Migros magazin 47 2013 d bl

96
Bild: Gerry Nitsch Nr. 47 | 18. November 2013 www.migrosmagazin.ch zu kennedys todestag I 14 Zehn Daten, welche die Welt veränderten rIchard wIlkInson I 30 Interview: Warum Gleichheit glücklich macht gut zugehÖrt I 74 Nummer 147: Was Jugendliche wirklich belastet Ein Pony macht Karriere Yonni meyer ist ein Facebook- Star. Als Pony m. schreibt sie Kolumnen über den Alltag. mit erfolg – die Zürcherin hat schon 15 000 Fans I 94 Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 575 55 44, [email protected] Ausgabe Basel, AZA 4002 Basel. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631

description

 

Transcript of Migros magazin 47 2013 d bl

  • Bild:GerryNitsch

    Nr. 47 | 18. November 2013

    www.migrosmagazin.ch

    zukennedystodestag I 14

    ZehnDaten,

    welche dieWelt

    vernderten

    rIchardwIlkInson I 30

    Interview:Warum

    Gleichheit

    glcklichmacht

    gutzugehrt I 74

    Nummer 147:

    Was Jugendliche

    wirklich belastet

    Ein Pony

    macht

    Karriere

    Yonnimeyer ist ein Facebook-

    Star.Als Ponym.schreibt sie

    KolumnenberdenAlltag.

    mit erfolg die Zrcherin hat

    schon 15000Fans I 94

    BitteWohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 575 55 44,

    [email protected]

    AusgabeBasel,AZA4002Basel.PsdgDPAG

    Ent.bez.A44631

  • Schokozucker

    Milch-Schoko

    130 g

    7.90

    Prge-Ausstecher Christmas

    4-teilig

    6.90

    Prge-

    Ausstecher

    3.90

    Guetsli-

    Dosen-Set

    3-teilig

    9.80

    Guetsli-Guetsli-

    Dosen-SetDosen-Set

    3-teilig3-teilig

    9.809.80

    Butter-

    Mailnderli-Teig

    500 g

    4.

    Dekorzucker

    Stars Mix

    130 g

    6.90

    Sanissa

    au beurre

    500 g

    3.60

    Frey Crmant 55%

    100 g

    1.50

    Zimt, Bio, Fairtrade

    gemahlen, 27 g

    1.25

    Feinkristallzucker

    1 kg

    1.25

    Weissmehl, TerraSuisse

    1 kg

    1.80

    1.251.251.25

    Zimt, Bio, Fairtrade

    Frey Crmant 55%Frey Crmant 55%Frey Crmant 55%Frey Crmant 55%

    100 g100 g100 g

    1.501.50

    Butter-

    M-Classic

    Mandeln

    gemahlen, 200 g

    2.80

    Weissmehl, TerraSuisseWeissmehl, TerraSuisseWeissmehl, TerraSuisseWeissmehl, TerraSuisse

    1 kg1 kg

    Ausstecher Ausstecher

    FeinkristallzuckerFeinkristallzuckerFeinkristallzuckerFeinkristallzuckerFeinkristallzuckerFeinkristallzuckerFeinkristallzucker

    Erhltlich in grsseren Migros-Filialen, solange Vorrat.

    Ob Mailnderli oder Zimtsterne:

    Mit den richtigen Zutaten werden Guetsli

    zu wahren Festtagstrumen.

    Meisterwerke.

    KLEINE

  • Indoor Lichterkette

    Metallkugel

    batteriebetrieben, 15 LED

    9.80

    Indoor Lichterkette

    Herz

    batteriebetrieben, 12 LED

    12.8012.8012.80

    Tischset silbern

    38 cm

    4.90

    Dekoplatzteller mit

    Strasssteinen

    32 cm

    5.90

    Dekoplatzteller mit Dekoplatzteller mit Dekoplatzteller mit

    Strasssteinen

    Sola Besteck-Set

    Rococo

    16-teilig

    49.80

    Rentier

    klein

    4.90

    Rentier

    klein

    4.904.90

    9.809.80

    TISCH.

    Stimmung zu

    Bei diesen Tischdekorationen

    isst das Auge gleich doppelt mit.

  • Glaskugel

    mit Stern

    3.50

    Blechanhnger

    diverse Sujets

    erhltlich,

    12er-Set

    5.90

    Stoffeulen zum

    Hngen

    in zwei Farben

    erhltlich

    5.90

    Stoffanhnger

    diverse Sujets erhltlich

    3.90

    Stoffanhnger

    diverse Sujets erhltlich

    2.90

    Frey Kids

    Baumbehang

    massiv, 130 g

    4.

    Holzanhnger

    diverse Sujets

    erhltlich, 3er-Set

    5.50

    Kugel Kunststoff

    mit Holzmotiv

    diverse Sujets erhltlich

    4.50

    Frey Baumbehang Engel

    gefllt, 230 g

    6.90

    Holz-Schlittschuhe

    zum Hngen

    4.90

    Glaskugel

    mit Sternmit Stern

    Stofffiguren

    zum Hngen

    diverse Sujets erhltlich

    2.90

    Stofffiguren Stofffiguren

    zum Hngenzum Hngen

    diverse Sujets erhltlichdiverse Sujets erhltlich

    2.90

    Holz-Ski

    zum Hngen

    4.90

    Frey Baumbehang

    hohl, assortiert, 300 g

    7.80

    Stoffeulen zum Stoffeulen zum Stoffeulen zum Stoffeulen zum

    in zwei Farben in zwei Farben

    Stoffeulen zum Stoffeulen zum

    Holz-Schlittschuhe Holz-Schlittschuhe

    Kugel aus Strick

    diverse Sujets

    erhltlich

    3.90

    WEITERE FESTLICHE DEKO-IDEEN FINDEN SIE IM WEIHNACHTSMAGAZIN.

    Erhltlich in grsseren Migros-Filialen, solange Vorrat.

    Baumschmuck mal anders: Mit diesen Anhngern bringen Sie Stimmung an die Weihnachtstanne.

    Funkelnde

    ZWEIGE.

  • Zuckerstangen

    aus Kunststoff

    zum Hngen

    12er-Set

    4.90

    Stoffanhnger zum Hngen

    diverse Sujets erhltlich, 4er-Set

    4.90

    Stricksterne

    diverse Farbvarianten

    erhltlich, 4er-Box

    6.90

    Glasfiguren

    diverse Sujets

    erhltlich, 3er-Set

    8.90

    Schlitten zum Hngen

    in zwei Farben erhltlich

    3.90

    Glaskugeln

    mundgeblasen und

    handbemalt, 18er-Set

    42.80

  • 4.50

    Grand-Mre Zimtsterne

    230 g

    4.50 statt 5.50

    Weihnachtsmischungenmit

    oder ohne Chrbeli 500 g

    1. gnstiger, z.B. ohne Chrbeli

    6.40

    Frey Croquetten Milch, UTZ

    250 g

    10.50

    Frey Kugeln Milch extra, UTZ

    500 g

    10.50

    Frey Kugeln Noir special, UTZ

    500 g

    6.80

    Smarties Geschenktasche*

    220 g

    3.60

    Buttersterne

    220 g

    ANGEBOTE GELTEN NUR VOM 19.11. BIS 25.11.2013, SOLANGE VORRAT

    D

    I

    E

    S

    C

    H

    N

    S

    T

    E

    F

    O

    R

    M

    D

    E

    R

    V

    O

    R

    F

    R

    E

    U

    D

    E

    .

    *Erhltlich in grsseren Migros-Filialen.

  • Ihre Zukunft bei der Migros-Gruppe: Lehrstellen in ber 40 Berufen.migros.ch/berufsbildung

    Vielfalt statt

    Langeweile.

    INHALT

    |

    7

    DIESEWOCHE

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    [email protected]

    Anzeige

    EDITORIAL

    Hans Schneeberger,

    Chefredaktor

    Landkarte

    ohne Israel?

    Geschichte, so lehrt unsdieWissenschaft,wird nicht

    an bestimmtenTagen geschrieben.Der ZweiteWeltkrieg

    begann nicht am 1.September 1939, alsHitlers Soldaten die

    Grenze zuPolen berschritten. In denKpfen der national-

    sozialistischenMachthaber inDeutschland hatte sich die

    Vorstellung, ihren Einflussbereich auszudehnen, schon viel

    frher verfestigt.Der islamistischeTerror fing nicht am

    11.September 2001 an.Er schlich sich schon vorhermit

    diversenAnschlgen in das ffentliche Bewusstsein.Und

    die schweizerischeNeutralittwurde nichtmit der

    Schlacht vonMarignano 1515 geboren, sondernwuchs aus

    der historischen Erkenntnis heraus, dass die Schweiz in

    Gefahr geriete, in einemKrieg zwischen Frankreich und

    demDeutschenReich zerrieben zuwerden.

    TrotzdemhabengeschichtlicheDaten ihreWichtig-

    keit.Oftmarkieren sie den Zeitpunkt, an dem lange

    vorangehende Entwicklungen fr alle sicht- und sprbar

    werden.Und sie laden zumgedanklichen Spiel Waswre,

    wennein.Waswre,wenn der sterreichischeThron-

    folger, Erzherzog Franz Ferdinand, am28.Juni 1914 nicht

    von jungen serbischenNationalisten ermordetworden

    wre?Htte der ErsteWeltkrieg trotzdem stattgefunden?

    Was,wenn Israel imSechstagekrieg 1967 nicht schon am

    erstenTag fast die ganze gyptische Flugwaffe zerbombt

    htte?Wre Israel heute noch auf der Landkarte?

    Am22.November jhrt sich zum50.Mal der Tod von

    John F.Kennedy (Seite 14).Waswre,wennLeeHarvey

    Oswald, der desillusionierte Sowjetanhnger, dessen Leben

    schon damals in Scherben lag, den damaligenUS-Prsi-

    denten verfehlt htte?Htte dieser denVietnam-Krieg

    beendet?Wre der grsstenNation derWelt das Trauma

    derNiederlage erspart geblieben? StephenKing, dermit

    400Millionen verkauften Bchernwohl erfolgreichsteUS-

    Schriftsteller aller Zeiten, hat dieser Spielerei vor einem

    Jahr ein packendes Buch gewidmet (DerAnschlag). Ich

    kann es nur empfehlen.

    MIGROS-WOCHE

    9 | Aktuelles

    GENERATIONM

    11 | Direkter Draht zu den Produzenten

    Die Migros erffnet ein Bro in Indien.

    MENSCHEN

    14 | Dossier

    Vom 1.Weltkrieg bis zumMauerfall: Diese

    Ereignisse haben den Lauf der Geschich-

    te in den letzten 100 Jahren geprgt.

    25 | Auf einWort

    26 | Opernhaus Zrich letzter Teil

    Pfrtnerin Margreta Jemmi ist an der

    Oper die heimliche Hausherrin.

    30 | Interview

    Der britische Sozialforscher Richard

    Wilkinson ber denSegenderGleichheit

    und die 1:12-Initiative.

    35 | Kolumne: Der Hausmann

    AKTUELL

    36 | Der Strichcodewird 40 Jahre alt

    41 | Preisabschlag beim Kaffee

    SCHAUFENSTER

    44 | BesinnlicheMomente imAdvent

    Eine Geschichte vorlesen und dazu

    Guetsli und Schggeli geniessen.

    55 | Kstliche Schoggikugeln: Adoro

    57 | Praktisch: Konserven von Sun Queen

    58 | Allerlei Neuheiten

    SAISONKCHE

    60 | Isabel Florido kocht Coq au vin

    Zartes Huhn und frisches Gemse: Die

    Schauspielerin zeigt Talent in der Kche.

    IHREREGION

    65 | Neues aus Ihrer Genossenschaft

    LEBEN

    71 | Mix

    M-Infoline: Tel. 0848 84 0848* oder Fax 0041 44 277 20 09 (Ausland). www.migros.ch/kundendienst;

    www.migros.ch

    Cumulus: Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch/cumulus

    RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zrich,

    Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08 [email protected]; www.migrosmagazin.ch; * Normaltarif

    14 |MENSCHEN

    Fr denGeschichtsphilosophenAndreas

    Urs Sommer steht fest: Geschichtemuss

    immerwieder neu geschriebenwerden.

    Bild:ChristianFlierl

    74 | Familie

    Jeden Tag wenden sich 450 Jugendliche

    an dieNotrufzentrale vonPro Juventute.

    78 | Auto

    Der Lancia Ypsilonmit Erdgasantrieb

    MEINEWELT

    94 | Yonni Meyer alias PonyM.

    Die Online-Kolumnistin reitet gerne mit

    ihrem Velo ins Abendlicht.

