2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at Wissen: Persönliche Schutz- ausrüstung, 18 Die Menschen haben Vertrauen zu uns Die Menschen haben Vertrauen zu uns Im Einsatz, und auch wenn‘s ums Spenden geht Im Einsatz, und auch wenn‘s ums Spenden geht Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 2 · 2012 Brandaus Brandaus Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 2 · 2012 Porträt: ORF-Mann Werner Fetz, 16

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Einsatzbilanz 2011, Linzer Guglstadion, Porträt ORF-Mann Werner Fetz, Schutzbekleidung, Uniform-Kauf, Prüfger.t „Multitest plus ND“, Dienstanweisung 3.3.4., Firmenportraet Menzl Atemschutztechnik, Gabriela Schwaiger ist die 5000. Feuerwehrfrau, Historisches: Feuerwehrmuseum Frohsdorf, NÖ LFKDO

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P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at

Wissen:Persönliche Schutz-ausrüstung, 18

Die Menschen habenVertrauen zu unsDie Menschen habenVertrauen zu unsIm Einsatz, und auch wenn‘s ums Spenden gehtIm Einsatz, und auch wenn‘s ums Spenden geht

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren 2 · 2012BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren 2 · 2012

Porträt:ORF-Mann Werner Fetz, 16

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Brandaus: Topstories2

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Liebe FeuerwehrkameradInnen!

Es wird euch nicht verwundern,dass ich auf Grund der meinePerson betreffenden Pressebe-richte – insbesondere jedoch der unerklärlichen Berichter-stattung des Kurier – Stellungnehme. Ich habe mich dazu ent-schlossen, weil ich der Ansichtbin, dass allen KameradInnendas Recht auf volle Information über die Tatsachen zukommt.Ich werde die diversen Presse-berichte und Meinungen nichtkommentieren – jeder wird sichdarüber bereits eine Meinunggebildet haben.

Tatsächlich habe ich mich nacheingehender Diskussion und Ent-scheidung im Landesfeuerwehr-rat aus nachstehenden Gründenzum Ankauf eines BMW 530xdGT entschieden:

1. Bei einer durchschnittlichenKilometerleistung von rund100.000 jährlich steigt natürlichdas Unfallrisiko. Daher war es mir wichtig, ein Fahrzeug anzu-schaffen, das über eine sehr guteSicherheitsausstattung verfügt.

2. Die Marke BMW hat im Rah-men der Preisverhandlungen dasbeste Angebot abgegeben. Dieswar der Grund dafür, warum sichder Landesfeuerwehrverband fürdieses Fabrikat entschieden hat.

Richtig ist, dass für dieses Autojener Preisnachlass in Anspruchgenommen wurde, welcher gene-rell auch der Bundesbeschaf-fungsagentur gewährt wird. Dies bedeutet, dass auch für alleDienstfahrzeuge des Bundes, der Länder und auch Gemeindensolche Rabatte gewährt werden.

Ein wesentlicher Unterschied istjedoch zu berücksichtigen: Meine Familie verfügt über zweipersönlich finanzierte Privatfahr-zeuge und benötigt diese auchtäglich. Den zur Debatte stehen-den BMW habe ich aus eigenenMitteln bezahlt und ausschließlichfür meine Tätigkeit als Landes-branddirektor genutzt. Es wird le-diglich das gesetzliche Kilometer-geld verrechnet, das auch ein An-

gestellter oder Arbeiter für Dienst-fahrten geltend machen kann.

Richtig ist, dass dieses Fahrzeugnach einer zweijährigen Nut-zungsdauer (nach dem Ausschei-den aus meinem Aktivdienst)und einer Kilometerleistung von rund 200.000 nicht mehrdienstlich, sondern privat vonmir verwendet werden sollte. Al-lein diese hohe Kilometerleistungbewirkt jedoch einen erheblichgeringeren Restwert des Fahrzeu-ges, wodurch der vermeintlicheRabattvorteil tatsächlich „Null”ergibt. Die Zulassung des Fahr-zeuges erfolgte ebenso nicht ei-genmächtig – natürlich war ichbestrebt, auch das Verlustrisikoabzusichern. Leider war die ummeine Person entfachte Diskussi-on und Wortwahl teilweise vonUnsachlichkeit und Gedankenlo-sigkeit geprägt. Es steht natürlichjedem frei sich seine eigene Mei-nung zu bilden. Trotzdem ist manaber nicht von seiner Pflicht zurordnungsgemäßen „Erkundungder Lage” befreit.

Zusammenfassend möchte ichnochmals erwähnen, dass ichdiesen als Dienstwagen genutz-ten BMW aus meiner eigenen Tasche bezahlt habe (wer kanndas sonst noch sagen?), obwohlmir ein vom Verband finanziertesFahrzeug vertraglich zustehenwürde! Durch die vergünstigteBeschaffung wurde lediglich derhohe Wertverlust des Fahrzeugesausgeglichen. Ein finanziellerVorteil ist mir dadurch aber nichterwachsen! Und dass ich auf mei-ne persönliche Sicherheit be-dacht war, kann mir wohl keinerzum Vorwurf machen.

Ich werde mich nunmehr wiederum voll meinen Aufgabenwidmen und danke jenen Feuer-wehrmitgliedern, die das offeneGespräch zu diesen Fragen ge-sucht haben.

Euer

Josef BuchtaLandesbranddirektorPräsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

Stellungnahme des NÖ Lan-desfeuerwehrkommandanten

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Brandaus 2 · 2012

Brandaus: Inhalt

Gleich eines vorweg:Das Februar-Heftwird bei den meisten Abonnenten erstim März in den Postkästen auftauchen.Dafür möchte ich mich entschuldigen.

Der Grund dafür istfolgender: Eine öster-reichische Tageszei-tung hat sich tagelangmit dem Dienstwagendes Landesfeuerwehr-kommandanten be-schäftigt. Dabei wur-den Tatsachen entwe-der falsch dargestellt

oder die Wahrheit einfach weggelassen.Um Klarheit in diese Angelegenheit zubringen, haben wir das Gutachten einesunabhängigen Wirtschaftsprüfers ab-gewartet und dieses auf der Seite 5 zusammengefasst.

8,4 Millionen Arbeitsstunden: So vielZeit haben wir im letzten Jahr in unserefreiwillige Einsatztätigkeit investiert.Die Einsatzstatistik 2011 und die spek-takulärsten Einsätze sind auf den Seiten6 bis 9 zu finden.

Wie unsere Einsatzbekleidung hergestellt wird und welchen Normensie unterliegt, kann auf den Seiten 18bis 24 nachgelesen werden. Das wich-tigste ist allerdings, dass man seineSchutzbekleidung, wie Helm, Hand-schuhe, Uniform, Stiefel usw., auch ver-wendet. Andernfalls könnte jeder nochso harmlose Einsatz ein bitterbösesEnde nehmen.

Der Mittelteil wird wohl für Sachbear-beiter Atemschutz besonders interes-sant sein.Die Dienstanweisung „3.3.4.Wartung und Instandhaltung von Atem-und Körperschutzausrüstung“ sowieauch die dazugehörigen Wartungs-tabellen sind zum herausnehmen unddürfen in keinem Atemschutz-Ordnerfehlen.

Über all das und noch viel mehr berich-ten wir auf den kommenden Seiten.

Viel Spaß beim Lesen!

Turbulente Wochen

Euer Alexander Nittner

Einsatzbilanz 2011 6

Die spektakulärsten Einsätze 8

Umfrage: Wir sind sympathisch und äußerst vertrauenswürdig 10

Große Feier zum 50. Geburtstag 12

Feuerwehr: Wohin geht die Reise? 13

Auf ins Linzer Gugl-Stadion 14

Porträt ORF-Mann Werner Fetz 16

Brandaus: NewsKurzmeldungen 38

Verwinkelte Dachkonstruktion erschwerte den Angriff 40

Bus krachte in Leitschiene 41

Riskante Bergeaktion auf zugefrorenem Teich 42

Wohnungsbrand mit Todesfolge 44

Lkw-Serienunfälle hielten Feuerwehr in Atem 46

Frostiger Einsatz auf der Donau 47

Foto-Galerie 48

Brandaus: DialogGabriela Schwaiger ist die 5000. Feuerwehrfrau 50

Brandaus: AlbumVermischtes 54

Historisches: Feuerwehrmuseum Frohsdorf 58

Brandaus: RubrikenJugend 52

Cartoon „Flo & Co“ 53

Vorwort 3

Kontakte im NÖ LFKDO 51

Brandaus: WissenWie entsteht eine Schutzbekleidung? 18

Was es beim Uniform-Kauf zu beachten gilt 20

NÖ Landes-Feuerwehrschule 26

Prüfgerät „Multitest plus ND“ 27

Dienstanweisung 3.3.4. 29

Firmenporträt Menzl Atemschutztechnik 36

Brandaus: Topstories

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Brandaus 2 · 2012

Brandaus: TopstoriesBrandaus: TopstoriesKlarstellung

Landesrat Dr. StephanPernkopf hat auf Grund dermedialen Berichterstattung,betreffend den Ankauf eines Fahrzeuges, die zu-ständige Abteilung „Feu-erwehr und Zivilschutz“beauftragt, den Sachver-halt von einem unabhängi-gen Wirtschaftsprüferüberprüfen zu lassen. Das Ergebnis:4Kein Verstoß gegen Geset-

ze oder Vorschriften.

4Dennoch wird empfohlen,zur Schaffung von Klarheit,die Fahrzeuganmeldungdurch den Hauptnutzer,der schon bisher die Kostengetragen hat, anzupassen.

4Dem zufolge ist das besag-te Fahrzeug an den wirt-schaftlichen Inhaber voll-ständig zu übertragen. Dafür ist einerseits ein formaler Kaufvertrag not-wendig und der vom Wirt-schaftsprüfer festgelegte

Preis zu überweisen.LBD Buchta: „Dieser Emp-

fehlung werde ich sofortnachkommen und den nochoffenen Restbetrag an denLandesfeuerwehrverbandüberweisen. Durch diese Vor-gangsweise ist sichergestellt,dass niemandem – wedervorher noch nachher – einwirtschaftlicher Nachteil ent-standen ist. Ich habe immerin gutem Glauben und besterAbsicht gehandelt.

Ich habe mich in keinerWeise bereichert und habeschon bisher alle entstande-nen Kosten für das Fahrzeuggetragen. Ich hoffe, dassdurch die nunmehrige Vor-gangsweise die Ursache fürMissverständnisse und un-richtige sowie unsachlicheBerichte durch die Medien(was persönliche Angriffe gegen meine Familie ausge-löst hat) beseitigt und einSchlussstrich gezogen wird.“

Wirtschaftsprüfer: Kein Verstoßgegen Gesetze und Vorschriften

Stift Geras: „Vom Löscheimer zur Katastrophenhilfe“

Knapp 25.000 Menschenwaren es, die im Vorjahrdie Feuerwehrausstellung„Vom Löscheimer zur Ka-tastrophenhilfe, Feuerwehr– Tradition mit Zukunft“im Stift Geras besucht ha-ben. Um einige Exponateerweitert startet die Aus-stellung des NÖ Landes-feuerwehrverbandes imMärz in ihre zweite Saison.

Text: Angelika Zedka

Foto: Stift Geras

Derzeit sind die Feuerwehr-historiker eifrig damit be-schäftigt, die Vitrinen an derKirchenseite neu zu adaptie-ren. Die „Heiligenabteilung“wird ebenfalls durchforstet,um einige Exponate erweitert,einige Schaustücke werdenausgetauscht. Neu werdensich die Sonderdienste prä-sentieren: Elektronische Bil-derrahmen bieten die Mög-lichkeit, dem Besucher dieArbeit der Sonderdienste –Flugdienst, Tauchdienst,

Sprengdienst, Versorgungs-dienst, Feuerwehrstreife –näher zu bringen.

Auch wird die Schau durchein modernes Atemschutz-gerät bereichert. Eine Tatsa-che, die dem Besucher diebeeindruckende Weiterent-wicklung in Sachen Feuer-wehrtechnik vor Augen füh-ren wird.

Selbstverständlich werdensich auch die Kleinen wiederin ihrem eigenen Kinderbe-reich zeichnend oder ma-lend austoben und querdurch die Gänge ihre Funk-sprüche absetzen dürfen.Vielleicht dann, wenn die Erwachsenen in der Winter-kapelle verweilen und imFilm „Wir sind alle keine Helden“ erfahren, wie schweres Helfern und Opfern nachschwierigen Einsätzen oftums Herz ist.

Anfang März startet dieAusstellung „Vom Löschei-mer zur Katastrophenhilfe“also in die zweite Saison.„Ich wünsche mir, dass die

Ausstellung auch imzweiten Jahr ihrer Lauf-zeit so gut angenommenwird und dadurch somancher zum freiwilli-gen Engagement ani-miert ist,“ freut sichLBD Buchta, dass es im ersten Jahr der Aus-stellung beinahe 25.000Besucher waren, diesich für die Entwick-lung und die Arbeit derrund 96.000 nieder-österreichischen Feu-erwehrmitglieder inte-ressiert haben. „Ich hoffe, dass wir imJahr 2012 ebenso vieleGäste ins Waldviertel lockenkönnen, denen wir das The-ma Feuerwehr näher brin-gen dürfen.“

Der Prior des Stiftes Geras,Mag. Benedikt Felsinger,freut sich vor allem auch fürdie Region: „Die Ausstellung„Vom Löscheimer zur Kata-strophenhilfe“ war für dasStift und die gesamte Regionum Geras im vergangenen

Jahr eingroßer Erfolg. Mit vereintenKräften, waren wir für unsereGäste da und diese wieder-um bereicherten uns alle vor Ort mit ihrem Besuch.Wir freuen uns schon auf die neue Saison, die sicherwieder viele Begegnungenermöglicht, die mit helfen werden, die Kameradschaftder Feuerwehr zu stärken.“

Ausstellung: Neustart im März

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Brandaus: Topstories6

Brandaus 2 · 2012

Einsatzbilanz 2011: 64.945 Einsätze, 1769 Menschen gerettet, 71.500 Übungen

Die ungewöhnliche Tro-ckenheit im Jahre 2011spiegelt sich auch in derJahres-Einsatzbilanz der1642 freiwilligen Feuer-wehren Niederösterreichswieder. Die zeigt bei denBränden eine Zunahmevon 13 Prozent, bei der Befüllung versiegter Brun-nen mit Trinkwasser vongar 79 Prozent. Insgesamtwurden die freiwilligenFeuerwehren im Vorjahr zu 64.945 Einsätzen alarmiert — um 1640 mehr als im Jahre 2010.Um diesen gewaltigen Aufwand zu bewältigen,waren fast 2,5 MillionenHelfer notwendig, die ge-meinsam 8,4 Millionenfreiwillige Arbeitsstundeninvestierten. 1769 Men-schen verdanken übrigensder Feuerwehr durch deren raschen und professionellenEinsatz ihr Leben.

Text: Franz Resperger

Fotos: Stamberg, BFKDOAmstetten

4201 Mal (plus 504) wurdeim Vorjahr über Notruf 122ein Brand gemeldet – einPlus von 13 Prozent. In derKategorie „Waldbrände“ istin der Statistik gar einen An-stieg von 56 auf 111 (plus 100Prozent) Löscheinsätze zubemerken. Waren einerseitsgeringer Niederschlag undlange Trockenperioden fürdie Rekordausfahrten bei derBekämpfung von Wald- undWiesenbränden verantwort-lich, sorgten andererseits dieselben Wetterphänomene fürleere Brunnen und Zister-nen. Fazit: Die Zahl der Was-serversorgungen mit Tank-löschfahrzeugen stieg von2802 auf 5034 – eine Zunah-me um 79 Prozent.

20 Prozent weniger VerkehrsunfälleEin gegenteiliger Trend ist

hingegen bei den Verkehrs-unfällen zu verzeichnen. Da sank die Zahl der Einsät-ze von 10.887 auf 8567 – ein Minus von 20 Prozent.Gleichzeitig lässt sich beiden Menschenrettungen

wiederum eine Steigerungvon 1392 auf 1769 feststellen– ein Plus von 25 Prozent. Indiese Kategorie fallen unteranderem folgende Einsatz-szenarien: Befreien von ein-geklemmten Unfallopfernaus Autowracks mit hydrau-lischen Rettungsgeräten,Türöffnungen nach Unfällenin Wohnungen, Rettungsak-tionen mit Hubrettungsgerä-ten aus oberen Stockwerken(Drehleiter, Teleskopmast-bühne) nach Bränden oderlebensbedrohlichen Erkran-kungen, etc.).

Insgesamt rückten die freiwilligen Feuerwehren imVorjahr zu 41.781 (40.700)technischen Einsätzen aus(plus 2,5 Prozent). In dieseKategorie fallen unter ande-rem: Beseitigen von Kraft-fahrzeugen, Auspumparbei-ten, Sturm- oder Hochwas-sereinsätze, Bergen von To-ten und Tieren, Bekämpfungvon ausgelaufenen Schad-stoffen auf Straße oder inGewässern uvm.

Die 1642 freiwilligen Feu-erwehren sind jedoch nicht

2011 wurden 8.567 Verkehrsunfälle verzeichnet — ein Minus von 20 Prozent im Vergleichzum Vorjahr

nur im Akutfall zur Stelle, sie leisten auch einen erheb-lichen Beitrag zur Präventi-on. So wurden im Vorjahr14.088 Veranstaltungen(Messen, Zirkus, Theaterusw.) von Feuerwehrmitglie-dern im Rahmen der so ge-nannten „Brandsicherheits-wachen“ begleitet.

8,4 Millionen freiwilligeArbeitsstundenUm all diese Tätigkeiten –

dazu zählen unter anderemauch noch 71.562 Übungen –zu bewältigen, mussten dieFeuerwehren fast 2,5 Millio-nen Mitglieder aufbieten.Die leisteten im Dienste derAllgemeinheit 8.405.993 Millionen freiwillige Arbeits-stunden. Umgerechnet aufeinen Hilfsarbeiter-Stunden-lohn von 20 Euro haben dieehrenamtlichen Helfer inUniform damit dem Steuer-zahler somit 168 MillionenEuro erspart. In alter Wäh-rung: 2,3 Milliarden Schil-ling. Interessantes Detail:Obwohl im Vorjahr etwa8000 Feuerwehrmitgliederweniger im Einsatz waren,haben diese deutlich mehr(plus 59.251) Arbeitsstundengeleistet.

Buchta: „Wir brauchen jede Feuerwehr“Für KR Josef Buchta, den

Präsidenten des Österrei-chischen Bundesfeuerwehr-verbandes und NÖ Landes-feuerwehrkommandanten,zeigt die Einsatzstatistik 2011eines ganz deutlich: „Wirbrauchen jede einzelne Feuerwehr. Wer daran denkt,im freiwilligen Bereich denSparstift anzusetzen, der ris-kiert einen Anschlag auf einJahrzehnte lang bewährtes Sicherheitssystem. Auchwenn die Feuerwehr noch so klein ist, sind deren enga-gierte und gut ausgebildeteMitglieder binnen weniger

8,4 Millionen Arbeitsstunden:Feuerwehr erspart Millionen

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Page 7: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

7Brandaus: Topstories

Minuten am Einsatzort. Eine Zerschlagung des flächendeckenden Systemwürde viel Leid über unsereGesellschaft bringen.“

Buchta verweist in diesemZusammenhang auf andereStaaten, beispielsweise diebeliebten UrlaubsländerGriechenland, Italien (Ausnahme Südtirol, Trient)oder Kroatien: „In diesenLändern gibt es fast über-haupt keine freiwillige Feu-erwehr. Dort gibt es lediglich

in größeren Städten so genannte Stützpunktfeuer-wehren, die bei Einsätzen ins Hinterland oft eine Anfahrtszeit von bis zu 45Minuten einplanen müssen.Ich brauche nicht zu erwäh-nen, was das für Menschenin Lebensgefahr oder beiBränden bedeutet.

Seien wir froh, dass esnoch Frauen und Männergibt, die in ihrer eigenen Ge-meinde freiwillig für anderetätig sind.“

Personenstatistik:4Gesamtmitglieder: 96.842

(+ 730)4Aktive: 76.392 (+ 802)4Reserve: 15.754 (- 69)4Feuerwehrjugend: 4696 (- 3)4Frauen: 5013 (+ 304)4Altersdurchschnitt der akti-

ven Mitglieder: 38,34 Jahre

2011 umgesetzt:4Atemschutzuntersuchun-

gen in NÖ Landeskliniken45,5 Tonnen Lenkberechti-

gung

4Feuerwehrausrüstungs-verordnung (FAV). Regeltdie bedarfsorientierte Feuerwehrausrüstung einer Gemeinde

4Spendenabsetzbarkeit4Rettungsgasse4Hilfelöschfahrzeug 1

(HLF 1). Ein neues, 5,5Tonnen schweres Einsatz-fahrzeug. Durch diesesneuartige Fahrzeugkon-zept ist garantiert, dassmit geringer Mannschaftein hoher Einsatzerfolg erzielt werden kann. DasHLF 1 ist nämlich nichtnur mit Geräten für tech-nische Einsätze ausgerüstet,sondern verfügt auch übereinen Wassertank. Dadurchkönnen Entstehungs- undKleinbrände rasch bekämpftwerden. Ziel ist, dass beijeder Feuerwehr, die bisherohne Fahrzeug mit Lösch-wassertank auskommenmusste, zumindest einderartiges HLF 1 stationiertwird. Weiterer Vorteil: DasEinsatzfahrzeug darf mitB-Führerschein und derdazu gehörigen Lenkbe-rechtigung gelenkt werden.

Jeder 17. Niederösterreicherist Mitglied einer freiwilligenFeuerwehr

13 Prozent mehr Brände als im Jahr 2010 wurden verzeichnet

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Topstory:Oberbrandinspektorm

Einsatzführungmit ÜberblickEinsatzführungmit ÜberblickIntelli R.4C: Neues Systemunterstützt StabsarbeitIntelli R.4C: Neues Systemunterstützt Stabsarbeit

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011

Porträt:DI ChristianL

Das Brandaus-Archiv ist kein Ersatz für ein Abonnement des Magazines Brandaus, welches maßgeblich und monatlich aktuell informiert. Vielmehr dientes als kostenfreies Zusatz-Service des NÖ LFV, das seit Anfang 2009 für alle Feuerwehrmitglieder und interessierte Leser unbegrenzt aufgebaut wird.

Einzigartig!Besuchen Sie dasBRANDAUS ONLINE-ARCHIV

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009

Pe

gp

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Porträt:Renate ZechmeisterL

Auszeichnung:Höchste Ehre fürB

Sicher in den EinsatzSicher in den EinsatzBester Schutz mit optimaler AusrüstungBester Schutz mit optimaler Ausrüstung

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Porträt:OBI Gerlinde WeissB

Topstory:Schiffshavarie aufd

HochwasserHochwasserVorsorge für den Ernstfall

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Porträt:BranddirektorD

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Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren10 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren10 · 2010

Porträt:Gerhard HutterO

Wird der Antrag vom NÖ Landesfeuerwehrverbandgestellt, sind dazu Stellungnahmen der Gemeindeund der örtlichen Feuerwehr(en) einzuholen.

§ 4(entfällt)

§ 5Mannschaftsstand

) Die gesamte aktive Mannschaft der FreiwilligenFeuerwehren der Gemeinde hat mindestens zubetragen:

Klasse 1 20 MannKlasse 2 40 MannKlasse 3 60 MannKlasse 4 70 Mannab Klasse 5 90 Mann) Bestehen in einer Gemeinde mehrere FreiwilligeFeuerwehren, so hat die aktive Mannschaft jedereinzelnen Feuerwehr mindestens 10 Mann zubetragen.

Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder1 Kleinrüstfahrzeug,

1 Kommandofahrzeug oder1 Versorgungsfahrzeug

Klasse 5

1 Kleinlöschfahrzeug oder1 Löschfahrzeug oder1 Kleinlöschfahrzeug-Wasser oder1 Mannschaftstransportfahrzeug mit

Tragkraftspritzenanhänger,1-7 Tanklöschfahrzeuge mit zusammen mindestens

4.000 l bis höchstens 10.000 l Fassungsvermögen,1 Rüstlöschfahrzeug mit Anrechnung auf das

Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder1 Kleinrüstfahrzeug,

1 Mannschaftstransportfahrzeug oder1 Versorgungsfahrzeug,

1 Kommandofahrzeug

Klasse 6

Für Gemeinden mit über 4.000 Häuser ist dieMindestausrüstung von der NÖ Landesregierung sofestzulegen, dass die Aufgaben der örtlichen Feuer-

§ 1

Einteilung der NÖ Gemeinden in Klassen

Zur Besorgung der den NÖ Gemeinden im § 37 Abs.

NÖ FG übertragenen Aufgaben wird eine technische Mi

destausrüstung und ein Mindestmannschaftsstand d

Freiwilligen Feuerwehren festgelegt, der sich an d

Anzahl der Häuser im Gemeindegebiet orientiert. Daz

werden die Gemeinden (laut österreichischem Amtskale

der, herausgegeben vom Verlag der Österreichische

Staatsdruckerei) in folgende Klassen eingeteilt:

Klasse 1

bis 300 Häuser

Klasse 2

von 301 bis 800 Häuser

Klasse 3

von 801 bis 1.500 Häuser

Klasse 4

von 1.501 bis 2.500 Häuser

Klasse 5

von 2.501 bis 4.000 Häuser

Klasse 6

NÖ FEUERWEHR-MINDEST-

AUSRÜSTUNGSVERORDNUNG 1997

4400/4–0 Stammverordnung 167/96 1996-12-19

Blatt 1-3

4400/4–1 1. Novelle 67/06 2006-07-31

Blatt 1-3

P.b.b.

Verlagsp

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Porträt:HelmutS

brandaus.at

Brandaus 2 · 2012

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Page 8: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories8

Brandaus 2 · 2012

8 FOTO-GALERIE

Schneeketten:

März In Sarling stand eine Lagerhalle in Vollbrand. Schonbei der Anfahrt war den Feuerwehrkräften klar, dass es sichum ein größeres Schadensereignis handeln muss.

April In Kritzendorf starb ein Pensionist bei einemWohnhausbrand. Trotz Blitzeinsatz konnte die Feuerwehrden schwer gehbehinderten Mann nicht mehr retten.

Mai In Hofstetten-Grünau, Bezirk St. Pölten, ging eineParkettfirma in Flammen auf. Die Feuerwehr war mit denNachlöscharbeiten zwei Tage lang beschäftigt.

Februar Bei einem Wohnhausbrand in einem Einfamili-enhaus in Strasshof, Bezirk Gänserndorf, starb ein bettläg-riger Pensionist.

Die spektakulärsten Einsät

So wird das Anlegen zum Kinderspiel

Jänner Auf der A2 ereignete sich ein folgenschwererUnfall. Ein Sattelzug war Richtung Wien unterwegs, als eszu einem Zusammenstoß mit einem Pkw kam.

Foto: W

immer

Foto: Stamberg

Foto: FFKritzendorf

Foto: Stamberg

Juni In Würnsdorf bei Pöggstall, Bezirk Melk, stürzte einReisebus 20 Meter über eine Böschung in die Tiefe. Dabeiwurden vier Frauen schwer verletzt.

