Marktbericht Januar 2011

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Marktbericht Wirtschaft Januar 2011

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���� Die Weltwirtschaften weiter auf dem Vormarsch –Infl ationsängste bleiben Überzeugende Daten kommen wieder einmal aus China. Das Wirtschaftswachstum hat sich nach offiziellen Angaben im vierten Quartal weiter beschleunigt und betrug 9,8 Prozent. Im Vorquartal lag der Wert bei 9,6 Prozent. Das nationale Statistikbüro teilte weiter mit, dass die Verbraucherpreise im Dezember um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen sind, im November hatte die Preissteigerung 5,1 Prozent betragen. Diese Entwicklung unterstreicht, wo derzeit das größte Problem der chinesischen Wirtschaft liegt und die Regierung dort fordert. Auch für die kommenden Monate wird mit einer weiterhin hohen Inflationsrate gerechnet. Die weltweit steigenden Inflationsquoten bereiten Anlegern und Ländern nicht nur für bzw. in China immer mehr Sorgen. Die Verbraucherpreise in Brasilien verzeichneten einen Anstieg von 5,9 Prozent und in Indien sagenhafte 8,3 Prozent. Steigende Rohstoffpreise sind für die Wirtschaftskonjunkturen stets ein belastender Faktor, auch wenn dies in der allgemeinen Freude über die globale Erholung gern vergessen wird. In China kommt der Preisschub besonders ungünstig, da das Land ohnehin mit weiter inflationären Tendenzen zu kämpfen hat. Ein ganz anderer Einfluss auf die Weltmärkte beschäftigt derzeit die Investoren und Verbraucher. Wegen der verheerenden Flutkatastrophe in Australien kann in Folge mit stark steigenden Stahlpreisen gerechnet werden, denn Australien ist der größte Kohleexporteur der Welt. Analysen haben gezeigt, dass in den ersten Wochen im Januar bereits die Kurse für Kohle an den Spotmärkten um zehn Prozent gestiegen sind und weitere Steigerungen erwartet werden. Betroffen vom Hochwasser ist gut ein Drittel der australischen Abbaukapazitäten, zudem sind viele Häfen und Bahnstrecken, wenn überhaupt, nur eingeschränkt nutzbar. Aber auch Eisenerz ist inzwischen betroffen und der Preis lag schon Mitte Januar mit 170 bis 180 Dollar je Tonne höher als ihn einige Stahlhersteller in ihren Halbjahres- und Jahresverträgen für 2011 veranschlagt haben.

Die Weltwirtschaft

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Dies wird sich im zweiten Quartal extrem auf die Bezugspreise auswirken und die Stahlhersteller werden versuchen, die steigenden Kosten über höhere Stahlpreise an die Kunden weiterzugeben. Inzwischen gab es die ersten Signale von Einkäufern der großen Autoproduzenten, die zu Nachbesserungen der erst seit Januar wirksamen Jahresverträge bereit seien. So könnte im Frühjahr noch einiges auf dem Stahlmarkt zukommen, was zu heftigen Problemen führen könnte. Falls die Lieferausfälle bei australischer Kokskohle und Eisenerz länger andauern, ist eine Verknappung der Rohstahlproduktion vorprogrammiert. Bislang wurde die Problematik der hohen Rohstoffpreise öffentlich wenig thematisiert, doch sie stellt im Börsenjahr 2011 ein erhebliches Risiko dar. Dies nicht nur für China, sondern für die globalwirtschaftliche Erholung insgesamt, denn grundsätzlich trifft diese Entwicklung der Rohstoffmärkte alle Wirtschaftsnationen gleichermaßen. � Wird die Europäische Zentralbank auf die steigende Inflationsrate reagieren? Nicht nur der chinesischen Regierung macht die steigende Inflationsrate zuschaffen, sondern auch den Europäern. Die Kosten für die Lebenshaltung zogen im Dezember überraschend stark von 1,9 auf 2,2 Prozent an, wie die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag mitteilte. Höhere Energie- und Lebensmittelpreise ließen die Inflationsrate erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder über die Marke von zwei Prozent steigen, bis zu der die Frankfurter Währungshüter mittelfristig stabile Preise gewahrt sehen. Auch in den kommenden Monaten dürfte sie darüber liegen. Experten rechnen deshalb damit, dass die EZB ihren Leitzins noch in diesem Jahr anheben wird.