    RUBRIKEN

    13 | Online

    81 | Bittemelde dich

    83 | Glcksgriff

    85 | Leseraktion

    87 | Rtsel & Impressum

    92 | Cumulus

  • 29. OKTOBER2. DEZEMBER 2013

    Sticker-Sets und Sammelhefte erhalten Sie bei:

    Gratis Sticker-Sets und weitere Infos gibts auf www.migros.ch/megawin

    Der Gesamtwert von 900000 Franken nimmt Bezug auf die Gesamtgewinnsumme und die Anzahl der zu gewinnenden 55 Fahrzeuge. Es handelt sich in

    diesem Sinne um keine begrenzte Gewinnsumme, sondern um die nach den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung hochgerechneten Zahlen, und die

    Anzahl effektiv ausbezahlter Gewinne kann hher oder niedriger sein. Max. 10 Sticker-Sets pro Einkauf, solange Vorrat. Gutscheine und Geschenkkarten

    sind ausgeschlossen.

    Sticker-Sets und Sammelhefte erhalten Sie bei:

    29. OKTOBER 2. DEZEMBER 201329. OKTOBER 2. DEZEMBER 2013

    P

    r

    e

    i

    s

    e

    i

    m

    G

    e

    s

    a

    m

    t

    w

    e

    r

    t

    v

    o

    n

    9

    0

    0

    0

    0

    0

    F

    r

    a

    n

    k

    e

    n

    !

    DAS GRSSTE MIGROS GEWINNSPIEL ALLER ZEITEN.DAS GRSSTE MIGROS GEWINNSPIEL ALLER ZEITEN.

  • AKTUELLES

    |

    9

    MIGROS-WOCHE

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    REGION BASEL

    HerrHberli auf

    Raubentzug

    Karl Hberli tut nichts lieber, als sich am

    Geld fremder Leute zu vergreifen. Doch

    nicht immer gelingt es ihm, die Scheine un-

    bemerkt in sein Bankfach zu schaufeln. Von

    einem Kommissar erwischt, verspricht er,

    40 lange Jahre auf seine Leidenschaft zu

    verzichten.

    Ob Hberli nach seiner Auszeit geheilt ist

    oder ob er rckfllig wird, sieht man im

    Dialektlustspiel SGld liggt uff dr

    Bangg von November bis Dezember

    im Theater Fauteuil. Fr die Vorstellung

    vom 13. Dezember offeriert die Migros

    Basel vergnstigte Tickets.

    Weitere Informationen zum Stck und zum

    Vorverkauf nchsteWoche auf den Regional-

    seiten

    N

    achdemverheerendenTaifun,der

    am Freitag, 8.November, auf den

    Philippinen schwerste Verws-

    tungen verursacht hat, spendet die Mi-

    gros eine Million Franken fr die Not-

    hilfe an die Sturmopfer.

    DasGelddientderArbeit derGlcks-

    kette und ihrer 25Partnerunternehmen.

    Diese beobachten die Situation auf den

    Philippinen derzeit aufmerksam und

    werden sobald wie mglich Nothilfe

    leisten,wosie ammeistenbentigtwird.

    Es liegt in der sozialen Verantwor-

    tung der Migros, bei Katastrophen

    schnell undunkompliziert zuhelfen,wo

    die Not am grssten ist, sagt Herbert

    Bolliger,PrsidentderGeneraldirektion

    MGB.Mit der Glckskette als Partne-

    rin gelingt uns dies, da sie ber ausge-

    zeichnete Kontakte vor Ort verfgt.

    Kaufen undGutes tun

    In derWeihnachtszeit untersttzt die

    Migros Pro Juventute und auch die

    Migros-Kunden knnen sich engagieren.

    Diese finden in den Migros-Filialen Spen-

    dencoupons imWert von 5, 10 und 15 Fran-

    ken. Genau wie ein Artikel lassen sich die

    Coupons an der Kasse einscannen der

    Kunde spendet somit den entsprechenden

    Betrag, der vollumfnglich der Pro Juven-

    tute zugutekommt.Die Aktion dauert

    vom 20. November bis zum 31. Dezem-

    ber 2013. Die Migros wird die eingegange-

    nen Spenden bis zu einemMaximalbetrag

    von einer Million Franken verdoppeln.

    Lesen Sie mehr ber die Spendenaktion und

    die Notrufnummer 147 der Pro Juventute ab

    Seite 74.

    Spende fr

    die Philippinen

    Das Leid nach demWirbelsturm ist gross. DieMigros

    spendet eineMillion Franken.

    Trmmerfeld:

    Die Hafenstadt

    Taclobanwurde

    durch den Tai-

    fun Haiyan

    verwstet.

    FRISCH IN DERMIGROS

    Sss und saftig

    Damit Orangen in ihrer typischen Farbe leuchten,

    brauchen die Zitrusfrchte warme Tage und khle

    Nchte. So gibt es Blondorangen aus dem

    Mittelmeerraum immer rechtzeitig zur khleren

    Jahreszeit in den Regalen der Migros. Im

    Sortiment sind auch Orangen in Bioqualitt.

    Die aromatische Schale der Biofrchte lsst sich

    gerade in der Vorweihnachtszeit fr Gebck,

    Dressings oder Saucen verwenden.Bilder:Keystone,Fotolia

  • Entdecken Sie mehr als 10 000 Produkte

    in unserem Online-Shop auf micasa.ch

    micasa.ch

    899.

    10

    statt 999.

    494.

    10

    statt 549.

    Esstisch LOZIO

    Eiche massiv, gelt, diverse Grssen, z.B. 200x90x76cm

    Esstisch ALEXIS

    Nussbaum furniert, Gestell Metall lackiert, anthrazit,

    diverse Grssen und Materialien, z.B. 140x80x75cm

    134.

    10

    statt 149.

    Stuhl ANINA

    Gestell Metall pulverbeschichtet, Bezug Kunstleder,

    diverse Farben, z.B. taupe, 43 x 40 x 84,5 cm

    125.

    10

    statt 139.

    Stuhl CITTI

    Buche massiv, lackiert, diverse Farben, z.B. grn,

    43 x 45,5 x 82 cm

    G

    ltig

    vo

    m19

    .11.2

    013

    bis

    16

    .12

    .2

    013

    au

    fa

    lle

    Esstisch

    e,St

    hle

    un

    da

    usg

    ew

    h

    lte

    An

    rich

    te

    n,

    exkl.K

    id

    s-So

    rtim

    en

    t.K

    ein

    Min

    de

    ste

    in

    ka

    uf.Erh

    ltlich

    in

    alle

    nM

    ica

    sa

    Filia

    le

    nu

    nd

    im

    On

    lin

    e-Sh

    op

    .D

    er

    Pre

    isvo

    rte

    ilg

    ilt

    nu

    rb

    eiN

    eu

    au

    ftr

    ge

    n.

    Sideboard OLIVERA

    2-trig, 4 Schubladen, Dekor weiss, Eiche massiv, 180,5x40x78cm

    764.

    10

    statt 849.

    Stuhl LEONI

    Eiche gelt, Bezug Stoff, diverse Farben,

    z.B. taupe, 43 x 58 x 97 cm

    89.

    95

    statt 99.

    90

    Sideboard OLIVERA

    statt 849.

    Gestell Metall pulverbeschichtet, Bezug Kunstleder,

    Buche massiv, lackiert, diverse Farben, z. B. grn,

    Produit Suisse

    M

    a

    c

    h

    e

    n

    S

    i

    e

    a

    u

    s

    I

    h

    r

    e

    m

    B

    u

    d

    g

    e

    t

    .

    M

    a

    c

    h

    e

    n

    S

    i

    e

    a

    u

    s

    I

    h

    r

    e

    m

    G

    l

    t

    i

    g

    v

    o

    m

    1

    9

    .

    1

    1

    .

    b

    i

    s

    1

    6

    .

    1

    2

    .

    2

    0

    1

    3

    1

    0

    %

    a

    u

    f

    a

    l

    l

    e

    E

    s

    s

    t

    i

    s

    c

    h

    e

    ,

    S

    t

    h

    l

    e

    u

    n

    d

    A

    n

    r

    i

    c

    h

    t

    e

    n

  • generationm

    |

    Migros-Magazin

    |

    Nr. 47, 18. November 2013

    |

    Migros-bro in indien

    |

    11

    Generation m steht

    fr das nachhaltige

    engagement der

    migros. Dazu zhlt,

    dass sie bis 2015 die

    Arbeitsbedingungen

    von 75 000mit-

    arbeitenden ihrer

    Lieferanten aktiv

    verbessert.

    D

    ie Migros ist nun auch in Indien

    prsent: Natrlich betreibt sie

    dort keineMigros-Filiale, sondern

    ein Beschaffungsbro. Bereits im Mrz

    hat es seinen Betrieb aufgenommen,

    vergangeneWochewurde es nun offizi-

    ell erffnet.

    Chef des Migros-Bros in Neu Delhi

    ist Daniel Schilliger, der ein Team von

    momentan fnf Mitarbeitenden leitet.

    Bis Anfang des nchsten Jahres wird es

    auf zehn Personen anwachsen. Mit der

    Prsenz vor Ort will die Migros einen

    direktenDraht zudenProduzentenher-

    stellen. Wir werden in Zukunft der

    Migros-Ansprechpartner auf dem indi-

    schen Subkontinent sein. Dazu mssen

    wirZwischenhndler ablsenundunse-

    reMarktkenntnisse der ganzenMigros-

    Gruppe zur Verfgung stellen, um-

    reisst Schilliger ein zentrales Ziel des

    Migros-Bros in Neu Delhi. Denn was

    schon Gottlieb Duttweiler klar war, gilt

    nochheute:OhneZwischenhndler sind

    die Produkte gnstiger.

    Zu unseren wichtigsten Aufgaben

    gehrenauchdieSocialComplianceund

    dieSicherstellungdesQualittsmanage-

    ments in Indien,Pakistan,Sri Lankaund

    Bangladesch,sagtSchilliger.MitSoci-

    al Compliance spricht er ein wichtiges

    Thema an: Die Einhaltung von korrek-

    ten, sozialvertrglichen Arbeitsbedin-

    gungen, die den Vorgaben der Business

    SocialCompliance Initiative (BSCI) ent-

    sprechen. Dieser Sozialstandard regelt

    vor allem arbeitsrechtliche Fragen

    in Produktionslndern. Dazu gehren

    das Verbot von Kinderarbeit, korrekte

    Entlhnung,Gewerkschaftsfreiheit und

    Sicherheit am Arbeitsplatz. Ohne Zwi-

    schenhndler kann die Migros die Ar-

    beitsbedingungenbei ihrenProduzenten

    besser kontrollieren und diese bei der

    Umsetzung von Verbesserungen direkt

    untersttzen. Text: Andreas Drrenberger

    DirekterDraht

    nach Indien

    Diemigros hat in indien ein Beschaffungsbro

    erffnet. So kann sieWaren auf demSubkontinent

    gnstiger einkaufen und die arbeitsbedingungen

    bei ihren Lieferanten besser kontrollieren.

    Palml-Rating

    desWWF:Migros

    mit Topresultat

    ein neuesWWF-rating zeigt, dass immer

    mehr Schweizer Firmen auf nachhaltiges

    Palml setzen.DieMigros gehrtmit

    11 von 12mglichen Punkten zu den

    fhrenden Unternehmen in diesemBe-

    reich. Nachhaltig heisst, dass das Palml

    nach den richtlinien der internationalen

    organisation Roundtable on Sustainable

    PalmOil (rSPo) produziert wurde. rSPo-

    zertifizierte Plantagen schonen beispiels-

    weise wertvolle regenwlder, respektieren

    die Landrechte der lokalen bevlkerung und

    gewhrleisten die Sicherheit der Planta-

    genarbeiter. Die migros hat sich im rahmen

    von Generation m verpflichtet,bis 2015

    nur nochWarenmit Palml aus nach-

    haltigemAnbau anzubieten.

    Ecosport-Auszeichnung

    frs Eidgenssische

    Schwingfest

    Das Programm ecosport.ch vonSwiss

    Olympic hat zum siebtenmal Sport-

    veranstalter fr ihrEngagement in denBe-

    reichenUmwelt undNachhaltigkeit aus-

    gezeichnet. Zu den sechs Gewinnern gehrt

    auchdas EidgenssischeSchwing- und

    lplerfest (eSAF) in burgdorf, das diemi-

    gros als Knigspartnerin untersttzt hat.

    Der Jury hat das vorbildlicheTransport-

    konzept gefallenmit Kombi-Tickets fr die

    Anreisemit demvundmit demCamping-

    platz neben dem Festgelnde.mit demVer-

    zicht aufDieselgeneratoren hat das

    eSAF rund 74 000 Liter Treibstoff eingespart.

    Zertifizierterkostromundder Einsatz

    von LED-Leuchtenwarenweitere effektive

    massnahmen zumSchutz des Klimas.

    Faire Arbeits-

    bedingungen:

    Nherin in einer

    indischen Textil-

    fabrik.

    Der Rohstoff: Frchte der lpalme.

    bilder:monikaFlckiger

  • La

    s

    t

    M

    i

    n

    u

    t

    e

    A

    b

    a

    n

    d

    i

    e

    S

    o

    n

    n

    e

    .

