit. Seite 10 Ziel ist die optimale Versorgung Wenn Blutgefäße des Hirn- und Rücken- mark-Kreislaufs verstopfen oder brüchig werden, kommt es oft zu lebensbedroh- lichen Zuständen. Im neuen Interdiszi- plinären Neurovaskulären Zentrum am Uniklinikum Aachen (INZA) arbeiten bei ihrer Diagnostik und Behandlung künftig zehn Fachkliniken zusammen. Seite 05 Antworten stehen im Text Wer sich den nebenstehenden Artikel zur Skriptenreihe genau durchliest, wird mit der Beantwortung der Fragen unseres Preisrätsels keinerlei Mühe haben. Die wievielte Auflage erscheint im Oktober? Genau. Zu gewinnen gibt es je fünfmal das „Cartoonbuch 3“, „Abenteuer Medizinstu- dium“ oder „Abenteuer Klinik“. Seite 11 Preisrätsel I n Zeiten der Globalisierung ist die Mo- bilität der Menschen erhöht. Aus den unterschiedlichsten Gründen zieht es uns in fremde Länder, sei es für einen Ur- laub, sei es für einen längeren Arbeits- aufenthalt. Der Umgang mit anderen Kulturen ist spannend, erfordert gleich- zeitig aber auch große Sensibilität. Das gilt besonders im medizinischen Be- reich. Um deutsche Medizinstudierende für dieses Thema zu sensibilisieren und die Integration ausländischer Medizin- studierender zu verbessern, gibt es an der Münchener Universität das Projekt „In- ternational Medical Culture“ (IMECU) unter der Leitung von Fabian Jacobs und Barbara Habermann. Das erste Seminar im Rahmen des Projekts fand im Sommersemester 2011 statt. In einem semesterbegleitenden Kurs tauschten sich Medizinstudierende über Stereotype und Vorurteile aus und probierten in Rollenspielen, welche in- terkulturellen Aspekte in verschiedenen Konstellationen wie beispielsweise „deutscher Arzt im ausländischen Um- feld“ oder „ausländischer Patient im deut- schen Umfeld“ zum Tragen kommen. Das Besondere ist dabei, dass die deutschen und ausländischen Studierenden in ho- hem Maße voneinander lernen. So können die ausländischen Stu- dierenden über ihre Erfahrungen in der für sie fremden deutschen Kul- tur berichten und Schwierig- keiten damit thematisieren. Den deutschen Studieren- den wiederum kann auf diese Weise bewusst werden, welche für sie „normalen“ Ge- gebenheiten be- fremdlich wirken; umgekehrt erfahren sie interkulturelle Unterschiede durch eigene Anschauung. Beiden Seiten wird so ermöglicht, sich zu re- flektieren und den ande- ren in seiner Besonderheit wahrzunehmen und zu re- spektieren. Den ausländischen Studierenden soll die Integration erleichtert werden, während die deut- schen Teilnehmer sich auf Auslandsaufent- halte vorbereiten können. Doch die Wirkung des Projektes geht weit darüber hinaus, denn die Teilneh- mer werden durch ein Baukasten-Prinzip auch in die Weiterentwicklung des Pro- jektes einbezogen. Nach dem ersten Bau- stein – dem semesterbegleitenden Seminar – folgen ein zweiter und ein dritter, in denen das Engagement der Teilnehmer gefragt ist. Mit ihrem Wissen und den von ihnen ge- machten Erfahrungen entwickeln sie Pro- jekte und Initiativen, die sie anschließend in die Praxis umsetzen. So entstand beispielsweise ein Angebot für ausländische Studienkolleg-Teilneh- mer, die ein Medizinstudium planen. Um ihre Motivation zu erneuern, geben fort- geschrittene Medizinstudierende Einblick in das Studium. Andere studentische Pro- jekte umfassen ein Mentorenprogramm für ausländische Erstsemester oder the- menspezifische Symposien. Die Fokus- sierung auf die Medizinische Fakultät der LMU ist hierbei gewollt, denn es geht um die fachspezifische Förderung interkul- tureller Kompetenz. Obwohl es sich um ein freiwil- liges Angebot handelt, ist das In- teresse der Studierenden an dem Projekt sehr groß. Ursprünglich war geplant, das Seminar ein- mal jährlich stattfinden zu las- sen. Aufgrund des großen Zu- laufs findet es nun jedoch jedes Semester statt. Inzwischen gibt es verschiedene Ideen zur festen Integration des Seminars in das Curriculum. Denn das Thema des kultursensiblen medizinischen Han- delns ist gerade in Bezug auf die Mi- grantenversorgung aktueller denn je. Unter anderem zeigt sich das in den zahlreichen Kooperationen mit anderen Projekten. Dass die Vernetzung hilfreich ist, wird schon an der Einbindung man- cher Angebote in das Seminar deutlich. So schickt beispielsweise das Bayrische Zentrum für Transkulturelle Medizin eine ihrer Dolmetscherinnen, sodass die Stu- dierenden mit einem nicht-deutschspra- chigen Patienten ein Anamnesegespräch über eine Dolmetscherin simulieren kön- nen. Ein anderes Beispiel ist das mit Hilfe von „Ärzte ohne Grenzen“ durchgeführte Planspiel: Die Studierenden werden in ein Entwicklungsland entsandt, wo sie in einem Flüchtlinscamp die Gesundheits- versorgung aufbauen sollen. Bei den auf- tretenden Schwierigkeiten handelt es sich um reale Probleme, die Mitarbeiter erlebt haben. Medizinstudierende der Münchner Uni- versität können durch IMECU interkultu- relle Kompetenzen erlangen und in den ver- schiedensten Bereichen anwenden. Sei es, dass sie als deutsche Austauschstudenten oder Mitarbeiter einer humanitären Or- ganisation ins außereuropäische Ausland gehen oder hierzulande ausländische Pa- tienten betreuen; sei es, dass sie als auslän- dische Medizinstudierende Anschluss su- chen oder im deutschen Umfeld arbeiten. Von dem Nutzen, den sich beide Gruppen im Seminar bringen und durch die Weiter- gabe der Erfahrungen von Studierenden an Studierende lebt und wächst das Projekt. Damit könnte es zum Vorbild werden, um auch an anderen medizinischen Fakultäten Studierende für den interkulturellen Um- gang zu sensibilisieren. Voneinander lernen Projekt IMECU will kulturelle Sensibilität fördern von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion) Verlässliche Helfer vor dem Physikum Neue Auflage der MEDI-LEARN Skriptenreihe erscheint im Oktober von Kare Ahlschwede (MEDI-LEARN Redaktion) A uch Gutes und Bewährtes lässt sich immer noch ein bisschen besser ma- chen. Genau das hat der MEDI-LEARN Verlag in diesem Sommer bei seiner Skriptenreihe getan, sodass im Okto- ber die mittlerweile 5. Auflage erschei- nen kann. Sie stellt nicht lediglich eine Überarbeitung dar, sondern wurde in vie- len Punkten auch konzeptionell erweitert. Gleich geblieben ist hingegen der studen- tenfreundliche Preis. Ansonsten aber sind die Unterschiede zur Vorgänger-Version diesmal so groß wie nie zuvor. Die augenfälligste Ver- änderung ist sicherlich, dass sämtliche Seiten farbig gedruckt werden – wobei „farbig“ nicht dasselbe ist wie „bunt“. Mit Ausnahme der nun ebenfalls kom- plett kolorierten Abbildungen beherr- schen dezente Blautöne das Gesamtbild, das insgesamt ruhig und aufgelockert wirkt. Mediengestalter sprechen von „viel Weißraum“, und die Benutzer der Hefte freuen sich über reichlich Platz für eigene Notizen. Dieser Platz erhöht den Gebrauchs- wert der Skripte ebenso wie das hoch- wertige Papier, auf dem sich besonders gut mit Textmarkern arbeiten lässt. Ein klares und leicht vergrößertes Schriftbild hilft vorzeitiges Ermüden beim stunden- langen Lesen vor den Prüfungen zu ver- meiden und die einheitlich gestalteten, wiederkehrenden Elemente wie „Merke- Kästen“ oder „Fürs Mündliche“ erleich- tern das schnelle Zurechtfinden. MEHR ALS 5000 PROTOKOLLE WURDEN AUSGEWERTET Gerade in die letztgenannte Rubrik wurde von den MEDI-LEARN Mitarbei- tern aus gutem Grund viel Arbeit investiert. Mehr als 5000 Prüfungsprotokolle aus den vergangenen Jahren kamen auf den Tisch und bestimmten den deutlich erweiterten Inhalt der Sonderseiten speziell zur Vor- bereitung auf das Gespräch mit dem Prü- fer. Wie überall sind dabei Fragen aus Exa- mens-Terminen eingeflossen, die zum Teil erst wenige Monate zurückliegen. Sichtbares Ergebnis dieser wahr- scheinlich einzigartigen statistischen Auswertung früherer Prüfungsrunden war zunächst eine gigantische Matrix von Werten. Aus ihr setzt sich – ganz ähnlich wie im gleichnamigen Film – für das geübte Auge irgendwann ein aussagekräftiges Bild zusammen: Wo- nach wurde in welchem Examenszeit- raum wie oft gefragt? Weil diese Information bei der Vor- bereitung in begrenzter Zeit so wert- voll ist, wurde die Matrix zur Grund- lage eines völlig neuen Details, das es ab der bevorstehenden 5. Auflage ge- ben wird: Über jedem Kapitel ist ange- geben, mit welcher relativen Häufigkeit der Stoff des jeweiligen Abschnitts in den bisherigen Prüfungen vorkam. Hie- raus lässt sich auch ableiten, mit welcher Wahrscheinlichkeit dieser Stoff in künf- tigen Prüfungen vorkommen wird. Gibt es wohl überhaupt einen Prüfungskandi- daten, der genau das nicht immer schon gerne wissen wollte? Auch daran zeigt sich: Nutzerfreund- lichkeit und Gebrauchswert waren die beiden bestimmenden Leitlinien der in- novativen Konzeption unserer Skripten- reihe. Das gilt nicht zuletzt für ihre digi- Interdisziplinär talen Erweiterungen. Bei jeder Abbildung im gedruckten Heft gibt es einen Verweis auf ihre elektronische Entsprechung im Online-Bildarchiv, das ebenso neu ge- staltet wurde wie der unverzichtbare Er- rata-Bereich. In dem allerdings wird hof- fentlich wenig los sein, denn sachliche Richtigkeit und sogar die Rechtschrei- bung wurden in einem mehrstufigen Pro- zess wieder und wieder überprüft. Kurz vor dem Physikum möchtest du deine Zeit ziemlich sicher nicht mit lan- gem Blättern verbringen. Zu den im In- ternet verfügbaren, praktischen Hilfs- mitteln gehört deshalb außerdem eine Onlinesuche nach Schlagwörtern im ge- samten Text aller Skripte – frei nach dem Motto: „Irgendwo hatte ich das doch schon gelesen …“ Neben allen Neuerungen gibt es genug Bekanntes und Vertrautes, dass die 32-tei- lige Skriptenreihe von MEDI-LEARN bei Jungmedizinern längst zu einem Maßstab effektiver Vorbereitung auf schriftliche und mündliche Prüfungen gemacht hat. Recht & Geld Fortsetzung auf Seite 2

description

Die MEDI-LEARN Zeitung im Printformat. Sie enthält auf 12 Zeitungsseiten News und Informationen für Medizinstudenten und Jungärzte und erscheint fünfmal pro Jahr als Beilage zur renommierten Zeitschrift Via medici aus dem Thieme Verlag.

Transcript of MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

Page 1: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

Einsatz am sozialen RandMedizinstudent hilft in einer Caritas-StraßenambulanzSeit mehr als zehn Jahren erhalten hier Menschen in finanzieller Notlage oder

08ohne festen Wohnsitz eine medizinische Basisversorgung. Zurzeit sind zwölf Ärztinnen und Ärzte sowie 17 Studierende in der Hannoveraner Straßenambulanz ehrenamtlich tätig.

Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 04/12 ∙ September/Oktober 2012 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

Infos über UnfallrisikenKinder- und Jugendärzte verteilen Merkblätter an ElternUnfälle sind bei Kindern oft der Grund für einen Krankenhausaufenthalt. Beson-

12

Am Fuße des TafelbergesPJ-Tertial in der südafrikanischen Metropole KapstadtDie Entscheidung für das Groote Schuur Hospital erwies sich als Glücksfall: Die

03Zusammenarbeit mit den anderen „interns“ und dem Leiter der Inneren Abteilung klappte sehr gut. Besonders die Visiten mit dem Professor waren ein informatives „bedside teaching“.

ders häufig sind in dieser Altersgruppe Stürze, Verbrennungen und Vergiftungen. Faltblätter informieren, welche oft ganz ein-fachen Maßnahmen zur Vorbeugung solcher Unfälle es gibt.

Bewährte MischungWetterfest und gut gelaunt zeigten sich rund 3000 Jungmediziner bei den MediMeister-schaften, die am zweiten Juni-Wochenende in Kiel ausgetragen wurden. Die seit elf Jah-ren bewährte Mischung aus Fußballturnier und Party war trotz Regen, Wind und Kälte ein großer Erfolg: Mehr als 100 Männer- und Frauenmannschaften traten diesmal an.

Für dich gelesenBücher für den Berufsalltag auf einer chirur-gischen Station stellen wir diesmal vor: den „Klinikleitfaden“ aus dem Elsevier-Verlag, das bei Springer erscheinende „Klinikma-nual“ sowie die seit etlichen Mediziner-Ge-nerationen bewährte „Checkliste Chirurgie“ aus dem Hause Thieme. Seite 04

Inhalt

Mal in die Ferne schweifen ...Wer eine Auslandsfamulatur plant, sollte einen Beutel mit Standardmedikamenten einpacken und rechtzeitig seinen Versiche-rungsschutz überprüfen. Wichtig sind vor allem die berufliche und private Haftpflicht-versicherung sowie eine solide Absiche-rung bei Unfall oder Krankheit. Seite 10

Ziel ist die optimale VersorgungWenn Blutgefäße des Hirn- und Rücken-mark-Kreislaufs verstopfen oder brüchig werden, kommt es oft zu lebensbedroh-lichen Zuständen. Im neuen Interdiszi-plinären Neurovaskulären Zentrum am Uniklinikum Aachen (INZA) arbeiten bei ihrer Diagnostik und Behandlung künftig zehn Fachkliniken zusammen. Seite 05

Antworten stehen im TextWer sich den nebenstehenden Artikel zur Skriptenreihe genau durchliest, wird mit der Beantwortung der Fragen unseres Preisrätsels keinerlei Mühe haben. Die wievielte Auflage erscheint im Oktober? Genau. Zu gewinnen gibt es je fünfmal das „Cartoonbuch 3“, „Abenteuer Medizinstu-dium“ oder „Abenteuer Klinik“. Seite 11

Preisrätsel

In Zeiten der Globalisierung ist die Mo-bilität der Menschen erhöht. Aus den

unterschiedlichsten Gründen zieht es uns in fremde Länder, sei es für einen Ur-laub, sei es für einen längeren Arbeits-aufenthalt. Der Umgang mit anderen Kulturen ist spannend, erfordert gleich-zeitig aber auch große Sensibilität. Das gilt besonders im medizinischen Be-reich. Um deutsche Medizinstudierende für dieses Thema zu sensibilisieren und die Integration ausländischer Medizin-studierender zu verbessern, gibt es an der Münchener Universität das Projekt „In-ternational Medical Culture“ (IMECU) unter der Leitung von Fabian Jacobs und Barbara Habermann.