Europa

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Kräftig steigende Verbraucherpreise in den Euro-Ländern bringen die Europäische Zentralbank (EZB) in Zugzwang. Die einen Analysten erwarten, dass die EZB ab der zweiten Jahreshälfte ihren Leitzins, der sich seit Mai 2009 auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent hält, anheben wird und so den Beginn einer vorsichtigen Normalisierung einläuten könnte. Andere Geldmarktexperten erwarten nicht das die EZB reagieren wird, da ohne die stets stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise der Inflationsdruck immer noch recht gering sei. Höhere Zinsen würden den wegen der Schuldenkrise schwächeren Euro für Investoren attraktiver machen, was den Wechselkurs stützen dürfte und so den Import von vorwiegend in Dollar abgerechneten Rohstoffen wie Öl verbilligen könnte. Auf der andren Seite könnten steigende Zinsen aber auch die Konjunktur abwürgen, vor allem in den unter Schuldenkrise und Sparprogrammen leidenden Sorgenländern wie Griechenland und Spanien. Was im Zweifel für die EZB allerdings den Vorrang hat, wird sich in den kommenden Monaten bei den Zinsentscheidungen zeigen. Vorerst bleiben die europäischen Währungshüter bei ihrer Prognose, dass die Verbraucherpreise mittelfristig stabil bleiben. � Eine langsame Erholung Von der konjunkturellen Seite erwartet die EZB ein Wirtschaftswachstum, das bis auf weiteres schwach bleiben und nicht mehr das frühere Potenzialniveau von 2 Prozent oder mehr erreichen wird, heißt es in dem veröffentlichten Monatsbericht für Januar. Im dritten Quartal 2010 verlangsamte sich der Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts der Eurozone infolge der Abschwächung des Welthandels auf 0,3Prozent, nachdem er im Quartal zuvor noch bei 1 Prozent gelegen hatte. Die Investitionsausgaben gingen in dieser Zeit um 0,3 Prozent zurück, während der private Konsum leicht mit 0,1 Prozent zulegen konnte. Trotz einer leicht verbesserten Situation auf dem Arbeitsmarkt in Europa vor allem in Deutschland wird sich der private Konsum aufgrund der geringen Zuwächse bei den verfügbaren Einkommen nur zögerlich erholen. In Folge des weltwirtschaftlichen Geschehens könnte eine geringere Auslandsnachfrage sowie eine nur langsame Verbesserung der Kreditkonditionen und der Kapazitätsauslastung eine stärkere Erholung der europäischen Wirtschaft verhindern.

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���� Wachstumsmotor Deutschland Es wurde zunächst spekuliert, aber jetzt ist es auch amtlich: Das Statistische Bundesamt hat gemeldet, dass im Jahr 2010 ist die deutsche Wirtschaft um 3,6 Prozent gewachsen ist. Der Motor für den Konjunkturaufschwung war der Export, der um 14,2 Prozent zulegen konnte. Für 2011 sagen die Experten einen weiteren BIP-Zuwachs von 2,0 bis 2,5 Prozent voraus. Zum Jahresende 2010 zog die Inflationsrate in Deutschland deutlich an, mit dem Treiber teurer Spritpreise. Nach einer veröffentlichten Auswertung des ADAC für Markentankstellen und freie Stationen war Benzin in Deutschland noch nie zuvor teurer als im vergangenen Jahr. Demnach kostete Superbenzin im Schnitt 1,405 Euro je Liter und übertraf damit den bisherigen Rekord des Jahres 2008 um 1,6 Cent. Für den Liter Diesel zahlten die Deutschen 2010 durchschnittlich 1,214 Euro, mehr als im Jahr 2009, aber nicht soviel wie 2008. Der Dezember war der teuerste Monat für Autofahrer, denn ein Liter Diesel kostete im Schnitt 1,306 Euro, ein Liter Superkraftstoff 1,469 Euro. Gefühlt mag man es kaum glauben, aber im Jahresdurchschnitt erhöhten sich die Verbraucherpreise um 1,1 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt für 2010 mitteilte. Damit blieb die Inflation in Deutschland moderat, doch zuletzt haben höhere Preise für Benzin, Heizöl und Tabak die Teuerung zu Beginn des Jahres 2011 wieder weiter angeheizt.