    Malediven

    1 Woche CHF 1895. statt 2322.

    Eriyadu Island Resort

    HHH

    Nord-Male-Atoll

    Doppel Superior mit Halbpension

    Ab Zrich nach Male mit Oman Air

    via Muscat am Mo./Fr./So. 20.*,

    30.12.13*, 5., 10., 13., 17., 19., 24., 31.1.14

    *Zuschlag CHF 900.

    HM K MLE ERIYAD 0117

    Gran Canaria

    1 Woche CHF 445. statt 667.

    Bungalows Cordial Green Golf

    HHH

    Maspalomas

    Bungalow ohne Mahlzeiten

    Ab Zrich nach Gran Canaria mit

    Travel Service/Air Berlin am Mi./Sa.

    27.*, 30.11., 4.*, 7., 11.*, 14.12.13

    *Zuschlag CHF 100.

    HM K LPA GREGOL 1517

    Hurghada

    1 Woche CHF 395. statt 648.

    Coral Beach Rotana Resort

    HHHH

    Hurghada

    Doppel mit all inclusive

    Ab Zrich nach Hurghada mit Air Cairo

    am So. 24.11.*, 1., 8., 15.12.13

    *Zuschlag CHF 100.

    HM K HRG CORBEA 0140

    Preise in CHF pro Person bei 2 Personen im Doppelzimmer inkl. Flughafen-/Sicherheitstaxen und aktuelle Treibstoffzuschlge. Kinderermssigung: 20% 212 Jahre (exkl. Taxen/Treibstoffzuschlag). Inbe-

    griffen: Hin- & Rckflug in Economy-Class, Transfers, bernachtung und Mahlzeiten gemss Angebot, Betreuung. Nicht inbegriffen: Kombi-Versicherungspaket CHF 33 bis CHF 98, Touristenkarte Kuba CHF

    40, Touristenkarte Dominikanische Republik USD 10, Ausreisetaxe Dominikanische Republik USD 25, vor Ort zu bezahlen: Ausreisetaxe Kuba CUC 25, gypten-Visum CHF 40, evtl. Bearbeitungsgebhren Ihrer

    Buchungsstelle. Die Platzzahl ist beschrnkt. Es gelten die Allgemeinen Vertrags-/Reisebedingungen der MTCH AG. Preisstand 18.11.13.

    Jetzt buchen! 0848 82 11 11, www.hotelplan.ch, fly.hotelplan.ch oder im Reisebro.

    Teneriffa

    1 Woche CHF 695. statt 965.

    Sandos San Blas

    HHHHH

    San Miguel de Abona

    Doppel mit all inclusive

    Ab Zrich nach Teneriffa mit

    Travel Service/Edelweiss am Mi./So.

    24.*, 27.11.*, 1.*, 4.*, 8., 11.*, 15.12.13

    *Zuschlag CHF 100.

    HM K TFS SANBLA 0110

    Phuket

    1 Woche CHF 1295. statt 2142.

    Dusit Thani Laguna Phuket

    HHHHi

    Doppel Deluxe mit Frhstck

    Ab Zrich nach Phuket mit Singapore

    Airlines via Singapore am Mo./Mi./Fr.

    2., 4., 6., 9., 11., 13.12.13, 13.*, 15.*, 20.*,

    22.*, 29.1.14*

    *Zuschlag CHF 300.

    HM K HKT DUSLAG 0406

    Sharm el-Sheikh

    1 Woche CHF 445. statt 701.

    Jaz Mirabel Beach

    HHHHH

    Nabq

    Doppel mit all inclusive

    Ab Zrich nach Sharm el-Sheikh mit

    Air Cairo am So. 24.11.*, 1., 8., 15.12.13

    *Zuschlag CHF 50.

    HM K SSH JAZMBE 0158

    G

    r

    a

    n

    C

    a

    n

    a

    r

    i

    a

    a

    b

    C

    H

    F

    1

    0

    9

    .

    O

    n

    e

    -

    W

    a

    y

    ,

    z

    .

    B

    .

    a

    m

    1

    4

    .

    1

    2

    .

    1

    3

    .

    A

    l

    l

    e

    w

    e

    i

    t

    e

    r

    e

    n

    F

    e

    r

    i

    e

    n

    f

    l

    g

    e

    z

    u

    S

    e

    n

    s

    a

    t

    i

    o

    n

    s

    p

    r

    e

    i

    s

    e

    n

    a

    u

    f

    fl

    y

    .

    h

    o

    t

    e

    l

    p

    l

    a

    n

    .

    c

    h

    Kuba

    1 Woche CHF 1395. statt 2044.

    Iberostar Playa Alameda

    HHHH

    Varadero

    Doppel mit all inclusive

    Ab Zrich nach Varadero mit Edelweiss

    am Mi. 20., 27.11., 11., 18.12.13*

    *Zuschlag CHF 400.

    HM K VRA IBEPLA 0125

    Malediven

    1 Woche CHF 2595. statt 3479.

    Vakarufalhi Island Resort

    HHHHi

    Sd-Ari-Atoll

    Beach Bungalow mit Vollpension Plus

    Ab Zrich nach Male mit Edelweiss

    am Mo./Sa. 30.11., 7.*, 9.*, 14., 16.12.13

    *Zuschlag CHF 400.

    HM K MLE VAKISL 0160

    WWW.MIGROSMAGAZIN.CH

    |

    13

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    ONLINE

    Anzeige

    MAMMA

    MIA!

    Unsere Kolumnis-

    tin liebt Kataloge.

    Egal, ob Tiernah-

    rung, Schuhe oder

    Blumenzwiebeln

    angepriesen wer-

    den sie findet

    alles spannend.

    Doch manchmal

    entdeckt sie Dinge,

    die sie sprachlos

    machen

    migrosmagazin.ch/

    mammamia

    SCHLUMMER-

    MUTTER

    Die Schlummermut-

    ter lernt Wolof. Die

    senegalesische Spra-

    che ist nicht einfach,

    und manchmal sieht

    sie vor lauter Eseln

    die Brcke nicht

    mehr. Aber seien wir

    ehrlich, Wolof zu

    lernen, hat es in sich.

    Oder wissen Sie, was

    lndn bedeutet?

    migrosmagazin.ch/

    schlummermutter

    SWISSMADE

    Am 8. 12. feiert das

    Gstaad Palace den

    100. Geburtstag

    das Jubilumsbuch

    fasziniert.

    migrosmagazin.ch/

    swissmade

    C

    h

    a

    t

    J

    e

    d

    e

    n

    D

    i

    e

    n

    s

    t

    a

    g

    z

    w

    i

    s

    c

    h

    e

    n

    1

    2

    .

    3

    0

    u

    n

    d

    1

    3

    .

    3

    0

    U

    h

    r

    Das erwartet Sie amEndedesMonats:

    Unter allen Hilfsdetektiven, die zur Lsung des Falls beigetra-

    gen haben, verlosen wir am Sonntag, 1. Dezember 2013,

    3 x 2 Tickets fr die DinnerKrimi-Vorstellung Schick-

    salsjahre einer Killerin im Gasthof zum goldenen Kreuz in

    Frauenfeld TG im Wert von je 155 Franken Erleben Sie einen

    mrderisch schnen Krimiabend inklusive Apro, 4-Gang-

    Men, Wein, Mineral, Kaffee/Tee. Die Tickets sind gltig fr

    die Vorstellung vomSonntag, 15. Dezemer 2013, 17 Uhr

    im Gasthaus zum goldenen Kreuz. Kennen Sie DinnerKrimi

    noch nicht? Einen Vorgeschmack gibts auf:

    www.dinnerkrimi.ch und www.goldeneskreuz.ch

    DieseWoche zu gewinnen:

    3 xMigros-Gutschein imWert von je Fr. 100.-

    Gewinnen Sie einen von drei 100-Franken-Gutscheinen! Besuchen

    Sie jetzt unsere Website www.migrosmagazin.ch/ratekrimi, lesen

    und lsen Sie den aktuellen Fall von Detektiv Melotti und geben Sie

    Ihre Lsung online ein. Viel Glck!

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    Giftmrderin auf der Flucht

    D

    ie Giftmrderin, die mit einer vergifteten Praline mindes-

    tens eine Frau gettet hat, ist auf der Flucht. Detektiv

    Melotti jagt sie quer durch die Stadt. Helfen Sie ihm,

    die Mrderin zu schnappen! Lesen Sie den laufenden Fall online

    auf www.migrosmagazin.ch/ratekrimi und beantworten Sie die

    aktuelle Frage. Mit etwas Glck gewinnen Sie den Wochen-

    preis oder am Ende des Monats zwei von sechs Eintritten

    zum spektakulren DinnerKrimi im Gasthof zum golde-

    nen Kreuz in Frauenfeld TG.

    APPLESJNGSTESBABY

    Das iPhone 5C imHrte-Test:

    Nerds-Words-Kolumnist Reto Vogt

    hat das Billig-iPhone unter die

    Lupe genommen und sagt,was das

    Gert wirklich taugt.

    migrosmagazin.ch/nerdswords

  • 14

    |

    MENSCHEN

    |

    DOSSIER

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    WoGeschichte

    geschrieben

    wurde

    Am22.November 1963wird John F.Kennedy erschossen. Ein

    Schock, doch dieWeltgeschichte der letzten 100 Jahre haben

    andere Ereignisse geprgt.Historiker undPolitologen haben

    fr dasMigros-Magazin die zehn bedeutendsten bestimmt.

    U

    mdasAttentat auf JohnF.Kenne-

    dy ranken sich zahllose Legenden

    und Verschwrungstheorien. Die

    Ermordung des Hoffnungstrgers bei

    einemprsidialenBesuch inDallas lste

    vor 50 Jahren Schock und Trauer rund

    umdieWelt aus eswarwohl eines der

    ersten globalen Medienereignisse. Dass

    die Grnde fr das Attentat imDunkeln

    blieben, stachelte die Fantasien der

    Menschen an. Der wahrscheinliche

    Tter,LeeHarveyOswald,hatdenMord

    weder zugegeben, geschweige denn

    erklrt, und wurde zwei Tage nach der

    Tat selbst ermordet. Bis heute glauben

    viele nicht an die offizielle Version des

    Einzeltters, entsprechend viele Bcher

    und Filme zumAttentat gibt es.

    Doch wie relevant ist die Ermordung

    Kennedys als historischesEreignis?Wir

    haben rund zwei Dutzend Schweizer

    Historiker und Politologen gefragt,

    welches aus ihrer Sicht die wichtigsten

    zehnDaten der letzten 100 Jahrewaren.

    Gut ein Dutzend hat geantwortet und

    dasKennedy-Attentat hat es nur gerade

    bei Daniele Ganser auf die Liste der Top

    Tengeschafft.DerHistoriker undLeiter

    desSwiss Institute forPeaceandEnergy

    Research vermutet einen Zusammen-

    hangmit demmilitrisch-industriellen

    Komplex und zieht Parallelen zur aktu-

    ellen Debatte ber den Machtmiss-

    brauch durch denGeheimdienst NSA.

    Alle anderen,die sichzurUmfragege-

    ussert haben, schtzendasAttentat als

    weniger bedeutend ein. Tut mir leid,

    dass ich die Ermordung Kennedys

    hchstens eine Fussnote derGeschichte

    finde, schreibt der Polit-Philosoph

    Georg Kohler. Auch die ETH-Wissen-

    schaftshistorikerin Monika Gisler hlt

    das Attentat lediglich fr eine Episode

    derWeltgeschichte.Sieundeinigeandere

    finden den Fokus auf einzelne Daten

    problematischundverzichtetenauf eine

    Teilnahme. Besser wre es, nach wich-

    tigen Prozessen zu fragen, fanden sie.

    Dennochhabenwir ausdenunszuge-

    stelltenListen jeneEreignisseherausge-

    filtert, die ammeisten genanntwurden,

    und sie fr diesen Artikel zusammen-

    gestellt.

    Texte: Ralf Kaminski Bilder:Keystone,PD

    22.11.

    1963

  • menschen

    |

    Migros-Magazin

    |

    Nr. 47, 18. November 2013

    |

    dossier

    |

    15

    Fr seinen Film

    JFK (1991) hat

    Oliver Stone die

    Panikwhrend

    desAttentats

    tuschend echt

    nachgestellt.

    Welches sind die zehnwichtigstenDaten der letzten 100 Jahre?Wissenschaftler antworten.

    Auf den folgenden Seiten

    finden Sie die ammeisten

    genannten Ereignisse. Die

    vollstndigen Listen der

    einzelnenWissenschaftler

    samt Begrndung gibts auf:

    www.migrosmagazin.ch

    Michael

    Hermann

    Der 42-jhrige

    Politologe ist

    Leiter der For-

    schungsstelle sotomo und

    lehrt an der Uni Zrich.

    Rudolf Jaun

    Der 65-jhrige

    Historiker ist

    Professor fr

    Geschichte der

    Neuzeit und militrgeschichte

    an der Universitt Zrich.

    Hans Ulrich

    Jost

    Der 73-jhrige

    Historiker ist

    emeritierter

    Honorarprofessor fr Zeitge-

    schichte an der Uni Lausanne.

