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Liebe Leser ! „Ich sehe kaum Befürworter, weil sie jetzt beginnen mitzumaulen“, sagte Stuttgarts OB Fritz Kuhn mit Blick auf Stuttgart 21 beim – im Übrigen hervorragenden – Kongress „Stadt der Zukunft“ der Stuttgar- ter Zeitung. Mitmaulen über die Hemmnisse und Erschwernisse, die jetzt in der anlaufenden Bauphase auftreten, das meinte das Stadtoberhaupt. Da macht es sich der Oberbürgermeister zu leicht. Es wäre eher die Frage zu stellen, welches Demokratieverständnis diejenigen Gegner ha- ben, die weiterhin Montag für Montag ihr Unwesen treiben, den Verkehr blockieren und Steuergelder verschwenden. Große Bauflächen an Investoren vergeben und die machen lassen, sei beim Rosensteinviertel nicht akzeptabel, meinte Kuhn weiter. Natürlich nicht! Das erwartet wohl nicht einmal die Immobilienbranche. Zudem ist es schon lange gute Übung, über städtebauliche Verträge, Wettbewerbe und Ähnliches die Qualität zu sichern und die künftige Bebauung zu definieren. Haus & Grund fordert jetzt, die Ausrichtung einer Internationalen Bauausstellung für das Rosen- steinviertel zu prüfen, und verweist darauf, dass dafür bereits Ende der 1990er-Jahre ein Konzept erar- beitet wurde. Das klingt plausibel, denn wie sagte StZ-Chefredakteur Joachim Dorfs: „Stuttgart steht exemplarisch für die Heraus- forderung vieler Städte.“ Zuletzt hatte Stuttgart 1927 eine IBA, damals entstand die Wei- ßenhofsiedlung, die international Impulse gab und von der Stutt- gart heute noch profitiert. Daran sollten wir anknüpfen. Die Stadt der Architekten muss wieder einmal Maßstäbe setzen! Auch das könnte, neben einer Bürgerbeteiligung, dazu beitragen, die durch Stuttgart 21 aufgerissenen Gräben wieder zuzuschütten. „Wenn wir keine Gegner hätten, wäre belanglos, was wir tun.“ Diesen schönen Satz formulierte der Architekt Ole Scheeren beim besagten Kongress. Er hat uns zugegebenermaßen fasziniert. Ab heute lieben wir auch unsere Gegner – unsere Freunde aber immer noch etwas mehr. Herzlichste Grüße an Freund und Feind Ihr Frank Peter Unterreiner, Herausgeber P.S.: Gute Nachricht, der Mipim-Stand 2015 ist gesichert! Immobilienbrief ST UTTGART Ausgabe 152 www.immobilienbrief-stuttgart.de 08.07.2014 Inhaltsverzeichnis Seite 2 117 000 m 2 umgesetzt • Büromarkt 1. Halbjahr • Mieten gestiegen • Leerstand gesunken Messe wächst Zehnte Halle kommt Seite 5 580 Millionen Euro Transaktionsvolumen • Investmentmarkt 1. Halbjahr • Wie im Boomjahr 2007 Seite 7 Alles wird teurer • Stuttgarter Grundstücksmarktbericht • Weniger ETW verkauft Aurelis kauft Industriegebäude in Böblingen Seite 9 Mietspiegel nicht repräsentativ Immobilienprofessor kritisiert • Zu wenig Mietverhältnisse ausgewertet Seite 10 Hotel am Flughafen Stinag investiert Mipim-Stand Auftritt 2015 gesichert Seite 11 ETW-Projekte Weniger, dafür teurer Seite 12 Villa Breuninger Loftwohnung statt Altar Weißenhofsiedlung Stuttgart Quelle: Stuttgart

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Page 1: Immobilienbrief STUTTGARTimmobilienbewertung-stuttgart.com/Immobiliengutachter-Stuttgart... · Liebe Leser ! „Ich sehe kaum Befürworter, weil sie jetzt beginnen mitzumaulen“,

Liebe Leser !„Ich sehe kaum Befürworter, weil sie jetzt beginnen mitzumaulen“, sagte Stuttgarts OB Fritz Kuhn

mit Blick auf Stuttgart 21 beim – im Übrigen hervorragenden – Kongress „Stadt der Zukunft“ der Stuttgar-

ter Zeitung. Mitmaulen über die Hemmnisse und Erschwernisse, die jetzt

in der anlaufenden Bauphase auftreten, das meinte das Stadtoberhaupt.

Da macht es sich der Oberbürgermeister zu leicht. Es wäre eher die

Frage zu stellen, welches Demokratieverständnis diejenigen Gegner ha-

ben, die weiterhin Montag für Montag ihr Unwesen treiben, den Verkehr

blockieren und Steuergelder verschwenden.

Große Bauflächen an Investoren vergeben und die machen lassen, sei beim Rosensteinviertel nicht akzeptabel, meinte Kuhn weiter. Natürlich

nicht! Das erwartet wohl nicht einmal die Immobilienbranche. Zudem ist es

schon lange gute Übung, über städtebauliche Verträge, Wettbewerbe und

Ähnliches die Qualität zu sichern und die künftige Bebauung zu definieren.

Haus & Grund fordert jetzt, die Ausrichtung einer Internationalen Bauausstellung für das Rosen-steinviertel zu prüfen, und verweist darauf, dass dafür bereits Ende der 1990er-Jahre ein Konzept erar-

beitet wurde. Das klingt plausibel,

denn wie sagte StZ-Chefredakteur

Joachim Dorfs: „Stuttgart steht exemplarisch für die Heraus-forderung vieler Städte.“

Zuletzt hatte Stuttgart 1927 eine

IBA, damals entstand die Wei-

ßenhofsiedlung, die international

Impulse gab und von der Stutt-

gart heute noch profitiert. Daran

sollten wir anknüpfen. Die Stadt der Architekten muss wieder einmal Maßstäbe setzen! Auch das könnte, neben einer Bürgerbeteiligung, dazu beitragen, die durch

Stuttgart 21 aufgerissenen Gräben wieder zuzuschütten.

„Wenn wir keine Gegner hätten, wäre belanglos, was wir tun.“ Diesen schönen Satz formulierte der Architekt Ole Scheeren beim besagten Kongress. Er hat uns zugegebenermaßen fasziniert. Ab heute lieben wir auch unsere Gegner – unsere Freunde aber immer noch etwas mehr.

Herzlichste Grüße an Freund und Feind

Ihr

Frank Peter Unterreiner, Herausgeber

P.S.: Gute Nachricht, der Mipim-Stand 2015 ist gesichert!

ImmobilienbriefSTUTTGARTAusgabe 152 www.immobilienbrief-stuttgart.de 08.07.2014

Inhaltsverzeichnis

Seite 2117 000 m2 umgesetzt• Büromarkt 1. Halbjahr

• Mieten gestiegen

• Leerstand gesunken

Messe wächst• Zehnte Halle kommt

Seite 5580 Millionen Euro Transaktionsvolumen• Investmentmarkt 1. Halbjahr

• Wie im Boomjahr 2007

Seite 7Alles wird teurer• Stuttgarter

Grundstücksmarktbericht

• Weniger ETW verkauft

Aurelis kauft• Industriegebäude in Böblingen

Seite 9Mietspiegel nicht repräsentativ• Immobilienprofessor kritisiert

• Zu wenig Mietverhältnisse

ausgewertet

Seite 10Hotel am Flughafen• Stinag investiert

Mipim-Stand• Auftritt 2015 gesichert

Seite 11ETW-Projekte• Weniger, dafür teurer

Seite 12Villa Breuninger• Loftwohnung statt Altar

Weißenhofsiedlung Stuttgart Quelle: Stuttgart

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Büromarkt Stuttgart 1. Halbjahr

117 000 Quadratmeter – sehr gutes Ergebnis Ein hoher Vermietungsumsatz, weiter sinkende Leerstände und eine gestiegene Spitzen- und Durchschnittsmiete prägen den Stuttgarter Büromarkt. Fazit: Ein starkes erstes Halbjahr!