Deutschland

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Quelle: FAZ.net Der monatlich ermittelte Ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im Januar unvermindert weiter gestiegen und nahtlos geht damit die positive Entwicklung des vergangenen Jahres weiter. Die Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftssituation genauso zufrieden wie zum Jahresende 2010 und ihre Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr bewerten sie günstiger als im vergangenen Monat. Die deutsche Wirtschaft startet somit schwungvoll in das neue Jahr und nach Meinung der Trendforscher sollte dieses positive Klima auch weiterhin anhalten.

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���� Nachlassende Exportdynamik erwartet Der Exportboom, der der deutschen Industrie im vergangenen Jahr zu dem hohen Wirtschaftswachstum verholfen hat, wird sich nach Einschätzungen in diesem Jahr deutlich abschwächen und es ist 2011 mit 7 bis 8 Prozent mehr Industrieexporten zu rechnen. Für das letzte Jahr liegen die Schätzungen bei rund 17 Prozent, wie aus einer Umfrage hervor geht. Als Gründe für die nachlassende Dynamik nennt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) den Rückgang der Nachholeffekte nach dem Krisenjahr 2009 sowie das Auslaufen der weltweiten Konjunkturprogramme. Die Regierungen, insbesondere die der europäischen Länder, rücken die Konsolidierung ihrer Haushalte in den Mittelpunkt. Dies wird vor allem die für deutsche Exporte wichtigen Märkte in Europa treffen. Vom weiteren Exportwachstum dürften besonders der Maschinen- und Anlagenbau, die Automobilindustrie und die Elektroindustrie profitieren, ergab eine Umfrage bei den BDI-Mitgliedsverbänden. Für den Absatz deutscher Industrieprodukte erlangen vor allem die Märkte in Lateinamerika und Asien mehr an Bedeutung und die hohe Nachfrage in diesen Regionen nach Produkten „Made in Germany“ entspreche dem starken Wachstum in diesen Ländern. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostizierte etwa für Indien 8,4 Prozent Wachstum, für China 9,6 Prozent und für Brasilien 4,1 Prozent. Insgesamt gesehen erreichte Deutschland im November 2010 einen Außenhandelsüberschuss von 12,9 Milliarden Euro. Kalender- und saisonbereinigt lag das Plus bei 11,8 Milliarden Euro. Aber nicht nur der Export boomte, auch die Importzahlen haben eine neue Rekordhöhe seit Bestehen der Bundesrepublik erreicht. Zu einem Teil trägt der rasante Anstieg der Rohstoff- und Energiekosten dazu bei, aber zum anderen auch der stabile Binnenkonsum in Deutschland. Weiterhin spielt die Nachfrage nach Vorprodukten für die boomende deutsche Exportwirtschaft eine wichtige Rolle.

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���� Aluminium Ein Markt zwischen Angebot und Nachfrage Der Aluminiumpreis stieg in den Januarwochen im Rahmen der allgemeinen Rohstoffhausse bis auf 2.534 Dollar am 09.01.11, doch blieb die Preisentwicklung hinter den anderen Basismetallen zurück und der hohe Kurs war nicht von Dauer. Im Unterschied zu z. B. Kupfer, das als knapp gilt und deswegen stark steigende Preise verzeichnete, befindet sich der Aluminiummarkt in einem Spannungsfeld aus Nachfragewachstum und steigenden Produktionskosten durch hohe Energiepreise einerseits und anhaltender Angebotsexpansion sowie hohen Lagerbeständen andererseits. Der Angebotsüberschuss hatte in den letzten drei Jahren als Folge einen in seiner Höhe einzigartigen Lageraufbau bei Metallbörsen, Produzenten, Händlern und Verbrauchern. Insgesamt wird der Aluminiumpreis im Vergleich zu den Produktionskosten immer noch als niedrig eingeschätzt. Die LME-Bestände verzeichneten auch im Berichtsmonat einen anhaltenden Lageraufbau und stiegen von 4.273.950 t auf 4.521.225 t am 31.01.11. Allein vom 13. auf den 14.01.11. stiegen die Vorräte um 114.600 t. Insgesamt entspricht der Metallvorrat an der LME gut zwei Monate des weltweiten Verbrauchs und spiegelt die Überversorgung des Aluminiummarktes deutlich wider. Von der Nachfrageseite sind nach Weltregionen unterschiedliche Entwicklungen zu erwarten. Boomende Automobil-, Transport- und Bausektoren dürften in den Regionen Asiens und Lateinamerikas für einen überdurchschnittlich hohen Aluminiumbedarf sorgen, während in den traditionellen Industrienationen dagegen vorerst weiterhin die Krisenbewältigung im Vordergrund stehen wird. Die starke industrielle Entwicklung in Indien wird das Nachfragewachstum dort in den nächsten beiden Jahren wesentlich beschleunigen. Auch Brasilien werde seine Aluminiumnachfrage ausbauen. Dagegen erwarten Marktanalysten, dass das chinesische Wachstum der Aluminiumnachfrage in den Jahren 2011 und 2012 geringer ausfallen wird als 2010. Dasselbe gelte auch für die Wachstumsraten in den USA und in Japan.