Foto: F.Reiner

Foto: Strasshof_stam

berg

Brandaus: Topstories

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Page 9: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

9Brandaus: Topstories

Brandaus 2 · 2012

9FOTO-GALERIE

Juli Auf der A1 bei Haag kam es zu einem schweren Lkw-Unfall. Der Lenker des Autotransporter musste von derFeuerwehr aus der zerstörten Fahrerkabine gerettet werden.

August Wieder tobten schwere Unwetter in Nieder-österreich. In Korneuburg wurde durch Blitzschlag ein Einfamilienhaus in Brand gesetzt.

t ze 2011Foto: P.Gutlederer

Foto: www.einsatzdoku.at

November Millionenschaden nach einem Brand in einem Sägewerk in Lichtenau. Eine Halle, in der 250 Kubik-meter Schnittholz gelagert waren, ging in Flammen auf.

Dezember Bei einem Brand in einem Flüchtlingsheimin Hirtenberg, Bezirk Baden, wurden 15 Personen verletzt,sieben mit Rauchgasvergiftung ins Spital eingeliefert.

September Großbrand in der Zuckerfabrik in Leo-poldsdorf, Bezirk Gänserndorf. 204 Feuerwehrleute kämpf-ten stundenlang gegen das Inferno.

Foto: AFKDO Gross Enzersdorf

Oktober In Deutsch Wagram brach in einer Lagerhalle,gefüllt mit Alt-Speiseöl, ein Großbrand aus. Die Bewohnerder umliegenden Häuser mussten evakuiert werden.

Brandaus: Topstories

Foto: G. Hotzy

Foto: W. Renner

Foto: S. Schneider

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Page 10: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Topstories10

Brandaus 2 · 2012

Darauf können wir zurechtstolz sein. Das renommier-te Meinungsforschungsin-stitut „market“ hat kürz-lich in ganz Österreichnachgefragt, welche Orga-nisation im Umgang mitSpendengeldern das größ-te Vertrauen genießt. Die mehrheitliche Antwort:die Freiwillige Feuerwehr.

Text: Franz Resperger

Fotos: market, Matthias Fischer

Der überwiegende Teil derexakt 1040 Befragten (re-präsentative Umfrage)glaubt, dass mit seinemObolus bei der Freiwil-ligen Feuerwehr amsorgsamsten umge-gangen wird. Aufden weiterenPlätzen lande-te das RoteKreuz, SOS-Kin-derdorf, Caritassowie Ärzte ohneGrenzen. JosefBuchta, ÖBFV-Prä-sident und NÖ Lan-desfeuewehrkom-mandant, ist beein-druckt: „Das ist einVertrauensvorschuss,den wir uns jahrelanghart erarbeitet ha-ben.“

Wir tun es täglich,rund um die Uhr:helfen. Wir stellenkeine Fragen, wenndie Sirene heult oderder Pager schrillt.Unsere Mitmen-schen können sichauf uns verlassen,wenn sie in Notsind. Und doch fra-gen wir uns oft,wird dieses Enga-gement auch hochgenug geschätzt?Sind die freiwilli-gen Feuerwehrenin vielen Köpfen

nicht schon zur Selbstver-ständlichkeit geworden? EinEindruck, der uns jedenfallsoft vermittelt wird.

Vor allem in den städti-schen Bereichen ist vor al-lem bei Zuzüglern aus derBundeshauptstadt nach wievor das Bewusstsein veran-kert, dass die Helfer in Ove-rall und Helm für ihren Ein-satz sowieso bezahlt werden.So manche sind noch immerder Meinung, sie werden voneiner Berufsfeuerwehr be-

treut. Man kann die-sen Menschen

ihre

Ein-stel-

lungnicht ver-übeln. Siewaren jah-relangnichts an-deres ge-wohnt.

Unddoch sinddie freiwil-ligen Feu-erwehrenin denmeistenKöpfender 1,8Millio-

nen

Einwohner Niederöster-reichs fest verankert. Das beweisen druckfrische Um-fragen, die erst vor wenigenTagen veröffentlicht wurden.Die Ergebnisse der Mei-nungsforscher stellen denFeuerwehren ein herausra-gendes Zeugnis aus. Wir genießen auf allen Ebenengrößtes Vertrauen.

Die DetailsDie Demoskopen von

„Public Opinion“ haben bei-spielsweise abgefragt, „beiwelcher Organisation mansich eher sicher sein kann,wie Spenden eingesetzt wer-den“.

4Platz 1: Freiwillige Feuerwehr (52%)

4Platz 2: Rotes Kreuz(51%)

4Platz 3: SOS Kinderdorf(41%)

4Platz 4: Caritas (34%)4fqPlatz 5: Ärzte ohne

Grenzen (32%)Für Öffentlichkeitsarbeit

gestehen die ÖsterreicherIn-nen den Hilfsorganisationenimmerhin noch 15 Prozentder gesammelten Einnah-men zu. Gestiegen ist 2011auch die Spendenbereit-schaft. Wurden 2010 imDurchschnitt 79 Euro an einer der Hilfsorganisatio-nen überwiesen, stieg dieserBetrag im Vorjahr auf 87 Euro.Zugenommen hat auch dieZahl der Spender – von 61auf 66 Prozent. Nicht ausge-dient hat übrigens der gutealte Erlagschein. 30 Prozentaller Spender haben ihre milde Gabe auf dem Papier-weg überwiesen – um fünfProzent mehr als 2010.

Mit der Spendenthematikhat sich kürzlich auch dasrenommierte Market-Institutaus Linz beschäftigt. Dortgingen die Meinungsfor-scher mit ihren Fragen nochweiter in die Tiefe – mit hochinteressanten Ergebnissen.

So wurde beispielsweise erhoben, ob die Österreicher-Innen regelmäßig, nur in bestimmten Fällen odergrundsätzlich nicht spen-den.4Regelmäßig: 24%4Nur in bestimmten

Fällen: 56%4Grundsätzlich nicht: 20%

Aus der Umfrage geht zudem hervor, dass in derKategorie der 15 bis 29Jähri-gen die Spendenbereitschaftam geringsten ist (12%). Am höchsten ist diese beiden 50Jährigen und noch äl-teren Menschen ausgeprägt(33%).

Wichtig: BegriffsympathieAuf die Aufforderung,

„Sagen Sie mir bitte nach Ihrem Gefühl, welche dieserBegriffe sind Ihnen sympa-thisch, welche sind Ihnenweniger sympathisch“, wurde beispielsweise wiefolgt geantwortet:

Sympathisch4Menschenwürde (81%)4Katastrophenhilfe (80%)4Ehrenamtlichkeit (78%)4Transparenz (77%)4Hilfsorganisation (72%)4Nächstenliebe (71%)4Solidarität (68%)4Sachspende (63%)4Spende (59%)4Wohltätigkeit (56%(4Spendengütesiegel

(52%)4Steuerliche Absetzbar-

keit (49%)

Weniger sympathisch4Fundraising (9%)4Stiftung (19%)4Mildtätigkeit (21%)4Charity (21%)4Wohlfahrtseinrichtung

(31%)4Spendenorganisation

(35%)4Geldspende (43%)

Market-Umfrage:

Umfrage: Wir sind sympathisch,und äußerst vertrauenswürdig

Freiwillige Feuerwehren gehen mit Spendengeldern am sorgsamsten um

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Page 11: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

11Brandaus: Topstories

BekanntheitsgradMit Spannung wurden die

Ergebnisse in Zusammen-hang mit der Popularität dereinzelnen Hilfsorganisatio-nen erwartet. Die Antworten:4Caritas (95%)4SOS Kinderdorf (95%)4Rotes Kreuz (94%)4Aktion Licht ins Dunkel

(93%)4Greenpeace (91%)4UNICEF (90%)4Freiwillige Feuerwehr

(89%)4Ärzte ohne Grenzen (88%)4Aktion Nachbar in Not

(87%)4Amnesty International

(87%)4Rote Nasen (86%)4Vier Pfoten (83%)4Österr. Krebshilfe (79%)4St. Anna Kinderspital

(78%)4Äthopienhilfe Karlheinz

Böhm (77%)4Sternsinger (77%)4WWF (77%)4Tierschutzverein (75%)4Aids Hilfe (75%)4Volkshilfe (74%)4Pro Juventute (73%)4Lions Club (70%)

4Arbeiter Samariter Bund(67%)

4Global 2000 (66%)4Cliniclowns (66%)

SympathiewerteWenn man bedenkt, dass

die Feuerwehr – im Gegen-satz zu den meisten anderenabgefragten Organisationen– kaum Werbung im klassi-schen Sinn betreibt und inder Bundeshauptstadt Wienüberhaupt nicht präsent ist,darf man bei den Sympathie-werten von einem beeindru-ckenden Ergebnis reden.

Die Platzierungen:4Rotes Kreuz (69%)4SOS Kinderdorf (62%)4Freiwillige Feuerwehr

(61%) 4Ärzte ohne Grenzen (57%)4Rote Nasen (48%)4St. Anna Kinderspital

(45%)4Licht ins Dunkel (41%)4Caritas (38%)4Nachbar in Not (37%)4Cliniclowns (37%)4Greenpeace (36%)4Amnesty International

(33%)

4Amnesty International(13%)

4Global 2000 (5%)

Spender sind genervtTrotz hervorragender

Umfrageergebnisse in allenKategorien, fühlen sich aberauch viele Menschen durchSpendenaufrufe genervt.Auch dies ist ein Ergebnisder repräsentativen market-Umfrage. Obwohl den Hilfs-organisationen 2011 wiedermehr Geld überwiesen wur-

4UNICEF (27%)4Volkshilfe (16%)4Pfadfinder (16%)4Global 2000 (15%)

SpendenbereitschaftAusgeprägte Sympathie-

werte müssen nicht unbe-dingt dazu führen, dass sichdies auch in der Spendenbe-reitschaft zu Buche schlägt.Aber auch dabei liegen dieFreiwilligen Feuerwehren imSpitzenfeld, nämlich aufdem zweiten Platz.

Die Reihenfolge:4Rotes Kreuz (54%)4Freiwillige Feuerwehr

(42%)4SOS Kinderdorf (35%)4Ärzte ohne Grenzen

(34%)4St. Anna Kinderspital

(31%)4Licht ins Dunkel (28%)4Rote Nasen (24%)4Caritas (23%)4Nachbar in Not (21%)4Dreikönigsaktion (21%)4Greenpeace (17%)4Äthopienhilfe (17%)4Cliniclowns (15%)4Tierschutzverein (14%)

Market-Geschäftsführer Dr. Werner Beutelmeyer

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Brandaus: Topstories12

Brandaus 2 · 2012

LFKUR Mag. Pater StephanHolpfer ist mit Sicherheitkein Mensch von Traurig-keit. „Immer bestens gelaunt und stets für eineÜberraschung gut“, wärewohl eine passende Kurz-beschreibung unseres Landesfeuerwehrkuraten.Es gibt vermutlich keineFeuerwehrmesse, in der er nicht durch Einfalls-reichtum glänzt und seineKirchengeher überrascht.Doch diesmal wurde erüberrascht. Sage undschreibe 600 Gäste durfteer bei seiner Geburtstags-feier begrüßen.

Text: Alexander Nittner

Fotos: Pfarre Bad Vöslau

„Fünfzig wird man nur einMal im Leben. Eine einmali-ge Gelegenheit also, um mitmeinen Freunden, Wegbe-gleitern und Kameraden aus-gelassen auf dieses Jubiläumanzustoßen“, freut sichLFKUR P. Stephan Holpfer ob der vielen Gäste.

In die Stadtpfarrkirche BadVöslau lud Pater Stephan zurFestmesse. Gemeinsam mit29 Mitbrüdern – darunterWeihbischof Stephan Tur-noszky, Feuerwehrkurat beider FF Baden-Leesdorf undder Abt des Stifts Melk, Ge-org Wilfing – zelebrierte er in

gewohnter Holpfer-Manier:„Meine Predigt wird heuteetwas kürzer ausfallen. Aber

auf alle Fälle möchte ichmich für euer Kommen ganzherzlich bedanken.“

Die zahlreichen Ehren-und Festgäste aus Politik undFeuerwehr, wie etwa Landes-rat Dr. Stephan Pernkopf, DI Josef Plank, LBD KR JosefBuchta, LFKUR Pater Micha-el Staberl aus der Steiermark,LFR Anton Kerschbaumer,der Präsident des ÖRK WilliSauer, ASBÖ-Präsident OttoPendl, Landespolizeikom-mandant Arthur Reiss sowiezahlreiche Feuerwehrfunk-tionäre stießen im Anschlussan die Festmesse im Huber-tuskeller auf den Jubilar an.LBD KR Josef Buchta danktePater Stephan für seine im-merwährende Unterstüt-zung: „Ich bin wirklich froh,Dich zur Seite zu haben. Egal in welcher Angelegen-heit ich Dich um Rat frage –Du unterstützt mich immerund hast ein offenes Ohr fürunsere Anliegen.“

Als Zeichen der Anerken-nung wurde LFKUR PaterStephan Holpfer vom Präsi-denten des ÖBFV, LBD Buch-ta, das Verdienstkreuz desÖBFV verliehen. Anstatt sichüber viele tolle Geschenke zu freuen, bat LFKUR Hol-pfer für seine Anliegen – die Kirchenrenovierung unddas Haus der NÖ Feuerwehr-jugend – zu spenden. AuchBrandaus wünscht dem Jubi-lar nochmals alles Gute zumGeburtstag.

Bad Vöslau: Große Feier zum 50. Geburtstag

„Mit so vielen Gratulanten hätte ich nicht gerechnet“

LBD Buchta dankte P. Stephan mit dem Verdienstkreuz desÖBFV

Auch LR Dr. Stephan Pernkopf war unter den zahlreichenGratulanten

de, ist die Zahl jener Men-schen, die sich durch häufigeSpenderanfragen belästigtfühlen, innerhalb eines Jah-res von 21 auf gar 37 Prozentgestiegen. Auch die Ansicht,dass man ohnehin schon ge-nug durch Steuern beitrage,ist von 30 auf 37 Prozent an-gewachsen.

Kritisch zeigen sich dieSpender bei der Auswahl dervon ihnen unterstützten Or-ganisationen. Zwei Drittelgaben an, sich genau anzu-

sehen, wofür sie ihren finanziellen Beitrag leisten.Am ehesten kann man dieHerzen und Geldbörsen derMenschen mit den Begriffen„Menschenwürde“, „Kata-strophenhilfe“ oder „Ehren-amtlichkeit“ erreichen. Besonders negativ besetztsind hingegen „Stiftung“,„Charity“ und „Mildtätigkeit“.

Wir können stolz seinAlles in allem sind diese

Umfrageergebnisse ein ge-

waltiger Vertrauensbeweis in die Arbeit der FreiwilligenFeuerwehren. Wollen wir daraus ein Resümee ziehen,dann lässt sich jetzt eindeu-tig beweisen, dass die Men-schen unseren freiwilligenEinsatz sehr wohl schätzenund mit Höchstnoten hono-rieren. Die Zahlen sind auchinsofern beeindruckend, als– wie eingangs bereits er-wähnt – die Freiwilligen Feu-erwehren in Wien gar nichtexistent sind. Das heißt, bei

der Befragung müssen unsentweder auch Menschen in der Bundeshauptstadt eintolles Zeugnis ausgestellt ha-ben oder die Wertschätzungder Feuerwehren war in denanderen Bundesländern umso höher.

Fest steht, die FreiwilligenFeuerwehren sind in denKöpfen der Österreicherin-nen und Österreicher festverankert. Mehr noch: Wirsind vertrauenswürdig, sym-pathisch und überall bekannt.

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13Brandaus: Topstories

Brandaus 2 · 2012

Zukunft: Wieso es nicht einfacher wird

Wir schreiben das Jahr2050. In Niederösterreichversuchen gerade ein Mal750 freiwillige Feuerweh-ren das Sicherheitsgefügeaufrecht zu erhalten. Auf Grund akuten Mit-gliedermangels mussten in den letzten Jahren Hunderte Wehren ihre Tore schließen. Hinzukommt, dass die finanziel-len Mittel erschöpft sind.Nachwuchs ist so gut wiekeiner vorhanden. Zivil-courage und freiwilligesEngagement gehören derVergangenheit an — es regiert der Egoismus!

Text: Alexander Nittner

Foto: www.bilderbox.at

Ein absolutes Schreckens-szenario, das in 40 Jahrenmöglicherweise zur trauri-gen Realität werden könnte.„Wer ist schuld an diesemSchlamassel und was kannman dagegen tun“, wird es heißen. Vermutlich könn-te es aber dann bereits zuspät sein.

„Retten, Löschen, Bergen, Schützen“Diese vier Schlagworte

charakterisieren die Haupt-aufgaben der Feuerwehr. Wir tun es auch, retten, löschen, bergen, schützen –wir investieren unsere Frei-zeit um anderen zu helfen.Doch wie sieht die Praxisaus, wie gestaltet sich unsereFreizeit tatsächlich? Ein Bei-spiel aus dem Alltag einesFamilienvaters:

Markus ist zweifacher Fa-milienvater, erfolgreicherSales Manager und Grup-penkommandant bei seinerFeuerwehr. Nicht seltenkommt es vor, dass er 12Stunden täglich arbeitenmuss, um seine „sportlichen“Vertriebsziele zu erreichen.Sein Chef hat für sein „Hob-by“ wenig Verständnis. „Siesind hier um Leistung zubringen. Dafür werden Siebezahlt. Feuerwehr könnenSie in ihrer Freizeit spielen“,lautete die Antwort, nachdemMarkus um Dienstfreistellungansuchte. Sein Heimatortstand nach tagelangen Re-

genfällen meterhoch unterWasser und seine Feuer-wehrkameraden waren imDauereinsatz.

Markus könnte sich natür-lich einen anderen Job su-chen – einen wo er wenigerarbeiten müsste, aber gleich-zeitig auch weniger verdie-nen würde. Doch das ist un-möglich, denn schließlichgilt es zahlreichen finanziel-len Verpflichtungen nachzu-kommen. Wenn er dann spätabends heim kommt, wartenbereits seine zwei Kindersehnsüchtig auf ihn. „Papi,wann fahren wir wieder zurFeuerwehr“, fragt ihn seinkleiner Sohn. „Am Samstagkannst du mitfahren. Wir haben eine Gruppenübungund ich brauche sowiesonoch einen Übungsbeob-achter“, lacht Markus.

Seine Frau ist darüber we-niger erfreut. Nicht, weil sieMarkus keine Freiräume las-sen möchte oder kein Ver-ständnis für sein Engage-ment bei der Feuerwehr hat.Sondern weil sie diesen Tagmit ihrem Mann und den

Wie kann man Menschen zur Mitarbeit bei der Feuerwehr animieren? Eure Vorschläge sind gefragt!

Feuerwehr:Wohin geht die Reise?

?

zwei gemeinsamen Söhnenverbringen möchte. „Ist eswirklich notwendig, dass du am Samstag wieder zurFeuerwehr fährst?“, fragt sie.Markus möchte weder seineFamilie noch seine Feuer-wehrkameraden im Stich lassen. Alles unter einen Hut zu bekommen, ist eineHerausforderung. Der stän-dig gepriesene Mittelwegexistiert nur in Köpfen vonLeuten, die sich noch nielängerfristig mit einer sol-chen Situation auseinandersetzen mussten. Für Markushat die Familie höchste Prio-rität, weshalb er denÜbungstermin am Samstagabsagt.

Markus’ Schicksal ist sicherlich kein Einzelfall. Viele FeuerwehrkameradIn-nen sehen ihre Arbeit bei derfreiwilligen Feuerwehr alsVerpflichtung, als Aufgabe.Sie sind sogar bereit, bei derFamilie Abstriche zu machen.Eine großartige Einstellung,die oft keinen Dank erfährt.

Was können wir also tun,um in einigen Jahrzehntennicht zu zweit oder zu drittmit nur einem C-Rohr vormbrennenden Haus zu stehen?Einfach nur zu sagen, wirmüssen mehr Jugendarbeitbetreiben oder mehr Men-schen im Ort ansprechen, ist vermutlich zu wenig. Die Frage, die sich eher stellt,wäre: Wie kann man Men-schen heutzutage für dieFeuerwehr begeistern und in weiterer Folge zu einerMitarbeit animieren?

Gefragt seid ihr, liebe Brandaus-Leser Schickt uns eure Vorschlä-

ge an [email protected]. In einer der nächsten Ausgaben von Brandaus werden wir dann eure Ideen präsentieren. Erarbeiten wir gemeinsamein tolles Zukunftsprojekt!

Eure Vorschläge sind gefragt!

BA 02_12 UmbruchNEU_BA Umb Titel Mai 28.02.12 15:18 Seite 13

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Brandaus: Topstories14

Brandaus 2 · 2012

Vom 7. bis 9. September2012 finden in der OÖLandeshauptstadt Linzder Bundesfeuerwehrtagund die 11. Bundesfeuer-wehrleistungsbewerbestatt. Als Einstimmungauf diesen Bewerb und vor allem als Motivationfür die teilnehmendenGruppen wird Brandaus in den nächsten Ausgabeneine Artikelserie über dieVorbereitung einiger Be-werbsgruppen und diverseInterviews mit beteiligtenPersonen bringen. Wir werden unter anderem eine Gruppe bei den Vor-bereitungen begleiten und wir werden die Veran-staltungsorte von Bundes-feuerwehrtag und Bundes-feuerwehrleistungsbewerbnäher vorstellen.

Text: Christitan Teis

Fotos: Werner Planer, Chris-tian Teis

Austragungsort dieses wichtigsten Feuerwehr-Bewerb-Events 2012 wirddas „Stadion Linz“, also dasso genannte "Gugl Stadion",sein.

Das Linzer Stadion, einesder schönsten und bedeu-tendsten Stadien Öster-reichs, wurde vor allemdurch die bis 2008 ausgetra-genen internationalenLeichtathletik-Meetings be-kannt. In der gleich danebenliegenden Tips-Arena findetunter anderem der Bundes-feuerwehrtag statt.

Der Ablauf4Freitag, 7. September

2012: Anreise und Akkredi-tierung der Bewerbsgruppen4Samstag, 8. September

2012: Eröffnung und Durch-führung der 11. Bundesfeu-erwehrleistungsbewerbe4Sonntag, 9. September

2012: Schlussfeier und Siege-rehrung der 11. Bundesfeu-erwehrleistungsbewerbe

Die Vorbereitungen beiden meisten Gruppen habenbereits vor Wochen begon-nen bzw. sind einige Grup-pen gleich nach dem Endeder Bewerbssaison 2011nahtlos ins Training überge-

gangen. Wir begleiten eineGruppe (Details siehe Info-kasten), die bereits 1998 inEisenstadt und 2003 in Inns-bruck dabei war und sichnun für heuer wieder qualifi-zieren konnte, von der Vor-

Serie: Das Jahr der 11. Bundesfeuerwehrleistungsbewerbe

Auf ins Linzer Gugl-Stadion!

Stimmungsbild von Wien im „Ernst Happel Stadion“ 2008

Die Bewerbsgruppe LEHENROTTE 1 ist keine typische Bewerbsgruppe, setzt sie sich doch auszehn Mitgliedern zusammen, die vom Alter her teilweisein einer jungen sowie in einer Gruppe mit Alterspunktenzu finden wären. Außerdem gehören alle Mitglieder derMannschaft der Feuerwehr an und sind zu 75 Prozent alsChargen oder im Kommando tätig.

GKDT SB Christoph Auer, ............... (SB SST, 21)MA HFM Martin Schweiger ....... (47)ME LM Florian Diestinger .......... (GKDT, 20)ATF HFM Franz Gravogl .............. (34)ATM OLM Martin Lampl .............. (GKDT, 34)WTF BI Johann Gravogl ................ (FKDTSTV, 34)WTM OLM Andreas Panzenböck...(GKDT, SB AU,

................................................ SB AS 47)STF HLM Wolfgang Auer ............. (ZTKDT, 42)STM LM Andreas Auer .................. (GKDT, ZM, 20) Ersatzmann HFM Franz Auer ................... (45)

Information

Teil 1

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Page 15: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

15Brandaus: Topstories

Brandaus 2 · 2012

bereitung bis zum Bewerbam 8. September.

Schon im Herbst hat dieGruppe rund um WolfgangAuer, der als „Motivator“ derGruppe fungiert, begonnen,die Kondition und vor allemdie Spritzigkeit mit wöchent-lichem Lauftraining zu stei-gern. Zusätzlich wird seitMitte Dezember das Kup-peln am Dachboden desFeuerwehrhauses für „denBund“ trainiert. Lehenrotte 1hat sich bereits in den letz-ten Jahren einen gewissenRuf als schnelle Angriffs-gruppe erkämpft (2011konnte die drittbeste An-griffszeit bei den LFLB inKrems erkämpft werden),heuer soll auch die Zeit desStaffellaufes gesteigert undsomit die Ergebnisse verbes-sert werden.

Interview Wir reden mit OBR Anton

Weiss, als NÖ Landesbe-werbsleiter der oberste„Wettkämpfer“ im Land,über den Bundesbewerb.

2012, das Jahr der Bundes-bewerbe, was wird DeineAufgabe dabei sein?Ich werde in der Organisati-on tätig sein und speziell aufunsere niederösterrei-chischen Bewerbsgruppenachten, damit für sie keinNachteil entsteht.

Niederösterreich stelltbeim Bundesfeuerwehrleis-tungsbewerb 2012 ins-gesamt 92 Gruppen, der

Aufteilungsschlüssel gegenüber 2008 zwischenA- und B-Gruppen wurdegeändert. Warum das?Der Landesfeuerwehrrat hatbeschlossen, dass im BewerbBronze Klasse A 39 Gruppen,Bronze Klasse B 12 Gruppen,Silber Klasse A 33 Gruppenund Silber B acht Gruppenentsendet werden. Der LFRsieht in der Wertungsklasse Bgrößere Siegeschancen fürdie niederösterreichischenBewerbsgruppen.

Vor allem die Gruppen aus Oberösterreich sindsehr stark. Obwohl 2008Niederösterreich in Silber A und in beiden B-Bewer-ben den Sieg holen konnte,hat uns Oberösterreich miteinem Dreifach-Sieg inBronze A einiges vorgelegt.Auch dieses Jahr werden die oberösterreichischenGruppen im Bewerb BronzeA nur sehr schwer zu schla-gen sein. Aber es hat schonoft ein „Außenseiter“ gewon-nen.

Wie siehst du Niederöster-reichs Chancen für heuer?Ich bin fest überzeugt, dasswir auch beim Bundesfeuer-wehrleistungsbewerb 2012 in Linz die vordersten Plätzebelegen.

Mit Wiesenfeld, dem Titel-verteidiger in Silber-B,Kaumberg und Lehenrotte,sind erstmals drei Gruppenaus deinem Bezirk Lilien-feld bei den Bundesbewer-

ben am Start. Stolz darauf?Ja sicher, als zuständiger Be-zirksfeuerwehrkommandantfreut mich das sehr, dass ausdem kleinen Bezirk Lilienfelddrei Gruppen teilnehmenund noch dazu mit dem Vi-zeweltmeister aus Wiesen-feld. Ich bin sehr zuversicht-lich, dass alle teilnehmendenBewerbsgruppen beim Bun-desfeuerwehrleistungsbe-werb in Linz ihr Bestes ge-ben werden.

