chilli – das Freiburger Stadtmagazin

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VERZOFFT Keine Einigung im Kammerstreit VERFLIXT Ein Roboter in der Redaktion VERÄRGERT ArTik-Träume vorerst geplatzt PROTEST IM PUFF Das geplante Prostituiertenschutzgesetz ist in Freiburg heftig umstritten mit THEMENHEFT Karriere & Campus Ausgabe 04-05/16 2,50 Euro Ausgabe April 13. Jahrgang / #118 Was da wieder los ist: Termine & Partys 16.04. – 15.05.16 Ab 28. April im Kino

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Eine kleine Leseprobe der aktuellen Ausgabe Ausgabe April 2016

Transcript of chilli – das Freiburger Stadtmagazin

VerzofftKeine Einigungim Kammerstreit

VerflixtEin Roboterin der Redaktion

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PROTEST IM PUFFDas geplante Prostituiertenschutzgesetz ist in Freiburg heftig umstritten

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13. Jahrgang / #118

Was da wieder los ist: Termine & Partys 16.04. – 15.05.16

Ab28. Aprilim Kino

CHILLI EDITORIAL

April 2016 CHILLI 3

EnormEs AufrEgungspotEnziAl

12 Jahre chilli für freiburg

Die Medien sollen doch nicht immer alles hochsterilisieren, hatte Bruno Labbadia einst gefordert. Genau. Man soll, wenn bei der Akti-onärsversammlung bei Mercedes mal ein paar Würstchen fehlen, nicht gleich vom Wurst-Gate schreiben. Und was bringt es, wenn mal kurz die Brust von Janet Jackson beim Super Bowl zu se-hen ist, gleich von Nipplegate zu sprechen? Nun könnte man fast meinen, Freiburg habe in den vergangenen Tagen sein ArTik-Gate erlebt. Das enorme Aufregungspotenzial erschließt sich da-bei nicht jedem. Was ist passiert? Das Rathaus hat bei dem geplanten ArTik-Umzug ins ehe-malige ADAC-Gebäude angesichts der Umbau-kosten von 900.000 Euro für eine fünfjährige Mietzeit die Reißleine gezogen. Inklusive Miete und Personal im Amt lägen die Jahreskosten fürs Rathaus bei 225.000 Euro, so die Rechnung der Stadtspitze. Eine verstehbare, wenn nicht gar zwingende Entscheidung also. Was muss das Rathaus lernen? Erst rechnen, dann reden. Toni Polster hatte seine Lebenseinstellung mal so formuliert: „Für mich gibt es nur entweder-oder. Also entweder voll oder ganz!“ So kompromisslos läuft bisher die Dauerfehde zwischen der Hand-

werkskammer Freiburg und ihrem geschassten Hauptgeschäftsführer Johannes Burger. Dem-nächst soll die Voll-und-ganz-Linie der Streithähne mal einer Vereinbarung weichen. Oder auch nicht. Denn ganz nach Paul Gascoigne: „Ich mache nie Voraussagen und werde das auch niemals tun.“20 Jahre Freiburger. Also Pilsner. Der Braumeister von damals ist heute 82 und erklärte dem Jour-nalisten, dass ein neues Bier gar nicht so einfach ist. Er werde oft gefragt, was denn das beste Bier sei. Und antworte stets: Das Freibier. Das dürfte Max Merkel gut reinlaufen: „Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft ge-gen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alko-holiker gewannen 7:1. Da war’s mir wurscht. Da hab i g’sagt: Sauft’s weiter.“Und bevor Lothar Matthäus nun noch sagen könnte, dass er jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken darf, wünschen wir anregende Lektüre. Ach, im April 2004 erblickte übrigens das erste chilli das Licht der Öffentlichkeit. Ein Dutzend Jahre sind es also nun schon. „Je län-ger das Spiel dauert, desto weniger Zeit bleibt“, rechnete Marcel Reif mal vor. Wir nehmen auch das nicht so ernst. Bleiben Sie, bleibt uns gewogen.

Herzlichst, Ihr Lars Bargmann,Chefredakteur & die chillisten

Da war noch alles gut: Am 31. April ist das Artik am Siegesdenkmal ausgezogen. Die Bombe platzte kurz danach.

Foto: © tln

Liebe Leserin & lieber Leser,

D as Rathaus hat im Februar durchgegriffen: Obdach-lose dürfen nicht mehr in der Innenstadt schlafen. Das Verbot gibt es seit 1999, es umzusetzen ist neu.

Die Obdachlosen werden zur Notunterkunft Oase geschickt – die ist jedoch überlaufen und wenig beliebt. Die Stadt steht unter Druck und will handeln. Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach sagt dem chilli, dass das Rathaus 2017 eine weitere Unterkunft bauen will. In Karlsruhe oder Stuttgart wird das Übernachten in der Innenstadt indes einfach akzeptiert.

