Luftsport 03-2010

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Juli 2010 SFG-Streckenflug Iserlohn-Sümmern – Seite 10 – Weltmeister im Segelkunstflug und Segelflug – Seite 24-25 – Kunstflugpiloten aus NRW siegen in Hessen – Seite 16 - 17 – Mit Motorsegler und Zelt nach Ostdeutschland – Seite 26-29 – Titelbild: Wilhelm Eimers Luftsport in NRW Oktober 2010 Titelbild: Boris Langanke AIRlebnis NRW 2010 2010 sport der tag für alle freunde des luftsports spor�achgruppentage sportlerehrung verbandstag nrw namha�e aussteller bier nach vier festvortrag: sicher durch den lu�raum planungshilfen der DFS herwart goldbach DFS chief of sec�on sonntag, den 21.11.2010 ab 10:00 (local) - stadthalle kamen konzeption, layout & artwork: boris langanke für transdata.de - redaktion: sue kussbach, gerhard rademacher - 2010 Seite 4

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3. Ausgabe "Luftsport in NRW"

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Page 1: Luftsport 03-2010

Juli 2010

SFG-Streckenfl ugIserlohn-Sümmern

– Seite 10 –

Weltmeister imSegelkunstfl ug und

Segelfl ug

– Seite 24-25 –

Kunstfl ugpiloten aus NRWsiegen in Hessen

– Seite 16 - 17 –

Mit Motorsegler und Zelt nachOstdeutschland

– Seite 26-29 –

Titelbild: Wilhelm Eimers

Luftsportin NRW

Oktober 2010Titelbild: Boris Langanke

AIRlebnis NRW 2010

AIRlebnis2010luftsporttag nrw

der tag für alle freunde des luftsports

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sonntag, den 21.11.2010 ab 10:00 (local) - stadthalle kamen

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Seite 4

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Editorial

Vor einem Jahr hat sich der DAeC, aus-gehend von der Erkenntnis, dass dem Luftsport in seiner Vielfalt keinesfalls eine zersplitterte Interessenvertretung nützt, eine neue Satzung gegeben, die offen für alle Luftsportler ist. Nur wenig für die Basis Wahrnehm-bares, wie etwa die Konstitution der Bundeskommissionen, ist bisher ent-standen. Das Zusammenwirken der Interessen, insbesondere zwischen den Sportsparten, hat sich noch nicht etab-liert. Erste Ansätze – z.B. der Ausschuß zu Fragen der Kommunikation – haben noch kein meßbares Ergebnis erbracht; es gilt allenfalls das „Prinzip Hoff-nung“. Schrittweite und Geschwindig-keit von Verbandswirken sind naturge-mäß nicht mit Erfahrungen der freien Wirtschaft zu vergleichen – dennoch wünscht man sich nach Jahren der Stagnation ein „Fahrtaufholen“. Auch zuweilen aufkeimende Rückgriffe auf alte „Kirchtumpolitik“ passen wenig zum Selbstverständnis der Luftsport-ler, die doch die Weite des Horizonts kennen. Verglichen mit anderen Inter-essengruppen im Luftraum, wie in der Gesellschaft, sind wir eben oft nur ei-ne kleine Randgruppe. Die Erkenntnis „nur gemeinsam sind wir stark“ ist hin-länglich bekannt, es gehört aber auch die Einsicht „zusammenkommen heißt teilen lernen“ dazu.Mit den anstehenden Versammlun-gen beginnt das entscheidende Jahr des Übergangs in die Strukturen des „Neuen DAeC s“ - dabei werden auch Wirkungen für den Landesverband, die Sportsparten, die Vereine und Sportler, z.B. in den Bereichen Beitragsordnung, Mitwirkungsmöglichkeiten, etc. entste-hen. Diesen Prozeß werden wir als Prä-sidium weiter aktiv und konstruktiv im Interesse der Vereine und Luftsportler Nordrhein-Westfalens unterstützen.Es wäre falsch, an dieser Stelle zu en-den und nur „die dort oben in Braun-schweig“ im Blick zu haben. Auch im Landesverband, in seinen Bezirken und

Vereinen leben wir in Strukturen, die zum Teil schon lange Bestand haben und dennoch einer Überprüfung und etwaigen Änderung bedürfen. Es gel-ten die Ansprüche, die wir an andere stellen, auch im eigenen Haus. Projek-te, wie die Teilnahme an EFQM und die Diskussion der Verbandsstrukturen, zeugen im Detail davon, dass dies nicht übersehen wird. Wir erleben im Verband und in den Ver-einen, dass die Beurteilung durch die Mitglieder stets zwischen dem Wunsch nach möglichst geringem Aufwand und der Wirklichkeit immer weiter anwach-sender äußerer Anforderungen und damit leider oft zu Lasten der Organisa-tion erfolgt. Ideelle Gemeinschaft und Dienstleistungserwartung widerspre-chen sich dabei häufig in unauflöslicher Weise. Deshalb nur zurück in die „gu-te alte Zeit“ zu schauen, ist sicher ver-kehrt, denn es gilt der Grundsatz „Or-ganisationen erfahren die Mitwirkung, die sie in ihren Strukturen verdienen“. Die Zukunft von Verband und Vereinen weiterhin erfolgreich zu gestalten, ge-lingt uns folglich nur, wenn wir in den Strukturen attraktiv für breite Mitwir-kung sind.Daher möchte ich dazu aufrufen, dass wir im Verband und in den Vereinen unsere Erfahrungen teilen und inten-siven Austausch pflegen, damit wir weiter gemeinsam unseren erlebnisrei-chen Luftsport betreiben können. Das Forum dazu werden wir in Nordrhein-Westfalen auch mit Seminaren und Fortbildungsangeboten bieten. Ich freue mich auf tatkräftige Teilnah-me! NR

Strukturen für die Zukunft

Inhalt

Niko Richartz

Editorial 2

Verband Nachrichten 3 EuGH-Urteil 3 AIRlebnis NRW 2010 4 Versicherungen 2011 5 Versicherungsschutz Ferienlager 6 Termine Tech. Lehrgänge 7

AusbildungFluglehrerlehrgang 8 UL-Fluglehrerumschulung 11 Umschulung Fluglehrer Reisemotorsegler 11

SegelflugSFG-Streckenflug Sümmern 10 Qualifikation DM Segelflug 2011 10 DM Segelflug der Frauen 2010 14

RechtZÜP verfassungsgemäß 12 Staat fördert Ehrenamt 13 Lenker, Leiter, Gesichter 13

LuftraumDenkanstoß 14

Luftsport-SpartenStreckenflugtraining 2010 15 Kunstflugpiloten siegen in Hessen 16 Der Pott kommt in den Pott 20 21. OB Pokal der Stadt Herne 22 Fly-In 2010 23 WM Segelkunstflug Michael Spitzer 24 WM Segelflug Clubklasse Arndt Hovestadt 25

Luftsporttag 18

VereineReisebericht Ostdeutschland 26 EDLK rockt 30 Instandhaltung und Wartung 31 500 km mit der K 8 32 Ka 6 E am Butz gelandet 33 Nachrufe 34 Termine 35

Editorial

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3Luftsport in NRW Oktober 2010

Verband

Nach den jüngsten Urteilen des Europä-ischen Gerichtshofes rät der Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen Walter Schneeloch zu einer Versachlichung der Diskussion: „Die Urteile bieten weder Anlass zum Jubeln noch zur Panikmache“.

Das oberste Europäische Gericht hat mit den aktuellen Urteilen zum wieder-holten Male eindeutig bestätigt, dass es zulässig und sinnvoll ist, staatliche Lotteriemonopole zu schaffen. Gleich-zeitig ist deutlich geworden, dass die derzeitige Ausgestaltung des Monopols in Deutschland mangelhaft ist.

In Nordrhein-Westfalen sind dem Land in den vergangenen Jahren zwischen 75 und 85 Millionen Euro zweckgebun-

NRW-Sport sieht EuGH-Urteil als ChanceGemeinwohlorientierter Sport muss finanziell abgesichert bleiben

dene Lotterieeinnahmen pro Jahr zu-geflossen, in der Hauptsache aus dem mit dem Mittwochs- und Samstagslotto verbundenen „Spiel 77“. Sportwetten spielen aktuell mit deutlich weniger als zehn Prozent des vorgenannten Aufkommens nur eine untergeordnete Rolle. Von den Lotterieabgaben profitie-ren zahlreiche Destinatäre, wie z.B. die Wohlfahrtsverbände, die Kunststiftung NRW, die Umweltstiftung NRW, die Dombauvereine und der Sport. Der Lan-dessportbund, über den unter anderem die Arbeit der Fachsportverbände sowie der Stadt- und Kreissportbünde geför-dert wird, erhält jährlich rund 25 Mil-lionen Euro aus diesem Pool, was mehr als der Hälfte seiner Einnahmen ent-spricht. „Diese Einnahmen für die ge-meinwohlorientierte Arbeit in unserem

Land zu erhalten, ist unser Kernanlie-gen“, erklärt LSB-Präsident Schneeloch, „Der weitaus größte Teil des Sports er-wirtschaftet keine Gewinne, sondern wird vom ehrenamtlichen Engagement der Vereine und der öffentlichen Förde-rung aus eben diesen Lotteriemitteln getragen. Die nachvollziehbare Forde-rung des Profisports nach einer Neu-regelung des Sportwettenbereiches ist deshalb für uns deutlich nachrangig.“

Vor diesem Hintergrund fordert der Landessportbund die Landesregierung auf, in einer Fortsetzung des Glück-spielstaatsvertrages für den Erhalt des Lotteriemonopols und damit der finan-ziellen Absicherung für den gemein-wohlorientierten Sport zu sorgen. Quelle: LSB

π Leistungssport StrukturenDie Segelflugkommission des DAeC LV NRW hat am 27.7.2010 dem Lan-dessportbund NRW den Leistungs-sportentwicklungsplan vorgestellt und erläutert, in dem die Ziele, Strukturen und Maßnahmen definiert sind. Die Schlüssigkeit der Festlegungen wurde positiv aufgenommen. Als ein Ergeb-nis wurde die Vergrößerung des D-Ka-ders von 25 auf 35 Piloten / Pilotinnen besprochen, um mehr jugendlichen Nachwuchs fördern zu können und die Stützpunktarbeit auf eine breitere Basis zu stellen. GR

π LTB-Anerkennung verlängertDer LTB II B 12 des DAeC LV NRW wurde vom LBA für zwei weitere Jah-re anstandslos verlängert. Also können wir die Anex II Luftfahrzeuge weiter betreuen.

Nachrichtenπ Protokolle Buko SFDie Bundeskommission Segelflug hat beschlossen, die Protokolle ihrer Sit-zungen und Versammlungen nunmehr generell zur Verfügung zu stellen. Sie sind ab sofort einzusehen unter: www.daec.de/se/segelf lugkommission/Protokolle.php.

π Fax 0203 7784444So lautet bekannterweise die Fax-Num-mer des DAeC LV NRW. Ein Duisbur-ger Tennisclub hat uns jetzt informiert, dass manchmal Faxanfragen bei ihm auflaufen. Seine Nummer hat nur eine 7 und ist ansonsten identisch. Anfragen und Anträge, die bei uns nicht ankom-men, können auch nicht bearbeitet wer-den! Also bitten wir zu überprüfen, ob unsere Faxnummer richtig gespeichert ist. GR

π Beteiligung der Bundeswehr bei FlugplatzfestenAuch für das Jahr 2011 hat die Bundes-wehr zugesagt, Veranstaltungen von Luftsportvereinen des DAeC zu unter-stützen. Zu beachten ist aber, dass die Unterstützung aufgrund der Bundes-wehreinsätze im Ausland nur in deut-lich geringerem Umfang erfolgen kann. Die vollständigen Anträge der Vereine (siehe Formular im Internet) müssen bis Montag, den 15. November 2010, im DAeC-Generalsekretariat vorliegen.Zum Formular: www.daec.de/pr/Bundeswehr.php

π DAeC Kommentare zum NPA 2008-17cDer DAeC hat fristgerecht Kommentare für das Medical CRD bei der EASA ein-gereicht. Nachzulesen ist das Werk un-ter: www.daec.de/aktuell/downfiles/2010/DAeC_commnets_CRD_2008-17c.pdf

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Luftsport in NRW Oktober 2010

Verband

v.l.n.r: Präsident Stefan Klett, Daniela Blobel, Hermann, Hendrik, Heiko, Landesju-gendleiterin Christine Meier, Carina Klett als Stellvertretung, GF Gerhard Radema-cher, Dennis, Tobias

AIRlebnis NRW 2010

Von Freitag bis Sonntag wurde auf dem Flugplatz Münster-Telgte geflogen, ge-fahren und gesprungen, was das Zeug hält. 75 Jugendliche aus NRW konnten verschiedene Luftsportarten hautnah kennenlernen. Ob beim Fallschirm-springen, beim Motorkunstflug in der doppelsitzigen Jak 52, beim Ballonfah-ren, beim Ultraleichtraleichtfliegen oder beim Segelfliegen, die Nachfrage, eine andere Luftsportart mal auszupro-bieren, war riesengroß. Die meisten Ju-gendlichen reisten schon Freitagabend an. Beim Briefing am Samstagmorgen konnte sich dann jeder für die Sportart seiner Wahl in eine Liste eintragen. Fall-schirmsprung war mit 35 Interessenten eindeutig die beliebteste Schnupper-sportart. Dicht gefolgt vom Motorkunst-flug, Ballonfahrten, UL-Flug und Segel-flug. Der LSV-Wipperfürth stellte uns zu einem Freundschaftspreis die PA 28 zur Verfügung, dafür bedanken wir uns. 15 Segelflieger unternahmen mit Stefan Klett einen Motorflug und um-flogen Münster in 2000 ft Höhe.An dieser Stelle möchten wir uns bei den Kommissionen, die unermüdlichen Einsatz gezeigt haben, um möglichst vielen AIRlebnis-Teilnehmern eine an-dere Sportart näher zu bringen, herz-lich bedanken. Und auch Euch, liebe Teilnehmer / -Innen des AIRlebnisses, danken wir für Euer Verständnis, dass bei der großen Nachfrage, nicht jeder jede Sportart ausprobieren konnte. Wir haben unser Bestmöglichstes gegeben, eine faire Verteilung zu gewährleisten.Eingebettet in das AIRlebnis-Wochen-ende stand am Samstag der Luftsport-jugendtag auf dem Tagesplan. 15 De-legierte haben sich zusammen mit der Landesjugendleitung NRW, dem Präsidenten des DAeC LV NRW e.V., Stefan Klett, und dem Geschäftsfüh-rer des DAeC LV NRW e.V., Gerhard Rademacher, von 17 bis 18:30 Uhr vom AIRlebnis in einen Seminarraum der SFG Telgte e.V. zurückgezogen, um die Tagesordnungspunkte des Luftsportju-gendtages 2010 zügig und professionell durchzuarbeiten.Nach Begrüßung, Jahresbericht 2010, Kassenbericht und den Entlastungen standen wichtige Wahlen zur Landesju-

Ein Erlebnis ist ein Ereignis, das sich vom Alltag so sehr unterscheidet, dass es noch lange im Gedächtnis bleibt. Das AIRlebnis NRW 2010 am 2. Septemberwo-chenende wird gar nicht erst aus unserem Gedächtnis verschwinden: es war groß-artig, sensationell und auf jeden Fall wiederholungsverdächtig!

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5Luftsport in NRW Oktober 2010

Verband

Viele Weggefährten und Mitglieder ha-ben mir, animiert durch die Seite 3 der letzten Ausgabe von Luftsport in NRW, zu meinem 25-jährigen Dienstjubiläum beim DAeC LV NRW gratuliert und mir weiterhin alles Gute für die anstehen-den Jahre gewünscht. Über die Fülle der Rückmeldungen und die bestärken-den Worte habe ich mich sehr gefreut. Ich möchte mich auf diesem Wege bei allen bedanken, die an mich gedacht haben.Neben der für mich absolut überra-schenden Veröffentlichung haben die Kollegen der Geschäftsstelle eine sehr

schöne „Dienstbesprechung“ organi-siert, zu der auch Präsident Stefan Klett und Detlev Dierkes erschienen sind. Zu meiner großen Freude und Überraschung hat Detlev auch unseren Ehrenpräsidenten Dr. Kurt Plank zu diesem Treffen mitgebracht, meinen ersten Präsidenten. Verständlich, dass in dieser trauten Runde die ein oder an-dere alte Geschichte noch einmal auf-gewärmt wurde.

Leider haben uns die dienstlichen Ver-pflichtungen wieder viel zu schnell in Anspruch genommen. GR

G.Rademacher und das Team des DAeC LV NRW

Danke!

Sehr intensiv gestaltet sich derzeit die Suche nach einem neuen Versiche-rungspartner des DAeC LV NRW für das Versicherungspaket über die Luft-fahrtnebenrisiken und die Halterhaft-pflichtversicherung für Modellflieger. Notwendig geworden sind die Aktivi-täten, weil unser bisheriger Partner, die Köln Assekuranz, aufgrund von Festlegungen des Rückversicherers das Geschäftsfeld „Luftfahrt“ im nächsten Jahr leider nicht mehr betreuen wird.