Und Deine Erwartungen an die Gruppen? WelcheChancen gibst du ihnen?Ich kann nur sagen, wir wer-den ein ernst zu nehmenderGegner sein und den Spit-zengruppen aus allen Bun-desländern, insbesondereden Gruppen aus Oberöster-reich, den Kampf ansagen.

Das Thema Wettkampf wird von einigen verdammt,weil es mit der Feuerwehr-ausbildung nicht mehr vielgemeinsam hat, für anderegehört der Wettkampf dazuwie die Grundausbildung.Wie siehst du das?Das Bewerbswesen ist einTeil der Ausbildung und fürdie Fort- und Weiterbildung,sowie für die Kameradschaftsehr wichtig. Ein Leitspruch„Gemeinsam sind wir stark“.

Die Bewerbssaison beginntim Mai und endet heuererst im September. Wannbeginnt sie für Dich alsLandesbewerbsleiter? Mein Bewerbsjahr 2012 hat

bereits mit einer zweimali-gen Besichtigung der Ört-lichkeiten für den LFLB inTernitz begonnen. Auch wur-den schon Vorbereitungsar-beiten für die Bewerterfort-bildungen in den Landes-vierteln getätigt. Ich habe ein sehr gut ausgebildetesBewerterteam in Nieder-österreich und bin daherstolz, Landesbewerbsleiterzu sein.

Brandaus dankt für das Gespräch und wünscht OBR Anton Weiss einespannende und trotzdemstressfreie Bewerbssaison.

Vorschau:Sobald alle teilnehmenden

Gruppen feststehen werdenwir sie natürlich veröffentli-chen. Für die März-Ausgabesind eine Vorstellung der beiden Stadien, ein Situati-onsbereicht aus Lehenrottesowie ein kleiner Sidestepzur Vorbereitung einer Spit-zengruppe und ein weiteresInterview geplant.

Auch sollen die Möglich-keiten der Quartiersuche inLinz für die Gruppen etwasbeleuchtet werden.Gruppe am Dachboden beim Kuppeln

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Brandaus: Topstories16

Brandaus 2 · 2012

Die Weihnachts-Bescherung der NÖ Feuerwehren im SOS-Kinderdorfin Hinterbrühl war seine erste Storyfür den ORF Niederösterreich. Mode-rator Werner Fetz ist also seit seiner„Stunde Null“ im ORF auch mit denFeuerwehren dieses Landes eng ver-bunden. „Wenn es Ereignisse gibt,bei denen die Feuerwehr dabei ist,dann sind wir ins Geschehen mit ein-gebunden. Man fühlt sich einfachaufgenommen“, sieht er die Feuer-wehren als Partner. Im Interviewplaudert er über seinen Werdegang,die ORF-Arbeit und die Feuerwehr.

Text und Fotos: Angelika Zedka

Fotos: ORF-NÖ, privat, Nittner

„Ich hab’ noch einen kurzen Live-Ein-stieg, dann hab’ ich Zeit, kannst aber mitins Studio kommen“, empfängt er seinGegenüber und schon ist er im Nieder-österreich heute-Studio, wo eine Besu-chergruppe entzückt ist, den Moderatorzu sehen. „Jetzt müss’ ma gehen“, sagtein älterer Herr. „Sie können aber gerneda bleiben, sie müssen nur leise sein“,kontert Werner Fetz und die Besucher-gruppe zerfließt ob so viel Großzügig-keit. Mucksmäuschenstill harrt sie der

Dinge, die da kommen. Werner Fetzscherzt noch mit den Menschen, wäh-rend die Maskenbildnerin letzte Korrek-turen vornimmt, ehe das Signal „Noch ei-ne Minute“ kommt. Konzentration undschon ist er live auf Sendung, reißt dieSchwerpunkte des Bundesland-Maga-zins „Niederösterreich heute“ an, das inzwei Stunden beginnen wird.

Rasch verlässt er das Studio und wid-met sich Brandaus. Der knapp 40jährigeJournalist ist ein waschechter Korneu-burger und lebt auch jetzt mit langjähri-ger Freundin und zwei Katzen in seinerHeimatstadt. Der Löwe-Geborene matu-rierte in Stockerau, absolvierte das Bun-desheer in Klosterneuburg und beganndann mit dem Studium an der Universi-tät Wien: Publizistik, Theater- und Poli-tikwissenschaften hatte er belegt. Undbald jobbte er in der Werbeabteilung ei-nes Metallgroßhandels. „Ich befasstemich da hauptsächlich mit grafischenDingen, der Erstellung von Katalogenund Ähnlichem“, erinnert sich Fetz, dasses eigentlich ein Zufall gewesen war, dasser zum damaligen Fernsehsender RTV-NÖ, der in Maria Enzersdorf seinen Sitzhatte, wechselte. „Da war mein Schwer-punkt noch immer die Werbung. Ich wardann eineinhalb Jahre dort und zustän-

„Die Feuerwehr ist ein Partner“dig für die Berichterstattung aus Wald-und Weinviertel.“.

Wertvolle LehrjahreGeschätzt waren es zwischen 300 und

400 TV-Beiträge aus diesen Regionen, andenen er „das Geschäft“ von der Piekeauf gelernt hat. „Da konnte man auch einwenig experimentieren, durfte auch alsRedakteur einmal eine Kamera bedie-nen“, gesteht er freimütig, dass er in die-ser Zeit „unglaublich viel gelernt“ hat. ImSommer 1999 bewarb er sich dann beimehreren Medienunternehmen und er-hielt schließlich einen Anruf des damali-gen Chefredakteurs und heutigen ORF-Landesdirektors Norbert Gollinger. „Am1. Dezember 1999 startete ich beim ORFin Niederösterreich durch“, erinnert ersich, dass er zwar auf dem FernsehsektorBescheid wusste, aber kaum Ahnungvom Radio hatte. „Das musste ich ler-nen“, sagt er, der sofort als Radio-Mode-rator eingesetzt war, Chef vom Dienstwar, das auch fürs Fernsehen wurde unddann im Herbst 2004 seine erste „Nieder-österreich heute“-Sendung moderierte.

Heute ist Werner Fetz Chefredakteur-stellvertreter und damit erster Ansprech-partner von Chefredakteurin ChristianeTeschl, während deren Karenzzeit er die

Werner Fetz ist einer der beliebtesten Moderatoren von „Niederösterreich heute“Porträt:

Das Moderatorentrio des ORF-NÖ: Chefin Christiane Teschl (m.), Nadja Mader und Chefredakteurstellvertreter Werner Fetz

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17Brandaus: Topstories

Brandaus 2 · 2012

Chefin vertrat. „Gemeinsam mit zwei an-deren Stellvertretern“, ergänzt er. „Aberich war halt erster Ansprechpartner undChristiane stand mir ja fast im Kreißsaalnoch zur Verfügung“, ist er dankbar fürdiese Unterstützung.

Die Feuerwehr war für Werner Fetz be-reits als Kind ein Thema. „Ich hatte einenOnkel, der war Feuerwehrmann mit Leibund Seele. Und wenn mein Onkel Walterbei uns war oder wir beispielsweise imSommer gemeinsam mit ihm irgendei-nen Schotterteich zum Baden nutztenund die Sirene heulte, dann war meinOnkel ein Strich“, denkt Fetz gerne andiese Zeit zurück. Fast noch interessan-ter waren die Besuche bei der Großmut-ter, die gegenüber dem Feuerwehrhausgewohnt hat. „Gab’s einen Alarm, sorührte ich mich vom Fensterbankerl imzweiten Stock nicht mehr weg, weil ichgenau wissen wollte, wer wann wohinausfährt“, schildert der Journalist. Mög-lich, dass damals bereits die Basis für sei-nen späteren Beruf aufbereitet wurde.

Vom Wasser eingeschlossenZeitgründe sind es, die ihn selbst von

einem freiwilligen Engagement fern hal-ten. Und so beschränkt er sich, darüberzu berichten, was die Freiwilligen Feuer-wehr in Niederösterreich alles leisten.Hier kann Fetz in einem reichen Erfah-rungsschatz kramen und führt spontandas Hochwasser von 2002 ins Treffen.„Der damalige CR Richard Grasl verstän-digte mich in der Nacht vom 7. auf den 8.August, dass es im Kamptal anhaltendgeregnet hätte und schickte mich nachGars am Kamp. Ich bin mit unserem Ka-meramann Helmut Stamberg dort hingefahren. Vor lauter Wasser war die Stra-ße nicht mehr zu sehen“, durchlebte derRedakteur bange Stunden. „Mit demFeuerwehrauto sind wir zum Dungl-Zentrum, das vollends unter Wasserstand, mitgefahren. Die ZIB2 hatte einenÜbertragungswagen in die Nachbarort-schaft geschickt, weil man nicht wusste,ob wir noch aus Gars rauskommen“,spricht Werner Fetz von einem mulmi-gen Gefühl.

Geklappt hat schließlich doch noch al-les. Was blieb, war die Gewissheit, dassdie ohnehin enge und gute Kooperationmit den Feuerwehren noch mehr gefes-tigt wurde. „Wir sind ja durch Kamera-mann Helmut Stamberg und RedakteurGernot Rohrhofer aus Krems selbst inder Feuerwehr gewichtig präsent. Aberauch wenn ich oder andere Kollegen aneiner Story arbeiten, dann dürfen wir im-mer mit der Unterstützung der Feuer-wehr rechnen“, sieht er die Zusammen-arbeit als ein sehr gutes Miteinanderzum beidseitigen Nutzen.

Die Berichterstattung im Chronik-Be-reich sei ja wesentlicher Bestandteil von„Niederösterreich heute“. „Die Feuer-

„Die Feuerwehr-Auszeichnung machtmich unglaublich stolz“

Werne Fetz „full in action“ – hier vorder Chinesischen Mauer

So kennen und lieben ihn NÖ’s Fern-sehzuschauer: im Studio

wehr ist einfach überall dabei, sie machtihren Job und wir machen unseren Job.Jeder hat für den anderen Verständnisund damit funktioniert das Verhältnis“,analysiert Fetz und setzt noch nach:„Man fühlt sich einfach immer aufge-nommen und – so weit es halt möglich ist– ins Geschehen mit eingebunden“. Diehervorragende Öffentlichkeitsarbeit, dieim Landesfeuerwehrkommando geleis-tet wird, sei darüber hinaus eine ausge-zeichnete Basis für TV-Beiträge der be-sonderen Art. Erst jüngst bewährte sichdiese im Fall des Brandeinsatzes mit denGiftschlangen im Bezirk Melk. In diesemZusammenhang fällt ihm auch der Bus-unfall mit den Bäuerinnen im Waldviertelein: „Da wurden wir total nett betreut“.

Berührende MomenteAls besonders beeindruckend hat Fetz

auch das Hochwasser an der March imJahr 2006 im Hinterkopf. „Es waren enor-me Dimensionen, was da von Menschund Maschine geleistet wurde“, sagt er.Und erinnert sich an besonders berüh-rende Augenblicke, die man in solche Si-tuationen erlebt. „Die Verzweiflung vonHochwasseropfern zu sehen, das machtdemütig. Dann aber plötzlich das Glückin den Augen der Betroffenen leuchtenzu sehen, wenn die Helfer in den Kata-strophenhilfszügen kommen…“

Rückblickend würde Werner Fetz allesin seinem Leben „wieder so machen“. Esist die Abwechslung, die ihn seinen Joblieben lässt. Klar aber, dass es neben demJob auch noch ein Privatleben gibt. Indem er sehr gerne mit dem Rad seineUmgebung erkundet oder per Kajaknicht nur die Donau befährt. Ja, und dasMotorrad – die Suzuki Bandit 600 dientihm bei geeignetem Wetter als fahrbarerUntersatz ins ORF-Landesstudio. Mit ihrsurft er aber auch sehr gerne durch Wald-und Weinviertel, um seine engere Hei-mat im wahrsten Sinne des Wortes zuschnuppern. „Der Geruch von frisch ge-mähtem Gras ist unvergleichlich“,schwärmt Fetz.

Der leicht italophile ORF-Moderator –„Sommerurlaub findet heuer in der Tos-kana statt“ – schwört beim Essen auf dieeher gesunde Variante, mag gerne Fisch,ist aber „nicht heikel“. Der Energy-Drinkgehört zu seinen Getränken, ebenso wieeine zuckerfreie Limonade. Nervositätscheint dem sympathischen und belieb-ten Journalisten fremd zu sein, bei derRuhe, die er ausstrahlt. „Nervös bin ichnicht mehr, seit mir bei einem Beitragüber einen Vierfachjackpot das Handyim Hosensack zu läuten begonnen hatund ich es nicht ausschalten konnte“,deckt er lächelnd ein Hoppala auf. Klei-ne Pannen, mit denen er leben gelernthat. Vielleicht macht ihn gerade das sobeliebt bei den Fernsehzuschauern inNiederösterreich!

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Die folgende Fotostory soll einen kleinen Einblick in die Auftragsabwicklungund Entstehung einer Schutzjacke bei derFirma Pfeifer gewähren.

Special

Text und Fotos: Stefan Gloimüller

2. Die Abmessungen des bestellten Kleidungsstücks kommen nun zum Entwurf des Zuschnitts. Hier werden allenötigen Teile in ein CAD-Programm eingegeben.

3. Je nach dem welche Anforderungen das fertige Beklei-dungsstück erfüllen soll, werden die einzelnen Stoffschich-ten des Lagenaufbaus gewählt.

4. Auf die übereinandergelegten Stoffe kommt die vomCAD-Programm ermittelte Schablone. Das Paket mit Klam-mern fixiert, geht es auch schon los mit dem Zuschnitt.

5. In der Näherei werden die einzelnen BekleidungsteileSchicht für Schicht zusammen genäht.

1. Hat sich die Feuerwehr zu einem Modell entschlossenund bei einem der Kundendienstmitarbeiter bestellt, leitetdieser die Bestellung in die Auftragsabwicklung weiter.

Wie entsteht eineSchutzbekleidung?

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8. Fertig sind nun je eine Jacke aus Oberstoff (im Bildlinks), Membran (im Bild rechts) und Innenfutter (im Bild inder Mitte).

9. Diese werden nun zu einer Jacke zusammen geführtund vernäht, damit die drei Lagen auch zusammen den geforderten Schutz erbringen.

6. Die Naht der Membran (weiße Schicht in der Mitte desLagenaufbaus), die vor allem für Wasserdichtheit sorgt,muss zusätzlich verschweißt werden,…

7. …was bei der anschließenden Druckprobe mit ca. 1 barWasserdruck kontrolliert wird.

10. Für Dienstbekleidungen stickt eine computerunter-stützte Maschine die Ärmelwappen.

11. Fertig ist die Schutzjacke. Noch schnell zu allen ande-ren Kleidungsstücken verpackt und wenige Tage späterkann sich die Feuerwehr über neue Schutzjacken freuen.

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Aus dem privaten Leben sind wir es gewöhnt unsere Kleidung nach der Optik zu kaufen. Das T-Shirt, die Hose gefallen mir, die kaufe ich. Bei Fahrzeugen ist das schon an-ders, wir zerlegen, zumindest in Gedanken, das Auto bis auf seineletzte Schraube und beurteilen dann,welches Fortbewegungsmittel vonwelchem Hersteller das Beste füruns ist. Auch in der Feuerwehr spie-gelt sich dieses Verhalten oftmalswider, birgt jedoch gerade bei derSchutzbekleidung Gefahren die Ge-sundheit der Einsatzkräfte betref-fend, aber auch finanzielle Gefahren.Brandaus blickte hinter die Kulissender Bekleidung, die wir im Einsatztragen, und durfte bei der Produkti-on einer Schutzjacke und Schutz-hose live dabei sein.

Text: Stefan Gloimüller

Fotos: Nittner, Teis, Gloimüller

Da sicher Leser unter Ihnen sind, die kei-ne Führungsausbildung in der Feuer-wehr besitzen, möchten wir zuerst kurzauf die gesetzlichen Regelungen einge-hen. Die Schutzbekleidung für Feuer-wehrmitglieder in Niederösterreich ist

unter anderen in den Dienstanweisun-gen des NÖ Landesfeuerwehrverbandesgeregelt. Im Detail geht es hier um die DA 1.5.3 in der aktuell gültigen Fassung.Danach gliedert sich die Basis der Ein-satzbekleidung in folgende Teile:4Einsatzbluse dunkelblau,4Einsatzhose inkl. Hosengürtel, beide

Was es beim Uniform-Kauf zu beachten giltPSA:

Letzter Schutz zwischen Gefahr und Mensch

dunkelblau, oder4optional der Einsatzoverall, inkl.

Hosengürtel beide dunkelblau,weiters

4Feuerwehrstiefel,4Feuerwehrschutzhandschuhe und4Feuerwehrhelm.

Da im Wasserdienst der Helm zur Gefahr werden kann, wenn man mit ihmins Wasser stürzt, bzw. dieser sehrschnell unter geht, wird hier statt diesemdas Barett oder die Schirmmütze getra-gen. Bei Brandeinsätzen kommt für denSchutz des Oberkörpers die Schutzjackedunkelblau hinzu. Die Schutzjacke kannüber einem Poloshirt, T-Shirt oder derEinsatzbluse (flammhemmender Ober-stoff ohne Innenfutter) getragen werden.Geht es jedoch heiß her, wie zum Beispielbeim Innenangriff, so können für dasFeuerwehrmitglied noch folgende Teilehinzu kommen:4Schutzhose dunkelblau in Verbin-

dung mit der Schutzjacke und4Feuerschutzhaube

Die Feuerschutzhaube ist für alleAtemschutzgeräteträger bei Brandein-sätzen Pflicht. Wichtig ist jedoch, eine andie Einsatzerfordernisse angepassteKombination der Schutzbekleidung zutragen. So ergibt es zum Beispiel keinenSinn mit Einsatzbluse, Einsatzhose,Schutzjacke und Schutzhose im Sommerbei 40°C im Schatten eine Pkw-Bergungabzuwickeln. Genauso gefährlich ist esjedoch auch, nur mit Einsatzbluse, Ein-satzhose, Feuerwehrhelm, Feuerwehr-stiefel und Feuerwehrschutzhandschu-hen bei einem Wohnungsbrand in denInnenangriff zu gehen. Ganz abgesehendavon, dass die Schutzjacke verpflich-tend zu tragen ist.

Wie später erläutert wird, sind dieSchutzbekleidungen (Schutzjacke undSchutzhose) ohne Einsatzbekleidungdarunter geprüft, weshalb zum Beispielauch keine Einsatzhose unter einerSchutzhose getragen werden soll. Selbi-ges gilt für Schutzjacke in Kombinationmit Einsatzbluse mit Innenfutter. Grunddafür ist der dadurch behinderte Ab-transport von Wasserdampf vom Körpernach außen. Die Kombination Schutz-bekleidung mit Einsatzbekleidung da-runter ist nur dann möglich, wenn beidein Kombination geprüft wurden, wie eszum Beispiel die Firma Pfeifer ab März2012 anbieten wird.

Bekleidung die dem Träger Sicherheit gewährleistet, ist im Feuerwehrdienst uner-lässlich

Eigenschutz ist die halbe Miete

Schwerpunkt PSA Teil 1

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Der Aufbau und die Prüfung diesereinzelnen Teile der persönlichen Schutz-ausrüstung sind in folgenden Normengeregelt.4EN 345 „Sicherheitsschuhe“4EN 443 „Feuerwehrhelme“4EN 469 „Schutzbekleidung für die

Feuerwehr“4EN 471 „Hochsichtbare Warnkleidung“4EN 659 „Feuerwehrschutzhandschuhe“4EN 13911 „Feuerschutzhaube“

Weiters gibt es vom österreichischenBundesfeuerwehrverband folgende Richt-linienzur persönlichen Schutzausrüstung.4ÖBFV-RL KS-0 – „Bekleidungsvor-

schrift – Herstellungsbeschreibungder Bekleidungsstücke der Feuerweh-ren“

4ÖBFV-RL KS-01 – „… Feuerwehrhelm“4ÖBFV-RL KS-03 – „… Einsatzbeklei-

dung“4ÖBFV-RL KS-04 – „… Schutzjacke“4ÖBFV-RL KS-04a – „… Schutzhose“4ÖBFV-RL KS-05 – „… Dienstbekleidung“4ÖBFV-RL KS-06 - „… Feuerwehrsi-

cherheitsstiefel“Sollten Sie sich fragen, wozu Sie das

wissen müssen, dann sei gesagt, dass dieseNormen auf den Plaketten im Innerenvon Einsatz- und Schutzbekleidungenabgedruckt sein müssen. Dadurch sollgewährleistet werden, dass das jeweiligeBekleidungsteil nach dem aktuellen Stand

Xf — Wärmeübergang beiFlammeneinwirkung EN 367Leistungsstufe 1 2HTI24 [s] ≥ 9,0 ≥ 13,0HTI24 – HTI12 [s] ≥ 3,0 ≥ 4,0(HTI = Hitzetransferindex)

Einfach erklärt, beschreibt dieser In-dex nach wie vielen Sekunden direkterFlammeneinwirkung (80 kW/m² = Wär-mestrahlung von 800 Stück Glühbirnenzu je 100 Watt auf 1m² oder 4 StückDurchlauferhitzer) auf die Schutzbeklei-dung die Schmerzgrenze des Menschenerreicht ist (Anstieg um 12°C → HTI24 –HTI12) bzw. nach wie vielen SekundenVerbrennungen zweiten Grades auf dermenschlichen Haut auftreten (Anstiegum 24°C →HTI24). Die 80 kW/m² lassensich auch so darstellen, dass diese Belas-tung 40-mal mehr ist, als die menschli-che Haut verträgt. Zum Vergleich diemittlere empfangene Strahlungsleistungder Sonne auf der Erdoberfläche beträgt1,4 kW/m².

Xr – Wärmeübergang beiStrahlungseinwirkungEN ISO 6942Leistungsstufe 1 2RHTI24 [s] ≥ 10,0 ≥ 18,0RHTI24 – HTI12 [s] ≥ 3,0 ≥ 4,0(RHTI = Strahlungshitzetransferindex)

der Technik erzeugt und geprüft wurde.Aber es finden sich noch andere Verwei-se und Abkürzung auf dieser Plakette.

AbkürzungenIn diesem Beitrag behandeln wir vo-

rerst nur die Einsatz- bzw. Schutzbeklei-dung (Hosen, Blusen und Jacken), weildas Gesamtpaket den Rahmen dieserAusgabe sprengen würde. Zu Einsatz-bluse, Einsatzhose, Schutzjacke undSchutzhose möchten wir einige Defini-tionen und Kürzel erklären. Die Buchsta-ben- und Ziffernkombinationen rechtsneben dem Bild beschreiben das Schutz-niveau einer Schutzjacke oder Schutzho-se der Leistungsstufe 2. Die oben be-schriebene Einsatzhose entspricht zumBeispiel der Leistungsstufe 1, die Ein-satzbluse istvom Schutzni-veau her unterder Leistungs-stufe 1 ange-siedelt.

Erst wenn al-le Faktoren Xf,Xr, Y und Z dieZahl 2 aufweisen, darf man von einerSchutzhose bzw. Schutzjacke der Leis-tungsstufe 2 sprechen. Diese Leistungs-stufen sind in der EN 469:2005/A1:2006geregelt und werden nun kurz erläutert.

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Dieser beschreibt das gleiche Verhaltendes Lagenaufbaus wie beim HTI, nurdass die Wärmequelle anstatt Direktbe-flammung „nur“ eine Hitzestrahlung ist.

Xf und Xr werden, wenn sie beide dergleichen Leistungsstufe entsprechen, oftzusammengefasst als X. Dieses Kürzelbeschreibt den Wärmeübergang auf-grund unterschiedlicher Wärmeeinwir-kungen (Wärmestrahlung und direkteFlammeneinwirkung).

Früher wurden Einsatzbekleidungenmit KW20 bzw. KW40 bezeichnet. DieseBezeichnungen sind nicht mehr Standder Technik und wurden ersetzt durch X1(früher KW20) und X2 (früher KW40).

Y – Leistungsstufe für Wasserdichtigkeit EN 20811Leistungsstufe 1 2Druckanstieg [kPa] < 20 ≥ 20kPa = Kilopascal (1 kPa = 1*10-2 bar →20 kPa = 0,2 bar)

Das bedeutet, dass der Lagenaufbaueiner Einsatzbekleidung der Leistungs-stufe Y1 einen Druck bis 0,2 bar und jeneder Stufe Y2 über 0,2 bar aushalten muss.Mit anderen Worten Y1 ist nicht wasser-dicht, Y2 ist wasserdicht. Hat zum Bei-spiel eine Bekleidung der Stufe X2(Schutzjacke) ein Loch (mechanischeEinwirkung oder Zerstörung durch Tem-peratureinwirkungen – was nicht unbe-dingt immer sichtbar sein muss), so ent-spricht ihre Wasserdichtheit nur mehr Y1und somit nicht mehr den Anforderun-gen einer Bekleidung X2.

Z – Leistungsstufe für Wasserdampfdurchgangs-widerstand EN 31092Leistungsstufe 1 2Wasserdampfdurchgangswiderstand(Ret-Wert) [m2 Pa/W] > 30 ≤ 30

Ein niedriger Ret-Wert der Kleidungbeschreibt einen wenig behindertenFeuchtetransport vom Körper durch dieSchutzbekleidung nach außen. Dadurchentsteht bei hohen Temperaturen einegeringere Gefahr der Verbrühung derHaut durch den eigenen Schweiß bzw.eine geringere Gefahr eines Kreislauf-kollapses. Für Schutzbekleidung derLeistungsstufe 1 muss eine Informationüber die begrenzte Tragedauer beigefügtwerden.

Diese Werte müssen auf einem Etikettin der Einsatz- oder Schutzbekleidungersichtlich sein. Das Etikett muss zusätz-lich auch noch die Bezeichnung des Kleidungsstückes, Prüfnormen, eventu-elle Warn- und Verwendungshinweise,Pflegehinweise (Waschvorgang), Infor-mationen über den Lagenaufbau und ei-ne Bezeichnung des Herstellers beinhal-ten. Erst wenn Xr2, Xf2, Y2 und Z2 erfülltsind, darf man von einer Schutzbeklei-

dung X2 (alte Bezeichnung kW40) spre-chen.

Ein Wert der hier nicht angeführt ist,der jedoch eingehalten werden muss, istdie Weiterreißfestigkeit. Diese mussmindestens einen Wert von 30 N (~ 3 kg)erfüllen. Was viele Feuerwehrmitgliederoftmals auch nicht wissen, ist die maxi-male Kombination der verschiedenenEinsatz- und Schutzbekleidungsteile.Beim Kombinieren von Einsatzbeklei-dung der Leistungsstufe 1 mit einerSchutzbekleidung der Leistungsstufe 2erzielt man zwar einen besseren Schutzgegen Wärmeeinwirkungen bzw. Was-serdichtheit, jedoch wird durch diesenzwiebelartigen Aufbau der Feuchtig-keitstransport nach außen stark behin-dert. Durch den erhöhten Ret-Wert (Z)kann es zu Verbrühungen durch den ei-genen Schweiß oder zu Kreislaufproble-men kommen. Man erzeugt durch dieKombination Leistungsstufe 1 + Leis-tungsstufe 2 nicht die Leistungsstufe 3sondern seine eigene persönliche Saunainnerhalb der Schutzbekleidung. JederAtemschutzgeräteträger wird sich andieser Stelle an die Worte des Ausbildersbeim Atemschutzgeräteträgerlehrgangoder beim Branddienstmodul in derFeuerwehrschule erinnern: „Sorge dafür,dass du und deine Bekleidung trockenbleiben!“.