Eingewickelt in eine braune Decke sitzt Björn Gondesen in der Kajo. Der 44-Jährige isst ein Brötchen, seine Hündin Nala liegt neben ihm. Seit drei Jahren ist der Betonpfeiler vor dem Esprit Store ihr Stammplatz – Tag und Nacht. Sie fühlen sich hier wohl und sicher. Von den Passanten gibt es ein paar Gro-schen, die vorbeifahrende Polizei bietet Sicherheit.Gondesen hat Ende Februar das Schreiben von der Polizei überreicht bekommen, das dem chilli vorliegt. „Wir fordern Sie hiermit auf, sofort Ihr Lager aufzulösen und sich mit Ih-ren Habseligkeiten von dort zu entfernen“, steht dort. Mit

Verweis auf Artikel 12 der Polizeiverordnung zur Sicherung der öffentlichen Ordnung und gegen umweltschädliches Verhalten in der Stadt Freiburg.Der Grund für das schreiben: „Uns liegen mehrfach Be-schwerden von Anwohnern und Passanten über die sich ausbreitenden Lager und das Nächtigen in der Innenstadt vor“ – steht auf dem Zettel.„ich war entsetzt“, sagt Gondesen. Er habe nie Probleme mit Anwohnern oder Händlern gehabt. Der Pfeiler ist sein Zuhau-se. Mit einem Modegeschäft nebenan hat er beste Kontakte. Man kennt und hilft sich, wird dort bestätigt. Das Hauptpro-blem ist für Gondesen die „Bettlermafia“. Immer mehr Grup-pen aus Osteuropa kämen in die Stadt. „Sie machen Müll und Lärm, sprechen Leute an, verlangen Toilettengeld, obwohl sie es nicht dürfen“, sagt Gondesen. „Uns deswegen zu vertrei-ben, ist totaler Quatsch“, findet der besonnene Mann. Seinen Schlafplatz hat er dennoch geräumt.Er und die anderen Verbannten wurden an die Oase verwie-sen, die städtische Notunterkunft und Beratungsstelle für Obdachlose an der Haslacher Straße. Für Gondesen keine

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Vertrieben: Björn Gondesen an seinem Stammplatz in der Kajo. Jetzt hat er einen neuen Schlafplatz. Auch Frank Wickborn (unten mit Hut) geht es so.

14 CHILLI April 2016

MEINE SORGENThe parTy NeVer eNDs

Der sommer steht vor der Tür. Mir wird das beim Blick in den Briefkasten klar: Da-rin ein Brief in Rosa mit blauen Blümchen. Es ist die erste, doch es wird nicht die letzte Hochzeitseinladung für diesen Sommer bleiben. Mit Anfang 20 be-steht ein Sommerwochenende aus langen Tagen am See, Grillpartys und viel kaltem Bier. Mit Anfang 30 aus fest-licher Garderobe, Rührungstränen und Sektempfängen an hussenbezogenen Stehtischen. Und so eine Hochzeit will

nicht nur einmal gefeiert werden: Verlo-bungsfeier, Junggesellenabschied, Pol-terabend, Probeessen, standesamtliche Trauung, kirchliche Zeremonie – eine moderne Vermählung erstreckt sich über Monate, wenn nicht sogar Jahre.und jedes dieser Events muss unver-gesslich werden. Den Junggesellenab-schied in der Kneipe um die Ecke feiern? Kommt gar nicht in Frage. Freunde über-legen gerade ernsthaft, mit einem Jung-gesellen für eine Nacht nach Bangkok

zu fliegen. Zwanzig Stunden Flugzeit für das zweifelhafte Vergnügen einer Ping-Pong-Show – na klar, das lohnt sich.irgendwann wird jedoch auch die Hoch-zeitsphase rum sein. Wenn alle heirats-willigen Freunde unter der Haube sind, werden die Tage am See wieder Einzug halten – dachte ich bis vor Kurzem. Dann habe ich erfahren, dass jetzt auch Schei-dungen gefeiert werden. Sicherlich mit Gütertrennungsparty, Sorgerechtsfeier, Junggesellenbegrüßung ... tbr