Um alle Optionen offen zu halten, ha-ben VP Niko Richartz, Justiziar Detlev

Versicherungen 2011

Dierkes und Geschäftsführer Gerhard Rademacher sowohl mit Versiche-rungsgesellschaften direkt als auch mit Versicherungsmaklern das Gespräch gesucht und geführt. Als Ergebnis ei-ner Fülle von Gesprächen liegen jetzt die Angebote zur Fortführung der Ver-träge vor, die eingehend analysiert und verglichen werden.Ohne schon jetzt sagen zu können, wel-cher Partner uns zukünftig zur Seite stehen wird, zeichnet sich ab, dass wir für beide Pakete keine Verschlechte-rungen oder Verteuerungen zu erwar-ten haben, sondern im Gegenteil sicher sind, in den Verhandlungen wertvolle Verbesserungen zu erzielen. Die Ergeb-nisse werden dann auf dem Verbands-tag NRW am 21. November vorgestellt und beraten. GR

gendleitung NRW an. Claus Bowe hatte sein Amt in der Landesjugendleitung bereits am 21.06.2010 niedergelegt und Heiko Steinkamp gab bekannt, dass er aus gesundheitlichen und pri-vaten Gründen sein Amt nicht mehr weiterführen könne. Das bedeutete, es konnten 2 Ämter in der Landesju-gendleitung neu besetzt werden. Mit Hendrik Jaeschke vom LSV Borken e.V. und Tobias Schulte-Ladbeck vom LSV Bonn Rhein-Sieg e.V. ist die Landesju-gendleitung nun wieder vollständig, so dass die kommenden Veranstaltungen in 2010 und auch die Planung für 2011 weiterhin motiviert und zielstrebig ge-meinsam geschultert werden.Nun wird das Landesjugendteam NRW von Frauen „regiert“. Neue Landesju-gendleiterin ist Christine Meier. Carina Klett wurde zur neuen stellvertretenden Landesjugendleiterin gewählt.Dieses Wochenende gab reichlich An-lass zu feiern. Und wie gefeiert wurde: die LSJ-Party am Samstag konnte sich sehen, vor allem auch hören lassen! Am Sonntag klang das Wochenende durch gemeinschaftliches Abbauen langsam aus.Ein GROßES DANKESCHÖN gilt vor allem auch der Jugendgruppe und den Vereinen vor Ort, die durch ihre Bereit-schaft, ihren rastlosen Einsatz und die fürsorgliche Versorgung das AIRlebnis mit zu einem echten Erlebnis abgerun-det haben. DANKE SEHR! Euer LSJ-Team www.lsj.de

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6 Luftsport in NRW Oktober 2010

Verband

„Wie besprochen haben wir die Angele-genheit nochmals geprüft, müssen aber aus den folgenden Gründen unsere Ent-scheidung vom 12.08.2010 aufrechter-halten:Gemäß Ziffer 1, 3.Spiegelstrich des Rahmenvertrages für den DAeC Lan-desverband Nordrhein-Westfalen e.V. sind Grundlage für den Versicherungs-schutz für Veranstalter, Vereine, Lan-deplätze, Fluggelände,[…], Startwinden und nicht zulassungspflichtige Fahr-zeuge die Luftfahrt-Haftpflichtversi-cherungs-Bedingungen KA LU 304/08. Diese Bedingungen sind für den Ver-sicherungsschutz maßgeblich, es sei

Achtung: Versicherungsschutz im Ferienlager

denn, aus dem Rahmenvertrag ergibt sich ausdrücklich etwas anderes.Entsprechend Ziffer 4.1.2 der KA LU 304/08 ist der Versicherungsschutz für Schäden aus dem Gebrauch von Kraft-fahrzeugen, Kraftfahrzeuganhängern, Luft- und Wasserfahrzeugen durch den Versicherungsnehmer ausgeschlossen. Hieraus folgt, dass für Schäden aus dem Gebrauch derartiger Fahrzeuge grundsätzlich kein Versicherungs-schutz besteht.Diese gemäß Ziffer 4.1.2.KA LU 304/08 ausgeschlossenen Risiken werden un-ter bestimmten Voraussetzungen ge-mäß Ziff. 3.3 des Rahmenvertrages für

die Gelände der dem DAeC angeschlos-senen Vereine wieder in den Versiche-rungsschutz mit einbezogen. Gemäß Ziffer 3.3.1.1 des Rahmenvertrages ist abweichend von Ziff. 4.1.2 der KA LU 304/08 die gesetzliche Haftpflicht für Personen- und Sachschäden aus dem Gebrauch von stationären Startwinden, mobilen Startwinden mit Fahrzeug, Seilrückholwagen und sonstigen Fahr-zeugen, die nicht zulassungs- und nicht versicherungspflichtig und nur für den Verkehr innerhalb des Vereins- bzw. Landeplatzgeländes vorgesehen sind, versichert. Wenn der Fahrer also 14 Jahre und entsprechend eingewiesen ist, besteht auf dem heimischen Gelän-de für die Arbeitsfahrzeuge Versiche-rungsschutz, auf fremden Plätzen al-lerdings nicht. Hier sollte eine Klärung des Versicherungsschutzes des gastge-benden Vereins im Vorfeld erfolgen.Wir werden das Thema mit unserem neuen Versicherungspartner bespre-chen und versuchen, gemeinsam für die Zukunft eine praktikable Lösung zu finden. GR

Einer unserer Mitgliedsvereine hatte während eines Ferienlagers in einem anderen Bundesland einen Unfall mit einem Lepo: ein Schüler hat mit einem Ausleger den Startwagen auf der ganzen Länge demoliert. Der Versicherer hat den Vorgang ge-prüft, lehnt eine Regulierung ab und begründet das wie folgt:

Am 13. August 1935 führte Elly Bein-horn einen Flug durch, der sie - aber auch ihr Flugzeug, die Bf 108 „Taifun“ der Bayrischen Flugzeugwerke, weltbe-rühmt machte. Sie flog in 13,5 Stunden eine Distanz von 3470 Kilometern. Der Start war in Gleiwitz (heute Gliwice, Po-len). Der Flug führte sie über die Kar-paten und die Transsylvanischen Alpen zum Flughafen Yesilkoy bei Istanbul. Nach einer kurzen Pause ging es zurück nach Deutschland, nach Berlin, wo sie von einer begeisterten Menschenmen-

Elly Beinhorn: RekordflugSie flog allein um die Welt, sie war eine Abenteurerin, sie war ein Medienstar und Deutschlands berühmteste Pilotin: Elly Beinhorn. Zum 75. Jahrestag ihres Re-kordfluges „Deutschland-Asien-Deutschland an einem Tag“ gibt die Deutsche Post die Sonderbriefmarke „75 Jahre Rekordflug Elly Beinhorn“ mit 55 Cent Portowert heraus.

ge empfangen wurde. Ihre Taifun, ein viersitziges Schnellreiseflugzeug, das bis zu 300 km/h erreichte, war für die-sen Rekordflug mit zusätzlichen Ben-zintanks ausgerüstet worden.Die Briefmarke kann in den Poststellen und im Briefmarkenversand gekauft werden. Der DAeC hat für diese Briefmarke eine Portocard drucken lassen. Diese klei-nen Klappkarten, gestaltet mit Fotos, die die Familie Bernd Rosemeyer dem DAeC zur Verfügung gestellt hat, kön-

nen beim DAeC bestellt werden. Drei Exemplare kosten inklusive Porto und Verpackung zehn Euro. Sie können on-line unter www.daec.de/pr/shop/online-shop.php bestellt werden.

Fragen, Bestellung und Kontakt:Deutscher Aero Club e.V.Christina JungHermann-Blenk-Straße 2838108 BraunschweigTelefon: 0531-23540-28E-Mail: [email protected]

Page 7: Luftsport 03-2010

Luftsport in NRW Oktober 2010

Verband

Am 15. Juli tagte das Präsidium des DAeC LV NRW in den Räumlichkeiten der „Stif-tung Butzweilerhof Köln“ und würdigte damit die enorme Arbeit, die die Stiftung unter der unermüdlichen Leitung von Dr. Edgar Mayer für die Wahrung der Historie der Luftfahrt und des Luftsports in Köln, mit Wirkung nach ganz Europa, leistet. Vor dem Einstieg in die Tagesordnung ließ sich das Präsidium von Dr. Mayer über den Stand der Erhaltungsmaßnahmen dieser historischen Stätte der Luftfahrt informieren.Inhaltlich zog das Präsidium Zwischenbi-lanz über die bisherige Jahresarbeit der Ver-bandsführung und konnte eine Fülle von Themen und Aufgaben abschließen.

Bez. Module Termine Ort Preis

RF-10/07 Refresher* und FB nur Fallschirmwart 31.10.2010 Leverkusen � 60,00 (8:00- 18:00 Uhr)WA-10/08 Zellenwart FVK Bauweise 13./14.11.2010 Troisdorf � 150,00 20./21.11.2010WL-10/09 Werkstattleiter FVK Bauweise 3. - 5.12.2010 Troisdorf � 230,00 10. - 12.12.2010 (jeweils FR bis SO)FR-10/10 Fallschirmwart 8.12. – 12.12.2010 Oerlinghausen � 170,00 (MI bis SO)WA-10/11 Zellenwart Metallbauweise 16./17.10.2010 Arnsberg � 150,00 23./24.10.2010GM-10/12 Grundmodul 06.11.2010 Nörvenich � 35,00FB-10/13 Fortbildung 06.11.2010 Nörvenich � 25,00MO-10/14 Motorenwart (FM + M2) 27./28.11.2010 Geilenkirchen � 180,00 04./05.12.2010WA-11/01 Zellenwart FVK Bauweise 22./23.01-2010 Troisdorf � 150,00 29./30.01.2011MO-11/02 Motorenwart (FM + M2) 29./30.01.2011 Geilenkirchen � 180,00 05./06.02.2011WL-11/03 Werkstattleiter 15./16.01.2011 Aachen � 230,00 Holz-und Gemischtbauweise 22./23.01.2011 29./30.01.2011WA-11/04 Zellenwart 30./31.01.2011 Arnsberg � 150,00 Holz- und Gemischtbauweise 05./06.02.2011

* Der „Refresher Fallschirmwart“ ist ein neuer Kurs der dazu dient, bei geringer Pack-praxis in Übung zu bleiben und unter Aufsicht eines Prüfers einige Packungen durch-zuführen.

Achtung:Alle Lehrgangsgebühren verstehen sich ohne Unterkunft und VerpflegungStand: 20.09.2010

Anmeldung für Technische Lehrgänge:Anmeldeformulare bitte tel. bei Frau Claus anfordern!DAeC LV NRW e.V.Frau ClausTel. 0203/77844-21 · Fax 0203/77844-44E-mail: [email protected]

Fragen zu Inhalten oder Voraussetzungen zu den Lehrgängen beantwortet:DAeC LV NRW e.V.Prüforganisation Ulf Calsbach-Betriebsleiter DE.MG.0501-Betriebsleiter DE.MF.0501-Prüfleiter LTB II-B12-Tel. 0203/77844-22 · Fax 0203/77844-44E-mail: [email protected]

Bereits belegt!

Termine für Technische Lehrgänge 2010/2011 des DAeC LV NRW e.V.

Präsidium tagtam „Butz“

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Page 8: Luftsport 03-2010

8 Luftsport in NRW Oktober 2010

Ausbildung

π Lehrgang zur Erweiterung der Lehrtätigkeit auf die Klassenberechti-gung RMS in der Segelfluglizenz für Segelfluglehrer

Auch dieses Jahr bietet der Landesver-band wieder einen „Umschulkurs“ für Segelfluglehrer auf die Klassenberech-tigung Reisemotorsegler (RMS) an.Geplant ist der 13. bis 14.11.10 in Oer-linghausen. Der Kostenbeitrag ohne Unterkunft und Verpflegung beträgt 55 �: Bitte mit dem Kennwort „FI-RMS 10“ auf unser Konto überweisen: Kto.-Nr. 33 1146 0008 bei der Volksbank Duisburg (BLZ 350 603 86)Im Verein wird eine praktische Vor-ausbildung gemacht (Ansprachetext und Ausbildungsnachweis bei uns erhältlich), danach werden an einem Wochenende die wichtigsten Inhalte zu Luftrecht, Navigation, Technik und Verhalten vermittelt.Eine Checkflug schließt die „Umschu-lung“ ab. Anmeldung bitte an den DAeC LV NRW, Postfach 100314, 47003 Duisburg oder per E-Mail: [email protected]

π Anmeldung Fluglehrerlehrgänge 2011

Der Landesverband organisiert wieder drei Segelfluglehrgänge im nächsten Jahr. Da einige Kandidaten nur in den Ferien teilnehmen können, haben wir diesmal einen Termin in den Osterfe-rien gewählt. So sollen dann die Theo-rieblöcke der beiden ersten Lehrgänge

Herbst-Fluglehrerlehrgang war erfolgreich

Vorflugkontrolle kurz vor dem Wetterfenster

Gruppenfluglehrer Klaus Gawron mit Anwärter Sven

Die stabile X-Lage

Elf Kandidaten und zwei Ausbilder trotzten dem Wetter. Mit viel Einsatz aller Betei-ligten (Anwärter, Ausbilder, Schulpersonal und Prüfer) konnten die Wetterfenster voll genutzt werden. Daneben nahm die Theorie einen breiten Platz ein. Langlauf oder auch die Übungsbesprechung Notausstieg sowie die über 40 Startunterbre-chungen sorgten für Abwechslung. Die langen Tage von 8 Uhr morgens bis abends um 19.00 Uhr und danach Eigenarbeit führten zu mancher Schweißperle. Ebenso erschienen die kleinen Wassertropfen funkelnd auf der Haut in der Sauna oder im Krafttrainingsraum.

Page 9: Luftsport 03-2010

9Luftsport in NRW Oktober 2010

Ausbildung

zusammengefasst werden. Bei genü-gend Interesse (zwei bis drei Teilneh-mer) können wir auch die Ausbildung zum PPL-N-Lehrer mit anbieten. Die Lehrgänge finden bei genügend Teilnehmern statt (Mindesteilneh-merzahl 6 Teilnehmer aus NRW). Bit-te frühzeitig anmelden. Da der erste Lehrgang ziemlich voll ist, bitte bei der Anmeldung einen Alternativlehrgang angeben.Die Lehrgänge setzen sich im Allge-meinen aus dem Theorieblock (zwei verlängerte Wochenenden mit Beginn am Freitagnachmittag), der Auswahl-prüfung und dem 14-tägigem Praxis-lehrgang (von Samstagmorgen bis Frei-tagabend) zusammen.

Theorie für Lehrgang 1 und 2 Oerlinghausen07.01. - 09.01.201114.01. - 16.01.2011Beginn jeweils freitags 16.00 UhrTheoretische Auswahlprüfung am 05./(06).02.2011

2011 Lehrgang 1 Oerlinghausen (evtl. plus PPL-N FI)05.03. - 18.03.2011Beginn Samstag 9.30 Uhr

2011 Lehrgang 2 Oerlinghausen(evtl. plus PPL-N FI)16.04. - 29.04.2011Beginn Samstag 9.30 Uhr

Anflug aus ungewohnter Position

Theorie für Lehrgang 3 Oerlinghausen24.06. - 06.06.201101.07. - 03.07.2011Beginn jeweils freitags 16.00 Uhr

Theoretische Auswahlprüfung16.07./(17).07.11

2011 Lehrgang 3 Oerlinghausen27.08. – 09.09.2011 Beginn Samstag 9.30 Uhr

Die Anmeldung bitte an den DAeC Lan-desverband NRW e.V. schicken Postfach 100312, 47003 Duisburg.

π Sprachtest Englisch

Seit dem 5. März 2008 ist die Rege-lung der ICAO über den Nachweis von Sprachkenntnissen in Kraft. Sie besagt, dass Piloten ausreichende Kenntnisse der Sprache des Landes, in dem sie flie-gen, oder der englischen Sprache nach-weisen müssen. Deutschsprachige Pi-loten brauchen deshalb bei Flügen ins nicht deutschsprachige Ausland einen Nachweis der englischen Sprachkennt-nisse mindestens mit Level 4 oder der im Gastland verwendeten Sprache im Flugsicherungsdienst.Diese Vorschrift gilt für Piloten von Flugzeugen und Hubschraubern. In-haber der Segelfluglizenz mit Eintrag

TMG oder UL-Piloten brauchen keine Sprachkompetenz nachzuweisen. Wir empfehlen den Sprachtest auch Segel-fliegern (TMG) oder UL-Piloten, die später auf Motorflug umschulen wollen oder auch, um Problemen im Ausland aus dem Weg zu gehen. Die Anzahl der Sprachprüfer in NRW hat sich nach zwei erfolgreichen Lehrgängen auf über 20 Prüfer erhöht. Anfang Oktober und Ende November werden weitere 20 Sprachprüfer ausgebildet.