Nach diesen gesetzlichen Regelungen,Prüfungen und Bezeichnungen, ist es ander Zeit hinter die Kulissen der Erzeu-gung dieser Schutzbekleidungen zu bli-cken. Dazu hat die Firma Pfeifer einenBrandaus-Redakteur nach Leibnitz in dieProduktion eingeladen (siehe Fotostre-cke auf Seite 18/19 in dieser Ausgabe).

FazitViele von uns kaufen Schutzbeklei-

dung im guten Glauben ein. Diese Dar-stellung der normativen Verweise sollKlarheit schaffen, was wir kaufen undwie diese Produkte getestet sein sollen.Viele Anbieter erfüllen diese Werte aberoft nur am untersten Level. Der Lagen-aufbau und die Verarbeitung der FirmaPfeifer zeigt, wie man zu günstigen Preisenhochwertige Schutzkleidung generierenkann. Das Unternehmen von GerhardPfeifer ist mit seiner Einstellung zu Feu-erwehr und Schutz der Einsatzkräfte ein-zigartig in Österreich, we shalb wir es inder nächsten Ausgabe kurz vorstellenmöchten. Zusätzlich möchten wir nebenden Prüfwerten auch auf die Aufgabender einzelnen Schichten eines Lagenauf-bauess eingehen und anhand eines Ver-gleichsexperiments erläutern, warum esnicht nur sicherheits-, sondern auch fi-nanztechnisch wichtig ist auf höchsteQualität bei Schutzkleidung zurück zugreifen. Dazu kommen noch Neuerungenauf diesem Gebiet. Mehr dazu aber imzweiten Teil dieser Serie im nächsten Heft.

Impressum

Wichtig!Bitte senden Sie Leserbriefe, Anfragen, Beiträge und Fotos ausschließlich an

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Medieninhaber, Herausgeber: NÖ Landesfeuerwehrverband Langenlebarner Straße 108, A-3430 TullnTel. 0 22 72 / 90 05 - 131 70, Fax Dw 131 35

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Redaktion: Alexander NittnerAngelika Zedka

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Verlag: Österreichischer AgrarverlagDruck- und Verlags GmbH Nfg. KGTel. 0043 (0) 1/981 77-0, Fax Dw 111E-Mail: [email protected]

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Titelbild: Matthias Fischer

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Diesen Satz haben wir vermutlich alle schon einmal gehört oder auchselbst ausgesprochen. Doch wozuverwenden wir dann unsere persönli-che Schutzausrüstung (kurz PSA)?

Text: Markus Trobits

Fotos: A. Nittner, M. Trobits

„Zum persönlichen Schutz vor allgemei-nen Gefahren“ ist eine Antwort bei derErprobung der Feuerwehrjugend – wirlehren also schon unseren Nachwuchs,dass die PSA zum eigenen Schutz dient.Darüber hinaus erfüllt die PSA noch weitere Aufgaben wie beispielsweise dieErweiterung der Einsatzmöglichkeitenoderauch die Wiedererkennung der Feu-erwehr durch ein (mehr oder weniger)einheitliches Auftreten.

Vergleichen wir einmal die Feuerwehrmit einem Unternehmen: Hier gibt es die„Fürsorgepflicht“. Vereinfacht gesagt istder Unternehmer verpflichtet, seine Mit-arbeiter bestmöglich vor Gefahren derausgeübten Tätigkeit zu schützen. Dabeimüssen alle Ebenen betrachtet, also einganzes „Maßnahmenbündel“ geschnürtwerden. Gefahren werden, soweit diesmöglich ist, ausgeschaltet oder umgan-

Zum persönlichen Schutz vor allgemeinen GefahrenPSA:

„In solchen Handschuhen hab‘ ich überhaupt kein Gefühl!“

Unfälle im FeuerwehrdienstWenn man sich nun ansieht, bei wel-

chen Tätigkeiten die meisten Unfälle(von der absoluten Zahl gesehen) passie-ren, so stehen Unfälle bei der Ausbildungund bei Wettkämpfen weit vor Missge-schicken bei Einsätzen. Erfasst sind hierjedoch nicht „Beinahe-Unfälle“ oderKleinunfälle, weil diese größtenteilsnicht gemeldet werden. Wäre dies derFall, so würde sich vermutlich ein ande-res Bild ergeben – die Dunkelziffer liegtalso viel höher.

Bei genauerer Betrachtung einzelnerUnfälle wird folgendes untersucht: waswar passiert, welche Begleitumständewaren vorhanden und welchen Einflusshatte die PSA auf den Unfallhergang. Da-bei wird oftmals festgestellt, dass die PSAbei „einfachen“ Tätigkeiten nicht oderfalsch benutzt wurde bzw. keine entspre-chende PSA vorhanden war. Würden nunnoch genauere Untersuchungen ange-stellt werden – etwa warum die PSA nichtoder falsch benutzt wurde – so kommenvon den Geschädigten immer wiederähnliche Aussagen: „das ist unbequemund drückt mich“, „damit kann ich michnicht bewegen“, „damit kann ich nichtsgreifen“, „ich wusste nicht wie das ange-

gen. Die Personen werden durch speziellabgestimmte Ausrüstung vor den ver-bleibenden Gefahren geschützt und da-rüber hinaus entsprechend ausgebildetund unterwiesen (wobei hier ein schrift-licher Nachweis zu führen ist).

Bei der Feuerwehr ist dies ähnlich,wenn auch nicht so einfach. Auch wirkennen diese „Fürsorgepflicht“: wir wer-den in Übungen und Schulungen auf dieGefahren hingewiesen und geschult. so-wie in der richtigen Handhabung der oftschweren Geräte unterwiesen (mitsamtallen Sicherheitsbestimmungen). Wir er-halten unsere persönliche Schutzausrüs-tung (Einsatzuniform), um vor den ver-bleibenden Gefahren geschützt zu sein.Jedoch ist jeder Einsatz anders, wir kön-nen uns nicht auf ein Szenario einstellen,das für die nächsten Monate gleich bleibt.

Sollte nun leider doch etwas passiertsein, so ist es erforderlich, den Fall zu untersuchen. Danach können geeigneteMaßnahmen eingeleitet werden, um sol-che Unfälle zukünftig zu verhindern –dies können Schulungen sein, andere Arbeitsmethoden, verbesserte Arbeits-hilfsmittel oder eine verbesserte Schutz-ausrüstung – alleine am Einsatzgrundkönnen wir nichts verändern!

Auch wenn die PSA so manchen Handgriff erschweren mag — der Eigenschutz hat immer Priorität

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wendet wird“. Spätestens jetzt müsstendie Alarmglocken läuten, denn die besteund teuerste PSA wird nur getragen undverwendet wenn sie passt, den Umstän-

weitere Ausrüstungsgegenstände, die wirbei einem Einsatz im Normalfall nichtbenötigen wie z. B. Schnittschutzhosen,Gehörschutz, Blendschutz, Absturzsi-cherungen etc.

Einschulung auf die PSAEin wichtiger und oftmals unter-

schätzter Punkt ist die korrekte Einschu-lung auf die PSA. Erst danach – sprichwenn der Benutzer weiß, wie die PSA„funktioniert“ und zu tragen ist – kanndiese optimalen Schutz bei gleichzeitigmaximaler (Bewegungs-) Freiheit ge-währleisten. Dadurch wird die falscheHandhabung der PSA aus Unwissenheitoder gutem Glauben vermieden.

Auch bei der PSA findet eine ständigeWeiterentwicklung statt: die eingesetz-ten Materialien genügen immer höherenAnforderungen und ermöglichen dadurchein immer breiteres Einsatzspektrum.Sie verbessern den Tragekomfort unddas Wohlbefinden (Windschutz undFeuchtigkeitstransport) und sind teilwei-se auch länger haltbar bzw. verwendbar.Durch die praxisnahe Konstruktion derPSA wird die Akzeptanz bei der Mann-schaft gesteigert und trägt so dazu bei,dass diese auch tatsächlich verwendetwird. Hier gilt es also, stets „up-to-date“zu bleiben, um den bestmöglichenSchutz zu gewähren.

Aus den Unfallmeldungen, welche beiABI Johann Rudolf Schönbäck (Abtei-lungsleiter Finanzen und Versicherun-gen im NÖ LFKDO) eingehen und analy-siert werden, kann man durchaus einigeinteressante Lehren ziehen. Konkretwurden 53 Unfallmeldungen des Jahres2010 analysiert: davon hätten auchdurch die optimale PSA 13 Unfälle (dassind rund 24 Prozent) nicht vermiedenwerden können. Umgekehrt bedeutetdies, dass 40 Unfälle (rund 76 Prozent)durch die korrekte Verwendung der PSAzu vermeiden gewesen wären. Dabeihandelte es sich um ganz banale Dingewie etwa der Zusammenstoß mit eineroffenen Klappe am Fahrzeug, wo eineKopfverletzung zu beklagen war.

Bei den vermeidbaren Unfällen liegt dieNicht- bzw. falsche Verwendung vonHandschuhen mit 21 Unfällen (40 Prozent)leider an der Spitze der Auswertung. AchtUnfälle (15 Prozent) wären bei der Ver-wendung eines Schutzhelmes zu verhin-dern gewesen, weitere sieben Unfälle (13Prozent) bei der Verwendung entspre-chender Schutzkleidung wie z. B. Schnitt-schutzhosen.Bei vier Unfällen (8 Prozent)hätte die Verwendung von sonstiger PSA(darunter fällt Spezialausrüstung wieFallsicherungen oder umluftunabhängi-ger Atemschutz) einen Unfall verhindert.

Warum also PSA? Um sich nicht nurselbst, sondern auch andere Kameradenvor Unfällen zu schützen oder zumin-dest deren Folgen zu mildern.

den entsprechend bequem ist, erforder-liche Bewegungsfreiheit bietet und leichtanzuwenden ist. Dazu gehört nicht nurdie Einsatzuniform, sondern auch viele

... sondern unbedingt mit Schutzhandschuhen erfühlen

Ob die Spannung der Kette passt, nicht bloßhändig ...

So mancher Unfall wäre bei korrektem Eigenschutz zu verhindern

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News aus der NÖ Landes-Feuerwehrschule

Neuregelung der Ausbildung im FMD

wehrärztin gestaltet. Den Abschluss die-ser Ausbildung stellt eine entsprechendeErfolgskontrolle dar, um den aufgenom-menen Wissenstand zu überprüfen.

Gemeinsam mit dem Modul „Ausbil-dungsgrundsätze (AU11)“ bildet diesesModul die Grundlage für eine erfolgrei-che Tätigkeit als Sachbearbeiter Feuer-wehrmedizinischer Dienst.

AnrechnungenRettungssanitätern kann das Modul

„Feuerwehrsanitäter (FSAN)“ über Antragbeim NÖ LFKDO angerechnet werden.Voraussetzung ist eine zum Zeitpunktder Anerkennung gültige Ausbildung.Das Stammblatt der Rettungsorganisati-on muss vorgelegt werden. Die Ausbil-dung zu diplomiertem Pflegepersonalbzw. Ärzten kann nicht anerkannt wer-den, da bei diesen Ausbildungen keineRettungstechniken gelernt werden.

Übergangsbestimmung Das ehemalige Modul „Feuerwehr-

medizinischer Dienst (FMD)“ bis 2011 ersetzt die Module FSAN und SBFMD.

Vorraussetzungen4FSAN: Abschluss Truppmann

(ASMTRM)4SBFMD: Feuerwehrsanitäter (FSAN)

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Seit Anfang dieses Jahres ist dieAusbildung im Bereich des Feuer-wehrmedizinischen Dienstes in derNÖ Landes-Feuerwehrschule aufneue Beine gestellt.

Text: NÖ Landes-Feuerwehrschule

Foto: Alexander Nittner

Aus dem bisherigen Modul „Feuerwehr-medizinischer Dienst (FMD)“ wurden zweikomplett neue Module gestaltet: „Feuer-wehrsanitäter (FSAN)“ und „Sachbear-beiter Feuerwehrmedizinischer Dienst(SBFMD)“. Die Ausgangslage hierzu bilden die Dienstanweisungen „5.4.5Feuerwehrmedizinischer Dienst“ sowie„1.5.18 Modulvorausetzungen für Funk-tionen“.

Feuerwehrsanitäter (FSAN)Dieses Modul bildet die Grundlage für

den Feuerwehrsanitäter innerhalb derFeuerwehr und ist mit Inhalten verse-hen, welche für die Tätigkeit als Feuer-wehrsanitäter relevant sind. Das zweitä-gige Modul sieht als Zielgruppe jene Feuerwehrmitglieder vor, welche alsFeuerwehrsanitäter tätig sein wollenund bisher keine sanitätsdienstliche Vorbildung genossen haben.

Inhalte 4FMD Grundlagen und Einsatzhygiene4Hygiene im Feuerwehrdienst, Corti-

songabe4Dehydration, Schock4Ausrüstung von Verbandskästen4Praktische Anwendung von Verbän-

den und Rettungsgeräten4Verbrennungen, Gefahrenerkennung

bei Menschenrettung4Lagerungsarten von Erkrankten und

Verletzten4Notfallcheck, Herz-Lungen-Wieder-

belebung, Reanimationsübungen mit Defi

4Praktische Übungen

Um einen entsprechenden Ausbil-dungserfolg zu erzielen werden bei diesem Modul auch praktische Übungendurchgeführt um die zuvor erlernten Tätigkeiten zu festigen.

Die einzelnen Unterrichte werdendurch Ausbilder der NÖ Landes-Feuer-wehrschule bzw. bei entsprechendenThemen durch Mitarbeiter von Ret-

tungsorganisationen und durch die Lan-desfeuerwehrärztin vermittelt.

Sachbearbeiter Feuerwehr-medizinischer Dienst(SBFMD)Um im Bereich von Freiwilligen und

Betriebsfeuerwehren die Tätigkeit alsSachbearbeiter FeuerwehrmedizinischerDienst ausüben zu können wurde dasModul „Sachbearbeiter Feuerwehrmedi-zinischer Dienst (SBFMD)“ geschaffen.Hier werden den Feuerwehrmitgliederndie erforderlichen Tätigkeiten vermitteltwelche sie in ihrer Funktion als Sachbe-arbeiter zu erfüllen haben.

Inhalte 4Organisation im FMD, Sicherheit

im Feuerwehrdienst4Zusammenarbeit der Einsatzorgani-

sationen bei Großereignissen4Impflisten, Tauglichkeitsuntersu-

chungen, EKG4Gesetzliche Bestimmungen4Vorbereitung von Übungen und –

schulungen

Dieses eintägige Modul wird ebenfallsdurch Ausbilder der NÖ Landes-Feuer-wehrschule, Mitarbeitern von Rettungs-organisationen und der Landesfeuer-

Die Ausbildung im Bereich FMD wurde überarbeitet und neu geregelt

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Der Atemschutz ist aus dem Einsatzalltag der Feuerwehren nicht mehr wegzudenken und stelltdas wichtigste Mittel, um Einsatz-kräfte vor Atemgiften und Sauer-stoffmangel zu schützen, dar.

Text: M. Glocker, D. Kerschbaumer

Fotos: Alexander Nittner

Von besonderer Wichtigkeit hierbei istnicht nur eine praxisnahe Ausbildungund Tauglichkeit der Atemschutzgeräte-träger, sondern auch die unerlässlicheFunktionssicherheit der Atemschutzge-räte. Jene, durch den Arbeitsausschuss„Schadstoffe und Körperschutz“, erar-beiteten Ausbildungsinhalte gewährenersteres. Da die Zeit nicht stehen bleibt,werden derzeit mögliche Ergänzungen(bspw. Hygiene nach dem Einsatz, Ka-meradenrettung, etc) für das Modul„Atemschutzgeräteträger“ geprüft, bzw.erarbeitet. Um besagte Funktionssicher-heit der Atemschutzausrüstung zu ge-

Drei Prüfgeräte wurden auf Herz und Nieren getestetAtemschutz:

Kleinprüfgerät „Multitest plus ND“

führung seiner wichtigen Tätigkeit. Un-umgänglich für die Instandhaltungs-und Wartungsmaßnahmen ist dabei einsogenanntes „Kleinprüfgerät“, welchesderzeit über den NÖ Landesfeuerwehr-verband vergünstigt beschafft werdenkann. Die Mitglieder des Arbeitsaus-schusses haben diesbezüglich die am Markt befindlichen Kleinprüfgerätegetestet, um ein geeignetes Gerät für die Durchführung der notwendigenPrüfungen zu eruieren.

In erster Instanz wurde erhoben, wiehoch der Bedarf in Niederösterreich ist,um eine stückmäßige Grundlage für eineentsprechende Ausschreibung definie-ren zu können.

Ein Leistungskatalog wurde in weitererFolge an die Bieter versandt, um ver-gleichbare Angebote bzw. Produkte zuerhalten. Die, durch die verschiedenenAnbieter gelieferten Daten, (beispiels-weise Preis, Lieferzeit, Garantie, usw.)flossen ebenso in die Gesamtbewertungmit ein, wie die Rückmeldungen einer

währleisten, ist die korrekte Wartung sowie Prüfung unumgänglich.

Die gesetzliche Verantwortung liegt indiesem Fall, sowie in vielen anderen,beim jeweiligen Feuerwehrkomman-danten, der sich in weiterer Folge desSachbearbeiters „Atemschutz“ bedient.In der neu überarbeiteten Dienstanwei-sung 3.3.4 „Wartung und Instandhaltungvon Atemschutz- und Körperschutzaus-rüstung“ (www.noelfv.at\Rechtliche Bestimmungen\) des NÖ Landesfeuer-wehrverbandes sind neben den Interval-len auch die Prüfwerte für die Durch-führung der jeweiligen Wartungen undPrüfungen festgehalten.

Wartungstabellen sind hilfreichDiese Dienstanweisung wurde im Ein-

klang mit der ÖBFV – Richtlinie KS 10und den Herstellerfirmen erarbeitet unddie darin enthaltenen Prüf- und War-tungstabelle dienen dem SachbearbeiterAtemschutz als Leitfaden für die Durch-

Mitglieder des Arbeitsausschusses Schadstoffe und Körperschutz bei der Geräteerprobung

ZUM HERAUSNEHMEN!

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praktischen Erprobung, der sich eben-falls jedes Gerät unterziehen musste.

Den Zuschlag erhielt die Firma „Atem-schutztechnik Menzl GmbH“ aus Abs-dorf Niederösterreich, mit dem Klein-prüfgerät „Multitest plus ND“.

Mit besagtem Kleinprüfgerät könnenalle vorgeschriebenen, statischen Prü-fungen laut Dienstanweisung 3.3.4 desNÖ LFV durchgeführt werden.

Seitens des NÖ Landesfeuerwehrver-bandes stellt man pro Kleinprüfgerät ei-ne Subvention von 50 Prozent, für dasBasisgerät (ND-Ausführung) bereit, wel-

4Prüfgerät in Aluminium Transportkoffer ❶4Prüfkopf ❷ inkl. Befestigungszwinge ❸ und Pflegemittel ❹4Verbindungsschlauch – Vollmaske ❺ (Anschlüsse in Ausführung Normaldruck)4Lungenautomatenanschluss in Normaldruckausführung ❻]4Stoppuhr ❼4Elektrische Pumpe (angetrieben über Batterie – Netzgerät optional möglich)4Dichtkappe für Ausatemventil ❽4Bedienungsanleitung ❾4Dichtstopfen für Mitteldruckleitung – Lungenautomat ❿

Ausstattungsumfang des Prüfkoffers

Information

che mittlerweile von 98 Feuerwehren inAnspruch genommen wurde.

Um das Prozedere der Förderung zuvereinfachen, wird der Förderungsanteilpro Gerät, seitens der Firma Menzl direktmit dem NÖ Landesfeuerwehrkomman-do abgerechnet und die jeweilige Feuer-wehr muss lediglich die verbleibenden50 Prozent an den Hersteller bezahlen.Anfang Jänner 2012 konnten bereits die

ersten 90 Prüfgeräte an die Feuerwehrenausgeliefert bzw. übergeben werden.

Auch für 2012 wurde seitens des NÖLFV ein Betrag für die Förderung von 100Kleinprüfgeräten im Budget vorgesehen.

Bei etwaigen Fragen zur Bestellungbzw. Anforderung des Bestellformulars,wenden sie sich an BI Ing. DominikKerschbaumer (Tel. 02272/9005–13177oder [email protected]).

Abbildung des Prüfgerätes „Multitest plus ND“

Mit dem Menzl Prüfgerät „Multitestplus ND“ steht ein Prüfgerät zur Ver-fügung, welches allen Anforderungenmodernster Messtechnik und Mess-genauigkeit gerecht wird, und verbin-det modernes Design mit hohem Be-dienkomfort.

PrüfmöglichkeitenFür die Prüfung von Vollmasken sowieLungenautomaten im Normal- alsauch Überdruckbereich (Standard-ausführung = Normaldruck). Weitersbesteht die Möglichkeit, mit entspre-chenden Adaptern, auch Chemika-lienschutzanzüge verschiedensterHersteller zu prüfen.

FunktionsbeschreibungDas Prüfgerät benötigt für die Durch-führung der Prüfungen lediglich eineBatterie Größe „D“. Ein separaterDruckluftanschluss wird nicht benö-tigt. Jedoch besteht die Möglichkeitdas Prüfgerät mittels 230V/1,5V –Netzteil mit Strom zu versorgen (Zu-behör ist separat zu bestellen). Die fürdie Dicht- und Funktionsprüfungennotwendigen Prüfdrücke im Nieder-druckbereich werden mit Hilfe der imPrüfgerät eingebauten Pumpe erzeugtund auf dem Niederdruckmanometerangezeigt. Das Aufblasen von Chemi-kalienschutzanzügen erfolgt über einDruckknopfventil der Füllleitung,welches mit einem zur Sicherheits-steckkupplung passenden Stecknip-pel ausgestattet ist (Sonderzubehör).Die zum Aufblasen des Prüfkopfes be-nötigte Druckluft kann von einemPressluftatmer oder einer Druckluft-leitung entnommen werden

Leistungsumfang4Alle Prüfungen betreffend Dicht-

heit, Ansprechdruck, Schließdruck4Alle Prüfungen mittels Saug- und

Druckgebläse

Beschreibung „Multitest plus ND“

Information

Bei der Prüfung wurden strenge Kriterien angelegt

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Brandaus 2 · 2012

Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband Überprüfungsmatrix für Pressluftatmer

Stand 14. September 2011

Art der Durchzuführenden Arbeiten vor

Gebrauch nach

Gebrauch halbjährlich jährlich alle 6 Jahre

alle 9 Jahre

alle 10 Jahre

Kurzprüfung

Reinigung

Funktionsprüfung statisch

Funktionsprüfung dynamisch

Austausch des/der O-Ring(e) im Hochdruckanschluss

Grundüberholung ohne Lungenautomat und Flaschen a) b)

a) für MSA Pressluftatmer BD 96, BD 296, AirMaXX und AirGo. Für Geräte die einer häufigen Nutzung unterliegen, gilt eine Grundüberholung nach ca. 540 Stunden - dies entspricht 1080 Einsätzen mit einer Benutzungsdauer von 30 Minuten!

b) nur für Dräger Pressluftatmer der Serie PSS 7000 und PSS 5000 nur für Interspiro Pressluftatmer der Serie QS und S-Klasse ab Baujahr 1. Jänner 2008 und jährliche „Funktionsprüfung dynamisch“ durch das Bezirksprüfteam.

Checkliste für Wartungsarbeiten

Kurzprüfung durch den Atemschutzgeräteträger

Sichtprüfung Optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile

Flaschendruck Bei 200 bar Pressluftatmer mind. 180 bar bzw. bei 300 bar Pressluftatmer mind. 270 bar

Warneinrichtung Ansprechdruck der Warneinrichtung bei 55 ± 5 bar

Nach dem Flaschenwechsel

Hochdruckdichtprüfung: bei 200 bar bzw. 300 bar Prüfdruck – max. Druckänderung 10 bar in 60 s

Reinigung durch den SBAS

Vorbereitungsmaßnahmen für die Reinigung entsprechend der Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers durchführen

Reinigung nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers (Dosierung / Einwirkzeit beachten)

Nach Reinigung ausreichend lange mit klarem Wasser spülen Reinigung

Anschließend ausreichend lange trocknen lassen (max. 50°C)

Pneumatik Wichtig: Druckminderer im drucklosen Zustand nicht in Flüssigkeiten tauchen

Funktionsprüfung statisch durch den SBAS

Optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile Sichtprüfung

Kontrolle der O-Ringe im Hochdruckanschluss

Dichtprüfung Hochdruckdichtprüfung: bei 200 bar bzw. 300 bar Prüfdruck – max. Druckänderung 10 bar in 60 s

Flaschendruck Bei 200 bar Pressluftatmer mind. 180 bar bzw. bei 300 bar Pressluftatmer mind. 270 bar

Warneinrichtung Ansprechdruck der Warneinrichtung bei 55 ± 5 bar

Funktionsprüfung dynamisch durch Hersteller bzw. Bezirksprüfteam

Sichtprüfung Optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile

Prüfwerte Laut ÖBFV Richtlinie KS-10

Austausch des/der O-Ring(e) im Hochdruckanschluss durch den SBAS

Austausch der O-Ringe nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers

SB AS Absolviertes Modul „Sachbearbeiter Atemschutz (SBAS)“ und „Ausbildungsgrundsätze (AU11)“ der NÖ Landes - Feuerwehrschule

Bezirksprüfteam Absolvierte Fortbildungen des Bezirksprüfteams durch den NÖ LFV

Achtung Bei Materialveränderungen z.B. Verfärbungen, Verformungen, etc. oder Zweifel an der Funktionalität, ist das Gerät gesondert von Hersteller oder

Bezirksprüfteam zu überprüfen. Es dürfen nur Originalersatzteile des jeweiligen Herstellers verwendet werden.