    Georg Kohler

    Der 68-Jhrige

    ist emeritierter

    Professor fr

    Philosophie an

    der Uni Zrich mit Schwer-

    punkt politische Philosophie.

    Georg Kreis

    Der 70-Jhrige

    ist emeritierter

    Professor fr

    Neuere Allge-

    meine Geschichte an der Uni-

    versitt basel.

    Andreas

    Ladner

    Der 55-Jhrige

    ist Professor

    fr Schweize-

    rische verwaltung und Politik

    an der Universitt Lausanne.

    Claude

    Longchamp

    Der 56-jhrige

    Politologe lei-

    tet die Gesell-

    schaft fr praktische Sozial-

    forschung (gfs) in bern.

    Harro von

    Senger

    Der 69-Jhrige

    ist emeritierter

    Professor fr

    Sinologie der Albert-Ludwigs-

    Universitt in Freiburg (D).

    Daniele

    Ganser

    Der 41-jhrige

    Historiker ist

    Leiter des

    Swiss Institute for Peace and

    energy research (SIPer).

    John F. Kennedy

    unmittelbar vor

    demAttentat

    (Bild links).

    Jackie Kennedy

    nach den td

    lichen Schssen.

  • 16

    |

    MENSCHEN

    |

    DOSSIER

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    EinAttentat lst den ErstenWeltkrieg aus

    Die Ermordung von Erzherzog Franz

    Ferdinand, dem Thronfolger ster-

    reich-Ungarns, in Sarajewo fhrt zu

    einer bndnispolitischen Kettenreak-

    tion, die den ErstenWeltkrieg auslst

    (191418). Der schlechte Friede

    nach Kriegsende gilt unter anderem

    als Auslser fr den nchsten Krieg.

    DieOktoberrevolution in Russland beginnt

    Wladimir Iljitsch Lenin (Mitte) und Leo

    Trotzki (Dritter von links) strzen

    Russlands Ministerprsidenten und er-

    richten den ersten Staat nach sozialis-

    tischen Prinzipien, die einen Teil der

    Welt bis heute prgen.Die Sowjetunion

    entwickelt sich zur Grossmacht und

    zur mchtigen Gegenspielerin der USA.

    Die zehnwichtigstenDatender letzten 100Jahre

    AndreasUrsSommer,wardieErmordungvon

    US-Prsident John F. Kennedy vor 50 Jahren

    ein Ereignis, das die Geschichte verndert

    hatte? Htten sich die USA mit ihm im Amt

    anders entwickelt?

    Die historische Wirkung des Attentats

    wirdmeinesErachtensberschtzt.Sein

    Nachfolger Johnson hat Kennedys

    innenpolitische Anliegen ja weitgehend

    umgesetzt, und ich wage zu bezweifeln,

    dass den USA mit Kennedy im Amt die

    Eskalation des Vietnamkriegs erspart

    gebliebenwre. JFKsMythos speist sich

    nicht zuletzt aus seiner frhen Ermor-

    dung, dadurch konnte er sein Charisma

    ber den Tod hinaus erhalten. Wie

    schnell sich ein solches Charisma ab-

    schleift, kann man bei Barack Obama

    sehendaistdieEuphorie lngstderEr-

    Geschichte ist

    eine Frageder

    Perspektive

    Der Geschichtsphilosoph Andreas Urs Sommer

    ber Verschwrungstheorien, die Relativitt

    historischer Ereignisse und ein allflliges

    Ende der Geschichte.

    28.6.

    1914

    25.10.

    1917

    Andreas Urs Sommer in der Universittsbibliothek in Freiburg imBreisgau. Bilder:ChristianFlierl,Keystone

  • Geflgelsalami, 100 g

    2.20

    Cotto, 200 g

    2.60

    Landjger, 200 g

    2.75

    Trutenbrust, 200 g

    3.60

    Cervelas, 480 g

    3.60

    Bratwurst, 480 g

    3.90

    Speckwrfel, 200 g

    2.55

    Landrauchschinken, 100 g

    4.00

    Pic-Stic, 160 g

    3.90

    Truten Cotto, 200 g

    2.80

    Wienerli, 300 g

    3.30

    Rinds-Mostmckli, 100 g

    4.40

    Schweinsbratwurst, 420 g

    4.65

    Hinterschinken, 200 g

    3.75

    Diese Charcuterie-Produkte

    finden Sie nirgends gnstiger:

    Lyoner, 500 g

    3.30

    Bauernspeck, 100 g

    3.00

    2.75

    Bratwurst,

    3.90

    5

    0

    0

    A

    r

    t

    i

    k

    e

    l

    m

    i

    t

    T

    i

    e

    f

    p

    r

    e

    i

    s

    g

    a

    r

    a

    n

    t

    i

    e

    .

    w

    w

    w

    .

    m

    -

    b

    u

    d

    g

    e

    t

    .

    c

    h

  • 18

    |

    MENSCHEN

    |

    DOSSIER

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    nchterung gewichen. hnliches wre

    Kennedy vermutlich auchwiderfahren.

    Dennoch hat das Attentat 1963 die Welt er-

    schttert und Verschwrungstheorien aus-

    gelst, die sich bis heute umdie Ereignisse in

    Dallas ranken.Woher kommt die Faszination

    fr diese alternativen Historien?

    Verschwrungstheorien knnen ein an

    sich sinnloses Ereignis mit Sinn fllen

    unddabei helfen, sich in einerundurch-

    sichtigen Welt besser zurechtzufinden,

    weil sie ganz klare Erklrungen bieten.

    Das Attentat auf Kennedy ist bis heute

    rtselhaft geblieben da sind dann

    pltzlich alle verdchtig, vom Nachfol-

    ger Johnson ber die unzufriedene Ar-

    mee und die Geheimdienste, die Mafia,

    Fidel Castro bis hin zu den Sowjets. Das

    Attentat war auf jeden Fall ein riesiges

    Fiasko fr dieUS-Sicherheitsbehrden,

    entsprechend gross war das Interesse

    an Vertuschungen. Ein Risiko von Ver-

    schwrungstheorienbestehtdarin,dass

    man die unleugbaren Zuflligkeiten im

    geschichtlichen Verlauf wegredet und

    Notwendigkeitenwalten sieht.

    Es gibt ja auch Romane, die sich alternative

    Geschichtsverlufe vorstellen, zum Beispiel

    Robert Harris Fatherland, in dem Hitler

    denZweitenWeltkrieggewonnenhatundsich

    mit den Amerikanern arrangiert. Auch diese

    Fiktionen faszinieren weshalb?

    Wir empfinden unsere Gegenwart und

    Zukunft als Raum der Freiheit, auf den

    wirEinflussnehmenknnen.DieseFrei-

    heit verschwindet, sobald unser Han-

    delnGeschichtewird.Aberweil die ein-

    zelnen Akteure in der Vergangenheit

    ebenfalls frei handeln konnten, sind an

    jedem Punkt der Geschichte Alterna-

    tivenmglich.Sich auszumalen,wiedie

    Gegenwart ausshe, wenn damalsWei-

    chen anders gestellt worden wren, ist

    ungemein reizvoll. Es ruft zudem in Er-

    innerung, dass auch in der Gegenwart

    stets Alternativenmglich sind.

    Gibt es aus Ihrer Sicht historische Ereignisse,

    bei denen es problemlos auch in eine ganz

    andere Richtung htte gehen knnen?

    Absolut. Nehmen wir die Kubakrise

    1962: Kennedy und Chruschtschow ha-

    ben damals massvoll gehandelt. Htten

    sie auf ihre Militrs gehrt, wre ver-

    mutlich ein nuklearer dritter Weltkrieg

    ausgebrochen. Auch der Beginn des

    Ersten Weltkriegs war so ein Moment.

    Eigentlich wollte diesen Krieg gar nie-

    mand, und er htte auch genauso gut

    nicht ausbrechen knnen.Aber die Pro-

    tagonisten sassen in einem komplizier-

    ten Bndnisgeflecht fest, und niemand

    hatderEskalationEinhaltgeboten.Mg-

    licherweisehtte sichderKriegauchnur

    verzgert htte er allerdings gar nicht

    stattgefunden,httedasvermutlichauch

    den Zweiten Weltkrieg verhindert. Die

    europischeGeschichtedes20.Jahrhun-

    dertswrdewohl ganz anders aussehen.

    Dasklingtzunchstpositiv,aberdiesebeiden

    Kriege haben ja auch die Demokratisierung

    Europas herbeigefhrt, was sonst vielleicht

    ausgebliebenwre.

    Dasselbegilt frdieEntkolonialisierung,

    die nach dem Zweiten Weltkrieg ein-

    setzte. Vielleicht wrden wir in Europa

    heute noch inMonarchienmit Kolonien

    leben.

    Entwickelt sich die Geschichte aus Zufllen?

    So weit wrde ich nicht gehen. Es gibt

    Entwicklungen,dieandereEntwicklungen

    unterbinden oder provozieren. So ist es

    heute nicht mehr mglich, einen Kon-

    fliktmitFaustkeilenundStckenauszu-

    fechten. Das Attentat in Sarajewo, das

    1914denErstenWeltkriegausgelsthatte,

    htte kaum so dramatische Folgen ge-

    habt,wenndieStaatennicht sohochge-

    rstet gewesenwren.Es gibt also lang-

    fristigeEntwicklungeninderGeschichte.

    Sie haben ja bei unserer Umfrage nach den

    wichtigsten historischen Ereignissen nicht

    mitgemacht,weil sichdieeigentlichen, lang-

    fristigen Entwicklungen nicht an Jahres-

    zahlen halten.Anwas denken Sie dabei?

    Zum Beispiel an die Herausbildung der

    Individualitt in Europa. Das ist eine

    Brsencrash undStart derWeltwirtschaftskrise

    Am Black Thursday strzen die

    Kurse an der New Yorker Brse

    um elf Prozent. Es ist der Start

    einer globalenWirtschaftskrise,

    der Grossen Depression, die

    unter anderem zumAufstieg

    undemokratischer Rechts-

    parteien in Europa beitrgt.

    AdolfHitlerwird Reichskanzler in Deutschland

    Reichsprsident Paul von Hin-

    denburg ernennt Adolf Hitler

    zum Reichskanzler des Deut-

    schen Reichs, das von diesem

    anschliessend in eine Diktatur

    umgewandelt wird. DieWeichen

    fr den ZweitenWeltkrieg und

    den Holocaust werden gestellt.

    Atombombe aufHiroshi

    Die USAwerfen im Abstand von

    drei Tagen zwei Atombomben

    auf die japanischen Stdte Hiro-

    shima und Nagasaki und be-

    24.10.

    1929

    30.1.

    1933

    6.8.

    1945

    Das

    Attentat

    auf

    Kennedy ist

    bis heute

    rtselhaft

    geblieben.

    Philosoph undPublizist

    Andreas Urs Sommer (41) ist Philosophie-

    professor an der deutschen Albert-Lud-

    wigs-Universitt in Freiburg im Breisgau.

    Der Schweizer stammt ursprnglich aus

    der Region Basel, ist aber vor bald 15 Jahren

    nach Deutschland gegangen und seit 2008

    in Freiburg ttig. Er ist Spezialist fr das

    Denken Friedrich Nietzsches und der Auf-

    klrung sowie fr Geschichtsphilosophie

    und hat mehrere populre philosophische

    Bcher verffentlicht. Sommer ist verhei-

    ratet und hat eine Tochter, die Familie lebt

    nrdlich von Freiburg auf dem Land.

  • Diese Tiefkhlprodukte finden Sie nirgends gnstiger:

    |

    19

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    MENSCHEN

    |

    DOSSIER

    Anzeige

    Entwicklung, die sich schon seit min-

    destens 500 Jahrenvollzieht,undsiewar

    weder beabsichtigt noch hat sie irgend-

    wermal gezielt eingeleitet. Sie verdankt

    sich wesentlich Neutralisierungspro-

    zessenexklusiveWahrheitsansprche

    unvershnlicher religiser Lager haben

    heute zum Beispiel kaum noch eine Be-

    deutung. Dank solcher Neutralisie-

    rungen tat sich ein Freiraum auf, in dem

    sich dasmoderne Individuum einnisten

    und entfalten konnte.

    Und wenn wir jetzt mal auf die letzten

    100 Jahre fokussieren?

    Da spielt die Liberalisierung eine grosse

    Rolle. So sind homosexuelle Partner-

    schaftenbeiunsmittlerweile fast selbst-

    verstndlich, und man muss sich auch

    nichtmehr rechtfertigen,wennmanun-

    verheiratet zusammenlebt und Kinder

    bekommt. Wichtig sind auch die tech-

    nologische Entwicklung unddieDemo-

    kratisierung. All diese Tendenzen halte

    ichallerdingsnicht frunumkehrbar.Es

    knnte genauso sein, dass das autokra-

    tische chinesische Modell langfristig

    global bestimmend wird. Als Ausland-

    schweizer fallenmir schonheutedieUn-

    terschiede zwischen Deutschland und

    der Schweiz auf. Mir scheint es nicht

    sehr demokratisch, wenn sich die poli-

    tischeTeilnahmedaraufbeschrnkt,alle

    vier Jahre mal einen Bundestagsab-

    geordnetenwhlen zu drfen.