Bitte setzt Euch mit einem der aner-kannten Sprachprüfer in Verbindung, um einen Termin für die Sprachprü-fung zu vereinbaren. Es empfiehlt sich, zu Gruppenprüfungen zusammenzu-schließen. Die Liste der Sprachprüfer, die immer aktualisiert wird, finden wir unter: http://www.daec.de/mot/down-files/2010/PrfernachPLZsortiert.pdfDie Übergangszeit zur Verlängerungs-prüfung (BZF I oder AZF) läuft bis zum 31.12.2011. Ohne bestandene und eingetragene Sprachprüfung darf nicht ins Ausland geflogen werden.

Zum Training der Test für Hörvermö-gen bietet das LBA eine Musterprüfung auf ihrer Homepage an:http://www.lba.de/cln_008/DE/Luft-fahrtpersonal/Sprachanforderungen/Modellpr%C3%BCfung.html?nn=20280

HH

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10 Luftsport in NRW Oktober 2010

Segelflug

Der Weg zur DM Segelflug 2011 führ-te auch in diesem Jahr wieder über die bundesweit ausgeschriebenen Qualifi-kationswettbewerbe. Die Buko Segelflug (Stand September 2010, Änderungen sind noch möglich) hat jetzt ermittelt und veröffentlicht, bei welchen Wett-bewerben sich wie viele Piloten/innen qualifiziert haben. Die folgende Tabel-le zeigt die Anzahl der Qualiplätze je Wettbewerb und Klasse auf. Viel Spaß beim Recherchieren, wer im nächsten Jahr mit dabei ist.

Club Standard 15m 18m Offene Doppels.Burg Feuerstein 3 Jena 5 6 Hockenheim 3 5 8 4 Bayreuth 8 6 7 Stendal 6 8 4 Rothenburg 5 6 4 3 7Lüsse 7 7 12Marpingen 3 2 7Roitzschjora 5 10 9 11 Wasserkuppe 6 3 Lachen-Speichersdorf 2 10 38 38 30 35 25 26

Qualifikation zur DM Segelflug 2011

Bei gnadenlos heißem und herrlichem Sommerwetter fand in diesem Jahr vom 11.07.-24.07.2010 der Streckenflugwett-bewerb/Lehrgang des DAeC/NRW in Iserlohn-Sümmern statt, Ausrichter war der Aero-Club Hagen.Leider hielt sich aufgrund von Kom-munikationsproblemen die Teilneh-merzahl in Grenzen, lediglich eine aus-wärtige Mannschaft vom LSV Detmold machte sich mit einer LS 4 auf den Weg nach Sümmern, die Gruppe wurde ver-vollständigt von Mitgliedern des Aero-Club Hagen. So bestand die kleine aber feine Gruppe aus 18 Teilnehmern.

SFG-Streckenflugwettbewerb in Iserlohn-Sümmern zum Leben erweckt!

Der Lehrgang begann mit einem ein-führenden Trainingstag am Sonntag, dann ging es ans Eingemachte.Nach täglichem Briefing um 10 Uhr durch Ötte Edelhoff wurden an zehn gut fliegbaren Tagen Strecken zwischen 150 und 340 km geflogen. Sehr erfreu-lich: Die Piloten Simon Rieß (LSV-Det-mold), Philipp Kretschmann und Phi-lipp Scheller (beide Aero-Club Hagen) flogen ihr erstes 300 km Dreieck. Sehr schön: Wie Ötte im Duo die Piloten an der Abfluglinie versammelte, die ihm dann wie einer Entenmutter folgten. Sehr spannend: Auch bei optisch nicht

so gutem Wetter können große Strecken geflogen werden! Es wurden 27 Flüge mit insgesamt 5826 km absolviert.Natürlich kamen auch die Helfer auf ihre Kosten. Überlandeinweisungen im Duo, Erwerb der F-Schlepp-Berechti-gung und normaler Schulungsbetrieb gehörten zum Rahmenprogramm.Diese zwei für alle Beteiligten großarti-gen Wochen wurden mit einem bunten Abschlussabend beendet. Beschenkt, geehrt und gefeiert wurden: Silke Leue (Catering, Flugleitung, moralische In-stanz), Nils Böhmer (Schlepppilot und Rasenmäher), Michael Okulla (Flug-lehrer und Spezialist für die spanische Küche), Ötte Edelhoff (Organisator, Trainer, Entenmutter und und und).Schön wäre es, wenn der nächste SFG-Wettbewerb eine größere Teilneh-merzahl zu verzeichnen hätte. Dazu müssten allerdings die zuständigen Verantwortlichen in den Vereinen die Informationen (Termin, Ausschreibung usw.) an die Jugendlichen weitergeben, da unseres Erachtens ein großes Inter-esse an dieser Art von Veranstaltungen besteht. Also, auf geht’s, bis zum nächs-ten Mal in Iserlohn-Sümmern!! S. Leue, J. Landau, (Aero-Club Hagen)

Page 11: Luftsport 03-2010

11Luftsport in NRW Oktober 2010

Ausbildung

Voraussetzung: Segelfluglehrer und Klassenberechti-gung Reisemotorsegler mit möglichst mehr als 20 Flugstunden auf Reise-motorseglern. Die praktische Voraus-bildung kann auch nach dem Theorie-block erfolgen.

1. Umschulungslehrgang auf Fluglehrer für Klassenberechtigung Reisemotorsegler im GPLOrt: Segelflugschule OerlinghausenTermin: 13. / 14. November 2010Beginn: Samstag morgen um 08.00 Uhr

Der DAeC LV NRW bietet wieder einen Aufbautheorieblock für die Erweiterung der Lehrberechtigung Segelflug auf die Klassenberechtigung Reisemotorsegler an. Es werden folgende Themenbereiche behandelt: Motoren- und Propellerkunde, Technik und Instrumente, Navigation (Flugdurchführungsplan), Luftrecht und Methodik.

Die Lehrgangsgebühr beträgt 50 � und ist auf unser Konto:Nummer 3 311 460 008Volksbank e.G. DuisburgBLZ 350 603 86mit dem Stichwort RMS2010zu überweisen.

Übernachtung und Verpflegung ist separat zu bezahlen.Bei der Anmeldung erhalten die Kandi-daten einen Ausbildungsnachweis für die Fluglehrer-Vorausbildung auf dem Reisemotorsegler vom rechten Sitz aus, einen Ansprachetext und ein Script.Anmeldung: π Post an den DAeC LV NRW e.V. z. Hd. H. Huttel Postfach 100 314, 47003 Duisburgπ Fax an 0203/77844-44 oder π Mail an [email protected].

Die erfolgreichen ersten Lehrgänge hat-ten sich bewährt, denn auch diesmal war die Nachfrage sehr groß und es trafen sich erneut 5 Fluglehrer, um die Lehrberechtigung auf UL-Flugzeuge zu erweitern. Nach einer freundlichen Begrüßung durch Werner Höhn konnte mit dem

UL-Fluglehrerumschulung geht weiter…

theoretischen Teil begonnen werden. Als Gastreferenten konnten Bodo Taube und Roland Schneider verpflichtet wer-den. Die beiden machten die doch eher trockene Theorie zu einem Genuss und standen für jeder Art von Fragen kom-petent zur Verfügung. Am Samstagnachmittag war dann

Praxis angesagt. Dafür standen 2 Ult-raleichtflugzeuge zur Verfügung. Zu der privaten Eurostar von Werner stand zusätzlich ein Eurostar der Oerlinghau-sener Segelflieger für alle Teilnehmer zur Auswahl. Der Sonntagmorgen startete dann mit der theoretischen Prüfung und direkt anschließend die Praxis. Die Prüfer konnten wenig bemängeln und allen Teilnehmern die bestandene Prüfung bescheinigen. Nach einem „Debriefing“ konnten dann alle mit zufriedenen Ge-sichtern die Heimreise per Flugzeug oder Auto antreten.

An dieser Stelle noch mal einen ganz herzlichen Dank an Bodo Taube, der mit seiner angenehmen Art, spitzen Unterrichtsvorbereitung und durch sei-nen tollen Einsatz für die Truppe maß-geblich am guten Gelingen beigetragen hat. Die Resonanz war so hervorragend, dass Werner und Hermann schon den nächsten Lehrgang planen.

Page 12: Luftsport 03-2010

Luftsport in NRW Oktober 2010

DAeC | Recht

Das Verwaltungsgericht Darmstadt hatte die Auffassung vertreten, dass das Luftsicherheitsgesetz der Zu-stimmung des Bundesrates bedurft hätte. Das verneint das Bundesverfas-sungsgericht nunmehr im Wesent-lichen mit folgenden Erwägungen:

1. Das Luftsicherheitsgesetz verwendet zwar den Begriff der Luftsicherheitsbe-hörden, verpflichtet darin aber nicht zur Schaffung neuer Behörden. Auch sonst werde nicht in die behördliche Organi-sationshoheit der Länder ein gegriffen, sondern diesen vielmehr die entspre-

ZÜP verfassungsgemäß

chende Strukturierung der Aufgabe-nerledigung vollständig über lassen.

2. Soweit das Gesetz Regelungen des Verwaltungsverfahrens enthalte, folge schon aus dem Wortlaut der entspre-chenden Vorschrift des Grundgesetzes, dass solche Verfahrensregelungen keine Zustimmungspflichtigkeit begründen.

3. Und last but not least folge ein Zu-stimmungserfordernis des Bundes-rates auch nicht aus Artikel 87d Abs. 2 GG, wonach Aufgaben der Luftver-kehrsverwaltung den Ländern „mit Zustimmung des Bundesrates“ als Auftragsverwaltung übertragen wer-den können; denn vorliegend sei keine „Übertragung“ im Sinne dieser Grund-gesetznorm gegeben. Eine solche Über-tragung liege nur vor bei Zuweisung von Aufgaben, die den Ländern zuvor nicht oblegen hätten. Der hiernach er-forderliche Vergleich der den Ländern übertragenen Aufgaben vor und nach Inkrafttreten des Luftsicherheitsgeset-zes ergebe nun, dass qualitativ gleich gelagerte Aufgaben den Ländern bereits zuvor zugewiesen waren, etwa durch § 29d wie aber auch andere Vorschriften des LuftVG, so dass das seinerzeitige „Ja“ des Bundesrates zur Zuweisung dieser Vorschriften auch die nunmeh-rige Gestaltung dieser Aufgabe durch das Luftsicherheitsgesetz umfasse.

Mit knappen Worten resümiert das Bundesverfassungsgericht in materi-eller Hinsicht schließlich, dass durch das Luftsicherheitsgesetz weder Grund-

rechte der Betroffenen wie aber auch das Rechtsstaatsprinzip nicht verletzt sind.

Fazit:Man kann sich beim Lesen des Be-schlusses des Eindrucks kaum erweh-ren, dass dieser mit dem vorab fixierten Ziel entwickelt wurde, die ZÜP „zu hal-ten.“ Diesen „Trend“ findet man leider zusehends in vielen anderen wirklich oder vermeintlich sicherheitsrelevan-ten Zusammenhängen. Die Antwort auf die den freiheitlich – rechtstaatli-chen Bürger quälende Frage, wie weit der Staat in Grundrechte seiner Bürger eingreifen darf mit Maßnahmen, die zur Erreichung des erklärten Gesetzes-zieles, nämlich Terroristen vom Luft-verkehr fern zu halten, schlicht und inzwischen wohl auch allseits erkann-ter Maßen untauglich sind, wird mit allen Mitteln der hiernach eher zweifel-haften juristischen Kunst vermieden.Die ZÜP-Verfahren dürften sich da-mit wohl erledigt haben. Das Pilot-verfahren, welches derzeit vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig anhängig ist wird nun sicherlich auch seine zeitnahe Fortsetzung erfahren. Hierüber wird berichtet werden. Nicht entschieden ist weiterhin allerdings die Frage der gebührenrechtlichen Behandlung der Zuverlässigkeitsüber-prüfung. Hier ist ein Musterverfahren beim Oberverwaltungsgericht Müns-ter anhängig. Auch insoweit dürfte nun in nicht allzu ferner Zukunft mit einer Entscheidung zu rechnen sein. Detlev Dierkes Rechtsanwalt

Detlev Dierkes

Das Bundesverfassungsgericht hat auf die beiden Vorlagen des Verwaltungsgerichts Darmstadt gem. Artikel 100 GG nunmehr entschieden, dass die Regelungen über die Zuver-lässigkeitsüberprüfung verfassungsgemäß zustande gekom-men sind und auch sonst weder gegen Grundrechte noch gegen das Rechtsstaatsprinzip verstoßen.

Flugplätze:

Paderborn-Lippstadt VFR-Anflugver-fahren:NfL-I-204/10 legt die Flugverfahren für An-und Abflüge nach Sichtflug-regeln am Verkehrsflughafen Pader-born/Lippstadt fest.

Peine-Eddesse Flugplatz dicht:NfL-I-190/10: Nach Rückzug des Be-treibers kommt Widerruf der Geneh-migung des Verkehrslandeplatzes Pei-ne-Eddesse (EDVP) von der Behörde.

Düsseldorf neue Entgeltordnung:NfL-I-168/10 veröffentlicht die neue Entgeltordnung für den Verkehrsflug-hafen Düsseldorf.

NfL-Kiste 10-09

12

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13Luftsport in NRW Oktober 2010

Recht

Während der vergangenen Monate tauchte in den einschlägigen Medien bereits häufiger der Terminus „Bundes-kommission Segelflug“ auf. Doch was ist dieses Gremium überhaupt? Was ge-nau tut es, wie ist es aufgebaut?

Lenker, Leiter, GesichterWebseite der Bundeskommission Segelflug / Motorsegelflug

Es muss eine begünstigte Tätigkeit ausgeübt werden. Dabei ist die Art der Tätigkeit nicht bestimmt, nur darf es nicht Sport selbst sein. Die Tätigkeit muss dem ideellen Bereich oder dem Zweckbetrieb des Vereins zuzuordnen sein. Beispiele hierfür sind Vorstandstä-tigkeiten, Abteilungsleitungen, Haus-meister-, Platzwart-, Gerätewart-, Rei-nigungs-, oder Bürotätigkeiten, wobei hier ganz besonders darauf zu achten ist, dass der Aufgabenbereich bzw. die Art und Weise sowie die Ausübungsört-lichkeit dem ideellen oder dem Zweck-betrieb zuzuordnen sind. Verkauf von Speisen oder Getränken im Rahmen des wirtschaftlichen Geschäftsbetrie-bes eines Vereins, die Vorbereitung und Durchführung von eintrittspflichtigen Vereinsveranstaltungen, jedwede Tätig-keit im Zusammenhang mit Werbung etc. sind deshalb nicht begünstigt. Ob die Tätigkeit sodann nebenberuflich ist, beurteilt sich allein nach dem zeitli-chen Umfang der Tätigkeit. Diese darf

Staat fördert Ehrenamt

nicht mehr als 1/3 der Arbeitszeit eines vergleichsweise vollschichtig Tätigen in Anspruch nehmen. Ein „Zwang“ zur Ausübung eines Hauptberufes besteht natürlich nicht. Übt jemand mehrere unterschiedliche Tätigkeiten nebenbe-ruflich im obigen Sinne aus ist Vorsicht geboten; denn diese Tätigkeiten wer-den zusammengerechnet. Andererseits wird bei schwankender Arbeitsintensi-tät eine Umrechnung auf das gesamte Kalenderjahr vorgenommen.Die Tätigkeit muss für eine oder zumin-dest im Auftrag einer in Deutschland ansässigen gemeinnützigen Körper-schaft, also in einem Sportverein oder Sportverband erfolgen. Bereits in die-sem Zusammenhang ist ein besonderer Blick auf die Vereinssatzung zu werfen, in dem diese den/die gemeinnützige(n) Zweck(e) den Vorgaben der Finanzver-waltung gemäß definiert. Darüber hi-naus ist aber nunmehr darauf zu ach-ten, dass die Zahlung von pauschalen Tätigkeitsvergütungen an den Vorstand

auch entsprechend satzungsmäßig ver-ankert ist. Fehlt eine solche Satzungs-bestimmung, durch welche die Bezah-lung einer solchen Tätigkeitsvergütung für den Vorstand ausdrücklich geregelt wird, verstieße eine dennoch erfolgte Bezahlung gegen das Gebot der Selbst-losigkeit der Tätigkeit in einem gemein-nützigen Verein (§ 55 Abs. 1 AO). Eine solche Zahlung wäre als Ehrenamtsfrei-betrag nicht deklarierbar. Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es allerdings für diejenigen Vorstands-mitglieder, die zugleich, etwa als Segel-fluglehrer oder Werkstattleiter auch die Position eines Übungsleiters bekleiden: Ehrenamtsfreibetrag und Übungslei-terfreibetrag können nicht kumulativ geltend gemacht werden. Und um auch insoweit Missverständnissen vorzubeu-gen zum Schluss wieder eine gute Nach-richt: Der Ersatz tatsächlich entstande-ner Aufwendungen wie zum Beispiel für Fahrkosten, Verbrauch von eigenem Büromaterial für Zwecke des Vereins, Nutzung von Telefon und Telefax für diesen etc. ist stets möglich. Er bedarf keiner entsprechenden Satzungsrege-lung. Auch ein Einzelnachweis der Aus-lagen ist regelmäßig nicht erforderlich, wenn pauschale Erstattungszahlungen den tatsächlichen Aufwand offensicht-lich nicht überschreiten. Stets ist aber darauf zu achten, dass solche pauscha-len Erstattungen nicht verquickt wer-den mit Zahlungen auf Arbeits- oder Zeitaufwand. Detlev Dierkes Rechtsanwalt

Das Gesetz ist bereits mehr als 3 Jahre in Kraft und doch scheint sich noch nicht überall herumgesprochen zu haben, dass der Staat das Ehrenamt nicht nur ideell hoch hält, sondern auch steuerlich fördert. Vergütungen für „nebenberufliche Tä-tigkeiten in gemeinnützigen Sportorganisationen“ sind nämlich bis zur Höhe von insgesamt 500,- Euro pro Kalenderjahr seit dem 01.01.2007 steuer- und seit dem 01.01.2008 auch sozialversicherungsfrei. Allerdings wird dieser „Ehrenamtsfrei-betrag“ des § 3 Nr. 26a EStG den Ehrenamtlern nicht einfach in den Schoß gelegt; vielmehr müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

Offenbar ist jeder einzelne Segelflugpi-lot in Deutschland von der Arbeit und den Entscheidungen der Bundeskom-mission direkt betroffen. Aber welche Details sollten mich als ganz normalen Segelflugsportler in diesem Zusam-menhang überhaupt interessieren? Wer kümmert sich wie um welche Belange, und wer sind eigentlich die Menschen hinter den Ämtern? Die Undurchsich-tigkeit hat ein Ende.