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Brandaus 2 · 2012

Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband Überprüfungsmatrix für Lungenautomaten

Stand 14. September 2011

Art der durchzuführenden Arbeiten

nach Gebrauch halbjährlich jährlich alle

2 Jahre alle

4 Jahre alle

6 Jahre

alle 9

Jahre

alle 10 Jahre

Reinigung / Desinfektion / Optische Kontrolle

Funktionsprüfung statisch

Funktionsprüfung dynamisch

Sichtprüfung Membran a)

Austausch Membran b) a)

Kontrolle des O-Ring bei Überdruck Steckanschluss e) e)

Grundüberholung c) d)

a) erfolgt die Sichtprüfung der Membran nach jedem Gebrauch und halbjährlich, gilt die 4-jährige Wechselfrist

b) erfolgt die Sichtprüfung der Membran halbjährlich, gilt die 2-jährige Wechselfrist

c) nur für MSA Lungenautomaten AutoMaXX und LA 96. Für Geräte die einer häufigen Nutzung unterliegen, gilt eine Grundüberholung nach ca. 540 Stunden - dies entspricht 1080 Einsätzen mit einer Benutzungsdauer von 30 Minuten!

d) nur für Dräger Lungenautomaten der Serie PSS ab Baujahr 1.Juni 2010 bzw. ab Seriennummer BRBF xxxx nur für Interspiro Lungenautomaten der Serie QS und S-Klasse ab Baujahr 1.Jänner 2008 und jährliche „Funktionsprüfung dynamisch“ durch das Bezirksprüfteam

e) Austausch der Teile bei Bedarf

Checkliste für Wartungsarbeiten

Reinigung / Desinfektion / Optische Kontrolle durch den SBAS

Vorbereitungsmaßnahmen für die Reinigung entsprechend der Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers durchführen

Lungenautomat mit Mitteldruck (Atemluft) beaufschlagen oder Mitteldruckleitung mit Schutzkappe verschließen

Reinigung / Desinfektion nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers (Dosierung / Einwirkzeit beachten)

Lungenautomat nach Reinigung / Desinfektion ausreichend lange mit klarem Wasser spülen

Anschließend ausreichend lange trocknen lassen (max. 50°C, bei maschineller Trocknung 50°C für max. 30 min)

Reinigung / Desinfektion

Optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile

Pneumatik Rückfetten des Lungenautomaten sofern firmenspezifisch notwendig

Funktionsprüfung statisch durch den SBAS

Sichtprüfung Optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile

Ohne Mitteldruck: + 7,5 mbar; Prüfzeit 60 s; zulässige Änderung ± 1,0 mbar Dichtprüfung

Mit Mitteldruck: 0,0 mbar Prüfzeit 60 s; zulässige Änderung max. + 8,0 mbar

Öffnungsdruck / Ansprechdruck (Nur bei Normaldruck-Lungenautomat) - 0,5 - 3,5 mbar

Schließdruck / statischer Druck (Nur bei Überdruck Lungenautomat) + 1,0 + 3,9 mbar

Funktionsprüfung dynamisch durch Hersteller bzw. Bezirksprüfteam

Sichtprüfung Optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile

Prüfwerte Laut ÖBFV Richtlinie KS-10

Sichtprüfung Membran durch den SBAS

Sichtprüfung der Membran, bei Verfärbungen, Materialveränderung, Undichtigkeiten, etc. austauschen

Austausch Membran durch den SBAS

Austausch der Membran nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers

Kontrolle des O-Ring bei Überdruck Steckanschluss durch den SBAS

Kontrolle des O-Ring im Steckanschluss, bei Verfärbungen, Materialveränderung, Undichtigkeiten, etc. austauschen Rückfetten des O-Ring sofern firmenspezifisch notwendig

SBAS Absolviertes Modul „Sachbearbeiter Atemschutz (SBAS)“ und „Ausbildungsgrundsätze (AU11)“ der NÖ Landes - Feuerwehrschule

Bezirksprüfteam Absolvierte Fortbildungen des Bezirksprüfteams durch den NÖ LFV

Achtung Bei Materialveränderungen z.B. Verfärbungen, Verformungen, etc. oder Zweifel an der Funktionalität, ist das Gerät gesondert von Hersteller oder

Bezirksprüfteam zu überprüfen. Es dürfen nur Originalersatzteile des jeweiligen Herstellers verwendet werden.

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Brandaus 2 · 2012

Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband Überprüfungsmatrix für Vollmasken

Stand 14. September 2011

Art der durchzuführenden Arbeiten

vor Gebrauch

nach Gebrauch halbjährlich alle

2 Jahre alle

3 Jahre alle

4 Jahre alle

6 Jahre

Funktionsprüfung

Reinigung / Desinfektion / Optische Kontrolle a)

Funktionsprüfung statisch a)

Austausch der Ausatemventilscheibe

Austausch der Sprechmembran samt Dichtung / O-Ring

Kontrolle der Einatemventilscheibe b) a)b)

Kontrolle des Einatemventilteller b) a)b)

Kontrolle der Steuerventile b) a)b)

Kontrolle des O-Ring bei Überdruck Steckanschluss b) a)b)

a) für verpackte Masken, die vor Verunreinigung und Beschädigung geschützt sind

b) Wechsel der Teile bei Bedarf / Bedienungsanleitung des Herstellers

Checkliste für Wartungsarbeiten

Funktionsprüfung durch den Atemschutzgeräteträger

Dichtprüfung Anschlussstück mit dem Handballen abdichten und einatmen. Es muss ein Unterdruck aufrechterhalten bleiben. Dichtheitsprobe nach anlegen der Feuerschutzhaube wiederholen.

Funktion des Ausatemventil

Anschlussstück mit dem Handballen abdichten und ausatmen. Die Ausatemluft muss ungehindert entweichen können.

Dichtprüfung Dräger Überdruck

Lungenautomat - durch ein weiteres FW-Mitglied - in das Anschlussstück der Vollmaske stecken lassen, Abschaltknopf oder -hebel für den Überdruck am Lungenautomaten händisch betätigen und einatmen. Es muss ein Unterdruck aufrecht erhalten bleiben. Dichtheitsprobe nach anlegen der Feuerschutzhaube wiederholen.

Funktion des Ausatemventil Dräger Überdruck

Lungenautomat - durch ein weiteres FW-Mitglied - in das Anschlussstück der Vollmaske stecken lassen, Abschaltknopf oder -hebel für den Überdruck am Lungenautomaten händisch betätigen. Die Ausatemluft muss ungehindert entweichen können.

Reinigung / Desinfektion / Optische Kontrolle durch den SBAS

Vorbereitungsmaßnahmen für die Reinigung entsprechend der Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers durchführen

Reinigung / Desinfektion nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers (Dosierung / Einwirkzeit beachten)

Vollmaske nach Reinigung / Desinfektion ausreichend lange mit klarem Wasser spülen

Anschließend ausreichend lange trocknen lassen (max. 50°C, bei maschineller Trocknung 50°C für max. 30 min)

Reinigung / Desinfektion

Optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile

Funktionsprüfung statisch durch den SBAS

Sichtprüfung optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile

Dichtprüfung Ausatemventil trocken/feucht - 10 mbar, Prüfzeit 60 s; zulässige Änderung 1,0 mbar

Öffnungsdruck Ausatemventil (nur bei Überdruck Vollmaske) 4,2 mbar bis 6,0 mbar (bei 10 l/min)

Anschluss Lungenautomatenanschluss (Adapter) laut Bedienungsanleitung anziehen (Drehmomentschlüssel)

Austausch der Ausatemventilscheibe und Sprechmembran samt Dichtung / O-Ring durch den SBAS

Austausch der Ausatemventilscheibe und Sprechmembran nach Vorgaben der jeweiliger Bedienungsanleitung des Herstellers

Kontrolle der Einatemventilscheibe, Einatemventilteller, Steuerventile und O-Ring bei Überdruck Steckanschluss durch den SBAS

Austausch der Einatemventilscheibe, Einatemventilteller, Steuerventile und des O-Ring bei Überdruck Steckanschluss nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers

SBAS Absolviertes Modul „Sachbearbeiter Atemschutz (SBAS)“ und „Ausbildungsgrundsätze (AU11)“ der NÖ Landes - Feuerwehrschule

Bezirksprüfteam Absolvierte Fortbildungen des Bezirksprüfteams durch den NÖ LFV

Achtung Bei Materialveränderungen z.B. Verfärbungen, Verformungen, etc. oder Zweifel an der Funktionalität ist das Geräte gesondert von Hersteller oder

Bezirksprüfteam zu Überprüfen. Es dürfen nur Originalersatzteile des jeweiligen Herstellers verwendet werden.

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Page 34: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband Überprüfungsmatrix für Chemikalienschutzanzug (CSA)

Stand 14. September 2011

Art der durchzuführenden Arbeiten

vor Gebrauch nach Gebrauch jährlich alle

2 Jahre alle

6 Jahre alle

10 Jahre

Funktionskontrolle

Standard-Deko an der Einsatz- / Übungsstelle

Reinigung / Desinfektion

Funktionsprüfung statisch d)

Austausch der Ventilscheibe der Anzugsventile

Fetten des Reißverschlusses

Funktionskontrolle des Luftversorgungssystem

Funktionsprüfung des Luftversorgungssystem

Grundüberholung Luftversorgungssystem c)

CSA Gebrauchsfristen a)b)

a) Sofern keine unreparable Schäden oder Undichtigkeiten vorhanden sind

b) Längere Gebrauchsfristen siehe Bedienungsanleitung des Herstellers

c) Längere Grundüberholungsintervalle siehe Bedienungsanleitung des Herstellers

d) bei Lagerung in Fahrzeugen ist die optische Kontrolle halbjährlich durchzuführen

Checkliste für Wartungsarbeiten

Funktionskontrolle durch den Schutzanzugträger

Sichtprüfung Optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile

Dichtprüfung Ein Überdruck muss sich während des Einsatzes im Anzugsinneren Aufbauen

Anzugsventile Überdruck im Chemikalien-Schutzanzug muss während des Einsatzes über die Anzugventile entweichen können

Reinigung / Desinfektion durch den SBAS/SST

Zerlegen je Waschvorgang und Notwendigkeit und nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers

Reinigung / Desinfektion nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers (Dosierung / Einwirkzeit)

CSA nach Desinfektion ausreichend lange Spülen mit klarem Wasser

CSA nach Desinfektion und Spülung ausreichend lange trocknen lassen (max. 50°C, bei maschineller Trocknung 50°C für max. 30 min)

Nachfetten des Reißverschlusses

Funktionsprüfung statisch durch den SBAS/SST

Sichtprüfung optische Kontrolle auf Vollständigkeit und Unversehrtheit aller Teile

Dichtprüfung CSA Prüfdruck und Prüfzeit siehe Bedienungsanleitung des jeweiligen Herstellers

Dichtprüfung Ausatemventil Prüfdruck und Prüfzeit siehe Bedienungsanleitung des jeweiligen Herstellers

Wechsel der Ventilscheibe der Anzugsventile durch den SBAS/SST

Wechsel nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers

Fetten des Reißverschlusses durch den Schutzanzugträger

Nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers

Funktionskontrolle des Luftversorgungssystem durch den Schutzanzugträger

Nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers

Funktionsprüfung des Luftversorgungssystem durch den SBAS/SST

Nach Vorgaben der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers

SBAS Absolviertes Modul „Sachbearbeiter Atemschutz (SBAS)“ und „Ausbildungsgrundsätze (AU11)“ der NÖ Landes - Feuerwehrschule

SBSST Absolviertes Modul „Gefahrenabwehr 1 (SD20)“ und „Ausbildungsgrundsätze (AU11)“ der NÖ Landes - Feuerwehrschule

Brandaus 2 · 2012

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Page 35: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

35Brandaus: Wissen

Brandaus 2 · 2012

35Brandaus: Wissen

Da sich immer mehr Versicherungendie Einsatzfotos nach Verkehrsun-fällen von den Feuerwehren holen,dies aber ein rechtliches Problemdarstellen könnte, wollen wir diese „alltägliche“ Praxis etwas genauerunter die Lupe nehmen. Brandaus hatmit Feuerwehrjurist Dr. Peter Eigen-thaler diesbezüglich gesprochen.

Text und Fotos: Christian Teis

Grundsätzlich darf zum Zwecke der Ein-satzdokumentation alles und jeder foto-grafiert werden,selbst einer Veröf-fentlichung in derPresse oder aufFeuerwehr-Web-sites steht, soweitdie Privatsphäregewahrt bleibt,nichts im Wege.Auf die Pietät soll-te natürlich vielWert gelegt wer-den – Bilder vonschwer verletztenoder sogar totenMenschen oderTieren sollten natürlich tunlichst nichtveröffentlicht werden.

Was aber tun wenn ein Vertreter einerVersicherung sich die Herausgabe derEinsatzfotos, meist telefonisch, erbittet?Im Regelfall werden der Leiter des Ver-waltungsdienstes oder gegebenenfalls

der Sachbearbeiter Öffentlichkeitsarbeitvon den Unternehmen kontaktiert. Zumeist wird der Bitte um Versand derFotos entsprochen, doch genau daskönnte jedoch rechtliche Schritte inForm von Klagen durch den Geschädig-ten nach sich ziehen.

A) Im Falle der Zustimmung des Ei-gentümers des fotografierten Gegen-standes, Fahrzeuges oder Objektes ist dieWeitergabe an Versicherungsunterneh-men grundsätzlich unbedenklich, es istjedoch ratsam, diese Zustimmung ent-sprechend zu dokumentieren (E-Mail,SMS oder in Schriftform).

B) Ohne Zustimmung des Betroffenenoder Eigentümers des Objektes, Gebäu-des oder Fahrzeuges sollte die Versiche-rung an die hierfür zuständigen Behör-den (Staatsanwaltschaft, Gerichte oderVerwaltungsbehörden) verwiesen wer-den. Diese haben im Einzelfall über dasrechtliche Interesse der Versicherung zuentscheiden.

Die Freiwilligen Feuerwehren sind zwareine Körperschaft öffentlichen Rechtes,doch sind diese nicht dazu aufgerufenoder gar befugt, die Rechtsfrage zu beur-teilen, ob tatsächlich ein derartigesrechtliches Interesse besteht oder nicht.Diese Entscheidung sollte den hierfür zu-ständigen Organen vorbehalten bleiben.

Natürlich sollten diese kurzen Ausfüh-rungen nur als Empfehlung im Interesseder Vermeidung von nachfolgenden Unstimmigkeiten oder rechtlichenSchwierigkeiten verstanden werden.

Wenn Versicherungsunternehmen anfragenEinsatzfotos:

Wann dürfen Einsatzfotos an Versicherungen weitergegeben werden?

Feuerwehrjurist Dr. Eigenthaler

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?????

USB-Stick: Wissens-Träger

Die Grundlage der Ausbildung unsererFeuerwehrmitglieder ist das Hand-buch für die Grundausbildung. DiesesHandbuch, welches sich in seiner Umsetzung schon viele tausende Malebewährt hat, ist nun auch online imInternet abrufbar, oder als „offline“-Version auf einem USB-Stick erhältlich.

Text und Foto: Wolfgang Fink

Die Ausbildung, welche anhand desHandbuchs für die Grundausbildung inden Feuerwehren durchgeführt werdensoll, stellt das Fundament des Gesamt-ausbildungssystems dar, auf welches inweiterer Folge bei unzähligen weiterenAusbildungen aufgebaut wird. Darum istdieses Handbuch auch ein systemati-scher Leitfaden für den Ausbilder. Es ent-hält die grundlegenden Kenntnisse undFertigkeiten welche für eine erfolgreicheund möglichst unfallfreie Durchführung

unserer Einsätze erforderlich ist.

Seitens der Verantwortlichen desÖBFV wurde dieses, mit Sicherheit einesder wertvollsten Ausbildungsmittel, nunauch elektronisch und für jedes Feuer-wehrmitglied frei zugänglich, zur Verfü-gung gestellt.

Einen Link zur Online Version desHandbuchs für die Grundausbildungfindet man auf der Homepage des Öster-reichischen Bundesfeuerwehrverban-des (www.bundesfeuerwehrverband.atoder unter www.noelfv.at → „Fachbe-reich Ausbildung“ → Infobox „weitere In-

Handbuch für Grundausbildungonline und auf USB-Stick

formationen“) bzw. ist der USB-Stick(1GB) mit der „Offline“-Version desHandbuches für die Grundausbildungim NÖ Landesfeuerwehrkommando beiGerda Wagner (Tel.: 02272/9005 DW13154, E-Mail: [email protected])um € 10,00 / Stk. erhältlich.

Abo 1/1 Seite 1/2 USB zu Dialog

Brandaus 7/8 · 2007

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Wissen:AusbildungModule 2012, 27

Menschenrettung mit Maske und PressluftMenschenrettung mit Maske und PressluftHilfreiche Tipps für AtemschutztruppsHilfreiche Tipps für Atemschutztrupps

Die Zeitschrift derNiederösterreichischen

Feuerwehren

10 · 2011BrandausBrandausDie Zeitschrift derNiederösterreichischen

Feuerwehren

10 · 2011

Porträt:Präsident desGemeindebundes, 14

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Brandaus 2 · 2012

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Page 36: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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Brandaus 2 · 2012

Das Absdorfer Unternehmen Atem-schutztechnik Menzl passt auf denersten Blick gar nicht so recht in diemoderne Geschäftswelt des 21.Jahrhunderts. Es scheint fast so, alsob die Menzl-Zeit irgendwann stehengeblieben wäre. Jedenfalls werdendie Sinne nicht von einem pompösenUnternehmenspalast oder einemperfekt gestylten Eingangsbereichmit riesigen Flat-Screens getrübt.Raffinierte Imagefolder oder bunteWerbeprospekte — Fehlanzeige! Wassteckt also hinter dem AbsdorferUnternehmen und wieso sind dieMenzls so erfolgreich?

Text und Fotos:

Alexander Nittner

Die Menzl-Erfolgsgeschichte begann inden frühen 70er Jahren, als sich Unter-nehmensgründer Fritz Menzl, bereitsdamals ein leidenschaftlicher Bastlerund Konstrukteur, auf die Grundüberho-lung und Reparatur von Atemschutzge-räten spezialisierte. „Ich habe ganz kleinbegonnen, also vielleicht zwei oder dreiGeräte pro Woche überprüft“, erzähltFritz Menzl über seine Anfänge. Bedingt

Die Spezialisten im Bereich AtemschutzüberprüfungMenzl Atemschutztechnik:

„Aus Liebe zum Basteln“

Prüfstand für den Eigenbedarf. „Derarti-ge Prüfgeräte waren damals nicht nurunerschwinglich, sondern für meinenGebrauch auch ungeeignet. Also habeich mich hingesetzt und einen Prüfstandentwickelt. Dieser wurde über Magnet-ventile geschaltet und zeichnete sichspeziell durch eine einfache Handha-bung aus“, erklärt der leidenschaftlicheKonstrukteur. Nur kurze Zeit späterklopfte die Firma Auer (heute besser be-kannt als MSA) – damals wie heute einerder bedeutendsten Hersteller von Atem-schutzgeräten - bei Menzl an, um sichvon der Eigenentwicklung selbst zuüberzeugen. Was schließlich folgte warein Angebot, mit dem die Erfolgge-schichte des Absdorfer Unternehmenseingeläutet wurde. Menzl sollte mecha-nische Prüfgeräte für Auer bauen, dieschließlich in die ganze Welt ausgeliefertwerden sollten.

Computer hielt EinzugEine Trendwende vom mechanischen

zum computergesteuerten Prüfstandvollzog sich in den späten 80er Jahren.Wieder einmal war es Fritz Menzl, der so-zusagen den ersten funktionstüchtigen,computergesteuerten Prüfstand entwi-

durch den Umstand, dass es für den ge-werblichen Gebrauch keine geeignetenAtemschutzprüfstände gab, konstruierteMenzl kurzerhand einen professionellen

Bei Menzl Atemschutztechnik gehören Sonderwünsche zum Tagesgeschäft

Mario Glocker an der Drehbank: „Geht nicht, gibt’s nicht“

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Page 37: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

37Brandaus: Wissen

Brandaus 2 · 2012

ckelte. Den Umstand, warum von me-chanisch auf computergesteuert umge-stellt wurde, erklärt der Konstrukteur so:„Wenn man 20 verschiedene Pressluftat-mer-Typen hat und bei jedem Modell dieWerte wissen muss, kann man sichdurchaus einmal irren. Beim computer-gesteuerten Prüfstand sind die verschie-denen Typen sowie Werte gespeichert.Auch die höhere Anzeigegenauigkeit so-wie der Dokumentationswert ließen denmechanisch gesteuerten Vorfahren altaussehen. Einzig der heftige Preisunter-schied machte uns kurzzeitig ein wenigKopfzerbrechen.“ Doch schlussendlichsollten sich die Sorgen in Luft auflösen:„Die Nachfrage nach der neuen Genera-tion war enorm. Keiner wollte mehr ei-nen mechanischen Prüfstand kaufen.Selbst die zwei oder drei Lagergeräte, diewir noch hatten, fanden keine Abneh-mer.“ Doch dem noch nicht genug. Ne-

beiter beschäftigt waren. Im selbigenJahr wurde das Service für Atemschutz-geräte an die Firma MSA übergeben, wasbedeutete, dass man sich bei Menzl aufden Entwicklungs- und Produktionsbe-reich konzentrieren konnte. Unter derFederführung von Andreas Menzl ent-stand 2004 die erste Maskenwaschma-schine mit vollautomatischer Reinigung,Desinfektion und Trocknung. Der soge-nannte „Hendlgriller“ wie ihn FritzMenzl spaßhalber bezeichnet, war dererste seiner Art weltweit und setzteMaßstäbe in diesem Bereich. Doch nichtnur die neuesten Entwicklungen spre-chen für die Absdorfer Technikschmie-de. Das Wort „Kundenservice“ wird beiden Menzls nicht nur als Eyecatcher imProduktkatalog verwendet, sondern tat-sächlich gelebt. „Ich bin für unsere Kun-den in der Regel auch am Wochenendeerreichbar und stehe mit Rat und Tat zurSeite. Sollte bei einem unserer Prüfstän-de ein Softwareproblem auftreten, kön-nen wir dieses über unser Fernwartungs-Programm rasch lösen“, bekräftigt An-dreas Menzl seine Einstellung zu einersoliden und langfristig guten Kundenbe-ziehung. „Auch die Ersatzteilversorgungkönnen wir für unsere Geräte garantie-ren. Sollte trotz allem ein Teil nicht mehrverfügbar sein, so wird dieses einfach beiuns angefertigt,“ führt Andreas Menzlweiter aus. Ungewöhnlich, aber wahr.Vermutlich ist es die Leidenschaft amBasteln, die Vater Fritz und Sohn Andre-as und gleicherweise auch die hervorra-genden Mitarbeiter stets nach neuen He-rausforderungen suchen lässt. „Gehtnicht, gibt’s nicht“, sind sich die Menzlsunisono einig. Schön, dass es in unserermodernen Zeit noch Firmen wie dieAtemschutztechnik Menzl GmbH gibt.

ben den Prüfständen wurden auch nochKleinprüfgeräte, also beispielsweisePrüfkoffer und –pulte, sowie auch Pflege-einrichtungen für Masken und Schutz-anzüge, gefertigt, die sich sprichwörtlichwie die warmen Semmeln verkauften.Auf die Frage, wie sich Fritz Menzl diesenanhaltenden Erfolg erklärt, kommt einedoch eher ungewöhnliche Antwort: „In-teressanterweise kamen die Anfragennach neuen Geräten und Technologienimmer vom Kunden. Wir haben unsdann überlegt, wie sich die Kundenwün-sche umsetzen lassen und haben dannzu konstruieren begonnen. So war es ei-gentlich immer.“

Andreas Menzl tritt in die Fußstapfen seines VatersIm Jahr 2000 übernahm Sohn Andreas

die Geschäftsführung des Unterneh-mens, in dem mittlerweile sechs Mitar-

Menzl konstruiert und fertigt in Eigenregie

Die neueste Prüfstandsgeneration „ Multicheck eco-A II“

2004 entstand die erste vollautomati-sche Maskenwaschmaschine

BA 02_12 UmbruchNEU_BA Umb Titel Mai 28.02.12 15:19 Seite 37

Page 38: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

38 Brandaus: NewsBrandaus: NewsSt. Pölten-Wagram

Explosionsgefahr bei Garagenbrand

„Wohnhausbrand mit ver-mutlicher Explosion in derLießfeldstraße in Wagram!“So lautete der Alarmierungs-text für die 120 Feuerwehr-mitglieder der sieben umlie-genden Feuerwehren. BeimEintreffen der Einsatzkräftestand die Garage des Wohn-hauses bereits in Vollbrand

Brandaus 2 · 2012

und es bestand Explosions-gefahr aufgrund gelagerterPropangasflaschen.Sofort nach Eintreffen derersten Löschfahrzeuge wur-de mit der Brandbekämp-fung von zwei Seiten unterEinsatz von umluftunabhän-gigem Atemschutz begon-nen. Als erste Maßnahmegalt es, die explosionsgefähr-deten Propangasflaschen zukühlen und aus dem Gefah-renbereich zu entfernen. Ins-gesamt standen zehn Atem-schutztrupps im Einsatz.Das Übergreifen der Flam-men auf angrenzende Wohn-räume konnte durch denrasch eingeleiteten Lösch-einsatz verhindert werden.Ein Pkw, der sich zum Zeit-punkt des Brandausbruchesin der Garage befand, brann-te dennoch völlig aus.

Propangasflaschen musstengekühlt werden

Foto: FF St. Pölten-Wagram

Krems

Zimmerbrand: Mobiler Rauchverschluss hielt Stiegenhaus nahezu rauchfrei

Gleich mehrere Notrufe übereinen Wohnungsbrand in einem Mehrparteienhaus inder Wachaustraße gingen inder BAZ Krems ein. Der Dis-ponent alarmierte sofort dieHausmannschaft, General-alarm der Hauptwache unddie Feuerwache Krems-Steinlaut Alarmstufe 2. Ein Tank-löschfahrzeug konnte sofortzum Einsatzort ausrücken.

Ein weiteres Tanklöschfahr-zeug, die Drehleiter sowieein Kleinlöschfahrzeug folg-ten nur kurze Zeit später. Am Einsatzort wurden zweiverletzte Kinder sowie zweiErwachsene bereits vom Rettungsdienst versorgt. Um eine weitere Rauchaus-breitung ins Stiegenhaus zuvermeiden, montierten dieEinsatzkräfte sofort den mo-bilen Rauchverschluss in derTüröffnung zur Brandwoh-nung. Das Stiegenhauskonnte dadurch und durchdie rasche Druckbelüftungfast komplett rauchfrei ge-halten werden. Die weiterenBewohner wurden folglichangewiesen, vorerst in denWohnungen zu verbleiben,Türen zu schließen undFenster zu öffnen.Der Brand selbst konntedurch einen eingesetztenAtemschutztrupp rasch unterKontrolle gebracht werden.

Foto: M. W

immer

Mobiler Rauchverschluss ander Tür zur Brandwohnung

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BA 02_12 UmbruchNEU_BA Umb Titel Mai 28.02.12 15:19 Seite 38

Page 39: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus 2 · 2012

Türnitz

Landwirt mit Traktor in Teich gerutscht

Hollabrunn

Todesopfer bei Wohnhausbrand in GroßSieben Feuerwehren wurdenzu einem Wohnhausbrandalarmiert. Zwei Personenwurden im Brandobjekt ver-mutet. Bereits vor dem Ein-treffen der Feuerwehren wareine Gasflasche explodiert.

Umgehend drangen Atem-schutztrupps in das Wohn-haus vor und suchten dieRäume ab. Nach kurzer Zeitkonnte ein Bewohner insFreie gebracht und dem Ret-tungsdienst übergeben wer-

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39

Zu einer Fahrzeugbergungder anderen Art wurde dieFF Türnitz alarmiert. EinLandwirt war mit seinemTraktor bei Schneeräumar-beiten in einen Teich ge-rutscht und durch die Eisde-cke gebrochen. Der Mannaus Türnitz konnte sich inletzter Minute noch auf dasDach des Fahrzeuges rettenund von dort über seinHandy Hilfe herbeirufen. Die Feuerwehr Türnitz rück-te mit TLF 4000 und Rüst unter Einsatzleiter OBIChristoph Pfeffer zum Spit-telberger Tech aus. Die Lage beim Eintreffen der

Feuerwehr war folgende: derLandwirt befand sich bereitsin Sicherheit, der Traktor warbis zum Lenkrad im Teichversunken und rundum vonEis eingeschlossen.Nachdem die Beleuchtungaufgebaut war, wurde mittelsSteckleitern ein sicherer Zugang vorbereitet. Nunkonnte die Mannschaft denTraktor mit Seilen und Gur-ten sichern, danach wurdemit einer Motorsäge ein Weg für die Bergung ins Eisgeschnitten. Hierfür wurde eine Seilwinde vom TLF ein-gesetzt, um den Traktor aufsicheres Gelände zu ziehen.