Option: „Ich war mal da. Die haben mir alles geklaut, das ist total scheiße. In die Oase will keiner freiwillig.“ Deren Leiter Claudius Heidemann kann die Kritik verstehen: „Die Oase ist ein Sammelbecken für schwierige Fälle.“ Gegen Diebstahl gebe es Spinde und Schließfächer. Wer erwischt wird, be-komme tagsüber Hausverbot. Die 2012 eröffnete Fachstelle bietet vielfältige Unterstüt-zung und 45 Schlafplätze, die quasi durchgehend belegt sind, wie Heidemann berichtet. Das zeige, dass das Angebot gut ist. Abweisen dürfe er niemanden. Monat für Monat gebe es etwa 40 Neuaufnahmen. „Wir haben sehr große Er-folge mit unserem Konzept“, sagt Heidemann.Gondesen geht lieber in die Pflasterstub der Caritas. In die Anlaufstelle in der Herrenstraße kommen täglich etwa 100 Menschen, berichtet Leiter Willibert Bongartz. Von 7 bis 12 Uhr können Obdachlose dort frühstücken, telefonieren, wer-den versorgt und beraten. „Freiburg ist ein gutes Pflaster für Obdachlose“, sagt Bongartz. Es gebe viele Hilfssysteme und Anteilnahme, aber das Wohnproblem sei groß. Das Übernach-tungsverbot habe viele überrascht. „Wenn man jemanden des Platzes verweist, sollte man Alternativen anbieten.“An einem der Tische sitzt Frank Wickborn. Er hat kürzlich noch unter der Leo-Wohleb-Brücke geschlafen. „Da haben sie uns verjagt“, sagt der 48-Jährige. Die Polizei habe Schlaf-säcke, Schuhe und Matratzen mitgenommen. Er versteht nicht, warum. Auch Wickborn geht nicht gerne in die Oase. Er schläft lieber in der Herrenstraße, das werde geduldet. So macht es mittlerweile auch Björn Gondesen. Auch Lokalpolitiker sind wegen des Verbots in Aufruhr. Irene Vogel, Stadträtin der Unabhängigen Listen, ärgert sich über das Vorgehen. Die Grünen bitten um eine Stellungnahme des Rathauses. Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach vertei-digt gegenüber dem chilli das Durchgreifen. Die Übernach-tungen in der Innenstadt hätten Ende 2015 stark zugenom-men. Da habe man ein Zeichen setzen wollen. Alle paar Meter sei man damals über einen Schlafsack gestolpert. Unter den rund 60 Obdachlosen in der Innenstadt seien auch viele Ost-europäer. Von Kirchbach findet es in Ordnung, in der Stadt zu übernachten, aber nicht unbedingt im Kernbereich.Die stadtspitze sei sich einig, 2017 eine weitere Obdachlosen-unterkunft zu bauen, so von Kirchbach. Entscheiden müsse der Gemeinderat. Erst im Dezember hatte die Stadttochter Freiburger Stadtbau GmbH ein neues Gebäude für 32 Men-schen ohne Dach überm Kopf fertiggestellt.Andernorts wird das Übernachtungsverbot nicht angewen-det. „Stuttgart verbannt niemanden aus der Innenstadt“, heißt es auf chilli-Anfrage aus dem Stuttgarter Rathaus. „Die Übernachtung von Obdachlosen in der Innenstadt stellt für Karlsruhe kein Problem dar“, heißt es aus Nordbaden. Das könnte auch in Freiburg wieder so werden. Wenn sich die Übernachtungen in vernünftigem Ausmaß abspielen, könn-ten sie in der Innenstadt geduldet werden, sagt von Kirchbach. Björn Gondesen ist das mittlerweile egal. Er will nicht mehr in der Kajo übernachten. Komme was wolle. Till Neumann

SZENE KOLUMNEN

IN & OUTManchmal ist der Job als Trendcheckerin gar nicht so ein-fach. Da heißt es in der neuen Kriminalitätsstatistik, die Schwarzfahrten haben in Freiburg enorm zugenommen. Aha, Schwarzfahren ist IN. Doch ein Anruf bei der VAG zeigt: Es gibt gar nicht mehr Schwarzfahrer, es werden nur mehr angezeigt. Ist sich anzeigen lassen also IN? Oder doch eher OUT, weil richtig teuer? chilli-Trendcheckerin Tanja

Bruckert zeigt, welche Trends wirklich taugen.

uNNüTzes VerscheNKeN

sicheres sTaDTlebeN

Tausch- und Verschenkbör-sen boomen: Allein die face-book-Gruppe „Verschenk’s Freiburg“ hat knapp 13.500 Mitglieder. Hier kommt alles an den Mann.An den Mann kommen möchte die Müllheimerin, die bei Ebay diese Anzeige geschaltet hat, eher nicht. Im Gegenteil: „Verschenke meinen Ex bei Ebay“ lau-tet der Titel der Anzeige. In

der Beschreibung wird deutlich, welch ein Prachtexem-plar einen erwartet: „Er, 55 Jahre alt. Stillos, untreu, faul, Spaßbremse, kein Humor, schlechter Liebhaber.“ Was sich nach einem Top-Angebot anhört, hat allerdings einen Nachteil: Rücknahme ausgeschlossen.

Freiburg liegt auf Platz 1 – der kriminellsten Städ-te Baden-Württembergs. Besonders schlimm ist es in der Altstadt: 7202 Mal musste sich die Polizei 2015 einschalten. Zum Vergleich: In Waltershofen gab es ge-rade einmal 42 Straftaten, in Horben 10.Also schnell aufs Land zie-hen, weil da nichts passiert? Aber das ist es nun mal: Da

passiert nichts. Nie. Gähn. Also doch lieber hoffen, dass die neue Landesregierung ein Einsehen hat und die Polizei auf-stockt. Denn da schiebt so manch Beamter seine 500 bis 700 Überstunden vor sich her. Und auch das ist OUT.