    SehenSieaktuell EntwicklungenamWerk,die

    in die Zukunftweisen?

    Ein grosses Thema ist sicher die Ein-

    schrnkung der Freiheit zugunsten der

    Sicherheit. Zwar haben Staaten schon

    immerderSicherheit hohePrioritt ein-

    gerumt, aber in letzter Zeit hat das klar

    zugenommen,deshalb fhrenwirgerade

    all die berwachungsdiskussionen.

    Interessant ist auch, dass nicht nur der

    russischePrsidentPutinmitSicherheit

    argumentiert,US-PrsidentObamaund

    der britische Premierminister Cameron

    tunesgenauso.Wennmandieklassisch-

    liberalenAnsichten des englischen Phi-

    losophen John Stuart Mill aus dem

    19. Jahrhundert dagegenhlt, ist es um

    unsere Freiheit prekr bestellt. Mill war

    derAnsicht,dass jederalles sagendrfen

    sollte,waserwill.Unddasgilt heutekei-

    nesfalls. Vieles, was aus Mills Sicht von

    der Meinungsusserungsfreiheit ge-

    mabeendet denKrieg

    enden damit den ZweitenWelt-

    krieg auch im Pazifik. Der globale

    Konflikt fhrte zu einem vllig

    neuen Machtgefge.

    Indien undPakistanwerden unabhngig

    Das Ende der europischen Ko-

    lonialherrschaft nimmt seinen

    Anfangmit der Unabhngigkeit

    Indiens und Pakistans von

    Grossbritannien. Parallel dazu

    bilden sich auf derWelt zwei

    Blcke heraus unter der Fhrung

    der Sowjetunion und der USA.

    Sputnik lst ein technologischesWettrennen aus

    Die Sowjets schiessen in

    Kasachstan den ersten knst-

    lichen Erdsatelliten ins All und

    lsen damit ein technologisches

    Wettrennen zwischen den

    beiden Supermchten aus, das

    die USA 1969mit der

    Mondlandung gewinnen.

    15.8.

    1947

    4.10.

    1957

    Zivilisatorische Fortschritte seien nicht

    unumkehrbar, sagt Philosoph Sommer.

    Bilder:Keystone

  • Jetzt doppelt

    profitieren.

    M-Budget Digital-TV

    fr nur Fr. 5./Monat *

    Live-Pause TV-Guide

    7 Tage Replay

    120 Sender, 30 HD

    profitieren.profitieren.

    F

    r

    .

    1

    0

    0

    .

    Z

    u

    s

    a

    t

    z

    r

    a

    b

    a

    t

    t

    b

    e

    i

    m

    K

    a

    u

    f

    e

    i

    n

    e

    s

    F

    e

    r

    n

    s

    e

    h

    e

    r

    s

    e

    r

    h

    a

    l

    t

    e

    n

    .

    *

    *

    F

    r

    .

    1

    0

    0

    .

    J

    e

    t

    z

    t

    A

    b

    o

    a

    b

    s

    c

    h

    l

    i

    e

    s

    s

    e

    n

    u

    n

    d

    Spezialangebot

    Mit der Option Replay knnen Sie Sendungen bis zu 7 Tage zeitversetzt anschauen. Bestellen Sie das Digital-TV mit dem

    Internetanschluss von M-Budget undwir schenken Ihnen die Option Replay (Fr. 9./Monat) fr ein ganzes Jahr sowie

    die TV-Box im Wert von Fr. 99.. Gltig mit einer Mindestvertragsdauer von 12 Monaten.

    www.m-budget-tv.ch

    *M-Budget Digital-TV bentigt einen M-Budget DSL-Internet-

    anschluss fr Fr. 54.80/Monat.

    **Mindesteinkaufswert: Fr. 250.

    100.

    Beim Kauf eines

    Fernsehers

    Einlsbar in allen grsseren melectronics- und Migros-Filialen

    in der Schweiz. Nur gltig beim Abschluss eines M-Budget Digital

    TV Abos von 12 Monaten. Nicht mit anderen Coupons kumulierbar.

    RABATT

    WERTFR.

    Mindesteinkauf: Fr. 250.

    Gltig bis 23.12.2013

  • Diese Milchprodukte finden Sie nirgends gnstiger:

    |

    21

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    MENSCHEN

    |

    DOSSIER

    Anzeige

    deckt ist,wird heute kriminalisiert oder

    ist zumindest gesellschaftlich gechtet.

    Ein anderes zukunftstrchtiges Thema

    ist die Frage, wie weit der Staat fr das

    Wohlbefindenunddie sozialeSicherheit

    seiner Brger verantwortlich ist das

    hat ja schon John F. Kennedy umge-

    trieben. Und in den USA wird darber

    derzeit ganzbesondersheftig gestritten,

    aber auch inEuropa ist es sptestens seit

    der Finanzkrise akut, weil pltzlich

    weniger Geld zur Verfgung steht.

    Esheisst ja immer,dieGeschichtesei vonden

    Siegerngeschriebenworden.Gilt dasauch fr

    die uns vertraute Geschichte?

    Der Mensch ist ein perspektivisches

    Wesen,dasmit jedemSchritt seineSicht

    ndern kann. Geschichte muss immer

    wieder neu geschrieben werden, weil

    sich immer wieder andere Perspektiven

    auftun. So gibt es auch immer wieder

    politische Instrumentalisierungen von

    Geschichte.Abermankanndie uns ver-

    traute Geschichtsinterpretation nicht

    einer reinen Siegerperspektive zuord-

    nen.Zunchstmal ist garnicht immer so

    klar, wer der Sieger ist. Und es ist die

    Aufgabe von Geschichtsschreibung, die

    Perspektiven der anderen aufzuzeigen.

    Inden letzten Jahrzehntenhat sichdies-

    bezglichviel getan.Geschichte istnicht

    mehr Hofberichterstattung fr die je-

    weilsHerrschenden.Wobeidas schon in

    der Antike nicht ausschliesslich sowar.

    Macht die perspektivische Relativierung von

    Geschichteesnichtauchschwieriger, sichauf

    etwas Gemeinsames, auf Fakten zu einigen?

    Ganz klar. Aber nur unter autoritren

    Regimes, die sicherstellen knnen, dass

    nurdieeine,quasirichtigeGeschichte

    vermittelt wird, ist es mglich, das zu

    vermeiden. InmodernenGesellschaften

    muss man stets neu diskutieren und

    aushandeln, was denn nun wichtig ist

    und was nicht. Ich beispielsweise finde

    das Attentat auf John F. Kennedy histo-

    risch nicht so bedeutsam, aber andere

    sehendasganzanders.EineEinigungauf

    ein gemeinsames Geschichtsbild lsst

    sichnichtmehrherstellen.Einigenkann

    man sich allenfalls darauf, dass gewisse

    Ideen nicht mehr akzeptabel sind: Sie

    knnenzumBeispielGeschichte ausna-

    tionalsozialistischerPerspektivebei uns

    heute nicht ffentlich vertreten. Diese

    Grenze beim erlaubten Spielraum der

    Die grosse Jugendrevolte ist in vollemGang

    Pariser Studenten und Polizisten lie-

    fern sich am Boulevard St.-Michel eine

    Strassenschlacht. Die weltweiten Pro-

    teste gegen den Vietnamkrieg und

    den Muff von 1000 Jahren lsen in

    der westlichenWelt einen nachhal-

    tigenWertewandel und eine enorme

    gesellschaftliche Liberalisierung aus.

    Die BerlinerMauer fllt der Kalte Krieg endet

    Eine friedliche Revolution in der DDR

    fhrt zur ffnung der Berliner Mauer,

    des prgendsten Symbols des Kalten

    Kriegs. Bald darauf kollabiert der kom-

    munistische Block, der Kalte Krieg wird

    beendet und Deutschland wieder-

    vereint. Das kapitalistisch-demokra-

    tische System hat vorerst triumphiert.

    16.6.

    1968

    9.11.

    1989

    Manmuss

    stets neu

    aushandeln,

    waswichtig

    ist undwas

    nicht.

    Bcher und Filme

    zumJFK-Attentat

    Amazon bietet angeblich 11 500 Bcher

    und Filme rund um US-Prsident John

    F. Kennedy und seine Ermordung am 22.

    November 1963 an. Und zum 50. Jahrestag

    dieses Ereignisses erscheinen noch ein paar

    mehr. Besonders bekannt drfteOliver

    Stones Thriller-Drama JFK (1991)

    sein, in dem Kevin Costner versucht, eine

    Verschwrung des militrisch-industriellen

    Komplexes nachzuweisen. Im neuen Film

    Parkland (2013) steht das Personal

    jener Klinik in Dallas imMittelpunkt, das

    nach demAttentat erfolglos versuchte,

    dem tdlich verwundeten Prsidenten das

    Leben zu retten. Auf youtube lsst sich zu-

    dem der Ausschnitt des legendrenAma-

    teurfilms von Abraham Zapruder an-

    schauen, der die tdlichen Schsse zeigt

    (Stichwort Zapruder Film). Sogar der le-

    gendre Horrorautor Stephen Kingwid-

    met sich in seinem Zeitreise-Buch Der

    Anschlag (2011) dem Prsidentenmord.

    Einen berblick ber das Attentat und die

    mediale Verwertung gibt es hier:

    http://kennedy-attentat.de

    http://john-f-kennedy.de.tl

    Bilder:Keystone

  • Reisedaten 2014

    07.05.15.05.

    21.05.29.05.

    04.06.12.06.

    18.06.26.06.

    02.07.10.07.

    16.07.24.07.

    30.07.07.08.

    13.08.21.08.

    27.08.04.09.

    10.09.18.09.

    24.09.02.10.

    Unsere Leistungen

    Kreuzfahrt mit Vollpension an Bord

    Bustransfer ab/bis Zrich oder St. Margrethen

    Alle Schleusen- und Hafengebhren

    3 x Abendunterhaltung an Bord (Bhmische Folklore,

    Dixieland, Akkordeon-Virtuose)

    Deutschsprachige Bord- und rtliche Reiseleitung

    Nicht inbegriffen: Versicherungen, Getrnke, Trinkgelder,

    Ausflge, Treibstoffzuschlge vorbehalten, Auftragspau-

    schale Fr. 35. pro Auftrag (entfllt bei Buchung ber

    www.thurgautravel.ch)

    In St. Margrethen besteht die Mglichkeit, Ihr Auto fr

    Fr. 5./Tag in einem unbewachten Parkhaus direkt

    am Bahnhof zu parken.

    NEU: Stdtetrip nach Prag

    bernachtung im Hotelschiff an bester Lage

    7Tage ab Fr. 440. p.P.

    (2-Bettkabine Hauptdeck hinten, inkl. Frhstck,

    1. Abendessen an Bord, Stadtrundgang am 2. Tag)

    Reisedaten 2014

    15.05.21.05.

    29.05.04.06.

    12.06.18.06.

    26.06.02.07.

    10.07.16.07.

    24.07.30.07.

    07.08.13.08.

    21.08.27.08.

    04.09.10.09.

    Informationenunterwww.thurgautravel.ch

    oder Prospekt verlangen.

    2-Bettkabine Oberdeck mit franz. Balkon

    BasteiPrag

    Aussergewhnliche Reisen

    zu moderaten Preisen

    Gratis-Nr. 0800 626 550

    Verlangen Sie Jeannine Bsser

    Rathausstrasse 5 | 8570Weinfelden

    Tel. 071 626 5500 | Fax 071 626 55 16 | [email protected]

    Onlinenavigieren

    thurgautravel.ch

    NEUmit Schsischer Schweiz/Bastei und

    KulturhauptstadtDresden

    FaszinierendeBhmischePforte

    GoldeneStadt Prag

    BesuchCrystal BohemiaGlas

    Anreisemit komfortablenBussen

    MSFlorentinabbb+

    Das gemtliche, sanft renovierte Mittelklasseschiff bietet 88

    Gsten in 47 Kabinen Platz. Alle Kabinen liegen aussen und

    verfgen ber TV, DU/WC, Fhn, Klimaanlage, Fenster auf

    dem HD, franz. Balkon auf OD. Seit 2013 sind alle Kabinen

    im Design unserer Burma-Schiffe neu renoviert. Bordaus-

    stattung: Restaurant mit Bar, kleine Lounge, Front-Aus-

    sichts-Salon mit Panoramafenstern auf dem Oberdeck,

    grosses Sonnendeck mit Sthlen und Liegen. Nichtraucher-

    schiff (Rauchen auf Sonnendeck erlaubt)

    BhmischeRhapsodiemitMSFlorentinabbb+

    PragLeitmeritzBastei/DresdenMelnikPrag

    9Tage ab Fr. 1390.