Unter http://www.daec.de/se/segelflug-kommission/seko.php sind Gesichter mit Ämtern verknüpft und man kann per Email direkt Kontakt zu den einzelnen Ansprechpartnern aufnehmen. Weiter-hin werden über den Link „Protokolle“ aktuelle Arbeitsergebnisse der Kom-mission zum Download angeboten. Die Buko freut sich auf viele virtuelle Besu-cher! SG PR Buko Segelflug

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14 Luftsport in NRW Oktober 2010

Luftraum | Segelflug

Die Frage, wie wir Luftsportler (oder die Allgemeine Luftfahrt) uns durch die wachsende Anzahl von Regionalflug-häfen in unseren Grundrechten einge-schränkt sehen, würde vielleicht etwas zu weit gehen. Aber wenn Airports defizitär sind, Luftfahrtgesellschaften kein oder wenig Geld mit dem Fliegen verdienen, Arbeitsplatzschaffung ge-gen gigantische Investitionen abgewo-gen werden muss, dann sollten wir uns schon fragen, ob der Luftraumkonsum (das ist der Luftraum, der für den Be-trieb dieser fragwürdigen Projekte be-nötigt wird) nicht auch noch mit einem Preisschild versehen in diese Bilanz einfließen sollte. Dieser Denkanstoß wurde im Rahmen der AUL-Arbeit des DAeC gegeben. Ist doch eine nette Idee, Luftraumkonsum einzupreisen!π Platz x benötigt eine TMZ? Kein Pro-blem, kauft dem Kreis der betroffenen Mitbenutzer die entsprechenden Trans-ponder und alle können den Luftraum weiter nutzen. π Platz y braucht Luftraum C? Der

DenkanstoßFlugsicherung entstehen hierdurch folgende Kosten für Technik und Perso-nal, die zu Monatsbeginn zu überwei-sen sind: ....�. π Liebe Halter des Luftfahrzeuges D-1234: im vergangenen Monat hatten Sie fünf Einzelfreigaben zum Durch-flug Luftraum C, 1,3 Stunden Nutzung von Segelflugsektoren und 18 Minuten Funkverkehr mit Flugsicherungsperso-nal, macht zusammen ....�Das werden sicherlich interessante Ver-handlungen bei der Fortschreibung des Kriterienkataloges des BMVBS zur Einrichtung von Lufträumen, denn der wird wohl als Arbeitsgrundlage zu-nächst gründlich überarbeitet werden müssen. Und damit sind wir schon beim Kernproblem der Arbeit im AUL des DAeC: wir setzen den von uns mitgestalteten Katalog an den betref-fenden Standorten um und wissen an neu betroffenen Plätzen, dass der Luft-sport wieder Luftraum verlieren wird. In NRW trifft es uns im nächsten Jahr in Weeze, und zwar ziemlich heftig,

wenn es uns nicht gelingt, den ersten Entwurf der DFS durch einen besseren Vorschlag zu ersetzen.Unser Dilemma ist, dass die aufgezeig-ten Rahmenbedingungen mit defizitä-rem Betrieb die Regel sind, aber unsere poltische Vertretung nicht den Einfluss hat, die regionalen Entscheidungen in unserem Sinne zu beeinflussen. Kla-gen können wir nach der Einrichtung eines Luftraums auch schlecht, denn wir waren ja am Verfahren beteiligt! Wir hatten einmal den Fall, dass meh-rere Vereine gegen den Luftraum D (nicht CTR) prozessiert haben. Die Kla-ge wurde nach Jahren abgewiesen. Da macht der Verband aber einen mächtig schmerzhaften Spagat, denn die Mit-glieder erwarten, dass ihre Interessen optimal vertreten werden, notfalls auch vor Gericht und wir müssten uns gegen unsere eigenen Arbeitsergebnisse auf den Rechtsweg begeben! Einen Königs-weg aus diesem Interessendilemma gibt es wohl leider nicht. GR Sprecher AUL-West

DM Segelflug der Frauen 2010:

Mit dem nassesten August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 rechneten die insgesamt 43 Pilotinnen sicherlich nicht, als sie zu ihrer Deut-schen Meisterschaft ins sächsische Zwickau reisten. Gummistiefel sollten

Die Siegerinnen und Platzierten der ein-zelnen Segelflugzeugklassen freuen sich über ihre Leistungen bei der DM der Frau-en 2010 in Zwickau. Eike Moeller

Die Deutschen Segelflugmeisterinnen 2010: Kathrin Wötzel (Club), Susanne Schödel (15m), Dr. Meike Müller (Stan-dard) Aero-Club Zwickau

sich jedoch während der beiden ge-planten Wettbewerbswochen als über-lebenswichtige Utensilien herausstel-len. Immerhin boten sich dann doch Wetterfenster für 4 Wertungstage, an denen Strecken zwischen 180 und 370

km geflogen werden konnten. Am Ende standen Kathrin Wötzel (Clubklasse), Dr. Meike Müller (Standardklasse) und Susanne Schödel (15m-Klasse) ganz oben auf dem Treppchen. Die in der Gesamtwertung jeweils ersten vier Pi-lotinnen pro Klasse haben sich somit in die Frauennationalmannschaft des Team Germany geflogen. Der nächste größere internationale Einsatz werden die Welttitelkämpfe 2012 in Schweden sein.

Die Zwickauer Ausrichter begeisterten durch eine in allen Belangen fabelhaf-te Organisation dieser Meisterschaften. Selbst ans schlammlöschende Stroh für den hoffnungslos durchweichten Cam-pingplatz war gedacht. Die Teilneh-merinnen bedankten sich mit einem Portrait ihres Konterfeis nebst dazuge-hörigem Gummistiefelpaar. Die komplette Wertung sowie ein-drucksvolle Bilder sind unterhttp://dm2010.acz.de verfügbar.

Geduld in Gummistiefeln

Page 15: Luftsport 03-2010

Luftsport in NRW Oktober 2010

Luftsportsparten

„In der Toskana der Pfalz“...

Schon zum 5. Mal trafen sich NRW & RP - Pilotinnen zum gemein-samen Streckenfl ugtraining auf dem Flugplatz Landau-Ebenberg. Auch Gastpilotinnen aus anderen Landesver-bänden waren wie immer willkommen. Diese Trainingsmaßnahme hat bun-desweit ein so großes Ansehen, dass bereits im Dezember 2009 alle Plätze vergeben waren und sich somit „Spät-zünderinnen“ nur auf der Nachrücker-liste wiederfi nden konnten.In diesem Jahr hatte der „Dr. Angelika Machinek Förderverein für Frauense-gelfl ug“ seine Unterstützung zugesagt. So trafen sich in der letzten Juni-woche 20 Teilnehmerinnen und 18 Trainer/-innen zum gemein-samen Training in der „Toskana der Pfalz“.In der Woche zuvor fragten ei-nige Teilnehmerinnen, ob diese Maßnahme überhaupt statt-fi nden würde, denn die Wet-terfrösche sprachen in ihren Prognosen durchweg von sehr durchwachsenen Wetterlagen. Kaum angekommen, besann sich jedoch der Wettergott und die Aussichten wurden von Tag zu Tag besser. An allen 8 mög-lichen Tagen konnte trainiert werden und so standen am Ende ca. 1000 Flugstunden und eine Erdumrundung im OLC/DMSt.

Vom Streckenfl ugneuling zur Wettbewerbspilotin

Nicht nur vom fl iegerischen Ergebnis waren alle begeistert, sondern auch von der Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft untereinander schwärmten alle. So et-was hatten sie noch nicht erlebt. Leider scheint es in den Köpfen mancher Flie-gerkollegen immer noch das Vorurteil zu geben, dass es sich bei dieser Veran-staltung um eine sogenanntes „Zicken-fl iegen“ handelt. Jene werden sich wohl jetzt von den Teilnehmer/-innen eines Besseren belehren lassen müssen.Der Dank gilt allen Trainer/-innen, die ihren Urlaub in solch sinnvolle Maß-nahmen investieren und den Frauense-

gelfl ug auch schon seit Jahren unter-stützen. Ebenso geht der Dank an die beiden ansässigen Vereine (Aeroclub Landau und DJK), die ihre Infrastruk-tur, Schlepppiloten und Helfer immer wieder gerne zur Verfügung stellen. Wer nochmal online nachlesen möchte was sich in Landau ereignet hat, kann dies in folgendem Blog tun:w w w . f r a u e n s e g e l f l u g - n r w . d e /landau2010/tagebuch.htm

Wir freuen uns schon auf ein Wieder-sehen zum 6. Frauen- Streckenfl ugtrai-ning 2011 in Landau! Mirja Klicks

Page 16: Luftsport 03-2010

16 Luftsport in NRW Oktober 2010

Luftsportsparten

Gleich in zwei von drei Klassen räumten die Westfalen bei der Hessischen Motor-kunstflugmeisterschaft im Juni in Allendorf (Eder) ab. Jan Schröjahr und Carsten Hillebrand von der LSV-Meschede (auf Pitts S2) sicherten sich Rang eins und zwei in der Intermediate-Class. Die Sportsman-Class machten die Piloten aus NRW komplett unter sich aus, dabei ging Tobias Jäschke aus Krefeld auf seiner Pitts S1 vor seinem Vereinskameraden Jesper Schwengers als Sieger hervor. Die Spitzen-plätze der Advanced Class teilten sich die Kunstflieger aus Hessen und Bayern.Weitere Infos und Platzierungen unter: www.german-aerobatics.com Jens Nelle

Kunstflugpiloten aus NRW siegen in Hessen

Page 17: Luftsport 03-2010

17Luftsport in NRW Oktober 2010

Sportsman:

Intermediate:

Advanced:

Luftsportsparten

Rang Pilot Land Flugzeug Reg. Known 1.Unbek. 2.Unbek. 3.Unbek. Gesamt %

1 Jäschke, T. GER Pitts S-1T N202WL 1289,45 1239,14 1423,44 1016,75 4968,78 78,3 2 Schwengers, J. GER Pitts S-1T N202WL 1262,65 1287,61 1364,67 1024,05 4938,97 77,8 3 Jakobskrüger, C. GER Yakowlew Yak 55 LY-AZZ 991,74 1127,06 1387,44 915,41 4421,65 69,6 4 Bieker, L. GER Stampe SV4a D-EBSH 1103,43 1089,33 1263,37 962,29 4418,43 69,6 5 Weiß, T. GER Steen Super Skybolt N250SB 1207,65 967,26 1201,78 991,81 4368,5 68,8 6 Brinkhaus, A. GER Steen Skybolt N80WY 1165,59 1171,63 1013,54 916,31 4267,08 67,2 7 Weissteiner, F. ITA Extra 300S N600YS 1030,53 770,46 1083,12 963,05 3847,17 60,6

Rang Pilot Land Flugzeug Reg. Known 1.Unbek. 2.Unbek. 3.Unbek. Gesamt %

1 Schröjahr, J. GER Pitts S2B N88NL 1639,93 1654,23 1642,01 1996,78 6932,95 73,4 2 Hillebrand, C. GER Pitts S2A N60LG 1549,75 1560,02 1615,05 1845,73 6570,54 69,6 3 Zacherl, M. GER Pitts S-1S N24SX 1172,08 1629,22 1767,22 1649,63 6218,15 65,9 4 Launer, M. GER Extra 300S D-EVVV 1467,94 1612,01 1330,16 1588,34 5998,45 63,5 5 Kleinsorg, H. GER Pitts S-1T N200AT 836,08 1417,6 1013,52 1658 4925,2 52,2

Rang Pilot Land Flugzeug Reg. Known 1.Unbek. 2.Unbek. 3.Unbek. Gesamt %

1 Werle, N. GER Extra 300S D-EVVV 2279,81 2849,21 2159,93 2488,37 9777,31 76,2 2 Schiedek-Jacht, J. GER Zlin Z50 LX D-ESHG 2095 2662,22 2256,25 2059,66 9073,13 70,7 3 Fuchs, W. GER Extra 300S D-EVVV 2127,04 2637,41 2180,47 2107,03 9051,95 70,5 4 Huber, P. GER Extra 300LP D-EXHO 1987,28 2397,34 2139,79 1976,97 8501,38 66,2 5 Hofmann, J. GER Extra 300LP D-EXHO 1655,85 2152,2 2102,18 2138,24 8048,47 62,7 6 Hasenberg, O. GER Extra 300 V1 D-EAEW 1555,23 1982,7 2196,3 1658,55 7392,77 57,6

Wertung Hessische Landesmeisterschaften Fonleichnam 3.6.2010

Page 18: Luftsport 03-2010

18 Luftsport in NRW Oktober 2010

2010luftsporttag nrwder tag für alle freunde des luftsports

spor� achgruppentage • sportlerehrung • verbandstag nrw • namha� e aussteller • bier nach vier

festvortrag:

sicher durch den lu� raumplanungshilfen der DFS

herwart goldbach DFSchief of sec� on

sonntag, den 21.11.2010 ab 10:00 (local) - stadthalle kamen

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2010

Luftsporttag

Zeit Programmpunkt10.00 Sportfachgruppentage 14.00 Grußworte, Ehrungen, Festvortrag15.00 Verbandstag NRWBier nach vier

Stadthalle KamenRathausplatz 2-459174 KamenTel. 0 23 07 / 14 86 10

Liebe Fliegerkameraden,

gemäß § 18 der Satzung des DAeC Landesverbandes Nordrhein-Westfa-len e.V. laden wir Sie zur 60. Mitglie-derversammlung (Verbandstag) ein, die auch in diesem Jahr im Rahmen des Luftsporttages NRW in Kombina-tion mit allen Sportfachgruppentagen stattfinden wird. Termin: Sonntag, 21. November 2010Ort: Stadthalle Kamen

10 Uhr Sportfachgruppentage 14 Uhr Grußworte, Ehrungen, Festvortrag15 Uhr Mitgliederversammlung

Einladung Verbandstag

In der Einladung, die per Post an die Vereine verschickt wird, ist gem. § 20 (4) der Satzung der Stimmenanteil des Vereins zum Stichtag 1.7.2010 beigefügt. Die Delegierten der Verei-ne melden sich bitte mit dieser Stim-meninformation als Legitimation am Stand des Landesverbandes an und nehmen dort bis spätestens 14.00 Uhr die Stimmkarten in Empfang.

Wir wünschen Ihnen eine gute Anrei-se nach Kamen.

Mit freundlichen Grüßen Stefan Klett, Präsident Sue Kussbach, Vizepräsidentin

am Sonntag, dem 21.11.2010Beginn: 15.00 Uhr

Tagesordnung der Mitgliederversammlung

1. Regularien 2. Genehmigung des Protokolls des Verbandstages 20093. Geschäftsberichte 4. Genehmigung des Rechnungsab- schlusses 2009 und der Bericht der Kassenprüfer 5. Entlastungen für das Haushaltsjahr 2009 6. Wahlen a) der Rechnungsprüfer b) der Beisitzer zum Landesverbandsgericht7. Bericht über das laufende Haushaltsjahr 20108. Festsetzung der Versicherungsumlagen 20119. Festsetzung der Beitragshöhe für 201110. Genehmigung des Haushaltsentwurfes 2011

Vorläufige Tagesordnung für den 60. Verbandstag

11. Antrag des Präsidiums auf Änderung der Satzung in den §§ 5, 13 und 14

Das Präsidium schlägt vor, die bis-herige Bezirksstruktur aufzulösen und den Präsidialrat zu verklei-nern. In Anlehnung an die Regie-rungsbezirke sollen fünf gewählte Personen die regionalen Interessen vertreten. Die Ausbildungsbezirke sind von dieser Neuregelung nicht betroffen und bestehen unverän-dert weiter. Der Wortlaut der Sat-zungsänderung wird den Vereinen rechtzeitig zugestellt und zusätz-lich auf der Homepage unter www.aeroclub-nrw.de veröffentlicht.