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MEINE SORGENThe parTy NeVer eNDs

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D as 1972 gegründete Reisebüro Stiefvater betreibt bisher drei Wohlfühlreisebüros, zwei in

Weil am Rhein und eines in Lörrach. Anfang des Jahres wurde nun eine ex-klusive Reise-Lounge unter dem Namen CIRCLE OF DISCOVERY in Freiburg er-öffnet. Im begehrten Stadtteil Herdern an der Burgunderstraße empfängt Ge-schäftsführer Aron Stiefvater mit sei-nem fünfköpfigen Team die Gäste vom CIRCLE OF DISCOVERY persönlich mit Kaffee, Champagner und selbstver-ständlich bester Urlaubs-Laune.

Denn in den lichtdurchfluteten hohen Räumen der modernisier-ten Villa werden Träume wahr. Wenn dieser Mann über Reisen spricht, merkt man ihm sofort an, dass er immer nach einzigarti-gen Momenten strebt. Um High-lights. Urlaub von der Stange ist in der extravaganten Lounge in Freiburg nicht buchbar. „Uns geht es hier um das individuelle Erleb-nis, das unsere Kunden nicht wie-der vergessen werden.“ Wenn jemand zum Champions- league-Finale und anschließend mit seiner Lieblingsmannschaft noch beim Bankett sitzen möchte? „Dann machen wir das möglich.“ Wenn ein Kunde mit Freunden zehn Tage an einem abge-legenen norwegischen Fjord zum An-geln will? „Dann buchen wir einen Pri-vatjet, organisieren einen Guide und gerne auch einen Koch dazu.“ Wenn jemand zum Mond möchte? „Dann versuchen wir selbstverständlich, auch diesen Traum zu erfüllen.“ Stiefvater ist um keine Antwort verlegen, die

Leidenschaft zu seinem Beruf ist dem sympathischen Unternehmer anzu-merken. Aktuell ist ein Pärchen unter-wegs auf einer Weltreise. Drei Monate lang. Für über 80.000 Euro pro Person. Was genau die beiden machen? „Dis-kretion ist für uns selbstverständlich“, lächelt Stiefvater, der mit seinem Team ständig auf der Suche nach neuen Hotspots ist.Aktuell kooperiert man mit der le-benden Unternehmerlegende Richard Branson. Es geht um exklusive Lodges in Afrika. Safari auf höchstem niveau.

nicht mit einer großen Gruppe, sondern allein, mit eigenem Guide und eigenem Fahrer. „Wir hatten kürzlich einem Foto- grafen vor Ort in Südafrika noch einen Jeep gekauft, damit er völlig unabhän-gig von anderen seine Aufnahmen ma-chen konnte. Dies ist nur mit besten Kontakten und jahrelanger Erfahrung möglich. Darum sind wir sehr froh und stolz, dass wir mit unserem Projektlei-ter Uwe Benteler eine wahre Koryphäe auf diesem Gebiet für CIRCLE OF DIS-COVERY gewinnen konnten.“

luxusreisen sind in der Touristik-Bran-che derzeit der am schnellsten wach-sende Markt. In den vergangenen fünf Jahren, so eine Studie von World Travel Monitors von IPK International, die im Auftrag der ITB Berlin durchge-führt wurde, wuchs das Geschäft um 48 Prozent und damit doppelt so hoch wie das aller anderen Auslandsreisen. „luxus kann auch ein romantisches Dinner unterm Sternenhimmel mit-ten in der Wüste sein, die Begegnung mit einem Berggorilla oder als Ers-ter frühmorgens in Machu Picchu zu

sein. Jeder definiert Luxus auf eigene Weise, und das ist auch gut so.“ Es gehe ihm eben im-mer darum, seinen Kunden den besonderen Kick, individuelle Highlights, das außergewöhn-liche Gänsehautfeeling zu ver-schaffen. „Momente, für die wir auf der Welt sind und die uns ein Leben lang positiv begleiten werden.“ Besonders wichtig: Das Team hält auch während der Reisen Kontakt zu den Kun-den, kümmert sich um Visa, Reservierungen, Transfers und

ist für notfälle 24 Stunden erreichbar. Es gebe nur eine Einschränkung: „Die Reisen müssen ethisch vertretbar sein, Jagdausflüge zum Beispiel sind bei uns nicht buchbar.“Die Beratung zur traumreise gibt es zu individuellen Terminen in der exklu-siven Lounge in der Burgunderstraße oder wenn gewünscht auch beim Kun-den zu Hause. Wer das Außergewöhn-liche sucht und dies auf höchstem ni-veau erleben möchte, ist bei – Stiefvater CIRCLE OF DISCOVERY – genau richtig.