Foto: zVg

80 FF-Mitglieder von sieben Feuerwehren waren im Einsatz

den. Leider konnten die Ret-tungsmannschaften nur nochden Tod der geborgenen Per-son feststellen. Zwei weitereAtemschutztrupps suchtendie restlichen Räume ab,konnten aber niemandenentdecken. Gefunden wurdejedoch eine weitere Gas-flasche. Eine Katze konntelebendig gerettet werden.Das Feuer war innerhalbkurzer Zeit unter Kontrolle.Insgesamt waren 80 Feuer-wehrmitglieder im Einsatz.Mittels Wärmebildkamerawurden Glutnester im Ge-bäude gesucht. Dazu mussteauch teilweise die Dachein-deckung entfernt werden.

Foto: H. Falkensteiner

Mit Steckleitern verschafften sich die 18 Einsatzkräfte beiminus 12 Grad Außentemperatur sicheren Zugang

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Foto: FF

St. Valentin

Die FF Stadt St. Valentin wur-de kurz nach Mitternacht zueiner Menschenrettung aufdie A1 RichtungsfahrbahnWien alarmiert. Zwei Schwer-fahrzeuge waren an dem Un-fall beteiligt. Am Einsatzortwaren bereits das Rote Kreuzsowie der Notarzt mit derVersorgung des verletztenund eingeklemmten Lkw-Lenkers beschäftigt. NachAbsprache mit dem Notarztwurde die Rettung vorbereitet.Mit Hilfe von hydraulischenRettungssätzen konnte derLenker nach wenigen Minu-ten aus dem völlig zerstörtenFahrzeug gerettet werden.

Nur wenige Minuten dauertees, bis die Feuerwehr denVerletzten befreit hatte

Foto: FF St. Valentin

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Menschenrettung

BA 02_12 UmbruchNEU_BA Umb Titel Mai 28.02.12 15:19 Seite 39

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Brandaus: News40

Brandaus 2 · 2012

Die Freiwillige Feuerwehr Kotting-brunn wurde in den Abendstundenzu einem Brand in einem Industrie-betrieb alarmiert. Anfänglich gingman noch von einem Kleinbrand aus,denn in der Alarmierungsmeldunghieß es: „Brand eines mit Lösungs-mittel gefüllten Fasses!“ Beim Ein-treffen der ersten Feuerwehreinsatz-kräfte stellte sich aber eine andereSituation heraus.

Text und Fotos:

St. Schneider/Pressestelle BFK Baden

Bei laufendem Betrieb war ein Brand inder Lackiererei des Unternehmens aus-gebrochen. Alle Mitarbeiter konntensich noch vor Eintreffen der Feuerwehrin Sicherheit bringen. Einsatzleiter OLMFranz Schachel wurde von Firmenmitar-beitern in die Lage eingewiesen und ent-schied sofort, weitere Feuerwehrennachalarmieren zu lassen.

Da bekannt war, dass sich in der La-ckiererei Lösungsmittel entzündet hat-ten, wurde ein Angriff mit Mittelschaumunter Atemschutz in der Halle vorge-nommen. Zwei Angriffstrupps rücktenunter Atemschutz in Richtung Brand-raum vor. Einer davon mit einer Wärme-bildkamera, um die weitere Lage besserbeurteilen zu können. Danach wurde

noch eine zusätzliche Löschleitung imInnenangriff vorgetragen, da sich derBrand bereits ausgebreitet hatte und dieTemperatur im Brandraum herabge-senkt werden musste. So konnte zwarder Brand Im Inneren rasch unter Kon-trolle gebracht werden, allerdings hattesich das Feuer bereits über Lüftungsöff-nungen auf das Hallendach weiter aus-gebreitet.

Somit musste die Brandbekämpfungauf dem Hallendach aufgenommen wer-den. Dies gestaltete sich aufgrund der

Bauweise des Hallendaches und Lagedes Brandes als äußerst schwierig. Esmussten Löschleitungen zuerst über einFlachdach aufgezogen werden, um dannweiter auf das eigentliche Hallendach zugelangen. Dabei mussten aufgrund derDachkonstruktion und Entfernung desBrandes die einzelnen Dachsegmentemehrmals mit Hilfe von Steckleiternüberwunden werden, um überhauptzum Brandherd zu gelangen. Der Brandin der darunter liegenden Lackierereihatte bereits Dachpappe auf einer grö-ßeren Fläche entzündet und setzte auchdie Isolierung bzw. Teile der Unterkon-struktion in Brand.

Der oberflächliche Brand konnte dannzwar rasch unter Kontrolle gebracht undabgelöscht werden, jedoch musstenzahlreiche kleinere Brandherde in derDachkonstruktion aufgefunden und ab-gelöscht werden. Dazu setzte die Feuer-wehr zwei Wärmebildkameras ein, umeben diese Glutnester rascher auffindenzu können.

Brand aus konnte erst nach aufwändi-gen Demontagen diverser Filtermattenund Lüftungsrohre gegeben werden.Brandursachenermittler der Polizeinahmen bereits während der Löschar-beiten die ersten Erhebungen direkt vorOrt auf.

Es standen fünf Freiwillige Feuerweh-ren mit 95 Mitgliedern im Großeinsatz.Zwei Rettungsteams standen zur Sicher-heit für die Löschmannschaften in Be-reitschaft. Verletzt wurde zum Glück nie-mand.

Verwinkelte Dachkonstruktion erschwerte den Angriff

Fünf Feuerwehren bei Brand in einem Industriebetrieb gefordertKottingbrunn:

Um zum Brandherd zu gelangen mussten die Feuerwehrmitglieder mit Hilfe vonSteckleitern die verwinkelten Dachkonstruktionen überwinden

Ein vorerst als Kleinbrand alarmierter Vorfall entpuppte sich schließlich als hand-fester Großeinsatz

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Page 41: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

41Brandaus: News

Brandaus 2 · 2012

Schwere Unfälle im Schnee fordern die EinsatzkräfteBöheimkirchen/Westautobahn:

Extreme Kälte und heftiger Schnee-fall forderten ihren Tribut. Gefordertwaren auch die Feuerwehren. Zweischwere Crashes auf der A1 bei Bö-heimkirchen führten zu teilweisenSperren und bereiteten den Einsatz-kräften viel Arbeit bei Temperaturenim zweistelligen Minusbereich.

Text: FF St. Pölten, FF Böheimkirchen,A. Zedka

Fotos: FF St. Pölten Stadt

Kaum hatten die Mitglieder der FF St.Pölten-Stadt eine einsatzreiche Nachtmit mehreren Fahrzeugbergungen hin-ter sich gebracht, hieß es neuerlich aus-rücken: Auf der Westautobahn bei Bö-heimkirchen war im Morgenverkehr aufschneeglatter Fahrbahn ein voll besetz-ter Reisebus verunglückt. Der Bus warauf der A1 in Fahrtrichtung Wien aus bis-

her unbekannter Ursache ins Schleuderngeraten, hatte sich quer gestellt und da-bei frontal die Leitschiene gerammt.Beim Eintreffen der FF Böheimkirchenstand der Bus quer über zwei Fahrspuren.Deswegen musste er mit Hilfe des Rüst-fahrzeugs Böheimkirchen gerade ge-dreht werden, bevor mit weiteren Maß-nahmen begonnen werden konnte.

Einsatzleiter spricht von Riesenglück„Das war Riesenglück, denn beinahe

hätte der Bus die Mittelleitschienedurchschlagen. Nicht auszudenken, wenner auf die Gegenfahrbahn geschlittertwäre, direkt in den morgendlichen Be-rufsverkehr nach Wien“, sagt Einsatzlei-ter OBR Dietmar Fahrafellner, Komman-dant der FF St. Pölten-Stadt. So musstenlediglich fünf leicht Verletzte vom Ret-tungsdienst ins LKH St. Pölten transpor-

tiert werden. Die restlichen Businsassenwurden mit mehreren Fahrzeugen derFeuerwehren St. Pölten und Böheimkir-chen ins Feuerwehrhaus nach Böheim-kirchen gebracht und dort mit warmenGetränken und vor allem auch durch Zu-spruch in ihrem verständlichen Schock-zustand betreut. Auch das Gepäck derReisenden wurde dort zwischengelagert.

Da der Tank des Busses stark beschä-digt war, musste das Schadstofffahrzeugnachalarmiert werden, das den gesam-ten Dieseltreibstoff des Unfallfahrzeugesin spezielle Auffangbehälter umpumpte.Nach der erfolgreichen Bergung, im Zugederer die Richtungsfahrbahn Salzburgsogar für kurze Zeit gesperrt werdenmusste, wurde der Bus einem Ab-schleppunternehmen übergeben und zueinem sicheren Abstellplatz transportiert.

Lkw durchschlägt BetonwandUnmittelbar nach diesem Einsatz

krachte es ganz in der Nähe der erstenUnfallstelle ein zweites Mal massiv: Einmit Eisen beladener Sattelzug war mitvoller Wucht in die Betonleitschiene gekracht, hatte diese durchbrochen undwar zwischen Führerhaus und Sattelauf-leger geknickt. Ein ebenfalls verunfallterPkw steckte zwischen dem Führerhausdes Lkw und dessen Auflieger fest. Wiedurch ein Wunder wurde bei diesem Unfall niemand verletzt.

Durch den starken Aufprall des Lkwwurde dessen Dieseltank schwer be-schädigt. Nach der Absicherung der Unfallstelle durch die FF St. Pölten wur-de der ausgelaufene Dieseltreibstoff auf-gefangen und insgesamt 250 Liter abge-pumpt. Den Pkw barg die FF Böheimkir-chen mit Hilfe einer Seilwinde. Die Bergung des Lkw wurde durch ein Ab-schleppunternehmen durchgeführt –

Bei Minusbereich musste die Feuerwehr die Lecks am Bus abdichten, austretendeSchadstoffe binden, während die Fahrgäste im Feuerwehrhaus gelabt wurden

Bus krachte in Leitschiene

BA 02_12 UmbruchNEU_BA Umb Titel Mai 28.02.12 15:19 Seite 41

Page 42: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: News42

Am frühen Morgen wurden die Freiwil-ligen Feuerwehren Schönkirchen-Rey-ersdorf und Strasshof von der BAZMistelbach zu einem technischen Ein-satz am Zuckermantelhof alarmiert.Ein Raupenschaufel-Bagger war ausunbekannter Ursache in einen Schot-terteich gestürzt. Der Baggerführerwurde vermisst.

Eiskaltes Wasser und fehlende Sicht stellten für die Feuerwehrtaucher eine enorme Herausforderung dar

60 Tonnen Bagger abgestürzt — Fahrer hatte keine ChanceBezirk Gänserndorf:

nem Parkplatz in der Nähe der Schotter-grube vorgefunden. Daher entschlosssich der Einsatzleiter die Suchhunde-staffel sowie die Tauchgruppe Ost undden Kran Mistelbach anzufordern. DieFreiwillige Feuerwehr Strasshof bauteunterdessen eine Einsatzleitung auf.Zeitgleich wurden weitere Erkundungendurchgeführt sowie ein Versorgungs-

Riskante Bergeaktion auf zugefrorenem Teich

Brandaus 2 · 2012

beim Geradeziehen des Unfall-Lkw wur-de mit der Seilwinde des ZW-RLF-T ge-gengesichert. Danach wurde die Leit-schiene mittels Slice-Schneider durch-getrennt.

Unmittelbar danach wurde die FF St.Pölten auch noch im Bezirk Melk ge-braucht, um die Einsatzkräfte in Loos-dorf bei einer Fahrzeugbergung, eben-falls auf der Westautobahn, zu unterstüt-zen. Fahrafellner: „Es hätte gefährlichwerden können, aber alles ist relativglimpflich abgegangen. Wir haben ver-sucht, die Lecks in den Fahrzeugen so gutwie möglich abzudichten, die Flüssigkei-ten aufzufangen und abzupumpen. Dasist gelungen, alle sind gesund, das ist ok.“

Text: W. Matzner, A. Nittner, FF Schönkirchen-Reyersdorf

Fotos: FF Strasshof

Nach dem Eintreffen der ersten Kräfteund der Lageerkundung durch den Ein-satzleiter wurde die Einsatzstelle abgesi-chert. Der Pkw der vermissten Personwurde zuvor von Arbeitskollegen auf ei-

Der mit Eisen beladene Sattelzug durchschlug die Betonleitschiene. Wie durch einWunder gab es keine Verletzten. Aber jede Menge Arbeit für die Feuerwehr

BA 02_12 UmbruchNEU_BA Umb Titel Mai 28.02.12 15:19 Seite 42

Page 43: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

43Brandaus: News

Brandaus 2 · 2012

stützpunkt im Feuerwehrhaus Schönkir-chen-Reyersdorf eingerichtet.

Feuerwehrmitglieder und die Such-hundestaffel suchten das Gelände rundum den Schotterteich ab, wobei die Hun-de immer wieder eine Person im Bereichdes Baggers anzeigten. Abschnittsfeuer-wehrkommandant BR Reinhard Schul-ler: „Wir haben für die Suchhunde extraein paar Kleidungsstücke aus der Woh-nung des Vermissten organisiert. DieHunde haben unabhängig voneinanderimmer wieder angezeigt, dass sich dievermisste Person noch im eingebroche-nen Bagger befindet."

Öffnung fürFeuerwehrtaucherÜber Schiebeleitern kletterten zwei

Kameraden gesichert und mit einer Motorkettensäge ausgerüstet auf das Eis und schnitten ein etwa ein Quadrat-meter großes Loch in den zugefrorenenTeich, um eine Öffnung für die Feuer-wehrtaucher zu schaffen. Kommandant-Stellvertreter der Tauchgruppe Ost, LMAlois Ofner, war einer der beiden Taucher, die sich unters Eis wagten: "Die örtliche Feuerwehr hat perfekte Vorar-beit geleistet und das Einstiegsloch direkt über der Fahrerkabine platziert.Wir haben bereits beim Einstieg mit denFüßen die Fahrerkabine spüren können.Wir sind also abgetaucht und zur Kabinegelangt. Im Wasser konnten wir nichteinmal die Hand vor den Augen sehen.Also haben wir uns entlang gehanteltund haben gespürt, dass die Tür offenstand. Beim Hineingreifen in die Kabinekonnten wir den Fahrer packen."

Sofort wurde der leblose Körper an dieOberfläche gebracht und mit Hilfe einerSchleifkorbtrage ans Ufer gezogen. Der

anwesende Gemeindearzt konnte je-doch nur noch den Tod des Baggerfah-rers feststellen. Nach dem Abtransportdes Leichnams wurde der Bagger für dieBergung vorbereitet. Ein 160 TonnenKran der Firma Lahofer, der 40 TonnenKran der Feuerwehr Mistelbach, eine zusätzliche Winde und ein Frontladerder Firma Schönkirchner Kies wurdeneingesetzt, um das Fahrzeug aus demvereisten Teich zu heben.

Während des Einsatzes wurden diezahlreichen Anfragen von Radio undFernsehen durch AFKDT BR ReinhardSchuller professionell abgehandelt. Ein-satzleiter OBI Markus Fellner, Komman-dant-Stellvertreter der Freiwilligen Feu-erwehr Schönkirchen-Reyerdorf, fasstzusammen: „Es ist ein gutes Gefühl wennauch komplexe Szenarien durch das

koordinierte Zusammenarbeiten vonvielen Spezialisten gelöst werden kön-nen. Wir konnten der vermissten Personzwar nicht mehr helfen, es wurde jedochvon unserer Seite alles versucht. Ammeisten war ich von der Leistung unse-rer Tauchgruppe beeindruckt."

Mit einer Motorkettensäge wurde ein Loch ins Eis geschnitten

Ein 160 Tonnen Kran half bei der Bergung

Hintergrundinfos von der Tauch-gruppe Ost zum Taucheinsatz inSchönkirchen-ReyersdorfFür Feuerwehrtaucher birgt der Ein-satz unter dem Eis sehr viele zusätzli-che Gefahren. Hier spielt auch dasUnterkühlen eine Rolle – speziellwenn der Einsatz länger dauert. Unterdem Trockentauchanzug werdenmehrere Schichten Gewand getragen(lange Unterwäsche, Pullover, Jog-ginghose) und wenn es notwendig istauch spezielle und ganz warme Un-terzieher. Wichtig ist es, dass sich dieTaucher zwischendurch aufwärmenkönnen, sei es in einem warmenRaum (Auto mit Standheizung) oderauch mit warmen, gezuckerten Ge-tränken.

Bei dieser Kälte führt schon derkleinste Fehler beim Zusammenbaudes Tauchgerätes mitunter zu einemUnfall, denn jeder Teil, der feucht wird,kann gefrieren und damit zu einemVereisen führen somit dann unterWasser nicht mehr funktionieren.Auch nach dem Tauchgang, wenn dieganze Ausrüstung nass ist, heisst esschnell handeln und die Geräte insWarme bringen. Die Inflator-Schläu-che, die sonst die Luft in den Tauchan-zug oder in das Jacket leiten, gefrierenbei den Anschlüssen und lassen sichnicht mehr lösen.

Bei Einsätzen unter dem Eis müssenFeuerwehrtaucher immer mit Leinengesichert sein. Es ist unmöglich dasEinstiegsloch wieder zu finden.

Bei diesem Einsatz waren zwei Feu-erwehrtaucher im Wasser, gesichertvon einem Leinenmann (der auchausgebildeter Taucher 10 ist). Zusätz-lich war noch ein Sicherungstauchervor Ort und ein Taucheinsatzleiter.

Ein Taucheinsatzleiter ist nur für dieBelange der Taucher zuständig. Er istalso das Bindeglied zwischen demörtlichen Einsatzleiter und den Tau-chern, die im bzw. unter dem Wasserarbeiten.

Wenn jemand bei solchen Tempera-turen ins Eiswasser fällt, kommt es zueinem Kälteschock, d.h. der Körperreagiert auf das kalte Wasser indem erdie Atmung beschleunigt, damit auchdie Herzfrequenz und den Blutdruckerhöht. Dies kann schon nach weni-gen Sekunden zum Tod führen.

Information

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Page 44: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: News44

Brandaus 2 · 2012

Der Außenangriff erfolgte über die Drehleiter der FF Pöchlarn

Eine Wohnhausanlage in der Pöch-larner Vorstadt (umgangssprachlichals „Sauzipf“ bezeichnet) war dasEinsatzobjekt, zu welchem währendder Nachtstunden vier Feuerwehrenalarmiert wurden.

Text: Günter Annerl, Dominik Meierhofer

Fotos: Stamberg, Meierhofer

Ein Küchenbrand wurde mittels Sirene,Pager und SMS als Meldebild durchgege-ben und weil es sich um die Alarmstufe 2handelte, wurden die Feuerwehren Orn-ding und Krummnußbaum mit alarmiert.

Das erste Fahrzeug der FreiwilligenFeuerwehr Pöchlarn, ein KLF mit Ifex(Impulslöschgerät) traf ein und es warsofort zu erkennen, dass es weitaus mehrals ein Küchenbrand war, denn aus derim ersten Stock gelegenen Wohnungschlugen meterhohe Flammen aus demFenster. Der erste Atemschutztrupp wur-de ausgerüstet und begann mit dem Im-pulslöschgerät die Brandbekämpfung.Zu diesem Zeitpunkt standen bereitszwei Zimmer in Vollbrand, die Sichtdurch die Rauchentwicklung nahezunull und die Hitzebelastung derart hoch,dass im Gangbereich die Kunststoffab-deckungen der Elektroleitungen zuschmelzen begannen.

Zeitgleich trafen die anderen Fahrzeu-ge der Feuerwehr Pöchlarn ein, sowie jene der Nachbarwehren. Es wurde be-kannt, dass sich noch Personen in demStockwerk über dem Brandherd befän-den. Also wurde ein zweiter Atemschutz-

trupp ausgerüstet, um diese Menschenzu retten. Mit dem Überdruckbelüfterbemühte man sich um eine möglichsthohe Rauchfreiheit des Hauses und derWohnungen.

Über die Pöchlarner Drehleiter erfolg-te der Außenangriff mittels HD-Rohr.Nachdem das Feuer unter Kontrolle war,wurde der mit den Löscharbeiten be-schäftigte Atemschutztrupp zur Unter-stützung der Personenbergung demzweiten Trupp zugeteilt.

Großeinsatz für Feuerwehr und RettungPöchlarn:

Im Zuge dieser Evakuierung wurde imGangbereich des zweiten Obergeschos-ses eine leblose, weibliche Person aufge-funden, sofort in das rauchfreie Unterge-schoß verbracht und den Rettungskräf-ten übergeben. Die Reanimationen warenerfolglos. Mit dieser Frau verstarb aucheiner ihrer Hunde, der zweite irrte ver-wirrt zwischen den Rettungskräften um-her und wurde nach der Erstversorgungdurch die Feuerwehr vom Tierheim St.Pölten abgeholt.

Zur Unterstützung der Nachlöschar-beiten mit einem HD- und einem C-Rohrwurden weitere Atemschutztrupps derWehren Ornding und Krummnußbaumherangezogen. Die FF Melk wurde nach-alarmiert und traf mit ALF und Drehlei-ter ein um primär den Atemschutzsam-melplatz, der von BSB AS Herbert Grab-ner organisiert und geleitet wurde, zuinstallieren.

Um 6.30 Uhr konnte „Brand aus“ gege-ben werden, die Fremdkräfte rücktenein, die Freiwillige Feuerwehr Pöchlarnhielt noch fast acht Stunden lang Brand-wache und war auch zur Unterstützungder Brandermittlungsbehörde vor Ort.

In Summe wurden von den Rettungs-kräften 28 Personen wegen Rauchgas-vergiftung behandelt, vier davon in dieKrankenhäuser Melk und Amstetten ein-geliefert.

Die verstorbene 46jährige Frau wurdedem Bestattungsunternehmen überge-ben, der verendete Hund dem Tierarzt.Die Brandermittler stellten fest, dass eine brennende Kerze zu diesem tragischverlaufenen Einsatz geführt hatte. Na-türlich war das mediale Interesse nach-haltig und wurde von Einsatzleiter HBIRudolf Stefan souverän und unaufgeregtgemeistert, der mit Unterstützung seinesStellvertreter OBI Franz Albrecht mitgroßer Umsicht am Werk war.

Die Sicht des Roten KreuzAus der Sicht des Rot Kreuz-Mitarbei-

ters und Feuerwehrmannes DominikMeierhofer stellte sich die Situation sodar: „Als ich am Einsatzort eintraf – dieEinsatzadresse liegt zwischen meinerAdresse und Feuerwehrhaus – waren unser Kommando, Tanklöschfahrzeugsowie der Rettungswagen Samariter-bund Pöchlarn und der NotarztwagenMelk bereits da. Ich blieb gleich vor Ort,zog Einsatzjacke und Warnweste an undschnappte mir meinen privaten Notfall-rucksack. In Absprache mit EinsatzleiterRettung und Einsatzleiter Feuerwehrübernahm ich die Erstversorgung der

Wohnungsbrand mit Todesfolge

Eingesetzte Kräfte:4FF Pöchlarn: KDO 1, KLF mit Ifex,

RLFA 2000, ZW-RLFT 2000/200.DLK 23-12 mit 21 Feuerwehrange-hörigen

4FF Ornding: TLFA 2000 und neunEinsatzkräfte

4FF Krummnußbaum: TLF 1000,LF-B und zwölf Feuerwehrmitglie-dern

4FF Melk: KDO, ALF, VF, DLK 23-12und zwölf Einsatzkräften

4Polizeiinspektion Pöchlarn eineStreife mit zwei Beamten

4Rettungskräfte: NEF Ybbs-Persen-beug, NEF Pöggstall, NAW Melk,NAW Amstetten, RTW Pöchlarn,zwei RTW`s Ybs, RTW Persenbeug,RTW Melk, KTW Melk, RTW St. Le-onhard/Forst, KITScheibs, KITMelk, KIT Ybs, Notarzt Dr. JohannReikersdorfer, Dr. Rosenthaler

Information

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45Brandaus: News

Brandaus 2 · 2012

vermutlich eingeschlossenen Personen.Da von der Rettungsleitstelle Notruf Nie-derösterreich 144 ,Notfall Groß’ alar-miert worden war, waren insgesamt vierNotarztmittel (NAW Melk, NEF Ybbs-Persenbeug, NAW Amstetten, NEF Pögg-stall ) und mehrere Rettungsmittel ( ASBRTW Pöchlarn, RK RTW Melk, ASB RTWPersenbeug, RK RTW St. Leonhard, RKRTW Wieselburg, RK RTW Ybbs, RK RTW-N Ybbs, RK KTW Melk, RK BKTW Melk)alarmiert. Deswegen beschlossen derEinsatzleiter Rettung und ich, dass wirca. 40m weiter auf einem Lkw-Parkplatzden Wagenhalteplatz für die Rettungeneinrichten um einen schnellen Abtrans-port durchführen zu können und um dieFeuerwehr mit ihren Tanklöschwagennicht zu behindern. Weiters forderte ichbeim EL-Rettung einen Rettungs-Truppund einen Notarzt-Trupp an, die immerbei der Absperrung bzw. beim Ausgangdes Wohnhauses einsatzbereit mit Not-fallrucksack und Rettungstrage bereitstanden, um vermutlich verletzte Perso-nen gleich versorgen zu können.

Die Atemschutzträger retteten mehre-re Personen mit Fluchthauben über die Drehleiter bzw. durchs Stiegenhaus.Beim Hauseingang wurden die gerette-ten Personen kurz von mir durchge-checkt und dann an den Rettungsdienstübergeben.

Dann wurde das schlimmste SzenarioWirklichkeit. Über Funk wurde bekannt,dass eine reglose Person gefunden wur-de. Als der Atemschutztrupp im Erdge-schoß eintraf, wurde die Person von mirübernommen. Mit dem Feuerwehrret-tungssanitäter Julian Viehberger begannich sofort mit der Reanimation. Kurz da-rauf traf auch das angeforderte Notarzt-Team bei uns ein, das uns unterstützteund schließlich übernahm.

Unsere Reanimationsversuche dauer-ten mehr als eine halbe Stunde lang an.Leider vergeblich. Der Notarzt konntenur mehr den Tod feststellen. Auch einer der beiden Hunde der verstorbenen Per-son überlebte den Brand nicht. Denzweiten Hund der Frau konnte ein Atem-schutztrupp retten. Er wurde von unse-rer Feuerwehr betreut und mit Wasserversorgt.