117 000 Quadratmeter Büroflächenumsatz im ersten Halbjahr meldet Ellwanger & Geiger, auf 116 000

Quadratmeter kommt Colliers International Stuttgart. Das ist ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem

Vergleichsergebnis des Vorjahres und der stärkste Zuwachs in den deutschen Top-Bürometropolen.

Nach den Zahlen von JLL (Jones Lang LaSalle) konnte nur noch Berlin beim Flächenumsatz zulegen, und

zwar um 18,8 Prozent. Ansonsten lag der Rückgang zwischen 3,3 Prozent in Hamburg und 23,8 Prozent

in Köln. Alexander Veiel, Niederlassungsleiter von JLL, nennt für Stuttgart ein Vermietungsvolumen von

110 900 Quadratmetern und 3300 durch Eigennutzer belegte Quadratmeter in den ersten sechs Monaten.

Colliers beziffert den Umsatz durch Eigennutzer auf 7700 Quadratmeter.

Erwartung: Jahresergebnis über 200 000 Quadratmeter

„Damit setzt sich der positive Nachfragetrend aus dem Vorjahr fort“, freut sich Ulrich Nestel, Leiter

Bürovermietung bei Ellwanger & Geiger. Für das Gesamtjahr geht er von bis zu 220 000 Quadratmetern

Flächenumsatz aus. Vom „zweithöchsten Halbjahreswert, der bislang in der baden-württember-gischen Landeshauptstadt erzielt worden ist“, spricht Ralf Spieth, Partner Bürovermietung bei Colliers.

Er erwartet ein Jahresergebnis von über 200 000 Quadratmetern.

Die kleinteiligen Vermietungen überwogen

„Mit rund 26 Prozent beziehungsweise etwa 31 000 Quadratmetern lieferten kleinflächige Anmietungen erneut den größten Beitrag zum Flächenumsatz“, weiß Nestel. Etwa 27 000 Qua-

dratmeter und damit rund 23 Prozent des Vermietungsumsatzes hätten sich aus vier Großverträgen

im Flächensegment über 5000 Quadratmeter ergeben. „Zurückzuführen ist das hohe Ergebnis auf

eine überdurchschnittliche Vermietungsaktivität mit insgesamt 176 Abschlüssen, was im Vergleich zum

guten Ergebnis des Vorjahreszeitraumes eine weitere Zunahme um zirka 27 Prozent bedeutet“, freut

sich Spieth.

ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 2

PROJEKTE

Erweiterung MesseNach sieben Betriebsjahren stößt

die Landesmesse auf den Fildern

an ihre Grenzen. Daher soll für

45,5 Millionen Euro eine zehnte

Messehalle mit 14 500 m2 gebaut

werden; bislang beträgt die Hallen-

kapazität 105 000 m2. Ferner soll

am Westeingang ein Eingangsge-

bäude mit 650 m2 für Seminare

und Kongresse errichtet werden.

Insgesamt veranschlagt die Mes-

segesellschaft dafür 65,5 Millionen

Euro. Beide Maßnahmen waren be-

reits im siegreichen Wettbewerbs-

entwurf von Wulf Architekten vor-

gesehen, wurden damals aber aus

Kostengründen gestrichen. Jetzt

sollen sie bis Ende 2017 nachge-

holt werden – und werden dann

deutlich mehr kosten, als sie da-

mals gekostet hätten.

Energieneutrale SchuleIn Ostfildern-Ruit realisiert der Gene-

ralübernehmer Wolff & Müller

gemeinsam mit den Architekten-

büros Glück + Partner sowie Schäd-

ler & Zwerger eine zweigeschossige

Schule mit einer Grundfläche von

rund 3500 m2 für etwa 8 Millionen

Euro. Das Bundesministerium für

Wirtschaft und Energie hat das Pro-

jekt beim Ideenwettbewerb „Schule

2030 – Lernen mit Energie“ mit dem

Preis „Energieeffiziente Schule 2014“

in den Kategorien Gesamtkonzept

im Bereich Neubau und Innovative

Energieversorgung ausgezeichnet.

DEALS

Stuttgart 21-GrundstückHirotoni und Kommunalprojekt PPP

haben gemeinsam Ende Juni von der

Deutschen Bahn ein 1476 m2 Grund-

stück im Europaviertel, einem Teilareal

von Stuttgart 21, erworben. Dort soll

bis Mitte 2016 sowohl ein Hotel wie

auch Büroflächen mit zusammen 11

500 m2 BGF für 43,5 Millionen Euro

entstehen. Bei dem Standort handelt

es sich um das Baufeld 15 an der Heil-

bronner Straße, direkt neben dem Mi-

laneo. Es musste bislang für den Bau

der Stadtbahn freigehalten werden.

© Bankhaus Ellwanger & Geiger KG

Vermietungsleistungen Büroflächen Stuttgarter City (2002 – 1. Halbjahr 2014)

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

vermietete Fläche in € Spitzenmiete City €/m²

Durchschnittsmiete City €/m²

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 3

Nachfrage kam von IT, Telekommunikation und Industrie

Die größte Büroflächennachfrage war laut Nestel bei Unternehmen aus dem IT- beziehungsweise

Telekommunikationsbereich sowie aus der Industrie zu beobachten. Insgesamt wurden rund

30 800 Quadratmeter in der Stuttgarter City und etwa 37 300 Quadratmeter in der Stuttgarter Innenstadt vermietet, den beiden umsatzstärksten Teilmärkten. Am wenigsten wurde in Degerloch mit

1100 Quadratmetern vermietet.

20,60 Euro Spitzenmiete – neuer Rekord

„Nachdem sich der Mietpreis im Spitzensegment in den vergangenen beiden Jahren bei stabilen 20 Euro je

Quadratmeter gehalten hatte, stieg die Spitzenmiete nun auf 20,60 Euro“, sagt Nestel. Sie sei beispielswei-

se in der Kronprinzstraße erzielt worden. „Das ist ein neues Rekordniveau“, stellt Spieth fest.

„Auch die Durchschnittsmiete erzielte mit 12,40 Euro einen neuen Höchstwert. Nur gegen Ende

des Jahres 2012 konnte dieser Wert schon einmal verzeichnet werden“, sagt er. Ellwanger & Geiger nennt

rund 12,60 Euro, deutlich über dem Vorjahresvergleichswert von 11,50 Euro.

MARKT

Kaum FlächenangebotNur acht Optionen haben Büromieter,

wenn sie in Stuttgart kurzfristig eine

Fläche ab 5000 m2 benötigen. Davon

entfallen drei auf Projekte, die bis

Jahresende bezugsfertig sind, drei auf

neue Bestandsgebäude und zwei auf

ältere. Auch nur acht Optionen ha-

ben Suchende in Zürich, in Genf sind

es mit sechs am wenigsten, ermittelte

Colliers International Deutschland. In

Düsseldorf können 35 Großflächen

angemietet werden, in Frankfurt 40,

in Berlin 42, in München 47 und in

Hamburg 49. In Moskau gibt es mit

98 Optionen die größte Auswahl,

gefolgt von Paris mit 66. Untersucht

wurden 24 europäische Standorte.