»es geHt um das gänseHautfeeling«FamiLie StieFVater eröFFnet exKLuSiVe reiSe-Lounge in FreiBurg

20 chiLLi April 2016

wirtschaft ADVERTORIAL

das Stiefvater-team: Das Außergewöhnliche auf höchstem

Niveau. Foto: © Reisebüro Stiefvater

Foto: © Sea Cloud Cruises Foto: © Reisebüro Stiefvater Foto: © Four Season Hotels

VERANSTALTUNGSKALENDER

Termine Partys

16.4.– 15.5.

VERANSTALTUNGSKALENDER

24 CHILLI April 2016 › Alle Angaben ohne Gewähr

SamStag16.4.2016

Ausstellungen

Schule von Freiburg Werke von Peter Zimmermann, 19.3.-19.6.Museum für Neue Kunst, FreiburgInfo: www.freiburg.de/museen

My Heart‘s in my Hand Installation von Phil CollinsUniversitätsbibliothek, FreiburgInfo: www.theater.freiburg.de

events

118. Südbadische Gebrauchtwagen-VerkaufsschauDie besten Gebrauchten aus der RegionMesse, Freiburg ★ 10–18 UhrInfo: www.messe.freiburg.de

34. Immobilienmarkt Neubau- & GebrauchtimmobilienBurghof, Lörrach ★ 11–17 UhrInfo: www.burghof.com

Münster, Tore, Stadtlegenden Freiburg-KompaktAm Predigertor, Freiburg ★ 11 UhrInfo: www.historix-tours.de

Edelsteintage Offenburg Edelsteine, Schmuck, Mineralien, Fossilien & Heilsteine, 16.-17.4.Halle 1, Messe Offenburg ★ 11 UhrInfo: www.balance-offenburg.de

Circus Montana Menschen, Tiere, Attraktionen, 15.4.-24.4.Messegelände, Freiburg ★ 15 UhrInfo: www.messe.freiburg.de

Europa tanzt Europäische Volkstänze erlebenFreilichtbühne Italien im Europa-Park, Rust ★ 17 UhrInfo: www.europapark.de

Mord auf dem Psychologen-Kongress Dinner-Krimi mit dem Theater FreistilSchlossberg-Restaurant Dattler, Freiburg ★ 19 UhrInfo: www.freistil-theater.de

Musikalisch-poetisches Kabarett Dinner im Dunkeln mit den MordsdamenGasthaus Zähringer Burg, Freiburg ★ 19 UhrInfo: www.mordsdamen.de

Volksbegehren Kabarett mit Jürgen BeckerVorderhaus, Freiburg ★ 20 UhrInfo: www.vorderhaus.de

Eure Mütter mit dem Programm ‚Bloß nicht menstruieren jetzt!‘Neue Tonhalle, Villingen-Schwenningen ★ 20 UhrInfo: www.karoevents.de

Caveman Du sammeln, ich jagen!Bürgerhaus, Zähringen ★ 20 UhrInfo: www.koko.de

SWR3 Comedy 2016 Live mit Andreas MüllerKonzerthaus, Freiburg ★ 20 UhrInfo: www.konzerthaus.freiburg.de

Who the Fuck is Masud Akbarzadeh Kindisch-ernste Stand-Up-Impro-ComedySaal im E-Werk, Freiburg ★ 20 UhrInfo: www.ewerk-freiburg.de

Drei Viertel ohne Takt Highlights des Wiener KabarettsDie Schönen – Musiktheater im E-Werk, Freiburg ★ 20 UhrInfo: www.dieschoenen.com

Kino

CineLatino Burden of PeaceKommunales Kino, Freiburg ★ 17.30 UhrInfo: www.koki-freiburg.de

Die Olsenbande & die Hand des Königs Filmstudio WürchwitzKino Rheinflimmern, Rheinfelden ★ 17.30 UhrInfo: www.rheinfelden-baden.de

CineLatino Navajazo – MesserstichKommunales Kino, Freiburg ★ 19.30 UhrInfo: www.koki-freiburg.de

CineLatino Branco Sai, Preto FicaKommunales Kino, Freiburg ★ 21.30 UhrInfo: www.koki-freiburg.de

Music

ECM-Festival mit dabei: Manfred Sicher, Marcin Wasilewski Trio u.a.Forum Merzhausen, Dorfstr. 3 ★ 14 UhrInfo: www.artisse.de

Wolfgang Rihm Mojca Erdmann & Pablo Rus BrosetaFestspielhaus, Baden-Baden ★ 19 UhrInfo: www.festspielhaus.de

Die Hammerklaviersonate Weltklassik am Klavier mit Ilya RashkovskiyAugustinum, Freiburg ★ 19.30 UhrInfo: www.augustinum-freiburg.de

VERANSTALTUNGSKALENDER

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Freiburger Akkordeon Orchester mit Michèl Godard & Murat Coskun

am Mittwoch 4. Mai 2016im Schlossbergsaal SWR-Studio Freiburg

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Konzeptuelle Kunst

High-Heel-Kratzer erlaubtDas frisch umgebaute museum für Neue KuNst zeigt Peter zimmermaNNs grösstes WerK

Ivon Tanja Bruckert

m Freiburger Museum für Neue Kunst darf die Kunst mit Füßen getreten wer-den. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der gebürtige Freiburger Peter Zimmermann hat hier sein bisher größtes Gemälde ge-schaffen – und zwar auf dem Boden. 1400 Liter Farbe sind auf die 425 Quad-ratmeter der fünf Ausstellungsräume ge-flossen. Ergänzt wird das Bodengemälde von zwölf Ölbildern, die sich in dem far-big glänzenden Boden spiegeln. Es ist die erste Sonderausstellung des frisch renovierten Museums.