12. Behandlung der Anträge zum Ver-bandstag 2010* 13. Festlegung Ort und Termin des Verbandstages 201114. Verschiedenes * Anträge zur Tagesordnung sind gemäß § 18.3 der Satzung bis zum 24.10.2010 an die Geschäftsstelle in Duisburg per Einschreiben einzusen-den.

Übersicht über Ablauf des Tages

Sicher durch den LuftraumPlanungshilfen der DFS

Herwart Goldbach

Beschreibung: Hier erfahren Sie den richtigen Umgang mit der DFS als Partner und Unterstützer bei ihren Flugvorhaben. Fragen zu Lufträu-men, Koordination, Radardarstellung und zu unseren Erwartungen an die Piloten werden besprochen.

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19Luftsport in NRW Oktober 2010

2010luftsporttag nrwder tag für alle freunde des luftsports

spor� achgruppentage • sportlerehrung • verbandstag nrw • namha� e aussteller • bier nach vier

festvortrag:

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sonntag, den 21.11.2010 ab 10:00 (local) - stadthalle kamen

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2010

Luftsporttag

Anfahrt:

In Form von Parallelveranstaltun-gen führen die Kommissionen ihre Sportfachgruppentage durch. Sie re-duzieren dabei die Veranstaltungen auf die satzungsgemäßen Notwen-digkeiten, um Raum für Informa-tion, Ehrungen, Aussprachen und Diskussionen zu eröffnen.

Feste Bestandteile sind: • Berichte der Kommissionen über ihre Arbeit • Haushalte, Entlastungen • Wahlen zu den Kommissionen • Siegerehrungen (DMSt, Jahressportflug NRW) • sportartspezifische Ausbildungsfragen • Anträge aus den Vereinen • Fachvorträge

Sportfachgruppentage

Wir bitten die Delegierten der Ver-eine, die Stimmkarten des Vereins für den Verbandstag bis spätestens 14.00 Uhr am Stand des Landes-verbandes abzuholen, damit die Be-rechnung der Zwischenstimmen der Sportfachgruppen zeitig vorgenom-men werden kann, so dass keine zeit-lichen Verzögerungen entstehen.

Die Raumverteilung für die Sport-fachgruppen ist die gleiche wie im letzten Jahr und wird vor Ort durch Schilder ausgewiesen.v

Organisationshinweis

Auf unserem Luftsporttag NRW ist Präsenz und aktive Teilnahme gefragt. Auch in diesem Jahr! Wir haben 26 Aussteller verschiedens-ter Kategorien angefragt. Bis zum Redaktionsschluss hatten folgende Aussteller ihre Beteiligung mit In-formationsständen am Luftsporttag NRW 2010 zugesagt: π LX navigation Düsseldorfπ Segelflugschule Oerlinghausen π Deutscher Wetterdienstπ DFS Deutsche Flugsicherungπ HDI Privat Versicherung AGπ Peters Software GmbH π Üli s Segelflugbedarf GmbHπ VBG π Dr. Westerboer GmbH π Bell-M-Air

Auf unserer Homepage www.aero-club-nrw.de könnt Ihr in der Rubrik <Luftsporttag 2010> verfolgen, wel-che Aussteller anwesend sein wer-den.

Aussteller

die Luftsportfreunde 2000 Kamen/Dortmund e.V. warten schon unge-duldig auf den 21. November. Dann wird endlich wieder gepuzzelt und gespielt. Ab 10 Uhr geht es los: die Kinderbetreuung auf dem Luftsport-tag in Kamen wird wieder sensatio-nell.Eure Eltern könnt Ihr natürlich auch wieder mitbringen. Wir haben ein abwechslungsreiches Programm für sie vorbereitet, so dass Ihr in Ruhe spielen könnt. Also dann, bis zum 21. November. Wir freuen uns!

Übersicht über Ablauf des Tages

Liebe Kinder,

Kurzbeschreibung zur Person:

Seit 1971 bei der Flugsicherung beschäftigt und war von 1973 bis 1999 in Düsseldorf in der Kontrollzentrale tätig. Zur Zeit ist er als Chief of Section/Bereichsleiter an der Nie-derlassung in Langen eingesetzt und be-treut neben anderen Aufgaben den Bereich Fluginformation. Herr Goldbach hält für die DFS Vorträge zum Thema FIS auf Messen und sonstigen Veranstaltungen mit Fachbezug z.B. AERO und Tannkosh. Neben diesen Aufgaben fliegt er noch selbst und schreibt auch gele-gentlich für Fachzeitschriften.

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20 Luftsport in NRW Oktober 2010

Luftsportsparten

Der Pott kommt in den Pott

Zielanfahrten gehören zu meinen Lei-denschaften in diesem facettenreichen Sport und ich nehme daher gerne die Herausforderungen des Wettbewerbs-fahrens an. Zusammen mit meinem Team bestehend aus Nathalie, Karen, Charly und Johannes ging es in die-sem Jahr zu unserer vierten Deut-schen Meisterschaft. Meine Frau Imke und meine Tochter Jil drück-ten uns dieses Mal aus der Ferne die Daumen. Aus organisatorischen Gründen fand diese im 950 km ent-fernten Waidhofen an der Thaya in Österreich statt. Warum nicht in Deutschland haben sich viele Piloten gefragt, waren aber letztlich ganz froh, einen starken Partner mit dem Aero-club Österreich und dem ortsansässi-gen Ballonverein gefunden zu haben. Dank an dieser Stelle für die tolle Or-ganisation! Dass aber Ballonfahrer und Golfer zusammenpassen war eine ganz neue Erfahrung und so durften wir Ballonfahrer die einmalige Gelegenheit auskosten, auf den heiligen Grünfl ä-chen unsere Ballone zu starten. Nun aber zum eigentlichen Wettbewerb, der mit insgesamt 43 Teilnehmern aus Deutschland und Österreich stark be-setzt war und mit der sehr erfahrenen Wettbewerbsleitung um Mathijs de Brujin einen spannenden Wettkampf versprach. Für die Deutsch-Österreichische Meis-terschaft wurden 7 Fahrten angesetzt, in der es für uns Piloten galt, möglichst viele Punkte pro Aufgabe einzufahren um sich vom restlichen Feld abzuset-

zen. In der ersten Fahrt mit leichtem Regen (wirklich nur vereinzelte Trop-fen) stellte uns Mathijs bereits vor die erste Aufgabe, ein Hesitation Waltz, und es galt aus 3 verschiedenen Zielen

eines auszuwählen und anzufahren. Bereits bei dieser Fahrt konnten wir un-sere ersten 1000 Punkte erzielen und fi elen glücklich und zufrieden nach ei-nem leckeren Essen in unserer Unter-kunft ins Bett. Am darauffolgenden Morgen ahn-ten wir bereits beim Eintritt in den Briefi ng raum, dass sich Mathjis über Nacht etwas Besonderes ausgedacht hat. So war es auch und die Meisterschaft ging sofort in die Vollen. Mit 5 Aufga-ben und fl otten Oberwinden war klar, dass heute bereits 150% der Leistung abgerufen werden musste, um vorne weiter mitzufahren. 4458 Punk-te von möglichen 5000 Punkten waren wirklich hervorragend und das Team war topmotiviert. Leider ist uns nur der Ventilator beim Aufrüsten verreckt, den wir dann über den Tag reparieren mussten. Letztlich war nur der Vergaser verdreckt, aber dies kostete Zeit

und Schlaf. Für die Abendfahrt fuhren alle Teams nach Dobersberg zum Flug-platz, um dort nach einen Feldbriefi ng 2 Aufgaben in Empfang zu nehmen. Die letzte Aufgabe war eine Spezialität

des Wettbewerbsleiters. Die „Torte“ machte uns doch bereits in unseren Trainingsfahrten einiges an Kopfzer-brechen. Welche Taktik ist die beste und wie schaffen wir es diese 3D Auf-gabe möglichst gut auf dem Rechner zu visualisieren. Ich entschied mich für die einfachste Darstellung, da der Rest nur stupide nach dem Hö-henmesser (GPS) gefahren werden

musste. Die Torte ist 3 stöckig und die aufaddierte Strecke innerhalb der Tor-te zählt als Ergebnis. Im zweiten Stock (ein Korridor von 500 ft) wurde die ge-fahrene Strecke zweimal genommen und im oberen Teil dreimal. Dies be-deutet möglichst immer im richtigen Moment aufsteigen, um die nächste Etage zu treffen und nachher wieder umgekehrt. Unser Ergebnis war zwar nicht riesig in der Tortenaufgabe, aber mit 763 Punkten waren wir zufrieden. Uwe Schneider und Sven Göhler, die uns dicht auf den Fersen waren, konn-ten zwar Punkte gutmachen, aber unser

Ballonfahren und Ruhrgebiet sind zwei Welten die eigentlich nicht zusammen pas-sen, aber als Trainingslager sind Straßen und Parkplätze eine tolle Möglichkeit, präzise Anfahrten zu trainieren. Mit dieser Intention fahre ich seit nunmehr 11 Jahren Ballon und trainiere zusammen mit meinem Team und den zahlreichen Passagieren die spannenden Ballonfahrten im Ruhrgebiet.

Der Pott

in den Pott

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21Luftsport in NRW Oktober 2010

Luftsportsparten

Vorsprung reichte aus um uns weiter-hin auf Platz 1 zu behaupten. Die zweite Morgenfahrt wurde zum Geduldsspiel. 3 Stunden und 30 min waren wir in der Luft und kämpften um jeden Zentime-ter. 5 Aufgaben bei Winden, die noch sehr variabel waren und Oberwinde, die ebenso sehr langsam waren. Uwe konnte uns hier einholen und machte knapp 600 Punkte auf uns gut und wir vergaben unsere Führung in der Gesamtwertung. Niedergeschlagen waren wir dennoch nicht, denn wir hatten bereits jetzt im Team unser Ziel ausgerufen! Deutscher Meister werden und nix anderes wollen wir! Wir legten uns bei der Abendfahrt mit zwei Aufgaben daher noch mehr

ins Zeug, machten Punkte gut und holten Uwe wieder ein. Es wa-ren schließlich nur 50 Punkte, die wir in der Gesamtwertung hinter dem Team aus Hessen lagen. Aus dem Dreikampf in der Spitze wur-de ein Zweikampf. Sven patze bei der Morgenfahrt mit 5 Aufgaben und so blieben Uwe und wir übrig um den Kampf bei der Deutschen Meisterschaft und der Gesamtwer-

tung. Die letzte Fahrt stand an, wir hat-ten uns entschlossen, bei dieser Fahrt auf Sicherheit zu gehen und uns an das Team von Uwe Schneider anzuschlie-ßen. Sicherlich nicht die eleganteste Va-riante, aber taktisch war es für mich von Vorteil, Uwe vornewegfahren zu lassen. Die Taktik ging auch auf und wir konn-

ten bei den letzten beiden Wertungen nochmal etwas mehr Punkten als Uwe und wussten bereits zur Landung, dass wir es geschafft haben sollten. Bis spät in die Nacht hinein haben wir auf die offiziellen Ergebnisse gewartet! Es hat sich gelohnt! Deutscher Meister 2010 erstmals ein Pilot aus dem Ruhrgebiet! Danke an mein Team und die Unter-stützer, ohne die wir hier nicht hätten teilnehmen können. Vorne Weg Dank an die Warsteiner Brauerei, die uns das Wettbewerbsgerät ermöglicht haben, Dank auch an Frank Noack, der uns sein Gerät kurzfristig ausgeliehen hat. Ebenso geht der Dank an die Firma Schroeder Fire Balloons, die uns über die Saison mit Gerät ausgestattet ha-ben und an die Firma Landsmann Par-

kett aus Mülheim, die uns mit Auto und ausreichend Urlaub unterstüt-zen. Die Saison ist aber noch nicht zu Ende! Im Oktober kommen die Weltmeisterschaften, an denen wir erstmalig teilnehmen dürfen. Ich hoffe, dass wir uns mit einer guten Gesamtleistung im Deutschen Team eine gute Platzierung erkämpfen! David Strasmann

Luftsport öffnet seine Pforten

Präsident Klett dankte in Leverkusen stellvertretend den NRW - Vereinen! An den vergangenen Wochenenden haben die Luftsportvereine des Landesverban-des mit ihren Flugtagen und Tagen der offenen Tür großartige Öffentlichkeits-arbeit geleistet. Hunderte von Aktiven haben zig Tausenden von interessier-ten Zuschauern unser faszinierendes Hobby näher gebracht. Zahlreiche Ein-ladungen lagen vor: Langenfeld, Ra-devormwald, Steinfurt, Wipperfürth, Mönchengladbach, Blomberg u.v.m: Engagiert und diszipliniert wurde ge-arbeitet, Gäste geflogen, Kunstflug

vorgeführt, Kinder betreut und die Verpflegung der Gäste gesichert. Kein Hochglanzprospekt kann diesen positi-ven Effekt in der Bevölkerung, welcher jahrelang anhält, erzeugen.

Für diesen ehrenamtlichen Einsatz dankt das Präsidium des DAeC LV NRW den Verantwortlichen und Akti-ven ausdrücklich. GR

v.l.n.r.: Herbert Isbanner (1.Vors. LSC - Leverkusen, Stefan Klett (Präsident), Jürgen Kraus (engagierter Aachener Kunstflieger)

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22 Luftsport in NRW Oktober 2010

Luftsportsparten

21. OB-Pokal der Stadt Herne

Am 13.06.2010 war es wieder mal so-weit, der DSC-Wanne Eickel Modellfl ug hatte zum 21. OB-Pokal der Stadt Her-ne geladen. Die Veranstaltung, die seit 21 Jahren ausgetragen wird, und somit schon eine feste Größe in dem Kalender der F3B-E Segelfl ieger hat, war gleich-zeitig ein Teilwettbewerb zur Landes-meisterschaft NRW des DAeC NRW.Dieses Jahr kamen leider nur 28 Starter zum Modellfl ugplatz an der Königsgru-be (Günnigfelder Straße in Bochum). In den Jahren davor war das Teilneh-merfeld immer mit ca. 40 Piloten be-setzt. Der WM Auftakt in Südafrika hatte, zumal an diesem Tage auch noch Deutschland sein erstes Spiel austrug, wohl einige der Sportler vor dem heimi-schen Fernseher gebannt. Dieses Jahr war uns der Wettergott ge-genüber dem letzten Jahr aber wohlge-sonnen und der Wettkampf konnte bei strahlendem Sommerwetter pünktlich unter dem wachsamen Auge unserer Sportreferentin des DAeC NRW Evelyn Höfs um 9:45 Uhr beginnen. Nachdem die Hälfte der Starter Ihren Durch-gang beendet hatte, drehte der Wind und nach dem Ersten von insgesamt 5 Wertungsfl ügen wurde die Landelinie verlegt. Nicht wegen des sich drehen-den Windes, sondern aus sicherheits-relevanten Bedenken. Beim ersten Wer-tungsdurchgang landeten die meisten der Teilnehmer über den Zuschauer-raum ein und gefährdeten so bei einem eventuellen Strömungsabriss in der en-

gen Kurve die anwesenden Zuschauer. Ein Pilot hatte sich beim Landeanfl ug in den Abstand zu den Bäumen über den Zuschauern so verschätzt, so dass das Modell mit Wucht in den Baum über dem Grillstand einschlug und glücklicher weise auf das Dach des Auf-enthaltsraums stürzte. Es kamen, Gott sei Dank, keine Zuschauer oder Piloten zu Schaden, nur der Flieger war leider ein Totalschaden.Jetzt musste gegen die Startrichtung, also mit Rückenwind, auf der Landeli-nie gelandet werden. Was aber, da der Wind nur schwach blies, hervorragend gelang, fast alle Piloten setzten ihr Mo-dell im Laufe des Wettbewerbs genau auf der Landelinie bzw. nur wenige Zentimeter daneben ab.Die Leistungsdichte der Teilnehmer war erstaunlich. Unter den ersten 10 des Gesamtergebnisses waren 6, die in fünf Durchgängen jeweils einmal eine Flugzeit von genau 4 Minuten hatten, sowie die volle Landepunktzahl, Um 16 Uhr war der Wettbewerb dann gelaufen und jeder fi eberte dem Endergebnis entgegen. Nach einer halben Stunde

standen die Ergebnisse fest. Bei den Jugendlichen siegte Max Finke, dritter des Gesamtergebnisses, vor Ste-fan Grüner. Bei den Senioren sah es wie folgt aus: 1. Sascha Gockel, der auch Ge-samtsieger wurde vor Jörg Vogelsang, zweiter in der Gesamtwertung, und Dieter Rybold. Zuletzt das Ergebnis bei den Alten Herren: Erster wurde Wolf-gang Keil vor Reinhard Streisel und Hermann J. Gödderz.Die Siegerehrung und die Verteilung der reichlich vorhandenen Sachpreise nahm im diesem Jahr die Bürgermeis-terin von Herne, Frau Birgit Klemczak, vor.Durch die allgemeine Wirtschaftslage haben namhafte Modellbaufi rmen in diesem Jahr ihr Arrangement herunter-geschraubt und den Wettbewerb nicht wie in den Jahren davor unterstützt. Unser Dank gilt Bernhard Ulrich und seinen Mannen: Wie in den Jahren davor haben sie einen hervorragenden Wettbewerb auf die Beine gestellt, bei dem jeder Teilnehmer auf seine Kosten kam. Uwe Wünnenberg

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Luftsport in NRW Oktober 2010

Luftsportsparten

Fly-In 2010Jung trifft Alt

Die Mitglieder der Fluggemeinschaft Rennefeld, mit Dieter Siebert und Or-ganisator Volker Engelmann an der Spitze, hatten ihre Einrichtungen auf dem Rennefeld hervorragend präpa-riert und der morgendliche Nebel lich-tete sich rechtzeitig für den Anflug der Piloten aus NRW. Das Warten auf die Teilnehmer wurde rege zum Gedan-kenaustausch genutzt.Eingeflogen sind dann 30 Luftfahrzeuge aus 16 Vereinen, davon 12 Motorsegler und je 9 Motorflugzeuge und UL. Nach der Anmeldung der Piloten am Stand des DAeC LV NRW genossen die Teil-nehmer neben dem spätsommerlichen Sonnenschein die sehr gastfreundliche und reichhaltige Bewirtung durch die Rennefelder Kameraden.Die offizielle Begrüßung der Teilneh-mer und Gäste nahmen Dieter Siebert, VP Sue Kussbach und Werner Höhn vor. Auch Bürgermeister Halbe ließ es sich nicht nehmen, die Gäste in seiner Stadt zu begrüßen und das gute Ver-hältnis zu den Fliegern zu betonen.Wie immer mit großer Spannung er-wartet wurde die Ehrung der Pilot/in-nen, deren Anmeldung sich als beson-ders hervorhebenswert erwiesen hatte.