UNTERNEHMEN

Dreso übernimmt Thurm & DingesDrees & Sommer hat das Stuttgar-

ter TGA-Planungsbüro Thurm &

Dinges übernommen. Das Unter-

nehmen wird komplett integriert,

die 37 Mitarbeiter in Stuttgart und

Basel übernommen. Thurm & Din-

ges, 1971 gegründet, zählt laut

Drees & Sommer zu den führenden

Ingenieurbüros in der technischen

Gebäudeausrüstung und erwirt-

schaftete 2013 einen Umsatz von

3,6 Millionen Euro.

0

Leerstände in Teilmärkten in m² ( Vergleich Halbjahr 2013/Halbjahr 2014)

62.2

00

60.000

40.000

80.000

100.000

60.0

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49.9

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21.0

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13.1

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24.7

00

22.4

00

52.0

00

10.2

00

- 20,

7 %

- 19,

4 %

-30,

4 %

- 21,

3 %

- 3,0

%

- 39,

8 %

- 11,

5 %

- 18,

8 %

- 12,

8 %

© Bankhaus Ellwanger & Geiger KG

20.000

City Innenstadt Vaihingen/Möhringen

Fasanenhof Feuerbach/Zuffenhausen

Degerloch Weilimdorf Cannstatt/Wangen

Leinfelden-Echterdingen

Wenn Zeit ihr kostbarstes Gut ist, lassen Sie besser uns Ihr Projekt managen.

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Hohe Umsätze in City und Innenstadt

Vor allem in den Teilmärkten City und Innenstadt kam es durch zahlreiche Vermietungen in Neubauob-

jekten beziehungsweise Projekten zu einer deutlichen Erhöhung der durchschnittlich erreichten Mieten.

„Insbesondere Abschlüsse ab 17,50 Euro sowie Anmietungen im darunter liegenden Preisseg-ment ab 15 Euro konnten wir wieder vermehrt registrieren. Wir gehen davon aus, dass sich dieser

Trend fortsetzt“, meint Spieth.

Leerstand weiter auf 4,2 Prozent gesunken

„Das Angebot an Büroflächen hat sich durch die starke Nachfrage weiter verknappt“, sagt Nestel.

So lag die Leerstandsquote zum ersten Halbjahr bei etwa 4,2 Prozent, Ende Juni 2013 waren es noch

5,4 Prozent. Reduziert hat sich das Angebot an Büroflächen vor allem in der Stuttgarter City (62 200 Quadratmeter) und der Innenstadt (60 000 Quadratmeter) sowie dem Teilmarkt Weilim-dorf (24 700 Quadratmeter). „Der Leerstand ist so niedrig wie seit zwölf Jahren nicht mehr, der Bedarf

kann zunehmend schwerer gedeckt werden“, stellt Ulrich Nestel fest. Die Revitalisierung älterer Büroge-

bäude wäre daher sinnvoll.

Hoher Vorvermietungsstand

Das Fertigstellungsvolumen 2014 beziffert Ellwanger & Geiger auf 83 100 Quadratmeter, davon sind 44 200 Quadratmeter vergeben. 2015 sollen 75 300 Quadratmeter auf den Markt kommen,

wobei 64 100 Quadratmeter bereits einen Nutzer haben. 2016 sind es nach heutigem Stand 52 400 Qua-

dratmeter Fertigstellungsvolumen, davon sind 22 500 Quadratmeter vergeben. n

ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 4

UNTERNEHMEN

Bilfinger managt PortfolioDas Investmenthaus FLE beauftrag-

te Bilfinger Real Estate mit dem Pro-

perty- und Asset Management von

neun Bürogebäuden in Stuttgart,

Pforzheim, Freiburg und Karlsruhe

mit einer Fläche von über 50 000 m2.

GSK berät AnleiheemittentenDie Sozietät GSK Stockmann + Kolle-

gen hat mit einem Team um die An-

wältin Anne de Boer jüngst zwei Pro-

jektentwickler aus der Region bei der

Emission einer Immobilienprojektan-

leihe beraten. Zum einen die Schwä-

bische Wohnungs AG für die Anleihe

zum Bau des Hotel- und Wohnturms

Cloud No. 7 im Stuttgarter Europa-

viertel. Zum anderen die Gewa für

die Anleihe zur Realisierung des

Wohnhochhauses mit einem Nordic

Hotel im Sockel in Fellbach.

VERMIETUNGEN

DokumentenserviceIm Industriepark Filderstadt-Bonlan-

den mietet der Dokumenten- und

Datenservice Wandel in der Fabrik-

straße 17 eine 795 m2 große Büro-

und Lagerfläche. Vermieter ist die

Grundstücksgemeinschaft Gutperle

und Partner, Dr. Lübke & Kelber ver-

mittelte.

Ihr real estate Partner sollte Ihnen nIcht zeIgen wIe Ihr neuer standort aussIeht, sondern wIe er In 10 Jahren aussehen wIrd.

Bankhaus EllwangEr & gEigEr kgBörsenplatz 1, 70174 stuttgart

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www.ellwanger-geiger.de

Die größten Abschlüsse des 1. Halbjahrs

• 11 000 Quadratmeter mietete Daimler Financial Services im Projekt Skyline von Bülow.

• Fast 7000 Quadratmeter nahm Bosch in der Maybachstraße 6/6a von Wachter ab. Der Mietpreis

beträgt etwa 10 Euro.

• 6000 Quadratmeter mietete Leitz im Feuerbacher Leitz-Areal von 1A Immobilien zurück. Dieser Ver-

trag fließt laut den Gif-Richtlinien nicht in den Flächenumsatz ein, aufgrund der Größe wollen wir ihn

aber trotzdem erwähnen.

• 5800 Quadratmeter wird das Stadtmessungsamt im Zeppelin Carré belegen.

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Investmentmarkt Stuttgart 1. Halbjahr

Höchster Umsatz seit dem Boomjahr 2007 580 Millionen Euro wurden im ersten Halbjahr am Stuttgarter Gewerbeimmobilienmarkt inves-tiert. Das sind rund 30 Prozent oder 145 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein wei-teres Premiumjahr zeichnet sich ab.

„Im ersten Quartal dominierte der Non-Core-Bereich, im zweiten Quartal das Core-Segment“, sagt Frank Leukhardt, Geschäftsführer bei Colliers International Stuttgart. Das sei jedoch nicht Ausdruck

einer geänderten Anlagestrategie, sondern dem Verkauf vom Kronprinzbau und Caleido im zweiten Quar-

tal geschuldet. „Sowohl im Core- wie auch im risikoreicheren Core-Plus- und Value-Add-Segment verzeichnen wir im Büro- wie auch im Handelsbereich eine rege Nachfrage nationaler und inter-nationaler Investoren“, stellt er klar. Das Transaktionsvolumen sei insbesondere von der Verfügbarkeit

in den einzelnen Anlageklassen abhängig.

Über 1 Milliarde Euro Transaktionsvolumen bis Jahresende?