    Rabatt von Fr. 300. bereits abgezogen, Hauptdeck hinten/vorn

    E

    s

    h

    e

    t

    s

    o

    l

    a

    n

    g

    s

    h

    e

    t

    R

    a

    b

    a

    t

    t

    *

    F

    r

    .

    3

    0

    0

    .

    *

    A

    b

    h

    n

    g

    ig

    v

    o

    n

    A

    u

    s

    la

    s

    tu

    n

    g

    u

    n

    d

    W

    e

    c

    h

    s

    e

    lk

    u

    r

    s

    Preise p.P. in Fr. (vor Rabattabzug)

    2-Bettkabine Hauptdeck hinten / vorn 1690

    2-Bettkabine Hauptdeck 1790

    Einzelkabine Hauptdeck 1990

    2-Bettkabine Oberdeck mit franz. Balkon 2090

    Einzelkabine Oberdeck mit franz. Balkon 2190

    Zuschlag zur Alleinben. Hauptdeck 590

    Zuschlag zur Alleinben. Oberdeck 740

    Ausflugspaket (9 Ausflge) 340

    Annullations-/Extrarckreisevers. 54

    Zuschlag Flug* auf Anfrage

    * Taxitransfer in Prag: FlughafenSchiff Flughafen

    nicht inbegriffen

    Tag Destination Programm /Ausflge

    1 SchweizPrag

    Busfahrt ab Zrich Sihlquai oder St. Margrethen nach Prag. Einschiffung.

    2 PragLeitmeritz

    Am frhen Morgen Leinen los!. Fahrt auf der Moldau. Ausflug Nelahozeves* mit Geburts-

    haus von A. Dvorak und Schlossbesichtigung. Abends Rundgang durch Leitmeritz.*

    3 Schsische Schweiz

    Dresden

    Ganztagesausflug* per Bus inkl. Mittagessen auf einem Elbe-Schaufelraddampfer in die

    Sschsische Schweiz (UNESCO-Weltkulturerbe) und die Kulturstadt Dresden.

    4 LeitmeritzMelnik

    Panoramafahrt durch die landschaftlich einmalige Bhmische Pforte in Richtung

    Usti-nad-Labem. Ausflug nach Melnik* mit Schlossbesichtigung und Weinkostprobe.

    5 MelnikPodebrady

    Fahrt auf der Kleinen Elbe nach Nymburk. Ausflug zur Silberstadt Kutna Hora.*

    6 PodebradyHorin

    Besichtigung der Crystal Bohemia Glasfabrik und einer Bierbrauerei in Nymburk.* Freie Zeit

    in der Bderstadt Podebrady. Kapitnsdinner mit Dixieland Kapelle.

    7 HorinPrag

    Rundgang* durch die Prager Altstadt. Abendausflug zur Krizik Fontne mit Lichtspiel (fak.).

    8 Prag

    Fahrt auf der Oberen Moldau. Panoramaausflug* mit einem Ausflugsschiff nach Trebenice.

    Nachmittags Besichtigung* der Prager Burg. Abschiedscocktail und Abendessen.

    9 PragSchweiz

    Ausschiffung. Busrckfahrt via Mnchen nach St. Margrethen/Zrich.

    * im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar | Fakultativer Ausflug nur an Bord buchbar

    Programmnderungen vorbehalten

  • NE

    U

    N

    E

    U

    N

    E

    U

    1.70

    Ice Tea, indischer Chai, Bio

    1 Liter

    4.10

    Suppengemsemischung, Minestrone, Bio

    tiefgekhlt, Schweiz, 500 g

    5.90

    Baumnsse, Bio

    Frankreich, Beutel 500 g

    DIE NATURWEISS, WAS GUT IST.

    Erhltlich in grsseren Migros-Filialen.

    N

    E

    U

    I

    M

    S

    O

    R

    T

    I

    M

    E

    N

    T

    .

    |

    23

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    MENSCHEN

    |

    DOSSIER

    Anzeige

    Der erste Internetbrowser geht online

    Der Browser Netscape Naviga-

    tor ermglicht erstmals allen

    das Surfen im Internet. Es ist

    der Beginn einer Technologie-

    revolution, die zu Smartpho-

    nes, Tablets und Social Media

    fhrt und die Menschen der

    Welt einander nherbringt.

    15. 12.

    1994

    LESENSIEONLINE

    Die wichtigsten Ereignisse fr die Schweiz

    in den letzten 100 Jahren (im Bild der

    Abstimmungskampf zum Frauenstimm-

    recht) und das ganze Interviewmit Ge-

    schichtsphilosoph Andreas Urs Sommer.

    www.migrosmagazin.ch

    Geschichtsinterpretationenwirdgesell-

    schaftlich-politisch festgelegt.

    Francis Fukuyama rief 1992nachdemFall der

    SowjetuniondasEndederGeschichteaus,

    im Sinne, dass es nun knftig keine weltpoli-

    tischen Widersprche mehr gibt. Das war

    wohl etwas voreilig, nicht?

    Ja, ganz klar (lacht).

    Ist einEndederGeschichtevorstellbar? Ist

    es berhaupt erstrebenswert, keine ideolo-

    gischen Differenzenmehr zu haben?

    Vorstellbar ist das schon,wennmanbe-

    denkt, wie wichtig einst konfessionelle

    Gegenstzewarenundwie irrelevant sie

    geworden sind. Man kann sich heute

    ber weltanschauliche Grenzen hinweg

    verstndigen, ohne gleich zur Pistole zu

    greifen.Allerdings lassensichdieseTen-

    denzen vor allem in Europa und Nord-

    amerika beobachten, und ich bin nicht

    so zuversichtlich, dass sich das nun li-

    near auf die ganzeWelt ausbreitenwird.

    Und es stellt sich tatschlich die Frage,

    wie wnschbar eine Neutralisierung

    allerGegenstzewre.Wennesdannnur

    noch ums Verwalten ginge und es keine

    Politik mehr bruchte, was sollen die

    Menschen berhaupt noch tun? Setzt

    danndiegrosseLangeweile ein,weilman

    sich an nichts mehr reiben und abar-

    beiten kann? Diese schne neue Welt

    scheintmirnurbedingt erstrebenswert.

    Bild:Keystone

  • 20

    x

    P

    U

    N

    K

    T

    E

    J

    E

    T

    Z

    T

    N

    E

    U

    .

    ANGEBOTE GELTEN NUR VOM 19.11. BIS 2.12.2013, SOLANGE VORRAT

    5.70

    Slection Pesto con basilico genovese D.O.P.

    Raffiniertes aus der ligurischen Kche: Frischer Basilikum und feine

    Pinienkerne, vereint mit feinem Extra-vergine-Olivenl, ergeben diesen

    ausgezeichneten Pesto alla genovese D.O.P. 90 g

    5.20

    Slection Amatriciana Sauce

    Ein italienischer Klassiker: Gerucherter Pancetta wird mit Zwiebeln

    und Pfeffer in Olivenl angebraten, bevor aromatische Tomaten und frisch

    geriebener Pecorino die Sauce abrunden. 290 g

    L

    I

    G

    U

    R

    I

    E

    N

    G

    R

    S

    S

    T

    M

    E

    H

    R

    A

    R

    O

    M

    A

    5.90

    Slection Tellicherry Pfeffer

    Mit legendrem Ruf: An der indischen Malabarkste sorgfltig

    angebauter Pfeffer wird sehr spt geerntet und danach perfekt

    fermentiert. Seine grossen Krner sind ein wahrer Genuss. 50 g

    P

    E

    R

    F

    E

    K

    T

    E

    S

    C

    H

    R

    F

    E

  • |Migros-Magazin

    |

    Nr. 47, 18. November 2013

    |

    Menschen

    |

    auf einWort

    |

    25

    letzte ruhesttte frMenschundtier

    Tiere nehmen einewichtige

    Partnerfunktion ein

    Dass Menschen sich neben ihren Lieblingen auf dem Tierfriedhof begraben lassen, wundert

    den Mensch-Tier-Experten Andrea Meisser nicht. Das Doppelgrab habe eine lange Tradition.

    Andrea Meisser, auf dem

    ersten Tierfriedhof der

    Schweiz haben sich bereits

    vier Menschen neben ihren

    geliebtenHaustierenbegra-

    ben lassen, inklusiveTrauer-

    feier.WashaltenSiedavon?

    Da findet offensichtlich

    eine gewisse Enttabui

    sierung statt, man ist

    heute eher bereit, dar

    ber zu reden. Die ge

    meinsame Ruhesttte

    hat nmlich eine lange

    Tradition: Das lteste

    Doppelgrab Mensch

    Hund ist 14000 Jahre alt. Frmich

    ist es ein Ausdruck fr die innige

    Verbundenheit von Mensch und

    Heimtier. Es zeigt, dass Tiere eine

    wichtige Partnerfunktion einneh

    men,gerade fr ltere undeinsame

    Menschen.Diemchtendannber

    den Tod hinaus mit ihrem Partner

    vereint sein.

    EmpfindenSiedasals irgendwieproble-

    matisch? Knnte man aus religisen

    Grnden etwas dagegen haben?

    Dasweiss ich nicht.Aber ich selbst

    finde es berhaupt nicht proble

    matisch, kann es sogar durchaus

    nachvollziehen.

    Eine innige Beziehung kann ja auch zur

    Vermenschlichung des Tiers fhren.

    Wann geht die aus Ihrer Sicht zuweit?

    Grundstzlich haben Menschen

    undTiereunterschiedlicheBedrf

    frauderWoche

    Schweizer Star pur

    Seit April hat rocklegende Tina

    Turner (73) auch einen Schweizer

    Pass. Nun ist sie noch einen Schritt

    weitergegangen und hat auf der

    US-botschaft in bern ihre amerika-

    nische Staatsbrgerschaft aufge-

    geben. Ihr bringt das finanzielle

    vorteile, denn damit ist sie nun in

    den USA nicht mehr steuerpflichtig.

    Und die Schweiz kann einen global

    bekannten Superstar nun ganz ihr

    eigen nennen. vielleicht liesse sie

    sich ja berzeugen, beim eurovision

    Song Contest anzutreten?

    MannderWoche

    WeltbesterHotelier

    In der Hotellerie in Asien ist er ein

    Star, in der Schweiz kennen ihn nur

    wenige: Jetzt hat das amerikani-

    sche Hotels magazine Peter C.

    Borer (59) als Corporate Hotelier

    of theWorld ausgezeichnet. Krite-

    rien waren: Fhrungsstil, Frderung

    der mitarbeiter, einsatz fr interna-

    tionale und lokale Projekte. Der in

    Hongkong lebende Glarner startete

    seine Karriere vor 32 Jahren bei

    Peninsula in manila, seit 2004 ist

    er operativer Chef der asiatischen

    Peninsula-Hotelgruppe.

    nisseundMglichkeiten.

    Wer ein Tier hlt, muss

    seine Bedrfnisse ken

    nen und ihnen gerecht

    werden. Problematisch

    sind Qualzuchten oder

    eine falsche Ernhrung,

    etwa wenn man den

    Hund nur mit Kuchen

    fttert. Aus sozialer

    Sicht ist die Partner

    funktionvonTierenaber

    enorm bedeutend. Fr

    Singles kann ein Hund

    oder eineKatze eine sehr

    wichtige Rolle erfllen.

    Eine enge Beziehung zum Haustier ist

    offenbar auch gut fr die Gesundheit?

    Sie verbessert klar das psychische

    und physische Wohlbefinden des

    Halters und das ganz ohne Ver

    menschlichung. Es werden so

    menschliche Bedrfnisse abge

    deckt, ohne demTier zu schaden.

    SindesprimrltereundeinsameMen-

    schen, die ein so inniges Verhltnis zu

    ihremHeimtier entwickeln?

    AuchSchafhirten, JgeroderBesit

    zervonSuchundRettungshunden

    haben eine enge Beziehung zu

    ihrem Hund. Wichtige Begleiter

    sind zudem die Therapie und

    Blindenfhrhunde.

    Entstehen solche Bindungen auch zu

    exotischeren Haustieren, zum Beispiel

    Echsen oder Schlangen?

    Das kann es geben, obwohl ich es

    dort weniger verstehen kann, weil

    man diesen Tieren ja weniger nah

    kommt. Die Beziehung ist wohl

    auch weniger partnerschaftlich als

    bei einem Hund. Der will gefallen

    und macht alles, damit es dem

    Menschenwohl ist.

    Wie funktioniert eineengeMensch-Tier-

    Beziehung psychologisch? Ersetzt das

    Tier sozusagen den besten Freund, mit

    demman ber alles reden kann?

    Das ist tatschlich so. Aber gerade

    fr einsame Leute hat zumBeispiel

    ein Hund eine weitere wichtige

    Funktion: Er hilft dabei, Kontakte

    zu knpfen. Wenn man mit ihm

    spazieren geht, kommt man viel

    leichter mit anderen ins Gesprch,

    als wennman allein unterwegs ist.