Das erste Seminar im Rahmen des Projekts fand im Sommersemester 2011 statt. In einem semesterbegleitenden Kurs tauschten sich Medizinstudierende über Stereotype und Vorurteile aus und probierten in Rollenspielen, welche in-terkulturellen Aspekte in verschiedenen Konstellationen wie beispielsweise „deutscher Arzt im ausländischen Um-feld“ oder „ausländischer Patient im deut-schen Umfeld“ zum Tragen kommen. Das Besondere ist dabei, dass die deutschen und ausländischen Studierenden in ho-hem Maße voneinander lernen.

So können die ausländischen Stu-dierenden über ihre Erfahrungen in der für sie fremden deutschen Kul-tur berichten und Schwierig-keiten damit thematisieren. Den deutschen Studieren-den wiederum kann auf diese Weise bewusst werden, welche für sie „normalen“ Ge-gebenheiten be-fremdlich wirken; umgekehrt erfahren sie interkulturelle Unterschiede durch eigene Anschauung. Beiden Seiten wird so ermöglicht, sich zu re-fl ektieren und den ande-ren in seiner Besonderheit wahrzunehmen und zu re-spektieren. Den ausländischen Studierenden soll die Integration erleichtert werden, während die deut-schen Teilnehmer sich auf Auslandsaufent-halte vorbereiten können.

Doch die Wirkung des Projektes geht weit darüber hinaus, denn die Teilneh-mer werden durch ein Baukasten-Prinzip auch in die Weiterentwicklung des Pro-jektes einbezogen. Nach dem ersten Bau-

stein – dem semesterbegleitenden Seminar – folgen ein zweiter und ein dritter, in denen das Engagement der Teilnehmer gefragt ist. Mit ihrem Wissen und den von ihnen ge-machten Erfahrungen entwickeln sie Pro-jekte und Initiativen, die sie anschließend

in die Praxis umsetzen.

So entstand beispielsweise ein Angebot für ausländische Studienkolleg-Teilneh-mer, die ein Medizinstudium planen. Um ihre Motivation zu erneuern, geben fort-geschrittene Medizinstudierende Einblick in das Studium. Andere studentische Pro-jekte umfassen ein Mentorenprogramm für ausländische Erstsemester oder the-menspezifi sche Symposien. Die Fokus-sierung auf die Medizinische Fakultät der LMU ist hierbei gewollt, denn es geht um

die fachspezifi sche Förderung interkul-tureller Kompetenz.

Obwohl es sich um ein freiwil-liges Angebot handelt, ist das In-teresse der Studierenden an dem Projekt sehr groß. Ursprünglich war geplant, das Seminar ein-mal jährlich stattfi nden zu las-sen. Aufgrund des großen Zu-laufs fi ndet es nun jedoch jedes

Semester statt. Inzwischen gibt es verschiedene Ideen zur festen

Integration des Seminars in das Curriculum. Denn das Thema des kultursensiblen medizinischen Han-delns ist gerade in Bezug auf die Mi-grantenversorgung aktueller denn je.Unter anderem zeigt sich das in den

zahlreichen Kooperationen mit anderen Projekten. Dass die Vernetzung hilfreich ist, wird schon an der Einbindung man-cher Angebote in das Seminar deutlich. So schickt beispielsweise das Bayrische Zentrum für Transkulturelle Medizin eine ihrer Dolmetscherinnen, sodass die Stu-dierenden mit einem nicht-deutschspra-

chigen Patienten ein Anamnesegespräch über eine Dolmetscherin simulieren kön-nen. Ein anderes Beispiel ist das mit Hilfe von „Ärzte ohne Grenzen“ durchgeführte Planspiel: Die Studierenden werden in ein Entwicklungsland entsandt, wo sie in einem Flüchtlinscamp die Gesundheits-versorgung aufbauen sollen. Bei den auf-tretenden Schwierigkeiten handelt es sich um reale Probleme, die Mitarbeiter erlebt haben.

Medizinstudierende der Münchner Uni-versität können durch IMECU interkultu-relle Kompetenzen erlangen und in den ver-schiedensten Bereichen anwenden. Sei es, dass sie als deutsche Austauschstudenten oder Mitarbeiter einer humanitären Or-ganisation ins außereuropäische Ausland gehen oder hierzulande ausländische Pa-tienten betreuen; sei es, dass sie als auslän-dische Medizinstudierende Anschluss su-chen oder im deutschen Umfeld arbeiten. Von dem Nutzen, den sich beide Gruppen im Seminar bringen und durch die Weiter-gabe der Erfahrungen von Studierenden an Studierende lebt und wächst das Projekt. Damit könnte es zum Vorbild werden, um auch an anderen medizinischen Fakultäten Studierende für den interkulturellen Um-gang zu sensibilisieren.

Voneinander lernenProjekt IMECU will kulturelle Sensibilität fördernvon Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

Verlässliche Helfer vor dem PhysikumNeue Auflage der MEDI-LEARN Skriptenreihe erscheint im Oktobervon Kare Ahlschwede (MEDI-LEARN Redaktion)

Auch Gutes und Bewährtes lässt sich immer noch ein bisschen besser ma-

chen. Genau das hat der MEDI-LEARN Verlag in diesem Sommer bei seiner Skriptenreihe getan, sodass im Okto-ber die mittlerweile 5. Aufl age erschei-nen kann. Sie stellt nicht lediglich eine Überarbeitung dar, sondern wurde in vie-len Punkten auch konzeptionell erweitert. Gleich geblieben ist hingegen der studen-tenfreundliche Preis.

Ansonsten aber sind die Unterschiede zur Vorgänger-Version diesmal so groß wie nie zuvor. Die augenfälligste Ver-änderung ist sicherlich, dass sämtliche Seiten farbig gedruckt werden – wobei „farbig“ nicht dasselbe ist wie „bunt“. Mit Ausnahme der nun ebenfalls kom-plett kolorierten Abbildungen beherr-schen dezente Blautöne das Gesamtbild, das insgesamt ruhig und aufgelockert wirkt. Mediengestalter sprechen von „viel Weißraum“, und die Benutzer der Hefte freuen sich über reichlich Platz für eigene Notizen.

Dieser Platz erhöht den Gebrauchs-wert der Skripte ebenso wie das hoch-

wertige Papier, auf dem sich besonders gut mit Textmarkern arbeiten lässt. Ein klares und leicht vergrößertes Schriftbild hilft vorzeitiges Ermüden beim stunden-langen Lesen vor den Prüfungen zu ver-meiden und die einheitlich gestalteten, wiederkehrenden Elemente wie „Merke-Kästen“ oder „Fürs Mündliche“ erleich-tern das schnelle Zurechtfi nden.

mehr als 5000 Protokolle wurden ausgewertet

Gerade in die letztgenannte Rubrik wurde von den MEDI-LEARN Mitarbei-tern aus gutem Grund viel Arbeit investiert. Mehr als 5000 Prüfungsprotokolle aus den vergangenen Jahren kamen auf den Tisch und bestimmten den deutlich erweiterten Inhalt der Sonderseiten speziell zur Vor-bereitung auf das Gespräch mit dem Prü-fer. Wie überall sind dabei Fragen aus Exa-mens-Terminen eingefl ossen, die zum Teil erst wenige Monate zurückliegen.

Sichtbares Ergebnis dieser wahr-scheinlich einzigartigen statistischen Auswertung früherer Prüfungsrunden

war zunächst eine gigantische Matrix von Werten. Aus ihr setzt sich – ganz ähnlich wie im gleichnamigen Film – für das geübte Auge irgendwann ein aussagekräftiges Bild zusammen: Wo-nach wurde in welchem Examenszeit-raum wie oft gefragt?

Weil diese Information bei der Vor-bereitung in begrenzter Zeit so wert-voll ist, wurde die Matrix zur Grund-lage eines völlig neuen Details, das es ab der bevorstehenden 5. Aufl age ge-ben wird: Über jedem Kapitel ist ange-geben, mit welcher relativen Häufi gkeit der Stoff des jeweiligen Abschnitts in den bisherigen Prüfungen vorkam. Hie-raus lässt sich auch ableiten, mit welcher Wahrscheinlichkeit dieser Stoff in künf-tigen Prüfungen vorkommen wird. Gibt es wohl überhaupt einen Prüfungskandi-daten, der genau das nicht immer schon gerne wissen wollte?

Auch daran zeigt sich: Nutzerfreund-lichkeit und Gebrauchswert waren die beiden bestimmenden Leitlinien der in-novativen Konzeption unserer Skripten-reihe. Das gilt nicht zuletzt für ihre digi-

Interdisziplinär

talen Erweiterungen. Bei jeder Abbildung im gedruckten Heft gibt es einen Verweis auf ihre elektronische Entsprechung im Online-Bildarchiv, das ebenso neu ge-staltet wurde wie der unverzichtbare Er-rata-Bereich. In dem allerdings wird hof-fentlich wenig los sein, denn sachliche Richtigkeit und sogar die Rechtschrei-bung wurden in einem mehrstufi gen Pro-zess wieder und wieder überprüft.

Kurz vor dem Physikum möchtest du deine Zeit ziemlich sicher nicht mit lan-gem Blättern verbringen. Zu den im In-ternet verfügbaren, praktischen Hilfs-mitteln gehört deshalb außerdem eine Onlinesuche nach Schlagwörtern im ge-samten Text aller Skripte – frei nach dem Motto: „Irgendwo hatte ich das doch schon gelesen …“

Neben allen Neuerungen gibt es genug Bekanntes und Vertrautes, dass die 32-tei-lige Skriptenreihe von MEDI-LEARN bei Jungmedizinern längst zu einem Maßstab effektiver Vorbereitung auf schriftliche und mündliche Prüfungen gemacht hat.

Recht & Geld

So können die ausländischen Stu-dierenden über ihre Erfahrungen in der für sie fremden deutschen Kul-tur berichten und Schwierig-keiten damit thematisieren. Den deutschen Studieren-den wiederum kann auf diese Weise bewusst werden, welche für sie „normalen“ Ge-gebenheiten be-fremdlich wirken; umgekehrt erfahren sie interkulturelle Unterschiede durch eigene Anschauung. Beiden Seiten wird so ermöglicht, sich zu re-fl ektieren und den ande-ren in seiner Besonderheit wahrzunehmen und zu re-spektieren. Den ausländischen Studierenden soll die Integration erleichtert werden, während die deut-schen Teilnehmer sich auf Auslandsaufent-halte vorbereiten können.

Doch die Wirkung des Projektes geht weit darüber hinaus, denn die Teilneh-mer werden durch ein Baukasten-Prinzip auch in die Weiterentwicklung des Pro-jektes einbezogen. Nach dem ersten Bau-

Mit ihrem Wissen und den von ihnen ge-machten Erfahrungen entwickeln sie Pro-jekte und Initiativen, die sie anschließend

in die Praxis umsetzen.

ihre Motivation zu erneuern, geben fort-geschrittene Medizinstudierende Einblick in das Studium. Andere studentische Pro-jekte umfassen ein Mentorenprogramm für ausländische Erstsemester oder the-menspezifi sche Symposien. Die Fokus-sierung auf die Medizinische Fakultät der LMU ist hierbei gewollt, denn es geht um

die fachspezifi sche Förderung interkul-tureller Kompetenz.

Obwohl es sich um ein freiwil-liges Angebot handelt, ist das In-teresse der Studierenden an dem Projekt sehr groß. Ursprünglich war geplant, das Seminar ein-mal jährlich stattfi nden zu las-sen. Aufgrund des großen Zu-laufs fi ndet es nun jedoch jedes

Semester statt. Inzwischen gibt es verschiedene Ideen zur festen

Integration des Seminars in das Curriculum. Denn das Thema des kultursensiblen medizinischen Han-delns ist gerade in Bezug auf die Mi-grantenversorgung aktueller denn je.Unter anderem zeigt sich das in den

zahlreichen Kooperationen mit anderen Projekten. Dass die Vernetzung hilfreich ist, wird schon an der Einbindung man-cher Angebote in das Seminar deutlich. So schickt beispielsweise das Bayrische Zentrum für Transkulturelle Medizin eine ihrer Dolmetscherinnen, sodass die Stu-dierenden mit einem nicht-deutschspra-

Projekt IMECU will kulturelle Sensibilität fördern

Fortsetzung auf Seite 2

Page 2: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

2Seite September/Oktober 2012Medizin aktuell

beteiligen können. „Damit der Weltanäs-thesie-Tag ein großer Erfolg wird, sollten möglichst viele Anästhesisten diesen Tag aktiv vor Ort mitgestalten“, lädt Götz Geld-ner, Präsident des BDA, ein. „Jeder, der teil-nimmt, hat die Chance, Patienten und An-gehörige zu informieren, aufzuklären und letztlich von unseren hohen Qualitätsstan-dards zu überzeugen“, so Gabriele Nöldge-Schomburg, Präsidentin der DGAI.

Um Anästhesisten in Klinik und Praxis bei der Durchführung von öffentlichkeits-wirksamen Maßnahmen rund um den Welt-anästhesie-Tag zu unterstützen, haben der BDA und die DGAI einen Aktionskoffer zum kostenfreien Download unter www.weltanästhesietag.de bereitgestellt. Darin befinden sich zum Beispiel Patientenvor-träge zu Anästhesie und Notfallmedizin, Ankündigungen für die lokale Presse oder auch Vorlagen für Poster und Flyer. Auch für die Teilnahme an der bundesweiten Te-lefonaktion oder für die Durchführung ei-ner eigenen Telefonsprechstunde stehen Services zum Download bereit.(Die Platzierung dieses Artikels wurde unter-stützt vom BDA - Berufsverband Deutscher An-ästhesisten e.V.)

Am 16. Oktober wird alljährlich in vie-len Ländern mit dem Weltanästhesie-

Tag die Durchführung der ersten Äthernar-kose gefeiert. Mit Patientenvorträgen und einer bundesweiten Telefonaktion wollen der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA) und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) den Weltanästhesie-Tag auch in Deutschland ins Blickfeld der Öffentlich-keit rücken. Für alle teilnehmenden Kli-niken und Praxen stehen kostenfreie Servi-cematerialien zum Download bereit.