Bei den Motorfliegern konnte sich Jana-Susan Antholzer (Jahrgang 1989) als jüngste wie älteste, weil einzige Teil-nehmerin, über einen Pokal freuen. Ebenso wie Florian Christianus aus Hamm (1982) als jüngster Pilot. Paul Martin aus Brilon (1927) konnte die meiste Flugerfahrung belegen. Gleich viermal wurden Piloten aus Borken für den weitesten Anflug geehrt.Bei den Motorseglern erwies sich Wolf-gang Meurer (1960) aus Ratingen als jüngster Pilot. Matthias Gudorf hatte durch seinen Start in Nordhorn den längsten Anflug vorzuweisen. Eine be-sondere Auszeichnung erhielten Karl-

Heinz Wroblewski und Berni Honsel aus Borken, beide Jahrgang 1924, die über 170 Jahre in ihrem C-Falken ver-einten!Bei den UL s erwiesen sich Manuel Lülf-Kaduk (1992) aus Leverkusen und Udo Dietrich (1937) aus Beckum als al-tersmäßige Wertungsextreme heraus, Wolfgang Riehm ist mit seinem Anflug aus Eisenach der weiteste Anflug ge-lungen. Die Borkener durften mit sie-ben eingeflogenen Luftfahrzeugen den Wanderteller des FLY-IN für ein Jahr in Empfang nehmen.Alle Piloten sind wieder an ihren Hei-matplätzen eingetroffen und die im Vorfeld diskutierte Frage, ob dieses Fly-In noch zeitgemäß ist, kann eindeutig mit „JA“ beantwortet werden, denn bei kaum einer anderen Veranstaltung unseres Verbandes gelingt das Zusam-mentreffen von Alt und Jung besser als in dieser ungezwungenen Atmosphäre. GR

Zum traditionellen Fly-In des DAeC LV NRW hat der Verband in diesem Jahr am 4. September nach Schmallenberg eingeladen. Eingebettet war dieses verbandsin-terne Sportfliegertreffen in das „Bergfliegen“, das die Motor- und die Ultraleicht-flugkommission als praktischen Einstieg in den Leistungsvergleich von Piloten organisiert.

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24 Luftsport in NRW Oktober 2010

Luftsportsparten

Segelkunstflug: WM-Gold für die Advanced Class

Grund zum Feiern gibt es für die Kunst-flugpiloten des TEAM GERMANY: Nach einem Wetterkrimi allererster Güte bewiesen die schwarz-rot-golde-nen Teilnehmer der Advanced Class letztendlich die stärksten Nerven im Feld und sicherten sich in der Teamwer-tung vor Schweden und Tschechien die Goldmedaille. Deutschland ist also er-neut Weltmeister! Beflügelt wurden die Piloten unter anderem von einem Dreh-team des SWR-Fernsehens. Der Sender hatte bereits die Trainingsmaßnahmen im Vorfeld zur WM mit regelmäßigen Berichten begleitet und liefert nun auch aus Finnland im wahrsten Wortsinne bewegte Bilder der Luftakrobaten.Die für eine gültige Welt- bzw. Euro-pameisterschaft erforderlichen drei Durchgänge sind für die Advanced Class nun bereits passé, während der dritte und letzte erforderliche Wer-tungsflug für die komplette Unlimited Class noch vollendet werden muss. Das Klassement im Einzelnen:

Advanced Class (Weltmeisterschaft):Michael Spitzer beendet die Einzelwer-tung mit der Silbermedaille als Vize-weltmeister, während Jochen Reuter die Bronzemedaille um den Hals trägt. Im Einzelklassement schob sich Sebastian Dirlam am Ende von Platz 14 auf den 9. Rang vor und trug so mit wertvollen Punkten wesentlich zur Goldmedail-le in der Teamwertung bei. Benjamin Stiebe beendete seine WM mit Rang 14. Barbara Gerkhardt, Bastian Pause und Martin Hofmann bilden auf den Plätzen 22, 23 und 24 ein versöhnliches Dreierpack. Werner Kugler aus Och-senhausen schließt auf Rang 25 ab.

Unlimited Class (Europameisterschaft):In dieser Klasse müssen die Wertungs-flüge wie eingangs erwähnt von einige Piloten noch absolviert werden. Übrigens: Die aktuellen Titelkämpfe im Segelkunstflug finden auf histori-schem Gelände statt. Hätte der Zweite Weltkrieg 1940 nicht die Olympischen Sommerspiele verhindert, wären die olympischen Segelflugwettbewerbe in Jämijärvi ausgetragen worden.Alle Ergebnisse im Überblick unter:http://www.jami2010.com/results.phpBlog-Newsticker und Fotos:http://www.daec-segelflug.de/events/10/wmem_acro/index.php

Nachtrag zur EM der Unlimited Class:Nachdem die Wertungsflüge in der Unlimited Class wetterbedingt immer wieder verschoben werden mussten, wurden nun bei der EM ebenfalls drei Wertungsflüge absolviert und es steht eine gültige Meisterschaft. Das Gesam-tresultat der fortgeschrittenen Akroba-ten gestaltet sich folgendermaßen:Erik Piriou aus Frankreich holte Gold, gefolgt von Ferenc Tóth aus Ungarn und dem Österreicher Dietmar Poll auf dem Bronzerang. Als bester Deut-scher im Feld beendet der amtierende Deutsche Meister Markus Feyerabend (Peissenberg) die EM auf Platz 8. Team-gefährte Olaf Schmidt aus Bremen liegt auf 14. Rang, direkt gefolgt von Georg Teichmann (15.). Letzterer konnte sich im dritten Wertungsflug um sagenhaf-te 8 Gesamtplätze nach vorn schieben. Eugen Schaal (Herford) beendet diese EM auf Platz 22, während Andrea Fen-zau-Lehmann (Aalen) als 26. knapp an der roten Laterne vorbeischrammte.

Michael Spitzer

Ich kam nach diversen Versuchen, in „normalen“ Sportarten Fuß zu fassen, im Jahr 1998 über einen Schnupper-flug im Motorsegler in Grube (Osthol-stein) zum Segelfliegen. Im Winter 1998/1999 nahm ich dann beim FC Gladbeck & Kirchhellen zum ersten Mal am Theorieunterricht teil und be-gann im März 1999 pünktlich zu mei-nem 14. Geburtstag die Segelflugaus-bildung. Relativ schnell zog es mich zum Kunstflug, aber auch im Strecken-flug wollte ich Erfahrungen sammeln. Als Flugschüler verbrachte ich in den Ferien sehr viel Zeit mit der Fliegerei, gemeinsam mit meinen Freunden in Grube. An drei Jugendvergleichsfliegen und einigen „Typenfliegen“ in Schles-wig-Holstein konnte ich teilnehmen.2002 erhielt ich dann meine Segelflug-lizenz und hatte 2003 das Glück, beim „Baby“-Treffen in Nordhorn auch das Oldtimerfliegen kennenzulernen. Zum Jahresende absolvierte ich den Segel-kunstfluglehrgang in Dinslaken. Streckenfliegerisch unternahm ich meine ersten Schritte ebenfalls in Ost-holstein. Gemeinsam mit den Grubener „Jungs“ bestritt ich im Jahr 2004 mein erstes Vergleichsfliegen in Repke. Auch am Heidepokal in Roitzschjora durf-te ich mit dem Grubener Std. Cirrus teilnehmen. Ich sammelte Erfahrun-

Klasse: Advanced LV, Nordrhein-Westfalen (LV NRW) Verein: Fliegerclub Gladbeck & Kirchhellen e.V.

Portrait:

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25Luftsport in NRW Oktober 2010

Luftsportsparten

007

Hovestadt mit Lizenz zum Siegen

Bei seiner ersten Segelflug-WM glänz-te der 40-jährige selbständige Grafik-Designer mit einer überlegten Flug-taktik und durchgehend beständigen Leistungen. Im 47 Piloten starken Feld flog der in Münster wohnhafte in seiner Std. Libelle stets im Vorderfeld mit. So war der 23. Tagesplatz am letzten Flug-tag die schlechteste Tagesplatzierung, während der erste Wertungsflug einen dritten Tagesplatz brachte. Mit ein Erfolgsrezept war sicherlich der exzellente Teamflug mit Volker Sailer aus Backnang, der mit 9264 Punkten Vizeweltmeister der Clubklasse wurde. Auch Jens Becker ergänzte das Team bestens und landete mit 8843 Punkten auf Gesamtrang sieben. Der ehemalige Weltmeister Matthias Sturm (Rieti/Ita-lien 2008) erflog sich mit einer packen-den Aufholjagd noch auf Gesamtplatz vier mit 9243 Punkten. Sturm erzielte zwar vier Tagessiege, doch an drei Ta-gen landete er abgeschlagen zwei mal auf Tagesrang 35 und einmal auf Tages-platz 30. Mit zwölf Wertungsflügen er-

forderte diese Segel-flug-WM von ihren Piloten viel Konditi-on. Auch für Hove-stadt fiel der große Druck erst nach der letzten Landung ab. „Zu begreifen, dass ich nun Weltmeister bin, ist schon ein gi-gantisches Gefühl“, resümiert der sympa-thische Sportsmann. Das Relief der nied-

rigen und hohen Tatra hat Hovestadt stark beeindruckt, auch die Gastfreund-schaft der Slowaken und die Atmosphä-re am Flugplatz. Hovestadt hat sich mit seinem WM-Titel bereits für die kom-mende Segelflug-WM 2012 in Argenti-nien qualifiziert. Ohne jeglichen Qua-lifikationsdruck kann er die kommende Segelflug-DM 2011 angehen.

Bundetrainer Uli Gmelin und Team-coach Holger Back lobten die Leistung ihres brillanten Teams. Gmelin selbst hatte in der Nacht zum letzten Wer-tungstag ein großes Erlebnis zu ver-zeichnen. Im Krankenhaus von Prievid-za erblickte sein Sohn Fin das Licht der Welt. Mutter Christine ist wohlauf, und Fin wurde spontan vom Aeroclub Prie-vidza zum Ehrenmitglied ernannt. Mit der feierlichen Siegerehrung ging eine spannende Segelflug-WM zu Ende, bei der nochmals dem tödlich verunglück-ten russischen Piloten Alexander Mar-tynov gedacht wurde. Lothar Schwark

Das Gesicht spricht Bände. Arndt Hovestadt ist Segelflug - Weltmeister der Club-klasse. Der Grevener führte fast von Beginn an die Konkurrenz an.Er mag es selbst noch nicht glauben, doch auf der Wertungsliste der 31. FAI- Se-gelflug- WM in Prievidza/Slowakei steht es schwarz auf weiß. Mit 9315 Punkten ist Arndt Hovestadt von der Luftfahrtvereinigung Greven neuer Weltmeister der Clubklasse. Damit hat der Mann mit dem berühmten Wettbewerbskennzeichen „007“ nun auch die Lizenz zum Siegen erlangt, worüber sich Hovestadts Vereins-kameraden sicherlich sehr freuen.

gen und feierte erste Erfolge: das erste 300km-Dreieck in Repke (als Tagesbes-ter), eine 500km-Strecke in Roitzschjo-ra.Im Dezember 2005, nach Ableisten des Wehrdienstes, begann ich mit meiner Berufspilotenausbildung in Mönchen-gladbach. Im April 2007 machte ich meinen CPL/IR Checkflug und konnte im September meinen Dienst bei Trip-le Alpha in Düsseldorf antreten. Nach dem Citation Jet Rating kam im Febru-ar 2008 die Citation Mustang für mich dazu. Seit letztem Jahr werde ich auf beiden Mustern als Kapitän eingesetzt.Mit dem Salzmann-Cup bestritt ich 2006 meinen ersten Segelkunstflug-wettbewerb. Rang 6 in der Advanced-Klasse war bereits ein recht ordentli-ches Ergebnis. Zwei Jahre später konnte ich den Salzmann-Cup auf dem 3. Po-destplatz abschließen. Im selben Jahr wurde ich zudem Deutscher Meister in der Advanced-Klasse. Seit 2009 bin ich Teilhaber eines Saltos. 2009 hatte ich das Glück, einige neue Erfahrungen in der Oldtimerfliegerei zu sammeln. In Bad Neustadt a.d. Saale durfte ich eine private Olympia Meise ausgiebig kennenlernen und fand kurz vor der Landesmeisterschaft in Pfarr-kirchen außerdem noch Zeit, einige Tage zum internationalen Vintage Gli-der Treffen nach Achmer/Osnabrück zu fahren. Seither stehen einige weitere historische Segelflugzeugtypen in mei-nem Flugbuch.

Sportliche Erfolge:π 2004 Heidepokal gemischte Klasse 6. Platz π 2004 DMSt Clubklasse Junioren 9. Platzπ 2006 Salzmann Cup Advanced 6. Platzπ 2008 Salzmann Cup Advanced 3. Platz π 2008 DM Segelkunstflug Adv. 1. Platz π 2009 LM Segelkunstflug Unl. 11. Platz π 2009 Niederländ. Segelkunstflug-meisterschaft Unlimited 6. Platz

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26 Luftsport in NRW Oktober 2010

Vereine

Deutschlands Osten ist reizvoll - auch für einen 17-Jährigen!

Es war ein schöner, einwöchiger Flie-gerurlaub und das nicht nur, weil ich mit meinem 17-jährigen Sohn mal wieder mit Schlafsack und Zelt unter-wegs war, sondern auch durch die vie-len schönen Erlebnisse. Die Reise ging diesmal Richtung Ostdeutschland und sollte eigentlich in Danzig enden. Aber daraus wurde leider wegen der Wetter-bedingungen nichts - aber dafür haben wir in unmittelbarer Nähe von “Angela Merkels Wohnsitz” gecampt! Und wer kann das schon von sich behaupten? Aber jetzt erst einmal von Anfang an. Der Flug von Werdohl-Küntrop nach Waren am Müritzsee verlief wie ge-plant, nachdem wir all unsere Utensi-lien verpackt hatten. Und das war nicht wenig - für den Ladeplan mussten wir mehrmals rechnen.Das Wetter spielte mit - gute Sichten, leichter Rückenwind - alles nach Plan. Durch ein Ferienlager der Segelflug-gruppe aus Kamen war der Flugplatz

Reisebericht: Mit dem Motorsegler und Zelt nach Ostdeutschland.