    WelchesinddieZiele Ihres Instituts,und

    woran arbeiten Sie derzeit?

    Wir sind in der SchweizMarktfh

    rer bei der wissenschaftlichen Er

    forschungderMenschTierBezie

    hung; Universitten decken das

    nichtwirklich ab,wir arbeiten aber

    mit ihnen zusammen. Unser Fokus

    liegt aufHeimtieren,wirorganisie

    ren zudem auch Weiterbildungen

    fr Leute, die Tiere in der Therapie

    einsetzen.Derzeit begleitenwirden

    TherapieTiergarten des Rehab in

    Basel. Interview: Ralf Kaminski

    * Institut fr Interdisziplinre Erforschung

    der Mensch-Tier-Beziehung, www.iemt.ch

    AndreaMeisser

    (59) ist Tierarzt

    undVizeprsident

    des IEMTSchweiz*.

    Auf demTierfriedhof

    in Lufelfingen BL lassen

    sich auchMenschen

    begraben.

    bilderKeystone,Corbis,PD

  • MENSCHEN

    |

    NR. 47, 18. NOVEMBER 2013

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    26

    |

    Opernhaus Zrich Hinter denKulissen,Teil 7/7

    Z

    gig fhrt Margreta Jemmi (54)

    durch das Labyrinth von grau-

    blauen Betongngen. Treppe rauf,

    Treppe runter, vorbei an Garderoben-

    kstchen, Scheinwerfern und Requi-

    siten.Dann stsst sie eine unscheinbare

    Tr auf und steht im wohlig warmen

    Opernbauch.

    Ist es nicht wunderschn, mein

    Haus?, fragt Margreta Jemmi und

    streicht liebevoll ber den roten Samt

    derSthle imerstenRang.Diegebrtige

    Bndnerin ist die heimliche Herrin des

    Opernhauses. Sie kennt es aus ganz

    unterschiedlichenFunktionen, ist schon

    seit mehr als 20 Jahren dabei. Sie weiss

    stets,wer ein- und ausgeht.

    Margreta Jemmi ist Pfrtnerin am

    Knstlereingang auf derHinterseite des

    Opernhauses. Dort sitzt sie normaler-

    weise hinter einer Glasscheibe, neben

    dem Telefon, vor dem Computer und

    dem Probenplan, den Knopf fr die

    Schiebetre stets in Reichweite.

    Am liebstenwre sie selber

    Primaballerina geworden

    Sie begann 1991 als Garderobiere. Mit

    dem Studentenjob finanzierte sie sich

    ihr Zweitstudium als Heilpdagogin.

    Doch einmal mit der Welt von Verdi,

    Mozart und Co. in Kontakt gekommen,

    packte sie das Opernfieber. Sie wurde

    Platzanweiserin, Chefin von 50 Ange-

    stellten imEmpfangsbereich und spter

    Sekretrin im knstlerischen Betriebs-

    bro. Heute arbeitet sie zwei Tage pro

    Woche alsHeilpdagogin in einemKin-

    dergarten, drei Tage an der Pforte und

    lotst hin und wieder als Fhrerin Besu-

    cherinnen und Besucher hinter die Ku-

    lissen.Amliebsten sind ihrGruppenmit

    Kindern.

    DiePdagoginweiss,wie sie dieKlei-

    nen packen muss. Zu Beginn sagt sie

    ihnen jeweils, das Opernhaus sei keine

    Turnhalle. Sie erzhlt ihnen von den

    feinen Damen, die abends in edlen

    Stoffen ber den roten Teppich

    schweben. Macht sie aufmerksam auf

    diegoldenenVerzierungen,diebarocken

    Engelchen und die standfesten Sulen-

    figuren. Mit ihren Worten scheinen die

    Wnde pltzlich lebendig zu werden.

    Die Kleinen staunen, werden von Ehr-

    furcht gepackt und denken nicht im

    Traumdran, herumzuturnen.

    Fr Erwachsene ist meist die Bhne

    dasHighlight.Siewollenerleben,wie es

    ist, dort oben zu stehen. Die gefllten

    Rnge,die grellenScheinwerferundden

    wahnsinnigen Druck mssen sie sich

    vorstellen. Die Wirkung verfehlt der

    Perspektivenwechsel aber trotzdem

    nicht. Ebenfalls nicht fehlen darf ein

    Blick in die Solistengarderoben. Die

    kommen so ganz anders daher, als sich

    das die Besucher vorstellen. Viel nch-

    terner.ppigeBlumenstrusseund ton-

    nenweise Fanpost gibt es nur in Filmen.

    Am liebsten wre Margreta Jemmi

    selber Primaballerina geworden. Aber

    in Flims lernte man halt Skifahren.

    Ausserdemwisse sie nicht, ob sie ber-

    haupt Talent gehabt htte. Musikalisch

    sei sie jedenfalls nicht besonders: Ein

    Wunder,dass ichberhauptdasFlten-

    diplom amSeminar bestanden habe.

    Dass siedemeinstigenBerufswunsch

    nicht nachtrauert, ist offensichtlich.

    Stets grsst sie frhlich, meist mit

    Namen,unddarauf angesprochen,obes

    arrogante Knstler gbe, die sie spren

    liessen,dass siehaltnurEmpfangsdame

    sei, meint sie: Wir sind 650Mitarbei-

    ter, in rund 100Berufsgattungen.Undes

    braucht jeden einzelnen davon, damit

    der Laden funktioniert. Darum seien

    sie und alle anderen, die im organisato-

    rischenBereich arbeiten, jeweils ebenso

    gespannt auf eine Premiere wie die

    Knstler und Kreativen. Fr Margreta

    Jemmi gibt es nichts Schneres, als sich

    indenGeneralproben ineinemder roten

    Die heimliche

    Hausherrin

    Im siebten und letzten Teil derMigros-Magazin-Serie ber

    das Zrcher Opernhaus spielt Margreta Jemmi die Hauptrolle.

    Die Pfrtnerin kennt das Hauswie kaum ein anderer.

    PfrtnerinMargreta Jemmi ist seitmehr als 20

    Samtsthle zurckzulehnen und sich

    das neue Baby zu Gemte zu fhren,

    quasi eine Exklusivauffhrung fr alle

    Opernhausangestelltenerstnochgra-

    tis undwhrend der Arbeitszeit.

    Ein willkommenes Zckerchen im

    Alltag der Pfrtnerin. Denn neben dem

    Trffnenbesteht ihr Jobhauptschlich

    darin, Probleme zu lsen: verlorene

    Utensilien und gesuchte Personen fin-

    den, pochende Kopfschmerzen lindern,

    fehlende Informationen liefern. In

    meinen beiden Berufen als Heilpda-

    gogin und Empfangsdame habe ich mit

  • |Migros-Magazin

    |

    Nr. 47, 18. November 2013

    |

    Menschen

    |

    27

    gewinnensieonline

    www.migrosmagazin.ch

    Das migros-magazin und das opernhaus

    Zrich verlosen 2 x 2 Tickets fr Jenufa

    am 7. Dezember, 19 Uhr, imWert von

    insgesamt 672 Franken.

    Menschen mit speziellen Bedrfnissen

    zu tun: Die Kinder im Kindergarten

    haben Aufmerksamkeitsdefizite, den

    Knstlern fehlt es oft an Pragma

    tismus. Sie versteht sich als Dienst

    leisterin: Ihre Aufgabe sei es, fr alles

    eine Lsung zu finden.

    sie kennt das ganzehaus und

    seine geheimnisse

    Margreta JemmibeherrschtdasWhois

    Who der Opernwelt. Nach ihren Ferien

    im Sommer meldete sich ein schch

    terner Herr mit Glatze am Empfang,

    trlich genau, dass da tatschlich der

    berhmt berchtigte Regisseur von

    Die Soldaten vor ihr stand. Sie weiss

    abernichtnur,wer reinkommt.Sieweiss

    auch,wermit wem rausgeht.

    Wer sie aber danach fragt, stsst bei

    Pfrtnerin Jemmi auf taube Ohren.

    Diskretion ist Ehrensache.

    Text: Andrea Freiermuth

    Bild: GianMarco Castelberg

    Mit diesem Portrt schliessen wir die Artikelserie

    zum Opernhaus Zrich ab.

    als 20 Jahren amOpernhaus ttig und davon so begeistertwie am ersten Tag :Ist es nichtwunderschn,mein Haus?

    meinte, er sei Calixto Bieito und ob sie

    ihnwohl reinlassenknne.DadiePfrt

    nerin immeraufdemLaufenden ist,was

    imHaus gerade passiert, wusste sie na

  • 1 Festlicher Rollkragen-Pullover mit Lurex-

    Spitze 49.95 29.95 2 2-in-1-Pullover mit

    Lurex-Spitze 59.95 3 Pullover mit 3/4-

    Arm, Schmuck-Ausschnitt mit Strasssteinen,

    Viskose-Mix 59.95 4 Strick-Cardigan,

    Reissverschluss mit Strasssteinen, Viskose-

    Mix 79.95

    Strick-Cardigan

    79

    95

    Diese Woche bei Charles Vgele:

    4

    3

    2

    1

    Rollkragen-

    Pullover

    statt49.95

    29

    95

    Einfhrungsangebot

    gltig von 18.11.24.11.2013

  • 65

    5 Pullover in Merino-Baumwoll-Mix, mit Streifen-Dessin, mit Rauten

    oder Uni 49.95 29.95 6 EASY CARE: Business-Hemden,

    Comfort-Fit, uni oder gestreift, Baumwoll-Mix je 29.95

    Pullover

    statt49.95

    29

    95

    Einfhrungsangebot

    gltig von 18.11.24.11.2013

    2 fr

    50.

  • interview

    |

    richardwilkinson

    |

    Nr. 47, 18. November 2013

    |

    Migros-Magazin

    |

    30

    |

    Richard Wilkinson, Sie sagten einmal: Wer

    Ungleichheit studieren will, muss nicht Marx

    lesen,sondernAffenbeobachten.Wardasein

    typisch britischerWitz oder ernst gemeint?

    Hierarchien lsen Stress aus, vor allem

    bei denMitgliedern,die sich aufderun-

    tersten Stufe befinden. Das kennen wir

    aus der Tierwelt, und das knnen wir

    auch bei Affen beobachten. Menschen

    jedoch haben die Mglichkeit, die Un-

    gleichheit zu berwinden. Frhe Jger-

    und Sammlergesellschaften beispiels-

    weisewaren ausgesprochen egalitr.

    Dann ist Gleichheit eine menschliche Errun

    genschaft?

    Auch bei den Tiergesellschaften gibt es

    Unterschiede. Schimpansen beispiels-

    weise sinddeutlichhierarchischerorga-

    nisiert als Bonobos.

    Knige liessen Palste, Ppste Kathedralen

    bauen. Ist die menschliche Zivilisation nicht

    das Resultat vonUngleichheit?

    Palste und Kathedralen sind vor allem

    ein Zeichen dafr, dass es mglich war,

    Menschen auszubeuten.Die Pyramiden

    in gypten waren Monumente, von

    denensicheinzelneHerrscherUnsterb-

    lichkeit erhofften. Aber ist das auch

    hoheKultur? Ichglaubeauchnicht,dass

    Ungleichheit die Voraussetzung fr

    grosseKunst ist.Mozart,Beethovenund

    Picasso waren in ihrem Schaffen nicht

    durchGeldmotiviert.

    Aber eine Gesellschaft, in der alle gleich sind,

    ist frchterlich langweilig. Alles ist grau und

    eintnig,wie in China zu ZeitenMaos.

    Der Kommunismuswar eine Perversion

    einer egalitrenGesellschaft.DieDemo-

    kratie wurde eingeschrnkt, nicht aus-

    gebaut. Eine wahrhaft egalitre Gesell-

    schaft hingegen wird demokratischer

    und damit auch vielfltiger. Unsere Bo-

    Freundschaftmacht

    dieMenschen zufrieden

    Gleichheit ist Glck, sagt der britische Sozialforscher RichardWilkinson. Er hat

    nachgewiesen, dass in Gesellschaftenmitmehr Gleichheit dieMenschen lnger leben

    undwenigerVerbrechen begehen. Und dass sie kreativer und erfinderischer sind.

    nus-Gesellschaft hingegen wird immer

    weniger demokratisch und funktioniert

    daher auch immer schlechter.

    Ist Ungleichheit eine Gefahr fr die Demo

    kratie?

    Absolut, daran besteht kein Zweifel.

    Warum?

    IndenUSA istdiePolitikbereits kuflich

    geworden.Wer kein Geld hat, hat keine

    Macht. Das wiederum frdert die Kor-

    ruption und fhrt dazu, dass die Men-

    schenapathischwerdenundnichtmehr

    an die Urne gehen.

    In der Schweiz haben wir nach wie vor eine

    funktionierende direkte Demokratie, obwohl

    wir pro Kopf betrachtet die hchste

    Anzahl von Superreichen haben.