Im Rahmen der bundesweiten Kampa-gne „Narkose in sicheren Händen“ wol-len der BDA und die DGAI ihre Kollegen und Kolleginnen aktivieren, gemeinsam den Weltanästhesie-Tag in Deutschland zu eta-blieren. Dabei setzten die beiden Verbände spannende Impulse für lokale Aktionen, wie zum Beispiel Vortragsveranstaltungen für Patienten und Angehörige rund um die The-men Anästhesie und Notfallmedizin. Einen Schwerpunkt des Themas Notfallmedizin wird die Kampagne „Stärkung der Laienre-animation“ darstellen, die mit dem Welta-nästhesie-Tag am 16. Oktober 2012 offiziell startet. Zudem wird eine zentrale, bundes-weite Telefonaktion in Tageszeitungen ini-tiiert, an der sich die Kliniken und Praxen

Narkose in sicheren HändenAktionen zum Weltanästhesie-Tag Berufsverband Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA)

MEDI-LEARN Special Anästhesie Wir bieten dir online in Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Anästhe-sisten (BDA e.V.) im Rahmen der Aktion „Anästhesist werden“ umfassende Infos zu diesem Tätigkeitsfeld mit Zukunft.Mehr gibt es online unterwww.medi-learn.de/bda

Da den gesamten Stoff der vorkli-nischen Semester ohnehin niemand

lernen kann, kommt es zunächst und vor allem auf eine sinnvolle Auswahl an. Die wird nun schon seit Jahren immer wieder an die neuesten Trends der IMPP-Fragen angepasst und mit den vom IMPP ver-wendeten Original-Bildern ergänzt.

Eine klare Sprache und Gliederung tra-gen dazu bei, dass der ausgewählte Stoff in sehr begrenzter Zeit aufgenommen werden kann. Dazu wird ein dreistufiger Lernprozess empfohlen, der möglichst das gesamte Semester umfassen sollte, in dem der Nutzer am Physikum teilneh-men möchte. In der ersten Phase geht es im Rahmen der Klausurvorbereitung um die Erarbeitung des Lernstoffs in durch-schnittlich drei Tagen pro Skript. Flankie-rend ist es durchaus sinnvoll, das jewei-lige Thema außerdem bereits zu kreuzen. Hinweise auf fällige Pausen und Cartoons aus der Rippenspreizer-Kollektion sor-gen dafür, dass das Lernen nicht in den Wahnsinn führt und sogar ein bisschen Spaß bringt.

In der zweiten Phase ungefähr ab Be-ginn der vorlesungsfreien Zeit geht es dann um die Festigung und Vertie-fung des Gelernten. Dazu empfehlen die MEDI-LEARN Experten, pro Tag ein Skript zu wiederholen und parallel dazu das jeweilige Fach examensweise zu kreuzen. Die neuesten Examen sollten je-doch für die dritte Phase aufgespart wer-den, in der ausschließlich diese dann tage-weise zu kreuzen sind. Die Skripte dienen in dieser Zeit hauptsächlich als Nach-schlagewerk und zuletzt dann für die Vor-bereitung auf die mündlichen Prüfungen.

Sind auch die geschafft, dürften die blauen Hefte noch lange nach dem Physi-kum einen Ehrenplatz in deinem Bücher-regal behalten – schließlich haben sie als verlässliche Helfer dazu beigetragen, eine der höchsten Hürden des Medizinstudi-ums erfolgreich zu meistern.

Neue Auflage der Skriptenreihe im OktoberFortsetzung von Seite 1

So entsteht dein MEDI-LEARN SkriptDa im Examen als auch in Klausuren sehr häufig Altfakten gefragt werden, eliminieren zu nächst sämtliche Falschantworten (1) aus letzten zehn Examina (2). Danach werden exotische Inhalte aussortiert (3). Nachdem sämtliche IMPP relevanten Fakten verschlagwortet (4) sind, werden die Schwerpunkte aus über 5.000 mündlichen Prüfungsprotokollen (5) hinzugegeben. Danach entsteht durch das thematische Sortieren (6) und eine methodisch-didaktische Auf arbeitung (7) unserer Examensexperten dein MEDI-LEARN Skript (8).

Jetzt auch fürAndroid

Erhältlich im App Store

Wissen, was bei der Auslands-famulatur zu erwarten ist.LänderinformationenJetzt bestellen:aerzte-finanz.de

49x32_MLZ-sw 4 04.05.12 08:33

Page 3: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

September/Oktober 2012 3SeiteLernen im Ausland

mäßig eine Inn Party statt. Recht junges Publikum, aber Spitzenstimmung!

Eigentlich lassen sich so ziemlich alle Infos für Reisen und Ausflüge aus dem Lo-nely Planet ziehen – für günstige Unter-künfte lohnt es sich aber, nach dem Back-packer Hostel Guide „Coast to Coast“ Ausschau zu halten, der umsonst in den Touristen-Infos oder auch in Hostels zu finden ist. Super Tipp für eine einmalige Afrika-Erfahrung: Malealea Lodge im gleichnamigen Village in Lesotho. Von hier aus werden Reittouren mit Übernach-tung in einem Dorf angeboten, was nicht nur wegen der Landschaft und der Stille eindrucksvoll ist, sondern auch, weil die Menschen dort noch beinahe wie im Mit-telalter leben. Der Stadtteil Observatory bietet einiges an Restaurants und unge-wöhnlichen Kneipen – sicherlich kann man mehr als einen Abend dort verbrin-gen, da sich hier internationales Publikum und die „locals“ am Tresen treffen.

Wohnungen und Zimmer für Studenten gibt es en masse. Auf der Suche nach Woh-nungen lohnt es sich aber auch, nach An-geboten an Schwarzen Brettern in der Uni-versität (Upper Campus), am Spar Market in der Station Road oder am Pick’n’Pay Markt St. Peter Square zu schauen. Wie das Tygerberg Hospital hat auch das Groote Schuur Hospital eine „students residence“, die sich Rochester House nennt. Leider ist es internationalen Studenten nicht mög-lich, dort ein Zimmer zu bekommen.

Eine Alternative ist Ann Chapple Real Estate, eine Immobilienvermittlerin, die Häuser oder Zimmer an Studenten ver-

Kommilitonen, die während des PJ in Ty-gerberg tätig waren, Verhältnisse wie in der Big-Brother-Serie auf: Die Studenten lebten eng zusammen und da kollert es dann auch schon mal im Lager. Deshalb würde ich das GSH empfehlen und nenne weiter unten ein paar Adressen, um die Wohnungssuche zu vereinfachen.

Wer Ms. Jacobs eine E-Mail an [email protected] mit dem Wunsch nach einem PJ-Tertial schreibt, der be-kommt per Post einen Bewerbungsbogen, in dem alles Weitere erklärt ist. Insgesamt sind das Bewerbungsverfahren und die Bestätigung des PJ gut organisiert.

BearBeitungsgeBühr mit der Post geschickt

Ein Studienvisum für den Zeitraum des Aufenthaltes kann beim südafrikanischen Generalkonsulat München für Bürger Bayerns und Baden-Württembergs sowie bei der Botschaft in Berlin für die Bür-ger anderer Bundesländer beantragt wer-den. Eine Bearbeitungsgebühr von rund 50 Euro, eine Einlage von 767 Euro und ein Nachweis über Tuberkulose-Frei-heit wird verlangt. Mein Antrag wurde in München bearbeitet; das dortige Konsu-lat verfügt aber nicht über ein Konto, so-dass ich den Betrag allen Ernstes in bar dort hingeschickt habe.

Das Visum habe ich zwar bekommen, aber für die Rückerstattung des Geldes wird der original Reisepass und die ori-ginal Quittung benötigt. Kurzum: Er-spart euch das, reist als Touristen ein und

Einen Teil meines Praktischen Jahres wollte ich gern im südafrikanischen

Kapstadt verbringen. Ich habe das Innere-Tertial im Groote Schuur Hospital (GSH) absolviert und hatte wirklich Glück – so-wohl was die „interns“ anging, mit denen ich zusammen gearbeitet habe, als auch den Professor, der hier leitend tätig war. In der Regel waren die Visiten informa-tiv und gaben dem Begriff „bedside te-aching“ für mich eine neue Dimension. Allerdings gab es auch PJ-ler, die weni-ger zufrieden waren, so in der Cardiotho-racic Unit, dem eigentlichen Flaggschiff des Krankenhauses.

Prinzipiell ist zu sagen, dass sowohl Ärzte als auch Schwestern an Studenten gewöhnt sind und man herzlich empfan-gen wird. Wer sich einbringt, darf auch zupacken! Über das britische System in den Krankenhäusern gibt es ja bereits ei-nige Berichte, weshalb ich lieber versu-chen möchte, ein paar hilfreiche Tipps weiterzugeben, die mir in der Zeit in Kap-stadt weitergeholfen haben.

Neben dem GSH habe ich mich auch am Tygerberg Hospital beworben und bin rückblickend froh, dort abgelehnt worden zu sein. Denn Tygerberg ist ein Stadtteil relativ weit außerhalb des Zentrums, so-dass ein Mietwagen unerlässlich gewesen wäre. Der Vorteil dort ist, dass die Verwal-tung den internationalen Studenten einen eigenen Bungalowkomplex zur Verfügung stellt – also entfällt die Wohnungssuche. Die Zimmer sind okay, es gibt Gemein-schaftsküchen, allerdings nur mit Mikro-welle. Jedoch fielen uns bei Besuchen von

Vier Monate am Fuße des TafelbergesBericht über ein PJ-Tertial im Groote Schuur Hospital der südafrikanischen Metropole Kaptadt von Arne Driessen

zu gegebener Zeit wieder aus, um euer Touristenvisum (90 Tage Aufenthaltsge-nehmigung) zu verlängern. Das funktio-niert auch und erspart Aufwand und un-nötige Kosten.

Die Vorsichtsmaßnahmen im Alltag, die Südafrika-Reisenden ständig empfoh-len werden, seien an dieser Stelle nicht noch mal wiederholt. Allerdings sollte man einige wirklich beherzigen, da man sich schnell in gefährliche Situationen manövrieren kann. Besonders im Stadt-teil Observatory traten während meines Aufenthalts vermehrt Überfälle auf, da es als das Viertel mit vielen internatio-nalen Studenten gilt. So ist es besonders nach 22 Uhr abends ratsam, nicht alleine aus dem Haus zu gehen, das Handy in den Strumpf zu stecken und lediglich eine ge-wisse Summe für ein paar Bier in der Ta-sche zu haben. Glücklicherweise wird selten physische Gewalt angewendet. Al-les in allem kein Grund zur Sorge, wenn man ein paar Dinge beachtet.

Telefonanrufe von Kapstadt aus sind mit Worldcom oder Eurocall-Karten am güns-tigsten. Prepaid-Karten fürs Mobiltelefon sind in Supermärkten erhältlich. Guthaben für die Karten gibt es an den meisten Tank-stellen oder in Supermärkten.

Während der Sommermonate findet in Kapstadt montags abends am Clifton II Strand eine Art Fackel- und Feuerfest statt. Leute versammeln sich mit Trom-meln und Feuerbällen am Strand und fei-ern den Sonnenuntergang (gegen 19.30 Uhr). Sonntag abends findet im La Mer zwischen Camps Bay und Clifton regel-

mittelt. Einfach mal anrufen und fragen, was sie im Angebot hat, schadet sicher-lich nicht. Es lohnt sich, über den Preis ein bisschen zu verhandeln.

Nelly und ihre Tochter Charmaine be-treiben eine „Lodge“, die aus fünf Häu-sern im Stadtteil Observatory besteht ([email protected]). Vermietet wer-den hier Betten pro Nacht, sodass der Zimmermitbewohner schon mal wech-selt. Meine Erfahrung: für den Beginn eine super Adresse, um Kontakte zu knüp-fen, da es eine Anlaufstation für viele in-ternationale Studenten ist. Aber günstiger wohnt man sicher privat!

manche autohändler geBen eine rückkaufgarantie

Um ein Auto kümmert man sich am be-sten vor Ort. Das ist ratsam, wenn man wie ich vier Monate bleibt und in den vollen Genuss der Stadt kommen möchte. Wir hatten ein Mietauto, da wir immer die Möglichkeit hatten, die Kosten zu teilen. Je länger der Aufenthalt ist, umso eher lohnt es sich, ein eigenes Auto zu kau-fen. Kosten für Ersatzteile und Repara-turen muss man dann natürlich selber tra-gen. Autos kaufen kann man von privat, zum Beispiel von PJ-lern, die Kapstadt verlassen, oder von Händlern. Von denen geben einige sogar eine Rückkaufgaran-tie zu einem bestimmten Preis für den Wa-gen. Allerdings ist der Rückkaufpreis sel-ten höher als die Hälfte des Kaufpreises.

Fortsetzung des Artikels im Internet unter www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Der mehr als 1000 Meter hohe Tafelberg ist das weithin sichtbare Wahrzeichen von Kapstadt, der nach Johannesburg und Durban drittgrößten Stadt Südafrikas.

Page 4: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

4Seite September/Oktober 2012Für dich gelesen

Titel: Klinikleitfaden ChirurgieAutoren: H.-R. Nürnberger, F.-M. Hasse, A. PommerVerlag: ElsevierISBN: 978-3-437-22452-2Preis: 49,95 Euro

KurzbeschreibungIn der nunmehr 10. Aufl age begleitet die Checkliste junge Mediziner bei der prak-

Unentbehrliche Hilfe im Stationsalltagtischen Arbeit auf chirurgischen Stati-onen, indem sie das notwendige Wissen kurz und im handlichen Format bereit-hält. Dabei deckt sie alle relevanten Be-reiche ab, von Stationsablauf und Ar-beitstechniken über Notfallmanagement und Operationsabläufe bis zum Detail-wissen verschiedenster chirurgischer Er-krankungen.

ZielgruppeDie Checkliste Chirurgie eignet sich für alle auf Station tätigen Mediziner zum schnellen Nachschlagen, sowohl für Stu-dierende im Blockpraktikum, Famu-lanten, PJler als auch Chirurgen (in der Weiterbildung).

InhaltEingestiegen wird mit den Grundlagen wie Anamnese und Untersuchungstech-niken, ebenso wenig fehlen Informatio-nen über den Stationsalltag und perio-perative Maßnahmen. Über das Kapitel Notfallmanagement mit Hinweisen zur Behandlung schwer verletzter Patienten geht es dann zu den chirurgischen Krank-

heitsbildern. Diese sind nach Organ-systemen geordnet und beinhalten das Wissen, das zur Diagnosestellung und Behandlung notwendig ist. Abschlie-ßend werden im Teil „Operationslehre“ die wichtigsten bzw. häufi gsten Operati-onen Schritt für Schritt beschrieben.