„Peter Zimmermann bringt die Male-rei an Grenzen“, schwärmt Direktorin Christine Litz, „denn dort ist Platz für Unerwartetes und Unerprobtes.“ 21 Tage lang hat der konzeptuelle Maler im geschlossenen Museum Epoxidharz an-gerührt und in sieben Schichten auf dem Boden aufgetragen – so behutsam, dass die darunterliegenden Schichten noch durchschimmern und ein faszinierendes Farbspiel ergeben. „Der große Reiz für mich war, mit diesen Dimensionen zu-rechtzukommen“, sagt Zimmermann. Für das Freiburger Museum habe er erstmals direkt vor Ort ein Bodengemäl-de angefertigt.

Für den Wahl-Kölner trifft hier seine künstlerische Vergangenheit auf die Ge-genwart. Gemälde aus Kunstharz fertigt er be-reits seit den Achtzigern, mit Ölbildern beschäftigt er sich hingegen erst seit drei Jahren. Seine Vorgehensweise ist aber dieselbe geblieben: Er verfremdet Fotos und Bilder aus seinem Arbeitsalltag mit digitalen Filtern und überträgt sie anschließend auf Leinwand. Mit seiner „Post-Internet-Art“ will er so den Ein-

fluss digitaler Medien auf die Malerei zeigen.

Seine Gemälde mit den abstrakten, fließenden Formen waren etwa schon im Centre George Pompidou in Paris oder im Museum of Modern Art in New York zu sehen. In seiner Heimatstadt ist es hingegen seine erste institutionelle Aus-stellung. Sie repräsentiere einen der Schwerpunkte des Museums, so Litz: Kunst, die regional entstanden, aber in-ternational bedeutsam ist.

„Peter Zimmermann. Schule von Frei-burg“ ist die erste Sonderausstellung nach dem viereinhalbmonatigen Umbau. Sie darf nun in ganz neuem Licht er-strahlen, denn Boden und Ölgemälde werden nun von einer 430.000 Euro teu-

ren LED-Lichtanlage beschienen. Litz lässt den Zeigefinger über ein Tablet wandern und schon sind die eben noch strahlend weißen Flächen in ein mattes Gelb getaucht: Ist-Zustand vor dem Um-bau. „Das ist der Grund, warum wir

Auf 425 Quadratmeter sind 1400 Liter Epoxidharz geflossen

Peter Zimmermann zeigt in Freiburg sein größtes Werk

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Foto: © tbr

Künstler wie Zimmermann nicht schon früher ange-fragt haben“, erklärt die Direktorin.

Sie und ihr Team haben zusammen mit Kunstge-schichtsstudenten der Uni Freiburg den Umbau ge-nutzt, um die ständige Sammlung neu zu konzipieren: Die klassische Moderne von August Macke bis Otto Dix wird nun etwa in der Atmosphäre eines Studienzim-mers präsentiert, und schwarze, leere Rahmen an den Wänden erinnern an die Beschlagnahmungen der Reichskunstkammer 1937.

Ein Bild von der Wand zu nehmen ist eben keine Kunst. Doch wie deinstalliert man ein mehr als 400 Quadratmeter großes Bodengemälde? Auf jeden Fall nicht in einem Stück. Das Gemälde geht zwar nach drei Monaten zurück an den Künstler – allerdings nur in kleinen Teilen. Inklusive aller High-Heel-Kratzer und Turnschuh-Streifen. Denn die sind bei Zimmermanns Bodengemälde nicht nur erlaubt, sondern als „eine Art Patina“ sogar gewollt.

Info

Peter Zimmermann. Schule von Freiburgbis 19. Juni im Museum für Neue KunstÖffnungszeiten: Di.– So. 10 bis 17 Uhrwww.freiburg.de/museen

KapItelKopf

Kulturnotizen

SolidarEnergie vergibt Preise Der mit 3000 Euro – und dem nicht weniger interes-santen, lebenslangen Nießbrauch an einem Rebstock des Weingutes Schwarzer Adler – dotierte Preis des Vereins Solidar Energie geht in diesem Jahr an die Schauspielerin und Theaterleiterin Petra Gack sowie den Musiker Mike Schweizer. Zudem werden elf wei-tere kulturelle und soziale Projekte mit rund 10.000 Euro gefördert. Seit der Gründung 2011 hat der Ver-ein schon mehr als 90.000 Euro vergeben. Er betreibt Solaranlagen, die von den Elektrizitätswerken Schö-nau installiert wurden. Die Erlöse stockt die Volks-bank Freiburg durch eine gleich hohe Spende auf.