Waren also auch in der Woche besetzt. Schnell wurde vor Ort geklärt, wo unser Zelt heute Nacht stehen konnte und es eine Dusche gab.Die Stadt Waren überraschte durch ei-nen schönen, ansehnlichen Hafen mit schmucker Stadtsilhouette. Die Größe und Lage des Müritzsees konnten wir schon aus der Luft bewundern und sa-hen ihn jetzt auch von unten. Ein chi-nesisches Restaurant mit einem Büfett für 7,50 EUR pro Person war schnell gefunden. Man konnte so viel essen wie man wollte - an uns können die nichts verdient haben! Der einzige Nachteil: Wir hatten den 7 km langen Rückweg noch vor uns und das mit vollem Ma-gen! Wenn man dann aber erst einmal in Gang ist, geht s ja doch!Kurz vor der Dunkelheit konnten wir dann guter Dinge in den Schlafsack schlüpfen. Die Nacht war nicht so ru-hig wie gedacht, denn die Segelflieger aus Kamen hatten nach einem Freiflug

noch bis sehr spät in die Nacht einiges zu feiern.Am nächsten Morgen wurden die Pläne für heute geschmiedet. Das Wetter war sonnig mit guten Sichten. Zum Tan-ken ging der Flug vorbei an Waren auf die andere Seite des Müritzsees nach Rechlin-Lärz, einem alten Militärflug-platz. Bei der über 2.000 Meter langen Landebahn aus Betonplatten wurden wir von der Luftaufsicht um eine lange Landung gebeten, weil erst am ande-ren Ende der Abrollweg zum Vorfeld und zur Tankanlage war. Das gab mir die Möglichkeit Tommi zu zeigen, wie man mit einer Dimona am Landebahn-anfang ganz tief sein kann, nur wenige cm über dem Erdboden und dann noch anderthalb Kilometer fliegt. Eben eine lange Landung im wahrsten Sinne des Wortes! Der Mann auf dem Tower mag sich auch seinen Teil gedacht haben - machte aber keine Bemerkung und half uns vorbildlich beim Tankvorgang.

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27Luftsport in NRW Oktober 2010

Vereine

Anschließend ging es sofort über die unzähligen Seen von Mecklenburg zu unserem heutigen Tagesziel Wismar. Der Flugplatz liegt nah an der Stadt. Zu unserer großen Überraschung wa-ren neben Zeltplatz und Dusche sogar 2 Fahrräder gegen eine geringe Leih-gebühr für uns da! Wir konnten von Wismar so fast alles sehen. Das hat sich gelohnt. Vorher hat uns die Stadt nicht viel gesagt, aber nachdem wir die Innenstadt, die Nikolaikirche (Unesco-Weltkulturerbe) und den Hafen besich-tigt hatten, waren wir beeindruckt. Die Backsteingotik der Kirchen und die wunderschönen alten Innenstadthäu-ser in Verbindung mit dem Ostseeha-fen zeugten von einer großen und wich-tigen Vergangenheit.Es folgte ein wunderschöner Abend al-lein am Flugplatz im Umfeld von alten und neuen Flugzeug. Und was die Se-gelflieger mit Ihrer Musik in Waren für mich am Vorabend waren, war diesmal ein Hahn morgens um 5:30 Uhr vom benachbarten Bauernhof für Tommi! Nicht gerade schlaffördernd!Die Wettervorhersage vom PC-Met gab heute gutes Wetter an, bevor anschlie-ßend eine Front mit Schauern und Ge-wittern Richtung Polen zog. Den Flug nach Danzig hatten wir schon innerlich gestrichen. Also beschlossen wir eine Stunde weiter gen Osten zu fliegen, vor-bei am Rostocker Stadion, nach Stral-sund mit Blick auf Rügen. Der Flug war schön, reibungslos, alles hervorragend. Am Funk des Platzes war niemand, aber ein startender Grenzschutz-Hub-schrauber gab die Landerichtung vor.Die Wirtin der Flugplatzgaststätte hieß uns willkommen und verblüffte mit zwei Angeboten: Erstens: ein Doppel-zimmer für 30,- EUR und zweitens: zwei Fahrräder für 10,- EUR. Da fiel es uns nicht schwer, auf den Vorschlag einzugehen und das Zelt Zelt sein zu lassen.Mit den Fahrrädern in der Stadt an-gekommen, erlebten wir wieder eine Überraschung: Stralsund feierte die alljährlichen „Wallensteintage”, ein mittelalterliches Spektakel, das die ganze Stadt um einige hundert Jahre zurückversetzt. Die Geschichte Stral-

sunds über die Jahrhunderte wurde dargestellt und nachgespielt sowie die Prägung durch die Schweden und Dä-nen. Es war einfach toll.Ein schöner Tag, den man so schnell nicht vergisst. Und der Rückweg war durch die Fahrräder ein Kinderspiel. Schlafen würden wir gut, wenn, ja wenn unsere Wirtin nur den Zimmerschlüs-sel finden würde. Er war weg. Verlegt!

Aber wo? Gemeinsames suchen an al-len möglichen und unmöglichen Stel-len brachten keinen Erfolg. Also doch Zeltaufbau auf der Fläche draußen ne-ben dem Segelflugzeug? Im Zimmer war unser Waschzeug und frische Klei-dung für den nächsten Tag. Die Suche ging weiter. Nach langer Zeit dann der erlösende Aufschrei: “In der Kasse, ja in der Kasse liegt er! “Das war der einzige Aufreger an dem Tag - die Nacht war dafür ruhig ohne Segelfliegerfeier und Hahnenschrei.

Der Tiefausläufer war am nächsten Tag noch da und gen Osten ging nicht viel. Das Schleppflugzeug hatte einen Segelflieger in nur 700 ft ausgeklinkt. Das ist nicht sehr hoch - aber die Sicht war auch im leichten Nieselregen noch gut und das Land war flach. PC-Met ließ auch einen Flug nach Süden zu. Wir konnten die Schauer umfliegen.

Also nach Strausberg vor den Toren Berlins! Der große Vorteil hier ist die Nähe zur S-Bahn, nur 500 Me-ter vom Flughafen entfernt, die alle 20 Minuten ins Herz der deutschen Hauptstadt zu fährt.Landung und Service waren gut. Nein, besser gesagt: Der Service konnte nicht besser sein. Der „Boden-manager” managte alles: Fahrkarten

für die S-Bahn (2,50 EUR), Telefo-nate wegen Benzin Super-bleifrei, Transport zur Bahn, Unterkunft wenn gewünscht, Wetterinformatio-nen usw. usw.Nachdem unsere Dimona gut ver-zurrt war, saßen wir wenig später in der S-Bahn Richtung Berlin-HBF und waren bepackt wie zwei Land-streicher. Es hatte aufgehört zu regnen - aber trotzdem war wohl heute nicht unser Tag: Die S-Bahn-Linie wurde ausge-bessert und wir mussten in Verbin-dungsbusse umsteigen über zwei Stationen bis Hoppegarten. Aus den sonst 45 Minuten Fahrzeit wurde jetzt mehr.Bevor wir den Entschluss mit Berlin getroffen hatten, habe ich auf Re-cherche von Tommi bei dem Cam-pingplatz in Berlin-Mitte angerufen um die Übernachtungsmöglichkeit

Alles muss rein!

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zu klären. “Wir sind zwar ziemlich voll” hieß es am anderen Ende “aber zwei Personen kriegen wir noch unter, kieken Sie mal rein!” sagte die junge Dame in bestem Berlinerisch.Am Hauptbahnhof angekommen holte Tommi seine genaue Wegbeschreibung heraus, und ich staunte nicht schlecht, als wir nur nach ca. 500 Metern vor dem alten Berliner Stadtbad standen. Kein Wasser im Schwimmbad, aber dafür gefüllt mit Sand für Beachvol-leyball. Keine Liegeweisen - dafür Zelt-plätze und Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten, wie man es von einem Freibad kennt. Ja, das ist Berliner Ein-fallsreichtum.Schnell war das Zelt aufgebaut und wir ließen es uns nicht entgehen, die un-mittelbare Nähe zum Brandenburger Tor, dem Reichstag und Kanzleramt zu nutzen. Luftlinie keine 1000 Meter. Ber-lin hatte uns eingefangen. Jetzt standen einige Besuche der Berliner Innenstadt auf dem Programm. Kurzum: Berlin war super, es zieht immer wieder, auch wenn man es kennt.Es ist ein schönes Gefühl vor einem teuren Hotel zu sitzen und zu wissen, dass man nur einen Steinwurf entfernt für 11,- EUR pro Nacht im Schlafsack verbringen kann. Berlin ist eben immer eine Reise wert. Wie kann man unseren Ausflug noch toppen?Kaum möglich, wenn wir uns nicht

entschlossen hätten 2 Tage später bei bestem Flugwetter einen Abstecher nach Dresden zu machen, mit kurzem Tankstopp am Flugplatz Kamenz. Dort konnten wir günstig SuperPlus tanken. Nette Leute, schöner Platz und eine rie-sig lange Startbahn. Das wäre für ein Segelfliegerlager sicherlich ein guter Standort vor den Toren Dresdens.Nach knapp 10 Minuten Flugzeit lan-deten wir in Sachsens Hauptstadt. Ein-flug, Landung, Handling alles total un-problematisch. Mit dem Zeltaufbau auf der Betonfläche stand es schlecht - also auf zur Hotelsuche.“Dresdner Heide” ganz nah am Airport wurde uns am Infoschalter empfohlen. Wir erhielten auch gleich Fahrkarten,

um in die Stadt zu kommen. Perfekt. Für ein Vier-Sterne-Hotel war der Preis von 49,- EUR für ein Doppelzimmer ohne Frühstück sehr gut. Wir waren nach wenigen Minuten fit für einen Be-such des Stadtzentrums und nahmen die nächste Straßenbahn fast direkt vor der Haustür. Dresden war ein Traum. Die Frauenkirche, der Zwinger und die ganze Atmosphäre am Elbufer. Natür-lich spielte das ausgezeichnete Wetter bei abends noch mit angenehmen 25 Grad eine große Rolle für die vielen Besucher und Straßenmusikanten. Ich hatte Dresden zuletzt vor rd. 20 Jahren in Erinnerung, kurz nach dem Mau-erfall hatten wir von Prag kommend Dresden damals angeflogen.Ich kann-te es also noch mit den Trümmern der Frauenkirche und war überaus angetan von dem, was in den letzten Jahren auf-gebaut wurde.Nein - so schön hatte ich Elbflorenz nicht in Erinnerung. Auch Tommi war begeistert und das heißt heute bei ei-nem 17-jährigen Jungen schon einiges. Wir durften dann noch mit ansehen, wie für einen Dreh irgendeines „Tat-ortes” die Elbbrücke gesperrt wurde. Anfangs hatten wir noch die Hoffnung auf einen spektakulären Überflug eines Spitzenpiloten vom Red Bull Air Race-Team, aber dann kamen nur mehr-mals Polizeiautos mit Blaulicht und vermummten SEK-Beamte über die Brücke gefahren, um dort eine Person festzunehmen. Es war interessant an-zusehen. Nachdem der Dreh beendet

Airport Dresden

In Strausberg

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war, machten sich 4 Heißluftballone bereit vom Elbufer aus in den Abend-himmel zu starten. Also Dresden muss man mal gesehen haben.Wegen des angekündigten Frontensys-tems saßen wir am nächsten Mittag im Flugvorbereitungsraum Dresden vor dem Computer. Also je später wir am Nachmittag fliegen, umso besser wird es! Der nächste Tag versprach nichts Gutes. Uns war klar: Heute Nachmit-tag geht s zurück nach Hause. Leider! Die Kontrollen und Abfertigung waren wie auf einem internationalen Airport zu erwarten. Alles korrekt und höflich. Ich wurde als Crew-Mitglied schneller abgefertigt, so wie Linienpiloten der ne-ben uns stehenden Air Berlin. Aber für Tommi wurde ein eigener Sicherheits-beamter angefordert, um ihn zu über-prüfen. Das ging ohne Beanstandung, obwohl ich den Beamten animierte meinen Sohnemann doch mal für eine längere Zeit aus dem Verkehr zu zie-hen!

Wir saßen bald im Flieger und verlie-ßen die Kontrollzone über Pflichtmel-depunkt “C” mit einem letztmaligen Blick auf die wunderschöne Dresdner Altstadt. Dann ging es weiter vorbei an Leipzig, Kurs Westen. Der Flug war okay und auch unser Entschluss, den Harz südlich zu umfliegen. Um den “Brocken” sahen die Wetterbedingun-gen nicht gut aus. Aber da wollten wir ja ohnehin nicht hin! Gott sei Dank! Kurze Zeit später erkannten wir die ers-ten Sauerländer Talsperren wie-der. Nach gut 2 Stunden und 30 Minuten Flugzeit nach unserem Start in Dresden setzten wir die Di-mona D-KLVW in Werdohl-Küntrop auf. München Info und Langen Info hatten uns

gut wieder nach Hause gebracht.Anschließend wurde der Motorsegler gründlich gereinigt und alles ausge-räumt und geprüft, ob nichts verloren gegangen war. Eine tolle Fliegerwoche im Osten Deutschlands ging zu Ende. Resümee: Wir beiden haben fast nur nette Menschen getroffen und eine Wo-che schöne Eindrücke gesammelt die man nicht vergisst. Kurzum: Dringend zur Nachahmung empfohlen. Reinhold Levermann

Wohnen in Berlin Alles ist drin!

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Stairway To HeavenEDKL rockt

In Leverkusen fand am 11. und 12. Sep-tember die Airshow „Stairway To Hea-ven“ statt - ein bunter Mix aus Modell-flug, Segel- undMotorkunstflug sowie Rundflugen mit der JU 52. Organisator Peter Schmidt-Fortyr hatte im Vorfeld über viele Monate Kontakte geknüpft, Sponsoren organisiert, Helfer ange-sprochen, um erstmals nach einem kleinen Fest im Jahr 2009 nun dieses Programm auf die Beine zu stellen.

Am Samstagmittag eröffnete ein ge-lungener Motorkunstflug eindrucksvoll die Veranstaltung, das hervorragende Wetter tat sein übriges und so erreich-ten über zehntausend Besucher das Flugplatzgelände bereits am Samstag. Jetmodellvorführungen, welche tolle Flugmanöver mit Rauch an den Him-mel zeichneten sowie Seglerschlepps mit Scale-Grossmodellen, mit über 5

Metern Spannweite, rundeten immer wieder das Showprogramm ab. Jede Vorführung war ein Sahnehäubchen für sich und Jung und Alt kamen voll auf ihre Kosten. Hubschrauberkunst-flüge, die den meisten Zuschauern eine Gänsehaut bescherten und immer wie-der die JU52 mit ihrem unbeschreibli-chen Klang, dazu weitere Flugzeuge wie Tiger Moth, Stearman, T6 oder Ex-tra 330 trugen zu einem überaus gelun-genem Tag bei. Mit Beginn der Abend-dämmerung spielte die BluesBrothers Revival Band mit toller Musik auf und die Ballonsparte des LSC Bayer beende-te den ersten Tag des Festwochenendes mit einem tollen Ballonglühen.

Der Sonntag startete zwar mit ein paar Wolken am Himmel, aber auch hier zeigten die Leverkusener Bürger ihre Zustimmung zum Luftsport, denn

schon ab 10:00 Uhr staute sich die Zufahrtsstrasse zum Flugplatz. Für den Sonntag war ebenso wie Samstag Motorkunstflug und ein kleineres Rah-menprogramm geplant, denn dieser Tag stand wie immer als Familientag im Programmheft. Im Kinderland konnten die jüngsten bei Malwettbewerb, Scho-kokussfangen oder Balsa-Wurfgleiter ihre ersten Erfahrungen mit dem Hob-by Luftsport machen. Mehrere Flugsi-mulatoren, der offene Kontakt mit Pi-loten und Pilotinnen direkt an einem Flugzeug sowie die zahlreich genutzen Möglichkeiten zu einem Rundflug in die Leverkusener Umgebung rundeten auch diesen Tag ab. Dem Organisati-onsteam rund um Peter Schmidt-Fortyr ist ein tolles Airshow-Paket gelungen in dem nichts fehlte und das von den Be-suchern als absolut gelungen bezeich-net wurde.