NE-Metalle

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Aluminium profitiert auch vom hohen Kupferpreis durch Substituierbarkeit, denn die Höchstkurse für Kupfer zwingt die verarbeitenden Industrien dazu, nach Ersatzmöglichkeiten zu suchen. Substitutionseffekte sieht man z. B. bei der Herstellung von Wärmetauschern und Klimaanlagen, wo immer mehr Aluminium statt Kupfer verwendet wird. Auch die Automobilindustrie hat dies erkannt und längst werden nicht nur Karosserien oder Felgen aus Aluminium gefertigt, sondern auch Kabelbäume. Alleine die Kabelindustrie ist ein Markt, in dem bisher 1,4 Millionen Tonnen Kupfer jährlich eingesetzt wurden und Leitungen aus Aluminium sind längst keine Randerscheinung für Sonderanwendungen mehr, sondern sie stellen in vielen Fällen eine kostenoptimale Verwendungslösung dar. Die hohe Überversorgung des Aluminiummarktes, nicht nur durch die hohen LME-Vorräte begründet, sondern auch durch die expandierende Aluminiumproduktion, stellt ein großes Hindernis für eine Preisverbesserung des Leichtmetalls dar.

Quelle: FAZ.net

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���� Kupfer Der Kupferpreis legt auch im neuen Jahr weiter zu Der Start in das Jahr 2011 konnte bei Kupfer nicht besser laufen und gleich zu Handelsbeginn wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Damit wurde die Preisentwicklung an der New Yorker Warenterminbörse COMEX auch an der London Metal Exchange (LME) nachvollzogen. An der LME stieg zwischenzeitlich der Kupferpreis bis auf 9.620 USD am 31.01.11 und konnte damit insgesamt im Januar 2011 um 55 USD zulegen. Doch der Kupfermarkt musste auch Niederschläge im Berichtsmonat hinnehmen. Anleger investieren wieder mehr in riskantere, stärker an der Entwicklung der Weltwirtschaft orientierte Rohstoffe wie Kupfer in der Erwartung, dass die Nachfrage bei den größten Verbrauchern von Kupfer stabil bleiben werde. Marktexperten hatten bereits im letzten Jahr ein Angebotsdefizit im Kupfermarkt für 2011 prognostiziert. Aufgrund aktueller Ereignisse erwartet man eine Ausweitung des Defizits. Analysten stellen sich die Frage, woher die benötigte Menge Kupfer zur Befriedigung des weltweiten Bedarfes kommen soll. Probleme auf der größten Kupfermine der Welt Collahuasi in Chile, Verzögerungen bei der Genehmigung von Minen in Peru sowie die wahrscheinliche Einführung von mit Kupfer unterlegten börsengehandelten Fonds kommen hinzu und machen den Markt eng. Jüngsten Daten zu Folge wuchs die verarbeitende Industrie in den Vereinigten Staaten und Europa im Dezember schneller, während das Wachstum in China und Indien auf ein tragfähigeres Niveau zurückging. Auf den ersten Blick verbessert dies die Aussichten für die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft und damit den Kupferverbrauch. Die aktuellen Daten zu den Einkaufsmanagerindizes in Europa und den USA zeigten eine Beschleunigung des Wachstums auf Grund eines deutlichen Anstiegs neuer Aufträge. und ein stabiles, aber verlangsamendes Wachstum in China und Indien. Dies könnte somit die Sorgen um einen Anstieg der Inflation und eine nicht mehr so lockere Geldpolitik besänftigen. Der Lagerbestandsaufbau insbesondere in den Lägern der LME und der Comex stand konträr der Preisentwicklung gegenüber und wird somit von den Marktteilnehmern nicht übermäßig als Indikator gewertet. Im Januar 2011 kletterten die LME-Bestände um 14.775 t von 379.250 t auf 394.025 t.