Insgesamt wurden von sanitätlicherSeite 28 Personen betreut, davon wurdenvier mit leichten Verletzungen in dieKrankenhäuser Melk und Amstetten ein-geliefert.“

Großeinsatz für die Rettungskräfte

Fahrzeugbergung mit Seilwinde und KranHerzogenburg:

In Oberndorf in der Ebene war einPkw in einen Bach, die so genannteBrunnader, gerollt. Die alarmiertenFeuerwehrmitglieder aus Herzogen-burg-Stadt und Oberndorf in derEbene fanden lediglich einen Hundim Fahrgastraum vor. Die Suchenach Insassen brachte traurige

Gewissheit: Der vermutliche Lenkerwurde tot in der Traisenau gefunden.

Text und Foto:

FF Herzogenburg-Stadt

Nachdem der Unfall entdeckt wurde,wurden zunächst die Feuerwehren Her-

zogenburg-Stadt und Oberndorf in derEbene zu einem Pkw im Mühlbach miteingeklemmter Person in der Werks-bachgasse gerufen. Die dort örtlich zu-ständige FF St. Andrä an der Traisen wurde nachalarmiert. Nach einer Erkun-dung in der Werksbachgasse wurde derEinsatzort auf die Brunnadermündungverändert, die Einsatzkräfte kehrten umund fuhren die neue Einsatzadresse an.

Am Einsatzort befand sich ein Pkw mitdem Heck voran in der so genanntenBrunnader. Der noch im Fahrzeug be-findliche Hund des Besitzers wurde vonder Feuerwehr Oberndorf in der Ebenegerettet, parallel wurde die Umgebungnach eventuellen Insassen abgesucht,weil sich im Fahrzeug keine Personen befanden. Ebenso wurde das Fahrzeuggegen ein weiteres Abtreiben gesichert.

Kurz darauf wurde der vermutlicheLenker in der Traisenau liegend aufge-funden. Er war aber leider bereits vordem Eintreffen des Rettungsdienstesund der Feuerwehr verstorben.

Nach der Freigabe der Unfallstellewurde vom Wasserwerk das Wehr derBrunnader abgeschiebert um das Fahr-zeug aus den kalten Fluten bergen zukönnen. Mit Hilfe einer Seilwinde wurdedas Fahrzeug näher zum Ufer gezogenund anschließend mittels Kran heraus-gehoben, verbracht und gesichert abge-stellt.

Mit Auto in Bach gestürzt

Drei Stunden nach der Alarmierung wurde das Fahrzeug geborgen, für dessenLenker leider jede Hilfe zu spät gekommen war. Er dürfte aus dem Auto geschleu-dert worden sein

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Brandaus: News46

Brandaus 2 · 2012

Lkw-Serienunfällehielten FF in Atem

WestautobahnAmstetten:

Kälte und üppiger Schneefall warenUrsache, dass In den frühen Morgen-stunden die Freiwilligen FeuerwehrenHaag, Ernsthofen, St. Valentin sowieAmstetten zu zahlreichen schwerenLkw-Unfällen auf die Westautobahnalarmiert wurden.

Text und Fotos:

BFKDO Amstetten

Aus unbekannter Ursache kam auf derA1, Fahrtrichtung Wien, Höhe Kilometer140 ein Diesel-Tankwagen ins Schleu-dern, kippte um und kam in der Folge auf der Fahrerseite zu liegen. Der Fahrerwurde bei diesem Unfall nicht verletzt,jedoch wurde der Tankwagen so stark be-schädigt, dass es zu einem Dieselaustrittkam. Eine Spezialfirma pumpte den Diesel ab und die Feuerwehr führte an-

Lenker unverletzt lautete die erleichternde Nachricht nach diesem Unfall, beidem der Tankwagen so schwer beschädigt wurde, dass er durch die FreiwilligeFeuerwehr geborgen werden musste

Nach diesem Auffahrunfall schuf die Feuerwehr binnen kürzester Zeit eine Rettungsöffnung, damit der verletzte Lkw-Lenker möglichst rasch befreit undärztlicher Hilfe überantwortet werden konnte

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47Brandaus: News

Brandaus 2 · 2012

schliessend die Lkw-Bergung durch.Während der Arbeiten beim Schadstof-feinsatz erreichte ein weiterer Notruf dieBereichsalarmzentrale Amstetten. Aufder Westautobahn kam es zu einem Lkw-Auffahrunfall. Sofort machte sich Teileder eingesetzten Kräfte auf den Weg zumEinsatzort auf Höhe Kilometer 131 Rich-tung Wien. Vor Ort stellte sich heraus,dass der Lkw-Fahrer in seinem Führer-

haus eingeklemmt war und dringendmedizinische Versorgung benötigte.

Gemeinsam mit dem Roten KreuzAmstetten wurde die Person im Fahr-zeug erstversorgt und parallel dazu mit-tels hydraulischen Rettungsgeräten eineRettungsöffnung geschaffen. So konnteder Fahrzeuglenker innerhalb kürzesterZeit aus seinem Fahrzeug befreit werden,er wurde im Anschluss ins Landesklini-

kum Amstetten abtransportiert. Unmit-telbar nach der Menschenrettung er-reichten erneut mehrere Notrufe die Bereichsalarmzentrale Amstetten. Lautden Notrufmeldern drohte ein Lkw aufHöhe Kilometer 126 Richtung Salzburgabzustürzen drohte.

Erst in den Abendstunden konnten dieFeuerwehren nach zehn Stunden Dauer-einsatz wieder einrücken.

Sinkende Plätte mit Kran aufs Festland geborgenKrummnußbaum:

Ein weiterer Wochenbeginn der kräftigen Frostperiode. Sonnig, aber herbe minus acht Grad und —wie im Donautal bei dieser Wetterlage üblich, ein unangenehmer Ostwind.Dies waren die meteorologischen Bedingungen für den Einsatz inKrummnußbaum bei der alten Anlegestelle des — mittlerweile eingestellten — Fährschiffes. Die Plätte des Eigners des Fähr-schiffes, das als Ausflugs- und Partyschiff gechartert werden kann,war mit den beiden verlasteten Containern, in denen Ersatzteile und Werkzeuge gelagert waren, zum Teil untergegangen.

Text: Günter Annerl

Fotos: Philipp Gutlederer

Alarmiert wurden die FeuerwehrenPöchlarn und Krummnußbaum und alses klar war, dass zur Bergung das schwe-re Kranfahrzeug notwendig war, die Feu-erwehr Amstetten. Als Erstmaßnahmewurde die Plätte mit Seilen gesichert undmit der Seilwinde des WLA Amstetten zu-sätzlich verheftet und ein kleines Stückin Ufernähe gezogen.

Im Gespräch mit dem Eigner wurdendie verschiedenen Bergungslösungendurch besprochen und man einigte sichauf das Herausheben der Plätte mit denContainern. Dies klingt einfach, war abernicht so. Zuerst musste mit dem Greiferdes Kranfahrzeuges der FeuerwehrPöchlarn das angeschwemmte und imRandeis festgefrorene Holz geborgenwerden. Dann wurden mit Bootshakendie frei geschlagenen Teile in die Strö-mung hinausgeleitet, wo sie sich mit denvorbei treibenden Eisschollen träge inBewegung setzten.

Um das A-Boot der FF Pöchlarn nichtwassern zu müssen, wurde mit demFährschiff unter der kundigen Leitungder Amstettner Kranmannschaft eineStahltrosse unter den hinteren Teil derPlätte gezogen, mit der dann von der

„Landmannschaft“ das Hebeband unterden Rumpf gezogen wurde. Dieser Vor-gang wurde auch an der Vorderseitedurchgeführt, aber was jetzt mit dürrenWorten sich so als rasche Erledigungliest, war eine minutiös geplante, exakteund langwierige Arbeit. Es war auch ver-ständlich, dass diese Vorgangsweise demEigner zu langsam war, sah er doch seineWerkzeuge und Ersatzteile mehr undmehr absaufen. Doch falsche Hektik hät-te nur noch mehr Schaden verursacht.

Nachdem dies geschehen und die He-bebänder gesichert waren, positioniertesich der 50 Tonnen Kran der FF Amstet-ten. Auf dem schmalen Treppelweg auchkein wirklich leichtes Unterfangen.

Nachdem die Art der Beschädigungender Plätte unbekannt waren, wurde dashavarierte Gefährt nahezu in Millimeter-arbeit – stets bedacht, ein Verrutschender Container zu verhindern – gehobenund dann auf vorbereitete Lagerhölzer

am Treppelweg abgesetzt. Nach rundvier Stunden unterkühltem Einsatzkonnten die Feuerwehren einrücken.Die Ursache des Teilversinkens ist unbe-kannt, ein heftiger Wellenschlag könnteeine Ursache gewesen sein.

Millimeterarbeit war nötig, um die gesunkene Plätte zu bergen

Frostiger Einsatz auf der Donau

Eingesetzte Kräfte:

4FF Krummnußbaum neun Mann,LF-B und TLF

4FF Pöchlarn acht Mann, RLFA2000, A-Boot, Kran und KDO

4FF Amstetten elf Mann, KF, WLAund BFKDO-Fahrzeug

4Anwesend war auch eine Aufsichtder „Via Donau“ mit zwei Mann

4Schifffahrtsaufsicht und Schleu-senwarte (Melk und Ybbs) wareninformiert

Information

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Brandaus: News FOTO-GALERIE48

Brandaus 2 · 2012

Gloggnitz – Bei der Auffahrt zur S6 löste sich ein mit einemPkw beladener Anhänger vom Zugfahrzeug und landete imGraben. Die Feuerwehr barg den Anhänger mittels zweierBergeseilwinden.

Großweikersdorf – Ein Fahrzeugbrand auf der LB4 alarmier-te die Feuerwehren Großweikersdorf und Niederrussbach.Mit Hilfe eines HD-Rohres konnte der Brand rasch abge-löscht werden. 28 Feuerwehrmitglieder waren im Einsatz.

Horn – Verkehrsunfall in der Raabser Straße – Pkw gegenStromverteiler – lautete die Alarmierung für die FF Horn.Der Lenker wurde ins Spital gebracht, die EVN verständigt.Die Feuerwehr barg schließlich das total beschädigte Auto.

Kirchberg am Wagram – Das dürre Gras im Bahngraben derFranz-Josephs-Bahn brannte. Die Feuerwehren Kirchbergund Engelmannsbrunn bekämpften angesichts der eisigenKälte von minus 12 Grad den Brand mit Feuerpatschen.

Kemmelbach – Ein Warnlichtblinkte im Armaturenbrett. DerFahrzeuglenker wollte auf derA1 noch die Raststation Kem-melbach ansteuern, doch kurzbevor er diese erreichte, brann-te es bereits im Motorraum. DieFF Blindenmarkt löschte.

Thomas Rauch/Stephan Wagner

Foto: D. Meierhofer

Foto: Sascha Drlo

Foto: www.einsatzdoku.at

Aschbach – Brandverdacht bei Firma Fuchsluger hieß esfür die FF Aschbach. Der Brandherd befand sich im Innereneines Hackguthaufens. Mit einem Bagger wurde das Materi-al verteilt und anschließend abgelöscht.

Senftenberg – Die Holzbauweise einer brennenden Garageerschwerte die Löscharbeiten für die Feuerwehren Senften-berg, Imbach, Priel, Stratzing, Krems-Hauptwache sowie fürdie Feuerwache Krems-Rehberg.

Foto: FF Aschbach-Markt

Foto: BFK-Krems M.Wimmer

Foto: Pistracher

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49Brandaus: News

Brandaus 2 · 2012

FOTO-GALERIE

Rossbruck – Die Feuerwehr St. Martin wurde nach Roß-bruck alarmiert. Ein Lkw war über eine steile Böschung indie Lainsitz gerutscht. Zur Bergung mittels Seilwinden wurde Kran Weitra nachalarmiert.

Greinsfurth – Auf einem unbeschrankten Bahnübergang inGreinsfurth kollidierte ein Triebwagen mit einem Pkw. DerLenker war im Unfallwrack eingeklemmt. Die FF Amstettenführte die Menschenrettung und Autobergung durch.

Steinakirchen – Ein Wohnhausbrand hielt die FreiwilligenFeuerwehren Steinakirchen, Wang und Zarnsdorf in Atem.Der starke Wind entflammte das Feuer immer wieder. DieBewohner konnten sich retten.

Foto: FF Amstetten www.ff-am

stetten.at

Oberravelsbach – Ein mit Asche gefüllter Müllbehälter warAuslöser für diesen Brand, den 60 Feuerwehrmitglieder bekämpften.

Foto: www.einsatzdoku.at

Foto: www.einsatzdoku.at

Krems – Auf der B37 Höhe IQ Tankstelle hatte sich ein Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person ereignet.Mittels hydraulischem Rettungsgerät konnte rasch die Türegeöffnet und die Lenkerin aus dem Wrack befreit werden.

Foto: M. W

immer

St. Georgen – Glatte Fahrbahn führte zur Kollision zwischeneinem Pkw und einem Kleinlaster. Die Feuerwehr barg dieeingeklemmte Pkw-Lenkerin mit Hilfe eines hydraulischenRettungssatzes. Zweistündige Sperre der B 20.

Foto: Christoph Eque

Foto: Lukas Hürner

Stadt Haag – Zur Rettung einer bei einem Unfall einge-klemmten Person wurden die Feuerwehren Haag, Pinners-dorf und Rohrbach gerufen. Die FF Haag traf als erstes amUnfallort ein und befreite die Person durch die Heckscheibe.

Foto: A. Zöchlinger

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50 Brandaus: DialogBrandaus: Dialog

hervorragenden Zustand, stets über-prüft und fahrbereit, im schmucken undfunktionellen Feuerwehrhaus steht.

„Wollte mich imDorf einbringen“Dass seine Feuerwehr jedoch ein

landesweites Jubiläum feiern darf, kamfür ihn dann aber doch überraschend:Würnitz hat die 5000. Frau in Nieder-österreich zur Feuerwehr aufgenom-men. Der Name der eloquenten jungenDame: Gabriela Schwaiger, 30 Jahre jung,Mutter eines elfjährigen Sohnes und ei-ner neunjährigen Tochter und erst 2009von Wien ins Weinviertel zum Eingangins Kreuttal gezogen. Was sie denn trotzihrer Aufgabe, Mutter zu sein, zum Bei-tritt zur Feuerwehr bewegt hat, ist für Ga-briela Schwaiger leicht erklärt: „Ich woll-te mich im Dorf einbringen und mich hatauf Anhieb die gute Kameradschaft undder Zusammenhalt bei der Feuerwehrfasziniert. Dass ich nebenbei noch Mit-menschen helfen kann und auch die

Erfahrungen der Feuerwehrausbildungin mein Privatleben einfließen lasse, machen die Arbeit in der Feuerwehr zueiner äußerst sinnvollen Sache!“

Immer mehr Frauen engagieren sich bei der Freiwilligen Feuerwehr5000er Marke geknackt:

Gabriela Schwaiger ist die5000. Feuerwehrfrau in NÖ

Würnitz (Bezirk Korneuburg) — Festbeflaggung, das Tor zur Fahr-zeughalle geöffnet, eine Traube vonFeuerwehrmännern vor dem Zeug-haus, der Bezirksfeuerwehrkomman-dant und der Abschnittsfeuerwehr-kommandant vor Ort — ohne Zweifel:Hier wird etwas gefeiert!

Text: Karl Lindner

Fotos: Alfred Scheuringer

Und wie man das gebührend macht, zeigen uns die Feuerwehrmänner – undseit November eine Feuerwehrfrau – inWürnitz im Bezirk Korneuburg. Feuer-wehrkommandant OBI Ludwig Fenz istein alter Hase und in seiner fünftenFunktionsperiode. Unter seiner Leitungwurde bereits das Haus erweitert undausgebaut und einige Fahrzeuge ange-schafft – das neueste Einsatzgerät ist einTLFA 2000 neben einem KLF und einemalten Opel Blitz, der von Harmannsdorf-Rückersdorf übernommen und in einem

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Verstärkt die FF Würnitz: GabrielaSchwaiger

Die 5000. Feuerwehrfrau ist in Würnitz und im gesamten Bezirk freudig empfangen worden

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wehrschule besuchen und sich weiter-bilden. Ihr zukünftiger Heimarbeitsplatzmacht sie zusätzlich auch zu einer wert-vollen Reserve für die Tageseinsatzbe-reitschaft – wie vielerorts kämpft mannatürlich auch in Würnitz tagsüber mitPersonalknappheit.

Bei 76.000 aktiven Feuerwehrmitglie-dern entsprechen 5000 Frauen etwasechs Prozent – Tendenz steigend. Sei-

tens des NÖ Landesfeuerwehrverbandesbegrüßt man diese Entwicklung undauch Kommandant Fenz ist überzeugtdavon, dass seine Feuerwehr von Ga-briela profitieren wird. Die Feuerwehrfa-milie lebt ja von den verschiedenstenPersönlichkeiten und deren Fähigkeitenund Können – da macht es keinen Unter-schied, ob sich ein Mann oder eine Frauim Feuerwehrdienst einbringt.

Persönliches Gesprächanimierte zum BeitrittAuf die Frage, wie denn der Kontakt zu

den Kameraden zustande kam, könnensich Kommandant Ludwig Fenz und Ga-briela Schwaiger noch gut erinnern. Eswar im Dorfgasthaus. Im Gespräch warrasch klar, dass Gabriela Interesse an ei-nem Beitritt hat und Kommandant Fenzund sein Stellvertreter Michael Rungal-dier waren mit ihren Kameraden auchnicht abgeneigt, dass die Mannschaftdurch eine Dame verstärkt wird.

So bekam Würnitz seine erste Feuer-wehrfrau und Niederösterreich seineFünftausendste. Obwohl Gabriela Schwai-ger voll und ganz ihre Frau stellt, machtsie der Rummel um ihre Person danndoch etwas nervös. Zumal am Vortag desInterviews ein Feuerwehrball der ziel-strebigen Gabriela wenig Schlaf bereitethat und auch der ORF ein Kamerateamvorbeischickt, um Frau „Probefeuerwehr-mann“ zu interviewen und zu filmen.

Aber die Kameraden aus Würnitz brin-gen die Dreharbeiten mit ihrer Gabrielagut über die Bühne und haben bereits imFeuerwehrhaus für Presse und Mann-schaft ein deftiges Mittagessen vorberei-tet – das gibt Kraft und erleichtert denAbschluss der Interviews. Gabrielamacht auch kein Hehl daraus, dass für siedie Feuerwehrkarriere nicht nach derGrundausbildung endet. Sie möchteauch Kurse in der NÖ Landes-Feuer-

OBI Ludwig Fenz und Gabriela Schwaiger beim ORF-Interview

Niederösterreichisches Landesfeuerwehrkommando3430 TullnLangenlebarner Straße 108

Tel.: 0 22 72 / 90 05-13 170Fax: 0 22 72 / 90 05-13 [email protected]://www.noelfv.at

Telefonvermittlung . . . . . . . . . . . 13 170

KR Buchta JosefLandesfeuerwehr -kommandant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 650

Blutsch ArminLFKDTSTV . . . . 0676/861 20 701

Anzenberger ManuelaBRANDAUS-Abo . . . . . . . . . . . . . . . . 16 756

Bartke AnitaChefsekretärin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 656

Blaim MartinaSekretariat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 445

Kontakt www.brandaus.at

Kerschbaumer DominikFahrzeugförderungen, Mindestausrüstung, Atemschutz, Schadstoff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 177

Marx JuliaLeistungsbewerbe, FMD, SVE,Feuerwehrkuraten. . . . . . . . . . . . . . 13 173

Nittner AlexanderBrandaus . . . . . . . 0676/861 13 206

Pfaffinger MichaelFunkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 673

Resperger FranzPressesprecher, Öffentlich-keitsarbeit. . . . . 0676/53 42 335

Schönbäck JohannBuchhaltung, Versicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 164

Sonnberger GerhardBüroleitung, PräsidialeAngelegenheiten. . . . . . . . . . . . . . . . 13 150

Ing. Brix AlbertVorbeugender Brandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 171

Eismayer GerdaSonderdienste, Zivildienst, FDISK First-Level-Support . . . . . . . . . 13 168

Funkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . 17 337

Hagn ManfredHaustechnik. . . 0676/861 16 757

Hollauf SiegfriedGeräteförderungen, Feuerwehrgeschichte, Wasserdienst, Wasserdienst-leistungsbewerb. . . . . . . . . . . . . . . . . 16 663

Ing. Hübl ChristianAusbildung, Feuerwehrjugend . . . . . . . . . . . . . . . 13 166

Ing. Jestl KurtFeuerwehrtechnik, Ausschreibungen. . . . . . . . . . . . . . . . 13 172

Ing. Steiner JosefNachrichtendienst, Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 169

Ing. Tischleritsch MichaelBetriebsfeuerwehren, Vorb.Brandschutz, KHD. . . . . . . . . . . . . 13 212

Wagner GerdaAuszeichnungen, Feuerwehrführerscheine, Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 154, 13 170

Zach PeterInformations-technologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 466

Zedka AngelikaÖffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0676/861 10 122

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Page 52: 2/2012 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Obwohl bei den Jugendführerfortbil-dungen im Herbst über das Friedens-licht und dessen aktuelle Ausgestal-tung berichtet wurde, blieben docheinige Fragen offen — daher hiernochmals die Zusammenfassung wiedie Aktion Friedenslicht „funktio-niert“ und wie es 2011 abgelaufen ist.

Text: Markus Trobits

Fotos: M. Trobits, C. Hinterberger

Das Wichtigste zuerst: Das Friedenslichtgibt es weiterhin. Jedoch in einer ande-ren Form. Der Landesfeuerwehrrat hat inseiner Sitzung im Oktober 2011 be-schlossen, dass der NÖ LFV, vertretendurch die Feuerwehrjugend, nicht mehrals Großspender im ORF auftritt, umnicht die eigene Spendensammlung zukonterkarieren. Alles andererund um das Friedenslichtbleibt davon unberührt – sei esdie Abholung aus Linz und dieWeitergabean die Feuerwehrju-gendgruppen in Bad Vöslaudurch eine ausgeloste Jugend-gruppe eines Bezirks unseresBundeslandes oder auch die in-dividuellen Veranstaltungender Feuerwehrjugendgruppen,wo das Friedenslicht an die Be-völkerung weitergereicht wird.

Es entfällt lediglich die ge-meinsame Spendenübergabean „Licht ins Dunkel“ in derFernsehgala am 24. 12. und derdamit verbundene Arbeitsauf-wand. Eure eigenen Veranstal-tungen bleiben davon unbe-rührt und dürfen selbstver-

Rückblick

An die Rettungs- und Hilfsorganisatio-nen, die Pfadfinder und Firmen wurdedas Friedenslicht am 20. 12. 2011 im Rah-men einer kleinen Feier im ORF-Landes-studio Oberösterreich übergeben. Mitdabei war auch eine Abordnung des NÖLFV – diesmal aus dem Bezirk Mistel-bach. Im Bezirk wurde die Aufgabe aufzwei Feuerwehren verteilt, die Abholungaus Linz wurde von der FF Rabensburgübernommen, welche durch JFM Katha-rina Wimmer und JFM Giora Talsasso so-wie OLM Roman Höfelsauer (bekannt alsULALEI Nord) vertreten waren. Für denLandesfeuerwehrverband nahmen LFRAnton Kerschbaumer, EV Franz Braun-stein (Organisator der Friedenslichtakti-on) und BSB Markus Trobits (Brandaus)teil. Auch wir haben das Friedenslicht indoppelter Ausfertigung (nachdem esgleich beim Verlassen des Studios ausge-gangen ist) mitgenommen um jedenfallsein Original nach Bad Vöslau zu bringen.

Die Weitergabe des Lichtsin Bad VöslauUngezählte Jugendgruppen, Personen

des öffentlichen Lebens und Feuerwehr-funktionäre fanden sich am 22.12.2011in der Stadtpfarrkirche in Bad Vöslau ein.JFM Monika Frühwirth und JFM Sebasti-an Sedivy von der Feuerwehrjugend Kot-tingneusiedl brachten das Friedenslicht,das wohlbehalten in Rabensburg ange-kommen ist, für uns in die Kirche. ImRahmen eines jugendgerechten, sehrstimmungsvollen Gottesdienstes, gelei-tet von LFKUR Pater Stephan Holpfer,wurde das Friedenslicht mit Hilfe der Kameraden der FF Bad Vöslau an die Anwesenden weitergegeben. Nach dem

üblichen Fotoreigen mitdem Friedenslicht lud dasBezirksfeuerwehrkomman-doMistelbach zu einer klei-nen Stärkung in das Feuer-wehrhaus der FF Bad Vös-lau, bevor die Heimreiseangetreten wurde.

Die Weitergabe an die BevölkerungViele Feuerwehrjugend-

gruppen haben auch heuerwieder das Friedenslicht an die Bevölkerung weiter-gegeben – ob im Rahmeneines Adventbastelns, einesSpieletages im Feuerwehr-haus, bei einem Punsch-stand oder bei einer Krip-penspielfeier.

ständlich weiterhin durchgeführt wer-den!

Die Abholung in LinzDas Friedenslicht 2011 wurde bereits

am 21. November von der elfjährigen Sarah aus Oberösterreich, dem diesjäh-rigen Friedenslichtkind (das ORF-Lan-desstudio Oberösterreich hat das Frie-denslicht 1986 in Leben gerufen) in derGeburtsgrotte in Bethlehem entzündetund in einem Spezialbehälter mit demFlugzeug nach Linz gebracht (im Flug-zeug sind drei solcher Friedenslichterunterwegs, um eine Reserve zu haben).Von Linz aus tritt das Friedenslicht seineReise durch den Kontinent und die Weltan, beispielsweise nach Brüssel ins Europaparlament oder bis nach Süd-amerika.

52 Brandaus: Wissen5252 Brandaus: Jugend

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JFM Monika Frühwirth und JFM Sebastian Sedivy mit dem Friedenslicht

Friedenslicht 2011

Unter höchster Aufsicht reiste das Friedenslicht nach BadVöslau

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53Brandaus: NewsBrandaus: Jugend

Brandaus 2 · 2012

Im Rahmen der Weih-nachtsfeier hielt die Feu-erwehrjugend St. Aegydeinen Bereitschaftsdienstim Feuerwehrhaus ab. Neben der Kontrolle derFahrzeugbeladung und anderer administrativerTätigkeiten mussten vonden jungen Kameradenauch einige "Einsätze"bewältigt werden.

Der erste Einsatz führte dieMitglieder der Feuerwehrju-gend in den Weißenbach,wo bei Familie Meissingerein (Stoff-)Tier entlaufen warund nun auf seine Rettungwartete. Bei der Absuche desAnwesens konnte der „Pa-tient“ rasch gefunden wer-den, was mit einem wär-menden Kinderpunsch undeiner Jause seitens der

Hausherrin belohnt wurde.Wieder im Feuerwehrhausangekommen stand die Zubereitung einer selbstge-machten Pizza am Programm.Lange hatte man jedochnicht Zeit sich auszurasten,

schrillten doch schon um 22 Uhr wieder die Alarm-glocken. Dieses Mal war einBrand in der Schottergrubebei Peter Heindl in der Un-rechttraisen zu bekämpfen,was äußerst rasch und kom-

petent gemeistert wurde. Somit hatten sich die jungenKameraden ihre Nachtruheredlich verdient, welche aberum 6 Uhr durch den letztenEinsatz ein Ende nahm. Im Seebach hatte sich einVerkehrsunfall mit einge-klemmter Person ereignet.Nach Eintreffen am Unfallortwurde der Einsatzbereichvorschriftsgemäß abgesi-chert und mit der Men-schenrettung begonnen.Nachdem dies erledigt war und das Unfallfahrzeugaus dem Bachbett geborgenwerden konnte, rückte dieMannschaft wieder ins Feu-erwehrhaus ein. Dort ange-kommen warteten schon ein ausgiebiges Frühstückund die Auflösung des „Engerl-Bengerl-Spiels“ aufdie Burschen und Mädchen.