    Das ist zu schlicht gedacht, soeinfach ist

    der Zusammenhang von Ungleichheit

    und Demokratie nicht. Es ist zwar

    richtig, dass heute in den reichen Ge-

    sellschaften auch die Armen ber viel

    Luxus verfgen, von Autos bis zum

    Flachbildfernseher, doch die soziale

    chtung ist geblieben.Werarm ist,wird

    nicht respektiert. Deshalb hat es in den

    unterstenSchichtenmehrGewalt,mehr

    Verbrechen, mehr Teenager-Mtter,

    mehr Krankheiten und eine krzere

    Lebenserwartung.

    Aber gerade weil wir Ungleichheit haben,

    haben wir auch mehr Wohlstand, denn Un

    gleichheit treibt die Menschen an, mehr zu

    leisten.WennderNachbareinneuesAutohat,

    wollenwir auch eines.

    Das mag fr arme Gesellschaften teil-

    weise zugetroffen haben. Doch heute

    lebenwir in einerberflussgesellschaft.

    DieRechnung:MehrWirtschaftswachs-

    tum gleich mehr Glck geht nicht mehr

    auf. Im Gegenteil: Mehr Wachstum

    heisst heute mehr Umweltverschmut-

    zung.Das knnenwir uns schlicht nicht

    mehr leisten.

    Angenommen, Ihr Traum einer egalitren

    Gesellschaftwirdwahr.Werhatdannnochein

    Interesse daran, Verantwortung zu ber

    nehmenundmehrzu leistenalsdieanderen?

    Eine solche Gesellschaft wird es nie

    geben. Es ist auch nicht das,was ich er-

    forsche.Mir geht esdarumaufzuzeigen,

    was fr Folgen Ungleichheit in reichen

    unddemokratischenGesellschaftenhat.

    Dabei kann ich inzwischen empirisch

    nachweisen, dass grosse Ungleichheit

    sehr viele negative Folgen hat. Ich kann

    auch aufzeigen, dass die Menschen in

    relativ egalitren Gesellschaften wie

    Schweden und Dnemark glcklicher

    sind als in Gesellschaften mit grosser

    Ungleichheit wie etwa den Vereinigten

    Staaten oder Grossbritannien.

    NochmalszurSchweiz:Warumsolleneinpaar

    Superreiche eine Gefahr fr die Demokratie

    sein?

    Darumgeht es nicht. Es geht darum,die

    Demokratie auszubauen,vor allemauch

    inderWirtschaftswelt.Heute ist die ge-

    ballte Macht von ein paar wenigen

    multinationalen Konzernen gefhrlich

    geworden. Diese knnen die nationalen

    Regierungen gegeneinander ausspielen

    und auf diese Weise ihre Interessen

    durchsetzen vor allem tiefe Steuern.

    Sind es nicht aber genau diemultinationalen

    Konzerne, die fr Innovation und Fortschritt

    sorgen?

    Die Resultate der Forschung auf diesem

    Gebiet sind sehr widersprchlich. Wir

    habenuntersucht,wie esbei derAnmel-

    dungvonPatenten steht unddabei fest-

    gestellt, dass in Lndern mit mehr

    Gleichheit auch mehr Patente ange-

    sozialforscher

    undautor

    richardWilkinson

    (70) ist britischer Ge-

    sundheitswissen-

    schaftler und emeri-

    tierter Professor. er

    hat ursprnglich

    Wirtschaftsgeschich-

    te an der London

    School of economics

    studiert. Spter hat

    er sich der epidemio-

    logie zugewandt und

    lehrte und forschte

    an der University of

    Nottingham. Zusam-

    menmit Kate Pickett

    hat er das buch

    Gleichheit ist

    Glck verfasst.

    RichardWilkinson,

    Kate Pickett:

    Gleichheit ist Glck,

    Haffmans & Tolkemitt,

    2013; bei Ex Libris

    fr 22.80 Fr.

  • Ein Freund der Demokratie: Der Brite RichardWilkinson imBahnhof Basel.

  • interview

    |

    richardwilkinson

    |

    Nr. 47, 18. November 2013

    |

    Migros-Magazin

    |

    32

    |

    meldet werden. Das kann man auch so

    interpretieren,dass sie kreativerund in

    novativer sind. Imbrigengilt dasGlei

    che wie bei der Kunst: Niemand glaubt,

    dass spektakulreForschungundErfin

    dungenwegenGeld gemachtwerden.

    Eine wahrhaft grosse Zivilisation kann nur

    dannentstehen,wenneseinenhohenGradan

    Gleichheit unter denMenschen gibt?

    Der Wert einer Zivilisation liegt in der

    Qualitt der sozialenKontakte.Freund

    schaft und gemeinsame Abenteuer

    machen die Menschen zufrieden. Un

    gleichheit trennt und isoliert sie und

    macht sie neurotisch.

    Und was ist mit dem Wunsch nach Wett

    bewerb? Gerade bei Mnnern ist er doch

    natrlich.

    DerDrangnachWettbewerb ist tatsch

    lich ein wichtiger Bestandteil der

    menschlichen Psyche. Deshalb mssen

    wir ihn auch unter Kontrolle bringen,

    was brigens den angeblich so primi

    tiven JgerundSammlergesellschaften

    sehr gut gelungen ist.

    Heisst das: Im Sport ist Wettbewerb okay,

    sonst eher nicht?

    Natrlich geht es im Sport umWettbe

    werb.Aberwarumbraucht es dazu auch

    die obsznenGehlter?DieQualitt des

    Fussballs beispielsweise ist nicht besser

    geworden, seit die Stars Millionen

    kassieren.

    Warum fasziniert Sie das ThemaGleichheit?

    Als Epidemiologe beschftige ich mich

    mit demZusammenhang vonKrankheit

    und Gesellschaft. Ich habe schon frh

    untersucht,was die Folgen fr dieMen

    schen sind, die in unterschiedlichen

    Gesellschaftsschichten leben, also Un

    gelernte, Gelernte, Akademiker, Unter

    nehmer. Dabei ist mir aufgefallen, dass

    es nicht nur materielle Unterschiede

    zwischen den einzelnen Schichten gibt,

    sondernauchgrosseDifferenzenbezg

    lich Gesundheit oder Verbrechen. Ich

    wollte dafr Erklrungen finden und

    fand sie bei den psychosozialen Folgen

    der Ungleichheit.

    Sind Sie dabei von einer politischen ber

    zeugung oder einer bestimmten Weltan

    schauung geleitetworden?

    Ich bin in einer Qukerfamilie aufge

    wachsenund auch in eineQukerschule

    gegangen.Gleichheit ist indieser christ

    lichen Gruppierung ein sehr zentraler

    Wert, aber das war nicht entscheidend

    fr mein Interesse. Sptestens seit der

    franzsischen Revolution weiss man,

    dass Ungleichheit eine Gesellschaft

    spaltet. Meine Grundthese ist daher

    kaumberraschend.Wasmichhingegen

    wirklich erstaunt hat, ist das Ausmass

    der Effekte von Ungleichheit. Ich habe

    meineZahlengeprftundnochmals ge

    prft, weil ich zunchst selbst nicht

    glaubenkonnte,wieviel davonabhngt.

    Inzwischen habe ichmeine Daten so oft

    gecheckt, dass ich meine Theorie mit

    Zuversicht vertreten kann.

    Was fr Schlussfolgerungen ziehen Sie

    daraus? Sind Sie politisch aktiv geworden?

    Nein, ich bin ein guter Forscher, aber

    kein guter Praktiker. Um es mit einem

    Vergleich zu sagen:WerdieUrsachevon

    Krebs entdeckt, muss nicht zwangs

    lufig auch ein guter Chirurg sein.

    Weltweit steigt die Ungleichheit an. Bereits

    wird von einem neuen Geldadel gesprochen.

    Was kannman dagegen unternehmen?

    Grundstzlich gibt es zwei Wege: Man

    kanndafr sorgen, dass die Einkommen

    sich wieder angleichen, oder man kann

    mithherenSteuern frmehrGleichheit

    sorgen.Wirmssen beides versuchen.

    In der Schweizwollen die Jungsozialistenmit

    der 1:12Volksinitiative mehr Gleichheit per

    Gesetz erzwingen. Ist das sinnvoll?

    Ja, ausser natrlich fr die paar tausend

    Menschen an der Spitze derHierarchie,

    die es betreffenwrdeunddie deswegen

    ausSelbstinteressedagegenankmpfen.

    Werdendie tchtigstenManagernicht flucht

    artigdieSchweizverlassenunddamitunserer

    Wirtschaft grossen Schaden zufgen?

    Warum? In JapansinddieEinkommens

    unterschiede sehr klein, vor allem, weil

    die Menschen innerhalb der Unter

    nehmenbefrdertwerden.Trotzdemist

    die japanischeWirtschaft international

    sehr wettbewerbsfhig. Wir brauchen

    keine hoch bezahlten Superhelden, um

    Erfolg zu haben.

    Gibt es eine friedliche Art, die grosse Un

    gleichheit inden reichenStaatenwieder rck

    gngig zumachen?

    Ich habe meine Zweifel, was die USA

    betrifft. Die Polarisierung der Politik

    richtet so viel Schaden an. In Europa

    hingegen sollte es mglich sein, auf

    friedliche Weise wieder zu Verhltnis

    sen mit mehr Gleichheit zurckzukeh

    ren.Undwirmssen dies auchwirklich

    angehen. Interview: Philipp Lpfe

    Bilder: Basile Bornand

    Wir

    brauchen

    keine

    hochbe

    zahlten

    Super

    helden,um

    Erfolg zu

    haben.

    RichardWilkinson

    sagt ber sich ,

    er sei ein guter

    Forscher, aber kein

    guter Praktiker.

    lesensieonline

    Die 1:12-Initiative imberblick

    Argumente von befrwortern und

    Gegnern sowie ein blick ber die Grenze:

    Welche Ideen werden dort diskutiert?

    www.migrosmagazin.ch

  • WI

    R

    W

    O

    L

    L

    E

    N

    M

    E

    H

    R

    K

    A

    F

    F

    E

    E

    F

    R

    U

    N

    S

    E

    R

    G

    E

    L

    D

    !

    A

    L

    L

    E

    B

    O

    N

    C

    A

    M

    P

    O

    U

    N

    D

    M

    -

    B

    U

    D

    G

    E

    T

    K

    A

    F

    F

    E

    E

    S

    I

    N

    B

    O

    H

    N

    E

    N

    D

    A

    U

    E

    R

    H

    A

    F

    T

    G

    N

    S

    T

    I

    G

    E

    R

    *

    * Die Migros senkt bei allen Boncampo und M-Budget Kaffees in Bohnen dauerhaft die Preise.

    Z.B. M-Budget Bohnen, 1 kg, neu Fr. 4.95 statt Fr. 5.50 (10%). Angebote gelten ab 19.11.2013.

  • VO

    N

    U

    N

    S

    .

    V

    O

    N

    H

    IE

    R

    ...

    K

    U

    G

    E

    L

    N

    Z

    I

    M

    T

    T

    R

    U

    F

    F

    E

    S

    A

    S

    S

    O

    R

    T

    I

    E

    R

    T

    T

    A

    F

    E

    L

    Z

    I

    M

    T

    P

    R

    E

    S

    T

    I

    G

    E

    N

    O

    I

    R

    P

    R

    E

    S

    T

    I

    G

    E

    M

    I

    L

    C

    H

    F

    R

    I

    L

    E

    T

    T

    I

    Z

    I

    M

    T

    T

    R

    U

    F

    F

    E

    S

    A

    S

    S

    O

    R

    T

    I

    E

    R

    T

    P

    R

    E

    S

    T

    I

    G

    E

    N

    O

    I

    X

    ANGEBOTE GELTEN NUR VOM 19.11. BIS 2.12.2013, SOLANGE VORRAT

    4.50

    Frey Truffes assortiert, mit Masche, 49 g

    Frey Truffes in der Kleinpackung mit je

    einem Truffes Lait, Noir, Blanche und

    Marc de Champagne.

    16.20

    Frey Pralins Prestige Noir, Rentier, 245 g

    Kstliche Pralins-Assortierung aus dunkler

    Schokolade in edler Weihnachtsverpackung.

    2.90

    Frey Suprme Zimt, 100 g

    So schmeckt Weihnachten:

    Milchschokolade mit Zimtgeschmack.

    11.20

    Frey Truffes assortiert, Rentier, 198 g

    Zartschmelzende Truffes-Variationen von Frey

    in edler Weihnachtsverpackung.

    13.50

    Frey Pralins Prestige, Rentier, 235 g

    Zum Schenken gemacht: die erlesenen Prestige-

    Pralins in edler Weihnachtsverpackung.

    18.80

    Frey Pralins Prestige Noix, mit Masche, 267g

    Fnf verschiedene Sorten feinster Nuss-Pralins.

    9.40

    Frey Suprme Friletti Zimt, 200 g

    Verfhrerische Milchschokoladen-Plttchen

    mit einem Hauch Zimt.

    7.60

    Frey Suprme Kugeln Zimt, 200 g

    Unsere