DidaktikIn Stichworten und kurzen Sätzen werden die für Diagnose und Behandlung wich-tigen Informationen aufgeführt. Ergänzt und aufgelockert werden die Angaben durch Zeichnungen und Tabellen, aber auch CT-Bilder. So werden Sachverhalte übersichtlich und anschaulich dargestellt, was einen schnellen Ein- und Überblick beim Nachschlagen gewährleistet.

AufbauEin Farbsystem erleichtert die Orientie-rung im Buch: grau für die Grundlagen, grün für die Notfälle, blau für die chirur-gischen Krankheitsbilder und rot für die Operationsabläufe. Durch die Übernahme der Farben auf ein Register lässt sich die Checkliste zielsicher im entsprechenden

Teil aufschlagen. Die Gliederung der letz-ten beide Teile Krankheitsbilder und Ope-rationslehre ist aufeinander abgestimmt, sodass die theoretische Vorbereitung auf Operationen erleichtert wird.

PreisFür 54,99 Euro erhält man mehr als 800 Seiten Checkliste und die Möglichkeit, sie auch elektronisch zu nutzen. Für die Masse an enthaltenem Wissen und das praktische Format ein fairer Preis.

FazitDie Checkliste gilt schon Generationen von Medizinern als unentbehrliche Hilfe im Stationsalltag. Wer die Kittelcoach-App bereits nutzt oder bereit ist, sie zusätzlich zu erwerben, kann die komplette „Checkliste Chirurgie“ gratis la-den und elektronisch nutzen.

Titel: Klinikmanual ChirurgieAutoren: Michael Zünd, Jochen Lange, Markus LüdinVerlag: SpringerISBN: 978-3-540-72507-7Preis: 32,95 Euro

Titel: Checkliste ChirurgieAutoren: Felix Largiadèr, Hans-Detlev Saeger, Marius KeelVerlag: ThiemeISBN: 978-3-13-522510-4Preis: 54,99 Euro

KurzbeschreibungIm handlichen Format defi niert sich dieses Werk als „Ratgeber bei jedem chirurgischen

Einsatz“. Die relevanten Informationen für die (praktische) Arbeit werden übersicht-lich und klar dargestellt, sodass mit wenig Aufwand alles Wissenswerte schnell in Er-fahrung gebracht werden kann.

ZielgruppeDas Buch richtet sich an alle Mediziner ab den klinischen Semestern, von Studie-renden bis zu Assistenzärzten. Trotz der knappen Zusammenfassung der Inhalte kann der Klinikleitfaden zur Klausurvor-bereitung genutzt werden. Seinen Zweck erfüllt er aber vor allem beim Nachschla-gen und Wiederholen einzelner Aspekte chirurgischer Teilgebiete, wobei er einen genaueren Überblick auch über weniger vertraute Themen gibt.

InhaltDer größte Teil des Buches ist den einzel-nen chirurgischen Krankheitsbildern ge-widmet, die nach Organsystemen geord-net sind. Hinzu kommen allgemeinere Themen wie Hinweise für die Stations-arbeit, chirurgische Arbeitstechniken und

apparative Diagnostik sowie Organspende und Infektionen. Abgerundet wird das in-haltliche Angebot durch Problemfälle der Arzneitherapie und die AO-Klassifi kation der Frakturen langer Röhrenknochen.

DidaktikJedes Kapitel über chirurgische Krank-heitsbilder beginnt mit einer kurzen Wie-derholung der anatomischen Grundlagen, gefolgt von Leitsymptomen und Differen-zialdiagnosen. Diagnostische Methoden werden ebenso angesprochen wie prä- und postoperative Maßnahmen. In stichwort-artigen Sätzen werden die wichtigsten In-halte aufbereitet, sodass alle Informationen in kurzer Zeit wiederholt werden können.

AufbauEin Kurzinhaltsverzeichnis sorgt von An-fang an für eine grobe Orientierung, wäh-rend ausführliche Angaben im vorderen Teil sowie eine Inhaltsübersicht zu Beginn jedes Kapitels ein schnelles Auffi nden des gesuchten Sachverhaltes ermöglichen. Das auf der Außenseite abgebildete Register er-

möglicht das zielgenaue Aufschlagen eines bestimmten Kapitels. Zeichnungen und Ta-bellen ergänzen die Stichworte, wo dies nö-tig und sinnvoll ist.

PreisKnapp 50 Euro für geballtes Wissen auf 828 Seiten im Kitteltaschenformat mit dem „Plus im Web“ auf dem Elsevier-Por-tal sind gerechtfertigt und gut investiert.

FazitZum Wiederholen und Nachschlagen ist der Klinikleitfaden Chirurgie sehr gut geeignet, zumal das praktische Format es erlaubt, ihn stets dabei zu haben. Wer Aspekte vertiefen möchte oder ausführ-lichere Grundlagen sucht, der sollte ein detailliertes Lehrbuch zurate ziehen.

KurzbeschreibungDas Klinikmanual Chirurgie aus dem Springer Verlag soll ein Begleiter durch

Schnelle, präzise und zuverlässige Informationden Praxisalltag sein. Gerade wenn die Zeit zum Blättern fehlt, bietet es Infor-mationen schnell, präzise und zuverläs-sig. Der von drei in der Schweiz tätigen Chirurgen verfasste Band enthält Anga-ben zu Notfällen und Leitsymptomen, zur Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Traumatologie sowie zu Medikamenten.

ZielgruppeDie Buchreihe der Klinikmanuale eig-net sich vor allem für Ärzte in der Wei-terbildung, insbesondere Berufsein-steiger. Sie stellen einen an typischen Situationen orientierten Ratgeber für die Kitteltasche dar, kurz und präzise formuliert.

InhaltJeder Abschnitt ist praxisgerecht geglie-dert in die Unterpunkte Anamnese, obli-gate und ergänzende Diagnostik, thera-peutisches Vorgehen, Operationstaktik, -vorbereitung und -anmeldung sowie postoperative Maßnahmen.

DidaktikIn der Kürze liegt die Würze. Jedem Krank-heits- oder Verletzungsbild ist eine Defi ni-tion vorangestellt, die häufi g aus nur weni-gen Wörtern oder einigen Sätzen besteht. Dann folgen in übersichtlichem zweispal-tigen Layout die schon genannten Unter-punkte meist stichwortartig, ergänzt um Cave-Hinweise auf Gefahrensituationen und viele Tipps für die Praxis. Tabellen helfen beim strukturierten Vorgehen und erleichtern die Entscheidungsfi ndung.

AufbauBreiten Raum nehmen zu Beginn die Notfälle ein, alphabetisch angeordnet von „Akutes Abdomen“ bis „Verbren-nungen“. Ganz ähnlich geht es mit den Leitsymptomen für die Differenzialdi-agnose weiter, wiederum alphabetisch von „Dysphagie“ bis „Thoraxschmerz“ und mit Verweisen auf die entspre-chenden Folgekapitel. Zwei allgemeine Abschnitte behandeln Operationsvoraus-setzungen bzw. das postoperative Ma-nagement, bevor die chirurgisch thera-

pierbaren Erkrankungen, sortiert nach Körperregionen, besprochen werden.

PreisDie enorme Informationsdichte auf mehr als 400 Seiten rechtfertigt ohne Weiteres den Preis von 32,95 Euro für ein „Kitteltaschenbuch“ im Format 19 x 12 Zentimeter mit fl exiblem, abwasch-baren Einband.

FazitFür Assistenten der Weiterbildung ist es nicht möglich, das gesamte chirurgische Fachwissen von Anfang an jederzeit prä-sent zu haben. Das Klinikmanual soll da-bei helfen, immerhin die häufi gsten Pro-bleme des chirurgischen Alltags rasch und praxisorientiert zu beherrschen.

Blick in die Foren

Diskussion über Studienplatz-Chancen Reicht meine Abiturnote? Welche Sozialkriterien kommen in Betracht? Wie viele Wartesemester werde ich wohl brauchen? Kurz: Wie stehen meine Chancen auf einen Medizin-studienplatz jetzt und in Zukunft? Für Studienbewerber ist das die Frage aller Fragen, und die zugehörige Dis-kussion im MEDI-LEARN Forum inzwischen eine der umfangreichsten überhaupt. Ein bewährter Treffpunkt für Ratsuchende und Trostbedürftige, wenn’s auch nach „8 WS“ immer noch nicht geklappt hat:http://www.medi-learn.de/MF36121

Erst Familie gründen, dann studieren?Nicht nur für Auslandsaufenthalte, Praktika oder eine Berufsausbildung lassen sich die Wartesemester nutzen. Bekanntlich stellen Frauen in den medizinischen Fakultäten mittlerwei-le die Mehrheit, und auf dem langen Weg bis zur Facharztprüfung gibt es kaum einen geeigneten Zeitpunkt, sich einen eventuell vorhandenen Kinderwunsch zu erfüllen. Manche Studienbewerberinnen überlegen deshalb, das Problem lieber noch vor dem ersten Semester zu lösen: http://www.medi-learn.de/MF78878

Wie man dem Esel eine Brücke bautSie klingen meist wie das Geplap-per von Wahnsinnigen, machen in Wahrheit aber gerade vor schwie-rigen Prüfungen defi nitiv Sinn: die Eselsbrücken. Deshalb fabriziert der Schauspieler Theo Lingen in jedem Semester wieder Ochsenschwanz-suppe aus toten Mäusen, und Jung-mediziner denken beim Anblick eines Edeka-Ladens fast unaus-weichlich an fettlösliche Vitamine. Eine Sammlung fi ndest du unter:http://www.medi-learn.de/MF4749

Sonderwäsche für den Präpkurs-KittelZwar müssen Verstorbene keine Sepsis fürchten, aber Hygiene ist im Präparierkurs dennoch ein Thema. Kommt der Kittel anschließend ein-fach so in den Rucksack? Die Frage ist berechtigt, spielt aber in der Praxis kaum eine Rolle: Der eigene Garde-robenschrank ist inzwischen Standard in vielen Anatomie-Gebäuden. Erfah-rungsberichte und praktische Tipps – beispielsweise zur kollektiven Wä-sche von Kitteln – gibt es unter:http://www.medi-learn.de/MF77651

Gemeinsam durchs Hammerexamen 2012Wer im Oktober sein Hammerexa-men absolviert, braucht sich im MEDI-LEARN Forum wahrlich nicht einsam zu fühlen. An die 70.000 Mal wurden bis zum Sommer die zahl-losen Beiträge zur Diskussion bereits angeklickt. Nach den Erfahrungen könnte sich diese stattliche Zahl leicht verzehnfachen. Die Herbst-HEx’ler des Jahres 2012 treffen sich hier:http://www.medi-learn.de/MF77651

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei:

www.medi-learn.de/gw427

lichere Grundlagen sucht, der

eintragen und schon bist du dabei:

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei:

www.medi-learn.de/gw428

bleme des chirurgischen Alltags

eintragen und schon bist du dabei:

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei:

www.medi-learn.de/gw429

zu erwerben, kann die komplette

eintragen und schon bist du dabei:

Ratgeber bei jedem chirurgischen Einsatz

Preis: 140,42 €

Das Gehirn

Median geschnitten, 5-teilig.Qualität von 3B Scientifi c.

Jetzt animiert unter: www.3bscientifi c.de

5-teilig.Qualität von 3B Scientifi c.5-teilig.Qualität von 3B Scientifi c.

Das Gehirn

Median geschnitten, 5-teilig.5-teilig.5-teilig.5-teilig.

Materialnummer: 1000226

Page 5: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

September/Oktober 2012 5Seite

Kurz notiert

Lernen & Arbeiten

Hochschule rutscht in die roten ZahlenErstmals seit sieben Jahren hat die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) Verluste gemacht. Verschie-dene Gründe führten zu Mehrbe-lastungen von 23 Millionen Euro, darunter Mindereinnahmen von 2,9 Millionen wegen der EHEC-Epide-mie. Nun soll neben dem Abbau von rund 170 Vollkraftstellen der Anstieg der Sachkosten gebremst werden. Auch für die Forschung ist die Lage schwierig: Das klinische Studienzen-trum und die Biobank werden nicht gefördert, sollen aber aus eigenen Mitteln etabliert werden.

Arbeitszufriedenheit bei Ärzten untersucht Eine für den Ärztemonitor des In-stituts für angewandte Sozialwis-senschaften (infas) durchgeführte Befragung unter rund 11.000 Ärzten und Psychotherapeuten ergab, dass trotz starker Arbeitsbelastung eine hohe Arbeitszufriedenheit herrscht. Dennoch gibt es Kritikpunkte: Zwei von drei Ärzten geben an, nicht aus-reichend Zeit für ihre Patienten zu haben. Verwaltungsarbeit mache den zweitgrößten Anteil an der Gesamt-arbeitszeit aus. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen könnten Koo-perationen und Netzwerke beitragen.

Behinderung kann Risiko für Zähne seinSeit März bietet die Uni-Klinik Mün-chen zahnmedizinische Versorgung speziell für Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung an mit Schwerpunkt auf der wiederkeh-renden Prävention. Oft ist die tägliche Zahnpflege erschwert oder unmöglich, sodass ein besonders hohes Risiko an Karies und Parodontitis besteht. Zwei Zahnärzte sowie spezialisierte Assis-tentinnen stehen den Patienten mit viel Zeit zur Verfügung. Besonders wichtig sei das sinnvolle Miteinander aller an der Betreuung Beteiligten.

„Healthy Campus“ für gesunde LebensweiseEine Befragung der Uni Bonn und der Sporthochschule Köln ergab, dass ein Viertel der Erstsemester keinen Sport treibt und mehr als die Hälfte der Studentinnen unter Beschwerden am Bewegungsapparat leidet. „Healthy Campus“ ist ein Projekt, das den Stu-dierenden helfen soll, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu über-nehmen. Dazu wurde ein Konzept entwickelt, welches Hochschulsport-programm und Ernährungsangebot optimieren soll, begleitet von Kam-pagnen zum Thema gesundheitsbe-wusste Lebensweise.

gefragt. Das ist nicht nur der Rechtslage ge-schuldet, die jedem Beschäftigten den Zu-gang zu einem Betriebsarzt zusichert. Für viele Unternehmen ist die kompetente ar-beitsmedizinische Beratung ein positiver ökonomischer Faktor. Die Nachfrage nach einer guten Betreuung ist in nahezu allen Branchen mit dem altersbedingten Aus-scheiden vieler betriebsärztlich tätiger Kol-leginnen und Kollegen in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Daraus ergeben sich für junge Ärzte interessante Karrierechancen.