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Vereine, Technik

Juniorpilotentraining

Erstmalig gab es beim „Bergfliegen“ am Flugplatz Schmallenberg-Rennefeld (EDKR) ein Juniorpilotentraining.Kinder im Kindergarten- und Grund-schulalter lernten hier in einem kleinen Theorieunterricht, wie man sich auf ei-nem Flugplatz verhalten muss und was alles zu einem Flugplatz dazugehört,

beim Bergfliegen auf dem Flugplatz Schmallenberg-Rennefeld

Instandhaltung und Wartung

Die Instandhaltung und Wartung von historischen Flugzeugen wird entbüro-kratisiert. Dafür hat sich Wolfgang Börnsen, MdB und Kultur- und Medi-enpolitischer Sprecher der CDU Bun-destagsfraktion, eingesetzt. Die Tech-nische Kommission des DAeC hatte sich an den Abgeordneten gewandt und gefordert, die Vorschriften für die In-standhaltung und Wartung der Oldti-mer zu vereinfachen.Seit Anfang 2010 gelten die Bestim-mungen der EASA für Wartung und Instandhaltung von Luftfahrzeugen. Danach dürfen nur die nach Part M zugelassenen Betriebe diese Aufga-ben übernehmen. Für die Wartung von Flugzeugen, die im Annex II der Basic Regulation von der EASA Rege-lung ausgenommen sind, dazu gehö-ren beispielsweise die historischen Se-gelflugzeuge, gelten weitere Auflagen. Sie dürfen nur in Betrieben, die eine zusätzliche, gebührenpflichtige, natio-nale Genehmigung des Luftfahrt - Bun-desamts haben, gewartet werden.Der Luftsportverein Südtondern, Schleswig Holstein, der bei Oldtimer-freunden für seinen historischen Flug-zeugpark mit „Minimoa“ und „Weihe“ bekannt ist, hatte sich über diese über-flüssige und teure Regelung geärgert. Mit 500 bis 1000 Euro jährlich pro Luft-

fahrzeug schlägt diese Vorschrift zu Buche. Mit Un-terstützung durch die Technische Kommission des DAeC wandten sie sich an Bun-destagsmitglied Börnsen. Sie ar-g u m e n t i e r t e n , dass eine gesonderte nationale Geneh-migung für den Luftfahrttechnischen Betrieb (LTB) überflüssig sei, denn die nach europäischen Verordnungen zugelassenen Betriebe seien bestens qualifiziert, auch die Wartung und In-standhaltung an Annex II Luftfahrzeu-gen durchzuführen. MdB Börnsen hat-te sich der Auffassung angeschlossen und in einem Brief an den Verkehrsmi-nister Peter Ramsauer darum gebeten, die Notwendigkeit der zusätzlichen Ge-nehmigungspflicht zu überprüfen. Jan Mücke, Staatssekretär im Bundesmi-nisterium für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung, erklärte im Auftrag seines Ministers, dass „auf längere Sicht ein eigenständiges nationales System zur Aufrechterhaltung und Feststellung der Lufttüchtigkeit zusätzlich zum eu-ropäischen System weder notwendig noch sinnvoll ist“. Er teilte mit, dass im

Ministerium bereits an der Änderung der nationalen Verordnungen gearbei-tet würde. Danach wäre die zusätzliche Genehmigung über die Anerkennung nach europäischen Vorschriften hinaus nicht mehr erforderlich. Die Änderung der Vorschrift soll noch in diesem Jahr in Kraft treten.Wolfgang Börnsen, MdB, (3. v. li) be-suchte am 6. September 2010 den Flug-platz Aventoft und informiert sich über Oldtimer-Segelflugzeuge. Die Spezialis-ten Rudolf Schuegraf, Vorsitzender der Technischen Kommission des DAeC, Hans-Ulrich Henningsen, Vorsitzender des Luftsportverein Südtondern, Ger-hard Allerdissen, Initiator des Treffens, und Rainer Hüls, Leiter des Luftfahrt-technischen Betriebs Hamburg und Schleswig Holstein, gaben Auskunft (von links). Foto: Hans-Werner Christiansen

Erfolgreicher Bürokratieabbau

wie ein Flugzeug aufgebaut ist, war-um es überhaupt fliegt und wie man es steuert. Mit Warnwesten ausgestat-tet durften die kleinen Piloten anschl. mit hinter die Absperrungen. Nach der Erkundung vom Signalfeld und dem Tower mit Flugvorbereitungsraum durften sich alle noch in ein Flugzeug

hineinsetzen und überprüfen, ob sich die Ruder wirklich so bewegen, wie sie es zuvor gelernt haben.Zum Abschluss wurde jedem Juniorpi-lot noch eine Urkunde überreicht.

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500 Km mit der K 8

In den letzten Jahren war es im Stre-ckenflug von Niko Richartz etwas ru-higer geworden. Sein Einsatz als Vize-präsident des Landesverbandes NRW und seine Fluglehrertätigkeit ließen ihm zum privaten Leistungsflug keinen Spielraum mehr.Am Dienstag, dem 22. Juni, hatte er Zeit und flog mit einem Fluggast (Fußgän-ger) im Janus eine Strecke von 543 km. Dann packte ihn der Ehrgeiz. Nachdem vor einigen Jahren die K 8 „W“, die Dr. Helmut Weeber in den 50er Jahren ge-baut hatte, unter der Federführung von Christian Ludloff zur „weltbesten“ K 8 restauriert wurde, lobte er ein Fass Bier für einen 300 km-Flug damit aus.Am 23. Juni setzte sich Niko in die „65“ und flog gleich 386 km. (Böse Zungen behaupten, das Kennzeichen D-5665 entspräche der Bauzeit in Jahren). Da es kein angemeldeter Flug war, hät-ten sich noch ein paar km mehr her-ausquetschen lassen. Wer Niko kennt, weiß, was jetzt kommen musste: Er setzte sich zu Hause hin und zirkelte ein 500km-FAI-Dreieck in den besten Wetterraum. Schon 3 Tage später ließ

das Wetter seine Planung um die Wen-den Herbstein, Oeventrop und Aachen Merzbrück zu. Um 10:25 Uhr startete er an der Winde in Langenfeld Wiescheid, um langsam ins Bergische Land und ins Sauerland einzusteigen. Nach der Wende in Herb-stein bei Fulda kam bei Alsfeld der Tiefpunkt, wo er sich mit viel Geduld

ausgraben musste. Bis zum Fredebur-ger Sender waren die Aufwinde noch durch Wolken gezeichnet. Durch das Sauerland um die Wende Oeventrop he-rum war es dann blau und blieb schwie-rig bis Radevormwald. Dort brachte die erste Wolke wieder gute Höhe. Wer bei schwächer werdender Thermik um 18:00 Uhr über den Heimatplatz hin-ausfliegen muss, um noch 130 km ab-zuspulen, weiß wovon hier die Rede ist. Nach der Umrundung von Aachen kam dann die Stunde der Wahrheit. Letzt-endlich fehlten 150 Höhenmeter zum Einstieg ins Kraftwerk Fortuna. Trotz des Ziels vor Augen bewies er Charak-terstärke und Verantwortungsbewusst-sein und landete in Bergheim, 30 km vor dem Ziel. Der ganz große Wurf ist leider ausgeblieben, aber es waren im-merhin 497km! Wer will das schlagen?Nicht unerwähnt bleiben darf hierbei Gerald Erndt, der Niko mit der LS8-18 auf dem 2. Schenkel begegnete, um dann den Rest des Fluges mit „angezo-gener Handbremse“ bei ihm zu bleiben. Mit der LS8 schaffte er den Einstieg in den Kraftwerksbart. Nachdem er schon die Hälfte der Strecke zur Heimat zu-rückgelegt hatte, drehte er um und lan-dete bei Niko in Bergheim!Alle Flüge können im OLC nachverfolgt werden. GTM

Quelle: OLC-Classic

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Luftsport in NRW Oktober 2010

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Ka 6 E am Butz gelandet

Mit großem Stolz präsentierte Dr. Edgar Mayer, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Butzweilerhof Köln, an-lässlich einer Pressekonferenz am 28. Juli 2010 die neueste Errungenschaft der Stiftung: eine Ka 6 e. Mit dem Ex-ponat wird die luftsportliche Nutzung des Flughafens Butzweilerhof in Erin-nerung gerufen, speziell die Ausrich-tung der Segelflugweltmeisterschaft 1960, bei der die Ka 6 das dominieren-de Flugzeugmuster war.Dr. Mayer und die weiteren Mitglie-der der Stiftung haben sich auf die Fahnen geschrieben, aus dem fast ab-bruchreifen Gebäudeensemble wieder ein Schmuckstück von architekturhis-torischem Wert entstehen zu lassen. Seit 2008 ist das Hauptgebäude fast komplett wiederhergestellt und bietet

Eröffnungsfeier der Segelflug-WM 1960

Dr. E. Mayer

Die originalgetreu restaurierte Passagier-halle

Viele Kleinodien können in der Ausstel-lung bewundert werden.

Sitzung des Präsidiums DAeC LV NRW am „Butz“

Die Ka 6 E schwebt durch den Butz

neben dem Sitz der Stiftung Raum als Begegnungsstätte und für Sonderaus-stellungen. Der Gang durch die Räum-lichkeiten vermittelt das Flair dieses einst bedeutenden Drehkreuzes der Luftfahrt. An die Einrichtung einer musealen Dauerausstellung ist derzeit nicht gedacht. Die Stadt Köln plant die Nahverkehrsanbindung des „Butz“ zu verbssern und, wenn dann das Flugha-fenrestaurant in seiner ursprünglichen Funktion wieder hergestellt ist, wird der Butzweilerhof sicherlich ein belieb-tes und lohnendes Ausflugsziel bieten.

Führungen können mit der Stiftung ver-einbart werden. Die Kontaktaufnahme erfolgt telefonisch unter 0221/593538 oder im Internet unter [email protected]. GR

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Nachrufe

Nachrufe

Nachruf Reinhold Krämer Der Deutsche Aero-Club LV NRW nimmt Abschied von Reinhold Krä-mer, der am 26. Juni 2010 im Alter von 83 Jahren verstorben istDie ersten Schritte hin zum Fliegen machte Reinhold schon Anfang der 40er Jahre in Brilon. Nachdem in Bri-lon der Flugplatz im Thülener Bruch in der Entstehung war, trat Reinhold 1962 dem Luftsportverein Brilon bei. Er erlernte zunächst das Segelfliegen und hat diese Art des Fliegens über viele Jahre mit großer Freude ausge-übt. Viele erfolgreiche Teilnahmen am Sauerlandwettbewerb oder die Höhen-

Nachruf Heinz HubertzWir trauern um unseren Freund, Flie-gerkameraden, Fluglehrer und Ehren-mitglied in der Luftsportgemeinschaft Siebengebirge, Herrn Heinz (Hein) Hubertz. Heinz verstarb am 23.11.2009 im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit.Die Faszination des Fliegens übte auf ihn einen solchen Reiz aus, dass er mit 32 Jahren in Hangelar das Segelfliegen lernte. Später erwarb er die Lizenz für Motorsegler und wurde viel gefragter Fluglehrer für Segelflieger und Motor-segler. Im Fliegen war Heinz ein Ass.Zahlreiche Urkunden und erfloge-ne Titel beweisen dies. 1979 holte er sich bei einem Landeswettbewerb in Nordrhein-Westfalen und auch im Deutschen Segelflugwettbewerb den ersten Platz. Zweimal wurde er Drit-ter bei Deutschen Meisterschaften im Segelfliegen. Selbst beim internationa-len „Baron Hilton Cup“ erzielte er den dritten Platz. Dies ist ein besonders be-eindruckendes Ergebnis, da er diesen

flüge im französischen Fayence, wo er den Höhendiamanten erwarb, unter-streichen dieses. Die wichtigsten Impulse hat Reinhold aber dem Motorflug in Brilon gegeben. Er war der erste Motorflieger in Brilon und hat diese Sportart über viele Jah-re hinweg maßgeblich mitgestaltet. Es gibt kaum eine Gegend in Europa, die er nicht beflogen hat. Beispielhaft sei-en hier nur die Vatertagrallyes genannt, die er gemeinsam mit seinen Flieger-freunden erlebte und deren Organisator er über viele Jahre war.Reinhold Krämer war von 1977 bis 1989 Vizepräsident des DAeC LV NRW und hat die Ära der Präsidenten Harald von Bohlen und Halbach und Dr. Kurt Plank mitgestaltet. Als aktiver Motor-flieger hat Reinhold seinen Beitrag da-zu geleistet, dass alle Luftsportarten im Deutschen Aero-Club Landesverband NRW ihr zuhause gefunden und behal-ten haben. Beim jährlichen Fly-In des Landesverbandes war Reinhold, stets begleitet und navigatorisch geleitet von

Platz mit einem Segelflugzeug aus Holz schaffte, während seine Konkurrenten schon mit leistungsfähigeren Kunst-stoffmaschinen flogen.Die Stärken von Heinz waren seine Zuverlässigkeit seine Hilfsbereitschaft und sein Engagement in mehreren Luftsportvereinen. Zuletzt war er als Rentner mehr auf dem Flug-platz als zu Hause.Er verstand es in her-vorragender Weise, sein Geschick, sein Wissen und Können kompetent und er-folgreich an seine Flugschüler und Flie-gerkameraden weiter zugeben. Wer das Glück hatte, mit ihm zu fliegen, konnte dabei sehr viel lernen und wichtige Er-fahrungen sammeln. Viele von uns ver-danken ihm nicht nur ihren „Schein“ sondern auch zahlreiche interessante und erlebnisreiche Flüge und Stunden. Seine Sprüche sind vielfach „geflügelte Worte“ geworden und bleiben unverges-sen. Wer Heinz kannte, weiß, dass die zahlreichen Episoden über seine Flug-erlebnisse den Tatsachen entsprachen. Der Alpensegelflug faszinierte Heinz schon seit vielen Jahren. In jedem Mai

seiner Frau, immer einer der ersten Piloten, der sich in die Teilnehmerliste eingetragen hat. Der Aufbau der Jugendbildungsstätte in Oerlinghausen erfolgte unter sei-ner Federführung. Mit klaren Fakten unterstrich Reinhold sein Engage-ment für die Jugend, und damit für die Zukunft des Verbandes. Mit seinem stets freundlichen und vermitteln-den Auftreten im Präsidium und im Präsidialrat konnte Reinhold Krämer der Verbandsarbeit wichtige Impulse verleihen. Bei vielen Veranstaltungen hat er den DAeC Landesverband NRW würdig vertreten. Sein ehrenamtliches Wirken wurde 1989 mit der Verleihung der Silbernen Ehrennadel des DAeC LV NRW honoriert.

Wir haben einen Fürsprecher des Luft-sports und einen guten Freund verlo-ren und werden Reinhold Krämer ein ehrendes Andenken bewahren. Stefan Klett Präsident

stand „Österreich“ an und er genoss den Segelflug am gesamten Alpen-kamm entlang. In Niederöblarn war er nicht nur ein angesehener und sehr gern gesehener Gast, sein Rat und sei-ne Hilfsbereitschaft wurden auch von vielen erfahrenen Fliegern gerne an-genommen. Noch im Frühjahr 2008, also in einem Alter von 74 Jahren, legte er über dem Alpenmassiv in vier Tagen mit seinem Segelflugzeug insgesamt 2800 Kilometer, also ca. 700 Kilometer am Tage zurück. Heinz wird uns un-vergessen bleiben und wir vermissen ihn sehr. In unseren Gedanken fliegt er oft mit uns.

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35Luftsport in NRW Oktober 2010

Termine

Zauberhaft: HexentreffenTermin: 29.1.2011 im Bürgerzent-rum „Alter Schlachthof“ in Soest.Wie üblich wird das Treffen der Se-gelfliegerinnen am Samstag mit ei-nigen Vorträgen zu verschiedenen fliegerischen Themen und viel Zeit zum Gespräch verbracht.Highlight wird am Abend die Stadt-führung durch das historische Soest (eine alte Hansestadt mit noch erhal-tenem Stadtkern) mit Laternen sein.Für den Sonntag gibt es einige (eher nicht fliegerische) Möglichkeiten in Soest und Umgebung.Wer noch mehr von Soest mitbekom-men möchte, der kann bereits am Freitagabend anreisen und abends im Bürgerzentrum einen Kabarett-abend von/für Frauen erleben.

SEGELFLUG FORUM NRW 2011 in Rheinermark

Liebe Flieger, Ihr seid herzlich eingeladen am Sonntag den 20. Februar 2011 auf den Flugplatz

Rheinermark zu kommen, um in einem netten Rahmen interessante Vorträge zu hören und sich nach der langen Winterpause auf die neue Saison einzustimmen.

Wem das nicht reicht, sollte den Termin zum Anlass nehmen alte Bekannte

wiederzutreffen und in Erinnerungen der letzten Saison zu schwelgen.

Termin: 20.02.2011 um 11:00 Uhr

Ort: Landesleistungsstützpunkt Rheinermark

69. Deutscher Segelfliegertag 2010 in UlmWann: Samstag, 30. Oktober 2010, 9 – 18 UhrWo: Donauhalle Ulm , Messe Ulm, Böfinger Straße 50, 89073 Ulm

π Zeitplan: (Änderungen vorbehalten)Freitag, 29. Oktober 201013:00 Uhr Mitgliederversammlung der Bundeskommission Segelflug, Stadthaus Ulm20:00 Uhr Gemütliches Beisammensein im Ulmer Ratskeller, Marktplatz 1 (Anmeldung erforderlich)

Samstag, 30. Oktober 20109.30 Uhr Eröffnung, Begrüßung und Grußworte9.45 Uhr Jahresbericht Bundeskommission Segelflug des DAeC und Ehrenpreise10:15 Uhr Festvortrag11:15 Uhr Sportlerehrungen12:00 Uhr Mittagspause12:30 - 18:30 Uhr Fachvorträge (siehe Programm)Ganztägig: Große Präsentation der Aussteller rund um den Segelflug19:30 Uhr Segelflieger Party in der Donauhalle

ImpressumAuflage14.000HerausgeberDeutscher Aero-Club, Landesverband NRW e.V.,Friedrich-Alfred-Straße 2547055 DuisburgVerantwortlich für den InhaltLandesverband NRWDruck und LayoutDelta-Druck Holtkamp

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