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Für die spekulativen Finanzanleger bleibt Kupfer weiter attraktiv und sie haben ihre Netto-Long-Positionen weiter ausgebaut. Mit Kontrakten von mehr als 39.000 t sei so stark wie nie zuvor auf steigende Preise gesetzt worden. Solange diese Euphorie anhält wird Kupfer von spekulativer Seite gut unterstützt bleiben. Allerdings baut sich dadurch auch zunehmend Korrekturpotential auf. Die chilenische Kupferkommission Cochilco geht in ihrem jüngsten Marktbericht für Kupfer davon aus, dass die globale Nachfrage in diesem Jahr um 5,3 Prozent auf 20,2 Mio. Tonnen ansteigen wird. Mit dieser Prognose wurde damit die bisherige Schätzung um knapp 500.000 Tonnen angehoben. Weiter heißt es, der Durchschnittspreis für Kupfer werde im Jahr 2011 bei ca. 9.193 USD liegen und das Defizit im Jahr 2011 bei ca. 466.000 Tonnen liegen. Im Berichtsmonat vollzog der Kupferpreis eine Berg- und Talfahrt. So wurde am 11.01.11 mit 9.340 USD ein niedriger Wert erreicht, bevor dann bis zum 19.01.11 die Notierung auf 9.665 USD stieg. Dann notierte das rote Metall am 27.01.11 wieder mit 9.325 USD. Der technischen Analyse nach hatte der Markt die Möglichkeit bis auf 9.000 USD zu fallen, doch die Widerstände nach unten wurden nicht durchbrochen und der Kupferpreis beendete aufgrund der positiven Meldungen seinen Sinkflug. Am 28.01.11 konnte der Markt wieder zulegen und erreichte zum Berichtsmonatsende 9.620 USD. Der Kupfermarkt nimmt für den Februar 2011 die 10.000-USD-Marke fest ins Auge und das Potential scheint gegeben. Jetzt müssen die weiteren Daten, z. B. die US-Daten, dafür sorgen, dass der Optimismus hinsichtlich einer anziehenden Konjunktur nicht wieder versiegt. Doch es gibt auch Analysten, die vor einer Blasenbildung bei Kupfer warnen. Andere verweisen hingegen darauf, dass das Defizit zwischen Angebot und Nachfrage noch einige Zeit am Kupfermarkt zu spüren sein werde. Die Angebotsschwäche bei wieder stärker steigendem Verbrauch lässt ein hohes Defizit für 2011 erwarten.

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���� Nickel Preiserhöhungen durch Konjunkturbelebung Neben Kupfer konnten auch andere Metalle direkt zum Jahresauftakt zulegen. Nickel stieg am 19.01.11 auf den höchsten Stand seit drei Monaten und notierte mit 26.250 USD. Angetrieben wurden die Preise von guten Konjunkturdaten sowie festen asiatischen Aktienmärkten, die den hohen Risikoappetit der Marktteilnehmer widerspiegeln. So wurde in Folge dessen am 29.01.11 mit 26.900 USD die Höchstnotierung im Berichtsmonat erreicht. Das bedeutet einen Gesamtgewinn von 1.950 USD im Januar 2011. So konnten die Preise für Nickel seit dem Jahresbeginn bereits um 13 Prozent zulegen. Die weltweite Nickelnachfrage wird nach Ansicht der Macquarie Bank Ltd. die globale Produktion im Jahr 2011 um 8.000 Tonnen übersteigen. Der große russische Bunt- und Edelmetallproduzent Norilsk Nickel hat den Ausstoß von Nickel 2010 gegenüber 2009 um 5,1 Prozent auf 297 300 Tonnen gesteigert. Auf das Unternehmen entfallen mehr als 20 Prozent der weltweiten Gewinnung von Nickel. Insgesamt sehen die Marktexperten auch zukünftig eher eine Ausweitung des Angebots, denn die zu erwartende steigende Nachfrage in der Edelstahlindustrie wird auch zukünftig dazu führen, dass Kapazitäten gesteigert oder neue angefahren werden. Die Vorräte in den Börsenlägern der LME reduzierten sich um rund 2.000 t, was keine wirkliche Auswirkung auf das Marktgeschehen hatte. Am 31.01.11 lag der LME Vorrat bei 133.440 t. Mit der weltweit wachsenden Konjunktur werden auch die Preise für Nickel weiter steigen können. Das Potential wird auch von den Analysten der Industriemetallmärkte als hoch eingeschätzt und sogar kurzfristig sollten die Preise im Zirkel der weltweiten Konjunkturerholung steigen.