Bereitschaftsdienst

Bezirk Lilienfeld: Einsatzreiche Nacht für die Feuerwehr-jugend St. Aegyd

Foto: Christian Teis

Schau mal vorbei: www.feuerwehrjugend-noe.at

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erwehrstudien widmet sichdem Thema „Feuerwehr undTurnerbewegung“. Ausge-hend von den Beiträgen fürdie 19. Tagung der Interna-tionalen Arbeitsgemein-schaft für Feuerwehr- undBrandschutzgeschichte imCTIF vom 12. bis 15. Oktober2011 im Feuerwehrbewe-gungszentrum in Přibyslav,Tschechische Republik, wur-de von BSB Dr. Christian K.Fastl und ELBDSTV Ing. Her-bert Schanda, unterstütztvon zwölf Mitautoren, einentsprechender Band gestal-tet, der das Thema – Nieder-österreich betreffend – wei-ter vertieft. Neben Überbli-cke über die Geschichte derTurnbewegung im deutsch-sprachigen Raum und inNiederösterreich im Speziel-len und Beiträgen über Tur-

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Feuerwehrgeschichte

NÖ FeuerwehrstudienMit der Bibliographie zurNÖ Feuerwehrgeschichte(Band 8 der NÖ Feuer-wehrstudien), verbundenmit einem Verzeichnis vonFeuerwehrzeitungen,konnte BSB Dr. ChristianK. Fastl ein wertvollesNachschlagewerk vorlegen,das bei der weiteren Erfor-schung der niederösterrei-chischen Feuerwehrge-schichte helfen soll.

Einschlägige Fachliteratur(Bücher, Artikel und Beiträgein „Brand aus“ und anderenperiodisch erscheinendenPublikationen) wurde ge-sammelt und nach themati-schen Begriffen geordnet.Damit soll der Einstieg indas weite Gebiet der Feuer-wehrgeschichte erleichtertwerden. Band 9 der NÖ Feu-

nergruß, Tur-nerwahl-spruch undTurnerkreuzfinden sich indem Band einÜberblicks-beitrag überdie Verbin-dung der NÖFeuerwehren zur Turnbewe-gung, Grundinformationenüber sämtliche bislang be-kannte NÖ Turnerfeuerweh-ren, ausführlichere Einzel-darstellungen ausgewählterNÖ Turnerfeuerwehren so-wie ein Beitrag über die Tur-nerfeuerwehr-Ordnung von1864. Ziel ist es, dass dasThema „Feuerwehr- undTurnerbewegung bei den NÖ Feuerwehren“ durch diesen Band eine weitereVerbreitung erfährt.

Beide Bände derNÖ Feuerwehrstudien kön-nen im NÖ Landesfeuer-wehrkommando bestellt undgekauft werden:

Band 8 der NÖ Feuerwehr-studien „Bibliographie zurNÖ Feuerwehrgeschichte“Preis: € 6,– zuzüglich Ver-sandkosten

Band 9 der NÖ Feuerwehr-studien „Feuerwehr undTurnerbewegung“Preis: € 15,– zuzüglich Ver-sandkosten

die dem Sonderthema Feuerwehr auch kleidungs-technisch Rechnung tragen,hat Veranstalter ManfredHenzl mit ermäßigtem Ein-tritt ein besonderes Zuckerlreserviert. Apropos Zuckerl: Durch dieGröße der neuen Halle undden Platzzuwachs gewinnendie einzelnen Flugshowsnochmal an Attraktivität.Als besondere Highlights er-warten Sie Attraktionen beiEisenbahnen und Dampf-modellen, neue Vorführflä-chen der Modellautos undSlotCars, ein Nachbau derFormel 1 Rennstrecke vonSuzuka zum Absolvieren –kurzum tolle Highspeed-geräte, die mit Geschwindig-keiten bis zu 120km/h in derHalle abheben. Einsatzwä-gen, Schiffe, Trucks undlandwirtschaftliche Modellewerden gemeinsam in einerneu konzipierten Landschaft

Messe mit Schwerpunktthema Feuerwehr

Uniformen werden belohntÜberaus brenzlig wird esin diesem Jahr bei derWunderwelt Modellbau zu-gehen. Das Thema „Feuer-wehr“ bietet einiges anZündstoff — nicht nur fürdie Modelle, auch für dieBesucher. Und das schonim Vorfeld, denn es gibtauch heuer wieder ein sen-sationelles Gewinnspielzur Messe. Feuern alsoauch Sie die Helden richtigan — vom 23. bis 25. März2012 im VAZ St. Pölten

Die Wunderwelt Modellbauund die NÖN suchen im Vorfeld zur Messe das besteprivate Feuerwehr-Foto. Egal ob von einem Einsatz,einer Feier oder einem Wett-kampf, prämiert werden voneiner Fachjury die bestenEindrücke, die das Foto vomLeben innerhalb der Feuer-wehr übermitteln kann. Für alle BesucherInnen,

agieren – ein Geheimtipp fürHobbyfilmer, denn auch hierwerden die Feuerwehrenstark vertreten sein.Zum Sehen und Staunen, vorallem zum Bewundern sindnatürlich auch wieder dieoriginalgetreuen Nachbautenberühmter Bauwerke, Film-serien uvm. durch Lego und

Playmobil. Matador bietetdie beliebte Kinderecke,neue Produkte und vieles fürNostalgiker. Freuen Sie sichauf viele Höhepunkte, Inno-vationen und vor allem dergrößte Sammlertreff – derprivate Flohmarkt am Sonn-tag. Alle Infos unter: www.wunderwelt-modellbau.at

Fotos: ARBA Feuerwehrgeschichte

Brandaus: AlbumBrandaus: Album

Zahllose Highlights vom 23. bis 25. März im VAZ St. Pölten

Foto: zVg von Wunderwelt Modellbau

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Im Notfall zählt bei Unfäl-len und Erkrankungen jedeSekunde. Da ist es wichtigrasch lebensrettende So-fortmaßnahmen zu setzen.Jeder Mensch sollte dazuKenntnisse in Erster Hilfehaben, um anderen zu helfen. Natürlich auch dieFeuerwehrmitglieder. Ein16-stündiger Erste Hilfe-Kurs ist Bestandteil derFeuerwehrgrundausbildung.Alle fünf Jahre hat eineAuffrischung zu erfolgen.

Wie jedes Jahr fand auchheuer wieder ein Erste Hilfe-Kurs des Abschnittsfeuer-wehrkommandos Kirchbergam Wagram in Feuersbrunnstatt. Organisiert wurde die-

Feuersbrunn

Auffrischung wichtigser vom Abschnittssachbear-beiter für den Feuerwehrme-dizinischen Dienst und Eh-renkommandanten der Frei-willigen Feuerwehr Feuers-brunn EOBI Erwin Bayer.An zwei Samstagen kamenFeuerwehrmitglieder ausdem ganzen Abschnitt insFeuerwehrhaus nach Feuers-brunn. Der Kurs selbst wur-de von Mitarbeitern des Ro-ten Kreuz abgehalten.Dabei lernten die Teilneh-mer alles über lebensretten-de Erste Hilfe-Maßnahmen.Am zweiten Tag war auch einRettungswagen vor Ort. Die-ser wurde vorgestellt und eserfolgte auch eine kurze Ein-schulung an der Krankentra-ge und andere Geräte.

Die Mitglieder des Feuerwehrabschnittes Kirchberg am Wa-gram übten beim Erste Hilfe-Kurs auch an der Rettungstrage

Foto: Markus Eckenfellner, FF Feuersbrunn

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Bezirk Mistelbach

BR Karl Macher ausgezeichnetIm Rahmen des Ab-schnittsfeuerwehrtagesüberreichte BFKDT LFRKarl Graf dem langjährigenFeuerwehrfunktionärAFKDT BR Karl Macherdas Verdienstzeichen 2. Stufe des ÖBFV.

Karl Macher ist seit 21 Jahrenals Feuerwehrkommandantin Ladendorf tätig. Paralleldazu agierte er 17 Jahre als

Unterabschnittskomman-dant. Seit 2006 steht er demAbschnitt Mistelbach alsKommandant vor. Eines sei-ner Steckenpferde ist die Aus-bildung, wo er seit beinahe30 Jahren im Bezirk Mistel-bach tätig ist. Er lässt es sichnicht nehmen, bei Lehrgän-gen immer noch selbst an der„Front“ seine Erfahrung andie jungen Feuerwehrmit-glieder weiterzugeben.

Enzersdorf

Die FF Enzersdorf warzum 85. Geburtstag vonEOBR Andreas Heilingereingeladen. Eine Abord-nung vom Bezirksfeuer-wehrkommando und dasOrtsfeuerwehrkommandofolgten dieser Einladunggerne und überbrachtenGlückwünsche und Ge-schenke an den Jubilar.

Im Anschluss gab es einenImbiss, bei dem man dieletzten Jahre Revue passierenlassen konnte.EOBR Heilinger trat im Jahr1943 in die Feuerwehr ein.

Bereits 16 Jahre später wurdeer zum Kommandanten ge-wählt und hatte diese Funk-tion bis zum Jahr 1991 inne.Von 1971 bis 1976 war EOBRHeilinger Abschnittsfeuer-wehrkommandantstellver-treter, von 1976 bis 1981 Abschnittsfeuerwehrkom-mandant des AFKDOBruck/Leitha sowie Bezirks-feuerwehrkommandantstell-vertreter. Von 1981 bis 1991war er Bezirksfeuerwehr-kommandant.Wir wünschen dem Jubilaralles Gute und Gesundheitfür die nächsten Jahre.

Gratulation zum 85ervon EOBR Heilinger

LFR Graf überreichte BR Karl Macher das Verdienstzeichen

Jubilar EOBR Andreas Heilinger freute sich sehr über dieGeburtstagsgratulation seiner aktiven Feuerwehrkameraden

Foto: AFK Bruch/Leitha Peter Eibl

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EABI Othmar Ableidingervon der FF Groß-Sieg-harts-Stadt ist im 82. Le-bensjahr verstorben. Ertrat im August 1944 in dieFeuerwehrein – in ei-ner Zeit, inder es allesandere alsleicht war. Am 6. Jän-ner 1946erfolgte die konstituieren-de Generalversammlungder Stadtfeuerwehr unddie Bestellung der neuenLeitung nach österrei-chischem Recht. Die Jahrenach dem Ende des 2.Weltkrieges, waren ge-prägt durch den Wieder-aufbau. Mit einfachstenMitteln und über ver-schiedenste Wege wurdeauch die Feuerwehr wie-der aufgebaut und ausge-rüstet. Hier überall warOthmar Ableidinger be-reits dabei. Im Jahr 1960erfolgte die Beförderung

Wir trauern um

zum Zugskommandan-ten. 1963 erfolgte die Wahlzum Feuerwehrkomman-danten. Diese Funktionnahm Othmar Ableidingerbis Jahr 1991 war. Er lenk-te also fast 30 Jahre dieGeschicke der Feuerwehr.Ehre seinem Andenken!

HBI Franz AignerDie FF Gutenbrunn gibtin tiefer Trauer das Able-ben ihres Kommandantenund Kameraden HBIFranz Aigner bekannt.Franz Aigner trat 1972 derFF Martinsberg bei. Be-reits ein Jahr danachübernahm er die Funktiondes Gruppenkomman-danten, welche er bis zurÜberstellung im Jahre1981 zur FF Gutenbrunnausführte. Auch in der FF Guten-brunn übernahm er sofortdie Funktion des Grup-penkommandanten undführte diese für weiterefünf Jahre aus, bis er

Foto: FF

schließlich im Jahr 1986zum Kommandantenstell-vertreter und in weitererFolge im Jahr 1998 zumKommandanten der Frei-willigen Feuerwehr Gu-tenbrunn gewählt wurde.Im Jahr 2001 übernahm erzusätzlich das Kommandodes UnterabschnittesKirchschlag.Franz Aigner war stets einpflichtbewusster undhilfsbereiter Feuerwehr-kamerad. In seinen 39Jahren als aktiver Feuer-wehrmann errang er zahl-reiche Leistungs- und Eh-renabzeichen. Er trug we-sentlich zur Entwicklungder FF Gutenbrunn bei.So wurde unter seiner Lei-tung das Feuerwehrhausmodernisiert sowie einneues LF-A in den Dienstgestellt.Seine große Leidenschaftim Feuerwehrdienst wardas Bewerten. Er fungiertebis zuletzt als Bewerterauf Abschnitts-, Bezirks-

sowie Landesebene.Im 58. Lebensjahr ste-hend verlor er den Kampfgegen eine schwere,heimtückische Krankheit.Unser Mitgefühl gilt sei-ner Gattin Maria sowieseinen drei Kindern San-dra, Martina und Daniel.HBI Franz Aigner wird unsimmer in Erinnerungsein, denn verstorbensind nur die, die verges-sen werden.

EHBI Heinrich AschauerVollkommen unerwartetist Ehren-Hauptbrandin-spektor Heinrich Aschau-er, FF Wolfshoferamt (Ab-schnitt Gföhl, BezirkKrems), im 63. Lebensjahrverstorben.Ein Herzin-farkt hatden allseitsbeliebtenund weitüber dieGrenzendes Bezir- Fo

to: FF

Korneuburg

Rotarier spendeten 1000Euro für die FeuerwehrFKDT HBI Martin Schusterund der Leiter des Verwal-tungsdienstes OV PeterSturm durften eine nam-hafte Spende des Rotary-Clubs Korneuburg entge-gennehmen.

„Ich freue mich über diegroßzügige Unterstützungdurch den Rotary-Club.

Freude über Spende

Foto: BFKDO Mistelbach

Das Geld wird von der Feu-erwehr für die Modernisie-rung der Funkausrüstungverwendet werden“, betonteFeuerwehrkommandantSchuster in seinen Dankes-worten. In Form eines Schecksübergaben die Rotarier Prä-sident Dr. Schiessl und Club-meister Mag. Meister 1000Euro an die Feuerwehr.

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Wir trauern um

kes hinaus bekanntenund geschätzten Mitbür-ger aus der Mitte seinesSchaffens gerissen.Heinrich Aschauer tratbereits als knapp 15-jähri-ger im Jahr 1964 der FFWolfshoferamt bei. Zwi-schen 1976 und 2011 warer 25 Jahre lang deren er-folgreicher Kommandant(Aus- und Umbau des FF-Hauses, Ankauf von Fahr-zeugen, etc.). 19 Jahrelang, von 1992 bis 2011,war Heinrich AschauerKommandant des Unter-abschnittes St. Leonhardam Hornerwald. Heinrich Aschauer warauch in zahlreichen Funk-tionen überörtlich tätig:Als langjähriger Bezirks-ausbilder (Grundlehr-gang, Truppführerlehr-gang, FLA Gold), als S4 imBezirksführungsstab desBezirkes Krems und fastdreißig Jahre lang als Be-werter bei Landes-, Be-zirks- und Abschnittsfeu-erwehrleistungsbewerbensowie beim FLA Gold.1974 erwarb HeinrichAschauer das FLA Gold, ererwarb auch das Funkleis-tungsabzeichen in Goldund stellte sich der He-rausforderung der techni-schen Leistungsprüfungin der Stufe Bronze.Seine zahllosen Verdiens-te wurden mit dem Ver-dienstzeichen 3. Stufe desÖBFV, den Verdienstzei-chen 3. und 2. Klasse desNÖ LFV sowie mit den Eh-renzeichen des Landes NÖfür 25- bzw. 40-jährige Tä-tigkeit im Feuerwehrwe-sen gewürdigt. Ferner er-hielt er das Ausbilderver-dienstabzeichen in Silber.Auch im Aufsichtsrat derRaiffeisenbank Waldvier-tel-Mitte war HeinrichAschauer tätig. Eine un-übersehbare Trauerge-meinde gab HeinrichAschauer am 4. Februar2012 das letzte Geleit. DieBeliebtheit des Verstorbe-nen kennt keine Grenzen.Er war stets hilfsbereitund für fast alles zu habennur für eines nicht: es war

nicht möglich, mit Hein-rich Aschauer zu streiten. Seine Handschlagqualität,sein stets freundlichesWesen und seine legendä-re Hilfsbereitschaft wer-den allen, die ihn kanntenund schätzten, in steterErinnerung bleiben.

EBI Anton PairederEinen schweren Verlusthat die FF Münichreitham Ostrong erlitten: derehemalige Kommandant-Stellvertreter Anton Paire-der verstarb am 5. Jänner2012 nach langer, schwe-rer Krankheit im 78. Le-bensjahr.Paireder kam am 28. April1934 zur Welt und trat am6. Jänner 1968 der Feuer-wehr bei. In den Reserve-stand trater am 28.April 1999.Insgesamt17 Jahrewar er Stell-vertreter,wo er durchseine liebenswerte Art vie-le Freunde gewinnen undAkzente setzen konnte.Für seine Verdienste wur-de er mit den Verdienst-zeichen 3. und 2. Klassedes NÖ LFV ausgezeich-net, außerdem mit denEhrenzeichen für 25- und40-jährige verdienstvolleTätigkeit auf dem Gebietdes Feuerwehr- und Ret-tungswesens des LandesNiederösterreich.Der Forstfacharbeiter ge-hörte fünf Jahre dem Ge-meinderat an und mehrals 20 Jahre war er Vorbe-ter in der Pfarre.Kommandant OBI Rein-hold Auer in seinen Ab-schiedsworten: ,,Auf seinKommando haben wireinst gehört. Jetzt ist erdem Kommando einesHöheren gefolgt und auf-gebrochen in eine andereWelt. Sein Ziel war es, denMenschen in der Not zuhelfen und ihr Hab undGut zu schützen. Wir wer-den seinem Vorbild weiterfolgen. Und wir werden esweitergeben an diejenigen,

die nach uns kommen –auch in Erinnerung anunseren verstorbenen Ka-meraden. Möge er in Frie-den ruhen. Gott zur Ehr,dem Nächsten zur Wehr!“

EHBM Anton LaglerMit Trauer erfüllt uns dieNachricht, dass unserlangjähriger Kamerad An-ton Lagleram 23.01.im KHAmstettenverstorbenist. Wir ver-lieren einentreuen, ak-tiven und überaus hilfsbe-reiten Kameraden, wel-cher sicherlich auch als„Manker Original“ be-zeichnet werden kann. Er trat im März 1967 derFF Mank bei. Lange Zeitwohnte er vis-a-vis vomalten Feuerwehrhaus inder Schulstraße und fun-gierte daher quasi alsHausmeister der FF Mank.Dabei zählten zu seinenselbst ernannten Aufga-ben die Alarmierung mit-tels Sirene (diese musstedamals ja noch vor Ort perHand drei Mal gedrücktwerden), das Durchführendes samstäglichen Probe-alarms, die Wartung derFahrzeuge und vielesmehr. Er opferte sehr vielseiner Freizeit. Bei Einsät-zen, Übungen und auchbei sonstigen Hilfeleistun-gen galt er viele Jahre alserste Anlaufstelle. Weit über die Gemeinde-grenzen hinaus war der„dicke Feuerwehrmannund Postler“ auch durchseine mit Blaulicht undFolgetonhorn ausgestatte-te BMW als Feuerwehr-Kradfahrer bekannt. Als fixer Bestandteil derFeuerwehrfeste war er so-wohl bei den Vorberei-tungsarbeiten als auchwährend des Festbetriebsund beim anschließendenWegräumen im Einsatz.Selbstverständlich packteToni Lagler auch beimFeuerwehrhausbau kräftigmit an, wobei sein erlern-

ter Beruf „Installateur“ ei-ne große Hilfe war. Antonzeigte – auch durch seineoft doch etwas deftigeWortwahl – häufig seineraue Schale. Aber wer ihnkannte, wusste bald, dasshinter dieser Schale einweicher Kern steckte, dersich eben auch durch seinevorzügliche Kamerad-schaft und Hilfsbereit-schaft zeigte. Selbst wäh-rend der letzten Jahre, indenen er aufgrund seinesGesundheitszustandesstark eingeschränkt war,kam der Lagler Toni trotzSchmerzen so oft es nurging zu den Einsätzen undÜbungen ins Feuerwehr-haus.EHBM Anton Lagler warwährend seiner langenFeuerwehr-Dienstzeit alsGruppen- und Zugskom-mandant, als Ausbildner,als Kradfahrer, als Verkehrs-regler, etc. eingesetzt.Unsere aufrichtige Anteil-nahme gilt seiner Familie!Anton Lagler wird uns alstreuer Kamerad undMensch, vor allem alswirklicher Freund sehrfehlen. Ein letztes GUTWEHR, Toni!

OFM Gero TothUnerwartet wurde OFMGero Toth durch einenfolgenschweren Arbeits-unfall mit nur 41 Jahrenaus dem Leben gerissen.Gero trat am1.2.2001 derFeuerwehr Weisching bei.Viele Jahre übte er dieFunktion des Sachbear-beitersNachrich-tendienstaus.Durch seinberuflichesWissen warer uns indiesem Bereich eine großeHilfe. Sein Tod hinterlässteine große Lücke sowohlin seiner Familie als auchin unserer Feuerwehr.Sein freundliches Wesenund seine kameradschaft-liche Art werden uns stetsin Erinnerung bleiben.Ehre seinem Angedenken!

Foto: FF

Foto: FF

Foto: FF

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Für alle, die — so wie ich — es nichtwissen: Frohsdorf liegt südsüdöstlichvon Wiener Neustadt bei Lanzenkir-chen und gleich vorweg — der Besuchim dortigen Feuerwehrmuseum istbeinahe jeden Aufwand wert.

Text: Günter Annerl

Fotos: Norbert Stangl

Neben dem Schloss, in welchem der letzte legitimierte Bourbonennachfolgerwohnte, der aber seine Ansprüche nichtgeltend machte, weile er die revolutionä-re Trikolore nicht bereit war als Fahneanzuerkennen, er wollte die Bourbonen-lilie haben – das ist dynastische Konse-quenz – liegt das kleine Häuschen, indem Karl Zehetner seine Sammlung indrei Räumen geschlichtet hat.

Der Kustos – vielen ob seiner habsbur-gisch-martialischen Barttracht vom Se-hen bekannt, war 13 Jahre lang Feuer-wehrkommandant von Frohsdorf undhat 2002 begonnen, sein Museum aufzu-bauen. Zuerst war es in seinem eigenenHaus, bis er aus Platzgründen dislozie-ren musste und Bundesrat Preineder

ihm kostenlos das Knusperhäuschen zurVerfügung stellte.

Nach notwendigen Adaptierungsar-beiten und baulichen Investitionenschuf er sich ein kleines Uniformenreichmit verschiedenen feuerwehrspezifi-

schen Artefakten. Rund 3000 Stück, dieer peu a peu auf Flohmärkten erstand.

Was ist zu sehen?150 Uniformen von der k. u. k. Zeit bis

jetzt, weitere Stücke lagern zu Hause inSchränken, werden sorgsam gepflegt,gebürstet, gelüftet, weitere 120 lagern ineinem Wohncontainer – ein Fundus, umwelchen er wahrlich beneidet werdenkann. Eine ebenso reichhaltige Samm-lung an Feuerwehrhelmen mit vielarti-gen Emblemen, eine vollständigeSammlung von Auszeichnungen undDienstgraden verschiedener Epochen,eine kleine, aber feine Sammlung vonPhotographien. Eine Besonderheit dabeidie Berufsfeuerwehr der Hamburger Papierfabrik in Pitten mit einem Mann-schaftsbild von 1882 oder 1892 (leiderauch mit einer Lupe ist das Jahr nichtexakt festzustellen), wo auf beiden Sei-ten Feuerwehrmänner mit Karabinernzu sehen sind. Der Beweis, dass dieseFeuerwehr auch Sicherungsaufgabennach Einsätzen wahrnahm. Kappen, Säbel, Plakate, Trinkgefäße – nahezu jeg-liches Feuerwehr-Accessoire ist vorhan-

Besuch im Feuerwehrmuseum in FrohsdorfSerie Feuerwehrmuseen:

Löschgeräte aus vergangenen Tagen: Tragkraftspritze, Kübel, Schläuche und Verteiler

Führung durch den Kustos mit erweitertem Kaiserbart

Bunte und interessante Mischung

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Karl Zehetner empfängt jährlich rund 1200 Besucher

den. Für jeden Interessierten, der mehrals das Übliche sehen will, ein „Muss“.

Auch das Rote Kreuz war einst behelmtund beroßschweift, ein rares Unikat sei-ner Sammlung. Die Uniform des ehema-ligen Schulleiters Lauberer von WienerNeustadt ist zu sehen. Beachtenswert,dass seine Distinktion am Kragen einenFeuersalamander darstellt – ein Feuer-

wehrsymbol, das auch auf einer altenFeuerwache in Dresden an der Fassadeangebracht ist.

„Meine Sammelleiden-schaft ist eine Krankheit“Zehetner bezeichnet seine Sammel-

leidenschaft als „Krankheit“ – kein Floh-marktbesuch, wo nicht das eine oder

andere Stück erstanden wird, jedoch immer eingeschränkt auf Österreich.Der Autodidakt hat sich ein beneidens-wertes Wissen um Uniformierungen angeeignet und jedes alte Photo wird aufBesonderheiten bei Adjustierung undDienstgraden akribisch untersucht – learning by doing.

Mit einer Landspritze, die 1907 in Sopron (Ödenburg) erbaut wurde undzu der er sich eine Mannschaft rekrutier-te, werden regelmäßige Ausfahrten un-ternommen.

Nachdem Karl Zehetner sein Museumin totaler Eigenfinanzierung unterhält,veranstaltet er bei seinem Museum im-mer wieder Treffen, sei es beim Punsch-stand im Advent bis zum Oldtimertref-fen bei Wein und Jause und lukriert so1000 bis 1200 Besucher pro Jahr.

Nachschlagewerk österreichischer FeuerwehrgeschichteSein Museum ist ein begehbares

Nachschlagewerk österreichischer Feu-erwehrgeschichte, lebendig präsentiertund kurzweilig mit „G’schichterln“ gar-niert, die er so engagiert erzählt, dass dietäglich mit Bartwachs fixierten spitzenund gut dreißig Zentimeter ausbogen-den Bartenden heftig ins Vibrieren kom-men.

Apropos Barttracht – 2005 hatte er sichzu dieser ungewöhnlichen Zier ent-schlossen und wenn er dann noch in einen hochgeschlossenen Uniformrockschlüpft, ist der Besucher in eine Zeitrei-se in die Vergangenheit eingetreten.Lassen Sie sich das nicht entgehen!

Perfekt erhaltene Feuerwehrhelme unserer Großväter

4Kontakt: EOBI Karl Zehetner Schlossplatz 2528231 Frohsdorf Tel: 02627/422 21 Mobil: 0664/18 32 023

4Eintritt: freiwillige Spende

4Öffnungszeiten:Mittwoch 17 bis19 Uhr, Samstag 14 bis 18 Uhrganzjährig geöffnet

Information

Kustos mit Kaiserbart

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