Als Betriebsarzt hat man Einblick in Wirt-schaftsunternehmen und Einrichtungen des

Wer wollte nicht schon immer einen anspruchsvollen, gut bezahlten

und abwechslungsreichen Beruf ergrei-fen? Hat man das Medizinstudium ge-schafft, ist man diesem Ziel schon recht nah. Für die meisten Absolventen der me-dizinischen Fakultäten wird das Heilen in Klinik und Praxis zum Lebensalltag. Dass man als Arzt auch außerhalb der Klinik in hochinteressanten Bereichen tätig werden kann, ist vielen jungen Medizinern jedoch oft gar nicht bekannt.

Ärztliches Wissen ist in den Betrieben und Einrichtungen der Wirtschaft mehr denn je

Spezialisten für gesunde ArbeitBetriebsarzt als Schnittstelle zwischen Gesundheitssystem, Betrieb und MenschLandesärztekammer Brandenburg

Fachärzte gemeinsam das Vorgehen bera-ten, stehen auch die klinische und ambu-lante Vernetzung sowie die Forschung und Fortbildung im neurowissenschaftlichen Bereich im Fokus des Zentrums.

Neben der akuten Versorgung von Pa-tienten mit Gefäßerkrankungen und der bestmöglichen Wiederherstellung ihrer Fähigkeiten im Rahmen einer Rehabilita-tion wird im INZA auch intensiv geforscht. Das ist für Patienten von großem Vorteil, denn neue Behandlungsmethoden können dem Patienten auf diese Weise sehr schnell zur Verfügung gestellt werden.

„Die enge und strukturierte Zusammen-arbeit innerhalb dieses Zentrums kommt nicht nur der Krankenversorgung, son-dern auch der klinischen Forschung, der studentischen Lehre und der ärztlichen Fortbildung zugute“, sagt Professor Jörg B. Schulz, Sprecher des Zentrums und Di-rektor der Klinik für Neurologie. Um den jetzt schon hohen Standard in Diagnos-tik, Therapie und Grundlagenforschung für die Patientenversorgung weiter aus-zubauen, ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit im INZA die Forschung und Entwicklung. Neue interventionelle, chi-rurgische und medikamentöse Therapien und Strategien werden dabei nach einem klar festgelegten, interdisziplinären Qua-litätsprotokoll erarbeitet und systema-

Möglichkeiten in der Behandlung von Ge-fäßerkrankungen des Gehirns sind in den letzten Jahren derart komplex geworden, dass es einer engen interdisziplinären Zu-sammenarbeit bedarf, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährlei-sten. In einer immer älter werdenden Ge-sellschaft leiden viele Patienten des INZA unter verschiedenen Erkrankungen, zum Teil sind sie bereits medikamentös oder chirurgisch vorbehandelt oder stehen kurz vor einem wichtigen Eingriff.

Die optimale Behandlungsstrategie wird im INZA für jeden einzelnen Patienten in-dividuell entwickelt. Dabei ziehen die Me-diziner der verschiedenen Fachrichtungen nicht nur die Symptome und den Zustand der Gefäße in Betracht. Vielmehr ist das Augenmerk auch auf die individuellen Begleitumstände gerichtet: Jedes weitere Medikament muss zum Patient und sei-ner Standard-Medikation passen, und et-waige Eingriffe bedürfen besonders ein-gehender Planung. Ein interdisziplinäres Expertenteam aus den Bereichen Neuro-logie, Neurochirurgie, Neuroradiologie, Gefäßchirurgie, Nephrologie, Kardiolo-gie, Intensivmedizin, Herzchirurgie, Kin-der- und Jugendmedizin, Notfallmedizin, Anästhesie und Operative Intensivmedizin arbeitet dabei eng zusammen. Neben der regelmäßigen Fallkonferenz, bei der die

Die Blutgefäße im menschlichen Kör-per sind fast 100 000 Kilometer lang.

Von der fingerdicken Aorta bis hin zur haar-feinen Verästelung durchziehen sie jeden Winkel des Körpers und versorgen ihn mit Nähr- und Sauerstoff. Eigentlich ein per-fektes System. Es sei denn, die Gefäße ver-stopfen oder werden schlaff und brüchig. Im neuen Interdisziplinären Neurovasku-lären Zentrum am Uniklinikum Aachen (INZA) befassen sich zehn Fachkliniken gemeinsam mit der Diagnostik und Thera-pie gefäßbedingter Erkrankungen der arte-riellen und venösen Blutgefäße des Hirn- und Rückenmarkkreislaufs – und setzen damit auch Maßstäbe bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten.

Oft handelt es sich um akut lebensbe-drohliche Zustände, die der umgehenden Behandlung bedürfen: Ein Schlaganfall beispielsweise muss so schnell wie mög-lich behandelt werden. „Time is brain“ lau-tet die Maxime, denn das Gehirn trägt sehr schnell irreparable Schäden davon, wenn es nicht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, schwerste Lähmungen oder gar der Tod sind die Folge. Ähnlich ist es bei Aneurysmen (Gefäßerweiterungen) und Gefäßmissbildungen im Gehirn, die zu Anfällen, Lähmungen und folgen-reichen Einblutungen führen.

Die diagnostischen und therapeutischen

Ziel ist die optimale VersorgungInterdisziplinäres neurovaskuläres Zentrum am Uniklinikum Aachen gegründet von Felix Lennertz

tisch ausgewertet. „Unser Zentrum sieht fest definierte

Standardprozeduren für die Behandlung von zahlreichen neurovaskulären Erkran-kungen vor: So werden beispielsweise alle akuten Schlaganfälle, die interventionelle Schlaganfallbehandlung, die Behandlung von Arterienerweiterungen und die Behand-lung von Verengungen der Halsschlagadern auf universitärem Niveau einheitlich gere-gelt“, erklärt Prof. Schulz. Das beschleu-nigt den Entwicklungsprozess, und gerade Patienten profitieren frühzeitig, weil Neu-erungen besonders schnell und zuverlässig in Behandlungsschemata integriert werden.

Der Ärztliche Direktor des Universitäts-klinikums, Professor Thomas Ittel, begrüßt die Einrichtung des neurovaskulären Zen-trums: „Ein solches Zentrum ist auch ein Signal für unsere Patienten und klinischen Kooperationspartner: Es macht deutlich, dass die Experten unterschiedlicher medizi-nischer Fachrichtungen im Sinne einer op-timalen Diagnose und Behandlung von Pa-tienten mit hochkomplexen Erkrankungen eng zusammenarbeiten und gemeinsam entsprechende Versorgungskonzepte auf universitärem Niveau etablieren.“(Die Platzierung dieses Artikels wurde unter-stützt vom 3B Scientific)

Das 3B-Scientific Anatomie-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unterwww.medi-learn.de/anatomie

öffentlichen Dienstes. Man kann helfen, Arbeitsbedingungen menschengerecht zu gestalten und steht als medizinischer Un-ternehmensberater an der Seite der Ent-scheidungsträger. Als Betriebsarzt ist man die Schnittstelle zwischen Gesundheitssys-tem, Betrieb und Mensch. In einer dreijäh-rigen fachspezifischen praktischen Weiter-bildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin erwirbt man die dazu notwendigen zusätz-lichen Kenntnisse und Erfahrungen.

In der Arbeitsmedizin steht die phy-sische und psychische Beanspruchung der Beschäftigten mit ihren individuellen

Kompensationsmöglichkeiten im Fokus. Der Betriebsarzt kann mit seinem kli-nischen Wissen und kausalem Krankheits-verständnis besser als jeder Andere die Be-lastungen durch die Arbeit beurteilen. Aus Besichtigungen kennt er die betrieblichen Strukturen, Prozesse und Gefährdungen und kann diese Kenntnisse bei den arbeits-medizinischen Vorsorgeuntersuchungen der Beschäftigten zielgerichtet einsetzen. Schließlich geht es darum, die Arbeitsbe-dingungen im Betrieb gesundheitsförder-lich zu gestalten und weiter zu entwickeln. Dabei steht der Betriebsarzt als Teamplayer nicht allein da. Die gemeinsame Arbeit mit Unternehmern, Beschäftigten, Inge-nieuren und Technikern ist auch für Ärzte interessant und lehrreich. Familienfreund-liche Arbeitszeiten ohne Nacht- und Wo-chenenddienste sind dabei die Regel.

Wissen, wohin dieFacharztausbildung führt.Ratgeber WeiterbildungJetzt bestellen:aerzte-finanz.de

49x32_MLZ-sw 6 04.05.12 08:29

Preis: 117,81 €

Der Mini-Torso

In halber natürlicher Größe, z.B. für den Schreibtisch.Qualität von 3B Scientifi c.

Jetzt animiert unter: www.3bscientifi c.de

Materialnummer: 1000195

Page 6: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

6Seite September/Oktober 2012Spiel & SpaßSpiel & SpaßSpiel & Spaß

Wetterfest und gut gelaunt zeigten sich rund 3000 Jungmediziner bei den Medi-Meisterschaften, die am zweiten Juni-Wochenende in Kiel ausgetragen wurden. Die seit elf Jahren bewährte Mischung aus Fußballturnier und Party war trotz Regen, Wind und Kälte ein großer Erfolg: Mehr als 100 Männer- und Frauenmannschaften tra-ten an und wurden von einem Tross von Unterstützern begleitet, die das Spektakel mit eigenen fantasiereichen Aktionen bereicherten. Der bei Fachschaften deutschsprachiger Medizin-Fakultäten sehr be-gehrte Fan-Pokal ging in diesem Jahr nach Frankfurt.

Die Anreise an die Förde erfolgte überwiegend per Reisebus, und schon bei den Anmeldeformalitäten bildeten sich am Freitag die ersten langen Schlangen vor den Schaltern an der Mensa 2 in Sichtweite der Sportan-lagen der Kieler Uni. Dort wurden auf zwei Rasenfl ächen insgesamt acht Spielfelder für die Wettkämpfe am folgenden Tag abgesteckt und gleich nebenan eine Zeltstadt errichtet. Ein großes Team von MEDI-LEARN war mit eigenem Stand vertreten, bestehend aus dem bekannten blauen Wohnwagen und mehreren Pavillon-Zelten, und berichtete auf Facebook und Twitter mit Fotos und Videos live von dem Ereignis.

Neu: Der Public-Viewing-BereichEin neuer und besonders gern in Anspruch genommener Service für die Teilnehmer war die „Handy-Ladestation“: ein Metallschrank mit Schließ-fächern, in die extra für diesen Einsatz Steckdosen eingebaut wurden. Neu war auch der Public-Viewing-Bereich mit 400 Sitzplätzen – wegen des launischen Wetters fast alle überdacht – für das erste Fußballspiel mit deutscher Beteiligung im Rahmen der Europameisterschaft am fol-genden Abend. Während einige Mitglieder des MEDI-LEARN Teams am Stand die Bankreihen vor vier großen Bildschirmen aufbauten, verteilten andere Kollegen kostenlose Eintrittskarten.

Nicht nur diese Platzkarten fanden mühelos Abnehmer, sondern auch die Regenponchos, die angesichts des strömenden Regens gleich mit verteilt wurden. Feucht war der Freitagabend noch in anderer Hinsicht: Wesent-licher Programmpunkt war nämlich eine große Eröffnungsparty, die zum Teil auf dem Gelände und später auch im Veranstaltungszentrum MAX stattfand. Ein nahegelegener Supermarkt dürfte sich an diesem Wochen-ende über den höchsten Getränkeumsatz aller Zeiten gefreut haben.

Wer trotz der kurzen Nacht rechtzeitig aus den Federn kam, konnte am Sonnabend ab sieben Uhr frühstücken und wurde dabei auf Wunsch vom MEDI-LEARN Team mit heißem Kaffee versorgt. Während der eine Stunde später beginnenden Wettkämpfe war dann Saft in silbernen Tü-ten so begehrt, dass für die Bevorratung sogar eine Schubkarre zum Einsatz kam. Neben heißen und kalten Getränken konnte man am Stand auch Bücher, Skatkarten und manches andere bekommen. Und als dauerhafte Erinnerung an den Besuch in Kiel gab es Tas-sen mit einem von Karikaturist Daniel Lüdeling eigens für die Medi-Meisterschaften 2012 entworfenen Motiv.

Bewährte Mischung aus Fußballturnier und PartyMedi-Meisterschaften 2012 trotz Regen, Wind und Kälte ein großer Erfolg

Der Ort des Geschehens

Page 7: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

September/Oktober 2012 7SeiteSpiel & SpaßSpiel & SpaßSpiel & Spaß

Die Party

Das MEDI-LEARN Zelt

Die Fanpokal-Gewinner

Während auf dem Rasen Mannschaften mit Namen wie „MH Hangover“ oder „Mainzigartig“ im sportlichen Wettstreit standen, kämpften am Rande der acht Spielfelder ihre mit-gereisten Anhänger um den mindestens ebenso wichtigen Fan-Pokal. Originelle Kostüme in allen Farben des Regenbo-gens, überdimensionale Maskottchen und mit offensichtlichem Spaß einstudierte Choreografi en im Hip-Hop-Stil bestimmten das fröhliche Spektakel. Fast alle hatten für das Tanzen eigene Musikanlagen und für die Stromversorgung tragbare Genera-toren mitgebracht. Den Sieg errang die Truppe um „Einfach Frankfurt“ in schwarz-weißen Hemden unter dem Motto „Die Rückkehr der Medi-Ritter“.

Das Fußballspielen nahm fast den ganzen Tag in Anspruch, so-dass die Siegerehrung vor der Mensa 2 erst am frühen Abend statt-fi nden konnte – gerade noch rechtzeitig vor dem Public Viewing am Stand von MEDI-LEARN. Dort sahen rund 500 Gäste zu, wie Mario Gómez in der 72. Minute schließlich noch das Tor des Tages schoss, nämlich im Spiel gegen Portugal. Er bescherte damit der deutschen Nationalmannschaft die ersten drei EM-Punkte und den Jungmedizinern an ihrem letzten Abend in Kiel einen zusätzlichen Grund zum ausgiebigen Feiern bis in die frühen Morgenstunden.

Bewährte Mischung aus Fußballturnier und Party

Der Ort des Geschehens

Page 8: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

8Seite September/Oktober 2012Medizin aktuell

in die Ambulanz kommen, sind dieselben wie in einer normalen Hausarztpraxis. Oft sind sie aber Folgen des harten Lebens auf der Straße: chronische Atemwegserkran-kungen, Hautkrankheiten, Herz-Kreis-lauf-Beschwerden und offene Beine.