„Wie im ersten Quartal 2014 prognostiziert, wurden im zweiten Quartal größere Transaktionen im höheren zweistelligen Millionenbereich vollzogen, sodass wir für den Stuttgarter Investment-

markt auch in diesem Jahr ein sehr gutes Ergebnis erwarten“, berichtet Björn Holzwarth, Leiter Immobi-

lien bei Ellwanger & Geiger. Er geht von deutlich über 800 Millionen Euro aus. Leukhardt ist optimistischer

und geht von über 1 Milliarde Euro aus.

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr rund 30 Transaktionen getätigt, davon etwas mehr als die Hälfte im

einstelligen Millionenbereich. Der Fokus der Investoren lag laut Holzwarth auf der Nutzungsart Büro mit rund 82 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen, gefolgt von Grundstücken mit etwa 10 Prozent.

Wenig Fertigstellungen, Bestandsobjekte dominierten

Vom Umsatz entfielen laut Leukhardt 525 Millionen Euro auf gewerbliche Investments, der Rest auf großvolu-

mige Wohnprojekte. Zudem hätten aufgrund des geringen Fertigstellungsvolumens Bestandsobjekte dominiert.

Offene Fonds und Spezialfonds verkauften am meisten

„Als Käufer waren Reits mit rund 39 Prozent am Transaktionsvolumen am aktivsten. Mit jeweils

11 Prozent folgten die Gruppe der privaten Investoren und Family Offices, offene Fonds und Spezialfonds

ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 5

VERMIETUNGEN

Krankenkasse für Salamander-ArealDie Mhplus Krankenkasse mietet

3500 m2 Bürofläche im Salamander-

Areal in Kornwestheim, rund 180 Mit-

arbeiter aus der Ludwigsburger

Hauptverwaltung ziehen in die ehe-

malige Schuhfabrik. Vermieter ist eine

Projektgesellschaft der Immovation.

Produktionshalle RuitBelfor Dehade, ein Unternehmen

für die Instandsetzung von Ma-

schinen und Anlagen, mietet in

Ostfildern-Ruit, Senefelderstraße

19, eine 1050 m2 große Produk-

tionshalle. Realogis vermittelte.

Internetagentur im OfficiumDie Internetagentur Anders und Sehr

mietet 399 m² Bürofläche in der Heß-

brühlstraße in Stuttgart-Vaihingen im

Officium an. Vermittelnd tätig war

Engel & Völkers Commercial Stuttgart.

Physiotherapie OlgaeckEine Praxis für Physiotherapie hat

200 m2 am Olgaeck im Büro- und

Geschäftshaus Charlottenstraße 44

gemietet. Eigentümer der Immobi-

lie ist eine Privatperson, Immoraum

Real Estate Advisors vermittelte.

BF.direkt AG · Stuttgart T +49 (0) 711 / 22 55 44 - [email protected]

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Transaktionsvolumen in Stuttgart 2004 bis Q2 2014 – in Mio. € – inkl. Wohnen ab 2010

340 500 1.500 1.800 500 320 460 340 1.132 934 525

160

423

76

55

0 Mio. €

200 Mio. €

400 Mio. €

600 Mio. €

800 Mio. €

1.000 Mio. €

1.200 Mio. €

1.400 Mio. €

1.600 Mio. €

1.800 Mio. €

2.000 Mio. €

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Q2 2014

Gewerbe Wohnen Ø Gewerbe (inkl. 06/07) Ø Gewerbe (exkl. 06/07)

783

566

Quelle: Colliers International Stuttgart GmbH

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 6

HOCHSCHULEN

Neuer ZertifikationslehrgangIm Herbst bietet die HfWU Hoch-

schule für Wirtschaft und Umwelt

Nürtingen-Geislingen den Zertifi-

kationslehrgang „Projektentwick-

lung und nachhaltiges Portfolioma-

nagement im Bestand“ mit dem

Abschluss „Geprüfte/r Portfolioma-

nager/in Wohnimmobilien (WAF)“

an. Der Lehrgang findet an sieben

Wochenenden von Oktober bis März

statt. Themen sind die Grundlagen

der Wohnungswirtschaft, der Stadt-

entwicklung, der Projektentwicklung

sowie der Bau- und Gebäudetech-

nik. Außerdem werden die Themen

Bestandsentwicklung, Finanzen,

Investitions- und Wirtschaftlich-

keitsberechnung, Steuerrecht, Pro-

jektmanagement, Portfolioanalyse

und Investitionsstrategien behandelt.

www.hfwu.de/zertifikatslehrgang .

ERM-MedienpreisAuch in diesem Jahr schreibt die

HfWU Hochschule für Wirtschaft

und Umwelt Nürtingen-Geislingen

wieder den ERM-Medienpreis aus.

Der vom Studiengang Energie- und

Ressourcenmanagement (ERM) der

Hochschule initiierte Wettbewerb ist

mit insgesamt 2000 Euro dotiert. Bis

zum 15. Juli sind Journalisten aufge-

rufen, redaktionelle Beiträge einzu-

reichen, die das Interesse und Ver-

ständnis für Fragen der nachhaltigen

Entwicklung fördern. www.hfwu.

de/de/hochschulkommunikation/

erm-medienpreis.html .

sowie die Projektentwickler beziehungsweise Bauträger“, sagt Holzwarth. Auf der Verkäuferseite seien

offene Fonds und Spezialfonds mit 42 Prozent des Transaktionsvolumens die dominierende Gruppe.

Projektentwickler und Bauträger seien mit rund 23 Prozent auf der Verkäuferseite ebenfalls sehr aktiv

gewesen. Weitere Verkäufergruppen spielten laut Holzwarth nur eine untergeordnete Rolle.

Die Spitzenrenditen sind weiter gesunken

Die Spitzenrenditen sind wegen des engen Angebots und der regen Nachfrage erneut leicht gesunken,

sagt Frank Leukhardt: „Für Büroobjekte sanken sie seit dem ersten Quartal von 5,2 auf 5,1 Pro-zent.“ JLL nennt gar eine von 4,8 auf 4,7 Prozent zurückgegangene Spitzenrendite. n

www.flugfeld-unternehmer.info

Die gemeinnützige Stiftung Patienten-Heimversorgung (PHV) baut auf dem Flugfeld –in der Parkstadt-Ost – ein Dialysezentrum mit zugehörigem Nephrologischen Zentrum. Neben Nahversorgungsmöglichkeiten in direkter Nähe sichert die zentrale Lage für Patienten und Besucher eine gute Erreichbarkeit. Bereits Ende 2015 soll die Einrich-tung von Sindelfingen auf das Flugfeld ziehen. Weitere Infos finden Sie unter

Optimale Voraussetzungenfür medizinische Fachkompetenz.

345-13-060_AZ_Immobrief_11.indd 2 28.05.14 16:03

Transaktionsvolumen nach Nutzungsart 2012 bis Q2 2014 – gewerbliches Transaktionsvolumen

56%

BüroEinzelhandelMischnutzungGrundstückeSonstigeIndustrie/LogistikHotel

34% Gesamtvolumen: 525 Mio. €

30%

39%

20%

7% 2% 2%

1%

53%

23%

6%

8%

10%

2012

Q2 2014

2013

Gesamtvolumen: 934 Mio. €

Gesamtvolumen: 1.132 Mio. € 7%

3%

Quelle: Colliers International Stuttgart GmbH

Die größten Deals des 1. Halbjahrs

• Für etwa 145 Millionen Euro erwarb Hines Immobilien von CS Euro Real den Kronprinzbau in der City.

• Für über 70 Millionen Euro sicherte sich Hines Immobilien das Caleido am Österreichischen Platz von

Hochtief Projektentwicklung.