Kunstkommission kompromisslos

Nach jahrelangem Hickhack hat eine Kunstkom-mission nun entschieden, dass das Martinstor kein neues Bildnis des Heiligen Martin bekommt. Das bislang letzte Bild schmückte das Stadttor bis 1968, dann bröckelte der Putz und mit ihm das aufgemal-te Bild. Es hatte viele Ideen und Entwürfe gegeben, letztlich kam es zu keinem Kompromiss.

Zukunft weiter offenOb das Freiburger Filmfest im kommenden Jahr wie-der über die Leinwände flackert, ist weiter völlig of-fen. Nachdem die Macher Michael Wiedemann, Ludwig Ammann und Michael Isele Ende Februar völlig überraschend hingeworfen hatten (wir berich-teten), gab es eine große Solidaritätswelle. Die FWTM sicherte mehr Unterstützung zu, Kulturbür-germeister Ulrich von Kirchbach schaltete sich ein, Stadtrat Atai Keller wollte sich dafür einsetzen, dass das Fest vom Rathaus mehr gefördert wird. Am 25. April trifft sich von Kirchbach mit den Kinomachern.

Preise und GabenDie Freiburger Malerin Helga Marten ist für ihr Ge-samtwerk mit der Ehrengabe des Reinhold-Schnei-der-Preises ausgezeichnet worden und erhält 3000 Euro. Ihre aktuelle Ausstellung „Räume“ ist noch bis zum 1. Mai im Evangelischen Gemeindehaus Ken-zingen zu sehen. Den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis gewann die in Freiburg lebende Künstle-rin Susi Juvan. Andreas von Ow erhält das mit eben-falls 3000 Euro dotierte Stipendium. bar

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Fotos: Bernhard Strauss, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016

ls das Mikrofon des Leadsän-gers der in die Jahre gekom-menen Rockband „Grand Ours“ den Geist aufgibt, ahnt niemand, dass auch dessen letztes Stündlein bald schlägt. Laut, krachend und mit anar-chischer Energie bestreiten die bärtigen Barden das Kel-

lerkonzert im Brüsseler Banlieu-Milieu; Sänger Jipé hat Mühe, ohne Verstärker gegen die kreischenden Instrumente der E-Gitarristen Yvan und Wim und die lär-mende Fangemeinde anzusingen und sie zu übertönen. Hinterher ist seine Stim-me ruiniert. Er kann gerade noch kräch-zen, dass sein Hals sich anfühle, als ste-cke ein Messer darin.

Ob der anschließende ausgiebige Bierkonsum in der benachbarten Knei-pe Linderung bringt, erfahren wir nicht. Jipé sagt nicht mehr viel, dafür trinkt er umso mehr. Denn das bisher nur mäßig erfolgreiche Quartett aus drei zotteligen Altrockern und einem smar-ten Jungschlagzeuger hat allen Grund zu feiern: In ein paar Tagen soll es end-lich zum ersten Mal raus aus Belgien und auf große USA-Tournee gehen; der Flug nach Los Angeles ist schon ge-bucht.

Doch dazu kommt es nicht mehr – zumindest für Jipé, dessen plötzliches Ableben Teil einer aberwitzigen, in ih-rer wilden Logik umwerfend komi-schen Kausalkette ist, in der sich die

abgründigsten Turbulenzen aneinan-derreihen. Und diese wirbeln die in tie-fer Bestürzung hinterbliebenen Band-kollegen bald gehörig durcheinander.

Die größte Turbulenz erleben Yvan, Wim, Altschlagzeuger Pierre und Jipés bis dahin unbekannter Liebhaber Dan-ny im Flieger, der die Kumpels samt der kurzerhand von einer Urne in einen Plastikeimer umgefüllten Asche des Ver-storbenen nach Los Angeles bringen soll. Die Maschine stürzt nämlich beina-he ab – verursacht durch die Spätfolgen des am Vorabend der Reise erfolgten Verzehrs des ziemlich vergammelten, noch von Jipé persönlich zubereiteten Chili con Carne. Zwar schafft der Pilot gerade noch eine Notlandung, doch die chaotischen Trauernden schlagen in Kanada auf. Und von dort will sie kein Weg mehr in die Staaten führen: Nach einer schier endlosen Zugfahrt landen sie total bekifft und völlig zerstritten in einer Inuit-Siedlung im äußersten Nor-den Kanadas – im Gebiet großer Bären und eines heiligen Flusses, dessen Ufer die ideale Stätte für die feierliche Be-stattung von Jipés Asche darstellt. Doch auch dazu kommt es nicht, trotz der Ver-söhnung, die die alte Männerfreund-schaft neu besiegelt.