Zwischen sechs und zwölf Menschen werden pro Sprechstunde in der Straßen-ambulanz behandelt. Die mobile medizi-nische Versorgung bietet die Caritas an acht Standorten in Hannover an. Die Ärztekam-mer Niedersachsen unterstützt das Projekt und begleitet es wissenschaftlich. Im Laufe eines Jahres suchen rund 2000 Menschen die Straßenambulanz auf. Viele von ihnen scheuen den Weg in eine niedergelassene Praxis, weil sie sich dort im Wartezimmer beäugt fühlen oder ihnen das Geld für Re-zeptgebühren und Zuzahlungen fehlt. Ins-gesamt sind zwölf Ärzte und 17 medizi-nische Begleiter und Helfer ehrenamtlich in der Straßenambulanz tätig.

noch kein konkreter Plan für die Berufliche Zukunft

Alan Hasan ist jetzt im dritten Studien-jahr. Manchmal macht er sich Gedanken darüber, wo und wie er nach dem Studium als Mediziner arbeiten möchte. Nach der Facharztausbildung, wahrscheinlich in der Kinderchirurgie, kann er sich gut vor-stellen, als Entwicklungshelfer ins Aus-land zu gehen. „Ob als Buscharzt oder in einer Klinik, im Team oder allein, das al-les weiß ich noch nicht. Da gibt es un-glaublich viele Möglichkeiten“, sagt der aus Syrien stammende Kurde. Zunächst plant er eine private Reise nach Indien. Wohin auch immer es ihn später treibt – neben seiner medizinischen Ausbildung werden ihm auch seine Erfahrungen in der Straßenambulanz weiterhelfen.

Ärztin. „Für viele arme Menschen sind wir die erste Anlaufstelle. Unser Ziel ist es aber, sie in die medizinische Regel-versorgung zurückzubringen.“ Die Stra-ßenambulanz gibt es seit 1999, Stefanie Ganser ist seit 2001 als Ehrenamtliche da-bei. Alan Hasan macht dort seit gut einem Jahr mit. Zwei- bis dreimal im Monat hat

er Dienst. „Ich versuche, den Ärzten so weit wie möglich unter die Arme zu grei-fen.“ Dabei ist er entweder im Caritas-Gebäude oder im Straßenmobil, das an verschiedenen Standorten in der Stadt Halt macht, im Einsatz. Der 23-Jährige macht Grunduntersuchungen, hilft bei der Dokumentation und fährt das Mobil. Die Arbeit bringt ihm viel. Er lernt da-

Samstagmorgen kurz nach 9 Uhr am Leibnizufer in Hannover: Während

auf der einen Straßenseite die Händ-ler ihre Stände für den Flohmarkt auf-bauen, versammeln sich gegenüber am Hintereingang des Caritas-Gebäudes ein paar Menschen. Sie sind arm – bekom-men Hartz IV oder leben auf der Straße, manchmal auch beides zusammen. Sie grüßen und unterhalten sich, die Stim-mung ist entspannt. Nach und nach kom-men immer mehr hinzu. Die Mitarbeiter der Caritas bieten ihnen im Haus ein Früh-stück, warme Getränke, Obst und medizi-nische Hilfe an. Einer der Helfer ist Alan Hasan. Der Medizinstudent der Medi-zinischen Hochschule Hannover arbei-tet ehrenamtlich in der Straßenambulanz der Caritas. Heute unterstützt er Stefanie Ganser während ihrer Sprechstunde.

„für viele arme sind wir die erste anlaufstelle“

Als die Ärztin und der Student um 9.30 Uhr die Tür zum Behandlungszimmer aufschließen, warten davor schon drei Pa-tienten. Als erster wird ein älterer Mann hereingerufen. Er ist ordentlich geklei-det und hat alle nötigen Unterlagen da-bei, kann sich aber nur schwer artikulie-ren, da er taubstumm ist. Stefanie Ganser liest sich die teilweise handgeschriebenen Dokumente durch und fragt laut und deut-lich nach seinen Beschwerden. Der Mann macht klar, dass er wegen Herzrasen und psychischer Probleme kommt. Alan Hasan legt eine Manschette an den Arm des Pati-enten und kontrolliert den Blutdruck. Nach kurzer Überlegung schreibt die Medizine-rin zwei Überweisungen an Spezialisten.

„In der Straßenambulanz können wir eine Basisversorgung leisten“, erklärt die

Einsatz am Rande der GesellschaftMedizinstudent Alan Hasan hilft in der Straßenambulanz der Caritas – und lernt dort fürs Lebenvon Tina Gerstenkorn (Medizinische Hochschule Hannover)

bei Dinge für seinen späteren Beruf als Arzt und fürs Leben allgemein – wobei beides wahrscheinlich nicht zu trennen ist. „Die Schicksale hier zeigen mir, dass die Grenze zwischen dem ‚normalen’ Le-ben und der Existenz am Rande der Ge-sellschaft sehr schmal ist. Jeder kann ab-rutschen. Man muss sich davor hüten,

sozial Schwache gleich in eine Schub-lade zu stecken“, erklärt er.

In der Straßenambulanz gibt es bedrü-ckende, aber auch fröhliche Situationen. Der Medizinstudent erlebt junge Heroin-süchtige ohne jede Perspektive, aber auch Obdachlose, die mit viel Optimismus ver-suchen, das Beste aus ihrer Lage zu machen. Die Beschwerden, mit denen die Patienten

biotikums – und die fehlende ärztliche Kontrolle sein.

Nicht ersichtlich war, ob DrEd Pati-enten an Haus- oder Fachärzte verweist, um nötige Routineuntersuchungen durch-führen zu lassen (wie zum Beispiel einen Abstrich zur Gebärmutterkrebsvorsorge). Allerdings wäre dann der Besuch bei dem Internet-Portal rückblickend gesehen überflüssig, zumal nun die Praxisgebühr zu den Beratungsgebühren hinzukommt.

DrEd ist – zumindest derzeit – vor allem ein kommerzielles Angebot. Dieser Ein-druck wird dadurch verstärkt, dass zwei der Gründer einen rein betriebswirtschaft-lichen Hintergrund haben. Nachteile bzw. Risiken birgt die schriftliche Kommunika-tion: Sie ist einerseits anfällig für Missver-ständnisse, und gleichzeitig lässt sich nicht ausschließen, dass Patienten falsche Anga-ben machen. Im direkten Kontakt mit dem Patienten ließen sich Hinweise darauf aus Mimik und Körpersprache ableiten. Zu-dem werden mögliche psychosomatische Komponenten in den Fragebögen nicht er-fasst. Da Diagnosestellung oft mehr ist als nur das Abarbeiten von Standardfragen, ist fraglich, wie zuverlässig eine so gestellte Diagnose tatsächlich sein kann. Trotz des Arguments, dass sich die Schulmedizin den neuen Kommunikationsmethoden ge-genüber öffnen sollte, sind Zweifel ange-bracht, ob diese Art der Telemedizin dem Patienten wirklich nützt.

Patienten-Verhältnis als Grundlage der Behandlung könne nur im persönlichen Kontakt geschaffen werden.

Bislang beschränkt DrEd seine Leis-tungen auf Bereiche, die als sehr standar-disiert gelten und (vermeintlich) nur we-nig Kommunikation erfordern. Dennoch sind Fragen angebracht: So „wirbt“ der Einleitungstext zum Thema „Blasenent-zündung“ in der Rubrik „Frauengesund-heit“ damit, dass „bei entsprechender Eignung“ ein Rezept für ein Antibiotikum ausgestellt werden kann – „für den Fall der Fälle“. Angesichts einer steigenden Anzahl von Resistenzen ist doch zumin-dest fraglich, wie eine solche Eignung auszusehen hat.

Kritisch zu sehen sind die Möglich-keiten der Folgeverschreibung eines be-reits verordneten Medikaments: Diese Option gibt es für die „Pille“, aber auch Blutdruck- und Cholesterinsenker sowie Asthma-Medikamente. Zwar wird eine Fülle von Details abgefragt und der Pa-tient muss am Ende bestätigen, dass er wahrheitsgemäß und seinem Wissens-stand entsprechend geantwortet hat – eine Überprüfung dürfte sich aber schwierig bis unmöglich gestalten. Es ist im Einzel-fall nicht abzuschätzen, wie gut die Pati-enten über ihre eigenen Erkrankungen in-formiert sind und diese den abgefragten Begriffen zuordnen können. Ausführ-lichere Angaben, die vom Patienten zu

Ende 2011 öffnete die erste deutsch-sprachige Online-Praxis ihre Pforten.

In Sprechstunden zu Themen wie Frauen- und Männergesundheit, Geschlechtskrank-heiten, Malariaprophylaxe sowie Fragen der Inneren und der Allgemeinmedizin können sich Patienten in einem ersten Schritt kostenfrei an die telemedizinische Praxis wenden.

Gegründet wurde DrEd von David Meinertz und Amit Khutti, zusammen mit Dr. Jasper Mordhorst und Sebastian Winckler. Gemeinsam waren die vier bei einer Londoner Online-Praxis tätig, die als Pionier der Telemedizin gilt. Wäh-rend in Deutschland die Behandlung und Beratung von Patienten via Telemedizin nicht zugelassen ist, untersteht diese Art der Leistung in Großbritannien einer Auf-sichtsbehörde. Hierzulande mehrten sich nach Öffnen des Online-Angebotes bald die kritischen Stimmen.

kein ersatZ für die Persönliche BeZiehung

Die Bundesärztekammer weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass sie prin-zipiell die Erprobung und den Einsatz te-lemedizinischer Methoden unterstützt. Allerdings hält sie dieses Verfahren als Unterstützung der Behandlung für sinn-voll, nicht jedoch als Ersatz für ärztliche Kompetenz. Ein vertrauensvolles Arzt-

Erste deutschsprachige Online-ArztpraxisDas Angebot von www.dred.com stößt vielerorts auf Kritikvon Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

machen sind, erfolgen in einem Freitext-feld und erfordern folglich ein ausrei-chendes sprachliches Ausdrucksvermö-gen des Patienten.

Das Verfahren als solches läuft wie folgt ab: Der Patient füllt einen Fragebo-gen aus und legt damit seine Patientenakte an. Diese Angaben werden von einem der Ärzte bearbeitet, der gegebenenfalls wei-tere Fragen stellt, eine Diagnose ermittelt und eine Behandlung vorschlägt. Willigt der Patient in die Behandlung ein, zahlt er eine Gebühr zwischen neun und 29 Euro und der Arzt stellt ein Rezept aus, das ent-weder an eine Online-Apotheke oder an den Patienten direkt gesendet wird.

in manchen fällen teurer als die PraxisgeBühr

Während immer wieder damit gewor-ben wird, dass die Praxisgebühr bei Inan-spruchnahme des Online-Angebots nicht fällig wird, liegen tatsächlich die DrEd-Gebühren im gleichen Bereich oder sogar darüber. Auf der Webseite wird zwar be-tont, nach vorheriger Absprache mit der Krankenkasse seien die Kosten grund-sätzlich rückerstattungsfähig – ob die Kassen dann aber wirklich zahlen, bleibt offen. Gründe dafür dürften die im Raum stehende Frage nach der Behandlungsbe-dürftigkeit – beispielsweise bei der vor-beugenden Verschreibung eines Anti-

MAXIMALINVASIVERHUMORmit den MEDI-LEARNCartoonbüchern„eins“ & „zwo“

und „drei“

Jetzt bestellen

www.medi-learn.de/cartoonbuchwww.medi-learn.de/cartoonbuch2www.medi-learn.de/cartoonbuch3

Wissen, wohin dieFacharztausbildung führt.Ratgeber WeiterbildungJetzt bestellen:aerzte-finanz.de

49x32_MLZ-sw 6 04.05.12 08:29

Alan Hasan kontrolliert den Blutdruck eines Patienten mit Herzbeschwerden.

Page 9: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

September/Oktober 2012 9SeiteLeben & Lernen

IMPRESSUM

Herausgeber: MEDI-LEARN Verlag GbR, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/LahnTelefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Christian Weier (V.i.S.d.P.), Jens Plasger,Dipl.-Päd. Kare Ahlschwede (Chef vom Dienst), Dr. med. Marlies Weier, Ines Behlert, Nina Dalitz, Miriam Goss, Thomas BrockfeldDr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller

Layout & Grafik: Fritz Ramcke, Kristina Junghans

Berichte: MEDI-LEARN Redaktion, Arne Driessen, Felix Lennertz, Tina Gerstenkorn, Karl-Heinz Silbernagel (Deutsche Ärzteversicherung)

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/Lahn,Telefon 0 64 21/17 32 60, Fax 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Dorfstraße 57, 24107 Ottendorf bei KielTelefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262E-Mail: [email protected]. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.

Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com, Thomas Stoffels, baek.de

Erscheinungsort: MarburgDie MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 31. Oktober 2012. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben.

Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs-berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Blick in die Foren

Dissertation im Ausland schreibenNeben einer Famulatur kann auch die Arbeit an der Dissertation von Jung-medizinern in einem anderen Land erfolgen. Möglich wäre das zum Bei-spiel in den USA, berichtet ein Foren-Nutzer, und dort erhalte er sogar 800 US-Dollar monatlich als Bezahlung. Dafür müsse man aber ein Jahr Zeit-verlust im Studium ebenso akzeptie-ren wie die Tatsache, dass über das Thema der Dissertation vielleicht erst nach der Ankunft entschieden wird. Weitere Details unter:http://www.medi-learn.de/MF1079

PJ-Tertial an der schönen blauen DonauWer mit Fremdsprachen Probleme hat, muss sein Praktisches Jahr des-wegen nicht komplett in der Hei-mat verbringen. Neben der Schweiz könnte auch Österreich ein lohnens-wertes Ziel für jene sein, die in ihrer Ausbildung am liebsten Deutsch sprechen. Wie bei allen Auslands-Ter-tialen gilt, sich rechtzeitig beim Lan-desprüfungsamt über die Anrechen-barkeit des Vorhabens zu informieren. Mehr zum PJ beispielsweise in Wien oder der Steiermark fi ndest du unter:http://www.medi-learn.de/MF15452

Suche nach dem richtigen SchuhwerkDie Sache ist vertrackt: Schuhe mit dicker Sohle sind angenehm für die Füße, aber vergleichsweise schwer. Das Tragen von Schuhen mit dün-ner Sohle andererseits kann an langen Tagen in der Klinik für die Füße regelrecht schmerzhaft wer-den. Kein Wunder also, dass über dieses Thema seit etlichen Monaten in allen erdenklichen Details lebhaft diskutiert wird. Die lange Liste der Argumente ist nachzulesen unter:http://www.medi-learn.de/MF45948

Lieblingsfrage der FachrichtungenWelche Frage stellen Mediziner am häufi gsten? Das kommt vor allem auf die Fachrichtung an. „Wie alt?“ hört man eher von Kinderärzten, „Seit wann?“ besonders oft von Neurologen. „Jetzt noch?!“ kommt meistens aus dem Munde eines An-ästhesisten und natürlich „Wann haben Sie zuletzt etwas gegessen?“. Mehr als 100 Vorschläge wurden bereits gesammelt. Wer wonach be-sonders gerne fragt, erfährst du hier:http://www.medi-learn.de/MF78760

Medizinstudium in BratislavaWenn die Hürden auf dem Weg zum Medizinstudienplatz in Deutschland zu hoch erscheinen, ziehen manche ein Studium im Ausland in Betracht. Vielleicht in Bratislava? Dort fi nden die Lehrveranstaltungen in englischer Sprache statt und die Kosten sollen niedriger sein als in Ungarn. Hier werden Informationen weitergegeben und Erfahrungen ausgetauscht:http://www.medi-learn.de/MF78760

BuFaTa eine einzigartige Möglichkeit zum Austausch unter Zahnmedizinstudenten. Im Vordergrund stehen „klassische“ Pro-bleme wie überfüllte Kurse und die Über-legung, was sich dagegen tun lässt.