• Volkswagen Immobilien hat von Deltona Real Estate auf dem XCEL-Business-Campus 50 000 Qua-

dratmeter Grundstücksfläche und 52 000 Quadratmeter BGF erworben. Den Preis kennen wir nicht,

wir schätzen ihn auf etwa 50 Millionen Euro.

• Der Fondsmanager FLE bezahlte etwa 40 Millionen Euro für das Bürogebäude Compass in Degerloch.

Verkäufer ist die UBS mit dem offenen Fonds Euroinvest.

• Wohninvest erwarb von der SSB das Verwaltungsgebäude Albstraße 14/Schöttlestraße 6–10. Wir

gehen von einem Kaufpreis von über 30 Millionen Euro aus.

• Für knapp unter 25 Millionen Euro veräußerte die Royal Bank of Scotland den Bülow-Turm an eine

von Alpina Real Estate verwaltete Luxemburger Gesellschaft.

• Patrizia Immobilien hat das Vier-Sterne-Hotel Arcotel Camino für zirka 24 Millionen Euro von

HCI Capital erworben.

• Das Posto’s in der Alten Poststraße veräußerte eine niederländische Private-Equity-Gesellschaft für

etwa 20 Millionen Euro an einen Privatinvestor.

Transaktionsvolumen nach Verkäufer- und Käufergruppen Q2 2014 – Gesamt: 525 Mio. €

-60% -40% -20% 0% 20% 40% 60%

Vermögensverwalter (Asset/Fund Manager)Banken

Corporates/ EigennutzerProjektentwickler/Bauträger

Geschlossene ImmobilienfondsImmobilien AGs

Offene Immobilienfonds/SpezialfondsÖffentliche Hand

Opportunity Fonds/Private Equity FondsPrivate Investoren/Family Offices

REITsSonstige Investoren/Unbekannt

VersicherungenPensionskassen/Pensionsfonds

Verkäufer Käufer

Quelle: Colliers International Stuttgart GmbH

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 7

Stuttgarter Grundstücksmarktbericht und Marktreport IVD

Alles wird immer teurerRückläufige Verkaufsfälle und stark steigende Preise in allen Segmenten kennzeichnen den Stuttgarter Wohnungsmarkt. Daran wird sich tendenziell nichts ändern, meint der Gutach-terausschuss der Landeshauptstadt. Dies sieht auch der IVD Süd in seinem Marktbericht Stuttgart so.

5982 Kaufverträge registrierte der Gutachterausschuss 2013, ein Rückgang um 390 Verträge. Erstmals seit 2002 sei die Zahl von 6000 Verträgen unterschritten worden, sagt der Ausschussvorsitzende

Karlheinz Jäger. Der Geldumsatz habe mit 2,57 Milliarden nur um 3 Millionen unter dem Wert von 2012

gelegen. Das würde das gestiegene Preisniveau bei Wohnimmobilien und den hohen Umsatz bei Gewerbe-

immobilien widerspiegeln.

Weniger Verkäufe bei Eigentumswohnungen

Die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen sank deutlich von 4517 auf 4184, was Jäger auf das gerin-

gere Angebot zurückführt. In der Zehn-Jahres-Betrachtung wurde 2006 mit 4042 Einheiten am wenigsten

verkauft, 2005 mit 5085 am meisten. Insbesondere die Zahl der verkauften Neubauwohnungen sank 2013 deutlich: Um 202 auf 508.

Erstmals in den vergangenen 20 Jahren stellte der Gutachterausschuss eine zweistellige Preissteigerung bei

Eigentumswohnungen fest: Um bis zu 12 Prozent bei Wiederverkäufen. Hier stieg der Durchschnittspreis

bei Baujahr bis 1949 von 1933 auf 2198 Euro und bei Baujahr nach 1949 von 2095 auf 2254 Euro. Der

Spitzenpreis von 10 791 Euro wurde für eine Wohnung Baujahr 1984 in Stuttgart-Nord erzielt. Der Preis für eine neue Eigentumswohnung stieg um durchschnittlich 4,5 Prozent auf 3836 Euro. Der Preisindex

ist hier seit 1999 von 100 auf 120 Punkte gestiegen, bei Bestandswohnungen von 100 auf 137.

Der IVD Süd nennt für eine Bestandswohnung mit gutem Wohnwert einen Preis von durchschnittlich

3000 Euro, bei einer Neubauwohnung von 4950 Euro.

Mehr Villen verkauft, weniger Einfamilienhäuser

„Bei den bebauten Wohnbaugrundstücken waren die Vertragszahlen allgemein rückläufig“, sagt Mar-

tin Weller, Leiter der Kaufpreissammlung. So sank die Anzahl der verkauften Einfamilienhäuser von 292

auf 254, die der Reihenhäuser von 187 auf 147. Bei Villen und Landhäuser hingegen stiegen die Verkäufe

von 5 auf 18.

„Die Anleger haben das Segment der Dreifamilienhäuser entdeckt“, stellt Weller fest. Hier haben die

Verkäufe von 119 auf 169 zugelegt. Bei den reinen Mehrfamilienhäusern sanken die Verkaufsfälle von 127 auf 107, bei solchen mit Gewerbe nahmen sie hingegen um drei auf 100 zu.

DEALS

Geschäftshaus GärtringenRynda Germany hat ein Büro- und

Geschäftshaus mit 3085 m2 Mietflä-

che in Gärtringen, Landkreis Böblin-

gen, an einen Privatinvestor veräu-

ßert. Nutzer sind unter anderem

Realkontor, Alpha Business Solu-

tions und Lading, Bukowski Steuer-

beratungsgesellschaft. Der Verkäu-

fer wurde von Blue Estate und der

Käufer von Lutz-Finanz betreut.

Aurelis kauft IndustrieobjektAurelis Real Estate hat in Böblingen

ein Industrie- und Logistikgebäude

an der Herrenberger Straße 110 mit

einer Mietfläche von 29 900 m² für

9,5 Millionen von Multek Europe er-

worben. Innerhalb der nächsten vier

Jahre plant Aurelis umfangreiche

Investitionen, die je nach Mieterbe-

dürfnissen unterschiedlich ausfallen

können. Derzeit weist das Gebäude

einen Vermietungsstand von 5 Pro-

zent aus. Das Konzept von Aurelis

sieht eine Lösung für Industrie- und

Gewerbenutzer mit flexibel kom-

binierbaren Mietflächen zwischen

1800 m² und 4500 m² vor. Der Ver-

käufer hatt Berendes & Widmann

Immobilien mit der Vermittlung

beauftragt.

Jürgen R. Herrmann Wirtschaftsprüfer

Experten-Kanzlei für Makler- und

Bauträgerprüfung (MaBV)

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 8

DEALS

Logistikzentrum HerrenbergPooleen Investments, ein Investo-

renkonsortium aus Irland, hat das

2007 erworbene Logistikobjekt

Hertzstraße 3 im Gewerbegebiet

Herrenberg-Gültstein veräußert.

Käufer des 1991 erbauten Logis-

tikzentrums mit rund 9000 m2 ist

ein Unternehmen aus Herrenberg.

Mieter ist Asid Bonz, ein Anbieter

von medizinischen Verbrauchsma-

terialien. Die Transaktion wurde

durch Immoraum Real Estate Ad-

visors vermittelt. Der Käufer wur-

de durch Menold Bezler Rechts-

anwälte, der Verkäufer durch die

Wirtschaftsprüfungs- und Steuer-

beratungsgesellschaft Bansbach

beraten.