Ein witziges, rasantes und schräges Rail-&-Fly-Movie, dessen bärbeißige Gestalten über alle Stränge schlagen – und für ein derart abgedrehtes Vergnü-gen sorgen, dass wir gerne über allzu übertriebene Zoten hinwegsehen.

Ich bin tot, macht was draus! Belgien/frankreich 2015Regie: Guillaume & Stéphane MalandrinMit: Bouli Lanners u.a.Verleih: camino Laufzeit: 96 MinutenStart: 28.4.2016

60 chilli CuLtur.ZEIt April 2016

KIno

asche zu asche ?bärbeissige gestalteN iN eiNem turbuleNteN rail-&-fly-movie

von Erika weisser

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Fotos: © Camino Film

fraueN schrotteN!

Deutschland 2015Regie: nikolai MüllerschönMit: heiner Lauterbach, Blerim Destani u.a.Verleih: camino Laufzeit: 90 MinutenStart: 5.5.2016

Deutschland 2015Regie: Max ZähleMit: Lukas Gregorowicz, frederick Lau u.a.Verleih: Port au Prince Pictures Laufzeit: 96 MinutenStart: 5.5.2016

Drei Männer im Auto

(ewei). Da sind wohl drei Männer zur falschen Zeit am falschen Ort. Oder vielleicht doch nicht? Jedenfalls kom-men durch Verwechslungen, Missver-ständnisse und Ausbruchsversuche drei Kerle zusammen, deren Wege sich sonst nie gekreuzt hätten – und deren jeweiliges Frauenbild ansons-ten möglicherweise nie in Frage ge-stellt worden wäre.

Der steinreiche, in Scheidung le-bende Industrielle K. O. Schott wird zu seiner Fahrt zu einem dringenden Termin vom falschen Chauffeur ab-geholt und auf die falsche Route gebracht. Noch ehe sie die Verwechs-lung bemerken, gesellt sich der Mazedonier Liz Tucha zu ihnen: In höchster Not auf der Flucht vor der Verwandtschaft der Braut, mit der er zwangsverheiratet werden sollte, kid-nappt er die Limousine und zwingt den Fahrer und eingefleischten Frau-enverachter Rüdiger Kneppke in eine ganz andere Richtung. Die Reise en-det auf einer Klippe, in einem Ver-steck im Wald. Und mit neuen Ein-sichten.

cleveres Ganovenstück

(ewei). Die verfeindeten Brüder Mir-ko und Letscho Talhammer erben nach dem Tod des Vaters den abge-wirtschafteten familiären Schrott-platz. Mirko, der längst ausgestiegen ist, will ihn verkaufen, doch Letscho hängt mit ganzem Herzen daran und will ihn unbedingt behalten – und vor dem Zugriff des fiesen Nachbarn und Konkurrenten Kercher retten.

Seit sein Betrieb zu einem städ-tisch gesponserten Recycling-Unter-nehmen avancierte, will er expandie-ren und glaubt nun, den Talhammers endlich auch noch das letzte Wasser abgraben zu können. Irrtum: Let-scho und Mirko raufen sich zusam-men und verwirklichen den letzten waghalsigen Plan ihres Vaters – ein Himmelfahrtskommando, das nur durch eine kleine Unachtsamkeit am Ende misslingt. Doch die Brüder sind nicht mehr zu stoppen.

Eine schlichte Story, von einem spielfreudigen Ensemble in flottem Tempo als wunderbar cleveres Ga-novenstück mit vergnüglichen Wen-dungen inszeniert.

Die KommuNe

Dänemark 2016Regie: Thomas VinterbergMit: Trine Dyrholm, fares fares u.a.Verleih: Prokino Laufzeit: 111 MinutenStart: 21.4.2016

Alternativ im nobelviertel

(ewei). Der erfolgreiche Architektur- Dozent und Familienvater Erik ent-schließt sich, in der frisch geerbten Villa in einem Kopenhagener Nobel-viertel eine Kommune aufzumachen. Freilich tut er dies seiner Lebensge-fährtin Anna zuliebe, die ihn mit sanf-tem Druck von der alternativen Le-bensform „überzeugt“ – schließlich locken unerwartete Mieteinnahmen. Und Tochter Freja ist begeistert, als immer mehr alte Freunde, neue Be-kannte und vor allem Kinder in das gutbürgerliche Haus einziehen.

Für die kunterbunte Wohngemein-schaft beginnt ein fröhlich-entspann-tes Leben mit regelmäßigen Partys, Essenstreffs und Hausversammlun-gen. Ein Leben, in dem alles zu stim-men scheint – bis auf die Bierkasse. Doch dann verliebt sich Erik in die Studentin Emma …

Ein Filmvergnügen über das Di-lemma von Bedürfnissen und Idea-len, mit einem spielstarken Ensemb-le. Für die Rolle der Anna erhielt Trine Dyrholm den Silbernen Bären als beste Darstellerin.

Foto: © Port Au Prince PicturesFoto: © Camino FilmverleihFoto: © Prokino

Dies war eine Leseprobe der April-Ausgabe 2016.

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