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���� Zink Erwartete Korrektur setzt ein Vor der Gefahr einer bevorstehenden Korrektur am Zinkmarkt wurde im Vorfeld gewarnt und zum Ende der Berichtszeit kam es zu der erwarteten Korrektur. In Folge dessen verloren die LME-Notierungen am 26.01.11 und Zink notierte mit 2.243 USD. Dabei gestaltete sich die Preisentwicklung zuvor recht positiv und Zink konnte am 18.01.11 einen Wert von 2.465 USD erreichen. Von fundamentaler Seite sind die weiter hohen LME-Lagerhausbestände ein preisdrückender Faktor. Sie liegen inzwischen auf dem höchsten Stand seit 2004. In Zahlen heißt dies 701.325 t zu Jahresbeginn und 710.675 t am 31.01.11. Es hat derzeit den Anschein, als ob sich der NE-Metallmarkt spaltet. Insgesamt erwarten die Analysten zwar weiter steigende Preise, aber deutlich teurer dürften in diesem Jahr nur wenige Basisrohstoffe werden. Die Aussichten für z. B. Zink sind hingegen verhalten, so soll der Preis für dieses Metall im weiteren Jahresverlauf eher seitwärts bis leicht abwärts tendieren. Der wachsende Anteil Chinas an der weltweiten Gesamtzinknachfrage zeigt dem Markt immer mehr Abhängigkeit von China und seiner Wirtschaftslage. Sollte etwa die Blase in der Bauwirtschaft platzen, hätte das insbesondere negative Folgen für den Zinkmarkt. Einige Marktteilnehmer sagten, dass sich die Stimmung am Markt verbessere und dass die Investoren wieder etwas optimistischer in die Zukunft schauen. Doch eine weitere Gefahr stellt die Schuldenkrise in Europa dar, die den Konjunkturaufschwung gefährdet und damit die Metallnachfrage und somit Zink weiter belasten könnte. Auch die nach dem Zyklon Yasi in Australien vorübergehend stillgelegten Zinkminen werden wohl in den nächsten Tagen wieder in Betrieb genommen werden. Vor dem Hintergrund der hohen LME-Lagerhausbestände und das die Versorgungsstörung keinerlei Einfluss auf den Preis gezeigt hat, dürfte dieser Faktor wohl eher negativ für den Zinkmarkt wirken. Für den Zinkmarkt wird, ähnlich wie bei dem Leichtmetall Aluminium, das geringste Kurspotential im Jahr 2011 gesehen.

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Informationsservice für den Metallhandel

Herausgeber: Müller & Sohn GmbH & Co. KG Metall-Aufbereitungswerk Harkortstraße 22 D-45549 Sprockhövel-Haßlinghausen Telefon: +49 (0)2339-605-5 Fax: +49 (0)2339-605-888-88 E-Mail: [email protected] Internet: www.aluminiumonline.de Redaktionsleitung: Rainer Kämper (V.i.s.d.P.) Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Layout: Matthias Kämper Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet nicht für abgeleitete Folgen. Rechtsform: Müller & Sohn GmbH & Co. KG Sitz der Gesellschaft: Sprockhövel Amtsgericht Essen, HRA 8543 Steuernummer: 323/5819/0278 USt-ID-Nr.: DE 247 385 649 Persönlich haftende Gesellschafterin: Müller & Sohn Geschäftsführungsgesellschaft mbH Sitz der Gesellschaft: Sprockhövel Geschäftsführer: Rainer Kämper, Matthias Kämper Amtsgericht Essen, HRB 20164