PERSONEN

Buschmann neuer RVI-GeschäftsführerCarsten Buschmann, einst tech-

nischer Leiter bei der Wüstenrot

Haus- und Städtebau, ist neuer

zweiter Geschäftsführer der RVI.

Dort verantwortet er unter ande-

rem den Bau von rund 600 Woh-

nungen in der Esslinger Weststadt.

Für das Projekt wurde jüngst der

Vertrag mit der Stadt Esslingen un-

terzeichnet.

Bei bebauten Grundstücken registrierte der Gutachterausschuss eine Preissteigerung von 3,5 bis 7 Prozent je nach Segment, wobei sich Mehrfamilienhäuser am stärksten verteuert hätten. Hier wird auch in nächster Zeit eine Preissteigerung in gleicher Höhe erwartet, das erste Quartal 2014 habe dies bestätigt. Der Preisindex für Einfamilienhäuser ist seit 1999 von 96 auf 122 gestiegen, für Mehr-

familienhäuser von 103 auf 148.

Bodenrichtwerte sind in ganz Stuttgart gestiegen

Sehr deutlich gestiegen sind die Bodenrichtwerte. Der Gutachterausschuss hob sie für den Geschoss-wohnungsbau bei verdichteter Bauweise stadtweit um 10 Prozent an. 50 Grundstücke wurden in

diesem Segment verkauft, exakt die gleiche Anzahl wie 2012. Bei den Verkaufsfällen lag der erzielte Preis

zwischen 442 und 1786 Euro.

Die Zahl der verkauften Grundstücke für Ein- bis Dreifamilienhäuser nahm von 70 auf 89 zu. Hier hob der Gut-

achterausschuss die Bodenrichtwerte sogar um 10 bis 15 Prozent an, beispielsweise in den Bereichen Nord und

Neckar um 10 Prozent und auf den Fildern und im Süden um 15 Prozent. Der höchste Wert wurde für Bereiche

des Killesbergs mit 1640 Euro festgelegt, der niedrigste in Mühlhausen und Zazenhausen mit 430 Euro. n

Der Grundstücksmarktbericht 2014 ist für 35 Euro erhältlich, der Bodenrichtwertatlas für 55 Euro, zuzüglich

Versandkosten. Statt der bisherigen DVD gibt es einen Internetzugang, über den unter anderem die Bo-

denrichtwerte auf Flurstückebene erhoben werden können. Der Einführungspreis beträgt 180 Euro, später

300 Euro im Jahr. Zonale Bodenrichtwerte und der allgemeine Teil des Grundstücksmarktberichts können

kostenlos eingesehen werden unter www.stuttgart.de/gutachterausschuss.

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 9

TERMINE

Plätze in DeutschlandDie Fotoausstellung „Plätze in

Deutschland 1950 und heute – eine

Gegenüberstellung“ ist bis 18. Juli

im Haus der Architekten, Danne-

ckerstraße 54 in Stuttgart, zu sehen.

WETTBEWERBE

HPP gewinnt FilderhalleNachdem HPP Architekten für die

Filderhalle in Leinfelden-Echter-

dingen im Februar einen von zwei

ersten Preisen gewann, erhielt der

überarbeitete Entwurf für die Er-

weiterung des Kongress- und Ta-

gungszentrums nun den Zuschlag.

STANDORT

Ehrliche StuttgarterEin Fahrrad klauen ist kein Kavaliers-

delikt. Zumindest nicht in Stuttgart.

Pro 100 000 Einwohner werden hier

nur 152 Drahtesel entwendet. Das ist

Platz 74 unter 80 deutschen Städten.

Deutlich leichtfertiger gehen nach ei-

ner Erhebung des Portals Geld.de un-

sere badischen Brüder und Schwestern

mit fremdem Eigentum um. So beträgt

die Diebstahlquote in Mannheim 655

Räder pro 100 000 Einwohner und in

Karlsruhe gar 662. Das ist jedoch gar

nichts gegen den Spitzenreiter Magde-

burg mit 1665 Rädern. Auch die Bun-

deshauptstadt ist mit 786 gemopsten

Drahteseln gut dabei. Analog zu Stutt-

gart liegen die anderen untersuchten

Städte aus der Metropolregion ganz

hinten: Reutlingen mit 279 gestohle-

nen Rädern, Heilbronn mit 193 und

Pforzheim mit 122.

www.wohninvest.de

HfWU-Professor Robert Göötz kritisiert:

Mietspiegel nicht repräsentativ Mindestens 16 360 Mietverhältnisse müssten ausgewertet werden, damit der Stuttgarter Mietspiegel repräsentativ ist. Die tatsächlich erfassten Daten von maximal 2500 Mietver-trägen reichen bei Weitem nicht aus.

„Mietspiegel stellen ohne Zweifel eine sinnvolle und notwendige Orientierungshilfe dar“, meint Robert

Göötz, Dekan des Studiengangs Immobilienwirtschaft an der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Um-

welt Nürtingen-Geislingen und Leiter des Idiw Institut der Immobilienwirtschaft. Diese würden als Maß-stab für Verträge, Kappungsgrenzen und manches mehr herangezogen. Dafür sieht er aber den

Stuttgarter Mietspiegel als ungeeignet an.

Göötz griff auf die Daten der Zensus-Erhebung 2011 zurück und ermittelte daraus für jede Wohnungs-

größe und für jede Baujahrklasse, wie viele Verträge ausgewertet werden müssten, damit das Ergebnis

repräsentativ ist. Repräsentativ heißt eine 95-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Wert der Stichprobe

mit einer maximalen Abweichung von 3 Prozent dem tatsächlichen Wert entspricht.

Knapp 200 000 Mietwohnungen gibt es in Stuttgart

1048 Mietverträge müssten laut Göötz allein in der Altersklasse vor 1979 und in der Größenklasse 70 und

mehr Quadratmeter ausgewertet werden, hier ist laut Zensus der Bestand mit 84 270 Mietwohnungen am

größten. Immerhin noch 153 Mietverträge müssten in der Altersklasse ab 2005 und in der Größenklasse

30 bis 39 Quadratmeter erfasst werden, hier ist der Bestand mit 511 Einheiten am kleinsten. Insgesamt gibt

es in der Landeshauptstadt laut Zensus 198 393 vermietete Wohnungen.

Robert Göötz hält es auch für einen Fehler, dass das Segment der Mietwohnungen unter 30 Quadratmetern nicht erfasst wird, es beträgt immerhin 5,7 Prozent des Bestands. Würde es berück-

sichtigt, müssten für einen aussagefähigen Mietspiegel 18 831 Mietverträge erfasst werden.

Zwei Mietspiegel: Für Bestandsverträge und neue Abschlüsse

Das Problem der mangelnden Repräsentativität ist laut Göötz auch den gesetzlichen Vorgaben geschuldet. Denn es dürfen nur Verträge berücksichtigt werden, bei denen die Miete in den vergangenen

vier Jahren vereinbart oder geändert wurde. Doch auch Mietverhältnisse, bei denen es keine Änderung

gab, zeigen nach Ansicht des Immobilienprofessors die Wirklichkeit des Marktes. „Der Mietspiegel sollte

aufgeteilt werden in einen Mietspiegel für Bestandsmieten und einen Mietspiegel für neue oder in jüngs-

ter Zeit abgeschlossene Mietverträge“, fordert er daher. Sollte dies und eine ausreichende Anzahl an ausgewerteter Verträge nicht gewährleistet sein, würde der Stuttgarter Mietspiegel weiter an der Marktwirklichkeit vorbeigehen. n

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 10

STANDORT

Mipim-Stand gesichertStuttgart wird 2015 wieder mit

einem Stand auf der internatio-

nalen Immobilienmesse in Cannes

vertreten sein. Wirtschaftsförde-

rin Ines Aufrecht gelang es, als

Hauptsponsoren die LBBW sowie

LBBW Immobilien zu gewinnen.