Angelegt ist die Tagung so, dass ne-ben diesem notwendigen Informations-austausch ein vielfältiges Rahmenpro-gramm stattfi ndet. Es werden Workshops, Vorträge und Arbeitsgruppen angeboten, die eine fachliche Weiterbildung för-dern. Bei den Vorträgen hat sich eine Art „Duales System“ etabliert: Ein Teil wird von ortsansässigen Referenten, ein Teil von Vertretern der Dentalindustrie über-nommen. Dadurch erhalten die Fach-schaftsmitglieder die Gelegenheit, sich über Neuheiten am Dentalmarkt und in der Forschung zu informieren. Die wis-senschaftlichen Vorträge dagegen stam-men von national und international anerkannten Referenten, die über ihre ak-tuellen Forschungsergebnisse berichten.

alte Bekannte treffen

und neue freunde finden

Eine Besonderheit der Zahnmedi-ziner-BuFaTa dürfte sein, dass dort gleichzeitig auch die ordentliche Sit-zung des Zahnärztlichen Austausch-dienstes (ZAD) sowie des Bundes Deut-scher Zahnmedizinstudenten (BDZM) stattfi nden. Für Entspannung nach den gefüllten Seminartagen sorgen gemein-same Abende, an denen die Tagungs-mitglieder zusammen essen und feiern. Auf diese Weise wird nicht nur ein Aus-gleich geschaffen, sondern die BuFaTa wird damit zu einer Veranstaltung, bei der man alte Bekannte treffen und neue Freunde fi nden kann. Es lohnt sich.

In jedem Semester fi ndet eine Bu-FaTa Zahnmedizin statt. Die Abkür-

zung steht für Bundesfachschaftstagung und meint ein bundesweites Treffen der zahnmedizinischen Fachschaften. Als studentische Vertretung kümmern sich Fachschaften um die Belange der Studie-renden und der Vernetzung von Studie-renden und Lehrenden. Ausgerichtet wird die BuFaTa im Wechsel von Fachschaften verschiedener Unis. Wer sich dort enga-giert, wird also ziemlich sicher mindes-tens einmal an einer BuFaTa teilnehmen.

lohnendes engagement

Das Engagement lohnt sich aus ver-schiedenen Gründen. Einmal ist es eine interessante Arbeit, zumal du in vielen studentischen Belangen direkt an der Quelle sitzt und gut informiert bist. Da-rüber hinaus machst du bei Professoren und Dozenten einen guten Eindruck, weil du über das Studium hinaus freiwillig ak-tiv mitarbeitest. Auch deine Kommilito-nen werden dir deinen Einsatz danken.

Jedes Semester wird die Bundesfach-schaftstagung von einer anderen zahn-medizinischen Fakultät ausgerichtet. Sie fi ndet immer an einem Wochenende statt und hat in der Regel zwischen 200 und 250 Teilnehmer aus ganz Deutsch-land. Neben spannenden Vorträgen und „Hands-on“-Kursen werden aktuelle Be-lange der zahnmedizinischen Fachschaf-ten diskutiert und besprochen.

Dabei kommen Dinge, die gut laufen, ebenso zur Sprache wie Probleme und Schwierigkeiten. Bei der traditionellen Fachschaftsaussprache werden Neuerun-gen, Verbesserungen, Aktionen und Kri-tik geäußert und diskutiert. Damit ist die

Gelegenheit zum GedankenaustauschEinmal jährlich treffen sich zahnmedizinische Fachschaften aus dem gesamten Bundesgebiet von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

reduziert werden. In der Vergleichsgruppe, die nur Punkte an ineffektiven Stellen ge-stochen bekam, betrug die Angstreduzie-rung nur 3,7 Punkte. In beiden Gruppen, die akupunktiert wurden, war der Rück-gang der Angst statistisch gesehen signifi -kant (p < 0.001), wenn man ihn mit den un-behandelten Patienten vergleicht.

Die Forscher Michalek-Sauberer, Gu-senleitner, Gleiss, Tepper und Deusch schlussfolgerten: Die minimalinvasive Methode der Ohrakupunktur kann Angst-zustände vor der Zahnarztbehandlung ef-fektiv reduzieren.

Damit hat die Studie, die am Institut für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie der Medizinischen Universität von Wien durchgeführt wurde, auch eine klinische Relevanz. Denn auch in Klinken könnte Pa-tienten, die auf eine Zahnbehandlung war-ten und um Abhilfe bezüglich ihrer Angst bitten, geholfen werden. Mit Ohrakupunk-tur kann man die Angst in den Griff bekom-men oder wenigstens deutlich reduzieren.

Weitere Informationen im Internet un-ter www.akupunktur.de(Die Platzierung dieses Artikels wurde unter-stützt vom 3B Scientifi c)

In der Fachzeitschrift „Clinical oral in-vestigations“, die im Springer-Verlag in

Berlin erscheint, ist eine interessante Stu-die veröffentlicht worden. In ihr sollte he-rausgefunden werden, ob Ohrakupunktur helfen kann, die Angst vor einer Zahnarzt-behandlung zu reduzieren. Ohrakupunktur ist eine spezielle Form der Akupunktur, bei der die Punkte am Ohr gestochen werden. Für die Studie wurden 182 Patienten ausge-wählt und vor der Zahnbehandlung in drei Gruppen aufgeteilt. Bei den Patienten der ersten Gruppe wurden klassische Ohraku-punkturpunkte mit allgemein anerkannter entspannender und beruhigender Wirkung gestochen. Bei der zweiten Gruppe wur-den so genannte Punkte der Sham-Gruppe gestochen. Diese lagen im Bereich der Re-fl exlokalisation für Finger, Schulter und Rachenmandeln und haben damit keinen Bezug zu einer Angstbehandlung. Die Pa-tienten der dritten Gruppe, einer Kontroll-gruppe, erhielten keine Akupunktur.

Um den Grad des Angstzustands zu messen, wurde die deutsche Version des Spielbergers State Trait Anxiety Inven-tory eingesetzt. Dieser Test gilt als der heute Gebräuchlichste, um Ängstlichkeit zu messen. Die Messungen fanden vor der Akupunktur und 20 Minuten nach der zahnärztlichen Behandlung statt.

Mit Hilfe der Ohrakupunktur konnten die Angstzustände in der Gruppe mit der effektiven Nadelung um 7,9 Punkte deut-lich gegenüber der unbehandelten Gruppe

Neue Studie beweist WirksamkeitOhrakupunktur kann gegen Angstzustände bei Zahnarztbehandlungen helfenDeutsche Akademie für Akupunktur e. V.

Das SEIRIN®-Akupunktur-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Inhalte findest du online unter www.medi-learn.de/akupunktur

Preis: 248,71 €

Stan - Das Skelett

mit den besten Referenzen.Qualität von 3B Scientifi c.

www.3bscientifi c.de

Materialnummer: 1000010

Gelegenheit zum GedankenaustauschEinmal jährlich treffen sich zahnmedizinische Fachschaften aus dem gesamten Bundesgebiet

Page 10: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

10Seite September/Oktober 2012Recht & Geld

Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung?

Unter www.medi-learn.de/gw121 fi ndest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

Deine Meinung ist uns wichtig!

Famulatur im Ausland? Aber bitte mit großem Schutz, für kleines Geld!Auch wenn Sie nicht gleich in eine Dschungelklinik gehen – eine Auslandsfamulatur bringt immer Risiken mit sich, für die kein Versicherungsschutz besteht. Haftpflicht, Unfall, Krankheit: Schützen Sie sich mit dem Auslands-Famulatur-Paket der Deutschen Ärzteversicherung.

Sichern Sie sich eine sorglose Zeit – schon ab 17,90 Euro im Monat!Rufen Sie uns an unter 02 21 / 14 82 27 00.Oder schließen Sie direkt ab: www.aerzteversicherung.de

Ohne Wartezeit!

Ihr Schutz besteht

ab der Beitrags-

überweisung.

also vor diesem Stichtag noch zu handeln, um sich einen günsti-gen Tarif zu sichern.

Die Empfehlung für Studentinnen und Studenten (wie auch für Berufseinstei-ger) ist: Nutzen Sie jetzt Einsteiger-Tarife. So zum Beispiel die Tarife der Deutschen Ärzteversicherung, die bei stark reduzierten Anfangsbeiträgen vollen Versicherungs-schutz bieten. Denn die in den kommenden Jahren folgende Beitragsstufen bleiben im-mer im jetzt noch gültigen günstigen Tarif.(Die Platzierung dieses Artikels wurde unter-stützt von der Deutschen Ärzteversicherung)

kalkulieren. Bislang wurden die Versi-cherungsbeiträge aufgrund unterschied-licher Lebenserwartung, Krankheitskos-ten und Sterblichkeit bei Kranken- und Lebensversicherungen für Männer und Frauen unterschiedlich berechnet. Was bedeutet nun die Neuregelung? Nach

Im März 2011 hat der Europäische Ge-richtshof (EuGH) entschieden, dass

unterschiedliche Versicherungsprämien für Männer und Frauen rechtswidrig sind. Auf Grund dieser Entscheidung wurden die Versicherer in allen EU-Staaten ge-zwungen, geschlechtsneutrale Tarife zu

... und ein Geheimtipp vorweg von einem, der eine Auslandsfamulatur schon hin-ter sich hat: Ein kleiner Survival-Beutel mit Loperamid, Ibuprofen, Paracetamol, Fenistil-Gel und Metoclopramid-Trop-fen hat noch nie geschadet. Und da wir beim Thema Vorsorge und Absicherung sind, ein zweiter Tipp: die richtige Versi-cherung über die vor einer Famulatur in einem fremden Land nachzudenken ist.

Was raten die Versicherer, die sich auf medizinische Heilberufe spezialisiert und seit Jahrzehnten junge Mediziner in ihr Famulaturland begleiten? Hierzu Patrick Weidinger, Rechtsanwalt und Spezialist für Haftpfl icht bei der Deutschen Ärzteversi-cherung: „Für den Famulanten steht ja das erste praktische Tun am Patienten an der Spitze und somit ist die Haftpfl ichtversiche-rung ein absolutes Muss. Sie sichert die be-rufl ichen und privaten Haftpfl ichtrisiken ab, bezahlt, wenn die Forderung berechtigt ist und wehrt unberechtigte Forderungen ab.

rund um die uhr

weltweit geschütZt

Wichtig ist – zweitens – auch die Un-fallversicherung, denn sie schützt weltweit und rund um die Uhr. Die Absicherung sollte neben dem unerlässlichen Invalidi-tätsschutz in jedem Fall auch Bergungsko-sten enthalten. In dem Zusammenhang ist – drittens – die Krankenversicherung an-zusprechen. Natürlich hat jeder Student eine Krankenversicherung. Diese gilt je-doch, wenn sie über eine gesetzliche Kran-kenkasse besteht, nur für Deutschland. Das bedeutet im Klartext, dass das Kosten-risiko beim Famulanten liegt. Eine Aus-landskrankenversicherung einschließlich angemessener Regelung für den Fall eines Rücktransportes aus medizinischen Grün-den ist deshalb unbedingt zu empfehlen.“

Bald Unisex-Tarife Was bedeutet das für Studentinnen und Studenten?von Karl-Heinz Silbernagel (Deutsche Ärzteversicherung)

Mal in die Ferne schweifen … Vor einer Famulatur im Ausland sollte der Versicherungsschutz überprüft werdenvon Peter Wittmann (Deutsche Ärzteversicherung)

Berechnungen der Versicherer werden folgende Tarife teurer:

• für Männer die Rentenversicherung, Krankenversicherung, Berufsunfä-higkeitsversicherung und Pfl egever-sicherung,

• für Frauen Risikolebensversicherung und Kfz-Versicherung.

Stichtag der Neuregelung und damit der Unisex-Tarife ist der 21. Dezember 2012. Das betrifft aber nur die ab diesem Tag ab-geschlossenen Versicherungen, nicht die bis dahin bereits bestehenden Verträge. Es ist

• Die Allgemeinmedizin wird in der ärztlichen Ausbildung gestärkt.

Diese neuen Freiheiten sind nun richtig zu nutzen bzw. die Karriereplanung ist da-raufhin abzustimmen.

Die Deutsche Ärzte Finanz hat eine ganze Reihe unterstützender Ratgeber und Services entwickelt, die für den Stu-denten nützlich sind. Eine erste Hilfe ist die Broschüre „Ratgeber: Ihr Berufsstart als Arzt“, die einen detaillierten Über-blick aller notwendigen Formalitäten bei dem Start in den Arztberuf bietet. Sie kann bestellt werden unter www.aerzte-fi nanz.de.

Vertiefende Informationen unter dem Motto „Wissen, das in keinem Lehrplan

Eine gute Nachricht für Studenten. Im Mai hat der Bundesrat der neuen Ap-

probationsordnung zugestimmt und das bedeutet auch die Abschaffung des soge-nannten „Hammerexamens“. Diese Neu-regelung sieht eine ganze Reihe grundle-gender Änderungen vor. Die wichtigsten sind diese:

• Das schriftliche Examen wird vor das PJ gesetzt.

• Nach dem PJ fi ndet die münd-liche Prüfung statt.

• Das PJ muss nicht ausschließlich an den Kliniken der Heimatuni-versität absolviert werden.

• Das PJ kann auch in „Teilzeit“ ge-macht werden.

Der Hammer ist wegKarriereplanung neu justierenvon Karl-Heinz Silbernagel (Deutsche Ärzteversicherung)

Kurz notiert

Seit drei Jahrzehnten „Transplant Study“Seit 1982 hat die weltweit größte Studie der Transplantationsmedizin Daten von mehr als 500.000 Trans-plantationen in rund 500 Kliniken gesammelt und ausgewertet. So wurden die Wichtigkeit immuno-logischer Merkmale für den Trans-plantationserfolg und die Vor- und Nachteile immunsuppressiver Me-dikamente gezeigt. Zudem bilden die Daten die wissenschaftliche Grundlage für die Organzuteilung durch Eurotransplant. Finanziert wird die Studie durch Geldgeber aus dem IT- und Transplantations-bereich sowie den Verkauf von Re-agenzien zur Antigen-Testung.