Weitere Standpartner sind Colliers

International Stuttgart, Drees &

Sommer, Ellwanger & Geiger, Epple,

Strabag, die Wirtschaftsförderung

Region Stuttgart sowie die beiden

Veranstalter Stadt Stuttgart und

IWS Immobilienwirtschaft Stutt-

gart. Damit hat sich die Zahl der

Standpartner abermals verkleinert.

Medienpartner bleibt der Immobi-

lienbrief Stuttgart.

Passantenfrequenz Königstraße10 045 Passanten pro Stunde zähl-

te Engel & Völkers Commercial

auf Höhe der Königstraße 12 in

Stuttgart am Samstag, dem 10. Mai.

Das ist Platz vier nach den beiden

Münchener Lagen Kaufinger Straße

(16 653 Passanten) und Neuhau-

ser Straße (13 787) sowie der Köl-

ner Schildergasse (11 281). Dann

folgt die Bahnhofstraße in Hanno-

ver (8794) und – interessant! – mit

deutlichem Abstand die Königstra-

ße 21 in Stuttgart mit „nur“ 8245

Passanten. JLL zählte übrigens am

29. März auf der Königstraße 12 655

Passanten, das war Platz drei nach

der Schildergasse in Köln (14 590)

und der Hohen Straße ebenfalls in

Köln (12 795).

Drittes Hotel am Flughafen Stuttgart

Stinag baut Viersterneplus-HerbergeBis Ende 2017 will die Stinag Stuttgart Invest für über 45 Millionen Euro ein Hotel in der Kate-gorie Viersterneplus errichten, dafür wird das Verwaltungsgebäude der Gesellschaft Flugha-fen Stuttgart abgerissen.

260 Zimmer und einen 1500 Quadratmeter großen Konferenz- und Bankettbereich soll das neue, sechsge-

schossige Hotel bekommen. Es entsteht in Erbpacht auf einem 6800 Quadratmeter großen Grundstück, auf

dem derzeit noch das 1971 bezogene Flughafen-Verwaltungsgebäude steht. Dieses gilt als energetisch veraltet,

schon länger ist daher bekannt, dass es abgerissen werden soll. Der neue Verwaltungssitz ist inzwischen im Bau.

Verhandlungen mit dem Betreiber laufen

Jetzt haben der Flughafen Stuttgart und Stinag einen Letter of Intent geschlossen. Mit dem Betreiber, einem

internationalen Hotelkonzern, würden die Verhandlungen laufen. „Um weitere internationale Messen und Kongresse nach Stuttgart zu holen, sind zusätzliche Kapazitäten hier am Flughafen dringend nötig“, urteilt Flughafen-Geschäftsführer Georg Fundel. Baubeginn für das neue Hotel neben dem Inter-

nationalen Kongresszentrum der Landesmesse sei Anfang 2016. Die Endhaltestelle der verlängerten Stadt-

bahn U 6 werde sich nach Fertigstellung direkt vor dem Hotel befinden, der Aufgang aus dem Flughafen-

Fernbahnhof als Teil des Bahnprojekts Stuttgart 21 sei neben dem Hotel auf der Messepiazza vorgesehen.

Stinag: 100 Millionen Euro am Flughafen investiert

„Wir werden damit an diesem Standort zusammen mit dem Bestandshotel Airport Stuttgart knapp

100 Millionen Euro investiert haben“, sagt Peter May, Vorstandsvorsitzender der Stinag. Der Stinag gehört bereits das 2007 eröffnete, etwa 50 Millionen Euro teure neue Möwenpick-Hotel mit 326 Zimmern auf der anderen Seite der Flughafenstraße. Das dritte Hotel am Flughafen ist das Grand

City Airport Hotel Stuttgart mit 229 Zimmern. Dabei handelt es sich um das ehemalige Mövenpick-Hotel;

seit Januar 2012 firmiert es unter dem neuen Namen. n

Das Flughafen-Verwaltungsgebäude (links) weicht einem Hotel

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STANDORT

Stuttgart verdreifacht FörderungStuttgarts OB Kuhn hält an sei-

nem Programm zur Schaffung

von bezahlbarem Wohnraum in

Stuttgart fest und verdreifacht die

Fördermittel dazu. Allerdings sind

laut neuer Erhebung nicht mehr

die angepeilten 1400 Sozialwoh-

nungen bis 2018 realistisch, son-

dern nur 1035. In den vergange-

nen fünf Jahren wurde der Bau von

349 Wohnungen gefördert, davon

275 Sozialmietwohnungen und 74

Mietwohnungen für mittlere Ein-

kommensbezieher.

In den vergangenen zwei Jahr-

zehnten ist der Bestand an geför-

dertem Wohnraum um fast ein

Fünftel geschrumpft. Dieser Trend

setzt sich fort, da Wohnungen aus

der Belegungsbindung fallen. Dem

will Kuhn entgegenwirken, die

Stadt investiert daher 2014/2015

19,5 Millionen Euro an Zuschüssen

und Grundstückssubventionen. Da-

von entfallen 11 Millionen Euro auf

die Förderung für 500 Wohnungen

im sozialen Mietwohnungsbau und

jährlich 100 Mietwohnungen für

Bezieher mittlerer Einkommen. Die

restlichen 8,5 Millionen Euro flie-

ßen in das Programm Preiswertes

Wohneigentum für junge Familien

mit 100 Wohneinheiten im Jahr so-

wie in das Familienbauprogramm

mit 200 Wohneinheiten. Neben

der Erhöhung der Zahl der neu ge-

bauten geförderten Wohnungen

ist der Erhalt von preisgünstigem

Wohnraum mit städtischen Bele-

gungsrechten von Bedeutung. Da-

für ist eine Nachsubventionierung

zum Erhalt der Mietpreisbindung

notwendig, für die 2,7 Millionen

Euro im Haushalt 2014/2015 be-

reitstehen.

Studie ETW-Projekte in der Stuttgarter Innenstadt

Wenig Wohnungen, dafür teuer5000 Euro pro Quadratmeter kostet eine neue Eigentumswohnung in der Stuttgarter Innen-stadt im gewichteten Durchschnitt. Lediglich 24 Projekte mit 417 Einheiten und 44 500 Qua-dratmetern Wohnfläche sind im Bau oder der Vermarktung, ermittelte Bulwien-Gesa. Immer-hin ein Vorhaben mehr als im Vorjahr.

16 der betrachteten Projekte mit durchschnittlich 22 Wohneinheiten sind im Bau, fünf Vorhaben mit zu-

sammen 34 Einheiten in der Planung und zwei Projekte wurden zum Jahresbeginn fertiggestellt. Bis auf die

Cloud No. 7 und die Ludwigstraße 45 sind laut Bulwien-Gesa alle Vorhaben bis Ende 2015 bezugsfertig.

Wenig Projekte – der Kessel ist schuld

Bedingt durch die Kessellage ist die Projektanzahl im Vergleich zu anderen deutschen Städten gering, schreibt

Bulwien-Gesa. Der Schwerpunkt liegt mit 127 Eigentumswohnungen im Teilraum Nord, gefolgt von Ost mit 97 Einheiten. In Süd sind es etwa 40 ETW, auf dem Killesberg nur zehn, verteilt auf zwei Projekte.

Die Spanne bei den Projektgrößen reicht von vier bis 61 Einheiten. Das größte Vorhaben ist die Sanierung der Beer-Häuser durch Heinrich Immobilien in der Wagenburgstraße 149–153, gefolgt vom Projekt

Heusteig Fiving von Bietigheimer Wohnbau im Bereich Hauptstätter-, Cotta- und Heusteigstraße mit 52 Ein-

heiten. Projekte mit nur vier Einheiten gibt es vier, darunter von Planquadrat in der Robert-Bosch-Straße 39.

Durchschnittspreis seit 2010 von 3580 auf 5000 Euro gestiegen

Der Durchschnittspreis von 5000 Euro ist gegenüber dem Vorjahr mit 5050 Euro nahezu unverändert. In

der Studie 2010 lag der gewichtete Durchschnittspreis noch bei 3580 Euro, ein Anstieg um 40 Prozent. Die

höchsten Durchschnittspreise hatte damals Philipp Wohnbau in der Cäsar-Flaischlen-Straße in Stuttgart-Nord

mit 5750 Euro. Den Maximal-

preis allerdings verlangte Fürst

Developments bei der Killes-

berghöhe mit 8000 Euro.

Nicht mit eingerechnet hat

Bulwien-Gesa die beiden Aus-

reißer nach oben und unten:

Das Luxushochhaus Cloud No.

7 und das Sanierungsprojekt

Beer-Häuser. Es dominiert mit acht Projekten die Preisklas-se über 6000 Euro, nur zwei Vorhaben kosten weniger als 3000 Euro. Das günstigste Neubauvorhaben realisiert die Südbau mit

durchschnittlich 2700 Euro in der Haußmann-/Abelsbergstraße in Ost. Für die Sanierung der Beer-Häuser

gibt Bulwien-Gesa den Spitzenpreis mit 2400 Euro an.

80 bis 120 Quadratmeter als übliche Größe

Riesig ist die Spanne bei den Wohnungsgrößen, sie reicht von 43 Quadratmetern bis 500 Quadratmeter für

eine Penthouse-Wohnung im Cloud No. 7. Es dominieren Projektierungen mit einer mittleren Wohnungs-

größe zwischen 80 und 120 Quadratmetern. Die Durchschnittsgröße aller Wohnungen liegt bei 107 Quadratmetern, laut Bulwien-Gesa setzt sich damit der rückläufige Trend fort. 2010 lag die

durchschnittliche Wohnungsgröße noch bei 125 Quadratmetern. n

Die Marktstudie „Neubau-ETW-Projekte in der Innenstadt und innenstadtnahen Stadtteilen in

Stuttgart 2014“ von Bulwien-Gesa kann inklusive detaillierter Projektliste für 490 Euro netto er-

worben werden. www.bulwiengesa.de

© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1006 Seite 3

bulwiengesaStuttgart – Neubau-ETW-Projekte

Quelle: Bulwien-Gesa

Foto

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 152 08.07.2014 Seite 12

Impressum

ISSN 1866-1289

Herausgeber:Frank Peter Unterreiner

redaktion@

immobilienverlag-stuttgart.de

Verlagsleitung:Stefan Unterreiner

verlag@

immobilienverlag-stuttgart.de

ImmobilienverlagStuttgart GbRFrank Peter Unterreiner

& Stefan Unterreiner

Urbanstraße 133

D-73730 Esslingen

Telefon 0049/711/3 51 09 10

Telefax 0049/711/3 51 09 13

immobilienverlag-stuttgart.de

immobilienbrief-stuttgart.de

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darf zu Informationszwecken

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zelner Artikel oder Auszüge auf

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spiegeln ist stets die Quelle zu

nennen. Der Verlag behält sich

das Recht vor, in Einzelfällen die-

se generelle Erlaubnis zu ver-

sagen. Eine Verlinkung auf die

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lag Stuttgart sowie ein auch nur

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wendung des Immobilienbrief

Stuttgart bedarf der schriftlichen

Genehmigung des Verlags.

Alle früheren Ausgaben des

Immobilienbrief Stuttgart, die

Mediadaten sowie grundsätz-

liche Informationen befinden

sich im Internet unter www.

immobilienbrief-stuttgart.de.

Gastbeiträge geben die Mei-

nung des Autors und nicht

unbedingt die der Redaktion

wieder.

ImmobilienbriefSTUTTGART

Loftwohnung, wo einst der Altar stand

Villa Breuninger saniertDie schneeweiße Villa am Stuttgarter Herdweg hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Jetzt ist sie frisch saniert, bald können die neuen Bewohner einziehen.

„Eines der schönsten Gebäude, die wir je entwickeln konnten und jetzt auch vermieten dürfen“, sagt

Markus Lechler, Geschäftsführer von Lechler Immobilien, der mit seinem Unternehmen dieses Jahr zehn-

jähriges Bestehen feiert.

Fast nichts war mehr im Originalzustand

1870 wurde das Haus mit der Nummer 22 errichtet, einst gehörte es dem Stuttgarter Kaufhaus-könig Breuninger. Irgendwann wurde es von der Menschenfreundlichen Gesellschaft, einer christlichen

Gruppierung, erworben, dies es vermutlich in den Achtzigerjahren oder auch früher umbaute. „Fast nichts

war mehr im Originalzustand“, sagt Lechler. Nur ein kleiner Raum hat noch aufwendigen Stuck an der

Decke. Im ersten Stock ist ein großer Raum mit Erker noch dunkel vertäfelt. Hier könnte einst der Schreib-

tisch des Kaufhaus-Patriarchen gestanden haben. Viel ist von früher nicht mehr vorhanden, trotzdem lässt sich erahnen, wie prächtig die Villa einst war.

Die Menschenfreundliche Gesellschaft hat im Hochparterre die Zwischenwände herausgerissen und dort

einen Versammlungsraum mit kleinem Altar eingerichtet. In den oberen Etagen haben Mitglieder der

Gesellschaft und Bedürftige gewohnt. „Alles war fürchterlich verbaut“, schüttelt sich Lechler heute noch.

Das Haus war lange am Markt, Lechler entwickelte das Konzept

Trotz der attraktiven Lage und dem prächtigen Äußeren war das Haus daher lange am Markt. Markus

Lechler bekam Kontakt zum Verkäufer, entwickelte ein Sanierungskonzept für die Villa und fand dann

auch einen Käufer: Eine immobilienaffine Familie, welche die Immobilie nicht nur als Renditeobjekt sieht,

sondern auch die Faktoren Emotion und Werthaltigkeit berücksichtigt.

Etwa 164 Quadratmeter haben die beiden Wohnungen im Hochparterre und ersten Stock, die

Miete liegt bei zirka 16 Euro. Für die 50 Quadratmeter große Wohnung im Gartengeschoss und die

Maisonnette im Dach mit 181 Quadratmetern veranschlagt Lechler 13,80 Euro. Alle haben Terrassen oder große Balkone mit teils herrlicher Sicht, auch Stellplätze sind vorhanden. „Aus dem Versamm-

lungsraum haben wir eine Loftwohnung gemacht“, freut sich Markus Lechler. n

Ein schneeweißes Schmuckstück am Herdweg

Foto

(3):

Lech

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