Neues Institut für HausarztmedizinAn der Uni Bonn soll das neue In-stitut für Hausarztmedizin durch fä-cherübergreifende Ausbildung und Praxisnähe Verständnis und Begeis-terung für den Beruf des Hausarztes vermitteln. Verbesserte Lehrqualität und -quantität sowie praxisnahe For-schung sollen bessere Ausbildungs-möglichkeiten bieten und für den Beruf des Hausarztes motivieren. Von den Studierenden wird das An-gebot begeistert angenommen: Die Zahl der Interessierten wächst stetig.

Gesundheit von Erwachsenen im BlickDas Robert-Koch-Institut hat die Ergebnisse des neuen großen Er-wachsenen-Survey vorgestellt, mit Daten zu Übergewicht, Diabetes, körperlicher Aktivität, psychischer Gesundheit und Funktionseinschrän-kungen im Alter. Beim Anteil der Übergewichtigen gab es kaum Ver-änderungen gegenüber der letzten Erhebung, bei Adipositas einen An-stieg. Die Zahl der sportlich Aktiven ist deutlich höher, wenn auch nur wenige die empfohlene körperliche Mindestaktivitätszeit von zweiein-halb Stunden pro Woche erreichen.

Arztbewertung im Internet unter der LupeDas Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat im Auf-trag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereini-gung erneut die Qualität von zwölf Arztbewertungsportalen im Internet untersucht. Dabei zeigt sich, dass die Portale inzwischen mehr der in einem Kriterienkatalog defi nierten Anforderungen wie rechtliche Vor-gaben, Datenschutzfragen, Trans-parenz, Schutz vor Missbrauch und Nutzerfreundlichkeit erfüllen. Ent-worfen worden war der Katalog, um die formale Qualität systematisch zu untersuchen und zu vergleichen.

steht“ bietet ein „Berufsstarter-Work-shop“, in dem Experten ihre Erfahrungen und Kenntnisse vermitteln. Die Termine für die bundesweit stattfi ndenden Work-shops sind unter www.aerzte-fi nanz.de/seminare zu fi nden.

Eine individuelle Berufsstarterberatung

wie auch einen Formalitätenservice bieten die Berater der Deutschen Ärzte Finanz kostenlos an. Einen wohnortnahen Bera-ter ist unter www.aerzte-fi nanz.de in der Rubrik „Repräsentantensuche“ zu fi nden. (Die Platzierung dieses Artikels wurde unter-stützt von der Deutschen Ärzteversicherung)

Damit das Thema Versicherung nicht zum Alptraum wird, hat die Deutsche Ärzteversicherung ein „Famulaturpa-ket“ für das Ausland geschnürt. Dies bün-delt die für einen Famulanten notwendige Vorsorge im Bereich Berufs- und Privat-haftpfl icht-Versicherung, Unfallversiche-rung und Auslandsreisekrankenversiche-

rung. Diese drei Versicherungen lassen sich bequem im Baukastenprinzip ganz nach den persönlichen Bedürfnissen kom-binieren. Informationen hierzu sind unter [email protected] oder Telefon 0221/148 22700 anzufordern.

Und noch ein Tipp: Von über 30 Län-dern hat die Deutsche Ärzteversicherung

die wichtigsten Infos für eine Famula-tur zusammengestellt. Diese „Länderin-fos“ mit Basisdaten über Land und Leute, Einreisebestimmungen, wichtigen Adres-sen und vieles mehr sind kostenlos zu be-stellen unter www.aerzteversicherung.de.(Die Platzierung dieses Artikels wurde unter-stützt von der Deutschen Ärzteversicherung)

Page 11: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

September/Oktober 2012 11SeiteRaten & Gewinnen

Rippenspreizer

.de

Diese und mehr als 600 weitere Cartoons gibt es in unseren Galerien unter:

www.Rippenspreizer.de

...LACHEN BIS DIE RIPPEN KRACHEN

In unserem Shop fi ndest du zahl-reiche Produkte rund um die Car-toons von Daniel Lüdeling und zusätzliche Gimmicks.

Preis:

ab 6,78 €

Die Lehrtafeln Laminiert oder auf Bilder-druckpapier pur. Im Poster-format. Qualität von 3B Scientifi c.

www.3bscientifi c.dewww.3bscientifi c.de

1. Welche Auflage der Skriptenreihe wird im Oktober erscheinen?

A die zweiteB die dritteC die vierteD die fünfteE die sechste

2. Was ist die augenfälligste Veränderung an der neuen Skriptenreihe?

A die SchriftB die FarbeC die BilderD das PapierE die Größe

3. Welches wichtige wiederkehrende Element gibt es?

A Fürs SchriftlicheB Fürs MündlicheC Fürs BestehenD Fürs DurchfallenE Fürs Praktische

4. Wie viele Prüfungsprotokolle sind in die Skriptenreihe eingeflossen?

A mehr als 5000B mehr als 7000C mehr als 2000D mehr als 4000E mehr als 9000

5. Worauf wird bei jeder Abbildung verwiesen?

A den TextB die QuelleC das Online-BildarchivD das EndeE das Inhaltsverzeichnis

6. Was wird zusätzlich zu den Skripten angeboten?

A ein AutogrammB CartoonbücherC ein StipendiumD die OnlinesucheE der Doktortitel

7. Was steht in der ersten Phase der Klausurvorbereitung an?

A LangeweileB Prüfungen kreuzenC PanikD eine Party feiernE die Erarbeitung des Lernstoffs

Text lesen und gewinnen!Wie du bestimmt schon mitbekommen hast, wird im Oktober die neue Skriptenreihe erscheinen. Näheres dazu findest du in einem Artikel auf Seite 1 und 2 dieser Ausgabe der MEDI-LEARN Zeitung. Im Vergleich zur vorherigen Auflage wurden viele Elemente geän-dert und überarbeitet, um die neue Skriptenreihe noch studenten-freundlicher zu machen.Wenn du den Artikel von Seite1 und 2 gelesen hast, wird es dir ein Leichtes sein, diese Fragen zu beantworten und mit etwas Glück kannst du tolle Preise gewinnen.Beantworte einfach die Fragen und trage dann die Lösungsbuch-staben unten ein. Gib unter www.medi-learn.de/skr-quiz2 die Lösung (Buchstabenkombination) ein, um an der Verlosung teil-zunehmen.

Unter allen Teilnehmenden verlosen wir:5 x Cartoonbuch drei5 x Abenteuer Klinik5 x Abenteuer Medizinstudium

Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Das Gewinnspiel läuft bis 31.10.2012Das Gewinnspiel läuft bis 31.10.2012

A B C D E

8. Was steht in der zweiten Phase der Klausurvorbereitung an?

A die Festigung und VertiefungB die PrüfungC die Erarbeitung des LernstoffsD der UrlaubE das Mündliche

A B C D E1 A B C D E3A B C D E2 A B C D E4

A B C D E6A B C D E5 A B C D E7 A B C D E8

Lösung:

1 2 3 4 5 6 7 8

Page 12: MEDI-LEARN Zeitung 04/2012

12Seite September/Oktober 2012Tipps & Infos

Die ExtraportionDiesen Artikel findest du im Online-Teil unserer Zeitung:

Nachschlag

Online geht's weiterWie immer gibt es auch zu dieser Aus-gabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZ-Hungrige: Unser Digitaler Nachschlag präsentiert dir weitere spannende Artikel und die Fortsetzung eines Beitrags aus der gedruckten Version. All das fi ndest du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Ein-fach die folgende Seite aufrufen:

www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Studierende wünschen sich mehr praktischen UnterrichtGinge es nach den Jungmedizinern, dann gäbe es im Studium der Hu-manmedizin deutlich mehr Praxis. Das ergab die Langzeituntersu-chung „Studiensituation und studen-tische Orientierungen“, die seit den 1980er Jahren von einer Arbeits-gruppe an der Universität Konstanz durchgeführt wird. Ein Mehr an praktischen Übungen gaben 44 Pro-zent der angehenenden Ärztinnen und Ärzte als „sehr dringlichen Verbesserugswunsch“ an, gefolgt von einem „stärkeren Praxisbezug des Studiengangs“ mit 40 Prozent. Ganz offensichtlich vermissen die Studierenden neben der enormen Menge theoretischen Wissens, das ihnen vermittelt wird, eine originär praktische Komponente - und das in den letzten Jahren mit deutlich stei-gender Tendenz.

Ausbildung

derheit ist, dass ein Studienjahr bzw. zwei Semester in Groningen absolviert werden müssen. Die dafür erforderlichen Nieder-

ländisch-Kenntnisse können aber wäh-rend des Studiums erworben werden.

Die Semesterzeiten in Olden-burg unterscheiden sich von de-

nen der übrigen medizinischen Fakultäten: Start des Semesters ist der 1. Oktober; die Dauer des Semesters beträgt 20 Wo-chen. Demzufolge sind die Se-mesterferien kürzer. Vor dem Abschluss des Studiums muss

eine 20-wöchige Forschungsar-beit angefertigt werden.Die Bewerbung für den Modell-

studiengang erfolgt über hochschul-start.de mit Oldenburg als erster Orts-wahl. Dabei behält die Universität es sich vor, den größten Teil ihrer Studie-renden über das Auswahlverfahren aus-

dings ist es möglich, zusätzlich einen Bachelor- und/oder Mastertitel in Gro-ningen zu erwerben. Dabei geht es bei einem Bachelor of Science in Human-medizin darum, einen berufsqua-lifi zierenden Abschluss für Tä-tigkeiten bei Krankenkassen, Verbänden, Unternehmen etc. zu schaffen. Eine ärztliche oder arztähnliche Tätigkeit ist jedoch ausgeschlossen.

Letztendlich läuft also alles auf einen (weiteren) Modell-studiengang hinaus. Die Ver-zahnung von Theorie und Pra-xis soll in Oldenburg sehr eng gehalten werden. Das sogenannte Problemorientierte Lernen (POL) ist die Basis allen Unterrichts, dazu kom-men Untersuchungskurse, Blockpraktika und Seminare sowie Praktika in der vor-lesungsfreien Zeit. Eine weitere Beson-

Der Aufschrei war groß, als die Uni-versität Oldenburg 2008 das erste

Mal davon sprach, einen Bachelor- und Masterstudiengang Medizin anzubieten. Von einer Verwässerung der Ausbil-dungsqualität war die Rede, von schlecht ausgebildeten Medizinern und der Un-möglichkeit, ärztliches Wissen in einem alternativen Studiengang zu organisieren und zu vermitteln. Seitdem hat sich ei-niges getan, und im kommenden Win-tersemester 2012/2013 startet ein Mo-dellstudiengang an der neu entstandenen European Medical School Oldenburg-Groningen.

Um es gleich vorneweg zu nehmen: In Deutschland wird es nicht möglich sein, einen Bachelor- oder Masterabschluss in Humanmedizin zu machen. Wer in Ol-denburg studiert, beendet sein Studium wie an allen anderen medizinischen Fa-kultäten mit dem Staatsexamen. Aller-

Modellstudiengang beginnt im WintersemesterEuropean Medical School Oldenburg-Groningen ermöglicht neben dem Staatsexamen auch Bachelor- und Master-Abschlüssevon Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

erste enthält eine Checkliste, mit der El-tern überprüfen können, ob in Haus und Garten sowie beim Transport von Kin-dern an alles gedacht wurde. Die weite-ren Merkblätter sollen die Eltern durch die ersten sechs Lebensjahre ihres Kin-des begleiten und über die häufi gsten Gefahren informieren. Dabei geht es um vorbeugende Maßnahmen im Ba-byalter (zum Beispiel zur Vermei-dung des plötzlichen Kindstodes) bis hin zur Prävention von Verkehrsunfäl-len und Gefahren bei Spiel und Sport im Kindes- und Jugendalter. Überreicht werden die Merkblätter von den Kin-der- und Jugendärzten zu den jewei-ligen Vorsorgeuntersuchungen (U1 bis U9). Sie werden ab sofort durch die Kassenärztlichen Vereinigungen an die 6000 Kinder- und Jugendärzte in Deutschland verteilt.

aufzuklären, geben die Krankenkassen, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte die „Merkblätter Kinderun-fälle“ heraus.

Sie sollen den Eltern helfen, die Um-gebung von Kindern sicherer zu machen, denn ein Großteil der Unfälle, die meist im häuslichen Umfeld geschehen, ließe sich vermeiden, tödliche Unfälle sogar bis zu 95 Prozent. „Oft reichen ganz ein-

Unfälle bei Kindern sind häufi g der Grund für einen Krankenhaus-

aufenthalt. Im Jahr 2010 mussten in Deutschland rund 200.000 Kinder und Jugendliche aufgrund einer Unfallver-letzung stationär behandelt werden, darunter etwa 81.000 kleine Kinder im Alter bis sechs Jahren. Besonders häu-fi g in dieser Altersgruppe sind Stürze, Verbrennungen und Vergiftungen. Um die Eltern umfassend über Unfallrisiken

Vorbeugung durch einfache Maßnahmen möglichKinder- und Jugendärzte verteilen Merkblätter zur Vermeidung von Unfällen

Kassenärztliche Bundesvereinigung

fache Maßnahmen, um die Kinder vor Unfällen zu schützen“, betont Dr. Wolf-ram Hartmann, Präsident des Bundesver-bandes der Kinder- und Jugendärzte. „So können Rauchmelder angebracht, Was-serkocher aus der Reichweite von Kin-dern gestellt, Arzneimittel sicher in ver-schließbaren Schränken aufbewahrt und Treppen gesichert werden.“

Insgesamt gibt es künftig acht überar-beitete Merkblätter Kinderunfälle. Das

zuwählen. Auch ein Wechsel von Ol-denburg an eine andere medizinische Fakultät soll möglich sein: Nach dem 6. Semester können Äquivalenzbescheini-gungen ausgestellt werden, die eine Be-werbung in das 1. klinische Semester anderer Hochschulen mit freien Kapazi-täten ermöglichen.

Nachdem sich nun die erste Aufregung gelegt hat und statt einer Revolution der Studienabschlüsse „nur“ ein weiterer Modellstudiengang entstanden ist, muss sich nun zeigen, wie dieser angenommen und von den Studierenden bewertet wird. Durch die Zusammenarbeit mit Gronin-gen entsteht möglicherweise tatsächlich der gewünschte internationale Rahmen und erweitert den Horizont der Studie-renden. Ein Konzept, das Patientennähe und praktische Erfahrungen von Anfang an vorsieht, verspricht spannendes Ler-nen. Der Erfolg bleibt abzuwarten.